Wahrzeichen für ein geeintes deutsches Land
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Das Brandenburger Tor, erbaut von: Carl Gotthard Langhans 1789-91
Die Lage des Tors sei "in ihrer Art ohnstreitig die schönste von der ganzen Welt" und daher habe er "zum Modelle" die altertümlichen Propyläen der Athener Akropolis genommen.
Am 6. August des Jahres 1791 wird nach dreijähriger Bauzeit das
Brandenburger Tor am Ende der Allee unter den Linden eröffnet.
Durch den klassizistischen Säulenbau ritten Kaiser und Könige in die Stadt,
hier empfing und empfängt man Staatsgäste. Ende des Zweiten Weltkriegs
schwer beschädigt, wurde das Tor am Pariser Platz zum Wahrzeichen der
deutschen Teilung. Vor dem Brandenburger Tor zogen am 13. August 1961
Grenztruppen der DDR auf, der Westen sah der Abriegelung der Stadt tatenlos
zu.
Das Viergespann (die Quadriga) auf dem Brandenburger Tor zu Berlin, entworfen von Johann Gottfried Schadow
Die ursprünglich überlebensgroße geflügelte Friedensgöttin Eirene als Lenkerin eines mit von vier prächtigen Rössern gezogenen Wagens. Deutsche mussten im Dezember 1806 miterleben, wie Kaiser Napoleon I., der Sieger der Schlacht von Jena und Auerstedt, durchs Brandenburger Tor zog und kurz darauf den Abbau des Viergespanns befahl. Zerlegt und in 13 Kisten verpackt lässt er es auf dem Wasserwege über Hamburg nach Paris verschiffen. Nach der Niederlage Napoleons I. 1813 und dem Einmarsch der Verbündeten in Paris 1814 holen die Preußen den Torschmuck wieder zurück in die Heimat. Am 9. Juni wird es wieder auf seinen Platz gezurrt. Das Bildwerk, in 15 Kisten verpackt, kam mit sechs schweren Frachtwagen nach Berlin zurück, begleitet von Glockengeläut und Segenssprüchen. Am 7. August 1814, als Preußens König Friedrich Wilhelm III. durch das Brandenburger Tor in die Hauptstadt einritt, prangte das Viergespann zur Freude der Deutschen wieder am alten Ort. Die Friedensgöttin Eirene wurde durch Anbau des von Friedrich Wilhelm III. 1813 gestifteten und von Karl Friedrich Schinkel gestalteten Eisernen Kreuzes, gekrönt vom preußischen Adler, nach den siegreichen Befreiungskriegen in eine Viktoria verwandelt.
Im
Frühjahr 1945 wurde das Viergespann bei den letzten Kämpfen in der
Reichshauptstadt fast vollständig zerstört. In den letzten Kriegstagen 1945
wurde Berlin in vier Teilgebiete untergliedert, das Tor wurde seiner ursprünglichen
Zweckmäßigkeit als Stadttor wieder gerecht, es trennte den britischen und
sowjetischen Gebietsteil, West und Ost. Jahrelang bedeckte ein trauriger Rest
aus zerschossenem Kupferblech und gekrümmten Eisenstangen das Brandenburger
Tor. Von dem Schrotthaufen hat sich nur ein originaler Pferdekopf im Märkischen
Schauhaus erhalten.
Ende 1949 beschloss der Ostberliner Magistrat, das Tor wiederherrichten zu
lassen sowie das beschädigte Viergespann abzubauen und durch eine Nachbildung
zu ersetzen.
Nach dem Abbau des Viergespanns wurde auf dem Brandenburger Tor die rote Fahne
gehisst, womit auch Alleinvertretungsansprüche weithin kund getan wurden.
