O alte Burschenherrlichkeit, wohin bist du entschwunden? [verschwunden] Nie kehrst du wieder gold'ne Zeit, so froh und ungebunden! Vergebens spähe ich umher, ich finde deine Spur nicht mehr. |: O jerum, jerum, jerum, o quae mutatio rerum. :| Den Burschenhut bedeckt der Staub, es sank der Flaus in Trümmer, der Schläger ward des Rostes Raub, verblichen ist sein Schimmer. Verklungen der Kommersgesang, verhallt Rapier- und Sporenklang. Wo sind sie, die vom breiten Stein nicht wankten und nicht wichen, die ohne Moos bei Scherz und Wein, den Herrn der Erde glichen? Sie zogen mit gesenktem Blick in das Philisterland zurück. Da schreibt mit finster'm Amtsgesicht der eine Relationen. Der and're seufzt beim Unterricht, und der macht Rezensionen; der schilt die sünd'ge Seele aus, und der flickt ihr verfall'nes Haus. Allein das rechte Burschenherz kann nimmermehr erkalten, im Ernste wird, wie hier im Scherz, der rechte Sinn stets walten; die alte Schale nur ist fern, geblieben ist uns doch der Kern, |: Und den lasst fest uns halten! :| Drum Freunde reichet euch die Hand, damit es sich erneu're, der alten Freundschaft heil'ges Band, das alte Band der Treue. Klingt an und hebt die Gläser hoch, die alten Burschen leben noch, |: noch lebt die alte Treue. :| Mel : Unbekannt [RÜCKBLICK] Text: Eugen Höfling 1825 "Rückblicke eines alten Burschen" Web : http://www.liederschatz.net Der ersten Unschuld reines Glück Wohin bist du geschieden? Du flohst und kehrest nicht zurück Mit deinem süßen Frieden? [sic!] Dein Edensgarten blüht nicht mehr: Verwelkt durch Sündenhauch ist er, Durch Menschenschuld verloren. Mel : Unbekannt [RÜCKBLICK] Text: Görlitz 1825 "Des Menschen Fall" Christliche Gesänge von Karl Bernhard Garve Web : http://www.liederschatz.net Was fang ich armer Teufel an? Die Gelder sind verzehret: Mein Hab und Gut ist all‘ verthan, Der Beutel ausgeleeret. Und daraus folgt der harte Schluß, Daß ich aus - - wandern muß. O Jerum! Jerum! Jerum! : : (O quae mutatio rerum.) Und Wäsche hab‘ ich auch nicht mehr, Als nur ein einzig Hemde. Das thut mir in der Seele weh, Und däucht mir gar zu fremde: Ein’n alten Gottfried hab‘ ich noch, Der hat am Arm ein grosses Loch. Nach Hause darf ich auch nicht mehr, Da hat man mich vergessen: Seitdem ich Doktor worden bin Im Saufen und im Freßen. Gespielt, getanzt und commersirt, Und die Gesundheit ruinirt! Aufs Kirchgeh’n hielt ich auch nicht viel, Das Wirthshauß war mir lieber: Bey Kegel- und bey Karten-Spiel - Da gieng ich nie vorüber. Und mit der heil’gen Rel’gion - Da trieb ich nichts als Spott und Hohn. In meiner Stub‘ ist alles leer; Da ist nichts mehr zu finden, Als blos ein altes Mordgewehr. Das will ich um mich binden, Und gegen die Franzosen zieh’n, Vielleicht wird da mein Glück mir blühn. Am besten ist’s ich werd‘ Soldat In einem freyen Felde. Da finden keine Sorgen statt, Und mangelt’s nicht an Gelde: In einer Schlacht, da soll es seyn, Wo ich will schlafen ruhig ein; Und werd‘ ich dann gestorben seyn, So habt mit mir Erbarmen: Hüllt mich in - - - ein, Schließt mich in eure Arme! Dann bin ich treflich balsamirt, Und euch zu Ehren konservirt. Mel : Unbekannt [RÜCKBLICK] Text: Tübingen 1816 "Klage eines alten Burschen" Neues deutsches allgemeines Commers- und Liederbuch. Zweyte vermehrte Auflage. Web : http://www.liederschatz.net Ich legte mich aufs Bette hin, Die Grillen zu vertreiben, Und dachte oft in meinem Sinn, Ob ich soll länger bleiben. Darauf kam meine Wäscherin Und setzte mir ‘nen Buben hin. O Jerum, Jerum, Jerum, O quae mutatio rerum! Mel : Unbekannt [RÜCKBLICK] Text: Jenaer Blatt 1763 Web : http://www.liederschatz.net