Dessen ungeachtet entwickelte sich die Wiederherstellung des Tores und seines
Bildschmucks zu einer der wenigen Gesamtberliner Angelegenheiten, denn die
Ostberliner Seite übernahm die Arbeiten am Säulenbau, während der
Westberliner Senat das Viergespann 1957 von der in Steglitz ansässigen Bildgießerei
Hermann Noack nach Gipsabformungen fertigen ließ, die 1943 abgenommen worden
waren. Heftigen Schlagabtausch gab es jedoch über das Eiserne Kreuz, das 1814 in den
Eichenkranz an der von der geflügelten Göttin gehaltenen Stange eingefügt
wurde. Entgegen allen Absprachen wird das Viergespann, unmittelbar vor der Aufstellung,
am 3. Juli 1958 heimlich überführt, im Marstall in Ostberlin
zwischengelagert und am 16. September das Eiserne Kreuz und der preußische
Adler entfernt. In der Zeitung »Die Welt« vom 16. September 1958 wurden in Zeichnungen spöttisch als »Ostberliner Entwürfe« Ersatzlösungen
für die entfernten Wappenzeichen vorgestellt, etwa Adler mit Sowjetstern,
Friedenstaube an Stelle des als Pleitegeier verunglimpften Adlers oder Hammer
und Sichel beziehungsweise Sowjetstern für das Eiserne Kreuz.
1989 verwandelt sich das
Brandenburger Tor erneut von einem Wahrzeichen der
Teilung in das Wahrzeichen der Einheit. Kreuz und Krone kamen bei der allgemeinen
Wiederherstellung des Viergespanns nach
den wilden Angriffen während der Neujahrsfeier am Jahreswechsel von 1989 auf
1990 wieder zurück.
Die Wiederherstellungsarbeiten im Berliner Schauhaus für Verkehr und Technik
konnten 1991, zur Zweihundertjahrfeier der Eröffnung des Brandenburger Tores,
abgeschlossen werden. Dabei wurde das verkommene Eisengerüst durch ein
Tragwerk aus nichtrostendem Stahl ersetzt. Von Wüterichen abgerissene Teile
wie Blätter und Zaumzeug wurden von Metallherrichtern durch
Zweitanfertigungen ersetzt.
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Die Deutsche Landesfahne in den Farben Schwarz-Rot-Gold von 1848
Der Ursprung der Farben Schwarz-Rot-Gold liegt in den Befreiungskriegen gegen Napoleon von 1813. Sie entstammen den Farben der Bekleidung des Lützowschen Freikorps (eine Freiwilligeneinheit des preußischen Heeres). Da diese aus allen Teilen Deutschlands stammten und von dort höchst unterschiedliche Uniformen mitbrachten, war die einzige Möglichkeit, eine einheitliche Bekleidung herzustellen, in dem man die unterschiedlich farbigen Uniformen schwarz einfärbte. Hinzu kamen rote Aufschläge und Vorstoß, sowie goldene Knöpfe. Die Korps setzten sich zumeist aus Studenten (Burschen) zusammen, die sich gegen die Besatzung Deutschlands durch Frankreich formierte. Die Farben der bundesdeutschen Flagge lassen sich auf die Fahne der Urburschenschaft (rot-schwarz-rot mit einem goldenen Eichenzweig in der Mitte und goldenen Fransen am Rand) zurückführen. Zur Verbreitung hat die Legende beigetragen, sie seien die gleichen Farben wie die des kaiserlichen Wappens im Heiligen Römischen Reich.
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Schwarz, rot und gold waren dann seit dem Hambacher Fest von 1832 die Farben der deutschen Einigungs- und Freiheitsbewegung. Die revolutionären Jahre von 1848 brachten die Gründung des Deutschen Bundes mit sich. Am 9. März 1848 wurde diese dann in Frankfurt am Main amtlich beschlossen und die Fahne in den Farben Schwarz-Rot-Gold festgelegt.
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Wie bei so manchen Flaggen wurden bei der Gestaltung der schwarz-rot-goldenen Fahne heraldische Regeln missachtet. Laut heraldischen Regeln dürfen aber niemals zwei Farben unmittelbar ohne ein Metall dazwischen nebeneinander stehen. Nach heraldischen Regeln müsste daher die Farbreihenfolge der deutschen Fahne Rot-Gold-Schwarz oder Schwarz-Gold-Rot sein.
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Germania-Gemälde
von Philipp Veit (1793-1877), entstanden im März 1848
Dargestellt ist Germania mit dem Eichenlaubkranz (der
Treue), dem Schwert (der Wehrhaftigkeit), dem um das Schwert gelegten Ölzweig
(der Friedensliebe) und der Fahne (der Einheit). Hinter ihr geht die Sonne einer
neuen Zeit auf, ihr Blick ist in eine unbestimmte Zukunft gerichtet.
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Sie tritt erstmals 1848 über dem Tisch des Reichsvorsitzenden zur Frankfurter Nationalversammlung in Frankfurts Paulskirche in Erscheinung.