Geschlechtsregister Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams. Abraham zeugte Isaak, Isaak zeugte Jakob, Jakob zeugte Juda und seine Brüder, Juda zeugte Perez und Serah von der Thamar, Perez zeugte Hezron Hezron zeugte Ram, Ram zeugte Amminadab, Amminadab zeugte Nahesson, Nahesson zeugte Salma, Salma zeugte Boas von der Rahab, Boas zeugte Obed von der Ruth, Obed zeugte Jesse, Jesse zeugte David den König. David der König zeugte Salomo von dem Weib des Uria. Salomo zeugte Rehabeam, Rehabeam zeugte Abia, Abia zeugte Asa, Asa zeugte Josaphat, Josaphat zeugte Joram, Joram zeugte Usia, Usia zeugte Jotham, Jotham zeugte Ahas, Ahas zeugte Hiskia, Hiskia zeugte Manasse, Manasse zeugte Amon, Amon zeugte Josia, Josia zeugte Jechonja und seine Brüder um die Zeit der babylonischen Gefangenschaft. Nach der babylonischen Gefangenschaft zeugte Jechonja Sealthiel, Sealthiel zeugte Serubabel, Serubabel zeugte Abiud, Abiud zeugte Eliakim, Eliakim zeugte Asor, Asor zeugte Zadok, Zadok zeugte Achim, Achim zeugte Eliud, Eliud zeugte Eleasar, Eleasar zeugte Matthan, Matthan zeugte Jakob, Jakob zeugte Joseph, den Mann Marias, von welcher ist geboren Je sus, der heißt Christus. Alle die Geschlechter nun von Abraham bis auf David sind vierzehn Geschlechter, und von David bis auf die babylonische Gefangenschaft sind vierzehn Geschlechter, und von der babylonischen Gefangenschaft bis auf Christum sind vierzehn Geschlechter. Christi Geburt aber verhielt sich so: Als nämlich seine Mutter Maria dem Joseph verlobt war, ehe sie zusammenkamen, fand sich's, daß sie schwanger war von dem Heiligen Geist. Joseph aber, ihr Mann, welcher gerecht war und sie nicht beschimpfen (bloßstellen) wollte, war willens, sie insgeheim aufzugeben. Indem er aber dieses gedachte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sprach: Joseph, du Sohn Davids, scheue dich nicht, Maria, dein Weib, anzunehmen; denn das in ihr gezeugt ist, ist von dem Heiligen Geist. Und sie wird einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus heißen; denn Er wird sein Volk selig machen (retten) von ihren Sünden. Dies ist aber miteinander geschehen, auf daß erfüllt würde, was geredet ist von dem Herrn durch den Propheten, der da spricht: Siehe, die Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden seinen Namen heißen Immanuel, das ist verdolmetscht: Mit uns Gott! Da aber Joseph von dem Schlaf erwachte, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm sein Weib an. und erkannte sie nicht, bis daß sie ihren ersten Sohn gebar, und hieß seinen Namen Jesus. Da aber Jesus geboren war zu Bethlehem in Judäa, in den Tagen Herodes' des Königs, siehe, da kamen Weise von den Morgenländern gen Jerusalem und sprachen: Wo ist der wirklich geborene König der Juden? Denn wir haben seinen Stern gesehen in dem Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten. Da aber Herodes der König es hörte, ward er bestürzt und ganz Jerusalem mit ihm, und versammelte alle die Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volks und forschte von ihnen, wo Christus soll geboren werden. Sie aber sagten ihm: Zu Bethlehem in Judäa. Denn also ist geschrieben durch den Propheten: Und Du Bethlehem, du Gegend Judas, bist mitnichten die geringste unter den Fürsten Judas; denn aus dir wird herkommen ein Herzog, der mein Volk Israel weiden wird. Da berief Herodes die Weisen insgeheim und vernahm genau von ihnen die Zeit, da der Stern erschienen, und sandte sie gen Bethlehem und sprach: Ziehet hin und forschet genau nach dem Kind; und wenn ihr's findet, so bringet mir Nachricht, auf daß auch Ich komme und dasselbe anbete. Sie aber, als sie den König gehört hatten, zogen hin; und siehe, der Stern, den sie in dem Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er kam und stand oben über, da das Kind war. Da sie den Stern sahen, freuten sie sich mit einer sehr großen Freude; und gingen in das Haus und sahen das Kind mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und brachten ihm Geschenke dar, Gold und Weihrauch und Myrrhen. Und als sie göttlichen Befehl im Traum empfangen, nicht wieder zu Herodes umzukehren, zogen sie hinweg durch einen anderen Weg in ihr Land. Da aber dieselben hinweggezogen waren, siehe, da erscheint ein Engel des Herrn dem Joseph im Traum und spricht: Stehe auf und nimm das Kind und seine Mutter und fliehe nach Ägypten und bleib allda, bis ich dir sage; denn es wird Herodes das Kind suchen, dasselbe umzubringen. Und er stand auf und nahm das Kind und seine Mutter bei Nacht und entwich nach Ägypten. und blieb allda bis auf den Tod des Herodes; auf daß erfüllt würde, das von dem Herrn geredet ist durch den Propheten, der da spricht: Von Ägypten her habe ich meinen Sohn so genannt. Alsdann da Herodes sah, daß er von den Weisen angeführt war, ergrimmte er sehr und sandte hin und brachte alle die Knäblein um, die zu Bethlehem und in allen ihren Grenzen waren, vom Zweijährigen und darunter, nach der Zeit, die er von den Weisen genau vernommen hatte. Da ist erfüllt, das geredet ist von Jeremia dem Propheten, der da spricht: Eine Stimme in Rama hat man gehört, Weinens und Klagens die Menge; Rahel beweinte ihre Kinder, und sie wollte sich nicht trösten lassen, weil es mit ihnen aus ist. Da aber Herodes gestorben, siehe, da erscheint der Engel des Herrn dem Joseph im Traum in Ägypten und spricht: Stehe auf und nimm das Kind und seine Mutter und ziehe in das Land Israel; denn sie sind gestorben, die dem Kinde nach dem Leben trachteten. Und er stand auf und nahm das Kind und seine Mutter und kam in das Land Israel. Da er aber hörte, daß Archelaus König über Judäa sei anstatt Herodes', seines Vaters, fürchtete er sich, dorthin zu gehen; und als er einen göttlichen Befehl im Traum empfangen, entwich er in die Gegenden Galiläas und kam und nahm seine Wohnung in einer Stadt, die da heißt Nazareth; auf daß erfüllt würde, das geredet ist durch die Propheten: Er wird Nazarenus genannt werden. In denselben Tagen aber kommt Johannes der Täufer an und predigt in der Wüste Judäas und spricht: Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen. Denn dieser ist's, von dem Jesaja der Prophet geredet hat und gesprochen: Es ist eine Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn; machet richtig seine Steige. Er aber, Johannes, hatte sein Kleid von Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; seine Nahrung aber war Heuschrecken und wilder Honig. Da ging zu ihm hinaus Jerusalem und das ganze Judäa und die ganze Gegend um den Jordan und ließen sich taufen im Jordan von ihm und bekannten ihre Sünden. Als er aber sah viele der Pharisäer und Sadduzäer zu seiner Taufe kommen, sprach er zu ihnen: Ihr Otterngezüchte, wer hat euch gewiesen, vor dem künftigen Zorn zu fliehen? So bringet denn würdige Frucht der Buße; und lasset euch nicht dünken, bei euch selbst zu sagen: Zum Vater haben wir den Abraham. Denn ich sage euch, es kann Gott aus diesen Steinen dem Abraham Kinder erwecken. Es liegt aber auch die Axt schon an der Wurzel der Bäume; ein jeder Baum nun, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Ich zwar taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker denn ich, dessen Schuhe zu tragen ich nicht genugsam bin; der wird euch mit dem heiligen Geist und Feuer taufen. Es ist die Worfschaufel in seiner Hand, und er wird seine Tenne durch und durch reinigen und den Weizen in seine Scheuer sammeln; aber die Spreu wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer. Alsdann kommt Jesus an von Galiläa an den Jordan zu Johannes, daß er sich von ihm taufen ließ. Aber Johannes wehrte ihm und sprach: Ich bedarf, daß ich von dir getauft würde, und Du kommst zu mir? Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Laß es jetzt zu. Denn also steht es uns wohl an, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Da läßt er es ihm zu. Und da Jesus getauft war, stieg er alsbald herauf von dem Wasser; und siehe, es taten sich ihm die Himmel auf, und er sah den Geist Gottes her abfahren als wie eine Taube und über ihn kommen. Und siehe, eine Stimme aus den Himmeln sprach: Dies ist mein ge liebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. Da ward Jesus von dem Geist in die Wüste hinaufgeführt, auf daß er von dem Teufel versucht würde. Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn endlich. Und es trat zu ihm der Versucher und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, daß diese Steine Brote werden sollen. Er aber antwortete und sprach: Es ist geschrieben: Nicht von dem Brot allein lebt der Mensch, sondern von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht. Da nimmt ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellt ihn auf den Anbau des Tempels und spricht zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so laß dich hinab. Denn es ist geschrieben: Er wird seinen Engeln deinetwegen befehlen, und sie werden dich auf den Händen tragen, auf daß du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest. Jesus sprach zu ihm: Wiederum ist geschrieben: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen. Wiederum nimmt ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigt ihm alle Königreiche der Welt und ihre Herrlichkeit und spricht zu ihm: Dies alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest. Da spricht Jesus zu ihm: Hebe dich weg, Satan. Denn es ist geschrieben: Den Herrn, deinen Gott, sollst du anbeten und ihm allein dienen. Da verläßt ihn der Teufel; und siehe, es traten Engel zu ihm und dienten ihm. Da er aber hörte, daß Johannes überantwortet war, entwich er nach Galiläa und verließ Nazareth und kam und nahm seine Wohnung zu Kapernaum, die da liegt am Meer, in den Grenzen Sebulon und Naphtali, auf daß erfüllt würde, das da geredet ist durch Jesaja den Propheten, der da spricht: Das Land Sebulon und das Land Naphtali, am Wege des Meers über den Jordan, das Galiläa den Nationen zu, das Volk, das in Finsternis saß, hat ein großes Licht zu sehen bekommen, und die da saßen in der Gegend und Schatten des Todes, denen ist ein Licht aufgegangen. Von der Zeit an fing Jesus an zu predigen und zu sagen: Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen. Als er aber an dem galiläischen Meer ging, sah er zwei Brüder, Simon, der da heißt Petrus, und Andreas, seinen Bruder, die warfen das Garn in das Meer; denn sie waren Fischer. Und er spricht zu ihnen: Gehet mir nach, so werde ich euch zu Menschenfischern machen. Sie aber verließen alsbald die Netze und folgten ihm nach. Und da er von dannen weiterging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, in dem Schiff, mit Zebedäus, ihrem Vater, daß sie ihre Netze zurecht machten; und er berief sie. Sie aber verließen alsbald das Schiff und ihren Vater und folgten ihm nach. Und Jesus ging umher in ganz Galiläa, lehrte in ihren Versammlungen und predigte das Evangelium des Königreichs und heilte alle Seuche und alle Krankheit in dem Volk. Und sein Gerücht ging aus in ganz Syrien; und sie brachten zu ihm alle Kranken, mit mancherlei Seuchen und Qual behaftet, und Besessene und Mondsüchtige und Gichtbrüchige; und er machte sie gesund. Und es folgten ihm viele Haufen Leute von Galiläa und den Zehn Städten und Jerusalem und Judäa und jenseits des Jordans. Da er aber die Haufen Leute sah, ging er auf den Berg hinauf; und als er sich gesetzt, traten seine Jünger zu ihm. Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach: Selig sind die Armen am Geist; denn ihr ist das Himmelreich. Selig die Trauernden, denn Sie werden getröstet werden. Selig die Sanftmütigen; denn Sie werden die Erde erben. Selig die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn Sie werden gesättigt werden. Selig die Barmherzigen; denn ihnen wird Barmherzigkeit widerfahren. Selig die Reinen am Herzen; denn Sie werden Gott sehen. Selig die Friedensstifter; denn Sie werden Söhne Gottes genannt werden. Selig die Verfolgten um Gerechtigkeit willen; denn ihr ist das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und reden alles Böse wider euch, so sie daran lügen, um meinetwillen. Freuet euch und frohlocket, weil eures Lohns viel in den Himmeln ist. Denn also haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch waren. Ihr seid das Salz der Erde. Wenn aber das Salz dumm wird, womit wird es gesalzen werden? Zu nichts taugt es hinfort, denn daß es hinausgeschüttet und von den Leuten zertreten werde. Ihr seid das Licht der Welt. Es kann eine Stadt nicht verborgen sein, die oben auf einem Berge liegt. Man zündet auch nicht eine Kerze an und stellt sie unter das Kornmaß, sondern auf den Leuchter, so leuchtet sie allen denen, die in dem Hause sind. Also lasset euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen. Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzuheben; ich bin nicht gekommen es aufzuheben, sondern zu erfüllen. Denn amen ich sage euch, bis daß Himmel und Erde vergehe, wird ein einziges i oder ein einziges Strichlein nicht vergehen von dem Gesetz, bis daß es alles geschehe. Wer nun ein einziges von diesen geringsten Geboten auflösen und die Leute also lehren wird, wird der Geringste heißen in dem Himmelreich; wer es aber tun und lehren wird, der wird groß heißen in dem Himmelreich. Denn ich sage euch, wenn eure Gerechtigkeit nicht völlig sein wird, mehr denn der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen. Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht morden; wer aber mordet, wird des Gerichts schuldig sein. Ich aber sage euch, daß ein jeder, der sich über seinen Bruder erzürnt, des Gerichts schuldig sein wird; wer aber zu seinem Bruder sagt, du Raka, der wird des Rats schuldig sein; wer aber sagt, du Narr, der wird zu der heißen Feuerhölle schuldig sein. Wenn du nun deine Gabe zu dem Altar hinbringst und erinnerst dich daselbst, daß dein Bruder etwas wider dich habe, so laß daselbst deine Gabe vor dem Altar und gehe hin, versöhne dich vorher mit deinem Bruder, und alsdann komm und bringe deine Gabe dar. Sei willfährig deinem Widersacher geschwind, solange du auf dem Wege mit ihm bist, auf daß dich nicht der Widersacher überantworte dem Richter, und der Richter überantworte dich dem Diener und werdest in den Kerker geworfen. Amen ich sage dir, du wirst nicht von dannen herauskommen, bis du den letzten Pfennig bezahlest. Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen. Ich aber sage euch, ein jeder, der ein Weib sieht, ihr zu begehren, der hat schon die Ehe mit ihr gebrochen in seinem Herzen. Wenn aber dein rechtes Auge dich ärgert, so nimm es heraus und wirf's von dir. Denn es ist dir zuträglich, daß ein einziges deiner Glieder verloren gehe, und nicht dein ganzer Leib in die heiße Hölle geworfen werde. Und wenn deine rechte Hand dich ärgert, so haue sie ab und wirf sie von dir. Denn es ist dir zuträglich, daß ein einziges deiner Glieder verloren gehe und nicht dein ganzer Leib in die heiße Hölle geworfen werde. Es ist aber gesagt: Wer sein Weib von sich scheidet, gebe ihr einen Scheidebrief. Ich aber sage euch: Wer sein Weib von sich scheidet, es sei denn von wegen der Hurerei, der macht, daß sie die Ehe bricht; und wer eine Ab geschiedene freit, der bricht die Ehe. Wiederum habt ihr gehört, daß zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht falsch schwören; du sollst aber dem Herrn deine Schwüre abstatten. (einlösen) Ich aber sage euch, daß ihr ganz und gar nicht schwören sollt, weder bei dem Himmel, denn er ist der Thron Gottes; noch bei der Erde, denn sie ist seiner Füße Schemel; noch bei Jerusalem, denn es ist die Stadt des großen Königs. Auch sollst du nicht bei deinem Haupt schwören, denn du kannst nicht ein Härlein weiß oder schwarz machen. Es sei aber eure Rede ja, ja; nein, nein; was darüber ist, ist von dem Argen. Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Auge um Auge, und Zahn um Zahn. Ich aber sage euch, daß ihr nicht widerstehen sollt dem Argen; sondern wer dich auf deinen rechten Backen schlägt, dem biete auch den andern dar. Und wer mit dir rechten will und deinen Rock nehmen, dem laß auch den Mantel; und wer dich in der Fron eine Meile weit nimmt, mit dem gehe zwei. Wer dich bittet, dem gib; und wer von dir entlehnen will, von dem wende dich nicht ab. Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Du sollst lieben deinen Nächsten und hassen deinen Feind. Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; und bittet für die, die euch Schaden tun und euch verfolgen, damit ihr Söhne werdet eures Vaters, der in den Himmeln ist, weil er seine Sonne aufgehen läßt über Böse und Gute und Regen gibt über Gerechte und Ungerechte. Denn wenn ihr liebet, die euch lieben, was habt ihr für Lohn? Tun nicht auch die Zöllner dasselbe? Und wenn ihr nur eure Freunde grüßt, was tut ihr Übriges? Tun nicht auch die Heiden also? So sollt nun Ihr vollkommen sein, wie euer Vater, der in den Himmeln, vollkommen ist. Sehet euch vor, daß ihr eure Gerechtigkeit nicht tut vor den Leuten, euch vor ihnen sehen zu lassen; wo nicht, so habt ihr keinen Lohn bei eurem Vater, der in den Himmeln ist. Wenn du nun Almosen gibst, so sollst du nicht vor dir her trompeten, wie die Heuchler tun in den Versammlungen und auf den Gassen, auf daß sie von den Leuten gepriesen werden. Amen ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Du aber, wenn du Almosen gibst, so laß deine Linke nicht wissen, was deine Rechte tut, auf daß dein Almosen im Verborgenen sei; so wird dein Vater, der im Verborgenen sieht, es dir vergelten (öffentlich). Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler, indem sie gern in den Versammlungen und an der Ecke der Gassen stehen und beten, auf daß sie vor den Leuten scheinen. Amen ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Du aber, wenn du betest, so gehe in deine Kammer und schließ deine Türe zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; so wird dein Vater, der im Verborgenen sieht, es dir vergelten. Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden mit ihren vielen Reden erhört werden. So sollt ihr ihnen nun nicht gleichen. Denn es weiß euer Vater, was ihr bedürfet, ehe ihr ihn bittet. So betet nun Ihr wie folgt: Unser Vater in den Himmeln, es werde geheiligt dein Name; es komme dein Reich; es geschehe dein Wille, wie im Himmel, so auch auf der Erde. Unser täglich Brot gib uns heute; und lasse uns unsere Schulden nach, wie auch Wir unseren Schuldnern nachlassen; und bringe uns nicht in Versuchung, sondern rette uns von dem Argen. (Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.) Denn so ihr den Menschen ihre Fälle (Fehltritte) nachlasset, so wird auch euch euer himmlischer Vater nachlassen; So ihr aber den Menschen nicht nachlasset, so wird auch euer Vater eure Fälle nicht nachlassen. Wenn ihr aber fastet, so nehmet kein saures Gesicht an wie die Heuchler; denn sie verstellen ihre Angesichte, auf daß sie vor den Leuten scheinen mit ihrem Fasten. Amen ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Du aber, wenn du fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht, auf daß du nicht scheinest vor den Leuten mit deinem Fasten, sondern vor deinem Vater, der im Verborgenen ist; so wird dein Vater, der im Verborgenen sieht, es dir vergelten. Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde, wo sie Motten und Rost verwüsten und wo Diebe einbrechen und stehlen; sammelt euch aber Schätze im Himmel, da sie weder Motten noch Rost verwüsten und wo Diebe nicht einbrechen noch stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein. Die Leuchte des Leibes ist das Auge; wenn nun dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib licht sein; wenn aber dein Auge schalkhaftig ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie ist die Finsternis so groß? Niemand kann zwei Herren dienen. Denn entweder wird er den einen hassen und den andern lieben; oder wird es mit einem halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. Darum sage ich euch: Sorget nicht für eure Seele, was ihr essen und was ihr trinken werdet, noch für euren Leib, womit ihr euch kleiden werdet. Ist nicht die Seele mehr als die Nahrung? und der Leib mehr als die Kleidung? Sehet auf die Vögel des Himmels: sie säen nicht, sie ernten auch nicht, sie sammeln auch nicht in die Scheuern; und euer himmlischer Vater nährt sie. Seid nicht Ihr viel mehr denn sie? Wer aber unter euch kann mit seinem Sorgen zu seiner Länge eine einzige Elle zusetzen? Und was seid ihr um Kleidung besorgt? Betrachtet die Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen. Sie arbeiten nicht und spinnen auch nicht. Ich sage aber euch, daß auch Salomo bei aller seiner Herrlichkeit nicht angezogen war als Eine von diesen. So aber das Gras auf dem Felde, das heute steht und morgen in einen Ofen geworfen wird, Gott also kleidet: wird er nicht vielmehr euch kleiden, ihr Kleingläubigen? So sollt ihr nun nicht sorgen und sagen: Was sollen wir essen? oder was sollen wir trinken? oder was sollen wir anziehen? Denn nach allem diesem trachten die Nationen; denn es weiß euer himmlischer Vater, daß ihr des alles bedürfet. Suchet aber zuvor das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, so wird euch dieses alles zugegeben werden. Denn der morgende Tag wird für sich selber sorgen. Es ist genug für den Tag seine eigene Plage. Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet. Denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welchem Maß ihr messet, wird euch gemessen werden. Was siehest du aber den Splitter, der in dem Auge deines Bruders ist; den Balken aber, der in deinem Auge ist, nimmst du nicht wahr? Oder wie wirst du sagen zu deinem Bruder: Laß mich den Splitter aus deinem Auge ziehen? Und siehe, der Balken ist in deinem Auge. Du Heuchler, ziehe zuvor den Balken aus deinem Auge, und alsdann wirst du dazu sehen, daß du den Splitter aus dem Auge deines Bruders ziehest. Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben; und eure Perlen sollt ihr nicht vor die Schweine werfen, auf daß sie dieselben nicht zertreten mit ihren Füßen und sich wenden und euch hauen. Bittet, so wird euch gegeben werden; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan werden. Denn ein jeder, der da bittet, empfängt; und der da sucht, findet; und der da anklopft, dem wird aufgetan werden. Oder welcher Mensch ist unter euch, den sein Sohn bittet um ein Brot; wird er ihm einen Stein bieten? Und so er um einen Fisch bittet, wird er ihm eine Schlange bieten? So nun Ihr, ob ihr schon arg seid, wisset gute Gaben euren Kindern zu geben, wie viel mehr wird euer Vater, der in den Himmeln ist, Gutes geben denen, die ihn bitten! Alles nun, das ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, tut auch Ihr ihnen also. Denn dies ist das Gesetz und die Propheten. Gehet ein durch die enge Pforte. Denn weit ist die Pforte und breit ist der Weg, der in das Verderben hinführt; und viele sind, die durch dieselbe eingehen. Aber eng ist die Pforte, und schmal ist der Weg, der in das Leben hinführt, und wenige sind, die dieselbe finden. Sehet euch aber vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind's reißende Wölfe. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Liest man auch von Dornen eine Traube oder von den Disteln Feigen? Also ein jeglicher guter Baum bringt feine Früchte; aber der faule Baum bringt arge Früchte. Es kann ein guter Baum nicht arge Früchte bringen, noch ein fauler Baum feine Früchte bringen. Ein jeglicher Baum, der nicht feine Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Darum an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Nicht ein jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr, wird in das Himmelreich kommen, sondern der tut den Willen meines Vaters, der in den Himmeln ist, dieser wird in das Himmelreich kommen. Viele werden zu mir sagen an Jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt, und in deinem Namen Teufel (Dämonen) ausgetrieben, und in deinem Namen viel Gewaltiges getan? Und alsdann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch niemals gekannt; weichet hinweg von mir, ihr Übeltäter. Einen jeden nun, der diese meine Reden hört und tut sie, den will ich gleich machen einem klugen Mann, der sein Haus auf den Felsen baute. Da fiel der Regen und kamen die Ströme und wehten die Winde und stießen an dasselbe Haus; und es fiel nicht; denn es war auf den Felsen gegründet. Und ein jeder, der diese meine Rede hört und sie nicht tut, wird gleich werden einem närrischen Mann, der sein Haus auf den Sand baute. Da fiel der Regen und kamen die Ströme und wehten die Winde und stießen an dasselbe Haus; und es fiel, und sein Fall war groß. Und es begab sich, da Jesus diese Reden vollendet hatte, entsetzten sich die Haufen Leute über seiner Lehre; denn er lehrte sie als einer, der Gewalt hatte, und nicht wie die Schriftgelehrten. Da aber von dem Berge herabging, folgten ihm viele Haufen Leute nach; und siehe, ein Aussätziger kam und betete ihn an und sprach: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen. Und Jesus streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will, sei gereinigt. Und alsbald ward sein Aussatz gereinigt. Und Jesus spricht zu ihm: Siehe zu, daß du es niemand sagest; sondern gehe hin, zeige dich dem Priester und opfere die Gabe, die Mose befohlen hat, zum Zeugnis für sie. Da er aber einging zu Kapernaum, kam ein Hauptmann zu ihm, der bat ihn und sprach: Herr, mein Knecht liegt zu Hause gichtbrüchig und wird heftig gequält. Und Jesus spricht zu ihm: Ich will kommen und ihn heilen. Und der Hauptmann antwortete und sprach: Herr, ich bin nicht wert, daß du unter mein Dach gehest; sondern sage es nur mit einem Wort, so wird mein Knecht gesund werden. Denn auch Ich bin ein Mensch unter einer Botmäßigkeit und habe unter mir Kriegsknechte; und sage zu diesem: Gehe hin, und er geht; und zu einem andern: Komm, und er kommt, und zu meinem Knecht: Tue das, und er tut's. Da aber Jesus es hörte, verwunderte er sich und sprach zu denen, die da nachfolgten: Amen ich sage euch, auch nicht in Israel habe ich so großen Glauben angetroffen. Aber ich sage euch, viele werden von den Morgenund Abendländern daherkommen und mit Abraham und Isaak und Jakob in dem Himmelreich zu Tisch gesetzt werden; die Kinder aber des Reichs werden hinausgeworfen werden in die äußere Finsternis; da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen. Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Gehe hin, und wie du geglaubt hast, geschehe dir. Und sein Knecht ward gesund zu derselben Stunde. Und da Jesus in des Petrus Haus kam, sah er dessen Schwiegermutter liegen, mit einem Fieber behaftet, und er rührte ihre Hand an, und das Fieber verließ sie, und sie stand auf und diente ihm. Da es aber Abend geworden war, brachten sie ihm viele Besessene; und er trieb die Geister aus mit einem Wort, und alle, die sich übel befanden, heilte er; auf daß erfüllt würde, das geredet ist durch Jesaja den Propheten, der da spricht: Er hat unsere Schwachheiten hingenommen und unsere Schmerzen getragen. Da aber Jesus viele Haufen Leute um sich sah, hieß er hinüberfahren. Und ein Schriftgelehrter trat hinzu und sprach zu ihm: Meister, ich will dir folgen, wo du hingehst. Und Jesus spricht zu ihm: Die Füchse haben Löcher, und die Vögel des Himmels haben Nester; aber der Sohn des Menschen hat nicht, da er das Haupt hinlege. Ein anderer aber von seinen Jün gern sprach zu ihm: Herr, erlaube mir, daß ich zuvor hingehe und meinen Vater begrabe. Jesus aber sprach zu ihm: Folge mir, und laß die Toten ihre Toten begraben. Und als er in das Schiff trat, folgten ihm seine Jünger. Und siehe, ein großes Ungestüm entstand im Meer, also daß das Schiff von den Wellen bedeckt ward; Er aber schlief. Und die Jünger traten hinzu, weckten ihn auf und sprachen: Herr, hilf uns, wir kommen um. Und er spricht zu ihnen: Was seid ihr furchtsam, ihr Kleingläubigen? Da stand er auf und bedrohte die Winde und das Meer; und es ward eine große Stille. Die Menschen aber verwunderten sich und sprachen: Was ist das für einer, daß beides, die Winde und das Meer, ihm gehorchen? Und als er hinüber kam in das Land der Gergesener, begegneten ihm zwei Besessene, die kamen aus den Gräbern heraus und waren sehr grimmig, also daß niemand durch denselben Weg hinzureisen vermochte. Und siehe, sie schrieen und sprachen: Was haben wir mit dir zu tun, Jesu, du Sohn Gottes? Bist du hierher gekommen, uns vor der Zeit zu quälen? Es war aber ferne von ihnen eine Herde von vielen Schweinen an der Weide. Die Teufel aber baten ihn und sprachen: Wenn du uns austreibst, so erlaube uns, in die Herde Schweine zu fahren. Und er sprach zu ihnen: Fahret hin. Da fuhren sie aus und fuhren in die Schweine; und siehe, die ganze Herde stürzte sich über den jähen Abhang in das Meer, und starben in den Wassern. Die aber weideten, flohen und gingen hin in die Stadt und sagten alles an und die (Dinge) der Besessenen. Und siehe, die ganze Stadt ging heraus Jesu entgegen; und da sie ihn sahen, baten sie, daß er von ihren Grenzen weggehen möchte. Und er trat in das Schiff und fuhr herüber und kam in seine eigene Stadt. Und siehe, sie brachten ihm einen Gichtbrüchigen, der lag auf einem Bett. Und da Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gichtbrüchigen: Sei getrost, Kind, erlassen sind dir deine Sünden. Und siehe, etliche von den Schriftgelehrten sprachen bei sich selbst: Dieser lästert. Und da Jesus ihre Gedanken wußte, sprach er: Warum denket ihr Arges in euren Herzen? Denn welches ist leichter zu sagen: Erlassen sind deine Sünden; oder zu sagen: Stehe auf und wandle? Auf daß ihr aber wisset, daß der Sohn des Menschen Macht hat auf der Erde, Sünden zu erlassen: da spricht er zu dem Gichtbrüchigen: Stehe auf und hebe dein Bett auf und gehe in dein Haus. Und er stand auf und ging hin in sein Haus. Da aber die Haufen Leute es sahen, fürchteten sie sich und priesen Gott, welcher dergleichen Macht den Menschen beschert habe. Und da Jesus von dannen fortging, sah er einen Menschen über dem Zollwesen Und es begab sich, da er zu Tische saß in dem Hause, siehe da kamen viele Zöllner und Sünder und saßen zu Tische mit Jesus und seinen Jüngern. Und da die Pharisäer es sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum ißt euer Meister mit den Zöllnern und Sündern? Da es aber Jesus hörte, sprach er zu ihnen: Die Starken bedürfen keines Arztes, sondern die Kranken. Gehet aber hin und lernet, was das ist: Barmherzigkeit habe ich gern und nicht Opfer. Denn ich bin nicht gekommen, Gerechte, sondern Sünder zu berufen. Da treten zu ihm die Jünger des Johannes und sprechen: Warum fasten Wir und die Pharisäer viel, deine Jünger aber fasten nicht? Und Jesus sprach zu ihnen: Können die Hochzeitleute Leid tragen, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird, und alsdann werden sie fasten. Niemand aber flickt einen Flekken von ungewalktem Tuch auf ein altes Kleid; denn das, womit man es ergänzt, reißt vom Kleid, und es wird ein ärgerer Riß. Man tut auch nicht neuen Wein in alte Schläuche; sonst zerreißen die Schläuche, und der Wein wird verschüttet, und die Schläuche werden verderbt; sondern man tut neuen Wein in neue Schläuche, so werden beide miteinander erhalten. Da er dieses zu ihnen redete, siehe, da kam ein Oberster, fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, meine Tochter ist eben jetzt gestorben; aber komm und lege deine Hand auf sie, so wird sie leben. Und Jesus stand auf und folgte ihm und seine Jünger. Und siehe, ein Weib, das zwölf Jahre den Blutfluß gehabt, trat von hinten zu und rührte den Saum seines Kleides an. Denn sie sprach bei sich selbst: Wenn ich nur sein Kleid anrühren werde, so wird mir geholfen sein. Jesus aber wandte sich um und sah sie und sprach: Sei getrost, meine Tochter; dein Glaube hat dir geholfen. Und das Weib ward gesund von derselben Stunde an. Und da Jesus in des Obersten Haus kam und sah die Pfeifer und das Volk mit seinem Getümmel, sagt er zu ihnen: Gehet beiseite; denn das Mägdlein ist nicht gestorben, sondern es schläft. Und sie verlachten ihn. Als aber das Volk ausgetrieben war, ging er hinein und faßte sie bei der Hand, und das Mägdlein stand auf. Und dies Gerücht kam aus in dasselbe ganze Land. Und da Jesus von dannen fortging, folgten ihm zwei Blinde nach, die schrieen und sprachen: Erbarme dich unser, du Sohn Davids. Da er aber in das Haus kam, traten die Blinden zu ihm, und Jesus spricht zu ihnen: Glaubet ihr, daß ich dieses tun kann? Sie sprechen zu ihm: Ja, Herr! Da rührte er ihre Augen an und sprach: Nach eurem Glauben geschehe euch. Und ihre Augen wurden geöffnet; und Jesus bedrohte sie und sprach: Sehet zu, niemand soll des inne werden. Sie aber gingen aus und machten ihn ruchbar in selbigem ganzen Land. Da sie aber ausgingen, siehe, da brachten sie ihm einen stummen besessenen Menschen. Und als der Teufel (Dämon) ausgetrieben war, redete der Stumme, und die Haufen Leute verwunderten sich und sprachen: Niemals ist es also in Israel gesehen worden. Aber die Pharisäer sprachen: Durch den Obersten der Teufel (Dämonen) treibt er die Teufel aus. Und Jesus ging umher durch alle Städte und Flecken, und lehrte in ihren Versammlungen und predigte das Evangelium des Reichs und heilte alle Seuche und alle Krankheit. Da er aber die Haufen Leute sah, jammerte es ihn ihrethalben, denn sie waren abgemattet und erlegen wie Schafe, die keinen Hirten haben. Da spricht er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist zwar groß, aber die Arbeiter sind wenig. So bittet nun den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte aussende. Und er rief seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Macht über die unreinen Geister, daß sie dieselben austrieben und heilten alle Seuche und alle Krankheit. Der zwölf Apostel Namen aber sind diese: Der erste Simon, der heißt Petrus, und Andreas, sein Bruder; Jakobus, des Zebedäus Sohn, und Johannes, sein Bruder; Philippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus, der Zöllner; Jakobus, des Alphäus Sohn, und Lebbäus (mit dem Zunamen Thaddäus); Simon von Kana und Judas Ischariot, der ihn auch verriet. Diese Zwölf sandte Jesus und gebot ihnen und sprach: Auf keinen Weg der Nationen sollt ihr hingehen, und in keine Stadt der Samariter sollt ihr eingehen; gehet aber vielmehr zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Indem ihr aber gehet, so predigt und sprecht: Es ist nahe herbeigekommen das Himmelreich. Kranke macht gesund, (Tote weckt auf,) Aussätzige reinigt, Teufel (Dämonen) treibt aus. Umsonst habt ihr's empfangen, umsonst gebt es. Ihr sollt euch kein Gold anschaffen noch Silber noch Erz in eure Gürtel, keine Tasche auf den Weg noch zwei Röcke noch Schuhe noch einen Stab; denn der Arbeiter ist seiner Nahrung wert. In welche Stadt oder Flecken ihr hineingeht, da erkundigt euch, wer darin es wert ist; und daselbst bleibet, bis ihr auszieht. Indem ihr aber in das Haus hineingeht, so grüßet es. Und wenn es das Haus wert ist, so soll euer Friede über dasselbe kommen; wenn es aber nicht wert ist, so soll euer Friede zu euch umkehren. Und wer euch nicht aufnimmt noch eure Reden anhört, aus demselben Haus oder Stadt gehet aus und schüttelt den Staub von euren Füßen. Amen ich sage euch, erträglicher wird es haben das Land der Sodomer und Gomorrer an dem Gerichtstag als dieselbe Stadt. Siehe, Ich sende euch wie Schafe mitten unter den Wölfen. So werdet nun klug wie die Schlangen und fromm wie die Tauben. Hütet euch aber vor den Menschen. Denn sie werden euch überantworten in die Rathäuser, und in ihren Versammlungen werden sie euch geißeln; und ihr werdet dazu vor Landvögte und Könige geführt werden um meinetwillen, zum Zeugnis für sie und für die Nationen. Dies ist in den folgenden Zeiten geschehen, auf welche in dieser Rede mit gesehen wird. Wenn sie euch aber überantworten, so sollt ihr nicht sorgen, wie oder was ihr reden sollt; denn es wird euch zu derselben Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt; denn Ihr seid es nicht, die da reden, sondern der Geist eures Vaters ist es, der in euch redet. Es wird aber überantworten ein Bruder den andern zum Tode, und der Vater das Kind; und es werden sich empören die Kinder wider die Eltern und sie zum Tode bringen. Und ihr werdet gehasset sein von jedermann um meines Namens willen. Wer aber beharrt bis ans Ende, der wird selig (gerettet) werden. Wenn sie aber euch verfolgen in dieser Stadt, so fliehet in die andere. Denn amen ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels nicht fertig werden, bis der Sohn des Menschen kommt. Ein Jünger ist nicht über den Meister noch ein Knecht über den Herrn. Genug ist es für den Jünger, daß er werde wie sein Meister und der Knecht wie sein Herr. Haben sie den Hausvater Beelzebub geheißen, wie viel mehr werden sie es seinen Hausgenossen tun? Darum sollt ihr sie nicht fürchten. Denn es ist nichts Verdecktes, das nicht entdeckt werden wird, und Geheimes, das nicht bekannt werden wird. Was ich euch sage in der Finsternis, das saget in dem Licht; und was ihr in das Ohr hört, das predigt auf den Dächern. Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können; fürchtet aber vielmehr den, der beides, Seele und Leib, verderben kann in der heißen Hölle. Werden nicht zwei Sperlinge um ein Kreuzerlein verkauft; und einer von ihnen wird nicht auf die Erde fallen ohne den Willen eures Vaters; an euch aber sind auch die Haare des Hauptes alle gezählt. So fürchtet euch nun nicht; es ist an euch mehr gelegen als an vielen Sperlingen. Einen jeden nun, der mich bekennen wird vor den Menschen, werde auch Ich bekennen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist; wer mich aber verleugnen wird vor den Menschen, den werde auch Ich verleugnen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist. Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Frieden zu bringen auf die Erde; ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern ein Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien gegen sei nen Vater und die Tochter gegen ihre Mutter und die Schwiegertochter gegen ihre Schwiegermutter; und des Menschen Feinde werden seine Hausgenossen sein. Wer Vater oder Mutter lieb hat über mich, ist mein nicht wert; und wer Sohn oder Tochter lieb hat über mich, ist mein nicht wert; und wer nicht sein Kreuz nimmt und mir nachfolgt, ist mein nicht wert. Wer seine Seele gefunden hat, wird sie verlieren; und wer seine Seele verloren hat um meinetwillen, wird sie finden. Wer euch aufnimmt, nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Wer einen Propheten aufnimmt in eines Propheten Namen, wird eines Propheten Lohn empfangen; und wer einen Gerechten aufnimmt in eines Gerechten Namen, wird eines Gerechten Lohn empfangen; und wer einen einzigen von diesen Kleinen nur mit einem Becher kalten (Wassers) tränken wird in eines Jüngers Namen, amen ich sage euch, er wird nicht um seinen Lohn kommen. Und es begab sich, da Jesus seinen zwölf Jüngern Befehl zu geben vollendet hatte, ging er von dannen weg, zu lehren und zu predigen in ihren Städten. Johannes aber, da er im Gefängnis die Werke Christi hörte, sandte durch seine Jünger, und ließ ihm sagen: Bist Du, der da kommt, oder sollen wir eines andern warten? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Gehet hin und saget Johannes an, was ihr höret und sehet: Blinde bekommen das Gesicht und Lahme gehen; Aussätzige werden gereinigt und Taube hören; Tote werden erweckt und Armen wird das Evangelium verkündigt. Und selig ist, der sich an mir nicht ärgert. Da aber diese hingingen, fing Jesus an zu reden zu den Haufen Leuten von Johannes: Was seid ihr hinausgegangen in die Wüste zu schauen? Ein Rohr, das sich vom Wind hin und her wehen läßt? Ferner, was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Menschen mit weichen Kleidern angetan? Siehe, die die weichen Kleider tragen, sind in den Häusern der Könige. Ferner, was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Proheten? Ja ich sage euch, auch mehr als einen Propheten. Denn dieser ist's, von dem geschrieben ist: Siehe, Ich sende meinen Engel vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir zuichten wird. Amen ich sage euch, es ist unter allen, die von Weibern geboren sind, kein Größerer aufgekommen als Johannes der Täufer; aber der Kleinste in dem Himmelreich ist größer denn er. Aber von den Tagen Johannes' des Täufers bis jetzt dringt sich das Himmelreich mit Gewalt heran, und die Gewalt anlegen, reißen es hin. Denn alle die Propheten und das Gesetz haben bis auf Johannes geweissagt; und so ihr's wollt annehmen, Er ist Elia, der da kommen soll. Wer Ohren hat zu hören, der höre. Wem soll ich aber dies Geschlecht vergleichen? Es ist Kindern gleich, die an dem Markt sitzen und ihren Gesellen zurufen und sprechen: Wir haben euch gepfiffen, und ihr habt nicht getanzt; wir haben euch Trauerlieder gesungen, und ihr habt nicht geklagt. Denn es kam Johannes und aß nicht und trank auch nicht; so sagen sie: Er hat einen Teufel (Dämon) Es kam der Sohn des Menschen und aß und trank; so sagen sie: Siehe, ein Mensch, der ein Esser und Weintrinker, ein Freund der Zöllner und Sünder ist; und die Weisheit hat sich zu rechtfertigen von ihrer Kinder wegen. Da fing er an, es den Städten vorzuhalten, in welchen seine meisten mächtigen Taten geschehen waren, daß sie nicht Buße getan hätten. Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wären zu Tyrus und Sidon die mächtigen Taten geschehen, die bei euch geschahen, so hätten sie vorzeiten im Sack und Asche Buße getan. Doch ich sage euch: Tyrus und Sidon werden es erträglicher haben am Gerichtstag als Ihr, Und Du, Kapernaum, die du bis an den Himmel erhöht bist, wirst bis zur Hölle hinabgestoßen werden; denn wären zu Sodom die mächtigen Taten geschehen, die in dir geschahen, sie wäre bis auf den heutigen Tag geblieben. Doch ich sage euch: Das Sodomer Land wird es erträglicher haben am Gerichtstag als Du. Zu derselben Zeit antwortete Jesus und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß du diese Dinge vor Weisen und Verständigen verborgen hast und hast sie Unmündigen entdeckt. Ja Vater; denn also war es ein Wohlgefallen vor dir. Alle Dinge sind mir übergeben von meinem Vater; und niemand erkennt den Sohn als der Vater; und den Vater erkennt auch niemand als der Sohn und wem der Sohn es will entdecken Kommet her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, so will Ich euch beruhigen. Nehmet mein Joch auf euch und lernet von mir, denn ich bin sanftmütig und niedrig im Herzen; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht. Zu derselben Zeit ging Jesus an den Sabbaten durch die Saat; seine Jünger aber waren hungrig und fingen an, Ähren auszuraufen und zu essen. Da das die Pharisäer sahen, sprachen sie zu ihm: Siehe, deine Jünger tun, was nicht erlaubt ist zu tun am Sabbat. Er aber sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David tat, da ihn, und die mit ihm waren, hungerte: wie er in das Haus Gottes ging und die Schaubrote aß, die ihm zu essen nicht erlaubt war, noch denen, die mit ihm waren, sondern den Priestern allein? Oder habt ihr nicht gelesen in dem Gesetz, daß an den Sabbaten die Priester in dem Tempel den Sabbat entheiligen und unschuldig sind? Ich sage aber euch, daß hier ein Größerer ist als der Tempel. Hättet ihr aber erkannt, was das sei: Barmherzigkeit habe ich gern, und nicht Opfer, so hättet ihr die Unschuldigen nicht verurteilt! Denn der Sohn des Menschen ist ein Herr des Sabbats. Und da er von dannen ging, kam er in ihre Versammlung. Und siehe, da war ein Mensch, der hatte eine verdorrte Hand; und sie fragten ihn und sprachen: Darf man an den Sabbaten heien? auf daß sie ihn verklagen möchten. Er aber sprach zu ihnen: Welcher Mensch wird unter euch sein, der ein einziges Schaf hat, und so dieses an den Sabbaten in eine Grube fällt, wird er es nicht ergreifen und ihm aufhelfen? Wie viel mehr ist nun an einem Menschen gelegen als an einem Schaf? Darum darf man an den Sabbaten Gutes tun. Alsdann spricht er zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus. Und er streckte sie aus, und sie ward wieder gesund gemacht wie die andere. Die Pharisäer aber gingen hinaus und hielten einen Rat wider ihn, wie sie ihn umbrächten. Da aber Jesus es wußte, wich er von dannen; und es folgten ihm viele Haufen Leute, und er heilte sie alle. Und er untersagte ihnen ernstlich, daß sie ihn nicht offenbar machen sollten; auf daß erfüllt würde, das gesagt ist durch Jesaja den Propheten, der da spricht: Siehe, mein Knecht, den ich erkoren habe; mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich will meinen Geist auf ihn legen, und er wird das Gericht den Nationen verkündigen. Er wird nicht zanken noch schreien; und seine Stimme wird niemand auf den Gassen hören. Kein zerstoßenes Rohr wird er zerbrechen, und keinen glimmenden Docht wird er auslöschen, bis daß er ausführe das Gericht zum Sieg. Und auf seinen Namen werden die Nationen hoffen. Da ward ein Besessener zu ihm gebracht, der war blind und stumm; und er heilte ihn, also daß der Blinde und Stumme beides redete und sah. Und alle Haufen Leute entsetzten sich und sprachen: Ist dieser nicht der Sohn Davids? Aber die Pharisäer, da sie es hörten, sprachen: Dieser treibt die Teufel (Dämonen) nicht anders aus als durch Beelzebub, der Teufel (Dämonen) Obersten. Da aber Jesus ihre Gedanken wußte, sprach er zu ihnen: Ein jegliches Reich, so wider sich selbst zerteilt ist, wird verwüstet; und eine jede Stadt oder Haus, so wider sich selbst zerteilt ist, wird nicht bestehen. Und wenn der Satan den Satan austreibt, so ist er wider sich selbst zerteilt. Wie wird denn sein Reich bestehen? Und so Ich durch Beelzebub die Teufel (Dämonen) austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden dieselben eure Richter sein. So aber im Geiste Gottes Ich die Teufel (Dämonen) austreibe, so ist ja das Reich Gottes bereits über euch gekommen. Oder wie kann jemand in das Haus des Starken hineingehen und sein Geräte wegrauben, wenn er nicht zuvor den Starken bindet, da er dann sein Haus berauben wird? Wer nicht mit mir ist, ist wider mich; und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut. Darum sage ich euch: Alle Sünde und Lästerung wird den Menschen erlassen werden; aber des Geistes Lästerung wird den Menschen nicht erlassen werden. Und wer ein Wort reden wird wider den Sohn des Menschen, dem wird's erlassen werden; wer aber wider den heiligen Geist reden wird, dem wird's nicht erlassen werden, weder in der jetzigen Weltzeit noch in der zukünftigen. Entweder machet den Baum gut und seine Frucht gut; oder machet den Baum faul und seine Frucht faul; denn an der Frucht kennt man den Baum. Ihr Otterngezüchte, wie könnt ihr Gutes reden, da ihr böse seid? Denn aus dem Überfluß des Herzens redet der Mund. Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz Gutes hervor; und der böse Mensch bringt aus dem bösen Schatz Böses hervor. Ich sage euch aber, um ein jegliches unnützes Wort, das die Menschen reden, davon werden sie Rechenschaft geben am Gerichtstag. Denn aus deinen Reden wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen Reden wirst du verdammt werden. Da antworteten etliche von den Schriftgelehrten und Pharisäern und sprachen: Meister, wir wollen von dir ein Zeichen sehen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Das arge und ehebrecherische Geschlecht trachtet nach einem Zeichen, und kein Zeichen wird ihm gegeben werden als das Zeichen Jonas des Propheten. Denn gleichwie Jona war in dem Bauche des Walfisches drei Tage und drei Nächte, also wird der Sohn des Menschen in der Mitte der Erde sein drei Tage und drei Nächte. Die Männer von Ninive werden aufstehen am Gericht mit diesem Geschlecht und werden es verurteilen; denn sie taten Buße auf die Predigt Jonas; und siehe, mehr denn Jona ist hier. Die Königin von Mittag wird auftreten am Gericht mit diesem Geschlecht und wird es verurteilen; denn sie kam von den Enden der Erde, die Weisheit Salomos zu hören; und siehe, mehr als Salomo ist hier. Wenn aber der unreine Geist von dem Menschen ausgegangen ist, so zieht er durch Örter, wo kein Wasser ist, sucht Ruhe und findet sie nicht. Alsdann spricht er: Ich will umkehren in mein Haus, davon ich ausgegangen bin; und wenn er kommt, so findet er's müßig (unbenützt), ausgekehrt und geschmückt. Alsdann geht er hin und nimmt mit sich sieben andere Geister, die ärger sind denn er selbst, und sie gehen da ein und wohnen allda; und wird das Letzte desselben Menschen ärger, als das Erste war. Also wird es auch diesem argen Geschlecht gehen. Da er noch zu dem Haufen Leute redete, siehe, da standen seine Mutter und Brüder draußen und suchten mit ihm zu reden. Da sagte jemand zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und suchen mit dir zu reden. Er aber antwortete und sagte zu dem, der es ihm sagte: Wer ist meine Mutter? Und wer sind meine Brüder? Und er reckte seine Hand aus über seine Jünger und sprach: Siehe meine Mutter und meine Brüder. Denn wer den Willen tun wird meines Vaters, der in den Himmeln ist, derselbe ist mein Bruder und Schwester und Mutter. An demselben Tage aber ging Jesus aus dem Hause und setzte sichan das Meer. Und es versammelten sich zu ihm viele Haufen Leute, also daß er in das Schiff trat und sich setzte; und alles Volk stand auf dem Ufer. Und er redete zu ihnen vieles in Gleichnissen und sprach: Siehe, es ging der Sämann aus zu säen. Und indem er säte, fiel etliches an den Weg; und es kamen die Vögel und fraßen es auf. Anderes aber fiel auf die felsigen Orte, wo es nicht genug Erde hatte; und es ging bald auf, darum daß es keine tiefe Erde hatte; da aber die Sonne aufging, ward es versengt; und dieweil es nicht Wurzel hatte, ward es dürre. Anderes aber fiel unter die Dornen, und die Dornen wuchsen auf und erstickten es. Anderes aber fiel auf das gute Land und gab Frucht, das eine hun dertfältig, anderes aber sechzigfältig, anderes aber dreißigfältig. Wer Ohren hat zu hören, der höre. Und die Jünger traten hinzu und sprachen zu ihm: Warum redest du zu ihnen in Gleichnissen? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Euch ist's gegeben, daß ihr die Geheimnisse des Himmelreichs erkennet, jenn aber ist's nicht gegeben. Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und wird Überfluß bekommen; wer aber nicht hat, von dem wird auch das, was er hat, genommen werden. Darum rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie sehend nicht sehen und hörend nicht hören noch vernehmen. Und wird erfüllt an ihnen die Weissagung Jesajas, die da spricht: Mit den Ohren werdet ihr hören und nicht vernehmen; und mit den Augen werdet ihr sehen und nicht gewahr werden. Denn das Herz dieses Volkes ist dicht geworden, und mit den Ohren haben sie übel gehört, und ihre Augen haben sie zugehalten; auf daß sie nicht etwa sehen mit den Augen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen vernehmen und umkehren, und ich sie heilen möge. Eure Augen aber sind selig, daß sie sehen; und eure Ohren, daß sie hören. Denn amen ich sage euch, viele Propheten und Gerechte haben begehrt zu sehen, was ihr seht, und haben's nicht gesehen; und zu hören, was ihr hört, und haben's nicht gehört. So höret denn Ihr das Gleichnis von dem Sämann. Wenn irgend jemand das Wort des Reichs hört und nicht vernimmt, so kommt der Arge und raubt, was in seinem Herzen gesät war. Dieser ist's, der an dem Weg besät ist. Der aber auf die felsigen Orte besät ist, der ist's, der das Wort hört und es bald mit Freuden annimmt; aber er hat nicht Wurzel in sich, sondern er hält eine Zeitlang; kommt aber Drangsal oder Verfolgung um des Wortes willen, so ärgert er sich bald. Der aber unter die Dornen besät ist, der ist's, der das Wort hört, und die Sorge dieser Weltzeit und der Betrug des Reichtums erstickt das Wort, und gelangt zu keiner Frucht. Der aber auf das gute Land besät ist, der ist's, der das Wort hört und vernimmt; welcher denn Frucht trägt, und bringt das eine hundertfältig, anderes aber sechzigfältig, anderes aber dreißigfältig. Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Himmelreich ist verglichen einem Menschen, der guten Samen auf seinem Acker säte. Indem aber die Leute schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging davon. Da nun der Samen grünte und Frucht brachte, da erschien auch das Unkraut. Es traten aber die Knechte des Hausvaters herbei und sprachen zu ihm: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinem Acker gesät? Woher hat er denn Unkraut? Er aber sprach zu ihnen: Ein feindseliger Mensch hat dieses getan. Die Knechte aber sprachen zu ihm: Willst du denn, daß wir hingehen und es zusammenlesen? Er aber sprach: Nein; ihr möchtet, indem ihr das Unkraut zusammenleset, zugleich mit demselben den Weizen samt der Wurzel ausreißen. Lasset beides miteinander wachsen bis zu der Ernte; und zu der Ernte Zeit werde ich zu den Erntern sagen: Lest zuvor das Unkraut zusammen, und bindet es in Bündlein, dasselbe zu verbrennen; aber den Weizen sammelt in meine Scheuer. Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Himmelreich ist gleich einem Senfkorn, welches ein Mensch nahm und säte es auf seinem Acker; so zwar kleiner ist als alle Samen; wenn es aber erwachsen ist, so ist es größer als die Kohlkräuter und wird ein Baum, daß die Vögel des Himmels kommen und wohnen auf seinen Ästen. Ein anderes Gleichnis redete er zu ihnen: Es ist gleich das Himmelreich einem Sauerteig, welchen ein Weib nahm und in drei Maß Mehl vermengte, bis daß es ganz durchsäuert war. Dieses alles redete Jesus in Gleichnissen zu den Haufen der Leute, und ohne Gleichnis redete er nicht zu ihnen; auf daß erfüllt würde, das gesagt ist durch den Propheten, der da spricht: Ich werde meinen Mund auftun in Gleichnissen; ich werde herausschütten, was von der Gründung der Welt verborgen war. Da ließ Jesus die Haufen Leute und kam in das Haus; und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: Deute uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Der den guten Samen sät, ist der Sohn des Menschen. Der Acker ist die Welt. Der gute Same, diese sind die Kinder des Reichs; das Unkraut sind die Kinder des Argen. Der Feind, der sie gesät hat, ist der Teufel. Die Ernte ist das Ende der Weltzeit. Die Ernter sind die Engel. Gleichwie man nun das Unkraut zusammenliest und mit Feuer verbrennt: also wird es auch am Ende der Weltzeit sein. Der Sohn des Menschen wird seine Engel senden, und sie werden zusammenlesen aus seinem Reich alle die Ärgernisse und die das Unrecht tun, und sie werden sie in den Feuerofen werfen; allda wird sein das Weinen und das Zähneknirschen. Alsdann werden die Gerechten hervorleuchten wie die Sonne in dem Reich ihres Vaters. Wer Ohren hat zu hören, der höre. Abermals ist das Himmelreich gleich einem verborgenen Schatz im Acker, welchen ein Mensch fand und verbarg ihn; und vor der Freude darüber geht er hin, und alles, was er hat, verkauft er und kauft denselben Acker. Abermals ist das Himmelreich gleich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte; und da er eine einzige kostbare Perle fand, ging er hin und verhandelte alles, was er hatte, und kaufte dieselbe. Abermals ist das Himmelreich gleich einem Netz, das ins Meer geworfen ward und von jeder Gattung zusammenbrachte; und als es voll ward, brachten sie es an das Ufer herauf und setzten sich und lasen die Guten zusammen in Gefäße, aber die Faulen warfen sie hinaus. Also wird es sein am Ende der Welt. Die Engel werden ausgehen und die Argen mitten aus den Gerechten aussondern und sie in den Feuerofen werfen. Da wird sein das Weinen und da Zähneknirschen. Spricht zu ihnen Jesus: Habt ihr dies alles vernommen? Sie spechen zu ihm: Ja, Herr. Er aber sprach zu ihnen: Darum ist ein jeglicher Schriftgelehrter, den das Himmelreich zum Jünger bekommen, einem Menschen gleich, der eine Haushaltung führt, welcher aus seinem Schatz Neues und Altes herausgibt. Und es begab sich, da Jesus diese Gleichnisse vollendet hatte, zog er von dannen weg und er kam in sein Vaterland und lehrte sie in ihrer Versammlung, also daß sie sich entsetzten und sprachen: Woher hat diser diese Weisheit und mächtige Taten? Ist dieser nicht des Zimmermanns Sohn? Heißt nicht seine Mutter Maria und seine Brüder Jakob und Joses und Simon und Judas? Und seine Schwestern, sind sie nicht alle bei uns? Wo hat den dieser dieses alles her? Und sie ärgerten sich an ihm. Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nirgends unwert als in seinem Vaterland und inseinem Hause. Und er tat daselbst nicht viel mächtige Taten um ihres Unglaubens willen. Zu derselben Zeit hörte Herodes der Vierfürst das Gerücht von Jesu, und sprach zu seinen Bedienten: Dieser ist Johannes der Täufer. Er ist von den Toten erweckt worden, und darum wirken die ächtigen Taten in ihm. Denn Herodes hatte Johannes gegriffen, ihn gebunden und im Gefängnis eingelegt, von wegen Herodias, seines Bruders Philippus Weib. Denn Johannes sprach zu ihm: Du darfst sie nicht haben. Und er hätte ihn gern getötet, fürchtete sich aber vor dem Volk, denn sie hielten ihn für einen Propheten. Da aber der Jahrestag des Herodes begangen wurde, tanzte die Tochter der Herodias vor ihnen und gefiel dem Herodes; daher er ihr mit einem Eid zusagte, ihr zu geben, was sie begehren würde. Und wie sie von ihrer Mutter zuvor angewiesen war, sagt sie: Gib mir hier auf einer Platte das Haupt Johannes des Täufers. Und es war dem König leid; aber um der Eide willen und derer, die mit zu Tische saßen, befahl er, daß man' geben sollte, und sandte hin und enthauptete den Johannes in dem Gefängnis. Und sein Haupt ward auf einer Platte hergetragen und dem Mägdlein gegeben; und sie brachte es ihrer Mutter. Und seine Jünger kamen herzu und nahmen den Leib und beguben ihn; und sie kamen und verkündigten es Jesu Und da es Jesus hörte, wich er von dannen zu Schiff an einen einsamen Ort besonders; und da die Haufen Leute es hörten, folgten sie ihm zu Fuß von den Städten. Und da Jesus ausging, sah er viel Volks, und es jammerte ihn derselben, und er heilte ihre Kranken. Und da es Abend war, traten seine Jünger zu ihm und sprachen: Der Ort ist wüste, und die Stunde ist schon vorbei; entlasse die Haufen Leute, daß sie hin in die Dörfer gehen und sich Speise kaufen. Jesus aber sprach zu ihnen: Es ist nicht not, daß sie hingehen; gebt Ihr ihnen zu essen. Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben hier nichts denn fünf Brote und zwei Fische. Er aber sprach: Bringet mir sie her. Und er befahl, man sollte die Haufen Leute sich auf das Gras lagern lassen, und nahm die fünf Brote und die zwei Fische, sah auf gen Himmel und segnete sie; und brach und gab den Jüngern die Brote, die Jünger aber dem Volk. Und alle aßen und wurden satt; und sie hoben auf das Übrige von den Brocken, zwölf Körblein voll. Die aber aßen, waren bei fünftausend Mann, ohne Weiber und Kinder Und alsbald nötigte er die Jünger, daß sie in das Schiff traten und vor ihm hinüberfuhren, bis daß er die Haufen Leute entließe. Und da er die Haufen Leute entlassen hatte, stieg er auf den Berg allein, zu beten. Und da es Abend war, war er allein daselbst. Das Schiff aber war schon mitten auf dem Meer und litt Not von den Wellen. Denn der Wind war ihnen zuwider. Aber in der vierten Nachtwache ging er zu ihnen hin und wandelte auf dem Meer. Und da ihn die Jünger sahen auf dem Meer wandeln, erschraken sie und sprachen: Es ist ein Gespenst; und vor Furcht schrieen sie. Alsbald aber redete Jesus zu ihnen und sprach: Seid getrost; Ich bin's, fürchtet euch nicht. Es antwortete aber ihm Petrus und sprach: Herr, bist Du es, so heiß mich zu dir kommen auf das Wasser. Er aber sprach: Komm. Und Petrus trat aus dem Schiff und ging auf das Wasser, daß er zu Jesu käme. Da er aber sah, daß der Wind stark war, fürchtete er sich; und da er anfing unterzugehen, schrie er und sprach: Herr, hilf mir. Alsbald aber reckte Jesus die Hand aus und ergriff ihn; und er spricht zu ihm: Du Kleingläubiger, wozu zweifeltest du? Und als sie in das Schiff traten, legte sich der Wind. Die aber in dem Schiff waren, kamen und fielen vor ihm nieder und sprachen: Wahrhaftig bist du Gottes Sohn Und da sie hinübergefahren, kamen sie in das Land Genezareth. Und da die Männer desselben Orts ihn erkannten, schickten sie in dieselbe ganze Gegend und brachten zu ihm alle Kranken; und sie baten ihn, daß sie nur den Saum seines Kleides anrühren möchten; und alle, die da anrührten, wurden gesund. Da treten zu ihm die von Jerusalem, Schriftgelehrte und Pharisäer, und sprechen: Warum übertreten deine Jünger die Satzung der Ältesten? Denn sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot essen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Warum übertretet auch Ihr das Gebot Gottes um eurer Satzung willen? Denn Gott gebot und sprach: Ehre Vater und Mutter. Und, wer Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben. Ihr aber sagt: Wer zum Vater oder zur Mutter spricht: Wie ein Opfer soll sein, was du von mir genießen möchtest, soll seinen Vater oder seine Mutter nicht ehren. Und ihr habt Ihr Heuchler, wohl hat Jesaja von euch geweissagt und gesprochen: Dies Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit weg von mir. Vergeblich aber dienen sie mir, indem sie lehren solche Lehren, die Menschengebote sind Und er rief das Volk zu sich und sprach zu ihnen: Höret und vernehmet es. Nicht das, was in den Mund hineinkommt, macht den Menschen gemein; sondern das, was aus dem Munde herausgeht, das macht den Menschen gemein. Da traten seine Jünger hinzu und sprachen zu ihm: Weißt du, daß die Pharisäer, da sie die Rede hörten, sich geärgert haben? Er aber antwortete und sprach: Alle Pflanze, die mein himlischer Vater nicht gepflanzt hat, wird ausgereutet werden. Lasset sie; sie sind blinde Blindenführer; wenn aber ein Blinder den andern führt, werden sie beide in eine Grube fallen. Petrus aber antwortete und sprach zu ihm: Deute uns dieses Gleichnis. Jesus aber sprach: Seid auch Ihr immer noch unverständig? Merket ihr noch nicht, daß alles, was in den Mund hineingeht, das nimmt den Weg in den Bauch und wird in den Abtritt ausgeworfen. Was aber aus dem Mund herausgeht, kommt aus den Herzen heraus, und dasselbe macht den Menschen gemein. Denn aus dem Herzen gehen her aus arge Gedanken, Totschläge, Ehebrüche, Hurenhändel, Diebstähle, falsche Zeugnisse, Lästerungen. Diese Dinge sind es, die den Menschen gemein machen; aber mit ungewaschenen Händen essen, macht den Menschen nicht gemein. Und Jesus ging aus von dannen und entwich in die Gegenden Tyrus und Sidon. Und siehe, ein kanaanäisches Weib ging aus denselben Grenzen, machte ihm ein Geschrei und sprach: Erbarme dich mein, Herr du Sohn Davids; meine Tochter hat eine teuflische Plage. Er aber antwortete ihr kein Wort. Und seine Jünger traten zu ihm und baten ihn und sprachen: Entlasse sie, denn sie schreit hinter uns her. Er aber antwortete und sprach: Ich bin nicht gesandt, denn nur unter die verlorenen Schafe des Hauses Israel. Sie kam aber und fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir! Er aber antwortete und sprach: Es tut's nicht, daß man das Brot der Kinder nehme und es den Hündlein hinwerfe. Sie aber sprach: Ja, Herr. Denn auch die Hündlein essen von den Brosamlein, die von dem Tisch ihrer Herren fallen. Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: O Weib, groß ist dein Glaube. Es geschehe dir, wie du willst. Und ihre Tochter ward gesund von derselben Stunde an. Und Jesus ging von dannen weiter und kam an das galiläische Meer; und stieg auf den Berg und setzte sich allda. Und es kamen zu ihm viele Haufen Leute, die hatten mit sich Lahme, Blinde, Stumme, Krüppel und viele andere und warfen sie zu den Füßen Jesu, und er heilte sie, also daß sich die Haufen Leute verwunderten, da sie sahen, daß Stumme redeten, Krüppel gesund waren, Lahme gingen und Blinde sa hen, und sie priesen den Gott Israels. Jesus aber rief seine Jünger zu sich und sprach: Es jammert mich des Volks, denn sie bleiben schon drei Tage bei mir und haben nichts zu essen. Und ich will sie nicht ungegessen entlassen, damit sie nicht auf dem Wege verschmachten. Und es sprechen zu ihm seine Jünger: Wo nehmen wir in einer Wüste so viel Brote, so viel Volks zu sättigen? Und Jesus spricht zu ihnen: Wieviel Brote habt ihr? Sie sprachen: Sieben, und wenige Fischlein. Und er befahl dem Volk, daß sie sich auf die Erde lagerten. Und er nahm die sieben Brote und die Fische, dankte, brach's und gab's seinen Jüngern, die Jünger aber dem Volk. Und sie aßen alle und wurden satt; und hoben auf, was übrig ar von Brocken, sieben Körbe voll. Die aber aßen, waren viertausend Mann, ohne Weiber und Kinder. Und da er das Volk entlassen hatte, trat er wieder in das Schiff und kam in die Grenze Magdalas. Und es traten hinzu die Pharisäer und Sadduzäer, versuchten ihn und fragten, ob er ihnen möchte ein Zeichen vom Himmel weisen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Des Abends sprecht ihr: Gut Wetter, denn der Himmel ist rot. Und des Morgens: Heute wird naß Wetter sein; denn der Himmel ist rot und sieht trüb aus. Ihr Heuchler, die Gestalt des Himmels wisset ihr zu unterscheiden, aber die Zeichen der Zeiten könnt ihr nicht unterscheiden? Das böse und ehebrecherische Geschlecht sucht ein Zeichen, und kein Zeichen wird ihm gegeben werden denn das Zeichen Jonas des Propheten. Und er verließ sie und ging davon. Und da seine Jünger hinüberkamen, hatten sie vergessen, Brot mitzunehmen. Jesus aber sprach zu ihnen: Sehet zu und hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer. Sie aber gedachten bei sich selbst und sprachen: Wir haben keine Brote mitgenommen. Jesus aber erkannte es und sprach zu ihnen: Was gedenket ihr bei euch selbst, ihr Kleingläubigen, daß ihr keine Brote mitgenommen habt? Merket ihr es noch nicht, und erinnert ihr euch nicht der fünf Brote für die fünftausend und wie viele Körblein ihr bekommen habt? noch der sieben Brote für die viertausend und wie viele Körbe ihr bekommen habt? Wie merket ihr nicht, daß ich nicht des Brotes halber zu euch sagte, ihr sollet euch hüten vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer? Da verstanden sie, daß er nicht gesagt hatte, daß sie sich hüten sollten vor dem Sauerteig des Brotes, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer. Da aber Jesus kam in die Gegenden der Stadt Cäsarea Philippi, fragte er seine Jünger und sprach: Wer sagen die Leute, daß der Sohn des Menschen sei? Sie aber sprachen: Etliche sagen, Johannes der Täufer; andere, Elia; andere, Jeremia oder der Propheten einer. Er spricht zu ihnen: Ihr aber, wer sagt ihr, daß ich sei? Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist der Gesalbte, der Sohn des lebendigen Gottes. Und es antwortete Jesus und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon Bar Jona, weil Fleisch und Blut es dir nicht entdeckt hat, sondern mein Vater in den Himmeln. Aber auch Ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich bauen meine Gemeine, und keine Höllenpforten werden sie überwältigen. Und ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; und was du binden wirst auf Erden, wird gebunden sein in den Himmeln; und was du lösen wirst auf Erden, wird gelöst sein in den Himmeln. Da verbot er seinen Jüngern, daß sie niemand sagen sollten, daß Er der Gesalbte wäre. Von da an fing Jesus an zu zeigen seinen Jüngern, daß er müsse hingehen gen Jerusalem und viel leiden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tage auferstehen. Und Petrus nahm ihn zu sich, fing an, es ihm zu untersagen, und sprach: Davor müssest du, Herr, bewahrt bleiben! Das wird dir nicht geschehen! Er aber wandte sich und sprach zu Petrus: Gehe hinter mich, Satan, du bist mir ein Ärgernis; weil du nicht das meinst, was Gottes, sondern das, was der Menschen ist. Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: So jemand mir nachgehen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer seine Seele erhalten will, wird sie verlieren; und wer seine Seele verliert um meinetwillen, wird sie finden. Denn was nützt es dem Menschen, wenn er die Welt ganz gewinnt und seine Seele einbüßt? Oder was wird der Mensch geben, seine Seele einzutauschen? Denn der Sohn des Menschen wird kommen in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln; und alsdann wird er vergelten einem jeden nach seinem Tun. Amen ich sage euch, es stehen etliche unter denen, die zugegen sind, die nicht schmecken werden den Tod, bis sie den Sohn des Menschen kommen sehen in seinem Reich. Und nach sechs Tagen nimmt Jesus den Petrus und Jakobus und Johannes, seinen Bruder, mit und führte sie auf einen hohen Berg hinauf besonders, und er bekam eine andere Gestalt vor ihnen, und es leuchtete sein Angesicht wie die Sonne, seine Kleider aber wurden weiß wie das Licht. Und siehe, da erschienen ihnen Mose und Elia, die hielten mit ihm eine Unterredung. Es antwortete aber Petrus und sprach zu Jesu: Herr, es ist gut, daß wir hier seien; willst du, so wollen wir hier drei Hütten machen, dir eine und Mose eine und Elia eine. Da er noch redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke; und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. Ihn höret. Und da die Jünger es hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr. Und Jesus trat hinzu und rührte sie an und sprach: Stehet auf und fürchtet euch nicht. Da sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand denn Jesus allein. Und da sie vom Berge herabgingen, gebot ihnen Jesus und sprach: Ihr sollt das Gesicht niemand sagen, bis daß der Sohn des Menschen von den Toten aufersteht. Und es fragten ihn seine Jünger und sprachen: Was sagen denn die Schriftgelehrten, Elia müsse zuvor kommen? Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Elia zwar kommt zuvor und wird alles zurechtbringen. Ich sage aber euch, Elia ist schon gekommen, und sie haben ihn nicht erkannt, sondern haben an ihm getan, was sie wollten. Also wird auch der Sohn des Menschen leiden von ihnen. Da verstanden die Jünger, daß er von Johannes dem Täufer ihnen gesagt hatte. Und da sie zu dem Volk kamen, trat zu ihm ein Mensch und tat ihm einen Fußfall und sprach: Herr, erbarme dich über meinen Sohn, denn er ist mondsüchtig und hat ein böses Lei den; denn oft fällt er in das Feuer und oft in das Wasser. Und ich habe ihn zu deinen Jüngern gebracht, und sie konnten ihn nicht heilen. Es antwortete aber Jesus und sprach: O ungläubiges und verkehrtes Geschlecht, wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange soll ich euch ertragen? Bringet mir ihn hieher. Und es bedrohte ihn Jesus, und es fuhr derselbe Teufel (Dämon) aus von ihm, und es ward der Knabe gesund von derselben Stunde an. Da traten die Jünger zu Jesu besonders und sprachen: Warum haben Wir ihn nicht austreiben können? Jesus aber sprach zu ihnen: Um eures Unglaubens willen. Denn amen ich sage euch, wenn ihr Glauben habt als ein Senfkorn, so werdet ihr sagen zu diesem Berge: Hebe dich von hinnen dort hinüber, so wird er sich hinüber heben; und nichts wird euch unmöglich sein. Diese Art aber fährt nicht aus, denn durch Gebet und Fasten. Da sie aber ihren Wandel hatten in Galiläa, sprach Jesus zu ihnen: Es wird der Sohn des Menschen übergeben werden in der Menschen Hände, und sie werden ihn töten, und am dritten Tage wird er auferstehen. Und sie betrübten sich sehr. Da sie aber gen Kapernaum kamen, traten, die das Kopfstück einnahmen, zu Petrus und sprachen: Zahlt euer Meister nicht das Kopfstück? Er spricht: Ja. Und da er in das Haus kam, kam ihm Jesus zuvor und sprach: Was dünkt dich, Simon? Von wem nehmen die Könige der Erde Zölle oder Steuer? Von ihren Söhnen oder von den Fremden? Spricht er zu ihm: Von den Fremden. Jesus sprach zu ihm: Also sind die Söhne frei. Auf daß wir aber sie nicht ärgern, so gehe hin an das Meer und wirf eine Angel, und den ersten Fisch, der herauffährt, den nimm; und wenn du seinen Mund auftust, wirst du ein doppeltes Kopfstück finden. Das nimm und gib es ihnen für mich und dich. Zu derselben Stunde traten die Jünger zu Jesu und sprachen: Wer ist denn größer im Himmelreich? Und Jesus rief ein Kind herzu und stellte es mitten unter sie und sprach: Amen ich sage euch, wenn ihr euch nicht umkehret und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen. Wer sich nun selbst erniedrigen wird wie dieses Kind, der ist der Größere im Himmelreich. Und wer ein einziges solches Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf; wer aber ärgert einen einzigen von diesen Kleinen, die an mich glauben, dem ist zuträglich, daß ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er ersäuft würde in der Tiefe des Meeres. Wehe der Welt vor den Ärgernissen. Denn es ist notwendig, daß die Ärgernisse kommen; doch wehe dem Menschen, durch welchen das Ärgernis kommt. Wenn aber deine Hand oder dein Fuß dich ärgert, haue sie ab und wirf sie von dir. Es ist dir besser, daß du lahm oder als Krüppel zum Leben eingehst, als daß du zwei Hände oder zwei Füße habest und werdest in das ewige Feuer geworfen. Und wenn dein Auge dich ärgert, reiß es aus und wirf's von dir. Es ist dir besser, daß du einäugig zum Leben eingehest, als daß du zwei Augen habest und werdest in die heiße Feuerhölle geworfen. Sehet zu, daß ihr nicht einen einzigen von diesen Kleinen verachtet; denn ich sage euch, ihre Engel in den Himmeln sehen stets das Angesicht meines Vaters, der in den Himmeln ist. Denn der Sohn des Menschen ist Gekommen, selig zu machen (zu retten) das Verlorene. Was dünkt euch? Wenn irgend ein Mensch hundert Schafe bekäme und ein einziges derselben verirrte: läßt er nicht die neunundneunzig und geht auf die Berge und sucht das in der Irre? Und wenn es sich begibt, daß er es findet, amen ich sage euch, er freut sich über ihm mehr als über den neunundneunzig, die nicht verirrt waren. Also ist es kein Wille vor eurem Vater, der in den Himmeln ist, daß ein einziger von diesen Kleinen verloren werde. Sündigt aber dein Bruder an dir, so gehe hin und strafe ihn zwischen dir und ihm allein. Hört er dich, so hast du deinen Bruder gewonnen. Hört er dich aber nicht, so nimm mit dir noch einen oder zwei, auf daß auf dem Munde zweier oder dreier Zeugen alle Sache bestehe. Gibt er ihnen aber kein Gehör, so sage es der Gemeine; gibt er aber auch der Gemeine kein Gehör, so soll er dir wie der Heide und der Zöllner sein. Amen ich sage euch, alles was ihr binden werdet auf Erden, wird in dem Himmel gebunden sein; und alles was ihr lösen werdet auf Erden, wird in dem Himmel gelöst sein. Wiederum sage ich euch: Wenn zwei unter euch usammenstimmen auf Erden wegen irgend eines Dinges, das sie zu bitten haben, es wird ihnen widerfahren von meinem Vater, der in den Himmeln ist. Denn wo zwei oder drei versammelt sind auf meinen Namen, daselbst bin ich in ihrer Mitte. Da trat Petrus zu ihm und sprach: Herr, wie oft mag mein Bruder an mir sündigen, daß ich ihm zu vergeben habe? Bis auf siebenmal? Spricht Jesus zu ihm: Nicht, sage ich dir, bis auf siebenmal, sondern bis auf siebzigmal sieben. Darum ist das Himmelreich verglichen einem menschlichen König, der mit seinen Knechten abrechnen wollte. Und als er anfing abzurechnen, ward zu ihm gebracht Ein Schuldner von zehntausend Talenten. Da er aber nicht hatte zu bezahlen, befahl sein Herr, man sollte ihn verkaufen und sein Weib und die Kinder und alles, was er hatte, und Bezahlung tun. Darum fiel der Knecht nieder, betete ihn an und sprach: Herr, habe Geduld mit mir, so will ich dir alles bezahlen. Es jammerte aber den Herrn desselben Knechts und ließ ihn los, und die Schuld ließ er ihm nach. Da aber derselbe Knecht hinauskam, traf er Einen seiner Mitknechte an, der ihm hundert Zehner schuldig war, und er griff ihn und würgte ihn und sprach: Bezahle mir, so du etwas schuldig bist. Darum fiel sein Mitknecht zu seinen Füßen hin, bat ihn und sprach: Habe Geduld mit mir; so will ich dir alles bezahlen. Er aber wollte nicht, sondern ging hin und legte ihn in ein Gefängnis, bis daß er bezahlte, was er schuldig war. Da aber seine Mitknechte sahen, was geschah, betrübten sie sich sehr und kamen und brachten vor ihren Herrn alles, was geschehen war. Da ruft ihn sein Herr zu sich und spricht zu ihm: Du arger Knecht, alle jene Schuld habe ich dir nachgelassen, dieweil du mich gebeten hast; solltest nicht auch Du dich erbarmt haben über deinen Mitknecht, wie auch Ich mich über dich erbarmt hatte? Und sein Herr erzürnte sich und übergab ihn den Peinigern, bis daß er bezahlte alles, was er ihm schuldig war. Also wird auch mein himmlischer Vater es euch machen, wenn ihr nicht nachlasset ein jeglicher seinem Bruder von euren Herzen (seine Fehler) Und es begab sich, da Jesus diese Reden vollendet hatte, erhob er sich aus Galiläa und kam in die Grenzen Judäas jenseits des Jordan. Und es folgten ihm viele Haufen Leute, und er heilte sie daselbst. Und es traten zu ihm die Pharisäer und versuchten ihn und sprachen: Ist es einem Menschen erlaubt, sich von seinem Weibe zu scheiden um einer jeden Ursache willen? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, daß der es von Anfang machte, ein Mannsbild und Weibsbild sie machte? und sprach: Um deswillen wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seinem Weibe zugefügt sein, und werden die zwei Ein Fleisch sein. Also sind sie nicht mehr zwei, sondern Ein Fleisch. Was nun Gott zusammengepaart hat, soll kein Mensch trennen. Sie sprechen zu ihm: Was hat denn Mose geboten, einen Scheidebrief zu geben und sie von sich zu scheiden? Er spricht zu ihnen: Mose hat nach eurer Herzenshärtigkeit euch gestattet, eure Weiber von euch zu scheiden; von Anbeginn aber ist es nicht also geschehen. Ich sage aber euch, wer sein Weib von sich scheidet, es sei denn der Hurerei halber, und freit eine andere, der bricht die Ehe; und wer die Abgeschiedene freit, der bricht die Ehe. Sprechen zu ihm seine Jünger: Wenn die Sache des Menschen mit dem Weibe sich so verhält, so ist es nicht zuträglich zu freien. Er aber sprach zu ihnen: Nicht alle fassen diese Rede, sondern denen es gegeben ist. Denn es gibt Verschnittene, die von Mutterleibe also geboren sind; und es gibt Verschnittene, die von den Menschen verschnitten sind; und es gibt Verschnittene, die sich selbst verschnitten haben um des Himmelreichs willen. Wer es fassen kann, fasse es. Da wurden Kindlein zu ihm gebracht, daß er die Hände auf sie legte und betete. Die Jünger aber bedrohten sie. Jesus aber sprach: Lasset die Kindlein und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen. Denn solcher ist das Himmelreich. Und er legte ihnen die Hände auf und zog von dannen. Und siehe, Einer trat hinzu und sprach zu ihm: Guter Meister, was Gutes soll ich tun, daß ich ewiges Leben möge haben? Er aber sprach zu ihm: Was heißt du mich gut? Einer ist der Gute. Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote. Er spricht zu ihm: Welche? Jesus aber sprach: Das: Du sollst nicht morden. Du sollst nicht ehebrechen. Du sollst nicht stehlen. Du sollst nicht falsch Zeugnis geben. Ehre Vater und Mutter. Und, du sollst deinen Nächsten lieben als dich selbst. Spricht zu ihm der Jüngling: Alles dieses habe ich gehalten; was fehlt mir noch? Jesus sprach zu ihm: Willst du vollkommen sein, so gehe hin, verkaufe deine Güter und gib's Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach. Da aber der Jüngling die Rede hörte, ging er betrübt weg; denn er hatte viele Güter. Jesus aber sprach zu seinen Jüngern: Amen ich sage euch, schwerlich wird ein Reicher in das Himmelreich kommen. Wiederum aber sage ich euch, leichter ist es, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, denn daß ein Reicher in das Reich Gottes komme. Da aber seine Jünger es hörten, entsetzten sie sich sehr und sprachen: Wer kann denn selig (gerettet) werden? Jesus aber sah sie an und sprach: Bei Menschen ist dieses unmöglich, aber bei Gott ist alles möglich. Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Siehe, Wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt; was wird denn uns werden? Jesus aber sprach zu ihnen: Amen ich sage euch, daß Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, in der Wiedergeburt, wenn der Sohn des Menschen sitzen wird auf dem Thron seiner Herrlichkeit, so werdet auch Ihr sitzen auf zwölf Thronen und richten die zwölf Stämme Israels. Und ein jeder, der verlassen hat ein Haus oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Weib oder Kinder oder Äcker, um meines Namens willen, der wird's hundertfältig nehmen und ewiges Leben ererben. Aber viele, die die Ersten sind, werden die Letzten sein, und die Letzten die Ersten. Denn das Himmelreich ist gleich einem Menschen, der eine Haushaltung führt, welcher gleich morgens ausging, Arbeiter zu mieten in seinen Weinberg. Als er aber eins ward mit den Arbeitern um einen Zehner des Tages, sandte er sie in seinen Weinberg. Und er ging aus um die dritte Stunde und sah andere an dem Markte müßig stehen; und zu denselben sprach er: Gehet auch Ihr hin in den Weinberg; und was recht ist, will ich euch geben. Sie aber gingen hin. Wiederum ging er aus um die sechste und neunte Stunde und tat gleich also. Um die elfte Stunde aber ging er aus und fand andere müßig stehen; und er spricht zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag müßig? Sie sprechen zu ihm: Es hat niemand uns gedingt. Er spricht zu ihnen: Gehet auch Ihr hin in den Weinberg, und was recht ist, werdet ihr bekommen. Da es aber Abend ward, spricht der Herr des Weinbergs zu seinem Schaffner: Rufe den Arbeitern und bezahle ihnen den Lohn, und hebe an von den Letzten bis zu den Ersten. Und es kamen die um die elfte Stunde und empfingen je einen Zehner. Da aber die Ersten kamen, meinten sie, sie würden mehr empfangen; und auch Sie empfingen je einen Zehner. Da sie ihn aber empfingen, murrten sie wider den Hausvater und sprachen: Diese Letzten haben eine einzige Stunde zugebracht, und du hast sie uns gleich gemacht, die wir trugen die Last des Tages und die Hitze. Er aber antwortete und sprach zu einem unter ihnen: Freund, ich tue dir nicht Unrecht. Bist du nicht mit mir eins geworden um einen Zehner? Nimm das Deinige und gehe hin. Ich will aber diesem Letzten geben wie auch dir. Oder darf Ich nicht tun, was ich will, mit dem Meinigen? Oder ist dein Auge böse, daß Ich gut bin? Also werden die Letzten die Ersten sein und die Ersten die Letzten. Denn es sind viel Berufene, aber wenig Auserwählte. Und Jesus ging hinauf gen Jerusalem und nahm zu sich die zwölf Jünger besonders auf dem Wege und sprach zu ihnen: Siehe, wir gehen hinauf gen Jerusalem, und der Sohn des Menschen wird überantwortet werden den Hohenpriestern und Schriftgelehrten, und sie werden ihn verdammen zum Tode und werden ihn überantworten den Nationen, zu verspotten und zu geißeln und zu kreuzigen; und am dritten Tage wird er wieder auferstehen. Da trat zu ihm die Mutter der Söhne des Zebedäus mit ihren Söhnen, fiel nieder und bat etwas von ihm. Er aber sprach zu ihr: Was willst du? Sie spricht zu ihm: Sprich, daß diese meine zwei Söhne sitzen sollen, Einer zu deiner Rechten und Einer zu deiner Linken in deinem Reich. Jesus aber antwortete und sprach: Ihr wisset nicht, was ihr bittet. Könnt ihr den Becher trinken, den Ich trinken werde? (oder euch mit der Taufe, womit Ich getauft werde, taufen lassen) Sie sprechen zu ihm: Wir können's. Und er spricht zu ihnen: Meinen Becher zwar werdet ihr trinken (und mit der Taufe, womit Ich getauft werde, werdet ihr getauft werden); aber das Sitzen zu meiner Rechten und zu meiner Linken zu geben, steht nicht bei mir, sondern denen es bereitet ist von meinem Vater. Und da die Zehn es hörten, wurden sie unwillig über die zwei Brüder. Jesus aber rief sie zu sich und sprach: Ihr wisset, daß die Fürsten der Nationen über sie herrschen, und ihre Großen üben Gewalt an ihnen. Nicht also wird es bei euch sein; sondern wer unter euch will groß werden, der sei euer Diener; und wer unter euch will der Erste sein, der sei euer Knecht; gleichwie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, sich bedienen zu lassen, sondern zu dienen und zu geben seine Seele zum Lösegeld für viele. Und da sie von Jericho auszogen, folgte ihm viel Volks nach. Und siehe, zwei Blinde, die am Wege saßen, da sie hörten, daß Jesus vorübergeht, schrieen sie und sprachen: Erbarme dich unser, Herr, Davids Sohn. Das Volk aber bedrohte sie, daß sie schweigen sollten. Sie aber schrieen noch mehr und sprachen: Herr, erbarme dich unser, du Sohn Davids. Und Jesus stand still und rief ihnen und sprach: Was wollt ihr, daß ich euch tun soll? Sie sprechen zu ihm: Herr, daß unsere Augen aufgetan werden. Es jammerte aber Jesum, und rührte ihre Augen an; und alsbald wurden sie sehend und folgten ihm nach. Und da sie nahe bei Jerusalem kamen gen Bethphage an den Ölberg, da sandte Jesus seiner Jünger zwei und sprach zu ihnen: Gehet hin in den Flecken, der vor euch liegt; und alsbald werdet ihr eine Eselin finden angebunden, und ein Füllen bei ihr; löset sie ab und bringet sie mir. Und so jemand zu euch etwas sagen wird, so sollt ihr sagen: Der Herr bedarf ihrer. Er schickt sie aber alsbald. Das geschah aber (alles), auf daß erfüllt würde, das gesagt ist durch den Propheten, der da spricht: Saget der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt dir, sanftmütig und reitend auf einem Esel und einem jungen Füllen der Eselin. Die Jünger aber gingen hin und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider auf dieselben, und er setzte sich auf dieselben. Der meiste Haufen Leute breiteten ihre Kleider auf dem Weg; andere aber hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf dem Weg. Die Haufen Leute aber, die vorgingen und nachfolgten, schrieen und sprachen: Hosianna dem Sohn Davids. Gelobt sei, der da kommt, in dem Namen des Herrn; Hosianna in aller Höhe. Und als er zu Jerusalem einzog, bewegte sich die ganze Stadt und sprach: Wer ist dieser? Die Haufen Leute aber sprachen: Dieser ist Jesus, der Prophet von Nazareth in Galiläa. Und Jesus ging in den Tempel (Gottes) und trieb aus alle, die da verkauften und kauften in dem Tempel, und die Tische der Wechsler stieß er um und die Stühle derer, die die Tauben verkauften. Und er spricht zu ihnen: Es steht geschrieben: Mein Haus wird ein Bethaus genannt werden; Ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht. Und es gingen zu ihm Blinde und Lahme im Tempel, und er heilte sie. Da aber die Hohenpriester und die Schriftgelehrten sahen die Wunder, die er tat, und die Knaben rufen im Tempel und sagen: Hosianna dem Sohn Davids, wurden sie entrüstet und sprachen zu ihm: Hörst du, was diese sagen? Jesus aber spricht zu ihnen: Ja. Habt ihr niemals gelesen: Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du Lob zugerichtet? Und er verließ sie und ging zur Stadthinaus gen Bethanien und blieb daselbst. Als er aber des Morgens wieder in die Stadt ging, hungerte ihn; und da er Einen Feigenbaum sah an dem Wege, ging er demselben zu und fand nichts daran denn allein Blätter. Und er spricht zu ihm: Es soll von dir keine Frucht mehr kommen ewiglich. Und alsbald verdorrte der Feigenbaum. Und da die Jünger es sahen, verwunderten sie sich und sprachen: Wie ist der Feigenbaum so bald verdorrt. Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Amen ich sage euch, so ihr Glauben habt und nicht zweifelt, so werdet ihr nicht allein das mit dem Feigenbaum tun, sondern wenn ihr auch zu diesem Berge sagt: Hebe dich und wirf dich in das Meer, so wird's geschehen. Und alle Dinge, die ihr verlangen werdet in dem Gebet, werdet ihr, so ihr glaubet, empfangen. Und als er in den Tempel kam, traten zu ihm, da er lehrte, die Hohenpriester und die Ältesten des Volks und sprachen: Aus welcher Macht tust du das? und wer hat dir diese Macht gegeben? Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ich will euch auch ein einziges Wort fragen; so ihr mir das sagt, will auch Ich euch sagen, aus welcher Macht ich das tue. Die Taufe des Johannes, wo war sie her? Vom Himmel oder von Menschen? Sie aber gedachten bei sich selbst und sprachen: Sagen wir, vom Himmel, so wird er zu uns sagen: Warum habt ihr ihm denn nicht geglaubt? Sagen wir aber, von Menschen, so fürchten wir das Volk. Denn sie halten den Johannes alle für einen Propheten. Und sie antworteten Jesu und sprachen: Wir wissen's nicht. Da sprach auch Er zu ihnen: So sage Ich euch auch nicht, aus welcher Macht ich das tue. Was dünkt euch aber? Ein Mensch hatte zwei Kinder und ging zu dem ersten und sprach: (Mein) Kind, gehe, heute arbeite in meinem Weinberg. Er aber antwortete und sprach: Ich will nicht. Hernach aber bedachte er sich anders und ging hin. Und er ging zum andern und sprach gleich also. Er aber antwortete und sprach: Ich will, Herr; und ging nicht hin. Welcher unter den zweien hat den Willen des Vaters getan? Sie sprachen zu ihm: Der erste. Spricht Jesus zu ihnen: Amen ich sage euch, die Zöllner und die Huren kommen eher in das Reich Gottes als ihr. Denn es kam zu euch Johannes auf dem Weg der Gerechtigkeit, und ihr glaubtet ihm nicht; die Zöllner aber und die Huren glaubten ihm; Ihr aber, da ihr es sahet, habt euch hernach nicht anders bedacht, ihm zu glauben. Höret ein anderes Gleichnis. Es war ein Mensch, der eine Haushaltung führte, welcher einen Weinberg pflanzte und setzte einen Zaun darum und grub eine Kelter darin und baute einen Turm und tat ihn den Weingärtnern aus und zog über Land. Da aber herbeikam die Zeit der Früchte, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, daß sie seine Früchte empfingen. Und es nahmen die Weingärtner seine Knechte, einen schlugen sie, einen andern töteten sie, wieder einen andern steinigten sie. Abermals sandte er andere Knechte, mehr denn die ersten waren; und sie machten's ihnen gleich also. Endlich aber sandte er zu ihnen seinen Sohn und sprach: Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen. Da aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie bei sich selbst: Dies ist der Erbe. Kommt, laßt uns ihn töten und sein Erbe behalten. Und sie nahmen ihn, und stießen ihn zum Weinberg hinaus und töteten ihn. Wenn nun der Herr des Weinbergs kommt, was wird er denselben Weingärtnern tun? Sie sprechen zu ihm: Die schlimmen Leute wird er auf eine schlimme Weise verderben und den Weinberg andern Weingärtnern austun, die ihm die Früchte zu ihren Zeiten geben werden. Spricht Jesus zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen in den Schriften? Der Stein, den die Bauleute weggeschätzt haben, der ist zum Eckstein geworden. Von dem Herrn ist das geschehen, und es ist wunderbar vor unseren Augen. Darum sage ich euch: Es wird von euch das Reich Gottes genommen und einer Nation gegeben werden, die dessen Früchte bringt. Und wer auf diesen Stein fällt, der wird sich zerstoßen; auf welchen aber er fällt, den wird er zerstäuben. Und da die Hohenpriester und die Pharisäer seine Gleichnisse hörten, erkannten sie, daß er von ihnen rede; und sie trachteten ihn zu greifen, fürchteten sich aber vor den Haufen Leuten, dieweil sie ihn für einen Propheten hielten. Und Jesus antwortete und redete abermals zu ihnen in Gleichnissen und sprach: Das Himmelreich ist verglichen einem Menschen, einem Könige, der seinem Sohn Hochzeit machte. Und er sandte seine Knechte, die Eingeladenen zur Hochzeit einzuladen, und sie wollten nicht kommen. Abermals sandte er andere Knechte und sprach: Saget zu den Eingeladenen: Siehe, mein Mittagsmahl habe ich bereitet, meine Stiere und Mastvieh ist geschlachtet und alles bereit; kommt zur Hochzeit. Aber Sie achteten es nicht und gingen hin, der eine auf seinen eigenen Acker, der andere zu seiner Hantierung. Die übrigen aber griffen seine Knechte, höhnten und töteten sie. Da es aber der König hörte, erzürnte er sich und sandte seine Kriegsheere und brachte dieselben Mörder um, und ihre Stadt zündete er an. Da spricht er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Eingeladenen waren's nicht wert. So geht denn hin auf die Scheidewege der Straßen, und welche ihr nur findet, die ladet zur Hochzeit ein. Und dieselben Knechte gingen aus auf die Straßen und brachten zusammen alle, die sie fanden, beides Böse und Gute. Und wo die Hochzeit war, wurde es voll von denen, die sich zu Tisch setzten. Da aber der König hineinkam, die, so sich setzten, zu besehen, sah er daselbst einen Menschen, der kein Hochzeitskleid angelegt hatte. Und er spricht zu ihm: Freund, wie bist du hier hereingekommen, da du kein Hochzeitskleid hast? Er aber verstummte. Da sprach der König zu den Aufwärtern: Bindet seine Füße und Hände und nehmt ihn weg und wer fet ihn in die äußere Finsternis hinaus. Daselbst wird sein das Weinen und das Zähneknirschen. Denn es sind viel Berufene, aber wenig Auserwählte. Da gingen die Pharisäer hin und hielten einen Rat, wie sie ihn fingen in der Rede. Und sie senden zu ihm ihre Jünger samt den Herodianern und sprechen: Meister, wir wissen, daß du wahrhaftig bist und den Weg Gottes in der Wahrheit lehrst und fragst nach niemand; denn du siehst der Menschen Person nicht an. Sage uns denn, was dünkt dich? Darf man dem Kaiser Steuer geben oder nicht? Da nun Jesus ihre Schalkheit kannte, sprach er: Was versuchet ihr mich, ihr Heuchler? Weiset mir die Steuermünze. Sie aber reichten ihm einen Zehner dar. Und er spricht zu ihnen: Wessen ist dieses Bild und Überschrift? Sie sprechen zu ihm: Des Kaisers. Da spricht er zu ihnen: So gebet denn, was des Kaisers ist, dem Kaiser; und was Gottes ist, Gott. Und da sie es hörten, verwunderten sie sich; und sie ließen ihn und gingen davon. An demselben Tage traten Sadduzäer zu ihm, welche sagen, es sei keine Auferstehung, und fragten ihn und sprachen: Meister, Mose hat gesagt, wenn jemand stirbt und hat nicht Kinder, so soll sein Bruder sein Weib nach ihm freien und seinem Bruder Samen erwecken. Es waren aber bei uns sieben Brüder. Und der erste freite und starb. Und da er nicht Samen hatte, ließ er sein Weib seinem Bruder. Gleicherweise auch der zweite und der dritte, bis auf die sieben. Zuletzt nach allen starb auch das Weib. Nun in der Auferstehung, wessen Weib unter den sieben wird sie sein? Denn alle hatten sie. Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irret, indem ihr nicht wisset die Schriften noch die Kraft Gottes. Denn in der Auferstehung freien sie nicht und lassen sich auch nicht freien, sondern sie sind wie Engel Gottes im Himmel. Was aber die Auferstehung der Toten betrifft, habt ihr nicht gelesen, das euch gesagt ist von Gott, da er spricht: Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Gott ist nicht für Tote, sondern für Lebendige. Und da die Haufen Leute es hörten, entsetzten sie sich über seiner Lehre. Da aber die Pharisäer hörten, daß er den Sadduzäern den Mund beschlossen hatte, versammelten sie sich miteinander, und Einer unter ihnen, ein Gesetzgelehrter, fragte und versuchte ihn und sprach: Meister, welches Gebot ist das größte in dem Gesetz? Jesus aber sprach zu ihm: Du sollst lieben den Herrn, deinen Gott, mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Gemüt. Dies ist das erste und größte Gebot. Das andere aber, dem gleich, ist: Du sollst lieben deinen Nächsten wie dich selbst. An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten. Da aber die Pharisäer versammelt waren, fragte sie Jesus und sprach: Was dünkt euch von Christus? Wessen Sohn ist er? Sie sprechen zu ihm: Davids. Er spricht zu ihnen: Wie nennt ihn denn David im Geist einen Herrn, da er spricht: Es sagte der Herr zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich lege deine Feinde als einen Schemel deiner Füße. So nun David ihn einen Herrn nennt, wie ist er sein Sohn? Und niemand konnte ihm ein Wort antworten, und es erkühnte sich auch niemand von demselben Tage an, hinfort ihn zu fragen. Da redete Jesus zu den Haufen Leuten und zu seinen Jüngern und sprach: Auf Moses Stuhl sitzen die Schriftgelehrten und die Pharisäer. Alles nun, was sie euch sagen, daß ihr halten sollet, das haltet und tut; aber nach ihren Werken tut nicht. Denn sie sagen's und tun's nicht. Sie binden nämlich schwere und kaum erträgliche Bürden und legen sie auf die Schultern der Menschen; aber mit ihrem Finger wollen sie dieselben nicht regen. Alle ihre Werke aber tun sie dazu, daß sie sich vor den Leuten sehen lassen. Denn sie machen ihre Denkriemen breit und die Säume ihrer Kleider groß und lieben den ersten Platz bei den Abendmahlzeiten und den vornehmsten Sitz in den Versammlungen, und lassen sich gerne grüßen auf den Märkten und von den Menschen Rabbi Rabbi nennen. Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn Einer ist euer Meister, ihr aber seid alle Brüder. Und keinen Vater sollt ihr für euch nennen auf Erden; denn Einer ist euer Vater, der in den Himmeln. Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn Einer ist euer Lehrer, Christus. Der Größte aber unter euch wird euer Diener sein. Wer aber sich selbst erhöhen wird, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigen wird, der wird erhöht werden. Wehe aber euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, weil ihr das Himmelreich zuschließet vor den Menschen; denn Ihr gehet nicht hinein, und die hinein gingen, lasset ihr nicht hineingehen. Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, weil ihr die Häuser der Witwen fresset und zum Vorwand lange daher betet; darum werdet ihr ein schwereres Gericht empfangen. Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, weil ihr das Meer und das Trockene umziehet, einen einzigen Judengenossen zu machen; und wenn er es wird, so macht ihr ihn zu einem Sohn der heißen Hölle, zwiefältig mehr denn Ihr seid. Wehe euch, ihr blinden Führer, die ihr sagt: Wer da schwört bei dem Tempel, das ist nichts; wer aber schwört bei dem Gold des Tempels, der ist schuldig. Ihr Narren und Blinden, was ist denn größer, das Gold oder der Tempel, der das Gold heiligt? Und wer da schwört bei dem Altar, das ist nichts; wer aber schwört bei der Gabe, die oben auf demselben ist, der ist schuldig. Ihr Narren und Blinden, was ist denn größer, die Gabe oder der Altar, der die Gabe heiligt? Wer nun schwört bei dem Altar, der schwört bei demselben und bei allem, was oben auf demselben ist; und wer da schwört bei dem Tempel, der schwört bei demselben und bei dem, der denselben bewohnt; und wer da schwört bei dem Himmel, der schwört bei dem Thron Gottes und bei dem, der oben über demselben sitzt. Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, weil ihr verzehntet die Minze und den Dill und den Kümmel, und habt die wichtigeren Stücke des Gesetzes gelassen, das Gericht und die Barmherzigkeit und den Glauben. Dies sollte man tun und jenes nicht lassen. Ihr blinden Führer, die ihr das Schnäklein seihet, das Kamel aber verschluckt. Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, weil ihr das Äußere an dem Becher und an der Schüssel reinigt, inwendig aber sind sie voll von Raub und Unmäßigkeit. Blinder Pharisäer, reinige zuvor das Inwendige an dem Becher und an der Schüssel, auf daß auch das Auswendige an demselben rein werde. Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, weil ihr gleich seid übertünchten Gräbern, die zwar auswendig hübsch scheinen, inwendig aber sind sie voller Totenbeine und aller Unreinigkeit. Also auch Ihr, von außen scheinet ihr zwar vor den Menschen gerecht, inwendig aber stecket ihr voll Heuchelei und Untugend. Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, weil ihr die Gräber der Propheten bauet und schmücket die Grabmale der Gerechten und sprecht: Wenn wir in den Tagen unserer Väter gewesen wären, so wären wir nicht teilhaftig gewesen mit ihnen an dem Blut der Propheten. Also gebt ihr über euch selbst Zeugnis, daß ihr Söhne seid derer, die die Propheten ermordet haben. Erfüllet denn auch Ihr das Maß eurer Väter. Ihr Schlangen, ihr Otterngezüchte, wie werdet ihr dem Gericht der heißen Hölle entfliehen? Darum siehe, Ich sende zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte; und von denselben werdet ihr etliche töten und kreuzigen, und von denselben werdet ihr etliche peitschen in euren Versammlungen und verfolgen von einer Stadt zur andern, auf daß über euch komme alles gerechte Blut, das auf Erden vergossen wurde, von dem Blut an Abels, des gerechten, bis auf das Blut Zacharias, Barachjas Sohns, welchen ihr ermordet habt zwischen dem Tempel und dem Altar. Amen ich sage euch, dieses alles wird über dieses Geschlecht kommen. Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt wurden, wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne versammelt ihre Küchlein unter die Flügel, und ihr habt nicht gewollt. Siehe, euer Haus wird euch wüste gelassen. Denn ich sage euch, ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprecht: Gelobt sei, der da kommt, im Namen des Herrn. Und Jesus ging zum Tempel hinaus und wandelte; und seine Jünger traten hinzu, daß sie ihm zeigten das starke Bauwesen am Tempel. Jesus aber sprach zu ihnen: Sehet ihr nicht das alles? Amen ich sage euch, man wird hier nicht einen Stein auf dem andern lassen, der nicht abgebrochen werden sollte. Da er aber auf dem Ölberg saß, traten zu ihm die Jünger besonders und sprachen: Sage uns, wann wird dieses geschehen? und was ist das Zeichen deiner Zukunft und des Endes der Weltzeit? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Sehet zu, daß nicht jemand euch verführe. Denn viele werden kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin der Gesalbte; und werden viele verführen. Ihr werdet aber zu hören haben Kriege und manchen Ruf von Kriegen. Sehet zu, erschrecket nicht; denn es muß alles geschehen. Aber es ist noch nicht das Ende. Denn es wird sich aufmachen eine Nation über die andere und ein Reich über das andere; und werden sein Hunger und ansteckende Seuchen und Erdbeben hin und wieder. Alles dieses aber ist ein Anfang der Schmerzen. Alsdann werden sie euch überantworten in Drangsal und euch töten; und werdet gehasset sein von allen Nationen um meines Namens willen. Und alsdann werden sich viele ärgern und einander überantworten und einander hassen; und es werden sich viele falsche Propheten erheben und viele verführen; und weil die Ungerechtigkeit wird überhand nehmen, wird die Liebe der Vielen erkalten. Wer aber beharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden. Und es wird gepredigt werden dieses Evangelium des Reichs auf dem ganzen Erdkreis zum Zeugnis für alle Nationen. Und alsdann wird das Ende daher kommen. Wenn ihr nun sehet den Greuel der Verwüstung, davon gesagt ist durch Daniel den Propheten, daß er steht an heiliger Stätte; wer da liest, merke darauf; alsdann sollen, die in Judäa sind, auf die Berge fliehen; wer auf dem Dach ist, steige nicht hinab, etwas aus seinem Hause zu holen; und wer auf dem Felde ist, kehre nicht zurück, seine Kleider zu holen. Wehe aber den Schwangeren und den Säugenden in denselben Tagen. Betet aber, daß eure Flucht nicht geschehe des Winters noch am Sabbat. Denn es wird alsdann eine große Drangsal sein, dergleichen nicht geworden ist von Anfang der Welt bis jetzt und auch nicht werden wird. Und wenn dieselben Tage nicht verkürzt worden wären, so wäre kein Fleisch gerettet worden; aber um der Auserwählten willen werden dieselben Tage verkürzt werden. Alsdann, wenn jemand zu euch sagen wird: Siehe, hier ist Christus, oder da, sollt ihr's nicht glauben. Denn es werden sich falsche Christi und falsche Propheten erheben und große Zeichen und Wunder geben, daß sie verführen sollten, wo möglich, auch die Auserwählten. Siehe, ich habe es euch zuvor gesagt. Wenn sie nun zu euch sagen wer den: Siehe, er ist in der Wüste, so sollt ihr nicht hinausgehen; siehe, er ist in den Gemächern, so sollt ihr's nicht glauben. Denn wie der Blitz ausgeht vom Aufgang und scheint bis zum Niedergang, also wird auch sein die Zukunft des Sohnes des Menschen. Denn wo das Aas ist, daselbst werden sich die Adler versammeln. Bald aber nach der Drangsal derselben Tage wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden bewegt werden. Und alsdann wird erscheinen das Zeichen des Sohnes des Menschen in dem Himmel, und alsdann werden klagen alle Stämme der Erde. Und sie werden sehen den Sohn des Menschen, kommend auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit. Und er wird senden seine Engel mit einer Trompete von lautem Schall, und sie werden versammeln seine Auserwählten von den vier Winden von einem Ende der Himmel bis zu dem andern Ende derselben. An dem Feigenbaum aber lernet das Gleichnis: wenn nunmehr sein Zweig saftig wird und die Blätter herausfallen, so erkennet ihr, daß der Sommer nahe ist; also auch Ihr, wenn ihr dieses alles sehet, so erkennet, daß es nahe vor der Tür ist. Amen ich sage euch, dieses Geschlecht wird nicht vorbeigehen, bis alles dieses geschehe. Himmel und Erde wird vergehen, aber meine Worte vergehen nicht. Aber von jenem Tag und Stunde weiß niemand, auch die Engel der Himmel nicht, sondern mein Vater allein. Gleichwie aber die Tage Noahs waren, also wird auch sein die Zukunft des Sohnes des Menschen: Gleichwie sie es nämlich machten in den Tagen vor der Flut, sie aßen und tranken, sie freiten und ließen freien, bis an den Tag, da Noah in den Kasten einging, und es nicht erkannten, bis die Flut kam und sie alle wegraffte: also wird auch sein die Zukunft des Sohnes des Menschen. Alsdann werden zwei auf dem Felde sein; der eine wird angenommen, und der andere wird verlassen. Zwei werden mahlen in der Mühle; eine wird angenommen, und die andere wird verlassen. Darum wachet; weil ihr nicht wisset, zu welcher Stunde euer Herr kommt. Das ist euch aber bekannt: Wenn der Hausvater gewußt hätte, in welcher Wache der Dieb kommt, so hätte er gewacht und nicht in sein Haus einbrechen lassen. Darum machet auch Ihr euch bereit; weil, zu welcher Stunde ihr nicht meint, der Sohn des Menschen kommt. Wer ist nun der getreue und kluge Knecht, welchen sein Herr gesetzt hat über sein Gesinde, daß er ihnen die Nahrung gebe, wann es Zeit ist? Selig ist derselbe Knecht, welchen sein Herr, wenn er kommt, findet also tun. Amen ich sage euch, er wird ihn über alle seine Güter setzen. Wenn aber jener böse Knecht in seinem Herzen spricht: Mein Herr verzieht zu kommen; und anfängt, die Mitknechte zu schlagen, ißt aber und trinkt mit den Säufern: so wird der Herr desselben Knechts daher kommen an einem Tage, da er sich nicht versieht, und zu einer Stunde, die er nicht weiß; und wird ihn zerscheitern und seinen Lohn bei den Heuchlern anweisen. Daselbst wird sein das Weinen und das Zähneknirschen. Alsdann wird das Himmelreich gleich werden zehn Jungfrauen, welche ihre Lampen nahmen und ausgingen, dem Bräutigam entgegen. Fünf aber von ihnen waren klug, und die fünf närrisch. Welche närrisch waren, nahmen ihre Lampen, aber sie nahmen nicht Öl mit sich. Die Klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen mit ihren Lampen. Da aber der Bräutigam verzog, wurden sie alle schlummrig und schliefen. Zu Mitternacht aber ward ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam kommt, gehet aus, ihm entgegen. Da standen alle dieselben Jungfrauen auf und schmückten ihre Lampen. Die närrischen aber sprachen zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, weil unsere Lampen verlöschen. Es antworteten aber die klugen und sprachen: Es möchte für uns und für euch nicht genug sein. Gehet lieber zu denen, die es verkaufen, und kaufet für euch selbst. Da sie aber hingingen zu kaufen, kam der Bräutigam, und die Gerüsteten gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Tür ward verschlossen. Endlich aber kommen auch die übrigen Jungfrauen und sprechen: Herr, Herr, tue uns auf. Er aber antwortete und sprach: Amen ich sage euch, ich kenne euch nicht. So wachet denn, weil ihr den Tag nicht wisset und auch die Stunde nicht (in welcher der Sohn des Menschen kommt). Denn gleichwie ein Mensch, der verreiste, rief seinen Knechten und übergab ihnen seine Güter; und dem einen gab er fünf Talente, einem andern zwei, noch einem andern Eines, einem jeglichen nach seinen eigenen Kräften; und verreiste bald. Es ging aber hin, der die fünf Talente empfangen hatte, und handelte mit denselben und gewann andere fünf Talente. Desgleichen auch, der die zwei hatte, gewann auch selbst zwei andere. Der aber das Eine empfangen hatte, ging hin und grub in die Erde und verbarg das Silber seines Herrn. Über eine lange Zeit aber kommt der Herr derselben Knechte und hält mit ihnen Rechnung. Und es trat herzu, der die fünf Talente empfangen hatte, und brachte andere fünf Talente dar und sprach: Herr, fünf Talente hast du mir übergeben; siehe, andere fünf Talente habe ich über denselben gewonnen. Es sprach aber zu ihm sein Herr: Wohl, du feiner und getreuer Knecht, über weniges warst du ge treu, über vieles will ich dich setzen; gehe ein in die Freude deines Herrn. Es trat aber auch herzu, der die zwei Talente empfangen hatte, und sprach: Herr, zwei Talente hast du mir übergeben; siehe, andere zwei Talente habe ich darüber gewonnen. Es sprach zu ihm sein Herr: Wohl, du feiner und getreuer Knecht, über weniges warst du getreu, über vieles will ich dich setzen; gehe ein in die Freude deines Herrn. Da trat aber auch herzu, der das Eine Talent empfangen hatte, und sprach: Herr, ich kannte dich, daß du ein harter Mensch bist, und erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, woher du nicht ausgestreut hast; und fürchtete mich, ging hin und verbarg dein Talent in der Erde; siehe, da hast du das Deine. Es antwortete aber sein Herr und sprach zu ihm: Du arger und fauler Knecht, wußtest du, daß ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, woher ich nicht ausgestreut habe? so hättest du denn mein Geld zu den Wechslern tun sollen; und da ich gekommen, hätte Ich das Meine erhoben mit dem Zins. So nehmet denn von ihm das Talent und gebt's dem, der die zehn Talente hat. Denn einem jeden, der da hat, wird gegeben werden, und er wird übrig haben; von dem aber, der da nicht hat, wird auch das, was er hat, weggenommen werden. Und den unnützen Knecht werfet hinaus in die äußere Finsternis. Da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen. Wenn aber der Sohn des Menschen kommen wird in seiner Herrlichkeit, und alle (heiligen) Engel mit ihm, alsdann wird er sich setzen auf den Thron seiner Herrlichkeit, und werden vor ihm alle Nationen versammelt werden, und er wird sie voneinander scheiden, als wie der Hirte die Schafe von den Böcken scheidet, und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcklein aber zur Linken. Alsdann wird der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommet her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist von der Gründung der Welt. Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich bin durstig gewesen, und ihr habt mich getränkt; ich bin ein Fremdling gewesen, und ihr habt mich aufgenommen; nackt, und ihr habt mich bekleidet; ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht; ich bin im Gefängnis gewesen, und ihr seid zu mir gekommen. Alsdann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich gesehen hungrig, und gespeist; oder durstig, und getränkt? Wann haben wir dich aber einen Fremdling gesehen, und aufgenommen? oder nackt, und bekleidet? Wann haben wir dich aber gesehen krank oder im Gefängnis, und sind zu dir gekommen? Und der König wird antworten und sagen zu ihnen: Amen ich sage euch, so viel ihr getan habt einem einzigen von diesen meinen geringsten Brüdern, habt ihr mir getan. Alsdann wird er auch zu denen zur Linken sagen: Gehet hin von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln. Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir nicht zu essen gegeben; ich bin durstig gewesen, und ihr habt mich nicht getränkt; ich bin ein Fremdling gewesen, und ihr habt mich nicht aufgenommen; nackt, und ihr habt mich nicht bekleidet; krank und im Gefängnis, und ihr habt mich nicht besucht. Da werden auch Sie antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich gesehen hungrig oder durstig oder fremd oder nackt oder krank oder im Gefängnis, und haben dir nicht gedient? Alsdann wird er ihnen antworten und sagen: Amen ich sage euch, so viel ihr nicht getan habt einem einzigen dieser Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan. Und sie werden hingehen, diese in die ewige Pein, aber die Gerechten in das ewige Leben. Und es begab sich, da Jesus alle diese Reden vollendet hatte, sprach er zu seinen Jüngern: Ihr wisset, daß nach zwei Tagen das Passah wird, und der Sohn des Menschen wird überantwortet, gekreuzigt zu werden. Da versammelten sich die Hohenpriester und die Schriftgelehrten und die Ältesten des Volks in den Hof des Hohenpriesters, der da hieß Kaiphas, und hielten Rat, daß sie Jesum mit List griffen und töteten. Sie sprachen aber: Ja nicht an dem Fest, auf daß nicht ein Aufruhr werde in dem Volk. Als aber Jesus war zu Bethanien im Hause Simons des Aussätzigen, trat zu ihm ein Weib, das hatte ein Krüglein mit kostbarer Salbe, und sie goß es auf sein Haupt hin, da er zu Tische saß. Da es aber seine Jünger sahen, wurden sie unwillig und sprachen: Wozu soll dieser Verlust? Denn man hätte dieses können teuer verkaufen und den Armen geben. Jesus aber erkannte es und sprach zu ihnen: Was macht ihr dem Weib Ungelegenheit? Denn sie hat ein gutes Werk an mir getan. Ihr habt allezeit die Armen bei euch; mich aber habt ihr nicht allezeit. Denn daß diese hat diese Salbe auf meinen Leib geschüttet, hat sie getan, mich zum Grabe zu rüsten. Amen ich sage euch, allwo dieses Evangelium wird gepredigt werden in der ganzen Welt, da wird man auch von dem reden, was diese getan hat, zu ihrem Angedenken. Da ging hin der Zwölfe einer, der da hieß Judas Ischarioth, zu den Hohenpriestern und sprach: Was wollt ihr mir ge ben, so will Ich ihn euch verraten? Sie aber wogen ihm dreißig Silberlinge dar. Und von dem an suchte er Gelegenheit, daß er ihn verriete. Aber an dem ersten Tage der ungesäuerten Brote traten die Jünger zu Jesu und sprachen: Wo willst du, daß wir dir bereiten das Passah zu essen? Er aber sprach: Gehet in die Stadt zu dem und dem und saget zu ihm: Der Meister sagt: Meine Zeit ist nahe; bei dir halte ich das Passah mit meinen Jüngern. Und die Jünger taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und bereiteten das Passah. Da es aber Abend ward, setzte er sich zu Tisch mit den Zwölfen. Und da sie aßen, sprach er: Amen ich sage euch, Einer unter euch wird mich verraten. Und sie betrübten sich sehr und fingen an, zu ihm zu sagen ein jeglicher unter ihnen: Bin etwa Ich's, Herr? Er aber antwortete und sprach: Der mit mir in der Schüssel die Hand eintaucht, dieser wird mich verraten. Der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben ist; wehe aber demselben Menschen, durch welchen der Sohn des Menschen verraten wird. Gut wäre es für ihn, wenn derselbe Mensch nicht geboren wäre. Es antwortete aber Judas, der ihn verriet, und sagte: Bin Ich's, Rabbi? Er spricht zu ihm: Du hast's gesagt. Da sie aber aßen, nahm Jesus das Brot und segnete es, brach's und gab's den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; dies ist mein Leib. Und er nahm den Becher und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus. Denn dies ist mein Blut, das des neuen Testaments ist, das für viele vergossen wird zu Erlassung der Sünden. Ich sage aber euch: Ich werde von nun an nicht trinken von diesem Gewächs des Weinstocks bis auf jenen Tag, da ich es mit euch neu trinke in dem Reich meines Vaters. Und nachdem sie den Lobgesang gesprochen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg. Da spricht Jesus zu ihnen: Ihr alle werdet euch ärgern an mir in dieser Nacht. Denn es ist geschrieben: Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden sich zerstreuen. Nachdem ich aber werde auferstanden sein, will ich vor euch hingehen nach Galiläa. Es antwortete aber Petrus und sprach zu ihm: Wenn auch alle sich an dir ärgern werden, so werde Ich mich niemals ärgern. Jesus spricht zu ihm: Amen ich sage dir, in dieser Nacht, ehe ein Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Spricht zu ihm Petrus: Und wenn ich mit dir sterben müßte, werde ich dich nicht verleugnen. Desgleichen sagten auch alle Jünger. Da kommt Jesus mit ihnen zu einem Hofe, der hieß Gethsemane, und er spricht zu den Jüngern: Setzet euch da, bis daß ich hingehe und bete dort. Und er nahm mit den Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus und fing an zu trauern und zu zagen. Da spricht er zu ihnen: Trauervoll ist meine Seele bis an den Tod. Bleibet hie und wachet mit mir. Und er ging ein wenig voraus, fiel auf sein Angesicht und betete und sprach: Mein Vater, ist's möglich, so gehe dieser Becher von mir hin; doch nicht wie Ich will, sondern wie Du. Und er kommt zu den Jüngern und findet sie schlafend und spricht zu Petrus: Also habt ihr nicht vermocht, eine einzige Stunde mit mir zu wachen? Wachet und betet, daß ihr nicht in Versuchung kommet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch schwach. Wieder zum zweitenmal ging er hin und betete und sprach: Mein Vater, wenn dieser Becher nicht kann von mir hingehen, ich trinke ihn denn, so geschehe dein Wille. Und er kommt und findet sie wieder schlafend; denn ihre Augen waren voll Schlafs. Und er ließ sie und ging wieder hin und betete zum drittenmal und sprach eben dieselbe Rede. Da kommt er zu seinen Jüngern und spricht zu ihnen: Schlafet nur und ruhet; siehe, die Stunde hat sich genähert, und der Sohn des Menschen wird verraten in Sünderhände. Stehet auf, laßt uns gehen. Siehe, er hat sich genähert, der mich verrät. Und da er noch redete, siehe, da kam Judas, der Zwölfe einer, und mit ihm eine große Schar mit Schwertern und Stangen, von den Hohenpriestern und Ältesten des Volks. Der aber ihn verriet, hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesprochen: Welchen ich küssen werde, der ist's; greifet ihn. Und alsbald trat er zu Jesu und sprach: Sei gegrüßt, Rabbi; und gab ihm Küsse. Jesus aber sprach zu ihm: Freund, warum bist du da? Da traten sie hinzu und legten die Hände an Jesum und griffen ihn. Und siehe, Einer von denen, die mit Jesu waren, reckte die Hand aus und zog sein Schwert aus und schlug des Hohenpriesters Knecht und hieb ihm das Ohrläpplein ab. Da spricht Jesus zu ihm: Tue dein Schwert wieder an seinen Ort. Denn alle, die das Schwert nehmen, werden durch das Schwert umkommen. Oder meinst du, ich könnte nicht jetzt meinen Vater bitten, und er stellte mir mehr denn zwölf Legionen Engel. Wie würden denn die Schriften erfüllt, daß es also geschehen müsse? Zu derselben Stunde sprach Jesus zu den Scharen: Wie über einen Räuber seid ihr ausgegangen mit Schwertern und Stangen, mich zu fangen; täglich saß ich bei euch lehrend in dem Tempel, und ihr habt mich nicht gegriffen. Dies aber miteinander ist geschehen, auf daß erfüllt würden die Schriften der Propheten. Da verließen ihn die Jünger alle und flohen. Die aber Jesum gegriffen hatten, führten ihn hin zu Kaiphas, dem Hohenpriester, wo die Schriftgelehrten und die Ältesten sich versammelt hatten. Petrus aber folgte ihm von ferne bis zu dem Hof des Hohenpriesters; und er ging hinein un sezte sich mit den Dienern, auf daß er den Ausgang sähe. Die Hohenpriester aber und die Ältesten und der Rat insgesamt suchten falsches Zeugnis wider Jesum, auf daß sie ihn zum Tode brächten. Und fanden's nicht, wiewohl viele falsche Zeugen herzutraten. Endlich aber traten zwei falsche Zeugen herzu und sprachen: Dieser hat gesagt: Ich kann abbrechen den Tempel Gottes und in drei Tagen denselben bauen. Und der Hohepriester stand auf und sprach zu ihm: Antwortest du nichts? Was zeugen diese wider dich? Aber Jesus schwieg stille. Und der Hohepriester antwortete und sprach zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, daß du uns sagest, ob Du seiest der Gesalbte, der Sohn Gottes. Spricht Jesus zu ihm: Du hast's gesagt. Doch sage ich euch, von nun an werdet ihr sehen den Sohn des Menschen sitzen zur Rechten der Kraft und kommen auf den Wolken des Himmels. Da riß der Hohepriester seine Kleider voneinander und sprach: Er hat eine Lästerung begangen. Was haben wir weiter Zeugen nötig? Siehe, jetzt habt ihr seine Lästerung gehört. Was dünkt euch? Sie aber antworteten und sprachen: Er ist des Todes schuldig. Da spieen sie in sein Angesicht und schlugen ihn mit Fäusten, etliche aber schlugen ihn mit Stecken und sprachen: Weissage uns, Christe, wer ist's, der dich schlug? Petrus aber saß draußen in dem Hof, und es trat zu ihm Eine Magd und sprach: Auch Du warst mit Jesu dem Galiläer. Er aber leugnete vor allen und sprach: Ich weiß nicht, was du sagst. Als er aber in den Vorhof hinausgegangen, sah ihn eine andere und spricht zu denen, die daselbst waren: Auch dieser war mit Jesu dem Nazarener. Und wiederum leugnete er mit einem Schwur: Ich kenne den Menschen nicht. Nach einer kleinen Weile aber traten hinzu, die da standen, und sprachen zu Petrus: Wahrhaftig, auch Du bist von ihnen. Denn deine Rede macht dich offenbar! Da fing er an zu fluchen und schwören: Ich kenne den Menschen nicht. Und alsbald krähte ein Hahn. Und es gedachte Petrus an die Rede Jesu, der zu ihm gesagt hatte: Ehe ein Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich. Des Morgens aber hielten alle Hohenpriester und die Ältesten des Volks einen Rat wider Jesum, daß sie ihn zum Tode brächten; und banden und führten ihn hin und überantworteten ihn dem Landvogt Pontius Pilatus. Alsdann, da Judas, der ihn verriet, sah, daß er verurteilt war, reute es ihn, und brachte herwieder die dreißig Silberlinge den Hohenpriestern und den Ältesten und sprach: Ich habe gesündigt, daß ich unschuldig Blut verraten habe. Sie aber sprachen: Was geht es uns an? Du magst zusehen. Und er warf die Silberlinge in dem Tempel weg und machte sich beiseit und ging hin und erhängte sich. Die Hohenpriester aber nahmen die Silberlinge und sprachen: Man darf sie nicht in den Korban legen, denn es ist Blutgeld. Sie hielten aber einen Rat und kauften mit demselben den Töpfersacker, zum Begräbnis für die Fremden; daher ist derselbe Acker genannt worden Blutacker bis auf den heutigen Tag. Da ist erfüllt, das gesagt ist durch (Jeremia) den Propheten, der da spricht: Und sie nahmen die dreißig Silberlinge, die Schätzung dessen, der geschätzt wurde, welchen geschätzt haben die von den Kindern Israel; und gaben sie zu dem Töpfersacker, wie mir der Herr befohlen hat. Jesus aber stand vor dem Landvogt. Und der Landvogt fragte ihn und sprach: Bist Du der König der Juden? Jesus aber sprach zu ihm: Du sagst's. Und da er verklagt ward von den Hohenpriestern und den Ältesten, antwortete er nichts. Da spricht zu ihm Pilatus: Hörst du nicht, wie vieles sie wider dich zeugen? Und er antwortete ihm auch nicht auf ein einziges Wort, also daß sich der Landvogt sehr verwunderte. Auf jedes Fest aber war der Landvogt gewohnt, dem Volk einen Gefangenen loszulassen, welchen sie wollten. Er hatte aber damals einen bekannten Gefangenen, der hieß Barabbas. Da sie nun versammelt waren, sprach Pilatus zu ihnen: Welchen wollt ihr, daß ich euch loslasse? Barabbas oder Jesus, der genannt wird Christus? Denn er wußte, daß sie ihn aus Neid überantwortet hatten. Da er aber auf dem Richtstuhl saß, schickte zu ihm sein Weib und sprach: Habe Du nichts zu schaffen mit jenem Gerechten; denn ich habe heute viel erlitten im Traum von seinetwegen. Die Hohenpriester aber und die Ältesten überredeten das Volk, daß sie um Barabbas bitten sollten, Jesum aber umbringen. Der Landvogt aber antwortete und sprach zu ihnen: Welchen wollt ihr von den zweien, daß ich euch soll loslassen? Sie sprachen: Barabbas. Spricht zu ihnen Pilatus: Was soll ich denn machen mit Jesu, der genannt wird Christus? Sie sprechen alle zu ihm: Er soll gekreuzigt werden. Der Landvogt sprach: Was hat er denn Übles getan? Sie aber schrieen noch mehr und sprachen: Er soll gekreuzigt werden. Da aber Pilatus sah, daß er nichts schafft, sondern vielmehr ein Aufruhr wird, nahm er Wasser, wusch die Hände vor dem Volk ab und sprach: Ich bin unschuldig an dem Blut dieses Gerechten; Ihr möget zusehen. Und alles Volk antwortete und sprach: Sein Blut sei über uns und über unseren Kindern. Da ließ er ihnen Barabbas los; Jesum aber geißelte er und überantwortete ihn, daß er gekreuzigt würde. Da nahmen die Kriegsknechte des Landvogts Jesum zu sich in das Richthaus und sammelten über ihn die ganze Schar und zogen ihn aus und legten ihm einen Purpurmantel an, und flochten eine Krone von Dornen und setzten sie auf sein Haupt und ein Rohr in seiner Rechten; und fielen vor ihm auf die Kniee nieder, und verspotteten ihn und sprachen: Sei gegrüßt, du König der Juden. Und sie spieen auf ihn zu und nahmen das Rohr und schlugen auf sein Haupt. Und da sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Mantel aus und zogen ihm seine Kleider an; und führten ihn hin, daß sie ihn kreuzigten. Da sie aber hinausgingen, fanden sie einen Menschen von Kyrene mit Namen Simon; diesen zwangen sie, daß er sein Kreuz trug. Und da sie kamen an die Stätte, die da heißt Golgatha, das ist, die sogenannte Schädelstätte, gaben sie ihm Essig zu trinken mit Galle vermischt; und da er es kostete, wollte er nicht trinken. Da sie ihn aber gekreuzigt hatten, teilten sie seine Kleider und warfen das Los darum; auf daß erfüllt würde, das gesagt ist von dem Propheten: Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und über mein Gewand das Los geworfen. Und sie saßen und hüteten ihn daselbst. Und sie setzten oben über seinem Haupt die Klage beschrieben: Dieser ist Jesus, der König der Juden. Sodann werden samt ihm gekreuzigt zwei Räuber, einer zur Rechten und einer zur Linken. Die Vorbeigehenden aber lästerten ihn, schüttelten ihre Köpfe und sprachen: Der du den Tempel abbrichst und in drei Tagen baust, hilf dir selber. Bist du Gottes Sohn, so steig herab vom Kreuz. Desgleichen auch die Hohenpriester spotteten samt den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen: Andern hat er geholfen; sich selber kann er nicht helfen. Ist er der König Israels, so steige er jetzt von dem Kreuz herab; so wollen wir an ihn glauben. Er hat auf Gott getraut; er errette ihn jetzt, wenn er ihn gern hat. Denn er hat gesagt: Gottes Sohn bin ich. Eben dasselbe rückten ihm auch die Räuber auf, die mit ihm gekreuzigt waren. Von der sechsten Stunde an aber ward eine Finsternis über die ganze Erde bis zur neunten Stunde; um die neunte Stunde aber rief Jesus mit großer Stimme aus und sprach: Eli, Eli, lama sabachthani? das ist: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Etliche aber von denen, die daselbst standen, da sie es hörten, sprachen sie: Dem Elia ruft dieser. Und alsbald lief einer von ihnen und nahm einen Schwamm und füllte ihn mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr und tränkte ihn. Die übrigen aber sprachen: Halt, laßt uns sehen, ob Elia kommt, ihm zu helfen. Jesus aber schrie abermals mit lauter Stimme und gab den Geist auf. Und siehe da, der Vorhang des Tempels zerriß entzwei, von oben an bis unten aus; und die Erde bebte, und die Felsen zerrissen, und die Gräber taten sich auf, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden auferweckt, und sie gingen aus den Gräbern, nach seiner Auferweckung, und gingen in die heilige Stadt hinein und erschienen vielen. Der Hauptmann aber und die bei ihm waren und Jesum hüteten, da sie sahen das Erdbeben und die Dinge, die geschahen, fürchteten sich sehr und sprachen: Wahrhaftig war dieser Gottes Sohn. Es waren aber daselbst viele Weiber, die von ferne zusahen, welche Jesu waren nachgefolgt von Galiläa und hatten ihm gedient; unter welchen war Maria von Magdala und Maria, Jakobi und Jose Mutter, und die Mutter der Söhne des Zebedäus. Am Abend aber kam ein reicher Mensch von Arimathia, mit Namen Joseph, der auch selbst ein Jünger Jesu war. Dieser ging zu Pilatus hin und bat um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, man sollte ihm den Leib hingeben. Und Joseph nahm den Leib und wickelte ihn in eine reine Leinwand und legte ihn in sein neues Grab, welches er hatte in den Felsen gehauen; und nachdem er einen großen Stein zu der Tür des Grabes hinzugewälzt hatte, ging er davon. Es war aber allda Maria von Magdala und die andere Maria, die setzten sich gegen das Grab. Des folgenden Tages aber, welcher ist nach dem Rüsttag, versammelten sich die Hohenpriester und die Pharisäer zu Pilatus, und sprachen: Herr, wir haben uns erinnert, daß jener Betrüger sprach, da er noch lebte: Nach drei Tagen stehe ich auf So befiehl nun, daß man das Grab verwahre bis an den dritten Tag; auf daß nicht etwa seine Jünger kommen und stehlen ihn und zum Volk sagen: Er ist auferstanden von den Toten; und werde der letzte Betrug ärger als der erste. Pilatus aber sprach zu ihnen: Da habt ihr eine Wache; gehet hin, verwahret's wie ihr wisset. Sie gingen fort und bewahrten das Grab und versiegelten den Stein, samt der Wache. Nach dem Sabbat aber, als der erste Wochentag anbrach, kam Maria von Magdala und die andere Maria, das Grab zu besehen. Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben; denn ein Engel des Herrn stieg vom Himmel herab, trat hinzu und wälzte den Stein von der Tür ab und setzte sich auf denselben. Es war aber seine Gestalt wie ein Blitz und sein Kleid weiß als wie Schnee. Wegen der Furcht aber vor ihm wurden die Hüter erschüttert und wurden als wie tot. Es antwortete aber der Engel und sprach zu den Weibern: Fürchtet Ihr euch nicht; denn ich weiß, daß ihr Jesum, den Gekreuzigten, suchet. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt, sehet den Ort, da der Herr gelegen hat. Und geschwind gehet hin und sagt seinen Jüngern, daß er auferstanden ist von den Toten; und siehe, er geht vor euch hin nach Galiläa. Daselbst werdet ihr ihn sehen; siehe, ich hab's euch gesagt. Und sie gingen geschwind heraus von dem Grab mit Furcht und großer Freude und liefen, daß sie es seinen Jüngern verkündigten. Da sie aber hingingen, daß sie es seinen Jüngern verkündigten, siehe, da begegnete ihnen Jesus und sprach: Seid gegrüßt. Sie aber traten hinzu, griffen seine Füße an und beteten ihn an. Da spricht Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht; gehet hin und verkündigt's meinen Brüdern, daß sie hingehen nach Galiläa, und daselbst werden sie mich sehen. Da sie aber hingingen, siehe, da kamen etliche von der Wache in die Stadt und verkündigten den Hohenpriestern alles, was geschehen war. Und sie versammelten sich mit den Ältesten und hielten einen Rat und gaben den Kriegsknechten Gelds genug und sprachen: Saget: Seine Jünger kamen des Nachts und stahlen ihn, indem wir schliefen. Und wenn man dieses hören wird vor dem Landvogt, so wollen Wir ihn geschweigen und euch sicher stellen. Sie aber nahmen das Geld und taten, wie sie angewiesen waren. Und diese Rede ist ausgetragen worden bei den Juden, bis auf den heutigen Tag. Aber die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, dahin Jesus sie beschieden hatte. Und da sie ihn sahen, beteten sie ihn an; etliche aber zweifelten. Und Jesus trat hinzu, redete zu ihnen und sprach: Es ist mir gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Gehet hin und machet zu Jüngern alle Nationen, und taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, Ich bin mit euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit. Anfang des Evangeliums Jesu Christi, des Sohnes Gottes. Wie geschrieben steht in Jesaja dem Propheten: Siehe ich sende meinen Botschafter vor deinem Angesicht her, der zurichten wird deinen Weg vor dir; es ist eine Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn; machet seine Steige richtig! so kam Johannes und taufte in der Wüste und predigte eine Bußtaufe zur Erlassung der Sünden. Und es ging zu ihm hinaus das ganze jüdische Land und alle von Jerusalem; und ließen sich von ihm taufen im Jordanfluß, unter Bekenntnis ihrer Sünden. Es war aber Johannes bekleidet mit Kamelhaaren und mit einem ledernen Gürtel um seine Lenden und aß Heuschrecken und wilden Honig. Und er predigte und sprach: Es kommt nach mir, der stärker ist als ich, dem ich nicht genugsam bin, daß ich gebückt den Riemen seiner Schuhe auflöse. Ich habe euch zwar mit Wasser getauft; Er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen. Und es begab sich in denselben Tagen, daß Jesus von Nazareth im galiläischen Land kam und ließ sich taufen von Johannes in den Jordan. Und alsbald stieg er herauf aus dem Wasser und sah, daß die Him mel aufrissen und der Geist gleichwie eine Taube herabstieg auf ihn; und eine Stimme geschah aus den Himmeln: Du bist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. Und bald trieb ihn der Geist hinaus in die Wüste; und er war allda in der Wüste vierzig Tage und ward versucht von dem Satan und war bei den Tieren; und die Engel dienten ihm. Nachdem aber Johannes überantwortet war, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium des Reiches Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes hat sich genähert. Tut Buße und glaubet dem Evangelium. Da er aber an dem Galiläischen Meer wandelte, sah er Simon und Andreas, seinen, des Simons Bruder, daß sie das Netz warfen auf dem Meer; denn sie waren Fischer. Und Jesus sprach zu ihnen: Gehet mir nach, so will ich machen, daß ihr Menschenfischer werdet. Und alsbald verließen sie ihre Netze und folgten ihm nach. Und da er von dannen ein wenig weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, wie auch sie in dem Schiff die Netze zurechtmachten; und alsbald berief er sie; und sie verließen ihren Vater Zebedäus in dem Schiff mit den Taglöhnern und gingen fort ihm nach. Und sie ziehen zu Kapernaum ein; und alsbald an den Sabbaten ging er in die Schule und lehrte. Und sie entsetzten sich über sei ner Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der Gewalt hat, und nicht wie die Schriftgelehrten. Und es war in ihrer Schule ein Mensch mit einem unreinen Geist; und er fing ein Geschrei an und sprach: Halt, was haben wir mit dir zu schaffen, Jesu von Nazareth? Du bist gekommen, uns zu verderben. Ich kenne dich, wer du bist, der Heilige Gottes. Und Jesus bedrohte ihn und sprach: Verstumme und fahre aus von ihm Und der unreine Geist riß ihn und schrie mit großer Stimme und fuhr aus von ihm. Und es erstaunten alle, also daß sie sich untereinander befragten und sprachen: Was ist das? Was für eine neue Lehre ist diese, daß er mit Gewalt auch den unreinen Geistern gebietet, und sie gehorchen ihm? Es kam aber sein Gerücht bald aus in die ganze umliegende Gegend Galiläas. Und bald gingen sie aus der Schule und kamen in das Haus Simons und Andreas', mit Jakobus und Johannes. Und die Schwiegermutter Simons lag am Fieber darnieder; und alsbald sagen sie ihm von ihr. Und er trat hinzu und richtete sie auf, indem er sie bei der Hand faßte; und das Fieber verließ sie alsbald, und sie diente ihnen. Am Abend aber, da die Sonne unterging, trugen sie zu ihm alle, die sich übel befanden, und die Besessenen; und die Stadt war ganz beieinander vor der Tür. Und er heilte viele, die sich übel befanden an mancherlei Krankheiten; und er trieb viele Teufel (Dämonen) aus und ließ die Teufel (Dämonen) nicht reden, denn sie kannten ihn. Und frühe, da es noch lange Nacht war, stand er auf und ging aus und verfügte sich beiseite in eine wüste Stätte und betete daselbst. Und Simon und die mit ihm waren setzten ihm nach; und da sie ihn fanden, sprechen sie zu ihm: Jedermann sucht dich. Und er spricht zu ihnen: Laßt uns in die Städtlein nacheinander gehen, auf daß ich auch daselbst predige; denn dazu bin ich gekommen. Und er predigte in ihren Schulen in ganz Galiläa und trieb die Teufel (Dämonen) aus. Und es kommt zu ihm ein Aussätziger, der bat ihn und kniete vor ihm und sprach zu ihm: Wenn du willst, so kannst du mich reinigen. Und es jammerte Jesum, und reckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach zu ihm: Ich will; sei gereinigt. Und als er es sagte, ging der Aus satz alsbald von ihm weg, und er ward rein. Und er band es ihm scharf ein und schickte ihn alsbald fort und spricht zu ihm: Siehe zu, daß du niemand nichts sagest, sondern gehe hin und zeige dich dem Priester und opfere deiner Reinigung wegen, was Mose geboten hat, ihnen zum Zeugnis. Er aber, da er hinaus kam, fing an, vieles auszurufen und die Sache ruchbar zu machen, also daß er nicht mehr konnte öffentlich in eine Stadt hineingehen, sondern er war draußen in wüsten Örtern, und sie kamen zu ihm von allen Enden. Und er ging wiederum ein zu Kapernaum über (etliche) Tage; und man hörte, daß er im Hause sei. Und es versammelten sich (alsbald) viele, also daß auch vor der Tür nicht mehr Raum war, und er sagte ihnen das Wort. Und sie kommen zu ihm und bringen einen Gichtbrüchigen, von vieren getragen. Und da sie nicht konnten nahe zu ihm kommen vor dem Volk, deckten sie das Dach auf, wo er war, und brachen durch und ließen das Bettlein hinab, auf welchem der Gichtbrüchige lag. Da aber Jesus ihren Glauben sah, spricht er zu dem Gichtbrüchigen: Sohn, erlassen sind dir deine Sünden. Es waren aber etliche der Schriftgelehrten, die saßen allda und gedachten in ihren Herzen: Was redet dieser also Lästerungen? Wer kann Sünden erlassen, denn Einer, (nämlich) Gott? Und alsbald erkannte Jesus in seinem Geist, daß dieselben also bei sich gedenken, und sprach zu ihnen: Was gedenket ihr dieses in euren Herzen? Welches ist leichter, zu sagen zu dem Gichtbrüchigen: Erlassen sind dir die Sünden, oder zu sagen: Stehe auf, und nimm dein Bettlein und wandle? Auf daß ihr aber wisset, daß der Sohn des Menschen Macht hat, Sünden zu erlassen auf der Erde, spricht er zu dem Gichtbrüchigen: Dir sage ich, stehe auf, nimm dein Bettlein und gehe in dein Haus. Und er stand alsbald auf und nahm das Bettlein und ging hinaus vor allen, also daß sich alle entsetzten und priesen Gott und sprachen: So haben wir es niemals gesehen. Und er ging wiederum hinaus an das Meer; und alles Volk kam zu ihm, und er lehrte sie. Und da er vorüberging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus, über dem Zollwesen sitzen, und er spricht zu ihm: Folge mir nach. Und er stand auf und folgte ihm nach. Und es begab sich, als er zu Tisch saß in seinem Hause, da setzten sich viele Zöllner und Sünder zu Tisch mit Jesu und seinen Jüngern. Denn ihrer waren viele, und sie folgten ihm nach. Und die Schriftgelehrten und die Pharisäer, da sie sahen, daß er mit den Zöllnern und Sündern aß, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum ißt und trinkt er mit den Zöllnern und Sündern? Und da es Jesus hörte, spricht er zu ihnen: Die Starken bedürfen keines Arztes, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen, sondern Sünder. Und die Jünger des Johannes und die Pharisäer fasteten; und sie kommen und sprechen zu ihm: Warum fasten die Jünger des Johannes und die der Pharisäer, deine Jünger aber fasten nicht? Und Jesus sprach zu ihnen: Können die Hochzeitleute, indem der Bräutigam bei ihnen ist, fasten? Solange sie den Bräutigam bei sich haben, können sie nicht fasten. Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen weggenommen ist, und dann werden sie fasten an demselben Tage. Niemand flickt einen Lappen von einem ungewalkten Stück auf ein altes Kleid; sonst trennt sich der neue Fleck vom Alten, und es gibt einen ärgeren Riß. Und niemand faßt neuen Wein in alte Schläuche; sonst zerreißt der neue Wein die Schläuche, und der Wein wird verschüttet, und die Schläuche werden verderbt, sondern neuen Wein muß man in neue Schläuche fassen. Und es begab sich, da er hindurchging an den Sabbaten durch die Saat, und seine Jünger fingen an, einen Weg zu machen, und rauften die Ähren aus. Und die Pharisäer sprachen zu ihm: Siehe, was tun sie an den Sabbaten, das nicht erlaubt ist? Und Er sprach zu ihnen: Habt ihr niemals gelesen, was David tat, da er es bedurfte und ihn hungerte samt denen, die bei ihm waren? Wie ging er in das Haus Gottes um die Zeit Abjathars, des Hohenpriesters, und aß die Schaubrote, die niemand essen darf als die Priester, und gab auch denen, die bei ihm waren? Und er sprach zu ihnen: Der Sabbat ist um des Menschen willen geworden, nicht der Mensch um des Sabbats willen. Also ist der Sohn des Menschen ein Herr auch des Sabbats. Und er ging abermals in die Schule, und es war da ein Mensch, der hatte eine verdorrte Hand, und sie hielten auf ihn, ob er ihn am Sabbat heilen würde, damit sie ihn verklagen möchten. Und er spricht zu dem Menschen, der die verdorrte Hand hatte: Richte dich auf und komm hervor. Und er spricht zu ihnen: Darf man am Sabbat Gutes oder Böses tun, die Seele erhalten oder töten? Sie aber schwiegen stille. Und er sah sie umher an mit Zorn und betrübte sich über der Verstokkung ihres Herzens und sprach zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus. Und er streckte sie aus, und seine Hand ward wieder zurechtgebracht. Und die Pharisäer gingen hinaus und hielten alsbald mit den Herodianern einen Rat wider ihn, wie sie ihn umbrächten. Und Jesus entwich mit seinen Jüngern an das Meer; und eine große Menge von Galiläa folgte ihm; und von Judäa, und von Jerusalem und von Idumäa und jenseits des Jordans, und die um Tyrus und Sidon, eine große Menge, da sie hörten alles, was er tat, kamen sie zu ihm. Und er sagte seinen Jüngern, daß immer ein Schifflein für ihn sollte da sein, um des Volkes willen, daß sie ihn nicht drängten. Denn er heilte viele, also daß alle, die geplagt waren, auf ihn hinfielen, auf daß sie ihn anrührten. Und die unreinen Geister, wenn sie ihn sahen, fielen vor ihm hin und schrieen und sprachen: Du bist der Sohn Gottes. Und er bedrohte sie sehr, daß sie ihn nicht offenbar machten. Und er geht auf den Berg und ruft zu sich, welche er selbst wollte; und sie gingen zu ihm hin. Und er machte zwölf, daß sie bei ihm sein sollten, und daß er sie aussendete, zu predigen und Macht zu haben, die Krankheiten zu heilen und die Teufel (Dämonen) auszutreiben; und er legte dem Simon den Namen Petrus bei; und Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, den Bruder des Jakobus; und legte ihnen die Namen bei: Boanerges, das ist Donnerssöhne; und Andreas und Philippus und Bartholomäus und Matthäus und Thomas und Jakobus, des Alphäus Sohn, und Thaddäus und Simon von Kana und Judas Ischarioth, der ihn auch verriet Und sie kamen nach Hause; und es kommt abermals ein Haufe zusammen, also daß sie nicht einmal das Brot essen konnten. Und da es die Seinigen hörten, gingen sie heraus, ihm Einhalt zu tun. Denn sie sprachen: Er ist außer sich selbst gekommen. Und die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sprachen: Er hat den Beelzebub, und durch den Obersten der Teufel (Dämonen) treibt er die Teufel (Dämonen) aus. Und er rief sie herzu und sprach in Gleichnissen zu ihnen: Wie kann Satan den Satan austreiben? Und wenn ein Reich gegen sich selbst zerteilt ist, so kann dasselbe Reich nicht bestehen und wenn ein Haus gegen sich selbst zerteilt ist, so kann dasselbe Haus nicht bestehen; und wenn der Satan wider sich selbst aufgestanden und zerteilt ist, so kann er nicht bestehen, sondern es ist aus mit ihm. Niemand kann das Gerät des Starken, da er in dessen Haus hineingeht, wegrauben, wenn er nicht zuvor den Starken bindet, worauf er dann sein Haus berauben wird. Amen ich sage euch, alle Sünden werden erlassen werden den Men schenkindern, auch die Lästerungen, soviel sie Lästerungen begehen; wer aber eine Lästerung begeht wider den Heiligen Geist, hat keine Erlassung in Ewigkeit, sondern er ist schuldig einer ewigen Sünde. Weil sie sagten: Einen unreinen Geist hat er. So kamen nun seine Brüder und Mutter, und sie standen draußen und sandten zu ihm und riefen ihm. Und es saß ein Haufe um ihn herum. Sie sprachen aber zu ihm: Siehe deine Mutter und deine Brüder draußen suchen dich. Und er antwortete ihnen und sprach: Wer ist meine Mutter oder meine Brüder? Und er sah rings herum auf die, so um ihn herum saßen, und sprach: Siehe, meine Mutter und meine Brüder. Denn wer den Willen Gottes tut, dieser ist mein Bruder und meine Schwester und Mutter. Und er fing abermals an, zu lehren an dem Meer; und es versammelte sich zu ihm viel Volks, also daß er in das Schiff trat und auf dem Meer saß; und alles Volk war an dem Meer auf dem Lande. Und er lehrte sie in Gleichnissen vieles und sprach zu ihnen in seiner Lehre: Höret zu. Siehe, es ging der Sämann aus zu säen. Und es begab sich, indem er säte, fiel etliches an den Weg; da kamen die Vögel und fraßen es auf. Anderes fiel auf das Felsige, wo es nicht genug Erde hatte; und es ging bald auf, weil es nicht tiefe Erde hatte; da aber die Sonne aufging, ward es versengt; und weil es nicht Wurzel hatte, verdorrte es. Und anderes fiel unter die Dornen; und die Dornen kamen empor und erstickten es, und es gab keine Frucht. Und anderes fiel auf das gute Land und gab Frucht, die empor kam und wuchs und brachte etliches dreißigfältig und etliches sechzigfältig und etliches hundertfältig. Und er sprach: Wer Ohren hat zu hören, der höre. Da er aber allein war, fragten ihn, die um ihn waren, samt den Zwölfen, um das Gleichnis. Und er sprach zu ihnen: Euch ist's gegeben, zu erkennen das Geheimnis des Reiches Gottes; jenen aber, die draußen sind, widerfährt es alles in Gleichnissen; auf daß sie sehend sehen und nicht sehen; und hörend hören und nicht verstehen; auf daß sie nicht etwa umkehren und die Sünden ihnen erlassen werden. Und er spricht zu ihnen: Wisset ihr dieses Gleichnis nicht? Wie werdet ihr denn alle die Gleichnisse erkennen? Der Sämann sät das Wort. Diese sind's aber, die an dem Wege sind, wo das Wort gesät wird, und, wenn sie es hören, der Satan geschwind kommt und das Wort wegnimmt, das in ihren Herzen gesät war. Also auch die sind's, die auf die felsigen Orte besät werden, die, wenn sie das Wort hören, es alsbald mit Freuden annehmen, und sie haben nicht Wurzel in ihnen, sondern halten sich eine Zeitlang; hernach wenn es Drangsal oder Verfolgung um des Wortes willen gibt, ärgern sie sich alsbald. Und diese sind's, die unter die Dornen besät werden, die das Wort hören, und die Sorgen dieser Welt und der Betrug des Reichtums und die Begierde nach den übrigen Dingen gehen hinein und ersticken das Wort, und es kommt um die Frucht. Und diese sind's, die auf das gute Land besät sind, die das Wort hören und annehmen und Frucht tragen, etliches dreißigfältig und etliches sechzigfältig und etliches hundertfältig. Und er sprach zu ihnen: Kommt auch die Kerze, daß sie unter das Kornmaß oder unter die Bank gesetzt werde? nicht, daß sie auf den Leuchter hingesetzt werde? Denn es ist nichts Verborgenes, das nicht offenbar werden solle; und ist nichts verborgen worden anders, als daß es zum Vorschein komme. Hat jemand Ohren zu hören, so höre er. Und er sprach zu ihnen: Sehet zu, was ihr höret. Mit welchem Maß ihr messet, wird man euch messen, und man wird zugeben euch, die ihr höret. Denn wer da hat, dem wird gegeben werden; und wer da nicht hat, von dem wird auch das, was er hat, weggenommen werden. Und er sprach: Also hat sich das Reich Gottes, als wenn ein Mensch den Samen aufs Land wirft und schläft und steht auf Nacht und Tag, und der Same geht auf und wächst auf, da er es selbst nicht weiß. Denn aus eigenem Trieb bringt die Erde zuerst das Gras, darnach die Ähre, darnach den vollen Weizen in der Ähre. Wenn sich aber die Frucht ergibt, so schickt er bald die Sichel hin, weil die Ernte sich eingestellt hat. Und er sprach: Wem sollen wir das Reich Gottes vergleichen, oder durch welches Gleichnis sollen wir es vorstellen? Gleichwie ein Senfkorn, wenn das gesät ist auf die Erde, so ist es kleiner als alle Samen, die auf Erden sind; und wenn es gesät ist, so kommt es auf und wird größer denn alle Kohlkräuter und treibt große Zweige, also daß unter seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können. Und mit viel solchen Gleichnissen redete er zu ihnen das Wort, nachdem sie es hören konnten; ohne Gleichnis aber redete er nicht zu ihnen; besonders aber legte er seinen Jüngern alles aus. Und er spricht zu ihnen jenes Tages, als es Abend ward: Laßt uns hinüberfahren. Und da sie das Volk entlassen hatten, nehmen sie ihn mit, wie er in dem Schiff war; es waren aber auch andere Schifflein bei ihm. Und es erhebt sich ein großer Windwirbel; die Wellen aber schlugen in das Schiff, also daß es schon voll ward. Und Er war hinten im Schiff und schlief an der Hauptlehne. Und sie wecken ihn auf und sprechen zu ihm: Meister, fragst Du nichts darnach, daß wir umkommen? Und er stand auf und bedrohte den Wind und sprach zu dem Meer: Schweig, halt still. Und der Wind legte sich, und es ward eine große Stille. Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so schüchtern? Wie habt ihr keinen Glauben? Und sie fürchteten sich gar sehr und sprachen untereinander: Wer ist denn dieser, daß ihm beide der Wind und das Meer gehorchen? Und sie kamen jenseits des Meers, in das Land der Gadarener. Und als er aus dem Schiff trat, begegnete ihm alsbald aus den Gräbern ein Mensch mit einem unreinen Geist, der die Wohnung in den Gräbern hatte. Und auch mit Ketten konnte ihn niemand binden, indem eroft mit Fesseln und Ketten war gebunden gewesen, und die Ketten von ihm zerrissen und die Fesseln zerrieben worden waren; es konnte ihn auch niemand zähmen; und allezeit nachts und tags war er in den Gräbern und auf den Bergen und schrie und zerschlug sich mit Steinen. Da er aber Jesum sah von ferne, lief er und betete ihn an und schrie mit lauter Stimme und sprach: Was habe ich mit dir zu tun, Jesu, du Sohn Gottes, des Allerhöchsten? Ich beschwöre dich bei Gott, daß du mich nicht quälest. Denn er sprach zu ihm: Fahre aus, du unreiner Geist, von dem Menschen. Und er fragte ihn: Wie heißest du? Und er antwortete und sprach: Legion heiße ich, weil unser viel sind. Und er bat ihn sehr, daß er sie nicht aus der Gegend wegtriebe. Es war aber daselbst an dem Berg eine große Herde Schweine auf der Weide; und es baten ihn alle die Teufel und sprachen: Schicke uns unter die Schweine, daß wir in sie fahren; und Jesus erlaubte es ihnen alsbald. Da fuhren die unreinen Geister aus und fuhren in die Schweine; und es stürzte sich die Herde den jähen Abhang hinab in das Meer, ihrer aber waren bei zweitausend, und ersoffen im Meer. Die aber die Schweine gehütet hatten, flohen und brachten die Botschaft in die Stadt und in die Dörfer. Und sie gingen heraus, zu sehen, was da geschehen war. Und sie kommen zu Jesu und schauen den Besessenen, daß er saß und bekleidet und bei gutem Verstand war, der die Legion gehabt hatte. Und sie fürchteten sich. Und die es gesehen hatten, erzählten ihnen, wie es mit dem Besessenen zugegangen war, und von den Schweinen. Und sie fingen an ihn zu bitten, daß er von ihren Grenzen weggehen möchte. Und da er in das Schiff trat, bat ihn der Besessene, daß er möchte bei ihm sein. Und er ließ ihn nicht, sondern spricht zu ihm: Gehe hin in dein Haus zu den Deinen und verkündige ihnen alles, was dir der Herr getan, und wie er sich deiner erbarmt hat. Und er ging hin und fing an auszurufen in den Zehn Städten, wie große Dinge ihm Jesus getan habe. Und jedermann verwunderte sich. Und da Jesus wiederum herüberfuhr in dem Schiff, versammelte sich viel Volks zu ihm, und er war an dem Meer. Und es kommt einer der Schulobersten, mit Namen Jairus, und da er ihn sieht, fällt er zu seinen Füßen hin. Und er bat ihn sehr und sprach: Mein Töchterlein ist auf dem Äußersten; du wolltest kommen und ihr die Hände auflegen, daß sie genese und lebe. Er ging hin mit ihm; und es folgte ihm viel Volks nach, und sie drängten ihn. Und ein Weib, das einen Blutfluß zwölf Jahre gehabt und vieles erlitten von vielen Ärzten und alle ihre Habe aufgewendet hatte, und nichts gebessert, sondern vielmehr schlimmer geworden war, da sie von Jesu hörte, kam sie im Volk von hinten zu und rührte sein Kleid an. Denn sie sprach: Wenn ich nur seine Kleider anrühren werde, so wird mir geholfen sein. Und alsbald vertrocknete der Brunnen ihres Blutes, und sie wurde es am Leibe inne, daß sie von der Plage gesund geworden sei. Und alsbald erkannte Jesus an sich selbst die von ihm ausgegangene Kraft und wandte sich unter dem Volk um und sprach: Wer hat meine Kleider angerührt? Und seine Jünger sprachen zu ihm: Du siehst, daß das Volk dich drängt, und sprichst: Wer hat mich angerührt? Und er schaute umher, zu sehen die das getan hatte. Das Weib aber fürchtete sich und zitterte, weil sie wußte, was an ihr geschehen war, und kam und fiel vor ihm hin und sagte ihm die ganze Wahrheit. Er aber sprach zu ihr: Tochter, dein Glaube hat dir geholfen; gehe hin im Frieden und sei gesund von deiner Plage. Da er noch redete, kommen etliche von dem Schulobersten und sprechen: Deine Tochter ist gestorben; was bemühest du weiter den Meister? Jesus aber hörte bald die Rede, die da gesagt ward, und sprach zu dem Schulobersten: Fürchte dich nicht, glaube nur. Und er ließ niemand ihm mit nachfolgen, denn Petrus und Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus. Und er kommt in das Haus des Schulobersten und sieht ein Getümmel, und die da sehr weinten und heulten. Und er geht hinein und spricht zu ihnen: Was tummelt und weinet ihr? Das Kind ist nicht gestorben, sondern es schläft. Und sie verlachten ihn. Er aber treibt sie alle aus und nimmt mit den Vater des Kindes und die Mutter und die bei ihm waren, und geht hinein, da das Kind lag. Und er greift das Kind bei der Hand und spricht zu ihr: Talitha kumi! das ist verdolmetscht: Du Mägdlein, dir sage ich, stehe auf. Und alsbald stand das Mägdlein auf und wandelte, denn es war zwölf Jahre alt. Und sie entsetzten sich über die Maßen. Und er verbot ihnen sehr, daß niemand dieses innewerden sollte; und sagte, man sollte ihr zu essen geben. Und er ging aus von dannen und kam in seine Vaterstadt; und seine Jünger folgten ihm nach. Und da der Sabbat kam, fing er an, in der Schule zu lehren; und viele, die da hörten, entsetzten sich und sprachen: Woher kommt diesem die ses? Und was für Weisheit ist's, die ihm gegeben ist? Auch solche mächtigen Taten geschehen durch seine Hände? Ist dieser nicht der Zimmermann, der Sohn Marias, ein Bruder aber des Jakobus und Joses und Judas und Simon? Und sind nicht seine Schwestern hier bei uns? Und sie ärgerten sich an ihm. Es sprach aber Jesus zu ihnen: Ein Prophet ist nirgends unwert als in seiner Vaterstadt und bei seinen Verwandten und in seinem Hause. Und er konnte allda keine mächtige Tat tun, ohne wenig Kranken legte er die Hände auf und heilte sie. Und er verwunderte sich wegen ihres Unglaubens; und er ging umher in die Flecken im Kreis und lehrte. Und er ruft die Zwölf herzu und fing an, sie Paar und Paar zu senden, und gab ihnen Macht über die unreinen Geister; und gebot ihnen, daß sie nichts nähmen auf den Weg, als etwa nur einen Stab; keine Tasche, kein Brot, kein Geld in den Gürtel; sondern wären geschuht und täten auch nicht zwei Röcke an. Und er sprach zu ihnen: Wo ihr in ein Haus hineingehet, da bleibet, bis ihr von dannen abreist. Und welche euch nicht aufnehmen noch euch hören werden, da gehet von dannen heraus und schüttelt den Staub aus, der unter euren Füßen ist, zum Zeugnis gegen sie. Amen ich sage euch, erträglicher wird es für Sodom und Gomorra sein am Gerichtstag als derselben Stadt. Und sie gingen aus und predigten, sie sollten Buße tun; und trieben viele Teufel (Dämonen) aus und salbten mit Öl viele Kranke und machten sie gesund. Und der König Herodes hörte es; denn sein Name ward bekannt. Und er sprach: Johannes der Täufer ist von den Toten auferstanden, und darum sind die Kräfte in ihm wirksam. Andere sprachen: Es ist Elia; andere aber sprachen: Es ist ein Prophet, wie einer der Propheten. Da es aber Herodes hörte, sprach er: Der, den Ich enthauptet habe, Johannes, ist dieser; Er ist von den Toten auferstanden. Denn er selbst, Herodes, hatte hingesandt und Johannes gegriffen und ihn im Gefängnis gebunden, um Herodias willen, des Weibes des Philippus, seines Bruders, daß er sie gefreit hatte. Denn Johannes sprach zu Herodes: Es ist dir nicht erlaubt, deines Bruders Weib zu haben. Herodias aber hielt auf ihn und wollte ihn töten und konnte nicht. Denn Herodes scheute sich vor Johannes, indem er wußte, daß er ein gerechter und heiliger Mann war, und nahm ihn in acht; und wenn er ihn hörte, tat er vieles und hörte ihn gern. Und als es einen gelegenen Tag gab, da Herodes auf seinen Jahrestag eine Abendmahlzeit anstellte für seine Gewaltigen und Obersten und Vornehmsten von Galiläa, und ihre, der Herodias, Tochter hineingetreten war und getanzt und dem Herodes und denen, die mit zu Tische saßen, gefallen hatte, sprach der König zum Mägdlein: Bitte von mir, was du willst, ich will dir's geben. Und er schwur ihr: Was du von mir bitten wirst, will ich dir geben, bis auf die Hälfte meines Königreichs. Sie aber ging hinaus und sprach zu ihrer Mutter: Was soll ich bitten? Die sprach: Das Haupt Johannes des Täufers. Und sie ging alsbald munter hinein zum König, bat und sprach: Ich will, daß du mir gebest gleich jetzt auf einer Platte das Haupt Johannes des Täufers. Und der König ward sehr betrübt, aber um des Eides willen und derer, die mit zu Tische saßen, wollte er sie nicht abweisen. Und bald schickte der König einen Trabanten hin und hieß sein Haupt herbringen. Der ging hin und enthauptete ihn in dem Gefängnis und brachte sein Haupt auf einer Platte und gab es dem Mägdlein, und das Mägdlein gab es ihrer Mutter. Und da seine Jünger es hörten, kamen sie und nahmen seinen toten Körper und legten ihn in ein Grab. Und die Apostel versammeln sich zu Jesu und verkündigten ihm alles, was sie getan und auch, was sie gelehrt hatten. Und er sprach zu ihnen: Kommet Ihr selber besonders her an einen wüsten Ort und ruhet ein wenig. Denn ihrer waren viel, die zuund abgingen, und sie hatten auch nicht zu essen gelegene Zeit. Und sie fuhren hin an einen wüsten Ort, mit dem Schiff besonders. Und sie sahen sie wegfahren, und viele kannten ihn; und zu Fuß von allen Städten liefen sie miteinander dahin und kamen ihnen zuvor und kamen zu ihm zusammen. Und Jesus ging heraus und sah viel Volks, und es jammerte ihn derselben, weil sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben; und er fing an, sie vieles zu lehren. Und da es schon weit mit den Tagesstunden gekommen war, traten seine Jünger zu ihm und sprachen: Wüste ist der Ort, und es ist schon späte Stunde. Gib ihnen Urlaub, daß sie hinge hen in die umherliegenden Dörfer und Flecken, und sich Brote kaufen; denn sie haben nichts zu essen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Gebt ihnen Ihr zu essen. Und sie sprachen zu ihm: Sollen wir hingehen und für zweihundert Zehner Brote kaufen und ihnen zu essen geben? Er aber spricht zu ihnen: Wieviel Brote habt ihr? Gehet hin und sehet. Und da sie es erkundet hatten, sprachen sie: Fünf, und zwei Fische. Und er gebot ihnen, daß sie sollten alle hinsetzen, reihenweis, auf dem grünen Gras. Und sie setzten sich, gassenweis, bei Hunderten und bei Fünfzigen. Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische und sah auf gen Himmel und segnete sie; und brach die Brote und gab sie den Jüngern, daß sie ihnen vorlegten, und die zwei Fische teilte er unter alle. Und sie aßen alle und wurden satt; und sie hoben zwölf Körblein voll Brocken auf und von den Fischen. Und die die Brote gegessen hatten, derer waren fünftausend Mann. Und alsbald nötigte er seine Jünger, daß sie in das Schiff träten und vorher hinüberführen gen Bethsaida, bis Er das Volk entließe. Und da er ihnen Urlaub gegeben hatte, ging er hin auf den Berg, zu beten. Und am Abend war das Schiff mitten auf dem Meer und Er allein auf dem Lande. Und er sah sie Not leiden im Rudern; denn der Wind war ihnen entgegen. Und um die vierte Wache der Nacht kommt er zu ihnen, auf dem Meer daherwandelnd; und er wollte an ihnen vorübergehen. Sie aber, da sie ihn sahen auf dem Meer wandeln, meinten, es wäre ein Gespenst, und schrieen; denn sie sahen ihn alle und er schraken; und alsbald redete er mit ihnen und sprach zu ihnen: Seid getrost; Ich bin's, fürchtet euch nicht. Und er trat wieder zu ihnen in das Schiff, und der Wind legte sich; und sie entsetzten sich gar heftig bei sich selbst und verwunderten sich; denn sie waren nicht witzig geworden über den Broten, denn ihr Herz war erstarrt. Und da sie hinübergefahren waren, kamen sie an das Land Genezareth und fuhren an. Und da sie aus dem Schiff traten, erkannten sie ihn alsbald, und liefen in derselben ganzen Gegend umher und fingen an, auf den Bettlein die Kranken umherzutragen, wo sie hörten, daß er da war. Und wo er in Flecken oder Städte oder Dörfer einging, da legten sie die Ungesunden auf den Märkten hin und baten ihn, daß sie nur den Saum seines Kleides anrühren möchten. Und alle, die ihn anrührten, wurden gesund. Und es versammeln sich zu ihm die Pharisäer und etliche der Schriftgelehrten, von Jerusalem kommend, und da sie sahen etliche seiner Jünger mit gemeinen, das ist ungewaschenen, Händen Brote essen denn die Pharisäer und alle Juden, wenn sie nicht genau die Hände waschen, essen sie nicht und halten die Satzung der Ältesten; und (wo sie) vom Markt (kommen), wenn sie sich nicht abwaschen, essen sie nicht; und viel anderes ist, was sie zu halten übernommen haben, das häufige Abwaschen der Becher und Krüge und ehernen Gefäße und Tischbänke); so fragten ihn denn die Pharisäer und Schriftgelehrten: Warum wandeln deine Jünger nicht nach der Sat zung der Ältesten, sondern essen das Brot mit gemeinen Händen? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Wohl hat geweissagt Jesaja von euch Heuchlern, als geschrieben steht: Dies Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit von mir entfernt. Vergeblich aber dienen sie mir, da sie Lehren treiben, die Menschengebote sind. Denn ihr verlasset das Gebot Gottes und haltet die Satzung der Menschen, das häufige Abwaschen der Krüge und Becher, und viel Ähnliches dergleichen tut ihr. Und er sprach zu ihnen: Wohl hebt ihr das Gebot Gottes auf, damit ihr eure Satzung haltet. Denn Mose hat gesagt: Ehre deinen Vater und deine Mutter; und wer Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben. Ihr aber sagt: Wenn ein Mensch zum Vater oder zur Mutter spricht: Korban, das ist, ein Opfer ist, was du von mir genießen möchtest; und ihr laßt ihn seinem Vater oder seiner Mutter nichts im geringsten mehr tun und schaffet das Wort Gottes ab mit eurer Satzung, die ihr gesetzt habt. Und viel Ähnliches dergleichen tut ihr. Und er rief alles Volk herzu und sprach zu ihnen: Höret mir alle zu und vernehmet's. Nichts ist außer dem Menschen, so in ihn eingeht, das ihn kann gemein machen; sondern das von ihm ausgeht, dasselbe ist's, das den Menschen gemein macht. Hat jemand Ohren, zuhören, so höre er. Und da er nach Hause kam von dem Volk, fragten ihn seine Jünger um das Gleichnis. Und er spricht zu ihnen: Seid sogar auch Ihr unverständig? Bedenket ihr nicht, daß alles, was von außen her in den Menschen eingeht, kann ihn nicht gemein machen? Denn es geht nicht in sein Herz, sondern in den Bauch; und geht in den Abtritt fort, und macht alle Speisen rein. Er sprach aber: Was von dem Menschen ausgeht, dasselbe macht den Menschen gemein. Denn von innen aus dem Herzen der Menschen gehen heraus die bösen Gedanken, Ehebrüche, Hurerei, Totschläge, Diebstähle, Geiz, Schalkheit, List, Unzucht, Schalksauge, Lästerung, Hoffart, Unvernunft. Alle diese argen Dinge gehen von innen heraus und machen den Menschen gemein. Und er machte sich von dannen auf und ging dahin, wo Tyrus und Sidon angrenzen; und er ging in ein Haus und wollte nicht, daß es jemand wissen sollte, und konnte nicht verborgen sein. Denn als ein Weib von ihm gehört hatte, deren Töchterlein einen unreinen Geist hatte, kam sie und fiel zu seinen Füßen hin (es war aber ein griechisches Weib, von Syrophönizien gebürtig); und sie bat ihn, daß er den Teufel (Dämon) von ihrer Tochter austriebe. Jesus aber sprach zu ihr: Laß zuvor die Kinder satt werden; denn es ist nicht fein, daß man das Brot der Kinder nehme und werfe es den Hündlein hin. Sie aber antwortete und sprach zu ihm: Ja, Herr; denn auch die Hündlein unter dem Tisch essen von den Brosamlein der Kinder. Und er sprach zu ihr: Um dieser Rede willen gehe hin; der Teufel (Dämon) ist von deiner Tochter ausgefahren. Und da sie hinging in ihr Haus, traf sie es so an, daß die Tochter auf dem Bette lag, und der Teufel (Dämon) ausgefahren war. Und da er wieder ausging von den Grenzen von Tyrus und Sidon, kam er an das Galiläische Meer, mitten unter die Grenzen der Zehn Städte. Und sie bringen ihm einen Tauben, der kümmerlich redete, und baten ihn, daß er ihm die Hand auflegte. Und er nahm ihn weg von dem Volk besonders und legte seine Finger in seine Ohren und spützte und rührte seine Zunge an und sah auf gen Himmel, seufzte und spricht zu ihm: Hephatha, das ist: Tue dich auf. Und alsbald tat sich sein Gehör auf, und das Band seiner Zunge ward los, und er redete recht. Und er verbot ihnen, sie sollten's niemand sagen; je mehr er aber ihnen verbot, je mehr und weiter riefen sie es aus. Und sie entsetzten sich über alle Maßen und sprachen: Er hat alles wohl gemacht. Die Tauben macht er hörend und auch die Sprachlosen redend. In denselben Tagen, als gar viel Volks da war und nichts zu essen hatten, rief er seine Jünger herzu und sprach zu ihnen: Mich jammert des Volks, weil sie schon drei Tage bei mir bleiben und nichts zu essen haben. Und wenn ich sie ungegessen heimgehen lasse, werden sie unterwegs verschmachten; denn etliche unter ihnen sind von ferne gekommen. Und es antworteten ihm seine Jünger: Woher wird jemand diese hier mit Broten sättigen können in einer Wüste? Und er fragte sie: Wieviel habt ihr Brote? Sie sprachen: Sieben. Und er gebot dem Volk, daß sie sich auf die Erde lagerten. Und er nahm die sieben Brote, dankte, brach und gab sie seinen Jüngern, daß sie vorlegten; und sie legten dem Volk vor. Und sie hatten ein wenig Fischlein; und er segnete sie und sagte, man sollte auch dieselben vorlegen. Sie aßen aber und wurden satt; und sie hoben die übrigen Brocken auf, sieben Körbe. Und ihrer waren bei viertausend, die da gegessen hatten; und er ließ sie fort. Und alsbald trat er in das Schiff mit seinen Jüngern und kam in die Gegend Dalmanutha. Und die Pharisäer gingen aus und fingen an, sich mit ihm zu befragen, und begehrten an ihn ein Zeichen vom Himmel, ihn zu versuchen. Und er holte einen Seufzer in seinem Geist und spricht: Was sucht dies Geschlecht ein Zeichen? Amen ich sage euch, es wird diesem Geschlecht kein Zeichen gegeben werden. Und er ließ sie und ging wieder zu Schiff und fuhr hinweg, herüber. Und sie hatten vergessen, Brote zu nehmen, und nur ein einziges Brot hatten sie mit sich in dem Schiff. Und er untersagte ihnen und sprach: Schauet zu, sehet euch vor vor dem Sauerteig der Pharisäer und dem Sauerteig des Herodes. Und sie gedachten untereinander und sprachen: Wir haben keine Brote. Und Jesus merkte es und spricht zu ihnen: Was denket ihr, daß ihr keine Brote habt? Bedenket ihr's nicht und vernehmet ihr's nicht? Habt ihr euer Herz noch erstarrt? Habt Augen und sehet nicht, und habt Ohren und höret nicht, und denket nicht daran? Da ich die fünf Brote brach unter die fünftausend, wieviel Körblein voll Brocken hobet ihr auf? Sie sprechen zu ihm: Zwölf. Da ich aber die sieben brach unter die viertausend, wieviel Körbe voll Brocken hobet ihr auf? Sie sprachen: Sieben. Und er sprach zu ihnen: Wie ver nehmet ihr's nicht? Und sie kommen gen Bethsaida; und sie bringen ihm einen Blinden und bitten ihn, daß er ihn anrühre. Und er nahm den Blinden bei der Hand und führte ihn hinaus vor den Flecken und spützte in seine Augen und legte ihm die Hände auf und fragte ihn, ob er etwas sehe? Und er sah auf und sprach: Ich sehe die Menschen wie Bäume wandeln. Darnach legte er abermals die Hände auf seine Augen und ließ ihn aufsehen, und er ward zurechtge bracht und sah alles scharf. Und er schickte ihn heim und sprach: Gehe nicht in den Flecken hinein, und sage es auch niemand in dem Flecken. Und es ging Jesus aus und seine Jünger in die Flecken bei Cäsarea Philippi, und unterwegs fragte er seine Jünger und sprach zu ihnen: Wer sagen die Leute, daß ich sei? Sie antworteten: Johannes der Täufer. Andere: Elia; wieder andere: Einer der Propheten. Und Er spricht zu ihnen: Ihr aber, wer saget ihr, daß ich sei? Petrus antwortet und spricht zu ihm: Du bist der Gesalbte. Und er band ihnen ernstlich ein, daß sie niemand von ihm sagen sollten. Und er fing an, sie zu lehren: Der Sohn des Menschen muß viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten und getötet werden und nach drei Tagen auferstehen. Und offenbar redete er das Wort. Und es nahm ihn Petrus zu sich und fing an, es ihm zu verweisen. Er aber, da er sich umwandte und seine Jünger sah, verwies es Petrus und sprach: Gehe hinter mich, Satan; weil du nicht das bedenkst, was Gottes ist, sondern das, was der Menschen ist. Und er rief das Volk herzu samt seinen Jüngern und sprach zu ihnen: Wer da mir will hintennach folgen, der verleugne sich selbst und hebe sein Kreuz auf und folge mir nach. Denn wer seine Seele erhalten will, wird sie verlieren; wer aber seine Seele verlieren wird um meinetund des Evangeliums willen, wird sie erhalten. Denn was wird es den Menschen nützen, wenn er die Welt ganz gewönne und seine Seele einbüßte? Oder was wird der Mensch geben, seine Seele wieder einzutauschen? Denn wer sich mein und meiner Worte schämt bei diesem ehebrecherischen und sündigen Geschlecht, des wird sich auch der Sohn des Menschen schämen, wenn er kommt in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln. Und er sprach zu ihnen: Amen ich sage euch, es sind etliche unter denen, die hier stehen, welche den Tod nicht schmecken werden, bis sie sehen das Reich Gottes mit Macht gekommen. Und nach sechs Tagen nimmt Jesus den Petrus und den Jakobus und Johannes mit und führt sie einen hohen Berg hinauf besonders allein; und er bekam eine andere Gestalt vor ihnen, und seine Kleider wurden glänzend, sehr weiß wie Schnee, dergleichen kein Bleicher auf Erden so weiß machen kann. Und es erschien ihnen Elia mit Mose, und sie unterredeten sich mit Jesu. Und es antwortete Petrus und spricht zu Jesu: Rabbi, es ist gut, daß wir hier sind; so lasset uns drei Hütten machen, dir eine, Mose eine, und Elia eine. Denn er wußte nicht, was er sagen sollte; denn sie waren vor Furcht außer sich selbst. Und es ward eine Wolke, die überschattete sie; und es kam eine Stimme aus der Wolke: Dieser ist mein geliebter Sohn, ihn höret. Und alsbald schauten sie herum und sahen niemand mehr denn Jesum allein bei ihnen. Da sie aber vom Berge herabgingen, untersagte er ihnen, daß sie niemand erzählen sollten, was sie gesehen hatten, als nur wenn der Sohn des Menschen würde von den Toten auferstanden sein. Und sie faßten das Wort auf und befragten sich untereinander: Was ist das, wenn er wird von den Toten auferstanden sein? Und sie fragten ihn und sprachen: Es sagen die Schriftgelehrten, Elia müsse zuerst kommen? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Elia zwar kommt zuerst und bringt alles zurecht; und wie ist geschrieben auf den Sohn des Menschen, daß er vieles leiden und vernichtet (für nichts geachtet) werden soll? Aber ich sage euch, daß Elia gekommen ist, und sie haben ihm auch getan, was sie wollten, wie auf ihn geschrieben ist. Und da er zu den Jüngern kam, sah er viel Volks um sie und Schriftgelehrte, die sich mit ihnen befragten. Und alsbald, da alles Volk ihn sah, erstaunte es, und sie liefen hinzu und bewillkommneten ihn. Und er fragte die Schriftgelehrten: Was befragt ihr euch mit ihnen? Und es antwortete Einer aus dem Volk und sprach: Meister, ich habe meinen Sohn zu dir gebracht, der hat einen sprachlosen Geist. Und wo er ihn ergreift, reißt er ihn und schäumt und knirscht mit seinen Zähnen und verdorrt. Und ich sagte zu deinen Jüngern, daß sie ihn austrieben, und sie haben nicht vermocht. Er aber antwortete ihnen und sprach: O ungläubiges Geschlecht, wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange soll ich euch ertragen? Bringet ihn zu mir. Und sie brachten ihn zu ihm; und da er ihn sah, zerrte ihn alsbald der Geist, und er fiel auf die Erde und wälzte sich und schäumte. Und er fragte seinen Vater: Wie lange Zeit ist es, daß dies ihm begegnet ist? Er sprach: Von Kind auf. Und oft hat er ihn in das Feuer geworfen, und auch in Wasser, daß er ihn umbrächte. Aber wenn du was kannst, so hilf uns, aus Mitleiden gegen uns. Jesus aber sprach zu ihm: Ja wenn du glauben kannst. Alles ist möglich dem, der da glaubt. Und alsbald schrie der Vater des Kindes mit Tränen und sprach: Ich glaube, Herr; hilf meinem Unglauben. Da aber Jesus sah, daß das Volk stark herzuläuft, bedrohte er den unreinen Geist und sprach zu ihm: Du sprachloser und tauber Geist, Ich gebiete dir: Fahre aus von ihm und fahre hinfort nicht in ihn. Und er schrie und zerrte ihn sehr und fuhr aus; und er ward, als wäre er tot, daß auch viele sagten: Er ist gestorben. Jesus aber ergriff ihn bei der Hand und richtete ihn auf; und er stand auf. Und da er nach Hause kam, fragten ihn seine Jünger besonders: Daß Wir ihn nicht haben austreiben können? Und er sprach zu ihnen: Diese Art kann durch nichts ausfahren denn durch Beten und Fasten. Und sie gingen von dannen hinweg und reisten durch Galiläa hin, und er wollte nicht, daß es jemand wissen sollte. Denn er lehrte seine Jünger und sprach zu ihnen: Der Sohn des Menschen wird überantwortet in Menschenhände, und sie werden ihn töten, und wenn er getötet ist, wird er am dritten Tage auferstehen. Sie aber verstanden das Wort nicht und fürchteten sich, ihn zu fragen. Und er kam gen Kapernaum; und da er in das Haus kam, fragte er sie: Was hattet ihr auf dem Wege bei euch selbst für Gedanken? Sie aber schwiegen; denn sie hatten untereinander auf dem Wege ein Gespräch gehabt, wer größer sei. Und er setzte sich und rief den Zwölfen und spricht zu ihnen: So jemand will der Erste sein, so wird er der Allerletzte und aller Diener sein. Und er nahm ein Kind und stellte es mitten unter sie und faßte es in die Arme und sprach zu ihnen: Wer ein einziges von dergleichen Kindern aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich gesandt hat. Johannes aber antwortete ihm und sprach: Meister, wir sahen einen, der trieb Teufel (Dämonen) in deinem Namen aus, der uns nicht nachfolgt; und wir wehrten's ihm, weil er uns nicht nachfolgt. Jesus aber sprach: Wehret ihm nicht; denn es ist niemand, der eine mächtige Tat tun wird in meinem Namen und wird geschwind übel auf mich sprechen können. Denn wer nicht wider euch ist, ist für euch. Denn wer euch tränken wird mit einem Becher Wassers in meinem Namen, weil ihr Christum angehört, amen ich sage euch, er wird nicht um seinen Lohn kommen. Und wer Drgern wird einen einzigen dieser Kleinen, die an mich glauben, dem ist's besser, wenn ein Mühlstein um seinen Hals herumliegt und er in das Meer geworfen ist. Und so dich deine Hand ärgert, so haue sie ab; es ist dir besser, daß du (als) Krüppel in das Leben eingehest, denn daß du die zwei Hände habest und hingehest in die heiße Hölle, in das unauslöschliche Feuer, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht verlöscht. Und so dein Fuß dich ärgert, so haue ihn ab; es ist dir besser, daß du lahm in das Leben eingehest, als daß du die zwei Füße habest und werdest geworfen in die heiße Hölle, in das unauslöschliche Feuer, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht verlöscht. Und so dein Auge dich ärgert, so reiße es aus. Es ist dir besser, daß du einäugig in das Reich Gottes eingehest, als daß du zwei Augen habest und werdest geworfen in die heiße Feuerhölle, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht verlöscht. Denn ein jeder wird mit Feuer gesalzen werden; und ein jegliches Opfer wird mit Salz gesalzen werden. Gut ist das Salz; wenn aber das Salz ungesalzen wird, womit werdet ihr dasselbe würzen? Habt bei euch selber Salz und seid friedsam untereinander. Und von dannen macht er sich auf und kommt in die Grenzen Judäas, durch die Gegend, die jenseits des Jordans ist. Und es versammeln sich abermals Haufen zu ihm; und, wie er gewohnt war, lehrte er sie abermals. Und es traten Pharisäer herzu und fragten ihn: Darf ein Mann sein Weib von sich scheiden? und versuchten ihn damit. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Was hat euch Mose geboten? Sie aber sprachen: Mose hat gestattet, einen Scheidebrief zu schreiben und sie zu scheiden. Es antwortete aber Jesus und sprach zu ihnen: Nach eurer Her zenshärtigkeit (hat sich Mose gerichtet, da er) euch dies Gebot schrieb; aber von Anfang der Schöpfung hat Gott zum Mannsbild und Weibsbild sie gemacht Deswegen wird ein Mensch seinen Vater und Mutter verlassen und wird seinem Weibe anhangen, und werden die zwei Ein Fleisch sein. Also sind sie nicht mehr zwei, sondern Ein Fleisch. Was nun Gott zusammengepaart hat, soll kein Mensch trennen. Und in dem Hause fragten ihn abermals seine Jünger um eben dieses. Und er spricht zu ihnen: Wer sein Weib von sich scheidet und freit eine andere, der bricht die Ehe gegen sie; und so ein Weib sich scheidet von ihrem Manne und heiratet einen andern, so bricht sie die Ehe. Und sie brachten Kindlein zu ihm, daß er sie anrührte; die Jünger aber verwiesen es denen, die sie darbrachten. Da es aber Jesus sah, tat es ihm weh, und er sprach zu ihnen: Lasset die Kindlein zu mir kommen, wehret ihnen nicht; denn solcher ist das Reich Gottes. Amen ich sage euch, wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kindlein, der wird nicht hineinkommen. Und er umarmte sie, legte die Hände auf sie und segnete sie. Und da er auf den Weg hinausging, lief Einer hinzu, tat ihm einen Fußfall und fragte ihn: Guter Meister, was soll ich tun, daß ich das ewige Leben ererbe? Jesus aber sprach zu ihm: Was nennest du mich gut? Niemand ist gut, denn Einer, nämlich Gott. Die Gebote weißt du: Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht morden; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis geben; du sollst niemand Abbruch tun; ehre deinen Vater und Mutter. Er aber antwortete und sprach zu ihm: Meister, dieses alles habe ich beobachtet von meiner Jugend auf. Jesus aber sah ihn liebreich an und sprach zu ihm: Eines fehlt dir: Gehe hin, was du hast, verkaufe und gib's den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm her und folge mir nach, mit Aufnehmen des Kreuzes. Er aber machte ein saures Gesicht zu der Rede und ging traurig davon; denn er hatte viele Güter. Und Jesus sieht umher und spricht zu seinen Jüngern: Wie schwer werden die, welche die Güter haben, in das Reich Gottes kommen. Die Jünger aber wurden bestürzt über seinen Reden. Jesus aber antwortete wiederum und spricht zu ihnen: Kinder, wie schwer ist es, daß die, so sich auf Geld verlassen, in das Reich Gottes kommen. Leichter ist es, daß ein Kamel durch das Nadelöhr gehe, denn daß ein Reicher in das Reich Gottes komme. Sie aber entsetzten sich sehr und sprachen bei sich selbst: Und wer kann selig Es sah sie aber Jesus an und spricht: Bei Menschen ist's unmöglich, aber nicht bei Gott; denn alle Dinge sind möglich bei Gott. Petrus fing an zu ihm zu sagen: Siehe, Wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Jesus antwortete und sprach: Amen ich sage euch, es ist niemand, der verlassen hat ein Haus oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Weib oder Kinder oder Äcker, um meinetwillen und um des Evangeliums willen, daß er nicht empfangen sollte hundertfältig jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Väter und Mütter und Kinder und Äcker, mit Verfolgungen, und in der künftigen Welt ewiges Leben. Viele aber werden Erste sein, die da Letzte sind, und Letzte, die da Erste sind. Sie waren aber auf dem Wege, hinaufzugehen gen Jerusalem; und es ging Jesus vor ihnen her, und sie wurden bestürzt und folgten ihm nach und fürchteten sich dabei. Und er nahm abermals die Zwölf herzu und fing an, zu ihnen zu sagen, was ihm begegnen würde. Siehe, wir gehen hinauf gen Jerusalem, und der Sohn des Menschen wird überantwortet werden den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten, und sie werden ihn verurteilen zum Tode und werden ihn überantworten den Nationen, und sie werden ihn verspotten und ihn geißeln und ihn verspeien und ihn töten, und am dritten Tage wird er auferstehen. Und es gingen zu ihm hin Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, und sprachen: Meister, wir wollen, daß du das, was wir bitten werden, uns tuest. Er sprach zu ihnen: Was wollt ihr, daß ich euch tue? Sie sprachen zu ihm: Gib uns, daß wir, Einer zu deiner rechten Seite und Einer zu deiner Linken, sitzen in deiner Herrlichkeit. Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr wisset nicht, was ihr bittet. Könnt ihr den Becher trinken, den Ich trinke, und euch mit der Taufe, womit Ich getauft werde, taufen lassen? Sie sprachen zu ihm: Wir können's. Jesus aber sprach zu ihnen: Den Becher zwar, den Ich trinke, werdet ihr trinken; und mit der Taufe, womit Ich getauft werde, werdet ihr getauft werden; aber das Sitzen zu meiner rechten und linken Seite steht mir nicht zu zu geben, sondern für die es bereitet ist. Und da es die Zehn hörten, warfen sie einen Unwillen auf Jakobus und Johannes. Aber Jesus rief sie herzu und spricht zu ihnen: Ihr wisset, daß die das Ansehen haben, die Nationen zu regieren, die beherrschen sie; und ihre Großen üben Gewalt an ihnen. Aber nicht also wird es bei euch sein; sondern wer groß werden will unter euch, wird euer Diener sein; und wer unter euch will einer der ersten sein, wird aller Knecht sein. Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, sich bedienen zu lassen, sondern zu dienen und seine Seele zu geben zum Lösegeld für viele. Und sie kommen gen Jericho; und da er von Jericho auszog und seine Jünger und viel Volks, saß des Timäus Sohn Bartimäus, der Blinde, an dem Wege und bettelte. Und da er hörte, daß es Jesus von Nazareth sei, fing er an zu schreien und zu sagen: Du Sohn Davids, Jesu, erbarme dich mein. Und viele bedrohten ihn, er sollte schweigen. Er aber schrie viel mehr: Du Sohn Davids, erbarme dich mein. Und Jesus stand still und sagte, man sollte ihm rufen. Und sie rufen dem Blinden und sagen zu ihm: Sei getrost; stehe auf, er ruft dir. Und er warf sein Kleid von sich, stand auf und kam zu Jesu. Und Jesus antwortet und spricht zu ihm: Was willst du, daß ich dir tun soll? Der Blinde sprach zu ihm: Rabbuni, daß ich sehend werde. Jesus sprach zu ihm: Gehe hin, dein Glaube hat dir geholfen. Und alsbald ward er sehend und folgte ihm nach auf dem Wege. Und indem sie nahe kommen gen Jerusalem und gen Bethanien an den Ölberg, sendet er seiner Jünger zwei und spricht zu ihnen: Gehet hin in den Flecken, der vor euch liegt; und alsbald, wenn ihr in denselben hineinkommt, werdet ihr finden ein Füllen angebunden, auf welchem noch nie ein Mensch gesessen hat; löset es ab und führet es her. Und so jemand zu euch sagen wird: Was tut ihr dies? so sprecht: Der Herr bedarf sein; so wird er es alsbald hierhersenden. Sie gingen hin und fanden ein Füllen angebunden bei der Tür außen auf der Wegscheide, und sie lösen es ab. Und etliche derer, die daselbst standen, sprachen zu ihnen: Was macht ihr, daß ihr das Füllen ablöset? Sie aber sagten ihnen, wie Jesus befohlen hatte; und sie ließen's ihnen zu. Und sie führten das Füllen zu Jesu und legten ihre Kleider darauf, und er setzte sich auf dasselbe. Viele aber breiteten ihre Kleider auf den Weg; anderen hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie aiuf den Weg. Und die vorangingen und die nachfolgten, schrieen und sprachen: Hosianna; gesegnet sei, der da kommt, in dem Namen des Herrn. Gesegnet sei das ankommende Reich unseres Vaters David; Hosianna in aller Höhe. Und er ging ein zu Jerusalem, in den Tempel; und nachdem er alles umher besehen hatte, ging er, da es schon Abendzeit war, hinaus gen Bethanien mit den Zwölfen. Und des folgenden Tages, da sie von Bethanien ausgingen, hungerte ihn. Und da er einen Feigenbaum von ferne sah, der Blätter hatte, kam er, ob er denn etwas daran finden würde; und da er hinzukam, fand er nichts denn nur Blätter. Denn es war nicht Zeit zu Feigen. Und er antwortete und sprach zu ihm: Es müsse von dir ewiglich niemand eine Frucht mehr essen. Und seine Jünger hörten es. Und sie kommen gen Jerusalem; und Jesus ging in den Tempel und fing an auszutreiben, die da verkauften und kauften im Tempel; und die Tische der Wechsler und die Stühle der Taubenkrämer warf er um; und ließ nicht zu, daß jemand ein Geschirr durch den Tempel hindurch trüge. Und er lehrte und sprach zu ihnen: Steht nicht geschrieben: Mein Haus wird ein Bethaus für alle Nationen heißen? Ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht. Und es hörten's die Schriftgelehrten und die Hohenpriester und trachteten, wie sie ihn umbrächten; denn sie fürchteten sich vor ihm, weil alles Volk sich über seiner Lehre entsetzte. Und als es Abend war, ging er hinaus vor die Stadt. Und des Morgens gingen sie vorüber und sahen den Feigenbaum von den Wurzeln aus verdorrt. Und Petrus gedachte daran und spricht zu ihm: Rabbi, siehe der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorrt. Und Jesus antwortet und spricht zu ihnen: Habt Glauben an Gott Denn amen, ich sage euch, wer zu diesem Berge spräche: Hebe dich und wirf dich in das Meer, und nicht zweifelte in seinem Herzen, sondern glaubte, daß, was er sagt, geschieht, dem wird werden, was er sagt. Darum sage ich euch: Alles, was ihr im Gebet begehret, glaubet, daß ihr es empfanget, so wird es euch werden. Und wenn ihr da stehet zu beten, so erlasset, wenn ihr etwas wider jemand habt; auf daß auch euer Vater, der in den Himmeln ist, euch eure Sündenfälle erlasse. Wenn aber Ihr nicht erlasset, so wird auch euer Vater, der in den Himmeln ist, euch eure Sündenfälle nicht erlassen. Und sie kommen abermals gen Jerusalem; und da er in dem Tempel wandelt, kommen zu ihm die Hohenpriester und die Schriftgelehrten und die Ältesten und sprechen zu ihm: Aus welcher Macht tust du dieses? und wer hat dir diese Macht gegeben, daß du dieses tun sollest? Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ich will euch auch Ein Wort fragen, und antwortet mir; so will ich euch sagen, aus welcher Macht ich dieses tue. Die Taufe des Johannes, war sie vom Himmel oder von Menschen? Antwortet mir! Und sie gedachten bei sich selbst und sprachen: Sagen wir, vom Himmel, so wird er sagen: Warum habt ihr denn ihm nicht geglaubt? Sollen wir aber sagen: Von Menschen? da fürchteten sie das Volk. Denn jedermann hielt Johannes dafür, daß er wahrhaftig ein Prophet gewesen sei. Und sie antworten und sprechen zu Jesu: Wir wissen's nicht. Und Jesus antwortet und spricht zu ihnen: So sage auch Ich euch nicht, aus welcher Macht ich dieses tue. Und er fing an, zu ihnen in Gleichnissen zu reden: Einen Weinberg pflanzte ein Mensch und setzte einen Zaun herum und grub eine Kelter und baute einen Turm und übergab ihn den Weingärtnern und zog über Land. Und er sandte zu den Weingärt nern, als es Zeit war, einen Knecht, daß er von den Weingärtnern nähme von der Frucht des Weinbergs. Sie aber nahmen und schlugen ihn und schickten ihn leer fort. Und abermals sandte er zu ihnen einen andern Knecht; und demselben zerwarfen sie den Kopf mit Steinen und schickten ihn verunehrt fort. Und abermals sandte er einen andern; und denselben töteten sie; und viele andere, etliche schlugen sie, etliche töteten sie. Da er nun noch einen einzigen Sohn hatte, der ihm lieb war, so sandte er auch den zu ihnen zuletzt und sprach: Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen. Jene aber, die Weingärtner, sprachen untereinander: Dieser ist der Erbe; kommt her, laßt uns ihn töten, so wird das Erbe unser sein. Und sie nahmen und töteten ihn und warfen ihn heraus vor den Weinberg. Was wird nun der Herr des Weinbergs tun? Er wird kommen und die Weingärtner umbringen und den Weinberg andern geben. Habt ihr auch diese Schrift nicht gelesen: Der Stein, den die Bauleute weggeschätzt haben, der ist zum Eckstein geworden. Vom Herrn ist das geschehen, und es ist wunderbar vor unseren Augen. Und sie trachteten darnach, daß sie ihn griffen, und fürchteten das Volk. Denn sie merkten, daß er auf sie das Gleichnis geredet hatte. Und sie ließen ihn und gingen davon. Und sie senden zu ihm etliche der Pharisäer und der Herodianer, daß sie ihn fingen in einer Rede. Und sie kommen und sprechen zu ihm: Meister, wir wissen, daß du wahrhaftig bist und fragst nach niemand; denn du siehst der Menschen Person nicht an, sondern lehrest den Weg Gottes in der Wahrheit. Darf man dem Kaiser Steuer geben oder nicht? Sollen wir geben oder nicht geben? Er aber wußte ihre Heuchelei und sprach zu ihnen: Was versuchet ihr mich? Gebt mir einen Zehner her, daß ich ihn besehe. Und sie gaben einen her. Da spricht er: Wessen ist dieses Bildnis und Überschrift? Sie sprachen zu ihm: Des Kaisers. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Gebet, was des Kaisers ist, dem Kaiser; und was Gottes ist, Gott. Und sie verwunderten sich über ihn. Und es kommen Sadduzäer zu ihm, die da sagen, es sei keine Auferstehung; und sie fragten ihn und sprachen: Meister, es hat Mose uns geschrieben, wenn jemandes Bruder sterbe und ein Weib hinterlasse und keine Kinder nach sich lasse, so soll sein Bruder sein Weib nehmen und seinem Bruder Samen erwecken. Es waren sieben Brüder; und der erste nahm ein Weib, und bei seinem Tod ließ er keinen Samen nach sich; der zweite nahm sie auch und starb, und Er ließ auch keinen Samen nach sich; der dritte desgleichen. Und es nahmen sie die sieben und ließen keinen Samen nach sich. Zuletzt nach allen starb auch das Weib. Nun in der Auferstehung, wenn sie auferstehen, wessen Weib unter ihnen wird sie sein? denn die sieben haben sie zum Weibe gehabt. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Irret ihr nicht darum, daß ihr die Schriften nicht wisset noch die Kraft Gottes? Denn wenn sie von den Toten auferstehen, so freien sie nicht und lassen sich auch nicht freien, sondern sie sind wie Engel, die in den Himmeln sind. Die Toten aber betreffend, daß sie auferstehen, habt ihr nicht gelesen in dem Buch Mose, bei dem Busch, wie Gott zu ihm sagte und sprach: Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs; Gott ist nicht der Toten, sondern der Lebendigen. Darum irret ihr weit. Und es trat zu ihm der Schriftgelehrten Einer, der zugehört hatte, wie sie sich untereinander befragten, und wußte, daß er ihnen schön geantwortet hatte, und fragte ihn: Welches ist das erste Gebot unter allen? Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Das erste Gebot unter allen ist: Höre Israel: Der Herr unser Gott, der Herr, ist ein einiger. Und du sollst lieben den Herrn, deinen Gott, von deinem ganzen Herzen und von deiner ganzen Seele und von deinem ganzen Gemüt und von deiner ganzen Stärke. Dies ist das erste Gebot. Und das zweite, ihm gleiche, ist: Du sollst lieben deinen Nächsten als dich selbst. Es ist kein anderes größeres Gebot denn diese. Da sprach zu ihm der Schriftge lehrte: Schön hast du, Meister, in der Wahrheit geredet, weil er ein einiger ist und ist kein anderer außer ihm; und ihn lieben von ganzem Herzen und von ganzem Sinn und von ganzer Seele und von aller Stärke, und den Nächsten lieben als sich selbst, ist mehr denn alle Brandopfer und Schlachtopfer. Und da Jesus sah, daß er verständig geantwortet hatte, sprach er zu ihm: Du bist nicht ferne vom Reich Gottes. Und niemand erkühnte sich, ihn mehr zu fragen. Und Jesus antwortete und sprach, da er lehrte in dem Tempel: Wie sagen die Schriftgelehrten, Christus sei Davids Sohn? Denn er selbst, David, hat gesagt im heiligen Geist: Es spricht der Herr zu meinem Herrn: Setze dich zu mei ner Rechten, bis ich lege deine Feinde als einen Schemel deiner Füße. So heißt nun er selbst, David, ihn einen Herrn; und woher ist er sein Sohn? Und das viele Volk hörte ihn gern. Und er sprach zu ihnen in seiner Lehre: Sehet euch vor vor den Schriftgelehrten, welche da lieben das Einhergehen in langen Röcken und die Grüße auf den Märkten, und die ersten Sitze in den Schulen und die ersten Plätze bei den Abendmahlzeiten. Die die Häuser der Witwen aufessen und zum Vorwand lange Gebete tun. Diese werden ein schwereres Gericht empfangen. Und Jesus setzte sich gegenüber den Schatzkasten und sah zu, wie das Volk Geld in den Schatzkasten einlegt. Und viele Reiche legten viel ein. Da kam eine arme Witwe und legte zwei Heller ein, das macht einen Pfennig. Und er ruft seine Jünger herzu und spricht zu ihnen: Amen ich sage euch, diese arme Witwe hat mehr eingelegt als alle, die in den Schatzkasten einlegten. Denn sie haben alle von dem, was sie Übriges haben, eingelegt; diese aber hat von ihrer Armut alles, was sie hatte, eingelegt, ihre ganze Nahrung. Und da er aus dem Tempel herausging, spricht zu ihm seiner Jünger Einer: Meister, siehe, welche Steine und welche Gebäude! Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Siehst du diese großen Gebäude? Es wird nicht ein Stein auf dem andern gelassen werden, der nicht abgebrochen werden sollte. Und da er sich auf den Ölberg setzte gegenüber dem Tempel, fragten ihn besonders Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas: Sage uns, wann wird dieses sein? und was ist das Zeichen, wann alles dieses soll vollendet werden? Jesus aber antwortete ihnen und fing an zu sagen: Sehet zu, daß euch nicht jemand verführe. Denn viele werden kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin's; und werden viele verführen. Wenn ihr aber hören werdet von Kriegen und Kriegsgeschrei, so lasset euch nicht erschrecken; denn es muß geschehen; aber es ist noch nicht das Ende. Denn es wird aufstehen eine Nation über die andere und ein Reich über das andere; und werden sein Erdbeben hin und wieder, und werden sein Hungersnöte und Schrekken. Der Schmerzen Anfang ist dieses. Sehet aber Ihr auf euch selbst. Denn sie werden euch Aberantworten in Ratsversammlungen, und in Schulen werdet ihr geschlagen werden, und vor Landvögte und Könige werdet ihr gestellt werden, um meinetwillen, ihnen zum Zeugnis; und unter alle Nationen muß zuvor gepredigt werden das Evangelium. Wenn sie aber euch hinführen, euch zu überantworten, so sorget nicht vorher, was ihr reden sollt, und besinnet euch nicht; sondern was euch gegeben wird zu derselben Stunde, das redet; denn Ihr seid es nicht, die da reden, sondern der heilige Geist. Es wird aber überantworten ein Bruder den andern zum Tode, und ein Vater das Kind; und werden sich empören Kinder gegen Eltern und sie zum Tode bringen; und ihr werdet gehasset sein von jedermann um meines Namens willen. Wer aber beharret bis ans Ende, dieser wird selig (gerettet) werden. Wenn ihr aber sehet den Greuel der Verwüstung, der von Daniel dem Propheten gesagt ist, daß er steht, wo er nicht sollte wer es liest, merke darauf!, alsdann sollen, die in Judäa sind, auf die Berge fliehen; wer aber auf dem Dache ist, der steige nicht in das Haus hinab und gehe auch nicht hinein, etwas aus seinem Hause zu holen; und wer auf dem Acker ist, der kehre nicht nach rückwärts um, sein Kleid zu holen. Wehe aber den Schwangeren und den Säugenden in denselben Tagen. Bittet aber, daß es nicht geschehe im Winter. Denn es werden dieselben Tage Drangsal sein, dergleichen nicht entstanden ist von Anfang des Geschöpfs, welches Gott geschaffen hat, bis jetzt, und nicht entstehen wird. Und wenn der Herr die Tage nicht abgekürzt hätte, so wäre kein Fleisch errettet worden; aber um der Auserwählten willen, die er auserwählt hat, hat er die Tage abgekürzt. Und alsdann, so jemand zu euch sagt: Siehe, hier ist Christus, siehe dort, sollt ihr's nicht glauben. Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen und Zeichen und Wunder geben, daß sie in Irrtum hinführen, wo möglich, auch die Auserwählten. Ihr aber sehet zu; siehe, ich habe euch alles zuvor gesagt. Aber in denselben Tagen, nach derselben Drangsal, wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird seinen Schein nicht geben, und die Sterne des Himmels werden wegfallen, und die Heereskräfte, die in den Himmeln sind, werden bewegt werden. Und alsdann werden sie sehen den Sohn des Menschen kommen in Wolken mit großer Kraft und Herrlichkeit. Und alsdann wird er seine Engel senden und wird zusammenbringen seine Auserwählten von den vier Winden, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels. Von dem Feigenbaum aber lernet das Gleichnis: Wenn nunmehr sein Zweig saftig wird und die Blätter ausschlagen, so erkennet ihr, daß der Sommer nahe ist. Also auch Ihr, wenn ihr sehet, daß dieses geschieht, so erkennet, daß es nahe vor der Tür ist. Amen ich sage euch, dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis daß dieses alles geschehe. Der Himmel und die Erde werden vergehen, aber meine Reden vergehen nicht. Von jenem Tage oder Stunde aber weiß niemand, auch die Engel nicht, die im Himmel sind, auch der Sohn nicht, als nur der Vater. Sehet zu, wachet und betet; denn ihr wisset nicht, wann es Zeit ist. Gleichwie ein Mensch, der über Land zog und ließ sein Haus und gab seinen Knechten die Gewalt und einem jeden sein Werk, auch dem Türhüter gebot, er sollte wachen. So wachet nun; denn ihr wisset nicht, wann der Herr des Hauses kommt, am Abend oder zu Mitternacht oder um den Hahnenschrei oder des Morgens; daß er nicht, wenn er plötzlich kommt, euch schlafend antreffe. Was ich aber euch sage, sage ich allen: Wachet. Es war aber das Passah und die ungesäuerten Brote, nach zwei Tagen; und es suchten die Hohenpriester und die Schriftgelehrten, wie sie ihn mit List griffen und töteten. Sie sprachen aber: Nicht an dem Fest, damit nicht etwa ein Aufruhr des Volkes werde. Und da er zu Bethanien war im Hause Simons, des Aussätzigen, als er zu Tische saß, kam ein Weib, die hatte ein Krüglein mit ungefälschter kostbarer Nardensalbe; und sie zerbrach das Krüglein und goß es auf sein Haupt. Da waren etliche, die bei sich selbst zürnten und sprachen: Wofür ist die Salbe so verschüttet worden? Denn man hätte diese Salbe um mehr denn dreihundert Zehner verkaufen können und den Armen ge ben; und murrten über sie. Jesus aber sprach: Lasset sie; was macht ihr ihr Ungelegenheit? Ein schönes Werk hat sie an mir getan. Denn ihr habt allezeit die Armen bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen Gutes tun; mich aber habt ihr nicht allezeit. Was diese zu tun hatte, hat sie getan: sie ist zuvorgekommen, meinen Leib zu salben, daß er zum Grab gerüstet werde. Amen ich sage euch, wo dieses Evangelium wird gepredigt werden in die ganze Welt hin, da wird man auch das, was diese getan hat, sagen zu ihrem Angedenken. Und Judas Ischarioth, Einer von den Zwölfen, ging hin zu den Hohenpriestern, daß er ihn ihnen verriete. Und Sie, da sie es hörten, freuten sich und versprachen ihm Geld zu geben; und er suchte, wie er ihn zu gelegener Zeit verriete. Und an dem ersten Tage der ungesäuerten Brote, da sie das Passah schlachteten, sprechen zu ihm seine Jünger: Wo willst du, daß wir hingehen und bereiten, daß du das Passah essest? Und er sendet seiner Jünger zwei und spricht zu ihnen: Gehet hin in die Stadt; und es wird euch begegnen ein Mensch, der ein irdenes Gefäß mit Wasser trägt; folget ihm nach, und wo er hineingeht, da sprecht zu dem Hausherrn: Der Meister spricht: Wo ist die Herberge, da ich das Passah mit meinen Jüngern esse? Und derselbe wird euch einen großen Saal zeigen, der gedeckt (und bereitet ist), daselbst richtet für uns zu. Und seine Jünger gingen aus und kamen in die Stadt und trafen's an, wie er ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Passah. Und da es Abend ward, kam er mit den Zwölfen; und als sie zu Tische saßen und aßen, sprach Jesus: Amen ich sage euch, Einer unter euch wird mich verraten, der mit mir ißt. Sie aber fingen an, sich zu betrüben und zu ihm zu sagen, Einer nach dem andern: Bin Ich's? und ein anderer: Bin Ich's? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Einer von den Zwölfen, der mit mir in die Schüssel taucht. Der Sohn des Menschen zwar geht dahin, wie von ihm geschrieben steht; wehe aber demselben Men schen, durch welchen der Sohn des Menschen verraten wird; es wäre ihm gut, wenn derselbe Mensch nicht geboren wäre. Und da sie aßen, nahm Jesus Brot, segnete, brach und gab's ihnen und sprach: Nehmet hin; dies ist mein Leib. Und er nahm den Becher, dankte und gab ihnen den, und sie tranken alle daraus, und er sprach zu ihnen: Dies ist mein Blut, das des neuen Testaments ist, das für viele vergossen wird. Amen ich sage euch, ich werde hinfort nicht trinken von dem Gewächs des Weinstocks bis aug jenen Tag, da ich es neu trinke in dem reich Gottes. Und da sie den Lobgesang gesprochen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg. Und Jesus spricht zu ihnen: Ihr werdet euch alle an mir in dieser Nacht ärgern; dieweil geschrieben steht: Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe werden sich zerstreuen. Aber nachdem ich auferstehe, will ich vor euch hingehen nach Galiläa. Petrus aber sagte zu ihm: Und wenn sich alle ärgern werden, so werde doch Ich mich nicht ärgern. Jesus spricht zu ihm: Amen ich sage dir: Du wirst heute in dieser Nacht, ehe der Hahn zweimal kräht, mich dreimal verleugnen Er aber redete vielmehr darüber: Wenn ich mit dir sterben müßte, würde ich dich nicht verleugnen. Desgleichen sagten auch alle. Und sie kommen zu einem Hofe, der hieß Gethsemane; und er spricht zu seinen Jüngern: Setzet euch hier, bis ich bete. Und er nimmt den Petrus und Jakobus und Johannes mit sich; und er fing an, sich zu entsetzen und zu ängsten. Und er spricht zu ihnen: Voll Trauerns ist meine Seele bis an den Tod. Bleibet hier und wachet. Und er ging ein wenig fort, fiel auf die Erde und betete, daß so es möglich wäre, die Stunde von ihm vorbeiginge; und sprach: Abba, Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Becher von mir weg; doch nicht, was Ich will, sondern was Du willst. Und er kommt und findet sie schlafend und spricht zu Petrus: Simon, schläfst du? Vermochtest du nicht eine einzige Stunde zu wachen? Wachet und betet, daß ihr nicht in Versuchung kommt. Der Geist ist zwar willig, aber das Fleisch schwach. Und abermals ging er hin und betete und sprach eben dieselbe Rede. Und er kehrte um und fand sie abermals schlafend; denn ihre Augen waren voll Schlafs, und sie wußten nicht, was sie ihm antworteten. Und er kommt zum drittenmal und spricht zu ihnen: Schlafet nur und ruhet. Es ist aus, die Stunde ist gekommen; siehe, der Sohn des Menschen wird Aberantwortet in die Hände der Sünder. Stehet auf, laßt uns gehen; siehe, der mich verrät, hat sich genaht. Und alsbald, da er noch redete, kommt heran Judas, der Einer von den Zwölfen war, und mit ihm eine große Schar mit Schwertern und Stangen, von den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten und den Ältesten. Es hatte aber, der ihn verriet, ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist's; greift ihn und führt ihn sicher fort. Und er kam und trat alsbald zu ihm und spricht: Rabbi, Rabbi; und küßte ihn. Die aber legten ihre Hände an ihn und griffen ihn. Einer aber von denen, die dabeistanden, zückte das Schwert und schlug des Hohenpriesters Knecht und hieb sein Ohrläpplein ab. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Seid ihr wie über einen Räuber ausgezogen mit Schwertern und Stangen, mich zu fangen? Täglich war ich bei euch in dem Tempel zu lehren, und ihr habt mich nicht gegriffen. Aber auf daß die Schriften erfüllt würden. Und es verließen ihn alle und flohen. Und ein einziger Jüngling folgte ihm nach, der war mit einer Leinwand bekleidet auf dem bloßen Leib; und sie griffen ihn; Er aber ließ die Leinwand dahinten und floh bloß von ihnen. Und sie führten Jesum hin zu dem Hohenpriester; und es kamen mit ihm alle Hohenpriester und Älte sten und Schriftgelehrten. Und Petrus folgte ihm nach von ferne bis hinein in den Hof des Hohenpriesters; und er saß da mit den Bedienten und wärmte sich bei dem Licht. Die Hohenpriester aber und der ganze Rat suchten wider Jesum Zeugnis, daß sie ihn zum Tode brächten; und fanden's nicht. Denn viele gaben falsches Zeugnis wider ihn, und die Zeugnisse waren nicht gleich. Und etliche standen auf und gaben falsches Zeugnis wider ihn und sprachen: Wir haben's gehört, daß er sagte: Ich will diesen Tempel, der mit Händen gemacht ist, abbrechen und in drei Tagen einen andern bauen, der nicht mit Händen gemacht ist. Und auch so war ihr Zeugnis nicht gleich. Und der Hohepriester stand auf in die Mitte, fragte Jesum und sprach: Antwortest du nichts? Was zeugen diese wider dich? Er aber schwieg und antwortete nichts. Wiederum fragte ihn der Hohepriester und spricht zu ihm: Bist Du der Gesalbte, der Sohn des Hochgelobten? Jesus aber sprach: Ich bin's; und ihr werdet sehen den Sohn des Menschen sitzen zur Rechten der Kraft und kommen mit den Wolken des Himmels. Da riß der Hohepriester seine Röcke voneinander und spricht: Was bedürfen wir weiter Zeugen? Ihr habt die Lästerung gehört. Wie kommt es euch vor? Sie aber verurteilten ihn alle, daß er des Todes schuldig wäre. Und etliche fingen an, ihn zu verspeien und sein Angesicht zu verdecken und ihn mit Fäusten zu schlagen und zu ihm zu sagen: Weissage! Und die Diener schlugen ihn mit Stecken. Und da Petrus unten in dem Hofe war, kam eine von den Mägden des Hohenpriesters, und da sie sah Petrus sich wärmen, schaute sie ihn an und spricht: Auch Du warst mit Jesus, dem Nazarener. Er aber leugnete und sprach: Ich weiß nicht und verstehe auch nicht, was Du sagst. Und er ging hinaus in den Vorhof; und der Hahn krähte. Und da ihn die Magd wieder sah, fing sie an, zu sagen zu denen, die dabeistanden: Dieser ist von ihnen. Er aber leugnete abermals. Und nach einer kleinen Weile sprachen abermals zu Petrus, die dabeistanden: Wahrhaftig du bist von ihnen. Denn du bist ein Galiläer, und deine Aussprache gleicht. Er aber fing an, zu verfluchen und zu schwören: Ich kenne diesen Menschen nicht, von dem ihr sagt. Und der Hahn krähte zum an dernmal. Und Petrus gedachte an das Wort, das Jesus zu ihm sagte: Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er hob recht an zu weinen. Und bald am Morgen hielten die Hohenpriester einen Rat samt den Nltesten und Schriftgelehrten, und der ganze Rat, und banden Jesum und brachten ihn hin und überantworteten ihn Pilatus. Und Pilatus fragte ihn: Bist Du der König der Juden? Er antwortete und sprach zu ihm: Du sagst's. Und die Hohenpriester brachten vieles wider ihn klagbar an. Pilatus aber fragte ihn abermals und sprach: Antwortest du nichts? Siehe, wie viele Dinge sie wider dich zeugen. Jesus aber antwortete nicht mehr das geringste, also daß sich Pilatus verwunderte Auf jedes Fest aber ließ er ihnen einen Gefangenen los, um welchen sie baten. Es war aber der so genannte Barabbas mit den Aufrührern gebunden, welche in dem Aufstand einen Mord begangen hatten. Und das Volk rief und fing an zu bitten um das, wie er ihnen allemal täte. Pilatus aber antwortete ihnen und sprach: Wollt ihr, daß ich euch den König der Juden loslasse? Denn er wußte, daß aus Neid die Hohenpriester ihn überantwortet hatten. Aber die Hohenpriester reizten das Volk, daß er ihnen vielmehr den Barabbas loslassen möchte. Pilatus aber antwortete wiederum und sprach zu ihnen: Was wollt ihr denn, daß ich tue mit dem, den ihr nennt einen König der Juden? Sie schrieen abermals: Kreuzige ihn! Pilatus sprach zu ihnen: Was hat er denn Übles getan? Sie schrieen noch viel mehr: Kreuzige ihn! Pilatus aber wollte dem Volk genug tun und ließ ihnen Barabbas los; und gab Jesum, da er ihn gegeißelt hatte, hin, daß er gekreuzigt würde. Die Kriegsknechte aber führten ihn in den Hof hinein, welches ist das Richthaus, und rufen zusammen die ganze Schar, und legen ihm einen Purpur an und flechten eine dornene Krone und setzen sie ihm auf, und fingen an, ihn zu grüßen: Sei gegrüßt, Judenkönig! und schlugen sein Haupt mit einem Rohr und speiten ihn an und fielen auf die Kniee und beteten ihn an. Und da sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Purpur aus und zogen ihm seine eigenen Kleider an. Und sie führen ihn hinaus, daß sie ihn kreuzigten; und zwingen einen, der vorüberging, Simon von Kyrene, der vom Felde kam, den Vater des Alexander und Rufus, daß er sein Kreuz trüge. Und sie bringen ihn an die Stätte Golgatha, das ist verdolmetscht: Schädelstätte. Und sie gaben ihm Myrrhenwein zu trinken; Er aber nahm's nicht. Und sie kreuzigten ihn und teil ten seine Kleider und warfen das Los darum, wer was überkäme. Es war aber die dritte Stunde, und sie kreuzigten ihn. Und es war die Überschrift seiner Beschuldigung obenher geschrieben: Der König der Juden. Und mit ihm kreuzigten sie zwei Räuber, Einen ihm zur Rechten und Einen zur Linken. Da ward erfüllt die Schrift, die da sagt: Und er hat sich unter die Übeltäter rechnen lassen. Und die vorübergingen, lästerten ihn, schüttelten ihre Köpfe und sprachen: Ei, der du den Tempel abbrichst und in drei Tagen baust, hilf dir selber und steig herab vom Kreuz. Desgleichen auch die Hohenpriester spotteten gegeneinander mit den Schriftgelehrten und sprachen: Andern hat er geholfen; sich selber kann er nicht helfen. Christus, der König Israels, steige nun vom Kreuz herab, damit wir se hen und glauben. Auch die mit ihm gekreuzigt waren, schmähten ihn. Da es aber zur sechsten Stunde kam, ward eine Finsternis über die ganze Erde bis zur neunten Stunde; und zur neunten Stunde rief Jesus mit lauter Stimme und sprach: Elohai, Elohai, lama sabachthani? das ist verdolmetscht: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Und etliche derer, die dabeistanden, da sie es hörten, sprachen sie: Siehe, dem Elia ruft er. Es lief aber Einer und füllte einen Schwamm mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr und tränkte ihn und sprach: Halt, laßt uns sehen, ob Elia kommt, ihn herabzunehmen. Jesus aber tat einen starken Schrei und verschied. Und der Vorhang des Tempels zerriß entzwei, von oben an bis unten aus. Da aber der Hauptmann, der dabeistand ihm gegenüber, sah, daß er mit solchem Schrei verschied, sprach er: Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn. Es waren aber auch Weiber, die von ferne zusahen, unter welchen war Maria von Magdala und Maria, Jakobus des Kleinen und des Joses Mutter, und Salome, die ihm auch nachgefolgt, da er in Galiläa war, und ihm gedient hatten, und viele andere, die mit ihm gen Jerusalem hinaufgegangen waren. Und da es nunmehr Abend war, dieweil Rüsttag war, welches ist der Vorsabbat, kam Joseph, der von Arimathia war, ein angesehener Ratsherr, der auch selbst auf das Reich Gottes wartete; er wagte es und ging zu Pilatus hinein und bat um den Leib Jesu. Pilatus aber verwunderte sich, daß er schon sollte gestorben sein; und rief den Hauptmann zu sich und fragte ihn, ob er schon lange gestorben wäre. Und als er's erkundet von dem Hauptmann, schenkte er den Leib dem Joseph; und er kaufte eine Leinwand und nahm ihn herab und wickelte ihn in die Leinwand. Und er legte ihn in ein Grab, das aus einem Felsen gehauen war, und wälzte einen Stein vor des Grabes Tür. Aber Maria von Magdala und Maria Jose schauten zu, wo er hinge legt ward. Und als der Sabbat dazwischenkam, kauften Maria von Magdala und Maria Jakobi und Salome Spezerei, auf daß sie kämen und salbten ihn. Und sehr früh am ersten Wochentage kommen sie zum Grabe, da die Sonne aufging. Und sie sprachen bei sich selbst: Wer wird uns den Stein von des Grabes Tür abwälzen? Und da sie aufsahen, werden sie gewahr, daß der Stein abgewälzt ist; denn er war sehr groß. Und da sie in das Grab hineingingen, sahen sie einen Jüngling sitzen zur Rechten, der hatte einen weißen langen Rock an, und sie entsetzten sich. Er aber spricht zu ihnen: Entsetzet euch nicht; ihr suchet Jesum von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auf erstanden, er ist nicht hier; siehe da der Ort, wo sie ihn hinlegten. Aber gehet hin und saget seinen Jüngern und Petrus, daß er vor euch hingeht nach Galiläa. Daselbst werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hatte. Und sie gingen heraus und flohen von dem Grab; es war aber Zittern und Entsetzen an ihnen, und sie sagten niemand nichts, denn sie fürchteten sich. Da er aber auferstanden war, frühe am ersten Wochentage, erschien er am ersten der Maria von Magdala, von welcher er sieben Teufel (Dämonen) ausgetrieben hatte. Dieselbe ging hin und verkündigte es denen, die mit ihm gewesen waren, die da Leid trugen und weinten. Und dieselben, da sie hörten, daß er lebe und von ihr sei gesehen worden, glaubten nicht. Darnach machte er sich zweien aus ihnen, da sie wandelten, offenbar in einer anderen Gestalt, welche aufs Feld gingen. Dieselben gingen auch hin und verkündigten's den übrigen; und auch denselben glaubten sie nicht. Endlich machte er sich ihnen, den Elfen, da sie zu Tische saßen, offenbar und verwies ihren Unglauben und Herzenshärtigkeit, daß sie denen, die ihn gesehen hatten auferstanden, nicht geglaubt hatten. Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur. Wer glaubt und sich taufen läßt, wird selig (gerettet) werden; wer aber nicht glaubt, wird verurteilt werden. Die Zeichen aber, welche denen, die da gläubig geworden sind, beifolgen werden, sind diese: In meinem Namen werden sie Teufel (Dämonen) austreiben, mit neuen Sprachen reden, Schlangen vertreiben; wenn sie auch etwas Tödliches trinken, soll es ihnen nichts schaden; auf Kranke werden sie die Hände legen, und sie werden sich wohl befinden. Der Herr nun, nachdem er zu ihnen geredet hatte, ist aufgehoben in den Himmel und hat sich gesetzt zur Rechten Gottes. Jene aber gingen aus und predigten überall, wobei der Herr mitwirkte und das Wort bestätigte durch die darauf folgenden Zeichen. Sintemal sich's viele unterwunden haben, zu verfassen eine Erzählung von den Dingen, wovon alles bei uns voll ist, wie es uns übergeben haben, die von Anfang selbst Zuschauer und Diener des Wortes gewesen sind, so habe auch Ich es für gut angesehen, nachdem ich's alles von Anbeginn genau erreicht habe, daß ich es sofort dir, vortrefflichster Theophilus, schriebe, auf daß du erkennest die Gewißheit der Dinge, wovon du unterrichtet worden bist. Es war in den Tagen Herodes, des Königs Judäas, ein Priester mit Namen Zacharias, von der Aufwartung Abia, und sein Weib von den Töchtern Aarons, welche hieß Elisabeth. Beide aber waren gerecht vor Gott und gingen in allen Geboten und Rechten des Herrn untadelig. Und sie hatten kein Kind, dieweil die Elisabeth unfruchtbar war, und beide wohlbetagt waren. Es begab sich aber, da er Priesteramts pflegte in der Ordnung seiner Aufwartung vor Gott, nach der Gewohnheit des Priestertums, traf ihn das Los, daß er räuchern sollte, da er in den Tempel des Herrn ging. Und alle die Menge des Volks war da und betete draußen, zur Stunde des Räucherns. Es erschien ihm aber ein Engel des Herrn, der stand zur rechten Seite des Räucheraltars. Und als Zacharias es sah, ward er bestürzt, und Furcht fiel über ihn. Es sprach aber zu ihm der Engel: Fürchte dich nicht, Zacharias; denn deine Bitte ist erhört, und dein Weib Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, des Namen sollst du Johannes heißen; und du wirst Freude und Wonne haben, und viele werden sich über seiner Geburt freuen. Denn er wird groß sein vor dem Herrn; und Wein und starkes Getränk wird er nicht trinken, und mit dem heiligen Geist wird er noch von seiner Mutter Leibe an erfüllt werden. Und er wird der Kinder Israel viele bekehren zu dem Herrn, ihrem Gott; und Er wird vor ihm hergehen im Geist und Kraft Elias, zu bekehren die Herzen der Väter samt den Kindern, und die Ungehorsamen in der Klugheit der Gerechten, zu bereiten dem Herrn ein wohlzugerichtetes Volk. Und Zacharias sprach zu dem Engel: Wobei soll ich das erkennen? Denn Ich bin alt, und mein Weib ist wohlbetagt. Und der Engel antwortete und sprach zu ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und bin gesandt, zu dir zu reden und dir diese gute Botschaft zu bringen. Und siehe, du wirst schweigen müssen und nicht reden können, bis an den Tag, da dieses geschieht; dieweil du meinen Reden nicht geglaubt hast, welche werden erfüllt werden auf ihre Zeit. Und das Volk wartete auf Zacharias; und sie verwunderten sich, da er in dem Tempel verzog. Und da er herausging, konnte er nicht zu ihnen reden; und sie erkannten, daß er ein Gesicht gesehen hatte in dem Tempel. Und er winkte ihnen und verblieb stumm. Und es begab sich, da die Tage seines Dienstes erfüllt waren, ging er hin in sein Haus. Nach diesen Tagen aber ward Elisabeth, sein Weib, schwanger, und sie verbarg sich fünf Monate und sprach: Also hat mir getan der Herr in den Tagen, da er Aufsehens gehabt, meine Schmach unter den Menschen wegzunehmen. In dem sechsten Monat aber ward gesandt der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa, die hieß Nazareth, zu einer Jungfrau, die vertraut war einem Manne, der hieß Joseph, aus dem Hause Davids, und die Jungfrau hieß Maria. Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Gegrüßest seist du, Begnadigte; der Herr mit dir, du Gesegnete unter den Weibern. Da sie aber es sah, ward sie bestürzt über seiner Rede und gedachte, was das für ein Gruß sein möchte. Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast Gnade bei Gott gefunden. Und siehe, du wirst schwanger werden im Leibe und einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus heißen. Dieser wird groß sein und wird des Höchsten Sohn genannt werden. Und Gott der Herr wird ihm den Thron Davids, seines Vaters, geben, und er wird König sein über das Haus Jakob ewiglich, und seines Königreichs wird kein Ende sein. Maria aber sprach zu dem Engel: Wie wird das sein, sintemal ich keinen Mann erkenne? Und der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der heilige Geist wird über dich kommen, und des Höch sten Kraft wird dich überschatten; darum auch das Heilige, das (von dir) geboren wird, wird genannt werden Gottes Sohn. Und siehe, Elisabeth, deine Base, auch die ist schwanger mit einem Sohn in ihrem Alter; und dies ist bei ihr der sechste Monat, die die Unfruchtbare genannt wird. Denn bei Gott wird keine Sache unmöglich sein. Maria aber sprach: Siehe, die Magd des Herrn; mir geschehe nach deiner Rede. Und der Engel schied von ihr. Maria aber stand auf in diesen Tagen und reiste munter auf das Gebirge, in eine Stadt Judas, und kam in das Haus des Zacharias und grüßte Elisabeth. Und es begab sich, als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leibe. Und Elisabeth ward voll heiligen Geistes und rief aus mit großer Stimme und sprach: Gesegnet bist Du unter den Weibern, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Und woher geschieht mir das, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, als die Stimme deines Grußes in meine Ohren fiel, hüpfte mit Freuden das Kind in meinem Leibe. Und selig bist du, die du geglaubt hast; denn es wird vollendet werden, was dir geredet ist von dem Herrn. Und Maria sprach: Es erhebt meine Seele den Herrn. Und Frohlocken ist meinen Geist angekommen über Gott, meinem Heiland; dieweil er auf die Niedrigkeit seiner Magd gesehen hat; denn siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter; dieweil der Mächtige mir große Dinge getan hat, und heilig ist sein Name; und seine Barmherzigkeit reicht auf Kindeskind bei denen, die ihn fürchten. Er übte Gewalt mit seinem Arm; er zerstreute, die sich hoch trugen in ihres Herzens Sinn. Er stieß die Gewaltigen von den Stühlen herab, und erhöhte die Niedrigen. Die Hungrigen erfüllte er mit Gütern, und die Reichen schickte er leer fort. Er nahm sich Israels seines Knechtes an, der Barmherzigkeit eingedenk zu sein, wie er geredet hat an unsere Väter, dem Abraham und seinem Samen bis in Ewigkeit. Maria aber blieb bei ihr bei drei Monaten; und sie kehrte um in ihr Haus. Der Elisabeth aber ward ihre Zeit erfüllt, daß sie gebären sollte, und sie gebar einen Sohn. Und ihre Nachbarn und Verwandten hörten, daß der Herr seine Barmherzigkeit an ihr groß gemacht hatte, und freuten sich mit ihr. Und es begab sich am achten Tage kamen sie, zu beschneiden das Kindlein; und sie nannten es, nach dem Namen seines Vaters, Zacharias. Und seine Mutter antwortete und sprach: Mitnichten; sondern er soll Johannes genannt werden. Und sie sprachen zu ihr: Niemand ist in deiner Freundschaft, der mit diesem Namen genannt würde. Sie winkten aber seinem Vater, wie er ihn wollte nennen lassen. Und er forderte ein Täfelein, schrieb und sprach: Johannes ist sein Name. Und sie verwunderten sich alle. Es ward aber sein Mund alsbald aufgetan und seine Zunge, und er redete und lobte Gott. Und es kam eine Furcht über alle, die um sie her wohnten; und auf dem ganzen Gebirge des jüdischen Landes redete man durchgehends von allen diesen Dingen; und es nahmen's alle, die es hörten, zu Herzen und sprachen: Was wird denn aus diesem Kindlein werden? Und des Herrn Hand war mit ihm. Und Zacharias, sein Vater, ward voll heiligen Geistes und weissagte und sprach: Gelobet sei der Herr, der Gott Israels, weil er hat besucht und eine Erlösung verschafft seinem Volk; und hat uns aufgerichtet ein Horn des Heils, in dem Hause Davids, seines Dieners; wie er geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten, die von ewiger Zeit her waren: eine Rettung von unseren Feinden und von der Hand aller, die uns hassen; Barmherzigkeit zu tun an unseren Vätern und zu gedenken an seinen heiligen Bund, an den Eid, den er geschworen hat gegen unseren Vater Abraham, (nämlich) uns zu geben, daß wir ohne Furcht, aus der Hand unserer Feinde gerissen, ihm dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor ihm alle unsere Tage. Und Du, Kindlein, wirst ein Prophet des Höchsten heißen; denn du wirst vor dem Angesicht des Herrn vorangehen, zu bereiten seine Wege, (nämlich) zu geben Erkenntnis des Heils seinem Volk in Erlassung ihrer Sünden; um der herzlichen Erbarmung willen unseres Gottes, darin uns besucht hat ein Aufgang aus der Höhe, zu erscheinen denen, die in Finsternis und Todesschatten saßen, (nämlich) unsere Füße zu richten auf den Weg des Friedens. Das Kindlein aber wuchs und ward stark im Geist, und war in den wüsten (Örtern) bis an den Tag, da er sich sollte sehen lassen gegen Israel. Es begab sich aber in denselben Tagen, daß ein Befehl von dem Kaiser Augustus ausging, daß der ganze Erdkreis sollte beschrieben werden. Diese Beschreibung begab sich als die erste, da Cyrenius Landvogt in Syrien war. Und jedermann reiste, sich aufschreiben zu lassen, ein jeglicher in seine eigene Stadt. Es machte sich aber auch auf Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, nach Judäa, in die Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum daß er aus dem Hause und Geschlecht Davids war, sich aufschreiben zu lassen mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die war schwanger. Es begab sich aber, als Sie daselbst waren, wurden die Tage erfüllt, daß Sie gebären sollte; und sie gebar ihren erstgeborenen Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn nieder in der Krippe; dieweil Sie keinen Raum in der Herberge hatten. Und es waren Hirten in eben derselben Gegend, die blieben auf dem Felde und versahen die Hut der Nacht über ihre Herde; und siehe, ein Engel des Herrn trat zu ihnen hin, und die Klarheit des Herrn umleuchtete sie, und sie fürchteten sich gar sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht. Denn siehe, ich verkündige euch große Freude, die für alles Volk sein wird; denn es ist euch heute geboren ein Heiland, welcher ist der Gesalbte, der Herr, in der Stadt Davids. Und dies ist euch das Zeichen: Ihr werdet finden ein Kindlein in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegend. Und alsbald war bei dem Engel eine Menge himmlischen Heeres, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in aller Höhe und auf Erden Friede, an Menschen ein Wohlgefallen. Und es begab sich, da die Engel von ihnen hinweg in den Himmel fuhren, sprachen die Hirtenleute untereinander: Laßt uns doch hingehen gen Bethlehem und sehen die Sache, die geschehen ist, die der Herr uns kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden also Maria und Joseph und das Kindlein in der Krippe liegend Da sie es aber sahen, machten sie es durchgehends bekannt von dem Wort, das ihnen wegen dieses Kindes gesagt war. Und alle, die es hörten, verwunderten sich wegen dessen, was von den Hirten zu ihnen gesagt war. Maria aber behielt diese Sachen allesamt und überlegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten um, priesen und lobten Gott über allem, das sie gehört und gesehen hatten, wie zu ihnen gesagt worden war. Und da acht Tage erfüllt waren, ihn zu beschneiden, da ward sein Name genannt Jesus, welcher genannt war von dem Engel, ehe denn Er in dem Mutterleibe empfangen wurde. Und da die Tage der Reinigung erfüllt waren nach dem Gesetz Moses, brachten sie ihn hinauf gen Jerusalem, ihn dem Herrn darzustellen; wie geschrieben steht in dem Gesetz des Herrn: Ein jedes Männlein, das die Mutter bricht, soll dem Herrn heilig heißen; und zu geben das Opfer, nach dem gesagt ist im Gesetz des Herrn, ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. Und siehe, es war ein Mensch zu Jerusalem, mit Namen Simeon; und dieser Mensch war gerecht und gewissenhaft und wartete auf Israels Trost, und der heilige Geist war über ihm; und ihm war eine Antwort geworden von dem heiligen Geist, er würde den Tod nicht sehen, ehe er den Gesalbten des Herrn gesehen hätte. Und er kam in dem Geist in den Tempel; und als die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, daß Sie seinetwegen täten, was nach dem Gesetz Herkommens war, so nahm Er dasselbe in seine Arme und lobte Gott und sprach: Nun lässest du deinen Knecht hingehen, Herr, nach deinem Wort, im Frieden; denn meine Augen haben dein Heil gesehen, welches du bereitet hast vor dem Angesicht aller Völker; ein Licht zur Entdeckung der Nationen, und eine Ehre deines Volkes Israel. Und sein Vater und Mutter verwunderten sich über dem, was von ihm geredet ward. Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser liegt da zu einem Fall und einer Auferstehung vieler in Israel und zu einem Zeichen, dem wi dersprochen wird; und auch selbst durch deine Seele wird ein Schwert durchgehen; auf daß Gedanken aus vielen Herzen entdeckt werden. Und es war eine Prophetin, Hanna, eine Tochter Phanuels, vom Stamm Asser; die war wohl betagt und hatte gelebt mit einem Manne sieben Jahre nach ihrer Jungfrauschaft. Und diese war eine Witwe bei vierundachtzig Jahren, die wich nicht vom Tempel, diente mit Fasten und Gebeten Nacht und Tag. Und diese trat eben zu der Stunde hinzu und dankte dem Herrn und redete von ihm zu allen, die auf die Er lösung warteten zu Jerusalem. Und da sie alles vollendet hatten nach dem Gesetz des Herrn, kehrten sie um nach Galiläa, in ihre Stadt Nazareth. Aber das Kind wuchs und ward stark im Geist und mit Weisheit erfüllt; und Gottes Gnade war über ihm. Und seine Eltern reisten jährlich gen Jerusalem an dem Passahfest. Und da er zwölf Jahre alt ward, als Sie gen Jerusalem hinaufgegangen waren nach der Gewohnheit des Festes, und sie die Tage vollendet hatten, indem Sie umkehrten, blieb Jesus der Knabe zurück zu Jerusalem, und Joseph und seine Mutter wußten's nicht. Sie meinten aber, Er wäre unter der Gefährtschaft, und kamen eine Tagereise und suchten ihn auf unter den Verwandten und unter den Bekannten; und da sie ihn nicht fanden, kehrten sie wieder um gen Jerusalem und suchten ihn. Und es begab sich nach drei Tagen, fanden sie ihn im Tempel, wie er mitten unter den Lehrern saß und sie anhörte und sie fragte. Es entsetzten sich aber alle, die ihn hörten, über seinen Verstand und seine Antworten. Und da sie ihn sahen, wurden sie bestürzt; und zu ihm sprach seine Mutter: Kind, was hast du uns also getan? Siehe, dein Vater und Ich haben dich mit Schmerzen gesucht. Und er sprach zu ihnen: Was ist's, daß ihr mich gesucht habt? Wußtet ihr nicht, daß Ich sein muß in dem, das meines Vaters ist? Und Sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen redete. Und er ging mit ihnen hinab und kam gen Nazareth und war ihnen untertan. Und seine Mutter behielt alle diese Worte in ihrem Herzen. Und Jesus nahm zu an Weisheit und Leibesgröße und Gnade bei Gott und Menschen. Aber in dem fünfzehnten Jahr der Regierung des Tiberius, des Kaisers, da Pontius Pilatus Landvogt in Judäa war und Herodes ein Vierfürst in Galiläa, Philippus aber sein Bruder ein Vierfürst in Ituräa und in der Gegend Trachonitis und Lysanias ein Vierfürst in Abilene, unter dem Hohenpriester Hannas und Kaiphas, geschah Gottes Wort zu Johannes, dem Sohne Zacharias, in der Wüste; und er kam in alle Gegend um den Jordan und predigte eine Taufe der Buße zur Erlassung der Sünden; als geschrieben steht in dem Buch der Reden Jesajas des Propheten, der da spricht: Es ist eine Stimme eines Rufenden in der Wüste, bereitet den Weg des Herrn; machet seine Steige richtig. Alles Tal wird ausgefüllt werden, und aller Berg und Hügel wird niedrig gemacht werden, und was krumm ist, wird richtig werden, und was rauh ist, soll zu ebenen Wegen werden. Und alles Fleisch wird das Heil Gottes sehen. So sprach er nun zu den Haufen, die hinausgingen, daß sie sich von ihm taufen ließen: Ihr Otterngezüchte, wer hat euch gewiesen, dem künftigen Zorn zu entfliehen? So bringet nun würdige Früchte der Buße; und nehmet nicht vor, bei euch zu sagen: Zum Vater haben wir den Abraham. Denn ich sage euch, es kann Gott aus diesen Steinen Kinder dem Abraham erwecken. Es liegt aber schon auch die Axt an der Wurzel der Bäume; darum ein jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Und es fragten ihn die Haufen und sprachen: Was sollen wir denn tun? Er aber antwortet und spricht zu ihnen: Wer zwei Röcke hat, der teile mit dem, der keinen hat; und wer Speisen hat, tue auch also. Es kamen aber auch Zöllner, daß sie sich taufen ließen, und sprachen zu ihm: Meister, was sollen wir tun? Er aber sprach zu ihnen: Treibet nicht mehr ein als das, was euch verordnet ist. Es fragten ihn aber auch Kriegsleute und sprachen: Und Wir, was sollen wir tun? Und er sprach zu ihnen: Tut niemand Gewalt noch Unrecht und lasset euch begnügen an eurem Solde. Da aber das Volk wartete und alle in ihren Herzen gedachten von Johannes, ob Er nicht etwa der Gesalbte wäre, antwortete Johannes allen und sprach: Ich taufe euch mit Wasser; es kommt aber, der stärker ist als ich, da ich nicht genugsam bin, daß ich den Riemen seiner Schuhe auflöse; derselbe wird euch mit heiligem Geist und Feuer taufen. In desselben Hand ist die Worfschaufel, und er wird seine Tenne durchsäubern und den Weizen in seine Scheuer sammeln, aber die Spreu wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer. Und so sprach er noch mit vielem anderem zu und evangelisierte das Volk; Herodes aber, der Vierfürst, da er von ihm bestraft ward um Herodias willen, seines Bruders Weib, und um alles das Böse, das Herodes tat, setzte auch dieses über allem hinzu und verschloß Johannes im Gefängnis. Es begab sich aber, als sich alles Volk taufen ließ und Jesus sich taufen ließ und betete, daß sich der Himmel auftat, und der heilige Geist herniederfuhr in leiblicher Gestalt wie eine Taube auf ihn, und eine Stimme aus dem Himmel geschah, die sprach: Du bist mein geliebter Sohn; an dir habe ich Wohlgefallen. Und er selbst Jesus war bei dreißig Jahre alt, da er anfing, und war, wie er geachtet ward, ein Sohn Josephs, Elis, Matthats, Levis, Melchis, Jannais, Josephs, Mattathias', Amos', Nahums, Eslis, Naggais, Maaths, Mattathias', Simeis, Josechs, Jodas, Johanans, Resas, Serubabels, Sealthiels, Neris, Melchis, Addis, Kosams, Elmadams, Ers, Jesus', Eliesers, Jorims, Matthats, Levis, Simeons, Judas, Josephs, Jonams, Eliakims, Meleas, Mennas, Mattathas, Nathans, Davids, Jesses, Obeds, Boas', Salmas, Nahessons, Aminadabs, Admins, Arnis, Hezrons, Perez', Judas, Jakobs, Isaaks, Abrahams, Tharahs, Nahors, Serugs, Ragus, Phaleks, Ebers, Salahs, Kainams, Arphachsads, Sems, Noahs, Lamechs, Methusalas, Henochs, Jarets, Malaleels, Kainams, Enos', Seths, Adams, Gottes. Jesus aber, voll heiligen Geistes, kam wieder von dem Jordan und ward in dem Geist geführt in die Wüste vierzig Tage, und ward versucht von dem Teufel. Und er aß nichts in denselben Tagen; und da dieselben vollendet waren, hungerte ihn. Und der Teufel sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so sprich zu diesem Stein, daß er Brot werde. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Es steht geschrieben: Nicht beim Brot allein lebt der Mensch, sondern bei einem jeden Wort Gottes. Und der Teufel führte ihn auf einen hohen Berg und wies ihm alle Reiche des Erdkreises in einem Augenblick; und der Teufel sprach zu ihm: Dir werde ich geben diese Gewalt miteinander und ihre Herrlichkeit. Denn mir ist sie übergeben, und wem ich will, gebe ich sie. So Du nun vor mir anbeten wirst, wird sie alle dein sein. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Es steht geschrieben: Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen. Und er führte ihn gen Jerusalem und stellte ihn auf den Anbau des Tempels und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so begib dich von hinnen hinunter. Denn es steht geschrieben: Er wird seinen Engeln gebieten deinetwegen, daß sie dich bewahren, und sie werden dich auf den Händen tragen, daß du nicht etwa deinen Fuß an einen Stein stoßest. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Es ist gesagt: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen. Und da der Teufel alle Versu chung vollendet hatte, wich er von ihm bis auf eine gelegene Zeit. Und Jesus kam wieder in der Kraft des Geistes nach Galiläa; und ein Gerücht ging aus durch die ganze umliegende Gegend von ihm. Und Er lehrte in ihren Schulen und ward von jedermann gepriesen. Und er kam gen Nazareth, da er erzogen war; und ging nach seiner Gewohnheit, an dem Tage der Sabbate, in die Schule und stand auf, zu lesen. Und es ward ihm das Buch Jesajas des Propheten gereicht. Und da er das Buch aufwickelte, fand er die Stelle, da geschrieben war: Des Herrn Geist ist über mir, darum daß er mich gesalbt hat, Gutes zu verkündigen den Armen, mich gesandt zu heilen, die zerbrochenen Herzens sind; zu predigen den Gefangenen, daß sie los werden sollen, und den Blinden, daß sie sehend werden sollen; die Zerstoßenen auf freien Fuß gestellt gehen zu lassen, zu predigen ein angenehmes Jahr des Herrn und einen Tag der Vergeltung. Und als er das Buch zutat, gab er es dem Diener wieder und setzte sich; und aller in der Schule ihre Augen waren auf ihn gerichtet. Er fing aber an zu sagen zu ihnen: Heute ist diese Schrift erfüllt vor euren Ohren. Und alle gaben ihm Zeugnis und verwunderten sich über den holdse ligen Worten, die aus seinem Munde gingen, und sprachen: Ist dieser nicht der Sohn Josephs? Und er sprach zu ihnen: Allerdings werdet ihr zu mir sagen dies Sprichwort: Arzt, hilf dir selber! So vieles wir gehört haben zu Kapernaum geschehen, tue auch hier in deinem Vaterlande. Er sprach aber: Amen ich sage euch, kein Prophet ist angenehm in seinem Vaterlande. Aber in der Wahrheit sage ich euch: Viele Witwen waren in den Tagen Elias in Israel, da der Himmel verschlossen war auf drei Jahre und sechs Monate, als eine große Hungersnot kam über die ganze Erde; und zu deren keiner ward Elia gesandt als gen Sarepta der Sidonier zu einer Witfrau. Und viele Aussätzige waren unter dem Propheten Elisa in Israel, und deren keiner ward gereinigt als Naeman der Syrer. Und es wurden alle voll Grimms in der Schule, da sie das hörten, und sie standen auf und stießen ihn zur Stadt hinaus und führten ihn bis an einen jähen Ort des Berges, auf welchem ihre Stadt gebaut war, daß sie ihn hinabstürzten. Er aber ging mitten durch sie hin und zog fort. Und er kam hinab gen Kapernaum, eine Stadt Galiläas, und er lehrte sie an den Sabbaten. Und sie entsetzten sich über seiner Lehre, denn seine Rede war gewaltig. Und in der Schule war ein Mensch, der hatte einen Geist eines unreinen Dämons, und er tat einen lauten Schrei und sprach: Halt, was haben wir mit dir zu schaffen, Jesu von Nazareth? Du bist gekommen, uns zu verderben. Ich kenne dich, wer du bist, der Heilige Gottes. Und Jesus bedrohte ihn und sprach: Verstumme und fahre aus von ihm. Und der Teufel (Dämon) warf ihn in die Mitte und fuhr von ihm aus und tat ihm keinen Schaden. Und es kam ein Erstaunen über alle, und sie unterredeten sich miteinander und sprachen: Was ist das für ein Ding, daß er mit Macht und Gewalt gebietet den unreinen Geistern, und sie fahren aus. Und es ging ein Schall von ihm aus in alle Gegend des umliegenden Landes. Er stand aber auf aus der Schule und kam in Simons Haus; des Simon Schwiegermutter aber war mit einem harten Fieber behaftet; und sie baten ihn ihretwegen. Und er stellte sich über sie hin und bedrohte das Fieber, und es verließ sie; sie stand aber alsbald auf und diente ihnen. Da aber die Sonne unterging, alle die, so Kranke hatten mit mancherlei Seuchen, führten sie zu ihm; Er aber legte einem jeglichen unter ihnen die Hände auf und machte sie gesund. Es fuhren aber auch die Teufel (Dämonen) aus von vielen und schrieen und sprachen: Du bist (Christus) der Sohn Gottes. Und er bedrohte sie und ließ sie nicht reden, weil sie wußten, daß Er der Gesalbte sei. Da es aber Tag ward, ging er aus und zog an eine wüste Stätte, und die Haufen suchten ihn und kamen zu ihm und hielten ihn, daß er nicht von ihnen zöge. Er aber sprach zu ihnen: Auch den andern Städten muß ich die gute Botschaft vom Reich Gottes bringen. Denn dazu bin ich gesandt. Und er predigte in den Schulen Galiläas. Es begab sich aber, da das Volk auf ihm lag, zu hören das Wort Gottes, und Er stand am See Genezareth und sah zwei Schiffe am See stehen; die Fischer aber waren davon ausgetreten und wuschen die Netze. Er trat aber in der Schiffe eines, welches Simons war, und ersuchte ihn, daß er wieder ein wenig vom Lande führe; und er setzte sich und lehrte aus dem Schiff die Haufen. Als er aber aufgehört hatte zu reden, sprach er zu Simon: Fahre wieder dahin, wo es tief ist, und werfet eure Netze auf einen Fang aus. Und Simon antwortete und sprach zu ihm: Meister, die ganze Nacht hindurch haben wir gearbeitet und nichts bekommen; aber auf dein Wort will ich das Netz auswerfen. Und als sie das taten, beschlossen sie eine große Menge Fische. Es zerriß aber ihr Netz, und sie winkten den Gesellen, die in dem anderen Schiff waren, daß sie kämen und hülfen ihnen ziehen. Und sie kamen; und sie füllten beide Schiffe, also daß sie sanken. Da es aber Simon Petrus sah, fiel er zu den Knieen Jesu hin und sprach: Gehe von mir hinaus, denn, Herr, ich bin ein sündhafter Mann. Denn es hatte ihn ein Entsetzen umfangen und alle, die mit ihm waren, über dem Fischfang, den sie bekommen hatten; desgleichen aber auch Jakobus und Johannes, des Zebedäus Söhne, die es mit dem Simon hielten. Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht, von nun an wirst du ein Menschenfänger sein. Und sie führten die Schiffe zu Lande und verließen alles und folgten ihm nach. Und es begab sich, da Er in der Städte einer war, siehe, da war ein Mann voll Aussatzes. Und da er Jesum sah, fiel er aufs Angesicht und bat ihn und sprach: Herr, so du willst, kannst du mich reinigen. Und Er streckte die Hand aus und rührte ihn an und sprach: Ich will, sei gereinigt. Und alsbald ging der Aussatz von ihm weg. Und Er befahl ihm, daß er's niemand sagen sollte; sondern gehe hin und zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, wie Mose geboten hat, ihnen zum Zeugnis. Es kam aber vielmehr die Sage von ihm aus; und es kamen viele Haufen zusammen, daß sie ihn hörten und sich von ihm heilen ließen von ihren Krankheiten. Er aber entwich und war in den Wüsten und betete. Und es begab sich an der Tage Einem, und Er lehrte; und es saßen die Pharisäer und Gesetzlehrer, welche gekommen waren aus allen Flecken Galiläas und Judäas und Jerusalem; und eine Kraft des Herrn war da, sie gesund zu machen. Und siehe, es trugen Männer auf einem Bett einen Menschen, der war gichtbrüchig, und sie suchten, wie sie ihn hineinbrächten und vor ihn legten; und da sie nicht fanden, welches Weges sie ihn hineinbrächten vor dem Volk, stiegen sie auf das Dach und ließen ihn durch die Ziegel hinab samt dem Bettlein, in die Mitte vor Jesum hin. Und da er ihren Glauben sah, sprach er zu ihm: Mensch, erlassen sind dir deine Sünden. Und die Schriftgelehrten und die Pharisäer fingen an zu denken und sprachen: Wer ist dieser, der da Lästerungen redet? Wer kann Sünden erlassen denn allein Gott? Da aber Jesus ihre Gedanken erkannte, antwortete er und sprach zu ihnen: Was denket ihr in euren Herzen? Was ist leichter zu sagen: Erlassen sind dir deine Sünden, oder zu sagen: Stehe auf und wandle? Auf daß ihr aber wisset, daß der Sohn des Menschen Macht hat auf Erden Sünden zu erlassen, sprach er zu dem Gichtbrüchigen: Dir sage ich, stehe auf und nimm dein Bettlein und gehe in dein Haus. Und alsbald stand er auf vor ihnen, hob das auf, worauf er gelegen war, ging hin in sein Haus und pries Gott. Und ein Entsetzen kam sie alle an, und sie priesen Gott und wurden voll Furcht und sprachen: Wir haben heute ungewöhnliche Dinge gesehen. Und darnach ging er aus und sah auf einen Zöllner mit Namen Levi, der über dem Zollwesen saß, und er sprach zu ihm: Folge mir nach. Und er verließ alles und stand auf und folgte ihm nach. Und Levi machte ihm ein großes Mahl in seinem Hause; und es war ein großer Haufe Zöllner und anderer, die mit ihnen zu Tische saßen. Und ihre Schriftgelehrten und die Pharisäer murrten gegen seine Jünger und sprachen: Warum esset und trinket ihr mit den Zöllnern und Sündern? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Die Gesunden bedürfen keines Arztes, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte, sondern Sünder zur Buße zu berufen. Sie aber sprachen zu ihm: Warum fasten die Jünger des Johannes vielmals und tun Gebete, desgleichen auch die der Pharisäer; aber die deinen essen und trinken? Er aber sprach zu ihnen: Könnt ihr die Hochzeitleute, indem der Bräutigam bei ihnen ist, zum Fasten anhalten? Es werden aber Tage kommen, und wenn der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird, alsdann werden sie fasten in denselben Tagen. Er sprach aber auch ein Gleichnis zu ihnen: Niemand flickt ein Stück von einem neuen Kleid auf ein altes Kleid; wo anders, so trennt sich das neue, und auch für das alte schickt sich das vom neuen nicht. Und niemand faßt neuen Wein in alte Schläuche; wo anders, so wird der neue Wein die Schläuche zerreißen, und er selbst wird verschüttet und die Schläuche verderbt werden. Sondern neuen Wein muß man in neue Schläuche fassen, so werden beide miteinander behalten. Und niemand, der alten getrunken, will alsbald neuen; denn er spricht: der alte ist milder. Es begab sich aber an einem Sabbat vor dem Neumond, daß Er durch die Saat ging; und seine Jünger rauften die Ähren aus und aßen, indem sie sie zerrieben mit den Händen. Etliche aber der Pharisäer sprachen zu ihnen: Was tut ihr, das nicht erlaubt ist zu tun an den Sabbaten? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt ihr auch dieses nicht gelesen, was David tat, da es ihn hungerte und die mit ihm waren? wie er zum Hause Gottes einging und die Schaubrote nahm und aß, und gab auch denen, die mit ihm waren, welche nicht erlaubt ist zu essen als allein den Priestern? Und er sprach zu ihnen: Der Sohn des Menschen ist ein Herr auch des Sabbats. Es begab sich aber auch an einem anderen Sabbat, daß Er in die Schule ging und lehrte. Und es war daselbst ein Mensch, und seine rechte Hand war dürr. Es gaben aber die Schriftgelehrten und die Pharisäer Achtung darauf, ob er an dem Sabbat heilen werde, auf daß sie eine Anklage wider ihn fänden. Er aber wußte ihre Gedanken und sprach zu dem Menschen, der die dürre Hand hatte: Stehe auf und stelle dich in die Mitte. Er aber stand auf und stellte sich hin. Jesus nun sprach zu ihnen: Ich will euch fragen: Was ist erlaubt an den Sabbaten, Gutes tun oder Böses tun? das Leben retten oder verderben? Und Er sah sie alle umher an und sprach zu ihm: Strecke aus deine Hand. Und er tat's. Da ward ihm seine Hand wieder zurechtgebracht, gesund wie die andere. Sie aber wurden voll Unsinns und beredeten sich untereinander, was sie Jesu tun wollten. Es begab sich aber in diesen Tagen, daß er ausging auf den Berg, zu beten; und er blieb über Nacht in dem Gebet zu Gott. Und da es Tag ward, rief er seinen Jüngern herzu und wählte von ihnen zwölf, die er auch Apostel nannte: Simon, welchen er auch Petrus nannte, und Andreas seinen Bruder, Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus, Matthäus und Thomas, Jakobus Alphäi und Simon, genannt der Eiferer, Judas Jakobi und Judas Ischariot, welcher auch Verräter ward; und er ging mit ihnen herab und trat auf einen ebenen Platz, und ein Haufe seiner Jünger und eine große Menge des Volks von ganz Judäa und Jerusalem und Tyrus am Meer und Sidon, die da kamen, ihn zu hören und sich heilen zu lassen von ihren Krankheiten, und die von unreinen Geistern geplagt wurden, und wurden gesund. Und der ganze Haufe suchte ihn anzurühren, denn eine Kraft ging von ihm aus, und heilte alle. Und Er hob seine Augen auf unter seine Jünger und sprach: Selig seid ihr Armen; weil euer ist das Reich Gottes. Selig seid ihr, die ihr jetzt hungert; weil ihr werdet gesättigt werden. Selig seid ihr, die ihr jetzt weinet; weil ihr lachen werdet. Selig seid ihr, wenn die Menschen euch hassen, und wenn sie euch absondern und schmähen, und tragen euren Namen aus als böse, um des Sohnes des Menschen willen. Freuet euch an jenem Tage und hüpfet; denn siehe, euer Lohn ist groß in dem Himmel. Denn also machten's den Propheten ihre Väter. Jedoch wehe euch Reichen; weil ihr euren Trost dahin habt. Wehe euch, die ihr voll seid; weil euch hungern wird. Wehe euch, die ihr jetzt lachet; weil ihr trauern und weinen werdet. Wehe, wenn alle Leute wohl von euch reden; denn also machten's den falschen Propheten ihre Väter. Aber euch sage ich, die ihr zuhöret: Liebet eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; segnet die, so euch verfluchen; bittet für die, so euch beleidigen. Wer dich schlägt auf den Backen, dem biete auch den andern dar; und wer deinen Mantel wegnimmt, dem wehre auch den Rock nicht. Einem jeden aber, der dich bittet, gib; und wer das Deine wegnimmt, von dem fordere es nicht wieder. Und wie ihr wollet, daß euch die Leute tun sollen, so tut ihnen gleich auch Ihr. Und wenn ihr liebet, die euch lieben, welche Gnade ist es für euch? Denn auch die Sünder lieben ihre Liebhaber. Und wenn ihr euren Wohltätern wohltut, welche Gnade ist es für euch? Denn auch die Sünder tun eben das. Und wenn ihr leihet, von denen ihr hoffet wieder zu nehmen, welche Gnade ist es für euch? Denn auch Sünder leihen einander, auf daß sie ebensoviel wieder nehmen. Ja liebet eure Feinde und tut wohl und leihet, da ihr nichts davon hoffet; so wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; weil Er gütig ist über die Undankbaren und Boshaftigen. So werdet nun barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Und richtet nicht, so werdet ihr nicht gerichtet werden. Verurteilet nicht, so werdet ihr nicht verurteilt werden. Lasset los, so werdet ihr los gelassen werden. Gebt, so wird euch gegeben werden. Ein gut, gedrückt, gerüttelt und überlaufendes Maß wird man in euren Schoß geben. Denn eben mit dem Maß, womit ihr messet, wird euch wieder gemessen werden. Er sprach aber ein Gleichnis zu ihnen: Kann ein Blinder irgendeinen andern führen? Werden sie nicht beide in eine Grube fallen? Ein Jünger ist nicht über seinen Meister; ein jeder aber, wenn er ausgelernt hat, wird sein wie sein Meister. Was siehest du aber den Splitter, der in dem Auge deines Bruders ist; des Balkens aber, der in deinem eigenen Auge ist, wirst du nicht gewahr? Oder wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Bruder, halt, laß mich den Splitter ausziehen, der in deinem Auge ist, da du selbst den Balken in deinem Auge nicht siehst? Heuchler, tue zuerst den Balken aus deinem Auge, alsdann wirst du recht sehen, daß du den Splitter, der in deines Bruders Auge ist, heraustuest. Denn es ist kein guter Baum, der faule Frucht trägt; noch ein fauler Baum, der gute Frucht trägt. Denn ein jeglicher Baum wird an seiner eigenen Frucht erkannt. Denn man sammelt nicht von den Dornen Feigen, so liest man auch von der Hecke keine Trauben. Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor; und der böse Mensch bringt aus dem bösen Schatz seines Herzens das Böse hervor. Denn aus dem Überfluß des Herzens redet sein Mund. Was heißt ihr mich aber Herr, Herr, und tut nicht, was ich sage? Ein jeder, der zu mir kommt und hört meine Reden und tut sie, den will ich euch zeigen, wem er gleich ist. Gleich ist er einem Menschen, der ein Haus baute, der grub und machte es tief und legte Grund auf den Felsen. Da aber ein Gewässer entstand, da riß der Strom zu demselben Hause zu und mochte es nicht bewegen, denn es war auf den Felsen gegründet. Wer es aber hört und nicht tut, ist gleich einem Menschen, der ein Haus baute auf die Erde ohne Grund; zu welchem der Strom riß, und es fiel bald, und der Riß desselben Hauses ward groß. Nachdem er aber alle seine Worte vor den Ohren des Volks ganz vorgetragen hatte, ging er gen Kapernaum. Und eines Hauptmanns Knecht war todkrank, den Er wert hielt. Da er aber von Jesu hörte, sandte er Älteste von den Juden an ihn und ersuchte ihn, daß er käme und seinem Knecht aufhülfe. Da sie aber zu Jesu kamen, baten sie ihn mit Fleiß und sprachen: Er ist's würdig, daß du ihm das erzeigest. Denn er hat unsere Nation lieb, und die Schule hat er selbst uns gebaut. Jesus aber ging mit ihnen hin. Da Er aber nun nicht ferne von dem Hause war, sandte der Hauptmann Freunde an ihn und sprach zu ihm: Herr, bemühe dich nicht; denn ich bin nicht wert, daß du unter mein Dach eingehest; darum ich auch mich nicht würdig geachtet habe, daß ich zu dir ginge; sondern sage es mit einem Wort, so wird mein Knabe gesund sein. Denn auch Ich bin ein Mensch, der Obrigkeit untertan, und habe unter mir Kriegsknechte und spreche zu diesem: Gehe hin, so geht er hin; und zu einem andern: Komm, so kommt er; und zu meinem Knecht: Tue das, so tut er's. Da aber Jesus das hörte, verwunderte er sich sein und wandte sich um und sprach zu dem Haufen, der ihm nachfolgte: Ich sage euch, auch in Israel habe ich so großen Glauben nicht angetroffen. Und da die, die gesandt waren, wieder in das Haus kamen, fanden sie den kranken Knecht gesund. Und es begab sich darnach, daß er in eine Stadt mit Namen Nain ging; und seiner Jünger gingen viele mit ihm und eine Menge Volks. Als er aber nahe an das Stadttor kam, siehe, da trug man einen Verstorbenen heraus, der ein eingeborener Sohn war seiner Mutter, und Sie eine Witwe; und viel Volks von der Stadt war mit ihr. Und da sie der Herr sah, jammerte ihn derselben, und sprach zu ihr: Weine nicht. Und trat hinzu und rührte den Sarg an; die Träger aber standen; und sprach: Jüngling, dir sage ich, stehe auf. Und der Tote setzte sich auf und fing an zu reden. Und er gab ihn seiner Mutter. Es kam aber alle eine Furcht an, und priesen Gott und sprachen: Es ist ein großer Prophet unter uns aufgestanden; und: Gott hat sein Volk heimgesucht. Und diese Rede ging aus in ganz Judäa von ihm und in der ganzen Gegend umher. Und es verkündigten Johannes seine Jünger von dem allem. Und Johannes rief zwei seiner Jünger zu sich und sandte sie zu Jesu und sprach: Bist Du, der da kommen soll, oder sollen wir eines anderen warten? Da aber die Männer zu ihm kamen, sprachen sie: Johannes der Täufer hat uns zu dir gesandt und spricht: Bist Du, der da kommen soll, oder sollen wir eines anderen warten? Zu derselben Stunde aber heilte er viele von Seuchen und Plagen und bösen Geistern, und vielen Blinden schenkte er das Gesicht. Und er antwortete und sprach zu ihnen: Gehet hin und verkündiget Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote stehen auf, Armen wird das Evangelium verkündigt; und selig ist, wer sich nicht ärgert an mir. Da aber die Gesandten des Johannes weggingen, fing er an zu reden zu den Haufen von Johannes: Was seid ihr hinausgegangen in die Wüste zu schauen? ein Rohr, das vom Winde bewegt wird? Ferner, was seid ihr hinausgegangen zu sehen? einen Menschen, mit weichen Kleidern angezogen? Siehe, die sich in herrlicher Kleidung und niedlicher Kost befinden, sind in den königlichen Wohnungen. Ferner, was seid ihr hinausgegangen zu sehen? einen Propheten? Ja, ich sage euch, auch mehr als einen Propheten. Dieser ist's, von dem geschrieben steht: Siehe, ich schicke meinen Gesandten vor deinem Angesicht her, der da bereiten wird deinen Weg vor dir. Denn ich sage euch, kein größerer Prophet ist unter denen, die von Weibern geboren sind, als Johannes der Täufer; aber der Kleinste in dem Reich Gottes ist größer denn er. Und alles Volk, das da hörte, und die Zöllner rechtfertigten Gott und ließen sich taufen mit des Johannes Taufe; aber die Pharisäer und die Gesetzgelehrten verachteten den Rat Gottes ihresteils und ließen sich nicht von ihm taufen. Wem soll ich denn die Menschen dieses Geschlechts vergleichen, und wem sind sie gleich? Sie sind Kindern gleich, die auf dem Markte sitzen und rufen einander zu und sprechen: Wir haben euch gepfiffen, und ihr habt nicht getanzt; wir haben euch Trauerlieder gesungen, und ihr habt nicht geweint. Denn es ist gekommen Johannes der Täufer und aß nicht Brot und trank auch nicht Wein; so sprecht ihr: Er hat einen Teufel (Dämon). Es ist gekommen der Sohn des Menschen, essend und trinkend; so sprecht ihr: Siehe, ein Mensch von vielem Essen und Weintrinken, ein Freund von Zöllnern und Sündern. Und die Weisheit hat sich zu rechtfertigen gehabt aller ihrer Kinder wegen. Es bat ihn aber der Pharisäer einer, daß er mit ihm äße; und er ging hinein in des Pharisäers Haus und setzte sich zu Tisch. Und siehe, ein Weib in der Stadt, die eine Sünderin war, da sie vernahm, daß er zu Tische sitzt in des Pharisäers Hause, brachte ein Krüglein mit Salbe und stellte sich zu seinen Füßen hinten und weinte und fing an, seine Füße zu netzen mit den Tränen, und mit den Haaren ihres Hauptes trocknete sie es ab, und küßte seine Füße und salbte sie mit der Salbe. Da es aber der Pharisäer sah, der ihn geladen hatte, sprach er bei sich selbst und sagte: Dieser, wenn er ein Prophet wäre, wüßte, wer und wel cherlei das Weib ist, die ihn anrührt; dieweil sie eine Sünderin ist. Jesus antwortete und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er aber spricht: Meister, sag's. Zwei Schuldner hatte ein Wucherer; der eine war schuldig fünfhundert Zehner, der andere fünfzig. Da Sie aber nicht hatten, zu bezahlen, schenkte er's beiden. Welcher nun wird ihn mehr lieben? Simon aber antwortete und sprach: Ich vermute, dem er das mehrere geschenkt hat. Er aber sprach zu ihm: Du hast recht gerichtet. Und er wandte sich zu dem Weibe und sprach zu Simon: Siehst du dies Weib? Ich bin gekommen in dein Haus; Wasser auf meine Füße hast du nicht gegeben; diese aber hat mit den Tränen meine Füße genetzt, und mit ihren Haaren abgetrocknet. Einen Kuß hast du mir nicht gegeben; diese aber, seitdem ich hereingekommen bin, hat sie nicht abgelassen, meine Füße zu küssen. Mit Öl hast du mein Haupt nicht gesalbt; diese aber hat mit Salbe meine Füße gesalbt. Derhalben, sage ich dir, sind er lassen ihre Sünden, so viel ihrer ist, weil sie viel Liebe gehabt hat; wem aber wenig erlassen wird, hat wenig Liebe. Er sprach aber zu ihr: Erlassen sind deine Sünden. Und es fingen an, die mit zu Tische saßen, bei sich selbst zu sprechen: Wer ist dieser, der auch Sünden erläßt? Er aber sprach zu dem Weibe: Dein Glaube hat dich selig gemacht (gerettet); gehe hin im Frieden. Und es begab sich darnach, daß Er die Städte und Dörfer durchzog und predigte und gute Botschaft brachte vom Reich Gottes; und die Zwölf mit ihm, und etliche Weiber, die gesund geworden waren von bösen Geistern und Krankheiten, Maria genannt von Magdala, von welcher sieben Teufel (Dämonen) waren ausgefahren, und Johanna, das Weib Chusas, des Pflegers des Herodes, und Susanna und viele andere, die ihm dienten von ihrem Vermögen. Da aber viel Volks zusammenkam und sie sich den Städten nach zu ihm herbeimachten, sprach er durch ein Gleichnis: Es ging der Sämann aus, zu säen seinen Samen. Und indem Er säte, fiel etliches an den Weg; und ward zertreten, und die Vögel des Himmels fraßen es auf. Und anderes fiel auf den Felsen; und da es aufging, verdorrte es, darum daß es nicht Saft hatte; und anderes fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen gingen mit auf und erstickten es. Und anderes fiel auf das gute Land; und es ging auf und brachte hundertfältige Frucht. Da er das sagte, rief er: Wer Ohren hat, zu hören, der höre. Es fragten ihn aber seine Jünger und sprachen, was dieses Gleichnis wäre? Er aber sprach: Euch ist's gegeben, zu erkennen die Geheimnisse des Reiches Gottes; den übrigen aber in Gleichnissen, daß sie sehend nicht sehen und hörend nicht vernehmen. Es ist aber dies das Gleichnis: Der Same ist das Wort Gottes. Die aber an dem Wege, sind die da hören, darnach kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihrem Herzen, daß sie nicht gläubig und selig (gerettet) werden. Die aber auf dem Felsen, die, wenn sie hören, mit Freuden das Wort annehmen, und diese haben nicht Wurzel, die eine Zeitlang glauben und zur Zeit einer Versuchung abtreten. Das aber unter die Dornen fiel, sind diese, die da hören und werden von den Sorgen und Reichtum und Wollüsten des Lebens im Hingehen erstickt und tragen keine reife Frucht. Das aber auf dem feinen Land sind diese, die in einem feinen und guten Herzen, nachdem sie gehört haben, das Wort behalten und tragen Frucht in Geduld. Niemand aber zündet ein Licht an und bedeckt es mit einem Gefäß oder setzt es unter ein Bett; sondern er setzt es hin auf einen Leuchter, auf daß, die hineingehen, die Helle sehen. Denn es ist nichts Verborgenes, das nicht offenbar werden wird; noch etwas Geheimes, das nicht kund werden und zum Vorschein kommen wird. So sehet nun zu, wie ihr zuhöret; denn wer da hat, dem wird gegeben werden; und wer da nicht hat, von dem wird auch, was er scheint zu haben, genommen werden. Es kamen aber zu ihm seine Mutter und Brüder und konnten vor dem Volk nicht zu ihm gelangen. Und es ward ihm angesagt, indem etliche sprachen: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen dich sehen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind diese, die das Wort Gottes hören und tun. Und es begab sich an der Tage einem, daß Er in ein Schiff trat und seine Jünger; und er sprach zu ihnen: Laßt uns über den See fahren. Und sie stießen vom Lande. Da Sie aber schifften, schlief er ein. Und es kam ein Windwirbel hernieder auf den See, und ihr Schiff wurde voll, und waren in Gefahr. Sie traten aber hinzu und weckten ihn auf und sprachen: Meister, Meister, wir kommen um. Er aber stand auf und bedrohte den Wind und die Woge des Wassers. Und sie ließen nach, und ward eine Stille. Er sprach aber zu ihnen: Wo ist euer Glaube? Sie fürchteten sich aber und verwunderten sich und sprachen untereinander: Wer ist denn dieser? daß er beiden den Winden und dem Wasser gebietet, und sie gehorchen ihm. Und sie schifften hin in die Gegend der Gadarener, welche ist gegenüber Galiläa. Da Er aber austrat auf das Land, begegnete ihm ein Mann aus der Stadt, der hatte Teufel (Dämonen) von langen Zeiten her, und tat kein Kleid an und blieb in keinem Hause, sondern in den Gräbern. Da er aber Jesum sah und ein Geschrei angefangen, fiel er bei ihm darnieder und sprach mit lauter Stimme: Was habe Ich mit dir zu schaffen, Jesu, Sohn Gottes, des Allerhöchsten? Ich bitte dich, du wollest mich nicht quälen. Denn er gebot dem unreinen Geist, daß er von dem Menschen ausführe; denn er hatte ihn von vielen Zeiten her gezerrt, und er ward mit Ketten gebunden und mit Fesseln verwahrt, und er zerriß die Bande und ward von demselben Teufel (Dämon) in die Wüsten getrieben. Es fragte ihn aber Jesus und sprach: Wie heißest du? Er sprach: Legion; denn es waren viele Teufel (Dämonen) in ihn gefahren. Und sie baten ihn, daß er ihnen nicht auferlegte, in den Abgrund hinzugehen. Es war aber daselbst eine Herde von vielen Schweinen, die auf dem Berge weideten; und sie baten ihn, daß er ihnen erlaubte, in dieselben zu fahren. Und er erlaubte es ihnen. Es fuhren aber die Teufel (Dämonen) aus von dem Menschen und fuhren in die Schweine; und es stürzte sich die Herde den jähen Abhang hinab in den See und ersoffen. Da aber die, so da weideten, sahen, was geschehen war, flohen sie und brachten die Botschaft in die Stadt und in die Dörfer. Und sie gingen hinaus, zu sehen, was geschehen war, und kamen zu Jesu und fanden den Menschen, von welchem die Teufel (Dämonen) ausgefahren waren, sitzend, gekleidet und vernünftig, zu den Füßen Jesu. Und sie fürchteten sich. Es verkündigten ihnen aber auch, die es gesehen hatten, wie dem Besessenen geholfen worden sei. Und es ersuchte ihn die gesamte Menge der umliegenden Gegend der Gadarener, daß er von ihnen wegginge, weil sie mit einer großen Furcht umgeben waren. Er aber trat in das Schiff und wandte wieder um. Es bat ihn aber der Mann, von welchem die Teufel (Dämonen) ausgefahren waren, daß er bei ihm möchte sein. Aber Jesus gab ihm Urlaub und sprach: Kehre um in dein Haus und erzähle alles, was dir Gott getan hat. Und er ging hin und rief durch die ganze Stadt aus alles, was ihm Jesus getan hatte. Es begab sich aber, da Jesus wiederkam, nahm ihn das Volk auf; denn sie waren alle seiner gewärtig. Und siehe, es kam ein Mann mit Namen Jairus, und der war ein Oberster der Schule, und fiel zu den Füßen Jesu und bat ihn, daß er in sein Haus käme; weil er eine eingeborene Tochter hatte bei zwölf Jahren, und diese starb. Indem er aber hinging, drängten ihn die Haufen umher. Und ein Weib, das einen Blutfluß von zwölf Jahren her hatte, die alle Nahrung bei den Ärzten mit aufgesetzt und von niemand geheilt werden konnte, die trat von hinten hinzu und rührte seines Kleides Saum an; und alsbald stand der Fluß ihres Blutes. Und Jesus sprach: Wer hat mich angerührt? Da aber jedermann es leugnete, sprach Petrus und die mit ihm waren: Meister, die Haufen drängen und klemmen dich, und du sprichst: Wer hat mich angerührt? Jesus aber sprach: Es hat mich jemand angerührt; denn Ich merkte, daß eine Kraft von mir ausging. Da aber das Weib sah, daß es nicht verborgen war, kam sie mit Zittern und fiel vor ihn hin, und, aus was Ursache sie ihn angerührt hätte, erzählte sie ihm vor allem Volk, und wie sie wäre plötzlich gesund geworden. Er aber sprach zu ihr: Sei getrost, meine Tochter; dein Glaube hat dir geholfen; gehe hin mit Frieden. Da er noch redete, kommt jemand von dem Obersten der Schule und spricht zu ihm: Deine Tochter ist gestorben; bemühe den Meister nicht. Da es aber Jesus hörte, antwortete er ihm und sprach: Fürchte dich nicht; glaube nur, so wird ihr geholfen werden. Da er aber in das Haus kam, ließ er niemand hineingehen denn Petrus und Johannes und Jakobus und den Vater des Kindes und die Mutter. Sie weinten aber alle und klagten um sie. Er aber sprach: Weinet nicht; sie ist nicht gestorben, sondern sie schläft. Und sie verla chten ihn, indem sie wußten, daß sie gestorben war. Er aber trieb sie alle hinaus und nahm sie bei der Hand und rief und sprach: Kind, stehe auf! Und ihr Geist kam wieder, und sie stand alsbald auf; und er verordnete, daß man ihr zu essen geben sollte. Und ihre Eltern entsetzten sich; Er aber gebot ihnen, niemand zu sagen, was geschehen war. Er berief aber die Zwölf zusammen und gab ihnen Gewalt und Macht über alle Teufel (Dämonen) und Krankheiten zu heilen; und sandte sie, zu predigen das Reich Gottes und die Kranken gesund zu machen. Und er sprach zu ihnen: Nehmet nichts mit auf den Weg; ihr sollt weder einen Stab noch eine Tasche noch Brot noch Geld noch je zwei Röcke haben. Und in welches Haus ihr hineinge het, da bleibet, und von da reiset aus. Und welche euch nicht aufnehmen werden, da geht aus von derselben Stadt, und den Staub von euren Füßen schüttelt ab, zum Zeugnis über sie. Sie zogen aber aus und durchzogen die Dörfer nacheinander, predigten das Evangelium und heilten überall. Es hörte aber Herodes der Vierfürst alles, was von ihm geschah, und er war irre, dieweil von etlichen gesagt ward: Johannes ist von den Toten auferstanden; von etlichen aber: Elia ist erschienen; von anderen aber: Ein Prophet, einer der alten, ist aufgestanden. Und Herodes sprach: Johannes habe ich enthauptet; wer ist aber dieser, von dem ich solche Dinge höre? Und er trachtete ihn zu sehen. Und da die Apostel wiederge kommen waren, erzählten sie ihm alles, was sie getan hatten. Und er nahm sie mit und entwich besonders an einen wüsten Ort bei Bethsaida. Da aber die Haufen des inne wurden, folgten sie ihm nach; und er nahm sie auf und redete zu ihnen von dem Reich Gottes, und die hilfsbedürftig waren, machte er gesund. Aber der Tag fing an sich zu neigen; und die Zwölf traten hinzu und sprachen zu ihm: Gib dem Volk Urlaub, daß sie hingehen in die Flecken umher und in die Dörfer und da einkehren und Speise finden; denn hier sind wir an einem wüsten Ort. Er aber sprach zu ihnen: Gebt ihnen Ihr zu essen. Sie sprachen: Wir haben nicht mehr denn fünf Brote und zwei Fische, es sei denn, daß Wir hingehen und Speisen kaufen für all dieses Volk. Denn es waren bei fünftausend Mann. Er sprach aber zu seinen Jüngern: Lasset sie sich setzen, gassenweise bei fünfzigen. Und sie taten also und setzten alle nieder. Da nahm er die fünf Brote und die zwei Fische und sah auf gen Himmel und segnete sie und brach's und gab's den Jüngern, dem Volk vorzulegen. Und sie aßen und wurden alle satt. Und es wurde aufgehoben, das ihnen übrigblieb, zwölf Körblein mit Brocken. Und es begab sich, da Er besonders betete, waren die Jünger bei ihm, und er fragte sie und sprach: Wer sagen die Haufen, daß Ich sei? Sie antworteten und sprachen: Johannes der Täufer; andere, Elia; wieder andere, es sei ein Prophet von den Alten aufgestanden. Er sprach zu ihnen: Ihr aber, wer saget ihr, daß Ich sei? Petrus antwortete und sprach: Der Gesalbte Gottes. Und er bedrohte sie und gebot, daß sie dieses niemand sagten, und sprach: Der Sohn des Menschen muß viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tage auferstehen. Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachgehen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach. Denn wer sein Leben erhalten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben verlieren wird um meinetwillen, der wird's erhalten. Denn was nützt es dem Menschen, wenn er die Welt ganz gewonnen, sich selbst aber verloren oder eingebüßt hat? Denn wer sich mein und meiner Worte schämt, dessen wird sich der Sohn des Menschen schämen, wenn er kommt in seiner Herrlichkeit und des Vaters und der heiligen Engel. Ich sage euch aber wahrhaftig, es sind etliche von denen, die hier stehen, die den Tod nicht schmecken werden, bis daß sie das Reich Gottes sehen. Es begab sich aber nach diesen Reden bei acht Tagen, daß er mitnahm Petrus und Jakobus und Johannes und stieg auf den Berg, zu beten. Und es ward, indem Er betete, die Gestalt seines Angesichts anders, und seine Kleidung weißschimmernd. Und siehe, zwei Männer redeten mit ihm, welche waren Mose und Elia. Die ließen sich sehen in Klarheit und erzählten den Ausgang, den er sollte erfüllen zu Jerusalem. Petrus aber und die mit ihm waren, waren voll Schlafs; da sie aber aufwachten, sahen sie seine Klarheit und die zwei Männer, die bei ihm standen. Und es begab sich, indem Sie von ihm schieden, sprach Petrus zu Jesu: Meister, es ist gut, daß wir hier sind; und wir wollen drei Hütten machen, Eine dir und Eine Mose und Eine Elia; und wußte nicht, was er redet. Da Er aber dieses redete, ward eine Wolke und überschattete sie; sie fürchteten sich aber, da jene in die Wolke eingingen. Und eine Stimme geschah aus der Wolke, die sprach: Dies ist mein geliebter Sohn; ihn höret. Und indem die Stimme geschah, befand sich Jesus allein. Und Sie schwiegen und verkündigten niemand in denselben Tagen etwas von dem, was sie gesehen hatten. Es begab sich aber den Tag hernach, da Sie von dem Berg herabkamen, begegnete ihm viel Volks. Und siehe, ein Mann von dem Volk fing an zu rufen und sprach: Meister, ich bitte dich, siehe auf meinen Sohn, denn er ist mein Eingeborener; und siehe, ein Geist nimmt ihn, und alsbald schreit er, und er reißt und zerrt ihn, daß er schäumt, und kümmerlich (mit Mühe) weicht er von ihm, wenn er ihn zerstößt. Und ich habe deine Jünger gebeten, daß sie ihn austrieben, und sie haben nicht gekonnt. Jesus antwortete und sprach: O ungläubiges und verkehrtes Geschlecht, wie lange soll ich bei euch sein und euch ertragen? Führe deinen Sohn hierher. Da er aber noch hinzuging, riß ihn der Teufel (Dämon) und zerrte ihn heftig. Jesus aber bedrohte den unreinen Geist und heilte den Knaben und gab ihn seinem Vater wieder. Und sie entsetzten sich alle über der Majestät Gottes. Da sich aber jedermann verwunderte über allem, was Jesus tat, sprach er zu seinen Jüngern: Fasset Ihr zu euren Ohren diese Reden: Der Sohn des Menschen wird überantwortet werden in Menschenhände. Sie aber vernahmen dieses Wort nicht, und es war vor ihnen verdeckt, daß sie es nicht merkten; und sie fürchteten sich, ihn zu fragen um dieses Wort. Es entstand aber ein Gedanke unter ihnen, wer von ihnen größer wäre. Da aber Jesus den Gedanken ihres Herzens sah, ergriff er ein Kind und stellte es neben sich und sprach zu ihnen: Wer dieses Kind aufnimmt in meinem Namen, nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Denn wer der Kleinere unter euch allen ist, dieser wird groß sein. Johannes antwortete und sprach: Meister, wir sahen einen, der in deinem Namen Teufel austrieb, und wir wehrten ihm, weil er nicht mit uns Gefährtschaft macht. Jesus sprach zu ihm: Wehret nicht; denn wer nicht wider euch ist, ist für euch. Es begab sich aber, da die Tage seiner Aufnehmung erfüllt wurden, und Er stellte sein Angesicht fest, gen Jerusalem zu reisen. Und er sandte Boten vor seinem Angesicht; und sie zogen hin und gingen in einen Flecken der Samariter hinein, daß sie für ihn zurichteten. Und sie nahmen ihn nicht auf, weil sein Angesicht Jerusalem zu ging. Da es aber seine Jünger sahen, Jakobus und Johannes, sprachen sie: Herr, willst du, daß wir sagen, daß Feuer vom Himmel falle und sie verzehre, wie auch Elia tat? Er aber wandte sich und bedrohte sie und sprach: Wisset ihr nicht, welch eines Geistes Ihr seid? Der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, Menschenseelen zu verderben, sondern selig zu machen (zu retten). Und sie zogen in einen anderen Flecken. Es begab sich aber, da Sie reisten auf dem Wege, sprach einer zu ihm: Ich will dir nachfolgen, wo du hingehst, Herr. Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Löcher, und die Vögel des Himmels Nester; aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er sein Haupt hinlehne. Er sprach aber zu einem andern: Folge mir nach. Er aber sprach: Herr, erlaube mir, daß ich zuvor hingehe, meinen Vater zu begraben. Jesus aber sprach zu ihm: Laß die Toten ihre Toten begraben; Du aber gehe hin und verkündige hin und her das Reich Gottes. Es sprach aber noch ein anderer: Ich will dir nachfolgen, Herr; vorher aber erlaube mir, daß ich Abschied nehme von denen, die in meinem Hause sind. Jesus aber sprach zu ihm: Keiner, der seine Hand an den Pflug gelegt hat und zurück sieht, taugt zum Reich Gottes. Darnach aber ernannte der Herr auch andere siebzig und sandte sie Paar und Paar vor seinem Angesicht her, in eine jede Stadt und Ort, wo er selber hinkommen wollte. Er sprach denn zu ihnen: Die Ernte ist zwar groß; die Arbeiter aber sind wenig. Darum bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte aussende. Gehet hin; siehe, ich sende euch aus als Lämmer mitten unter den Wölfen. Traget keinen Beutel, keine Tasche noch Schuhe; und grüßet niemand unterwegs. Wo ihr aber in ein Haus kommt, da sprecht zuerst: Friede widerfahre diesem Hause! Und wenn daselbst ein Friedenssohn ist, so wird euer Friede sich über demselben niederlassen; wo aber nicht, so wird er wieder zu euch umkehren. In eben demselben Hause aber bleibet und esset und trinket, was sie hergeben. Denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Gehet nicht von einem Hause in das andere. Und wo ihr in eine Stadt kommt und sie euch aufnehmen, da esset, was euch vorgelegt wird, und heilet die Kranken, die in derselben sind, und sprecht zu ihnen: Das Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen. Wo ihr aber in eine Stadt kommt und sie euch nicht aufnehmen, da geht heraus auf ihre Gassen und sprecht: Auch den Staub, der uns angeklebt ist von eurer Stadt an unsere Füße, wischen wir euch ab; doch dieses wisset, daß das Reich Gottes nahe gekommen ist. Ich sage euch: Sodom wird es an jenem Tage erträglicher ergehen als derselben Stadt. Weh dir, Chorazin, weh dir, Bethsaida! Denn wären zu Tyrus und Sidon die mächtigen Taten geschehen, die bei euch geschehen sind, sie hätten vorzeiten im Sack und Asche gesessen und Buße getan. Doch Tyrus und Sidon wird es erträglicher ergehen in dem Gericht denn euch. Und Du, Kapernaum, die du bis an den Himmel erhöht bist, du wirst bis zur Hölle hinuntergebracht werden. Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich; wer aber mich verachtet, der verachtet den, der mich gesandt hat. Es kamen aber die Siebzig zurück mit Freuden und sprachen: Herr, auch die Teufel (Dämonen) sind uns untertan in deinem Namen. Er sprach aber zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz aus dem Himmel gefallen. Siehe, ich gebe euch die Gewalt, einherzutreten über Schlangen und Skorpionen, und über alle Macht des Feindes; und nichts wird euch im geringsten beschädigen. Doch darin freuet euch nicht, daß die Geister euch untertan sind; freuet euch aber, daß eure Namen in den Himmeln geschrieben sind. Eben zu der Stunde frohlockte Jesus im Geist und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß du dieses verborgen hast vor Weisen und Verständigen und hast es Unmündigen entdeckt. Ja, Vater; denn also ward es ein Wohlgefallen vor dir. Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand erkennt, wer der Sohn ist, als der Vater; und wer der Vater ist, als der Sohn, und wem es der Sohn will entdecken. Und er wandte sich zu den Jüngern besonders und sprach: Selig sind die Augen, die da sehen, was ihr sehet. Denn ich sage euch, viele Propheten und Könige wollten sehen, das Ihr sehet, und haben's nicht gesehen; und hören, das ihr höret, und haben's nicht gehört. Und siehe, ein Gesetzgelehrter stand auf, versuchte ihn und sprach: Meister, was habe ich zu tun, daß ich ewiges Leben ererbe? Er aber sprach zu ihm: Was ist in dem Gesetz geschrieben? Wie liesest du? Er antwortete und sprach zu ihm: Du sollst lieben den Herrn, deinen Gott, von deinem ganzen Herzen und von deiner ganzen Seele und von deiner ganzen Stärke und von deinem ganzen Gemüt; und deinen Nächsten als dich selbst. Er sprach aber zu ihm: Du hast recht geantwortet; dies tue, so wirst du leben. Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesu: Und wer ist mein Nächster? Jesus aber versetzte darauf und sprach: Ein Mensch ging von Jerusalem hinab gen Jericho und fiel unter die Räuber, die zogen ihn aus, schlugen ihn, gingen davon und ließen ihn so halbtot. Es fügte sich aber eben so, daß ein Priester auf derselben Straße hinabzog; und da er ihn sah, ging er vor über. Desgleichen auch ein Levit, da er an den Ort gelangte, kam er und sah es und ging vorüber. Ein Samariter aber, der da reiste, kam zu ihm, und da er ihn sah, jammerte es ihn; und er ging hinzu, verband seine Wunden und goß Yl und Wein darauf; und lud ihn auf sein eigenes Lasttier und führte ihn in einen Gasthof und verpflegte ihn. Und da er des Morgens ausreiste, zog er zwei Zehner heraus und gab sie dem Gastwirt und sprach zu ihm: Verpflege ihn; und was du weiter aufwenden wirst, will Ich dir bezahlen, wenn ich zurückkomme. Welcher nun von diesen dreien dünkt dich der Nächste gewesen zu sein dessen, der unter die Räuber geraten war? Er sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Da sprach denn Jesus zu ihm: Gehe hin und tue auch Du auf gleiche Weise. Es begab sich aber, da Sie wandelten, ging Er in einen Flecken. Und ein Weib mit Namen Martha nahm ihn auf in ihr Haus. Und diese hatte eine Schwester, die hieß Maria, die setzte sich zu den Füßen Jesu hin und hörte seiner Rede zu. Martha aber war um und um bemüht, vieler Aufwartung wegen; und sie trat hinzu und sprach: Herr, fragst Du nicht darnach, daß meine Schwester mich allein gelassen hat aufzuwarten? Sage ihr denn, daß sie mit mir Hand anlege. Jesus aber antwortete und sprach zu ihr: Martha, Martha, du hast Sorge und Unruhe mit vielen Dingen; Ein Einziges aber ist not. Maria aber hat das gute Teil erwählt, das wird von ihr nicht weggenommen werden. Und es begab sich, da Er an einem Ort betete, als er aufgehört hatte, sprach einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte. Er sprach aber zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Unser Vater im Himmel, geheiligt werde dein Name; es komme dein Reich; es geschehe dein Wille, wie im Himmel, so auchf der Erde; unser tägliches Brot gib uns jeden Tag und erlasse uns unsere Sünden, denn auch Wir erlassen einem jeden, der uns schuldig ist; und bringe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Argen. Und er sprach zu ihnen: Welcher unter euch wird einen Freund haben und zu ihm gehen zu Mitternacht und zu ihm sagen: Freund, leihe mir drei Brote; dieweil mein Freund zu mir gekommen ist von der Straße, und ich habe nicht, das ich ihm vorlege; und jener drinnen würde antworten und sagen: Mache mir keine Ungelegenheit. Die Tür ist schon ge schlossen, und meine Kindlein sind bei mir in dem Bett; ich kann nicht aufstehen und dir geben. Ich sage euch, ob er ihm auch nicht geben wird und dazu aufstehen, darum daß er sein Freund ist, so wird er doch, weil er so unverschämt ist, sich aufmachen und ihm geben, so viel er bedarf. Und Ich sage euch: Bittet, so wird euch gegeben werden; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird man euch auftun. Denn ein jeder, der da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan werden. Welchen Vater aber unter euch der Sohn wird um ein Brot bitten, wird er ihm einen Stein hingeben? oder auch um einen Fisch, wird er ihm für den Fisch eine Schlange hingeben? oder auch, wenn er um ein Ei bittet, wird er ihm einen Skorpion hingeben? So nun Ihr, die ihr arg seid, wisset euren Kindern gute Gaben zu geben, wie viel mehr wird der Vater, der vom Himmel ist, den guten Geist geben denen, die ihn bitten! Und er trieb einen Teufel (Dämon) aus, und der war stumm; es geschah aber, da der Teufel (Dämon) ausfuhr, da redete der Stumme, und die Haufen verwunderten sich. Etliche aber unter ihnen sprachen: Durch Beelzebul, den Ober sten der Teufel (Dämonen) treibt er die Teufel (Dämonen) aus. Andere aber begehrten, versuchend, ein Zeichen von ihm aus dem Himmel. Er aber wußte ihre Gedanken und sprach zu ihnen: Ein jegliches Reich, das wider sich selbst zerteilt ist, wird wüste; und ein Haus, wider es selbst, fällt ein. Wenn aber auch der Satan wider sich selbst zerteilt ist, wie wird sein Reich bestehen? Daß ihr saget, ich treibe durch Beelzebul die Teufel (Dämonen) aus. So aber Ich durch Beelzebul die Teufel (Dämonen) austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Deswegen werden Sie eure Richter sein. So Ich aber durch Gottes Finger die Teufel (Dämonen) austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen. Wenn der Starke seinen Hof gewappnet bewacht, so ist das, was er hat, im Frieden; wenn aber der, so stärker ist als er, daherkommt und ihn überwindet, so nimmt er ihm seine Rüstung, worauf er sich verlassen hatte, und teilt seinen Raub aus. Wer nicht mit mir ist, ist wider mich; und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut. Wenn der unreine Geist von dem Menschen ausfährt, so durchwandelt er Örter ohne Wasser und sucht Ruhe; und da er sie nicht findet, spricht er: Ich will wieder umkehren in mein Haus, daraus ich hergekommen bin; und wenn er kommt, findet er's ausgekehrt und geschmückt. Alsdann geht er hin und nimmt sieben andere Geister mit, die ärger sind denn er selbst, und sie ziehen ein und wohnen allda; und wird das Letzte desselben Menschen schlimmer als das Erste. Es begab sich aber, da Er dieses redete, erhob ein Weib die Stimme aus dem Haufen und sprach zu ihm: Selig ist der Leib, der dich getragen hat, und die Brüste, die du gesogen hast. Er aber sprach: Ja, selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren. Da aber die Haufen dicht herzudrangen, fing er an zu sagen: Dies Geschlecht ist ein böses Geschlecht; ein Zeichen sucht es, und ein Zeichen wird ihm nicht gegeben werden als nur das Zeichen Jonas (des Propheten). Denn gleichwie Jona ein Zeichen ward den Niniviten, also wird auch der Sohn des Menschen sein diesem Geschlecht. Die Königin von Mittag wird auftreten an dem Gericht mit den Männern dieses Geschlechts und wird sie verurteilen; weil sie von den Enden der Erde kam, zu hören die Weisheit Salomos; und siehe, hier ist mehr denn Salomo. Die Männer von Ninive werden aufstehen an dem Gericht mit die sem Geschlecht und werden es verurteilen; weil sie Buße taten auf die Predigt Jonas, und siehe, hier ist mehr denn Jona. Niemand aber zündet eine Kerze an und setzt sie in ein Gewölbe oder unter das Kornmaß, sondern auf den Leuchter, auf daß, die hineingehen, den Schein sehen. Die Kerze des Leibes ist das Auge; wenn nun dein Auge einfältig ist, so ist dein ganzer Leib hell; wenn es aber boshaftig ist, so ist auch dein Leib finster. Schaue nun, ob nicht das Licht, das in dir ist, Finsternis sei? So nun dein Leib ganz und gar hell ist und nicht einen finsteren Teil hat, so wird er hell sein ganz und gar, als wie wenn die Kerze mit dem Strahl dich erleuchtet. Da er aber redete, ersuchte ihn ein Pharisäer, daß er bei ihm zu Mittag Dße. Er ging aber hinein und setzte sich. Der Pharisäer aber, da er es sah, verwunderte sich, daß er sich nicht zuerst wüsche vor dem Mittagessen. Der Herr aber sprach zu ihm: Nun machet Ihr Pharisäer das Äußere an dem Becher und an der Platte rein; aber euer Inwendiges ist voll Raubes und Bosheit. Ihr Törichten, hat nicht, der das Äußere gemacht, auch das Innere gemacht? Doch, was vorhanden ist, gebt zum Almosen; siehe, so ist euch alles rein. Aber weh euch Pharisäern, weil ihr verzehntet die Minze und die Raute und alles Kraut, und geht am Gericht und an der Liebe Gottes vorbei. Dies sollte man tun, und jenes nicht lassen. Weh euch Pharisäern, weil ihr gern obenan sitzet in den Schulen und euch grüßen lasset auf den Märkten. Weh euch, weil ihr seid wie die verdeckten Gräber, da die Menschen darüber herwandeln und es nicht wissen. Es antwortete aber einer von den Gesetzgelehrten und sprach zu ihm: Meister, indem du dieses sagst, schmähest du auch uns. Er aber sprach: Auch euch Gesetzgelehrten weh, weil ihr die Menschen mit Lasten, die schwer zu tragen sind, beladet und selbst mit Einem eurer Finger die Lasten nicht anrühret. Weh euch, weil ihr die Gräber der Propheten bauet, eure Väter aber haben sie getötet. So gebt ihr denn Zeugnis und habt ein Wohlgefallen an den Werken eurer Väter; weil Sie sie getötet haben, Ihr aber ihre Gräber bauet. Deswegen hat auch die Weisheit Gottes gesagt: Ich werde unter sie senden Propheten und Gesandte, und etliche von ihnen werden sie töten und hinausjagen; auf daß gefordert werde das Blut aller Propheten, das vergossen wird von der Gründung der Welt, von diesem Geschlecht, von dem Blut Abels an bis aufs Blut des Zacharias, der umkam zwischen dem Altar und dem Hause. Ja, ich sage euch, es wird gefordert werden von diesem Geschlecht. Weh euch Gesetzgelehrten, weil ihr den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen habt; ihr selbst seid nicht eingegangen, und die hineingingen, habt ihr gehindert. Da Er aber dieses zu ihnen sagte, fingen die Schriftgelehrten und die Pharisäer an, hart auf ihn zu dringen und ihn wegen verschiedener Dinge auszufragen, indem sie ihm nachstellten und etwas aus seinem Munde zu erjagen suchten, auf daß sie ihn anklagen möchten. Und als indessen das Volk sich bei so vielen Tausenden versammelte, also daß sie einander hätten zertreten mögen, fing er an zu sagen zu seinen Jüngern zuerst: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, welcher ist die Heuchelei. Es ist aber nichts verdeckt, das nicht entdeckt werden wird; und verborgen, das nicht erkannt werden wird. Darum, was ihr in Finsternis sagtet, wird man im Licht hören; und was ihr zum Ohr hinein redetet in den Zimmern, wird man ausrufen auf den Dächern. Ich sage aber euch, meinen Freunden: Ihr sollt euch nicht fürchten vor denen, die den Leib töten, und darnach nichts weiter haben, das sie tun möchten; ich will euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, der nach dem Töten Macht hat, zu werfen in die heiße Hölle; ja ich sage euch, diesen fürchtet. Verkauft man nicht fünf Sperlinge um zwei Kreuzerlein? und eines einzigen von ihnen ist nicht vergessen vor Gott; dazu sind auch die Haare eures Hauptes alle gezählt. So fürchtet euch nun nicht; es ist an euch mehr gelegen, als an vielen Sperlingen. Ich sage aber euch: Einen jeden, der mich bekennt vor den Menschen, den wird auch der Sohn des Menschen bekennen vor den Engeln Gottes; wer mich aber verleugnet vor den Menschen, der wird verleugnet werden vor den Engeln Gottes. Und einem jeden, der da sagt ein Wort über den Sohn des Menschen, dem wird es erlassen werden; wer aber über den heiligen Geist lästert, dem wird es nicht erlassen werden. Wenn sie euch aber vor die Versammlungen und die Herrschaften und die Obrigkeiten bringen, so sorget nicht, wie oder was ihr zur Verantwortung vorbringen oder was ihr sagen sollt. Denn der heilige Geist wird euch eben zu der Stunde lehren, was man sagen muß. Es sprach aber einer zu ihm aus dem Volk: Meister, sage meinem Bruder, daß er mit mir das Erbe teile. Er aber sprach zu ihm: Mensch, wer hat mich über euch gesetzt, daß ich richten oder teilen soll? Er sprach aber zu ihnen: Sehet zu und hütet euch vor dem Geiz. Denn nicht in dem, daß jemand Überfluß hat, besteht sein Leben von seinen Gütern. Er sagte aber ein Gleichnis zu ihnen und sprach: Eines reichen Menschen Feld hat wohl getragen. Und er gedachte bei sich selbst: Was soll ich tun, weil ich nicht habe, da ich meine Früchte hinsammle? Und sprach: Dieses will ich tun: abbrechen will ich meine Scheuern und größere bauen, und will darein sammeln all mein Gewächs und meine Güter und zu meiner Seele sagen: Seele, du hast viel Gut daliegen auf viele Jahre; gib dich zur Ruhe, iß, trink, mache dich lustig. Es sprach aber Gott zu ihm: Du Unbesonnener, in dieser Nacht fordern sie deine Seele von dir ab; was du aber bereitet hast, für wen wird es sein? So ist der, der für sich Schätze sammelt, und nicht göttlich reich ist. Er sprach aber zu seinen Jüngern: Euch sage ich deswegen: Sorget nicht für eure Seele, was ihr essen sollt; noch für den Leib, was ihr antun sollt. Die Seele ist mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung. Nehmet wahr der Raben, daß sie nicht säen und nicht ernten; welche keine Kammer noch Scheuer haben, und Gott nährt sie. Wie viel mehr ist an euch gelegen als an den Vögeln! Wer aber unter euch kann mit Sorgen zu seiner Größe eine einzige Elle zusetzen? So ihr nun auch das Geringste nicht könnt, was sorget ihr für die übrigen Dinge? Nehmet wahr der Lilien, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, so spinnen sie nicht. Ich sage aber euch, auch Salomo war bei aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet wie eine einzige von diesen. So aber das Gras, das auf dem Felde heute steht und morgen in einen Ofen geworfen wird, Gott also kleidet, wie viel mehr euch, ihr Kleingläubigen. Auch Ihr sollt nicht fragen, was ihr essen oder was ihr trinken sollt, und schwebet nicht in Unruhe. Denn nach diesem allem trachten die Nationen der Welt; euer Vater aber weiß, daß ihr des bedürfet. Allein suchet das Reich Gottes, so wird dieses alles euch zugegeben werden. Fürchte dich nicht, du kleine Herde; denn euer Vater hat's ein Wohlgefallen sein lassen, euch das Reich zu geben. Verkauft, was ihr habt, und gebt Almosen. Machet euch Säckel, die nicht veralten, einen Schatz, der nicht ausgeht, in den Himmeln, wo kein Dieb hingelangt und keine Motte etwas verderbt. Denn wo euer Schatz ist, daselbst wird auch euer Herz sein. Lasset eure Lenden umgürtet sein und die Lichter brennen; und seid Ihr wie solche Menschen, die auf ihren Herrn warten, wann er aufbrechen werde von der Hochzeit, auf daß, wenn er kommt und anklopft, sie ihm alsbald auftun mögen. Selig sind dieselben Knechte, die der Herr, wenn er kommt, wachend finden wird. Amen ich sage euch, er wird sich umgürten und sie zu Tische setzen und hingehen und ihnen aufwarten. Und so er kommt in der andern Wache und in der dritten Wache kommt und findet es so: selig sind dieselben Knechte. Dies aber erkennet ihr, daß, wenn der Hausherr gewußt hätte, zu welcher Stunde der Dieb kommt, so hätte er gewacht und nicht in sein Haus einbrechen lassen. So machet nun auch Ihr euch bereit; denn zu welcher Stunde ihr nicht meinet, kommt der Sohn des Menschen. Es sprach aber Petrus zu ihm: Herr, sagst du zu uns dies Gleichnis oder auch zu allen? Der Herr aber sprach: Wer ist denn der getreue und kluge Haushalter, welchen der Herr setzen mag über sein Gesinde, die gemessene Speise zu geben, wann es Zeit ist? Selig ist derselbe Knecht, welchen sein Herr, wenn er kommt, finden wird also tun. Wahrhaftig, ich sage euch, er wird ihn über alle seine Güter setzen. Wenn aber jener Knecht in seinem Herzen spricht: Mein Herr verzieht zu kommen, und fängt an, zu schlagen die Knechte und die Mägde, auch zu essen und zu trinken und Völlerei zu treiben: so wird der Herr desselben Knechtes daherkommen an einem Tage, dessen er sich nicht versieht, und zu einer Stunde, die er nicht weiß; und wird ihn in zwei Stücke zerteilen und seinen Teil ansetzen mit den Untreuen. Derselbe Knecht aber, der den Willen seines Herrn wußte und keine Bereitschaft gemacht noch gehandelt hat nach dessen Willen, wird viele Streiche bekommen; der es aber nicht wußte und hat getan, das Streiche verdient, wird deren wenige bekommen. An einem jeden aber, dem viel gegeben war, wird viel gesucht werden; und wem man viel hat in Verwahrung anbefohlen, von dem wird man desto mehr fordern. Ein Feuer bin ich gekommen zu bringen auf die Erde; und was wäre mir sonst lieber, wenn es schon angezündet wäre! Aber mit einer Taufe habe ich mich taufen zu lassen, und wie ist mir so bange, bis sie vollendet sein wird! Meinet ihr, ich sei Frieden auf der Erde zu geben hergekommen? Nein, sage ich euch, sondern Zerteilung. Denn es werden von nun an fünf in Einem Hause zerteilt sein, drei über zwei und zwei über drei. Es wird zerteilt sein der Vater über dem Sohn und der Sohn über dem Vater; die Mutter über der Tochter und die Tochter über der Mutter; die Schwiegermutter über ihre Schwiegertochter und die Schwiegertochter über ihre Schwiegermutter. Er sprach aber auch zu den Haufen: Wenn ihr sehet die Wolke aufgehen vom Abend, so sprecht ihr alsbald: Ein Regen kommt; und es geschieht also. Und wenn ihr sehet einen Südwind wehen, so sprecht ihr: Es wird heiß werden; und es wird. Ihr Heuchler, die Gestalt der Erde und des Himmels wisset ihr zu prüfen; wie prüfet ihr aber diese Zeit nicht? Was richtet ihr aber auch von euch selbst nicht, was gerecht ist? Denn indem du mit deinem Widersacher vor den Regenten gehst, so wende Fleiß an auf dem Wege, dich mit ihm abzufinden; auf daß er nicht etwa dich zu dem Richter schleppe, und der Richter überantworte dich dem Stockmeister, und der Stockmeister werfe dich ins Gefängnis. Ich sage dir, du wirst von dannen nicht herauskommen, bis daß du auch den letzten Heller bezahlest. Es waren aber eben zu der Zeit etliche da, die verkündigten ihm von den Galiläern, deren Blut Pilatus mit ihren Opfern vermischt hatte. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Meinet ihr, diese Galiläer seien vor allen Galiläern Sünder gewesen, weil sie dergleichen erlitten haben? Nein, sage ich euch; sondern wenn ihr nicht Buße tut, so werdet ihr alle auf eben diese Weise umkommen. Oder jene achtzehn, auf welche der Turm in Siloah fiel und sie erschlug, meinet ihr, diese seien schuldhaft gewesen vor allen Menschen, die zu Jerusalem wohnten? Nein, sage ich euch; sondern wenn ihr nicht Buße tun werdet, so werdet ihr alle auf gleiche Weise umkommen. (auf gleiche Weise) Eines gewaltsamen Todes. Er sagte aber dies Gleichnis: Einen Feigenbaum hatte einer in seinem Weinberg gepflanzt, und kam und suchte Frucht darauf und fand sie nicht. Und er sprach zu dem Weingärtner: Siehe, drei Jahre komme ich und suche Frucht auf diesem Feigenbaum und finde sie nicht; haue ihn ab, warum mergelt er auch den Boden aus? Er aber antwortete und sprach zu ihm: Herr, laß ihn auch dieses Jahr, bis daß ich um ihn grabe und dünge. Bringt er denn Frucht; wo nicht, so magst du ihn künftighin abhauen. Er lehrte aber in der Schulen einer am Sabbat. Und siehe, ein Weib war da, das hatte einen Krankheitsgeist achtzehn Jahre, und sie war gebückt und konnte nicht völlig aufsehen. Da sie aber Jesus sah, rief er ihr zu und sprach: Weib, du bist von deiner Krankheit losgemacht. Und er legte ihr die Hände auf; und auf der Stelle wurde sie gerade und pries Gott. Da antwortete der Oberste der Schule, indem es ihn verdroß, daß Jesus am Sabbat heilte, und sprach zu den Haufen: Sechs Tage sind, daran man arbeiten soll; an diesen kommet denn und laßt euch heilen, und nicht an dem Sabbattage. So antwortete ihm denn der Herr und sprach: Du Heuchler, löst nicht ein jeglicher unter euch am Sabbat seinen Ochsen oder Esel von der Krippe und führt ihn hin zur Tränke? Diese aber, die eine Tochter Abrahams ist, welche der Satan gebunden hatte diese achtzehn Jahre, hatte nicht sollen gelöst werden von diesem Bande am Sabbattage? Und als er dieses sagte, wurden beschämt alle, die sich ihm widersetzten; und all der Haufe freute sich über allen herrlichen Dingen, die von ihm geschahen. Er sprach aber: Wem ist das Reich Gottes gleich, und wem werde ich es vergleichen? Es ist gleich einem Senfkorn, welches ein Mensch nahm und warf's in seinen Garten; und es wuchs und ward zu einem großen Baum, und die Vögel des Himmels nisteten auf seinen Ästen. Abermals sprach er: Wem soll ich das Reich Gottes vergleichen? Es ist gleich einem Sauerteig, welchen ein Weib nahm und unter drei Scheffel Mehl steckte, bis es ganz sauer ward. Und er zog hindurch, den Städten und Flecken nach, lehrte und war auf der Reise gen Jerusalem. Es sprach aber einer zu ihm: Herr, sind derer wenig, die selig (gerettet) werden? Er aber sprach zu ihnen: Kämpfet, daß ihr durch die enge Pforte hineinkommt; dieweil viele, sage ich euch, trachten werden hineinzukommen, und werden's nicht vermögen. Von dem an, wenn der Hausherr aufstehen und die Tür verschließen wird, und ihr anfangen werdet, draußen zu stehen und an die Tür zu klopfen und zu sagen: Herr, Herr, tue uns auf, da er antworten und sa gen wird: Ich kenne euch nicht, wo ihr her seid; alsdann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben gegessen vor dir und getrunken, und auf unseren Plätzen hast du gelehrt. Und er wird sprechen: Ich sage euch, ich kenne euch nicht, wo ihr her seid. Machet euch weg von mir, alle ihr Übeltäter. Daselbst wird sein das Weinen und das Zähneknirschen, wenn ihr sehen werdet Abraham und Isaak und Jakob und alle Propheten in dem Reich Gottes, euch aber eben jetzt hinausgeworfen. Und es werden daherkommen von Morgen und Abend und Mitternacht und Mittag, und werden zu Tische sitzen in dem Reich Gottes. Und siehe, es sind Letzte, die werden Erste sein, und sind Erste, die werden Letzte sein. Eben an dem Tage traten etliche Pharisäer herzu und sprachen zu ihm: Gehe hinaus und ziehe von hinnen, weil Herodes dich töten will. Und er sprach zu ihnen: Gehet hin und saget diesem Fuchs: Siehe, ich treibe Teufel (Dämonen) aus und verrichte Kuren heute und morgen, und am dritten Tage werde ich fertig. Doch muß ich heute und morgen und am Tage darnach wandeln; weil es nicht angeht, daß ein Prophet umkomme außer Jerusalem. Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt sind, wie oft habe ich wollen deine Kinder herbeisammeln, wie eine Henne ihre junge Zucht un ter die Flügel, und ihr habt nicht gewollt. Siehe, es wird euch euer Haus (wüste) gelassen. Ich sage aber euch: Ihr werdet mich nicht sehen, bis es an dem sein wird, da ihr sprechet: Gesegnet sei, der da kommt, im Namen des Herrn. Und es begab sich, da Er kam in ein Haus eines Obersten der Pharisäer an einem Sabbat, Brot zu essen, und Sie hielten auf ihn. Und siehe, ein wassersüchtiger Mensch war vor ihm; und Jesus antwortete und sagte zu den Gesetzgelehrten und Pharisäern und sprach: Darf man am Sabbat heilen? Sie aber schwiegen stille. Und er griff ihn an und heilte ihn und ließ ihn gehen. Und er antwortete und sprach zu ihnen: Wer unter euch, so sein Esel oder Ochse in einen Brunnen fällt, wird ihn nicht alsbald heraufziehen am Sabbattage? Und sie vermochten nicht, ihm hierauf wieder zu antworten. Er sagte aber zu den Geladenen ein Gleichnis, da er Achtung gab, wie sie die ersten Sitze wählten, und sprach zu ihnen: Wenn du von jemand geladen wirst zur Hochzeit, so setze dich nicht an den ersten Sitz; daß nicht etwa jemand, der vornehmer ist als Du, von ihm geladen sei, und wenn der kommt, der dich und ihn geladen hat, er zu dir sage: Mache diesem Platz, und du alsdann erst mit Schande den letzten Platz behaltest. Sondern wenn du geladen wirst, so gehe hin und setze dich an den letzten Platz; auf daß, wenn der kommt, der dich geladen hat, er zu dir sage: Freund, rücke weiter hier herauf. Alsdann wirst du Ehre haben vor dem Angesicht derer, die mit dir zu Tische sitzen; weil ein jeder, der sich selbst erhöht, erniedrigt werden wird; und der sich selbst erniedrigt, erhöht werden wird. Er sprach aber auch zu dem, der ihn geladen hatte: Wenn du ein Mittagsoder Abendmahl machst, so lade nicht deine Freunde noch deine Brüder noch deine Vettern noch deine Nachbarn, die da reich sind; auf daß nicht etwa auch Sie dich wieder laden und dir Vergeltung geschehe; sondern wenn du ein Mahl machst, so lade Arme, Krüppel, Lahme, Blinde; so wirst du selig sein, weil sie es nicht haben dir zu vergelten; denn es wird dir vergolten werden in der Auferstehung der Gerechten. Da aber dieses hörte einer von denen, die mit zu Tische saßen, sprach er zu ihm: Selig ist, der Brot essen wird in dem Reich Gottes. Er aber sprach zu ihm: Ein Mensch machte ein großes Abendmahl und lud viele ein; und sandte seinen Knecht zur Stunde des Abendmahls, zu sagen den Geladenen: Kommt, weil schon alles bereit ist. Und sie entschuldigten sich erst alle, einer wie der andere. Der erste sprach zu ihm: Einen Acker habe ich gekauft, und ich muß notwendig hinausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, halte mich für entschuldigt. Und ein anderer sprach: Fünf Paar Ochsen habe ich gekauft, und ich gehe hin, sie zu probieren; ich bitte dich, halte mich für entschuldigt. Und ein anderer sprach: Ein Weib habe ich gefreit, und deswegen kann ich nicht kommen. Und der Knecht kam und richtete dieses seinem Herrn aus. Da erzürnte sich der Hausherr und sprach zu seinem Knechte: Gehe aus geschwind auf die Plätze und Gassen der Stadt und führe die Armen und Krüppel und Blinden und Lahmen herein. Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, wie du befohlen hast; und es ist noch Platz. Und der Herr sprach zu dem Knechte: Gehe aus auf die Landstraßen und zwischen die Zäune und nötige sie hereinzukommen, auf daß mein Haus angefüllt werde. Denn ich sage euch, daß keiner von jenen Männern, die eingeladen waren, mein Abendmahl schmecken wird. Es gingen aber viele Haufen mit ihm; und er wandte sich und sprach zu ihnen: So jemand zu mir kommt und haßt nicht seinen Vater und Mutter und Weib und Kinder und Brüder und Schwestern, dazu auch sein eigen Leben, so kann er nicht mein Jünger sein. Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, der kann nicht mein Jünger sein. Denn wer unter euch, so er einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuvor hin und berechnet die Kosten, ob er's habe, hinauszuführen? auf daß nicht, wenn er den Grund gelegt hat und es nicht zu vollführen vermag, alle, die es sehen, anfangen, seiner zu spotten, und sagen: Dieser Mensch hob an zu bauen und hat es nicht zu vollführen vermocht. Oder welcher König, so er auszieht, einem andern König eine Schlacht zu liefern, setzt sich nicht zuvor und ratschlagt, ob er so mächtig sei, mit zehntausend zu begegnen dem, der über ihn kommt mit zwanzigtausend? Wo nicht, so schickt er, da er noch ferne ist, eine Gesandtschaft und sucht um Frieden an. Also nun ein jeder unter euch, der sich nicht lossagt von allem seinem Vermögen, kann nicht mein Jünger sein. Etwas Gutes ist es um das Salz; wenn aber das Salz dumm wird, womit wird man's würzen? Es ist weder auf das Land noch zu dem Dung tauglich; hinaus wirft man es. Wer Ohren hat, zu hören, der höre. Es nahten aber zu ihm alle die Zöllner und die Sünder, ihn zu hören. Und die Pharisäer und die Schriftgelehrten murrten durcheinander und sprachen: Dieser nimmt Sünder an und ißt mit ihnen. Er sagte aber zu ihnen dieses Gleichnis und sprach: Welcher Mensch unter euch, so er hundert Schafe hat und ein einziges von ihnen verliert, läßt nicht die neunundneunzig in der Wüste und geht nach dem verlorenen, bis er es finde! Und wenn er es gefunden hat, so legt er's auf seine Achseln mit Freuden, und wenn er heimkommt, so ruft er die Freunde und die Nachbarn zusammen und spricht zu ihnen: Freuet euch mit mir, weil ich mein verlorenes Schaf gefunden habe. Ich sage euch, also wird eine Freude sein in dem Himmel über einen einzigen Sünder, der Buße tut, vor neunundneunzig Gerechten, die der Buße nicht bedürfen. Oder welches Weib, die zehn Zehner hat, so sie einen einzigen Zehner verliert, zündet nicht ein Licht an und kehrt das Haus aus und sucht fleißig, bis daß sie ihn findet? Und wenn sie ihn gefunden hat, ruft sie die Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und spricht: Freuet euch mit mir, weil ich den Zehner, den ich verloren hatte, gefunden habe. Also, sage ich euch, entsteht eine Freude vor den Engeln Gottes über einen einzigen Sünder, der Buße tut. Er sprach aber: Ein Mensch hatte zwei Söhne. Und es sprach der jüngere unter ihnen zum Vater: Vater, gib mir das Teil des Gutes, das mir zufällt. Und er teilte das Vermögen unter sie. Und nicht viele Tage hernach brachte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein entferntes Land hinaus und vertat daselbst sein Gut mit einem wüsten Leben. Da er aber alles verzehrt hatte, ward eine starke Hungersnot in demselben Land, und er fing an, Mangel zu leiden. Und er ging hin und hängte sich an einen von den Bürgern desselben Landes; und er schickte ihn auf seine Äcker, Schweine zu hüten. Und er begehrte, seinen Bauch zu füllen von den Hülsen, die die Schweine aßen; und niemand gab sie ihm. Da er aber zu sich selber kam, sprach er: Wieviel Tagelöhner meines Vaters haben übrig genug Brote, Ich aber komme hier im Hunger um. Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt in den Himmel und vor dir; ich bin nicht mehr wert, daß ich dein Sohn heiße; halte mich als einen deiner Tagelöhner. Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater. Da er aber noch ferne davon war, ersah ihn sein Vater, und es jammerte ihn, und er lief und fiel ihm um den Hals und küßte ihn. Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt in den Himmel und vor dir und bin nicht mehr wert, daß ich dein Sohn heiße. Es sprach aber der Vater zu seinen Knechten: Bringet den vornehmsten Rock heraus und tut ihn an und gebet einen Ring an seine Hand und Schuhe an die Füße; und bringet das gemästete Kalb und schlachtet's; und lasset uns essen und fröhlich sein; weil dieser mein Sohn tot war und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden worden; und sie fingen an, fröhlich zu sein. Es war aber sein älterer Sohn auf einem Acker; und als er kam und sich dem Hause näherte, hörte er die Musik und die Reigen; und rief zu sich der Knaben einen und fragte, was das wäre? Der aber sagte ihm: Dein Bruder ist da; und dein Vater hat das gemästete Kalb geschlachtet, weil er ihn wieder gesund bekommen hat. Er erzürnte sich aber und wollte nicht hineingehen. Deswegen ging sein Vater heraus und redete ihm zu. Er aber antwortete und sprach zum Vater: Siehe, so viel Jahre diene ich dir und habe niemals dein Gebot übergangen, und mir hast du niemals einen Bock gegeben, daß ich mit meinen Freunden fröhlich wäre. Da aber dieser dein Sohn, der dein Vermögen mit Huren verschlungen hat, gekommen ist, hast du ihm das gemästete Kalb geschlachtet. Er aber sprach zu ihm: Kind, Du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, das ist dein. Fröhlich aber sein und sich erfreuen mußte man, weil dieser dein Bruder tot war und ist wieder lebendig geworden; verloren war er und ist gefunden worden. Er sprach aber auch zu seinen Jüngern: Es war ein reicher Mensch, der hatte einen Haushalter, und dieser ward bei ihm angebracht (angeschuldigt), als zerstreute er seine Güter. Und er rief ihn und sprach zu ihm: Was höre ich dieses von dir? Gib die Rechnung von deiner Haushaltung her; denn du wirst nicht mehr haushalten können. Der Haushalter aber sprach bei sich selbst: Was habe ich zu tun, weil mein Herr die Haushaltung von mir wegnimmt? Zu graben vermag ich nicht, zu betteln schäme ich mich. Ich weiß schon, was ich zu tun habe, daß, wenn ich von der Haus haltung abgesetzt werde, sie mich in ihre Häuser aufnehmen. Und er rief zu sich einen jeglichen von den Schuldnern seines Herrn und sprach zu dem ersten: Wieviel bist du meinem Herrn schuldig? Er sprach: Hundert Bat Öl. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Brief und setze dich und schreibe geschwind fünfzig. Darnach sprach er zu einem an dern: Du aber, wieviel bist du schuldig? Er sprach: Hundert Kor Weizen. Und er spricht zu ihm: Nimm deinen Brief und schreib achtzig. Und der Herr lobte den ungerechten Haushalter, daß er klüglich getan hatte; weil die Söhne dieser Welt etwas klug sind, über die Söhne des Lichts in ihrem Geschlecht. Und ich sage euch: Machet euch Freunde von dem ungerechten Mammon, auf daß, wenn es mit euch zum Ende geht, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten. Wer treu ist im Geringsten, ist auch in vielem treu; und wer im Geringsten ungerecht ist, ist auch in vielem ungerecht. So ihr nun in dem ungerechten Mammon nicht treu geworden seid, wer wird euch das Wahrhaftige anvertrauen? Und so ihr in dem Fremden nicht treu geworden seid, wer wird euch das Eurige geben? Kein Hausknecht kann zwei Herren dienen. Denn entweder wird er den einen hassen und den andern lieben, oder einem anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. Es hörten aber dieses alles auch die Pharisäer; die waren geizig und spotteten ihn aus. Und er sprach zu ihnen: Ihr seid's, die ihr euch selbst rechtfertigt vor den Menschen; aber Gott kennt eure Herzen; weil das, was bei den Menschen hoch ist, ein Greuel vor Gott ist. Das Gesetz und die Propheten (waren) bis auf Johannes; von da an wird das Reich Gottes durchs Evangelium verkündigt, und ein jeder dringt mit Gewalt hinein. Es ist aber leichter, daß Himmel und Erde vergehen, als daß vom Gesetz ein einziges Strichlein falle. Ein jeder, der sich von seinem Weibe scheidet und freit eine andere, der bricht die Ehe; und ein jeder, der die Abgeschiedene vom Manne freit, der bricht die Ehe. Es war aber ein reicher Mann, der kleidete sich mit Purpur und weißer Seide und machte sich lustig alle Tage stattlich. Es war aber ein Armer mit Namen Lazarus, der lag vor seinem Tor voller Schwären und begehrte sich zu sättigen von den Brosamlein, die von des Reichen Tische fielen; dazu kamen auch die Hunde und leckten seine Schwären ab. Es begab sich aber, daß der Arme starb und ward weggetragen von den Engeln in Abrahams Schoß. Es starb aber auch der Reiche und ward begraben. Und in der Hölle hob er seine Augen auf, da er in der Qual war, und erblickt den Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoß; und er selbst rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich mein und sende Lazarus, daß er das Äußerste seines Fingers in Wasser tauche und kühle meine Zunge, weil ich in dieser Flamme gepeinigt werde. Abraham aber sprach: Kind, gedenke, daß du dein Gutes hingenommen hast in deinem Leben, und Lazarus gleichmäßig das Böse; nun aber wird dieser getröstet, Du aber wirst gepeinigt. Und über das alles ist zwischen uns und euch eine große Kluft befestigt, daß, die da wollten von hinnen hinüberkommen zu euch, nicht können, und auch die von dort her zu uns nicht herüberfahren. Er sprach: So bitte ich dich denn, Vater, daß du ihn sendest in meines Vaters Haus, denn ich habe fünf Brüder; damit er ihnen bezeuge, auf daß nicht auch Sie kommen an diesen Ort der Qual. Spricht zu ihm Abraham: Sie haben Mose und die Propheten; sie mögen Sie hören. Er aber sprach: Nein, Vater Abraham; sondern wenn einer von den Toten zu ihnen hingeht, so werden sie Buße tun. Er sprach aber zu ihm: Wenn sie Mose und die Propheten nicht hören, so werden sie auch, wenn jemand von den Toten aufsteht, sich nicht überzeugen lassen. Er sprach aber zu den Jüngern: Es ist unmöglich, daß nicht die Ärgernisse kommen; wehe aber dem, durch welchen sie kommen. Zuträglich ist es ihm, wenn ein Mühlstein um seinen Hals liegt und er ins Meer geworfen ist, als daß er einen einzigen dieser Kleinen ärgern sollte. Hütet euch! So dein Bruder (an dir) sündigt, so verweise es ihm; und so er sich besser bedenkt, so erlasse es ihm. Und wenn er siebenmal des Tages an dir sündigt und siebenmal des Tages zu dir umkehrt und spricht: Ich habe mich besser bedacht; so sollst du es ihm erlassen. Und die Apostel sprachen zu dem Herrn: Gib uns mehr Glauben! Der Herr aber sprach: Wenn ihr Glauben hättet als ein Senfkorn, so sagtet ihr zu diesem wilden Feigenbaum: Reiß dich aus der Wurzel und pflanze dich im Meer; und er ge horchte euch. Wer ist aber unter euch, der einen Knecht hat, welcher pflügt oder die Herde hütet, der zu ihm, wenn er vom Felde hereinkommt, sage: Alsbald gehe hin und setze dich zu Tische? Wird er aber nicht zu ihm sagen: Richte zu, was ich zu Abend essen soll, und schürze dich und warte mir auf, solange ich esse und trinke; und darnach sollst Du essen und trinken. Dankt er auch demselben Knechte, daß er getan hat, was befohlen war? Ich achte nicht. Also auch Ihr, wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprechet: Wir sind unnütze Knechte; weil wir, was wir zu tun schuldig waren, getan haben. Und es begab sich, da er reiste gen Jerusalem, und er selbst zog mitten durch Samaria und Galiläa. Und da er in ein Dorf ging, begegneten ihm zehn aussätzige Männer, die standen von ferne; und die erhoben die Stimme und sprachen: Jesu, Meister, erbarme dich unser! Und da er sie sah, sprach er zu ihnen: Gehet hin und zeiget euch den Priestern! Und es geschah, indem sie hingingen, wurden sie rein. Ein einziger aber unter ihnen, da er sah, daß er gesund geworden war, kehrte um und pries Gott mit lauter Stimme und fiel aufs Angesicht zu seinen Füßen und dankte ihm; und das war ein Samariter. Jesus aber antwortete und sprach: Sind nicht die zehn rein geworden; wo sind aber die neun? Haben sie sich nicht finden lassen, daß sie im Umkehren hätten Gott die Ehre gegeben, als dieser Fremde? Und er sprach zu ihm: Stehe auf, gehe hin; dein Glaube hat dir geholfen. Da er aber gefragt ward von den Pharisäern, wann das Reich Gottes komme, antwortete er ihnen und sprach: Es kommt das Reich Gottes nicht so, daß man es vermerkt; sie werden auch nicht sagen: Siehe hie, oder siehe da; denn siehe, das Reich Gottes ist unter euch. Er sprach aber zu den Jüngern: Es werden Tage kommen, da ihr begehren werdet, einen einzigen der Tage des Sohnes des Menschen zu sehen, und werdet solchen nicht sehen. Und sie werden zu euch sagen: Siehe hie, siehe da. Gehet nicht hin und setzet (laufet) auch nicht Denn gleichwie der Blitz, der da blitzt, von der einen Gegend der Erde zu der andern leuchtet, also wird der Sohn des Menschen an seinem Tage sein. Zuvor aber muß er viel leiden und sich verwerfen lassen von diesem Geschlecht. Und wie es geschah in den Tagen Noahs, also wird's auch sein in den Tagen des Sohnes des Menschen: sie aßen, tranken, freiten, ließen sich freien, bis an den Tag, da Noah in den Kasten ging, und kam die Sintflut und verderbte alle. Desgleichen wie es geschah in den Tagen Lots: sie aßen, tranken, kauften, verkauften, pflanzten, bauten; an dem Tage aber, da Lot aus Sodom ging, regnete Feuer und Schwefel vom Himmel und verderbte alle. Auf diese Weise wird es sein an dem Tage, da der Sohn des Menschen offenbart wird. An demselben Tage, wer auf dem Dache sein wird, und sein Gerät in dem Hause, der steige nicht hinab, es zu holen; und wer auf dem Felde ist, kehre gleichermaßen nicht um nach dem, was zurück ist. Gedenket an das Weib Lots. Wer da suchen wird, sein Leben zu erhalten, wird es verlieren; und wer es verlieren wird, der wird es erhalten. Ich sage euch, diese Nacht wer den zwei auf Einem Bette sein; einer wird hingenommen werden, und der andere wird gelassen werden. Zwei werden mahlen beieinander; eine wird hingenommen werden, und die andere wird gelassen werden. Zwei werden auf dem Felde sein; einer wird hingenommen werden, und der andere wird gelassen werden. Und sie antworten und sprechen zu ihm: Wo, Herr? Er sprach zu ihnen: Wo der Körper ist, da werden sich die Adler versammeln. Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis dazu, daß man allezeit beten und nicht laß werden soll, und sprach: Es war ein Richter in einer Stadt, der sich vor Gott nicht fürchtete und vor keinem Menschen scheute. Eine Witwe aber war in derselben Stadt, und sie kam zu ihm und sprach: Schaffe mir Recht vor meinem Widersacher. Und er wollte eine Zeitlang nicht; darnach aber sprach er bei sich selbst: Ob ich mich schon vor Gott nicht fürchte und vor keinem Menschen scheue, so will ich doch, weil diese Witwe mir Ungelegenheit macht, ihr Recht schaffen, auf daß sie nicht zuletzt komme und mir ins Gesicht fahre. Da sprach der Herr: Höret, was der ungerechte Richter sagt; sollte aber Gott nicht Recht schaffen seinen Auserwählten, da sie zu ihm schreien Tag und Nacht, und er über ihnen langmütig ist? Ich sage euch, er wird geschwind Recht schaffen. Doch der Sohn des Menschen, wenn er kommt, wird er den Glauben auf Erden antreffen? Er sagte aber auch zu etlichen, die auf sich selbst ein Vertrauen setzten, daß sie gerecht wären, und die übrigen vernichteten, folgendes Gleichnis: Zwei Menschen gingen hinauf in den Tempel, zu beten, der eine ein Pharisäer, und der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stellte sich hin und betete bei sich selbst also: Gott, ich danke dir, daß ich nicht bin wie die übrigen von den Menschen, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner. Ich faste zweimal in der Woche, ich verzehnte alles, was ich bekomme. Und der Zöllner blieb von ferne stehen und wollte nicht einmal die Augen gen Himmel aufheben, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei versöhnt mir, dem Sünder. Ich sage euch, es ging dieser gerechtfertigt in sein Haus hinab vor jenem; dieweil ein jeder, der sich selbst erhöht, erniedrigt werden wird; wer aber sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. Sie brachten aber auch die Kindlein, daß er sie anrührte. Da es aber die Jünger sahen, verwiesen sie es ihnen. Jesus aber rief sie zu sich und sprach: Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solcher ist das Reich Gottes. Amen ich sage euch, wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und es fragte ihn ein Oberster und sprach: Guter Meister, was habe ich zu tun, daß ich das ewige Leben ererbe? Jesus sprach zu ihm: Was heißest du mich gut? Niemand ist gut als Einer, nämlich Gott Die Gebote weißt du: Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht morden; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis geben; ehre deinen Vater und deine Mutter. Er sprach: Dieses alles habe ich von meiner Jugend auf in acht genommen. Da Jesus das hörte, sprach er zu ihm: Noch Eines fehlt dir: Alles, was du hast, verkaufe und teile es den Armen aus, da du dann einen Schatz im Himmel haben wirst; und komm und folge mir nach. Er aber, da er dieses hörte, ward ganz traurig; denn er war sehr reich. Da aber Jesus sah, daß er ganz traurig war geworden, sprach er: Wie schwerlich werden diejenigen, welche die zeitlichen Mittel haben, in das Reich Gottes kommen. Denn es ist leichter, daß ein Kamel gehe durch ein Nadelöhr, als daß ein Reicher in das Reich Gottes komme. Da sprachen, die es hörten: Wer kann denn selig (gerettet) werden? Er aber sprach: Was unmöglich ist bei Menschen, das ist möglich bei Gott. Petrus aber sprach: Siehe, Wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Er sprach zu ihnen: Amen ich sage euch, es ist niemand, der verlassen hat ein Haus oder Eltern oder Brüder oder Weib oder Kinder um des Reiches Gottes willen, der es nicht vielfältig wieder empfange in dieser Zeit, und in der künftigen Ewigkeit ewiges Leben. Er nahm aber zu sich die Zwölf und sprach zu ihnen: Siehe, wir gehen hinauf gen Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was ge schrieben ist durch die Propheten für den Sohn des Menschen. Er wird nämlich überantwortet werden den Nationen, und er wird verspottet und verschmäht und verspeit werden, und sie werden ihn geißeln und töten, und am dritten Tage wird er wieder auferstehen. Und sie verstanden der keines, und dieses Wort war vor ihnen verborgen, und sie erkannten nicht, was gesagt ward. Großer Nachdruck! Es begab sich aber, da er nahe zu Jericho kam, saß ein Blinder am Wege und bettelte; da er es aber hörte, daß viele Leute vorbeizogen, forschte er, was das wäre. Da meldeten sie ihm, Jesus von Nazareth ginge vorüber. Und er rief und sprach: Jesu, Davids Sohn, erbarme dich mein. Und die vorangingen, legten ihm auf, er sollte schweigen; Er aber schrie viel mehr: Davids Sohn, erbarme dich mein. Jesus aber stand still und hieß ihn zu sich führen. Da er aber sich näherte, fragte er ihn und sprach: Was willst du, daß ich dir tun soll? Er sprach: Herr, daß ich aufsehen möge. Und Jesus sprach zu ihm: Siehe auf; dein Glaube hat dir geholfen Und alsbald sah er auf und folgte ihm nach und pries Gott; und alles Volk, so es sah, gab Gott ein Lob. Und er ging hinein und zog durch Jericho; und siehe, da war ein Mann, der mit Namen Zachäus hieß, und der war ein Hauptzöllner und dazu reich; und er suchte Jesum zu sehen, wer er wäre, und konnte nicht vor dem Haufen, denn er war klein von Person. Und er lief vorne voraus und stieg auf einen Maulbeerbaum, auf daß er ihn sähe; denn daselbst sollte er durchkommen. Und als er kam an den Ort, sah Jesus auf und ward sein gewahr und sprach zu ihm: Zachäus, steig eilend herunter; heute muß ich in deinem Hause bleiben. Und er stieg eilend hernieder und nahm ihn auf mit Freuden. Und da sie es sahen, murrten sie alle untereinander und sprachen: Bei einem sündhaften Mann hat er die Einkehr genommen. Zachäus aber trat dar und sprach zu Jesu: Siehe, Herr, die Hälfte meiner Güter durch die Bank gebe ich den Armen, und wenn ich jemand um etwas betrogen habe, so erstatte ich es vierfältig. Jesus aber sprach zu ihm: Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, sintemal auch er selbst ein Sohn Abrahams ist. Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, zu suchen und selig zu machen (zu retten), das verloren war. Da sie aber dieses hörten, sagte er weiter ein Gleichnis, darum daß er nahe bei Jerusalem war und Sie meinten, das Reich Gottes werde alsbald zum Vorschein kommen. So sagte er nun: Ein wohlgeborener Mensch zog ferne in ein Land, ein Reich für sich einzunehmen und wieder zu kommen. Da rief er zehn seiner Knechte und gab ihnen zehn Mark und sprach zu ihnen: Handelt, bis ich komme. Seine Bürger aber haßten ihn und schickten eine Gesandtschaft ihm nach und sprachen: Wir wollen nicht, daß dieser über uns König sei. Und es begab sich, da er wieder zurückkam, nachdem er das Reich eingenommen hatte, hieß er ihm diese Knechte rufen, denen er das Geld gegeben hatte, daß er erführe, wer was erhandelt hätte Da trat herzu der erste und sprach: Herr, deine Mark hat zehn Mark dazu gebracht. Und er sprach zu ihm: Wohlan, du guter Knecht, weil du im Geringsten getreu warst, so sei Befehlshaber über zehn Städte. Und es kam der andere und sprach: Herr, deine Mark hat fünf Mark getragen. Da sprach er auch zu diesem: Auch Du sollst über fünf Städte sein. Und ein anderer kam und sprach: Herr, siehe, da ist deine Mark, welche ich hatte in einem Schweißtuch verwahrt liegen. Denn ich fürchtete dich, weil du ein strenger Mensch bist; du nimmst, was du nicht hingelegt hast, und erntest, was du nicht gesät hast. Er spricht zu ihm: Aus deinem Munde werde ich dich richten, du schlimmer Knecht. Wußtest du, daß ich ein strenger Mensch bin, und nehme, das ich nicht hingelegt habe, und ernte, das ich nicht gesät habe: warum hast du denn mein Geld nicht in die Wechselbank gegeben, da Ich es bei meiner Ankunft mit Wucher eingenommen hätte? Und er sprach zu denen, die dabeistanden: Nehmet von ihm die Mark und gebt's dem, der die zehn Mark hat. Und sie sprachen zu ihm: Herr, er hat zehn Mark. Denn ich sage euch: Einem jeden, der da hat, wird gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, wird auch das, was er hat, hinweggenommen werden. Jedoch jene meine Feinde, die nicht wollten, daß ich über sie König sein sollte, führet hieher und hauet sie vor mir nieder. Und als er dieses sagte, zog er fort und ging hinauf gen Jerusalem. Und es begab sich, als er nahte gen Bethphage und Bethanien, an den sogenannten Ölberg, sandte er seiner Jünger zwei, und sprach: Gehet hin in den Flecken, der da vor Augen liegt; und wenn ihr hineinkommt, werdet ihr ein Füllen angebunden finden, auf welchem kein Mensch jemals gesessen ist; löset es ab und bringet's. Und so jemand euch fragt: warum löset ihr's ab? so saget also zu ihm: Der Herr bedarf sein. Da gingen die Abgesandten hin und trafen's an, wie er ihnen gesagt hatte. Als sie aber das Füllen ablösten, sprachen seine Herren zu ihnen: Was löset ihr das Füllen ab? Sie sprachen: Der Herr bedarf sein. Und sie brachten es zu Jesu; und sie warfen ihre Kleider auf das Füllen und setzten Jesum darauf. Und da er hinzog, unterstreuten sie ihre Kleider auf den Weg. Da er aber schon nahe hinzukam, bei der Steige am Ölberg, fingen sie an, die gesamte Menge der Jünger, mit Freuden Gott zu loben mit lauter Stimme wegen aller Kräfte, die sie gesehen hatten, und sprachen: Gesegnet sei, der da kommt, ein König, in dem Namen des Herrn. Friede im Himmel, und Herrlichkeit in aller Höhe. Und etliche der Pharisäer von dem Haufen sprachen zu ihm: Meister, tue deinen Jüngern Einhalt. Er antwortete und sprach zu ihnen: Ich sage euch: Ehe diese schweigen, werden die Steine schreien. Und als er nahe hinzugekommen und die Stadt sah, weinte er über sie und sprach: Erkenntest auch Du, auch eben an diesem deinem Tag, das, was zu deinem Frieden diente; nun aber ist es vor deinen Augen verborgen. Denn es werden Tage über dich daherkommen, da deine Feinde werden einen Schutt um dich herum machen und dich umringen und dich ängsten von allen Orten her, und dich schleifen und deine Kinder in dir und in dir keinen Stein auf dem andern lassen, dafür daß du nicht erkannt hast die Zeit deiner Heimsuchung. Und er ging in den Tempel und fing an auszutreiben, die darin verkauften und kauften, und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: Mein Haus ist ein Bethaus; Ihr aber habt es gemacht zu einer Räuberhöhle. Und er lehrte täglich in dem Tempel; aber die Hohenpriester und die Schriftgelehrten und die Vornehmsten vom Volk suchten ihn umzubringen; und fanden nicht, was sie tun sollten, denn das gesamte Volk hing an ihm mit Zuhören. Und es begab sich an Einem der Tage, da er das Volk lehrte im Tempel und das Evangelium predigte, kamen dazu die Hohenpriester und Schriftgelehrten samt den Ältesten und redeten ihn an und sprachen: Sage uns, aus was für einer Macht tust du dieses, oder wer ist es, der dir diese Macht gegeben hat? Er antwortete aber und sprach zu ihnen: Auch Ich will euch ein einziges Wort fragen, saget mir's: Die Taufe des Johannes, war sie vom Himmel oder von Menschen? Sie aber überlegten es bei sich selbst und sprachen: Sagen wir, vom Himmel, so wird er sagen: Warum habt ihr ihm denn nicht geglaubt? Sagen wir aber, von Menschen, so wird alles Volk uns steinigen; denn es ist versichert, daß Johannes ein Prophet sei. Und sie antworteten, sie wüßten's nicht, woher. Und Jesus sprach zu ihnen: So sage auch Ich euch nicht, aus was für einer Macht ich dieses tue. Er fing aber an, zu dem Volk zu sagen dieses Gleichnis: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und tat ihn Weingärtnern aus und zog über Land auf geraume Zeiten. Und zu seiner Zeit sandte er zu den Weingärtnern einen Knecht, daß sie ihm von der Frucht des Weinberges geben sollten; die Weingärtner aber schlugen ihn und schickten ihn leer fort. Und über das sandte er einen an deren Knecht; Sie aber schlugen auch denselben und verunehrten ihn und schickten ihn leer fort. Und über das sandte er den dritten; Sie aber verwundeten auch diesen und stießen ihn aus. Da sprach der Herr des Weinberges: Was soll ich tun? Ich will meinen geliebten Sohn senden; sie werden ja, wenn sie diesen sehen, sich scheuen. Da aber die Weingärtner ihn sahen, dachten sie bei sich selbst und sprachen: Dieser ist der Erbe; kommt, laßt uns ihn töten, auf daß die Erbschaft unser werde. Und sie stießen ihn hinaus vor den Weinberg und töteten ihn. Was wird denn der Herr des Weinberges ihnen tun? Er wird kommen und diese Weingärtner umbringen und den Weinberg andern geben. Da sie es hörten, sprachen sie: Das sei ferne. Er aber sah sie an und sprach: Was ist denn dieses, das geschrieben steht: Der Stein, den die Bauleute weggeschätzt haben, der ist zum Eckstein geworden? Ein jeder, der auf denselben Stein fällt, der wird sich zerstoßen; auf welchen er aber fällt, den wird er zerstäuben. Und es suchten die Hohenpriester und die Schriftgelehrten die Hände an ihn zu legen zu derselben Stunde, und fürchteten das Volk, denn sie merkten, daß er auf sie dieses Gleichnis gesagt hatte. Und sie gaben acht und sandten Laurer aus, die sich verstellten, als ob sie gerecht wären, auf daß sie ihn bei einer Rede fingen, ihn zu übergeben der Regierung und der Gewalt des Landvogts. Und sie fragten ihn und sprachen: Meister, wir wissen, daß du geradezu redest und lehrest und siehst die Person nicht an, sondern lehrest den Weg Gottes nach der Wahrheit. Dürfen Wir dem Kaiser Schoß geben oder nicht? Er merkte aber ihre List und sprach zu ihnen: Was versuchet ihr mich? Weiset mir einen Zehner; wessen Bild und Überschrift hat er? Sie antworteten und sprachen: Des Kaisers. Er sprach zu ihnen: Bezahlet also, was des Kaisers ist, dem Kaiser; und was Gottes ist, Gott. Und sie vermochten ihn nicht bei einem Wort zu fangen vor dem Volk; und sie verwunderten sich über seiner Antwort und schwiegen stille. Es traten etliche der Sadduzäer hinzu, die da widersprechen, es sei keine Auferstehung, und fragten ihn und sprachen: Meister, es hat Mose uns geschrieben, so jemandes Bruder stirbt und hat ein Weib, und solcher stirbt ohne Kinder, so soll sein Bruder das Weib nehmen und seinem Bruder Samen erwecken. Nun waren sieben Brüder, und der erste nahm ein Weib und starb ohne Kinder; und es nahm der zweite das Weib, und dieser starb ohne Kinder; und der dritte nahm sie, desglei chen auch die sieben; sie ließen keine Kinder nach sich und starben. Zuletzt nach allen starb auch das Weib. Nun in der Auferstehung, wessen Weib wird sie unter ihnen? Denn die sieben haben sie zum Weibe gehabt. Und es antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Die Kinder dieser Welt freien und lassen sich freien; welche aber gewürdigt sind, jene Welt zu erlangen und die Auferstehung aus den Toten, die freien nicht und lassen sich auch nicht freien; denn sie können hinfort auch nicht sterben. Denn sie sind den Engeln gleich und sind Kinder Gottes, indem sie der Auferstehung Kinder sind. Daß aber die Toten auferstehen, hat auch Mose angezeigt bei dem Busch, da er den Herrn nennt den Gott Abrahams und den Gott Isaaks und den Gott Jakobs. Gott aber ist nicht der Toten, sondern der Lebendigen. Denn alle leben ihm. Da antworteten etliche der Schriftgelehrten und sprachen: Meister, du hast wohl geredet. Und sie erkühnten sich nicht mehr, ihn das Geringste zu fragen. Er sprach aber zu ihnen: Wie sagen sie, Christus sei Davids Sohn? Und er selbst, David, sagt im Psalmbuch: Es sprach der Herr zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich lege deine Feinde als einen Schemel deiner Füße. David nun nennt ihn einen Herrn, und wie ist er sein Sohn? Da aber alles Volk zuhörte, sprach er zu seinen Jüngern: Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die da wollen einhergehen in langen Röcken und lieben die Grüße auf den Märkten und die er sten Sitze in den Schulen und die ersten Plätze bei den Mahlzeiten; sie essen die Häuser der Witwen auf, und zum Vorwand machen sie lange Gebete. Diese werden ein schwereres Urteil empfangen. Er sah aber auf und schaute die, so ihre Gaben in den Schatzkasten legten und reich waren; er schaute aber auch eine sehr arme Witwe, die zwei Heller darein legte. Und er sprach: Wahrlich, ich sage euch, diese arme Witwe hat mehr als alle eingelegt; denn diese miteinander haben von ihrem Überfluß eingelegt zu den Gaben Gottes; diese aber hat von ihrer Armut alle Nahrung, die sie hatte, eingelegt. Und da etliche sagten von dem Tempel, daß er mit schönen Steinen und gestifteten Dingen geziert wäre, sprach er: Es werden Tage kommen, da an diesem, was ihr sehet, kein Stein auf dem andern wird gelassen werden, der nicht abgebrochen würde. Sie fragten ihn aber und sprachen: Meister, wann wird denn dieses sein? und was ist das Zeichen, wann dieses geschehen wird? Er sprach: Sehet zu, daß ihr nicht verführt werdet. Denn viele werden kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin's, und die Zeit hat sich genaht. So gehet nun ihnen nicht nach. Wenn ihr aber hören werdet von Kriegen und Empörungen, so sollt ihr euch nicht scheu machen lassen; denn es muß dieses zuvor geschehen; aber es ist nicht alsbald das Ende. Da sprach er zu ihnen: Es wird sich erheben eine Nation über die andere und ein Reich über das andere; und werden große Erdbeben hin und wieder und Hungersnöte und ansteckende Seuchen sein, auch werden Schrecknisse und Zeichen vom Himmel groß sein. Vor dem allem aber werden sie an euch ihre Hände legen und verfolgen und übergeben in Schulen und Ge fängnisse, da man euch vor Könige und Landvögte führen wird, um meines Namens willen. Es wird aber euch zu einem Zeugnis ausschlagen. So fasset es nun in eure Herzen, daß ihr euch auf keine Verantwortung vorher besinnet. Denn Ich werde euch Mund und Weisheit geben, der nicht widersprechen noch widerstehen können werden alle, die sich euch widersetzen. Ihr werdet aber übergeben werden auch von Eltern und Geschwistern und Verwandten und Freunden, und sie werden (etliche) von euch töten; und ihr werdet gehaßt sein von jedermann um meines Namens willen; und ein Haar von eurem Haupt wird nicht umkommen. In eurer Geduld werdet ihr eure Seelen behaupten. Wenn ihr aber sehet, daß Jerusalem von Kriegsheeren umringt wird, alsdann erkennet, daß ihre Verwüstung sich genaht habe. Alsdann, die in Judäa sind, fliehen auf die Berge; und die mitten darinnen sind, weichen heraus; und die in den Gegenden gehen nicht hinein. Denn dies sind Tage der Rache, daß erfüllt werde alles, was geschrieben ist. Wehe aber den Schwangeren und den Säugenden in denselben Tagen. Denn es wird eine große Not sein auf der Erde und ein Zorn gegen dies Volk. Und sie werden fallen durch des Schwertes Schärfe und gefangen geführt werden unter alle Nationen; und Jerusalem wird zertreten werden von Nationen, bis der Nationen Zeiten erfüllt sind. Und es werden Zeichen sein an der Sonne und dem Mond und den Sternen, und auf der Erde eine Angst an den Nationen; dabei wird man nicht wissen, wo aus noch ein, vor dem Brausen und Wallen des Meeres; da die Menschen verschmachten vor Furcht und Warten dessen, was über den Weltkreis kommt. Denn die Kräfte der Himmel werden bewegt werden. Und alsdann werden sie sehen den Sohn des Menschen kommen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit. Wenn aber diese Dinge anfangen zu geschehen, so sehet auf und hebet eure Häupter auf, dieweil eure Erlösung sich naht. Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Sehet den Feigenbaum und alle Bäume. Wenn sie nunmehr ausschlagen, so sehet ihr's und erkennet von euch selbst, daß nunmehr der Sommer nahe ist. Also auch Ihr, wenn ihr dies sehet geschehen, so erkennet, daß das Reich Gottes nahe ist. Amen ich sage euch, dies Mannesalter wird nicht vergehen, bis alles geschieht. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte vergehen nicht. Hütet euch aber, daß eure Herzen nicht etwa beschwert werden mit Völlerei und Trunkenheit und Sorgen um zeitliche Dinge, und jener Tag euch plötzlich betrete; denn wie ein Strick wird er kommen über alle, die auf dem ganzen Erdboden sitzen. So wachet nun zu jeder Zeit betend, auf daß ihr gewürdigt werdet, zu entfliehen diesem allem, das geschehen wird, und zu bestehen vor dem Sohn des Menschen. Und er lehrte die Tage über in dem Tempel; die Nächte aber ging er hinaus und hatte seinen Aufenthalt an dem sogenannten Ölberg. Und alles Volk kam frühe zu ihm in den Tempel, ihn zu hören. Es nahte sich aber das Fest der ungesäuerten Brote, das da Passah heißt; und die Hohenpriester und die Schriftgelehrten trachteten, wie sie ihn umbrächten; denn sie fürchteten sich vor dem Volk. Es fuhr aber der Satan in Judas, mit dem Zunamen Ischarioth, der da war aus der Zahl der Zwölf; und er ging hin und redete mit den Hohenpriestern und den Hauptleuten, wie er ihn ihnen überantwortete. Und sie freuten sich und versprachen, ihm Geld zu geben. Und er ward mit ihnen eins und suchte Gelegenheit, daß er ihn ihnen überantwortete ohne Auflauf. Es kam aber der Tag der ungesäuerten Brote, an welchem man mußte das Passah schlachten; und er sandte Petrus und Johannes und sprach: Gehet hin und bereitet uns das Passah, auf daß wir es essen. Sie sprachen zu ihm: Wo willst du, daß wir's bereiten? Er sprach zu ihnen: Siehe, wenn ihr hineinkommt in die Stadt, wird euch ein Mensch begegnen, der trägt ein irdenes Gefäß mit Wasser. Folget ihm nach in das Haus, wo er hineingeht; und saget zu dem Hausvater des Hauses: Es spricht zu dir der Meister: Wo ist die Herberge, da ich das Passah mit meinen Jüngern essen möge? Und derselbe wird euch einen großen Saal zeigen, da es gedeckt ist; daselbst bereitet es. Sie gingen hin und trafen's an, wie er ihnen gesagt hatte; und bereiteten das Passah. Und da die Stunde kam, setzte er sich nieder und die zwölf Apostel mit ihm; und er sprach zu ihnen: Es hat mich sehnlich verlangt, dieses Passah mit euch zu essen, ehe ich leide. Denn ich sage euch, daß ich hinfort nicht mehr davon essen werde, bis daß es erfüllt werde im Reich Gottes. Und er nahm einen Becher, dankte und sprach: Nehmet dieses und teilet es unter euch; denn ich sage euch, daß ich nicht trinken werde (von nun an) von dem Gewächs des Weinstocks, bis daß das Reich Gottes komme. Und er nahm Brot, dankte, brach's und gab's ihnen und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird; dies tut zu meinem Angedenken. Desselbigengleichen auch den Becher nach dem Abendessen und sprach: Dieser Becher ist das neue Testament in meinem Blut, so für euch vergossen wird. Jedoch siehe, die Hand dessen, der mich verrät, ist mit mir über dem Tisch. Und der Sohn des Menschen geht zwar dahin nach dem, was bestimmt ist; doch wehe demselben Menschen, durch welchen er verraten wird. Und Sie fingen an, einander zu fragen bei sich selbst, wer es denn wäre unter ihnen, der dieses tun würde. Es erhob sich aber auch ein Streit unter ihnen, wer unter ihnen erachtet werde, größer zu sein. Er aber sprach zu ihnen: Die Könige der Nationen herrschen über sie, und die, so Gewalt über sie haben, lassen sich Wohltäter nennen. Ihr aber nicht also; sondern der Größere unter euch werde wie der Jüngere; und der Vornehmste wie der, welcher dient. Denn wer ist größer: der zu Tische sitzt oder der dient? Nicht, der zu Tische sitzt? Ich aber bin mitten unter euch wie der, so dient. Ihr aber seid es, die ihr ausgeharrt habt mit mir in meinen Versuchungen. Und Ich bescheide euch, wie mir mein Vater beschieden hat das Reich, daß ihr essen und trinken sollt über meinem Tisch in meinem Reich und sitzen auf Thronen und richten die zwölf Stämme Israels. Es sprach aber der Herr: Simon, Simon, siehe, der Satan hat euch herausverlangt, euch zu sieben wie den Weizen; Ich aber habe für dich gebeten, auf daß dein Glaube nicht aufhöre; und Du kehre einst um und stärke deine Brüder. Er sprach zu ihm: Herr, mit dir bin ich bereit, beides ins Gefängnis und in den Tod zu gehen. Er sprach: Ich sage dir, Petrus, der Hahn wird heute nicht krähen, ehe denn du dreimal verleugnest, daß du mich nicht kennest. Und er sprach zu ihnen: Da ich euch sandte ohne Beutel und Tasche und Schuhe, habt ihr Mangel an ir gend etwas gehabt? Sie sprachen: An nichts. So sprach er zu ihnen: Aber nun, wer einen Beutel hat, der nehme ihn, und gleicherweise auch eine Tasche; und wer nicht hat, verkaufe sein Kleid und kaufe ein Schwert. Denn ich sage euch: Noch dieses, das geschrieben ist, muß an mir vollendet werden: Und er hat sich unter die Übeltäter rechnen lassen. Denn das, was von mir (handelt), hat ein Ende. Sie sprachen: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter. Er sprach zu ihnen: Es ist genug. Und er ging hinaus und kam, der Gewohnheit nach, an den Ölberg; es folgten ihm aber auch seine Jünger. Und als er an den Ort gekommen, sprach er zu ihnen: Betet, daß ihr nicht in Versuchung kommet. Und er selbst zog sich von ihnen ab bei einem Steinwurf und kniete nieder und betete und sprach: Vater, wenn du willst diesen Becher von mir wegnehmen; doch nicht mein Wille, sondern der deinige geschehe. Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel und stärkte ihn. Und da ihn eine Todesangst ankam, betete er heftiger. Es ward aber sein Schweiß wie Blutsklümplein, die auf die Erde abliefen. Und da er von dem Gebet aufstand, kam er zu den Jüngern und fand sie schlafend vor der Betrübnis und sprach zu ihnen: Was schlafet ihr? Stehet auf und betet, daß ihr nicht in Versuchung geratet. Da er noch redete, siehe, da war ein Haufen Leute, und der so genannte Judas, einer der Zwölfe, ging vor ihnen hinzu und nahte sich zu Jesu, ihn zu küssen. Jesus aber sprach zu ihm: Judas, mit einem Kuß verrätst du den Sohn des Menschen? Da aber sahen, die um ihn waren, was es sein würde, sprachen sie zu ihm: Herr, sollen wir mit dem Schwert darein schlagen? Und es schlug Einer unter ihnen den Knecht des Hohenpriesters und hieb sein rechtes Ohr ab. Jesus aber antwortete und sprach: Lasset es hiebei bewenden. Und er rührte sein Ohrläpplein an und heilte ihn. Es sprach aber Jesus zu den Hohenpriestern und Hauptleuten des Tempels und Ältesten, die über ihn gekommen waren: Seid ihr als auf einen Räuber ausgezogen mit Schwertern und Stangen? Da ich täglich bei euch war in dem Tempel, habt ihr die Hände nicht gegen mich ausgereckt. Aber dies ist eure Stunde und die Macht der Finsternis. Sie griffen ihn aber und führten ihn fort und brachten ihn in des Hohenpriesters Haus. Petrus aber folgte von ferne; und da sie ein Feuer mitten in dem Hof angezündet und sich zusammengesetzt hatten, setzte sich Petrus mitten unter sie. Da ihn aber eine Magd bei der Helle sitzen sah und auf ihn schaute, sprach sie: Auch dieser war mit ihm. Er aber verleugnete ihn und sprach: Weib, ich kenne ihn nicht. Und ein wenig hernach sah ihn ein anderer und sprach: Auch Du bist von ihnen. Petrus sprach: Mensch, ich bin's nicht. Und nach Verlauf etwa Einer Stunde bestärkte es ein anderer und sprach: Wahrhaftig auch dieser war mit ihm; denn er ist ein Galiläer. Petrus aber sprach: Mensch, ich weiß es nicht, was du sagst. Und alsbald, da er noch redete, krähte der Hahn. Und der Herr wandte sich und sah Petrus an. Und Petrus gedachte an die Rede des Herrn, wie er zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und Petrus ging heraus und weinte bitterlich. Die Männer aber, die Jesum hielten, verspotteten ihn, mit Streichen; und sie bedeckten ihn und schmissen ihn ins Angesicht und fragten ihn und sprachen: Weissage, wer ist's, der dich schlug? Und vieles andere redeten sie lästerlich gegen ihn. Und als es Tag ward, versammelten sich die Ältesten des Volks, Hohenpriester und Schriftgelehrten, und führten ihn hinauf in ihren Rat und sprachen: Bist Du der Gesalbte? sage es uns. Er sprach zu ihnen: Werde ich es euch sagen, so werdet ihr nicht glauben; werde ich aber euch fragen, so werdet ihr mir nicht antworten oder loslassen. Von nun an wird der Sohn des Menschen sitzen zur Rechten der Kraft Gottes. Sie sprachen alle: So bist Du denn der Sohn Gottes? Er sprach zu ihnen: Ihr sagt's; Ich bin's. Sie sprachen: Was bedürfen wir noch Zeugnis? Denn wir selbst haben es gehört aus seinem Munde. Und es stand auf ihre gesamte Menge, und sie führten ihn Pilatus zu. Sie fingen aber an, ihn zu verklagen, und sprachen: Diesen haben wir gefunden, daß er unsere Nation verleitet und wehrt, dem Kaiser den Schoß zu geben, und spricht, er sei der Gesalbte, ein König. Pilatus fragte ihn und sprach: Bist Du der König der Juden? Er antwortete ihm und sprach: Du sagst's. Pilatus sprach zu den Hohenpriestern und den Haufen: Ich finde keine Schuld an diesem Menschen. Sie aber setzten stärker an und sprachen: Er erregt das Volk und lehrt in ganz Judäa und hat angefangen von Galiläa bis hieher. Da aber Pilatus von Galiläa hörte, fragte er, ob der Mensch ein Galiläer sei. Und als er vernahm, daß er aus dem Gebiet des Herodes sei, übersandte er ihn zu Herodes, welcher auch selbst zu Jerusalem war in diesen Tagen. Da aber Herodes Jesum sah, ward er sehr froh; denn er hätte ihn schon lange gern gesehen, weil er viel von ihm hörte; und hoffte, er würde irgendein Zeichen sehen, das von ihm geschähe. Und er fragte ihn mancher Dinge halber; Er aber antwortete ihm nichts. Es standen aber die Hohenpriester und die Schriftgelehrten da und verklagten ihn heftig. Nachdem ihn aber Herodes mit seinen Kriegsvölkern verachtet und verspottet hatte, legte er ihm ein helles Kleid an und sandte ihn Pilatus wieder. Da wurden Pilatus und Herodes Freunde an eben dem Tage miteinander; denn zuvor waren sie in Feindschaft gegeneinander gewesen. Pilatus aber rief die Hohenpriester und die Regenten und das Volk zusammen und sprach zu ihnen: Ihr habt mir diesen Menschen hergebracht, als der das Volk abwende; und siehe, da Ich es vor euch untersuchte, habe ich keine Schuld an diesem Menschen gefunden, welche ihr wider ihn klagbar anbringet; dazu auch Herodes nicht; denn ich habe euch an ihn hingewiesen, und siehe, es ist nichts des Todes wert, das er begangen hätte. So will ich ihn denn züchtigen und losgeben. Er mußte aber ihnen auf jedes Fest einen losgeben. Da erhoben sie mit vollem Haufen ein Geschrei und sprachen: Tue diesen weg und gib uns Barabbas los! welcher war um eines Aufstandes, der in der Stadt geschehen war, und eines Mordes willen in ein Gefängnis gelegt worden. Pilatus rief denn wieder zu und wollte Jesum losgeben. Sie aber riefen entgegen und sprachen: Kreuzige, kreuzige ihn! Er aber sprach das dritte Mal zu ihnen: Was hat denn dieser Übles getan? Ich habe keine Schuld des Todes an ihm gefunden. So will ich ihn denn züchtigen und losgeben. Sie aber lagen an mit großen Stimmen und begehrten, daß er gekreuzigt würde; und ihre und der Hohenpriester Stimmen nahmen überhand. Da gab Pilatus das Urteil dazu, daß ihr Begehren geschähe, und gab ihnen den los, der von eines Aufstandes und Mordes wegen ins Gefängnis gelegt war, welchen sie begehrten; Jesum aber übergab er ihrem Willen. Und als sie ihn hinführten, ergriffen sie einen, Simon von Kyrene, vom Felde kommend, dem legten sie das Kreuz auf, daß er es trüge, Jesu nach. Es folgte ihm aber eine große Menge von dem Volk und von Weibern, die ihn auch beklagten und beweinten. Jesus aber wandte sich um zu ihnen und sprach: Ihr Töchter von Jerusalem, weinet nicht über mich; nur über euch selbst weinet und über eure Kinder. Denn siehe, es kommen Tage, in welchen man sagen wird: Selig sind die Unfruchtbaren, und Leiber, die nicht geboren haben, und Brüste, die nicht gesäugt haben. Alsdann werden sie anfangen, zu sagen zu den Bergen: Fallet auf uns; und zu den Hügeln: Bedecket uns! Denn so sie an dem grünen Holz dieses tun, was soll an dem dürren werden? Es wurden aber hingeführt auch andere zwei Übeltäter, mit ihm abgetan zu werden. Und als sie gelangten an die Stätte, welche Hirnschale heißt, kreuzigten sie ihn daselbst und die Übeltäter, den einen zur Rechten und den andern zur Linken. Jesus aber sprach: Vater, erlaß es ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun. Sie teilten aber seine Kleider und warfen das Los; und das Volk stand und sah zu. Es schimpften aber auch die Regenten samt ihnen und sprachen: Andern hat er geholfen; er helfe sich selbst, wenn dieser ist der Gesalbte, der Auserwählte Gottes. Dazu verspotteten ihn die Kriegsknechte, traten hinzu und reichten ihm Essig und sprachen: Bist Du der König der Juden, so hilf dir selbst. Es war aber auch eine Überschrift geschrieben über ihm mit griechischen und lateinischen und hebräischen Buchstaben: Dieser ist der König der Juden. Einer aber von den gehenkten Übeltätern lästerte ihn und sprach: Bist Du der Gesalbte, so hilf dir selbst und uns. Der andere aber antwortete, verwies es ihm und sprach: Auch fürchtest Du dich nicht vor Gott, daß du eben in dem Gericht bist? Und Wir zwar von Rechts wegen; denn wir tragen davon, was sich gehört auf unsere Taten; dieser aber hat nichts Unbefugtes getan. Und er sprach zu Jesu: Gedenke an mich, Herr, wenn du kommst in deinem Reich. Jesus sprach zu ihm: Amen ich sage dir, heute wirst du mit mir in dem Paradiese sein. Es war aber um die sechste Stunde, und eine Finsternis ward über die ganze Erde bis zur neunten Stunde; und die Sonne ward verfinstert; und der Vorhang des Tempels zerriß mitten entzwei; und Jesus rief mit lauter Stimme und sprach: Vater, in deine Hände will ich meinen Geist befehlen; und als er dies gesagt, verschied er. Da aber der Hauptmann sah, was da geschah, pries er Gott und sprach: In der Tat war dieser Mensch gerecht. Und alle Haufen Leute, die zu diesem Spektakel zusammengekommen waren, da sie schauten, was da geschah, schlugen sie an ihre Brust und wandten wieder um. Es standen aber alle seine Bekannten von ferne, und Weiber, die ihn begleitet hatten von Galiläa, die dieses sahen. Und siehe, ein Mann mit Namen Joseph, der des Rats war, ein guter und gerechter Mann, dieser hatte nicht beigepflichtet ihrem Rat und ihrer Tat; von Arimathia, einer Stadt der Juden, welcher auch selbst auf das Reich Gottes wartete; dieser ging zu Pilatus und bat um den Leib Jesu. Und er nahm ihn herab und wikkelte ihn in eine Leinwand und legte ihn in ein Grab, das in Felsen gehauen war, wo noch niemand jemals gelegen war. Und es war der Rüsttag, der Sabbat brach an. Es folgten aber die Weiber nach, die mit ihm aus Galiläa gekommen waren, und beschauten das Grab und wie sein Leib gelegt ward. Da sie aber umgekehrt, bereiteten sie Spezerei und Salben; und den Sabbat über waren sie stille nach dem Gebot. Aber am ersten Wochentage, sobald es anfing zu tagen, kamen sie zum Grabe und brachten die Spezerei, die sie bereitet hatten, und etliche mit ihnen. Sie fanden aber den Stein abgewälzt von dem Grabe, und da sie hineingingen, fanden sie den Leib des Herrn Jesu nicht. Und es geschah, indem sie deshalb hin und her dachten, und siehe, zwei Männer traten zu ihnen in strahlenden Kleidungen. Da aber eine Furcht sie ankam, und sie ihr Angesicht auf die Erde neigten, sprachen sie zu ihnen: Was suchet ihr den Lebendigen bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern er ist auf erstanden. Gedenket daran, wie er zu euch redete, da er noch in Galiläa war und sprach: Es muß der Sohn des Menschen überantwortet werden in die Hände sündhafter Menschen und gekreuzigt werden und am dritten Tage auferstehen. Und sie gedachten an seine Worte; und kehrten um von dem Grabe und verkündigten dieses alles den Elfen und allen den übrigen. Es war aber Maria von Magdala und Johanna und Maria Jakobi und die übrigen mit ihnen, die dieses zu den Aposteln sagten. Und ihre Worte hatten vor ihnen ein Ansehen als Aberwitz, und sie glaubten ihnen nicht. Petrus aber stand auf und lief zum Grabe, und da er sich hineinbückt, sieht er die Leinentücher allein liegen, und er ging wieder heim und verwunderte sich über das, was vorgegangen war. Und siehe, zwei aus ihnen gingen eben an dem Tage in einen Flekken, der war sechzig Feldwegs von Jerusalem entlegen, mit Namen Emmaus; und dieselben redeten miteinander von allen diesen Begebenheiten. Und es geschah, indem sie redeten und sich miteinander befragten, da nahte er selber, Jesus, und wandelte mit ihnen; aber ihre Augen wurden gehalten, daß sie ihn nicht erkannten. Er sprach aber zu ihnen: Was sind das für Reden, die ihr untereinander wechselt bei eurem Gang, und seht traurig aus? Da antwortete der eine mit Namen Kleopas und sprach zu ihm: Bist Du allein fremd zu Jerusalem und weißt die Dinge nicht, die in diesen Tagen darin geschehen sind? Und er sprach zu ihnen: Welche Dinge? Sie sprachen zu ihm: Jesum von Nazareth betreffend, welcher war ein Mann, ein Prophet, mächtig in Werk und Wort vor Gott und allem Volk; und wie die Hohenpriester und die Regenten über uns ihn haben überantwortet zum Todesurteil und ihn gekreuzigt; dahingegen Wir hofften, Er sei derjenige, der Israel erlösen wird. Gleichwohl ist es bei dem allem heute der dritte Tag, seitdem dieses geschehen ist. Dazu haben uns auch etliche Weiber von uns erschreckt, die haben sich frühe zu dem Grabe begeben, und, da sie seinen Leib nicht fanden, kamen sie und sagten, sie hätten auch ein Gesicht von Engeln gesehen, welche sagen, Er lebe. Und etliche von denen, die mit uns waren, gingen hin zum Grabe und fanden's also, wie die Weiber gesagt hatten, ihn selbst aber sahen sie nicht. Und Er sprach zu ihnen: O ihr Unverständigen und Langsamen am Herzen, zu glauben über alle dem, was die Propheten geredet hatten. Mußte nicht dieses Christus leiden und in seine Herrlichkeit eingehen? Und er fing an von Mose und von allen Propheten und legte ihnen in allen den Schriften die Dinge aus, die ihn betrafen. Und sie nahten sich dem Flecken, da sie hingingen; und er tat, als hätte er weiterzugehen. Und sie zwangen ihn und sprachen: Bleibe bei uns, denn der Abend ist vorhanden, und der Tag hat sich geneigt. Und er ging hinein, bei ihnen zu bleiben. Und es geschah, da er mit ihnen zu Tische saß, nahm er das Brot und segnete es und brach's und gab's ihnen hin. Da wurden ihre Augen eröffnet, und sie erkannten ihn; und er verschwand vor ihnen. Und sie sprachen untereinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er zu uns redete auf dem Wege, und als er uns die Schriften eröffnete? Und sie standen auf eben zu der Stunde und kehrten wieder gen Jerusalem und fanden die Elf versammelt und die mit ihnen waren, welche sprachen: Der Herr ist in der Tat auferstanden und Simon erschienen; und Sie erzählten, was auf dem Wege geschehen war und wie er sich bei dem Brotbrechen ihnen hätte zu erkennen gegeben. Da Sie aber hievon redeten, stand er selbst, Jesus, mitten unter ihnen und spricht zu ihnen: Friede widerfahre euch. Sie wurden aber scheu und kamen in Furcht und meinten, sie schauten einen Geist. Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr erschrocken? und warum steigen zweifelhafte Gedanken in euren Herzen auf? Sehet meine Hände und meine Füße, denn Ich bin's selber; betastet mich und sehet; weil ein Geist nicht Fleisch und Beine hat, wie ihr schauet, daß Ich habe Und da er das sagte, zeigte er ihnen die Hände und die Füße. Da Sie aber noch nicht glaubten vor Freude und sich verwunderten, sprach er zu ihnen: Habt ihr hier etwas zu essen? Und sie reichten ihm ein Stück gebratenen Fisches und von Honigseim. Und er nahm's und aß vor ihnen. Er sprach aber zu ihnen: Das sind die Reden, die ich zu euch, sagte, da ich noch bei euch war: Es muß alles erfüllt werden, was geschrieben ist in dem Gesetz Moses und den Propheten und Psalmen von mir. Da eröffnete er ihnen den Verstand, daß sie die Schriften vernahmen. Und er sprach zu ihnen: Also ist's geschrieben, und also mußte Christus leiden und auferstehen von den Toten am dritten Tage, und gepredigt werden in seinem Namen Buße und Erlassung der Sünden unter alle Nationen, den Anfang von Jerusalem gemacht. Ihr aber seid Zeugen dieser Dinge; und siehe, Ich sende die Verheißung meines Vaters über euch; Ihr aber bleibet sitzen in der Stadt Jerusalem, bis daß ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe. Er führte sie aber hinaus bis gen Bethanien; und hob seine Hände auf und segnete sie. Und es geschah, indem er sie segnete, schied er von ihnen und hob sich empor gen Himmel. Und Sie beteten ihn an und kehrten wieder gen Jerusalem mit großer Freude; und waren immerdar in dem Tempel und rühmten und lobten Gott. Im Anfang war das Wort; und das Wort war bei Gott; und Gott war das Wort. Dieses war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe geworden, und ohne dasselbe ist nicht ein einziges geworden, was es geworden ist. (Alle Dinge) Alles, was geworden ist. In demselben war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen; und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erreicht. Es ward ein Mensch, gesandt von Gott, der hatte den Namen Johannes. Dieser kam zum Zeugnis, daß er zeugte von dem Licht, auf daß alle durch ihn gläubig würden. Nicht war derselbe das Licht, sondern daß er zeugte von dem Licht. Es war das wahrhaftige Licht, welches erleuchtet einen jeden Menschen, in diese Welt kommend. In der Welt war es, und die Welt ist durch dasselbe geworden, und die Welt hat es nicht gekannt. In sein Eigenes kam er, und seine Eigenen haben ihn nicht angenommen. Wie viele aber ihn nahmen, denen gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glaubten; welche nicht aus dem Blut noch aus einem Fleischeswillen noch aus eines Mannes Willen, sondern aus Gott gezeugt sind. Und das Wort ward Fleisch und nahm eine Hüttenwohnung unter uns, und wir schauten seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater, voll Gnade und Wahrheit. Johannes zeugt von ihm, und schrie und sprach: Dieser war es, von dem ich sagte: Der hinter mir kommt, geht mir nun vor; dieweil er eher war denn ich. Und aus seiner Fülle haben Wir alle bekommen, auch Gnade um Gnade; weil das Gesetz durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit durch Jesum Christum geworden ist. Gott hat keiner jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß war, derselbe hat's ausgelegt. Und dies ist das Zeugnis des Johannes, da die Juden von Jerusalem sandten Priester und Leviten zu ihm, auf daß sie ihn fragten: Wer bist Du? Und er bekannte; und leugnete nicht und bekannte: Ich bin nicht der Gesalbte. Und sie fragten ihn: Was denn? Elias bist Du? Er sprach: Ich bin's nicht. Der Prophet bist Du? Er ant wortete: Nein. Sie sprachen denn zu ihm: Wer bist du? daß wir eine Antwort geben denen, die uns gesandt haben. Was sagst du von dir selbst? Er sprach: Ich bin eine Stimme eines Rufenden in der Wüste: Machet den Weg des Herrn gerade; wie Jesaja der Prophet gesagt hat. Und die gesandt waren, die waren aus den Pharisäern, und fragten ihn und sprachen zu ihm: Was taufst du denn, so Du nicht der Gesalbte bist noch Elia noch der Prophet? Johannes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser; aber mitten unter euch ist getreten, den Ihr nicht kennet; Er ist's, der hinter mir kommt, welcher mir nun vorgeht; des ich nicht würdig bin, daß ich seinen Schuhriemen auflöse. Dies geschah zu Bethabara jenseits des Jordan, wo Johannes taufte. Des folgenden Tages sieht er Jesum zu ihm kommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, so da trägt die Sünde der Welt. Dieser ist's, von dem Ich gesagt habe: Hinter mir kommt ein Mann, der mir nun vorgeht, weil er eher war denn ich. Und Ich kannte ihn nicht; aber auf daß er offenbar würde dem Israel, darum bin Ich gekommen mit dem Wasser taufend. Und es zeugte Johannes und sprach: Ich schaute den Geist herabfahren als wie eine Taube vom Himmel, und er blieb über ihm; und Ich kannte ihn nicht, aber der mich gesandt hat zu taufen mit Wasser, derselbe sprach zu mir: Über welchen du sehen wirst den Geist herabfahren und über ihm bleiben, dieser ist's, der mit heiligem Geist tauft. Und Ich habe es gesehen und bezeugt, daß dieser ist der Sohn Gottes. Des folgenden Tages wiederum stand Johannes und von seinen Jüngern zwei; und er sah auf Jesum, der da wandelte, und spricht: Siehe, das Lamm Gottes. (der da wandelte) ohne daß er zu Johannes käme. Und es hörten ihn die zwei Jünger reden und folgten Jesu nach. Jesus aber wandte sich um, und da er sie sah nachfolgen, spricht er zu ihnen: Was suchet ihr? Sie aber spra chen zu ihm: Rabbi (das heißt verdolmetscht: Meister), wo hältst du dich auf? Er spricht zu ihnen: Kommt und sehet's. Sie kamen und sahen, wo er sich aufhält; und hielten sich bei ihm auf denselben Tag. Das war um die zehnte Stunde. Es war Andreas, der Bruder des Simon Petrus, einer von den zweien, die es von Johannes hörten und ihm nachfolgten. Dieser ist der erste, der seinen eigenen Bruder Simon findet, und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden; das ist verdolmetscht: der Gesalbte. Und er führte ihn zu Jesu. Jesus sah ihn an und sprach: Du bist Simon, der Sohn Jonas; Du sollst Kephas heißen; das wird verdolmetscht: ein Fels. Des folgenden Tages wollte er ausziehen nach Galiläa; und Jesus findet Philippus und spricht zu ihm: Folge mir nach. Es war aber Philippus von Beth saida, aus der Stadt des Andreas und Petrus. Philippus findet Nathanael und spricht zu ihm: Von dem Mose geschrieben hat in dem Gesetz und die Propheten, haben wir gefunden, Jesum, den Sohn Josephs, den von Nazareth. Und Nathanael sprach zu ihm: Kann von Nazareth etwas Gutes sein? Spricht zu ihm Philippus: Komm und sieh es. Jesus sah Nathanael zu ihm kommen und spricht von ihm: Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in welchem kein Betrug ist. Spricht Nathanael zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Ehe dir Philippus rief, da du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich. Nathanael antwortete und spricht zu ihm: Rabbi, Du bist der Sohn Got tes, Du bist der König Israels. Jesus antwortete und sprach zu ihm: Weil ich dir gesagt habe: Ich sah dich unter dem Feigenbaum, so glaubst du; du wirst größere Dinge als diese sehen. Und er spricht zu ihm: Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet (von nun an) den Himmel eröffnet sehen und die Engel Gottes hinaufund herabsteigen zu dem Sohn des Menschen. Und an dem dritten Tage ward eine Hochzeit zu Kana in Galiläa, und die Mutter Jesu war daselbst. Es ward aber auch Jesus und seine Jünger zur Hochzeit eingeladen. Und da der Wein ausging, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Wein haben sie nicht. Spricht Jesus zu ihr: Weib, was willst du mir an Hand geben? Meine Stunde ist noch nicht da. Spricht seine Mutter zu den Aufwärtern: Was er euch sagt, das tut. Es waren aber allda sechs steinerne Wasserkästen gesetzt zu der Reinigung der Juden, und hielten jeder zwei oder drei Eichen (metretés, ein Maß, 39 Liter enthaltend). Spricht Jesus zu ihnen: Füllet die Wasserkästen mit Wasser. Und sie füllten sie bis obenan. Und er spricht zu ihnen: Schöpfet nun und bringet's dem Speisemeister; und sie brachten's. Als aber der Speisemeister kostete das Wasser, das zu Wein geworden war; da er denn nicht wußte, wo es her sei, die Aufwärter aber wußten's, die das Wasser geschöpft hatten; ruft der Speisemeister den Bräutigam und spricht zu ihm: Jedermann stellt zuerst den guten Wein auf, und wenn sie trunken werden, alsdann den geringeren; du hast den guten Wein bisher aufbehalten. Hiemit machte Jesus den Anfang an den Zeichen, zu Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit; und seine Jünger glaubten an ihn. Nach diesem ging er hinab nach Johannesernaum, er und seine Mutter und seine Brüder und seine Jünger; und daselbst blieben sie nicht viele Tage. Und es war nahe das Passah der Juden, und Jesus ging hinauf gen Jerusalem. Und er traf in dem Tempel an, die da Ochsen und Schafe und Tauben verkauften, und die Wechsler, die da saßen. Und er machte eine Peitsche von Stricken und trieb alle zum Tempel hinaus, auch die Schafe und die Ochsen; und die Münze der Wechsler verschüttete er, und die Tische kehrte er um; und zu denen, die die Tauben verkauften, sprach er: Traget das von hinnen; machet nicht das Haus meines Vaters zu einem Kaufhause. Es gedachten aber seine Jünger daran, daß geschrieben ist: Der Eifer um dein Haus verzehrt mich. Da antworteten nun die Juden und sprachen zu ihm: Was für ein Zeichen weisest du uns, daß du dieses tust? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brechet diesen Tempel ab, so werde ich ihn in drei Tagen aufrichten. Die Juden nun sprachen: In sechsundvierzig Jahren ist dieser Tempel gebaut, und Du wirst ihn in drei Tagen aufrichten? Er aber redete von dem Tempel seines Leibes. Als er nun auferstanden war von den Toten, gedachten seine Jünger daran, daß er dies geredet hatte; und sie glaubten der Schrift und der Rede, die Jesus gesagt hatte. Als er aber zu Jerusalem war an dem Passah, an dem Fest, wurden viele gläubig an seinen Namen, da sie seine Zeichen schauten, die er tat. Er aber, Jesus vertraute sich ihnen nicht, dieweil er alle erkannte, und weil er nicht bedurfte, daß jemand Zeugnis von dem Menschen gäbe; denn er erkannte selbst, was in dem Menschen war. Es war aber ein Mensch aus den Pharisäern, mit Namen Nikodemus, ein Regent der Juden; dieser kam zu ihm bei Nacht und sprach zu ihm: Rabbi, wir wissen, daß du von Gott gekommen bist (als) ein Lehrer; denn niemand kann diese Zeichen tun, die Du tust, wenn Gott nicht mit ihm ist. Jesus antwortete und sprach zu ihm: Amen, amen, ich sage dir: Wenn nicht jemand von oben her geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen. Spricht zu ihm Nikodemus: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist; kann er in seiner Mutter Leib das andere Mal eingehen und geboren werden? Jesus antwortete: Amen, amen, ich sage dir, wenn nicht jemand geboren wird aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Das, was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch; und das, was aus dem Geist geboren ist, ist Geist. Verwundere dich nicht, daß ich zu dir sagte: Ihr müsset von oben her geboren werden. Der Geist bläst, wo er will, und seine Stimme hörst du, aber du weißt nicht, wo er herkommt und wo er hingeht. Also ist ein jeglicher, der aus dem Geist geboren ist. Nikodemus antwortete und sprach zu ihm: Wie können diese (Dinge) geschehen? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Bist Du der Lehrer Israels und erkennst diese (Dinge) nicht? Amen, amen, ich sage dir, was wir wissen, das reden wir, und was wir gesehen haben, das zeugen wir; und unser Zeugnis nehmt ihr nicht an. Habe ich die irdischen (Dinge) euch gesagt, und ihr glaubet nicht; wie werdet ihr, wenn ich euch die himmlischen (Dinge) sage, glauben? Da niemand in den Himmel hinaufgefahren ist, als der von dem Himmel herniedergefahren ist, der Sohn des Menschen, der in dem Himmel war. Und wie Mose erhöht hat die Schlange in der Wüste, also muß der Sohn des Menschen sich erhöhen lassen, auf daß ein jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren werde, sondern ewiges Leben habe. Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß ein jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren werde, sondern ewiges Leben habe. Denn Gott hat seinen Sohn nicht gesandt in die Welt, daß er die Welt richtete, sondern daß die Welt durch ihn selig gemacht (gerettet) würde. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, dieweil er nicht geglaubt hat an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes. Dies ist aber das Gericht, daß das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen haben geliebt mehr die Finsternis als das Licht. Denn ihre Werke waren arg. Denn ein jeder, der Böses treibt, haßt das Licht und kommt nicht zu dem Licht, auf daß seine Werke nicht überwiesen werden; wer aber die Wahrheit tut, kommt zu dem Licht, auf daß seine Werke offenbar werden, weil sie in Gott gewirkt sind. Darnach kam Jesus und seine Jünger in das jüdische Land und hielt sich daselbst mit ihnen auf und taufte. Johannes aber taufte auch zu Enon, nahe bei Salim, weil viele Wasser daselbst waren; und sie kamen hin und ließen sich taufen. Denn Johannes war noch nicht in das Gefängnis gelegt. Da entstand nun eine Frage bei den Jüngern des Johannes mit den Juden wegen der Reinigung; und sie kamen zu Johannes und sprachen zu ihm: Rabbi, der bei dir war jenseits des Jordans, dem du Zeugnis gegeben hast, siehe, dieser tauft, und alle kommen zu ihm. Johannes antwortete und sprach: Ein Mensch kann nichts nehmen, wenn es ihm nicht aus dem Himmel gegeben ist. Ihr selbst seid meine Zeugen, daß ich gesagt habe: Ich bin nicht der Gesalbte, sondern bin vor jenem hergesandt. Der die Braut hat, ist Bräutigam; der Freund aber des Bräutigams, welcher dasteht und ihn hört, freut sich rechtschaffen um der Stimme des Bräutigams willen. Diese meine Freude nun ist erfüllt. Jener muß wachsen, Ich aber abnehmen. Der von oben her kommt, ist über alle. Der aus der Erde ist, ist eben aus der Erde und redet aus der Erde; der aus dem Himmel kommt, ist über alle; und was er gesehen und gehört hat, das zeugt er, und sein Zeugnis nimmt niemand an. Wer sein Zeugnis angenommen hat, hat's versiegelt, daß Gott wahrhaftig sei. Denn der, welchen Gott gesandt hat, redet die Worte Gottes; denn Gott gibt den Geist nicht gemessen. Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben. Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht traut, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm. Als nun Jesus inneward, daß die Pharisäer gehört hätten, daß Jesus mehr Jünger machte und taufte als Johannes, wiewohl Jesus selber nicht taufte, sondern seine Jünger, da verließ er Judäa und ging wieder hin nach Galiläa. Er mußte aber durch Samaria reisen. So kam er nun zu einer Stadt Samarias, die hieß Sichar, nahe bei dem Landgut, das Jakob Josef, seinem Sohn, gab. Es war aber daselbst Jakobs Brunnen. Da nun Jesus müde war von der Reise, setzte er sich also an den Brunnen hin. Das war um die sechste Stunde. Da kommt ein Weib von Samaria, Wasser zu schöpfen. Spricht Jesus zu ihr: Gib mir trinken! Denn seine Jünger waren in die Stadt hineingegangen, daß sie Speise kauften. Spricht nun das samaritische Weib zu ihm: Wie begehrst Du, der du ein Jude bist, trinken von mir, die ich ein samaritisches Weib bin? Denn die Juden haben keinen Umgang mit den Samaritern. Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du kenntest das Geschenk Gottes, und wer es ist, der zu dir sagt: Gib mir trinken, Du hättest an ihn begehrt, und er hätte dir gegeben lebendiges Wasser. Spricht zu ihm das Weib: Herr, du hast kein Geschirr zum Schöpfen, und dazu ist der Brunnen tief; woher hast du denn das lebendige Wasser? Bist Du größer als unser Vater Ja kob, der uns den Brunnen gegeben hat, und Er hat daraus getrunken und seine Söhne und sein Vieh? Jesus antwortete und sprach zu ihr: Einen jeden, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten; wer aber von dem Wasser trinkt, das Ich ihm geben werde, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm werden ein Brunnen Wassers, das ins ewige Leben quillt. Spricht zu ihm das Weib: Herr, gib mir dieses Wasser, auf daß mich nicht dürste, und ich nicht hierher komme, zu schöpfen. Spricht Jesus zu ihr: Gehe hin, rufe deinem Mann und komm hierher. Das Weib antwortete und sprach: Ich habe keinen Mann. Spricht Jesus zu ihr: Du hast wohl gesagt: Ich habe keinen Mann; denn fünf Männer hast du gehabt; und nun ist der, den du hast, dein Mann nicht; das ist wahr, was du gesagt hast. Spricht zu ihm das Weib: Herr, ich sehe, daß Du ein Prophet bist. Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet, und Ihr sagt, zu Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten soll. Spricht Jesus zu ihr: Weib, glaube mir, es kommt eine Stunde, da ihr weder auf diesem Berge noch zu Jerusalem werdet den Vater anbeten. Ihr betet an, was ihr nicht kennt; Wir beten an, was wir kennen; dieweil das Heil aus den Juden ist. Aber es kommt eine Stunde und ist wirklich, da die wahrhaftigen Anbeter werden den Vater anbeten in Geist und Wahrheit; denn auch der Vater solche sucht, die ihn anbeten. Ein Geist (ist) Gott; und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten. Spricht das Weib zu ihm: Ich weiß, daß Messias kommt, der sogenannte Gesalbte; wenn derselbe kommt, so wird er uns alles verkündigen. Spricht Jesus zu ihr: Ich bin's, der ich zu dir rede. Und über diesem kamen seine Jünger und verwunderten sich, daß er mit einem Weibe redete. Gleichwohl sprach keiner: Was suchst du? oder was redest du mit ihr? So ließ nun das Weib ihr Wassergeschirr stehen und ging hin in die Stadt und spricht zu den Leuten: Kommt, sehet einen Menschen, der mir gesagt hat alles, was ich getan habe, ob nicht dieser der Gesalbte ist. Da gingen sie aus der Stadt und kamen zu ihm. Inzwischen aber ersuchten ihn die Jünger und sprachen: Rabbi, iß! Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht wisset. Da sprachen die Jünger untereinander: Hat ihm jemand zu essen gebracht? Spricht Jesus zu ihnen: Meine Speise ist, daß ich tue den Willen des, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk. Saget nicht Ihr: Es sind noch vier Monate, so kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebet eure Augen auf und beschauet die Felder, daß sie schon weiß sind zur Ernte. Und der da erntet, empfängt Lohn und sammelt Frucht ins ewige Leben; auf daß, der da säte, sich zugleich freue, und der da erntet. Denn hier trifft die wahrhaftige Rede ein: Ein anderer ist, der da säte, und ein anderer, der da erntet. Ich habe euch gesandt, zu ernten, das nicht Ihr gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und Ihr seid in ihre Arbeit eingetreten. Aus derselben Stadt aber wurden viele von den Samaritern gläubig an ihn um des Weibes Rede willen, die da zeugte: Er hat mir gesagt alles, was ich getan habe. Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb daselbst zwei Tage. Und viel mehr glaubten um seiner Rede willen und sprachen zu dem Weibe: Wir glauben nicht mehr um deiner Aussage willen; denn wir selbst haben's gehört und wissen, daß dieser ist wahrhaftig der Heiland der Welt. Nach den zwei Tagen aber zog er aus von dannen und zog hin nach Galiläa. Denn er selbst, Jesus, zeugte, daß ein Prophet in seiner eigenen Vaterstadt nicht wert geachtet wird. Da er nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer auf, die alles gesehen hatten, was er zu Jerusalem tat an dem Fest; denn auch Sie waren auf das Fest gekommen. So kam er nun abermals gen Kana in Galiläa, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte. Und es war ein Königischer, dessen Sohn war krank zu Johannesernaum. Da dieser hörte, daß Jesus aus Judäa nach Galiläa gekommen sei, ging er hin zu ihm und bat ihn, daß er hinab ginge und heilte seinen Sohn; denn er war todkrank. Da sprach nun Jesus zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so werdet ihr nicht glauben. Spricht der Königische zu ihm: Herr, gehe hinab, ehe denn mein Kind stirbt. Spricht Jesus zu ihm: Gehe hin; dein Sohn lebt. Und der Mensch glaubte der Rede, die Jesus zu ihm sagte, und ging hin. Da er aber schon hinabging, begegneten ihm seine Knechte und verkündigten und sprachen: Dein Knabe lebt Da forschte er denn von ihnen die Stunde, in welcher er sich feiner befand. Und sie sprachen zu ihm: Gestern auf die siebte Stunde verließ ihn das Fieber. Da merkte denn der Vater, daß es auf dieselbe Stunde war, in welcher Jesus zu ihm sagte: Dein Sohn lebt. Und er glaubte selbst und sein Haus ganz. Dieses zweite Zeichen tat Jesus wiederum, da er aus Judäa nach Galiläa kam. Danach war ein Fest der Juden, und Jesus ging hinauf gen Jerusalem. Es ist aber zu Jerusalem bei der Schäferei ein Teich, mit dem Zunamen auf hebräisch Bethesda, der hat fünf bedeckte Gänge. In diesen lag eine große Menge da von Kranken, Blinden, Lahmen, Dürren, die auf die Bewegung des Wassers warteten. Denn ein Engel stieg zu Zeiten hinab in den Teich, und das Wasser ward trübe gemacht; der nun zuerst hineinstieg, nachdem das Wasser trübe geworden war, der ward gesund, mit welcher Seuche er immer behaftet wäre. Es war aber ein Mensch daselbst, der achtunddreißig Jahre mit der Krankheit zugebracht hatte. Als diesen Jesus sah da liegen und wußte, daß er schon lange Zeit auf sich hätte, spricht er zu ihm: Willst du gesund werden? Es antwortete ihm der Kranke: Herr, ich habe keinen Menschen, daß er, wenn das Wasser trübe wird, mich in den Teich tue; indem aber Ich komme, steigt ein anderer vor mir hinab. Spricht Jesus zu ihm: Stehe auf, hebe dein Bettlein auf und wandle! Und alsbald ward der Mensch gesund und hob sein Bettlein auf und wandelte. Es war aber Sabbat an demselben Tage. Die Juden nun sprachen zu dem, der geheilt worden war: Es ist Sabbat; du darfst nicht das Bettlein tragen. Er antwortete ihnen: Der mich gesund machte, derselbe sprach zu mir: Hebe dein Bettlein auf und wandle. Da fragten sie ihn: Wer ist der Mensch, der zu dir gesagt hat: Hebe dein Bettlein auf und wandle? Der aber gesund gemacht war, wußte nicht, wer es war; denn Jesus war beiseite gegangen, da ein Haufen Leute an dem Ort war. Darnach trifft ihn Jesus in dem Tempel an, und er spricht zu ihm: Siehe, du bist gesund geworden; sündige nicht mehr, auf daß dir nicht etwas Ärgeres widerfahre. Der Mensch ging hin und verkündigte den Juden, es sei Jesus, der ihn gesund gemacht habe. Und deswegen verfolgten Jesum die Juden, weil er dieses am Sabbat tat. Jesus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirket bisher, so wirke Ich auch. Deswegen trachteten denn die Juden vielmehr, ihn zu töten, weil er nicht nur den Sabbat bräche, sondern auch Gott seinen eigenen Vater nennte und sich selbst Gott gleich machte. Da antwortete nun Jesus und sprach zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Es kann der Sohn nichts von sich selber tun, wenn er nicht etwas sieht den Vater tun; denn was jener tut, das tut auch der Sohn gleicherweise. Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er selber tut; und wird ihm größere Werke denn diese zeigen, daß Ihr euch verwundern sollet. Denn gleichwie der Vater die Toten erweckt und lebendig macht, also auch der Sohn macht lebendig, welche er will. Denn der Vater richtet auch niemand; sondern das Gericht hat er ganz dem Sohn gegeben; auf daß alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat. Amen, amen, ich sage euch, wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben, und ins Gericht kommt er nicht, sondern er ist aus dem Tod in das Le ben übergegangen. Amen, amen, ich sage euch: Es kommt eine Stunde und ist wirklich, da die Toten werden die Stimme des Sohnes Gottes hören; und die sie hören, werden leben. Denn gleichwie der Vater hat das Leben in sich selber, also hat er auch dem Sohn gegeben, das Leben zu haben in sich selber; und hat ihm Macht gegeben, auch Gericht zu halten, weil er ein Menschensohn ist. Verwundert euch nicht über dieses; es kommt eine Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, werden seine Stimme hören, und werden herausgehen, die das Gute getan haben, zur Lebensauferstehung; die aber das Böse verübt haben, zur Gerichtsauferstehung. Nichts kann Ich von mir selber tun; wie ich höre, richte ich; und mein Gericht ist gerecht; denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen des, der mich gesandt hat. So Ich von mir selber zeuge, so ist mein Zeugnis nicht wahrhaftig. Ein anderer ist's, der von mir zeugt, und ich weiß, daß sein Zeugnis wahrhaftig ist, das er von mir zeugt. Ihr sandtet zu Johannes, und er gab der Wahrheit Zeugnis; Ich aber nehme nicht von einem Menschen das Zeugnis, sondern dieses sage ich, auf daß Ihr selig (gerettet) werdet. Jener war die brennende und scheinende Kerze; Ihr aber wolltet eine Weile frohlocken bei seinem Licht. Ich aber habe das Zeugnis, das größer ist denn des Johannes. Denn die Werke, die mir der Vater gegeben hat, daß ich sie vollende, eben die Werke, die ich tue, die zeugen von mir, daß der Vater mich gesandt hat; und der mich gesandt hat, der Vater, hat selber von mir gezeugt. Seine Stimme habt ihr niemals gehört und seine Gestalt auch nicht gesehen, und sein Wort habt ihr nicht in euch bleibend, weil Ihr diesem, welchen jener gesandt hat, nicht glaubet. Ihr forschet die Schriften, weil Ihr meinet, in denselben das ewige Leben zu haben, und jene sind's, die von mir zeugen; und ihr wollt nicht zu mir kommen, daß ihr das Leben hättet. Ehre von Menschen nehme ich nicht; sondern ich kenne euch, daß ihr die Liebe Gottes nicht in euch habt. Ich bin gekommen in dem Namen meines Vaters, und ihr nehmet mich nicht an; wenn ein anderer kommt in seinem eigenen Namen, so werdet ihr denselben annehmen. Wie könnet Ihr glauben, da ihr Ehre voneinander nehmet, und die Ehre, die von dem alleinigen Gott ist, suchet ihr nicht? Lasset euch nicht dünken, Ich werde euch gegen den Vater verklagen; es ist, der euch verklagt, Mose, auf den Ihr eure Hoffnung gestellt habt. Denn wenn ihr Mose glaubtet, so glaubtet ihr mir; denn von mir hat je ner geschrieben. So ihr aber den Schriften von jenem nicht glaubet, wie werdet ihr meinen Worten glauben? Darnach fuhr Jesus weg über das galiläische Meer bei Tiberias; und es folgte ihm ein großer Haufe nach, dieweil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. Jesus aber ging auf den Berg hinauf und setzte sich daselbst mit seinen Jüngern. Es war aber nahe das Passah, der Juden Fest. Da nun Jesus seine Augen aufhob und sah, daß ein großer Haufen zu ihm käme, sprach er zu Philippus: Woher werden wir Brote kaufen, daß diese essen? Das aber sagte er, ihn zu versuchen; denn er selbst wußte, was er tun würde. Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Zehner Brote sind ihnen nicht genug, daß ein jeglicher unter ihnen ein wenig nehme. Spricht zu ihm einer von seinen Jüngern, Andreas, der Bruder des Si mon Petrus: Es ist ein einziges Knäblein hier, das hat fünf Gerstenbrote und zwei Fischlein; aber was ist dieses unter so viele? Jesus aber sprach: Machet, daß die Leute sich lagern; es war aber viel Gras an dem Ort. So lagerten sich nun die Männer an der Zahl bei fünftausend. Jesus aber nahm die Brote und dankte und gab sie unter die, so sich gelagert hatten; desgleichen auch von den Fischlein, soviel sie wollten Als sie aber gesättigt waren, spricht er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrigen Brocken, daß nichts umkomme. Sie sammelten also und füllten zwölf Körblein mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die übrigblieben denen, die da gegessen hatten. Da nun die Leute das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Dieser ist wahrhaftig der Prophet, der in die Welt kommt. Da Jesus nun merkte, daß sie kommen würden und ihn hinreißen, daß sie ihn zum König machten, entwich er abermals auf den Berg, er selbst allein. Als es aber Abend ward, gingen seine Jünger hinab an das Meer und traten in das Schiff und kamen über das Meer gen Johannesernaum. Und es war schon finster geworden, und Jesus war nicht zu ihnen gekommen, und das Meer, indem ein starker Wind wehte, hob sich empor. Da sie nun bei fünfundzwanzig bis dreißig Feldwegs gerudert hatten, schauen sie Jesum auf dem Meer wandeln und nahe zu dem Schiff kommen; und fürchteten sich. Er aber spricht zu ihnen: Ich bin's, fürchtet euch nicht. Sie wollten ihn also in das Schiff nehmen, und alsbald kam das Schiff an das Land, da sie hinfuhren. Des folgenden Tages, da der Haufen, der jenseits des Meers stand, sah, daß kein anderes Schifflein daselbst gewesen war als ein einziges, und daß Jesus nicht mit seinen Jüngern in das Schifflein getreten war, sondern allein seine Jünger waren weggefahren; andere Schifflein aber kamen von Tiberias nahe zu der Stätte, wo sie das Brot gegessen hatten, als der Herr dankte; da nun der Haufen sah, daß Jesus nicht daselbst sei noch seine Jünger, traten sie selber in die Schiffe und kamen gen Johannesernaum und suchten Jesum. Und da sie ihn fanden jenseits des Meers, sprachen sie zu ihm: Rabbi, wann bist du hierher gekommen? Jesus antwortete ihnen und sprach: Amen, amen, ich sage euch, ihr suchet mich, nicht weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr habt von den Broten gegessen und seid gesättigt worden. Wirket nicht die Speise, die vergeht, sondern die Speise, die bleibt ins ewige Leben, die der Sohn des Menschen euch geben wird; denn diesen hat der Vater versiegelt, (nämlich) Gott. Sie sprachen denn zu ihm: Was sollen wir tun, daß wir die Werke Gottes wirken? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Dies ist das Werk Gottes, daß ihr an den glaubet, den jener gesandt hat. Sie sprachen denn zu ihm: Was tust Du denn für ein Zeichen, auf daß wir sehen und glauben dir? Was wirkest du? Unsere Väter haben das Manna gegessen in der Wüste, wie geschrieben ist: Brot aus dem Himmel gab er ihnen zu essen. Jesus sprach denn zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch, nicht Mose hat euch das Brot aus dem Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das Brot aus dem Himmel, das wahrhaftig ist. Denn das Brot Gottes ist, das aus dem Himmel herabkam und das der Welt das Leben gibt. Sie sprachen denn zu ihm: Herr, gib uns allezeit dieses Brot. Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nicht dürsten jemals. Aber ich habe es euch gesagt, daß ihr mich gesehen habt und dabei nicht glaubet. Alles, was der Vater mir gibt, kommt zu mir; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinaustreiben; denn ich bin aus dem Himmel herabgekommen, nicht daß ich meinen Willen tue, sondern den Willen des, der mich gesandt hat. Dies ist aber der Wille des, der mich gesandt hat, daß ich von allem, was er mir gegeben hat, nichts ver liere, sondern es auferwecke an dem letzten Tage. Denn dies ist der Wille meines Vaters, daß ein jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe, und Ich ihn auferwecke am letzten Tage. Es murrten nun die Juden über ihn, daß er sagte: Ich bin das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist; und sprachen: Ist dieser nicht der Sohn Josephs, dessen Vater und Mutter wir wissen? Wie spricht denn dieser: Ich bin aus dem Himmel herabgekommen? Jesus antwortete nun und sprach zu ihnen: Murret nicht miteinander. Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht, und Ich werde ihn auferwecken an dem letzten Tage. Es ist geschrieben in den Propheten: Und es werden alle von Gott gelehrt sein. Ein jeder nun, der es gehört hat von dem Vater und gelernt, kommt zu mir; nicht daß den Vater jemand gesehen habe; sondern der von Gott ist, dieser hat den Vater gesehen. Amen, amen, ich sage euch, wer an mich glaubt, hat ewiges Leben. Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben das Manna gegessen in der Wüste und sind gestorben; dies ist das Brot, das aus dem Himmel herabkam, auf daß einer davon esse und nicht sterbe. Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist; wenn einer von diesem Brot ißt, so wird er leben in Ewigkeit. Und das Brot zwar, das Ich geben werde, ist mein Fleisch, (das ich geben werde) für das Leben der Welt. Da stritten nun die Juden unter einander und sprachen: Wie kann dieser uns das Fleisch zu essen geben? Jesus sprach denn zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Wenn ihr nicht esset das Fleisch des Sohnes des Menschen und trinket sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch selbst. Wer mein Fleisch ißt und trinkt mein Blut, hat ewiges Leben, und Ich werde ihn auferwecken am letzten Tage. Denn mein Fleisch ist wahrhaftig eine Speise, und mein Blut ist wahrhaftig ein Trank. Wer mein Fleisch ißt und trinkt mein Blut, der bleibt in mir und Ich in ihm. Wie mich gesandt hat der lebendige Vater und Ich lebe um des Vaters willen, so wird derselbe, der mich ißt, auch leben um meinetwillen. Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist; nicht wie eure Väter das Manna aßen und starben. Wer dieses Brot ißt, wird leben in Ewigkeit. Dieses sagte er in einer Schule, da er lehrte zu Kapernaum. Viele nun von seinen Jüngern, die es hörten, sprachen: Hart ist die ser Spruch; wer kann ihn hören? Da aber Jesus in sich selber wußte, daß seine Jünger hierüber murren, sprach er zu ihnen: Ärgert euch dieses? Wie, wenn ihr sehet den Sohn des Menschen hinauffahren, wo er zuvor war? Der Geist ist's, der da lebendig macht, das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die Ich euch gesagt habe, sind Geist und sind Leben. Aber es sind etliche unter euch, die nicht glauben. Denn Jesus wußte von Anfang, welche es wären, die nicht glaubten, und wer es wäre, der ihn verraten würde. Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt: Es kann niemand zu mir kommen, wenn es ihm nicht von meinem Vater gegeben ist. Von dem an wichen seiner Jünger viele zurück und wandelten nicht mehr mit ihm. So sprach nun Jesus zu den Zwölfen: Wollt auch Ihr weggehen? Simon Petrus nun antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir hingehen? Worte des ewigen Lebens hast du. Und Wir haben geglaubt und erkannt, daß Du bist der Gesalbte, der Sohn (des lebendigen) Gottes. Jesus antwortete ihnen: Habe Ich nicht euch Zwölf erwählt, und unter euch ist Einer ein Teufel. Er redete aber von Judas, Simons Ischariot. Denn dieser war sein künf tiger Verräter, da er Einer von den Zwölfen war. Und es wandelte Jesus darnach in Galiläa; denn er wollte nicht in Judäa wandeln, weil die Juden ihn zu töten suchten. Es war aber nahe das Fest der Juden, die Laubrüste. So sprachen nun zu ihm seine Brüder: Ziehe von hier weg und gehe hin nach Judäa, auf daß auch deine Jünger deine Werke sehen, die du tust. Denn niemand tut etwas im Verborgenen und trachtet sich selbst sehen zu lassen. Tust du diese Dinge, so mache dich selbst der Welt offenbar. Denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn. Spricht nun Jesus zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht da; eure Zeit aber ist immer geschickt. Es kann die Welt euch nicht hassen; mich aber haßt sie, weil ich von ihr zeuge, daß ihre Werke böse sind. Gehet Ihr hinauf auf das Fest; Ich gehe nicht hinauf auf dieses Fest, weil meine Zeit noch nicht erfüllt ist. Da er das ihnen gesagt, blieb er in Galiläa. Als nun seine Brüder hinaufgegangen waren, da ging auch er selbst hinauf auf das Fest, nicht offenbarlich, sondern wie im Verborgenen. Die Juden nun suchten ihn an dem Fest und sprachen: Wo ist jener? Und es war viel Murmeln von ihm unter dem Haufen. Etliche sprachen: Er ist gut; andere sprachen: Nein, sondern er verführt das Volk. Doch redete niemand frei von ihm wegen der Furcht vor den Juden. Da aber das Fest nunmehr auf der Mitte war, ging Jesus hinauf in den Tempel und lehrte. Und es verwunderten sich die Juden und sprachen: Wie ist dieser ein Gelehrter, da er doch nicht gelernt hat? Es antwortete ihnen Jesus und sprach: Meine Lehre ist nicht mein, sondern des, der mich gesandt hat. Wenn jemand will dessen Willen tun, so wird er der Lehre halber erkennen, ob sie aus Gott sei, oder ob Ich von mir selbst rede. Wer von sich selbst redet, der sucht seine eigene Ehre; wer aber sucht die Ehre des, der ihn gesandt hat, dieser ist wahrhaftig, und ist kein Unrecht an ihm. Hat nicht Mose euch das Gesetz gegeben? und niemand unter euch tut das Gesetz. Was suchet ihr mich zu töten? Der Haufe antwortete und sprach: Du hast einen Teufel (Dämon); wer sucht dich zu töten? Es antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Ein einziges Werk habe ich getan, und ihr verwundert euch alle. Darum hat Mose euch die Beschneidung gegeben, nicht daß sie von Mose ist, sondern von den Vätern; und am Sabbat beschneidet ihr einen Menschen. So die Beschneidung ein Mensch am Sabbat empfängt, daß das Gesetz Moses nicht gebrochen wird, seid ihr auf mich erbittert, daß ich einen ganzen Menschen gesund gemacht habe am Sabbat? Richtet nicht nach dem Ansehen, sondern das gerechte Gericht richtet. Etliche nun von denen zu Jerusalem sprachen: Ist's nicht dieser, den sie suchen zu töten? Und siehe, er redet frei, und sie sagen ihm nichts. Haben etwa die Regenten wahrhaftig erkannt, daß dieser sei der Gesalbte? Aber diesen kennen wir, woher er ist; wenn aber der Gesalbte kommt, so weiß niemand, woher er ist. So schrie nun Jesus im Tempel lehrend und sprach: Ihr kennet mich und wisset auch, woher ich bin; und von mir selber bin ich nicht gekommen, sondern der ist wahrhaftig, der mich gesandt hat, welchen Ihr nicht kennet; Ich kenne ihn, weil ich von ihm bin, und derselbe mich gesandt hat. Sie suchten nun ihn zu greifen; und niemand legte die Hand an ihn, weil seine Stunde noch nicht gekommen war. Viele aber von dem Haufen glaubten an ihn und sprachen: Der Gesalbte, wenn er kommt, wird er wohl mehr Zeichen tun denn diese, die dieser getan hat? Es hörten die Pharisäer, daß der Haufen dieses von ihm murmelte; und die Pharisäer und die Hohenpriester sandten Diener, daß sie ihn greifen sollten. Da sprach nun Jesus: Noch eine kleine Zeit bin ich bei euch, so gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat. Suchen werdet ihr mich und nicht finden; und wo Ich hingehe, da könnt Ihr nicht hinkommen. So sprachen denn die Juden untereinander: Wo wird dieser hingehen, daß Wir ihn nicht finden werden? Wird er zu den Zerstreuten unter den Griechen ziehen und die Griechen lehren? Was ist das für eine Rede, die er gesagt hat: Suchen werdet ihr mich und nicht finden; und wo Ich hingehe, da könnt Ihr nicht hinkommen? Aber am letzten Tage des Festes, welcher der vornehmste war, trat Jesus auf und schrie und sprach: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke. Wer an mich glaubt, (wird sein,) wie die Schrift gesagt hat, Ströme lebendigen Wassers werden aus seinem Leibe fließen. Dieses aber sagte er von dem Geist, welchen empfangen würden, die an ihn glaubten; denn der (heilige) Geist war noch nicht da, weil Jesus noch nicht verklärt war. Etliche nun vom Haufen, welche die Rede hörten, sprachen: Dieser ist wahrhaftig der Prophet. Andere sprachen: Dieser ist der Gesalbte. Andere sprachen: Kommt denn der Gesalbte aus Galiläa? Hat nicht die Schrift gesagt, aus dem Samen Davids und von Bethlehem, dem Flecken, wo David war, komme der Gesalbte? So ward nun eine Trennung unter dem Haufen seinetwegen. Etliche aber von ihnen wollten ihn greifen, aber keiner legte die Hände an ihn. Es kamen also die Diener zu den Hohenpriestern und Pharisäern. Und jene sprachen zu ihnen: Warum habt ihr ihn nicht gebracht? Die Diener antworteten: Niemals hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch. Da antworteten nun ihnen die Pharisäer: Seid auch Ihr verführt? Ist jemand von den Regenten an ihn gläubig geworden oder von den Pharisäern? Allein dieser Haufen, so das Gesetz nicht weiß, die sind verflucht. Spricht Nikodemus zu ihnen, der bei Nacht zu ihm kam, welcher einer unter ihnen war: Richtet unser Gesetz den Menschen, wenn es nicht vorher von ihm hört und sich erkundigt, was er tut? Sie antworteten und sprachen zu ihm: Bist auch Du ein Galiläer? Forsche und siehe, daß kein Prophet aus Galiläa aufsteht. Und sie gingen hinweg, ein jeglicher in sein Haus. Jesus aber ging auf den Ölberg; und frühmorgens verfügte er sich wieder in den Tempel, und alles Volk kam zu ihm, und er setzte sich und lehrte sie. Da führen die Schriftgelehrten und die Pharisäer ein Weib her, im Ehebruch ergriffen, und stellen sie in die Mitte und sprechen zu ihm: Meister, dieses Weib ist ergriffen auf frischer Tat im Ehebruch. Im Gesetz aber hat Mose uns geboten, solche zu steinigen; was sagst denn Du? Dieses aber sagten sie, ihn zu versuchen, auf daß sie ihn zu verklagen hätten. Jesus aber bückte sich nieder und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie aber anhielten, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe zuerst den Stein auf sie. Und er bückte sich wieder nieder und schrieb auf die Erde. Da sie aber es hörten, gingen sie hinaus, einer nach dem andern, und machten den Anfang an den Ältesten; und Jesus ward allein gelassen und das Weib, das in der Mitte war. Da aber Jesus sich aufrichtete, sprach er zu ihr: Weib, wo sind deine Verkläger? Hat niemand dich verurteilt? Sie sprach: Niemand, Herr. Jesus sprach: So verurteile Ich dich auch nicht. Gehe hin und sündige hinfort nicht mehr. Da redete nun Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern das Licht des Lebens haben. Da sprachen denn die Pharisäer zu ihm: Du zeugst von dir selbst, dein Zeugnis ist nicht wahrhaftig. Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ob Ich schon von mir selbst zeuge, so ist mein Zeugnis wahrhaftig; weil ich weiß, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe; Ihr aber wisset nicht, woher ich komme oder wohin ich gehe. Ihr richtet nach dem Fleisch, Ich richte niemand; und wenn Ich auch richte, so ist mein Gericht wahrhaftig; dieweil ich's nicht allein bin, sondern Ich und der Vater, der mich gesandt hat. So steht auch in eurem Gesetz geschrieben, daß zweier Menschen Zeugnis wahrhaftig sei. Ich bin's, der ich von mir selbst zeuge, und es zeugt von mir, der mich gesandt hat, (nämlich) der Vater. Da sprachen sie zu ihm: Wo ist dein Vater? Jesus antwortete: Ihr kennet weder mich noch meinen Vater; wenn ihr mich kenntet, so kenntet ihr auch meinen Vater. Diese Worte redete er bei dem Schatzkasten, da er lehrte in dem Tempel. Und niemand griff ihn, weil seine Stunde noch nicht gekommen war. So sprach nun Jesus abermals zu ihnen: Ich gehe weg, und ihr werdet mich suchen und in eurer Sünde sterben; wo Ich hingehe, da könnt Ihr nicht hinkommen. Da sprachen denn die Juden: Wird er etwa sich selbst töten, daß er sagt: Wo Ich hingehe, da könnt Ihr nicht hinkommen? Und er sprach zu ihnen: Ihr seid von dem, was unten ist; Ich bin von dem, was oben ist; Ihr seid von dieser Welt, Ich bin nicht von dieser Welt. Darum habe ich euch gesagt: Ihr werdet sterben in euren Sünden. Denn so ihr nicht glauben werdet, daß Ich's bin, so werdet ihr sterben in euren Sünden. Sie sprachen denn zu ihm: Wer bist Du? Und Jesus sprach zu ihnen: Erstlich, weil ich zu euch eben rede, habe ich vieles von euch zu reden und zu richten; aber der mich gesandt hat, ist wahrhaftig, und Ich, was ich von ihm gehört habe, dieses sage ich in die Welt hin. Sie erkannten nicht, daß er ihnen vom Vater sagte. So sprach denn Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Sohn des Menschen erhöhen werdet, alsdann werdet ihr erkennen, daß Ich's bin; und von mir selbst tue ich nichts, sondern wie mich mein Vater gelehrt hat, rede ich dieses; und der mich gesandt hat, ist mit mir. Der Vater hat mich nicht allein gelassen, weil Ich das, was ihm gefällig ist, allezeit tue. Da er dieses redete, glaubten viele an ihn. So sprach denn Jesus zu den Juden, die ihm nun glaubten: Wenn Ihr bleibet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger; und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. Sie antworteten ihm: Wir sind Abrahams Samen und haben niemand jemals gedient; wie sprichst Du: Ihr werdet frei werden? Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ein jeder, der die Sünde tut, ist ein Knecht der Sünde. Der Knecht aber bleibt nicht in dem Hause in Ewigkeit; der Sohn bleibt in Ewigkeit. Wenn nun der Sohn euch frei machen wird, so werdet ihr in der Tat frei sein. Ich weiß, daß ihr Abrahams Samen seid; aber ihr sucht mich zu töten, weil mein Wort in euch nicht Raum findet. Was ich bei meinem Vater gesehen habe, rede Ich; und was ihr denn von eurem Vater gehört habt, tut Ihr. Sie antworteten und sprachen zu ihm: Unser Vater ist Abraham. Spricht Jesus zu ihnen: Wäret ihr Kinder Abrahams, so tätet ihr die Werke Abrahams. Nun aber sucht ihr mich zu töten, einen Menschen, der ich die Wahrheit zu euch geredet habe, die ich von Gott gehört habe. Dies hat Abraham nicht getan. Ihr tut die Werke eures Vaters. Sie sprachen denn zu ihm: Wir sind aus Hurerei nicht geboren; einen einigen Vater haben wir, nämlich Gott. Da sprach denn Jesus zu ihnen: Wäre Gott euer Vater, so liebtet ihr mich; denn Ich bin von Gott ausgegangen und hergekommen. Denn ich bin ja nicht von mir selbst gekommen, sondern jener hat mich gesandt. Warum kennet ihr meine Rede nicht, daß ihr mein Wort nicht hören könnt? Ihr seid von dem Vater dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang, und in der Wahrheit ist er nicht bestanden, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er redet, so redet er die Lügen aus seinem Eigenen; dieweil er ein Lügner ist und der Vater desselben. Weil Ich aber die Wahrheit sage, so glaubet ihr mir nicht. Wer unter euch überweist mich eines Fehlers halber? So ich aber die Wahrheit sage, warum glaubet Ihr mir nicht? Wer aus Gott ist, hört die Worte Gottes. Darum höret Ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid. Da antworteten die Juden und sprachen zu ihm: Sagen Wir nicht wohl, daß Du ein Samariter seiest und einen Teufel (Dämon) habest? Jesus antwortete: Ich habe keinen Teufel (Dämon), sondern ich ehre meinen Vater, und Ihr verunehret mich. Ich aber suche nicht meine Herrlichkeit; es ist Amen, amen, ich sage euch, wenn jemand mein Wort wird halten, so wird er den Tod nicht sehen in Ewigkeit. Da sprachen die Juden zu ihm: Nun haben wir vermerkt, daß du einen Teufel (Dämon) hast. Abraham ist gestorben und die Propheten; und Du sprichst: Wenn jemand mein Wort wird halten, so wird er den Tod nicht schmecken in Ewigkeit. Bist Du größer denn unser Vater Abraham, welcher gestorben ist, und die Propheten sind gestorben. Zu wem machst du dich selbst? Jesus antwortete: Wenn Ich mich selber verherrliche, so ist meine Herrlichkeit nichts; es ist mein Vater, der mich verherrlicht, von welchem Ihr sprechet: Er ist unser Gott; und ihr habt ihn nicht erkannt; Ich aber kenne ihn; und wenn ich sagte: Ich kenne ihn nicht, so würde ich euresgleichen sein, (nämlich) ein Lügner; aber ich kenne ihn, und sein Wort halte ich. Abraham, euer Vater, frohlockte, daß er meinen Tag sehen möchte; und er sah ihn und freute sich. Da sprachen die Juden zu ihm: Fünfzig Jahre hast du noch nicht auf dir, und Abraham hast du gesehen? Jesus sprach zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ehe denn Abraham ward, bin Ich. Da hoben sie Steine auf, daß sie auf ihn würfen; Jesus aber verbarg sich und ging zum Tempel hinaus und ging also vorüber. Und da er vorüberging, sah er einen Menschen, der blind geboren war. Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Rabbi, wer hat sich versündigt, dieser oder seine Eltern, daß er blind geboren würde? Jesus antwortete: Weder dieser hat sich versündigt noch seine Eltern, sondern daß die Werke Gottes offenbar würden an ihm. Ich muß wirken die Werke des, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt eine Nacht, da niemand wirken kann. Wann ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt. Als er dieses gesagt, spützte er auf den Boden und machte einen Leimen von dem Speichel und strich den Leimen auf die Augen des Blinden und sprach zu ihm: Gehe hin und wasche dich ab in den Teich Siloah; das wird verdolmetscht: Gesandt. Da ging er hin und wusch sich und kam sehend. Die Nachbarn nun und die ihn vorher sahen, weil er ein Bettler war, sprachen: Ist's nicht dieser, der dasaß und bettelte? Andere sprachen: Dieser ist's. Andere aber: Er ist ihm ähnlich. Jener sprach: Ich bin's. Da sprachen sie zu ihm: Wie sind deine Augen aufgetan worden? Jener antwortete und sprach: Ein Mensch, der Jesus heißt, machte einen Leimen und bestrich meine Augen und sprach zu mir: Gehe hin zu dem Teich Siloah und wasche dich. Da ich aber hinging und mich wusch, sah ich auf. Da sprachen sie zu ihm: Wo ist derselbe? Er sprach: Ich weiß nicht. Sie führen ihn zu den Pharisäern, den, der weiland blind war. Es war aber Sabbat, da Jesus den Leimen machte und seine Augen eröffnete. Da fragten ihn abermals die Pharisäer, wie er wäre sehend geworden. Er aber sprach zu ihnen: Einen Leimen legte er auf meine Augen, und ich wusch mich und sehe. Da sprachen etliche von den Pharisäern: Dieser Mensch ist nicht von Gott, weil er den Sabbat nicht hält. Andere sprachen: Wie kann ein sündiger Mensch solche Zeichen tun? Und es war eine Trennung unter ihnen. Sie sagen zu dem Blinden abermals: Was sagst Du von ihm, daß er deine Augen hat aufgetan? Er aber sprach: Er ist ein Prophet. Da glaubten die Juden nicht von ihm, daß er blind gewesen und se hend geworden wäre, bis daß sie seinen Eltern riefen, dessen der sehend geworden war. Und fragten sie und sprachen: Ist dieser euer Sohn, von dem Ihr saget, er sei blind geboren. Wie sieht er denn jetzt? Es antworteten aber ihnen seine Eltern und sprachen: Wir wissen, daß dieser unser Sohn ist und daß er blind geboren ist; wie er aber nun sieht, wissen wir nicht; oder wer seine Augen aufgetan hat, wissen Wir nicht; ihn fraget; er hat das Alter dazu, er wird selbst von sich reden. Dieses sagten seine Eltern, weil sie die Juden fürchteten; denn es hatten's die Juden schon miteinander festgestellt, so jemand ihn für den Gesalbten bekennte, daß er aus der Versammlung verstoßen werden sollte. Darum sprachen seine Eltern: Er hat das Alter dazu; ihn fraget. Da riefen sie zum andern Mal dem Menschen, der blind gewesen war, und sprachen zu ihm: Gib Gott die Ehre; Wir wissen, daß dieser Mensch ein Sünder ist. Da antwortete jener und sprach: Ob er ein Sünder sei, weiß ich nicht; eines weiß ich, daß, da ich blind war, ich jetzt sehe. Sie sprachen aber wieder zu ihm: Was tat er dir? Wie eröffnete er deine Augen? Er antwortete ihnen: Ich habe es euch schon gesagt, und ihr habt's nicht gehört; was wollt ihr's abermals hören? Wollt auch Ihr seine Jünger werden? Sie schmähten ihn und sprachen: Du bist desselben Jünger; Wir aber sind Moses Jünger. Wir wissen, daß Gott zu Mose geredet hat; diesen aber wissen wir nicht, woher er ist. Der Mensch antwortete und sprach zu ihnen: Desfalls ist es gewiß wundersam, daß Ihr nicht wisset, woher er ist, und er hat meine Augen aufgetan. Wir wissen aber, daß Gott keine Sünder hört, sondern wenn jemand Gott vor Augen hat und seinen Willen tut, diesen hört er. Von der Weltzeit an ist's nicht erhört, daß jemand eines Blindgeborenen Augen aufgetan habe. Wenn dieser nicht von Gott wäre, er könnte nichts tun. Sie antworteten und sprachen zu ihm: In Sünden bist Du ganz gezeugt, und Du lehrst uns? Und stießen ihn hinaus. Es hörte Jesus, daß sie ihn hinausgestoßen hatten; und da er ihn antraf, sprach er zu ihm: Du glaubst ja an den Sohn Gottes? Jener antwortete und sprach: Wer ist's, Herr, daß ich an ihn glauben möge? Jesus aber sprach zu ihm: Du hast ihn zu sehen bekommen, und der mit dir redet, ist derselbe. Er aber sprach: Ich glaube, Herr; und betete ihn an. Und Jesus sprach: Zu einem Gericht bin Ich in diese Welt gekommen, auf daß, die da nicht sehen, sehen möchten, und die da sehen, blind würden. Und dieses hörten die von den Pharisäern, die mit ihm waren, und sprachen zu ihm: Sind auch Wir blind? Jesus sprach zu ihnen: Wäret ihr blind, so hättet ihr keine Sünde; nun ihr aber sprecht: Wir sehen, so bleibt denn eure Sünde. Amen, amen, ich sage euch: Wer nicht zur Tür hineingeht in den Schafstall, sondern steigt anderswo hinein, derselbe ist ein Dieb und Räuber; der aber zur Tür hineingeht, ist ein Hirte der Schafe. Diesem tut der Türhüter auf, und die Schafe hören seine Stimme, und seinen eigenen Schafen ruft er mit Namen und führt sie aus; und wenn er seine eigenen Schafe hat ausgelassen, so geht er vor ihnen her; und die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen. Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern vor ihm fliehen, weil sie der Fremden Stimme nicht kennen. Diese verblümte Rede sprach Jesus zu ihnen; jene aber vernahmen nicht, was es war, das er zu ihnen redete. Da sprach nun Jesus wieder zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür der Schafe. Alle, die da gekommen sind, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben sie nicht gehört. Ich bin die Tür; wenn durch mich jemand eingeht, so wird er errettet werden und einund ausgehen und Weide finden. Der Dieb kommt nicht, denn nur daß er stehle und schlachte und verderbe; Ich bin gekommen, auf daß sie Leben haben und Überfluß haben. Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte läßt sein Leben für die Schafe. Der Mietling aber und der nicht Hirte ist, des die Schafe nicht eigen sind, sieht den Wolf kommen und verläßt die Schafe und flieht; und der Wolf zerreißt sie und zerstreut die Schafe. Aber der Mietling flieht, weil er ein Mietling ist, und ist ihm nicht um die Schafe zu tun. Ich bin der gute Hirte und erkenne die Meinen, und es erkennen mich die Meinen, gleichwie der Vater mich erkennt und Ich den Vater erkenne; und ich lasse mein Leben für die Schafe. Und ich habe andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stall; und dieselben muß ich führen, und sie sollen meine Stimme hören, und es wird werden Eine Herde, Ein Hirte. Darum liebt mich der Vater, weil Ich mein Leben lasse, auf daß ich es wieder nehme. Niemand nimmt es von mir, sondern Ich lasse es von mir selber. Macht habe ich es zu lassen, und Macht habe ich es wieder zu nehmen. Dies Gebot habe ich empfangen von meinem Vater. Eine Trennung wurde nun wieder unter den Juden um dieser Reden willen. Es sprachen aber viele unter ihnen: Er hat einen Teufel (Dämon) und ist unsinnig, was höret ihr ihn? Andere sprachen: Diese Worte sind nicht eines Besessenen; kann ein Teufel (Dämon) Blinder Augen auftun? Es ward aber Kirchweihe zu Jerusalem und war Winter; und Jesus wandelte in dem Tempel in dem Gang Salomos. Es umringten ihn denn die Juden und sprachen zu ihm: Wie lange hältst du unsere Seele auf? Bist Du der Gesalbte, so sage es uns frei. Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, und ihr glaubet nicht. Die Werke, die Ich tue in dem Namen meines Vaters, diese zeugen von mir; aber Ihr glaubet nicht, denn ihr seid nicht von meinen Schafen, wie ich euch gesagt habe. Meine Schafe hören meine Stimme, und Ich kenne sie; und sie folgen mir, und Ich gebe ihnen ewiges Leben; und sie werden nicht verloren gehen in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer denn alles; und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters reißen. Ich und der Vater sind Eins. Da trugen die Juden abermals Steine herbei, daß sie ihn steinigten. Jesus antwortete ihnen: Viele gute Werke habe ich euch gezeigt von meines Vaters wegen; um welches Werk unter denselben steinigt ihr mich? Die Juden antworteten ihm: Um eines guten Werkes willen steinigen wir dich nicht, sondern um einer Lästerung willen, und weil Du, da du ein Mensch bist, dich selbst zu Gott machst. Jesus antwortete ihnen: Ist nicht in eurem Gesetz geschrieben: Ich habe gesagt: Götter seid ihr? So er jene Götter genannt hat, gegen die das Wort Gottes geschehen ist, und die Schrift kann nicht gebrochen werden; sprecht Ihr (zu dem), welchen der Vater geheiligt und gesandt hat in die Welt: Du lästerst, weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn. Tue ich nicht die Werke meines Vaters, so glaubet mir nicht; tue ich sie aber, so glaubet, wenn ihr schon mir nicht glaubet, den Werken, auf daß ihr erkennet und glaubet, daß der Vater in mir ist und Ich in dem Vater. Da suchten sie abermals ihn zu greifen, und er ging aus ihrer Hand weg. Und er ging abermals hin jenseits des Jordans an den Ort, da Johannes zuerst getauft hatte, und blieb daselbst. Und viele kamen zu ihm und sprachen: Johannes zwar hat kein Zeichen getan; aber alles, was Johan nes von diesem gesagt hat, war wahrhaftig; und glaubten da viele an ihn. Es war aber ein Kranker, Lazarus von Bethanien, aus dem Flecken Marias und Marthas, ihrer Schwester. Es war aber Maria, die den Herrn mit Salben salbte und trocknete seine Füße mit ihren Haaren, deren Bruder Lazarus krank war. Da sandten nun die Schwestern zu ihm und sprachen: Herr, siehe, den du lieb hast, der ist krank. Da es aber Jesus hörte, sprach er: Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern für die Herrlichkeit Gottes, daß der Sohn Gottes durch dieselbe verherrlicht werde. Es liebte aber Jesus die Martha und ihre Schwester und den Lazarus. Als er nun hörte, daß er krank war, da blieb er zwar an dem Ort, da er war, zwei Tage. Sodann, nach diesem, spricht er zu den Jüngern: Lasset uns wiederum nach Judäa reisen. Sprechen zu ihm die Jünger: Rabbi, jetzt suchten die Juden dich zu steinigen, und du gehst wieder dorthin? Jesus antwortete: Sind nicht zwölf Stunden des Tages? Wenn jemand am Tage wandelt, so stößt er nicht an, dieweil er das Licht dieser Welt sieht; wenn aber jemand bei Nacht wandelt, so stößt er an, dieweil das Licht nicht in ihm ist. Dieses sagte er, und darnach spricht er zu ihnen: Lazarus, unser Freund, ist entschlafen; aber ich gehe hin, daß ich ihn vom Schlaf aufwecke. Da sprachen seine Jünger: Herr, wenn er in einen Schlaf gekommen ist, so wird er genesen. Es hatte aber Jesus von seinem Tode geredet; jene hingegen meinten, er rede von dem eigentlichen Schlaf. Alsdann sagte nun Jesus ihnen frei heraus: Lazarus ist gestorben; und ich bin froh um euretwillen, auf daß ihr glaubet, daß ich nicht dort war; aber lasset uns zu ihm gehen. So sagte nun Thomas, der da heißt Zwilling, zu den Mitjüngern: Laßt auch uns gehen, daß wir mit ihm sterben. Da nun Jesus kam, fand er ihn, daß er schon vier Tage im Grabe war. Es war aber Bethanien nahe bei Jerusalem, bei fünfzehn Feldwegs weit. Und viele von den Juden waren zu Martha und Maria gekommen, daß sie sie trösteten wegen ihres Bruders. Martha nun, da sie hörte, daß Jesus kommt, ging ihm entgegen; Maria aber blieb in dem Hause sitzen. Da sprach Martha zu Jesu: Herr, wärest du hier gewesen, mein Bruder würde nicht gestorben sein. Aber auch jetzt weiß ich, daß, was du von Gott begehren wirst, wird dir Gott geben. Spricht zu ihr Jesus: Dein Bruder wird auferstehen. Spricht zu ihm Martha: Ich weiß, daß er auferstehen wird, in der Auferstehung an dem letzten Tage. Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird, wenn er schon stirbt, leben; und ein jeder, der da lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit. Glaubst du dieses? Sie spricht zu ihm: Ja, Herr; Ich glaube, daß Du bist (Christus) der Sohn Gottes, derjenige, der in die Welt kommen soll. Und da sie dieses gesprochen hatte, ging sie hin und rief Maria, ihrer Schwester, heimlich und sprach: Der Meister ist da und ruft dir. Jene, als sie es hörte, steht geschwind auf und kommt zu ihm. Jesus war noch nicht in den Flekken gekommen, sondern war noch an dem Ort, da ihm Martha begegnet war. Die Juden nun, die bei ihr im Hause waren und sie trösteten, da sie Maria sahen, daß sie geschwind aufstand und hinausging, folgten ihr nach und sprachen: Sie geht hin zum Grabe, daß sie daselbst weine. Maria nun, als sie kam, wo Jesus war, da sie ihn sah, fiel zu seinen Füßen und sprach zu ihm: Herr, wärest du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben. Jesus nun, als er sah sie weinen, und die Juden, die mit ihr kamen, weinen, ergrimmte im Geist und betrübte sich selbst und sprach: Wo habt ihr ihn hingelegt? Sie sprechen zu ihm: Herr, komm und sieh es. Es weinte Jesus. Da sprachen die Juden: Siehe, wie lieb hatte er ihn. Etliche aber unter ihnen sprachen: Konnte dieser, der die Augen des Blinden aufgetan hat, nicht machen, daß auch dieser nicht stürbe? Jesus nun ergrimmte abermals in sich selbst und kommt zu dem Grabe. Es war aber eine Höhle, und ein Stein lag davor. Spricht Jesus: Tut den Stein weg. Spricht zu ihm die Schwester des Verstorbenen, Martha: Herr, er riecht schon. Denn es ist der vierte Tag bei ihm. Spricht Jesus zu ihr: Sagte ich dir nicht, wenn du glaubest, so werdest du die Herrlichkeit Gottes sehen? Sie taten nun den Stein weg (da der Verstorbene lag). Jesus aber hob die Augen empor und sprach: Vater, ich danke dir, daß du mich erhört hast. Ich aber wußte, daß du mich allezeit erhörst; aber um des Haufens willen, der umhersteht, sagte ich's, auf daß sie glauben, daß Du mich gesandt hast. Und da er dieses gesagt hatte, schrie er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Und es kam der Verstorbene heraus, gebunden an Füßen und Händen mit Grabtüchern, und sein Angesicht war verhüllt mit einem Schweißtuch. Spricht Jesus zu ihnen: Löset ihn auf und lasset ihn gehen. Viele nun von den Juden, die zu Maria gekommen waren und schauten, was Jesus getan hatte, glaubten an ihn. Etliche aber von ihnen gingen hin zu den Pharisäern und sagten ihnen, was Jesus getan hatte. Da versammelten die Hohenpriester und die Pharisäer einen Rat und sprachen: Was tun wir, daß dieser Mensch viele Zeichen tut? Lassen wir ihn also, so wird jedermann an ihn glauben; so werden dann die Römer kommen und uns beides, Land und Leute, nehmen. Einer aber unter ihnen, Kaiphas, der desselben Jahres Hoherpriester war, sprach zu ihnen: Ihr wisset nichts; und bedenket nicht, daß uns zuträglich ist, ein einziger Mensch sterbe für das Volk, und nicht die ganze Nation komme um. Dieses aber hat er von sich selber nicht geredet, sondern weil er des selben Jahres Hoherpriester war, weissagte er, daß Jesus würde ster ben für die Nation; und nicht für die Nation allein, sondern daß er auch die zerstreuten Kinder Gottes zusammen versammelte. Von demselben Tage an ratschlagten sie denn, daß sie ihn töteten. Da wandelte Jesus nicht mehr öffentlich unter den Juden, sondern ging von dannen weg in die Gegend nahe bei der Wüste, in eine Stadt genannt Ephraim, und hatte da seinen Aufenthalt mit seinen Jüngern. Es war aber nahe das Passah der Juden; und es gingen viele hinauf gen Jerusalem aus der Gegend vor dem Passah, daß sie sich reinigten. Sie suchten nun Jesum und sprachen untereinander, da sie im Tempel standen: Was dünkt euch? Er möchte nicht auf's Fest kommen? Es hatten aber die Hohenpriester und die Pharisäer Befehl gegeben, so jemand wüßte, wo er wäre, daß er's anzeigte, auf daß sie ihn griffen. Jesus nun kam sechs Tage vor dem Passah gen Bethanien, da Lazarus war, der Verstorbene, welchen Jesus auferweckt hatte. Daselbst nun machten sie ihm ein Abendessen, und Martha diente; Lazarus aber war deren einer, die mit ihm zu Tische saßen. Da nahm Maria ein Pfund ungefälschter, kostbarer Nardensalbe und salbte die Füße Jesu und trocknete mit ihren Haaren seine Füße ab; das Haus aber ward voll von dem Geruch der Salbe. Da sprach einer von seinen Jüngern, Judas Ischariot, sein künftiger Verräter: Warum ist diese Salbe nicht um dreihundert Zehner verkauft und den Armen gegeben worden? Er sagte aber dieses, nicht daß es ihm um die Armen zu tun wäre, sondern weil er ein Dieb war und den Beutel hatte und trug, was eingelegt ward. Da sprach Jesus: Laß sie gehen; auf den Tag, da ich zum Grabe gerüstet werde, hat sie es aufbehalten sollen. Denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit. So erfuhr nun viel Volks von den Juden, daß er daselbst war; und sie kamen nicht um Jesu willen allein, sondern daß sie auch Lazarus sähen, welchen er von den Toten erweckt hatte. Es ratschlagten aber die Hohenpriester, daß sie auch Lazarus töteten; dieweil um seinetwillen viele der Juden hingingen und an Jesum glaubten. Des folgenden Tages, viel Volks, das auf das Fest gekommen war, da sie hörten, daß Jesus kommt gen Jerusalem, nahmen sie die Zweige der Palmbäume und gingen hinaus, ihm entgegen, und schrieen: Hosianna, gesegnet sei der da kommt in dem Namen des Herrn, Israels König! Jesus aber fand ein Eselein und setzte sich darauf, wie geschrieben ist: Fürchte dich nicht, du Tochter Zion; siehe, dein König kommt, sitzend auf einem Eselsfüllen Dieses aber verstanden seine Jünger zuerst nicht; sondern da Jesus verherrlicht ward, alsdann gedachten sie daran, daß dieses seinethalben geschrieben war, und sie ihm dieses getan hatten. So zeugte nun das Volk, das bei ihm war, da er Lazarus aus dem Grabe rief, und ihn von den Toten auferweckte. Deswegen ging ihm auch das Volk entgegen, weil sie hörten, daß er dieses Zeichen getan habe. Die Pharisäer nun sprachen untereinander: Ihr sehet, daß wir nichts ausrichten; siehe, die Welt ist nach ihm hingegangen. Es waren aber etliche Griechen von denen, die hinaufgingen, daß sie anbeteten an dem Fest. Diese nun traten zu Philippus, der von Bethsaida in Galiläa war, und baten ihn und sprachen: Herr, wir wollen Jesum sehen. Philippus kommt und sagt's Andreas, und wiederum Andreas und Philippus sagen's Jesu. Jesus aber antwortete ihnen und sprach: Es ist die Stunde gekommen, daß der Sohn des Menschen verherrlicht werde. Amen, amen, ich sage euch: Wenn nicht das Weizenkorn in die Erde fällt und erstirbt, so bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, so trägt es viele Frucht. Wer sein Leben lieb hat, wird es verlieren; und wer sein Leben haßt in dieser Welt, wird es ins ewige Leben bewahren. Wenn mir jemand dient, so folge er mir nach; und wo Ich bin, daselbst wird auch mein Diener sein. Wenn jemand mir dient, so wird ihm der Vater Ehre antun. Jetzt ist meine Seele betrübt worden; und was soll ich sagen? Vater, hilf mir aus dieser Stunde; doch darum bin ich in diese Stunde gekommen. Vater, verherrliche deinen Na men. Da kam nun eine Stimme aus dem Himmel: Ich habe ihn verherrlicht und werde ihn wieder verherrlichen. Das Volk nun, das dastand und es hörte, sagte, es wäre ein Donner geschehen. Andere sprachen: Ein Engel hat zu ihm geredet. Jesus antwortete und sprach: Nicht um meinetwillen ist diese Stimme geschehen, sondern um euretwillen. Jetzt ist das Gericht der Welt; jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgestoßen werden. Und Ich, wenn ich erhöht sein werde von der Erde, werde alle zu mir ziehen. Dieses aber sagte er, zu deuten, welches Todes er sterben würde. Das Volk antwortete ihm: Wir haben gehört aus dem Gesetz: Christus bleibe in Ewigkeit; und wie sagst Du: Es muß der Sohn des Menschen erhöht werden? Wer ist dieser Sohn des Menschen? Da sprach Jesus zu ihnen: Noch eine kleine Weile ist das Licht unter euch. Wandelt, solange ihr das Licht habt, auf daß keine Finsternis euch ergreife, da der, so in der Finsternis wandelt, nicht weiß, wo er hingeht. Solange ihr das Licht habt, so glaubet an das Licht, auf daß ihr Lichtessöhne werdet. Dieses redete Jesus und ging weg und verbarg sich vor ihnen. Da er aber so viele Zeichen vor ihnen getan hatte, glaubten sie doch nicht an ihn; auf daß die Rede Jesajas des Propheten erfüllt würde, die er gesprochen hat: Herr, wer hat dem, was wir hören ließen, geglaubt? Und der Arm des Herrn, wem ist er entdeckt worden? Darum konnten sie nicht glauben, weil Jesaja abermals gesprochen hat: Er hat ihre Augen verblendet und ihr Herz verstockt; daß sie mit den Augen nicht sehen und mit dem Herzen vernehmen und sich bekehren, und ich sie heile. Dieses sagte Jesaja, da er seine Herrlichkeit sah, und redete von ihm. Gleichwohl glaubten auch von den Regenten viele an ihn; aber um der Pharisäer willen bekannten sie es nicht, auf daß sie nicht aus der Schule verwiesen werden möchten. Denn sie liebten die Ehre der Menschen mehr als die Ehre Gottes. Jesus aber schrie und sprach: Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat. Und wer mich schaut, der schaut den, der mich gesandt hat. Ich bin in die Welt gekommen, ein Licht, auf daß ein jeder, der an mich glaubt, in der Finsternis nicht bleibe. Und wenn jemand meine Worte hört und nicht glaubt, so richte Ich ihn nicht; denn ich bin nicht gekommen, daß ich die Welt richte, sondern daß ich die Welt selig mache (rette). Wer mich ausschlägt und meine Worte nicht annimmt, hat den, der ihn richtet: Das Wort, das ich geredet habe, dasselbe wird ihn richten an dem letzten Tage; dieweil Ich nicht aus mir selbst geredet habe, sondern der mich gesandt hat, der Vater, der hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen und was ich reden soll; und ich weiß, daß sein Gebot ewiges Leben ist. Gleichwie mir nun der Vater gesagt hat, also rede ich, was Ich rede. Vor dem Fest aber des Passah, als Jesus wußte, daß seine Stunde gekommen war, daß er aus dieser Welt hinginge zum Vater, hat er, da er liebgewonnen hatte seine Eigenen, die in der Welt waren, sie bis ans Ende geliebt; und da ein Abendessen war, da der Teufel dem Judas, Simons Ischarioth, ins Herz gegeben hatte, daß er ihn verraten sollte, als er wußte, daß ihm der Vater alles in die Hände gegeben hatte, und daß er von Gott ausgegangen war und zu Gott hingehe; steht er von dem Abendessen auf und legt seine Kleider ab und nimmt einen Schurz und begürtete sich; sodann schüttet er Wasser in das Waschgeschirr und fing an, die Füße der Jünger zu waschen und abzutrocknen mit dem Schurz, womit er begürtet war. So kommt er denn zu Simon Petrus, und derselbe spricht zu ihm: Herr, wäschest Du meine Füße? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was Ich tue, weißt Du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren. Spricht zu ihm Petrus: Du sollst meine Füße nicht waschen in Ewigkeit. Es antwortete ihm Jesus: Werde ich dich nicht waschen, so hast du keinen Teil mit mir. Spricht zu ihm Simon Petrus: Herr, nicht meine Füße allein, son dern auch die Hände und das Haupt. Spricht Jesus zu ihm: Wer geba det ist, bedarf nicht, denn an den Füßen gewaschen zu werden, sondern er ist ganz rein; und Ihr seid rein, aber nicht alle. Denn er wußte den, der ihn verriet; darum sprach er: Ihr seid nicht alle rein. Da er nun ihre Füße gewaschen und seine Kleider genommen hatte, setzte er sich wieder nieder und sprach zu ihnen: Wisset ihr, was ich euch getan habe? Ihr nennet mich: der Meister und der Herr; und ihr redet wohl, denn ich bin's. So nun Ich eure Füße gewaschen habe, der Herr und der Meister, so seid auch Ihr schuldig, einander die Füße zu waschen. Denn ich habe euch ein Muster gegeben, daß, wie Ich euch getan habe, auch Ihr tut. Amen, amen, ich sage euch, ein Knecht ist nicht größer denn sein Herr, noch ein Gesandter größer, als der ihn geschickt hat. So ihr dieses wisset, so seid ihr selig, wenn ihr es tut. Nicht von euch allen sage ich; Ich weiß, welche ich erwählt habe; sondern daß die Schrift erfüllt würde: Der mit mir das Brot isset, hat seinen Fersen gegen mich aufgehoben. Von nun an sage ich's euch, ehe denn es geschieht, auf daß, wenn es geschehen, ihr glaubet, daß Ich's bin. Amen, amen, ich sage euch, wer aufnimmt, wenn ich jemand senden werde, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Da Jesus dieses gesagt hatte, ward er betrübt im Geist und zeugte und sprach: Amen, amen, ich sage euch: Einer unter euch wird mich verraten. Da sahen die Jünger aufeinander und waren in Ungewißheit, von wem er rede. Es lag aber da Einer von seinen Jüngern in dem Schoß Jesu, welchen Jesus lieb hatte; Diesem nun winkt Simon Petrus, er sollte forschen, wer es wäre, von dem er sagt. Da fiel jener auf die Brust Jesu hin und spricht zu ihm: Herr, wer ist's? Jesus antwortete: Jener ist's, dem Ich den Bissen eintauchen und hin reichen werde. Und er taucht den Bissen ein und gibt ihn Judas, Si mons Ischarioth. Wie nahe war Judas bei Jesu! Und nach dem Bissen, da fuhr in denselben der Satan. Spricht Jesus zu ihm: Was du tust, tue nur bald. Dieses aber wußte niemand von denen, die am Tische waren, wozu er es ihm sagte. Denn etliche meinten, dieweil Judas den Beutel hatte, Jesus sage zu ihm: Kaufe, was uns not ist auf das Fest, oder daß er den Armen etwas gäbe. Da nun derselbe den Bissen genommen hatte, ging er alsbald hinaus; es war aber Nacht, da er hinausging. Spricht Jesus: Jetzt ist der Sohn des Menschen verherrlicht, und Gott ist verherrlicht in ihm. Ist Gott verherrlicht in ihm, so wird auch Gott ihn verherrlichen in sich selbst und wird ihn bald verherrlichen. Kindlein, ich bin noch ein Kleines bei euch. Ihr werdet mich suchen, und wie ich den Juden sagte, wo Ich hingehe, da könnt Ihr nicht hinkommen, so sage ich auch euch nunmehr. Ein neues Gebot gebe ich euch, daß ihr einander liebet; gleichwie ich euch liebgewonnen habe, daß auch Ihr einander liebet. Daran wird jedermann erken nen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt. Spricht zu ihm Simon Petrus: Herr, wo gehst du hin? Jesus antwortete ihm: Wo ich hingehe, kannst du mir jetzt nicht folgen; hernach aber wirst du (mir) folgen. Spricht zu ihm Petrus: Herr, warum kann ich dir nicht schon jetzt folgen? Mein Leben werde ich für dich lassen. Jesus antwortete ihm: Dein Leben wirst du für mich lassen? Amen, amen, ich sage dir, ein Hahn wird nicht krähen, bis du mich dreimal habest verleugnet. Lasset euer Herz nicht unruhig sein; glaubet an Gott, und an mich glaubet. In dem Hause meines Vaters sind viele Wohnungen; sonst hätte ich zu euch gesagt: Ich gehe hin, eine Stätte euch zu bereiten. Und wenn ich hingehe und bereite euch eine Stätte, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen; auf daß, wo Ich bin, auch Ihr seid. Und wo Ich hingehe, wisset ihr, und den Weg wisset ihr. Spricht zu ihm Thomas: Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst; und wie können wir den Weg wissen? Spricht zu ihm Jesus: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zu dem Vater denn durch mich. Wenn ihr mich erkannt hättet, so hättet ihr auch meinen Vater erkannt; und von nun an kennet ihr ihn und habt ihn gesehen. Spricht zu ihm Philippus: Herr, zeige uns den Vater, so genüget uns. Spricht zu ihm Jesus: So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich nicht kennen gelernt, Philippus? Wer mich sieht, sieht den Vater; wie sprichst du denn: Zeige uns den Vater? Glaubst du nicht, daß Ich in dem Vater und der Vater in mir ist? Die Worte, die Ich euch rede, rede ich nicht von mir selbst; sondern der Vater, der in mir bleibt, tut selber die Werke. Glaubet mir, weil Ich in dem Vater und der Vater in mir; wo aber nicht, so glaubet um der Werke selber willen. Amen, amen, ich sage euch, wer an mich glaubt, derselbe wird die Werke, die Ich tue, auch tun, und wird größere denn diese tun, dieweil Ich zu dem Vater gehe. Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das werde ich tun, auf daß der Vater verherrlicht werde in dem Sohn. So ihr etwas bitten werdet in meinem Namen, so werde Ich es tun. Liebet ihr mich, so haltet meine Gebote; und Ich werde den Vater ersuchen, und er wird einen anderen Beistand euch geben, daß er bei euch bleibe in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, welchen die Welt nicht kann empfangen, weil sie ihn nicht schaut und ihn auch nicht kennt; Ihr aber kennet ihn, dieweil er bei euch bleiben und in euch sein wird. Ich werde euch nicht Waisen lassen; ich komme zu euch. Es ist noch ein Kleines, so schaut mich die Welt nicht mehr, Ihr aber schauet mich; dieweil Ich lebe, und Ihr leben werdet. An demselben Tage werdet Ihr erkennen, daß Ich in meinem Vater und Ihr in mir und Ich in euch. Wer meine Gebote hat und hält sie, derselbe ist's, der mich liebt; wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden; und Ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren. Spricht zu ihm Judas, nicht der Ischarioth: Herr, was ist geschehen, daß du uns wirst dich selbst offenbaren und nicht der Welt? Es antwortete Jesus und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht; und das Wort, das ihr höret, ist nicht mein, sondern des, der mich gesandt hat, des Vaters. Dieses habe ich zu euch geredet, da ich bei euch blieb; aber der Beistand, der heilige Geist, welchen der Vater senden wird in meinem Namen, derselbe wird euch alles lehren und euch an alles mahnen, was ich euch gesagt habe. Frieden lasse ich euch; meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt gibt, gebe Ich euch. Lasset euer Herz nicht unruhig noch furchtsam sein. Ihr habt gehört, daß Ich euch gesagt habe: Ich gehe hin und komme zu euch. Hättet ihr mich lieb, so hättet ihr euch erfreut, daß ich zum Vater gehe, weil der Vater größer ist denn Ich Und nun habe ich's euch gesagt, ehe es geschieht; auf daß, wenn es geschieht, ihr glaubet. Ich werde nicht mehr vieles mit euch reden; denn es kommt der Fürst der Welt, und an mir wird er nichts finden. Aber auf daß die Welt erkenne, daß ich den Vater liebe, und gleichwie mir der Vater geboten hat, also tue. Stehet auf, lasset uns von hinnen gehen. Ich bin der wahrhaftige Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner. Eine jede Rebe an mir, die nicht Frucht trägt, die nimmt er weg; und eine jede, die Frucht trägt, die reinigt er, daß sie mehr Frucht trage. Jetzt seid Ihr rein um des Wortes willen, das ich euch geredet habe. Bleibet in mir und Ich in euch. Gleichwie die Rebe nicht kann Frucht bringen von sich selbst, sie bleibe denn am Weinstock; also auch Ihr nicht, ihr bleibet denn an mir. Ich bin der Weinstock, Ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und Ich in ihm, dieser trägt viel Frucht; weil ihr außer mir nichts tun könnt. Wenn nicht jemand in mir bleiben wird, so ist er hinausgeworfen wie die Rebe und ist verdorrt, und man liest sie zusammen und wirft sie in das Feuer, und sie brennen. Wenn ihr in mir bleiben werdet und meine Worte in euch bleiben werden, so werdet ihr, was ihr wollt, bitten, und es wird euch widerfahren. Darin ist mein Vater verherrlicht, daß ihr viele Frucht traget; und ihr werdet meine Jünger werden. Gleichwie mich der Vater geliebt hat, so habe auch Ich euch geliebt. Bleibet in meiner Liebe. Wenn ihr meine Gebote halten werdet, so werdet ihr bleiben in meiner Liebe; gleichwie Ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und bleibe in seiner Liebe. Dieses habe ich euch geredet, auf daß meine Freude in euch sei und eure Freude vollkommen werde. Dieses ist mein Gebot, daß ihr einander liebet, gleichwie ich euch geliebt habe. Größere Liebe als diese hat niemand: daß jemand sein Leben läßt für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was Ich euch gebiete. Ich heiße euch nicht mehr Knechte, weil der Knecht nicht weiß, was sein Herr tut; sondern euch habe ich Freunde geheißen, weil ich alles, was ich von meinem Vater gehört habe, euch kundgetan habe Nicht Ihr habt mich erwählt, sondern Ich habe euch erwählt und euch gesetzt, daß Ihr fortgehet und Frucht traget und eure Frucht bleibe; auf daß, was ihr den Vater nur bitten werdet in meinem Namen, er es euch gebe. Dieses gebiete ich euch, daß ihr einander liebet. Wenn die Welt euch haßt, so wisset ihr, daß sie mich vor euch gehaßt hat. Wenn ihr von der Welt wäret, so hätte die Welt ihr Eigenes lieb. Weil ihr aber von der Welt nicht seid, sondern Ich euch aus der Welt erwählt habe, darum haßt euch die Welt. Gedenket an das Wort, das Ich euch gesagt habe: Ein Knecht ist nicht größer denn sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen; haben sie auf mein Wort achtgehabt, so werden sie auch auf das eurige achthaben. Aber dieses alles werden sie euch tun um meines Namens willen, weil sie den nicht kennen, der mich gesandt hat. Wenn ich nicht gekommen wäre und hätte zu ihnen geredet, so hätten sie keine Sünde; nun aber haben sie keinen Vorwand ihrer Sünde halber. Wer mich haßt, haßt auch meinen Vater. Wenn ich die Werke nicht getan hätte unter ihnen, die kein anderer getan hat, so hätten sie keine Sünde; nun aber haben sie es gesehen und dabei beide, mich und meinen Vater, gehaßt Doch daß erfüllt würde der Spruch, der geschrieben ist in ihrem Gesetz: Sie haben mich vergeblich gehaßt. Wenn aber der Beistand kommen wird, welchen Ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahrheit, der von dem Vater ausgeht, so wird derselbe zeugen von mir; und Ihr zeuget wirklich, weil ihr von Anfang mit mir seid. Dieses habe ich zu euch geredet, auf daß ihr euch nicht ärgert. Sie werden euch aus der Versammlung verstoßen; ja es kommt die Stunde, daß ein jeder, der euch tötet, wird meinen, er erzeige Gott einen Dienst. Und dieses werden sie tun, weil sie den Vater nicht erkannt haben und mich auch nicht Aber dieses habe ich zu euch geredet, auf daß, wenn die Stunde kommt, ihr daran gedenket, daß Ich es euch gesagt habe; dieses aber habe ich euch von Anfang nicht gesagt, weil ich bei euch war. Nun aber gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat, und niemand von euch fragt mich: Wo gehst du hin? Sondern dieweil ich dieses zu euch geredet habe, hat die Traurigkeit euer Herz ganz eingenommen. Aber Ich sage euch die Wahrheit, es ist euch zuträglich, daß Ich hingehe. Denn wenn ich nicht hingehe, so wird der Beistand nicht zu euch kommen; wenn ich aber gehe, so werde ich ihn zu euch senden; und jener, wenn er kommt, wird die Welt überzeugen um Sünde, um Gerechtigkeit und um Gericht. Um Sünde, weil sie nicht glauben an mich; um Gerechtigkeit, weil ich zum Vater gehe und ihr mich nicht mehr schauet; um Gericht, weil der Fürst dieser Welt gerichtet ist. Ich habe noch vieles euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen; wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, so wird er euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht von sich selber reden, sondern was er hören wird, das wird er reden, und die künftigen Dinge wird er euch verkündigen. Jener wird mich verherrlichen, weil er es von dem Meinigen nehmen wird und euch verkündigen. Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er wird's von dem Meinigen nehmen und euch verkündigen. Es ist ein Kleines, so schauet ihr mich nicht; und wieder ein Kleines, so werdet ihr mich sehen, dieweil ich zu dem Vater gehe. Da sprachen nun von seinen Jüngern (etliche) untereinander: Was ist dieses, daß er zu uns sagt: Es ist ein Kleines, so schauet ihr mich nicht; und wieder ein Kleines, so werdet ihr mich sehen; und, daß ich zu dem Vater gehe. Da sagten sie nun: Dieses, was ist's, das er sagt: Ein Kleines? Wir wissen nicht, was er redet Da merkte Jesus, daß sie ihn fragen wollten, und sprach zu ihnen: Davon befraget ihr euch miteinander, daß ich gesprochen habe: Es ist ein Kleines, so schauet ihr mich nicht; und wieder ein Kleines, so werdet ihr mich sehen. Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet weinen und wehklagen, aber die Welt wird sich freuen; Ihr aber werdet traurig sein, doch eure Traurigkeit wird zu Freude werden. Das Weib, wenn sie gebiert, hat Traurigkeit, weil ihre Stunde gekommen ist; wenn sie aber das Kind geboren hat, so denkt sie nicht mehr an die Drangsal, um der Freude willen, daß ein Mensch zur Welt geboren ist. Und Ihr habt nun zwar jetzt Trau rigkeit, aber ich werde euch wiedersehen, und euer Herz wird sich freuen, und eure Freude nimmt niemand von euch, und an demselben Tage werdet ihr mich nichts fragen. Amen, amen, ich sage euch, was ihr nur bitten werdet den Vater in meinem Namen, das wird er euch geben. Bisher habt ihr nichts gebeten in meinem Namen; bittet, so werdet ihr nehmen, daß eure Freude vollkommen sei. Dieses habe ich in verblümten Sprüchen zu euch geredet; es kommt die Stunde, da ich nicht mehr in verblümten Sprüchen zu euch reden werde, sondern euch frei heraus verkündigen von dem Vater. An demselben Tage werdet ihr in meinem Namen bitten; und nicht sage ich euch, daß Ich den Vater für euch ersuchen werde; denn er selbst der Vater hat euch lieb, dieweil Ihr mich habt liebgewonnen und geglaubt, daß Ich von Gott ausgegangen bin. Ausgegangen bin ich vom Vater und gekommen in die Welt; wie derum verlasse ich die Welt und gehe zu dem Vater. Sprechen zu ihm seine Jünger: Siehe, nun redest du frei heraus und sagst keinen verblümten Spruch. Nun wissen wir, daß du alles weißt und bedarfst nicht, daß jemand dich frage. Daran glauben wir, daß du von Gott ausgegangen bist. Jesus antwortete ihnen: Jetzt glaubet ihr. Siehe, es kommt die Stunde und ist jetzt gekommen, daß ihr zerstreut werdet, ein jeglicher in sein Eigentum, und mich allein lasset; und ich bin nicht allein, weil der Vater mit mir ist. Dieses habe ich zu euch geredet, auf daß ihr in mir Frieden habet. In der Welt habt ihr Drangsal; aber seid getrost, Ich habe die Welt überwunden. Dieses redete Jesus und hob seine Augen auf gen Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist ge kommen; verherrliche deinen Sohn, auf daß dein Sohn dich verherrliche; gleichwie du ihm Macht hast gegeben über alles Fleisch, daß alles, was du ihm gegeben hast, die seien, denen er ewiges Leben gibt. Dies ist aber das ewige Leben, daß sie erkennen dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesum Christum. Ich habe dich verherrlicht auf Erden, ich habe das Werk vollendet, das du mir gegeben hast, daß ich tun soll; und nun verherrliche mich du, Vater, bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich hatte, ehe die Welt war, bei dir. Ich habe offenbart deinen Namen den Menschen, die du mir von der Welt gegeben hast; dein waren sie, und mir hast du sie gegeben; und dein Wort haben sie behalten. Nun haben sie erkannt, daß alles, was du mir gegeben hast, von dir ist; weil ich die Worte, die du mir gegeben hast, ihnen gegeben habe; und Sie haben es angenommen und haben erkannt wahrhaftig, daß ich von dir ausgegangen bin, und haben geglaubt, daß Du mich gesandt hast. Ich begehre für sie; nicht für die Welt begehre ich, sondern für die, die du mir gegeben hast, weil sie dein sind. Und das Meinige alles ist dein und das Deinige mein; und ich bin in ihnen verherrlicht. Und ich bin nicht mehr in der Welt, und diese sind in der Welt, und Ich komme zu dir. Heiliger Vater, behalte (bewahre) sie in deinem Namen, was du mir gegeben hast, daß sie Eines seien, gleichwie Wir. Da ich bei ihnen war in der Welt, behielt (bewahrte) Ich sie in deinem Namen; die du mir gegeben hast, habe ich behütet, und keiner von ihnen ist verloren, als der verlorene Sohn, auf daß die Schrift erfüllt würde; nun aber komme ich zu dir und rede dieses in der Welt, auf daß sie haben meine Freude erfüllt in ihnen. Ich habe ihnen gegeben dein Wort, und die Welt hat einen Haß auf sie geworfen, dieweil sie nicht von der Welt sind, gleichwie Ich nicht von der Welt bin. Ich begehre nicht, daß du sie von der Welt nehmest, sondern daß du sie behaltest (bewahrest) vor dem Argen. Von der Welt sind sie nicht, gleichwie Ich von der Welt nicht bin. Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit. Gleichwie du mich gesandt hast in die Welt, so habe auch Ich sie gesandt in die Welt; und für sie heilige Ich mich selbst, auf daß auch Sie geheiligt seien in der Wahrheit. Ich begehre aber nicht für diese allein, sondern auch für die, so durch ihr Wort an mich glauben; auf daß sie alle Eines seien; gleichwie Du, Vater, in mir und Ich in dir, daß auch Sie in uns Eines seien; auf daß die Welt glaube, daß Du mich gesandt hast. Und Ich habe die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, ihnen gegeben, auf daß sie Eines seien, gleichwie Wir Eines sind. Ich in ihnen, und Du in mir, auf daß sie vollendet seien in Eines, und auf daß die Welt erkenne, daß Du mich gesandt hast und sie geliebt hast, gleichwie du mich geliebt hast. Vater, die du mir gegeben hast, will ich, daß, wo Ich bin, auch dieselben seien mit mir; auf daß sie schauen meine Herrlichkeit, die du mir gegeben hast; dieweil du mich geliebt hast, ehe denn die Welt gegründet ward. Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt, Ich aber habe dich erkannt, und auch diese haben erkannt, daß Du mich gesandt hast; und Ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und will ihnen kundtun, auf daß die Liebe, womit du mich geliebt hast, sei in ihnen und Ich in ihnen. Da Jesus dieses geredet hatte, ging er hinaus samt seinen Jüngern über den Bach Kidron; da war ein Garten, darein ging er und seine Jünger. Es wußte aber auch Judas, der ihn verriet, den Ort; dieweil Jesus sich oft daselbst versammelt hatte mit seinen Jüngern. Da nun Judas genommen hatte die Schar, und von den Hohenpriestern und Pharisäern Bediente, kommt er dahin mit Laternen und Fackeln und Waffen. Als nun Jesus wußte alles das, was über ihn kam, ging er heraus und sprach zu ihnen: Wen suchet ihr? Sie antworteten ihm: Jesum von Nazareth. Spricht Jesus zu ihnen: Ich bin's. Es stand aber auch Judas, der ihn verriet, bei ihnen. Als er nun zu ihnen sprach: Ich bin's, wichen sie zurück und fielen zu Boden. Da fragte er sie abermals: Wen suchet ihr? Sie aber sprachen: Jesum von Nazareth. Jesus antwortete: Ich hab's euch gesagt, daß Ich's bin. Suchet ihr nun mich, so lasset diese gehen. Auf daß erfüllt würde das Wort, das er sagte: Die du mir gegeben hast, von denen habe ich keinen verloren. Als nun Simon Petrus ein Schwert hatte, zückte er es und schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohrläpplein ab. Der Knecht aber hieß Malchus. Da sprach Jesus zu Petrus: Stecke das Schwert in die Scheide. Den Kelch, welchen der Vater mir gegeben hat, soll ich den nicht trinken? Die Schar nun und der Oberst und die Diener der Juden fingen Jesum und banden ihn und führten ihn hin, zu Hannas zuerst; denn er war der Schwiegervater des Kaiphas, der desselben Jahres Hoherpriester war. Es war aber Kaiphas, der den Juden den Rat gegeben hatte, es wäre zuträglich, daß ein einziger Mensch umkäme für das Volk. Es folgte aber Jesu Simon Petrus und ein anderer Jünger. Derselbe Jünger aber war dem Hohenpriester bekannt und ging mit Jesu hinein in den Hof des Hohenpriesters; Petrus aber stand vor der Tür draußen. Da ging der andere Jünger, der dem Hohenpriester bekannt war, heraus und sagte es zur Türhüterin und führte Petrus hinein. Spricht nun die Magd, die Türhüterin, zu Petrus: Bist Du nicht auch unter den Jüngern dieses Menschen? Jener spricht: Ich bin's nicht. Es standen aber die Knechte und die Bedienten und hatten ein Kohlenfeuer gemacht, dieweil es kalt war, und wärmten sich; es stand aber auch Petrus bei ihnen und wärmte sich. Der Hohepriester nun fragte Jesum wegen seiner Jünger und wegen seiner Lehre. Jesus antwortete ihm: Ich habe frei öffentlich geredet zu der Welt. Ich habe allezeit gelehrt in Schulen und in dem Tempel, wo alle Juden zusammenkommen, und im Verborgenen habe ich nichts geredet. Was fragst du mich? Frage die, die gehört haben, was ich zu ihnen geredet habe. Siehe, diese wissen, was Ich gesagt habe. Als er aber dieses sagte, gab der Bedienten einer, der dabeistand, Jesu einen Streich und sprach: Also antwortest du dem Hohenpriester? Jesus antwortete ihm: Habe ich übel geredet, so zeuge von dem Übel; habe ich aber wohl geredet, was schlägst du mich? Es hatte Hannas ihn gebunden gesandt zu dem Hohenpriester Kaiphas. Simon Petrus aber stand und wärmte sich. Sie sprachen denn zu ihm: Bist Du nicht auch unter seinen Jüngern? Jener verleugnete und sprach: Ich bin's nicht. Spricht einer von den Knechten des Hohenpriesters, der ein Vetter war dessen, dem Petrus das Ohrläpplein abgehauen hatte: Sah Ich dich nicht in dem Garten mit ihm? Da verleugnete Petrus abermals, und alsbald krähte ein Hahn. Sie führen also Jesum von Kaiphas zu dem Richthaus. Es war aber früh. Und sie selbst gingen nicht in das Richthaus hinein, auf daß sie nicht unrein würden, sondern daß sie das Passah essen möchten. Da ging Pilatus zu ihnen heraus und sprach: Welche Anklage bringet ihr wider diesen Menschen? Sie antworteten und sprachen zu ihm: Wäre dieser nicht ein Übeltäter, wir hätten dir ihn nicht überantwortet. Da sprach Pilatus zu ihnen: Nehmet Ihr ihn, und nach eurem Gesetz richtet ihn. Da sprachen zu ihm die Juden: Wir dürfen niemand töten. Auf daß das Wort Jesu erfüllt würde, welches er gesprochen hatte zu deuten, welches Todes er sterben würde. Da ging Pilatus wieder hinein in das Richthaus und rief Jesu und sprach zu ihm: Bist Du der König der Juden? Jesus antwortete ihm: Redest Du dieses von dir selbst, oder haben's andere dir von mir gesagt? Pilatus antwortete: Bin Ich ein Jude? Deine Nation und die Hohenpriester haben dich mir überantwortet; was hast du getan? Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wäre mein Reich von dieser Welt, meine Bedienten würden kämpfen, daß ich den Juden nicht überantwortet würde. Aber nun ist mein Reich nicht von dannen. Da sprach Pilatus: So bist Du denn ein König? Jesus antwortete: Du sagst's, ein König bin ich. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, daß ich der Wahrheit Zeugnis gebe. Ein jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme. Spricht zu ihm Pilatus: Was ist Wahrheit? Und da er dies gesagt, ging er wieder heraus zu den Juden und spricht zu ihnen: Ich finde keine Schuld an ihm. Ihr habt aber eine Gewohnheit, daß ich Einen euch losgebe an dem Passah. Wollt ihr denn, daß ich euch den König der Juden losgebe? Da schrieen sie wieder alle und sprachen: Nicht diesen, sondern den Barabbas. Es war aber der Barabbas ein Räuber. Alsdann nahm Pilatus Jesum und geißelte ihn. Und die Kriegsknechte flochten eine Krone von Dornen und setzten sie auf sein Haupt und legten ihm ein Purpurkleid an und gingen zu ihm hin und sprachen: Willkommen, du König der Juden; und gaben ihm Streiche. Da ging Pilatus wieder heraus und spricht zu ihnen: Siehe, ich führe euch ihn heraus, auf daß ihr erkennet, daß ich an ihm keine Schuld finde. Also ging Jesus heraus und trug die dornene Krone und das Purpur kleid. Und er spricht zu ihnen: Siehe, der Mensch. Da ihn nun die Hohenpriester und die Bedienten sahen, schrieen sie und sprachen: Kreuzige, kreuzige ihn! Spricht zu ihnen Pilatus: Nehmet ihn Ihr und kreuziget ihn; denn ich finde keine Schuld an ihm. Die Juden antworteten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach unserem Gesetz soll er sterben, dieweil er sich selbst zu einem Sohn Gottes gemacht hat. Da nun Pilatus diese Rede hörte, fürchtete er sich viel mehr und ging wieder hinein in das Richthaus und spricht zu Jesu: Wo bist Du her? Jesus aber gab ihm keine Antwort. Da spricht Pilatus zu ihm: Zu mir redest du nicht? Weißt du nicht, daß ich Macht habe, dich zu kreuzigen, und Macht habe, dich loszulassen? Jesus antwortete: Du hättest keine Macht wider mich, wenn es dir nicht wäre von oben herab gegeben. Darum, der mich dir überantwortet hat, hat größere Sünde. Von dem an trachtete Pilatus, ihn loszulassen. Die Juden aber schrieen und sprachen: Läßt du diesen los, so bist du des Kaisers Freund nicht. Ein jeder, der sich zu einem König macht, widerspricht dem Kaiser. Da nun Pilatus diese Rede hörte, führte er Jesum heraus und setzte sich auf den Richtstuhl an eine Stätte, die da heißt Steinpflaster, auf hebräisch aber Gabbatha; es war aber der Rüsttag des Passah, um die dritte Stunde; und er spricht zu den Juden: Siehe, euer König. Sie aber schrieen: Weg, weg (mit ihm), kreuzige ihn! Spricht Pilatus zu ihnen: Euren König soll ich kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen König als den Kaiser. Alsdann überantwortete er ihn ihnen, daß er gekreuzigt würde. Sie nahmen aber Jesum an und führten (ihn hin); und er trug sein Kreuz und ging hinaus zu der sogenannten Schädelstätte, die da genannt wird auf hebräisch Golgatha; da kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere zu beiden Seiten, mitten aber Jesum. Es schrieb aber Pilatus auch eine Überschrift und setzte sie auf das Kreuz; es war aber geschrieben: Jesus von Nazareth, der König der Juden. Diese Überschrift nun lasen viele von den Juden; weil der Ort nahe bei der Stadt war, wo Jesus gekreuzigt ward; und es war geschrieben hebräisch, griechisch, römisch. Da sprachen nun die Hohenpriester zu Pilatus: Schreibe nicht: Der König der Juden; sondern daß jener gesagt habe: Ich bin ein König der Juden. Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben. Die Kriegsknechte nun, als sie Jesum gekreuzigt hatten, nahmen seine Kleider und machten vier Teile, jedem Kriegsknecht einen Teil, und den Rock. Es war aber der Rock ungenäht, von oben an gewirkt durch und durch. Da sprachen sie untereinander: Lasset uns den nicht zerstücken, sondern darum losen, wes er sein wird; auf daß die Schrift erfüllt würde, die da sagt: Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und über meine Kleidung das Los geworfen. Die Kriegsknechte nun taten dieses; es standen aber bei dem Kreuz Jesu seine Mutter, und die Schwester seiner Mutter, Maria Kleophas, und Maria von Magdala. Da nun Jesus die Mutter sah und den Jünger dabei stehend, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Weib, siehe, dein Sohn. Sodann spricht er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter. Und von derselben Stunde nahm der Jünger sie in das Seinige. Nach diesem, als Jesus wußte, daß alles nunmehr vollendet war, daß die Schrift vollzogen würde, spricht er: Mich dürstet. Da stand ein Gefäß voll Essig; sie aber füllten einen Schwamm mit Essig und legten ihn um einen Ysopstengel und hielten's zu seinem Munde hin. Da nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollendet. Und er neigte das Haupt und gab den Geist auf. Die Juden nun, damit nicht die Leiber am Kreuze blieben am Sabbat, dieweil es Rüsttag war; denn der Tag desselben Sabbats war groß; baten Pilatus, daß ihre Beine zerbrochen und sie abgenommen würden. Da kamen die Kriegsknechte und zerbrachen die Beine des ersten und des andern, der mit ihm gekreuzigt war; als sie aber an Jesum kamen, da sie sahen, daß er schon gestorben war, zerbrachen sie seine Beine nicht; sondern einer der Kriegsknechte stieß seine Seite mit einem Speer durch, und alsbald ging Blut und Wasser heraus. Und der es gesehen hat, der hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr, und derselbe weiß, daß er wahrhaftige Dinge sagt, auf daß auch Ihr glaubet. Denn diese Dinge sind geschehen, auf daß die Schrift erfüllt würde: Kein Bein wird ihm zerbrochen werden. Und abermals spricht eine andere Schrift: Sie werden auf den sehen, welchen sie zerstochen haben. Darnach aber bat den Pilatus Joseph von Arimathia, der ein Jünger Jesu war, doch verborgen, aus Furcht vor den Juden, daß er möchte abnehmen den Leib Jesu; und Pilatus gestattete es. Da kam er und nahm den Leib Jesu ab. Es kam aber auch Nikodemus, der zuerst bei Nacht zu Jesus gekommen war, und brachte ein Gemenge von Myrrhe und Aloe, bei hundert Pfunden. Da nahmen sie den Leib Jesu und banden ihn in leinene Tücher mit den Gewürzen, wie bei den Juden der Brauch ist, zum Grabe zu rüsten. Es war aber an dem Ort, wo er gekreuzigt ward, ein Garten und in dem Garten ein neues Grab, darin noch niemand jemals beigesetzt worden war. Dahin nun haben sie, um des Rüsttages willen der Juden, dieweil das Grab nahe war, Jesum gelegt. An dem ersten Wochentage aber kommt Maria von Magdala frühe, da es noch finster war, zu dem Grabe und sieht den Stein vom Grabe weggetan. Sie läuft also und kommt zu Simon Petrus und zu dem andern Jünger, welchen Jesus liebte, und spricht zu ihnen: Sie haben den Herrn weggenommen aus dem Grabe, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben. So ging nun Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zu dem Grabe. Es liefen aber die zwei miteinander; und der andere Jünger lief zuvor, schneller denn Petrus, und kam am ersten zum Grabe, und guckt hinein und sieht die Leinen daliegen, er ging aber nicht hinein. Da kommt Simon Petrus, ihm folgend, und ging hinein in das Grab und schaut die Leinen daliegen und das Schweißtuch, das auf seinem Haupt war, nicht bei den Leinen daliegen, sondern beiseits eingewikkelt an Einen Ort. Alsdann nun ging auch der andere Jünger, der am ersten zum Grabe kam, hinein und sah es und glaubte es. denn sie wußten die Schrift noch nicht, daß er von den Toten auferstehen müsse. Da gingen die Jünger wieder heim. Maria aber stand bei dem Grabe und weinte draußen. Als sie nun weinte, guckte sie in das Grab und sieht zwei Engel in weißen Kleidern sitzen, einen zu den Häupten und den andern zu den Füßen, wo der Leib Jesu gelegen war. Und dieselben sprachen zu ihr: Weib, was weinest du? Sie spricht zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben. Und als sie dieses sagte, wandte sie sich zurück und sieht Jesum stehen und wußte nicht, daß es Jesus ist. Spricht Jesus zu ihr: Weib, was weinest du? Wen suchest du? Jene meinte, es sei der Gärtner, und spricht zu ihm: Herr, wenn Du ihn weggetragen hast, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast, so will Ich ihn holen. Spricht zu ihr Jesus: Maria! Jene wendet sich um und spricht zu ihm: Rabbuni; das heißt: Meister. Spricht zu ihr Jesus: Rühre mich nicht an. Denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater; gehe aber hin zu meinen Brüdern und sprich zu ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und meinem Gott und eurem Gott. Maria von Magdala kommt und verkündigt den Jüngern, daß sie den Herrn gesehen und er dieses zu ihr gesagt habe. Als es nun Abend war an demselben ersten Wochentage, und die Türen verschlossen waren, wo die Jünger versammelt waren aus Furcht vor den Juden, kam Jesus und stellte sich in die Mitte und spricht zu ihnen: Friede (widerfahre) euch. Und als er das sagte, zeigte er ihnen seine Hände und Seite. Da wurden die Jünger froh, da sie den Herrn sahen. So sprach nun Jesus abermals zu ihnen: Friede (widerfahre) euch. Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende Ich euch. Und da er dieses sagte, blies er (sie) an; und er spricht zu ihnen: Nehmet den heiligen Geist. Wenn ihr die Sünden von welchen erlasset, so werden sie ihnen erlassen; wenn ihr sie von welchen behaltet, so sind sie behalten. Thomas aber, einer von den Zwölfen, der da heißt Zwilling, war nicht mit ihnen, da Jesus kam. Da sprachen zu ihm die andern Jünger: Wir haben den Herrn gese hen. Er aber sprach zu ihnen: Es sei denn, daß ich sehe in seinen Händen die Form der Nägel und lege meinen Finger in den Ort der Nägel und lege meine Hand in seine Seite, werde ich's nicht glauben. Und acht Tage hernach waren seine Jünger abermals drinnen und Thomas mit ihnen. Kommt Jesus, da die Türen verschlossen waren, und stellte sich in die Mitte und sprach: Friede (widerfahre) euch. Darnach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und siehe meine Hände; und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite; und sei nicht ungläubig, sondern gläubig. Und Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott. Spricht zu ihm Jesus: Dieweil du mich siehst, so glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und glauben. So hat nun Jesus zwar viele, auch andere Zeichen getan vor seinen Jüngern, die nicht geschrieben sind in diesem Buch. Diese aber sind geschrieben worden, auf daß ihr glaubet, daß Jesus ist der Gesalbte, der Sohn Gottes, und auf daß ihr, da ihr glaubet, Leben ha bet in seinem Namen. Darnach offenbarte sich Jesus abermals den Jüngern an dem Meer bei Tiberias; er offenbarte sich aber also: Es waren beisammen Simon Petrus und Thomas, der da heißt Zwilling, und Nathanael von Kana in Galiläa und die Zebedäer und andere zwei von seinen Jüngern. Spricht zu ihnen Simon Petrus: Ich gehe hin zu fischen. Sie sprechen zu ihm: Auch Wir kommen mit dir. Sie gingen aus und traten in das Schiff alsbald, und in derselben Nacht fingen sie nichts. Da es aber schon Morgen war, stellte sich Jesus an das Ufer; aber die Jünger wußten nicht, daß es Jesus ist. Spricht nun zu ihnen Jesus: Kindlein, habt ihr etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sprach zu ihnen: Werfet zur rechten Seite des Schiffes das Netz, so werdet ihr finden. Da warfen sie und vermochten es nicht mehr zu ziehen vor der Menge der Fische. Da spricht jener Jünger, den Jesus lieb hatte, zu Petrus: Es ist der Herr. Simon Petrus nun, da er hörte, daß es der Herr ist, umgürtete er sich mit dem Hemd; denn er war nackt; und warf sich in das Meer. Die andern Jünger aber kamen auf dem Schifflein; denn sie waren nicht ferne von dem Lande, sondern bei zweihundert Ellen; und zogen das Netz mit den Fischen. Als sie nun austraten an das Land, sehen sie eine Glut daliegen, und ein Fischlein darauf liegen und Brot. Spricht zu ihnen Jesus: Bringet von den Fischlein, die ihr jetzt gefangen habt. Simon Petrus stieg herauf und zog das Netz aufs Land, voll großer Fische, hundertunddreiundfünfzig. Und da ihrer so viel waren, zerriß (doch) das Netz nicht. Spricht zu ihnen Jesus: Kommet, esset zu Mittag. Niemand aber von den Jüngern erkühnte sich, ihn zu befragen: Wer bist Du? weil sie wußten, daß es der Herr ist. So kommt nun Jesus und nimmt das Brot und gibt's ihnen, und das Fischlein gleicherweise Dies ist nunmehr das dritte Mal, daß Jesus sich seinen Jüngern geoffenbart hat, nachdem er von den Toten auferstanden ist. Da sie nun zu Mittag gegessen hatten, spricht zu Simon Petrus Jesus: Simon Johanna, liebst du mich mehr denn diese? Er spricht zu ihm: Ja, Herr; Du weißt, daß ich dich liebhabe. Spricht er zu ihm: Weide meine Lämmlein. Spricht er zu ihm wieder zum zweitenmal: Simon Johanna, liebst du mich? Er spricht zu ihm: Ja, Herr; Du weißt, daß ich dich liebhabe. Spricht er zu ihm: Hüte meine Schafe. Spricht er zu ihm das dritte Mal: Simon Johanna, hast du mich lieb? Petrus ward traurig, daß er zum drit tenmal zu ihm sagte: Hast du mich lieb? und sprach zu ihm: Herr, Du weißt alles; Du erkennst, daß ich dich liebhabe. Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Schafe. Amen, amen, ich sage dir: Da du jünger warst, gürtetest du selbst und wandeltest, wo du hin wolltest; wenn du aber alt werden wirst, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und heben, wo du nicht hin willst. Dieses aber sagte er, zu deuten, mit welchem Tode er Gott verherrlichen würde. Und da er dieses gesagt, spricht er zu ihm: Folge mir nach. Petrus aber wendet sich um und sieht den Jünger, welchen Jesus liebhatte, nachfolgen, der auch an dem Abendessen an seine Brust hingefallen war und gesprochen hatte: Herr, wer ist's, der dich verrät? Als diesen Petrus sah, spricht er zu Jesu: Herr, was (soll) aber dieser? Spricht zu ihm Jesus: Wenn ich will, daß er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? Folge Du mir nach. So kam nun diese Rede unter die Brüder aus: Derselbe Jünger stirbt nicht. Und Jesus sprach nicht zu ihm: Er stirbt nicht, sondern: Wenn ich will, daß er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? Dieser Jünger ist es, der von diesen (Dingen) zeugte und diese (Dinge) beschrieben hat; und wir wissen, daß sein Zeugnis wahr ist. Es sind aber auch andere viele Dinge, die Jesus getan hat. Wenn deren jedes besonders sollte beschrieben werden, so würde meines Bedünkens auch die Welt selber die Bücher nicht fassen, die beschrieben würden. Das erste Buch habe ich zwar verfaßt, Theophilus, von allem, was Jesus anfing, beides, zu tun und zu lehren, bis an den Tag, da er aufgenommen worden ist, nachdem er den Aposteln, welche er erwählt hatte, durch den heiligen Geist Befehl gegeben; welchen er sich auch selbst lebendig dargestellt, nachdem er gelitten hatte, mit vielen Erweisungen, indem er sich ihnen vierzig Tage über zu sehen gegeben und das, was das Reich Gottes betrifft, geredet; und als er bei ihrer Versammlung war, gebot er ihnen, daß sie sich nicht von Jerusalem wegbegeben sollten, sondern auf die Verheißung des Vaters warten, die ihr von mir gehört habt. Denn Johannes hat zwar mit Was ser getauft, Ihr aber werdet mit dem heiligen Geist getauft werden nicht viele Tage nach diesen. Dieselben nun traten zusammen, fragten ihn und sprachen: Herr, stellst du zu dieser Frist dem Israel das Reich wieder her? Er sprach aber zu ihnen: Nicht euch kommt zu, zu erkennen die Fristen oder Zeiten, welche der Vater in seine eigene Macht gestellt hat; sondern ihr werdet Kraft empfangen, da der heilige Geist auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein zu Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis an das Äußerste der Erde. Und da er dieses gesagt hatte, ward er, daß sie es sahen, emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn von ihren Augen weg. Und als sie stracks gen Himmel sahen, wie er hinfuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißer Kleidung, welche auch sagten: Ihr Männer von Galiläa, was stehet ihr, daß ihr gen Himmel schauet? Dieser Jesus, welcher von euch ist hinauf gen Himmel genommen, wird dergestalt kommen, als wie ihr ihn gesehen habt gen Himmel fahren. Da wandten sie wieder um gen Jerusalem von dem sogenannten Öl berg, welcher nahe bei Jerusalem ist und einen Sabbatweg davon liegt. Und als sie hineinkamen, gingen sie hinauf in den Saal, wo sie sich aufhielten; nämlich Petrus und Johannes und Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus Alphäi und Simon der Eiferer und Judas Jakobi. Diese alle warteten einmütig dem Gebet und dem Flehen ab samt den Weibern und Maria, der Mutter Jesu, und samt seinen Brüdern. Und in diesen Tagen stand Petrus mitten unter den Jüngern auf und sprach-es war aber ein Haufen Namen allesamt bei hundertundzwanzig Ihr Männer und Brüder, es mußte diese Schrift erfüllt werden, welche zuvor gesagt hat der heilige Geist durch den Mund Davids, von Judas, welcher ein Anführer ward derer, die Jesum fingen. Denn er war unter uns zugezählt und hatte das Los dieses Dienstes bekommen. Dieser hat nun einen Acker gekriegt um den Lohn der Ungerech tigkeit und ist vorwärts zu Boden gestürzt und mitten entzweigeborsten, und all sein Eingeweide ist ausgeschüttet worden, und es ist kund geworden allen, die zu Jerusalem wohnen, also daß derselbe Acker in ihrer eigenen Sprache genannt worden ist: Akeldama, das ist Blutacker. Denn es steht geschrieben im Psalmbuch: Seine Behausung müsse wüste werden, und sei niemand, der darin wohne; und sein Aufseheramt empfange ein anderer. So muß nun von diesen Männern, die mit uns gewandelt haben zu aller Zeit, in welcher der Herr Jesus über uns ist ein-und ausgegangen, da er von der Taufe des Johannes anfing, bis auf den Tag, da er von uns aufgenommen ist, Einer ein Zeuge seiner Auferstehung mit uns werden. Und sie stellten zwei, Joseph, genannt Barsabas, der den Zunamen Just bekommen, und Matthias, und beteten und sprachen: Du Herr, aller Herzenskenner, zeige an von diesen zwei Einen, den du erwählt hast, daß er empfange das Los dieses Dienstes und Botschaft, davon Judas abgetreten ist, daß er hinginge an seinen eigenen Ort. Und sie gaben ihre Lose, und es fiel das Los auf Matthias, und er ward zugeordnet zu den elf Aposteln. Und da der Pfingsttag erfüllt ward, waren sie alle einmütig beisammen. Und es geschah plötzlich aus dem Himmel ein Brausen wie eines gewaltigen daherkommenden Windes und erfüllte die ganze Wohnung, da sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen, die sich zerteilten, wie von Feuer, und es setzte sich auf einen jeglichen unter ihnen, und sie wurden alle mit dem heiligen Geist erfüllt und fingen an, zu reden mit anderen Zungen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen. Es waren aber zu Jerusalem Juden wohnend, gewissenhafte Männer von allem Volk derer, die unter dem Himmel sind. Und da diese Stimme geschah, kam die Menge zusammen, und wußte sich niemand darein zu finden; weil sie hörten, ein jeglicher, daß sie in ihrer Landessprache redeten. Sie entsetzten sich aber und verwunderten sich und sprachen untereinander: Sind nicht, siehe, alle diese, die da reden, Galiläer? Und wie hören Wir, ein jeglicher in unserer eigenen Landessprache, darin wir geboren sind: Parther und Meder und Elamiter; und die da wohnen in Mesopotamien und Judäa und Kappadozien, Pontus und auch Asia, und Phrygien und Pamphylien; Ägypten und in den Gegenden von Lybien, da Kyrene liegt; und die sich hier aufhaltenden Römer, beides Juden und Judengenossen; Kreter und Araber; wir hören sie reden in unseren Sprachen die großen (Dinge) Gottes. Sie entsetzten sich aber alle und wurden irre und sprachen einer zum andern: Was mag wohl das sein? Andere aber spotteten und sprachen: Sie sind voll süßen Weins. Es trat aber Petrus hin mit den Elfen, hob auf seine Stimme und redete zu ihnen: Ihr jüdischen Männer, und alle, die ihr zu Jerusalem wohnet, dies sei euch kundgetan, und fasset meine Worte zu Ohren: Diese sind nicht, wie Ihr mutmaßet, trunken; denn es ist die dritte Tagesstunde. Sondern dies ist's, das gesagt ist durch den Propheten Joel: Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, ich werde ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch, und es werden weissagen eure Söhne und eure Töchter; und eure Jünglinge werden Gesichte sehen, und eure Ältesten werden Träume haben. Dazu auf meine Knechte und auf meine Mägde werde ich in denselben Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie werden weissagen. Und ich werde Wunder geben oben im Himmel und Zeichen unten auf Erden, Blut und Feuer und Rauchdampf. Die Sonne wird verkehrt werden in Finsternis und der Mond in Blut, ehe denn der große und ansehnliche Tag des Herrn kommt. Und soll geschehen, ein jeglicher, der den Namen des Herrn an rufen wird, wird selig (gerettet) werden. Ihr Männer von Israel, höret diese Reden: Jesum von Nazareth, einen Mann, von Gott erwiesen an euch mit Kräften und Wundern und Zeichen, welche Gott durch ihn tat mitten unter euch, wie ihr selbst wisset, diesen habt ihr, als er durch bestimmten Rat und Vorerkenntnis Gottes herausgegeben war, vermittels ungerechter Hände angeheftet und umgebracht; den hat Gott auferweckt, indem er die Bande der Hölle aufgelöst hat; wie es denn nicht möglich war, daß er sollte von derselben gehalten werden. Denn David redet auf ihn: Ich hatte den Herrn vor Augen unausge setzt; weil er zu meiner Rechten ist, damit ich nicht bewegt werde. Darum ist mein Herz erfreut, und meine Zunge frohlockte; dazu wird auch mein Fleisch wohnen in Hoffnung; weil du meine Seele nicht in die Hölle überlassen wirst, und wirst deinen Heiligen nicht hingeben, die Verwesung zu sehen. Du hast mir kundgetan die Lebenswege, du wirst mich erfüllen mit Wonne vor deinem Angesicht. Ihr Männer (und) Brüder, darf ich ungescheut an euch reden von dem Erzvater David. Er ist gestorben und auch begraben, und sein Grab ist unter uns bis auf diesen Tag. Als er nun ein Prophet war und wußte, daß Gott ihm einen Eid geschworen hatte, von der Frucht sei ner Lenden auf seinen Thron zu setzen, hat er es vorhergesehen und geredet von der Auferstehung Christi, daß er nicht in die Hölle überlassen worden ist und sein Fleisch die Verwesung nicht gesehen hat. Diesen Jesum hat Gott auferweckt, des sind Wir alle Zeugen. Nun er durch die Rechte Gottes erhöht ist und die Verheißung des heiligen Geistes empfangen hat von dem Vater, so hat er dieses ausgegossen, das Ihr wirklich sehet und höret. Denn David ist nicht in die Himmel aufgefahren, er aber spricht selber: Es sagte der Herr zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zu deinem Fußschemel mache. Unfehlbar soll also das ganze Haus Israel erkennen, daß ihn Gott zu einem Herrn und zu einem Gesalbten gemacht hat, (nämlich) die sen Jesum, welchen Ihr gekreuzigt habt. Da sie aber es hörten, ging's ihnen durchs Herz, und sprachen zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun, ihr Männer (und) Brüder? Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße und lasse sich ein jeglicher unter euch taufen auf den Namen Jesu Christi zu Erlassung der Sünden, so werdet ihr empfangen das Geschenk des heiligen Geistes. Denn euch zu gut ist die Verheißung da und euren Kindern und allen, die ferne sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird. Und mit mehr anderen Reden bezeugte er und ermahnte und sprach: Rettet euch von diesem unartigen Geschlecht. Die nun sein Wort gerne annahmen, ließen sich taufen; und wurden hinzugetan an demselben Tage bei dreitausend Seelen; sie warteten aber der Lehre der Apostel ab und der Gemeinschaft und dem Brotbrechen und den Gebeten. Es kam aber alle Seelen eine Furcht an, und geschahen viel Wunder und Zeichen durch die Apostel. Alle aber, die da glaubten, waren beisammen und hatten alles gemein, und die liegenden Güter und die fahrende Habe verkauften sie und teilten sie unter alle aus, nachdem jemand benötigt war; und sie warteten täglich einmütig ab in dem Tempel und brachen das Brot in den Häusern, nahmen Speise mit Wonne und Einfältigkeit des Herzens, lobten Gott und hatten Gunst bei dem ganzen Volk. Der Herr aber tat hinzu, die da selig (gerettet) wurden, täglich. Es gingen zugleich Petrus und Johannes hinauf in den Tempel gegen die Stunde des Gebets, welche die neunte ist. Und ein Mann, der lahm war von seiner Mutter Leibe an, ließ sich tragen; den setzten sie täglich vor die sogenannte schöne Tür des Tempels, daß er um Almosen bat von denen, die in den Tempel gingen. Als der Petrus und Johannes sah, daß sie wollten zum Tempel hineingehen, begehrte er ein Almosen. Petrus aber sah stracks auf ihn samt Johannes und sprach: Siehe uns an. Er aber merkte auf sie und versah sich, etwas von ihnen zu empfangen. Es sprach aber Petrus: Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, dies gebe ich dir: In dem Namen Jesu Christi von Nazareth, stehe auf und wandle! Und er griff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. Und auf der Stelle wurden seine Beine und Knöchel fest, und er sprang auf, stand und wandelte und ging mit ihnen in den Tempel, wandelte und hüpfte und lobte Gott. Und es sah ihn alles Volk wandeln und Gott loben. Sie erkannten ihn auch, daß dieser es war, der des Almosens wegen saß vor der schönen Tür des Tem pels; und sie wurden voll Schreckens und Entsetzens über dem, was ihm begegnet war. Da er sich aber zu Petrus und Johannes hielt, lief alles Volk zusammen zu ihnen bei dem Gang, der da heißt Salomos, und waren erstaunt. Da aber Petrus es sah, gab er zur Antwort an das Volk: Ihr Männer von Israel, was verwundert ihr euch über dieses Ding, oder was sehet ihr so auf uns, als hätten wir durch unsere eigene Kraft oder Frömmigkeit ihn wandeln gemacht? Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht Jesum verklärt, welchen Ihr zwar überantwortet habt; und habt ihn verleugnet vor Pilatus, da desselben Urteil auf das Loslassen ging. Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und gebeten, daß man euch einen mörderischen Mann schenkte, aber den Herzog des Lebens habt ihr getötet. Den hat Gott auferweckt von den Toten; des Wir Zeugen sind. Und über dem Glauben seines Namens hat diesen, den ihr sehet und kennet, sein Name gestärkt; und der Glaube durch ihn hat ihm diesen Wohlstand vor euch allen gegeben. Und nun, Brüder, ich weiß, daß ihr's unwissend getan habt, wie auch eure Obersten; aber Gott, was er zuvor verkündigt hat durch den Mund aller Pro pheten, daß sein Gesalbter leiden sollte, hat es also erfüllt. So tut nun Buße und bekehret euch, damit eure Sünden ausgetilgt werden, auf daß kommen die Zeiten der Erquickung von dem Angesicht des Herrn, und er sende den, der euch beschert ist, Jesum Christum, welcher zwar den Himmel annehmen muß, während der Fristen der Darstellung alles dessen, was Gott geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten. Denn Mose hat zu den Vätern gesprochen: Einen Propheten wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern, wie mich; ihn sollt ihr hören in allem, was er zu euch reden wird; es wird aber geschehen, eine jede Seele, die denselben Propheten nicht hören in allem, was er zu euch reden wird; Und auch alle Propheten von Samuel an und denen hernach, wieviel ihrer geredet haben, haben auch diese Tage verkündigt. Ihr seid die Söhne der Propheten und des Bundes, welchen Gott verordnet hat an unsere Väter, da er zu Abraham sprach: Und in deinem Samen werden gesegnet werden alle Geschlechter der Erde. Euch zuerst hat Gott erweckt seinen Knecht (Jesum) und ihn gesandt, euch zu segnen, damit daß er einen jeglichen unter euch von seinen argen Händeln abkehre. Als sie aber zum Volk redeten, kamen über sie die Priester und der Hauptmann des Tempels und die Sadduzäer, die verdroß es, darum daß sie das Volk lehrten und verkündigten an Jesu die Auferstehung von den Toten, und sie legten die Hände an sie und ließen sie verwahren auf den Morgen; denn es war jetzt Abend. Aber viele derer, die das Wort gehört hatten, wurden gläubig; und es ward die Zahl der Männer bei fünftausend. Und es begab sich auf den Morgen, daß sich versammelten ihre Obersten und Ältesten und Schrift gelehrten zu Jerusalem und Hannas, der Hohepriester, und Kaiphas und Johannes und Alex ander, und wieviel ihrer waren von hohenpriesterlichem Geschlecht Und stellten sie in die Mitte und befragten sie: In welcher Gewalt oder in welchem Namen habt Ihr dieses getan? Da ward Petrus mit dem heiligen Geist erfüllt und sprach zu ihnen: Ihr Obersten des Volkes und Ältesten Israels! Wenn Wir heute zur Rede gestellt werden über der Wohltat an einem kranken Menschen, wodurch dieser heil geworden sei, so sei kund euch allen und allem Volk Israel, daß in dem Namen Jesu Christi von Nazareth, welchen Ihr gekreuzigt habt, welchen Gott auferweckt hat von den Toten, in diesem steht dieser vor euch gesund da. Dieser ist der Stein, der von euch Bauleuten vernichtet, der zum Eckstein geworden ist. Und es ist in keinem andern das Heil; denn es ist auch kein anderer Name unter dem Himmel, der gegeben wäre bei den Menschen, in welchem wir müssen zum Heil gelangen. Und da sie schauten des Petrus Freudigkeit und des Johannes und vernahmen, daß es ungelehrte und gemeine Leute waren, verwunderten sie sich und erkannten sie, daß sie mit Jesus gewesen waren; und da sie den Menschen sahen bei ihnen stehen, der gesund gemacht war, hatten sie nichts dagegen zu widerreden. Sie aber hießen sie aus dem Rat abtreten und überlegten's miteinander und sprachen: Was wollen wir diesen Menschen tun? Denn daß zwar ein bekanntes Zeichen durch sie geschehen sei, ist allen, die zu Jerusalem wohnen, offenbar, und wir können's nicht leugnen; aber damit es nicht weiter einreiße unter das Volk, so lasset uns ernstlich sie bedrohen, daß sie hinfort in diesem Namen zu keinem Menschen reden sollen. Und sie riefen ihnen und geboten ihnen, daß sie durchaus nicht reden noch lehren sollten in dem Namen Jesu. Petrus aber und Johannes antworteten und sprachen zu ihnen: Ob es recht sei vor Gott, euch viel mehr Gehör zu geben als Gott, möget ihr erachten. Denn Wir können nicht, was wir gesehen und gehört haben, zu reden unterlassen. Sie aber drohten weiter und ließen sie gehen, indem sie nicht fanden, wie sie sie strafen möchten, um des Volkes willen, weil jedermann Gott lobte über dem, das geschehen war. Denn es war der Mensch mehr als vierzig Jahre alt, an welchem diese Wunderkur geschehen war. Und als man sie hatte lassen gehen, kamen sie zu den Ihren und verkündigten ihnen, was zu ihnen die Hohenpriester und die Ältesten gesagt hatten. Sie aber, da sie es hörten, erhoben einmütig die Stimme zu Gott und sprachen: Herr, Du bist Gott, der du gemacht hast den Himmel und die Erde und das Meer und alles, was in denselben ist, der du im heiligen Geist durch den Mund unseres Vaters David, deines Knechtes, gesagt hast: Wofür machen die Heiden einen Lärmen, und die Völker dichten auf leere Händel? Es sind aufgetreten die Könige der Erde, und die Fürsten haben sich beieinander versammelt, wider den Herrn und wider seinen Gesalbten. Sie haben in der Wahrheit sich versammelt in dieser Stadt über deinen heiligen Knecht, Jesum, den du gesalbt hast, beide, Herodes und Pontius Pilatus, samt den Heiden und den Völkern Israel, zu tun, was deine Hand und dein Rat zuvor bestimmt hat, daß geschehen sollte. Und nun, Herr, siehe auf ihre Drohungen und gib deinen Knechten, mit aller Freudigkeit zu reden dein Wort, indem du deine Hand ausstreckst, gesund zu machen, und Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesu. Und da sie gebetet haben, bewegte sich die Stätte, da sie versammelt waren, und wurden alle voll heiligen Geistes und redeten das Wort Gottes mit Freudigkeit. Der Menge aber derer, die gläubig wurden, war das Herz und die Seele Eines; und kein einziger sagte, daß etwas von seinen Gütern sein eigen wäre, sondern es war ihnen alles gemein. Und mit großer Kraft legten die Apostel das Zeugnis der Auferstehung des Herrn Jesu ab, und war große Gnade über sie alle. Denn es war auch niemand bedürftig unter ihnen; denn wieviel ih rer liegende Güter oder Häuser besaßen, die verkauften's und brachten das, was sie daraus lösten, und legten's zu den Füßen der Apostel; es wurde aber ausgeteilt, einem jeglichen, nachdem jemand es bedurfte. Joses aber, von den Aposteln zubenannt Barnabas, das ist verdolmetscht: Trost-Sohn, ein Levit, aus Cypern gebürtig, da er einen Acker hatte, verkaufte er ihn und brachte das Geld und legte es zu der Apostel Füßen. Ein Mann aber, Ananias mit Namen, samt Saphira, seinem Weibe, verkaufte ein Gut und unterschlug etwas von der Bezahlung, daß sein Weib es auch wußte, und brachte einen Teil und legte es zu der Apostel Füßen. Es sprach aber Petrus: Ananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, daß du den heiligen Geist belögest und unterschlagest etwas von der Bezahlung des Guts? Wäre es nicht, da es so geblieben wäre, für dich geblieben? Und nach dem Verkauf war es in deiner Gewalt. Warum hast du diesen Handel in deinem Herzen vorgenommen? Du hast nicht Menschen, sondern Gott gelogen. Da Ananias diese Reden hörte, fiel er nieder und gab den Geist auf; und es kam eine große Furcht über alle, die dieses hörten. Da standen die Jünglinge auf und legten ihn zurecht und trugen ihn hinaus und begruben ihn. Und es begab sich über eine Weile bei drei Stunden, da kam sein Weib hinein und wußte nicht, was geschehen war. Und Petrus antwortete ihr: Sage mir, habt ihr das Gut in dem und dem Preis hingegeben? Sie sprach: Ja, in dem Preis Petrus aber sprach zu ihr: Warum seid ihr untereinander eins geworden, zu versuchen den Geist des Herrn? Siehe, die Füße derer, die deinen Mann begraben haben, sind vor der Tür und werden dich hinaustragen. Und sie fiel auf der Stelle zu seinen Füßen und gab den Geist auf. Da kamen die Jünglinge hinein und fanden sie tot und trugen sie hinaus und begruben sie bei ihrem Mann. Und es kam eine große Furcht über die ganze Gemeine und über alle, die dieses hörten. Durch die Hände aber der Apostel geschahen der Zeichen und Wunder viel im Volk; und es waren alle einmütig in dem Gang Salomos; der übrigen aber unterstand sich keiner, sich zu ihnen zu gesellen, sondern das Volk hielt groß von ihnen; es wurden aber je mehr hinzugetan, die da gläubig wurden dem Herrn, beides Männer und Weiber in vieler Menge; also daß sie auf die Gassen die Kranken heraustrugen und legten sie auf Betten und Schragen, auf daß, wenn Petrus käme, nur der Schatten ihrer jemand Aberschattete. Es kam aber auch zusammen gen Jerusalem die Menge von den Städten umher und trugen Kranke und die von unreinen Geistern geplagt waren, welche alle gesund wurden. Es stand aber auf der Hohepriester und alle, die mit ihm waren, welches ist die Sekte der Sadduzäer, und wurden voll Eifers und legten ihre Hände an die Apostel und setzten sie in das gemeine Gefängnis. Aber ein Engel des Herrn tat in der Nacht die Türen des Gefängnisses auf und führte sie heraus und sprach: Gehet hin und tretet auf und redet in dem Tempel zum Volk alle Worte dieses Lebens. Da sie das hörten, gingen sie, als es tagte, in den Tempel und lehrten. Der Hohepriester aber kam dazu und die mit ihm waren und riefen zusammen den Rat und die gesamten Ältesten der Kinder Israel und sandten hin in das Gefängnis, daß man sie vorführte. Die Diener aber, als sie darkamen, trafen sie nicht im Gefängnis an; und sie kehrten um, verkündigten und sprachen: Das Gefängnis fanden wir verschlossen mit aller Sorgfalt und die Wächter vor den Türen stehen; aber da wir auftaten, fanden wir niemand drinnen. Da diese Reden hörten beide, der Hauptmann des Tempels und die Hohenpriester, waren sie ihretwegen im Zweifel, was das werden möchte. Es kam aber einer dar, der verkündigte ihnen: Siehe, die Männer, die ihr gefangengesetzt habt, sind in dem Tempel, stehen da und lehren das Volk. Da ging hin der Hauptmann mit den Dienern und führte sie her; nicht mit Gewalt, denn sie fürchteten das Volk, daß sie nicht gesteinigt würden. Und als sie sie herführten, stellten sie sie vor den Rat. Und es fragte sie der Hohepriester und sprach: Wir haben euch mit Ernst geboten, daß ihr nicht solltet lehren in diesem Namen; und siehe, ihr habt Jerusalem erfüllt mit eurer Lehre und wollet dieses Menschen Blut über uns bringen? Es antwortete aber Petrus und die Apostel und sprachen: Gehorchen muß man Gott mehr als Menschen. Der Gott unserer Väter hat Jesum auferweckt, welchen Ihr umgebracht habt, da ihr ihn an einem Holz aufgehängt habt. Diesen hat Gott zu einem Herzog und Heiland erhöht durch seine Rechte, zu geben Buße dem Israel und Erlassung der Sünden. Und Wir sind Zeugen dieser Worte und auch der heilige Geist, welchen Gott gegeben hat denen, die ihm Gehorsam leisteten. Ihnen aber, da sie es hörten, schnitt es tief ein und sie ratschlagten, sie umzubringen. Da stand einer auf in dem Rat, ein Pharisäer mit Namen Gamaliel, ein Lehrer des Gesetzes, bei allem Volk wertgehalten, und hieß die Leute ein wenig hinaustun und sprach zu ihnen: Ihr Männer von Israel, nehmet euch in acht dieser Menschen halber, was ihr tun wollt. Denn vor diesen Tagen stand auf Theudas, der sprach, er sei etwas, und hing ihm an eine Zahl Männer bei vierhundert; derselbe ist umge bracht worden, und alle, die ihm zufielen, sind zertrennt und zunichte worden. Nach diesem stand auf Judas, der Galiläer, in den Tagen der Schätzung und machte ein Volk abfällig ihm nach; auch derselbe kam um, und alle, die ihm zufielen, sind zerstreut worden. Und nun sage ich euch: Stehet ab von diesen Menschen und lasset sie; dieweil, wenn aus Menschen dieser Rat oder dieses Werk ist, so wird es gedämpft werden; ist es aber aus Gott, so könnt ihr es nicht dämpfen, auf daß ihr nicht erfunden werdet, als die gar wider Gott streiten. Da fielen sie ihm zu; und riefen den Aposteln herbei, schlugen sie und geboten ihnen, sie sollten nicht reden in dem Namen Jesu; und ließen sie gehen. So gingen sie denn mit Freuden von des Rats Angesicht, daß sie um des Namens willen gewürdigt worden waren, verunehrt zu werden; und alle Tage hörten sie nicht auf, im Tempel und hin und her in Häusern zu lehren und zu evangelisieren Jesum den Gesalbten. In diesen Tagen aber, da der Jünger noch mehr wurden, erhob sich ein Murmeln der griechischen Juden gegen die Hebräer, dieweil ihre Witwen übersehen wurden in der täglichen Bedienung. Da riefen die Zwölf die Menge der Jünger zusammen und sprachen: Es ist nicht gefällig, daß wir das Wort Gottes unterlassen und die Tische bedienen. So sehet nun, ihr Brüder, nach sieben Männern unter euch von gutem Zeugnis, die voll heiligen Geistes und Weisheit sind, die wollen wir bestellen zu dieser Angelegenheit; Wir aber wollen dem Gebet und dem Dienst des Wortes abwarten. Und die Rede war gefällig vor der ganzen Menge; und sie erwählten Stephanus, einen Mann voll Glaubens und heiligen Geistes, und Philippus und Prochorus und Nikanor und Timon und Parmenas und Niko laus, einen Judengenossen von Antiochien. Diese stellten sie vor die Apostel; und sie beteten und legten ihnen die Hände auf. Und das Wort Gottes wuchs, und es mehrte sich die Zahl der Jünger zu Jerusalem heftig, und ein großer Haufen der Priester wurden dem Glauben gehorsam. Stephanus aber, voll Gnade und Kraft, tat große Wunder und Zeichen im Volk. Da standen etliche auf von denen aus der Schule, die da heißt der Libertiner und Kyrener und Alexandriner und derer von Zilizien und Asia, und befragten sich mit Stephanus, und vermochten nicht zu widerstehen der Weisheit und dem Geiste, in welchem er redete. Da richteten sie Männer an, die sprachen: Wir haben ihn hören reden (lästerliche) Worte über Mose und Gott. Und sie erregten das Volk und die Nltesten und die Schriftgelehrten und traten hinzu und rissen ihn hin und führten ihn in den Rat und stellten falsche Zeugen, die sprachen: Dieser Mensch hört nicht auf, Worte zu reden wider die heilige Stätte und das Gesetz. Denn wir haben ihn hören sagen: Jesus von Nazareth, dieser wird diese Stätte zerstören und ändern die Sitten, die Mose uns übergeben hat Und es schauten auf ihn alle, die in dem Rat saßen, und sahen sein Angesicht wie eines Engels Angesicht. Da sprach der Hohepriester: Verhält sich denn dieses also? Er aber sprach: Männer, Brüder und Väter, höret. Der Gott der Herrlichkeit erschien unserem Vater Abraham, da er in Mesopotamien war, ehe er wohnte in Haran, und sprach zu ihm: Gehe aus deinem Lande und aus deiner Freundschaft und komm in ein Land, das ich dir zeigen werde. Da ging er aus der Chaldäer Lande und wohnte in Haran; und von dannen, nachdem sein Vater gestorben war, brachte er ihn mit seiner Woh nung in dies Land, darin Ihr nun wohnet. Und er gab ihm kein Erbe darin, auch nicht eines Fußes breit; und verhieß es ihm zum Besitz zu geben und seinem Samen nach ihm, da er kein Kind hatte. Es redete aber Gott also: es werde sein Same ein Fremdling sein in einem Lande, das andern gehöre, und sie werden es dienstbar und übel halten, vierhundert Jahre. Und das Volk, dem sie dienen werden, will Ich richten, sprach Gott; und darnach werden sie ausziehen und mir dienen an dieser Stätte. Und er gab ihm den Bund der Beschneidung; und also zeugte er den Isaak und beschnitt ihn am achten Tage, und Isaak den Jakob, und Jakob die zwölf Erzväter. Aber die Erzväter neideten Joseph und verkauften ihn nach Ägypten; und Gott war mit ihm und riß ihn aus allen seinen Drangsalen heraus und gab ihm Gnade und Weisheit vor Pharao, dem König in Ägypten; und er setzte ihn zum Fürsten über Ägypten und über sein ganzes Haus. Es kam aber eine Teuerung über das ganze Land Ägypten und Kanaan und eine große Drangsal; und unsere Väter fanden nicht Unterhalt. Da aber Jakob hörte, daß Getreide in Ägypten wäre, sandte er unsere Väter aus das erste Mal; und zum andernmal gab Joseph sich seinen Brüdern zu erkennen, und es ward dem Pharao das Geschlecht Josephs offenbar. Joseph aber sandte hin und ließ holen seinen Vater Jakob und die ganze Freundschaft, von fünfundsiebzig Seelen. Und Jakob zog hinab nach Ägypten und starb, er und unsere Väter; und sind herübergebracht nach Sichem und beigesetzt in dem Grab, das Abraham kaufte, um Geld angeschlagen, von den Söhnen Hemors, des (Vaters) Sichems. Wie aber sich die Zeit der Verheißung nahte, die Gott dem Abraham geschworen hatte, wuchs das Volk und mehrte sich in Ägypten, bis daß ein anderer König aufkam, der nichts wußte von Joseph. Dieser trieb Hinterlist mit unserem Geschlecht und behandelte unsere Väter übel, daß er ihre Kindlein hinwerfen ließ, damit sie nicht lebendig blieben. Zu solcher Zeit ward Mose geboren, und er war fein vor Gott, und er ward drei Monate verpflegt in des Vaters Hause. Als er aber hinausgelegt ward, hob ihn die Tochter Pharaos auf und zog ihn für sich auf zu einem Sohn. Und Mose ward unterrichtet in aller Weisheit der Ägypter; er ward aber mächtig in seinen Reden und Taten. Da er nun vierzig Jahre alt ward, kam es ihn in seinem Herzen an, daß er besuchte seine Brüder, die Kinder Israel. Und da er einen sah, dem Unrecht geschah, wandte er es ab und schaffte Rache dem, der unterdrückt wurde, indem er den Ägypter schlug. Er meinte aber, seine Brüder sollten vernehmen, daß Gott durch seine Hand ihnen Heil gebe; Sie aber vernahmen's nicht. Und des folgenden Tages ließ er sich bei ihnen sehen, da sie einen Streit hatten, und hielt sie zum Frieden an und sprach: Ihr Männer, Brüder seid ihr; warum tut ihr einander Unrecht? Der aber dem Nächsten Unrecht tat, wies ihn ab und sprach: Wer hat dich über uns zum Obersten und Richter gesetzt? Willst Du mich umbringen, wie du gestern den Ägypter umbrachtest? Da floh Mose dieser Rede halber und ward ein Fremdling im Lande Midian; daselbst zeugte er zwei Söhne. Und da vierzig Jahre erfüllt waren, erschien ihm in der Wüste des Berges Sinai des Herrn Engel in dem flammenden Feuer des Busches. Mose aber, da er es sah, wunderte sich des Gesichts. Als er aber hinzuging, es zu betrachten, geschah des Herrn Stimme zu ihm: Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Mose aber ward zitternd und erkühnte sich nicht, es zu betrachten. Es sprach aber der Herr zu ihm: Ziehe die Schuhe aus von deinen Füßen; denn die Stätte, da du stehst, ist heilig Land. Ich habe wohl gesehen die Plage meines Volkes, das in Ägypten ist, und habe ihr Seufzen gehört und bin herabgekommen, sie zu erretten. Und nun komm, ich will dich nach Ägypten senden. Diesen Mose, welchen sie verleugneten und sprachen: Wer hat dich zum Obersten und Richter gesetzt? diesen hat Gott als einen Herzog und Erlöser gesandt durch die Hand des Engels, der ihm erschien in dem Busch. Dieser führte sie aus und tat Wunder und Zeichen in Ägyptenland und im roten Meer und in der Wüste vierzig Jahre. Dieser ist der Mose, der zu den Kindern Israel gesagt hat: Einen Propheten wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern wie mich. Den sollt ihr hören. Dieser ist's, der in der Versammlung in der Wüste mit dem Engel, der zu ihm redete auf dem Berg Sinai, und unseren Vätern war, welcher empfing lebendige Aussprüche, uns zu geben. Welchem nicht wollten gehorsam werden unsere Väter, sondern wie sen's ab und wandten sich mit ihren Herzen nach Ägypten und sprachen zu Aaron: Mache uns Götter, die vor uns hergehen; denn von diesem Mose, der uns aus Ägyptenland ausgeführt hat, wissen wir nicht, was ihm widerfahren ist. Und sie machten das Kalb in denselben Tagen und opferten ein Opfer dem Götzen und machten sich lustig bei den Werken ihrer Hände. Es wandte sich aber Gott und gab sie dahin, zu dienen dem Heer des Himmels, wie geschrieben steht im Buch der Propheten: Habt ihr Schlachtopfer und Gaben mir gebracht vierzig Jahre in der Wüste, du Haus Israel? Dazu nahmet ihr die Hütte des Moloch auf und das Gestirn eures Gottes Remphan, die Bilder, die ihr gemacht habt, sie anzubeten; so will ich euch wandern lassen über Babylon hinaus. Die Hütte des Zeugnisses hatten unsere Väter in der Wüste, wie der verordnet hatte, der zu Mose redete, daß er sie machen sollte nach dem Vorbilde, das er gesehen hatte; welche unsere Väter auch folgends einführten mit Josua, in der Eroberung der Völker, welche Gott ausstieß vor dem Angesicht unserer Väter, bis auf die Tage Davids; der fand Gnade vor Gott und bat, daß er eine Wohnung finden möchte dem Gott Jakobs. Aber Salomo baute ihm ein Haus. Jedoch wohnt nicht der Aller höchste in dem, was mit Händen gemacht ist, wie der Prophet spricht: Der Himmel ist mir ein Thron und die Erde ein Schemel meiner Füße; was für ein Haus werdet ihr mir bauen, spricht der Herr, oder welches ist die Stätte meiner Ruhe? Hat nicht meine Hand dieses alles gemacht? Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an den Herzen und an den Ohren, Ihr widerstrebet allemal dem heiligen Geist, wie eure Väter, so auch Ihr. Welche von den Propheten verfolgten und töteten eure Väter nicht, die zuvor Nachricht brachten von der Ankunft des Gerechten, dessen Ihr nun Verräter und Mörder geworden seid? Die ihr empfangen habt das Gesetz auf der Engel Verordnungen und es nicht bewahrt. Da sie aber dieses hörten, schnitt es ihnen in ihren Herzen ein und knirschten mit den Zähnen über ihn. Als er aber voll heiligen Geistes war, schaute er stracks gen Himmel und erblickte die Herrlichkeit Gottes und Jesum stehen zur Rechten Gottes und sprach: Siehe, ich schaue die Himmel eröffnet und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen. Sie schrieen aber mit lauter Stimme und hielten ihre Ohren zu und stürmten einmütiglich auf ihn zu, stießen ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider ab zu den Füßen eines Jünglings, der hieß Saulus, und steinigten Stephanus, welcher anrief und sprach: Herr Jesu, nimm meinen Geist auf! Er kniete aber nieder und schrie mit lauter Stimme: Herr, laß ihnen diese Sünde nicht stehen! Und als er dies gesagt hatte, entschlief er. Saulus aber hatte Wohlgefallen daran, daß er weggetan ward. Es erhob sich aber an demselben Tage eine große Verfolgung über die Gemeine, die zu Jerusalem war; und sie wurden alle zerstreut durch die Gegenden des jüdischen und samaritischen Landes, ausgenommen die Apostel. Es bestatteten aber den Stephanus gewissenhafte Männer und hielten eine große Klage über ihn. Saulus aber verwüstete die Gemeine, ging in die Häuser nachein ander, schleppte Männer und Weiber hin und überantwortete sie ins Gefängnis. Die nun zerstreut waren, gingen da-und dorthin und evangelisierten das Wort. Philippus aber kam hinab in eine Stadt in Samaria und predigte ihnen Christum. Die Haufen aber hatten einmütiglich acht auf das, was von Philippus gesagt wurde, indem sie es hörten und die Zeichen sahen, die er tat. Denn von vielen, die unreine Geister hatten, fuhren sie mit lauter Stimme schreiend aus, und viele Gichtbrüchige und Lahme wurden gesund gemacht. Und es ward eine große Freude in derselben Stadt. Ein Mann aber mit Namen Simon war zuvor in der Stadt gewesen, der trieb Zauberei und nahm das samaritische Volk ganz ein, indem er sagte, er wäre ein großer (Mann). Auf den hatten acht alle, vom Kleinen bis auf den Großen, und sprachen: Dieser ist die große Kraft Gottes; sie gaben aber darum auf ihn acht, weil er sie geraume Zeit mit den Zauberkünsten ganz eingenommen hatte. Als sie aber dem Philippus Glauben zustellten, der Evangelium predigte von dem Reich Gottes und dem Namen Jesu Christi, ließen sich taufen beide, Männer und Weiber. Simon aber ward auch selbst gläubig, und da er getauft war, hielt er sich zu Philippus; und da er schaute die großen Zeichen und Kräfte, die geschahen, entsetzte er sich. Da aber die Apostel, die zu Jerusalem waren, hörten, daß Samaria das Wort Gottes angenommen habe, sandten sie zu ihnen den Petrus und Johannes; welche, da sie hinabkamen, ihretwegen beteten, daß sie den heiligen Geist empfingen; denn er war noch auf ihrer keinen gefallen, sondern sie waren allein getauft auf den Namen des Herrn Jesu. Da legten sie die Hände auf sie, und sie empfingen den heiligen Geist. Da aber Simon schaute, daß durch das Auflegen der Hände der Apostel der heilige Geist gegeben werde, brachte er ihnen Geld dar und sprach: Gebt auch mir diese Gewalt, daß ein jeder, dem ich die Hände auflege, den heiligen Geist empfange. Petrus aber sprach zu ihm: Dein Geld samt dir müsse verloren sein, weil du das Geschenk Gottes vermeint hast durch Geld zu kriegen. Du hast nicht Teil noch Los an diesem Wort; denn dein Herz ist nicht richtig vor Gott. So stehe nun bußfertig ab von dieser deiner Untugend und bitte Gott, ob dir erlassen werden wird der Einfall deines Herzens. Denn ich sehe, daß du bittere Galle und ein Band der Ungerechtigkeit abgibst. Simon aber antwortete und sprach: Bittet Ihr für mich zu dem Herrn, daß nichts von dem über mich komme, das ihr gesagt habt. Sie nun, da sie bezeugt hatten und geredet das Wort des Herrn, kehrten wieder um gen Jerusalem und predigten das Evangelium vie len Flecken der Samariter. Aber ein Engel des Herrn redete zu Philippus und sprach: Stehe auf und gehe mittagwärts auf die Straße, die hinabgeht von Jerusalem gen Gaza, die da wüste ist. Und er stand auf und ging hin; und siehe, ein Mann, ein Mohr, ein Kämmerer, ein Gewaltiger Kanda zes, der Königin der Mohren, wel cher war über allen ihren Schatz; der war gekommen, anzubeten in Jerusalem, und war auf der Rückreise und saß auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja. Es sprach aber der Geist zu Philippus: Gehe hinzu und halte dich an diesen Wagen. Da lief Philippus hinzu und hörte ihn lesen den Propheten Jesaja und sprach: Verstehst du auch, was du liesest? Er sprach: Wie sollte ich denn können, wenn mich nicht jemand anleitet? und ersuchte Philippus, daß er hinaufstiege und sich zu ihm setzte. Der Inhalt aber der Schrift, die er las, war dieser: Wie ein Schaf sich zum Schlachten führen läßt, und wie ein Lamm vor dem, der es schert, verstummt, also tut er seinen Mund nicht auf. In seiner Erniedrigung ist sein Gericht aufgehoben worden; wer wird aber seine Lebenslänge aussprechen? Denn sein Leben wird von der Erde aufgehoben. Da antwortete der Kämmerer dem Philippus und sprach: Ich bitte dich, von wem redet der Prophet dieses, von sich selber oder von jemand anders? Philippus aber tat seinen Mund auf und fing von dieser Schrift an und sagte ihm das Evangelium von Jesu. Als sie aber zogen der Straße nach, kamen sie an ein Wasser. Da spricht der Kämmerer: Siehe, Wasser. Was hindert's, daß ich sollte getauft werden? Philippus sprach: So du glaubst von ganzem Herzen; er antwortete und sprach: Ich glaube, daß Jesus der Sohn Gottes ist. Und er hieß den Wagen halten, und stiegen hinab beide in das Wasser, Philippus und auch der Kämmerer; und er taufte ihn. Da sie aber heraufstiegen aus dem Wasser, rückte der Geist des Herrn Philippus hinweg; und der Kämmerer sah ihn nicht mehr, denn er reiste seine Straße fröhlich. Philippus aber ward gefunden zu Asdod und durchzog mit der Verkündigung des Evangeliums die Städte alle, bis daß er kam gen Cäsarea. Saulus aber schnaubte noch mit Drohen und Morden gegen die Jünger des Herrn, ging zum Hohenpriester und bat ihn um Briefe gen Damaskus an die Schulen, auf daß, so er etliche fände, die des Weges wären, beide Männer und Weiber, er sie gebunden führte gen Jerusalem. Und da er reiste, begab sich's, daß er nahe bei Damaskus kam, und plötzlich umstrahlte ihn ein Licht von dem Himmel; und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu ihm: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Er sprach: Wer bist du, Herr? Der Herr sprach: Ich bin Jesus, den Du verfolgst. Aber stehe auf und gehe hinein in die Stadt, so wird dir gesagt werden, was du tun mußt. Die Männer aber, die seine Gefährten waren, standen erstaunt und hörten zwar die Stimme, sahen aber niemand. Saulus aber stand auf von der Erde; und da seine Augen sich aufta ten, sah er nichts; sie führten ihn aber bei der Hand und führten ihn hinein gen Damaskus. Und er war drei Tage nicht sehend und aß nicht und trank nicht. Es war aber ein Jünger zu Damaskus mit Namen Ananias, zu dem sprach der Herr in einem Gesicht: Ananias! Er sprach: Hier bin ich, Herr. Der Herr sprach zu ihm: Stehe auf und gehe der Gasse zu, die da heißt die Richtige, und suche in dem Hause des Judas einen, der Saulus heißt, von Tarsus. Denn siehe, er betet und hat gesehen in einem Gesicht einen Mann mit Namen Ananias hineinkommen und ihm die Hand auflegen, daß er wieder sehend werde. Ananias antwortete: Herr, ich habe von vielen gehört dieses Mannes wegen, wieviel Böses er getan hat deinen Heiligen zu Jerusalem; und allhie hat er Gewalt von den Hohenpriestern, zu binden alle, die deinen Namen anrufen. Der Herr sprach zu ihm: Gehe hin, weil dieser mir ein auserwähltes Gefäß ist, zu tragen meinen Namen vor Nationen und Königen und Kindern Israel. Denn Ich werde ihm zeigen alles, was er muß um meines Namens willen leiden. Ananias aber ging hin und ging in das Haus hinein und legte die Hände auf ihn und sprach: Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir erschienen ist auf dem Wege, darauf du kamst, daß du wieder sehend und mit heiligem Geist erfüllt werdest. Und alsbald fiel es von seinen Augen weg wie Schuppen, und er ward wieder sehend und stand auf und ließ sich taufen und nahm Speise und stärkte sich. und alsbald predigte er in den Schulen Jesum, daß dieser sei der Sohn Gottes. Es entsetzten sich aber alle, die es hörten, und sprachen: Ist's nicht dieser, der zu Jerusalem zerstörte die, so diesen Namen anrufen, und war hierher dazu gekommen, daß er sie gebunden führte zu den Hohenpriestern? Saulus aber ward vielmehr kräftig und trieb die Juden ein, die zu Damaskus wohnten, mit dem Erweis, daß dieser ist der Gesalbte. Als aber viele Tage verflossen, hielten die Juden einen Rat zusammen, ihn umzubringen; es wurde aber Saulus ihre Nachstellung bekannt. Und sie bewachten die Tore beides tags und nachts, daß sie ihn umbrächten; aber die Jünger nahmen ihn bei Nacht und taten ihn durch die Mauer, indem sie ihn in einem Korb hinabließen. Da er aber gen Jerusalem kam, versuchte er, sich zu den Jüngern zu machen, und sie fürchteten sich alle vor ihm, da sie nicht glaubten, daß er ein Jünger sei. Da nahm ihn Barnabas zu sich, führte ihn zu den Aposteln und erzählte ihnen, wie er auf der Straße den Herrn gesehen, und daß er zu ihm geredet, und wie er zu Damaskus sich freudig bewiesen hätte in dem Namen Jesu. Und er war mit ihnen und ging ein und aus zu Jerusalem und bewies sich freudig in dem Namen des Herrn Jesu. Und er redete und befragte sich mit den griechischen Juden; Sie aber trachteten ihn umzubringen. Und da die Brüder es erfuhren, führten sie ihn hinab gen Cäsarea und schickten ihn fort gen Tarsus. So hatte nun die Gemeine in ganz Judäa und Galiläa und Samaria Frieden und erbaute sich immerfort in der Furcht des Herrn und ward im Trost des heiligen Geistes vermehrt. Es geschah aber, daß Petrus, als er durch alle hindurchzog, auch zu den Heiligen hinabkam, die zu Lydda wohnten. Er traf aber daselbst einen Menschen an mit Namen Äneas, der lag seit acht Jahren auf einem Bettlein und war gichtbrüchig. Und es sprach Petrus zu ihm: Äneas, Jesus Christus macht dich gesund; stehe auf und bette dir selber. Und alsbald stand er auf; und es sahen ihn alle, die zu Lydda und auf dem Saron wohnten, und bekehrten sich zu dem Herrn. Zu Joppe aber war eine Jüngerin mit Namen Tabitha, die, wenn man es verdolmetscht, heißt eine Rehe; diese war voll guter Werke und Almosen, die sie tat. Es begab sich aber in denselben Tagen, daß sie krank war und starb; und sie wuschen sie und legten sie in einen Saal. Nun aber Lydda nahe bei Joppe ist, die Jünger, da sie hörten, daß Petrus daselbst war, sandten zwei Männer zu ihm mit Bitte, er möchte unbeschwert auch zu ihnen kommen. Petrus aber stand auf und ging mit ihnen. Und als er dargekommen war, führten sie ihn hinauf in den Saal, und es traten zu ihm alle die Witwen, weinten und zeigten Röcke und Kleider, welche die Rehe machte, weil sie bei ihnen war. Petrus aber trieb sie alle hinaus, kniete nieder und betete und wandte sich zu dem Leichnam und sprach: Tabitha, stehe auf. Und sie tat ihre Augen auf, und da sie Petrus sah, setzte sie sich auf. Er gab ihr aber eine Hand und stellte sie hin; und rief den Heiligen und den Witwen und stellte sie lebendig dar. Und es ward kund durch ganz Joppe, und viele wurden gläubig an den Herrn. Es geschah aber, daß er ziemlich viele Tage zu Joppe blieb bei einem Simon, der ein Gerber war. Ein Mann aber zu Cäsarea mit Namen Kornelius, ein Hauptmann von der sogenannten italienischen Schar, der fromm war und Gott fürchtete mit seinem ganzen Hause und dem Volk viel Almosen gab und zu Gott flehte immerdar; (der) sah in einem Gesicht offenbarlich um die neunte Stunde des Tages einen Engel Gottes, der zu ihm einging und sprach zu ihm: Kornelius. Er aber sah ihn an und ward erschrocken und sprach: Was ist's, Herr? Er sprach zu ihm: Deine Gebete und deine Almosen sind hinauf gekommen in ein Angedenken vor Gott. Und nun sende gen Joppe Männer und laß holen Simon mit dem Zunamen Petrus; dieser ist zur Herberge bei einem Simon, der ein Gerber ist und ein Haus am Meer hat. Als aber der Engel, der zu ihm redete, hingegangen war, rief er zwei seiner Hausknechte und einem frommen Kriegsknecht von denen, die ihm aufwarteten, und erzählte ihnen alles und sandte sie gen Joppe. Des folgenden Tages aber, da jene auf dem Wege waren und nahe zur Stadt kamen, stieg Petrus auf das Dach, zu beten, um die sechste Stunde. Er ward aber hungrig und wollte etwas kosten; und da sie etwas zubereiteten, überfiel ihn eine Entzükkung, und er sieht den Himmel eröffnet und herniederfahren ein Gerät wie ein großes leinenes Tuch, an vier Enden auf die Erde herniedergelassen, darinnen waren alle die vierfüßigen Tiere und die Gewürme der Erde und die Vögel des Himmels; und es geschah eine Stimme an ihn: Stehe auf, Petrus, schlachte und iß. Petrus aber sprach: Mitnichten, Herr; weil ich niemals irgend etwas Gemeines oder Unreines gegessen habe. Und eine Stimme geschah wiederum das anderemal an ihn: Was Gott gereinigt hat, mache Du nicht gemein. Dieses aber geschah zu drei Malen; und das Gerät ward wieder hinaufgenommen in den Himmel. Als aber Petrus bei sich selbst anstund, was das Gesicht wäre, das er gesehen hatte, siehe, da hatten die Männer, die von Kornelius gesandt waren, das Haus Simons erfragt und standen vor dem Tor; und sie riefen und forschten, ob Simon mit dem Zunamen Petrus allda zur Herberge wäre. Da aber Petrus des Gesichtes wegen nachdachte, sprach der Geist zu ihm: Siehe, drei Männer suchen dich; aber stehe auf und gehe hinab und ziehe mit ihnen und trage kei nen Zweifel; dieweil Ich sie gesandt habe. Da ging Petrus hinab zu den Männern und sprach: Siehe, Ich bin's, den ihr suchet; was ist die Ursache, warum ihr da seid? Sie aber sprachen: Kornelius, ein Hauptmann, ein Mann, der gerecht ist und Gott fürchtet und von dem ganzen Volk der Juden das Zeugnis hat, hat von einem heiligen Engel Befehl empfangen, daß er dich sollte holen lassen in sein Haus und Worte von dir hören. a) So rief er sie denn hinein und beherbergte sie. b) Des folgenden Tages aber stand er auf und zog aus mit ihnen, und etliche der Brüder von Joppe zogen mit ihm. Und des folgenden Tages kamen sie ein gen Cäsarea. Kornelius aber wartete auf sie und hatte zusammengerufen seine Verwandten und seine Angehörigen, die ihm mit Freundschaft zugetan waren. Und als es geschah, daß Petrus hineinkam, ging ihm Kornelius entgegen, fiel auf die Füße und betete an. Petrus aber richtete ihn auf und sprach: Stehe auf; auch Ich selbst bin ein Mensch. Und er ließ sich mit ihm in ein Gespräch ein, ging hinein und traf viele an, die zusammengekommen waren, und sprach zu ihnen: Ihr wisset, wie unerlaubt es ist einem jüdischen Mann, sich zu halten oder zu kommen zu einem von anderer Herkunft; und mir hat Gott gezeigt, niemand einen gemeinen oder unreinen Menschen zu heißen. Darum bin ich auch ohne Widerrede gekommen, als man mich geholt hat. So frage ich nun, aus was Ursache ihr mich geholt habt. Und Kornelius sprach: Von dem vierten Tage bis auf diese Stunde fastete ich, und die neunte Stunde betete ich in meinem Hause; und siehe, ein Mann stand vor mir in einem hellen Kleid, und er spricht: Kornelius, dein Gebet ist erhört, und deiner Almosen ist gedacht worden vor Gott. So sende nun gen Joppe und laß herrufen Simon mit dem Zunamen Petrus; dieser ist zur Herberge in dem Hause Simons, eines Gerbers, am Meer; der wird sich einfinden und dir es sagen. Da habe ich denn alsogleich zu dir gesandt; und Du hast wohl getan, daß du dich eingefunden hast. So sind denn jetzt Wir alle vor dir zugegen, zu hören alles, was dir von Gott befohlen ist. Petrus aber tat seinen Mund auf und sprach: In der Wahrheit begreife ich, daß Gott keine Person ansieht, sondern in einer jeden Nation ist der, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, ihm angenehm; diese Rede hat er gesandt den Kindern Israel, da er gute Botschaft des Friedens durch Jesum Christum verliehen; dieser ist aller Herr. Ihr wisset das Wort, das erging durch ganz Judäa, nachdem es angefangen von Galiläa, nach der Taufe, die Johannes predigte: Jesum von Nazareth, wie Gott ihn gesalbt hat mit heiligem Geist und Kraft; welcher umherging, Wohltat erzeigte und gesund machte alle, die von dem Teufel beherrscht waren, dieweil Gott mit ihm war. Und Wir sind Zeugen alles des, das er getan hat in dem jüdischen Lande und auch zu Jerusalem; den haben sie auch umgebracht, da sie ihn am Holz aufgehängt haben. Diesen hat Gott auferweckt am dritte Tage und ihn lassen offenbar werden. nicht dem gesamten Volk, sondern den von Gott zuvor verordneten Zeugen, (nämlich) uns, die wir mit ihm gegessen und getrunken hatten, nachdem er auferstanden ist von den Toten; und hat uns geboten, zu predigen dem Volk und zu bezeugen, daß Er ist der von Gott bestimmte Richter der Lebendigen und Toten. Diesem geben alle Propheten Zeugnis, daß Erlassung der Sünden empfange durch seinen Namen ein jeder, der an ihn glaubt. Da Petrus noch diese Worte redete, fiel der heilige Geist auf alle, die die Rede hörten. Und es entsetzten sich die Gläubigen aus der Beschneidung, die mit Petrus gekommen waren, daß auch auf die Nationen das Geschenk des heiligen Geistes ausgegossen sei; denn sie hörten sie mit Sprachen reden und Gott erheben. Da antwortete Petrus: Kann jemand das Wasser wehren, daß diese nicht getauft werden sollten, die den heiligen Geist empfangen haben wie auch Wir? Und er befahl, daß sie getauft würden in dem Namen des Herrn. Da baten sie ihn, noch etliche Tage dazubleiben. Es hörten aber die Apostel und die Brüder, die in Judäa waren, daß auch die Nationen hätten das Wort Gottes angenommen. Und da Petrus hinaufkam gen Jerusalem, stritten die aus der Beschneidung gegen ihn und sprachen: Bei Männern, die Vorhaut haben, hast du eingekehrt und mit ihnen gegessen. Petrus aber hob an und legte es ihnen nacheinander aus und sprach: Ich war in der Stadt Joppe im Gebet und sah in einer Entzückung ein Gesicht, ein Gerät, das herniederfuhr, wie ein großes leinenes Tuch, an vier Enden herniedergelassen aus dem Himmel, und es kam bis zu mir; darein sah ich und betrachtete es und sah die vierfüßigen Tiere der Erde und das Wildgetier und das Gewürm und die Vögel des Himmels. Ich hörte aber eine Stimme, die sprach zu mir: Stehe auf, Petrus, schlachte und iß! Ich sprach aber: Mitnichten, Herr; weil niemals etwas Gemeines oder Unreines in meinen Mund gekommen ist. Es antwortete aber mir eine Stimme zum andern Mal aus dem Himmel: Was Gott gereinigt hat, mache Du nicht gemein. Dieses aber geschah zu drei Malen, und es ward alles wiederum in den Himmel hinaufgezogen. Und siehe, von dem an standen drei Männer vor dem Hause, darin ich war, gesandt von Cäsarea zu mir. Es sprach aber zu mir der Geist, ich sollte mit ihnen gehen und keinen Zweifel tragen. Es kamen aber mit mir auch diese sechs Brüder, und wir gingen in des Mannes Haus, und er meldete uns, wie er gesehen hätte den Engel in seinem Hause stehen, der zu ihm gesprochen hätte: Sende gen Joppe Männer und laß holen Simon mit dem Zunamen Petrus, der wird Worte zu dir reden, dadurch Du wirst selig (gerettet) werden und dein ganzes Haus. Indem ich aber anfing zu reden, fiel der heilige Geist auf sie, gleichwie auch auf uns im Anfang. Da gedachte ich an das Wort des Herrn, als er sagte: Johannes hat mit Wasser getauft, Ihr aber werdet mit heiligem Geist getauft werden. So nun das gleiche Geschenk Gott ihnen gegeben hat, wie auch uns, (als solchen) die gläubig geworden sind an den Herrn Jesum Christum, wer war Ich, daß ich vermöchte Gott zu wehren? Da sie dieses hörten, gaben sie sich zufrieden und priesen Gott und sprachen: So hat denn Gott auch den Nationen die Buße gegeben zum Leben. Die nun zerstreut waren wegen der Drangsal über Stephanus, zogen hindurch bis gen Phönizien und Cypern und Antiochien und redeten das Wort zu niemand denn allein zu Juden; es waren aber unter ihnen etliche Männer von Cypern und Kyrene, die kamen gen Antiochien und redeten zu den Griechen und sagten das Evangelium von dem Herrn Jesu. Und es war des Herrn Hand mit ihnen; und eine große Zahl ward gläubig und bekehrte sich zu dem Herrn. Es kam aber die Rede von ihnen vor die Ohren der Gemeine zu Jerusalem, und sie sandten Barnabas ab, (daß er durchzöge bis) gen Antiochien. Welcher, da er hingekommen war und sah die Gnade Gottes, freute er sich und ermahnte sie alle, mit herzlichem Vorsatz an dem Herrn zu bleiben; dieweil er ein guter Mann war und voll heiligen Geistes und Glaubens. Und es ward ein ziemlicher Haufen dem Herrn zugetan. Er zog aber aus gen Tarsus, Saulus wieder zu suchen, und da er ihn fand, führte er ihn gen Antiochien. Und es geschah, daß sie ein ganzes Jahr zusammenkamen in der Gemeine und einen ziemlichen Haufen lehrten, und die Jünger am ersten zu Antiochien Christen genannt wurden. In diesen Tagen aber kamen Propheten von Jerusalem herab gen Antiochien; und es stand einer von ihnen auf mit Namen Agabus und zeigte durch den Geist eine große Hungersnot an, die da kommen sollte über den ganzen Erdboden; welche auch geschah unter Klaudius. Aber wie von den Jüngern einer wohl vermochte, beschlossen sie, ein jeglicher von ihnen, zu Dienst zu senden den Brüdern, die in Judäa wohnten; welches sie auch taten und schickten's an die Ältesten durch die Hand des Barnabas und Saulus. Zu derselben Zeit legte Herodes der König die Hände an, daß er etlichen derer von der Gemeine Böses zufügte. Er richtete aber Jakobus, des Johannes Bruder, mit dem Schwert hin; und da er sah, daß es den Juden gefällig ist, fuhr er fort und fing Petrus auch; es waren aber die Tage der ungesäuerten Brote. Den griff er denn und legte ihn in ein Gefängnis und übergab ihn vier Wachen, deren jede vier Kriegsknechte hatte, und wollte ihn nach dem Passah dem Volk vorführen. Also ward Petrus zwar im Gefängnis gehütet; es geschah aber ein heftiges Gebet von der Gemeine zu Gott für ihn. Da aber Herodes ihn wollte hervorführen, in derselben Nacht schlief Petrus zwischen zwei Kriegsknechten, gebunden mit zwei Ketten, und Wächter vor der Tür hüteten das Gefängnis. Und siehe, ein Engel des Herrn trat hinzu, und ein Licht leuchtete in dem Gemach; und er schlug Petrus an die Seite, weckte ihn auf und sprach: Stehe geschwind auf. Und seine Ketten fielen ihm von den Händen. Und der Engel sprach zu ihm: Gürte dich und tue deine Schuhe an; und er tat also. Und er sprach zu ihm: Wirf deinen Mantel um dich und folge mir nach. Und er ging hinaus und folgte ihm nach. Und er wußte nicht, daß es wirklich so war, was durch den Engel geschah, sondern es war ihm, als ob er ein Gesicht sähe. Da sie aber durch die erste und zweite Hut gekommen waren, kamen sie zu dem eisernen Tor, welches in die Stadt führte, das tat sich ihnen von sich selber auf; und sie gingen hinaus und gingen vorwärts eine einzige Gasse, und alsbald schied der Engel von ihm. Und da Petrus zu sich selber kam, sprach er: Nun weiß ich wahrhaftig, daß der Herr seinen Engel gesandt hat und mich errettet aus der Hand des Herodes und allem Warten des Volks der Juden. Und als er um sich sah, kam er vor das Haus Marias, der Mutter des Johannes, dessen Zuname Markus war, da ziemlich viele versammelt waren und beteten. Als aber Petrus an die Tür des Tores klopfte, trat hervor eine Magd, zu horchen, mit Namen Rhode. Und als sie des Petrus Stimme erkannte, tat sie das Tor nicht auf vor Freuden, lief aber hinein und meldete, Petrus stünde vor dem Tor. Sie sprachen zu ihr: Du bist wahnsinnig. Sie aber behärtete (behauptete steif und fest), es verhalte sich also. Sie sprachen: Es ist sein Engel. Petrus aber klopfte weiter an; und da sie auftaten, sahen sie ihn und entsetzten sich. Er aber winkte ihnen mit der Hand, daß sie schwiegen, und er zählte ihnen, wie der Herr ihn hätte aus dem Gefängnis herausgeführt. Er sprach aber: Verkündiget dieses Jakobus und den Brüdern; und er zog aus und reiste an einen anderen Ort. Da es aber Tag ward, war kein geringer Lärmen unter den Kriegsknechten, was doch mit Petrus vorgegangen wäre. Herodes aber, da er nach ihm fragte und ihn nicht fand, stellte eine Untersuchung wegen der Wächter an und befahl, sie fortzuführen. Und er zog von Judäa hinab gen Cäsarea und hielt allda sein Wesen. Er war aber entrüstet gegen die Tyrer und Sidonier; sie fanden sich aber einmütig bei ihm ein und überredeten Blastus, den Kämmerer des Königs, und baten um Frieden, darum daß ihr Land sich von dem königlichen nährte. An einem bestimmten Tag aber tat Herodes ein königliches Kleid an und setzte sich auf den Richtstuhl und hielt eine Rede an sie. Das Volk aber rief zu: Eines Gottes Stimme und nicht eines Menschen. Plötzlich aber schlug ihn ein Engel des Herrn, darum daß er Gott die Ehre nicht gab; und er ward von den Würmern angefressen und gab den Geist auf. Aber Gottes Wort wuchs und mehrte sich. Barnabas aber und Saulus kehrten wieder um von Jerusalem, nachdem sie den Dienst vollbracht hatten, und nahmen auch mit Johannes mit dem Zunamen Markus. Es waren aber zu Antiochien in der Gemeine, die im Stande war, etliche Propheten und Lehrer, Barnabas und Simon, genannt Niger, und Lucius von Kyrene, und Manahen, der mit dem Vierfürsten Herodes erzogen war, und Saulus. Da sie aber dem Herrn dienten und fasteten, sprach der heilige Geist: Sondert mir denn aus den Barnabas und den Saulus zu dem Werk, wozu ich sie berufen habe. Da fasteten sie und beteten und legten ihnen die Hände auf und ließen sie gehen. Diese nun, da sie ausgesandt waren von dem heiligen Geist, kamen hinab gen Seleucia, und von dannen schifften sie fort gen Cypern; und da sie gen Salamis kamen, verkündigten sie das Wort Gottes in den Judenschulen; sie hatten aber auch Johannes zum Diener; und da sie die ganze Insel durchzogen bis gen Paphos, trafen sie an einen Mann, einen Zauberer, einen falschen Propheten, einen Juden, der hieß Bar-Jehu, der war bei dem Statthalter Sergius Paulus, einem verständigen Mann. Dieser rief Barnabas und Saulus zu sich und begehrte, das Wort Gottes zu hören. Es widerstand aber ihnen Elymas der Zauberer, denn also wird sein Name verdolmetscht, und trachtete den Statthalter von dem Glauben abzukehren. Saulus aber, der auch Paulus heißt, ward voll heiligen Geistes, sah auf ihn hin und sprach: O (du, der du) voll (bist) alles Betrugs und aller Leichtfertigkeit, Teufels-Sohn, Feind aller Gerechtigkeit, du wirst nicht aufhören, zu verkehren die richtigen Wege des Herrn; und nun siehe, des Herrn Hand (kommt) über dich, und du wirst blind sein und die Sonne nicht sehen eine Zeitlang. Alsbald aber fiel auf ihn Dunkel und Finsternis, und ging umher und suchte Handleiter. Da ward der Statthalter, als er sah, was geschehen, gläubig und entsetzte sich über der Lehre des Herrn. Da aber Paulus und die um ihn waren von Paphos fortschifften, kamen sie gen Perge in Pamphylien. Johannes aber entwich von ihnen und kehrte um gen Jerusalem. Sie aber zogen durch von Perge und kamen gen Antiochien in Pisidien und gingen in die Schule am Sabbattage und setzten sich. Nach dem Vorlesen aber des Gesetzes und der Propheten sandten die Schulobersten zu ihnen und sprachen: Ihr Männer (und) Brüder, ist bei euch eine Ermahnungsrede an das Volk, so redet. Da stand Paulus auf und winkte mit der Hand und sprach: Ihr Männer von Israel, und die ihr Gott fürchtet, höret zu. Der Gott dieses Volkes hat erwählt unsere Väter, und das Volk hat er erhöht in der Fremdlingschaft in Ägyptenland, und mit einem hohen Arm führte er sie aus demselben. Und bei vierzig Jahren lang trug er sie in der Wüste und vertilgte sieben Nationen im Lande Kanaan und teilte ihnen derselben Land zum Erbe aus, beiläufig in vierhundertundfünfzig Jahren. Und darnach gab er Richter bis auf Samuel, den Propheten. Und von da an begehrten sie einen König, und Gott gab ihnen Saul, den Sohn des Kis, einen Mann aus dem Stamm Benjamin, vierzig Jahre; und da er ihn wegtat, richtete er ihnen David zum König auf, dem er auch Zeugnis gab und sprach: Ich habe gefunden David, den (Sohn) des Jesse, einen Mann nach meinem Herzen, der wird alles tun, was ich will. Aus dieses Samen hat Gott, nach (der) Verheißung, dem Israel kommen lassen einen Heiland, Jesum, da Johannes vorher predigte vor dem Eintritt desselben eine Bußtaufe allem Volk Israel. Als aber Johannes den Lauf erfüllte, sprach er: Wer vermutet ihr, daß ich sei? Ich bin's nicht, sondern siehe, er kommt nach mir, des ich nicht wert bin, daß ich die Schuhe an den Füßen auflöse. Ihr Männer (und) Brüder, Söhne des Geschlechtes Abrahams und die unter euch Gott fürchten, euch ist das Wort dieses Heils hergesandt. Denn die Einwohner zu Jerusalem und ihre Obersten, da sie diesen nicht kannten, haben beides, die Stimmen der Propheten, die auf jeden Sabbat vorgelesen werden, mit ihrem Urteil erfüllt, und, wiewohl sie keine Ursache des Todes fanden, von Pilatus begehrt, daß er umgebracht würde. Als sie aber alles vollendet hatten, was von ihm geschrieben ist, nahmen sie ihn von dem Holz herab und legten ihn in ein Grab. Aber Gott hat ihn auferweckt von den Toten, und er ist erschienen viele Tage über denen, die mit ihm von Galiläa gen Jerusalem hinaufgegangen waren, welche wirklich seine Zeugen sind an das Volk. Und Wir bringen euch gute Botschaft von der Verheißung, die zu den Vätern geschehen ist, daß diese Gott erfüllt hat ihren Kindern, (nämlich) uns, da er Jesum erweckt hat; wie auch im Psalm geschrieben steht: Mein Sohn bist Du, Ich habe dich heute gezeugt. Daß er ihn aber hat von den Toten erweckt, (als den) der nicht mehr zur Verwesung umkehren soll, hat er also gesagt: Ich werde euch geben die zuverlässigen Gnaden Davids. Darum er auch an einem anderen (Ort) spricht: Du wirst es nicht zugeben, daß dein Heiliger die Verwesung sehe. Denn David zwar, da er zu seiner Lebenszeit gedient hatte dem Willen Gottes, ist er entschlafen und zu seinen Vätern beigesetzt worden und hat die Verwesung gesehen; welchen aber Gott erweckt hat, der hat die Verwesung nicht gesehen. Kund sei nun euch, ihr Männer (und) Brüder, daß durch diesen euch Erlassung der Sünden verkündigt wird; und von allem, wovon ihr nicht konntet im Gesetz Moses gerecht werden, wird in diesem ein jeder, der da glaubt, gerecht. Herr Jesu! In deinem Namen habe ich die Vergebung der Sünden und die Gerechtigkeit. Sehet nun zu, daß nicht über euch komme, das gesagt ist in den Propheten: Sehet, ihr Verächter, und verwundert euch und entfärbet euch; dieweil Ich ein Werk in euren Tagen tue, ein Werk, welches ihr nicht glauben werdet, so es euch jemand erzählen wird. Da sie aber herausgingen, baten sie, daß man auf den folgenden Sabbat ihnen die Worte sagen möchte. Und da die Schule ausging, folgten viele der Juden und der gottesfürchtigen Judengenossen dem Paulus und dem Barnabas nach; die redeten noch weiter und vermahnten sie, daß sie bleiben sollten an der Gnade Gottes. Am folgenden Sabbat aber versammelte sich beinahe die ganze Stadt, das Wort Gottes zu hören. Da aber die Juden die Haufen sahen, wurden sie voll Eifers und widersprachen dem, was von Paulus gesprochen ward, und lästerten dazu. Paulus aber und Barnabas sprachen frei öffentlich: Euch war es nötig, daß das Wort Gottes zuerst gesagt wurde; dieweil ihr es aber von euch stoßet und euch selbst nicht wert achtet des ewigen Lebens, siehe, so wenden wir uns zu den Heiden. Denn also hat uns der Herr geboten: Ich habe dich gesetzt zu einem Licht der Heiden, daß du ein Heil seiest bis ans Ende der Erde. Da es aber die Heiden hörten, freuten sie sich und priesen das Wort des Herrn und wurden gläubig, so viel zum ewigen Leben geordnet waren. Und das Wort des Herrn ward ausgebreitet durch die ganze Gegend. Die Juden aber erregten die gottesfürchtigen vornehmen Weiber und die Obersten der Stadt und erweckten eine Verfolgung über den Paulus und Barnabas und trieben sie zu ihren Grenzen hinaus. Sie aber schüttelten den Staub von ihren Füßen über sie aus und kamen gen Ikonion. Die Jünger aber wurden voll Freude und heiligen Geistes. Es geschah aber zu Ikonion, daß sie zugleich eingingen in die Judenschule und also redeten, daß eine große Menge beides von Juden und Griechen gläubig ward. Die ungläubigen Juden aber erweckten und machten die Seelen der Nationen böse wider die Brüder. So brachten sie nun zwar eine ziemlich lange Zeit zu und redeten frei von dem Herrn, welcher Zeugnis gab bei dem Wort seiner Gnade und verlieh, daß Zeichen und Wunder geschahen durch ihre Hände; es spaltete sich aber die Menge der Stadt, etliche hielten's mit den Juden und etliche mit den Aposteln. Da sich aber ein Sturm erhob beides der Nationen und Juden samt ihren Obersten, sie zu beschimpfen und zu steinigen, sahen sie sich um und entflohen in die Städte Lykaoniens, gen Lystra und Derbe und in die Gegend umher, und verkündigten daselbst das Evangelium. Und ein Mann zu Lystra, der mit den Füßen nicht fortkommen konnte, saß da, indem er von dem Leibe seiner Mutter lahm war, und hatte niemals gewandelt. Dieser hörte Paulus reden; und als Er auf ihn schaute und sah, daß er Glauben hat, ihm möchte geholfen werden, sprach er mit lauter Stimme: Stelle dich auf deine Füße gerade. Und er sprang auf und wandelte. Die Haufen aber, da sie sahen, was Paulus tat, hoben ihre Stimme auf und sprachen auf lykaonisch: Die Götter haben sich Menschen ähnlich gemacht und sind zu uns herniedergekommen; und nannten Barnabas Jupiter und Paulus Merkurius, dieweil Er das Wort führte. Und der Priester des Jupiter, der vor der Stadt war, brachte Stiere und Kränze zu dem Tor und wollte samt den Haufen Schlachtopfer tun. Da es aber die Apostel, Barnabas und Paulus, hörten, zerrissen sie ihre Kleider und sprangen unter den Haufen, schrieen und sprachen: Ihr Männer, was tut ihr dieses? Auch Wir sind gebrechliche Menschen wie Ihr und bringen euch gute Botschaft, daß ihr euch von diesen eiteln bekehret zu dem lebendigen Gott, welcher gemacht hat den Himmel und die Erde und das Meer und alles, was in denselben ist; der in den verstrichenen Mannesaltern hat lassen alle die Nationen hingehen auf ihren Wegen; wiewohl er sich selbst nicht unbezeugt gelassen, da er Gutes getan hat, vom Himmel Regen und fruchtbare Jahreszeiten gegeben, eure Herzen mit Speise und Wonne erfüllt. Und da sie dieses sagten, beruhigten sie kaum die Haufen, daß sie ihnen nicht Schlachtopfer täten. Es kamen aber von Antiochien und Ikonion Juden dazu und beredeten die Haufen und steinigten Paulus und schleiften ihn zur Stadt hinaus; meinten, er wäre gestorben. Da ihn aber die Jünger umringten, stand er auf und ging in die Stadt hinein; und des folgenden Tages zog er aus mit Barnabas gen Derbe; und da sie derselben Stadt das Evangelium gepredigt und ziemlich viele Jünger gemacht hatten, kehrten sie wieder um gen Lystra und Ikonion und Antiochien, stärkten die Seelen der Jünger und sprachen ihnen zu, daß sie im Glauben blieben, und daß wir durch viele Drangsale müssen in das Reich Gottes eingehen. Nachdem sie ihnen aber Älteste bei jeder Gemeine geordnet hatten, beteten sie mit Fasten und befahlen sie dem Herrn, an den sie gläubig geworden waren. Und sie zogen durch Pisidien und kamen nach Pamphylien; und nachdem sie zu Perge das Wort geredet hatten, kamen sie hinab gen Attalia; und von dannen schifften sie hin gen Antiochien, woher sie übergeben worden waren der Gnade Gottes zu dem Werk, das sie ausgerichtet haben. Da sie aber darkamen und die Gemeine versammelten, verkündig ten sie alles, was Gott mit ihnen getan, und daß er den Nationen habe eine Glaubenstür eröffnet. Sie blieben aber da nicht eine kleine Zeit bei den Jüngern. Und etliche kamen herab von Judäa und lehrten die Brüder: Wenn ihr euch nicht beschneiden lasset nach der Weise Moses, so könnt ihr nicht selig (gerettet) werden. Da sich nun Paulus und Barnabas nicht wenig gegen sie zu wehren und zu befragen hatten, ordneten sie, daß Paulus und Barnabas und etliche andere von ihnen hinaufzögen zu den Aposteln und Ältesten gen Jerusa lem dieser Frage halber. Diese nun wurden geleitet von der Gemeine und zogen durch Phönizien und Samaria, und erzählten die Bekehrung der Heiden und machten große Freude allen Brüdern; da sie aber darkamen gen Jerusalem, wurden sie empfangen von der Gemeine und den Aposteln und den Ältesten, und verkündigten alles, was Gott mit ihnen getan hatte. Es traten aber auf derer von der Sekte der Pharisäer etliche, die gläubig geworden waren, und sprachen: Man muß sie beschneiden und gebieten, zu halten das Gesetz Moses. Es versammelten sich aber die Apostel und die Ältesten, wegen dieser Rede zuzusehen; und da es viel Befragens gab, stand Petrus auf und sprach zu ih nen: Ihr Männer und Brüder, Ihr wisset, daß seit den ersten Tagen Gott unter uns die Wahl gemacht hat, daß durch meinen Mund die Heiden hörten das Wort des Evangeliums und gläubig würden. Und Gott, der Herzenskündiger, hat ihnen Zeugnis gegeben, da er ihnen den heiligen Geist gab wie auch uns; und hat keinen Unterschied zwischen uns und ihnen gemacht, da er durch den Glauben ihre Herzen gereinigt hat. Nun, was versucht ihr denn (Gott), ein Joch auf den Hals der Jünger aufzulegen, welches weder unsere Väter noch Wir haben zu tragen vermocht? Sondern durch die Gnade des Herrn Jesu glauben wir selig (gerettet) zu werden, auf die Weise wie auch jene. Es schwieg aber die ganze Menge und hörten zu Paulus und Barnabas, die da erzählten alle Zeichen und Wunder, welche Gott unter den Heiden durch sie getan hatte. Darnach, als sie schwiegen, antwortete Jakobus und sprach: Ihr Männer (und) Brüder, höret mir zu. Simon hat erzählt, wie aufs erste Gott heimgesucht hat, anzunehmen aus den Nationen ein Volk seinem Namen; und hiemit stimmen zusammen die Reden der Propheten, als geschrieben steht: Darnach will ich wieder kommen und aufbauen die Hütte Davids, die zerfallen ist; und ihre Lücken will ich aufbauen und dieselben aufrichten; auf daß die übrigen von den Menschen den Herrn suchen, und alle Nationen, über welche mein Name genannt ist, spricht der Herr, der dieses tut. Es ist Gott sein Werk bekannt von Ewigkeit her. Darum beschließe Ich, man solle keine Unruhe nebenher machen denen, die sich von den Nationen zu Gott bekehren, sondern schreiben ihnen, daß sie sich enthalten von den Unsauberkeiten der Götzen und der Hurerei und dem Erstickten und dem Blut. Denn Mose hat von uralten Zeiten her in jeder Stadt, die ihn predigen, da er in den Schulen auf jeden Sabbat vorgelesen wird. Da hielten die Apostel und die Ältesten samt der ganzen Gemeine für gut, daß sie Männer aus ihnen erwählten und sendeten gen Antiochien mit Paulus und Barnabas, den Judas mit dem Zunamen Barsabas, und Silas, welche vornehme Männer waren unter den Brüdern, und schrieben durch ihre Hand folgendes: Die Apostel und die ältesten Brüder (entbieten) den Brüdern, die aus den Nationen sind, in Antiochien und Syrien und Cilicien, (ihren) Gruß. Dieweil wir gehört haben, daß etliche, die von uns ausgegangen sind, euch mit Reden beunruhigt und eure Seelen verwirrt haben, indem sie sagten, ihr müsset euch beschneiden lassen und das Gesetz halten, denen wir kein Verbot angegeben haben; so hat es uns bei einhelligem Beschluß gefallen, Männer zu erwählen und zu euch zu senden samt unseren Geliebten, Barnabas und Paulus, welche Menschen ihre Seelen hingegeben haben für den Namen unseres Herrn Jesu Christi. So senden wir nun Judas und Silas, da auch Sie mündlich eben dieses verkündigen. Es hat nämlich dem heiligen Geist und uns gefallen, daß euch keine weitere Last aufgelegt werden soll als die nötigen Stücke, daß ihr euch enthaltet der Götzenopfer und (des) Bluts und Erstickten und (der) Hurerei. Wenn ihr euch davor bewahrt, so werdet ihr recht daran sein. Lebet wohl. Da nun diese abgefertigt waren, kamen sie gen Antiochien und versammelten die Menge und überlieferten den Brief; da sie es aber lasen, wurden sie des Trostes froh. Und Judas und Silas, welche auch Propheten waren, trösteten die Brüder durch ausführliche Rede und stärkten sie. Und da sie eine Zeit da zugebracht, wurden sie mit Frieden abge fertigt von den Brüdern an die, die sie gesandt hatten. Es gefiel aber dem Silas, da zu verbleiben. Paulus aber und Barnabas hielten sich zu Antiochien auf, lehrten und evangelisierten samt vielen anderen das Wort des Herrn. Nach etlichen Tagen aber sprach Paulus zu Barnabas: Laßt uns denn umkehren und besuchen die Brüder in einer jeden Stadt, in welchen wir das Wort des Herrn verkündigt haben, wie sie sich befinden. Und Barnabas tat den Vorschlag, daß sie mitnähmen Johannes, der hieß Markus; Paulus aber achtete es billig, daß man den, der von ihnen abgestanden wäre von Pamphylien und nicht mit ihnen gezogen wäre zu dem Werk, daß man diesen nicht mitnähme. Es setzte denn einen Unwillen, also daß sie sich voneinander scheideten, und Barnabas Markus zu sich nahm und wegschiffte nach Cypern; Paulus aber wählte Silas und zog aus, der Gnade Gottes übergeben von den Brüdern; und er ging durch Syrien und Cilicien und stärkte die Gemeinen. Er langte aber zu Derbe und Lystra an; und siehe, ein Jünger war daselbst mit Namen Timotheus, eines jüdischen Weibes Sohn, die war gläubig, aber eines griechischen Vaters. Der hatte ein (gutes) Zeugnis von den Brüdern zu Lystra und Ikonion. Diesen wollte Paulus mit sich lassen ausziehen; und nahm und beschnitt ihn um der Juden willen, die an denselben Orten waren; denn sie hatten alle seinen Vater gekannt, daß er ein Grieche gewesen. Als sie aber durch die Städte zogen, überantworteten sie ihnen zu halten die Schlüsse, die errichtet waren von den Aposteln und den Nltesten, die zu Jerusalem waren. So wurden nun die Gemeinen im Glauben befestigt und nahmen zu an der Zahl täglich; da sie aber durch Phrygien und das galatische Land zogen, ward ihnen gewehrt von dem heiligen Geist, zu reden das Wort in Asia; und da sie kamen an Mysien, versuchten sie, nach Bithynien zu reisen, und der Geist ließ sie nicht. Da sie aber an Mysien vorüberzogen, gingen sie hinab gen Troas. Und ein Gesicht erschien Paulus bei Nacht: es war ein mazedonischer Mann, der stand und bat ihn und sprach: Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns. Als er aber das Gesicht gesehen hatte, da trachteten wir alsbald, nach Mazedonien auszuziehen, und hielten's für ausgemacht, daß der Herr uns herzugerufen hätte, ihnen das Evangelium zu verkündigen. Da wir nun von Troas wegfuhren, kamen wir strackes Laufs gen Samothrazien, des folgenden Tages gen Neapolis a) und von dannen gen Philippi, welches ist die erste Stadt des Teils von Mazedonien, eine Pflanzstadt. 12 b) Wir hielten uns aber in der Stadt selbst etliche Tage auf, und an dem Sabbattage gingen wir zum Tor hinaus an den Fluß, da man pflegte Gebet zu tun, und setzten uns und redeten zu den Weibern, die da zusammenkamen. Und ein Weib mit Namen Lydia, eine Purpurkrämerin von der Stadt der Thyatirer, die Gott fürchtete, hörte zu; deren Herz der Herr auftat, daß sie darauf achthatte, was von Paulus geredet ward. Als sie aber getauft war und ihr Haus, hielt sie an und sprach: Habt ihr erachtet, daß ich dem Herrn gläubig sei, so kommt in mein Haus und bleibet da; und sie zwang uns. Es geschah aber, da wir zum Gebet gingen, daß eine Magd, die einen Wahrsagergeist hatte, uns begegnete, welche ihren Herren viel verdiente mit Wahrsagen. Diese lief Paulus und uns nach, schrie und sprach: Diese Menschen sind Knechte Gottes, des Allerhöchsten, die euch den Weg des Heils verkündigen; und dieses tat sie viele Tage lang. Das verdroß Paulus, und er wandte sich um und sprach zu dem Geist: Ich gebiete dir in dem Namen Jesu Christi, daß du von ihr ausfahrest; und er fuhr aus zu derselben Stunde. Da aber ihre Herren sahen, daß die Hoffnung ihres Verdienstes ausgefahren war, nahmen sie den Paulus und den Silas, zogen sie auf den Markt vor die Regenten und führten sie zu den Hauptleuten und sprachen: Diese Menschen setzen unsere Stadt in Unruhe, indem sie Juden sind; und verkündigen uns solche Sit ten, welche uns nicht erlaubt ist anzunehmen noch zu tun, die wir Römer sind. Und das Volk trat wider sie zusammen, und die Hauptleute rissen ihnen die Kleider ab und hießen sie stäupen; und da sie ihnen viel Streiche gegeben hatten, warfen sie sie in ein Gefängnis und geboten dem Kerkermeister, daß er sie wohl bewahrte. Als der solches Gebot empfangen hatte, legte er sie in das innere Gefängnis, und ihre Füße schloß er in den Stock. Um die Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobten Gott; und die Gefangenen hörten ihnen zu. Schnell aber ward ein großes Erdbeben, also daß sich bewegten die Grundfesten des Gefängnisses; und alsbald wurden die Türen alle aufgetan und die Bande an allen los. Als aber der Kerkermeister aus dem Schlafe fuhr und sah die Türen des Gefängnisses aufgetan, zog er ein Schwert aus und wollte sich selbst umbringen, indem er meinte, die Gefangenen wären entflohen. Es rief aber Paulus mit lauter Stimme und sprach: Tue dir nichts Übles, denn wir sind alle hier. Er forderte aber Lichter und sprang hinein und ward zitternd und fiel vor dem Paulus und dem Silas hin; und führte sie heraus und sprach: Ihr Herren, was muß ich tun, daß ich selig (gerettet) werde? Sie sprachen: Glaube an den Herrn Jesum, so wirst Du und dein Haus selig (gerettet) werden. Und sie sagten ihm das Wort des Herrn und allen, die in seinem Hause waren Und er nahm sie zu sich in derselben Stunde der Nacht und wusch ihnen die Striemen ab, und er selbst ließ sich taufen und alle die Seinen alsbald. Und er führte sie in sein Haus hinauf und setzte einen Tisch und frohlockte, daß er an Gott gläubig geworden war, mit seinem ganzen Hause. Da es aber Tag ward, sandten die Hauptleute die Steckenknechte und sprachen: Laß jene Leute gehen. Und es meldete der Kerkermeister diese Reden an Paulus: Die Hauptleute haben hergesandt, daß man euch loslassen solle; so ziehet nun aus und gehet hin mit Frieden. Paulus aber sprach zu ihnen: Sie haben uns öffentlich geschlagen ohne Urteil und Recht, die wir römische Leute sind, und in ein Gefängnis geworfen; und stoßen uns nun heimlich aus? Nicht doch; sondern sie selbst sollen kommen und uns hinausführen. Die Steckenknechte meldeten diese Worte den Hauptleuten, und sie fürchteten sich, da sie hörten, daß sie Römer wären; und kamen und sprachen ihnen zu und führten sie heraus und baten, daß sie auszögen aus der Stadt. Da gingen sie aus dem Gefängnis und kehrten bei der Lydia ein; und da sie die Brüder gesehen hatten, sprachen sie ihnen zu und zogen aus. Da sie aber durch Amphipolis und Apollonia gereist waren, kamen sie gen Thessalonich, da die Schule der Juden war. Und wie Paulus gewohnt war, ging er zu ihnen hinein, und an drei Sabbaten unterredete er sich mit ihnen aus den Schriften, und schloß auf und legte dar, daß Christus mußte leiden und auferstehen von den Toten, und daß dieser ist der Gesalbte, nämlich Jesus, den Ich euch verkündige. Und etliche unter ihnen wurden Aberzeugt und dem Paulus und dem Silas zugetan, auch der gottesfürchtigen Griechen eine große Menge, dazu der vornehmsten Weiber nicht wenig. Aber die Juden eiferten und nahmen zu sich etliche boshafte Männer vom Markt, machten eine Rotte und setzten die Stadt in einen Lärmen und traten vor das Haus Jasons und suchten sie vor das Volk zu führen. Da sie aber sie nicht fanden, schleiften sie den Jason und etliche Brüder vor die Bürgermeister und schrieen: Diejenigen, die die Welt umkehren, diese sind auch hier zugegen, denen gibt Jason Unterschlupf; und diese alle handeln wider des Kaisers Befehle und sagen, ein anderer sei König, nämlich Jesus. Sie brachten aber den Haufen in Unruhe und die Bürgermeister, die dieses hörten; und da sie Bürgschaft von Jason und den übrigen empfangen hatten, ließen sie sie los. Die Brüder aber fertigten alsbald ab bei der Nacht den Paulus und den Silas gen Beröa; und da diese darkamen, gingen sie hin in die Judenschule. Diese aber waren geschlachter als die zu Thessalonich, sie nahmen das Wort auf mit aller Willigkeit und untersuchten täglich die Schriften, ob dieses sich also verhielte. So wurden nun viele aus ihnen gläubig, auch der griechischen vornehmen Weiber und Männer nicht wenige. Als aber die Juden von Thessalonich erfuhren, daß auch zu Beröa von Paulus das Wort Gottes verkündigt sei, kamen sie auch dahin, erregten und bewegten die Haufen. Bald aber fertigten alsdann die Brüder Paulus ab, daß er eben dem Meer zu reiste; und Silas und Timotheus blieben da zurück. Die aber Paulus fortbrachten, führten ihn bis gen Athen; und als sie einen Befehl empfangen hatten an Silas und Timotheus, daß sie aufs bäldeste zu ihm kämen, zogen sie aus. Zu Athen aber, indem Paulus auf sie wartete, ergrimmte sein Geist in ihm, weil er sah, wie die Stadt so voller Götzen war. Nun redete er zwar in der Schule mit den Juden und den Gottesfürchtigen, und auf dem Markt alle Tage zu denen, die an ihn gerieten. Etliche aber der Epikurer und Stoiker Weltweisen machten sich an ihn; und etliche sprachen: Was will dieser Plauderer sagen? Etliche aber: Es scheint, er sei einer, der fremde Götter verkündigt. Das machte, er hatte das Evangelium von Jesu und von der Auferstehung ihnen verkündigt. Und sie nahmen ihn und führten ihn dem Richtplatz zu und sprachen: Können wir vernehmen, was diese neue Lehre sei, die von dir gemeldet wird? Denn du bringst etliche fremd herauskommende Dinge vor unsere Ohren. So wollen wir nun vernehmen, was das sein möchte. Die Athener aber alle und die sich da aufhaltenden Fremden nahmen sich zu nichts anderem Zeit, als immer etwas Neues zu sagen und zu hören. Da aber Paulus mitten auf dem Richtplatz stand, sprach er: Ihr Männer von Athen, in allem sehe ich, daß ihr vor andern so viel auf Gottesdienste haltet. Denn als ich herdurch ging und das, was ihr verehrt, nacheinander besah, traf ich auch einen Altar an, auf welchem die Überschrift war: Einem unbekannten Gott. Den ihr nun nicht kennet und doch verehrt, diesen verkündige Ich euch. Der Gott, der gemacht hat die Welt und alles, was darin ist, dieser, als der des Himmels und der Erde Herr ist, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind, er läßt sich auch nicht von Menschenhänden bedienen, als ob er jemandes bedürfte, da er selber allen Leben und Odem und alles gibt; und er hat gemacht, daß von Einem (Blut) alle Nation der Menschen auf dem ganzen Erdboden wohnt, und hat gemessene Zeiten und die Grenzscheidungen ihrer Wohnung bestimmt, damit sie Gott suchten, ob sie ihn denn betasten und finden möchten, wiewohl er nicht ferne von einem jeglichen unter uns ist. Denn in ihm leben, weben und sind wir; als auch etliche (Poeten) bei euch gesagt haben: Denn wir sind auch sein Geschlecht. Da wir nun ein Geschlecht Gottes sind, so müssen wir nicht meinen, Gold oder Silber oder Stein, durch Bildung der Kunst und Dichtung eines Menschen, sei die Gottheit ähnlich. Da nun zwar die Zeiten der Unwissenheit Gott übersehen hat, so gebietet er nunmehr den Menschen allen Aberall, daß sie Buße tun sollen; dieweil er einen Tag gesetzt hat, an welchem er wird richten den Weltkreis in Gerechtigkeit, durch einen Mann, den er bestimmt hat, und hat allen Versicherung getan, da er ihn von den Toten erweckt hat. Da sie aber hörten die Auferstehung der Toten, da spotteten etliche; etliche aber sprachen: Wir wollen dich wieder davon hören. Und also ging Paulus aus ihrer Mitte. Etliche Männer aber hingen ihm an und wurden gläubig; unter welchen auch war Dionysius, der Gerichtsherr, und ein Weib mit Namen Damaris und andere mit ihnen. Darnach schied Paulus von Athen und kam gen Korinth; und da er einen Juden antraf mit Namen Aquila, aus Pontus gebürtig, der neulich aus Italien gekommen war, und Priscilla, sein Weib, darum daß Klaudius geboten hatte, daß alle Juden aus Rom weichen sollten, ging er zu ihnen; und weil er eben dieses Hand werks war, blieb er bei ihnen und arbeitete; denn sie waren des Handwerks Zeltenmacher. Er redete aber in der Schule auf jeden Sabbat und beredete beide, Juden und Griechen. Als nun von Mazedonien herabkamen beide, Silas und Timotheus, ward Paulus durch das Wort gedrungen und bezeugte den Juden den Gesalbten, Jesum. Da sie aber widerstrebten und lästerten, schüttelte er die Kleider aus und sprach zu ihnen: Euer Blut sei über euer Haupt; von nun an werde Ich rein unter die Heiden gehen. Und er machte sich von dannen und kam in ein Haus eines mit Namen Just, der Gott fürchtete, dessen Haus an die Schule stieß. Krispus aber, der Schuloberste, glaubte dem Herrn samt seinem ganzen Hause; und viele von den Korinthern, die es hörten, glaubten und ließen sich taufen. Es sprach aber der Herr durch ein Gesicht in der Nacht zu Paulus: Fürchte dich nicht; sondern rede und schweige nicht; dieweil Ich mit dir bin, und niemand wird dich angreifen, dich zu plagen; dieweil ich ein großes Volk in dieser Stadt habe. Und er blieb ein Jahr und sechs Monate sitzen und lehrte unter ihnen das Wort Gottes. Da aber Gallion Statthalter in Achaja war, kamen die Juden einmütig über Paulus her und führten ihn vor den Richtstuhl und sprachen: Außer dem Gesetz bringt dieser die Leute auf, Gott zu dienen. Da aber Paulus wollte den Mund auftun, sprach Gallion zu den Juden: Wenn es zwar ein Frevel oder leichtfertiges Stück wäre, o (ihr) Juden, so vertrüge ich euch billig. So es aber eine Frage ist von Wort und Namen und dem Gesetz bei euch, so sehet ihr selber zu; denn Ich begehre nicht Richter dieser Dinge zu sein. Und er trieb sie von dem Richtstuhl. Da ergriffen alle Sosthenes, den Schulobersten, und schlugen ihn vor dem Richtstuhl. Und Gallion nahm sich keines dieser Dinge an. Paulus aber, nachdem er noch ziemlich viele Tage dageblieben, nahm Abschied von den Brüdern und schiffte weg, Syrien zu, und mit ihm Priscilla und Aquila, nachdem er sein Haupt zu Kenchreä beschoren; denn er hatte ein Gelübde. Er langte aber zu Ephesus an und ließ jene daselbst zurück; er selbst aber ging in die Schule und redete mit den Juden. Und da sie ihn baten, daß er län gere Zeit bei ihnen bliebe, verwilligte er nicht, sondern nahm Abschied von ihnen und sprach: Ich muß allerdinge das künftige Fest zu Jerusalem halten; ich werde aber, so Gott will, wieder zu euch umkehren. Und er fuhr weg von Ephesus, und kam hinab gen Cäsarea, und ging hinauf und grüßte die Gemeine, und zog hinab gen Antiochien. Und als er eine Zeit (da) zugebracht, zog er aus und durchzog nacheinander das galatische Land und Phrygien und stärkte alle Jünger. Ein Jude aber mit Namen Apollos, von Alexandrien gebürtig, ein beredter Mann, langte zu Ephesus an, der war mächtig in den Schriften. Dieser war unterwiesen den Weg des Herrn, und weil er brünstig war im Geist, so redete und lehrte er das mit Fleiß, was Jesum betrifft, und wußte allein von der Taufe des Johannes; und dieser fing an, frei zu reden in der Schule. Da ihn aber Aquila und Priscilla hörten, nahmen sie ihn zu sich und legten ihm den Weg Gottes noch fleißiger aus. Da er aber wollte nach Achaja hinübergehen, ermahnten und schrieben die Brüder den Jüngern, ihn aufzunehmen; und als er ange kommen war, half er viel denen, die gläubig waren geworden durch die Gnade. Denn mit Nachdruck überführte er die Juden und erwies öffentlich durch die Schriften, daß Jesus sei der Gesalbte. Es geschah aber, da Apollos zu Korinth war, daß Paulus durchzog die oberen Gegenden und kam gen Ephesus; und da er etliche Jünger antraf, sprach er zu ihnen: Habt ihr den heiligen Geist empfangen, da ihr gläubig geworden seid? Sie sprachen zu ihm: Ja wir haben auch nicht gehört, ob ein heiliger Geist sei. Er sprach zu ihnen: Auf was seid ihr denn getauft? Sie sprachen: Auf des Johannes Taufe. Paulus sprach: Johannes hat getauft mit der Taufe der Buße und sagte dem Volk, an den, der nach ihm käme, sollten sie glauben, das ist an Jesum. Da sie es aber hörten, ließen sie sich taufen auf den Namen des Herrn Jesu; und da Paulus ihnen die Hände auflegte, kam der heilige Geist auf sie, und sie redeten mit Sprachen und weissagten. Und alle die Männer waren bei zwölf. Er ging aber in die Schule und handelte frei drei Monate lang und redete und erwies das, was das Reich Gottes betrifft. Da aber etliche verstockt waren und nicht glaubten und übel redeten von dem Wege vor der Menge, wich er von ihnen und sonderte ab die Jünger und redete täglich in der Schule eines, (der hieß) Tyrannus. Dieses aber geschah auf zwei Jahre (lang), also daß alle, die in Asia wohnten, das Wort des Herrn hörten, beide, Juden und Griechen. Und Gott tat nicht gemeine Kräfte durch die Hände des Paulus, also daß man auch auf die Kranken von seiner Haut Schweißtücher oder Schürzen legte, und die Seuchen von ihnen wichen, und die bösen Geister von ihnen ausfuhren. Es unterwanden sich aber auch einige von den umlaufenden jüdischen Beschwörern, den Namen des Herrn Jesu zu nennen über die, so die bösen Geister hatten, und sprachen: Wir beschwören euch bei dem Jesu, den Paulus predigt. Und das waren sieben Söhne eines Skevas, eines jüdischen Hohenpriesters, die das taten. Aber der böse Geist antwortete und sprach: Jesum kenne ich, und Paulus weiß ich; Ihr aber, wer seid ihr? Und der Mensch, in dem der böse Geist war, sprang auf sie hin und ward beider mächtig und überwäl tigte sie, also daß sie nackt und verwundet aus demselben Hause wegflohen. Das aber ward kund allen, beides Juden und Griechen, die zu Ephesus wohnten, und es fiel eine Furcht über sie alle, und der Name des Herrn Jesu ward erhoben. Auch viele derer, die gläubig waren geworden, kamen, bekannten und meldeten ihre Handlungen. Manche aber derer, so die vorwitzigen Sachen getrieben hatten, trugen die Bücher zusammen und verbrannten sie vor allen; und sie rechneten zusammen, was sie wert waren, und fanden des Geldes fünfzigtausend Zehner. Also mit Macht wuchsf das Wort des Herrn und nahm überhand. Als aber diese (Dinge) vollbracht waren, nahm Paulus im Geiste vor, durch Mazedonien und Achaja zu gehen und gen Jerusalem zu reisen, und sprach: Wenn ich daselbst werde gewesen sein, muß ich auch Rom sehen. Er sandte aber nach Mazedonien zwei derer, die ihm dienten, Timotheus und Erastus, und er selbst hielt sich eine Zeitlang in Asien auf. Es erhob sich aber zu derselben Zeit kein kleiner Lärm dieses Weges halber. Einer nämlich mit Namen Demetrius, ein Goldschmied, der silberne Dianatempel machte, schaffte den Künstlern nicht geringen Verdienst; dieselben brachte er zuhauf und die Arbeiter bei dergleichen (Dingen) und sprach: Ihr Männer, ihr wisset, daß von diesem Verdienst unser gutes Auskommen herrührt; und ihr sehet und höret, daß nicht nur von Ephesus, sondern beinahe von ganz Asien dieser Paulus ziemlich viel Volks beredet und abwendig gemacht hat, da er sagt, es seien nicht Götter, die durch Hände werden. Es steht aber nicht nur darauf, daß uns dieses Stück in Aberacht komme, sondern daß auch der Tempel der großen Göttin Diana für nichts gehalten, und dazu ihre Majestät folgends abgetan werde, welche ganz Asien und der Weltkreis verehrt. Als sie das hörten und voll Zorns wurden, schrieen sie und sprachen: Groß ist die Diana der Epheser. Und die Stadt wurde ganz von der Unordnung erfüllt; und sie stürmten einmütig auf den Schau platz und rissen Gajus und Aristarchus, die Mazedonier, hin, des Paulus Reisegefährten. Da aber Paulus wollte unter das Volk gehen, ließen's ihm die Jünger nicht zu. Etliche aber auch von den Regenten Asiens, die ihm günstig waren, sandten zu ihm und ermahnten, daß er sich nicht begäbe auf den Schauplatz. Etliche nun schrieen dies, etliche das; denn die Gemeinde war in Unordnung, und die mehreren wußten nicht, um weswillen sie zusammengekommen wären; aus dem Haufen aber führten sie Alexander hervor, da die Juden ihn für sich aufwarfen; und Alexander bewegte die Hand und wollte sich gegen das Volk verantworten. Da sie aber erkannten, daß er ein Jude war, erhob sich eine einzige Stimme von allen und schrieen bei zwei Stunden: Groß ist die Diana der Epheser. Da aber der Stadtschreiber den Haufen gestillt hatte, sprach er: Ihr Männer von Ephesus, welcher Mensch ist denn, der nicht wisse, daß die Stadt der Epheser eine Kirchendienerin ist der großen Diana und des von Jupiter verliehenen Schutzbildes. Da nun diese (Dinge) unwidersprechlich sind, so sollt ihr euch fein stille halten und nichts Übereiltes begehen. Denn ihr habt diese Männer hergeführt, die weder einen Kirchenraub noch eine Lästerung an eurer Göttin verübt haben. Hat nun Demetrius und die Künstler mit ihm zu jemand einen Anspruch, so hält man Gerichtstage und sind Statthalter da; sie mögen einander anklagen. Habt ihr aber eine Frage wegen anderer (Sachen), so wird es in der rechtmäßigen Gemeinde auszumachen sein. Denn wir stehen in der Gefahr, daß wir wegen dieses Tages eines Aufstandes angeklagt werden; da doch keine Ursache vorhanden ist, derentwegen wir diesen Auflauf verantworten könnten. Und da er dieses gesagt, ließ er die Gemeinde gehen. (siehe V. 40) Nachdem aber das Getümmel aufgehört, rief Paulus die Jünger zu sich und sprach ihnen zu, segnete sie und zog aus, zu reisen nach Mazedonien. Da er nun dieselben Gegenden durchzogen und sie ermahnt hatte mit vielen Reden, kam er nach Griechenland; und nachdem er drei Monate zugebracht, da ihm die Juden nachstellten, als er nach Syrien wollte fahren, wurde für ratsam befunden, wieder umzuwenden durch Mazedonien. Es begleitete ihn aber bis nach Asien Sopater von Beröa; von Thessalonichern Aristarchus und Sekundus; und Gajus von Derbe und Timotheus; aus Asien aber Tychikus und Trophimus. Diese gingen voran und warteten auf uns zu Troas. Wir aber schifften nach den Tagen der ungesäuerten (Brote) von Philippi aus und kamen zu ihnen gen Troas, bis an den fünften Tag; da hielten wir uns sieben Tage auf. An dem ersten Wochentage aber, da wir versammelt waren, (das) Brot zu brechen, redete Paulus zu ihnen, indem er des folgenden Tages vorhatte auszureisen, und hielt mit der Rede an bis zu Mitternacht; und es waren viele Fackeln in dem Saal, wo wir versammelt waren. Es saß aber ein Jüngling mit Namen Eutychus an dem Fenster und sank in einen tiefen Schlaf, als Paulus in die Länge redete; und ward vom Schlaf Aberwogen und fiel vom dritten Stock hinab und ward tot aufgehoben. Paulus aber ging hinab, fiel auf ihn hin, umfing ihn und sprach: Machet kein Getümmel; denn seine Seele ist in ihm. Da ging er hinauf und brach (das) Brot und kostete und redete genug, bis es tagte, und zog also aus. Sie führten aber den Knaben lebendig daher und wurden ungemein getröstet. Wir aber gingen voran zu Schiff und fuhren gen Assos und wollten von dannen Paulus zu uns nehmen; denn also hatte er es verordnet, da er selbst hatte wollen zu Fuß gehen Als er aber mit uns zusammentraf Assos zu, nahmen wir ihn zu uns und kamen gen Mitylene; und von dannen schifften wir weg und kamen des folgenden Tages gegenüber Chios, und des andern Tages stießen wir an Samos und blieben zu Trogyllion, und des nächsten Tages kamen wir gen Milet. Denn Paulus hatte beschlossen, an Ephesus vorüberzuschiffen, daß er nicht dürfte in Asien Zeit zubringen; denn er eilte, so es ihm möglich wäre, auf den Pfingsttag zu Jerusalem zu sein. Aber von Milet sandte er gen Ephesus und ließ fordern die Ältesten der Gemeine; und als sie zu ihm kamen, sprach er zu ihnen: Ihr wisset selbst, von dem ersten Tage an, seitdem ich Asien betreten habe, wie ich bei euch die ganze Zeit gewesen bin; daß ich dem Herrn diente mit aller Demut und Tränen und Versuchungen, die mir widerfuhren in den Nachstellungen der Juden; wie ich nichts verhalten habe von dem, was zuträglich ist, daß ich euch nicht verkündigt hätte und euch gelehrt, öffentlich und von einem Haus zu dem andern, zu bezeugen beiden, Juden und Griechen, die Buße zu Gott und den Glauben an unseren Herrn Jesum. Und nun siehe, Ich am Geiste gebunden, reise gen Jerusalem, weiß nicht, was mir daselbst begegnen wird, ohne daß der heilige Geist von einer Stadt zur andern mir bezeugt und spricht: Bande und Drangsale warten auf mich. Aber ich achte nichts und schätze meine Seele für mich selbst nicht teuer, auf daß ich vollende meinen Lauf (mit Freuden) und den Dienst, den ich empfangen habe von dem Herrn Jesu, zu bezeugen das Evangelium der Gnade Gottes. Und nun weiß Ich, daß ihr mein Angesicht nicht mehr sehen werdet, Ihr alle, unter welchen ich durchgezogen bin, zu predigen das Reich Gottes. Darum zeuge ich euch an dem heutigen Tage, daß ich rein bin von aller Blut. Denn ich habe nicht verhalten, daß ich euch nicht verkündigt hätte all den Rat Gottes. So habt nun acht auf euch selbst und auf alle die Herde, bei der euch der heilige Geist gesetzt hat zu Aufsehern, zu weiden die Gemeine Gottes, welche er durch sein eigen Blut erworben hat. Ich weiß, daß, wenn ich nicht mehr da bin, zu euch hereinkommen werden beschwerliche Wölfe, die der Herde nicht schonen; und aus euch selbst werden aufstehen Männer, die verkehrte (Dinge) reden, die Jünger hinter sich abzuziehen. Darum wachet und denket daran, daß ich drei Jahre Tag und Nacht nicht abgelassen habe, mit Tränen zu erinnern einen jeglichen. Und nun empfehle ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade, welcher kann auferbauen und euch geben die Erbschaft unter allen, die geheiligt sind. Silber oder Gold oder Kleidung habe ich von niemand begehrt; ihr wisset selber, daß meiner Notdurft und denen, die mit mir waren, diese Hände gedient haben. Alles habe ich euch gewiesen, daß wir also arbeiten und uns der Schwachen annehmen müssen und gedenken an die Reden des Herrn Jesu, daß er selbst gesagt hat: Selig ist viel mehr geben als nehmen. Und als er dieses gesagt, kniete er nieder und betete mit ihnen allen. Es ward aber viel Weinens bei allen, und fielen Paulus um den Hals und küßten ihn; am schmerzlichsten betrübt über dem Wort, das er sagte, sie würden sein Angesicht nicht mehr sehen; sie geleiteten ihn aber in das Schiff. Als es aber geschah, daß wir, von ihnen abgezogen, wegfuhren, kamen wir stracken Laufs gen Kos, des folgenden Tages gen Rhodus und von dannen gen Patara. Und als wir ein Schiff antrafen, das nach Phönizien hinüberfuhr, traten wir darein und fuhren hin. Als wir aber Cypern ansichtig wurden und es links liegen ließen, schifften wir nach Syrien und kamen an zu Tyrus; denn daselbst hatte das Schiff die Ladung niederzulegen. Und da wir Jünger antrafen, blieben wir daselbst sieben Tage; die sagten Paulus durch den Geist, er möchte nicht gen Jerusalem hinaufziehen. Als es aber geschah, daß wir die Tage aushielten, gingen wir aus und reisten; da uns denn alle geleiteten samt Weibern und Kindern bis hinaus vor die Stadt, und wir knieten nieder am Ufer und beteten. Und als wir einander segneten, traten wir in das Schiff, jene aber wandten sich wieder zu dem Ihrigen. Wir aber vollzogen die Schiffahrt und kamen von Tyrus gen Ptolemais und grüßten die Brüder und blieben einen Tag bei ihnen. Des folgenden Tages zogen wir aus und kamen gen Cäsarea und gingen in das Haus Philippus des Evangelisten, der aus den Sieben war, und blieben bei ihm. Dieser hatte vier Töchter, die waren Jungfrauen und weissagten. Da wir aber mehr Tage dablieben, kam aus Judäa herab ein Prophet mit Namen Agabus; und er kam zu uns und nahm den Gürtel des Paulus und band seine Füße und Hände und sprach: Das sagt der heilige Geist: Den Mann, dessen dieser Gürtel ist, werden also binden zu Jerusalem die Juden und überantworten in die Hände der Nationen. Als wir aber dieses hörten, sprachen beide, wir und die an dem Ort waren, ihm zu, daß er nicht gen Jerusalem hinaufginge. Da antwortete Paulus: Was macht ihr, daß ihr weinet und brechet mein Herz? Denn Ich bin bereit, nicht allein mich binden zu lassen, sondern auch zu sterben zu Jerusalem um des Namens willen des Herrn Jesu. Und da er sich nicht überreden ließ, gaben wir uns zu Ruhe und sprachen: Der Wille des Herrn geschehe. Nach diesen Tagen aber packten wir ein und zogen hinauf gen Jerusalem. Es gingen aber auch (etliche) der Jünger von Cäsarea mit uns und führten uns zu einem, bei dem wir herbergen sollten, Mnason aus Cy pern, einem alten Jünger. Da wir aber gen Jerusalem kamen, nahmen uns die Brüder gerne auf. Des folgenden Tages ging Paulus mit uns ein zu Jakobus, und alle Ältesten kamen dahin. Und als er sie gegrüßt hatte, erzählte er eines nach dem andern, was Gott getan hatte unter den Nationen durch seinen Dienst. Sie aber, da sie es hörten, priesen Gott und sprachen zu ihm: Du siehst, Bruder, wie so viel tausend Juden sind, die gläubig geworden sind, und sind alle Eiferer um das Gesetz. Sie sind aber deinetwegen belehrt, du lehrest einen Abfall von Mose (alle) die Juden, die unter den Nationen sind, und sagest, sie sollen die Kinder nicht beschneiden und nicht nach den Sitten wandeln. Was ist es denn? Allerdinge muß die Menge zusammenkommen. Denn sie werden hören, daß du gekommen bist. So tue nun dieses, was wir dir sagen: Es sind bei uns vier Männer, die haben ein Gelübde auf sich. Diese nimm zu dir und laß dich reinigen mit ihnen und wende die Kosten an sie, daß sie das Haupt bescheren lassen; so werden alle vernehmen, daß nichts daran ist, wessen sie deinetwegen belehrt sind; sondern daß du einhergehst als einer, der auch selber das Gesetz bewahrt. Betreffend aber die Nationen, so gläubig geworden sind, so haben Wir geschrieben und beschlossen, daß sie (nichts dergleichen halten sollen, denn nur) sich bewahren vor dem Götzenopfer und dem Blut und Erstickten und Hurerei. Da nahm Paulus die Männer zu sich und ließ sich des folgenden Tages samt ihnen reinigen; und ging in den Tempel und zeigte an, wie er die Tage der Reinigung ausgehalten hätte, bis daß für einen jeglichen unter ihnen das Opfer geopfert ward. Als aber die sieben Tage sollten vollendet werden, sahen ihn die Juden aus Asia in dem Tempel und erregten den ganzen Haufen und legten die Hände an ihn und schrieen: Ihr Männer von Israel, helft. Dies ist der Mensch, der wider das Volk und das Gesetz und diese Stätte jedermann allenthalben lehrt; und dazu hat er auch Griechen in den Tempel hereingeführt und diese heilige Stätte gemein gemacht. Denn sie hatten Trophimus, den Epheser, in der Stadt mit ihm gesehen; denselben meinten sie, Paulus hätte ihn in den Tempel hineingeführt. Und die ganze Stadt ward bewegt, und ward ein Zulauf des Vol kes; und sie ergriffen Paulus und zogen ihn zum Tempel hinaus, und alsbald wurden die Türen zugeschlossen. Da sie ihn aber zu töten suchten, kam eine Sage hinauf vor den Obersten der Schar, daß ganz Jerusalem in Unordnung sei; der nahm auf der Stelle Kriegsknechte und Hauptleute mit sich und lief auf sie herab. Sie aber, da sie den Obersten und die Kriegsknechte sahen, hörten auf, Paulus zu schlagen. Da aber der Oberste nahe herzukam, nahm er ihn an und hieß ihn binden mit zwei Ketten und fragte, wer er wäre und was er getan hätte. Sie riefen aber, der eine dies, der andere das unter dem Haufen; und da er die Gewißheit nicht erfahren konnte vor dem Getümmel, hieß er ihn in das Lager führen. Da er aber auf die Stufen kam, begab sich's, daß er von den Kriegsknechten getragen wurde vor der Gewalt des Haufens. Denn es folgte die Menge des Volkes nach und schrie: Tue ihn weg. Und als Paulus in das Lager hineingeführt werden sollte, spricht er zum Obersten: Darf ich etwas zu dir sagen? Er sprach: Kannst du griechisch? Bist Du nicht also der Ägypter, der vor diesen Tagen einen Aufstand gemacht und in die Wüste hinausgeführt hat die viertausend Mann an Meuchelmördern? Paulus sprach: Ich bin ein jüdischer Mann von Tarsus, ein Bürger einer nicht unbekannten Stadt in Cilicien; ich bitte dich aber, erlaube mir, zu reden an das Volk. Und als er ihm erlaubte, trat Paulus an die Stufen und winkte dem Volk mit der Hand. Da aber eine große Stille ward, tat er eine Anrede in hebräischer Sprache, und er sprach: Ihr Männer, Brüder und Väter, höret meine gegenwärtige Verantwortung an euch. Da sie aber hörten, daß er sie in hebräischer Sprache anredete, wurden sie noch stiller. Und er spricht: Ich bin ein jüdischer Mann, geboren zu Tarsus in Cilicien, erzogen in dieser Stadt, zu den Füßen Gamaliels unterwiesen genau nach dem väterlichen Gesetz; und war ein Eiferer um Gott, gleichwie Ihr alle seid heutiges Tages; (als) der ich diesen Weg verfolgt habe bis an den Tod, band und in Gefängnisse überantwortete beide, Männer und Weiber, wie auch der Hohepriester mir Zeugnis gibt und die Nltesten alle samt; von denen ich auch Briefe nahm an die Brüder und gen Damas kus reiste, daß ich auch, die daselbst waren, gebunden führte gen Jerusalem, damit sie abgestraft würden. Es widerfuhr mir aber, da ich reiste und nahe bei Damaskus kam, daß um den Mittag urplötzlich aus dem Himmel ein großes Licht um mich herum blitzte; und ich fiel auf den Boden und hörte eine Stimme, die sprach zu mir: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Ich antwortete: Wer bist du, Herr? Er sprach zu mir: Ich bin Jesus von Nazareth, den du verfolgst. Die aber mit mir waren, sahen zwar das Licht (und wurden voll Furcht); die Stimme aber dessen, der zu mir redete, hörten sie nicht. Ich sprach aber: Was soll ich tun, Herr? Der Herr sprach zu mir: Stehe auf und gehe nach Damaskus; da wird man dir sagen von allem, das dir zu tun verordnet ist. Als ich aber nicht aufsah vor der Klarheit desselben Lichts, ward ich bei der Hand geleitet von denen, die mit mir waren, und kam gen Damaskus. Ananias aber, ein gottseliger Mann, der nach dem Gesetz das Zeugnis hatte von allen (da) wohnenden Juden, kam zu mir, trat heran und sprach zu mir: Bruder Saul, siehe auf! Und Ich sah auf gegen ihn zu derselben Stunde. Er aber sprach: Der Gott unserer Väter hat dich verordnet, daß du seinen Willen erkennen solltest und sehen den Gerechten und hören eine Stimme aus seinem Munde; dieweil du ihm ein Zeuge sein wirst an alle Menschen des, das du gesehen und gehört hast. Und nun, was verziehst du? Stehe auf und laß dich taufen und abwaschen deine Sünden und rufe seinen Namen an. Es geschah mir aber, da ich zurück gen Jerusalem gekommen war, und als ich betete in dem Tempel, ward ich entzückt und sah ihn, da er zu mir sprach: Eile und gehe geschwind von Jerusalem hinaus, weil sie dein Zeugnis von mir nicht annehmen werden. Und Ich sprach: Herr, sie wissen selbst, daß Ich gefangen legte und schlug in den Schulen diejenigen, so an dich glaubten; und da das Blut des Stephanus, deines Zeugen, vergossen ward, da stand auch Ich dabei und hatte Wohlgefallen daran und hütete die Kleider derer, die ihn umbrachten. Und er sprach zu mir: Gehe hin, weil Ich dich unter die Nationen weit hinaus senden will. Sie hörten aber ihm zu bis auf dieses Wort und erhoben ihre Stimme und sprachen: Tue solchen von der Erde weg; denn es gebührt sich nicht, daß er lebe. Da sie aber schrieen und die Kleider hinwarfen und Staub in die Luft schmissen, hieß ihn der Oberst in das Lager führen und sagte, man sollte ihn mit Peitschen erfragen, daß er erführe, um welcher Ursache willen sie also über ihn riefen. Als sie ihn aber mit den Riemen ausspannten, sprach Paulus zu dem Hauptmann, der dastand: Ist einen Menschen, der römisch und nicht verurteilt ist, euch erlaubt zu geißeln? Da aber der Hauptmann es hörte, ging er hin und meldete es dem Obersten und sprach: Siehe, was du tun willst; denn dieser Mensch ist römisch. Da ging der Oberst hin und sprach zu ihm: Sage mir, bist Du römisch? Er sprach: Ja. Der Oberst antwortete: Ich habe um ein großes Kapital dieses Bürgerrecht zuwege gebracht. Paulus sprach: Ich aber bin auch so geboren. So traten nun alsbald von ihm ab, die ihn erfragen sollten; dazu fürchtete sich der Oberst, da er vernahm, daß er römisch sei, und weil er ihn gebunden hatte. Des folgenden Tages wollte er die Gewißheit erfahren, warum er verklagt würde von den Juden, und löste ihn von den Banden und ließ die Hohenpriester und den ganzen Rat zusammenkommen; und führte Paulus herab und stellte ihn unter sie. Paulus aber sah den Rat an und sprach: Ihr Männer (und) Brüder, Ich habe mit allem guten Gewissen meinen Wandel Gott geführt bis auf diesen Tag. Aber der Hohepriester Ananias befahl denen, die neben ihm standen, daß sie ihn aufs Maul schlügen. Da sprach Paulus zu ihm: Schlagen wird dich Gott, du getünchte Wand. Auch Du sitzest und richtest mich nach dem Gesetz, und wider das Gesetz heißest du mich schlagen. Die aber daneben standen, sprachen: Den Hohenpriester Gottes schiltst du? Paulus sprach: Ich wußte es nicht, ihr Brüder, daß er Hoherpriester ist. Denn es steht geschrieben: Einem Fürsten deines Volkes sollst du nicht fluchen. Als aber Paulus wußte, daß der eine Teil von Sadduzäern war und der andere von Pharisäern, rief er in dem Rat: Ihr Männer (und) Brüder, Ich bin ein Pharisäer, ein Sohn von Pharisäern; um der Hoffnung und Auferstehung willen der Toten bin ich vor Gericht. Da Er aber das sagte, ward ein Aufstand der Pharisäer und Sadduzäer, und die Menge spaltete sich. Denn die Sadduzäer sagen, es sei keine Auferstehung noch Engel noch Geist; die Pharisäer aber bekennen beides. Es ward aber ein großes Geschrei; und die Schriftgelehrten vom Teil der Pharisäer standen auf, wehrten sich und sprachen: Nichts Böses finden wir an diesem Menschen; ob aber ein Geist zu ihm geredet oder ein Engel. Da aber ein großer Aufstand ward, besorgte sich der Oberst, Paulus möchte von ihnen zerzerrt werden, und hieß das Kriegsvolk herabgehen und ihn aus ihrer Mitte reißen und in das Lager führen. In der folgenden Nacht aber stand der Herr bei ihm und sprach: Sei getrost; denn gleichwie du das Zeugnis von mir zu Jerusalem abgelegt hast, also mußt du auch zu Rom zeugen. Da es aber Tag ward, schlugen sich etliche von den Juden zusammen, verbannten sich selbst und sprachen, sie wollten weder essen noch trinken, bis daß sie Paulus getötet hätten. Ihrer aber waren mehr denn vierzig, die sich also zusammen verschworen hatten. Die traten zu den Hohenpriestern und den Ältesten und sprachen: Wir haben uns hart verbannt, nichts zu kosten, bis daß wir Paulus getötet haben. Nun denn, so erscheinet Ihr vor dem Obersten mit dem Rat, auf daß er (morgen) ihn zu euch hinabführe, als wolltet ihr euch seines Handels genauer erkundigen; Wir aber sind bereit, ehe er sich naht, ihn umzubringen. Da aber des Paulus Schwestersohn die Nachstellung hörte, kam er dar und ging in das Lager und verkündigte es Paulus. Paulus aber rief zu sich einen der Hauptleute und sprach: Diesen Jüngling führe hin zu dem Obersten; denn er hat ihm etwas zu melden. Der nahm ihn an und führte ihn zu dem Obersten und sprach: Der gefangene Paulus rief mich zu sich und bat mich, diesen Jüngling zu dir zu führen, der etwas mit dir zu reden habe. Es nahm ihn aber der Oberst bei der Hand und entwich beiseite und fragte: Was ist's, das du mir zu melden hast? Er sprach: Die Juden haben's angelegt, dich zu bitten, daß du morgen Paulus in den Rat hinabführst, als wollten sie seinetwegen etwas Genaueres erforschen. So traue Du nun ihnen nicht; denn es halten auf ihn mehr als vierzig Männer unter ihnen, die sich verbannt haben, weder zu essen noch zu trinken, bis daß sie ihn getötet hätten; und nun sind sie bereit und warten auf die Zusage von dir. Da ließ der Oberst den Jüngling von sich und gebot ihm, er sollte es sonst niemand sagen, daß er ihm dieses entdeckt hätte; und rief zu sich ein Paar Hauptleute und sprach: Rüstet zweihun dert Kriegsknechte, daß sie bis gen Cäsarea gehen; und siebzig Reiter und zweihundert Schützen, von der dritten Stunde der Nacht; und die Tiere soll man fertig halten, daß sie Paulus darauf setzen und bringen ihn bewahrt zu Felix, dem Landvogt; und schrieb einen Brief, dessen Inhalt also lautet: Klaudius Lysias dem vortrefflichsten Landvogt Felix, Freude (zuvor). Diesen Mann, welcher von den Juden gegriffen war und von ihnen hat umgebracht werden sollen, habe ich, da ich mit dem Kriegsvolk dazu kam, gerettet und erfahren, daß er ein Römer ist. Da ich mich aber wollte erkundigen der Ursache, warum sie ihn beschuldigten, führte ich ihn hinab in ihren Rat. Da befand ich, daß er beschuldigt ward um Fragen ihres Gesetzes; aber keine Anklage hatte des Todes oder der Bande wert. Da mir aber ein Anschlag angebracht ward, den sie wider den Mann vorhätten, habe ich ihn von Stund an zu dir gesandt; und auch den Klägern geboten, das, was ihn betrifft, bei dir zu melden. Die Kriegsknechte, wie ihnen befohlen war, nahmen Paulus an und führten ihn bei der Nacht gen Antipatris; des folgenden Tages aber ließen sie die Reiter mit ihm ziehen und wandten wieder um ins Lager. Da die gen Cäsarea kamen und den Brief dem Landvogt überlieferten, stellten sie ihm auch den Paulus dar. Da er es las und fragte, aus welcher Landvogtei er wäre, und erkundet, daß er aus Cilicien wäre, sprach er: Ich will dich verhören, wenn auch deine Verkläger sich einfinden. Und er hieß ihn verwahren in dem Richthause des Herodes. Fünf Tage hernach zog hinab der Hohepriester Ananias mit den Ältesten und einem Redner Tertullus; die erschienen vor dem Landvogt wider Paulus. Da er aber berufen ward, fing an Tertullus zu verklagen und sprach: Daß uns viel Frieden durch dich angedeiht und rechte Tugendproben dieser Nation widerfahren durch deine Fürsorge, durchaus und allenthalben, das nehmen wir an, vortreff lichster Felix, mit aller Danksagung. Auf daß ich aber dich nicht zu lange hindere, so bitte ich, du wollest uns kürzlich anhören mit deiner Billigkeit. Wir haben diesen Mann gefunden schädlich und der Aufruhren erregt allen Juden, die auf dem Erdboden sind, und einen Rädelsführer der Sekte der Nazarener; der sich auch unterstanden hat, den Tempel zu entweihen; welchen wir auch griffen (und wollten ihn gerichtet haben nach unserem Gesetz.) Aber Lysias, der Oberste, kam hinzu und führte ihn mit großer Gewalt aus unseren Händen und hieß seine Verkläger zu dir kommen, von welchem du selbst, bei dem Verhör, wirst von diesem allem Nachricht erlangen können, wessen wir ihn verklagen. Die Juden aber stimmten auch mit ein und sagten aus, dieses hielte sich also. Es antwortete aber Paulus, da ihm der Landvogt zu reden winkte: Dieweil ich weiß, daß seit vielen Jahren diese Nation einen Richter an dir hat, so bringe ich das, was mich betrifft, zur Verantwortung getrost vor; da du erkennen kannst, daß es bei mir nicht über zwölf Tage sind, seitdem ich hinaufgekommen bin, anzubeten in Jerusalem; und weder in dem Tempel haben sie mich gefunden zu jemand reden oder einen Auflauf der Leute machen, noch in den Schulen, noch in der Stadt; sie können dir auch nicht dartun dasjenige, um was sie mich jetzt verklagen. Ich bekenne dir aber dieses, daß ich nach dem Wege, den sie eine Sekte heißen, also diene dem Gott der Väter. und glaube allem dem, das in dem Gesetz und dem, das bei den Propheten geschrieben ist; und habe eine Hoffnung an Gott, auf welche auch diese selbst warten, daß eine Auferstehung der Toten zukünftig sei, beide der Gerechten und Ungerechten. Bei diesem aber übe ich auch mich selbst, ein unanstößiges Gewissen zu haben gegen Gott und die Menschen allezeit. Aber über mehrere Jahre bin ich angekommen, Almosen zu tun an meiner Nation und Opfer; wobei mich angetroffen haben, da ich mich reinigen ließ im Tempel, nicht mit Mannschaft noch mit einem Getümmel, nur etliche Juden von Asien, welche vor dir zugegen sein sollten und Klage führen, so sie etwas zu mir hätten. Oder diese selbst sollen sagen, was Unrecht sie an mir gefunden haben, da ich vor dem Rat stand, als um dieser einzigen Stimme willen, da ich geschrieen, als ich unter ihnen stand: Von wegen der Auferstehung der Toten werde Ich heute von euch gerichtet. Da aber Felix dieses hörte, zog er sie auf, da er das, was den Weg betrifft, fast wohl wußte, und sprach: Wenn Lysias, der Oberste, herabkommt, so will ich mich eures Han dels erkundigen; und befahl dem Hauptmann, man sollte ihn in acht nehmen und ihm Ruhe lassen und niemand von seinen Angehörigen wehren, ihm zu dienen (oder zu ihm zu kommen). Nach etlichen Tagen aber kam Felix mit Drusilla, dem Weibe, die eine Jüdin war, und ließ Paulus fordern und hörte ihn von dem Glauben an Christum. Da er aber redete von der Gerechtigkeit und Enthaltung und dem künftigen Gericht, erschrak Felix und antwortete: Für diesmal gehe hin; wenn ich aber gelegene Zeit bekomme, will ich dich lassen herrufen; er hoffte aber zugleich, daß ihm von Paulus sollte Geld gegeben werden (daß er ihn losgäbe); darum er ihn auch mehrmals fordern ließ und besprach sich mit ihm. Da aber zwei Jahre um waren, bekam Felix einen Nachfolger, Porcius Festus; Felix aber wollte den Juden einen Gefallen tun und ließ Paulus hinter sich gefangen. Da nun Festus die Landvogtei antrat, zog er nach drei Tagen hinauf gen Jerusalem von Cäsarea. Es erschienen aber vor ihm der Hohepriester und die Vornehmsten der Juden wider Paulus und sprachen ihm zu und baten um Gunst wider ihn, daß er ihn fordern ließe gen Jerusalem; und machten einen Hinterhalt, daß sie ihn unterwegs umbrächten. Da antwortete Festus, Paulus würde behalten zu Cäsarea, Er aber wolle geschwind abreisen; welche nun unter euch können, sprach er, die mögen mit hinabzie hen, wenn etwas an dem Manne ist, und ihn verklagen. Da er aber unter ihnen nicht mehr denn acht oder zehn Tage zuge bracht hatte, zog er hinab gen Cäsarea, und des folgenden Tages setzte er sich auf den Richtstuhl und hieß Paulus holen. Da er aber herbeikam, traten um her die Juden, die von Jerusalem herabgekommen waren, und brachten viele schwere Klagen wider Paulus, die sie nicht vermochten zu beweisen, als er sich verantwortete: Weder am Gesetz der Juden noch an dem Tempel noch an dem Kaiser habe ich etwas gesündigt. Festus aber wollte den Juden einen Gefallen tun und antwortete Paulus und sprach: Willst du hinaufgehen gen Jerusalem und daselbst dieser (Dinge) halber dich vor mir richten lassen? Paulus sprach: Vor dem Richtstuhl des Kaisers stehe ich, da muß ich mich lassen richten. Den Juden habe ich kein Leid getan, wie auch Du ziemlich wohl erkennst. Denn wenn ich Unrecht habe und etwas gehandelt, das des Todes wert ist, so weigere ich mich nicht zu sterben. Wenn aber der keines ist, warum diese mich verklagen, so kann niemand mich ihnen zulieb hingeben. An den Kaiser appelliere ich. Da besprach sich Festus mit dem Rat und antwortete: An den Kaiser hast du appelliert; zum Kaiser sollst du ziehen. Da aber etliche Tage verflossen waren, langten Agrippa, der König, und Bernice zu Cäsarea an, Festus zu empfangen. Und da sie mehrere Tage daselbst zubrachten, legte Festus dem König den Handel von Paulus vor und sprach: Es ist ein Mann von Felix hinterlassen gefangen, um welches willen, da ich gen Jerusalem kam, die Hohenpriester und die Ältesten der Juden erschienen und ein Urteil wider ihn begehrten. Welchen ich antwortete, es sei bei den Römern nicht der Brauch, einen Menschen jemand zulieb hinzugeben (umzubringen), ehe denn der Verklagte die Kläger unter dem Ge sicht habe und Raum zur Verantwortung bekommt der Beschuldigung halber. Da sie nun hier zusammenkamen, machte ich keinen Aufschub, setzte mich des folgenden Tages auf den Richtstuhl und hieß den Mann vorführen; von welchem die Verkläger, da sie auftraten, keine Sache anbrachten von denen, die Ich vermutete. Etliche Fragen aber hatten sie gegen ihn von ihrer besonderen Religion und von einem Jesu, der gestorben sei, von welchem Paulus sagte, er lebe. Da Ich aber mich in das Fragen von diesem nicht zu finden wußte, sprach ich, ob er wollte gen Jerusalem reisen und sich daselbst dieser (Dinge) wegen lassen richten. Da aber Paulus sich darauf berief, daß er auf die Erkenntnis seiner Majestät behalten würde, hieß ich ihn behalten, bis daß ich ihn zum Kaiser sende. Agrippa sprach zu Festus: Ich möchte auch selber den Menschen gerne hören. Er sprach: Morgen sollst du ihn hören. Des folgenden Tages nun, als Agrippa und Bernice mit großem Gepränge kamen, und sie in den Hörsaal gingen, beides mit den Obersten und den vornehmsten Männern der Stadt, und Festus es befahl, ward Paulus hergeführt. Und Festus spricht: König Agrippa und alle ihr Männer, die ihr mit uns hier seid, ihr sehet diesen, um welchen alle die Menge der Juden mich angegangen hat, beides zu Jerusalem und allhier, und schrieen, er sollte nicht mehr leben. Ich aber, da ich vernahm, daß er nichts getan hatte, das des Todes wert sei, und dazu dieser selbst an seine Majestät appellierte, habe ich beschlossen, ihn zu senden. Von welchem ich nichts Gewisses habe, dem Herrn zu schreiben; darum habe ich ihn hervorgeführt vor euch, und allermeist vor dich, König Agrippa, damit ich nach geschehener Untersuchung haben möge, was ich schreibe. Denn es kommt mir ungereimt vor, einen Gefangenen zu schicken und nicht auch die Ursachen wider ihn zu berichten. Agrippa sprach zu Paulus: Es wird dir gestattet, für dich zu reden. Da verantwortete sich Paulus und reckte die Hand aus: Wegen alles dessen, weswegen ich von den Juden angeklagt werde, König Agrippa, halte ich mich für glücklich, daß ich vor dir mich heute zu verantworten habe; allermeist da du ein Kenner bist von allen Gebräuchen und Fragen bei den Juden. Darum bitte ich dich, du wollest mich langmütig anhören. Zwar meinen Lebenswandel von Jugend auf, wie er von Anfang sich verhielt unter meiner Nation zu Jerusalem, wissen alle Juden, (als) die mich vorhin von der ersten Zeit her kennen, wenn sie Zeugnis geben wollen, daß ich nach der schärfsten Sekte unserer Religion gelebt habe (als) ein Pharisäer; und wirklich stehe ich (da als einer, der) Aber der Hoffnung der von Gott an unsere Väter ergangenen Verheißung gerichtet (wird); zu welcher unser zwölffaches Geschlecht, da es mit Anhalten Tag und Nacht dient, zu gelangen hofft; dieser Hoffnung halber werde ich, König Agrippa, von den Juden beschuldigt. Warum wird es für ein Abenteuer bei euch geachtet, ob Gott Tote auferweckt? Ich habe zwar bei mir selbst gemeint, gegen den Namen Jesu von Nazareth müßte ich viel Widriges verüben, welches ich auch getan habe zu Jerusalem, und viele der Heiligen habe Ich in Gefängnisse verschlossen, da ich die Vollmacht von den Hohenpriestern empfangen hatte; und wenn sie umgebracht wurden, hieß ich es gut; und wenn ich sie in allen Schulen oft abstrafte, nötigte ich sie zu lästern; und war überaus unsinnig auf sie, verfolgte sie auch bis in die auswärtigen Städte. Wobei ich, als ich gen Damaskus reiste, mit Vollmacht und Befehl von den Hohenpriestern, mitten am Tage, auf dem Wege, sah, König, vom Himmel über den Glanz der Sonne mich umleuchten ein Licht und die, so mit mir reisten. Da wir aber alle zur Erde niederfielen, hörte ich eine Stimme, die zu mir redete in hebräischer Sprache: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Es ist dir etwas Schweres, gegen die Stachel hinauszuschlagen. Ich aber sprach: Wer bist du, Herr? Er sprach: Ich bin Jesus, den Du verfolgst. Aber stehe auf und tritt auf deine Füße. Denn dazu bin ich dir erschienen, dich zu bestellen zu einem Diener und Zeugen dessen, was du gesehen hast, und weshalb ich dir erscheinen werde, und werde dich erretten von dem Volk und den Nationen, unter welche jetzt Ich dich sende, aufzutun ihre Augen, sie zu bekehren von der Finsternis ins Licht und der Gewalt des Satans zu Gott, daß sie empfangen Erlassung der Sünden und ein Erbteil unter denen, die geheiligt sind, durch den Glauben an mich. Daher, König Agrippa, ward ich dem himmlischen Gesicht nicht ungehorsam, sondern denen zu Damaskus zuerst und Jerusalem und in alle Ge gend Judäas und den Nationen verkündigte ich, daß sie Buße täten und sich bekehrten zu Gott und täten würdige Werke der Buße. Um dieser (Dinge) willen haben mich die Juden in dem Tempel ge griffen und unterstanden, mich zu töten. Da es nun Gott gefügt hat, daß man mir beigesprungen ist, so stehe ich bis auf diesen Tag und zeuge beiden, dem Kleinen und dem Großen, und sage nichts außer dem, das beide, die Propheten geredet haben, daß es geschehen werde, und Mose; ob Christus sollte leiden, ob (er als) der erste aus der Auferstehung der Toten ein Licht verkündigen wird dem Volk und den Nationen. Da er aber dieses zur Verantwortung gab, sprach Festus mit lauter Stimme: Du bist unsinnig, Paulus; das viele Wissen verrückt dir die Sinnen. Er sprach: Ich bin nicht unsinnig, vortrefflichster Festus, sondern ich bringe wahrhaftige und vernünftige Worte vor. Denn es weiß von diesen (Dingen) der König, zu welchem ich auch mit Freudigkeit rede; denn ich glaube nicht, daß ihm irgend etwas von diesen (Dingen) verborgen sei. Denn solches ist nicht in einem Winkel getrieben worden. Glaubst du, König Agrippa, den Propheten? Ich weiß, daß du glaubst. Agrippa aber sprach zu Paulus: (Es fehlt) wenig, du beredest mich, ein Christ zu werden. Paulus sprach: Ich wünschte vor Gott, (es fehle) an wenig und auch an viel, daß nicht allein Du, sondern auch alle, die mich heute hören, solche würden wie Ich bin; ausgenommen diese Bande. Und da er dieses gesagt, stand der König auf und der Landvogt und Bernice und die mit ihnen saßen. Und sie gingen auf die Seite, redeten miteinander und sprachen: Dieser Mensch treibt nichts, das des Todes oder der Bande wert sei. Agrippa aber sprach zu Festus: Dieser Mensch hätte können losgelassen werden, wenn er nicht an den Kaiser appeliert hätte. Da es aber beschlossen war, daß man nach Italien hinschif fen sollte, übergab er Paulus und etliche andere Gefangene einem Hauptmann mit Namen Julius von der kaiserlichen Schar. Da wir aber in ein adramyttisches Schiff traten, welches durch die Gegenden bei Asien schiffen sollte, so fuhren wir ab, und es war mit uns Aristarchus, ein Mazedonier von Thessalonich. Des andern Tages kamen wir gen Sidon; und Julius verfuhr leutselig mit Paulus und erlaubte ihm, zu den Freunden zu gehen und zu bekommen, was ihn zu versorgen diente. Von dannen stießen wir ab und schifften unter Cypern hin, darum daß die Winde entgegen waren. Und da wir durch das Meer bei Cilicien und Pamphylien geschifft, kamen wir gen Myra in Lycien. Allda traf der Hauptmann ein alexandrinisches Schiff an, das nach Italien schiffte, und brachte uns darauf. Da wir aber in vielen Tagen langsam schifften und kaum gen Knidus kamen, fuhren wir, da der Wind uns nicht hinanließ, unter Kreta hin bei Salmone; und kaum, da wir vorüber strichen, kamen wir an einen Ort, der heißt Schönhafen, dabei war nahe die Stadt Lasäa; da aber viel Zeit vergangen und nunmehr gefährlich war zu schiffen, darum daß auch die Fasten schon vorüber war, warnte Paulus und sprach zu ihnen: Ihr Männer, ich sehe, es werde die Schiffahrt mit Ungemach und großem Verlust nicht nur der Ladung und des Schiffes, sondern auch unseres Lebens abgehen. Aber der Hauptmann gab dem Schiffmann und dem Schiffherrn mehr Gehör als dem, was von Paulus gesagt ward. Und da der Hafen unbequem war zu wintern, rieten die meisten dazu, daß man von dannen abfahren sollte, ob sie könnten gelangen gen Phönix zu wintern, welches ist ein Hafen in Kreta, der sieht gegen Südwest und gegen Nordwest. Als aber der Südwind daher wehte, meinten sie, sie hätten ihren Vorsatz erhalten und erhoben sich und strichen nahe an Kreta hin. Nicht lange aber darnach stieß dawider ein Sturmwind, der heißt Levanter. Da aber das Schiff fortgerissen ward und dem Winde nicht entge genlaufen konnte, gaben wir's dahin und fuhren (also) Da wir aber unter eine kleine In sel liefen, die Klauda hieß, vermochten wir kaum des Nachens mächtig zu werden; den hoben sie auf und bedienten sich der Hilfe und banden das Schiff von unten her. Und da sie fürchteten, sie möchten auf die Syrte verfallen, ließen sie das große Segel nieder und fuhren also. Da wir aber heftiges Ungewitter erlitten, da taten sie des nächsten Tages einen Auswurf; am dritten Tage warfen wir mit unseren Händen hin die Gerätschaft des Schiffes; und da weder Sonne noch Sterne in mehreren Tagen erschienen und nicht ein geringes Ungewitter auf uns lag, so ging vollends alle Hoffnung aus, daß wir davonkommen würden. Da man aber viel ungegessen blieb, da trat Paulus mitten unter ihnen hin und sprach: Man sollte zwar, o ihr Männer, mir gehorcht und nicht von Kreta aufgebrochen und dieses Ungemach und Schaden erspart haben. Und nun ermahne ich euch, daß ihr gutes Muts seid; denn keine Seele unter euch wird umkommen, ohne das Schiff. Denn diese Nacht stand bei mir ein Engel Gottes, des ich bin, dem ich auch diene, und sprach: Fürchte dich nicht, Paulus; du mußt dich dem Kaiser darstellen; und siehe, Gott hat dir geschenkt alle, die mit dir schiffen. Darum seid gutes Muts, ihr Männer; denn ich glaube Gott, es werde also sein, wie mir gesagt worden ist. Wir müssen aber an eine Insel hinfahren. Als aber die vierzehnte Nacht kam, da wir in dem adriatischen Meer herumgetrieben wurden, wähnten um die Mitternacht die Schiffsleute, es käme ihnen ein Land nahe; und da sie den Bleiwurf senkten, fanden sie zwanzig Klafter; da sie aber ein wenig von dannen waren und den Bleiwurf abermals senkten, fanden sie fünfzehn Klafter. Und weil sie fürchteten, wir möchten an rauhe Örter geraten, warfen sie hinten vom Schiff vier Anker und wünschten, daß es Tag würde. Da aber die Schiffsleute die Flucht suchten aus dem Schiff und den Nachen niederließen in das Meer unter dem Vorwand, als ob sie vorne auf dem Schiff wollten Anker werfen, sprach Paulus zu dem Hauptmann und zu den Kriegsknechten: Wenn nicht diese in dem Schiffe bleiben, so könnt Ihr nicht davonkommen. Da hieben die Kriegsknechte die Seile des Nachens ab und ließen ihn wegfallen. Bis es aber tagen wollte, ermahnte Paulus alle, daß sie Speise nähmen, und sprach: Es ist heute der vierzehnte Tag, daß ihr wartet und ungegessen bleibt und nichts zu euch genommen abt. Darum ermahne ich euch, Speise zu nehmen; denn dies ist zu eurer Erhaltung gehörig; denn es wird von euer keinem ein Haar vom Haupt entfallen. Und da er das gesagt und Brot genommen, dankte er Gott vor allen und brach's und fing an zu essen. Da wurden sie alle gutes Muts und nahmen auch Speise zu sich. Es waren aber unser auf dem Schiff alle die Seelen zweihundertundsechsundsiebzig. Und da sie sich satt gegessen hatten, erleichterten sie das Schiff und warfen das Getreide in das Meer. Da es aber Tag ward, kannten sie das Land nicht; eines Meerbusens aber wurden sie gewahr, der hatte ein Ufer; dahin wurden sie Rats, wo möglich das Schiff hinzutreiben. Und sie machten die Anker los und ließen es in das Meer und machten zugleich die Bande der Ruder auf; sie steckten auch das kleine Segel auf und trachteten mit dem Wind an das Ufer. Da sie aber an einen Ort gerieten, der zu beiden Seiten Meer hatte, stießen sie mit dem Schiff an; und das Vorderteil setzte sich fest und blieb unbewegt; aber das Hinterteil ward zerrissen von der Gewalt der Wellen. Da wurden die Kriegsknechte Rats, die Gefangenen zu töten, damit niemand hinausschwömme und entflöhe. Aber der Hauptmann wollte Paulus erhalten und wehrte ihrem Rat schlag und hieß, die da schwimmen konnten, zuerst hinausspringen und an das Land entgehen, und die übrigen teils auf Brettern, teils auf etlichem, das vom Schiff war. Und also geschah es, daß alle erhalten zu Lande kamen. Und da wir so auskamen, da erkannten wir, daß die Insel Malta hieß. Die Barbaren aber erzeigten uns ungemeine Leutseligkeit. Denn sie zündeten ein Feuer an und nahmen uns alle auf um des eingefallenen Regens und um der Kälte willen. Da aber Paulus einige Menge Reisig zusammenraffte und auf das Feuer legte, kam eine Otter von der Hitze und hängte sich an seine Hand. Als aber die Barbaren sahen das Tier an seiner Hand hangen, spra chen sie untereinander: In allewege ist dieser Mensch ein Mörder, welchen die Rache, nachdem er dem Meer entgangen ist, nicht hat leben lassen. Er aber schlenkerte das Tier ins Feuer, und widerfuhr ihm nichts Übles; Sie aber warteten, daß er einen Brand bekommen oder plötzlich tot niederfallen würde. Da sie aber lange warteten und sahen, daß ihm kein Ungemach zustieß, wandten sie sich und sprachen, er wäre ein Gott. Es hatte aber in derselben Gegend der Vornehmste von der Insel mit Namen Publius liegende Güter; der nahm uns auf und beherbergte uns drei Tage freundwillig. Es geschah aber, daß der Vater des Publius mit einem starken Fieber und Ruhr behaftet darniederlag; zu dem ging Paulus hinein und betete und legte ihm die Hände auf und heilte ihn. Da nun dieses geschehen, kamen auch die übrigen, die Krankheiten hatten auf der Insel, herzu und wurden gesund. Und sie taten uns viele Ehrenbezeugungen an, und da wir abfuhren, luden sie auf, was dienlich war. Nach drei Monaten aber schifften wir aus auf einem alexandrinischen Schiffe, das auf der Insel gewintert hatte, das hatte zum Wappen die Zwillinge; und da wir gen Syrakus kamen, blieben wir da drei Tage. Von dannen fuhren wir herum und langten zu Regium an, und nach einem Tag, da ein Südwind sich ereignete, kamen wir des zweiten Tages gen Puteoli. Da trafen wir Brüder an und blieben auf ihr Zureden da sieben Tage; und also kamen wir gen Rom. Von dannen kamen die Brüder, da sie von uns hörten, heraus uns entgegen bis gen Appifor und Tretabern. Da die Paulus sah, dankte er Gott und faßte eine Zuversicht. Da wir aber ankamen zu Rom, ward Paulus erlaubt, für sich zu bleiben mit dem Kriegsknecht, der ihn hütete. Es geschah aber nach drei Tagen, daß er zusammenrief die Vornehmsten, die da waren, unter den Juden. Da dieselben zusammenkamen, sprach er zu ihnen: Ihr Männer (und) Brüder, Ich bin, ohne daß ich dem Volk oder den väterlichen Sitten das Geringste zuwidergetan hätte, gefangen von Jerusalem übergeben in der Römer Hände; welche nach einer Untersuchung mich loslassen wollten, dieweil keine Ursache des Todes an mir war. Da aber die Juden wirdersprachen, ward ich genötigt, an den Kaiser zu appellieren; nicht als hätte ich etwas wider mein Volk zu klagen. Um dieser Ursache willen nun habe ich euch ersucht zu sehen und anzusprechen; denn von wegen der Hoffnung Israels bin ich mit dieser Kette umgeben. Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben nichts Schriftliches deinethalben empfangen aus Judäa, und es ist auch niemand von den Brüdern hergekommen, der etwas Böses von dir vermeldet oder geredet hätte. Wir wollen aber gern von dir hören, was du hältst; denn von dieser Sekte ist uns bekannt, daß sie allenthalben Widerspruch leidet. Sie bestimmten ihm aber einen Tag und kamen ihrer mehrere zu ihm in die Herberge, welchen er auslegte und bezeugte das Reich Gottes und legte ihnen den Beweis von Jesu vor, beides aus dem Gesetz Moses und den Propheten, vom Morgen bis an den Abend. Und etliche fielen dem bei, was gesagt ward; etliche aber glaubten nicht. Da sie aber untereinander mißhellig waren, nahmen sie Urlaub, als Paulus ein einziges Wort sagte: Wohl hat der heilige Geist geredet durch Jesaja, den Propheten, zu euren Vätern und gesprochen: Gehe hin zu diesem Volk und sprich: Mit Ohren werdet ihr's hören und nicht verstehen; und mit Augen werdet ihr's sehen und nicht gewahr werden. Denn das Herz dieses Volkes ist dick geworden, und mit den Ohren haben sie schwer gehört, und ihre Augen haben sie zugehalten; auf daß sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren, daß ich sie heilte. So sei es denn euch kund, daß den Nationen gesandt ist das Heil Gottes; Sie werden's auch hören. Und da er dieses sagte, gingen die Juden fort und hatten unter sich selbst viel Fragens. Er blieb aber zwei ganze Jahre in einem eigenen Bestand (Mietswohnung) und nahm auf alle, die bei ihm einkehrten, predigte das Reich Gottes und trieb die Lehre von dem Herrn Jesu Christo mit aller Freudigkeit unverhindert. Paulus, Knecht Jesu Christi, berufener Apostel, ausgesondert zum Evangelium Gottes, welches er zuvor verheißen hat durch seine Propheten in den heiligen Schriften, von seinem Sohn, der geboren ist aus Davids Samen, nach dem Fleisch, der erklärt ist als Gottes Sohn in Kraft nach dem Geist der Heiligkeit, vermöge der Auferstehung der Toten, (nämlich) von Jesu Christo, unserem Herrn, durch welchen wir empfangen haben Gnade und Gesandtschaft zum Gehorsam des Glaubens bei allen Nationen von seines Namens wegen, unter welchen auch Ihr seid (als) Berufene Jesu Christi; allen zu Rom befindlichen Geliebten Gottes, berufenen Heiligen: Gnade (widerfahre) euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesu Christo. Zuvörderst zwar danke ich meinem Gott durch Jesum Christum euer aller halber, daß euer Glaube verkündigt wird in der ganzen Welt; denn zum Zeugen habe ich Gott, welchem ich diene in meinem Geist an dem Evangelium seines Sohnes, wie ich ohne Unterlaß eurer gedenke und allezeit in meinen Gebeten bitte, ob sich's nun irgend einmal fügen möchte nach dem Willen Gottes, daß ich zu euch käme; denn es verlangt mich, euch zu sehen, auf daß ich euch einige geistliche Gnadengabe mitteile, damit ihr gestärkt werdet, das ist, damit ich an euch mit ermuntert werde durch den Glauben, der in uns beiderseits ist, den eurigen und den meinigen; ich will aber nicht, daß euch unbewußt sei, ihr Brüder, daß ich mir oft vorgesetzt habe, zu euch zu kommen, und bin verhindert worden bisher, daß ich einige Frucht haben möchte auch bei euch, wie auch bei den übrigen Nationen. Beides Griechen und Ungriechen, beides Weise und Unverständige haben mich zum Schuldner; so gar ist meines Orts eine Neigung, auch euch, die ihr zu Rom seid, Evangelium zu verkündigen. Denn ich schäme mich des Evangeliums (Christi) nicht; denn es ist eine Macht Gottes zur Seligkeit einem jeden, der da glaubt, dem Juden (vornehmlich) und auch dem Griechen. Denn Gottes Gerechtigkeit wird darin entdeckt aus Glauben in Glauben, gleichwie geschrieben ist: Es wird aber der Gerechte aus Glauben leben. Es wird nämlich entdeckt Gottes Zorn vom Himmel über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit in Ungerechtigkeit aufhalten. Dieweil die Kenntnis von Gott in ihnen offenbar ist; denn Gott hat es ihnen geoffenbart; denn sein Unsichtbares wird von der Schöpfung der Welt her, da man es an den Werken vermerkt, ersehen, (nämlich) seine ewige Kraft und Göttlichkeit; also daß Sie nicht zu entschuldigen sind. Dieweil sie, da sie Gott kannten, (ihn) nicht als Gott verherrlicht noch gedankt haben, sondern haben sich in ihren Gedanken vereitelt, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert worden: so sind sie, da sie vorgaben, sie wären weise, töricht geworden und haben vertauscht die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes mit einem Gleichnis des Bildes eines vergänglichen Menschen und der Vögel und der vierfüßigen (Tiere) und des Gewürms. Darum hat auch Gott sie dahingegeben in den Gelüsten ihrer Herzen in die Unreinigkeit, zu schänden ihre Leiber an ihnen selbst. Sie haben verwechselt die Wahrheit Gottes um die Lüge und haben Ehre und Dienst geleistet dem Geschöpf vor dem Schöpfer, welcher ist gelobt in Ewigkeit. (Amen.) Darum hat sie Gott dahingegeben in schandbare Leidenschaften; denn ihre Weibsbilder haben verwechselt den natürlichen Gebrauch mit dem unnatürlichen, und gleichermaßen haben auch die Mannsbilder verlassen den natürlichen Gebrauch des Weibsbildes und sind gegeneinander erhitzt in ihrer Begierde, da Mannsbilder an Mannsbildern den Unfug verübt und die unumgängliche Belohnung ihres Abweges an ihnen selbst dahingenommen haben. Und gleichwie sie nicht prüften, Gott in der Erkenntnis zu haben, so hat sie Gott dahingegeben in einen ungeprüften Sinn, zu tun, das nicht anständig ist, angefüllt mit aller Ungerechtigkeit, Hurerei, Bosheit, Geiz, Untu-gend; voll Neides, Mordes, Haders, Betrugs, Schalkheit; Ohrenbläser, Verleumder, Gotthassende, Verächter, Hoffärtige, Ruhmredige, Erfinder böser Dinge, den Eltern ungehorsam, unverständig, unverträglich, störrig, unversöhnlich, unbarmherzig; die, da sie das Recht Gottes erkannt haben, daß, die dergleichen tun, des Todes wert sind, nicht allein dasselbe begehen, sondern auch Gefallen haben an denen, die es tun. Darum bist du nicht zu entschuldigen, o Mensch, wer du bist, der da richtet. Denn worin du den andern richtest, verurteilst du dich selbst; denn du tust eben dasselbe, der du richtest. Wir wissen aber, daß das Gericht Gottes nach der Wahrheit ergeht über die, so dergleichen tun. Denkst du aber dieses, o Mensch, der du richtest die, so dergleichen tun, und es begehst, daß Du dem Gericht Gottes entfliehen werdest? Oder verachtest du den Reichtum seiner Gütigkeit und Geduld und Langmut, und weißt nicht, daß die Güte Gottes zur Buße dich führt, aber nach deiner Härtigkeit und unbußfertigem Herzen du dir selbst einen Zornschatz sammelst an dem Tage des Zorns und der Entdeckung und des gerechten Gerichtes Gottes? welcher vergelten wird einem jeglichen nach dessen Werken; bei denen zwar, die bei gutem Tun beharren, welche Preis und Ehre und Unvergänglichkeit suchen, ewiges Leben; bei denen aber, die trotzig sind und der Wahrheit nicht glauben, der Ungerechtigkeit aber Gehör geben. Grimm und Zorn, Drangsal und Angst über jede Seele eines Menschen, der das Böse verübt, des Juden vornehmlich und auch des Griechen; Preis aber und Ehre und Friede einem jeden, der das Gute übt, dem Juden vornehmlich und auch dem Griechen. Denn es ist kein Ansehen der Person bei Gott. Denn welche ohne Gesetz gesündigt haben, die werden auch ohne Gesetz verloren gehen; und welche beim Gesetz gesündigt haben, die werden durchs Gesetz gerichtet werden. Denn nicht die Hörer des Gesetzes (sind) gerecht bei Gott, sondern die Täter des Gesetzes werden gerechtfertigt werden. Denn so Nationen, die kein Gesetz haben von Natur, das, was des Gesetzes ist, tun, so sind diese, die kein Gesetz haben, ihnen selbst ein Gesetz; als die das Werk des Gesetzes schriftlich auf ihren Herzen aufweisen, da ihr Gewissen zugleich Zeugnis gibt, und untereinander die Ge danken entweder Klage oder auch Verantwortung führen, an dem Tage, da Gott richten wird das Verborgene der Menschen, nach meinem Evangelium, durch Jesum Christum. Wenn aber Du den Zunamen eines Juden führst und stützest dich auf das Gesetz und dich rühmst von Gottes wegen und den Willen erkennst und prüfst, was vortrefflich ist, indem du aus dem Gesetz unterrichtet bist, und getraust dir zu sein ein Führer der Blinden, ein Licht derer, die in der Finsternis sind, ein Züchtiger der Törichten, ein Lehrer der Kindischen, indem du den Entwurf der Erkenntnis und der Wahrheit im Gesetz habest; so lehrst du nun einen andern, und dich selber lehrst du nicht; du predigst, man soll nicht stehlen, und stiehlst; du sagst, man soll nicht ehebrechen, und treibst Ehebruch; es greuelt dir vor den Götzen, und beraubst das Heiligtum; des Gesetzes rühmst du dich, und durch die Übertretung des Gesetzes tust du Gott Unehre an. Denn der Name Gottes wird um euretwillen gelästert unter den Nationen, wie geschrieben steht. Denn die Beschneidung ist zwar nützlich, wenn du das Gesetz ausübst; wenn du aber ein Übertreter des Gesetzes bist, so ist deine Beschneidung zu einer Vorhaut geworden. Wenn nun die Vorhaut die Rechte des Gesetzes bewahrt, wird nicht seine Vorhaut für eine Beschneidung gerechnet werden? Und es wird richten die natürliche Vorhaut, die das Gesetz vollbringt, dich, der du bei dem Buchstaben und der Beschneidung ein Übertreter des Gesetzes bist. Denn das ist nicht ein Jude, der es nach dem Augenschein ist; und das ist nicht eine Beschneidung, die es nach dem Augenschein im Fleisch ist; sondern das ist ein Jude, der es in dem Verborgenen ist; und eine Beschneidung des Herzens ist es, im Geist, nicht durch den Buchstaben; dessen Lob nicht ist aus Menschen, sondern aus Gott. Was ist nun der Vorzug des Juden, oder was ist die Nutzbarkeit der Beschneidung? Er ist groß in allewege. Zum ersten zwar, daß ihnen die Aussprüche Gottes anvertraut sind. Denn was ist's, so etliche ein Mißtrauen gefaßt haben? Wird ihr Mißtrauen die Treue Gottes vernichten? Das sei ferne. Es bleibe aber Gott wahrhaftig, jeder Mensch aber ein Lügner; gleichwie geschrieben steht: Auf daß du gerechtfertigt werdest in deinen Reden und es gewinnst, wenn du rechtest. Wenn aber unser Unrecht die Gerechtigkeit Gottes preist, was wollen wir sagen? Ist Gott ungerecht, der den Zorn auf (uns) wirft? Ich rede menschlich. Das sei ferne; wie möchte Gott sonst die Welt richten? Denn so die Wahrheit Gottes bei meiner Lüge desto mehr zu seiner Ehre gereicht, was werde noch auch Ich als ein Sünder gerichtet? Und (soll's) nicht (sein), wie man uns lästert, und wie etliche sprechen, daß Wir sagen: Lasset uns das Böse tun, auf daß das Gute komme? deren ihr Gericht rechtmäßig ist. Was ist's nun? Gehen wir vor? Nicht gar. Denn wir haben bereits beides auf Juden und Griechen die Schuld gebracht, daß sie alle unter der Sünde seien, wie geschrieben steht: Es ist kein Gerechter, auch nicht Einer; es ist nicht, der verständig sei; es ist nicht, der nach Gott frage. Alle sind abgewichen; sie sind allesamt verdorben; es ist nicht, der Gutes tue; es ist kein einziger. Ein eröffnetes Grab ist ihre Kehle; mit ihren Zungen trügen sie. Otterngift ist unter ihren Lippen; ihr Mund ist voll Fluchens und Bitterkeit. Schnell sind ihre Füße, Blut zu vergießen; Verwüstung und Zerrüttung ist auf ihren Wegen; und den Weg des Friedens kennen sie nicht. Es ist keine Furcht Gottes vor ihren Augen. Wir wissen aber, daß was das Gesetz sagt, das redet es zu denen, die im Gesetz (stehen); auf daß aller Mund beschlossen und alle Welt Gott im Gericht unterwürfig werde; darum daß aus den Werken des Gesetzes kein Fleisch gerechtfertigt werden wird vor ihm; denn durchs Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde. Nun aber ist, ohne das Gesetz, die Gerechtigkeit Gottes offenbart worden und bezeugt von dem Gesetz und den Propheten; die Gerechtigkeit aber Gottes durch den Glauben Jesu Christi an alle und über alle, die da glauben. Denn es ist kein Unterschied. Denn alle haben gesündigt und mangeln der Herrlichkeit Gottes und werden gerecht gemacht umsonst, (in) seiner Gnade, durch die Erlösung, die in Christo Jesu (ist), welchen hat Gott vorgestellt zu einem Versühnungsschirm durch den Glauben in seinem Blut, zu Erweisung seiner Gerechtigkeit, wegen des Nachsehens bei den vorher geschehenen Sünden während der Geduld Gottes, zur Erweisung seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, auf daß er selbst gerecht sei und gerecht ma chend den, der da ist vom Glauben Jesu. Wo ist denn der Ruhm? Er ist ausgeschlossen. Durch welches Gesetz? Der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens. Wir machen nämlich den Schluß, durch den Glauben werde der Mensch gerecht, ohne des Gesetzes Werke. Oder ist Gott allein der Juden? Nicht aber auch der Heiden? Ja, auch der Heiden. Sintemal es ist ein einiger Gott, welcher gerecht machen wird die Beschneidung aus dem Glauben und die Vorhaut durch den Glauben. Schaffen wir nun das Gesetz ab durch den Glauben? Das sei ferne; sondern wir bestätigen das Gesetz. Was wollen wir denn sagen, daß gefunden habe Abraham unser Vater, nach dem Fleisch. Ist nämlich Abraham aus Werken gerecht geworden, so hat er Ruhm, aber nicht gegen Gott. Denn was sagt die Schrift: Es glaubte aber Abraham Gott, und er rechnete es ihm zur Gerechtigkeit. Nun wird dem, der da wirkt, der Lohn nicht zugerechnet nach Gnade, sondern nach Schuldigkeit; dem aber, der nicht wirkt, aber an den glaubt, der den Gottlosen gerecht macht, wird sein Glaube gerechnet zur Gerechtigkeit. Gleichwie auch David den Menschen selig spricht, welchem Gott zurechnet die Gerechtigkeit, ohne Werke: Selig sind, denen ihre Missetaten erlassen sind und denen ihre Sünden zugedeckt sind. Selig ist der Mann, dem der Herr nicht Sünde zurechnet. Dieses Seligsprechen nun, (geht es) über die Beschneidung oder auch über die Vorhaut? Denn wir sagen, daß dem Abraham der Glaube gerechnet worden ist zur Gerechtigkeit. Wie ist er ihm nun zugerechnet worden? Da er in der Beschneidung war oder in der Vorhaut? Nicht in der Beschneidung, sondern in der Vorhaut; und das Zeichen der Beschneidung empfing er (als) ein Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens, der in der Vorhaut war; auf daß er wäre ein Vater aller derer, die da glauben bei der Vorhaut, auf daß auch ihnen zugerechnet werde die Gerechtigkeit; und ein Vater der Beschneidung, betreffend diejenigen, die nicht von der Beschneidung allein sind, sondern auch die da wandeln nach den Fußtapfen des Glaubens, welcher in der Vorhaut war, unseres Vaters Abraham. Denn nicht durchs Gesetz ist die Verheißung dem Abraham oder seinem Samen geworden, daß er der Welt Erbe sein sollte, sondern durch die Gerechtigkeit des Glaubens. Denn wenn die vom Gesetz Erben sind, so ist der Glaube leer gemacht und die Verheißung abgetan; denn das Gesetz richtet Zorn an; denn wo kein Gesetz ist, da ist auch keine Übertretung. Darum (ist es) aus Glauben, auf daß (es sei) nach der Gnade, damit die Verheißung fest sei all dem Samen, nicht nur dem, der von dem Gesetz ist, sondern auch dem, der vom Glauben Abrahams ist, welcher ist unser aller Vater, wie geschrieben steht: Zu einem Vater vieler Völker habe ich dich gesetzt, vor dem, dem er geglaubt hat, (nämlich) Gott, der da lebendig macht die Toten und das, was nicht ist, nennt, als das ist. Der hat ohne Hoffnung auf Hoffnung geglaubt, auf daß er würde ein Vater vieler Völker, nach dem, was gesagt ward: Also wird dein Same sein; und da er nicht schwach im Glauben war, betrachtete er nicht seinen eigenen (schon) erstorbenen Leib, da er bei hundert Jahre alt war, und die erstorbene Mutter der Sarah; auf die Verheißung Gottes aber wankte er nicht im Unglauben, sondern war mächtig im Glauben, indem er Gott die Ehre gab und voller Gewißheit war, daß, was er versprochen hat, er vermögend ist auch zu tun. Darum ist's ihm auch gerechnet zur Gerechtigkeit. Es ist aber nicht geschrieben um seinetwillen allein, daß es ihm zugerechnet sei, sondern auch um unsertwillen, denen es wird zugerechnet werden, die wir glauben an den, der Jesum, unseren Herrn, auferweckt hat von den Toten, welcher ist dahingegeben um unserer Sündenfälle willen und auferweckt um unserer Rechtfertigung willen. Nun wir denn sind gerecht geworden aus dem Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesum Christum, durch welchen wir auch den Zutritt hatten in dem Glauben in diese Gnade, in welcher wir sind zu stehen gekommen, und rühmen uns über der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes. Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch in den Drangsalen, da wir wissen, daß die Drangsal Geduld wirkt, die Geduld aber Bewährung, die Bewährung aber Hoffnung; die Hoffnung aber beschämt nicht; dieweil die Liebe Gottes ausgegossen ist in unseren Herzen durch den heiligen Geist, welcher uns gegeben ist; ist dennoch Christus, da wir kraftlos waren, zu (seiner) Zeit für Gottlose gestorben; schwerlich wird nun jemand für einen Gerechten sterben; aber für einen, der dazu gütig ist, hat etwa jemand auch die Kühnheit zu sterben; hingegen bringt Gott seine Liebe damit gegen uns an, daß, da wir noch Sünder waren, Christus für uns gestorben ist; vielmehr werden wir also, da wir nun in seinem Blut gerecht geworden sind, durch ihn errettet werden von dem Zorn; denn wenn wir, da wir Feinde waren, Gott versöhnt sind durch den Tod seines Sohnes, vielmehr werden wir, da wir versöhnt sind, errettet werden bei seinem Leben; nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch in Gott durch unseren Herrn Jesum Christum, durch welchen wir nun die Versöhnung empfangen haben. Derhalben, gleichwie durch einen einzigen Menschen die Sünde in die Welt eingegangen ist und durch die Sünde der Tod; und also unter alle Menschen der Tod hindurchgegangen ist, indem sie alle gesündigt haben. Denn bis aufs Gesetz war Sünde in der Welt; Sünde aber wird nicht aufgerechnet, wenn kein Gesetz ist; hingegen hat der Tod regiert von Adam bis auf Mose auch über die, so nicht gesündigt haben, nach der Ähnlichkeit der Übertretung Adams, welches ist ein Bild des Zukünftigen. Aber nicht wie der Fall, also ist auch die Gnadengabe. Denn wenn durch des Einzigen Fall die Vielen gestorben sind, vielmehr ist die Gnade Gottes und das Geschenk in des einzigen Menschen Jesu Christi Gnade unter die Vielen überschwenglich gekommen. Und nicht, wie durch einen einzigen, der sündigte, (kommt) die Gabe. Denn das Gericht zwar (kam) aus einem einzigen zur Verurteilung; aber die Gnadengabe aus vielen Fäl len zum Gerechtmachen. Denn so durch des Einzigen Fall der Tod regiert hat durch den Einzigen, vielmehr werden die, so den Überfluß der Gnade und des Geschenks der Gerechtigkeit empfangen, im Leben regieren durch den einzigen Jesum Christum. Wie es denn nun durch eines einzigen Fall unter alle Menschen zur Verurteilung (kam), also (wird es) auch durch eines einzigen Gerechtigkeit unter alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens (kommen). Denn gleichwie durch den Ungehorsam des einzigen Menschen die Vielen zu Sündern gemacht wurden, also werden auch durch den Gehorsam des Einzigen die Vielen zu Gerechten gemacht werden. Ein Gesetz aber ist neben eingekommen, auf daß der Fall groß gemacht würde; wo aber die Sünde groß gemacht ist, ist die Gnade viel überschwenglicher geworden; auf daß, gleichwie die Sünde regiert hat in dem Tode, also auch die Gnade regiere durch Gerechtigkeit ins ewige Leben, durch Jesum Christum, unseren Herrn. Was wollen wir nun sagen? Sollen wir bei der Sünde bleiben, auf daß die Gnade größer werde? Das sei ferne. Die wir der Sünde abgestorben sind, wie mögen wir weiter in derselben leben? Oder wisset ihr nicht, daß alle, die wir uns haben taufen lassen auf Christum Jesum, haben uns auf sei nen Tod taufen lassen? So sind wir nun mit ihm begraben, durch die Taufe auf den Tod, auf daß, gleichwie Christus ist auferweckt von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, also auch Wir in der neuen (Art) des Lebens wandeln. Denn so wir mitgepflanzt worden sind bei der Ähnlichkeit seines Todes, so werden wir es doch auch der Auferstehung (halber) sein, da wir dieses erkennen, daß unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt ist, auf daß der Leib der Sünde abgetan werde, damit wir nicht mehr der Sünde dienen. Denn wer gestorben ist, ist gerechtfertigt von der Sünde. Sind wir aber mit Christo gestorben, so glauben wir, daß wir mit ihm auch leben werden, da wir wissen, daß Christus, aus den Toten erweckt, nicht mehr stirbt, (und) der Tod über ihn nicht mehr herrscht. Denn daß er gestorben, ist er der Sünde gestorben auf einmal; daß er aber lebt, lebt er Gott. Also auch Ihr, achtet euch da für, daß ihr zwar tot seid der Sünde, aber lebendig Gott in Christo Jesu (unserem Herrn). So lasset nun die Sünde nicht regieren in eurem sterblichen Leibe, daß ihr dessen Begierden gehorchtet; auch stellet eure Glieder nicht der Sünde dar zu Waffen der Ungerechtigkeit, sondern stellet euch selbst Gott dar, als die aus Toten lebendig wurden, und eure Glieder Gott zu Waffen der Gerechtigkeit. Denn die Sünde wird nicht über euch herrschen; denn ihr seid nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade. Was denn? Sollen wir sündigen, dieweil wir nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade sind? Das sei ferne. Wisset ihr nicht, daß wem ihr euch selbst als Knechte darstellet zum Gehorsam, des Knechte seid ihr, dem ihr gehorchet, entweder der Sünde zum Tode oder des Gehorsams zur Gerechtigkeit? Gott aber sei Dank, daß ihr Knechte der Sünde waret, aber gehorsam geworden seid von Herzen dem Bild der Lehre, in welches ihr übergeben worden seid. Da ihr aber seid befreit worden von der Sünde, seid ihr Knechte ge worden der Gerechtigkeit. Menschlich sage ich's, um der Schwachheit willen eures leisches. Wie ihr nämlich eure Glieder dienstbar dargestellt habt der Unreinigkeit und der Ungebühr zur Ungebühr, also stellet nun eure Glieder dienst bar dar der Gerechtigkeit zur Heiligung. Denn da ihr Knechte waret der Sünde, waret ihr frei der Gerechtigkeit. Welche Frucht hattet ihr denn damals an den Dingen, deren ihr euch jetzt schämt? da das Ende derselben der Tod ist. Nun ihr aber seid von der Sünde befreit und hingegen Gott zu Knechten gemacht worden, habt ihr eure Frucht zur Heiligung; das Ende aber ewiges Leben. Denn der Sold der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ewiges Leben in Christo Jesu, unserem Herrn. Oder wisset ihr nicht, ihr Brüder denn ich rede zu denen, die das Gesetz erkennen, daß das Gesetz herrscht über den Menschen, so lange Zeit er lebt? Das Weib nämlich, das unter dem Manne ist, ist dem lebenden Mann verbunden durchs Gesetz; wenn aber der Mann stirbt, ist sie entledigt von dem Gesetz des Mannes. So wird sie denn, indem der Mann lebt, eine Ehebrecherin heißen, wenn sie an einen anderen Mann kommt. Wenn aber der Mann stirbt, ist sie los von dem Gesetz, daß sie keine Ehebrecherin ist, da sie an einen anderen Mann kommt. Also meine Brüder, seid auch Ihr getötet dem Gesetz durch den Leib Christi, daß ihr an einen anderen kämet, der aus den Toten auferweckt ist, auf daß wir Gott Frucht brächten. Denn da wir im Fleisch waren, waren diejenigen Leidenschaften der Sünden, die durchs Gesetz entstanden, wirksam in unseren Gliedern, dem Tode Frucht zu bringen; nun aber sind wir ledig von dem Gesetz geworden, da wir verstorben sind, in welchem wir angehalten wurden; daß wir dienen in der neuen Art des Geistes und nicht der alten Art des Buchstabens. Was wollen wir denn sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne. Aber die Sünde erkannte ich nicht, ohne durchs Gesetz; denn auch die Lust kannte ich nicht, wenn das Gesetz nicht sagte: Dich soll nicht gelüsten. Da aber die Sünde Anlaß gekriegt, wirkte sie durch das Gebot in mir alle Lust. Denn ohne Gesetz (ist) die Sünde tot; Ich aber lebte ohne Gesetz ehedessen. Da aber das Gebot kam, ward die Sünde lebendig, Ich aber starb; und es fand sich für mich das Gebot, das zum Leben war, daß es zum Tode war. Denn die Sünde, da sie Anlaß gekriegt, hat mich durch das Gebot verleitet und durch dasselbe getötet. Also ist zwar das Gesetz heilig, und das Gebot heilig und gerecht und gut. Ist nun das Gute mir ein Tod geworden? Das sei ferne; sondern die Sünde, auf daß sie (als) Sünde erschiene, (als) welche durch das Gute mir den Tod wirkte, auf daß die Sünde über die Maßen sündig würde durch das Gebot. Denn wir wissen, daß das Gesetz geistlich ist, Ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft. Denn was ich wirke, kenne ich nicht. Denn nicht, was ich will, dieses begehe ich; sondern was ich hasse, dieses tue ich. So ich aber, was ich nicht will, dieses tue, so stimme ich dem Gesetz bei, daß es fein sei. Nun aber wirke Ich es nicht mehr, sondern die in mir wohnende Sünde. Denn ich weiß, daß nicht wohnt in mir, das ist in meinem Fleisch, (etwas) Gutes. Denn das Wollen ist bei mir vorhanden, aber das Wirken dessen, was fein ist, (finde ich) nicht. Denn nicht, das ich will, tue ich, (nämlich das) Gute, sondern das Böse, das ich nicht will, dieses begehe ich. So ich aber, was Ich nicht will, das tue, so wirke nicht mehr Ich dasselbe, sondern die in mir wohnende Sünde. So finde ich denn das Gesetz für mich, der ich will das tun, was fein ist, weil bei mir das Böse vorhanden ist Denn ich belustige mich am Gesetz Gottes nach dem inneren Menschen; ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das da widerstreitet dem Gesetz meines Sinnes und nimmt mich gefangen in dem Gesetz der Sünde, welches ist in meinen Gliedern. Ich elender Mensch; wer wird mich erretten aus dem Leibe dieses Todes? Ich danke Gott durch Jesum Christum, unseren Herrn. Also diene nun eben Ich zwar in dem Sinn dem Gesetz Gottes; aber in dem Fleisch dem Gesetz der Sünde. Also haben diejenigen nun keine Verurteilung, die in Christo Jesu sind, da sie nicht nach dem Fleisch wandeln (sondern nach dem Geist). Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christo Jesu hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. Denn da es das Gesetz nicht konnte, indem es unvermögend war durch das Fleisch, hat Gott, als er seinen Sohn in der Ähnlichkeit des Fleisches der Sünden und als ein Sündopfer gesandt, verurteilt die Sünde in dem Fleisch, auf daß das Recht des Gesetzes erfüllt würde in uns, die wir nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist. Die nämlich in dem Fleische stehen, sinnen dem nach, was des Fleisches ist; die aber in dem Geist, dem, was des Geistes ist. Denn der Sinn des Fleisches ist (der) Tod; aber der Sinn des Geistes Leben und Friede; dieweil der Sinn des Fleisches eine Feindschaft gegen Gott ist; denn er untergibt sich dem Gesetz Gottes nicht, denn er kann es auch nicht; die aber im Fleische sind, können Gott nicht gefällig sein. Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, so anders der Geist Gottes in euch wohnt; so aber jemand den Geist Christi nicht hat, so ist dieser nicht sein. So aber Christus in euch ist, so ist zwar der Leib tot um der Sünde willen, aber der Geist ist Leben um der Gerechtigkeit willen. So aber der Geist des, der Jesum von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird der, der Christum von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen um seines in euch wohnenden Geistes willen. Also sind wir nun, ihr Brüder, Schuldner nicht dem Fleisch, nach dem Fleisch zu leben; denn wenn ihr nach dem Fleisch lebet, werdet ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die Geschäfte des Fleisches ertötet, so werdet ihr leben. Denn die sich durch den Geist Gottes leiten lassen, diese sind Gottes Söhne. Denn ihr habt nicht empfangen einen Geist der Knechtschaft wiederum zur Furcht, sondern ihr habt empfangen einen Geist der Kind schaft, in welchem wir schreien: Abba, Vater. Eben der Geist gibt Zeugnis mit unserem Geist, daß wir Gottes Kinder sind. Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, und zwar Erben Gottes, aber Miterben Christi; so wir anders mit leiden, auf daß wir auch mit ver herrlicht werden. Denn ich erachte, die Leiden der jetzigen Zeit seien nicht zu schätzen gegen der Herrlichkeit, die an uns entdeckt werden wird. Denn das Sehnen der Kreatur erwartet die Entdeckung der Söhne Gottes. Denn der Eitelkeit ist die Kreatur untergetan worden nicht freiwillig, sondern um deswillen, der sie untergetan hat, auf Hoffnung, daß auch selbst die Kreatur wird befreit werden von der Knechtschaft des Verderbens zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, daß alle die Kreatur zusammen seufzt und zusammen kreißt bisher, nicht allein aber das, sondern auch wir selbst, da wir den Erstling des Geistes haben, so seufzen auch Wir selbst bei uns selbst und erwarten die Kindschaft, die Erlösung unseres Leibes. Denn mit Hoffnung sind wir selig gemacht (gerettet) worden. Eine Hoffnung aber, die man sieht, ist nicht Hoffnung; denn das jemand sieht, was hofft er es auch? So wir aber, was wir nicht sehen, hoffen, so erwarten wir es durch Geduld. Desgleichen aber auch der Geist hilft unseren Schwachheiten auf. Denn was wir beten sollen, wie es sein soll, wissen wir nicht, aber eben der Geist kommt für uns hoch ein mit unaussprechlichen Seufzern; der nun die Herzen forscht, weiß, was der Sinn des Geistes ist, weil er göttlich für die Heiligen einkommt. Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alles ein Vorschub zum Guten ist, die nach dem Vorsatz Berufene sind. Denn welche er zuvor erkannt hat, die hat er auch zuvor verordnet, daß sie gleiche Gestalt haben mit dem Bilde seines Sohnes, auf daß er ein Erstgeborener sei unter vielen Brüdern; welche er aber zuvor verordnet hat, diese hat er auch berufen. Und welche er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt; welche er aber hat gerechtfertigt, diese hat er auch verherrlicht. Was wollen wir nun hiezu sagen? Ist Gott für uns, wer ist wider uns? Hat er ja seines eigenen Sohnes nicht geschont, sondern ihn für uns alle dahingegeben: wie wird er nicht auch mit ihm alles uns schenken? Wer wird (etwas) wider die Auserwählten Gottes einwenden? Gott ist's, der gerecht macht; wer ist's, der verurteile? Christus ist's, der gestorben, vielmehr aber auch auferweckt ist; welcher auch ist zur Rechten Gottes, welcher auch für uns einkommt: wer wird uns scheiden von der Liebe Christi? Drangsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? wie geschrieben steht: Um deinetwillen werden wir ertötet den ganzen Tag; wir sind geachtet wie Schlachtschafe. Aber bei dem allem überwinden wir hoch durch den, der uns liebgewonnen hat. Denn ich bin's versichert, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Erhöhung noch Tiefe, noch irgend eine andere Kreatur wird uns scheiden können von der Liebe Gottes, die da ist in Christo Jesu, unserem Herrn. Die Wahrheit sage ich in Christo; ich lüge nicht, da mein Gewissen mit mir Zeugnis gibt in dem heiligen Geist: es ist mir eine große Betrübnis und eine unablässige Pein in meinem Herzen. Ich selbst nämlich wünschte ein Bann zu sein von Christo für meine Brüder, meine Anverwandten nach dem Fleisch, welche sind Israeliten, deren ist die Kindschaft und die Herrlichkeit und die Testamente und die Stellung des Gesetzes und der Gottesdienst und die Verheißungen, deren sind die Väter, und von denen Christus ist nach dem Fleisch, der da ist über alle, gelobter Gott in Ewigkeit. (Amen.) Das ist aber gar nicht, als ob das Wort Gottes zerfallen wäre. Nicht alle nämlich, die von Israel sind, die sind Israel; und nicht darum, daß sie Abrahams Same sind, sind's alle Kinder, sondern in Isaak wird dir ein Same genannt sein. Das ist, nicht die Kinder des Fleisches, die sind Kinder Gottes; sondern die Kinder der Verheißung werden für Samen geachtet. Denn ein Verheißungswort ist dieses: Auf die und die Zeit werde ich kommen, und Sara wird einen Sohn haben. Nicht allein aber das, sondern auch Rebekka war schwanger von einem einzigen, Isaak, unserem Vater; da sie nämlich noch nicht geboren waren, noch etwas Gutes oder Böses begangen hatten, da ward, auf daß es bei dem Vorsatz Gottes, der nach der Auswahl geschah, verbliebe, nicht aus Werken, sondern aus dem Berufenden, zu ihr gesagt: Der Größere wird dienen dem Kleineren; wie geschrieben steht: Jakob habe ich geliebt, Esau aber gehaßt. Was wollen wir denn sagen? Ist Ungerechtigkeit bei Gott? Das sei ferne! Denn zu Mose sagt er: Ich werde begnadigen, den ich eben begnadige; und mich erbarmen, über den ich mich eben erbarme Also steht es nun nicht bei dem, der da will, noch bei dem, der da läuft, sondern bei dem, der begnadigt, nämlich Gott. Denn es spricht die Schrift zu Pharao: Eben dazu habe ich dich erweckt, auf daß ich an dir meine Macht sehen lasse, und auf daß mein Name verkündigt werde auf der ganzen Erde. Also nun, wen er will, begnadigt er; wen er aber will, verhärtet er. So wirst du mir denn sagen: Was klagt er noch? Denn wer hat seinem Willen widerstanden? Allein, o Mensch, wer bist Du, mit deiner Widerrede gegen Gott? Mag auch zu dem, der etwas gebildet hat, solches Stück sagen: Was hast du mich also gemacht? Oder hat der Töpfer nicht Macht über den Ton, aus eben dem Kloß zu machen dieses als ein Gefäß zur Ehre, jenes aber zur Unehre? Wenn aber Gott, da er wollte den Zorn sehen lassen und seine Gewalt kundtun, mit vieler Langmut getragen hatte (die) Gefäße des Zorns, die zugerichtet sind zum Verderben; und auf daß er kundtäte den Reichtum seiner Herrlichkeit, (es getan hat) an den Gefäßen der Gnade, die er zuvor bereitet hat zur Herrlichkeit; welche er auch berufen hat, uns, nicht nur aus den Juden, sondern auch aus den Nationen; wie er auch bei Hosea spricht: Ich werde, das nicht mein Volk war, mein Volk nennen; und die nicht geliebt war, die Geliebte. Und wird geschehen, an dem Ort, da man zu ihnen sagte: Nicht mein Volk seid ihr, daselbst werden sie Söhne des lebendigen Gottes genannt werden. Jesaja aber schreit für Israel: Wenn die Zahl der Kinder Israel ist wie der Sand des Meeres, wird das Übrige selig (gerettet) werden. Denn die Rede vollendet er und bricht sie ab in Gerechtigkeit; dieweil eine abgebrochene Rede der Herr tun wird auf der Erde. Und wie Jesaja zuvor gesagt hat: Wenn nicht der Herr Zebaoth uns Samen übrig gelassen hätte, so wären wir geworden wie Sodom und gleich gemacht wie Gomorra. Was wollen wir denn sagen? Nationen, die der Gerechtigkeit nicht nachsetzten, haben die Gerechtig keit erreicht, die Gerechtigkeit aber, die aus Glauben ist; Israel aber, da es dem Gesetz der Gerechtigkeit nachsetzte, hat zum Gesetz der Gerechtigkeit nicht hingereicht. Warum? Weil sie es (wollten) nicht aus Glauben, sondern eben aus den Werken (des Gesetzes). Denn sie haben sich gestoßen an dem Stein des Anstoßens, wie geschrieben steht: Siehe, ich lege in Zion einen Stein des Anstoßens und einen Fels des Ärgernisses; und ein jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zu Schanden werden. Brüder, das Wohlgefallen zwar meines Herzens und meine Bitte zu Gott für sie geht auf die Seligkeit. Denn ich gebe ihnen Zeugnis, daß sie Eifer um Gott haben, aber nicht mit Erkenntnis. Sie wissen nämlich die Gerechtigkeit Gottes nicht und suchen ihre eigene zu behaupten, und sind also der Gerechtigkeit Gottes nicht untertan geworden. Denn das Ende des Gesetzes ist Christus zur Gerechtigkeit einem jeden, der da glaubt. Denn Mose beschreibt die Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz ist: Der Mensch, der sie tut, wird darin leben. Aber die Gerechtigkeit aus dem Glauben spricht also: Sage nicht in deinem Herzen: Wer wird in den Himmel hinaufsteigen? das ist Christum herabführen; oder: Wer wird in den Abgrund hinabsteigen? das ist Christum von den Toten heraufführen. Was spricht sie hingegen: Nahe bei dir ist das Wort, in deinem Munde und in deinem Herzen. Das ist das Wort des Glaubens, das wir predigen. Denn wenn du bekennen wirst mit deinem Munde den Herrn Jesum, und glauben wirst in deinem Herzen, daß Gott ihn von den Toten auferweckt hat, so wirst du selig (gerettet) werden. Denn mit dem Herzen glaubt man zur Gerechtigkeit, mit dem Munde aber bekennt man zur Seligkeit. Denn es sagt die Schrift: Ein jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zu Schanden werden. Denn es ist kein Unterschied des Juden und des Griechen; denn es ist eben der Herr aller, der reich ist gegen alle, die ihn anrufen. Denn ein jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, wird selig (gerettet) werden. Wie werden sie nun anrufen, an den sie nicht gläubig geworden sind? Wie werden sie aber gläubig werden, den sie nicht gehört haben? Wie werden sie aber hören ohne Prediger? Wie werden sie aber predigen, wenn sie nicht gesandt werden? Wie geschrieben steht: Wie lieblich sind die Füße derer, die Botschaft bringen vom Frieden, die Botschaft bringen von dem Guten. Aber sie haben nicht alle dem Evangelium Gehorsam geleistet. Denn Jesaja spricht: Herr, wer hat unserer Rede geglaubt? Also ist der Glaube aus der Rede, die Rede aber durch das Wort Gottes. Aber ich sage: Haben sie es nicht gehört? Zwar es ist ja in alles Land ausgegangen ihre Stimme und in die Enden des Weltkreises ihre Worte. Aber ich sage: Hat es Israel nicht erkannt? Mose ist der erste, der spricht: Ich werde euch eifern machen über dem, das keine Nation ist, über einer unverständigen Nation werde ich euch erzürnen. Jesaja aber macht's gar kühn und spricht: Ich habe mich zu finden gegeben denen, die mich nicht suchten; ich bin erschienen denen, die nach mir nicht fragten. Gegen Israel aber spricht er: Den ganzen Tag habe ich meine Hände ausgebreitet zu einem Volk, das ungläubig ist und widerspricht. Ich sage nun: Hat Gott sein Volk verstoßen? Das sei ferne. Denn auch Ich bin ein Israelite, vom Samen Abrahams, des Stammes Benjamin. Gott hat sein Volk nicht verstoßen, welches er zuvor erkannt hat. Oder wisset ihr nicht, bei Elia, was die Schrift sagt? wie er einkommt vor Gott wider Israel und spricht: Herr, deine Propheten haben sie getötet, und deine Altäre haben sie umgegraben; und Ich bin allein übriggeblieben, und sie stehen mir nach dem Leben. Aber was sagt ihm die göttliche Antwort? Ich habe mir lassen überbleiben siebentausend Männer, die kein Knie gebeugt haben dem Baal. Also hat es denn auch zu jetziger Zeit ein Übriges nach der Auswahl der Gnade gegeben. Ist's aber aus Gnade, so ist's nicht mehr aus Werken; sonst bleibt die Gnade nicht Gnade; ist's aber aus Werken, so ist es nicht mehr Gnade; sonst ist das Werk nicht mehr ein Werk. Was ist's nun? Was Israel sucht, das hat er nicht erlangt; die Auswahl aber hat es erlangt; die übrigen aber sind verstockt, wie geschrieben steht: Gott hat ihnen gegeben einen verschlafenen Geist, Augen, nicht zu sehen, und Ohren, nicht zu hören, bis auf den heutigen Tag. Und David spricht: Es werde ihr Tisch zu einem Strick und zu einem Fang und zu einer Falle und zu einer Vergeltung für sie. Finster müssen ihre Augen werden, daß sie nicht sehen, und ihren Rücken beuge immerhin. Ich sage nun: Haben sie gestrauchelt, daß sie fallen sollen? Das sei ferne. Sondern bei ihrem Verfall ist die Seligkeit den Nationen geworden, sie zum Eifer zu reizen. So aber ihr Verfall der Welt Reichtum ist und ihr Nachteil der Nationen Reichtum, wie viel mehr wird ihre Fülle es sein? Denn euch Nationen sage ich's; sofern zwar Ich der Nationen Apostel bin, preise ich meinen Dienst, ob ich etwa mein Fleisch möchte zum Eifer reizen und etliche aus ihnen selig machen (retten); wenn nämlich ihr Verlust der Welt Versöhnung ist, was wird es sein, wenn sie angenommen werden, denn ein Leben aus Toten? Ist aber der Erstling heilig, so ist's auch der Teig; und ist die Wurzel heilig, so sind's auch die Zweige. So aber etliche der Zweige abgebrochen sind, Du aber, da du ein wilder Ölbaum warst, bist unter sie eingepfropft und ein Mitgenosse der Wurzel und der Fettigkeit des Ölbaums geworden, so rühme dich nicht wider die Zweige. So du aber dich dagegen rühmst, so trägst nicht Du die Wurzel, sondern die Wurzel dich. So wirst du sagen: Abgebrochen sind Zweige, auf daß Ich eingepfropft würde. Gut. Durch den Unglauben sind sie abgebrochen, Du aber stehst nun durch den Glauben. Sei nicht hochmütig, sondern fürchte dich. Denn wenn Gott der natürlichen Zweige nicht geschont hat, so wird er etwa auch dein nicht schonen. Siehe also die Güte und die Strenge Gottes. Über die, so gefallen sind, die Strenge; über dich aber die Güte, wenn du bei der Güte verbleibst; sonst wirst auch Du ausgeschnitten werden. Dazu werden jene, wenn sie nicht verbleiben werden bei dem Unglauben, eingepfropft werden; denn Gott ist vermögend, sie wieder einzupfropfen. Denn wenn Du aus dem Ölbaum, der von Natur wild war, ausgeschnitten und wider die Natur eingepfropft worden bist in einen zahmen Ölbaum, wie viel mehr werden diese Natürlichen eingepfropft werden ihrem eigenen Ölbaum. Denn ich will nicht, daß euch unbewußt sei, ihr Brüder, dieses Geheimnis, damit ihr nicht vor euch selbst klug seid: Verstockung ist zum Teil dem Israel widerfahren, bis daß die Fülle der Heiden eingeht, und also wird alles Israel selig (gerettet) werden, wie geschrieben steht: Es wird daherkommen aus Zion der Erretter und abkehren die gottlosen Händel von Jakob, und dies Testament von mir werden sie haben, wenn ich ihre Sünden wegnehme. Nach dem Evangelium zwar sind sie Feinde um euretwillen; aber nach der Auswahl sind sie lieb um der Väter willen. Denn es gibt keine Reue der Gnadengaben und des Berufs Gottes halber. Denn gleichwie auch Ihr ehedessen Gott nicht geglaubt habt, nun aber begnadigt seid bei dieser ihrem Unglauben, also haben auch diese nun nicht geglaubt, auf daß bei eurer Begnadi gung auch Sie begnadigt werden. Denn Gott hat alle zusammengeschlossen in den Unglauben, auf daß er sie alle begnadige. O Tiefe des Reichtums und der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unergründlich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege! Denn wer hat erkannt den Sinn des Herrn, oder wer ist sein Rat gewesen? Oder wer hat ihm zuvor gegeben, daß es ihm wieder vergolten würde? Weil aus ihm und durch ihn und zu ihm alle Dinge (gehen). Ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen. So ermahne nun ich euch, ihr Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, daß ihr eure Leiber darstellet (als) ein Opfer, das lebendig, heilig, wohlgefällig sei, gegen Gott, (nämlich) euren vernünftigen Gottesdienst; und führet euch nicht dieser Welt gleich auf, sondern verwandelt euch in der Erneuerung eures Sinnes, auf daß ihr prüfet, was da sei der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes. Denn ich sage durch die Gnade, die mir gegeben ist, einem jeden, der (etwas) ist bei euch, daß er nicht über das gedenken möge, was man ge denken soll, sondern so gedenken, daß es mäßig gedacht sei, wie Gott einem jeglichen ausgeteilt hat das Maß des Glaubens. Denn gleichwie wir an Einem Leibe viele Glieder haben, die Glieder aber alle nicht einerlei Geschäfte haben; also sind wir viele Ein Leib in Christo, jeder besonders aber sind wir Mitglieder untereinander und haben dazu Gnadengaben, nach der uns gegebenen Gnade unterschieden: entweder Weissagung, nach dem Verhältnis des Glaubens; oder Bedienung, in der Bedienung; oder der da lehrt, in der Lehre; oder der da zuspricht, in dem Zuspruch. Der da mitteilt, in Einfalt; der da vorsteht, in Munterkeit; der Mit leiden beweist, in Fröhlichkeit. Die Liebe sei ungeheuchelt; bezeuget einen Abscheu an dem Bösen; hanget dem Guten an. In der brüderlichen Huld seid treuherzig gegeneinander. In der Ehrenbezeugung geht einander voraus. In der Munterkeit seid nicht verlegen; im Geist brünstig. Dem Herrn dienet. In der Hoffnung seid fröhlich; in der Drangsal geduldig. Dem Gebet wartet ab. An den Angelegenheiten der Heiligen nehmet teil; der Gastfreiheit strebet nach. Segnet, die euch verfolgen; segnet und fluchet nicht. Seid fröhlich mit Fröhlichen, und weinet mit Weinenden. Habt einerlei Sinn gegeneinander; sinnet nicht hohen Dingen nach, sondern bequemet euch zu dem, was niedrig ist. Seid nicht klug vor euch selbst. Vergeltet niemand Böses mit Bösem. Bedenket zuvor, was fein steht, vor allen Menschen. Ist's möglich, so viel an euch ist, so haltet mit allen Menschen Frieden. Rächet euch selber nicht, ihr Geliebten, sondern gebt Raum dem Zorn. Denn es steht geschrieben: Mir kommt Rache zu, Ich werde vergelten, spricht der Herr. Wenn nun deinen Feind hungert, so ätze ihn; wenn ihn dürstet, so gib ihm zu trinken. Denn wenn du die ses tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt häufen. Laß dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde durch das Gute das Böse. Jede Seele sei den hohen Obrigkeiten untertänig. Denn es ist keine Obrigkeit, denn von Gott; die Obrigkeiten aber, die da sind, sind von Gott verordnet. Also wer sich der Obrigkeit widersetzt, hat der Verordnung Gottes widerstanden; die aber widerstehen, werden ihnen selber ein Urteil empfangen. Denn die Regenten sind nicht eine Furcht für das gute Werk, sondern für das böse. Willst du dich aber nicht fürchten vor der Obrigkeit? Tue das Gute, so wirst du Lob von ihr haben; denn Gottes Dienerin ist sie, dir zum Guten. Wenn du aber das Böse tust, so fürchte dich. Denn sie trägt das Schwert nicht umsonst. Denn Gottes Dienerin ist sie, eine Rächerin zum Zorn dem, der das Böse begeht. Darum ist es not, untertänig zu sein; nicht allein um des Zorns willen, sondern auch um des Gewissens willen. Denn deswegen erlegt ihr auch die Steuern; denn sie sind Gottes Diener, die eben diesem Ding abwarten. So stattet nun allen die Schuldigkeiten ab: Dem die Steuer gebührt, die Steuer; dem der Zoll, den Zoll; dem die Furcht, die Furcht; dem die Ehre, die Ehre. Bleibt niemand nichts schuldig als das, daß ihr einander liebet. Denn wer den andern liebt, hat das Gesetz erfüllt. Denn dieses: Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht morden; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis geben; dich soll nicht gelüsten, und wenn irgend ein anderes Gebot ist, so wird es in diesem Spruch verfaßt, nämlich in dem: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses; so ist nun des Gesetzes Erfüllung die Liebe. Und dieses, weil wir die Zeit wissen, daß die Stunde ist, daß wir nunmehr vom Schlaf aufwachen. Denn jetzt ist die Seligkeit uns näher, denn da wir gläubig wurden. Die Nacht ist weit gekommen, der Tag aber hat sich genaht. Lasset uns also ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichtes. Als am Tage lasset uns wandeln, wie es fein steht, nicht in Fressen und Saufen, nicht in Beischläfen und unzüchtigen Händeln, nicht in Hader und Neid; sondern ziehet den Herrn Jesum Christum an, und des Fleisches nehmet euch nicht an, daß es Lüste gibt. Den aber, der schwach im Glauben ist, nehmet an, daß es nicht zweifelhafte Gedanken setze. Der eine glaubt, er möge alles essen; der aber schwach ist, ißt Kräuter. Der da ißt, vernichte den nicht, der nicht ißt; und der nicht ißt, richte den nicht, der da ißt; denn Gott hat ihn angenommen. Wer bist Du, der du einen fremden Hausknecht richtest? Seinem eigenen Herrn steht er, oder er fällt, wird aber aufgerichtet werden. Denn Gott ist vermögend, ihn aufzurichten. Der eine hält einen Tag vor dem andern; der andere hält jeden Tag. Einen jeden lasse man getrost verfahren, wie seinem Sinne für sich gemäß ist. Wer den Tag achtet, achtet's dem Herrn; und wer den Tag nicht achtet, achtet's dem Herrn nicht; und wer da ißt, ißt dem Herrn, denn er dankt Gott; und wer nicht ißt, ißt dem Herrn nicht und dankt Gott. Denn keiner von uns lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber. Denn wenn wir leben, so leben wir dem Herrn; und auch wenn wir sterben, so sterben wir dem Herrn. Darum, wenn wir leben, und auch wenn wir sterben, so sind wir des Herrn. Denn dazu ist Christus gestorben und auch lebendig geworden, auf daß er beides über Tote und über Lebendige herrsche. Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder auch Du, was vernichtest du deinen Bruder? Denn wir werden uns alle vor dem Richtstuhl Christi stellen. Denn es steht geschrieben: So wahr Ich lebe, spricht der Herr, mir wird sich beugen alles Knie, und alle Zunge wird Gott danken. Also wird nun ein jeder unter uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben. Lasset uns denn einander nicht mehr richten; sondern dieses richtet vielmehr, daß man nicht einen Anstoß oder ein Ärgernis dem Bruder lege. Ich weiß und bin's versichert in dem Herrn Jesu, daß nichts gemein ist an sich selbst, ohne der da meint, es sei etwas gemein, demselben ist's gemein; wenn aber um einer Speise willen dein Bruder betrübt wird, so wan delst du schon nicht mehr nach der Liebe. Mit deiner Speise verderbe denjenigen nicht, für welchen Christus gestorben ist. So lasset nun euer Gut nicht verlästert werden. Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem heiligen Geist. Denn wer in diesen (Dingen) Christo dient, ist Gott wohlgefällig und bei den Menschen bewährt. Also lasset uns nun dem, was zum Frieden (dient), nachstreben, und dem, was zur Erbauung untereinander (dient). Zerstöre nicht von einer Speise wegen das Werk Gottes. Alles ist zwar rein, aber böse (ist etwas) dem Menschen, der es mit Anstoß ißt. Gut ist es, nicht Fleisch essen noch Wein trinken noch das, daran dein Bruder sich stößt oder ärgert oder kränkt. Hast Du Glauben? Bei dir selbst habe ihn vor Gott. Selig ist, der sich selbst nicht richtet über dem, das er gut achtet. Wer aber zweifelt, ißt er, so ist er verurteilt, weil es nicht aus Glauben (geht). Alles aber, was nicht aus Glauben (geht), ist Sünde. Wir aber, die wir vermögend sind, sind schuldig, die Schwachheiten der Unvermögenden zu tragen und nicht uns selbst zu Gefallen zu tun. Ein jeglicher unter uns sei dem Nächsten gefällig in dem Guten zur Erbauung. Denn auch Christus hatte nicht an sich selbst Gefallen, sondern wie geschrieben steht: Die Schmähungen derer, die dich schmähen, haben mich getroffen. Denn alles, was zuvor geschrieben ist, ist zu unserer Lehre geschrieben, auf daß wir durch die Geduld und durch den Trost der Schriften die Hoffnung haben. Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, daß ihr einerlei gesinnt seid untereinander nach Jesu Christo; auf daß ihr einmütig mit Einem Munde preiset den Gott und Vater unseres Herrn Jesu Christi. Darum nehmet einander an; gleichwie auch Christus euch hat an genommen zum Preise Gottes. Ich sage aber, Christus Jesus sei ein Diener geworden der Beschneidung um der Wahrheit willen Gottes, zu bestätigen die Verheißungen der Väter; daß die Nationen aber Gott von der Gnade wegen preisen, wie geschrieben steht: Darum werde ich dir danken unter den Nationen und deinem Namen ein Lob mit Saiten anstimmen. Und abermals spricht er: Machet euch fröhlich, ihr Nationen, mit seinem Volk. Und abermals: Lobet den Herrn, alle Nationen, und preiset ihn, alle Völker Und abermals spricht Jesaja: Es wird sein die Wurzel Jesse und der sich aufstellt, die Nationen zu regieren; auf ihn werden die Nationen hoffen. Der Gott aber der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Frieden in dem Glauben, auf daß ihr völlig seid in der Hoffnung, in Kraft des heiligen Geistes. Ich bin aber auch selber, meine Brüder, eurethalben versichert, daß ihr auch selbst voll Gütigkeit seid, erfüllt mit aller Erkenntnis, daß ihr auch einander erinnern könnt; ich habe aber desto kühner euch geschrieben, ihr Brüder, einesteils euch eben mit anzumahnen wegen der Gnade, die mir gegeben ist von Gott, daß ich sein soll ein Diener Jesu Christi unter die Nationen, das Evangelium Gottes priesterlich zu treiben, auf daß das Opfer der Nationen angenehm werde, geheiligt in dem heiligen Geist. Deswegen habe ich einen Ruhm in Christo Jesu von Gottes wegen denn ich würde mich nicht erkühnen, etwas zu reden, das nicht Christus durch mich wirkte zum Gehorsam der Nationen, mit Wort und Werk, in Kraft der Zeichen und Wunder, in Kraft des Geistes Gottes; also daß ich von Jerusalem und rings umher bis an Illyrien das Evangelium Christi in völligen Stand gebracht habe; wobei auf diese Weise für geziemend gehalten wurde, das Evangelium zu predigen, nicht (aber), wo Christi Name schon war, auf daß ich nicht auf einen fremden Grund baute, sondern wie geschrieben steht: Welchen nicht von ihm verkündigt war, die werden es sehen; und welche nicht gehört hatten, die werden's vernehmen. Deswegen bin ich auch so vielfältig aufgehalten worden, zu euch zu kommen. Nun ich aber nicht mehr Raum habe in diesen Gegenden, habe aber Verlangen, zu euch zu kommen von vielen Jahren her, so habe ich, wenn ich nach Spanien reise, die Hoffnung, im Durchreisen euch zu sehen und mich von euch dorthin begleiten zu lassen, wenn ich mich an euch vorher zum Teil werde vergnügt haben. Nun aber reise ich gen Jerusalem, den Heiligen zu Dienst. Denn es haben Mazedonien und Achaja sich belieben lassen, eine Mitteilung zu tun an die Armen unter den Heiligen, die zu Jerusalem sind; denn sie haben sich's belieben lassen und sind ihre Schuldner; denn so die Nationen an ihren geistlichen Dingen haben Anteil bekommen, so sind sie schuldig, auch in den fleischlichen ihnen zu dienen. Wenn ich nun dieses vollbracht und ihnen diese Frucht versiegelt haben werde, werde ich durch euch nach Spanien hinreisen. Ich weiß aber, daß ich, wenn ich zu euch komme, mit vollem Segen des Evangeliums Christi kommen werde. Ich ermahne euch aber, ihr Brüder, durch unseren Herrn Jesum Christum und durch die Liebe des Geistes, daß ihr mit mir kämpfet in den Gebeten für mich zu Gott, daß ich errettet werde von den Ungläubigen in Judäa, und daß mein Dienst, den ich gen Jerusalem tue, angenehm werde den Heiligen; auf daß ich mit Freude zu euch komme durch den Willen Gottes, und ich mich mit euch erquicke. Der Gott aber des Friedens sei mit euch allen. Ich befehle euch aber Phöbe, unsere Schwester, die eine Dienerin ist der Gemeine zu Kenchreä, daß ihr sie aufnehmet in dem Herrn, wie sich's ziemt den Heiligen, und ihr beisteht in allem Geschäft, darin sie euer bedarf; denn auch Sie ist vielen zustatten gekommen, und mir selbst. Grüßet die Priska und den Aquila, meine Gehilfen in Christo Jesu, welche für mein Leben ihren Hals verpfändet haben, denen nicht Ich allein danke, sondern auch alle Gemeinen der Nationen; und die Gemeine in ihrem Hause. Grüßet Epänetus, meinen Geliebten, welcher ist ein Erstling Asiens an Christum. Grüßet Maria, welche viel Mühe an uns gewandt hat. Grüßet Andronikus und Junias, meine Vettern und meine Mitgefangenen, welche ansehnlich sind unter den Aposteln, die auch vor mir wa ren in Christo. Grüßet Amplias, meinen Lieben in dem Herrn. Grüßet Urban, unseren Gehilfen in Christo, und Stachys, meinen Lieben. Grüßet Apelles, den Bewährten in Christo. Grüßet die von des Aristobulus Leuten. Grüßet Herodion, meinen Vetter. Grüßet die von des Narzissus Leuten, die in dem Herrn sind. Grüßet die Tryphäna und die Tryphosa, die gearbeitet haben in dem Herrn. Grüßet Persis, die Geliebte, die viel gearbeitet hat in dem Herrn. Grüßet Rufus, den Auserwählten in dem Herrn, und seine und meine Mutter. Grüßet Asynkritus, Phlegon, Hermes, Patrobas, Hermas und die Brüder bei ihnen. Grüßet Philologus und Julia, Nereus und seine Schwester und Olympas und alle Heiligen bei ihnen. Grüßet einander mit einem heiligen Kuß. Es grüßen euch alle Gemeinen Christi. Ich ermahne aber euch, Brüder, daß ihr aufsehet auf die, welche die Zwistigkeiten und die Ärgernisse neben der Lehre, die Ihr gelernt habt, anrichten, und weichet von ihnen. Denn solche dienen unserem Herrn Christo nicht, sondern ihrem Bauch, und durch die schönen Re den und Lobsprüche verführen sie die Herzen der Unschuldigen. Denn euer Gehorsam ist unter jedermann ausgekommen; deswegen freue ich mich eurethalben; ich will aber, daß ihr zwar weise seid des Guten halber, aber unverletzlich des Bösen halber. Aber der Gott des Friedens wird den Satan unter eure Füße geschwind zertreten. Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi sei mit euch. Es grüßen euch Timotheus, mein Gehilfe, und Lucius und Jason und Sosipater, meine Vettern. Euch grüße Ich Tertius, der ich den Brief geschrieben habe in dem Herrn. Es grüßt euch Gajus, mein und der ganzen Gemeine Wirt. Es grüßt euch Erastus, der Rentmeister der Stadt, und Quartus, der Bruder. (Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi sei mit euch allen. Amen.) Dem aber, der euch stärken kann nach meinem Evangelium und der Predigt Jesu Christi, nach der Entdeckung des Geheimnisses, das zu ewigen Zeiten verschwiegen gewesen, nun aber offenbart ist durch die prophetischen Schriften und nach dem Befehl des ewigen Gottes, zum Gehorsam des Glaubens unter alle Heiden kundgemacht, dem allein weisen Gott, durch Jesum Christum, dem sei die Ehre in Ewigkeit. Amen. Paulus, berufener Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, und Sosthenes, der Bruder, der Gemeine Gottes, welche zu Korinth ist, den Geheiligten in Christo Jesu, berufenen Heiligen samt allen, die da anrufen den Namen unseres Herrn Jesu Christi, an jedem, so ihrem als unserem Ort: Gnade (widerfahre) euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesu Christo. Ich danke meinem Gott allezeit eurethalben über der Gnade Gottes, die euch gegeben ist in Christo Jesu, daß ihr in allem seid reich gemacht worden in ihm, in aller Rede und aller Erkenntnis, gleichwie das Zeugnis Christi bekräftigt worden ist in euch, also daß ihr keinen Mangel habt an irgendeiner Gnadengabe und erwartet die Entdeckung unseres Herrn Jesu Christi; welcher euch auch bekräftigen wird bis ans Ende unsträflich an dem Tag unseres Herrn Jesu Christi. Getreu ist Gott, durch welchen ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesu Christi, unseres Herrn. Ich ermahne euch aber, ihr Brüder, durch den Namen unseres Herrn Jesu Christi, daß ihr alle einerlei saget und keine Trennungen unter euch sein lasset, sondern zusammenhaltet in einerlei Sinn und in einerlei Meinung. Denn es ist mir angezeigt worden von euch, meine Brüder, durch Chloes Leute, daß Mißhelligkeiten unter euch seien; ich sage aber davon, daß je einer unter euch sagt: Ich bin des Paulus; Ich aber des Apollos, Ich aber des Kephas, Ich aber Christi. Ist Christus zerteilt? Ist Paulus für euch gekreuzigt, oder seid ihr auf den Namen des Paulus getauft worden? Ich danke Gott, daß ich niemand unter euch getauft habe denn Krispus und Gajus, daß nicht jemand sagen möge, ich habe auf meinen Namen getauft. Ich habe aber auch des Stephanas Haus getauft; sonst weiß ich nicht, ob ich jemand anders getauft habe. Denn Christus hat mich nicht gesandt zu taufen, sondern das Evangelium zu predigen, nicht in Weisheit der Rede, auf daß nicht das Kreuz Christi entkräftet werde. Denn das Wort des Kreuzes ist zwar denen, die verloren gehen, eine Torheit; denen aber, die da selig (gerettet) werden, uns (nämlich) ist es eine Kraft Gottes. Denn es steht geschrieben: Ich werde zernichten die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen werde ich vertreiben. Wo ist der Weise? Wo der Schriftgelehrte? Wo der Disputator dieses Zeitlaufs? Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht? Denn indem bei der Weisheit Gottes die Welt durch die Weisheit Gott nicht erkannte, hat es Gott wohlgefallen, durch die Torheit der Predigt selig zu machen (zu retten) die, so da glauben; indem beides die Juden Zeichen fordern und die Griechen Weisheit suchen; Wir aber predigen Christum, einen Gekreuzigten, den Juden ein Ärgernis, den Heiden eine Torheit, selbst den Berufenen aber, beiden Juden und Griechen, Christum, Gottes Kraft und Gottes Weisheit; dieweil das Törichte Gottes weiser ist als die Menschen, und das Schwache Gottes stärker ist als die Menschen. Denn ihr seht euren Beruf, ihr Brüder, daß es nicht viel Weise nach dem Fleisch, nicht viel Gewaltige, nicht viel Edle sind; sondern das Törichte von der Welt hat Gott erwählt, daß er die Weisen zuschanden mache; und das Schwache von der Welt hat Gott erwählt, daß er zuschanden mache, was stark ist; und das Unedle von der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt, das da nichts ist, daß er zunichte mache, was etwas ist; damit sich kein Fleisch vor Gott rühme. Aus ihm aber seid Ihr in Christo Jesu, welcher uns von Gott geworden ist zur Weisheit und Gerechtigkeit und Heiligung und Erlösung; auf daß, wie geschrieben steht: Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn. Und Ich, da ich zu euch kam, ihr Brüder, kam nicht mit vortrefflicher Rede oder Weisheit, euch zu verkündigen das Zeugnis Gottes. Denn ich achtete nicht, daß ich etwas wüßte unter euch denn Jesum Christum, und diesen (als einen) Gekreuzigten. Und Ich fand mich bei euch ein mit Schwachheit und mit Furcht und mit vielem Zittern; und meine Rede und meine Pre-digt war nicht in bewegungsvollen Worten der (menschlichen) Weisheit, sondern im Beweis des Geistes und der Kraft, auf daß euer Glaube sei nicht in der Weisheit der Menschen, sondern in der Kraft Gottes. Weisheit aber reden wir bei den Vollkommenen; Weisheit aber nicht dieser Weltzeit, noch der Regenten dieser Weltzeit, die zernichtet werden; sondern wir reden Gottes Weisheit im Geheimnis, die verborgen ist, welche Gott zuvor bestimmt hat vor den Weltzeiten zu unserer Herrlichkeit; welche keiner von den Regenten dieser Weltzeit erkannt hat; denn wo sie sie erkannt hätten, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt; sondern wie geschrieben steht: Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in kein Herz eines Menschen gekommen ist, (das ist's) was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben. Uns aber hat Gott es entdeckt durch seinen Geist; denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes. Denn wer weiß unter den Menschen das, was des Menschen ist, als der Geist des Menschen, der in ihm ist? Also weiß auch niemand das, was Gottes ist, als der Geist Gottes. Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist; damit wir wissen, was uns von Gott geschenkt ist; welches wir auch reden, nicht in Aussprüchen, die von menschlicher Weisheit gelehrt werden, sondern in der Lehre des Geistes, und richten uns in geistlichen (Dingen) nach geistlichen (Menschen). Ein natürlicher Mensch aber nimmt das nicht an, was des Geistes (Gottes) ist; denn es ist ihm eine Torheit; und er kann es nicht erkennen, dieweil es geistlich zu untersuchen ist Der geistliche aber untersucht zwar alles, Er aber läßt sich von niemand untersuchen. Denn wer hat des Herrn Sinn erkannt, daß er ihn unterweisen möchte? Wir aber haben Christi Sinn. Und Ich, ihr Brüder, konnte nicht zu euch reden als Geistlichen, sondern als Fleischlichen, als Unmündigen in Christo. Mit Milch habe ich euch getränkt, nicht mit Speise; denn ihr konntet noch nicht; ja ihr könnt auch jetzt noch nicht; denn ihr seid noch fleischlich. Denn wo unter euch Eifer und Zank und Zwistigkeiten sind, seid ihr nicht fleischlich und wandelt menschlicher Weise? Denn wenn einer sagt: Ich bin des Paulus; ein anderer aber: Ich bin des Apollos: seid ihr nicht fleischlich? Wer ist nun Paulus? Was ist auch Apollos? als Diener, durch welche ihr seid gläubig geworden; und ein jeglicher, wie ihm der Herr gegeben hat. Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, aber Gott hat das Wachstum gegeben; also ist weder der da pflanzt etwas, noch der da begießt; sondern der das Wachstum gibt, (nämlich) Gott. Der aber pflanzt und der da be-gießt, sind Eines; ein jeglicher aber wird seinen eigenen Lohn empfan gen nach seiner eigenen Mühe. Denn Gottes Mitarbeiter sind wir; Gottes Feldbau, Gottes Hausbau seid ihr. Nach der Gnade Gottes, die mir gegeben ist, habe ich als ein weiser Baumeister einen Grund gelegt; ein anderer aber baut darauf; ein jeglicher aber sehe, wie er darauf baut. Denn einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der bereits da liegt, welcher ist Jesus Christus. Ob aber jemand auf diesen Grund baue Gold, Silber, kostbare Steine, Holz, Heu, Stroh, so wird eines jeden Werk offenbar werden; denn der Tag wird es ausweisen, weil er in Feuer entdeckt wird; und eines jeden Werk, welcherlei es ist, wird das Feuer prüfen. Wird jemandes Werk bleiben, das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen; wird jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden; er selbst aber wird selig (gerettet) werden, aber also, wie durch Feuer. Wisset ihr nicht, daß ihr ein Tempel Gottes seid und der Geist Gottes in euch wohnt? So jemand den Tempel Gottes verdirbt, so wird Gott diesen verderben. Denn der Tempel Gottes ist heilig, der seid ihr. Niemand betrüge sich selbst: So jemand sich dünkt, weise zu sein unter euch, so werde er in dieser Zeitlichkeit ein Narr, auf daß er weise werde. Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott. Denn es steht geschrieben: Er ertappt die Weisen in ihrer List. Und wiederum: Der Herr kennt die Gedanken der Weisen, daß sie eitel sind. Also habe niemand Ruhm an Menschen; denn alles ist euer, es sei Paulus oder Apollos oder Kephas oder die Welt, es sei Leben oder Tod, es seien gegenwärtige oder zukünftige (Dinge); alles ist euer; Ihr aber Christi; Christus aber Gottes. Also achte uns jedermann, als Diener Christi und Haushalter der Geheimisse Gottes. Was übrigens an den Haushaltern gesucht wird, ist, daß einer sich getreu finden lasse. Mir aber ist es gar ein Geringes, daß ich von euch untersucht werde oder von einem menschlichen Tage; ja ich untersuche mich auch selbst nicht. Denn ich bin mir nichts bewußt, aber nicht darin bin ich gerechtfertigt; der mich aber untersucht, ist der Herr. Also richtet nichts vor der Zeit, bis der Herr kommt, welcher auch licht machen wird die verborgenen Dinge der Dunkelheit, und wird offenbaren die Ratschläge der Herzen; alsdann so wird das Lob widerfahren einem jeden von Gott. Dieses aber habe ich, ihr Brüder, auf mich und Apollos gestellt um euretwillen, daß ihr an uns lernet, daß ihr euch ja nicht über das, was geschrieben ist, ein einziger für einen einzigen, aufblaset wider den andern. Denn wer zieht dich vor? Was hast du aber, das du nicht empfangen hast? So du es aber auch empfangen hast, was rühmst du dich, als ob du es nicht empfangen hättest? Ihr seid schon gesättigt, ihr seid schon reich geworden, ohne uns seid ihr zur Regierung gekommen; und o daß ihr zur Regierung gekommen wäret, auf daß auch Wir mit euch zur Regierung kommen möchten. Denn mich dünkt, Gott habe uns Apostel für die Letzten erklärt, als solche, die des Todes seien; weil wir ein Schauspiel geworden sind der Welt und Engeln und Menschen. Wir sind töricht um Christi willen, Ihr aber klug in Christo; Wir schwach, Ihr aber stark; Ihr herrlich, Wir aber ohne Ehre. Bis auf diese Stunde sind wir hungrig und durstig und bloß und werden mit Fäusten geschlagen und sind unstet und haben Mühe, indem wir mit unseren eigenen Händen wirken. Man schilt uns, so segnen wir; man vertreibt uns, so dulden wir; man lästert uns, so geben wir gute Worte. Wir sind geworden als Fegopfer der Welt, jedermanns Unrat bis jetzt. Nicht euch zu beschämen schreibe ich dieses, sondern als meine lieben Kinder erinnere ich euch. Denn wenn ihr noch so viel Zuchtmeister habt in Christo, (so habt ihr) doch nicht viel Väter; denn in Christo habe Ich durch das Evangelium euch gezeugt. Darum ermahne ich euch: Werdet meine Nachfolger! Deswegen habe ich euch Timotheus gesandt, welcher ist mein geliebtes und getreues Kind in dem Herrn; der euch an meine Wege mahnen wird, die in Christo sind, wie ich allenthalben bei jeder Gemeine lehre. Da aber ich eben nicht zu euch komme, sind etliche aufgeblasen; ich will aber geschwind zu euch kommen, so der Herr will, und vernehmen nicht die Rede der Aufgeblasenen, sondern die Kraft. Denn nicht in der Rede steht das Reich Gottes, sondern in Kraft. Was wollt ihr? Soll ich mit der Rute zu euch kommen oder mit der Liebe und dem Geist der Sanftmut? Man hört überhaupt von Hurerei bei euch, und von einer solchen Hurerei, wovon auch nicht bei den Heiden (zu hören ist), daß einer des Vaters Weib hat. Und Ihr seid aufgeblasen und habt nicht vielmehr Leid getragen, damit aus eurer Mitte weggeschafft würde, der dieses Werk getan hat. Denn Ich zwar, als abwesend mit dem Leibe, aber gegenwärtig mit dem Geist, habe schon das Urteil gefällt, als gegenwärtig den, der also dieses verübt hat, in dem Namen unseres Herrn Jesu Christi, bei eurer und meines Geistes Versammlung, samt der Kraft unseres Herrn Jesu Christi, solchen zu übergeben dem Satan zum Verderben des Fleisches, auf daß der Geist selig (gerettet) werde an dem Tage des Herrn Jesu. Nicht fein ist euer Ruhm. Wisset ihr nicht, daß ein wenig Sauerteig den ganzen Teig versäuert? Tut den alten Sauerteig rein hinaus, auf daß ihr ein neuer Teig seid, gleichwie ihr ungesäuert seid. Denn auch unser Passah ist für uns geschlachtet, nämlich Christus. Also lasset uns die Feier begehen nicht beim alten Sauerteig, noch beim Sauerteig der Untugend und Bosheit; sondern bei ungesäuerten (Broten) der Lauterkeit und Wahrheit. Ich habe euch geschrieben in dem Brief, ihr sollt euch nicht einlassen mit den Hurern; nicht überhaupt mit den Hurern dieser Welt oder den Geizigen oder Räuberischen oder Götzendienern; sonst müßtet ihr aus der Welt hinausgehen. Nun aber habe ich euch geschrieben, ihr sollt euch nicht einlassen, wenn (nämlich) jemand, der sich einen Bruder nennen läßt, ein Hurer ist, oder ein Geiziger oder ein Götzendiener oder ein Lästerer oder ein Trunkenbold oder räuberisch; so sollt ihr mit einem solchen auch nicht essen. Denn was habe ich damit zu tun, daß ich die draußen richten sollte? Richtet Ihr nicht, die da drinnen sind? Die aber draußen wird Gott richten. Und ihr sollt den Bösen aus euch selber wegtun. Erfrecht sich jemand unter euch, der einen Handel hat mit dem andern, zu rechten vor den Ungerechten und nicht vor den Heiligen? Oder wisset ihr nicht, daß die Heiligen die Welt richten werden? Und so durch euch die Welt gerichtet wird, seid ihr der geringsten Rechtssachen unwürdig? Wisset ihr nicht, daß wir Engel richten werden? Warum nicht Nahrungssachen? Wenn ihr nun Rechtshändel habt, Nahrungssachen betreffend, so setzet eben die nieder, welche unter der Gemeine die Verächtlichsten sind. Euch zu beschämen, sage ich: Ist so gar nicht ein einziger Weiser unter euch, der da könnte etwas gegen seinen Bruder entscheiden? Ja ein Bruder rechtet mit dem andern, und dieses vor Ungläubigen. Es ist dies nun überhaupt schon ein Nachteil für euch, daß ihr Rechtshändel miteinander habt. Warum leidet ihr nicht lieber Unrecht? Warum lasset ihr euch nicht lieber Abbruch tun? Ja Ihr tut Unrecht und Abbruch, und das an Brüdern. Oder wisset ihr nicht, daß Ungerechte das Reich Gottes nicht ererben werden? Irret euch nicht! Weder Hurer noch Götzendiener noch Ehebrecher noch Weichlinge noch Knabenschänder noch Diebe noch Geizige noch Trunkenbolde noch Lästerer noch Räuberische werden das Reich Gottes ererben. Und dieses sind euer etliche gewesen; aber ihr seid abgewaschen, aber ihr seid geheiligt, aber gerecht seid ihr gemacht worden in dem Namen des Herrn Jesu und in dem Geist unseres Gottes. Alles ist in meiner Gewalt, aber nicht alles ist zuträglich; alles ist in meiner Gewalt, aber nicht Ich werde von einigem (Ding) mich überwältigen lassen. Die Speisen dem Bauche und der Bauch den Speisen; aber Gott wird beide, jenen und diese, abtun. Der Leib aber nicht der Hurerei, sondern dem Herrn, und der Herr dem Leibe; Gott aber hat den Herrn erweckt und wird auch uns auferwecken durch seine Kraft. Wisset ihr nicht, daß eure Leiber Glieder Christi sind? Soll ich nun die Glieder Christi nehmen und zu Gliedern der Hure machen? Das sei ferne! Oder wisset ihr nicht, daß der, so der Hure anhanget, ein einiger Leib ist? Denn es werden die zwei, spricht er, ein einiges Fleisch sein; der aber dem Herrn anhanget, ist ein einiger Geist. Fliehet die Hurerei. Jede Sünde, die der Mensch tun mag, ist außer dem Leibe; wer aber hurt, sündigt an seinem eigenen Leibe. Oder wisset ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, der in euch ist; welchen ihr habt von Gott, und ihr nicht euer selbst seid? Denn ihr seid teuer erkauft. So verherrlicht denn Gott an eurem Leibe (und an eurem Geiste, welche sind Gottes). Betreffend aber das, was ihr mir geschrieben habt, so ist es gut für einen Menschen, kein Weib zu berühren; aber um der Hurereien willen habe ein jeglicher sein Weib, und eine jegliche habe ihren eigenen Mann. Dem Weibe statte der Mann die Schuldigkeit ab, desgleichen aber auch das Weib dem Manne. Das Weib ist ihres eigenen Leibes nicht mächtig, sondern der Mann; desgleichen aber auch der Mann ist seines eigenen Leibes nicht mächtig, sondern das Weib. Entziehet euch nicht gegeneinander, es sei denn aus beiderseitigem Belieben eine Zeitlang, damit ihr zum Gebet Muße habt; und kommt wieder zusammen, auf daß euch der Satan nicht versuche; darum daß es euch an der Enthaltung fehlt. Dieses aber sage ich aus Vergunst und nicht aus Gebot. Denn ich will, daß alle Menschen seien wie auch ich selbst; aber ein jeder hat eine eigene Gnadengabe von Gott, der eine so, der andere so. Ich sage aber den Ledigen und den Witwen, es ist ihnen gut, wenn sie bleiben wie auch ich. So sie aber sich nicht enthalten, so mögen sie freien. Denn es ist besser freien denn Brunst leiden. Den Ehelichen aber gebiete nicht Ich, sondern der Herr, daß das Weib sich vom Manne nicht scheiden soll; wenn sie sich aber auch scheidet, so bleibe sie ohne Ehe oder versöhne sich mit dem Manne; und daß der Mann das Weib nicht (von sich) lasse. Den übrigen aber sage Ich, nicht der Herr, wenn ein Bruder ein ungläubiges Weib hat, und Sie läßt es sich gefallen, mit ihm zu hausen, so lasse er sie nicht (von sich); und ein Weib, das einen ungläubigen Mann hat, und Er läßt es sich gefallen, mit ihr zu hausen, lasse ihn nicht. Denn der ungläubige Mann ist geheiligt an dem Weib, und das ungläubige Weib ist geheiligt an dem Manne; sonst wären eure Kinder unrein; nun aber sind sie heilig. Wenn sich aber der Ungläubige scheidet, so scheide er sich. Es ist der Bruder oder die Schwester solcherhalben nicht zum Sklaven gemacht; im Frieden aber hat uns Gott berufen. Denn was weißt du Weib, ob du den Mann werdest selig machen (retten)? Oder was weißt du Mann, ob du das Weib werdest selig machen (retten)? Nur ein jeglicher, wie Gott ihm ausgeteilt hat, ein jeglicher, wie der Herr ihn berufen hat, also wandle er; und also verordne ich's bei allen Gemeinen. Ist jemand beschnitten berufen, so ziehe er keine Vorhaut. Ist jemand bei der Vorhaut berufen, so lasse er sich nicht beschneiden. Die Beschneidung ist nichts, und die Vorhaut ist nichts, sondern Gottes Gebote halten. Ein jeglicher, in welchem Beruf er berufen ist, in diesem bleibe er. Bist du ein Knecht berufen, laß dich's nicht anfechten; ja wenn du auch frei werden kannst, so mache dir's noch mehr zunutze. Denn der in dem Herrn ein Knecht berufen ist, ist des Herrn Freigelassener; desgleichen auch, der ein Freier berufen ist, ist Christi Knecht. Ihr seid teuer erkauft; werdet nicht der Menschen Knechte Ein jeglicher, darin er berufen ist, ihr Brüder, darinnen bleibe er bei Gott. Betreffend aber die Jungfrauen, so habe ich kein Gebot des Herrn; ein Gutachten aber gebe ich, als einer, der begnadigt ist von dem Herrn, getreu zu sein. So erachte ich nun, dieses sei gut um der gegenwärtigen Not willen, daß es dem Menschen gut ist, also zu sein. Bist du an ein Weib gebunden, suche nicht los zu werden; bist du los von einem Weibe, suche kein Weib. Wenn du aber auch heiratest, so hast du nicht gesündigt; und wenn die Jungfrau heiratet, so hat sie nicht gesündigt; Drangsal aber am Fleisch werden solche haben; Ich aber schone euer. Dies aber sage ich, ihr Brüder: Die Zeit geht vollends nahe zusammen; daß auch die, so Weiber haben, seien, als hätten sie keine; und die da weinen, als weinten sie nicht; und die sich freuen, als freuten sie sich nicht; und die da kaufen, als besäßen sie es nicht; und die dieser Welt brauchen, als die (deren) nicht mißbrauchen. Denn es verändert sich die Gestalt dieser Welt. Ich will aber, daß ihr ohne Sorge seid. Wer ledig ist, der sorgt für das, was des Herrn ist, wie er dem Herrn gefalle; wer aber geheiratet hat, der sorgt für das, was der Welt ist, wie er dem Weibe gefalle. Und so ist ein Unterschied zwischen dem Weibe und der Jungfrau: die Ledige sorgt für das, was des Herrn ist, daß sie heilig sei beides am Leib und am Geist; die aber geheiratet hat, sorgt für das, was der Welt ist, wie sie dem Manne gefalle. Dieses aber sage ich zu eurem eigenen Besten; nicht auf daß ich euch einen Strick anlege, sondern dazu, daß es fein stehet und man dem Herrn aufwarten möge ohne viele Hindernisse. So aber jemand meint, er handle nicht fein mit seiner Jungfrau, wenn sie die besten Jahre übergehe, und es muß also geschehen, so mag er, was er will, tun, er sündigt nicht; sie mögen heiraten. Wer aber in dem Herzen fest steht, da es bei ihm keine Not hat und er Macht hat seines eigenen Willens halber und dieses beschlossen hat in seinem Herzen, seine Jungfrau zu behalten, der tut wohl. Also, wer verheiratet, tut wohl; wer aber nicht verheiratet, tut besser. Ein Weib ist gebunden (an das Gesetz), so lange Zeit ihr Mann lebt; wenn aber der Mann stirbt, ist sie frei, sich zu verheiraten an wen sie will; nur in dem Herrn. Seliger aber ist sie, wenn sie also bleibt, nach meinem Gutachten. Ich halte aber, Ich habe auch den Geist Gottes. Betreffend aber die Götzenopfer, so wissen wir, dieweil wir alle die Erkenntnis haben; die Erkenntnis bläst auf, aber die Liebe erbaut; so jemand sich dünken läßt, er wisse etwas, so hat er noch nichts erkannt, wie man erkennen muß; so aber jemand Gott liebt, so ist dieser von ihm erkannt. Betreffend nun das Essen der Götzenopfer, so wissen wir, daß ein Götze in der Welt nichts ist; und daß kein Gott ist, denn Einer. Denn wenn es ja so genannte Götter gibt, es sei im Himmel oder auf Erden, wie es denn viele Götter und viele Herren gibt; so haben doch Wir einen einzigen Gott, den Vater, von welchem alle Dinge sind und Wir zu ihm; und einen einzigen Herrn, Jesum Christum, durch welchen alle Dinge sind und Wir durch ihn. Aber es ist nicht bei allen die Erkenntnis; sondern etliche, da sie im Gewissen vom Götzen noch nicht los sind, essen's als Götzenopfer; und ihr Gewissen, da es schwach ist, wird verunreinigt. Aber die Speise macht's nicht, daß wir so oder so mit Gott stehen. Denn wenn wir essen, so haben wir keinen Vorteil; und wenn wir nicht essen, so haben wir keinen Nachteil. Sehet aber, daß diese eure Freiheit nicht etwa zu einem Anstoß werde den Schwachen. Denn wenn jemand sieht dich, der du Erkenntnis hast, im Götzenhause zu Tische sitzen, wird nicht sein Gewissen, da er schwach ist, dahin gebracht werden, die Götzenopfer zu essen? Und es wird verloren gehen der schwache Bruder über deiner Erkenntnis, um welches willen Christus gestorben ist. Wenn ihr aber also sündigt an den Brüdern und ihr schwaches Gewissen schlaget, so sündigt ihr an Christo. Darum, wenn die Speise meinen Bruder ärgert, möchte ich ewiglich kein Fleisch essen, daß ich meinen Bruder nicht ärgerte. Bin ich nicht frei? Bin ich nicht ein Apostel? Habe ich nicht Je sum Christum, unseren Herrn, gesehen? Seid nicht Ihr mein Werk in dem Herrn? Bin ich andern nicht ein Apostel, so bin ich's doch euch; denn das Siegel meines Apostelamts seid Ihr (in dem Herrn). Meine Verantwortung gegen die, die mich untersuchen, ist dieses. Haben wir nicht Macht, zu essen und zu trinken? Haben wir nicht Macht, eine Schwester zum Weibe umherzuführen, wie auch die übrigen Apostel und die Brüder des Herrn und Kephas? Oder haben allein Ich und Barnabas nicht Macht, keine Arbeit zu tun? Wer tut jemals Kriegsdienste auf seinen eigenen Sold? Wer pflanzt ei nen Weinberg und ißt nicht von dessen Frucht? Oder wer weidet eine Herde und ißt nicht von der Milch der Herde? Rede ich dieses auf Menschenweise? Oder sagt nicht das Gesetz dieses auch? Denn im Gesetz Moses steht geschrieben: Du sollst dem Ochsen nicht das Maul verbinden, wenn er drischt. Sorgt Gott für die Ochsen? Oder sagt er es allerdinge um unsertwillen? Um unsertwillen nämlich ist's geschrieben, daß auf Hoffnung derjenige, der da pflügt, pflügen soll; und der da drischt, seiner Hoffnung teilhaftig sein auf Hoffnung. So Wir euch das Geistliche gesät haben, ist's etwas Großes, so Wir euer Fleischliches zu ernten haben? So andere der Macht an euch teilhaftig sind, (wie) nicht vielmehr Wir? Aber wir haben diese Macht nicht gebraucht, sondern wir lassen alles hingehen, daß wir nicht einiges Hindernis geben dem Evangelium Christi. Wisset ihr nicht, daß die den Dienst im Tempel verrichten, von dem Tempel essen; die des Altars warten, ihren Anteil beim Altar haben? Also hat auch der Herr verordnet denen, die das Evangelium verkündigen, daß sie vom Evangelium leben. Ich aber habe der keines gebraucht; dazu habe ich dieses nicht geschrieben, daß es also an mir geschehen sollte. Denn es wäre gut für mich, lieber zu sterben, als daß jemand meinen Ruhm zernichten sollte. Denn wenn ich das Evangelium predige, ist es mir kein Ruhm; denn es ist mir notwendig obgelegen; wehe aber mir, wenn ich das Evangelium nicht predige. Denn wenn ich dieses gern tue, so habe ich einen Lohn; tue ich's aber ungern, so ist mir die Haushaltung eben anvertraut. Was habe ich denn für einen Lohn? Daß ich das Evangelium Christi, da ich es predige, kostfrei halte, auf daß ich nicht mißbrauche meine Freiheit am Evangelium. Denn da ich frei war von allen, habe ich mich allen zu einem Knecht gemacht, auf daß ich desto mehrere gewinne; und ich ward den Juden als ein Jude, daß ich die Juden gewinne; denen unter dem Gesetz als einer unter dem Gesetz, da ich selbst nicht unter dem Gesetz war, auf daß ich die unter dem Gesetz gewinne. Denen ohne Gesetz als einer ohne Gesetz, da ich nicht ohne Gesetz war gegen Gott, sondern im Gesetz gegen Christum, auf daß ich die ohne Gesetz gewinne. Ich ward den Schwachen als ein Schwacher, auf daß ich die Schwachen gewinne. Allen bin ich alles geworden, auf daß ich alle gewinne. Dieses aber tue ich um des Evangeliums willen, auf daß ich desselben mit teilhaftig werde. Wisset ihr nicht, daß die auf der Bahn laufen, alle zwar laufen, ein einziger aber empfängt den Ehrenlohn? Dermaßen laufet, daß ihr es krieget. Ein jeglicher aber, der da kämpft, enthält sich aller (Dinge); jene zwar, daß sie eine vergängliche Krone empfangen, Wir aber eine unver gängliche. Ich derhalben tue also laufen, als nicht aufs Ungewisse; also kämpfe ich, als der nicht die Luft schlägt; sondern ich bläue meinen Leib ab und halte ihn sklavisch; damit ich nicht etwa, da ich anderen ausrufe, selber verwerflich werde. Denn ich will nicht, daß euch unbewußt sei, ihr Brüder, daß unsere Väter sind alle unter der Wolke gewesen, und sind alle durchs Meer hindurchgegangen, und haben sich alle auf den Mose taufen lassen in der Wolke und in dem Meer, und haben alle eben die geistliche Speise gegessen, und haben alle eben den geistlichen Trank getrunken; denn sie tranken aus dem geistlichen folgenden Felsen, der Fels aber war Christus. Aber nicht an den mehreren von ihnen hatte Gott Wohlgefallen; denn sie sind niedergeschlagen worden in der Wüste. Diese (Dinge) aber sind unsere Vorbilder geworden, daß Wir nicht sollen nach bösen Dingen lüstern sein, gleichwie jene sich haben gelüsten lassen. Werdet auch keine Götzendiener, wie jener etliche, als geschrieben steht: Es setzte sich das Volk, zu es sen und zu trinken, und sie standen auf, Mutwillen zu treiben. Lasset uns auch nicht huren, wie ihrer etliche hurten, und fielen an einem einzigen Tage dreiundzwanzigtausend. Lasset uns auch Christum nicht versuchen, wie auch ihrer etliche versuchten und wurden von den Schlangen umgebracht. Murret auch nicht, wie ihrer etliche murrten und wurden umgebracht von dem Verderber. Dieses alles aber begegnete jenen vorbildsweise; es ist aber geschrieben zu unserer Warnung, auf welche die Enden der Weltzeiten gekommen sind. Also wen es dünkt, er stehe, mag sehen, daß er nicht falle. Es hat keine denn menschliche Versuchung euch ergriffen; aber getreu ist Gott, der euch nicht wird versucht werden lassen über euer Vermögen, sondern wird samt der Versuchung auch den Ausgang schaffen, damit ihr's ertragen könnet. Darum, meine Geliebten, fliehet vor dem Götzendienst. Als Verständigen sage ich's; richtet Ihr, was ich sage: Der Becher des Segens, den wir segnen, ist er nicht eine Gemeinschaft des Blutes Christi? Das Brot, das wir brechen, ist es nicht eine Gemeinschaft des Leibes Christi? Dieweil es Ein Brot ist, so sind wir viele Ein Leib; denn wir alle sind des Einen Brotes teilhaftig. Sehet das Israel nach dem Fleisch. Sind nicht die, so die Opfer essen, Genossen des Altars? Was sage ich nun? Daß ein Götze etwas sei, oder daß ein Götzenopfer etwas sei? Sondern daß die Heiden das, was sie schlachten, Teufeln (Dämonen) schlachten und nicht Gott; nun will ich nicht, daß ihr Genossen der Teufel (Dämonen) werden sollt. Ihr könnt nicht den Becher des Herrn trinken und den Becher der Teufel (Dämonen); ihr könnt nicht an dem Tisch des Herrn Teil haben und an dem Tisch der Teufel (Dämonen) Oder reizen wir den Herrn zum Eifer? Sind wir stärker denn er? Alles ist in meiner Gewalt, aber nicht alles ist zuträglich; alles ist in meiner Gewalt, aber nicht alles erbaut. Niemand suche das, was sein, sondern das, was des andern ist. Alles, was auf dem Fleischmarkt verkauft wird, esset und fraget nicht nach; um des Gewissens willen. Denn des Herrn ist die Erde und alles, was darauf ist. So aber jemand von den Ungläubigen euch ladet und ihr wollt hingehen, so esset alles, was man euch aufträgt, und fraget nicht nach; um des Gewissens willen. So aber jemand zu euch sagt: Dies ist vom Opfer, so esset nicht, um desselben willen, der es anzeigt, und um des Gewissens willen. Ich sage aber vom Gewissen nicht dein selbst, sondern des andern. Denn warum wird meine Freiheit beurteilt von einem anderen Gewissen? Wenn Ich's mit Dank genieße, was werde ich gelästert um das, wofür Ich Dank sage? Ihr esset nun oder trinket oder tut etwas; so tut alles zur Ehre Gottes. Seid unanstößig den Juden und Griechen und der Gemeine Gottes; gleichwie auch Ich in allem mich allen gefällig mache und suche nicht das, was mir, sondern das, was vielen zuträglich ist, daß sie selig (gerettet) werden. Seid meine Nachfolger, gleich wie Ich Christi. Ich lobe euch aber, ihr Brüder, daß ihr in allen Dingen an mich gedenket und, wie ich euch übergeben habe, die übergebenen Lehren behaltet. Ich will aber, daß ihr wisset, daß eines jeden Mannes Haupt Christus ist; das Haupt aber eines Weibes der Mann; das Haupt Christi aber Gott. Ein jeglicher Mann, welcher betet oder weissagt, und hat etwas um das Haupt, verunehrt sein Haupt; ein jegliches Weib aber, das da betet oder weissagt mit unbedecktem Haupt, verunehrt ihr Haupt; denn es ist ebenso viel, als wäre sie beschoren. Denn so ein Weib sich nicht bedeckt, so schneide sie auch das Haar ab. Nun es aber etwas Häßliches an einem Weibe ist, wenn sie das Haar abschneiden oder sich bescheren läßt, so bedecke sie sich. Denn der Mann zwar soll das Haupt nicht bedecken, weil er Gottes Bild und Ehre ist; das Weib aber ist des Mannes Ehre; denn der Mann ist nicht vom Weibe, sondern das Weib vom Manne; denn auch der Mann ist nicht erschaffen um des Weibes willen, sondern das Weib um des Mannes willen. Darum soll das Weib eine Macht auf dem Haupte haben um der Engel willen. Doch ist weder der Mann ohne das Weib, noch das Weib ohne den Mann, in dem Herrn; denn gleichwie das Weib von dem Manne ist, also ist auch der Mann durch das Weib; alles aber von Gott. Richtet bei euch selbst: Steht es wohl, daß ein Weib unbedeckt zu Gott bete? Oder lehrt euch nicht auch selbst die Natur, daß wenn der Mann lange Haare hat, es ihm eine Unehre ist? Wenn aber das Weib lange Haare hat, so ist es ihr eine Ehre; dieweil das Haar ihr für eine Hülle gegeben ist. Dünkt es aber jemand gut zu streiten, so haben Wir dergleichen Gewohnheit nicht; und die Gemeinen Gottes auch nicht. Folgendes aber gebiete ich und lobe es nicht, daß ihr so, wie es nicht zur Besserung, sondern zum Nachteil gereicht, zusammenkommt. Denn erstlich, wenn ihr zusammenkommt in der Gemeine, höre ich, es seien Trennungen unter euch; und einesteils glaube ich's; Denn es müssen auch Sekten unter euch sein, auf daß die Rechtschaffenen unter euch offenbar werden. Wenn ihr nun miteinander zusammenkommt, so kann man des Herrn Abendmahl nicht essen; denn ein jeglicher nimmt sein eigenes Abendmahl vorher bei dem Essen, und der eine ist hungrig, der andere trinkt sich voll. Habt ihr denn keine Häuser zum Essen und Trinken? Oder verachtet ihr die Gemeine Gottes und beschämt die, so nichts haben? Was soll ich euch sagen? Soll ich euch hiebei loben? Ich lobe euch nicht. Denn Ich habe es von dem Herrn empfangen, welches ich auch euch übergeben habe, daß der Herr Jesus in der Nacht, da er verraten ward, Brot nahm und dankte und brach's und sprach: (Nehmet, esset,) dies ist mein Leib, der für euch (gegeben wird); dies tut zu meinem Angedenken. Desselbigengleichen auch den Becher, nach dem Abendessen, und sprach: Dieser Becher ist das neue Testament in meinem Blut; dies tut, so oft ihr's trinket, zu meinem Angedenken. Denn so oft ihr dieses Brot esset und den Becher trinket, so verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis daß er kommt. Wer also isset das Brot und trinket den Becher des Herrn unwürdig, der wird schuldig sein des Leibes und des Blutes des Herrn. Es prüfe aber der Mensch sich selbst; und also esse er von dem Brot und trinke von dem Becher; denn welcher unwürdig isset und trinket, der isset und trinket sich selber ein Gericht, da er nicht unterscheidet den Leib des Herrn. Um deswillen sind viele Schwache und Kranke unter euch; und manche entschlafen. Denn wenn wir uns selber beurteilten, so würden wir nicht geurteilt; wenn wir aber geurteilt werden, so werden wir vom Herrn gezüchtigt, damit wir nicht mit der Welt verurteilt werden. Also, meine Brüder, wenn ihr zusammenkommt zum Essen, so wartet aufeinander; hungert aber jemand, so esse er daheim, auf daß ihr nicht zu einem Gericht zusammenkommt. Die übrigen (Dinge) aber werde ich, wenn ich komme, verordnen. Betreffend aber die geistlichen (Gaben, ihr) Brüder, so will ich nicht, daß ihr unberichtet seid. Ihr wisset, daß ihr, da ihr Heiden waret, zu den sprachlosen Götzen so geführt wurdet und euch hinführen ließet; darum tue ich euch kund, daß niemand, der in dem Geist Gottes redet, Jesum einen Bann heißt; und niemand kann sagen: der Herr Jesus, denn in dem heiligen Geist. Es sind aber unterschiedene Gnadengaben; aber eben der Geist; Geist; und es sind unterschiedene Bedienungen; aber eben der Herr; und es sind unterschiedene Wirkungen; aber eben der Gott, der da wirket alles in allem. Einem jeden aber wird gegeben die Offenbarung des Geistes zum Nutzen. Denn dem einen wird durch den Geist gegeben die Rede der Weisheit, einem andern die Rede der Erkennt nis, nach eben dem Geist; dem andern aber der Glaube, in eben dem Geist; einem andern aber die Gnadengaben der Kuren, in eben dem Geist; einem andern aber die Wirkungen der Kräfte, einem andern Weissagung, einem andern die Unterscheidungen der Geister, dem andern aber die Gattungen der Sprachen, einem andern die Auslegung der Sprachen. Alles dieses aber wirkt der Eine und eben derselbe Geist und teilt einem jeden besonders aus, wie er will. Denn gleichwie Ein Leib ist und viele Glieder hat, alle die Glieder aber des Leibes, da ihrer viel sind, ein einziger Leib sind; also auch (der) Christus. Denn in Einem Geist sind Wir alle zu Einem Leib getauft; wir seien Ju den oder Griechen, Knechte oder Freie; und sind alle mit Einem Geist getränkt. Denn auch der Leib ist nicht ein einziges Glied, sondern viele. Wenn der Fuß sagt: Ich bin keine Hand; ich gehöre nicht zum Leib; das macht nicht, daß er nicht sollte zum Leib gehören. Und wenn das Ohr sagt: Ich bin kein Auge; ich gehöre nicht zum Leib; das macht nicht, daß es nicht sollte zum Leib gehören. Wenn der ganze Leib Auge (wäre), wo (wäre) das Gehör? Wenn (er) ganz Gehör (wäre), wo (wäre) der Geruch? Nun aber hat Gott die Glieder gesetzt, ein jegliches derselben besonders am Leibe, wie er gewollt hat. Wenn aber die alle ein einziges Glied wären, wo (wäre) der Leib? Nun aber sind zwar viele Glieder, aber ein einziger Leib. Dazu kann das Auge nicht sagen zu der Hand: Ich bedarf dein nicht; oder wiederum das Haupt zu den Füßen: Ich bedarf euer nicht; sondern vielmehr, die einen dünken die schwächeren Glieder des Leibes zu sein, sind nötig; und die uns dünken die unehrlicheren vom Leibe zu sein, diesen legen wir desto mehr Ehre an; und die unanständigen an uns haben desto mehr Wohlstand; die wohlanständigen aber an uns bedürfen's nicht; sondern Gott hat den Leib zusammengemengt und dem, das weniger hatte, desto mehr Ehre gegeben, damit nicht eine Trennung am Leibe sei, sondern die Glieder füreinander einerlei Sorge tragen; und wenn ein einziges Glied leidet, so leiden alle die Glieder mit; oder wenn ein einziges Glied herrlich gehalten wird, so freuen sich alle die Glieder mit. Ihr aber seid Christi Leib, und Glieder zum Teil. Und zwar hat Gott etliche gesetzt in der Gemeine für das erste zu Aposteln; für das zweite Propheten; drittens Lehrer; ferner Wundertäter; sodann Gnadengaben zu Kuren, Hil feleistungen, Regierungen, Sprachengattungen. Sind sie alle Apostel? Sind sie alle Propheten? Sind sie alle Lehrer? Sind sie alle Wundertäter? Haben sie alle die Gnadengaben zu Kuren? Reden sie alle mit Sprachen? Legen sie alle aus? Eifert aber den besseren Gnadengaben nach; und ich zeige euch noch darüber hinaus den Weg. Wenn ich mit den Sprachen der Menschen und der Engel rede, aber nicht Liebe habe, so bin ich erst ein tönend Erz oder eine klingende Zimbel. Und wenn ich Weissagung habe und weiß alle Geheimnisse und alle Erkenntnis, und wenn ich allen Glauben habe, also daß ich Berge versetze, aber nicht Liebe habe, so bin ich nichts. Und wenn ich all mein Vermögen austeile, und wenn ich meinen Leib hingebe, daß ich gebrannt werde, aber nicht Liebe habe, so hilft es mir nichts. Die Liebe ist langmütig, sie ist gütig; die Liebe eifert nicht, die Liebe tut nicht groß, sie blähet sich nicht auf; sie bezeugt sich nicht unartig, sie sucht nicht das Ihre, sie entrüstet sich nicht, sie rechnet das Böse nicht zu; sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie hat aber Freude an der Wahrheit. Alles läßt sie hingehen, alles glaubt sie, alles hofft sie, alles erduldet sie. Die Liebe verfällt nimmer. Es mögen aber Weissagungen sein, so werden sie abgetan werden; oder Sprachen, so werden sie aufhören; oder Erkenntnis, so wird sie abgetan werden. Denn Stückwerk ist es, daß wir erkennen; und Stückwerk ist es, daß wir weissagen; wenn aber kommt das Vollkommene, alsdann wird das Stückwerk abgetan werden. Da ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind; hatte Einbildungen wie ein Kind; hatte Gedanken wie ein Kind; da ich aber ein Mann ward, tat ich ab, was kindisch war. Denn wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem Rätsel; alsdann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt kenne ich stückweise; alsdann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin. Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber unter diesen ist die Liebe. Jaget der Liebe nach; eifert um die Geistesgaben, vielmehr aber, daß ihr weissagen möget. Denn der mit einer Sprache redet, redet nicht (den) Menschen, sondern Gott; denn niemand hört es, im Geist aber redet er Geheimnisse; der aber weissagt, redet den Menschen Erbauung und Ermahnung und Trost. Wer mit einer Sprache redet, erbaut sich selbst; wer aber weissagt, erbaut eine Gemeine. Ich will aber, daß ihr alle mit Sprachen redet, noch mehr aber, daß ihr weissaget; denn der ist größer, der da weissagt, als der mit Sprachen redet; es sei denn, daß er es auslege, damit die Gemeine eine Erbauung bekomme. Nun aber, ihr Brüder, wenn ich zu euch käme und redete mit Sprachen, was würde ich euch nützen, wenn ich nicht zu euch redete entweder durch Entdeckung oder durch Erkenntnis oder durch Weissagung oder durch Lehre? Wenn gleichwohl die leblosen Dinge, die einen Schall geben, es sei eine Pfeife oder eine Harfe, keinen Unterschied bei den Stimmen geben, wie wird man das kennen, was gepfiffen oder geharfet ist? Und wenn eine Trompete einen undeutlichen Schall gibt, wer wird sich zum Streit rüsten? Also wenn auch Ihr bei der Sprache keine vernehmliche Rede gebt, wie wird man das kennen, was geredet wird? Denn ihr werdet in die Luft reden. Es sind soundso viel Gattungen von Stimmen auf der Welt, und ihrer keine ist ohne Stimme. Wenn ich nun nicht weiß, was die Stimme gilt, so werde ich dem, der da redet, landfremd, und der da redet, mir landfremd sein. Also auch Ihr, sintemal ihr mit den Geistern eifert, trachtet darnach, daß euer Überfluß zu der Erbauung der Gemeine gereiche. Darum, wer mit einer Sprache redet, der bete, daß er auslegen möge. Denn wenn ich mit der Sprache bete, so betet mein Geist; aber mein Sinn ist ohne Frucht. Was ist's nun? Ich will beten mit dem Geist, ich will aber auch beten mit dem Sinn. Ich will Psalmen singen mit dem Geist, ich will aber auch Psalmen singen mit dem Sinn. Sonst, wenn du segnest mit dem Geist, wie wird der, so die Stelle des Laien bekleidet, das Amen zu deiner Danksagung sprechen, sintemal er, was du sagst, nicht weiß? Denn Du danksagest zwar fein; aber der andere wird nicht erbaut. Ich danke Gott, daß ich mehr als ihr alle mit Sprachen rede; aber in einer Gemeine will ich lieber fünf Worte durch meinen Sinn reden, damit ich auch andere unterweise, als zehntausend Worte mit einer Sprache. Brüder, werdet nicht Kinder am Verstand; sondern der Untugend halber seid kindisch, am Verstand aber werdet vollkommen. In dem Gesetz steht geschrieben: Ich will mit anderen Sprachen und mit anderen Lippen reden zu diesem Volk, und auch so werden sie mir nicht Gehör geben, spricht der Herr. Also sind die Sprachen zum Zeichen nicht denen, die da glauben, sondern den Ungläubigen; die Weissagung aber nicht den Ungläubigen, sondern denen, die da glauben. Wenn nun die Gemeine ganz miteinander zusammenkäme und alle mit Sprachen redeten, es kämen aber Laien oder Ungläubige hinein, würden sie nicht sagen, ihr wäret unsinnig? Wenn sie aber alle weissagen, und es kommt irgendein Ungläubiger oder Laie hinein, so wird er von allen überzeugt, von allen beurteilt; das Verborgene seines Herzens wird offenbar; und also wird er aufs Angesicht fallen, Gott anbeten und heraussagen, daß Gott wahrhaftig in euch sei. Was ist's nun, ihr Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat je einer unter euch ein Lied, er hat eine Lehre, er hat eine Entdeckung, er hat eine Sprache, er hat eine Auslegung. Lasset alles zur Erbauung geschehen, und wenn jemand mit einer Sprache redet, (so tuen es) je zwei oder auf das höchste drei, und nacheinander, und einer lege es aus. Ist aber kein Ausleger da, so schweige er in der Gemeine, ihm selbst aber rede er und Gott. Der Propheten aber zwei oder drei sollen reden, und die andern es beurteilen; wenn aber eine Entdeckung gesc Denn ihr könnt, einer nach dem andern, alle weissagen, auf daß alle lernen und alle ermuntert werden; und die Geister der Propheten sind den Propheten untertan. Denn Gott ist nicht von der Unordnung, sondern vom Frieden, wie in allen Gemeinen der Heiligen. Die Weiber sollen schweigen in euren Versammlungen; denn es ist ihnen nicht aufgetragen zu reden, sondern untertan zu sein, wie auch das Gesetz sagt. Wollen sie aber etwas lernen, so sollen sie daheim ihre eigenen Männer fragen. Denn es steht Weibern übel an, in einer Gemeine zu reden. Oder ist von euch das Wort Gottes ausgekommen? Oder ist es zu euch allein gelangt? So es jemand dünkt, er sei ein Prophet oder geistlich, so erkenne er, was ich euch schreibe, daß es des Herrn Gebote sind. So aber jemand unwissend ist, so sei er unwissend. Also, ihr Brüder, seid eifrig auf das Weissagen, und das Reden in Sprachen verwehret nicht. Alles aber lasset nach der Wohl-anständigkeit und nach der Ordnung geschehen. Ich tue euch aber kund, ihr Brüder, das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, welches ihr auch angenommen habt, in welchem ihr auch nun stehet, durch welches ihr auch selig (gerettet) werdet; mit welchem Grund ich es euch verkündigt habe, so ihr es behaltet; es wäre denn, daß ihr umsonst gläubig geworden wäret. Ich habe es nämlich euch unter den ersten (Lehren) übergeben, welches ich auch empfangen hatte, daß Christus gestorben sei für unsere Sünden, nach den Schriften; und daß er begraben sei, und daß er auferweckt sei am dritten Tage, nach den Schriften; und daß er erschienen sei dem Kephas, hernach den Zwölfen. Darnach ist er erschienen mehr denn fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die mehreren bis jetzt vorhanden sind, etliche aber sind auch entschlafen. Darnach ist er erschienen Jakobus, hernach den Aposteln zusammen. Am letzten aber unter allen ist er, als wie der unzeitigen Geburt, auch mir erschienen. Denn Ich bin der geringste unter den Aposteln, (als) der ich nicht wert bin, ein Apostel zu heißen, darum daß ich die Gemeine Gottes verfolgt habe. Aber durch die Gnade Gottes bin ich, was ich bin, und seine Gnade gegen mich ist nicht leer abgegangen, sondern ich habe mehr als sie alle gearbeitet, nicht aber Ich, sondern die Gnade Gottes, die mit mir war. Es sei nun Ich oder jene, also predigen wir, und also habt ihr geglaubt. So aber Christus gepredigt wird, daß er von den Toten auferweckt ist, wie sagen etliche unter euch, es sei keine Auferstehung der Toten? So nun keine Auferstehung der Toten ist, so ist auch Christus nicht auferweckt; ist aber Christus nicht auferweckt, so ist denn unsere Predigt leer; so ist auch euer Glaube leer. Dazu werden wir befunden als falsche Zeugen Gottes, daß wir wider Gott gezeugt hätten, er hätte Christum auferweckt, den er nicht auferweckt hätte; so anders die Toten nicht auferweckt werden. Denn wenn die Toten nicht auferweckt werden, so ist auch Christus nicht auferweckt worden; ist aber Christus nicht auferweckt worden, so ist euer Glaube eitel; so seid ihr noch in euren Sünden; so sind denn auch die, so in Christo entschlafen sind, verloren gegangen. Haben wir nur dieses Lebens halber eine Hoffnung in Christo bekommen, so sind wir jämmerlicher als alle Menschen. Nun aber ist Christus auferweckt von den Toten, der Erstling derer, die da entschlafen sind. Denn da durch einen Menschen der Tod gekommen, so kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten; denn gleichwie in Adam alle sterben, also werden auch in Christo alle lebendig gemacht werden. Ein jeglicher aber in seiner eigenen Ordnung. Der Erstling Christus, darnach die, so Christi sind, in seiner Zukunft; hernach das Ende, wenn er überantworten wird die Regierung dem Gott und Vater; wenn er aufheben wird alles Fürstentum und alle Gewalt und Macht. Denn Er muß regieren, bis er alle Feinde unter seine Füße legt. Der letzte Feind, der aufgehoben wird, ist der Tod. Denn alles hat er untergetan un-ter seine Füße; wenn er aber sagt, daß alles untergetan worden sei, ist's offenbar, daß es sei außer demjenigen, der ihm das alles untergetan hat; wenn aber das alles ihm untergetan werden wird, alsdann wird auch er selbst, der Sohn, untertan werden dem, der ihm das alles untergetan hat; auf daß Gott sei alles in allen. Was würden sonst tun, die sich taufen lassen über den Toten? Wenn doch die Toten nicht auferstehen, was lassen sie sich auch taufen über den Toten? Was sind auch Wir alle Stunde in Gefahr? Täglich sterbe ich, bei eurem Ruhm, ihr Brüder, den ich habe in Christo Jesu, unserem Herrn. Wenn ich menschlicher Weise zu Ephesus mit Tieren gestritten habe, was hilft es mich? Wenn die Toten nicht auferweckt werden, so lasset uns essen und trinken; denn morgen sterben wir dahin. Irret euch nicht; böse Geschwätze verderben gute Sitten. Werdet recht nüchtern und sündiget nicht; denn etliche haben Un-wissenheit von Gott. Zur Beschämung sage ich es euch. Aber es wird jemand sagen: Wie werden die Toten auferweckt? Mit welchem Leibe aber kommen sie? Du Unbesonnener, was Du säest, wird nicht lebendig gemacht, es sterbe denn; und was du säest, säest du nicht als den Leib, der werden wird; sondern ein bloßes Korn, etwa von Weizen oder der übrigen einem; aber Gott gibt ihm einen Leib, wie er gewollt hat, und einem jeglichen der Samen seinen eigenen Leib. Nicht alles Fleisch ist einerlei Fleisch; sondern ein anderes ist zwar der Menschen, ein anderes Fleisch aber des Viehs, ein anderes der Vögel, ein anderes der Fische. Und es gibt himmlische Körper und irdische Körper; aber eine andere Klarheit ist der himmlischen, eine andere der irdischen. Eine andere Klarheit ist der Sonne, und eine andere Klarheit des Mondes, und eine andere Klarheit der Sterne; denn ein Stern ist unterschieden von dem andern an Klarheit. So ist auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät in Verwesung, es wird erweckt in Unverweslichkeit; es wird gesät in Unehre, es wird erweckt in Klarheit; es wird gesät in Schwachheit, es wird erweckt in Kraft; es wird gesät ein natürlicher Leib, es wird erweckt ein geistlicher Leib. Es ist ein natürlicher Leib, und es ist ein geistlicher Leib. Also steht auch geschrieben: Es ward der erste Adam zu einer lebendigen Seele, der letzte Adam zu einem lebendigmachenden Geist. Aber nicht der erste ist der geistliche; sondern der natürliche, darnach der geistliche. Der erste Mensch ist aus Erde, irdisch; der andere Mensch ist der Herr aus dem Himmel. Welcherlei der Irdische ist, solcherlei sind auch die Irdischen; und welcherlei der Himmlische ist, solcherlei sind auch die Himmlischen; und gleichwie wir getragen haben das Bild des Irdischen, sollen wir tragen auch das Bild des Himmlischen. Dieses aber sage ich, ihr Brüder, daß Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht können ererben; und die Verwesung ererbt nicht die Unverweslichkeit. Siehe, ein Geheimnis sage ich euch: Wir werden alle zwar nicht entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, in einem Nu, in einem Augenblick, in der letzten Trompete, denn man wird trompeten, und die Toten werden erweckt werden unverweslich, und Wir werden verwandelt werden. Denn dies Verwesliche muß anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche anziehen die Unsterblichkeit hieht einem andern, der da sitzt, so schweige der erste. Wenn aber dies Verwesliche wird anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche wird anziehen die Unsterblichkeit, alsdann wird ge schehen das Wort, das geschrieben ist: Der Tod ist verschlungen in den Sieg. Wo ist, du Tod, dein Stachel? Wo ist, du Hölle, dein Sieg? Aber der Stachel des Todes ist die Sünde; die Kraft aber der Sünde ist das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gegeben hat durch unseren Herrn Jesum Christum. Also, meine geliebten Brüder, seid fest, unbeweglich, immer völlig in dem Werk des Herrn; weil ihr wisset, daß eure Arbeit nicht leer ist in dem Herrn. Betreffend aber die Steuer für die Heiligen: wie ich den Gemeinen in Galatien verordnet habe, also macht's auch Ihr. Am ersten Tag einer jeden Woche lege ein jeglicher unter euch bei sich selbst zurück und sammle einen Vorrat von dem, was ihm wohl gelegen ist; auf daß nicht, wenn ich komme, die Steuern erst vorzunehmen seien. Wenn ich aber angelange, werde ich diejenigen, die ihr für tüchtig erkennt, mit Briefen schicken, daß sie eure Wohltat gen Jerusalem überliefern; wenn es aber wert ist, daß auch Ich hinreise, werden sie mit mir reisen. Ich werde aber zu euch kommen, wenn ich Mazedonien durchziehe; denn durch Mazedonien ziehe ich; bei euch aber werde ich vielleicht bleiben oder auch überwintern, daß Ihr mich geleitet, wo ich hinziehe. Denn ich will euch nunmehr nicht unterwegs sehen; ich hoffe aber, eine Zeitlang bei euch zu verbleiben, so der Herr es gestatten wird. Ich werde aber noch zu Ephesus bleiben bis Pfingsten; denn es ist mir eine große Tür er öffnet, da viel zu tun ist, und die Widerwärtigen sind viel. Wenn aber Timotheus kommt, so sehet, daß er ohne Furcht bei euch sei; denn das Werk des Herrn treibt er auch wie Ich; daß ihn nun nicht jemand verachte. Geleitet ihn aber im Frieden, daß er zu mir komme; denn ich warte auf ihn mit den Brüdern. Betreffend aber Apollos den Bruder, so habe ich ihm sehr zugeredet, daß er zu euch käme mit den Brüdern; und es wollte gar nicht sein, daß er diesmal käme; er wird aber kommen, wenn er Gelegenheit haben wird. Wachet, seid standhaft im Glauben; seid männlich, seid stark; alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen. Ich ermahne euch aber, ihr Brüder, ihr wisset von dem Hause des Stephanas, daß es Achajas Erstling ist und sie sich den Heiligen zu dienen gewidmet haben; daß auch Ihr solchen untertan seid und einem jeden, der mitwirkt und arbeitet. Ich freue mich aber über die Gegenwart des Stephanas und Fortunatus und Achaikus, daß euren Abgang diese erstattet haben. Denn sie haben erquickt meinen Geist und den eurigen. Erkennet denn dergleichen (Leute). Es grüßen euch die Gemeinen Asiens. Es grüßen euch in dem Herrn vielfältig Aquila und Priscilla samt der Gemeine in ihrem Hause. Es grüßen euch die Brüder alle. Grüßet einander mit einem heiligen Kuß. Der Gruß mit meiner Hand, des Paulus. So jemand den Herrn Jesum Christum nicht liebt, so sei er ein Bann, Maranatha. Die Gnade des Herrn Jesu Christi (sei) mit euch. Meine Liebe (sei) mit euch allen in Christo Jesu. Paulus, Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, und Timotheus der Bruder, der Gemeine Gottes, die zu Korinth ist, samt den Heiligen allen, die in ganz Achaja sind: Gnade (widerfahre) euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesu Christo. Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesu Christi, der Vater der Erbarmungen und Gott alles Trostes, der uns tröstet über aller unserer Drangsal, daß wir trösten können die, so da sind in aller Drangsal, durch den Trost, womit wir selbst getröstet werden von Gott; denn gleichwie die Leiden Christi häufig an uns kommen, also ist durch Christum auch unser Trost häufig. Es sei aber, daß wir gedrängt werden, (so ist's) um eures Trostes und Heils willen; oder daß wir getröstet werden, (so ist's) um eures Trostes willen, welcher kräftig ist bei Erduldung eben der Leiden, welche auch Wir leiden, und unsere Hoffnung ist fest für euch, indem wir wissen, daß gleichwie ihr teilhaftig seid der Leiden, so (seid ihr) auch des Trostes (teilhaftig). Wir wollen nämlich nicht, daß ihr unberichtet seid, ihr Brüder, unserer Drangsal halber, die uns in Asien widerfuhr; daß wir aufs höchste beschwert gewesen sind über Vermögen, also daß wir auch am Leben verzweifelten; ja wir selbst haben bei uns selbst den Tod für ausgemacht gehalten, auf daß wir uns nicht möchten auf uns selbst verlassen, sondern auf Gott, der die Toten erweckt; der uns aus einem so großen Tode errettet hat und errettet, auf den wir die Hoffnung gesetzt haben, daß er uns noch ferner erretten werde. Wobei auch Ihr für uns mit Flehen anlieget, damit in mancherlei Betrachtungen die Gnadengabe gegen uns durch viele mit Dank erkannt werde unsertwegen. Denn unser Ruhm ist dieser, (nämlich) das Zeugnis unseres Gewissens, daß wir in Einfalt und Lauterkeit Gottes, nicht in fleischlicher Weisheit, sondern in der Gnade Gottes gewandelt haben auf der Welt, vornehmlich aber bei euch. Denn wir schreiben euch nichts anderes, als was ihr leset oder auch erkennet, und, wie ich hoffe, auch bis ans Ende erkennen werdet, wie ihr uns auch erkannt habt zum Teil, dieweil wir euer Ruhm sind, gleichwie auch Ihr der unsere, an dem Tage des Herrn Jesu. Und in diesem Vertrauen habe ich voriges Mal zu euch kommen wollen, auf daß ihr eine zweite Gnade haben möchtet, und durch euch nach Mazedonien ziehen und wieder von Mazedonien zu euch kommen und mich von euch geleiten lassen nach Judäa. Habe ich mich nun, da ich dieses wollte, mich der Leichtsinnigkeit bedient? Oder ist das, was ich beratschlage, nach dem Fleisch beratschlagt, damit bei mir das Ja und das Nein wäre? Getreu aber ist Gott, daß unser Wort, das an euch (erging), nicht Ja und Nein ward; denn der Sohn Gottes, Jesus Christus, der unter euch durch uns gepredigt ist, durch mich und Silvanus und Timotheus, ward nicht Ja und Nein, sondern es ist Ja in ihm geworden; denn so viele Verheißungen Gottes sind, so ist in ihm das Ja und in ihm das Amen, Gott zu Lobe durch uns. Der uns aber samt euch befestigt auf Christum und uns gesalbt hat, ist Gott; der uns auch versiegelt hat und das Pfand des Geistes gegeben in un sere Herzen. Ich aber rufe Gott zum Zeugen an auf meine Seele, daß ich euch zu schonen nicht mehr nach Korinth gekommen bin; nicht daß wir über euren Glauben herrschen, sondern wir sind Gehilfen eurer Freude, denn ihr seid im Glauben zu stehen gekommen; ich habe aber für mich selbst dieses beschlossen, daß ich nicht wieder in Traurigkeit zu euch kommen möchte Denn wenn Ich euch traurig mache, so ist niemand, der mich erfreue, als derjenige, der von mir traurig gemacht wird; und ich habe euch eben dieses geschrieben, damit ich nicht, wenn ich käme, Traurigkeit hätte an denen, an denen ich mich freuen sollte; da ich mich zu euch allen versehe, daß meine Freude euer aller (Freude) sei. Denn aus vieler Bedrängnis und Angst des Herzens habe ich euch ge schrieben mit vielen Tränen; nicht daß ihr solltet traurig gemacht wer den, sondern damit ihr erkenntet die Liebe, welche ich habe häufiger gegen euch. So aber jemand Traurigkeit erweckt hat, so hat er nicht mich traurig gemacht, ohne zum Teil, damit ich nicht euch alle überladen dürfte. Genug ist für solchen dieser Verweis, der ihm von den meisten (geworden ist); also daß im Gegenteil vielmehr ihr zu vergeben und zu trösten habt, damit solcher nicht etwa von noch größerer Traurigkeit verschlungen werde. Darum ermahne ich euch, daß ihr gegen ihn die Liebe vorwalten lasset. Denn dazu habe ich auch geschrieben, daß ich erkennte, ob ihr rechtschaffen seid, in allen Dingen gehorsam zu sein. Wem aber ihr etwas vergebet, dem vergebe auch Ich; denn auch Ich, was ich vergeben habe, wenn ich etwas vergeben habe, (habe ich vergeben) um euretwillen, vor dem Angesicht Christi, damit wir nicht übervorteilt werden vom Satan; denn seine Gedanken sind uns nicht unbekannt. Da ich aber nach Troas kam von wegen des Evangeliums Christi, und eine Tür mir eröffnet war in dem Herrn, hatte ich keine Ruhe an meinem Geist, da ich Titus, meinen Bruder, nicht antraf; sondern nahm Abschied von ihnen und zog aus nach Mazedonien. Aber Gott sei Dank, der uns allezeit im Triumph aufführt in Christo und den Geruch seiner Erkenntnis durch uns offenbart an jedem Ort; dieweil wir Gott ein guter Geruch Christi sind an denen, die selig Diesen ein Geruch des Todes zum Tode; jenen ein Geruch des Lebens zum Leben. Und wer ist zu diesen (Dingen) tüchtig? Denn wir sind nicht wie so viele, die das Wort Gottes verfälschen, sondern wir reden aus Lauterkeit, als aus Gott, vor Gott, in Christo. Heben wir an, abermals uns selbst zu empfehlen? Oder bedürfen wir, wie etliche, Empfehlungsbriefe an euch oder von euch? Unser Brief seid Ihr, der eingeschrieben ist in unseren Herzen; der erkannt und gelesen wird von allen Menschen; da ihr offenbar werdet, daß ihr Christi Brief seid, der von uns be dient ist; der eingeschrieben ist nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht in steinernen Tafeln, sondern in fleischernen Tafeln des Herzens. Solch Vertrauen aber haben wir durch Christum zu Gott, nicht daß wir tüchtig sind von uns selbst etwas zu gedenken, als aus uns selbst, sondern unsere Tüchtigkeit ist aus Gott; welcher uns auch tüchtig gemacht hat (als) Diener des neuen Testaments; nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig. So aber der Dienst des Todes in Buchstaben in Steine eingeprägt zu einer Klarheit gelangt ist, also daß die Kinder Israel nicht konnten in das Angesicht Moses hinsehen, wegen der Klarheit seines Angesichts, die abgetan wird, wie wird nicht viel mehr der Dienst des Geistes in Klarheit sein? Denn so der Dienst der Verdammnis Klarheit ist, viel mehr hat der Dienst der Gerechtigkeit einen Überfluß an Klarheit. Denn auch das, so verklärt war, war nicht einmal verklärt in diesem Stück, wegen der übertreffenden Klarheit. Denn wenn das, so abgetan wird, bei Klarheit ist; viel mehr ist das, so da bleibt, in Klarheit. Da wir nun eine solche Hoffnung haben, brauchen wir vieler Freudigkeit, und nicht wie Mose eine Decke legte auf sein Angesicht, indem die Kinder Israel nicht sehen auf das Ende dessen, das abgetan wird, sondern ihre Sinnen sind ver stockt. Denn bis auf den heutigen (Tag) bleibt eben die Decke über dem Verlesen des alten Testaments und wird nicht aufgedeckt, weil sie in Christo abgetan wird; aber bis auf den heutigen Tag, wenn Mose verlesen wird, liegt eine Decke auf ihrem Herzen; wenn es sich aber bekehren wird zu dem Herrn, so wird die Decke hinweggetan. Der Herr aber ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. Wir aber alle schauen mit aufgedecktem Angesicht die Klarheit des Herrn, wie im Spiegel, und werden zu einerlei Bild verwandelt von Klarheit zu Klarheit, als von des Herrn Geist. Darum, da wir diese Bedienung haben, so werden wir, gleichwie uns Barmherzigkeit widerfahren ist, nicht müde, sondern haben der Scheue, die sich verborgen hält, abgesagt, indem wir nicht in Hinterlist wandeln, auch das Wort Gottes nicht fälschen; son dern mit Offenbarung der Wahrheit uns selbst empfehlen an alles Gewis sen der Menschen, vor Gott. Ist aber auch nun unser Evangelium verdeckt, so ist's bei denen, die verloren gehen, verdeckt, bei denen der Gott dieser Welt die Sinne der Ungläubigen verblendet hat, damit ihnen nicht scheine die Erleuchtung des Evangeliums der Klarheit Christi; welcher ist Gottes Ebenbild. Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Christum Jesum (als) den Herrn; uns selbst aber (als) eure Knechte um Jesu willen; dieweil der Gott, der da sprach, daß aus Finsternis Licht scheinen sollte, (es ist,) der geschienen hat in unseren Herzen, zur Erleuchtung der Erkenntnis der Klarheit Gottes in dem Angesicht (Jesu) Christi. Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, auf daß die Vortrefflichkeit der Kraft sei Gottes und nicht aus uns. Da werden wir in allen Dingen gedrängt, aber es wird uns nicht zu eng; wir sehen keinen Ausgang, aber am Ausgang fehlt es nicht; wir werden verfolgt, werden aber nicht verlassen; wir werden nieder geworfen, aber wir kommen nicht um. Allezeit tragen wir die Tötung (des Herrn) Jesu am Leibe umher, auf daß auch das Leben Jesu an unserem Leibe offenbar werde. Denn immer werden Wir, die wir leben, in den Tod hingegeben um Jesu willen, auf daß auch das Leben Jesu offenbar werde an unserem sterblichen Fleische. Also ist der Tod mächtig an uns, aber das Leben an euch. Da wir aber eben den Geist des Glaubens haben, (so ist's,) wie geschrieben steht: Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet; Wir glauben auch, darum so reden wir auch; dieweil wir wissen, daß der, so den Herrn Jesum hat auferweckt, wird auch uns durch Jesum auferwecken und darstellen samt euch. Denn das alles (ist) um euretwillen, auf daß die überschwengliche Gnade wegen der Danksagung der Mehreren überfließe zu der Ehre Gottes. Darum werden wir nicht müde; sondern ob auch unser äußerlicher Mensch verdirbt, so Denn unsere Drangsal, die im Nu vorbei und etwas Leichtes ist, wo sie am höchsten ist, bringt noch höher ein ewiges Gewicht der Herrlichkeit uns zuwege, indem Wir nicht zielen auf das, was man sieht, sondern auf das, was man nicht sieht. Denn was man sieht, ist zeitlich; was man aber nicht sieht, ist ewig. Denn wir wissen, daß, wenn unser irdisches Haus der Hütte abgebrochen wird, wir ein Gebäude aus Gott haben, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, ewig, in den Himmeln. Denn auch hierin seufzen wir, da uns verlangt, mit unserer Behausung, die aus dem Himmel ist, überkleidet zu werden; so wir anders, auch da wir bekleidet sind, uns nicht werden bloß erfinden lassen; denn auch wir, die wir in der Hütte sind, seufzen, (als) beladen; indem wir nicht wollen entkleidet, sondern überkleidet werden, auf daß das Sterbliche verschlungen würde von dem Leben Der uns aber eben hierzu bereitet hat, ist Gott, der uns auch das Pfand des Geistes gegeben hat. Da wir also jederzeit beherzt sind und wissen, daß wir, da wir in dem Leibe daheim sind, von dem Herrn in der Fremde sind; denn beim Glauben wandeln wir, und nicht beim Augenschein; so sind wir doch nun beherzt und tragen vielmehr Wohlgefallen, aus dem Leibe zu wandern und heimzugehen zu dem Herrn. Darum legen wir uns auch darauf, daß wir, wir mögen in der Fremde sein oder heimgehen, ihm wohlgefällig seien. Denn wir alle müssen offenbar werden vor dem Richtstuhl Christi, auf daß ein jeder das empfange, was er mit dem Leibe zu empfangen hat; nachdem er getan hat, entweder Gutes oder Böses. Weil wir nun die Furcht des Herrn wissen, so machen wir es so, daß die Menschen uns Gutes zutrauen mögen, Gott aber halten wir uns offenbart; ja ich hoffe, auch bei euren Gewissen offenbart zu sein. Denn wir empfehlen uns nicht abermals euch, sondern wir tun's, euch Anlaß zu geben eines Ruhms für uns, damit ihr (solchen) habt gegen die, so sich ins Gesicht rühmen und nicht dem Herzen nach. Denn gehen wir zu weit, so tun wir's Gott; sind wir vernünftig, so sind wir's euch. Denn die Liebe Christi treibt uns ein, indem wir diesen Schluß machen, daß, so Einer für alle gestorben, so sind sie denn alle gestorben; und für alle ist er gestorben, auf daß die Lebendigen nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferstanden ist. Also wissen Wir von nun an von niemand nach dem Fleisch; ja wenn wir auch Christum gekannt haben nach dem Fleisch, so kennen wir doch jetzt ihn so nicht mehr. Also, wenn jemand in Christo ist, so ist eine neue Kreatur da. Das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden wird doch der innerliche von Tag zu Tag erneuert. Aber das alles aus Gott, der uns mit sich selber versöhnt hat durch Christum und uns den Dienst der Versöhnung gegeben; wie daß Gott war in Christo, die Welt mit sich selber versöhnend, da er ihnen ihre Sündenfälle nicht zuge rechnet und in uns das Wort der Versöhnung gelegt hat. So sind wir nun von Christi wegen Botschafter, indem Gott durch uns ermahnt. Wir bitten von Christi wegen: Lasset euch versöhnen mit Gott; denn denjenigen, der von keiner Sünde wußte, hat er für uns zur Sünde gemacht, auf daß Wir werden eine Gerechtigkeit Gottes in ihm. Wir schaffen aber auch mit und ermahnen, daß ihr nicht vergeblich die Gnade Gottes annehmet; denn er spricht: Zur angenehmen Zeit habe ich dich erhört, und am Tage des Heils habe ich dir geholfen; siehe, jetzt (ist) eine angenehme Zeit; siehe, jetzt (ist) ein Tag des Heils; geben auch keinen Anstoß im geringsten, damit die Bedienung nicht getadelt werden möge; sondern in allem stellen wir uns dar als Gottes Diener in vieler Geduld, in Drangsalen, in Nöten, in Ängsten, in Schlägen, in Gefängnissen, in Aufruhren, in Arbeiten, in Wachen, in Fasten, in Keuschheit, in Erkenntnis, in Langmut, in Gütigkeit, im heiligen Geist, in ungeheuchelter Liebe, im Wort der Wahrheit, in der Kraft Gottes, durch die Waffen der Gerechtigkeit rechts und links, durch Ehre und Unehre, durch bösen Namen und guten Namen; als Verführer, und Wahrhaftige; als solche, von denen man nichts weiß, und die erkannt werden; als Sterbende, und siehe, wir leben; als die gezüchtigt, und nicht tot gemacht werden; als die betrübt werden, immerdar aber sich freuen; als Arme, die aber viele reich machen; als die nichts haben, und alles besitzen. Unser Mund hat sich gegen euch aufgetan, ihr Korinther; unser Herz hat sich ausgebreitet. Es ist euch nicht eng bei uns, es ist euch aber eng um euer Herz; aber zu gleicher Vergeltung, als zu Kindern sage ich's, breitet auch Ihr euch aus. Begebet euch unter kein ungleiches Joch mit Ungläubigen. Denn was hat die Gerechtigkeit und die Gottlosigkeit miteinander zu tun? Was hat das Licht für eine Gemeinschaft mit der Finsternis? Wie stimmt Christus mit Belial überein? Oder was für einen Teil hat der Gläubige mit dem Ungläubigen? Ja wie schickt sich der Tempel Gottes zu den Götzen? Ihr nämlich seid ein Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott gesagt hat: Ich werde in ihnen wohnen und in (ihnen) wandeln und werde ihr Gott sein; und Sie werden mir ein Volk sein. Darum gehet von ihrer Mitte aus und sondert euch ab, spricht der Herr, und rühret keinen Unreinen an, so werde Ich euch aufnehmen, und ich werde euer Vater sein, und Ihr werdet meine Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Allmächtige. Da wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so lasset uns von aller Befleckung Fleisches und Geistes uns reinigen und vollenden die Heiligung in der Furcht Gottes. Fasset uns: Niemand haben wir beleidigt; niemand haben wir verderbt; niemand haben wir übervorteilt. Nicht zur Verurteilung sage ich's; denn ich habe zuvor gesagt, daß ihr in unseren Herzen seid, mit zu sterben und mit zu leben. Viele Freudigkeit habe ich gegen euch; viel Rühmens habe ich euretwegen; ich bin erfüllt mit Trost; ich bin überschwenglich in der Freude, bei aller unserer Drangsal. Denn da wir nach Mazedonien kamen, hatte unser Fleisch keine Ruhe, sondern in allem waren wir bedrängt: auswendig mancher Streit, inwendig manche Furcht. Aber der die Niedrigen tröstet, tröstete uns, (nämlich) Gott, durch die Ankunft des Titus; nicht allein aber durch seine Ankunft, sondern auch durch den Trost, womit er getröstet war über euch, da er uns verkündigte euer Verlangen, euer Wehklagen, euren Eifer für mich, also daß ich mich viel mehr freute. Denn ob ich euch schon traurig gemacht habe durch den Brief, so reut es mich nicht, ob es mich schon gereut hat; denn ich sehe, daß derselbe Brief, wenn es auch so ist, eine Weile euch traurig gemacht hat. Nun freue ich mich, nicht daß ihr seid traurig gemacht worden, sondern daß ihr seid traurig gemacht worden zur Buße; denn ihr seid traurig gemacht worden von Gottes wegen, auf daß ihr nicht im geringsten einen Schaden von uns habet. Denn die Traurigkeit von Gottes wegen wirkt eine Buße zur Seligkeit, die nicht zu bereuen ist; aber die Traurigkeit der Welt wirkt den Tod. Denn siehe, eben dieses, daß ihr von Gottes wegen seid traurig gemacht worden, wie großen Fleiß hat es euch gewirkt, dazu Verantwortung, dazu Unwillen; dazu Furcht, dazu Verlangen; dazu Eifer, dazu Rache! Durchgehends habt ihr dargetan, daß ihr rein seid an dem Handel. Darum ob ich euch schon geschrieben habe, (so soll es sein) nicht um deswillen, der beleidigt hat, noch um deswillen, der beleidigt ist; sondern um deswillen, daß unser Fleiß, den wir für euch haben, offenbar würde gegen euch vor Gott. Derhalben sind wir getröstet worden über eurem Trost; überschwenglicher aber haben wir uns viel mehr erfreut über der Freude des Titus, daß sein Geist an euch allen erquickt worden ist; denn wenn ich ihm eurethalben etwas gerühmt habe, bin ich nicht zuschanden geworden; sondern wie wir alles in der Wahrheit (zu) euch geredet haben, so ist auch unser Ruhm gegen Titus (zur) Wahrheit geworden; und sein Inwendiges wallt so viel mehr gegen euch, da er sich erinnert an euer aller Gehorsam, wie ihr mit Furcht und Zittern ihn aufgenommen habt. Ich freue mich, daß ich in allem eurethalben gesichert bin. Wir tun euch aber kund, ihr Brüder, die Gnade Gottes, die gegeben ist in den Gemeinden Mazedoniens, daß, bei vieler Bewährung durch die Drangsal, der Überfluß ihrer Freude und ihre fast erschöpfte Ar mut übergeflossen ist zum Reichtum ihrer Einfalt; dieweil sie nach Vermögen, ich bezeuge es, und über Vermögen, freiwillig, mit vielem Zureden uns bittend, die Gnade und die Gemeinschaft der Bedienung gegen die Heiligen, und (das) nicht, wie wir hofften, sondern sich selbst ergeben haben zuvörderst dem Herrn, und uns durch den Willen Gottes; daher wir Titus ermahnt, daß, gleichwie er zuvor angefangen hätte, also er bei euch auch diese Gütigkeit auch vollführen möchte. Aber daß ihr, wie ihr in allem einen Überfluß habt, am Glauben und Wort und Erkenntnis und allem munteren Verhalten und der Liebe von euch zu uns, daß ihr auch in dieser Gütigkeit überfließend sein möget, sage ich nicht befehlsweise, sondern durch die Munterkeit anderer auch eurer Liebe Redlichkeit zu prüfen; denn ihr erkennet die Gütigkeit unseres Herrn Jesu Christi, daß er um euretwillen einen Armen abgegeben, da er reich war; auf daß Ihr durch desselben Armut reich würdet; so gebe ich ein Gutachten hiebei. Denn dieses ist euch förderlich, die ihr nicht allein das Tun, sondern auch das Wollen zuvor angefangen habt seit verwichenem Jahr; nun aber vollführet auch das Tun, auf daß, gleichwie die freie Neigung zu wollen war, also auch das Vollführen sei, nachdem man hat. Denn wenn die freie Neigung vorhanden ist, so ist sie angenehm, nachdem sie hat, nicht nachdem sie nicht hat. Denn es ist nicht, daß andere sollten Ruhe, ihr aber Drangsal haben; sondern nach der Gleichheit komme zu jetziger Zeit euer Überfluß an jener ihren Mangel; auf daß auch jener Überfluß an euren Mangel komme, damit es eine Gleichheit gebe; wie geschrieben steht: Der eine hatte bei dem vielen nicht zu viel, und der andere bei dem wenigen nicht zu wenig. Gott aber sei Dank, der eben solchen Fleiß für euch gegeben hat in des Titus Herz; dieweil er die Ermahnung zwar angenommen hat, aber da er so flei ßig ist, aus freiem Belieben zu euch abgeht. Wir senden aber mit ihm den Bruder, dessen Lob am Evangelium durch alle Gemeinen (geht); nicht allein aber das, sondern er ist auch verordnet von den Gemeinen zu unserem Reisegefährten, mit dieser Gütigkeit, die von uns bedient wird, zur Ehre des Herrn selbst, und dazu, daß wir es desto williger tun, die wir dieses vermeiden, daß uns nicht jemand übel nachreden möge bei dieser wichtigen Lieferung, die von uns geschieht. Denn wir bedenken das zuvor, was fein ist, nicht allein vor dem Herrn, sondern auch vor Menschen. Auch senden wir mit ihnen unseren Bruder, den wir oft geprüft haben in vielen (Stücken), daß er fleißig sei, nun aber viel fleißiger; (und das) aus vieler Zuversicht gegen euch, entweder des Titus halber, der mein Mitgenosse und bei euch (mein) Mitarbeiter ist, oder unserer Brüder, die sind Gesandte der Gemeinen, eine Ehre Christi. So leistet nun den Erweis eurer Liebe und unseres Rühmens von euch gegen sie ins Angesicht der Gemeinen. Zwar von diesem Dienst gegen die Heiligen ist für mich überflüssig, euch so zu schreiben; denn ich kenne eure Willigkeit, die ich eurethalben den Mazedoniern anrühme, daß nämlich Achaja vom vorigen Jahre her sich bereitet habe; und der Eifer, der von euch (auskam), hat die meisten gereizt; ich sende aber die Brüder, damit nicht das Rühmen, das wir von euch (gemacht), zunichte werde in diesem Stück; damit ihr, wie ich sagte, bereit seid, daß nicht etwa, so Mazedonier mit mir kämen und euch unbereitet anträfen, Wir zuschanden gemacht werden, daß wir nicht sagen, Ihr, bei dieser Standhaftigkeit (des Rüh mens). So habe ich nun für nötig gehalten, die Brüder zu ermahnen, daß sie vorangingen zu euch und vorher zurüsteten euren zuvor verheißenen Segen, daß dieser fertig sei, also, wie ein Segen, nicht wie ein Geiz. Das (heißt) aber: Wer sparsam sät, wird auch sparsam ernten; und wer in vielem Segen sät, wird auch in vielem Segen ernten. Ein jeglicher, wie er von Herzen gern tut, nicht aus Unlust oder aus Zwang. Denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. Gott aber ist vermögend, alle Gnade gegen euch überfließen zu lassen, daß ihr in allem allezeit alle Genüge habt, und überfließet zu allem guten Werk, wie geschrieben steht: Er hat ausgestreut, er hat gegeben den Armen; seine Gerechtigkeit bleibt ewiglich. Der aber Samen darreicht dem, der da sät, und Brot zur Speise, wird reichen und vermehren euren Samen und Wachstum geben den Gewächsen eurer Gerechtigkeit; und daß ihr in allem reich werdet zu aller Einfältigkeit, die da wirkt durch uns Danksagung (gegen) Gott; denn die Bedienung dieses stattlichen Werks hilft nicht nur erfüllen den mannigfaltigen Mangel der Heiligen, sondern fließt auch über durch viele Danksagungen (gegen) Gott, da sie bei diesem rechtschaffenen Dienst Gott preisen über der Untertänigkeit, womit ihr euch zum Evan gelium Christi bekennet, und der einfältigen Handreichung gegen sie und gegen alle, wie auch durch ihr Gebet für euch, da sie nach euch Verlangen tragen wegen der überschwenglichen Gnade Gottes über euch. Gott aber sei Dank über seinem unaussprechlichen Geschenk. Ich selber, Paulus, aber ermahne euch durch die Sanftmut und Lindigkeit Christi, der ich vor den Augen zwar niederträchtig bei euch, abwesend aber beherzt bin gegen euch; ja ich bitte, daß ich nicht gegenwärtig beherzt sein müsse in dem Vertrauen, daß ich gedenke kühn zu sein über etliche, die von uns gedenken, als ob wir nach dem Fleisch wandelten. Denn da wir im Fleisch wandeln, so streiten wir doch nicht nach dem Fleisch; denn die Waffen, womit wir Krieg führen, sind nicht fleischlich, sondern mächtig vor Gott, Befestigungswerke niederzureißen; indem wir Gedanken niederreißen und alle Höhe, die sich erhebt wider die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen allen Sinn in den Gehorsam Christi; und halten uns gefaßt, allen Ungehorsam zu rächen, wenn euer Gehorsam erfüllt sein wird. Sehet ihr auf das, was vor Augen ist? So jemand sich selber getraut, Christi zu sein, so nehme er dieses wiederum an sich selbst ab, daß, gleichwie Er Christi ist, so seien Wir's auch. Denn wenn ich auch etwas mehreres rühmen werde von unserer Gewalt, die der Herr uns gegeben hat, euch zu erbauen und nicht niederzureißen, so werde ich nicht zuschanden werden; daß es nicht scheine, als ob ich euch etwa durch die Briefe erschreckte. Denn die Briefe zwar, sagt einer, sind wichtig und stark; aber die Gegenwart des Leibes ist schwach und die Rede geringfügig. Dieses gedenke solcher, daß, wie wir sind mit der Rede durch Briefe abwesend, so auch gegenwärtig mit dem Werk. Denn wir erkühnen uns nicht, uns beizuzählen oder zu vergleichen etlichen derer, die sich selbst anpreisen, sondern wir selbst messen uns selbst nach uns selbst, und vergleichen uns selbst mit uns selbst. Sie verstehen's nicht; Wir aber werden uns nicht rühmen auf das, was ungemessen ist, sondern nach dem Maß der Schnur, welches Gott uns zugeteilt hat, auch bis an euch hinzureichen; denn wir strecken uns nicht zu weit hinaus, als ob wir nicht zu euch hinreichten; denn wir sind auch bis zu euch im Evangelium Christi gelangt; nicht rühmen (sage ich), auf das, was ungemessen ist, in fremden Arbeiten, haben aber Hoffnung, wenn euer Glaube wächst, vor euch groß zu werden, nach unserer Schnur noch weiter in die (Örter) über euch hinaus das Evangelium zu predigen, (und) nicht bei einer fremden Schnur an dem, was fertig ist, einen Ruhm zu nehmen. Wer sich aber rühmt, rühme sich in dem Herrn; denn nicht derjenige, der sich selbst anpreist, ist bewährt, sondern den der Herr anpreist. O daß ihr mich ein wenig in der Torheit vertragen möchtet; doch ja, vertraget mich. Denn ich eifere um euch mit Gottes Eifer; denn ich habe mit euch ein Verlöbnis gestiftet, daß ich einem einzigen Manne eine reine Jungfrau darstelle, (nämlich) Christo; fürchte aber, wie die Schlange Eva betrogen hat mit ihrer List, also möchten eure Sinne verderblicherweise abgezogen werden von der Einfalt, die auf Christum (geht). Denn wenn der, welcher (daher) kommt, einen anderen Jesum predigt, den wir nicht gepredigt haben; oder ihr einen anderen Geist empfanget, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so würdet ihr es wohl ertragen. Ich gedenke nämlich, ich sei um nichts geringer geblieben als die noch so rechtmäßigen Apostel. Ob ich aber auch ein Laie bin an der Rede, so bin ich's doch nicht an der Erkenntnis; doch in allem sind wir offenbart an allen bei euch. Oder habe ich eine Sünde begangen, da ich mich erniedrigt habe, daß Ihr erhöht würdet; dieweil ich umsonst das Evangelium Gottes euch verkündigt habe? Andere Gemeinen habe ich beraubt, daß ich Sold genommen zu eurer Bedienung; und da ich bei euch zugegen war und Mangel litt, habe ich niemand Ungelegenheit gemacht; denn meinen Mangel halfen erstatten die Brüder, da sie von Mazedonien kamen; und in allem habe ich mich euch un beschwerlich gehalten und werde mich so halten. Es ist eine Wahrheit Christi in mir, daß dieser Ruhm mir nicht soll abgeschnitten werden in den Gegenden Achajas. Warum? Daß ich euch nicht sollte lieb haben? Gott weiß es. Was ich aber tue, werde ich auch tun, daß ich die Ursache abhaue derer, die gern Ursache hätten, daß sie, indem sie sich rühmen, möchten erfunden werden wie wir. Denn solche sind falsche Apostel, trügliche Arbeiter, die sich verstellen zu Aposteln Christi; und es ist kein Wunder: denn selbst der Satan verstellt sich zu einem Engel des Lichtes; darum ist's nichts Großes, ob auch seine Diener sich verstellen als Diener der Gerechtigkeit; deren Ende sein wird nach ihren Werken. Abermals sage ich: Niemand meine, ich sei töricht; wo aber nicht, so nehmet mich doch als einen Törichten an, daß auch Ich mich ein wenig rühmen möge. Was ich rede, das rede ich nicht von des Herrn wegen, sondern als in Torheit, bei diesem steifen Rühmen. Sintemal viele sich rühmen nach dem Fleisch, will auch Ich mich rühmen. Denn ihr vertraget gern die Törichten, da ihr klug seid; denn ihr vertraget's, so jemand euch knechtisch hält, so jemand euch auszehrt, so jemand euch übernimmt, so jemand sich erhebt, so jemand euch ins Gesicht schlägt. Nach der Unehre sage ich's, wie daß Wir schwach geworden sind; worin aber jemand kühn ist, in Torheit sage ich's, da bin Ich auch kühn. Hebräer sind sie? Auch Ich. Israeliter sind sie? Auch Ich. Abrahams Samen sind sie? Auch Ich. Diener Christi sind sie? In verrücktem Sinn rede ich, Ich bin's darüber. (Ich war) mehr in Arbeiten, in Streichen über die Maßen, mehr in Gefängnissen, in Todesnöten oftmals. Von Juden habe ich fünfmal empfangen vierzig Streiche weniger eins; dreimal wurde ich gestäupt, einmal gesteinigt, dreimal habe ich Schiffbruch erlitten, vierundzwanzig Stunden habe ich in der Meerestiefe zugebracht; (ich war) oft auf Reisen, in mancher Gefahr auf Flüssen, Gefahr unter Räubern, Gefahr vor Landsleuten, Gefahr vor Nationen, Gefahr in Städten, Gefahr in der Einöde, Gefahr auf der See, Gefahr unter falschen Brüdern; in Mühe und Arbeit, in öfterem Wachen, in Hunger und Durst, in öfterem Fasten, in Kälte und Blöße. Ohne was sich von außen her ereignet, das tägliche Anlaufen an mich, die Sorge für alle Gemeinen. Wer wird schwach, und ich werde nicht schwach? Wer wird geärgert, und Ich werde nicht entzündet? Wenn es gerühmt sein muß, so will ich mich dessen rühmen, was meine Schwachheit betrifft. Der Gott und Vater unseres Herrn Jesu Christi weiß es, der da ist gelobt in alle Ewigkeit, daß ich nicht lüge: zu Damaskus bewachte der Statthalter des Königs Aretas die Stadt der Damaszener und wollte mich greifen; und ich ward durch einen Laden in einem Korb durch die Mauer hin abgelassen und entfloh seinen Händen. Das Rühmen ist mir ja nicht förderlich; ich will nämlich kommen auf die Gesichte und Entdeckungen des Herrn. Ich weiß einen Menschen in Christo, vor vierzehn Jahren; ist's im Leibe gewesen, so weiß ich's nicht; ist's außer dem Leibe gewesen, so weiß ich's nicht; Gott weiß es; da ward solcher entzückt bis in den dritten Himmel. Und ich weiß solchen Menschen; ist es im Leibe, ist es außer dem Leibe gewesen, so weiß ich's nicht; Gott weiß es; daß er entzückt ward in das Paradies und hörte unaussprechliche Worte, welche einem Menschen zu reden nicht zusteht. Von eines solchen wegen werde ich mich rühmen; von meinetwegen aber werde ich mich nicht rühmen, ohne meiner Schwachheiten; denn so ich mich zu rühmen be gehrte, würde ich nicht töricht sein; denn ich würde die Wahrheit sagen; ich schone aber, damit nicht jemand höher von mir gedenke, als er mich sieht oder etwas bei mir hört. Und daß ich mich bei der Vortrefflichkeit der Entdeckungen nicht überhebe, ward mir gegeben ein Pfahl im Fleisch, daß ein satanischer Engel mich mit Fäusten schlüge; daß ich mich nicht überhebe. Dafür habe ich dreimal den Herrn gebeten, daß er von mir abstünde; und er hat zu mir gesagt: Du hast genug an meiner Gnade; denn meine Kraft wird in Schwachheit vollendet. So werde ich mich denn am allerliebsten vielmehr rühmen meiner Schwachheiten, auf daß die Kraft Christi eine Hütte über mir sei. Darum bin ich zufrieden in Schwachheiten, in Schmähungen, in Nöten, in Verfolgungen, in Ängsten, von Christi wegen; denn wenn ich schwach bin, alsdann bin ich kräftig. Ich bin töricht geworden mit dem Rühmen; Ihr habt mich genötigt. Denn Ich sollte von euch angepriesen werden; denn ich bin um nichts ge ringer geblieben als die Apostel, die es noch so gut sind, wiewohl ich nichts bin. Die Zeichen zwar des Apostels sind unter euch gewirkt worden in vieler Geduld; mit Zeichen und Wundern und Kräften. Denn was ist's, das euch zu wenig geschehen wäre über die andern Gemeinen, als daß ich selbst euch keine Ungelegenheit gemacht habe? Vergebt mir dieses Unrecht. Siehe, das dritte Mal bin ich bereit, zu euch zu kommen, und will euch keine Ungelegenheit machen. Denn ich suche nicht das Eure, sondern euch. Denn es sind nicht die Kinder schuldig, den Eltern Schätze zu sammeln, sondern die Eltern den Kindern; Ich aber werde gar gern aufwenden und mich ganz aufwenden lassen für eure Seelen; wiewohl ich, da ich euch heftiger liebe, weniger geliebt werde. Dem sei aber so, Ich habe euch nicht beschwert; aber, weil ich verschlagen bin, habe ich euch mit List gekriegt. Ist jemand unter denen, die ich zu euch gesandt habe, durch den ich euch übervorteilt hätte? Ich habe Titus ermahnt und den Bruder mitgesandt; hat Titus euch um etwas übervorteilt? Haben wir nicht in einerlei Geist gewandelt? nicht in einerlei Fußtapfen? Dünkt euch abermals, wir verantworten uns gegen euch? Vor Gott, in Christo reden wir; das alles aber, Geliebte, um eurer Erbauung willen. Denn ich fürchte, wenn ich komme, so werde ich euch nicht, wie ich will, finden; und Ich werde mich gegen euch finden lassen, wie ihr nicht wollt; es werde mancher Streit, Eifer, Zorn, Trotz, Afterreden, Ohrenblasen, Aufblähen, Aufruhr da sein; es werde mich abermals bei meiner Ankunft mein Gott bei euch demütigen, und ich viele betrauern von denen, die zuvor gesündigt und nicht Buße getan haben über der Un reinigkeit und Hurerei und Unzucht, die sie getrieben hatten. Das dritte Mal ist dieses, daß ich zu euch komme; auf dem Munde zweier oder dreier Zeugen wird bestehen eine jede Sache. Ich habe es zuvor gesagt und sage es zuvor, gleichwie als ich zum andern Mal zugegen war, also nun abwesend, denen, die sintemal ihr eine Probe haben wollt des, der in mir redet, (nämlich) Christi, welcher gegen euch nicht schwach ist, sondern ist kräftig in euch. Denn ob er wohl gekreuzigt ist aus Schwachheit, so lebt er doch aus der Kraft Gottes; und so sind auch Wir schwach in ihm, aber wir werden leben samt ihm aus der Kraft Gottes gegen euch. Euch selbst versuchet; wenn ihr im Glauben seid, so besehet eure Tüchtigkeit; oder erkennet ihr euch selbst nicht, daß Jesus Christus in euch ist? Es sei denn, daß ihr etwa untüchtig seid. Ich hoffe aber, ihr werdet erkennen, daß Wir nicht untüchtig sind. Ich wünsche aber zu Gott, daß Ihr nichts Böses tut; nicht daß Wir tüchtig erscheinen, sondern daß Ihr das Gute tut, Wir aber als untüchtig seien. Denn wir können nichts wider die Wahrheit, sondern für die Wahrheit. Denn wir sind froh, wenn Wir schwach sind, Ihr aber kräftig seid; ja, dies ist unser Wunsch, daß Ihr möget ganz zurechtgebracht werden. Deswegen schreibe ich dieses abwesend, auf daß, wenn ich gegenwärtig bin, nicht Strenge brauche; nach der Macht, die der Herr mir gegeben hat, zur Erbauung, und nicht zum Abbrechen. Im übrigen, Brüder, freuet euch, haltet zusammen, seid getrost, habt einerlei Sinn, seid friedsam; so wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein. Grüßet euch untereinander mit dem heiligen Kuß. Es grüßen euch die Heiligen alle. Die Gnade des Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit euch allen. zuvor gesündigt haben, und den übrigen allen: Komme ich wieder, so werde ich nicht schonen; Paulus, Apostel, nicht von Menschen, auch nicht durch einen Menschen, sondern durch Jesum Christum und Gott den Vater, der ihn auferweckt hat aus den Toten; und alle Brüder, die mit mir sind; den Gemeinen Galatiens: Gnade (widerfahre) euch und Friede von Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesu Christo, der sich selbst um unserer Sünden willen gegeben hat, daß er uns errettete von der gegenwärtigen bösen Weltzeit, nach dem Willen unseres Gottes und Vaters; welchem (sei) die Ehre in alle Ewigkeiten. Amen. Wunder nimmt mich's, daß ihr so schnell euch versetzen lasset von dem, der euch in Gnade berufen hat, nämlich Christo, in ein anderes Evangelium; das doch sonst keines ist, ohne daß etliche sind, die euch verwirren und wollen das Evangelium Christi verkehren. Aber wenn auch Wir oder ein Engel vom Himmel Evangelium euch predigt außer dem, das wir euch gepredigt haben, so sei er ein Bann; wie wir vor gesagt haben, so sage ich auch jetzt wiederum, wenn jemand euch Evangelium predigt außer dem, das ihr angenommen habt, so sei er ein Bann. Mache ich's denn jetzt Menschen recht oder Gott? Oder suche ich Menschen gefällig zu sein? Denn wenn ich noch Menschen gefällig wäre, so wäre ich Christi Knecht nicht. Ich tue euch aber kund, ihr Brüder, das Evangelium, das von mir verkündigt worden, daß es nicht menschlich ist; denn Ich habe es auch nicht von einem Menschen empfangen noch durch Unterweisung ergriffen, sondern durch die Entdeckung Jesu Christi. Denn ihr habt gehört von meinem Wandel weiland im Judentum, daß ich über die Maßen die Gemeine Gottes verfolgte und verstörte sie; und nahm zu im Judentum über viele von gleichem Alter in meinem Geschlecht und war ungemein eifrig um meine väterlichen Satzungen. Da es aber Gott wohlgefiel, der mich von meiner Mutter Leibe her hat ausgesondert und berufen durch seine Gnade, seinen Sohn in mir zu entdecken, daß ich ihn durchs Evangelium verkündigte unter den Heiden; alsbald überlegte ich's nicht mit Fleisch und Blut, ging auch nicht hinauf gen Jerusalem zu denen, die vor mir Apostel waren; sondern ging hin nach Arabien und kehrte wieder um gen Damaskus. Darnach über drei Jahre ging ich hinauf gen Jerusalem, mich mit Petrus bekannt zu machen, und verblieb bei ihm fünfzehn Tage; keinen anderen aber von den Aposteln sah ich, denn Jakobus, den Bruder des Herrn. Was ich aber euch schreibe, siehe, (das schreibe ich) vor Gott; ich lüge nicht. Darnach kam ich in die Gegenden Syriens und Ciliciens. Ich war aber unbekannt von Angesicht den Gemeinen Judäas, die in Christo (waren); nur aber hörten sie: der uns weiland verfolgte, predigt jetzt durchs Evangelium den Glauben, welchen er weiland verstörte; und priesen Gott meinetwegen. Darnach über vierzehn Jahre ging ich abermals hinauf gen Jerusalem mit Barnabas und nahm auch Titus mit; ich ging aber hinauf aus einer Entdeckung und legte ihnen das Evangelium vor, das ich predige unter den Nationen; besonders aber denen, die im Ansehen waren; damit ich nicht etwa vergeblich liefe oder gelaufen wäre. Aber auch Titus, der mit mir war, da er ein Grieche war, ward nicht genötigt, sich beschneiden zu lassen; (das geschah) aber wegen der neben eingetretenen falschen Brüder, die neben eingekommen waren, zu verkundschaften unsere Freiheit, die wir haben in Christo Jesu, daß sie uns zu Sklaven machten; denen wir nicht eine Stunde mit Untertänigkeit nachgegeben haben, auf daß die Wahrheit des Evangeliums bei euch verbliebe. Was es aber von denen, die das Ansehen hatten, etwas zu sein, immer für Leute gewesen, liegt mir nichts daran; Gott achtet keines Menschen Person. Mich haben nämlich die, so im Ansehen waren, nichts weiter zu erinnern gehabt; sondern im Gegenteil, da sie sahen, daß mir vertraut sei das Evangelium an die Vorhaut, wie dem Petrus an die Beschneidung; denn der bei Petrus kräftig war zur Gesandtschaft an die Beschneidung, ist auch bei mir kräftig gewesen unter die Nationen; und da sie erkannten die mir gegebene Gnade, Jakobus und Kephas und Johannes, die man Säulen zu sein achtete, gaben sie mir und Barnabas die rechten (Hände) zur Gemeinschaft, daß wir unter die Nationen, Sie aber unter die Beschneidung (gingen); nur daß wir der Armen gedächten, da ich denn eben dieses zu tun beflissen gewesen bin. Als aber Kephas gen Antiochien kam, widerstand ich ihm unter Augen, weil er sich verurteilt hatte. Denn ehe etliche von Jakobus kamen, aß er auch mit den Nationen; da sie aber kamen, machte er sich weg und sonderte sich ab, indem er die aus der Beschneidung fürchtete. Und es heuchelten mit ihm auch die übrigen Juden, also daß auch Barnabas sich verleiten ließ, es mit ihrer Heuchelei zu halten. Da ich aber sah, daß sie nicht gerade schreiten nach der Wahrheit des Evangeliums, sprach ich zu Petrus vor allen: Wenn du, da du ein Jude bist, nationenmäßig lebst und nicht jüdisch, was nötigst du die Nationen, jüdisch zu tun? Wir, die wir von Natur Juden und nicht aus den Nationen Sünder sind, weil wir wissen, daß ein Mensch nicht gerecht wird aus den Werken des Gesetzes, sondern durch den Glauben Jesu Christi, so sind auch Wir an Christum Jesum gläubig geworden, auf daß wir gerecht würden aus dem Glauben Christi, und nicht aus des Gesetzes Werken; dieweil kein Fleisch aus den Werken des Gesetzes gerecht werden wird. Wenn aber wir, da wir suchten in Christo gerecht zu werden, uns auch selbst Sünder befunden haben; so wäre denn Christus ein Diener der Sünde? Das sei ferne. Denn so ich das, was ich abgebrochen habe, eben wieder baue, so gebe ich mich selbst an als einen Übertreter. Denn Ich bin durch ein Gesetz dem andern abgestorben, auf daß ich Gott lebe. Mit Christo bin ich gekreuzigt; ich lebe aber, nicht Ich mehr, es lebt aber in mir Christus; was ich aber jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich in dem Glauben des Sohnes Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben. Ich hebe die Gnade Gottes nicht auf; denn so durchs Gesetz die Gerechtigkeit (kommt), so ist Christus vergeblich gestorben. O unbesonnene Galater, wer hat euch bezaubert, denen Jesus Christus vor die Augen hingemalt war, (als) bei euch gekreuzigt. Dies allein begehre ich von euch zu erlernen: Habt ihr aus den Werken des Gesetzes den Geist empfangen oder aus dem Gehör des Glaubens? So gar unbesonnen seid ihr? Ihr finget im Geist an, und nun macht ihr im Fleisch das Ende? Habt ihr so vieles umsonst erlitten? Wenn es anders auch umsonst ist. Der euch nun den Geist darreichte und Kräfte unter euch wirkte, (tat er es) aus den Werken des Gesetzes oder aus dem Gehör des Glaubens? Gleichwie Abraham hat Gott geglaubt; und er rechnete es ihm zur Gerechtigkeit. So erkennet denn, daß die aus dem Glauben, diese sind Söhne Abrahams. Da aber die Schrift zuvor sah, daß Gott aus dem Glauben die Nationen gerecht mache, hat sie dies Evangelium dem Abraham. Also werden die, so aus dem Glauben sind, gesegnet mit dem gläubigen Abraham. Denn alle, die von den Werken des Gesetzes her sind, sind unter dem Fluch. Denn es steht geschrieben: Verflucht ist ein jeder, der nicht bleibt bei allen (Dingen), die geschrieben sind in dem Buch des Gesetzes, sie zu tun. Daß aber im Gesetz niemand gerecht werde bei Gott, ist offenbar; denn es wird der Gerechte aus dem Glauben leben. Das Gesetz aber ist nicht aus dem Glauben, sondern wer dieselbe tut, wird darin leben. Christus hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, da er für uns ein Fluch ward; denn es steht geschrieben: Verflucht ist ein jeder, der am Holz hanget; auf daß an die Nationen der Segen Abrahams käme in Christo Jesu, auf daß wir die Verheißung des Geistes empfingen durch den Glauben. Brüder, ich rede menschlich: Es hebt gleichwohl eines Menschen bekräftigtes Testament niemand auf oder fügt noch etwas weiter ein; nun sind dem Abraham die Verheißungen geredet und seinem Samen. Er sagt nicht: und den Samen, als von vielen, sondern als von einem einzigen, und deinem Samen, welcher ist Christus. Dieses aber sage ich: Dem Testament, das zuvor bekräftigt war von Gott auf Christum, benimmt das Gesetz, welches vierhundertunddreißig Jahre hernach geworden ist, seine Kraft nicht, daß es die Verheißung zernichten sollte. Denn so aus dem Gesetz das Erbe (ist, so ist es) nicht mehr aus Verheißung; nun aber hat's Gott dem Abraham durch Verheißung geschenkt. Was (ist) denn das Gesetz? Um der Übertretungen willen ist es gestellt worden, bis daß der Same käme, dem er es verheißen hat; und ist verordnet durch Engel, durch die Hand eines Mittlers. Nun ist der Mittler nicht eines einzigen, Gott aber ist Einer. Ist nun das Gesetz wider die Verheißungen Gottes? Das sei ferne. Denn wenn ein Gesetz gegeben worden wäre, das da könnte lebendig machen, so wäre in der Tat aus dem Gesetz die Gerechtigkeit; aber die Schrift hat das alles zusammengeschlossen unter die Sünde, auf daß die Verheißung aus dem Glauben Jesu Christi gegeben würde denen, die da glauben. Ehe denn aber der Glaube kam, wurden wir unter das Gesetz in Verwahrung getan und zusammengeschlossen auf den Glauben, der künftig sollte entdeckt werden; mithin ist das Gesetz unser Zuchtmeister geworden auf Christum, daß wir aus Glauben gerecht würden. Da aber der Glaube gekommen ist, sind wir unter keinem Zuchtmeister mehr. Denn ihr alle seid Söhne Gottes durch den Glauben in Christo Jesu. Denn wieviel euer auf Christum sich haben taufen lassen, haben Christum angezogen. Es ist nicht Jude noch Grieche; es ist nicht Sklave noch Freier; es ist nicht männlich und weiblich Geschlecht; denn alle seid Ihr ein einziger in Christo Jesu. Seid ihr aber Christi, so seid ihr denn Abrahams Same und nach der Verheißung Erben. Ich sage aber: So lange Zeit der Erbe unmündig ist, ist er von einem Knecht nicht unterschieden, ob er schon ein Herr von allem ist; sondern er ist unter den Vormündern und Pflegern, bis auf die vom Vater vorher angesetzte Zeit. Also auch Wir, da wir unmündig waren, waren wir den Elementen der Welt knechtisch untergeben; da aber die Fülle der Zeit gekommen, hat Gott ausgesandt seinen Sohn; geboren von einem Weibe, getan unter das Gesetz; auf daß er die unter dem Gesetz loskaufte, auf daß wir den Stand der Söhne erlangten. Weil ihr aber Söhne seid, hat Gott ausgesandt den Geist seines Sohnes in eure Herzen, der schreit: Abba, Vater. Also bist du nicht mehr Knecht, sondern Sohn; so aber Sohn, auch Erbe Gottes durch Christum. Aber damals zwar, da ihr Gott nicht kanntet, habt ihr den Göttern gedient, die es nicht von Natur sind; nun aber, da ihr Gott erkannt habt, ja vielmehr von Gott erkannt seid, wie wendet ihr euch wieder um zu den schwachen und dürftigen Elementen, denen ihr wieder von vornean dienen wollt? Tage haltet ihr und Monate und Festzeiten und Jahre. Ich bin euretwegen in Furcht, ich möchte vergeblich an euch gearbeitet haben. Kap, 4, 12-20: Er arbeitet zum Leben Christi in den Galatern Seid wie ich, denn auch Ich bin wie ihr, ihr Brüder; ich bitte euch. Ihr habt mir kein Leid getan; ja ihr wisset, daß ich wegen Schwachheit des Fleisches das Evangelium euch verkündigt habe das erstere Mal; und meine Versuchung, die in meinem Fleische war, habt ihr nicht verachtet noch verabscheut; sondern als einen Engel Gottes nahmet ihr mich auf, als Christum Jesum. Was war es denn, daß ihr euch so selig schätztet? Denn ich gebe euch Zeugnis, daß ihr, wo möglich, eure Augen ausgegraben Also bin ich euer Feind geworden, da ich euch mit der Wahrheit begegne? Sie eifern um euch nicht fein; sondern sie wollen euch ausschließen, damit ihr um sie eifert. Gut ist es aber, untereinander zu eifern um das Gute allezeit; und nicht nur, wenn ich gegenwärtig bei euch bin, meine Kindlein, mit denen ich Wiedergeburtsarbeit habe, bis daß Christus in euch gebildet ist; ich möchte aber jetzt gern bei euch gegenwärtig sein und eine andere Stimme annehmen, denn ich bin irre an euch zuvor verkündigt: Es werden in dir gesegnet werden alle Nationen. Saget mir, die ihr unter dem Gesetz sein wollt: Höret ihr das Gesetz nicht? Es steht nämlich geschrieben, Abraham habe zwei Söhne gehabt, einen von der Magd und den andern von der Freien. Aber der zwar von der Magd ist nach dem Fleisch geboren; der aber von der Freien durch die Verheißung. Hiemit wird etwas anderes angedeutet. Dies sind nämlich die zwei Testamente: Eines zwar vom Berg Sinai, das zur Knechtschaft gebiert, welches ist die Hagar; denn Sinai ist ein Berg in Arabien, hat aber eine Gleichheit mit dem jetzigen Jerusalem, indem sie dienstbar ist mit ihren Kindern. Aber das obere Jerusalem ist frei, welche ist unser aller Mutter. Denn es steht geschrieben: Sei fröhlich, du Unfruchtbare, die du nicht gebarst; brich aus und schreie, die du keine Wehen hattest; dieweil die Einsame viele Kinder hat, mehr als die den Mann hatte. Wir aber, Brüder, sind, nach Isaak, der Verheißung Kinder. Aber gleichwie damals, der nach dem Fleisch geboren war, verfolgte den, der es nach dem Geist war, also ist's auch jetzt. Aber was spricht die Schrift? Treibe die Magd hinaus und ihren Sohn; denn es wird der Sohn der Magd nicht erben mit dem Sohn der Freien. Also, Brüder, sind wir keiner Magd Kinder, sondern der Freien. In der Freiheit, womit uns Christus frei gemacht hat, bleibet stehen und lasset euch nicht wieder an dem Joch der Knechtschaft anhalten. Siehe, Ich Paulus sage euch: Wenn ihr euch beschneiden lasset, so wird Christus euch nichts nützen. Ja ich bezeuge es abermals einem jeden Menschen, der sich beschneiden läßt: Er ist ein Schuldner, das ganze Gesetz zu tun. Ihr seid von Christo abgekommen, die ihr im Gesetz gerecht werdet, aus der Gnade seid ihr gefallen; denn Wir im Geist aus dem Glauben die Hoffnung der Gerechtigkeit erwarten. Denn in Christo Jesu vermag weder Beschneidung etwas noch Vorhaut, sondern der Glaube, der durch die Liebe wirkt. Ihr liefet fein; wer hat euch verhindert, daß ihr der Wahrheit nicht gehorcht? Die Überredung ist nicht von dem, der euch berief. Ein wenig Sauerteig versäuert den ganzen Teig. Ich habe die Zuversicht eurethalben in dem Herrn, ihr werdet nichts anderes erachten. Der aber euch verwirrt, wird das Gericht tragen, wer er auch ist. Ich aber, ihr Brüder, so ich die Beschneidung noch predige, was leide ich noch Verfolgung? So wäre denn das Ärgernis des Kreuzes weggeräumt? O daß dem so wäre! Und es werden die abgehauen werden, die euch aufwiegeln. Denn ihr seid der Freiheit halber berufen, ihr Brüder; nur nicht die Freiheit zur Gelegenheit für das Fleisch; sondern durch die Liebe dienet einander. Denn das gesamte Gesetz wird in einem einzigen Wort erfüllt, in dem: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Wenn ihr aber einander beißet und fresset, so sehet zu, daß ihr nicht voneinander aufgerieben werdet. Ich sage aber: Im Geist wandelt, so werdet ihr die Lust des Fleisches nicht vollziehen. Denn das Fleisch hat Lust wider den Geist, der Geist aber wider das Fleisch; diese aber widersetzen sich gegeneinander, damit ihr nicht alles, was ihr wollt, eben tut. Wenn ihr euch aber vom Geist leiten lasset, so seid ihr nicht unter dem Gesetz. Offenbar aber sind die Werke des Fleisches, als da sind Ehebruch, Hurerei, Unreinigkeit, Unzucht, Götzendienst, Zauberei, allerhand Feindschaft, Hader, Eifer, Grimm, Trotz, Zwietracht, Sekten, Neid, Mord, Trunkenheit, Fresserei, und was diesen (Stücken) gleich ist; da ich euch zuvorsage, wie ich auch zuvorsagte, daß, die dergleichen tun, das Reich Gottes nicht ererben werden. Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Gelindigkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltung; wider solche ist kein Gesetz. Die aber Christi sind, halten das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und den Begierden. Leben wir im Geist, so lasset uns im Geist auch einhergehen. Lasset uns nicht ehrgeizig sein, einander zu reizen, einander zu neiden. Brüder, wenn auch ein Mensch in irgendeinem Sündenfall zuerst übernommen wird, so bringet Ihr, die ihr geistlich seid, solchen zurecht in dem Geist der Sanftmut; und siehe nur auf dich selbst, daß Du nicht auch versucht werdest. Trage je einer das, womit der andere überladen ist; und also erfüllet das Gesetz Christi. Denn so sich jemand dünken läßt, er sei etwas, da er doch nichts ist, der betrügt sich selbst in seinem Sinn; sein eigen Werk aber prüfe ein jeder; und alsdann wird er sein selbst halber allein den Ruhm haben und nicht des andern halber; denn ein jeglicher wird seine eigene Last tragen. Es teile aber mit, der unterrichtet wird in dem Wort, dem, der da unterrichtet, in allem Guten. Irret euch nicht, Gott läßt sich nicht spotten. Was eben ein Mensch sät, das wird er auch ernten; denn wer auf sein Fleisch sät, wird von dem Fleisch das Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, wird von dem Geist ewiges Leben ernten. Indem wir aber das, was fein ist, tun, so lasset uns nicht müde werden; denn zu seiner eigenen Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht erliegen. Als wir denn nun Zeit haben, so lasset uns das Gute wirken gegen jedermann, allermeist aber gegen die Glaubensgenossen. Sehet, wie eine lange Schrift ich euch eigenhändig geschrieben habe. Alle, die nach dem Fleisch wohlgelitten sein wollen, diese nötigen euch, daß ihr euch beschneiden lassen sollet; allein daß sie mit dem Kreuz Christi nicht verfolgt werden. Denn auch die, so die Beschneidung treiben, halten selbst das Gesetz nicht, sondern sie wollen, daß ihr euch beschneiden lasset, damit sie sich eures Fleisches rühmen mögen. Mir aber geschehe nicht, daß ich mich rühme, denn nur des Kreuzes unseres Herrn Jesu Christi, wodurch mir die Welt gekreuzigt ist und Ich der Welt. Denn weder die Beschneidung ist etwas noch die Vorhaut, sondern ein neues Geschöpf. Und wie viele nach dieser Richtschnur einhergehen werden, über die sei Friede und Barmherzigkeit, und über den Israel Gottes. Übrigens mache mir niemand Ungelegenheit. Denn Ich trage die Schmachmale (des Herrn) Jesu an meinem Leibe. Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi sei mit eurem Geist, ihr Brüder und mir gegeben hättet. Paulus, Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, den Heiligen, die (zu Ephesus) sind, und Gläubigen in Christo Jesu: Gnade (widerfahre) euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesu Christo. Gesegnet sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesu Christi, der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen in den himmlischen (Dingen) in Christo; gleichwie er uns auserwählt hat in ihm vor der Gründung der Welt, daß wir sollen sein heilig und ohne Tadel vor ihm in der Liebe; und hat uns zuvor verordnet zur Kindschaft durch Jesum Christum gegen sich; nach dem Wohlgefallen seines Willens, zu Lob der Herrlichkeit seiner Gnade, womit er uns begnadigt hat in dem Geliebten; in welchem wir haben die Erlösung durch sein Blut, die Erlassung der Sündenfälle; nach dem Reichtum seiner Gnade, welche er überfließend an uns erzeigt hat in aller Weisheit und Verstand, da er uns kundgetan hat das Geheimnis seines Willens, nach seinem Wohlgefallen, welches er sich in ihm vorgesetzt hat, zur Einrichtung der Fülle der Zeiten, daß alles in Christo zusammengefaßt würde, beides, das in den Himmeln und das auf der Erde ist, in ihm, in welchem wir auch zu seinem Eigentum angenommen sind, die wir zuvor verordnet waren nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt nach dem Rat seines Willens; auf daß Wir wären zum Lob seiner Herrlichkeit die, so zuvor in Christo Hoffnung gewonnen; in welchem auch Ihr, da ihr gehört habt das Wort der Wahrheit, das Evangelium eurer Seligkeit, in welchem (sage ich) auch ihr, da ihr zum Glauben kamet, versiegelt seid mit dem heiligen Geist der Verheißung, welcher ist das Pfand unseres Erbes, zur eigentümlichen Erlösung, zu Lob seiner Herrlichkeit. Darum auch Ich, da ich gehört habe von eurem Glauben in dem Herrn Jesu und von der Liebe zu allen Heiligen, höre ich nicht auf, zu danken für euch, da ich eurer in meinen Gebeten gedenke, daß der Gott unseres Herrn Jesu Christi, der Vater der Herrlichkeit, gebe euch den Geist der Weisheit und der Entdeckung in Erkenntnis seiner selbst; erleuchtete Augen eures Herzens, daß ihr wisset, welche da sei die Hoffnung seines Berufs; und welcher da sei der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes für die Heiligen; und welche da sei die überschwengliche Größe seiner Macht an uns, die wir glauben, nach der Wirkung der Kraft seiner Stärke, welche er wirkte in Christo, da er ihn von den Toten auferweckt hat und gesetzt zu seiner Rechten im Himmlischen, hoch über alles Fürstentum und Gewalt und Macht und Herrschaft und allen Namen, der genannt wird, nicht nur in diesem Zeitlauf, sondern auch in dem zukünftigen, und hat alles unter seine Füße untergetan und ihn gegeben zum Haupt über alles der Gemeine, welche da ist sein Leib, die Fülle dessen, der alles in allen erfüllt. Und euch, da ihr tot waret in den Fällen und in den Sünden, in welchen ihr wandeltet nach dem Zeitlauf dieser Welt, nach dem Fürsten der Gewalt der Luft, des Geistes, der jetzt wirkt in den Söhnen des Ungehorsams; in welchen auch Wir alle weiland unseren Wandel hatten in den Lüsten unseres Fleisches, indem wir taten allen Willen des Fleisches und der Gedanken, und waren Kinder des Zorns von Natur, wie auch die andern; aber Gott, der da reich ist an Barmherzigkeit, um der vielen Liebe willen, womit er uns geliebt hat, da wir auch tot waren in den Sündenfällen, hat er uns samt Christo lebendig gemacht; aus Gnade seid ihr selig gemacht (gerettet) worden; und mit auferweckt und mit gesetzt im Himmlischen in Christo Jesu; auf daß er erzeigte in den darauf kommenden Zeitläufen den überschwenglichen Reichtum seiner Gnade in der Güte über uns in Christo Jesu; denn aus Gnade seid ihr selig gemacht (gerettet) worden durch den Glauben; und dieses nicht aus euch, Gottes ist das Geschenk; nicht aus Werken, auf daß sich nicht jemand rühme. Denn seine Arbeit sind wir, (die wir) erschaffen (sind) in Christo Jesu zu guten Werken, da Gott die Zurüstung vorher dazu gemacht, daß wir in denselben wandeln sollen. Darum gedenket daran, daß ihr, weiland die Nationen im Fleisch, die ihr genannt wurdet die Vorhaut von der sogenannten Beschneidung, die im Fleisch mit der Hand geschieht, daß ihr waret zu jener Zeit außer Christo, entäußert von dem Bürgerrecht Israels, und fremd von den Testamenten der Verheißung, (solche,) die nicht Hoffnung hatten; und ohne Gott waret in der Welt; nun aber in Christo Jesu, Ihr, die ihr weiland ferne waret, nahe geworden seid in dem Blute Christi. Denn er selbst ist unser Friede, der aus beiden hat Eines gemacht und die Scheidewand, die in der Mitte war, abgebrochen; indem er die Feindschaft in seinem Fleisch, das Gesetz der Gebote in Schlüssen abgetan hat; auf daß er die zwei schüfe in ihm selbst zu Einem neuen Menschen, da er Frieden machte; und versöhnte die beiden in Einem Leibe Gott durch das Kreuz, da er die Feindschaft abtötete in ihm; und ist gekommen und hat evangelisiert Frieden euch, die ihr ferne waret, und denen, die nahe waren, weil wir durch ihn haben den Zutritt alle beide in Einem Geist zum Vater. So seid ihr nun nicht mehr Fremdlinge und Gäste, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes, aufgebaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da der Eckstein desselben ist Christus (Jesus), an welchem der ganze Bau zusammengefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn, an welchem auch Ihr mitgebaut werdet zu einer Behausung Gottes im Geist. Derhalben Ich, Paulus, der Gebundene Christi Jesu für euch Nationen; so ihr anders gehört habt von der Anstalt derjenigen Gnade Gottes, die mir gegeben ist gegen euch, daß er mir durch Entdeckung kund gemacht hat das Geheimnis, wie ich kurz vorher geschrieben habe, daran ihr, so ihr's leset, merken könnt meinen Verstand am Geheimnis Christi, welches in anderen Mannesaltern nicht war kundgemacht worden den Menschenkindern, wie es nun entdeckt ist seinen heiligen Aposteln und Propheten im Geist: daß die Nationen seien Miterben und miteingeleibt und Mitgenossen seiner Verheißung, in Christo, durch das Evangelium, dessen Diener ich geworden bin nach dem Geschenk der Gnade Gottes, das mir gegeben ist nach der Wirkung seiner Macht; mir, dem allergeringsten unter allen Heiligen, ist gegeben diese Gnade, unter den Nationen durchs Evangelium zu verkündigen den unausforschlichen Reichtum Christi, und zu erleuchten jedermann, welches da sei die Anstalt (wegen) des Geheimnisses, welches verborgen gehalten war von den Weltzeiten her in Gott, der alles geschaffen hat, durch Jesum Christum, auf daß jetzt kund würde den Fürstentümern und den Mächten im Himmlischen an der Gemeine die viel-und mannigfaltige Weisheit Gottes, nach dem Vorsatz der Weltzeiten, welchen er gemacht hat in Christo Jesu, unserem Herrn, in welchem wir haben die Freudigkeit und den Zutritt in der Zuversicht durch seinen Glauben; weswegen ich bitte, nicht feig zu werden bei meinen Drangsalen für euch, welches eure Herrlichkeit ist; derhalben beuge ich meine Knie gegen den Vater unseres Herrn Jesu Christi, nach welchem alles Geschlecht in den Himmeln und auf der Erde genannt wird, daß er euch gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, mit Macht kräftig zu werden durch seinen Geist an dem inwendigen Menschen, und Christum zu wohnen durch den Glauben in euren Herzen; damit ihr in der Liebe gewurzelt und gegründet das Vielvermögen habet, zu erreichen mit allen Heiligen, welches da sei die Breite und Länge und Tiefe und Höhe; und erkennet die über die Erkenntnis gehende Liebe Christi; auf daß ihr erfüllt werdet zu aller Fülle Gottes. Dem aber, der überschwenglich tun kann über alles, das wir bitten oder verstehen, nach der Macht, die da in uns wirkt, dem sei die Herrlichkeit in der Gemeine in Christo Jesu, in alle die Geschlechter der So ermahne nun euch Ich Gebundener in dem Herrn, würdiglich zu wandeln dem Beruf, womit ihr berufen seid, mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmütigkeit, daß ihr einander in Liebe vertraget, euch befleißigt, zu halten die Einigkeit des Geistes in dem Band des Friedens. Ein Leib und Ein Geist; gleichwie ihr auch berufen seid in Einer Hoffnung eures Berufs. Ein Herr, Ein Glaube, Eine Taufe; Ein Gott und Vater aller, der da ist über uns allen und durch uns alle und in uns allen. Einem jeden aber unter uns ist gegeben die Gnade nach dem Maß des Geschenks Christi. Darum spricht er: Er ist aufgefahren in die Höhe und hat eine Gefangenschaft gefänglich hingeführt und den Menschen Gaben gegeben. Das aber, aufgefahren, was ist's, als daß er auch hinabgefahren war zuerst in die untersten Teile der Erde? Der hinabgefahren war, der ist's auch, der hinaufgefahren ist hoch über alle Himmel, auf daß er alles erfülle. Und Er selbst hat gegeben etliche (als) Apostel, etliche (als) Propheten, etliche (als) Evangelisten, etliche (als) Hirten und Lehrer; zur Zurichtung der Heiligen, auf das Werk des Dienstes, auf die Erbauung des Leibes Christi; bis wir alle hinankommen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zu einem vollkommenen Manne, zum Maß der Größe der Fülle Christi; auf daß wir nicht mehr Unmündige seien, die sich umtreiben lassen von den Wellen und von jedem Wind der Lehre, bei der Behendigkeit der Menschen, bei der Verschlagenheit zu verführerischen Schlichen; sondern (daß wir) wahrhaftig seien in der Liebe und wachsen an ihm in allem, der das Haupt ist, Christus, aus welchem das Zusammenfügen und Zusammenhalten des ganzen Leibes, durch alles Gelenk der Mitteilung, nach der Wirkung in dem Maße eines jeglichen Gliedes, das Wachstum des Leibes schafft zur Erbauung seiner selbst in der Liebe. Dies nun sage und bezeuge ich in dem Herrn, daß ihr nicht mehr wandeln sollt, wie auch die übrigen Nationen wandeln in der Eitelkeit ihres Sinnes, da sie verfinstert sind am Verstand, entfremdet vom Leben Gottes, wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Verstockung ihres Herzens; welche ruchloserweise sich selbst überlassen haben der Unzucht, alle Unreinigkeit zu treiben mit Geiz; Ihr aber habt nicht also Christum gelernt so ihr anders von ihm gehört habt und in ihm gelehrt worden seid, wie in Jesu Wahrheit ist; daß ihr ableget nach dem vorigen Wandel den alten Menschen, der sich verderbte nach den Lüsten des Irrtums; euch aber erneuert am Geist eures Gemüts, und den neuen Menschen anziehet, der nach Gott geschaffen ist in Gerechtigkeit und Heiligkeit der Wahrheit. Darum leget die Lüge ab und redet die Wahrheit, ein jeglicher mit seinem Nächsten, dieweil wir untereinander Mitglieder sind. Zürnet, und sündiget nicht; lasset die Sonne nicht über eurem Unwillen untergehen, und gebt dem Teufel nicht Raum. Wer da stahl, stehle nicht mehr; arbeite aber vielmehr und schaffe mit den Händen das Gute, auf daß er habe, dem Dürftigen mitzuteilen. Alle faule Rede soll nicht aus eurem Munde gehen, sondern wenn es etwas Gutes (zu reden) gibt, zur Erbauung des Glaubens, daß es holdselig sei zu hören; und betrübet nicht den heiligen Geist Gottes, mit welchem ihr versiegelt seid auf den Tag der Erlösung. Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung sei von euch abgetan, samt aller Untugend. Seid aber gegeneinander gütig, mitleidig; vergebet einander, gleichwie auch Gott in Christo euch vergeben hat. So tut es nun Gott nach als geliebte Kinder; und wandelt in der Liebe, gleichwie auch Christus uns geliebt hat, und sich selbst dahingegeben für uns, (als eine) Gabe und Opfer, Gott zu einem vergnügungsvollen Geruch. Hurerei aber und alle Unreinigkeit oder Geiz soll bei euch nicht einmal genannt werden, wie den Heiligen geziemt; auch Schändlichkeit und närrisches Geschwätz oder Schwänke; das alles sich nicht gebührt, sondern vielmehr Danksagung. Denn das sollt ihr erkennen, daß kein Hurer oder Unreiner oder Geiziger, welches ist ein Götzendiener, Erbe hat an dem Reich Christi und Gottes. Lasset euch niemand verführen mit leeren Reden; denn um dieser (Dinge) willen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams. Darum seid nicht ihre Mitgenossen Denn ihr waret weiland Finsternis, nun aber ein Licht in dem Herrn; als Kinder des Lichts wandelt; die Frucht des Lichts nämlich (besteht) in aller Gütigkeit und Gerechtigkeit und Wahrheit; als die da prüfen, was dem Herrn wohlgefällig ist. Und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Denn was heimlich von ihnen geschieht, ist schändlich auch zu sagen; das alles aber, wenn es bestraft wird, wird von dem Licht offenbart. Denn alles, was offenbart wird, ist Licht. Darum spricht er: Wache auf, der du schläfst, und stehe auf von den Toten, so wird Christus dir hell aufgehen. So sehet nun zu, wie ihr pünktlich wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise; daß ihr Zeit zu gewinnen sucht, dieweil die Tage böse sind. Darum seid nicht töricht, sondern solche, die verstehen, was der Wille Gottes sei; und werdet nicht trunken im Wein, wobei es wüst zugeht; sondern werdet voll im Geist, und redet gegeneinander mit Psalmen und Lobgesängen und Liedern, die geistlich sind, und singet und rühret die Saiten in eurem Herzen dem Herrn, und danket allezeit für alles in dem Namen unseres Herrn Jesu Christi dem Gott und Vater; und seid einander untertan in der Furcht Christi. Ihr Weiber, (seid untertan) euren eigenen Männern, als dem Herrn; dieweil ein Mann des Weibes Haupt ist, wie auch Christus ist das Haupt der Gemeine, und Er des Leibes Heiland. Aber gleichwie die Gemeine Christo untertan ist, also auch die Weiber ihren eigenen Männern in allem. Ihr Männer, liebet eure Weiber, gleichwie auch Christus geliebt hat die Gemeine, und hat sich selbst für sie dahingegeben, auf daß er sie heiligte; und hat sie gereinigt durch das Bad des Wassers im Wort, auf daß er sie sich selbst darstellte herrlich, die Gemeine, die nicht habe einen Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen, sondern daß sie sei heilig und ohne Tadel. Also sollen die Männer lieben ihre Weiber als ihre eigenen Leiber; wer sein Weib liebt, liebt sich selbst; denn niemand hat jemals sein eigen Fleisch gehaßt, sondern er ernährt und deckt es, wie auch Christus die Gemeine; dieweil wir Glieder sind seines Leibes; von seinem Fleisch und von seinen Gebeinen. Um deswillen wird ein Mensch seinen Vater und seine Mutter verlassen und wird seinem Weibe anhangen, und werden die zwei Ein Fleisch sein. Dieses Geheimnis ist groß; Ich aber sage es auf Christum und auf die Gemeine. Doch auch Ihr, ein jeder besonders, liebe sein Weib so wie sich selbst; das Weib aber hat den Mann zu fürchten. Ihr Kinder, gehorchet euren Eltern in dem Herrn; denn das ist gerecht. Ehre deinen Vater und Mutter; welches ist das erste Gebot mit der Verheißung: auf daß dir's wohl gehe und du lange lebest auf Erden. Finsternis, vielmehr aber bestrafet sie auch. Ewigkeit der Ewigkeiten. Amen. Und ihr Väter, reizet eure Kinder nicht zu Zorn, sondern ziehet sie auf in der Zucht und Erinnerung des Herrn. Ihr Knechte, gehorchet den Herren nach dem Fleisch, mit Furcht und Zittern, in Einfalt eures Herzens, als Christo; nicht nach dem Augendienst, als solche, die Menschen gefällig sein wollen, sondern als Knechte Christi, die den Willen Gottes tun, die von (Grund) der Seele, mit gutem Willen dienen, als dem Herrn, und nicht Menschen; da ihr wisset, daß, was Gutes irgend ein jeder tun wird, dieses wird er von dem Herrn bekommen, er sei ein Knecht oder ein Freier. Und ihr Herren, eben das tut gegen sie und lasset das Drohen nach; da ihr wisset, daß auch euer Herr in den Himmeln ist, und ist kein Ansehen der Person bei ihm. Übrigens, meine Brüder, seid mächtig in dem Herrn und in der Kraft seiner Stärke; ziehet die Rüstung Gottes an, damit ihr bestehen könnt gegen die Anläufe des Teufels. Denn wir haben den Kampf nicht gegen Blut und Fleisch; sondern gegen die Fürstentümer, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher der Finsternis dieses Zeitlaufs, gegen die geistlichen (Haufen) der Bosheit im Himmlischen. Darum nehmet die Rüstung Gottes, auf daß ihr an dem bösen Tage euch wehren und, wenn ihr alle gute Verfassung gemacht habt, stehen könnt. So stehet nun, umgürtet an eurer Lende mit Wahrheit und angezogen mit dem Küraß (Brustpanzer) der Gerechtigkeit und verwahrt an den Füßen, euch steif zu halten an das Evangelium des Friedens; über alles nehmet den Schild des Glaubens, womit ihr werdet alle feurigen Pfeile des Argen auslöschen können. Auch den Helm des Heils nehmet an und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes; und bei allem Gebet und Flehen betet zu aller Zeit im Geist, und eben dazu wachet mit allem Anhalten und Flehen aller Heiligen wegen; und für mich, daß mir gegeben werde das Wort in Eröffnung meines Mundes, in Freudigkeit bekannt zu machen das Geheimnis des Evangeliums, um dessen willen ich ein Botschafter bin in einer Kette; daß ich mit demselben freudig umgehen möge, wie ich reden soll. Auf daß aber auch Ihr meine Umstände wisset, was ich tue, so wird alles euch kundtun Tychikus, der geliebte Bruder und getreue Diener in dem Herrn, welchen ich eben dazu an euch sende, daß ihr das erfahret, was uns betrifft, und er eure Herzen ermahne. Friede den Brüdern und Liebe mit Glauben von Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesu Christo. Die Gnade mit allen, die da lieben unseren Herrn Jesum Christum unversehrt. Paulus und Timotheus, Knechte Jesu Christi, allen Heiligen in Christo Jesu, die da sind zu Philippi, samt den Bischöfen und Dienern: Gnade (widerfahre) euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesu Christo. Ich danke meinem Gott, bei allem Angedenken von euch, da ich allezeit in allem meinem Gebet für euch alle mit Freuden das Gebet tue, über eurer Gemeinschaft am Evangelium, vom ersten Tage an bis jetzt; und bin eben dessen versichert, daß, der da angefangen hat in euch ein gutes Werk, wird es vollführen bis auf den Tag Jesu Christi; wie es mir denn rechtmäßig ist, dieses euer aller halber zu gedenken; darum daß ich euch in dem Herzen habe, beides in meinen Banden und in der Verantwortung und Bestäti gung des Evangeliums; indem Ihr alle an der Gnade meine Mitgenossen seid. Denn Gott ist mein Zeuge, wie mich nach euch allen verlangt in der zarten Liebe Jesu Christi. Und darum bete ich, daß eure Liebe noch mehr und mehr über fließe in der Erkenntnis und allen Sinnen, damit ihr prüfen möget, was je das Beste ist, auf daß ihr seid lauter und unanstößig auf den Tag Christi, erfüllt mit der Gerechtigkeitsfrucht, die da ist durch Jesum Christum, zum Preis und Lob Gottes. Ich will, daß euch bekannt sei, ihr Brüder, daß meine Umstände mehr zur Förderung des Evangeliums ge diehen sind; also daß meine Bande offenbar in Christo wurden bei dem ganzen Hofe und den übrigen allen, und die mehreren von den Brüdern in dem Herrn eine Zuversicht gewonnen haben über meinen Banden und es desto mehr wagen, ohne Furcht das Wort zu reden. Etliche zwar (sind, die) auch aus Neid und Streit, etliche aber, die auch mit gutem Belieben Christum predigen. Die von der Liebe her sind, (tun es,) weil sie wissen, daß ich zur Verantwortung des Evangeliums da liege; die aber vom Trotz her sind, verkündigen Christum nicht lauter, indem sie vermeinen, eine Drangsal meinen Banden zuzufügen. Was (ist's) denn? Gleichwohl wird einen Weg als den andern, es geschehe aus anderer Absicht oder in Aufrichtigkeit, Christus verkündigt; und das freut mich, ja es wird mich auch freuen. Denn ich weiß, daß dieses mir ausschlagen wird zur Seligkeit durch euer Gebet und Darreichung des Geistes Jesu Christi, nach meinem Warten und Hoffnung, daß ich in keinem Stück zuschanden, sondern mit aller Freudigkeit, wie allezeit so auch jetzt, Christus werde groß gemacht werden an meinem Leibe, entweder durch Leben oder durch Tod. Denn mir ist das Leben Christus; und das Sterben Gewinn. Soll's aber gelebt sein im Fleisch, so ist dies eine Frucht für mich, daß es etwas zu tun gibt; und was ich vorziehen sollte, weiß ich nicht; die zwei Stücke aber liegen mir an: da ich die Begierde habe zum Abscheiden und bei Christo zu sein, welches viel mehr besser wäre; aber weiter zu bleiben im Fleisch ist nötiger um euretwillen. Und in dieser Zuversicht weiß ich, daß ich werde bleiben und zugleich bei euch allen bleiben zu eurer Förderung und Freude des Glaubens; auf daß euer Ruhm stattlich werde in Christo Jesu an mir, durch meine Ankunft wieder zu euch. Nur wandelt würdig dem Evangelium Christi, daß ich, ich mag kommen und euch sehen oder abwesend sein, es von euch hören möge, daß ihr bestehet in Einem Geist, und mit Einer Seele streitet bei dem Glauben des Evangeliums, und euch in keinem Stück scheu machen lasset von den Widerwärtigen; welches für sie ist ein Beweis des Verderbens; für euch aber der Seligkeit; und dieses von Gott; dieweil euch beschert ist, um Christi willen, nicht allein, daß ihr an ihn glaubet, sondern auch, daß ihr für ihn leidet; da ihr eben den Kampf habt, welchen ihr an mir gesehen habt und nun von mir höret. Wenn nun einige Ermahnung in Christo, wenn einiger Trost der Liebe, wenn einige Gemeinschaft des Geistes, wenn einige Zärtlichkeit und Mitleiden da ist, so erfüllet meine Freude, daß ihr einerlei gesinnt seid, einerlei Liebe habt, einmütig seid, gleichen Sinn führet; nichts aus Trotz oder Ehrgeiz, sondern in der Demut je einer den andern dafür halte, er sei ihm selbst überlegen; und ein jeder unter euch nicht auf seine Sachen ziele, sondern ein jeder auch auf das, was anderer ist. Dieser Sinn soll nämlich bei euch sein, der auch bei Christo Jesu war, welcher, da er in einer Gestalt Gottes war, es nicht als einen Raub gehalten, daß er Gott gleich wäre; sondern hat sich selbst ausgeleert, da er eines Knechtes Gestalt angenommen, als er sich in die Gleichheit der Menschen begeben; und da er sich in seinem Aufzug als Mensch erfinden erniedrigte er sich selbst, und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Kreuzestode. Weswegen auch Gott ihn hoch erhoben hat und ihm einen Namen geschenkt, der über allen Namen ist; daß in dem Namen Jesu alles Knie sich beuge derer im Himmel und derer auf Erden und derer unter der Erde, und alle Zunge bekenne, daß Herr (sei) Jesus Christus, zur Herrlichkeit Gottes, des Vaters. Also, meine Geliebten, gleichwie ihr allezeit gehorcht habt, so bringet, nicht als in meiner Gegenwart allein, sondern nun vielmehr in meiner Abwesenheit, mit Furcht und Zittern eure Seligkeit zuwege. Denn Gott ist's, der da wirkt in euch beides, das Wollen und das Wirken nach dem Wohlgefallen. Alles tut ohne Murmeln und Zweifel, auf daß ihr seid unsträflich und unversehrt, untadelige Kinder Gottes mitten unter einem störrigen und verkehrten Geschlecht, unter denen ihr scheinet als Lichter in der Welt; und haltet an dem Wort des Lebens; mir zum Ruhm auf den Tag Christi, daß ich nicht vergeblich gelaufen, noch vergeblich gearbeitet habe. Aber wenn ich auch geopfert werde über dem Opfer und Gottesdienst eures Glaubens, so freue ich mich und freue mich mit euch allen; ja eben deshalb freuet auch Ihr euch und freuet euch mit mir. Ich hoffe aber in dem Herrn Jesu, Timotheus euch bald zu senden, damit auch Ich gutes Muts sei, wenn ich eure Umstände erfahre. Denn ich habe sonst kein anderes Ich, der eurethalben redlich besorgt sein wird. Denn sie suchen alle das Ihre, nicht das Jesu Christi ist; aber daß er bewährt ist, erkennet ihr, weil er wie einem Vater ein Kind, samt mir gedient hat am Evangelium. Diesen zwar nun hoffe ich zu senden, wenn ich das ersehen werde, was mich betrifft, alsbald; ich habe aber die Zuversicht in dem Herrn, daß auch ich selbst bald kommen werde. Ich habe aber für nötig gehalten, Epaphroditus, den Bruder und meinen Mitarbeiter und Mitstreiter, dazu euren Gesandten und Diener meiner Notdurft, zu euch zu senden; dieweil er nach euch allen Verlangen hatte und sich sehr bekümmerte, darum daß ihr gehört habt, er sei krank gewesen. Auch war er todkrank; aber Gott hat sich über ihn erbarmt; nicht aber über ihn allein, sondern auch über mich, damit ich nicht eine Traurigkeit über die andere hätte. Ich habe ihn nun desto schleuniger gesandt, auf daß ihr, wenn ihr ihn sehet, euch wieder freuet, und ich der Traurigkeit weniger habe. So nehmet ihn nun auf in dem Herrn mit aller Freude und haltet solche wert; dieweil er um des Werkes Christi willen dem Tode nahe gekommen ist, da er sein Leben daran gewagt hat; auf daß er euren Mangel, wegen der Handreichung gegen mir, erstattete. Übrigens, meine Brüder, freuet euch in dem Herrn. Einerlei euch zu schreiben, ist mir nicht mühsam, euch aber eine Verwahrung. Sehet auf die Hunde, sehet auf die bösen Arbeiter, sehet auf die Zerschneidung. Denn Wir sind die Beschneidung, die wir im Geiste Gott dienen wiewohl ich mich auch aufs Fleisch zu verlassen hätte. So irgendeinen andern dünkt, er habe sich aufs Fleisch zu verlassen, Ich viel mehr: Beschneidung am achten Tag, aus dem Geschlecht Israel, des Stammes Benjamin, ein Hebräer von Hebräern, nach dem Gesetz ein Pharisäer; nach dem Eifer einer, der die Gemeine verfolgte; nach der Gerechtigkeit im Gesetz einer, der ohne Tadel war. Aber was mir Vorteile waren, die habe ich um Christi willen für verloren geachtet; ja ich achte auch, alles sei verloren wegen des Vorzugs der Erkenntnis Jesu Christi, meines Herrn, von dessen wegen ich das alles verloren gegeben habe, und achte, es sei Unflat, auf daß ich Christum gewinne und in ihm erfunden werde, nicht habend meine Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz, sondern die durch den Glauben Christi, die Gerechtigkeit aus Gott über dem Glauben; zu erkennen ihn und die Macht seines Aufstehens und die Gemeinschaft seiner Leiden, da ich seinem Tode gleichförmig werde, ob ich auf irgendeine Weise kommen möchte zur Auferstehung aus den Toten; nicht daß ich es schon empfangen habe oder schon zum Ende gelangt sei; ich jage aber nach, ob ich's auch ergreifen möchte, indem ich auch ergriffen worden bin von Christo. Brüder, Ich denke nicht, daß ich selbst es ergriffen habe; Eines aber (ist's): Das, was dahinten ist, ver gesse ich, auf das aber, was da vorne ist, strecke ich mich aus, und jage also dem Ziel nach, auf das Kleinod des von oben (ergehenden) Berufes Gottes in Christo Jesu. So viele nun unser vollkommen sind, lasset uns auf dieses gedenken; und wenn ihr etwas auf andere Weise denket, so wird Gott auch dieses euch entdecken. Nur, soweit wir gelangt sind, da (lasset uns) nach einerlei Regel einhergehen, einerlei Sinn haben. Haltet es mit mir in der Nachfolge, ihr Brüder, und schauet auf die, die also wandeln, wie ihr uns habt zum Vorbilde. Denn viele wandeln, von denen ich euch oft gesagt habe, nun aber auch mit Weinen sage, von den Fein den des Kreuzes Christi, deren Ende Verderben ist, deren Gott der Bauch ist, und deren Herrlichkeit in ihrer Schande (besteht); diejenigen, die irdisch gesinnt sind. lassen, Unser Bürgerrecht nämlich ist in den Himmeln, von dannen wir auch (als) einen Seligmacher erwarten den Herrn Jesum Christum, welcher dem Leib unserer Erniedrigung eine andere Gestalt geben wird und ihn damit gleichförmig machen dem Leibe seiner Herrlichkeit, nach der Wirkung seines Vermögens, auch alle Dinge ihm selbst untertänig zu machen. Also, meine geliebten und erwünschten Brüder, meine Freude und Krone, also bestehet in dem Herrn, ihr Geliebten. Die Evodia ermahne ich, und die Syntyche ermahne ich, daß sie einerlei gesinnt seien in dem Herrn; ja ich ersuche auch dich, mein redlicher Amtsbruder, biete ihnen die Hand, die samt mir bei dem Evangelium gekämpft haben, mit Klemens und meinen übrigen Mitarbeitern, deren Namen (sind) in dem Buch des Lebens. Freuet euch in dem Herrn; allezeit, will ich abermals sagen, freuet euch. Eure Lindigkeit lasset kund werden allen Menschen. Der Herr ist nahe. Sorget nichts, sondern in allem lasset bei dem Gebet und dem Flehen mit Danksagung eure Bitten kund werden gegen Gott; so wird der Friede Gottes, welcher allen Verstand übersteigt, verwah ren eure Herzen und eure Sinne in Christo Jesu. Übrigens, meine Brüder, was nur wahrhaftig, was sittsam, was gerecht, was keusch, was beliebt, was gutem Namen gemäß; so irgend eine Tugend und so irgend ein Lob ist, das bedenket; was ihr auch gelernt und empfangen und gehört und gesehen habt an mir, das übet aus; so wird der Gott des Friedens mit euch sein. Es war mir eine große Freude in dem Herrn, daß ihr nun einmal wie der grünend geworden seid, an mich zu gedenken; wie ihr denn auch gedacht habt, aber keine Gelegenheit gehabt. Nicht daß ich es Mangels halber sagte; denn Ich habe gelernt, bei dem, was ich zur Hand habe, vergnügt zu sein; ich weiß niedrig zu sein, ich weiß aber auch übrig zu haben. In allem und bei allen bin ich abgerichtet; beides, mich zu sättigen und Hunger zu leiden; beides, übrig zu haben und Mangel zu leiden; ich vermag alles in demjenigen, der mich mächtig macht, Christo. Doch habt ihr wohlgetan, daß ihr euch meiner Drangsal mit angenommen habt. Aber auch Ihr Philipper wisset, daß im Anfang des Evangeliums, da ich von Mazedonien auszog, keine Gemeine mit mir Gebens und Nehmens halber etwas zu tun gehabt hat als Ihr allein; dieweil ihr mir auch zu Thessalonich ein-und andermal etwas zur Notdurft gesandt habt; nicht daß ich die Gabe suche, sondern ich suche die Frucht, die euch häufig zugute kommen möge. Ich habe alles erhalten und bin wohl versehen; ich bin erfüllt worden, da ich empfing von Epaphroditus, das von euch, einen vergnüglichen Geruch, ein angenehmes Opfer, Gott wohlgefällig. Mein Gott aber erfülle alle eure Notdurft nach seinem Reichtum in der Herrlichkeit in Christo Jesu. Unserem Gott und Vater aber sei die Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Grüßet jeden Heiligen in Christo Jesu. Es grüßen euch die Brüder, die bei mir sind. Es grüßen euch alle Heiligen, al lermeist aber die aus des Kaisers Hause. Die Gnade des Herrn Jesu Christi sei mit euch allen. und uns rühmen in Christo Jesu und uns nicht aufs Fleisch verlassen; Paulus, Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, und Timotheus, der Bruder, den zu Kolossä (befindlichen) Heiligen und gläubigen Brüdern in Christo: Gnade (widerfahre) euch und Friede von Gott, unserem Vater (und dem Herrn Jesu Christo). Wir danken dem Gott und Vater unseres Herrn Jesu Christi, da wir allezeit eurethalben beten, als wir gehört haben von eurem Glauben in Christo Jesu und von der Liebe gegen alle Heiligen, um der Hoffnung willen, die euch hinterlegt ist in den Himmeln, von welcher ihr vorhin gehört habt in dem Wort der Wahrheit des Evangeliums, das bei euch zugegen ist, wie auch in aller Welt, und bringt Frucht und wächst, wie auch in euch, von dem Tage an, da ihr gehört und erkannt habt die Gnade Gottes in der Wahrheit; wie ihr auch gelernt habt von Epaphras, unserem geliebten Mitknecht, welcher ist ein getreuer Diener Christi für euch, der uns auch kundgetan hat eure Liebe im Geist. Derhalben auch wir von dem Tage an, da wir's gehört haben, hören wir nicht auf, für euch zu beten und zu bitten, daß ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Verstand, daß ihr wandelt würdiglich dem Herrn zu aller Gefälligkeit; da ihr in allem guten Werk fruchtbar seid, und wachset zur Erkenntnis Gottes und in aller Macht mächtig werdet nach der Kraft seiner Herrlichkeit zu aller Geduld und Langmut mit Freuden, Danksagende dem Vater, der uns tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen in dem Licht, welcher uns errettet hat von der Gewalt der Finsternis und versetzt in das Königreich des Sohnes seiner Liebe, in welchem wir haben die Erlösung (durch sein Blut), die Erlassung der Sünden; welcher ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene (vor) aller Kreatur; dieweil in ihm alles erschaffen ist, was in den Himmeln und was auf der Erde ist; das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Mächte; es ist alles durch ihn und auf ihn geschaffen; und er selbst ist vor allen (Dingen), und alle (Dinge) sind in ihm zusammengestellt. und er selbst ist das Haupt des Leibes, (nämlich) der Gemeine; welcher ist der Anfang, der Erstgeborene aus den Toten, damit er in allen den Vorzug bekäme; dieweil es sein Wohlgefallen gewesen ist, daß in ihm alle Fülle wohnte; und daß er durch ihn versöhnte alles gegen sich, da er Frieden gemacht durch das Blut seines Kreuzes, durch ihn, es sei das auf der Erde oder das in den Himmeln. Und euch, die ihr weiland entfremdet und Feinde waret mit dem Sinn, in den bösen Werken, hat er doch nun versöhnt in dem Leibe seines Fleisches durch den Tod, auf daß er euch darstelle heilig und ohne Tadel und ohne Klage vor ihm; so ihr anders verbleibet im Glauben gegründet und fest und nicht bewegt von der Hoffnung des Evangeliums, welches ihr gehört habt, das gepredigt worden ist bei aller Kreatur, die unter dem Himmel ist; dessen Diener Ich, Paulus, geworden bin. Nun freue ich mich in meinem Leiden für euch und erstatte, was an den Drangsalen Christi rückständig ist, an meinem Fleisch, für seinen Leib, welcher ist die Gemeine; deren Diener ich geworden bin nach der Verfügung Gottes, die mir gegeben ist, an euch zu erfüllen das Wort Gottes, das Geheimnis, das verborgen war von den Weltläufen und von den Menschenaltern her, nun aber offenbar geworden ist seinen Heiligen; welchen hat Gott wollen kundtun, welches da sei der Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses bei den Heiden, so da ist Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit; welchen wir verkündigen und erinnern jeden Menschen und lehren jeden Menschen in aller Weisheit, auf daß wir darstellen jeden Menschen vollkommen in Christo Jesu; dahin ich auch arbeite und kämpfe nach seiner Wirkung, die in mir wirkt mit Macht. Ich lasse euch nämlich wissen, wie einen großen Kampf ich habe um euch und die zu Laodicea und alle, die mein Angesicht im Fleisch nicht gesehen haben, daß ihre Herzen möchten ermahnt werden, da sie zusammenhielten in der Liebe, auch zu allem Reichtum der Völligkeit des Verständnisses, zur Erkenntnis des Geheimnisses des Gottes und Vaters, und Christi, in welchem sind alle geheimen Schätze der Weisheit und der Erkenntnis. Dieses aber sage ich, daß nicht jemand euch mit beredtem Vortrag unrecht berichte. Denn ob ich schon nach dem Fleisch abwesend bin, so bin ich doch nach dem Geist bei euch und freue mich und sehe eure Ordnung und die Festigkeit eures Glaubens an Christum. Wie ihr nun angenommen habt Christum Jesum, den Herrn, so wandelt in ihm, gewurzelt und auferbaut in ihm und bestätigt in dem Glauben, gleichwie ihr gelehrt seid, überfließend in demselben in Danksagung. Sehet zu, daß nicht jemand sein möge, der euch als einen Raub hinführe durch die Philosophie und leeren Betrug, nach hergebrachter Menschenlehre, nach den Elementen der Welt und nicht nach Christo; weil in ihm wohnt alle Fülle der Gottheit leiblich, und ihr seid in ihm erfüllt, welcher ist das Haupt alles Fürstentums und Macht; in welchem ihr auch beschnitten wurdet mit einer Beschneidung ohne Hände, in dem Ausziehen des Leibes der Sünden, des Fleisches, in der Beschneidung Christi, da ihr mit ihm begraben wurdet in der Taufe; in welchem ihr auch mit auferweckt worden seid durch den Glauben der Wirkung Gottes, der ihn auferweckt hat von den Toten; und da ihr tot waret in den Sündenfällen und der Vorhaut eures Fleisches, hat er euch lebendig gemacht mit ihm und euch in Gnaden geschenkt alle die Sündenfälle; er hat ausgelöscht die gegen uns (gewesene) Handschrift mit den Schlüssen, welche uns zuwider (war), und auch dieselbe aus der Mitte geschafft und sie an das Kreuz angenagelt; er hat ausgezogen die Fürstentümer und die Mächte und sie öffentlich zur Schau aufgeführt, da er über sie triumphierte in ihm. So soll nun niemand euch richten wegen Essen oder Trinken oder im Fall eines Festes oder Neumondes oder Sabbaten; welche sind ein Schatten der künftigen (Dinge), der Leib aber Christi. Niemand soll euch meistern, der Belieben trägt an einer Sinnesniedrigkeit und Verehrung der Engel, (Dinge) die er nicht gesehen hat, betritt, sich vergebens aufblasen läßt von dem Sinn seines Fleisches und sich nicht hält an das Haupt, aus welchem der ganze Leib durch die Gelenke und Bande Handreichung pflegt und zusammenhält, und also das Wachstum Gottes treibt. So ihr abgestorben seid mit Christo den Elementen der Welt, was lasset ihr euch, als lebtet ihr in der Welt, Schlüsse aufdringen? Rühre es nicht an, koste es auch nicht, rege es auch nicht an; welches alles der Verwesung zugeht bei starkem Brauch, nach den Geboten und Lehren der Menschen; welches zwar einen Namen einer Weisheit hat, bei williger Verehrung, und Demut und Strenge über den Leib, (aber) in keinem Wert ist, da das Fleisch seine Sättigung (dabei) hat. So ihr nun mit Christo auferweckt seid, so suchet, was oben ist, da Christus ist, zur Rechten Gottes sitzend; denket auf das, was oben ist, nicht auf das, was auf Erden ist. Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christo in Gott; wenn Christus wird offenbar werden, euer Leben, alsdann werdet auch Ihr mit ihm offenbart werden in Herrlichkeit. So tötet nun eure Glieder, die auf der Erde sind, Hurerei, Unreinigkeit, Leidenschaft, böse Lust und den Geiz, welcher ist Götzendienst; um welcher willen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams, in welchen auch Ihr weiland gewandelt habt, als ihr in denselben lebtet. Nun aber leget auch Ihr das alles ab, Zorn, Grimm, Untugend, Lästerung, garstige Reden aus eurem Munde. Lüget nicht untereinander, da ihr den alten Menschen mit seinen Handlungen ausgezogen habt und den neuen angezogen, der da erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Ebenbilde des, der ihn erschaffen hat; da nicht ist Grieche und Jude, Beschneidung und Vorhaut, Barbar, Tatar, Knecht, Freier, sondern alles und in allen Christus. So ziehet nun an, als heilige und geliebte Auserwählte Gottes, zärtliche Erbarmungen, Gütigkeit, Demut, Sanftmut, Langmut; und vertraget einander und schenket es untereinander, so jemand gegen jemand Klage hat, gleichwie auch Christus euch geschenkt hat, also auch Ihr; über diesem allen aber die Liebe, die da ist ein Band der Vollkommenheit; und der Friede Gottes gebiete in euren Herzen, zu welchem ihr auch berufen seid in Einem Leibe; und seid dankbar. Das Wort Christi wohne bei euch reichlich; in aller Weisheit lehret und erinnert euch selbst; mit Psalmen und Lobgesängen, die geistlich sind, mit Dank, singet in euren Herzen dem Herrn; und alles, was ihr immer tut mit dem Wort oder mit dem Werk, (tut) alles in dem Namen des Herrn Jesu und danket dem Gott und Vater durch ihn. Ihr Weiber, seid untertan den Männern, wie (euch) zukommt, in dem Herrn. Ihr Männer, liebet die Weiber und seid nicht bitter gegen sie. Ihr Kinder, gehorchet den Eltern in allem; denn dies ist wohlgefällig in dem Herrn. Ihr Väter, reizet eure Kinder nicht, damit sie nicht unmutig werden. Ihr Knechte, gehorchet in allem den Herren nach dem Fleisch, nicht in Augendiensten als Menschengefällige, sondern in Einfältigkeit des Herzens, Gott Fürchtende. Und alles, was ihr immer tut, das verrichtet von (Grund der) Seele, als dem Herrn, und nicht den Menschen; indem ihr wisset, daß ihr von dem Herrn empfangen werdet die Vergeltung des Erbes; denn dem Herrn Christo dienet ihr. Wer aber unrecht tut, wird davontragen, was er unrecht getan hat; und ist kein Ansehen der Person. Ihr Herren, was recht und gleich ist, das erzeiget den Knechten; indem ihr wisset, daß auch Ihr einen Herrn habt in den Himmeln. Dem Gebet wartet ab, und wachet dabei, mit Danksagung; und betet zugleich auch für uns, daß Gott uns die Tür des Worts auftue, zu reden das Geheimnis Christi; um welches willen ich auch gebunden bin, damit ich es offenbare, wie ich reden soll. In Weisheit wandelt gegen die draußen und suchet Zeit zu gewinnen. Eure Rede sei allezeit holdselig, mit Salz gewürzt, daß ihr wisset, wie man einem jeden antworten soll. Alle meine Umstände wird euch kundtun Tychikus, der geliebte Bruder und getreue Diener und Mitknecht in dem Herrn; welchen ich eben darum zu euch sende, daß er sich eurer Umstände erkundige und eure Herzen tröste; samt Onesimus, dem getreuen und geliebten Bruder, der einer von euch ist. Alles, was hier (vorgeht), werden sie euch kundtun. Es grüßt euch Aristarchus, mein Mitgefangener, und Markus, der Vetter des Barnabas, dessentwegen ihr Befehle empfangen habt; wenn er zu euch kommt, nehmet ihn auf; und Jesus, der da heißt Just, die aus der Beschneidung sind, diese meine einzigen Gehilfen am Reich Gottes, an welchen ich einen Zuspruch bekommen habe. Es grüßt euch Epaphras, der einer von euch ist, ein Knecht Christi, der allezeit kämpft für euch in den Gebeten, daß ihr steht vollkommen und erfüllt in allem Willen Gottes. Denn ich gebe ihm Zeugnis, daß er vielen Eifer hat für euch und die zu Laodicea und die zu Hierapolis. Es grüßt euch Lukas, der Arzt, der Geliebte, und Demas. Grüßet die Brüder, die zu Laodicea sind, und den Nymphas und die Gemeine in seinem Hause. Und wenn bei euch der Brief gelesen ist, so machet, daß er auch in der Laodicäer Gemeine gelesen werde, und daß auch Ihr den von Laodicea leset. Und saget dem Archippus: Siehe auf den Dienst, den du empfangen hast in dem Herrn, daß du ihn erfüllest. Der Gruß mit meiner Hand, des Paulus. Gedenket meiner Bande. Die Gnade sei mit euch. Paulus und Silvanus und Timotheus, der Gemeine der Thessalonicher in Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesu Christo: Gnade (widerfahre) euch und Friede (von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesu Christo). Wir danken Gott allezeit für euch alle und gedenken eurer in unseren Gebeten und erinnern uns ohne Unterlaß eures Werks des Glaubens und der Bemühung der Liebe und der Geduld der Hoffnung unseres Herrn Jesu Christi, vor unserem Gott und Vater; denn wir wissen, ihr Brüder, geliebt von Gott, eure Auswahl, daß unser Evangelium an euch gekommen ist nicht im Wort allein, sondern auch in Kraft und im heiligen Geist und in vieler Völligkeit; gleichwie ihr wisset, wie wir uns verhalten haben unter euch um euretwillen. Und Ihr seid unsere Nachfolger geworden und des Herrn, da ihr das Wort aufgenommen habt in vieler Drangsal mit Freude des heiligen Geistes, also daß ihr ein Vorbild wurdet allen denen, die da gläubig wurden in Mazedonien und Achaja. Denn von euch ist auserschollen das Wort des Herrn nicht allein in Mazedonien und Achaja, sondern auch an jedem Ort ist euer Glaube gegen Gott ausgekommen; also daß Wir nicht nötig haben, etwas zu reden. Denn sie selbst erzählen von uns, was für einen Eingang wir zu euch gehabt haben, und wie ihr euch bekehrt habt zu Gott von den Götzen, zu dienen dem lebendigen und wahren Gott und zu erwarten seinen Sohn von den Himmeln, den er aufer weckt hat von den Toten, Jesum, der uns errettet von dem künftigen Zorn. Denn ihr selbst wisset, ihr Brüder, unseren Eingang zu euch, daß er nicht vergeblich gewesen ist; sondern als wir zuvor gelitten hatten und geschmäht gewesen waren, wie ihr wisset, zu Philippi, handelten wir freudig in unserem Gott, zu reden zu euch das Evangelium Gottes bei vielem Kampf. Denn unser Zuspruch (ist) nicht aus Irrtum noch aus Unreinigkeit noch mit List; sondern wie wir bewährt sind von Gott, daß uns das Evangelium anvertraut würde, also reden wir, nicht als die da Menschen gefällig sind, sondern Gott, der unsere Herzen bewährt. Denn wir haben uns nicht etwa in Schmeichelrede eingelassen, wie ihr wisset; auch nicht in geiziges Gesuch, Gott ist Zeuge; haben auch nicht Ehre von Menschen gesucht, weder von euch noch von anderen, da wir konnten wichtig sein als Christi Apostel; sondern wir gingen sachte unter euch darein, als wie eine Amme ihre eigenen Kinder zärtlich hält. Also, da wir so an euch hingen, war es unser Wohlgefallen, euch mitzuteilen nicht allein das Evangelium Gottes, sondern auch unsere Seelen, darum daß ihr uns lieb geworden waret. Denn ihr erinnert euch, ihr Brüder, unserer Mühe und Arbeit; nachts und tags arbeiteten wir, damit wir niemand unter euch beschwerten, und predigten unter euch das Evangelium Gottes. Ihr seid Zeugen und Gott, wie heilig und gerecht und untadelig wir euch, die ihr glaubtet, gewesen sind; als ihr wisset, wie wir einen jeden unter euch, wie ein Vater seine Kinder, euch ermahnten und trösteten und bezeugten, daß ihr solltet wandeln würdiglich dem Gott, der euch berief in sein Königreich und Herrlichkeit. Darum auch Wir Gott danken ohne Unterlaß, daß, da ihr empfinget von uns das Wort Gottes, wie ihr es von uns hörtet, ihr aufnahmet nicht ein Wort der Menschen, sondern, wie es wahrhaftig ist, ein Wort Gottes, so auch wirkt in euch, die ihr glaubet. Denn ihr seid Nachfolger geworden, ihr Brüder, der Gemeinen Gottes, die da sind in Judäa in Christo Jesu, daß auch Ihr eben das erlitten habt von euren eigenen Stammverwandten, gleichwie auch Sie von den Juden, die auch den Herrn getötet haben, (nämlich) Jesum, und die Propheten; und uns hinausgejagt haben und Gott nicht gefällig und allen Menschen zuwider sind, wehren uns, zu den Heiden zu reden, damit sie selig (gerettet) werden, auf daß Sie ihre Sünden erfüllen allezeit; es ist aber über sie gekommen der Zorn bis ans Ende. Wir aber, ihr Brüder, da wir euer eine Stunde lang beraubt gewesen sind, nach dem Angesicht, nicht nach dem Herzen, haben wir desto mehr geeilt, euer Angesicht zu sehen mit großem Verlangen. Darum haben wir wollen zu euch kommen, Ich Paulus zwar das eine und das andere Mal, und es hat uns verhindert der Satan. Denn welches ist unsere Hoffnung oder Freude oder Prachtkrone, wo nicht auch Ihr es seid, vor unserem Herrn Jesu, in seiner Zukunft? Denn Ihr seid unsere Ehre und Freude. Darum haben wir es nicht mehr ertragen können und uns wohlgefallen lassen, daß wir zu Athen allein gelassen würden, und gesandt Timotheus, unseren Bruder und Diener Gottes und unseren Mitarbeiter an dem Evangelium Christi, euch zu stärken und euch zu ermahnen eures Glaubens halber, damit niemand verlockt würde in diesen Drangsalen; denn ihr wisset selbst, daß wir dazu gesetzt sind; denn auch da wir bei euch waren, sagten wir es euch zuvor, wir würden gedrängt werden, wie denn auch geschehen ist und ihr wisset; darum konnte auch Ich es nicht mehr ertragen und habe gesandt, daß ich erführe euren Glauben, ob euch nicht einigermaßen versucht hätte der Versucher und unsere Arbeit vergeblich würde. Jetzt aber, da Timotheus zu uns von euch gekommen ist und uns gute Botschaft gebracht hat von eurem Glauben und Liebe, und daß ihr allezeit im Guten an uns gedenket und verlanget uns zu sehen, wie auch Wir euch, darum sind wir getröstet, ihr Brüder, über euch, bei aller unserer Drangsal und Not, durch euren Glauben; denn nun leben wir, wenn Ihr bestehet in dem Herrn. Denn wie können wir es Gott verdanken eurethalben, über aller der Freude, die wir haben um euretwillen vor unserem Gott? Da wir denn nachts und tags auf das allerhöchste flehen, zu sehen euer Angesicht und zu erstatten, was an eurem Glauben rückständig ist. Er selbst aber, unser Gott und Vater, und unser Herr Jesus Christus mache unseren Weg richtig zu euch; euch aber mache der Herr reich und völlig in Liebe untereinander und gegen jedermann, wie auch Wir (sind) gegen euch, zu stärken eure Herzen untadelig in der Heiligkeit, vor unserem Gott und Vater, in der Zukunft unseres Herrn Jesu mit allen seinen Heiligen. Im übrigen nun, ihr Brüder, ersuchen wir euch und ermahnen in dem Herrn Jesu; gleichwie ihr von uns empfangen habt, wie ihr sollet wandeln und Gott gefällig sein; daß ihr noch mehr zunehmet. Denn ihr wisset, welche Gebote wir euch gegeben haben, durch den Herrn Jesum. Dies ist nämlich Gottes Wille, eure Heiligung, daß ihr euch enthaltet von der Hurerei, daß ein jeder unter euch wisse sein eigenes Gefäß zu besitzen in Heiligung und Ehre; nicht in Lustseuche, wie auch die Heiden, die Gott nicht kennen; daß er nicht übertrete und übervorteile in dem Handel seinen Bruder, dieweil der Herr ein Rächer ist wegen aller dieser (Stücke), wie wir euch auch zuvor gesagt und bezeugt haben. Denn Gott hat uns nicht berufen der Unreinigkeit halber, sondern in der Heiligung. Deswegen wer verachtet, verachtet nicht einen Menschen, sondern Gott, der auch gegeben hat seinen heiligen Geist in euch. Von der Bruderliebe aber haben wir nicht not euch zu schreiben; denn ihr selbst seid von Gott gelehrt, einander zu lieben; denn ihr tut es auch gegen alle Brüder, die in ganz Mazedonien sind. Wir ermahnen euch aber, ihr Brüder, daß ihr noch mehr zunehmet, und euch angelegen sein lasset, stille zu sein und das Eure zu schaffen und zu arbeiten mit euren Händen, wie wir euch geboten haben; auf daß ihr anständig wandelt gegen die draußen und keines (Dinges) bedürfet. Wir wollen euch aber, ihr Brüder, nicht unbekannt sein lassen wegen derer, die entschlafen sind, auf daß ihr nicht traurig seid wie auch die übrigen, die keine Hoffnung haben. Denn so wir glauben, daß Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird auch Gott die, so entschlafen sind durch Jesum, auf diese Weise mit ihm führen. Denn das sagen wir euch im Wort des Herrn, daß Wir, die wir leben, die wir überbleiben auf die Zukunft des Herrn, werden nicht zuvorkommen denen, die entschlafen sind; dieweil er selbst, der Herr, wird mit einem Aufruf, mit einer Stimme eines Erzengels und mit einer Trompete Gottes herniederkommen vom Himmel, und die Toten in Christo werden auferstehen zuerst; darnach werden Wir, die wir leben, die wir überbleiben, zugleich mit ihnen hingerissen werden in den Wolken dem Herrn entgegen in die Luft, und also werden wir allezeit bei dem Herrn sein. Also tröstet einander mit diesen Worten. Betreffend aber die weiteren und näheren Zeiten, ihr Brüder, so bedürfet ihr nicht, daß man euch schreibe. Denn ihr wisset vorhin wohl, daß der Tag des Herrn wie ein Dieb in der Nacht auf folgende Weise kommt: Wenn sie nämlich sagen: Es ist Friede, und man kann sich darauf verlassen, alsdann überfällt sie ein plötzliches Verderben, wie der Schmerz eine Schwangere, und werden nicht entfliehen. Ihr aber, Brüder, seid nicht in der Finsternis, daß der Tag euch wie ein Dieb ergreife. Ihr alle seid Söhne des Lichts und Söhne des Tages; wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis. So lasset uns denn nicht schlafen wie auch die andern, sondern lasset uns wachen und nüchtern sein. Denn die da schlafen, schlafen des Nachts; und die sich voll trinken, sind des Nachts trunken; Wir aber, die wir des Tages sind, wollen nüchtern sein, angezogen mit dem Küraß des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung des Heils; dieweil Gott uns nicht gesetzt hat zum Zorn, sondern zur Erhaltung bei dem Heil, durch unseren Herrn Jesum Christum, der für uns gestorben ist, auf daß wir, wir wachen oder schlafen, zugleich mit ihm leben sollen. Darum sprechet einander zu und erbauet einer den andern, wie ihr auch tut. Wir ersuchen euch aber, ihr Brüder, daß ihr erkennet, die an euch arbeiten und euch vorstehen in dem Herrn und euch erinnern; und daß ihr sie in Liebe über die Maßen hochhaltet um ihres Werks willen. Habt Frieden unter euch selbst. Wir ermahnen euch aber, ihr Brüder, erinnert die Unordentlichen, tröstet die Kleinmütigen, nehmet euch der Schwachen an, seid langmütig gegen jedermann. Sehet zu, daß nicht jemand Böses mit Bösem jemand vergelte; sondern allezeit jaget dem Guten nach, beide untereinander und gegen jedermann. Allezeit seid fröhlich; ohne Unterlaß betet. In allem danket; denn dies ist Gottes Wille in Christo Jesu an euch. Den Geist löschet nicht aus; die Weissagungen verachtet nicht. Alles aber prüfet; das Gute behaltet, von aller bösen Gattung enthaltet euch. Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch; und ganz und gar müsse euer Geist, und Seele und Leib, untadelig in der Zukunft unseres Herrn Jesu Christi behalten werden. Getreu ist, der euch berief, welcher wird's auch tun. Brüder, betet für uns. Grüßet die Brüder alle mit dem heiligen Kuß. Ich beschwöre euch bei dem Herrn, daß man den Brief vorlese allen den heiligen Brüdern. Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi sei mit euch. Paulus und Silvanus und Timotheus, der Gemeine der Thessalonicher in Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesu Christo. Gnade (widerfahre) euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesu Christo. Wir sind schuldig, Gott allezeit zu danken um euch, ihr Brüder, wie es wert ist, denn euer Glaube wächst hoch, und die Liebe eines jeglichen unter euch allen nimmt zu gegeneinander; also daß wir uns selbst euer rühmen bei den Gemeinen Gottes, über eurer Geduld und Glauben, in allen euren Verfolgungen und den Drangsalen, die ihr ertraget; welches ein Beweis ist des gerechten Gerichts Gottes, auf daß ihr würdig gemacht werdet des Reiches Gottes, über welchem ihr auch leidet; sintemal es recht ist bei Gott, zu vergelten denen, die euch drängen, Drangsal, und euch, die ihr Drangsal leidet, Ruhe mit uns, in der Entdeckung des Herrn Jesu vom Himmel, mit (den) Engeln seiner Macht, in (einer) Feuerflamme, der da Rache gibt denen, die Gott nicht kennen, und denen, die nicht gehorchen dem Evangelium unseres Herrn Jesu; welche werden Strafe aushalten, ewiges Verderben, vom Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Stärke; wenn er kommt, sich zu verherrlichen an seinen Heiligen und sich bewundern zu lassen an allen denen, die gläubig geworden sind, daß unser Zeugnis glaubhaft geworden ist an euch, an jenem Tage. Worauf wir auch beten allezeit für euch, daß unser Gott euch würdig mache des Berufs und erfülle alles Wohlgefallen der Gütigkeit und das Werk des Glaubens mit Macht; auf daß verherrlicht werde der Name unseres Herrn Jesu Christi an euch und Ihr an ihm, nach der Gnade unseres Gottes und des Herrn Jesu Christi. Wir ersuchen euch aber, ihr Brüder, wegen der Zukunft unseres Herrn Jesu Christi und unserer Versammlung zu ihm; daß ihr euch nicht bald bewegen lasset von dem Verstand noch in Unruhe bringen, weder durch Geist noch durch Wort noch durch Brief, als durch uns, wie daß der Tag des Herrn herbeigekommen sei. Niemand betrüge euch auf keinerlei Weise; dieweil es nicht ist, es komme denn der Abfall vorher und werde entdeckt der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens, der sich widersetzt und emporhebt über jeden, der ein Gott heißt oder verehrt wird; also daß er sich in den Tempel Gottes als ein Gott setzt und sich selbst erweist, daß er ein Gott sei. Gedenket ihr nicht daran, daß ich, da ich noch bei euch war, dieses euch sagte? Und nun wisset ihr das, was (ihn) aufhält, damit er entdeckt werde zu seiner Zeit. Denn das Geheimnis der Ungerechtigkeit ist schon wirksam, nur bis der, so es jetzt aufhält, aus dem Wege komme. Und alsdann wird entdeckt werden der Ungerechte, welchen der Herr Jesus verzehren wird mit dem Geist seines Mundes und wegräumen mit der Erscheinung seiner Zukunft; dessen Zukunft ist nach der Wirkung des Satans mit aller lügenhaften Kraft und Zeichen und Wundern und mit allem Betrug der Ungerechtigkeit, bei denen, die verloren gehen, dafür daß sie die Liebe der Wahrheit nicht angenommen haben, damit sie selig (gerettet) würden; und darum wird ihnen Gott eine Wirkung des Irrtums senden, daß sie glauben der Lüge; auf daß gerichtet werden alle, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gehabt haben an der Ungerechtigkeit. Wir aber sind schuldig, Gott zu danken allezeit für euch, vom Herrn geliebte Brüder, daß euch Gott genommen hat von Anfang zur Seligkeit in der Heiligung des Geistes und Glauben der Wahrheit, worein er euch berufen hat durch unser Evangelium, zur Erhaltung auf die Herrlichkeit unseres Herrn Jesu Christi. Darum, ihr Brüder, so bestehet und haltet an den vorgelegten Stükken, die ihr gelehrt seid, es sei durch Wort oder durch Brief von uns. Er selbst aber, unser Herr Jesus Christus, und unser Gott und Vater, der uns liebgewonnen hat und gegeben einen ewigen Trost und gute Hoffnung in Gnade, der tröste eure Herzen und stärke (sie) in allem guten Werk und Wort. O Gott, tröste mein Herz und stärke es in allem guten Werk und Wort! Im übrigen betet, ihr Brüder, für uns, daß das Wort des Herrn laufe und gepriesen werde, wie auch bei euch; und daß wir errettet werden von den ungereimten und argen Menschen. Denn der Glaube ist nicht aller (Leute Ding). Getreu aber ist der Herr; der wird euch stärken und behüten vor dem Argen. Wir haben aber die Zuversicht in dem Herrn gegen euch, daß ihr das, was wir euch gebieten, tut und auch tun werdet. Der Herr aber richte eure Herzen zu der Liebe Gottes und zu der Geduld Christi. Wir gebieten aber euch, ihr Brüder, in dem Namen unseres Herrn Jesu Christi, daß ihr euch entziehet von allem Bruder, der da unordentlich wandelt und nicht nach der Anweisung, die sie von uns empfangen haben. Denn ihr wisset vorhin, wie man uns nachfolgen soll; dieweil wir nicht unordentlich bei euch gewesen sind, noch umsonst Brot gegessen haben von jemand, sondern mit Mühe und Arbeit Nacht und Tag haben wir geschafft, damit wir niemand unter euch beschwerten; nicht daß wir nicht Macht haben, sondern daß wir uns selbst euch zum Vorbilde gäben, es uns nachzumachen. Denn auch da wir bei euch waren, geboten wir euch dieses, daß, so jemand nicht will schaffen, er auch nicht esse. Denn wir hören, daß etliche unter euch wandeln unordentlich, indem sie nichts schaffen, sondern sich in fremde Geschäfte mischen. Solchen aber gebieten wir und ermahnen sie durch unseren Herrn Jesum Christum, daß sie in der Stille schaffen und also ihr eigenes Brot essen sollen. Ihr aber, ihr Brüder, werdet nicht verlegen, Gutes zu tun. So aber jemand nicht gehorcht unserer Rede, diesem gebt ein Merkmal durch den Brief; und lasset euch nicht mit ihm ein, auf daß er beschämt werde; und haltet ihn nicht als einen Feind, sondern erinnert ihn als einen Bruder. Er selbst aber, der Herr des Friedens, gebe euch den Frieden allezeit auf allerlei Weise. Der Herr mit euch allen. Der Gruß mit meiner Hand, des Paulus, welches das Zeichen ist in jedem Brief; also schreibe ich. Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi sei mit euch allen. Paulus, Apostel Jesu Christi nach dem Befehl Gottes, unseres Seligmachers, und Christi Jesu, unserer Hoffnung, Timotheus, dem echten Kind im Glauben: Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, unserem Vater, und Christo Jesu, unserem Herrn. Gleichwie ich dich ermahnt habe, zu Ephesus zu verbleiben, da ich nach Mazedonien zog, auf daß du gebötest etlichen, nicht andere Lehre zu treiben, noch achtzuhaben auf Märlein und Geschlechtsregister, die kein Ende haben, welche Fragen an Hand geben mehr als Geschäft Gottes, das im Glauben ist; dasjenige aber, worauf das Gebot ankommt, ist Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben; deren (Stücke) etliche verfehlt haben und sind verfallen auf eitles Geschwätz, indem sie wollen Lehrer des Gesetzes sein und nicht verstehen weder das, was sie sagen, noch welcher (Dinge) wegen sie Versicherung tun. Wir wissen aber, daß das Gesetz gut ist, so jemand damit gesetzmäßig umgeht und dieses weiß, daß für einen Gerechten kein Gesetz da ist, sondern für die, die ohne Gesetz und meisterlos sind, für Gottlose und Sünder, Unheilige und Ruchlose, Vatermörder und Muttermörder, Totschläger, Hurer, Knabenschänder, Menschendiebe, Lügner, Meineidige, und so etwas anderes der gesunden Lehre entgegen ist, nach dem Evangelium der Herrlichkeit des seligen Gottes, das mir vertraut ist, der ich es danke dem, der mich stark gemacht hat, (nämlich) Christo Jesu, unserem Herrn, daß er mich treu geachtet hat und gesetzt in den Dienst, der ich vorher war ein Lästerer und Verfolger und Schmäher; aber Barmherzigkeit ist mir widerfahren, weil ich's unwissend getan habe im Unglauben; es ist aber überschwenglich gewesen die Gnade unseres Herrn mit dem Glauben und der Liebe, so in Christo Jesu ist; gewiß ist das Wort und alles Annehmens wert, daß Christus Jesus gekommen ist in die Welt, Sünder selig zu machen (zu retten), unter denen Ich der erste bin; aber um deswillen ist mir Barmherzigkeit widerfahren, auf daß an mir Ersten beweisen möchte Jesus Christus alle die Langmut, zu einem Muster derer, die an ihn glauben würden zum ewigen Leben. Aber dem König der Ewigkeiten, dem unvergänglichen, unsichtbaren, alleinigen Gott, (sei) Ehre, Herrlichkeit in alle Ewigkeit! Amen. So befehle ich dir, (mein) Kind Timotheus, dieses Gebot, nach den vorher über dich ergangenen Weissagungen, daß du in denselben den guten Kriegsdienst leistest, und habest Glauben und gutes Gewissen; welches etliche von sich gestoßen und am Glauben Schiffbruch erlitten haben; unter denen ist Hymenäus und Alexander, welche ich habe dem Satan übergeben, damit sie gezüchtigt werden, nicht zu lästern. So ermahne ich nun, vor allen Dingen zu tun Bitten, Gebete, Fürbitten, Danksagungen, für alle Menschen, für Könige und alle, die im hohen Stande sind, daß wir das Leben ruhig und still zubringen in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit. Denn dieses ist gut und angenehm vor unserem Seligmacher, (nämlich) Gott, welcher will, daß alle Menschen selig (gerettet) werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist Ein Gott, es ist auch Ein Mittler Gottes und der Menschen, der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat zum Lösegeld für alle; (welches ist) das Zeugnis zu seinen eigenen Zeiten, zu welchem ich gesetzt bin ein Herold und Apostel; ich sage die Wahrheit, ich lüge nicht; ein Lehrer der Heiden, in Glauben und Wahrheit. So will ich nun, daß die Männer beten an allem Ort und aufheben heilige Hände, ohne Zorn und Zweifel; desgleichen, daß auch die Weiber in anständigem Aufzug, mit Schamhaftigkeit und Zucht sich zieren, nicht mit Zöpfen oder Gold oder Perlen oder kostbarer Kleidung; sondern, welches Weibern, die sich zur Gottseligkeit bekennen, ansteht, durch gute Werke. Ein Weib lerne in der Stille in aller Untertänigkeit. Zu lehren aber gestatte ich einem Weibe nicht, noch über den Mann die Meisterschaft zu haben; sondern sich stille zu halten. Denn Adam ist zuerst gebildet, darnach Eva. Und Adam hat sich nicht betrügen lassen; das Weib aber hat sich betrügen lassen und ist also in Übertretung geraten; sie wird aber selig (gerettet) werden bei dem Kinderzeugen, wenn sie bleiben im Glauben und Liebe und Heiligung samt der Zucht. Gewiß ist das Wort: So jemand ein Bischofsamt verlangt, so hat er Lust zu einem guten Werk. So soll nun ein Bischof unsträflich sein, Eines Weibes Mann, wacker, mäßig, säuberlich, gastfrei, lehrhaft; kein Trunkenbold, keiner, der Streiche gibt, nicht schändlichem Gewinn ergeben, sondern gelinde, verträglich, frei vom Geldgeiz; der seinem eigenen Hause wohl vorsteht, der Kinder hat in der Untertänigkeit, mit aller Ehrbarkeit; so aber jemand seinem eigenen Hause nicht weiß vorzustehen, wie wird er die Gemeine Gottes versorgen? Nicht erst neu gepflanzt; auf daß er sich nicht aufblase und in das Gericht des Teufels falle; er muß aber auch ein gutes Zeugnis haben von denen, die draußen sind; damit er nicht in das Schelten und Strick des Teufels falle. Die Diener desgleichen müssen ehrbar sein, nicht zweizüngig, nicht vielem Wein ergeben, nicht schändlichen Gewinns begierig; die das Geheimnis des Glaubens in reinem Gewissen haben; dazu prüfe man diese vorher, darnach lasse man sie dienen, wenn sie unsträflich sind; desgleichen sollen sie Weiber haben, die ehrbar sind, nicht Lästerinnen, nüchtern, getreu in allem. Die Diener seien je Eines Weibes Männer, die ihren Kindern wohl vorstehen und ihren eigenen Häusern. Denn die da wohl dienen, bringen eine gute Stufe vor sich und viele Freudigkeit im Glauben, der in Christo Jesu ist. Dieses schreibe ich dir, in Hoffnung, ziemlich bald zu dir zu kommen; so ich aber verzöge, daß du wissest, wie man soll in dem Hause Gottes wandeln, so da ist die Gemeine des lebendigen Gottes. Eine Säule und Grundfeste der Wahrheit und etwas bekanntlich Großes ist das Geheimnis der Gottseligkeit: Gott ist geoffenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, erschienen (den) Engeln, gepredigt unter den Heiden, geglaubt in der Welt, aufgenommen in Herrlichkeit. Der Geist aber sagt mit (klaren) Worten, daß in den letzteren Zeiten etliche werden von dem Glauben abtreten und anhangen verführerischen Geistern und Lehren der Teufel (Dämonen), durch Heuchelei solcher, die Lügen reden, Brandmal an ihrem eigenen Gewissen haben, verwehren ehelich zu werden, sich zu enthalten der Speisen, die Gott geschaffen hat, zu nehmen mit Danksagung, den Gläubigen und die die Wahrheit erkannt haben, daß alles Geschöpf Gottes gut ist und nichts verwerflich, so es mit Danksagung genommen wird; denn es wird geheiligt durch das Wort Gottes und Gebet. Wenn du dieses den Brüdern vorlegst, so wirst du ein guter Diener Jesu Christi sein, der sich nährt an den Worten des Glaubens und der guten Lehre, der du nachgefolgt bist. Mit den unheiligen und albernen Märlein aber lasse dich nicht ein; übe aber dich selbst zur Gottseligkeit. Denn die leibliche Übung ist zu wenigem nütze; aber die Gewiß ist die Rede und alles Annehmens wert; dahin arbeiten wir nämlich und lassen uns auch schmähen, daß wir auf den lebendigen Gott unsere Hoffnung gesetzt haben, welcher ist ein Seligmacher aller Menschen, allermeist aber der Gläubigen. Gebiete dieses und lehre es. Laß niemand deine Jugend verachten, sondern werde ein Vorbild der Gläubigen im Wort, im Wandel, in der Liebe, im Geist, im Glauben, in der Keuschheit. Bis ich komme, halte an am Verlesen, am Ermahnen, am Lehren. Laß nicht aus der Acht die Gnadengabe, die in dir ist, die dir gegeben ist durch Weissagung mit Auflegung der Hände des Ältestenstandes. Darauf studiere, damit gehe um; auf daß dein Zunehmen offenbar sei in allem. Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre; bleibe bei denselben (Stükken). Denn wenn du dieses tust, wirst du beide dich selbst selig machen und die dich hören. Einen Älteren schelte nicht, sondern ermahne ihn als einen Vater; die Jüngeren als Brüder; die älteren Weiber als Mütter; die jüngeren als Schwestern, mit aller Keuschheit. Die Witwen ehre, die rechte Witwen sind. So aber eine Witwe Kinder oder Enkel hat, so sollen sie lernen, vorher an ihrem eigenen Hause Treue beweisen und den Voreltern Gleiches vergelten; denn dieses ist angenehm vor Gott. Die aber eine rechte Witwe und in Einsamkeit gesetzt ist, hat ihre Hoffnung auf Gott gestellt und bleibt an den Bitten und Gebeten nachts und tags; die aber Üppigkeit treibt, ist lebendig gestorben. Und dieses gebiete, auf daß sie unsträflich seien. So aber jemand für die Seinen, und allermeist für die Hausgenossen, nicht sorgt, so hat er den Glauben verleugnet und ist ärger als ein Ungläubiger. Eine Witwe soll angenommen werden, nicht unter sechzig Jahren, die eines einzigen Mannes Weib gewesen ist; die ein Zeugnis hat guter Werke halber, so sie Kinder erzogen, so sie Fremdlinge aufgenommen, so sie der Heiligen Füße gewaschen, so sie den Bedrängten ausgeholfen hat, so sie allem guten Werk nachgefolgt ist. Der jüngeren Witwen aber entschlage dich; denn wenn sie üppig werden wider Christum, so wollen sie heiraten und haben das Urteil, daß sie die erste Treue gebrochen haben; zugleich aber sind sie auch müßig und kundschaften bei ihrem Umherlaufen die Häuser aus; nicht allein aber müßig, sondern auch geschwätzig und vorwitzig, und reden, das nicht sein soll. So will ich nun, daß die jüngeren heiraten, Kinder zeugen, Haushaltung führen, keinen Anlaß geben dem Widerwärtigen, Lästerns halber. Denn es sind schon etliche ausgewichen dem Satan nach. So ein Gläubiger oder eine Gläubige Witwen hat, so verpflege er sie, und die Gemeine soll nicht beschwert werden, auf daß sie die rechten Witwen verpflegen möge. Die Ältesten, die wohl vorstehen, halte man noch so großer Ehre wert, allermeist die da arbeiten an dem Wort und der Lehre. Denn es spricht die Schrift: Einem Ochsen, wenn er drischt, sollst du das Maul nicht verbinden; und: der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Wider einen Ältesten nimm keine Klage an, ausgenommen wenn zwei oder drei Zeugen da sind. Die da sündigen, überzeuge vor allen, auf daß auch die übrigen Furcht haben. Ich bezeuge vor Gott und Christo Jesu und den auserwählten Engeln, daß du diese (Dinge) in acht nehmest ohne vorgreifendes Urteil und nichts tust nach Zuneigung. Gottseligkeit ist zu allem nütze, indem sie eine Verheißung hat des jetzigen und des zukünftigen Lebens. Die Hände lege niemand geschwind auf, und mache dich fremder Sünden nicht teilhaftig. Dich selbst halte keusch. Trinke nicht mehr Wasser, sondern brauche ein wenig Wein um deines Magens willen, und daß du oft krank bist. Etlicher Menschen Sünden sind offenbar und laufen vor, daß man sie richten kann; etlichen aber folgen sie auch hinten nach. Desgleichen auch die guten Werke sind offenbar; und die sich anders verhalten, können nicht verborgen bleiben. Die Knechte, soviel ihrer unter dem Joch sind, sollen ihre eigenen Herren aller Ehre wert halten, auf daß nicht der Name Gottes und die Lehre gelästert werden. Die aber, so gläubige Herren haben, sollen sie nicht verachten, weil sie Brüder sind; sondern viel mehr dienen, weil sie Gläubige sind und Geliebte, die der Wohltätigkeit die Hand bieten. Dieses lehre und ermahne. So jemand andere Lehre treibt und nicht beitritt den gesunden Worten, die unseres Herrn Jesu Christi sind, und der Lehre von der Gottseligkeit, der ist verdüstert und weiß nichts, sondern siecht bei Fragen und Wortkriegen, aus welchen entsteht Neid, Hader, Lästerungen, mancher Argwohn, ausschweifende Abhandlungen solcher Leute, die am Verstand verdorben und der Wahrheit beraubt sind; die da meinen, die Gottseligkeit sei ein Einkommen. Tue dich von solchen. Es ist aber ein großes Einkommen die Gottseligkeit mit Genügsamkeit. Denn nichts haben wir in die Welt gebracht, so können wir eben auch nichts hinausbringen; wenn wir aber das haben, was uns zu nähren und zu bedecken gehört, so werden wir hieran genug haben. Die aber reich sein wollen, fallen in Versuchung und Strick und viele unnütze und schädliche Begierden, welche versenken die Menschen ins Verderben und Untergang. Denn eine Wurzel alles Bösen ist der Geldgeiz; wonach es etliche verlangt hat und sind von dem Glauben verirrt und haben sich mit vielen Schmerzen durchbohrt. Du aber, o Mensch Gottes, fliehe diese (Stücke); jage aber nach der Gerechtigkeit, der Gottseligkeit, dem Glauben, der Liebe, der Geduld, der Sanftmut; kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, dazu du berufen bist und bekannt hast das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen. Ich gebiete dir vor dem Angesicht Gottes, der alles lebendig macht, und Christi Jesu, der bezeugt hat vor Pontius Pilatus das gute Bekenntnis, daß du haltest diesen Befehl unbefleckt, unsträflich, bis auf die Erscheinung unseres Herrn Jesu Christi, welche zu eigenen Zeiten zeigen wird der Selige und allein Gewaltige, der König derer, die königlich regieren, und Herr derer, die herrschen, der allein Unsterblichkeit hat, der da bewohnt ein unzugängliches Licht; welchen kein Mensch gesehen hat noch sehen kann; dem sei ewige Ehre, Kraft. Amen. Den Reichen in der gegenwärtigen Welt gebiete, daß sie nicht hohe Gedanken führen, noch hoffen auf den ungewissen Reichtum, sondern auf den lebendigen Gott, der uns beschert alles reichlich zum Genuß, Gutes tun, reich seien an guten Werken, gerne mitteilen, Gemeinschaft halten, ihnen selbst zurücklegen einen guten Grund auf das Künftige, auf daß sie ergreifen das rechte Leben. O Timotheus! Die Beilage nimm in acht und vermeide die unheiligen, leeren Geschwätze und die Gegensätze der fälschlich so genannten Erkenntnis; welche etliche vorgaben und des Glaubens verfehlt haben. Die Gnade sei mit dir. Paulus, Apostel Jesu Christi, durch den Willen Gottes, nach der Verheißung des Lebens, das in Christo Jesu ist, Timotheus, dem geliebten Sohn: Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, dem Vater, und Christo Jesu, unserem Herrn. Ich danke Gott, dem ich diene von Voreltern her in reinem Gewissen, wie ich ohne Unterlaß deiner gedenke in meinen Gebeten Tag und Nacht, und Verlangen trage, dich zu sehen, und mich erinnere deiner Tränen, daß ich mit Freude erfüllt würde; wenn ich eine Anmahnung bekomme von dem ungeheuchelten Glauben in dir, welcher gewohnt hat zuerst in deiner Ahne Lois und in deiner Mutter Eunike; aber, wie ich versichert bin, auch in dir. Um welcher Ursache willen ich dich anmahne, daß du wieder aufschürest die Gnadengabe Gottes, die in dir ist durch die Auflegung meiner Hände. Denn Gott hat uns nicht gegeben einen Geist der Furcht, sondern der Macht und Liebe und Mäßigung. So schäme dich nun nicht des Zeugnisses unseres Herrn noch meiner, als seines Gebundenen; sondern leide Ungemach mit dem Evangelium nach der Macht Gottes, der uns hat selig gemacht (gerettet) und berufen mit einem heiligen Beruf, nicht nach unseren Werken, sondern nach seinem eigenen Vorsatz und Gnade, die uns gegeben ist in Christo Jesu vor ewigen Zeiten; nun aber offenbart durch die Erscheinung unseres Seligmachers Jesu Christi, der den Tod entkräftet hat, aber Leben und Unverweslichkeit an das Licht gebracht, durch das Evangelium; zu welchem Ich gesetzt bin ein Herold und Apostel und Lehrer der Heiden; um welcher Ursache willen ich auch dieses leide, aber mich nicht schäme; denn ich kenne den, dem ich geglaubt habe; und bin versichert, daß er mächtig ist, meine Beilage zu behüten auf jenen Tag. Habe immer im Sinn das Bild der gesunden Worte, die du von mir gehört hast, im Glauben und in der Liebe, die in Christo Jesu ist; die gute Beilage behüte durch den heiligen Geist, der in uns wohnt. Du weißt dieses, daß sich von mir abgewandt haben alle, die in Asien sind, unter denen ist Phygellus und Hermogenes. Der Herr gebe Barmherzigkeit dem Hause des Onesiphorus, dieweil er mich oft erquickt und sich meiner Kette nicht geschämt hat; sondern da er gen Rom kam, hat er mich recht emsig gesucht und gefunden. Es gebe ihm der Herr, daß er finde Barmherzigkeit von dem Herrn an jenem Tage; und alles, was er zu Ephesus gedient hat, weißt Du besser. Du nun, mein Sohn, sei mächtig in der Gnade, die in Christo Jesu ist; und was du von mir gehört hast im Beisein vieler Zeugen, das befiehl getreuen Menschen, welche tüchtig sein werden, auch andere zu lehren. Du nun leide Ungemach als ein guter Streiter Jesu Christi. Niemand, der Kriegsdienste tut, flicht sich in die Händel (Geschäfte) der Nahrung ein; auf daß er dem, der ihn zu Kriegsdiensten angenommen hat, gefällig sei. Ob aber jemand auch kämpft, so wird er nicht gekrönt, er kämpfe denn rechtmäßig. Der Ackermann, der da arbeitet, soll am ersten der Früchte genießen. Merke, was ich sage; denn der Herr wird dir, wie ich wünsche, Verstand in allem geben. Gedenke an Jesum Christum, der auferweckt worden ist von den Toten, aus dem Samen Davids, nach meinem Evangelium; in welchem ich Ungemach leide bis an die Bande als ein Übeltäter; da hingegen das Wort Gottes nicht gebunden ist. Darum erdulde ich alles um der Auserwählten willen, auf daß auch ihnen die Rettung widerfahre, die in Christo Jesu ist, samt ewiger Herrlichkeit. Gewiß ist das Wort: Sind wir nämlich mit gestorben, so werden wir auch mit leben; dulden wir mit, so werden wir auch königlich mit herrschen; verleugnen wir, so wird auch jener uns verleugnen; sind wir mißtrauisch, so bleibt jener getreu; er kann sich selbst nicht verleugnen. Dieses erinnere und bezeuge vor dem Herrn, man solle nicht mit Worten streiten, welches zu nichts nütze ist, (als) zu verkehren die, so es hören. Fleißige dich, daß du dich Gott bewährt darstellest, einen Arbeiter, der sich nicht schämt, der sich stracks nach dem Wort der Wahrheit richtet. Aber mit dem unheiligen Geschwätz laß dich nicht ein; denn sie werden in der Gottlosigkeit noch weiter kommen, und ihr Wort wird wie ein Krebs um sich fressen; unter welchen ist Hymenäus und Philetus, welche der Wahrheit verfehlt haben und sagen, die Auferstehung sei schon geschehen; und kehren etlicher Glauben um. Der feste Grund Gottes zwar bleibt stehen und hat dieses Siegel: Es kennt der Herr, die sein sind, und es trete ab von der Ungerechtigkeit ein jeder, der den Namen des Herrn nennt. Aber in einem großen Hause sind nicht nur goldene und silberne Gefäße, sondern auch hölzerne und irdene; und etliche zwar zur Ehre, etliche aber zur Unehre. So nun jemand sich selbst von diesen reinigt, so wird er sein ein Gefäß zur Ehre, geheiligt und brauchbar dem Hausherrn, zu allem guten Werk bereitet. Die Jugendlüste aber fliehe; jage hingegen nach der Aber mit den törichten und ungeschickten Fragen lasse dich nicht ein, indem du weißt, daß sie viel Streit gebären; ein Knecht des Herrn aber soll nicht streiten, sondern gelinde sein gegen jedermann, lehrhaft, verträglich, mit Sanftmut züchtigen die, so sich entgegensetzen; ob etwa ihnen Gott Buße gebe zur Erkenntnis der Wahrheit, und sie nüchtern werden aus des Teufels Strick, von ihm gefangen zu jenes Willen. Dieses aber wisse, daß in den letzten Tagen schwere Zeiten sich einstellen werden. Denn es werden die Menschen sein mit Eigenliebe eingenommen, geldgeizig, prahlerisch, hoffärtig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, störrig, unversöhnlich, Verleumder, unmäßig, unbändig, ungütig, Verräter, verwegen, aufgeblasen, so Wollust mehr lieben denn Gott; die da haben ein Bildnis der Gottseligkeit, aber die Kraft derselben verleugnet haben. Und diese meide. Denn von diesen sind, die in die Häuser einschleichen und führen gefangen die Weiblein, die mit Sünden überhäuft sind, von mancherlei Begierden getrieben werden, immerdar lernen und niemals zur Erkenntnis der Wahrheit kommen können. Gleicherweise aber, wie Jannes und Jambres Mose widerstanden, also widerstehen auch diese der Wahrheit; Leute, die am Verstand verderbt und untüchtig zum Glauben sind. Aber sie werden nicht weiter fortkommen; denn ihr Unsinn wird offenbar sein jedermann, gleichwie auch jener ihrer ward. Du aber bist nachgefolgt meiner Lehre, Aufführung, Vorsatz, Glauben, Langmut, Liebe, Geduld, Gerechtigkeit, dem Glauben, der Liebe, dem Frieden mit denen, die den Herrn anrufen aus reinem Herzen. Verfolgungen, Leiden; welche mir widerfahren sind zu Antiochien, zu Ikonion, zu Lystra; welche Verfolgungen ich ausgestanden habe; und aus allen hat der Herr mich errettet; es werden aber auch alle, die da gottselig leben wollen in Christo Jesu, Verfolgung leiden. Aber arge Menschen und Betrüger werden weiter kommen dem Schlimmeren zu, verführen und lassen sich verführen. Du aber bleibe in dem, das du gelernt und gewiß gefaßt hast, dieweil du weißt, von wem du gelernt hast; und dieweil du von Kind auf die heilige Schrift weißt, die dich weise machen kann zur Seligkeit durch den Glauben, der in Christo Jesu ist. Alle Schrift rührt von Gottes Odem her und ist nütze zur Lehre, zur Überzeugung, zur Einrichtung, zur Anweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes vollkommen sei, da er zu allem guten Werk ausgerüstet ist. So bezeuge nun ich vor Gott und dem Herrn Jesu Christo, der künftig ist, zu richten die Lebendigen und die Toten bei seiner Erscheinung und seinem Reich: Predige das Wort, halte an, zu rechter Zeit, zu Unzeit; überzeuge, bedrohe, ermahne, mit aller Langmut und Lehrfleiß. Denn es wird eine Zeit sein, da sie die gesunde Lehre nicht vertragen werden, sondern nach ihren eigenen Lüsten werden sie sich selbst häufige Lehrer aufladen, da ihnen das Gehör jückt; und von der Wahrheit werden sie das Gehör abkehren, zu den Märlein aber sich hinwenden. Du aber sei wachsam in allem, leide Ungemach, tue ein Werk eines Evangelisten, deine Bedienung vollführe. Denn Ich werde schon geopfert, und die Zeit meines Abscheidens hat sich eingestellt. Den guten Kampf habe ich gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben gehalten; hinfort ist mir beigelegt die Krone der Gerechtigkeit, welche mir der Herr zur Vergeltung geben wird an jenem Tage, der gerechte Richter; nicht allein aber mir, sondern auch allen, die seine Erscheinung liebgewonnen haben. Fleißige dich, daß du geschwind zu mir kommst; denn Demas hat mich verlassen, indem er die gegenwärtige Welt liebgewonnen hat, und ist gen Thessalonich gezogen; Crescens nach Galatien, Titus nach Dalmatien. Lukas ist allein bei mir. Markus nimm zu dir und bringe ihn mit; denn er ist mir nützlich zur Bedienung. Tychikus aber habe ich gen Ephesus gesandt. Den Rock, den ich zu Troas bei Karpus zurückließ, bringe, wenn du kommst, und die Bücher, allermeist die Pergamente. Alexander, der Kupferschmied, hat mir viel Böses bewiesen; der Herr vergelte ihm nach seinen Werken; vor welchem hüte Du dich auch; denn er hat unseren Worten sehr widerstanden. In meiner ersten Verantwortung fand sich niemand bei mir ein, sondern sie verließen mich alle. Es werde ihnen nicht zugerechnet. Aber der Herr stand mir bei und stärkte mich, auf daß durch mich die Predigt vollführt würde und alle Heiden es hörten; und ich bin errettet aus dem Maul des Löwen. Auch wird der Herr mich erretten von allem argen Werk und seliglich bringen in sein himmlisches Reich; welchem sei die Ehre in alle Ewigkeit. Amen. Grüße Priska und Aquila und das Haus des Onesiphorus Erastus blieb zu Korinth; Trophimus aber hinterließ ich zu Milet krank. Fleißige dich, daß du vor dem Winter kommst. Es grüßt dich Eubulus und Pudens und Linus und Klaudia und die Brüder alle. Der Herr Jesus (Christus) sei mit deinem Geiste! Die Gnade sei mit euch! Paulus, Knecht Gottes, aber Apostel Jesu Christi, wegen des Glaubens der Auserwählten Gottes und der Erkenntnis derjenigen Wahrheit, die bei der Gottseligkeit ist, auf Hoffnung des ewigen Lebens, welches verheißen hat Gott, der nicht lügt, vor ewigen Zeitläufen, hat aber offenbart zu seinen eigenen Zeiten sein Wort, in dem Predigtamt, das mir anvertraut ist nach dem Befehl unseres Seligmachers, (nämlich) Gottes; Titus, dem echten Sohn nach dem gemeinschaftlichen Glauben: Gnade und Friede von Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesu Christo, unserem Seligmacher. Um deswillen ließ ich dich in Kreta zurück, daß du das, was abging, weiter einrichtetest und bestelltest von einer Stadt zur andern Älteste, wie Ich dir geboten habe; (nämlich) so jemand unsträflich ist, Eines Weibes Mann, der gläubige Kinder hat, nicht solche, über die man klagt, daß sie üppig seien oder meisterlos. Denn es muß der Bischof unsträflich sein, als Gottes Haushalter; nicht eigensinnig, nicht zornig, nicht ein Trunkenbold, nicht einer, der darein schlägt, nicht schändlichen Gewinns begierig; sondern gastfrei, gütig, nüchtern, gerecht, heilig, mäßig, der sich des gewissen Lehrworts annimmt; auf daß er mächtig sei, beides zu ermahnen durch die gesunde Lehre und die Widersprecher zu überzeugen. Denn es sind viele und meisterlose Schwätzer und Betrüger, allermeist die aus der Beschneidung; denen man muß das Maul beschließen; welche ganze Häuser umkehren und lehren, was nicht sein soll, um schändlichen Gewinns willen. Es hat einer aus ihnen gesagt, ihr eigener Prophet: Die Kreter sind jederzeit Lügner, böse Tiere, müßige Wänste. Dies Zeugnis ist wahr. Um der Ursache willen überweise sie streng, daß sie gesund seien in dem Glauben und nicht achten auf die jüdischen Märlein und Gebote solcher Menschen, die sich von der Wahrheit abwenden. Alles ist zwar rein für die Reinen; aber für die Befleckten und Ungläubigen ist nichts rein, sondern befleckt ist beides, ihr Verstand und Gewissen. Gott zu kennen, sind sie geständig, aber mit den Werken verleugnen sie es; indem sie greulich sind und ungehorsam und zu allem guten Werk untüchtig. Du aber rede, was der gesunden Lehre wohl ansteht: daß die alten Männer sollen nüchtern sein, eingezogen, mäßig, gesund im Glauben, in der Liebe, in der Geduld. Daß die alten Weiber desgleichen sein sollen in einer heilig-anständigen Aufführung, nicht lästern, sich nicht von vielem Wein überwältigen lassen, gute Lehren geben; auf daß sie die jungen Weiber zur Zucht anhalten, damit diese ihre Männer und Kinder lieb haben, mäßig, keusch, häuslich, gütig, ihren eigenen Männern untertan seien; auf daß das Wort Gottes nicht gelästert werde. Die jüngeren Männer ermahne gleichfalls, daß sie mäßig seien, durchgehend dich selbst beweisend zum Vorbilde guter Werke, in der Lehre frische Kraft, Ernst, gesunden, unverwerflichen Vortrag; auf daß der Gegner beschämt werde, indem er nichts Böses von uns zu sagen hat. Die Knechte, daß sie ihren eigenen Herren untertänig seien, in allem gefällig, nicht widersprechen, nicht veruntreuen, sondern alle gute Treue erzeigen; auf daß sie die Lehre unseres Seligmachers Gottes zieren in allem. Denn es ist erschienen die seligmachende Gnade Gottes allen Menschen, die uns züchtigt, daß wir verleugnen die Gottlosigkeit und die weltlichen Lüste, und mäßig und gerecht und gottselig leben in der gegenwärtigen Weltzeit; und erwarten die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Seligmachers Jesu Christi, der sich selbst für uns gegeben hat; auf daß er uns loskaufte von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk des Eigentums, das eifrig sei zu guten Werken. Dieses rede und ermahne und überzeuge recht befehlsweise. Niemand soll dich verachten. Erinnere sie, daß sie den Regenten und Obrigkeiten untertänig seien, zu Gebote stehen, zu allem guten Werk bereit seien, niemand lästern, nicht streitig seien; gelinde, alle Sanftmut beweisen gegen alle Menschen. Denn weiland waren auch Wir Unverständige, Ungehorsame, Irrende, dienten Begierden und Wollüsten mancherlei (Art), wandelten in Untugend und Neid, waren feindselig und haßten einander; da aber die Gütigkeit und die Leutseligkeit unseres Seligmachers erschien, (nämlich) Gottes, hat er, nicht aus Werken, die in Gerechtigkeit (geschähen), die Wir getan hätten, sondern nach seiner Barmherzigkeit uns selig gemacht (gerettet) durch das Bad der Wiedergeburt und (die) Erneuerung des heiligen Geistes, welchen er ausgegossen hat über uns reichlich durch Jesum Christum, unseren Seligmacher, auf daß wir durch desselben Gnade gerechtfertigt, Erben würden nach der Hoffnung des ewigen Lebens. Gewiß ist das Wort, und dieser (Dinge) halber will ich, daß du fest lehrest, auf daß guten Werken vorzustehen Sorge tragen diejenigen, die zum Glauben an Gott gekommen sind. Diese (Dinge) sind gut und nützlich den Menschen. Aber mit törichten Fragen und Geschlechtsregistern und Zänkereien und Streitigkeiten über dem Gesetz laß dich nicht ein; denn sie sind unnütz und eitel. Einen sektiererischen Menschen, nachdem er einund andermal erinnert ist, laß fahren; indem du weißt, daß ein solcher verkehrt ist und sündigt und von ihm selbst verurteilt ist. Wenn ich werde Artemas zu dir senden oder Tychikus, so komm schleunig zu mir gen Nikopolis; denn daselbst habe ich beschlossen, den Winter zu bleiben. Zenas, den Gesetzgelehrten, und Apollos geleite mit Fleiß, auf daß ihnen nichts abgehe. Laß aber auch die Unsern lernen, guten Werken vorzustehen, zu jedem nötigen Gebrauch, auf daß sie nicht unfruchtbar seien. Es grüßen dich alle, die mit mir sind; grüße, die uns lieben im Glauben. Die Gnade sei mit euch allen. Paulus, Gebundener Christi Jesu, und Timotheus, der Bruder, Philemon, dem Geliebten und unserem Gehilfen, und Appia, der Schwester, und Archippus, unserem Streitgenossen, und der Gemeine in deinem Hause. Gnade (widerfahre) euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesu Christo. Ich danke meinem Gott, da ich allezeit deiner gedenke in meinen Gebeten, da ich höre von deiner Liebe und Glauben, so du hast an den Herrn Jesum und gegen alle Heiligen; daß die Gemeinschaft deines Glaubens tätig werde in Erkenntnis alles Guten, das uns widerfährt von Christi (Jesu) wegen. Denn wir haben große Freude und Trost über deiner Liebe, dieweil die Herzen der Heiligen durch dich, Bruder, erquickt worden sind. Darum, da ich viele Freudigkeit in Christo habe, dir das zu gebieten, was sich gebührt; so ermahne ich vielmehr um der Liebe willen, indem ich ein solcher bin, als Paulus, ein Betagter, nun aber auch ein Gebundener Jesu Christi; ich ermahne (also) dich wegen meines Kindes, so ich gezeugt habe in meinen Banden, Onesimus; welcher weiland dir unnütz war, nun aber dir und mir wohl nütze ist, den ich hiemit wieder sende; Du aber nehme ihn, das ist mein eigen Herz, an. Ich wollte ihn bei mir selbst behalten, auf daß er für dich mir diente in den Banden des Evangeliums; aber ohne dein Gutachten habe ich nichts tun wollen, auf daß dein Gutes nicht wäre als aus Not, sondern nach freiem Belieben. Denn er ist vielleicht darum eine Weile weggekommen, auf daß du ihn ewig wieder hättest; nicht mehr als einen Knecht, sondern mehr als einen Knecht, einen geliebten Bruder, sonderlich mir, wie viel mehr aber dir, beides in dem Fleisch und in dem Herrn. So du mich nun zum Mitgenossen hast, so nimm ihn an wie mich. So er aber dir einiges Unrecht getan hat oder schuldig ist, das rechne mir zu. Ich, Paulus, schreibe es eigenhändig, ich will es bezahlen; daß ich dir nicht sage, daß du auch dich selbst mir dazu schuldig bist. Ja, Bruder, laß mich deiner genießen in dem Herrn; erquicke mein Herz in Christo. Aus Zuversicht deines Gehorsams schreibe ich dir, da ich weiß, daß du auch über das, was ich sage, tun wirst. Dabei aber rüste mir auch eine Herberge zu; denn ich hoffe, ich werde durch eure Gebete euch geschenkt werden. Es grüßt dich Epaphras, mein Mitgefangener in Christo Jesu; Markus, Aristarchus, Demas, Lukas, meine Gehilfen. Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi sei mit eurem Geist. Da in vielen Stücken und auf vielerlei Weise vorlängst Gott geredet hatte den Vätern in den Propheten, hat er in der Letzte (im letzten Teil) dieser Tage uns geredet im Sohn, welchen er gesetzt hat zu einem Erben aller (Dinge), durch welchen er auch die Weltzeiten gemacht; welcher, da er war ein Abglanz seiner Klarheit und eine Gestalt seiner Substanz und alles trug mit dem Wort seiner Kraft, sich, nachdem er durch sich selbst die Reinigung der Sünden gemacht, gesetzt hat zur Rechten der Majestät in der Höhe; wodurch er es so viel besser bekommen hat als die Engel, so viel einen vortrefflicheren Namen er vor ihnen ererbt hat. Denn welchem von den Engeln hat er jemals gesagt: Mein Sohn bist Du, Ich habe heute dich gezeugt; und wiederum: Mich wird Er zum Vater, und ihn Ich zum Sohn haben? Wenn er aber wiederum den Erstgeborenen auf den Erdboden einführt, spricht er: Und es sollen ihn anbeten alle Engel Gottes. Und zu den Engeln zwar spricht er: Er macht seine Engel zu Winden und seine Diener zu einer Feuerflamme. Aber zu dem Sohn: Dein Thron, Gott, ist immer und ewig; ein Zepter der Richtigkeit ist das Zepter deines Reiches. Du hast geliebt die Gerechtigkeit und gehaßt das Unrecht; darum hat, Gott, dein Gott dich gesalbt mit Freudenöl, vor deinen Genossen. Und: Du hast im Anfang, Herr, die Erde gegründet, und Werke deiner Hände sind die Himmel. Dieselben werden vergehen, Du aber wirst verbleiben; und alle werden wie ein Kleid veralten, und als wie ein Gewand wirst du sie umwenden, und sie werden verändert sein; Du aber bist eben derselbe, und deine Jahre werden nicht ausgehen. Zu welchem aber von den Engeln hat er jemals gesagt: Setze dich zu meiner Rechten, bis daß ich lege deine Feinde (als) einen Schemel deiner Füße? Sind sie nicht allzumal dienstbare Geister, die zur Amtsverrichtung ausgesandt werden um derer willen, die ererben werden das Heil? Darum müssen desto mehr Wir achthaben auf das, was man ge hört hat; auf daß wir nicht nebenhinfahren. Denn so das Wort, das durch Engel geredet ist, fest ward, und alle Übertretung und Ungehorsam eine rechtmäßige Belohnung bekommen hat; wie werden Wir entfliehen, da wir solch großes Heil nicht achten; welches, als es den Anfang genommen, angesagt zu werden durch den Herrn, von denen, die es gehört haben, gegen uns befestigt worden ist; da Gott Zeugnis mit dazu gab mit Zeichen und Wundern und mancherlei Kräften und des heiligen Geistes Austeilungen, nach seinem Willen. Denn er hat nicht Engeln untergetan den zukünftigen Erdboden, von dem wir reden; es bezeugte aber an einem Ort jemand und sprach: Was ist ein Mensch, daß du an ihn gedenkst; oder ein Menschenkind, daß du auf ihn siehst? Du hast ihn geringer gemacht einige kurze (Zeit) als die Engel; mit Herrlichkeit und Ehre hast du ihn gekrönt und hast ihn über die Werke deiner Hände gesetzt. Alles hast du untergetan unter seine Füße. Indem er ihm nämlich alles untergetan hat, hat er nichts gelassen, das ihm nicht untertan wäre. Nun aber schauen wir ihm noch nicht alles untertan; den aber, der einige kurze (Zeit) geringer als die Engel gemacht war, sehen wir, Jesum, wegen des Leidens des Todes mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt; auf daß er außer Gott um alles den Tod schmeckte. Denn es stand ihm wohl an, um deswillen alles und durch den alles ist, daß er den, der viele Söhne in die Herrlichkeit geführt, den Erzherzog ihres Heils, durch Leiden vollendete. Denn der da heiligt und die da geheiligt werden, sind alle von Einem, um welcher Ursache willen er sich nicht schämt, sie Brüder zu heißen, da er sagt: Ich werde verkündigen deinen Namen meinen Brüdern, mitten in der Gemeine werde ich dich loben. Und abermals: Ich werde mein Vertrauen auf ihn setzen. Und abermals: Siehe da, Ich und die Kinder, die mir Gott gegeben hat. Sintemal nun die Kinder an Blut und Fleisch Gemeinschaft untereinander hatten, so ist auch Er auf eine ähnliche Weise eben derselben teilhaftig geworden; auf daß er durch den Tod absetzte den, der die Kraft des Todes hatte, das ist den Teufel, und befreite diese, welche alle in Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft schuldig waren. Denn es sind ja keine Engel, deren er sich annimmt, sondern Abrahams Samens nimmt er sich an. Daher war er schuldig, in allem den Brüdern gleich zu werden, auf daß er würde ein barmherziger und ein getreuer Hoherpriester in Sachen gegen Gott, zu versühnen die Sünden des Volks. Denn indem er gelitten hat, kann er, als selbst versucht, denen, die versucht werden, zu Hilfe kommen. Daher, ihr heiligen Brüder, des himmlischen Berufs Genossen, nehmet wahr des Gesandten und Hohenpriesters unseres Bekenntnisses, Jesu, der getreu ist dem, der ihn gemacht hat; als wie auch Mose, in seinem ganzen Hause. Denn größerer Herrlichkeit ist dieser gewürdigt worden als Mose, so weit größere Ehre vor dem Haus derjenige hat, der es bereitet hat. Denn ein jegliches Haus wird von jemand bereitet; der aber alles bereitet hat, ist Gott. (ist) Christus, der alles bereitet hat, ist Gott. Und Mose zwar (war) getreu in seinem ganzen Hause, als ein Diener, zum Zeugnis der Sachen, die geredet werden würden; Christus aber als Sohn über sein Haus; welches Haus sind wir, so wir die Freudigkeit und den Ruhm der Hoffnung bis ans Ende fest beibehalten. Darum, gleichwie der heilige Geist sagt: Heute, wenn ihr seine Stimme höret, verhärtet eure Herzen nicht, wie in der Verbitterung, gleich dem Tage der Versuchung in der Wüste; da eure Väter mich versuchten; mich prüften und meine Werke sahen, vierzig Jahre; weswegen ich diesem Geschlecht widerstrebte und sprach: Stets irren sie mit dem Herzen; Sie aber haben meine Wege nicht erkannt; wie ich in meinem Zorn geschworen habe, sie werden nicht in meine Ruhe kommen; so sehet zu, ihr Brüder, daß nicht etwa bei jemand unter euch ein arges, ungläubiges Herz sei, in dem Abfallen von dem lebendigen Gott; sondern ermahnet euch selbst auf einen jeden Tag, solange das Heute genannt wird; auf daß nicht jemand unter euch verhärtet werde durch Betrug der Sünde; denn wir sind Christi Genossen geworden, so wir anders den Anfang der Standhaftigkeit bis ans Ende fest beibehalten; indem gesagt wird: Heute, wenn ihr seine Stimme höret, so verhärtet eure Herzen nicht, wie in der Verbitterung. Denn wer waren sonst die, so es gehört und sich erbittert haben, als lauter solche, die von Ägypten durch Mose ausgegangen? Wer waren aber die, denen er widerstrebte vierzig Jahre? Waren's nicht die, so gesündigt haben, deren Leichname in der Wüste gefallen sind? Welchen aber schwur er, daß sie nicht in seine Ruhe kommen würden, als denen, die nicht geglaubt hatten? Und wir sehen, daß sie nicht haben hineinkommen können um des Unglaubens willen. So lasset uns nun fürchten, daß nicht etwa, da eine Verheißung, in seine Ruhe einzukommen, noch überbleibt, jemand unter euch dafür anzusehen sein möge, als ob er dahinten geblieben sei. Denn es ist uns das Evangelium verkündigt gleichwie auch jenen; aber es ist jenen das Wort, das gehört ward, nicht nütze gewesen, da es nicht vermengt wurde mit dem Glauben bei denen, die es hörten. Denn in die Ruhe kommen wir ein, die wir glaubten, wie er geredet hat: Daß ich schwur in meinem Zorn, sie werden nicht in meine Ruhe kommen; wiewohl die Werke von der Gründung der Welt an geworden waren. Denn er hat an einem Ort von dem siebten (Tag) also geredet: Und es ruhte Gott an dem siebten Tag von allen seinen Werken; und an diesem Ort abermals: Sie sollen nicht kommen in meine Ruhe. Indem es nun noch vorhanden ist, daß etliche in dieselbe kommen, und die, an welche vorher das Evangelium gebracht worden, nicht hineingekommen sind um des Unglaubens willen, so bestimmt er wiederum einen gewissen Tag: Heute, sagt er in David, nach so langer Zeit, wie vorher gesagt ist, heute, wenn ihr seine Stimme höret, so verhärtet eure Herzen nicht. Denn wenn Josua sie zur Ruhe gebracht hätte, so redete er nicht von einem andern Tag hernach. Darum ist noch eine Sabbatsfeier vorhanden für das Volk Gottes. Denn wer in seine Ruhe gekommen ist, hat sich auch selbst von seinen Werken zur Ruhe begeben, wie Gott von den seinen. So lasset uns nun Fleiß tun, in jene Ruhe einzukommen, auf daß nicht jemand nach eben demselben Exempel des Unglaubens fallen möge. Denn lebendig ist das Wort Gottes und kräftig und schärfer als kein zweischneidig Schwert, und durchdringend bis zur Zerteilung beider, der Seele und des Geistes, und der Gelenke und des Marks, und vermag zu richten die Gedanken und Sinne des Herzens; und ist keine Kreatur vor ihm unsichtbar, alles aber ist bloß und nackt vor seinen Augen; und mit dem haben wir es zu tun. Weil wir nun einen großen Hohenpriester haben, der durch die Himmel gegangen ist, Jesum, den Sohn Gottes, so lasset uns halten an dem Bekenntnis. Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte Mitleiden haben mit unseren Schwachheiten, sondern der versucht ist in allen (Stücken) auf gleiche Weise, ohne Sünde. So lasset uns denn hinzutreten mit Freudigkeit zu dem Thron der Gnade, auf daß wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu rechtgelegener Hilfe. Denn ein jeglicher Hoherpriester wird aus Menschen genommen und für Menschen bestellt in Sachen gegen Gott, auf daß er opfere Geschenke und Schlachtopfer für die Sünden; und kann sich mäßig halten gegen die Unwissenden und Irrenden, indem auch er selbst mit Schwachheit umgeben ist; und um dieser willen ist er schuldig, wie von des Volks wegen, also auch von sein selbst wegen zu opfern für die Sünden. Und nicht sich selbst nimmt jemand die Ehre, sondern wenn er berufen wird von Gott, gleichwie auch Aaron. Also hat auch Christus nicht sich selbst herrlich gemacht, Hoherpriester zu werden, sondern der zu ihm geredet hat: Mein Sohn bist Du, Ich habe dich heute gezeugt; wie er auch an einem anderen (Ort) spricht: Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks. Welcher in den Tagen seines Fleisches, da er Gebete und Flehen zu dem, der ihn von dem Tode retten könnte, mit starkem Geschrei und Tränen geopfert hat und durch die Erhörung befreit worden ist von dem Grauen, wiewohl er der Sohn war, an dem, das er litt, den Gehorsam gelernt hat; und da er vollendet ward, denen, die ihm gehorsam sind, allen ein Urheber ewiger Rettung geworden ist, ernannt von Gott zu einem Hohenpriester nach der Ordnung Melchisedeks. Wovon die Rede uns zu weitläufig und mit Worten schwer auszulegen ist, indem ihr an dem Gehör so träge geworden seid. Denn da ihr solltet Lehrer sein der Zeit wegen, bedürfet ihr wiederum, daß man euch lehre, welches die Anfangsstücke der Aussprüche Gottes seien; und seid der Milch und nicht starker Speise bedürftig geworden. Denn ein jeder, der es mit der Milch hält, ist unerfahren in dem Wort der Gerechtigkeit; denn er ist unmündig. Für Vollkommene aber ist die starke Speise, die sich gefaßt und deswegen geübte Sinne haben zur Unterscheidung des Guten und Bösen. Darum lasset uns die Rede vom Anfang zum Christentum über gehen und uns an die Vollkommenheit machen, und nicht abermals Grund legen der Buße von toten Werken und des Glaubens an Gott, der Lehrtaufen und Auflegung der Hände und der Totenauferstehung und ewigen Gerichts. Und dieses werden wir tun, so es Gott anders zuläßt. Denn es ist unmöglich, die, so einmal erleuchtet worden sind und geschmeckt haben von dem himmlischen Geschenk und teilhaftig geworden sind des heiligen Geistes, und das gute Wort Gottes geschmeckt haben wie auch die Kräfte der zukünftigen Welt, und verfallen, wieder zu erneuern zur Buße, als welche den Sohn Gottes ihnen selbst wieder kreuzigen und zum Schauspiel machen. Denn ein Land, das den Regen, der oft über ihm kam, getrunken hat, und anständiges Kraut trägt für diejenigen, um deren willen es auch gebaut wird, ist teilhaftig des Segens von Gott; das aber Dornen und Disteln hervorbringt, ist verwerflich und dem Fluch nahe; und sein Ende geht aufs Brennen hinaus. Wir sind aber eurethalben, ihr Geliebten, solcher Dinge versichert, die besser sind und zum Heil führen, ob wir schon also reden. Denn Gott ist nicht unbillig, daß er vergäße eures Werks und der Liebe, die ihr bewiesen habt gegen seinen Namen, da ihr den Heiligen dientet und dienet; wir hätten aber gern, daß ein jeder unter euch eben dieselbe Munterkeit beweise zu der Völligkeit der Hoffnung bis ans Ende; damit ihr nicht träge werdet, sondern Nachfolger derer, die durch Glauben und Langmut erbten die Verheißungen. Denn als dem Abraham Gott Verheißung tat, hat er, indem er bei keinem Größeren zu schwören hatte, bei sich selbst geschworen und gesagt: Es bleibt dabei, ich will dich sehr segnen und dich sehr vermehren; und also war er langmütig und erlangte die Verheißung. Denn Menschen schwören zwar bei dem, der größer ist, und das Ende alles Widerspruchs bei ihnen, etwas zu befestigen, ist der Eid. Indem nun Gott überschwenglicher wollte erweisen den Erben der Verheißung, daß sein Rat unbeweglich ist, hat er es mit einem Eid vermittelt, auf daß wir durch zwei unbewegliche Dinge, in welchen es unmöglich ist, daß Gott lüge, einen starken Trost haben, die wir Zuflucht genommen haben, uns an die Hoffnung, die vorhanden ist, zu halten; welche wir haben, als einen sicheren und festen Seelenanker, und der hineingeht in das, was innerhalb des Vorhangs ist, dahin der Vorläufer für uns eingegangen ist, Jesus, der nach der Ordnung Melchisedeks Hoherpriester geworden in Ewigkeit. Denn dieser, der Melchisedek, König zu Salem, Priester Gottes, des Allerhöchsten, der dem Abraham, als er von der Schlacht der Könige zurückkam, entgegengegangen ist und ihn gesegnet hat, dem auch Abraham den Zehnten von allem zugeteilt hat; welcher erstlich verdolmetscht wird: ein König der Gerechtigkeit, hernach (ist) ohne Vater, ohne Mutter, ohne Geschlechtsregister, hat weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens; ist aber verglichen dem Sohne Gottes und bleibt Priester in Ewigkeit. Schauet aber, wie groß ist dieser, dem auch Abraham den Zehnten gegeben hat von der Beute, der Patriarch. Es haben zwar die aus den Söhnen Levi, die das Priestertum empfangen, ein Gebot, den Zehnten zu nehmen von dem Volk nach dem Gesetz, das ist von ihren Brüdern, wiewohl sie aus den Lenden Abrahams gekommen sind; aber der, dessen Geschlecht nicht von ihnen hergeführt wird, hat den Abraham verzehntet und den, der die Verheißungen hatte, gesegnet; ohne alle Widerrede aber wird das Geringere von dem Besseren gesegnet. Und hier nehmen den Zehnten sterbende Menschen, dort aber einer, von dem bezeugt wird, daß er lebe. Und, eigentlich zu sagen, ist durch Abraham auch Levi, der den Zehnten nimmt, verzehntet worden; denn er war noch in des Vaters Lenden, da ihm der Melchisedek entgegenging. Wenn nun eine Vollendung durch das levitische Priestertum war, da das Volk über demselben mit dem Gesetz belegt worden war, was ist es weiter not, daß nach der Ordnung Melchisedeks ein anderer Priester erweckt und nicht nach der Ordnung Aarons gesagt werde? Denn wenn das Priestertum verlegt wird, so geschieht notwendig auch eine Verlegung des Gesetzes. Der nämlich, auf welchen dieses geredet wird, der hat zu einem andern Stamm gehört, von welchem keiner sich zum Altar gehalten hat; wie denn offenbar ist, daß aus Juda aufgegangen ist unser Herr, auf welchen Stamm Mose nichts vom Priestertum geredet hat. Und es ist noch überflüssiger klar, so nach der Gleichheit Melchisedeks ein anderer Priester erweckt wird, welcher es nicht nach dem Gesetz eines fleischlichen Gebots geworden ist, sondern nach dem Vermögen des unauflöslichen Lebens. Denn es wird von ihm bezeugt: Du bist Priester in Ewigkeit, nach der Ordnung Melchisedeks. Damit geschieht nämlich eine Abschaffung des vorhergehenden Gebots wegen dessen, was schwach und unnützlich daran war; denn das Gesetz hat nichts vollendet; und dazu eine Einführung einer besseren Hoffnung, durch welche wir zu Gott nahen. Und nachdem es nicht ohne Eidschwur geschehen; denn jene sind Priester, die es ohne Eidschwur wurden, dieser aber mit einem Eidschwur, durch den, der zu ihm sagte: Der Herr hat geschworen und wird sich's nicht reuen lassen, Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchi sedeks; so viel eines besseren Testaments Bürge ist Jesus geworden. Und jener sind mehr, die Priester wurden, darum daß sie durch den Tod verhindert wurden, da zu bleiben; dieser aber, darum daß er bleibt in Ewigkeit, hat ein Priestertum, das auf keinen andern kommt. Daher er auch auf das völligste vermag selig zu machen (zu retten), die durch ihn zu Gott hintreten; indem er immerdar lebt, für sie einzukommen. Denn ein solcher Hoherpriester stund uns wohl an, (der da wäre) heilig, ohne Untugend, unbefleckt, von den Sündern abgesondert und höher geworden als die Himmel; der nicht täglich not hat, wie die Hohenpriester, erstlich für die eigenen Sünden viel zu opfern, hernach für des Volks Sünden; denn das hat er auf einmal getan, da er sich selbst geopfert hat. Denn das Gesetz bestellt Menschen zu Hohenpriestern, die Schwachheit haben; das Wort aber des Eidschwurs, der (erst) nach dem Gesetz war, den Sohn, in Ewigkeit vollendet. Daß wir aber die Rede in eine Summa fassen, so haben wir einen solchen Hohenpriester, der sich gesetzt hat zur Rechten des Throns der Majestät in den Himmeln, und ist ein Pfleger des Heiligtums und der wahrhaftigen Hütte, welche der Herr aufgerichtet hat und nicht ein Mensch. Denn ein jeder Hoherpriester wird bestellt, Geschenke und Schlachtopfer zu opfern; daher auch dieser notwendig etwas hatte, das er opferte. Denn wenn er auf Erden wäre, so wäre er gar nicht Priester, weil die Priester (da) sind, die nach dem Gesetz die Geschenke opfern, welche (unter) dem Vorbild und Schatten der himmlischen Dinge dienen, wie Mose den göttlichen Befehl empfangen hat, da er die Hütte vollenden sollte. Siehe zu, sagt er, daß du machest alles nach dem Bilde, das dir auf dem Berge gezeigt ist. Nun aber hat er ein vortrefflicheres Amt bekommen, so viel er auch eines besseren Testaments Mittler ist, das nämlich auf bessere Verheißungen gestiftet worden ist. Denn so jenes erste untadelig wäre, würde nicht Raum zu einem zweiten gesucht. Denn er tadelt sie und spricht: Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, daß ich über das Haus Israel und über das Haus Juda ein neues Testament vollziehen werde; nicht wie das Testament, welches ich ihren Vätern gemacht habe am Tage, da ich ihre Hand ergriff, sie aus Ägyptenland auszuführen; denn Sie sind nicht geblieben in meinem Testament, und Ich habe nichts nach ihnen gefragt, spricht der Herr; denn dies ist das Testament, das ich dem Hause Israel nach denselben Tagen machen werde, spricht der Herr: Ich werde meine Gesetze in ihren Sinn geben und sie auf ihre Herzen schreiben; und ich werde ihr Gott sein, und Sie werden mein Volk sein; und werden nicht lehren, ein jeglicher seinen Mitbürger und ein jeglicher seinen Bruder und sagen: Erkenne den Herrn; denn sie werden mich alle kennen, von dem Kleinen unter ihnen bis zu dem Großen unter ihnen. Denn ich werde gnädig sein ihren Ungerechtigkeiten, und ihrer Sünden und ihrer Missetaten werde ich nicht mehr gedenken. Indem er gesagt hat: ein neues, hat er das erste alt gemacht; was aber alt gemacht wird und sich alt macht, ist dem Verschwinden nahe. Es hatte nun zwar auch das erste die Rechte der Bedienung und das weltliche Heiligtum. Denn es wurde zubereitet die erste Hütte, darin war der Leuchter und der Tisch und die Schaubrote, und diese heißt das Heilige. Hinter dem zweiten Vorhang aber die Hütte, die da heißt das Allerheiligste, die hatte das goldene Räuchfaß und die Lade des Testaments, allenthalben mit Gold überzogen; in welcher war der goldene Krug, der das Manna hatte, und der Stab Aarons, der geblüht hatte, und die Tafeln des Testaments oben über derselben aber waren die Cherubim der Herrlichkeit, die überschatteten den Gnadenschirm; von welchen (Stücken) jetzt nicht zu sagen ist insbesondere. Da aber dieses also zubereitet worden, so gehen die Priester in die erste Hütte immerdar hinein, die Gottesdienste zu verrichten; in die zweite aber des Jahres einmal der Hohepriester allein, nicht ohne Blut, welches er opfert für sich selbst und des Volkes Unwissenheiten; da der heilige Geist dieses zu erkennen gab, es sei der Weg des Heiligtums noch nicht offenbart worden, da die erste Hütte noch zu stehen habe; welches eine Vorstellung war auf die gegenwärtige Zeit, in welcher Geschenke und Schlachtopfer geopfert werden, die nicht können nach dem Gewissen vollenden den, der da dient, wobei nur Speisen und Getränke und mancherlei Taufen sind; fleischliche Rechte, die bis auf die Zeit der rechten Anstalt oblagen. Da aber Christus sich eingefunden, ein Hoherpriester der künftigen Güter, ist er durch die größere und vollkommenere Hütte, die nicht mit Händen gemacht ist, das ist, nicht durch diese Anstalt, auch nicht durch der Böcke und Kälber Blut, sondern durch sein eigen Blut, auf einmal in das Heilige eingegangen und hat eine ewige Erlösung erfunden. Denn so das Blut der Stiere und Böcke und die besprengende Asche der Kuh die Verunreinigten heiligt zur Reinigkeit des Fleisches; wie viel mehr wird das Blut Christi, der durch den ewigen Geist sich selbst untadelig Gott geopfert hat, unser Gewissen reinigen von den toten Werken, zu dienen dem lebendigen Gott! Und darum ist er eines neuen Testaments Mittler, auf daß, da ein Tod geschehen ist zur Erlösung der Übertretungen, die unter dem ersten Testament waren, die Berufenen die Verheißung der ewigen Erbschaft empfangen. Denn wo ein Testament ist, da ist nötig, daß der Tod dessen, der es gemacht hat, sich zutrage; denn ein Testament ist fest bei den Verstorbenen, und es gilt niemals, wenn der, der es gemacht hat, lebt; daher auch das erste nicht ohne Blut eingeweiht ward. Denn nachdem alles Gebot im Gesetz von Mose allem Volk vorgesprochen worden, nahm er das Blut der Kälber und Böcke, samt Wasser und Purpurwolle und Ysop, und das Buch selbst, und besprengte das ganze Volk und sprach: Dies ist das Blut desjenigen Testaments, welches Gott an euch geboten hat; und die Hütte und alle die Gefäße der Bedienung besprengte er desgleichen mit Blut. Und es wird fast mit Blut alles gereinigt nach dem Gesetz, und ohne Blutvergießung geschieht keine Erlassung. So war es nun eine Notwendigkeit, daß die Vorbilder derjenigen (Dinge), die in den Himmeln sind, mit diesen gereinigt wurden; die himmlischen (Dinge) selbst aber mit besseren Opfern als diesen; wie denn Christus nicht in ein Heiligtum, das mit Händen gemacht und ein Gegenbild des Wahrhaftigen war, eingegangen ist, sondern in den Himmel selbst, nun zu erscheinen vor dem Angesicht Gottes für uns. Auch nicht, daß er sich selbst oftmals opfere, gleichwie der Hohepriester eingeht in das Heiligtum jährlich mit fremdem Blut; sonst hätte er oftmals leiden müssen von der Gründung der Welt her; nun aber ist er Einmal am Ende der Weltzeiten, zur Abschaffung der Sünde, mit seinem Opfer offenbar geworden. Und nachdem den Menschen gesetzt ist, Einmal zu sterben, nach diesem aber ein Gericht: also hat auch Christus sich Einmal geopfert, vieler Sünden aufzuheben; und das zweite Mal wird er sich ohne Sünde sehen lassen denen, die seiner erwarten, zum Heil. Denn da das Gesetz einen Schatten der künftigen Güter und nicht selbst die Gestalt der Dinge hat, so kann es jährlich mit eben denselben Opfern, die sie immerhin opfern, niemals diejenigen, die hinzutreten, vollenden. Sonst hörten sie ja auf, geopfert zu werden, dieweil diejenigen, welche dienen, kein Gewissen von Sünden mehr hätten, nachdem sie Einmal gereinigt wären. Allein mit denselben geschieht eine Anmahnung an die Sünden jährlich; denn es ist unmöglich, daß Stierund Böckeblut Sünden wegnehme. Darum, da er in die Welt kommt, spricht er: Schlachtopfer und Gabe hast du nicht gewollt; den Leib aber hast du mir zubereitet; an Brandopfern und Sündopfern hast du kein Wohlgefallen; da sprach ich: Siehe, ich bin da, auf einem Brief steht meinetwegen geschrieben, daß ich tue, Gott, deinen Willen. Als er oben sagte: Schlachtopfer und Gaben und Brandopfer und Sündopfer hast du nicht gewollt und kein Wohlgefallen daran gehabt, welche nach dem Gesetz geopfert werden; da hat er denn gesprochen: Siehe, ich bin da, daß ich deinen Willen tue; er schafft das erste ab, auf daß er das zweite aufrichte; in welchem Willen wir sind geheiligt worden durch das Opfer des Leibes Jesu Christi auf Einmal. Und ein jeglicher Priester steht zwar da, täglich zu dienen und oftmals eben die Opfer zu bringen, welche niemals können Sünden hinwegnehmen; dieser aber hat, da er ein einziges Opfer für die Sünden geopfert auf ewig, sich gesetzt zur Rechten Gottes, und wartet übrigens, bis seine Feinde (als ein) Schemel seiner Füße hingelegt werden. Denn eine einzige Opferung hat auf immer vollendet, die geheiligt wurden. Es bezeugt aber uns auch der heilige Geist. Denn nachdem er gesagt hatte: Dies ist das Testament, welches ich mit ihnen machen will nach denselben Tagen, (so) spricht der Herr: Ich will meine Gesetze in ihr Herz geben und dieselben in ihre Sinne schreiben, und ihrer Sünden und ihrer Missetaten nicht mehr gedenken. Wo aber deren Vergebung ist, da ist kein Opfer mehr für die Sünde. Da wir denn haben, ihr Brüder, eine Freudigkeit zu dem Eingang des Heiligtums in dem Blut Jesu, welchen er uns eingeweiht hat als einen frischen und lebendigen Weg, durch den Vorhang, das ist (durch) sein Fleisch, und einen großen Priester über das Haus Gottes: so lasset uns hinzutreten mit einem wahrhaftigen Herzen, in Völligkeit des Glaubens, durch die Besprengung an den Herzen befreit von bösem Gewissen; und lasset uns, gewaschen am Leibe mit reinem Wasser, das Bekenntnis der Hoffnung unverwandt behalten; denn getreu ist, der die Verheißung gegeben hat; und lasset uns einander in acht nehmen, zur Reizung der Liebe und guter Werke, und nicht verlassen unsere eigene Versammlung, wie bei etlichen der Brauch ist, sondern ermahnen, und das um so viel mehr, soviel ihr sehet, daß sich der Tag naht. Denn wenn wir freiwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so ist kein Opfer mehr für die Sünden übriggelassen, sondern ein schreckliches Warten des Gerichts und ein Eifer des Feuers, welches die Widerwärtigen fressen wird. Einer, der das Gesetz Moses bricht, stirbt ohne alle Barmherzigkeit bei zwei oder drei Zeugen; wie viel einer schlimmeren Strafe, meinet ihr, wird der wert gehalten werden, der den Sohn Gottes untertritt und das Blut des Testaments für etwas Gemeines hält, in welchem er geheiligt war, und den Geist der Gnaden verschmäht? Denn wir wissen den, der gesagt hat: Mir die Rache, Ich will vergelten; und abermals: Der Herr wird sein Volk richten. Schrecklich ist das, in die Hände des lebendigen Gottes fallen. Erinnert euch aber der vorigen Tage, in welchen ihr erleuchtet, ein häufiges Leidenskämpfen erduldet habt, zum Teil, da ihr in Schmach und Drangsalen ein Schauspiel geworden; zum Teil, da ihr Genossen geworden seid derer, die also wandelten. Denn ihr habt beides, mit den Gebundenen Mitleiden getragen und den Raub eurer Güter mit Freuden aufgenommen, indem ihr erkanntet, daß ihr in den Himmeln eine bessere und bleibende Habe für euch selbst habt. So werfet nun eure Freudigkeit nicht weg, welche eine große Belohnung hat. Denn Geduld habt ihr vonnöten, auf daß ihr, da ihr den Willen Gottes getan, die Verheißung davontraget. Denn es ist noch eben ein Kleines, so wird der, welcher kommen soll, daherkommen und nicht verziehen. Es wird aber der Gerechte aus dem Glauben leben; und wenn er entweicht, so hat meine Seele kein Wohlgefallen an ihm. Wir aber halten es nicht mit dem Entweichen zum Verderben, sondern mit dem Glauben zur Erhaltung der Seele. Es ist aber der Glaube eine Darstellung dessen, das man hofft, eine Überweisung von Dingen, die man nicht sieht. Denn in diesem haben die Ältesten Zeugnis überkommen. Mein Gott, laß mich dir im Glauben gefällig sein! Durch den Glauben verstehen wir, daß die Weltzeiten zugerichtet sind durch Gottes Wort, also daß nicht aus solchen (Dingen), die da erschienen, die, so man schaut, entstanden sind. Durch den Glauben hat Abel Gott ein größeres Opfer gebracht denn Kain; durch welchen er Zeugnis überkommen hat, daß er gerecht sei, da Gott über seinen Geschenken Zeugnis gab; und da er mit demselben gestorben ist, redet er noch. Durch den Glauben ward Henoch versetzt, daß er den Tod nicht sähe; und er ward nicht gefunden, darum daß ihn Gott versetzt hat. Denn vor seiner Versetzung hat er Zeugnis überkommen, daß er sich gegen Gott wohlgefällig gehalten habe; ohne Glauben aber ist's unmöglich, sich wohlgefällig zu halten; denn glauben muß der, so zu Gott hinzutritt, daß er es ist, und die, die ihn recht suchen, ihn zum Belohner bekommen. Durch den Glauben hat Noah, da er göttlichen Befehl empfangen wegen dessen, was man noch nicht sah, sich gefürchtet und einen Kasten zubereitet zum Heil seines Hauses; durch welchen er verurteilte die Welt und ein Erbe der Glaubensgerechtigkeit ward. Durch den Glauben ist Abraham, da er berufen ward, gehorsam gewesen, auszugehen an den Ort, den er zum Erbe bekommen sollte; und er ging aus, ohne zu wissen, wo er hinkäme. Durch den Glauben war er ein Beisitzer in dem verheißenen Lande, als in einem fremden, und wohnte in Hütten, mit Isaak und Jakob, den Miterben eben derselben Verheißung; denn er wartete auf die Stadt, welche die Gründe hat, deren Künstler und Werkmeister Gott ist. Durch den Glauben bekam auch selber Sara, da sie unfruchtbar war, Kraft, daß sie schwanger ward, auch über die Zeit ihres Alters; indem sie den für getreu hielt, der es verheißen hatte. Darum sind auch von Einem, der zumal erstorben war, geboren, gleichwie die Sterne des Himmels an der Menge, und wie der Sand an dem Ufer des Meeres, der unzählig ist. Beim Glauben sind gestorben diese alle und haben die Verheißungen nicht empfangen, sondern sie von ferne gesehen und genehm gehalten und bekannt, daß sie Gäste und Fremdlinge auf der Erde sind. Denn die dergleichen sagen, geben zu verstehen, daß sie ein Vaterland suchen; und wenn sie an jenes gedächten, wovon sie ausgegangen waren, so hätten sie Zeit, wieder umzukehren. Nun aber verlangen sie ein besseres, nämlich ein himmlisches; weswegen Gott sich ihrer nicht schämt, ihr Gott mit dem Zunamen zu heißen; denn er hat ihnen eine Stadt zu gerichtet. Durch den Glauben hat geopfert Abraham den Isaak, da er versucht ward; und den Eingeborenen opferte er, der die Verheißungen empfangen hatte; auf den geredet war: In Isaak wird dir ein Same genannt werden; und bedachte, daß Gott auch aus Toten zu erwecken vermögend ist, daher er ihn auch als ein Beispiel davongebracht hat. Durch den Glauben hat, zukünftiger (Dinge) wegen, Isaak gesegnet den Jakob und den Esau. Durch den Glauben hat Jakob, da er starb, einen jeden der Söhne Josephs gesegnet und gegen die Spitze seines Stabes angebetet. Durch den Glauben hat Joseph, da er abschied, des Auszugs der Kinder Israel gedacht und seiner Gebeine wegen Befehl gegeben. Durch den Glauben ward Mose, da er geboren war, drei Monate lang verborgen von seinen Vätern, weil sie sahen, daß das Kind holdselig war, und sie fürchteten sich nicht vor des Königs Verordnung. Durch den Glauben hat Mose, als er groß geworden war, ausgeschlagen, ein Sohn der Tochter Pharao zu heißen; und erwählte viel lieber, mit dem Volk Gottes Ungemach zu leiden, als einen zeitlichen Genuß der Sünde zu haben; und hielt die Schmach Christi für größeren Reichtum als die Schätze in Ägypten; denn er sah hin auf die Belohnung. Durch den Glauben verließ er Ägypten und fürchtete nicht des Königs Grimm; denn an den Unsichtbaren hielt er sich, als ob er ihn sähe. Durch den Glauben stellte er das Passah an und das Hingießen des Blutes, auf daß, der die Erstgeburten verderbte, sie nicht anrührte. Durch den Glauben gingen sie durch das Rote Meer als durch das Trockene; welches die Ägypter versuchten und ertranken. Durch den Glauben fielen die Mauern zu Jericho, da man sieben Tage rings umhergegangen war Durch den Glauben kam Rahab, die Hure, nicht zugleich um mit denen, die ungläubig waren, da sie die Kundschafter friedlich aufgenommen. Und was sage ich weiter? Die Zeit wird mir ausgehen, wenn ich ausführlich handelte von Gideon und Barak und Simson und Jephtah und David und Samuel und den Propheten; welche vermittels des Glaubens haben bestritten Königreiche, gewirkt Gerechtigkeit, erlangt Verheißungen, zugehalten die Mäuler der Löwen, ausgelöscht die Kraft des Feuers, sind entflohen der Schärfe des Schwerts, kräftig geworden nach der Schwachheit, stark geworden im Streit, haben die Läger der Fremden in die Flucht gebracht. Es nahmen Weiber ihre Toten aus der Auferstehung; andere aber haben sich zerschlagen lassen und die Befreiung nicht angenommen, auf daß sie eine bessere Auferstehung erlangten; andere aber haben Verspottungen und Geißeln versucht, dazu auch Bande und Gefängnis; sie haben sich steinigen, entzweisägen lassen, sind versucht worden, des Schwerttodes gestorben, umhergegangen in Schafpelzen, in Ziegenfellen, haben Mangel, Drangsal, Ungemach erduldet, da ihrer die Welt nicht wert war, sind irregegangen in Wüsten und Gebirgen und Klüften und den Löchern der Erde. Und diese alle haben Zeugnis überkommen durch den Glauben und die Verheißung nicht empfangen, da Gott unserthalben etwas Besseres zuvor ersehen hat, damit sie nicht ohne uns vollendet würden. Wohlan denn nun, auch uns lasset, da wir eine so große Wolke Zeugen um uns herum haben, allen Übermut ablegen und diejenige Sünde, die uns so leicht zusetzt, und durch Geduld laufen den Kampf, den wir vor uns haben, und hinsehen auf den Glaubensurheber und Vollender, Jesum, welcher für die Freude, die er vor sich hatte, das Kreuz erduldete und die Schande nicht achtete, und sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt hat. Betrachtet den dagegen, der ein solches Widersprechen von den Sündern wider sich erduldet hat, auf daß ihr nicht mit euren Seelen erlieget, wenn ihr verdrossen wäret. Noch nicht bis aufs Blut habt ihr zu widerstehen gehabt, gegen die Sünde euch im Kampf zu wehren, und habt des Zuspruchs vergessen, der sich mit euch als Söhnen unterredet: Mein Sohn, achte nicht gering die Züchtigung des Herrn; und sei auch nicht verdrossen, wenn du von ihm bestraft wirst. Denn welchen der Herr lieb hat, den züchtigt er; er peitscht aber einen jeglichen Sohn, den er aufnimmt. Wenn ihr die Züchtigung erduldet, so erzeigt Gott sich gegen euch als gegen Söhne; denn welcher Sohn ist, den nicht der Vater züchtigt? Wenn ihr aber ohne Züchtigung seid, deren Mitgenossen alle geworden sind, so seid ihr denn Bastarde und nicht Söhne. Zudem hatten wir die Väter unseres Fleisches zu Züchtigern, daß wir in uns schlugen; werden wir dann nicht viel mehr untertan sein dem Vater der Geister, daß wir leben? Denn jene züchtigten uns auf wenige Tage, nach ihrem Gutdünken; dieser aber zum Nutzen, daß wir seine Heiligkeit erreichen. Alle Züchtigung aber, indem sie da ist, scheint zwar nicht (etwas) von Freude, sondern von Traurigkeit zu sein; zuletzt aber erstattet sie eine friedsame Frucht, (nämlich) der Gerechtigkeit, denen, die sich durch sie haben üben lassen. Darum richtet auf die lässigen Hände und die müden Knie und machet gerade Wege euren Füßen, damit das Lahme nicht austrete, sondern vielmehr geheilt werde; dem Frieden jaget nach mit jedermann und der Heiligung, ohne welche niemand wird den Herrn schauen; und sehet darauf, daß nicht jemand sich an der Gnade Gottes verkürze; daß nicht irgendeine bittere Wurzel über sich wachse und Unruhe mache und viele durch diese verunreinigt werden; daß nicht jemand sei ein Hurer oder roh wie Esau, der um ein einziges Essen seine Erstgeburt hingegeben hat. Denn ihr wisset, daß er auch hernachmals, da er den Segen erben wollte, verworfen worden ist. Denn er hat keinen Raum zur Reue gefunden, wiewohl er ihn mit Tränen suchte. Denn ihr seid nicht hinzugetreten zu einem Berge, der angetastet war, und zu einem brennenden Feuer und Dunkel und Finsternis und Sturmwind und Trompetenschall und Stimme der Worte, da die, welche sie hörten, sich weigerten, daß ihnen nichts weiter möchte gesagt werden. Denn sie ertrugen es nicht, was da untersagt wurde: Wenn auch ein Tier den Berg anrührt, soll es gesteinigt werden; und so schrecklich war das, was sich da sehen ließ; Mose sprach: Ich bin voll Furcht und Zittern. Sondern ihr seid hinzugetreten zu Zion, dem Berge, und zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und zu den zehnfachen Tausenden, (nämlich) der allgemeinen Engelversammlung, und der Gemeine der Erstgeborenen, die in den Himmeln aufgeschrieben sind, und zum Richter, welcher ist aller Gott, und zu den Geistern der vollendeten Gerechten, und zu dem Mittler des neuen Testaments, Jesu, und zum Blut der Besprengung, welches besser redet denn Abels. Sehet zu, daß ihr euch des nicht weigert, der da redet; denn so jene nicht entflohen sind, da sie sich weigerten des, der auf Erden heilige Worte führte, vielmehr wir, so wir uns von dem abkehren, der es von den Himmeln herab (tut). Dessen Stimme die Erde damals bewegte; nun aber hat er verheißen und gesagt: Noch einmal werde ich erschüttern nicht nur die Erde, sondern auch den Himmel. Aber das Nocheinmal gibt zu erkennen die Versetzung derjenigen (Dinge), die bewegt werden, als die gemacht worden sind; auf daß blieben die (Dinge), die nicht bewegt werden. Darum, weil wir ein unbewegliches Königreich annehmen, so lasset uns Gnade haben, durch welche wir, Gott wohlgefällig, dienen mit Scheue und Furcht. Denn auch unser Gott ist ein verzehrend Feuer. Bei der Bruderliebe soll es bleiben. Der Gastfreiheit vergesset nicht, denn durch diese haben etliche ohne ihr Wissen Engel beherbergt. Seid eingedenk der Gebundenen als Mitgebundene; derer, die Ungemach leiden, als die ihr auch selbst im Leibe seid. In Ehren sei die Ehe gehalten bei allen und das Lager unbefleckt; die Hurer aber und Ehebrecher wird Gott richten. Ohne Geldliebe sei der Wandel; lasset euch genügen an dem, das vorhanden ist. Denn er selber hat gesagt: Ich werde dich nicht verlassen, und werde mich deiner auch nicht begeben; also daß Wir kühnlich sagen: Der Herr ist mein Helfer, und ich habe mich nicht zu fürchten; was sollte mir ein Mensch tun? Gedenket an eure Vorsteher, die euch das Wort Gottes gesagt haben; und da ihr auf den Ausgang ihres Wandels schauet, so folget auch ihrem Glauben nach. Jesus Christus, gestern und heute, (ist) immer Einer, und in alle Ewigkeit. Mit mancherlei und fremden Lehren lasset euch nicht irre machen; denn es ist ein köstlich Ding, daß das Herz durch Gnade gestärkt werde; nicht durch Speisen, davon keinen Nutzen gehabt haben, die damit umgingen. Wir haben einen Altar, davon nicht Macht haben zu essen, die der Hütte dienen. Denn welcher Tiere Blut für die Sünde hineingetragen wird in das Heilige durch den Hohenpriester, deren Leichname werden verbrannt außer dem Lager. Derhalben auch Jesus, auf daß er heilige das Volk durch sein eigen Blut, hat er außen vor dem Tor gelitten. Wohlan, so lasset uns hinausgehen zu ihm außer dem Lager und seine Schmach tragen. Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. So lasset uns nun durch ihn Gott allezeit ein Lobopfer opfern, das ist die Frucht der Lippen, die seinem Namen danken. Der Guttätigkeit und Gemeinschaft aber vergesset nicht; denn an solchen Opfern trägt Gott ein Wohlgefallen. Gehorchet euren Vorstehern und gebt ihnen nach; denn Sie wachen für eure Seelen, als die da Rechenschaft geben werden; auf daß sie mit Freuden dieses tun und nicht mit Seufzen; denn dies ist euch nicht zuträglich. Betet für uns. Denn wir haben Zuversicht gewonnen, weil wir ein gutes Gewissen haben und bei jedermann einen guten Wandel zu führen begehren; desto mehr aber ermahne ich, dieses zu tun, damit ich euch fein bald wiedergegeben werden möge. aber auch ein König von Salem, das ist, ein König des Friedens; Der Gott aber des Friedens, der aus den Toten zurückgeführt hat den großen Hirten der Schafe, durch das Blut des ewigen Testaments, unseren Herrn Jesum, der mache euch fertig in allem guten Werk, zu tun seinen Willen, und tue in euch, was vor ihm wohlgefällig ist, durch Jesum Christum, welchem (sei) die Ehre in die Ewigkeiten. Amen. Ich ermahne euch aber, ihr Brüder, daß ihr vertraget die mündliche Ermahnung, denn ich habe euch kurz geschrieben. Wisset, daß der Bruder Timotheus losgelassen ist, mit welchem, so er bald genug kommt, ich euch sehen werde. Grüßet alle eure Vorsteher und alle Heiligen. Es grüßen euch die aus Italien. Die Gnade sei mit euch allen. Jakobus, Gottes und des Herrn Jesu Christi Knecht, den zwölf Stämmen, die in der Zerstreuung (sind): Freude zuvor. Lauter Freude achtet es, meine Brüder, wenn ihr in vielerlei Versuchungen hineingeratet, weil ihr wisset, daß eure Glaubensbewährung Geduld wirkt; die Geduld aber habe ein vollkommenes Werk, auf daß ihr seid vollkommen und ganz, wenn ihr in keinem Stück Mangel habt. Wenn aber jemand unter euch Weisheit mangelt, so bitte er von Gott, der allen einfältig gibt und nichts aufrückt, so wird sie ihm gegeben werden. Er bitte aber im Glauben und trage keinen Zweifel; denn wer da zweifelt, ist gleich wie die Meereswoge, die vom Winde bewegt wird und hin und her schwankt. Denn derselbe Mensch bilde sich nicht ein, daß er etwas von dem Herrn empfangen werde. Ein falscher Mann ist unstet auf allen seinen Wegen. Es rühme sich aber der Bruder, der niedrig ist, seiner Höhe; der Reiche aber seiner Erniedrigung, weil er wie eine Grasblume vergehen wird. Denn die Sonne ging auf samt der Mittagshitze und dörrte das Gras, und seine Blume fiel ab, und seine schöne Gestalt verdarb. Also wird auch der Reiche in seinem Handel und Wandel verwelken. Selig ist der Mann, der die Versuchung erduldet; denn nachdem er bewährt worden ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche der Herr verheißen hat denen, die ihn lieben. Niemand, der versucht wird, sage: Ich werde von Gott versucht. Denn Gott wird von keinem Bösen versucht, es versucht aber er selbst niemand; ein jeglicher aber wird versucht, wenn er von seiner eigenen Lust gezogen wird und sich locken läßt; hernach, wenn die Lust empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert sie den Tod aus. Irret euch nicht, meine geliebten Brüder. Alle gute Gabe und alles vollkommene Geschenk ist von oben her und kommt herab von dem Vater der Lichter, bei welchem ist keine Veränderung oder Abwechslungsschatten. Er hat gewollt und also uns ausgeboren mit dem Wort der Wahrheit, auf daß Wir einigen Erstling seiner Geschöpfe abgeben. Darum, meine geliebten Brüder, sei ein jeder Mensch geschwind zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn. Denn der Zorn des Mannes wirkt die Gerechtigkeit Gottes nicht. Darum leget ab alle Unsauberkeit und was zu viel und also böse ist, und nehmet mit Sanftmut das eingepflanzte Wort an, welches kann eure Seelen selig machen (retten). Seid aber Täter des Worts und nicht nur Zuhörer, die sich selbst betrügen. Denn so jemand ist ein Zuhörer des Worts und nicht ein Täter, so ist dieser gleich einem Mann, der sein natürliches Angesicht im Spiegel betrachtete; denn er betrachtete sich und ging davon und vergaß bald, wie er beschaffen war. Wer aber hineingeschaut hat in das vollkommene Gesetz, (nämlich) der Freiheit, und (darin) beharrt, dieser, da er nicht ein vergeßlicher Zuhörer geworden ist, sondern ein wirklicher Täter, dieser wird selig in seinem Tun sein. So jemand (unter euch) sich dünken läßt, er sei ein Diener Gottes, und hält seine Zunge nicht im Zaum, sondern verführt sein Herz, so ist dessen Gottesdienst eitel. Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst bei Gott und (dem) Vater ist dieser: nach Waisen und Witwen in ihrer Drangsal sehen, (und) sich selbst von der Welt unbefleckt halten. Meine Brüder, habt nicht verschiedenes Ansehen der Person, bei dem Glauben unseres Herrn Jesu Christi, der Herrlichkeit. Denn wenn in eure Versammlung kommt ein Mann mit einem goldenen Ring in einem sauberen Kleide, es kommt aber auch ein armer in einem unsauberen Kleide, und ihr sehet auf den, der das saubere Kleid trägt, und sprechet zu ihm: Du, setze dich hieher aufs beste; und zu dem Armen sprechet: Du, bleibe dort stehen, oder: setze dich hieher unter meinen Schemel; so habt ihr ja bei euch selbst kein Bedenken getragen und seid Richter böser Gedanken geworden. Höret, meine geliebten Brüder, hat nicht Gott erwählt die Armen der Welt, die im Glauben reich sind und Erben des Königreichs, welches er verheißen hat denen, die ihn liebhaben? Ihr aber habt dem Armen Unehre getan. Üben nicht die Reichen Gewalt an euch und ziehen euch eben auch vor Gerichte? Lästern Sie nicht den guten Namen, nach welchem ihr genannt seid? Wenn ihr zwar das königliche Gesetz vollbringt, nach der Schrift: Du sollst lieben deinen Nächsten als dich selbst, so tut ihr wohl; wenn ihr aber Ansehen der Person treibt, so begeht ihr Sünde und werdet bestraft von dem Gesetz als Übertreter. Denn wer das Gesetz ganz halten und nur an einem einzigen straucheln wird, ist aller (Stücke) schuldig geworden. Denn der da gesagt hat: Du sollst nicht ehebrechen, hat auch gesagt: Du sollst nicht morden; so du nun nicht ehebrichst, aber mordest, bist du ein Übertreter des Gesetzes geworden. Also redet und also tut, als die durchs Gesetz der Freiheit sollen gerichtet werden. Denn das Gericht ist ohne Barmherzigkeit für den, der nicht Barmherzigkeit getan hat; die Barmherzigkeit rühmt sich gegen das Gericht. Was hilft's, meine Brüder, so jemand sagt, er habe Glauben, aber nicht Werke hat? Kann der Glaube ihn selig machen (retten)? Wenn aber ein Bruder oder Schwester bloß sind und Mangel haben der täglichen Nahrung, es spricht aber jemand unter euch zu ihnen: Gehet hin im Frieden, wärmet euch und sättiget euch, gebt ihnen aber nicht, was des Leibes Notdurft ist: was hilft's? Also auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, ist er tot an sich selber. Aber es wird jemand sagen: Du hast Glauben, und Ich habe Werke; zeige mir deinen Glauben ohne deine Werke, und Ich will dir zeigen aus meinen Werken meinen Glauben. Du glaubst, daß Gott Einer ist; du tust wohl; auch die Teufel (Dämonen) glauben's und zittern. Willst du aber wissen, o kahler Mensch, daß der Glaube ohne die Werke tot ist? Abraham, unser Vater, ist er nicht aus Werken gerecht geworden, da er seinen Sohn Isaak auf den Altar hinlegte? Da siehst du, daß der Glaube mitwirkte bei seinen Werken, und durch die Werke ist der Glaube vollendet worden; und die Schrift ist erfüllt, die da spricht: Und Abraham hat Gott geglaubt, und er hat es ihm zur Gerechtigkeit gerechnet; und er ist Gottes Freund genannt worden. So schauet ihr, daß aus Werken ein Mensch gerecht wird, und nicht aus Glauben allein. Desgleichen auch Rahab, die Hure, ist sie nicht aus Werken gerecht geworden, da sie die Boten aufnahm und ließ sie auf einen anderen Weg hinaus? Denn gleichwie der Leib ohne Geist tot ist, also auch der Glaube ohne die Werke ist tot. Werdet nicht Lehrer in Menge, meine Brüder, indem ihr wisset, daß wir ein schwereres Urteil empfangen werden; denn wir straucheln allesamt in vielem. So jemand in keiner Rede strauchelt, so ist dieser ein vollkommener Mann, der auch den ganzen Leib im Zaum zu halten vermag. Siehe, den Pferden legen wir die Zäume in die Mäuler, daß sie uns gehorchen, und wir lenken ihren ganzen Leib. Siehe, auch die Schiffe, die so groß sind und von starken Winden getrieben werden, werden von einem so kleinen Ruder gelenkt, wo das Bestreben des Steuermanns hin will. Also ist auch die Zunge ein kleines Glied und tut sich großer Dinge aus. Siehe, ein wenig Feuer, wieviel Zeug zündet es an. Auch die Zunge ist ein Feuer, die Welt von Ungerechtigkeit. Die Zunge ist es unter unseren Gliedern, die den ganzen Leib befleckt und das Lebensrad anflammt und von der heißen Hölle angeflammt wird; denn alle Natur der Tiere und Vögel und derer, die da kriechen und im Meer sind, wird gezähmt und hat sich zähmen lassen von der menschlichen Natur; aber die Zunge kann kein Mensch zähmen; das ungehaltene Übel voll tödlichen Giftes. Mit derselben segnen wir den Gott und Vater, und mit derselben verfluchen wir die Menschen, die nach Gottes Ähnlichkeit geworden sind. Aus eben dem Munde geht Segen und Fluch. Es sollen nicht, meine Brüder, diese (Dinge) also geschehen. Ouillt irgendwo der Brunnen aus einerlei Loch das Süße und das Bittere? Kann, meine Brüder, ein Feigenbaum Oliven bringen oder ein Weinstock Feigen? Also kann auch das Salzige kein süßes Wasser bringen. Wer ist weise und verständig unter euch? Er erzeige aus dem guten Wandel seine Werke in der Sanftmut der Weisheit. Habt ihr aber bitteren Eifer und Trotz in eurem Herzen, so rühmet euch nicht und lüget nicht wider die Wahrheit. Nicht ist dies die Weisheit, die von oben herab kommt, sondern irdisch, sinnlich, teuflisch. Denn wo Eifer und Trotz ist, da ist Zerrüttung und lauter böser Handel. Aber die Weisheit von oben ist aufs erste zwar keusch, darnach friedsam, gelinde, läßt sich sagen, voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch und ungeheuchelt; der Gerechtigkeit Frucht aber wird im Frieden gesät denen, die Frieden machen. Woher kommt mancher Krieg und Gefecht unter euch? Nicht daher: aus euren Wollüsten, die da streiten in euren Gliedern? Ihr seid begierig und habt's nicht; ihr mordet und eifert und könnt es nicht erlangen; ihr fechtet und krieget und habt's nicht, dieweil ihr nicht bittet; ihr bittet und empfanget nicht, darum daß ihr übel bittet, auf daß ihr's in euren Wollüsten verzehret. Ihr Ehebrecher und Ehebrecherinnen, wisset ihr nicht, daß die Freundschaft der Welt eine Feindschaft Gottes ist? Wer da nun will ein Freund der Welt sein, ist eben damit ein Feind Gottes. Oder meinet ihr, die Schrift sage umsonst: Wider den Neid gelüstet es den Geist, der Wohnung in uns genommen hat; er gibt aber größere Gnade. Weswegen er spricht: Gott widersteht den Hoffärtigen, den Niedrigen aber gibt er Gnade. So seid nun Gott untertänig; widerstehet aber dem Teufel, so wird er von euch fliehen. Nahet euch zu Gott, so wird er sich zu euch nahen. Reiniget die Hände, ihr Sünder, und machet die Herzen keusch, ihr Falschen. Seid elend und traget Leid und weinet; euer Gelächter verkehre sich in Trauern und eure Freude in klägliche Gebärden. Erniedriget euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen. Afterredet nicht untereinander, ihr Brüder; wer einem Bruder afterredet und richtet seinen Bruder, der afterredet dem Gesetz und richtet das Gesetz. Wenn du aber das Gesetz richtest, so bist du nicht ein Täter des Gesetzes, sondern ein Richter. Es ist ein Einiger, der Gesetzgeber und Richter, der kann selig machen (retten) und verderben. Du aber, wer bist du, der du den Nächsten richtest? Wohlan nun, die ihr saget: Heute und morgen wollen wir reisen in die und die Stadt und daselbst ein Jährlein zubringen und hantieren und gewinnen; die ihr nicht wisset, was morgen sein wird. Denn wie ist euer Leben beschaffen? Ein Dampf wird es sein, den man eine kleine Zeit sah, darauf aber verschwand er; dafür Ihr sagen solltet: Wenn der Herr will, so werden wir leben und also dies oder jenes tun. Nun aber rühmet ihr euch bei euren übermütigen Weisen. Aller solcher Ruhm ist böse. Wer nun weiß Gutes zu tun und tut's nicht, dem ist's Sünde. Wohlan nun, ihr Reichen, weinet mit Heulen über euren vielen Jammer, der herbeikommt. Euer Reichtum ist verfault, und eure Kleider sind mottenfräßig geworden; euer Gold und Silber ist verrostet, und ihr Rost wird euch zum Zeugnis sein und euer vieles Fleisch fressen wie ein Feuer. Ihr habt Schätze gesammelt in den letzten Tagen. Siehe, der Lohn der Arbeiter, die eure Felder geerntet haben, der von euch vorenthalten worden ist, schreit; und das häufige Rufen der Schnitter ist vor die Ohren des Herrn Zebaoth gekommen. Ihr habt niedlich gelebt auf Erden und Schwelgerei getrieben; ihr habt eure Herzen geweidet wie an einem Schlachttag. Ihr habt verurteilt, habt ermordet den Gerechten; er wehrt sich nicht gegen euch. So seid nun langmütig, ihr Brüder, bis auf die Zukunft des Herrn. Siehe, der Ackermann erwartet die köstliche Frucht der Erde und ist langmütig über derselben, bis sie empfange den Frühund den Spätregen. Seid auch Ihr langmütig, stärket eure Herzen; denn die Zukunft des Herrn ist herbeigenaht. Seufzet nicht widereinander, ihr Brüder, auf daß ihr nicht gerichtet werdet; siehe, der Richter steht nun vor der Tür. Zu einem Exempel nehmet, meine Brüder, der Geduld und der Langmut die Propheten, die geredet haben im Namen des Herrn. Siehe, wir preisen selig, die da erduldeten. Die Geduld Hiobs habt ihr gehört und das Ende des Herrn gesehen, denn er (der Herr) ist sehr barmherzig und gnädig. Vor allen Dingen aber, meine Brüder, schwöret nicht, weder bei dem Himmel noch bei der Erde noch irgendeinen andern Eid; lasset aber euer Ja ja sein und das Nein nein, auf daß ihr nicht unter das Gericht fallet. Leidet jemand unter euch, so bete er; ist jemand guten Muts, so singe er Psalmen. Ist jemand krank unter euch, so rufe er zu sich die Ältesten der Gemeine, und sie sollen über ihn beten, daß sie ihn mit Öl salben, in dem Namen des Herrn. So wird das Gebet des Glaubens dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden getan hat, wird es ihm vergeben werden. Bekennet einander die Sündenfälle und betet füreinander, daß ihr gesund werdet. Das Gebet des Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist. Elia war ein gebrechlicher Mensch wie wir, und er betete nur recht, daß es nicht regnen sollte, und es regnete nicht auf Erden drei Jahre und sechs Monate. Und abermals betete er, und der Himmel gab Regen, und die Erde brachte ihre Frucht. Brüder, wenn jemand unter euch irrt von der Wahrheit und es bekehrt Jemand ihn, der soll wissen, daß der, so einen Sünder bekehrt hat von dem Irrtum seines Weges, der wird seine Seele aus dem Tode retten und bedecken eine Menge Sünden. Petrus, Apostel Jesu Christi, den auserwählten Fremdlingen von der Zerstreuung in Pontus, Galatien, Kappadozien, Asia und Bithynien; nach der Vorerkenntnis Gottes, des Vaters, in der Heiligung des Geistes, zum Gehorsam und Besprengung des Blutes Jesu Christi: Gnade und Friede widerfahre euch mehr und mehr. Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesu Christi, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten, zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das behalten ist in den Himmeln auf euch, die ihr in der Kraft Gottes bewahrt werdet durch den Glauben zur Seligkeit, welche bereit ist, daß sie entdeckt werde in der letzten Zeit; in welcher ihr frohlocket, die ihr jetzt ein wenig, so es sein muß, betrübt werdet in mancherlei Versuchungen; auf daß euer Glaube in seiner Bewährung viel kostbarer als vergängliches Gold, das durchs Feuer bewährt wird, erfunden werde, zu Lob und Ehre und Herrlichkeit, in der Entdekkung Jesu Christi; welchen ihr nicht gekannt und doch lieb habt; welchen ihr nun nicht sehet und doch an ihn glaubt; und frohlocket mit einer unaussprechlichen und herrlichen Freude, und das Ende eures Glaubens davonbringet, (nämlich) der Seelen Seligkeit. Welcher Seligkeit halber nachgetrachtet und erforscht haben (die) Propheten, die von der Gnade, die auf euch (kommen würde), prophezeit haben und geforscht, auf welche oder welcherlei Zeit Anzeige täte der Geist Christi, der in ihnen (war), der zuvor bezeugte die Leiden, die an Christum (kommen würden), und die Herrlichkeiten nach denselben; welchen es entdeckt ist, daß sie nicht ihnen selbst, sondern uns die (Dinge) bedienten, die euch nun verkündigt sind durch die, so euch evangelisiert haben in dem heiligen Geist, der vom Himmel gesandt worden; in welche gelüstet Engel einzuschauen. Darum so begürtet die Lenden eures Gemüts, seid nüchtern und hoffet völlig auf die Gnade, die euch hergebracht wird in der Entdeckung Jesu Christi. Als Kinder des Gehorsams stellet euch nicht den vorhin in eurer Unwissenheit (gehabten) Lüsten gleich, sondern nach dem, der euch berufen hat, dem Heiligen, werdet auch selbst heilig in allem Wandel; dieweil geschrieben ist: Heilig sollt ihr sein, weil Ich heilig bin. Und so ihr den (als) einen Vater anrufet, der ohne Ansehen der Person richtet, nach dem Werk eines jeglichen, so wandelt die Zeit eurer Fremdlingschaft über mit Furcht, Wissende, daß ihr nicht mit vergänglichen (Dingen), mit Silber oder Gold losgekauft seid aus eurem eitlen, von den Vätern hergebrachten Wandel, sondern mit dem teuren Blut Christi, als eines Lammes ohne Fehl und ohne Flecken, der zwar zuvor erkannt ist vor der Gründung der Welt, aber offenbart zu den letzten Zeiten um euretwillen, die ihr durch ihn glaubet an Gott, der ihn auferweckt hat von den Toten und ihm Herrlichkeit gegeben; also daß euer Glaube und Hoffnung zu Gott steht. Da ihr eure Seelen keusch gemacht habt in dem Gehorsam der Wahrheit durch den Geist zu unverstellter Bruderliebe, so habt aus reinem Herzen einander heftig lieb, die ihr wiedergeboren seid, nicht aus vergänglichem Samen, sondern (aus) unvergänglichem, durch das lebendige und ewig bleibende Wort Gottes. Denn alles Fleisch ist Gras und alle seine Herrlichkeit wie des Grases Blume. Es ist verdorrt das Gras und die Blume abgefallen; aber die Rede des Herrn bleibt in Ewigkeit; dieses aber ist die Rede, die unter euch evangelisiert ist. So leget nun ab alle Untugend und allen Betrug und Verstellungen und Neid und alles Afterreden, und als jetzt geborene Kindlein seid nach der vernünftigen, unverfälschten Milch begierig, auf daß ihr durch dieselbe wachset zur Seligkeit, so ihr anders geschmeckt habt, daß der Herr gütig ist. Zu welchem ihr hinzukommt, (als) zu dem lebendigen Stein, der von Menschen zwar verworfen, aber bei Gott auserwählt köstlich ist, und auch selber als lebendige Steine euch bauet ein geistliches Haus, eine heilige Priesterschaft, zu opfern geistliche Opfer, die Gott angenehm sind durch Jesum Christum; dieweil in der Schrift vorkommt: Siehe, ich lege in Zion einen auserwählten, köstlichen Eckstein, und wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden. So ist nun die Kostbarkeit für euch, die ihr glaubet; Ungläubigen aber ist der Stein, den die Bauleute verworfen haben, eben dieser ist geworden zu einem Eckstein; und ein Stein des Anstoßens und Fels des Ärgernisses; die sich anstoßen, indem sie dem Wort nicht glauben, wozu sie auch gesetzt sind. Ihr aber (seid) ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk zum Eigentum; daß ihr verkündigt die Tugenden dessen, der aus der Finsternis euch berufen hat in sein wunderbares Licht; die ihr weiland nicht ein Volk waret, nun aber ein Volk Gottes seid; die ihr nicht Barmherzigkeit überkommen hattet, nun aber Barmherzigkeit überkommen habt. Ihr Geliebten, ich ermahne (euch) als Gäste und Fremdlinge: Enthaltet euch der fleischlichen Lüste, welche wider die Seele streiten, so daß ihr euren Wandel, wie es gut ist, unter den Heiden führet, damit sie in demjenigen, da sie von euch afterreden als von Übeltätern, eurer guten Werke halber, wenn sie darauf schauen, Gott preisen mögen an dem Tage des Einsehens. Seid untertan aller menschlichen Ordnung um des Herrn willen, es sei dem Kaiser als dem, der die Obermacht hat; oder den Befehlshabern, als die durch ihn gesandt werden zur Rache über die Übeltäter, zum Lobe aber derer, die Gutes tun. Denn so ist der Wille Gottes, daß ihr mit einem guten Tun verstopfet die Unwissenheit der törichten Menschen, als Freie, und nicht als die die Freiheit zu einer Decke der Untugend haben, sondern als Knechte Gottes. Jedermann habt in Ehren; die Brüderschaft habt lieb, Gott fürchtet, den Kaiser ehret. Ihr Knechte, daß ihr untertan seid mit aller Furcht den Herren, nicht nur den guten und gelinden, sondern auch den ungeschlachten. Denn dies ist Gnade, so jemand von wegen des Gewissens zu Gott Betrübnisse erträgt, indem er Unrecht leidet. Denn was ist das für ein Ruhm, so ihr, wenn ihr sündigt und mit Fäusten geschlagen werdet, geduldig sein wollt? Aber so ihr Gutes tut und leidet und dabei geduldig sein werdet, dies ist Gnade bei Gott. Denn hierzu seid ihr berufen; dieweil auch Christus gelitten hat für uns und euch eine Vorschrift hinterlassen, auf daß ihr sollt nachfolgen seinen Fußtapfen. Welcher keine Sünde getan hat, hat auch keinen Betrug in seinem Munde finden lassen; welcher, da er gescholten ward, nicht widerschalt; da er litt, nicht drohte; es aber übergab dem, der da gerecht richtet; welcher unsere Sünden selber hinaufgehoben hat an seinem Leibe auf das Holz, auf daß wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben; durch welches Wunde ihr seid heil geworden. Denn ihr waret wie Schafe in der Irre; aber ihr seid nun bekehrt zu dem Hirten und Aufseher eurer Seelen. Desgleichen die Weiber, daß sie ihren Männern untertan seien, auf daß auch, so etliche dem Wort nicht glauben, sie durch den Wandel der Weiber ohne Wort gewonnen werden mögen, wenn sie auf euren in der Furcht keuschen Wandel sehen, deren sein soll nicht der äußere Schmuck des Haarflechtens und Goldumhängens oder Kleideranziehens, sondern der verborgene Herzensmensch, in dem unversehrten (Stand) des sanften und stillen Geistes, welcher vor Gott kostbar ist. Denn also haben vor Zeiten auch die heiligen Weiber, die auf Gott hofften, sich selbst geschmückt, indem sie ihren Männern untertan waren; wie Sara gehorchte dem Abraham, als die ihn einen Herrn nannte, deren Kinder ihr geworden seid; indem sie Gutes taten und sich vor keinem Schrecken fürchteten. Ihr Männer desgleichen, daß ihr beiwohnet nach der Erkenntnis, als dem schwächeren Gefäß, dem weiblichen (Geschlecht), und Ehre erteilt, als die ihr auch Miterben seid der Gnade des Lebens; auf daß eure Gebete nicht verhindert werden. Endlich aber, daß ihr allesamt gleich gesinnt, mitleidig, brüderlich, barmherzig, demütig (seid), nicht Böses vergeltet mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, dagegen aber segnet, weil (ihr wisset, daß) ihr dazu berufen seid, daß ihr den Segen erbet Denn wer des Lebens froh sein will und gute Tage sehen, der halte seine Zunge vom Bösen zurück, und seine Lippen, keinen Betrug zu reden. Er wende sich vom Bösen und tue Gutes; er suche Frieden und jage ihm nach. Denn des Herrn Augen (stehen) über den Gerechten und seine Ohren zu ihrem Gebet; das Angesicht aber des Herrn über die da Böses tun. Und wer ist, der euch Böses zufügen wird, wenn ihr Eiferer des Guten halber werdet? Und wenn ihr auch leidet um Gerechtigkeit, seid ihr selig. Aber wie Sie sich fürchten, fürchtet euch nicht und erschrecket nicht; aber Gott, den Herrn, heiliget in euren Herzen. Daß ihr aber bereit seid allezeit zur Verantwortung einem jeden, der Rechenschaft von euch fordert wegen der Hoffnung, die in euch ist, mit Sanftmut und Furcht; und habt ein gutes Gewissen, auf daß, indem sie von euch afterreden als von Zbeltätern, diejenigen beschämt werden, die euch angreifen bei eurem guten Wandel in Christo. Denn besser ist es, daß ihr bei einem guten Tun, so es der Wille Gottes haben will, leidet als bei bösem Tun; dieweil auch Christus einmal für (die) Sünden gelitten hat, der Gerechte für Ungerechte, auf daß er uns zu Gott führte, und ist zwar getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist, in welchem er auch den Geistern, die in einem Gefängnis waren, als er dorthin gegangen, gepredigt hat, die vorzeiten nicht glaubten, da die Langmut Gottes auswartete, in den Tagen Noahs, da der Kasten zugerichtet ward, in welchem wenige, das ist acht Seelen, errettet wurden durchs Wasser, welches auch uns im Gegenbilde nun rettet, (nämlich) die Taufe, nicht des Fleisches Wusts Ablegung, sondern eine Ansprache an Gott in gutem Gewissen, durch die Auferstehung Jesu Christi; welcher ist zur Rechten Gottes und ist in den Himmel gefahren, da ihm untertan sind die Engel und Mächte und Kräfte. Weil nun Christus gelitten hat für uns am Fleisch, so wappnet auch Ihr euch mit demselben Sinn; denn wer am Fleisch Leiden bekommen hat, der ist von der Sünde abgebracht, daß er nicht mehr der Menschen Lüsten, sondern dem Willen Gottes die noch übrige Lebenszeit im Fleisch zubringe. Denn es ist genug an der vergangenen Zeit des Lebens, daß man den Willen der Heiden vollbracht hat, da man wandelte in allerhand Unzucht, Lüsten, Völlerei, Freßund Saufgelagen und unerlaubten Götzendiensten; wobei sie sich's befremden lassen, daß ihr nicht mitlaufet in eben dasselbe verschwenderische Gemenge, und lästern; welche werden Rechenschaft geben dem, der bereit ist, zu richten die Lebendigen und die Toten. Denn dazu ist auch Toten das Evangelium verkündigt, auf daß sie zwar gerichtet seien von der Menschen wegen am Fleisch, aber leben von Gottes wegen am Geist. Es ist aber aller (Dinge) Ende nahe gekommen. So seid nun mäßig und nüchtern zu den Gebeten; vor allen (Dingen) aber seid gegeneinander in der Liebe heftig; denn die Liebe deckt eine Menge Sünden. Seid gastfrei untereinander ohne Murren; wie ein jeder eine Gnadengabe empfangen hat, so dienet einander damit, als gute Haushalter der mannigfaltigen Gnade Gottes. So jemand redet, (so rede er es) als Aussprüche Gottes; so jemand dient, (so diene er) als nach der Stärke, die Gott darreicht; auf daß an allen geehrt werde Gott durch Jesum Christum; welcher hat die Ehre und die Kraft in alle Ewigkeit. Ihr Geliebten, lasset es euch nicht befremden, daß ihr in das Feuer gesetzt werdet, welches euch zur Versuchung geschieht, als ob euch etwas Fremdes widerführe; sondern nachdem ihr an den Leiden Christi Gemeinschaft habt, so freuet euch, auf daß ihr auch in der Entdeckung seiner Herrlichkeit euch freuen möget mit Frohlocken. So ihr geschmäht werdet in dem Namen Christi, seid ihr selig. Denn der Geist der Herrlichkeit und Gottes ruht über euch. Bei ihnen zwar wird er gelästert; bei euch aber wird er gepriesen; denn es soll niemand unter euch leiden als ein Mörder oder Dieb oder Übeltäter oder als einer, der sich fremder Sachen annimmt; (leidet er) aber als ein Christ, so schäme er sich nicht, er preise aber Gott in diesem Namen. Denn es ist die Zeit, daß anfange das Gericht an dem Hause Gottes. So aber zuerst an uns, was wird derer Ende sein, die dem Evangelium Gottes nicht glauben? Und so der Gerechte kaum errettet wird, wo will der Gottlose und Sünder erscheinen? Darum sollen auch die, welche leiden nach dem Willen Gottes, (ihm) als dem getreuen Schöpfer ihre Seelen anbefehlen in gutem Tun. Die Ältesten, die unter euch sind, ermahne ich, der ich ein Mitältester und Zeuge der Leiden Christi, auch ein Genosse der Herrlichkeit bin, die entdeckt werden soll: Weidet die Herde Gottes, eures Teils, und traget Aufsicht, nicht gezwungen, sondern freiwillig; und nicht mit schändlichem Gewinn, sondern mit Lust und Liebe; auch nicht, als die über (die Gemeinen,) die sie bekommen haben, herrschen, sondern Vorbilder der Herde werden; so werdet ihr, wenn der Erzhirte erscheinen wird, die unverwelkliche Krone der Herrlichkeit davontragen. Desgleichen ihr Jungen, seid untertan den Ältesten; allesamt aber seid es untereinander und kleidet euch in die Demut ein; weil Gott den Hoffärtigen widersteht und den Niedrigen Gnade gibt. So demütiget euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, daß er euch erhöhe zu (rechter) Zeit. Alle eure Sorge werfet auf ihn, weil Er sich eurer annimmt; und seid nüchtern, wachet, weil euer Widersacher, der Teufel, wie ein brüllender Löwe umhergeht und sucht, welche er verschlinge. Dem widerstehet fest im Glauben und wisset, daß eben dieselben Leiden für eure Brüderschaft in der Welt vollbracht werden. Aber der Gott aller Gnade, der uns berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christo Jesu, nachdem ihr ein wenig gelitten habt, wird selber euch vollbereiten, stärken, kräftigen. Ihm (sei) die Herrlichkeit, Kraft, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Durch Silvanus, den getreuen Bruder, wie ich erachte, habe ich euch mit Wenigem geschrieben, zu ermahnen und mein Zeugnis dazu zu geben, daß dieses die wahrhaftige Gnade Gottes ist, darein ihr seid zu stehen gekommen. Es grüßt euch die Miterwählte in Babylon und Markus, mein Sohn. Grüßet einander mit dem Kuß der Liebe. Friede (sei) mit euch allen, die in Christo sind. Simeon Petrus, Knecht und Apostel Jesu Christi, denen, die einen ebenso schätzbaren Glauben wie wir überkommen haben in der Gerechtigkeit unseres Gottes und des Heilandes Jesu Christi: Gnade widerfahre euch und Friede mehr und mehr, in der Er kenntnis (Gottes und Jesu Christi) unseres Herrn. Indem seine göttliche Kraft uns alles, was zum Leben und Gottseligkeit (gereicht), geschenkt hat durch die Erkenntnis des, der uns berufen hat mit seiner Herrlichkeit und Tugend, durch welche er uns die teuren und größten Verheißungen ge schenkt hat, daß ihr durch diese sollt Genossen göttlicher Natur werden, nachdem ihr dem Verderben in der Lust, das in der Welt ist, entflohen seid: so leistet eben auch Ihr allen Fleiß hiebei und reichet dar in eurem Glauben die Tugend, in der Tugend aber die Bescheidenheit, in der Bescheidenheit aber die Mäßigung, in der Mäßigung aber die Geduld, in der Geduld aber die Gottseligkeit, in der Gottseligkeit aber die brüderliche Huld, in der brüderlichen Huld aber die Liebe. Denn wo diese Dinge sich bei euch befinden und in Überfluß da sind, so lassen sie euch nicht müßig noch unfruchtbar sein, was die Erkenntnis unseres Herrn Jesu Christi betrifft; denn wer diese (Dinge) nicht bei sich hat, ist blind, sieht nichts von weitem und hat die Reinigung seiner alten Sünden in Vergessenheit gestellt. Darum seid vielmehr, ihr Brüder, beflissen, euren Beruf und Auswahl fest zu machen; denn so ihr diese (Dinge) tut, werdet ihr niemals straucheln; denn also wird euch reichlich dargereicht werden der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilandes Jesu Christi. Darum werde ich euch immerfort dieser (Dinge) halber anzumahnen haben, wiewohl ihr es wisset und gestärkt seid in der gegenwärtigen Wahrheit; ich halte es aber für billig, solange ich in dieser Hütte bin, euch anmahnungsweise zu erwecken, da ich weiß, daß die Ablegung meiner Hütte geschwind ist, gleichwie auch unser Herr Jesus Christus mir angezeigt hat. Ich will aber Fleiß tun, daß ihr auch jedesmal nach meinem Abschied dieser (Dinge) zu gedenken haben möget. Denn es ist nicht, als ob wir gekünstelten Märlein nachgefolgt wären, da wir euch kundgetan haben unseres Herrn Jesu Christi Kraft und Gegenwart, sondern wir waren Zuschauer der Majestät desselben gewesen. Denn er empfing von Gott, dem Vater, Preis und Herrlichkeit, da ihm solch eine Stimme gebracht ward von der großprächtigen Herrlichkeit: Dies ist mein geliebter Sohn, an welchem Ich Wohlgefallen habe. Und diese Stimme haben Wir gehört aus dem Himmel gebracht, da wir mit ihm waren auf dem heiligen Berge. Und wir haben fester das prophetische Wort, da ihr wohl tut, daß ihr darauf achtet, als auf eine Kerze, die da schien an einem düsteren Ort, bis der Tag anbräche und der Morgenstern aufginge in euren Herzen; wie ihr denn dieses zuvor wisset, daß alle Weissagung der Schrift auf keine eigene Auslegung ankommt. Denn es ist nicht durch den Willen eines Menschen jemals eine Weissagung geführt worden, sondern von dem heiligen Geist geführt, haben geredet die heiligen Menschen Gottes. Es gab aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch sein werden falsche Lehrer, welche neben einführen werden verderbliche Sekten, und solche, die den Herrn, der sie gekauft hat, verleugnen und also ihnen selber ein schnelles Verderben zuziehen werden. Und viele werden nach ihren unzüchtigen Händeln hinfolgen, um welcher willen der Weg der Wahrheit gelästert werden wird, und durch Geiz mit verschmitzten Reden werden sie mit euch hantieren; welchen das Gericht von langem her nicht säumig ist, und ihr Verderben schlummert nicht. Denn so Gott (die) Engel, die gesündigt haben, nicht verschont hat, sondern hat sie mit Ketten der Finsternis in das unterirdische Dunkel hingegeben, da sie zum Gericht verwahrt werden; und hat die uralte Welt nicht verschont, sondern Noah, den Prediger der Gerechtigkeit, selbacht behütet und die Überschwemmung über die Welt der Gottlosen hergeführt; und hat die Städte der Sodomer und Gomorrer in die Asche gelegt, umgekehrt und verdammt, damit ein Exempel gesetzt denen, die in das Künftige gottlos sein würden; und hat den gerechten Lot, welcher von dem unzüchtigen Wandel der schändlichen Leute zerplagt wurde, errettet; denn durchs Gesicht und Gehör quälte der Gerechte, indem er unter ihnen wohnte, von Tag zu Tag die gerechte Seele über ihren schlimmen Taten; so weiß der Herr die Gottseligen aus der Versuchung zu erretten, die Ungerechten aber auf den Gerichtstag, daß sie gestraft werden, zu verwahren; allermeist aber die, so dem Fleisch in der Begierde der Beflekkung nachwandeln und die Herrschaft verachten. da doch Engel, die an Stärke und Macht größer sind, nicht fällen wider sie bei dem Herrn ein lästerliches Urteil. Diese aber, die wie unvernünftige Tiere, die natürlich geboren sind, daß sie gefangen und verderbt werden, da sie, was sie nicht wissen, lästern, werden in ihrem Verderben gänzlich verderbt werden und den Lohn der Ungerechtigkeit davonbringen. Für Vergnügung halten sie das tägliche Wohlleben, sind Schandflecken, lassen sich wohl sein bei ihren Irrsalen, wenn sie Mahlzeit mit euch halten, haben Augen, die von der Ehebrecherin angefüllt sind und sich von der Sünde nicht abbringen lassen, locken die unbefestigten Seelen, haben ein Herz, mit vielem Geiz durchtrieben, Kinder des Fluchs, haben verlassen den richtigen Weg und sind verirrt; folgen nach dem Weg Bileams, des (Sohnes) Beors, welcher den Lohn der Ungerechtigkeit geliebt, aber eine Ahndung seiner eigenen Übertretung gehabt: ein sprachloses Lasttier redete mit Menschenstimme und wehrte des Propheten Unsinn. Diese sind Brunnen ohne Wasser, Nebel, die von einem Sturmwind getrieben werden, denen das Dunkel der Finsternis in Ewigkeit aufbehalten ist. Denn sie sprechen von hochwichtigen Stücken, die doch eitel sind, locken mit Lüsten des unzüchtigen Fleisches diejenigen, die wenig entflohen denen, so in Irrtum wandeln, und verheißen ihnen Freiheit, da sie selbst Knechte des Verderbens sind. Denn wem sich einer hat als überwunden ergeben, dem ist er auch als ein Knecht heimgefallen. Denn so sie, nachdem sie entflohen waren den Unsauberkeiten der Welt in der Erkenntnis des Herrn und Heilandes Jesu Christi, aber sich mit diesen wieder eingeflochten haben, überwunden werden, ist mit ihnen das Letzte schlimmer geworden denn das Erste. Denn es wäre ihnen besser, daß sie den Weg der Gerechtigkeit nicht erkannt hätten, denn daß sie ihn erkannt haben und sich umkehren von dem heiligen Gebot, das ihnen übergeben war. Es ist ihnen aber widerfahren, was der wahre Spruch (sagt): Ein Hund kehrte um zu dem, was er selber gespeit hatte; und: Eine Sau wälzte sich nach der Schwemme wieder im Kot. Dies ist schon, ihr Lieben, der andere Brief, den ich euch schreibe, in welchen ich anmahnungsweise erwecke euren lauteren Sinn, daß ihr euch erinnert der Worte, die zuvor gesagt sind von den heiligen Propheten, und des Gebots eurer Apostel, die der Herr und Heiland gesandt hat; indem ihr dieses vorhin wisset, daß an dem Ende der Tage kommen werden lautere Spötter, die nach ihren eigenen Lüsten wandeln und sagen: Wo ist die Verheißung seiner Zukunft? Denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles alsofort von Anfang der Schöpfung. Denn es ist ihnen, da sie dieses gern hätten, verborgen, daß Himmel von alters her waren, und eine Erde, aus Wasser und durch Wasser bestanden, durch das Wort Gottes, durch welche die damalige Welt mit Wasser überschwemmt und verderbt worden ist; die jetzigen Himmel aber und die Erde durch eben das Wort gespart worden sind, als die dem Feuer aufbehalten werden auf den Tag des Gerichts und Verderbens der gottlosen Menschen. Dies Eine aber soll euch nicht verborgen sein, ihr Lieben, daß ein einziger Tag bei dem Herrn (ist) wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein einziger Tag. Der Herr ist nicht langsam mit der Verheißung, wie es etliche für eine Langsamkeit halten, sondern er ist langmütig um euretwillen und will nicht, daß etliche verloren gehen, sondern daß alle sich zur Buße bequemen. Es wird aber der Tag des Herrn daherkommen wie ein Dieb, an welchem die Himmel mit einem Geräusch vergehen werden, die sichtbaren Körper aber desselben werden erhitzt und also aufgelöst werden, und die Erde und die Werke auf derselben werden verbrannt werden. Wenn nun alle diese (Dinge) aufgelöst werden, wie müßt ihr euch so stattlich befinden in allem heiligen Wandel und gottseligen Handlungen, daß ihr wartet und treibet auf die Zukunft des Tages Gottes, vor der die Himmel, entzündet, werden zerteilt werden, und die sichtbaren Körper daran erhitzt zerschmelzen, wir aber auf neue Himmel und auf eine neue Erde nach seinem Versprechen warten, in welchen Gerechtigkeit wohnt. Darum, ihr Lieben, weil ihr auf diese (Dinge) wartet, so tut Fleiß, daß ihr euch (vor) ihm unbefleckt und untadelig im Frieden erfinden lasset, und haltet die Langmut des Herrn für eine Seligkeit; wie auch in allen Briefen, da er in denselben redet von diesen (Dingen), unter welchen etliche schwer zu verstehen sind, welche von den Ungeschickten und Unbefestigten verdreht werden, wie auch die übrigen Schriften, zu ihrem eigenen Verderben. Ihr nun, ihr Lieben, da ihr es vorhin wisset, so hütet euch, daß ihr nicht mit den schändlichen (Leuten), in ihrem Irrtum hingeführt, aus der eigenen Feste herausfallet. Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesu Christi. Ihm sei die Ehre, beides jetzt und auf den Tag der Ewigkeit. Amen. Das von Anfang war, das wir gehört haben, das wir gesehen haben mit unseren Augen, das wir beschaut und unsere Hände betastet haben, von dem Wort des Lebens; und das Leben ist offenbar geworden, und wir haben's gesehen und zeugen und verkündigen euch das Leben, das ewig (ist), welches war bei dem Vater und ist uns offenbar geworden; was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir euch, auf daß auch Ihr Gemeinschaft mit uns habt; unsere Gemeinschaft aber (ist) mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesu Christo; und dieses schreiben wir euch, auf daß eure Freude erfüllt sein möge. Und es ist dieses die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen, daß Gott ein Licht ist und gar keine Finsternis in ihm ist. Wenn wir sagen: wir haben Gemeinschaft mit ihm, und wir wandeln in der Finsternis, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit. Wenn wir aber in dem Licht wandeln, wie Er in dem Licht ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu (Christi), seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde. Wenn wir sagen: wir haben nicht Sünde, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns; wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er getreu und gerecht, daß er uns die Sünden erläßt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. Wenn wir sagen: wir haben nicht gesündigt, so machen wir ihn zu einem Lügner, und sein Wort ist nicht in uns. Meine Kindlein, dieses schreibe ich euch, auf daß ihr nicht sündigt; und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Beistand bei dem Vater, Jesum Christum, den Gerechten; und Er ist eine Versühnung für unsere Sünden, nicht für die unseren aber allein, sondern auch für der ganzen Welt. Und daran erkennen wir, daß wir ihn erkannt haben, wenn wir seine Gebote halten. Wer da sagt: Ich habe ihn erkannt, und hält seine Gebote nicht, ist ein Lügner, und in diesem ist die Wahrheit nicht; wer aber sein Wort hält, wahrhaftig in diesem ist die Liebe Gottes vollkommen geworden. Daran erkennen wir, daß wir in ihm sind. Wer da sagt, daß er in ihm bleibt, ist schuldig, wie jener gewandelt hat, auch selber also zu wandeln. Ihr Geliebten, nicht ein neues Gebot schreibe ich euch, sondern ein altes Gebot, welches ihr hattet von Anfang; das alte Gebot ist das Wort, das ihr gehört habt (von Anfang). Wiederum ein neues Gebot schreibe ich euch, welches ist etwas Wahres in ihm und in euch, weil die Finsternis vergehen muß, und das wahre Licht schon scheint. Wer da sagt, er sei in dem Licht, und seinen Bruder haßt, ist noch in der Finsternis. Wer seinen Bruder liebt, bleibt in dem Licht, und kein Ärgernis ist in ihm. Wer aber seinen Bruder haßt, ist in der Finsternis und wandelt in der Finsternis und weiß nicht, wo er hingeht; denn die Finsternis hat seine Augen verblendet. Ich habe euch, Kindlein, geschrieben, daß euch die Sünden erlassen sind um seines Namens willen. Ich schreibe euch, ihr Väter, daß ihr erkannt habt den, der von Anfang ist. Ich schreibe euch, ihr Jünglinge, daß ihr den Argen überwunden habt. Ich schreibe euch, ihr Kinder, daß ihr den Vater erkannt habt. Ich habe euch geschrieben, ihr Väter, daß ihr erkannt habt den, der von Anfang ist. Ich habe euch geschrieben, ihr Jünglinge, daß ihr stark seid, und das Wort Gottes in euch bleibt, und ihr den Argen überwunden habt. Habt nicht lieb die Welt noch das, was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt lieb hat, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm, dieweil alles, was in der Welt ist, die Lust des Fleisches und die Lust der Augen und die Hoffart des Lebens, nicht von dem Vater, sondern von der Welt ist. Und die Welt muß vergehen und die Lust derselben; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit. Ihr Kinder, es ist die letzte Stunde; und wie ihr gehört habt, daß der Widerchrist kommt, und nun sind viel Widerchristen geworden; daher erkennen wir, daß die letzte Stunde ist. Von uns sind sie ausgegangen, aber sie waren nicht von uns; denn wenn sie von uns gewesen wären, so wären sie bei uns geblieben; aber auf daß sie offenbart würden, sie seien nicht alle von uns. Und Ihr habt eine Salbung von dem Heiligen und wisset alles. Ich habe euch nicht geschrieben, daß ihr die Wahrheit nicht wisset, sondern daß ihr sie wisset, und daß alle Lüge aus der Wahrheit nicht ist. Wer ist der Lügner, als der da leugnet, daß Jesus nicht der Gesalbte sei? Dieser ist der Widerchrist, der den Vater und den Sohn leugnet. Ein jeder, der den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht; wer den Sohn bekennt, hat auch den Vater. Was Ihr nun gehört habt von Anfang, das bleibe in euch. Wenn in euch bleibt, was ihr von Anfang gehört habt, so werdet auch Ihr in dem Sohn und in dem Vater bleiben. Und dies ist die Verheißung, die Er uns verheißen hat: das ewige Leben. Dieses habe ich euch geschrieben von denen, die euch verführen. Und was euch betrifft, so bleibt die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, in euch, und bedürfet nicht, daß jemand euch lehre; sondern wie eben dieselbe Salbung euch von allem lehrt, und es wahr ist und keine Lüge ist; und gleichwie sie euch gelehrt hat, werdet ihr in derselben bleiben. Und nun, meine Kindlein, bleibet in ihm; auf daß wir, wenn er offenbart wird, Freudigkeit haben und nicht beschämt werden von ihm in seiner Zukunft. Wenn ihr wisset, daß er gerecht ist, so erkennet ihr, daß ein jeder, der die Gerechtigkeit tut, aus ihm geboren ist. Sehet, was für eine Liebe hat uns der Vater gegeben, daß wir Kinder Gottes heißen. Darum erkennt uns die Welt nicht, denn sie hat ihn nicht erkannt. Ihr Geliebten, wir sind nun Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbart, was wir sein werden; wir wissen aber, daß wir, wenn es offenbart werden wird, ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und ein jeglicher, der diese Hoffnung seinetwegen hat, macht sich keusch, gleichwie jener keusch ist. Ein jeder, der die Sünde tut, tut auch das Unrecht, und die Sünde ist das Unrecht; und ihr wisset, daß jener offenbart ist, auf daß er unsere Sünden wegnehme, und Sünde ist in ihm nicht. Ein jeder, der in ihm bleibt, sündigt nicht; ein jeder, der sündigt, hat ihn nicht gesehen und hat ihn nicht erkannt. Kindlein, lasset euch niemand verführen. Wer die Gerechtigkeit tut, ist gerecht, gleichwie jener gerecht ist. Wer die Sünde tut, ist aus dem Teufel, weil der Teufel von Anfang sündigt. Dazu ist offenbart worden der Sohn Gottes, daß er die Werke des Teufels zerstöre. Ein jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde, denn sein Same bleibt in ihm; und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist. Daran sind offenbar die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels. Ein jeder, der nicht Gerechtigkeit tut, ist nicht aus Gott, und der seinen Bruder nicht lieb hat. Dieweil dies die Botschaft ist, die ihr gehört habt von Anfang, daß wir einander lieben sollen; nicht wie Kain aus dem Argen war und seinen Bruder ermordet hat; und um weswillen hat er ihn ermordet? Dieweil seine Werke böse waren, seines Bruders aber gerecht. Verwundert euch nicht, meine Brüder, wenn euch die Welt haßt. Wir wissen, daß wir aus dem Tode in das Leben übergegangen sind, weil wir die Brüder lieben; wer den Bruder nicht liebt, bleibt in dem Tode. Ein jeder, der seinen Bruder haßt, ist ein Menschenmörder, und ihr wisset, daß ein jeder Menschenmörder nicht hat ewiges Leben in sich bleibend. Daran haben wir erkannt die Liebe, daß jener für uns sein Leben gelassen hat, und wir sind schuldig, für die Brüder das Leben zu lassen. Wer aber weltliche Lebensmittel hat und sieht seinen Bruder Not leiden und schließt sein Inwendiges vor ihm zu, wie bleibt die Liebe Gottes in ihm? Meine Kindlein, lasset uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern in der Tat und Wahrheit. Und daran erkennen wir, daß wir aus der Wahrheit sind, und vor ihm werden wir unsere Herzen beruhigen, daß, wenn uns das Herz verurteilt, daß Gott größer ist als unser Herz und alles erkennt. Ihr Geliebten, wenn unser Herz uns nicht verurteilt, so haben wir Freudigkeit zu Gott; und was wir immer beten, empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und tun, was vor ihm gefällig ist. Und dies ist sein Gebot, daß wir glauben dem Namen seines Sohnes Jesu Christi und einander lieben, wie er uns ein Gebot gegeben hat. Und wer seine Gebote hält, bleibt in ihm und Er in ihm. Und daran erkennen wir, daß er in uns bleibt, aus dem Geist, den er uns gegeben hat. Ihr Lieben, nicht einem jeglichen Geist glaubet, sondern prüfet die Geister, ob sie aus Gott sind, weil viele falsche Propheten ausgegangen sind in die Welt. Daran erkennt man den Geist Gottes: ein jeglicher Geist, welcher bekennt Jesum Christum, der in dem Fleisch gekommen ist, ist aus Gott; und ein jeglicher Geist, der nicht bekennt Jesum Christum, der in dem Fleisch gekommen ist, ist nicht aus Gott; und dies ist der (Geist) des Widerchrists, von welchem ihr gehört habt, daß er kommt, und nun ist er schon in der Welt. Ihr seid aus Gott, ihr Kindlein, und habt sie überwunden; dieweil größer ist, der in euch ist, als der in der Welt. Dieselben sind von der Welt; darum reden sie von der Welt, und die Welt hört sie; Wir sind aus Gott; wer Gott erkennt, hört uns; wer nicht aus Gott ist, hört uns nicht. Daran erkennen wir den Geist der Wahrheit und den Geist des Irrtums. Ihr Lieben, lasset uns einander lieben; dieweil die Liebe aus Gott ist, und ein jeder, der da liebt, aus Gott geboren ist und Gott kennt. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt, indem Gott Liebe ist. Darin ist offenbart die Liebe Gottes an uns, daß Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat in die Welt, daß wir durch ihn leben sollen. Darin steht die Liebe, nicht daß Wir Gott geliebt hätten, sondern daß Er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn (als) eine Versühnung um unsere Sünden. Ihr Lieben, hat Gott uns also geliebt, so sind auch Wir schuldig, einander zu lieben. Gott hat keiner jemals gesehen; so wir einander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollendet. Daran erkennen wir, daß wir in ihm bleiben und Er in uns, daß er von seinem Geist uns gegeben hat. Und Wir haben geschaut und zeugen, daß der Vater gesandt hat den Sohn (als einen) Seligmacher der Welt. Wer bekennt, daß Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und Er in Gott. Und Wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott unsertwegen hat. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in ihm. Daran ist die Liebe bei uns vollendet, daß wir eine Freudigkeit haben an dem Tage des Gerichts, dieweil, wie jener ist, auch Wir sind in dieser Welt. (an dem Tage des Gerichts) der sonst sehr furchterregend ist. Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht hinaus, indem die Furcht Pein hat; wer sich aber fürchtet, ist in der Liebe nicht vollendet. Wir lieben ihn, dieweil Er uns zuerst geliebt hat. Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott, und seinen Bruder haßt, so ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er gesehen hat, wir kann er Gott, den er nicht gesehen hat, lieben? Und dieses Gebot haben wir von ihm, daß, wer Gott liebt, auch seinen Bruder liebe. Ein jeder, der da glaubt, daß Jesus der Gesalbte sei, ist aus Gott gezeugt; und ein jeder, der da liebt den, welcher gezeugt hat, liebt auch den, der aus ihm gezeugt ist. Daran erkennen wir, daß wir die Kinder Gottes lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten. Denn dies ist die Liebe Gottes, daß wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer. Denn alles, was aus Gott gezeugt ist, überwindet die Welt; und dies ist der Sieg, der die Welt überwunden hat, (nämlich) unser Glaube. Wer ist, der die Welt überwindet, als der, welcher glaubt, daß Jesus ist der Sohn Gottes? Dieser ist's, der da gekommen ist durch Wasser und Blut, Jesus der Gesalbte; nicht mit dem Wasser allein, sondern mit dem Wasser und dem Blut; und der Geist ist, der da zeugt, weil der Geist ist die Wahrheit. Denn drei sind, die da zeugen auf Erden: der Geist und das Wasser und das Blut; und diese drei machen Eines aus; und drei sind, die da zeugen in dem Himmel: der Vater und der Sohn und der Geist, und die drei sind Eines. Wenn wir das Zeugnis der Menschen annehmen, so ist das Zeugnis Gottes größer; indem dieses ist das Zeugnis Gottes, welches er gezeugt hat von seinem Sohn. Wer an den Sohn Gottes glaubt, hat das Zeugnis in sich; wer Gott nicht glaubt, hat ihn zu einem Lügner gemacht, indem er nicht geglaubt hat auf das Zeugnis, welches Gott gezeugt hat von seinem Sohn. Und dies ist das Zeugnis, daß Gott uns ewiges Leben gegeben hat; und dieses Leben ist in seinem Sohn. Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht. Dieses habe ich euch geschrieben, damit ihr wisset, daß ihr ewiges Leben habt, ihr, die ihr glaubet an den Namen des Sohnes Gottes. Und dies ist die Freudigkeit, die wir haben gegen ihn, daß, wenn wir etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns; und wenn wir wissen, daß er uns hört, was wir nur bitten, so wissen wir, daß wir haben die Bitten, die wir von ihm gebeten haben. Wenn jemand sieht seinen Bruder sündigen eine Sünde nicht zum Tode, so wird er bitten, und er wird ihm geben das Leben, betreffend die, die da sündigen nicht zum Tode. Es ist eine Sünde zum Tode; nicht für jene, sage ich, daß er ansuchen soll. Alles Unrecht ist Sünde, und es ist eine Sünde nicht zum Tode. Wir wissen, daß ein jeder, der aus Gott gezeugt worden ist, nicht sündigt; sondern der aus Gott gezeugt ist, nimmt sich in acht, und der Arge rührt ihn nicht an. Wir wissen, daß wir aus Gott sind; und die Welt bleibt ganz in dem Argen liegen. Wir wissen, daß der Sohn Gottes angekommen ist und hat uns gegeben einen Sinn, daß wir erkennen den Wahrhaftigen; und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn, Jesu Christo. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben. Kindlein, bewahret euch selbst vor den Götzen. Der Älteste, der auserwählten Kyria und ihren Kindern, die Ich liebe in Wahrheit; und nicht Ich allein, sondern auch alle, die die Wahrheit erkannt haben; um der Wahrheit willen, die in uns bleibt und bei uns sein wird in Ewigkeit. Es wird mit euch sein Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, dem Vater, und von Jesu Christo, dem Sohn des Vaters, in Wahrheit und Liebe. Ich habe mich sehr gefreut, daß ich gefunden habe unter deinen Kindern, die in Wahrheit wandeln, wie wir ein Gebot empfangen haben von dem Vater. Und nun bitte ich dich, Kyria, nicht als ob ich dir ein neues Gebot schriebe, sondern das wir hatten von Anfang, daß wir einander lieben. Und dies ist die Liebe, daß wir wandeln nach seinen Geboten. Dies ist das Gebot, wie ihr gehört habt von Anfang, daß wir darin wandeln sollen. Weil viele Verführer in die Welt gekommen sind, welche nicht bekennen Jesum Christum, der in dem Fleisch kam: dieser ist der Verführer und der Widerchrist. Sehet auf euch selbst, daß ihr nicht verliert, was ihr erarbeitet habt, sondern vollen Lohn empfanget Ein jeder, der da übertritt und nicht bleibt in der Lehre Christi, hat Gott nicht; wer in der Lehre Christi bleibt, der hat beide, den Vater und den Sohn. Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmet ihn nicht ins Haus und grüßet ihn auch nicht. Denn wer ihn grüßt, hat Gemeinschaft mit seinen bösen Werken. Da ich euch viel zu schreiben hatte, wollte ich nicht mit Papier und Tinte; sondern ich hoffe, zu euch zu kommen und mündlich mit euch zu reden, auf daß unsere Freude vollkommen sei. Es grüßen dich die Kinder deiner Schwester, der Auserwählten. Der Älteste, Gajus, dem Geliebten, welchen Ich liebe in der Wahrheit. Geliebter, in allen Stücken wünsche ich, daß es dir wohlgehe und du gesund seiest, gleichwie es deiner Seele wohlgeht. Denn ich habe mich sehr erfreut, da Brüder kamen und Zeugnis gaben deiner Wahrheit, wie du in der Wahrheit wandelst. Eine noch größere Freude über dieses habe ich nicht, daß ich höre meine Kinder in der Wahrheit wandeln. Geliebter, es ist alles treulich getan, was du für Mühe hast mit den Brüdern und mit den Fremden, welche deiner Liebe Zeugnis gegeben haben vor der Gemeine; und du wirst wohl tun, Denn um des Namens willen sind sie ausgegangen und haben nichts genommen von den Heiden. So sind Wir nun schuldig, solche aufzunehmen, damit wir Gehilfen der Wahrheit werden. Ich habe der Gemeine geschrieben; aber der unter ihnen der erste sein will, Diotrephes, nimmt uns nicht an. Darum, wenn ich komme, will ich gedenken seiner Werke, die er tut, und mit bösen Reden gegen uns plaudert; und er hat hieran nicht genug, er nimmt selbst die Brüder nicht auf, und denen, welche wollen, wehrt er und stößt sie aus der Gemeine. Geliebter, mache es nicht dem Bösen, sondern dem Guten nach. Wer Gutes tut, ist aus Gott; wer Böses tut, hat Gott nicht gesehen. Demetrius ist Zeugnis gegeben von allen und von der Wahrheit selbst; und auch Wir zeugen, und ihr wisset, daß unser Zeugnis wahr ist. Ich hatte viel zu schreiben, aber ich will nicht mit Tinte und Feder an dich schreiben. Friede (widerfahre) dir. Es grüßen dich die Freunde. Grüße die Freunde mit Namen. wenn du sie fördern wirst, wie es sich von Gottes wegen geziemt. Judas, Christi Jesu Knecht und des Jakobus Bruder, den in Gott dem Vater geliebten und für Jesum Christum behaltenen Berufenen: Barmherzigkeit widerfahre euch und Friede und Liebe mehr und mehr. Ihr Geliebten, da ich allen Fleiß tat, euch zu schreiben wegen der gemeinschaftlichen Seligkeit, so hatte ich Not, euch ermahnungsweise zu schreiben, daß ihr kämpfet ob dem Glauben, der den Heiligen einmal übergeben ist. Denn es sind neben eingeschlichen etliche Menschen, die vor Zeiten zuvor beschrieben sind auf dieses Gericht, (die sind) Gottlose, welche unseres Gottes Gnade verwenden zur Unzucht und unseren einigen Meister und Herrn Jesum Christum verleugnen. Ich will euch aber erinnern, da ihr dies einmal erkannt habt, daß der Herr, da er ein Volk aus Ägyptenland errettete, zum andernmal diejenigen, die nicht glaubten, umgebracht hat; und die Engel, die ihren ersten Stand nicht bewahrten, sondern verließen ihre eigene Behausung, hat er auf das Gericht des großen Tages mit ewigen Banden unter das Dunkel in Verwahrung getan; gleichwie Sodom und Gomorra und die Städte um selbige herum, die auf gleiche Weise wie diese (Leute) ausgehurt haben und hingegangen sind nach einem andern Fleisch, vor (Augen) liegen und eine Strafe ausstehen, die des ewigen Feuers Muster ist. Desgleichen auch diese Träumenden beflecken zwar das Fleisch; die Herrschaft aber verachten sie, die Majestäten aber lästern sie. Michael aber, der Erzengel, da er mit dem Teufel einen Streit und Unterredung hatte um Moses Leib, erkühnte er sich nicht, ein Gericht der Lästerung über (ihn) zu fällen, sondern sprach: Es verweise dir's der Herr. Diese aber, was sie nicht wissen, lästern sie; was sie aber natürlich, wie die unvernünftigen Tiere, verstehen, darin verderben sie. Wehe ihnen, denn sie sind auf dem Weg Kains hingegangen und haben sich in den Irrtum des Lohns Bileams verlaufen und sind in dem Widerspruch Korahs umgekommen. Diese sind bei euren Liebesmahlzeiten Klippen, halten es mit am Tisch ohne Scheu, sich selbst weiden sie; Wolken ohne Wasser, die von Winden hingeführt werden; Bäume, die sich erst im späten Herbst treiben, unfruchtbare, zweimal gestorben, ausgewurzelt; wilde Meereswellen, die ihre eigenen Schanden ausschäumen; Irrsterne, denen das Dunkel der Finsternis in Ewigkeit behalten ist. Es hat aber auch diesen (Leuten) geweissagt der siebte von Adam, Henoch, und gesprochen: Siehe, es ist gekommen der Herr mit seinen heiligen zehnfachen Tausenden, Gericht zu halten wider alle und zu überweisen alle Gottlosen um alle Werke ihres gottlosen Wandels, die sie gottloserweise verübt haben; und um all das Harte, das sündhafte Gottlose wider ihn geredet haben. Diese sind es, die immer murren, denen nichts recht ist, die nach ihren Lüsten wandeln, und ihr Mund redet hochwichtige Dinge, und sehen die Person an um Nutzens willen. Ihr aber, Geliebte, erinnert euch der Worte, die zuvor gesagt sind von den Aposteln unseres Herrn Jesu Christi, daß sie euch sagten: Es werden zur letzten Zeit Spötter sein, die nach ihren eigenen Lüsten der Gottlosigkeiten wandeln. Diese sind, die Absonderung machen, die nur die Seele und nicht den Geist haben. Ihr aber, Geliebte, erbauet euch selbst noch weiter auf euren heiligsten Glauben, betet in dem heiligen Geist und bewahret euch selbst in der Liebe Gottes und erwartet die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesu Christi zum ewigen Leben. Und etliche zwar, die im Zweifel stehen, überzeuget; andere aber rettet so, daß ihr sie aus dem Feuer reißt; mit andern aber gehet mitleidig um, so daß ihr sie in Furcht setzt, und hasset auch den von dem Fleisch befleckten Rock. Dem aber, der euch kann behüten ohne Straucheln und darstellen vor seiner Herrlichkeit ohne Mangel mit Frohlocken, dem alleinigen Gott, unserem Seligmacher, (sei) durch Jesum Christum, unseren Herrn, Herrlichkeit und Majestät, Kraft und Macht, nun und in alle Ewigkeiten. Amen. Entdeckung Jesu Christi, die ihm Gott gegeben hat, zu zeigen seinen Knechten, was in einer Schnelle geschehen muß, und hat es angedeutet, da er es sandte durch seinen Engel seinem Knecht Johannes, der bezeugt hat das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi, soviel er gesehen hat. Selig (ist), der da liest und die da hören die Reden der Weissagung und bewahren, was in derselben geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe. Johannes den sieben Gemeinen, die in Asia (sind): Gnade (widerfahre) euch und Friede von dem, der ist und der war und der kommt, und von den sieben Geistern, welche sind vor seinem Thron, und von Jesu Christo, (welcher ist) der getreue Zeuge, der Erstgeborene von den Toten und der Fürst der Könige der Erde. Dem, der uns liebt und uns gewaschen hat von den Sünden mit seinem Blut und hat uns gemacht zu einem Königreich, zu Priestern, seinem Gott und Vater, dem sei die Herrlichkeit und die Kraft in die Ewigkeiten. Siehe, er kommt mit den Wolken, und es wird ihn sehen alles Auge, und die ihn zerstochen haben, und werden wehklagen über ihn alle Stämme der Erde. Ja, amen. Ich bin das A und das O, spricht der Herr, Gott, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige. Ich, Johannes, euer Bruder und Mitgenosse an der Drangsal und dem Königreich und der Geduld Jesu, befand mich auf der Insel Patmos, um des Wortes Gottes willen und des Zeugnisses Jesu; ich befand mich im Geist an dem Herren-Tag und hörte hinter mir eine große Stimme, als einer Trompete, die sprach: Was du siehst, das schreibe in ein Buch und sende es den sieben Gemeinen, gen Ephesus und gen Smyrna und gen Pergamus und gen Thyatira, und gen Sardes und gen Philadelphia und gen Laodicea. Und ich wandte mich um, zu sehen die Stimme, die mit mir redete; und als ich mich wandte, sah ich sieben goldene Leuchter, und in der Mitte der sieben Leuchter einen, einem Menschen Sohn gleich, angezogen mit einem Talar und umgürtet bei der Brust mit einem goldenen Gürtel. Sein Haupt aber und die Haare waren weiß wie weiße Wolle, wie Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme, und seine Füße gleich dem lautersten Erz, wie in einem Ofen glühend gemacht, und seine Stimme wie eine Stimme vieler Wasser. Und er hatte in seiner rechten Hand sieben Sterne, und aus seinem Munde ging ein zweischneidiges, spitziges Schlachtschwert, und sein Gesicht war, wie die Sonne leuchtet in ihrer Macht. Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot; und er legte seine Rechte auf mich und sprach: Fürchte dich nicht. Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige, und ward tot, und siehe, ich bin lebendig in die ewigen Ewigkeiten und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. Schreibe denn (die Dinge), die du gesehen hast, und die sind, und die geschehen werden hernach: das Geheimnis der sieben Sterne, die du gesehen hast in meiner Rechten, und die sieben goldenen Leuchter. Die sieben Sterne sind Engel der sieben Gemeinen, und die sieben Leuchter sind sieben Gemeinen. Dem Engel der Gemeine, so zu Ephesus ist, schreibe: Das sagt, der da hält die sieben Sterne in seiner Rechten, der da wandelt in der Mitte der sieben goldenen Leuchter: Ich weiß deine Werke und deine Arbeit und Geduld, und daß du die Bösen nicht tragen kannst; und hast versucht die, so da sagen, sie seien Apostel, und sind's nicht, und hast sie lügenhaft befunden, und hast Geduld, und hast getragen um meines Namens willen, und bist nicht müde geworden. Aber ich habe wider dich, daß du deine erste Liebe verlassen hast. Gedenke denn, woraus du gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke. Wo aber nicht, so komme ich dir und werde deinen Leuchter aus seiner Stelle rücken, wenn du nicht Buße tun wirst. Aber dieses hast du, daß du die Werke der Nikolaiten hassest, da auch Ich sie hasse. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist bei den Gemeinen sage: Dem Überwindenden, dem werde ich geben zu essen von dem Holz des Lebens, das in dem Paradies meines Gottes ist. Und dem Engel der Gemeine, so zu Smyrna ist, schreibe: Das sagt der Erste und der Letzte, welcher tot ward und ist lebendig geworden: Ich weiß deine Drangsal und Armut, aber reich bist du, und die Lästerung von denen, die da sagen, sie seien Juden, und sind's nicht, sondern eine Versammlung des Satans. Fürchte nichts, was du leiden wirst. Siehe, es wird der Teufel (etliche) aus euch ins Gefängnis werfen, auf daß ihr versucht werdet, und ihr werdet Drangsal haben zehn Tage. Sei getreu bis an den Tod, so werde ich dir die Krone des Lebens geben. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist bei den Gemeinen sage: Der Überwindende wird nicht beleidigt werden von dem zweiten Tode. Und dem Engel der Gemeine, die zu Pergamus ist, schreibe: Das sagt, der da hat das zweischneidige, spitzige Schlachtschwert: Ich weiß, wo du wohnst, da wo der Thron des Satans ist, und hältst an meinem Namen und hast meine Treue nicht verleugnet in den Tagen, da Antipas, mein getreuer Zeuge (war), welcher getötet worden ist bei euch, da wo der Satan wohnt. Aber ich habe wider dich wenige (Dinge), daß du dort hast, die an der Lehre Bileams halten, welcher lehrte dem Balak (zuliebe) ein Ärgernis anrichten vor den Söhnen Israels, Göt zenopfer zu essen und zu huren. Also hast auch Du, die an der Lehre der Nikolaiten halten. Tue gleicherweise Buße; wo aber nicht, so komme ich dir und werde mit ihnen streiten mit dem Schlachtschwert meines Mundes. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist bei den Gemeinen sage: Dem Überwindenden, dem werde ich geben von dem verborgenen Manna, und ich werde ihm geben einen weißen Stein, und auf dem Stein einen neuen Namen geschrieben, welchen niemand weiß, als der ihn empfängt. Und dem Engel, der zu Thyatira ist, schreibe: Das sagt der Sohn Gottes, der die Augen hat wie (eine) Feuerflamme, und seine Füße sind lauterem Erze gleich. Ich weiß deine Liebe und Treue und deinen Dienst und Geduld und deine letzten Werke, die mehr sind als die ersten. Aber ich habe wider dich, daß du lässest das Weib Isebel, die sagt, sie sei eine Prophetin, und sie lehrt und verführt meine Knechte, zu huren und Götzenopfer zu essen. Und ich habe ihr Frist gegeben, daß sie Buße tun möchte; und sie will nicht bußfertig ablassen von ihrer Hurerei. Siehe, ich werde sie in ein Bett legen, und die Ehebruch mit ihr treiben, in große Drangsal, wenn sie nicht bußfertig ablassen werden von ihren Werken; und ihre Kinder werde ich durch ein Sterben umbringen; und es werden alle Gemeinen erkennen, daß Ich's bin, der Nieren und Herzen forscht, und ich werde euch, einem jeden, geben nach euren Werken. Euch aber sage ich, den übrigen, die zu Thyatira sind, so viel diese Lehre nicht haben, welche nicht haben erkannt die Tiefen des Satans, wie sie sagen: ich werde nicht auf euch legen eine andere Last; nur was ihr habt, das haltet, bis daß ich daherkommen werde. Und wer überwindet, und wer bewahrt bis ans Ende meine Werke, dem werde ich Macht geben über die Nationen, und er wird sie weiden mit einem eisernen Stabe, wie die irdenen Geschirre zerschmettert werden; wie auch Ich es von meinem Vater empfangen habe; und ich werde ihm geben den Morgenstern. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist bei den Gemeinen sage. Und dem Engel der Gemeine, die zu Sardes ist, schreibe: Das sagt, der die sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne: Ich weiß deine Werke, daß du einen Namen hast, daß du lebest, und bist tot. Werde wachend und stärke das übrige, das sterben wollte. Denn ich habe deine Werke nicht erfüllt gefunden vor meinem Gott. Herr Jesu, wecke und belebe mich, damit du meine Werke völlig findest vor deinem Gott! Gedenke nun, wie du es empfangen und gehört hast, und bewahre es und tue Buße. So du nun nicht wirst wachen, werde ich daherkommen wie ein Dieb; und wirst nicht wissen, welche Stunde ich über dich daherkommen werde. Aber du hast wenige Namen zu Sardes, die ihre Kleider nicht besudelt haben, und sie werden mit mir wandeln in Weiß, weil sie es wert sind. Der Überwindende, dieser wird mit weißen Kleidern angetan werden, und ich werde seinen Namen nicht auslöschen aus dem Buch des Lebens, und ich werde seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist bei den Gemeinen sage. Und dem Engel der Gemeine, die zu Philadelphia ist, schreibe: Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids; der da auftut, und niemand schließt zu; und er schließt zu, und niemand tut auf: Ich weiß deine Werke; siehe, ich habe vor dir gegeben eine eröffnete Tür, welche niemand zuzuschließen vermag; daß du eine kleine Macht hast, und hast mein Wort bewahrt und meinen Namen nicht verleugnet. Siehe, ich gebe aus der Versammlung des Satans (etliche) derer, die sagen, sie seien Juden und sind's nicht, sondern lügen; siehe, ich werde sie machen, daß sie daherkommen sollen und anbeten vor deinen Füßen, und erkennen, daß Ich dich liebgewonnen habe. Dieweil du hast bewahrt mein Geduldwort, so werde auch Ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die kommen wird über den ganzen Weltkreis, zu versuchen, die da wohnen auf der Erde. Ich komme schnell, halte was du hast, auf daß niemand deine Krone nehme. Wer Überwinder ist, den werde ich machen zu einer Säule in dem Tempel meines Gottes, und er wird nicht mehr hinauskommen; und ich werde auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des Neu-Jerusalem, so aus dem Himmel herniederkommt von meinem Gott, und meinen Namen, den neuen. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist bei den Gemeinen sage. Und dem Engel der Gemeine, die zu Laodicea ist, schreibe: Das sagt der Amen, der getreue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes: Ich weiß deine Werke, daß du weder kalt noch heiß bist; ach daß du kalt oder heiß wärest! Also, weil du lau bist und weder kalt noch heiß, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde. Weil du sprichst: Reich bin ich und habe mich bereichert und bedarf nichts; und nicht weißt, daß Du bist der Elende und der Jämmerliche, zumal arm und blind und bloß: so teile ich dir den Rat mit, daß du Gold von mir kaufest, das vom Feuer durchläutert ist, damit du reich seiest; und weiße Kleider, daß du dich antust, und nicht offenbart werde die Scham deiner Blöße; und Augensalbe, deine Augen zu bestreichen, damit du sehen mögest. Alle, die Ich liebe, überweise und züchtige ich; so sei nun eifrig und tue Buße. Siehe, ich bin vor die Tür zu stehen gekommen und klopfe an; wenn jemand meine Stimme anhören wird und die Tür auftun, so werde ich zu ihm eingehen und Abendmahl mit ihm halten, und Er mit mir. Wer Überwinder ist, dem werde ich geben, sich mit mir auf meinem Thron zu setzen, wie auch Ich überwunden habe und habe mich gesetzt mit meinem Vater auf seinem Thron Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist bei den Gemeinen sage. Nach diesem sah ich, und siehe, eine eröffnete Tür am Himmel, und die erste Stimme, die ich gehört hatte als einer mit mir redenden Trompete, sprach: Steige herauf, so werde ich dir zeigen, was nach diesem geschehen muß. Und alsbald befand ich mich in dem Geist; und siehe, ein Thron war gestellt in dem Himmel, und auf dem Thron saß einer, und der da saß, war gleich anzusehen wie ein Stein Jaspis und Sardis, und ein Regenbogen (war) rings um den Thron, gleich anzusehen als etwas von Smaragd. Und rings um den Thron waren vierundzwanzig Throne, und auf den Thronen vierundzwanzig Älteste, sitzend, mit weißen Kleidern angetan, und auf ihren Häuptern goldene Kronen. Und von dem Thron gehen aus Blitze und Stimmen und Donner; und sieben Feuerlampen brannten vor dem Thron, welche sind die sieben Geister Gottes; und vor dem Thron war wie ein gläsernes Meer gleich einem Kristall. Und mitten in dem Thron und rings um den Thron vier Tiere, voll Augen, vorne und hinten. Und das erste Tier (war) gleich einem Löwen, und das zweite Tier (war) gleich einem Kalbe, und das dritte Tier hatte das Angesicht wie ein Mensch, und das vierte Tier (war) gleich einem fliegenden Adler. Und die vier Tiere hatten ihrer ein jegliches besonders sechs Flügel; rings umher und von innen sind sie voll Augen; und haben keine Ruhe Tag und Nacht und sprechen: Heilig, heilig, heilig ist der Herr, Gott, der Allmächtige, der war und der ist und der kommt. Und wenn die Tiere geben Herrlichkeit und Ehre und Danksagung dem, der auf dem Thron sitzt, der lebt in die ewigen Ewigkeiten, so fallen die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem, der auf dem Thron sitzt, und beten an den, der lebt in die ewigen Ewigkeiten, und legen ihre Kronen vor dem Thron hin und sprechen: Würdig bist du, Herr unser Gott, zu nehmen die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht; dieweil Du hast alle (Dinge) geschaffen, und von deines Willens wegen waren sie und sind geschaffen. Und ich sah auf der Rechten des, der auf dem Thron saß, ein Buch, geschrieben von innen und auf dem Rücken, versiegelt mit sieben Siegeln. Und ich sah einen starken Engel, der rief aus mit großer Stimme: Wer (ist) würdig, das Buch aufzutun und seine Siegel aufzulösen? Und niemand konnte in dem Himmel noch auf der Erde noch unter der Erde das Buch auftun, noch dasselbe besehen. Und Ich weinte sehr, daß niemand würdig erfunden ward, das Buch aufzutun, noch dasselbe zu besehen. Und Einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht. Siehe, es hat überwunden der Löwe, der (ist) aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, aufzutun das Buch und seine sieben Siegel. Und ich sah in der Mitte des Thrones und der vier Tiere und in der Mitte der Ältesten ein Lämmlein stehend, wie geschlachtet, das hatte sieben Hörner und sieben Augen, wel-che sind die sieben Geister Gottes, die gesandt sind auf die ganze Erde. Und es kam und nahm das Buch aus der Rechten des, der auf dem Thron saß. Und da es das Buch nahm, fielen die vier Tiere und die vierundzwanzig Ältesten vor dem Lämmlein nieder, und hatten jeglicher eine Harfe und goldene Schalen voll viel Räuchwerks, welche sind die Gebete der Heiligen. Und sie singen ein neues Lied und sprechen: Würdig bist du, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; dieweil du dich hast schlachten lassen und uns erkauft mit deinem Blut aus allem Stamm und Sprache und Volk und Nation, und hast sie unserem Gott zu einem Königreich und zu Priestern gemacht, und sie werden regieren über die Erde. Und ich sah und hörte eine Stimme vieler Engel, rings um den Thron und die vier Tiere und die Ältesten; und ihre Zahl war Zehntausende zehntausendfach und Tausende tausendfach; die sprachen mit großer Stimme: Würdig ist das Lämmlein, das sich hat schlachten lassen, zu nehmen die Macht und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Herrlichkeit und Segen. Und alles Geschöpf, das in dem Himmel ist und auf der Erde und unter der Erde und in dem Meer, und was in denselben ist, alle hörte ich sagen: Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lämmlein (sei) der Segen und die Ehre und die Herrlichkeit und die Kraft in die ewigen Ewigkeiten. Und die vier Tiere sprachen: Amen. Und die Ältesten fielen nieder und beteten an. Und ich sah, daß das Lämmlein Eines von den sieben Siegeln auftat, und ich hörte Eines von den vier Tieren sagen wie eine Donnerstimme: Komm, siehe! Und ich sah, und siehe, ein weißes Pferd, und der auf demselben saß, hatte einen Bogen, und ihm ward eine Krone gegeben, und er zog aus, siegend und daß er siegte. Und da es das zweite Siegel auftat, hörte ich das zweite Tier sagen: Komm. Und es zog aus ein anderes Pferd, rot, und dem, der auf demselben saß, dem war gegeben, den Frieden der Erde wegzunehmen, daß sie einander schlachteten, und es ward ihm ein großes Schwert gegeben. Und da es das dritte Siegel auftat, hörte ich das dritte Tier sagen: Komm. Und ich sah, und siehe, ein schwarzes Pferd, und der auf demselben saß, hatte eine Waage in seiner Hand. Und ich hörte eine Stimme in der Mitte der vier Tiere sagen: Ein Vierling Weizen um einen Zehner und drei Vierling Gerste um einen Zehner; und dem Öl und dem Wein tue kein Leid. Und da es das vierte Siegel auftat, hörte ich das vierte Tier sagen: Komm. Und ich sah, und siehe, ein fahles Pferd, und der darauf saß, hat den Namen Tod, und die Hölle folgte stracks auf ihn. Und ihm ward Gewalt gegeben über den vierten Teil der Erde, zu töten mit dem Schlachtschwert und mit dem Hunger und mit dem Sterben und durch die Tiere der Erde. Und da es das fünfte Siegel auftat, sah ich unter dem Altar die Seelen derer, die geschlachtet waren um des Wortes Gottes willen und um des Zeugnisses willen, das sie gehabt hatten; und schrieen mit großer Stimme und sprachen: Wie lange, Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger, richtest du nicht und rächest unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen? Und es wurde ihnen gegeben einem jeglichen ein weißer Rock, und ward zu ihnen gesagt, sie sollen noch eine Frist ruhen, bis vollendet würden auch ihre Mitknechte und ihre Brüder, die getötet werden sollten wie auch sie. Und ich sah, da es das sechste Siegel auftat, und es ward ein großes Erdbeben; und die Sonne ward schwarz wie ein härener Sack; und der (ganze) Mond ward wie Blut; und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, wie ein Feigenbaum seine unzeitigen Feigen abwirft, wenn er von einem großen Wind bewegt wird; und der Himmel ward weggeschafft wie ein Buch, das man zu sammenwickelt; und alle Berge und Inseln wurden aus ihren Örtern gerückt. Und die Könige der Erde und die Großen und die Obersten und die Reichen und die Starken und alle Knechte und Freien verbargen sich in die Höhlen und in die Felsen der Berge und sprechen zu den Bergen und zu den Felsen: Fallet auf uns und bedecket uns vor dem Angesicht des, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lämmleins. Denn es ist gekommen der große Tag seines Zorns, und wer kann bestehen? Und nach diesem sah ich vier Engel stehen auf den vier Ecken der Erde; die hielten die vier Winde, auf daß kein Wind bliese über der Erde noch über dem Meer noch über irgend einen Baum. Und ich sah einen andern Engel aufsteigen von der Sonne Aufgang, der hatte ein Siegel des lebendigen Gottes; und er schrie mit großer Stimme zu den vier Engeln, welchen gegeben war, zu beleidigen die Erde und das Meer, und sprach: Beleidiget die Erde nicht noch das Meer noch die Bäume, bis wir versiegeln die Knechte unseres Gottes an ihren Stirnen. Und ich hörte die Zahl der Versiegelten: hundertvierundvierzigtausend Versiegelte aus allem Stamm der Söhne Israel. Aus dem Stamm Juda zwölftausend Versiegelte; aus dem Stamm Ruben zwölftausend Versiegelte; aus dem Stamm Gad zwölftausend Versiegelte; aus dem Stamm Asser zwölftausend Versiegelte; aus dem Stamm Naphtali zwölftausend Versiegelte; aus dem Stamm Manasse zwölftausend Versiegelte; aus dem Stamm Simeon zwölftausend Versiegelte; aus dem Stamm Levi zwölftausend Versiegelte; aus dem Stamm Isaschar zwölftausend Versiegelte; aus dem Stamm Sebulon zwölftausend Versiegelte; aus dem Stamm Josef zwölftausend Versiegelte; aus dem Stamm Benjamin zwölftausend Versiegelte. Nach diesem sah ich, und siehe, eine große Schar, welche niemand zählen konnte, aus aller Nation und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lämmlein, angetan mit weißen Röcken und Palmen in ihren Händen. Und sie schreien mit großer Stimme und sprechen: Das Heil sei unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und dem Lämmlein. Und alle Engel standen rings um den Thron und die Ältesten und die vier Tiere und fielen vor dem Thron auf ihre Angesichte und beteten Gott an und sprachen: Amen, der Segen und die Herrlichkeit und die Weisheit und die Danksagung und die Ehre und die Macht und die Stärke sei unserem Gott in die ewigen Ewigkeiten. Und es antwortete Einer von den Ältesten und sprach zu mir: Diese, die mit weißen Röcken angetan sind, wer sind sie, und woher sind sie gekommen? Und ich sagte zu ihm: Mein Herr, Du weißt es. Und er sprach zu mir: Diese sind's, die kommen aus der großen Drangsal; und sie haben ihre Röcke gewaschen und weiß gemacht in dem Blut des Lämmleins. Deswegen sind sie vor dem Thron Gottes und warten ihm Tag und Nacht auf in seinem Tempel; und der auf dem Thron sitzt, wird über ihnen wohnen. Es wird sie nicht mehr hungern noch dürsten; es wird auch nicht auf sie fallen die Sonne noch irgendeine Hitze. Denn das Lämmlein, das zwischen dem Thron ist, wird sie weiden und wird sie führen zu Lebenswasserbrunnen, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen. Und da es das siebte Siegel auftat, ward ein Stillschweigen in dem Himmel bei einer halben Stunde. Und ich sah die sieben Engel, die vor Gott stehen, und es wurden ihnen sieben Trompeten gegeben. Und ein anderer Engel kam und trat an den Altar und hatte eine goldene Räuchpfanne; und es wurde ihm viel Räuchwerk gegeben, auf daß er es gäbe bei den Gebeten aller Heiligen auf den goldenen Altar, der vor dem Thron ist. Und es stieg auf der Rauch des Räuchwerks bei den Gebeten der Heiligen aus der Hand des Engels vor Gott. Und der Engel nahm die Räuchpfanne und füllte sie von dem Feuer des Altars und warf's auf die Erde. Und es geschahen Donner und Blitze und Stimmen und Erdbeben. Und die sieben Engel, die die sieben Trompeten hatten, rüsteten sich, daß sie trompeteten. Und der erste trompetete, und es wurde ein Hagel und Feuer, mit Blut gemengt, und ward auf die Erde geworfen; und das dritte (Teil) der Erde wurde verbrannt, und das dritte (Teil) der Bäume wurde verbrannt, und alles grüne Gras wurde verbrannt. Und der zweite Engel trompetete, und es ward wie ein großer Berg mit Feuer brennend in das Meer geworfen; und das dritte (Teil) des Meeres ward Blut, und es starb das dritte (Teil) der Geschöpfe im Meer, die Seelen hatten, und das dritte (Teil) der Schiffe wurde verderbt. Und der dritte Engel trompetete, und es fiel aus dem Himmel ein großer Stern, der brannte wie eine Lampe, und fiel auf das dritte (Teil) der Ströme und auf die Wasserbrunnen. Und der Name des Sterns heißt der Apsinthus (Wermut); und es ward das dritte (Teil) der Wasser zu Wermut; und der Menschen viele starben von den Wassern, weil sie bitter geworden waren. Und der vierte Engel trompetete, und es ward geschlagen das dritte (Teil) der Sonne und das dritte (Teil) des Mondes und das dritte (Teil) der Sterne, daß ihr drittes (Teil) verfinstert wurde und der Tag sein drittes (Teil) nicht schien und die Nacht gleicherweise. Und ich sah und hörte einen Adler fliegen in der Mitte des Himmels, der sprach mit großer Stimme: Weh, weh, weh denen, die auf der Erde wohnen, vor den übrigen Trompetenstimmen der drei Engel, die trompeten werden. Und der fünfte Engel trompetete, und ich sah einen Stern aus dem Himmel gefallen auf die Erde, und es ward ihm der Schlüssel des Brunnens des Abgrunds gegeben. Und er tat den Brunnen des Abgrunds auf. Und es ging auf ein Rauch aus dem Brunnen wie ein Rauch eines großen Ofens, und es ward verfinstert die Sonne und die Luft von dem Rauch des Brunnens. Und aus dem Rauch kamen Heuschrecken heraus auf die Erde, und ihnen ward Macht gegeben, wie die Erdskorpione Macht haben. Und es ward zu ihnen gesagt, daß sie nicht beleidigten das Gras der Erde, noch kein Grünes, noch keinen Baum; sondern allein die Menschen, die nicht haben das Siegel Gottes an ihren Stirnen. Und es ward ihnen gegeben, daß sie sie nicht töteten, sondern daß sie gequält würden fünf Monate; und ihre Qual ist wie die Qual eines Skorpions, wenn er einen Menschen haut. Und in denselben Tagen werden die Menschen den Tod suchen und ihn nicht finden; und werden begehren zu sterben, und der Tod wird von ihnen fliehen. Und die Heuschrecken sind in ihrer Vergleichung solchen Pferden gleich, die zum Streit bereitet sind; und auf ihren Köpfen wie Kronen, dem Golde gleich; und ihre Angesichte wie Menschenangesichte; und hatten Haare wie Weiberhaare; und ihre Zähne waren wie der Löwen; und hatten Panzer wie eiserne Panzer; und das Rasseln ihrer Flügel wie das Rasseln der Wagen vieler Pferde, die in den Streit laufen. Und sie haben Schwänze gleich den Skorpionen, und Stacheln (sind) in ihren Schwänzen. Ihre Macht ist, zu beleidigen die Menschen fünf Monate. Und sie haben über sich einen König, den Engel des Abgrunds; den Namen hat er hebräisch Abaddon, in dem Griechischen aber hat er den Namen Apollyon. Das Eine Weh ist dahingegangen, siehe, es kommen noch zwei Weh darnach. Und der sechste Engel trompetete, und ich hörte eine Stimme aus den (vier) Hörnern des goldenen Altars, der vor Gott ist, sagend zu dem sechsten Engel, der die Trompete hatte: Löse auf die vier Engel, gebunden an dem großen Strom, Euphrat. Und es wurden aufgelöst die vier Engel, die bereitet waren auf die Stunde und Tag und Monat und Jahr, daß sie töteten das dritte (Teil) der Menschen. Und die Zahl der Kriegsheere zu Pferd war zweihundert und aber zweihundert Millionen. Ich hörte ihre Zahl. Und also sah ich die Pferde in dem Gesicht, und die darauf saßen, die hatten feurige und dunkelblaue und schweflige Panzer, und die Köpfe der Pferde (waren) wie Löwenköpfe, und aus ihren Mäulern geht Feuer und Rauch und Schwefel. Von diesen drei Plagen ward ertötet das dritte (Teil) der Menschen; von dem Feuer und dem Rauch und dem Schwefel, so aus ihren Mäulern ging. Denn die Macht der Pferde ist in ihrem Maul und in ihren Schwänzen; denn ihre Schwänze (sind den) Schlangen gleich, und haben Köpfe, und mit denselben beleidigen sie. Und die übrigen von den Menschen, die nicht getötet wurden mit diesen Plagen, ließen nicht bußfertig ab von den Werken ihrer Hände; daß sie nicht anbeteten die Dämonen und die goldenen und die silbernen und die ehernen und die steinernen und die hölzernen Götzen, welche weder sehen noch hören noch wandeln können; und ließen auch nicht bußfertig ab von ihren Totschlägen noch von ihren Zaubereien noch von ihrer Hurerei noch von ihren Diebstählen. Und ich sah einen anderen starken Engel aus dem Himmel herabsteigen; der war mit einer Wolke umgeben, und der Regenbo gen über seinem Haupt, und sein Angesicht wie die Sonne, und seine Füße wie Feuersäulen. Und er hatte in seiner Hand ein kleines Büchlein, eröffnet, und er setzte seinen rechten Fuß auf das Meer, den linken aber auf die Erde, und er schrie mit großer Stimme, wie ein Löwe brüllt. Und da er schrie, redeten die sieben Donner ihre Stimmen; und da die sieben Donner redeten, wollte ich schreiben; und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel sagen: Versiegle, was die sieben Donner geredet haben, und schreibe es nicht. Und der Engel, den ich sah stehen auf dem Meer und auf der Erde, hob seine rechte Hand auf in den Himmel und schwur bei dem, der da lebt in die ewigen Ewigkeiten, welcher geschaffen hat den Himmel und was darin ist, und die Erde und was darin ist, und das Meer und was darin ist: Es solle keine Frist mehr sein; sondern in den Tagen der Stimme des siebten Engels, wenn er trompeten wird, so wird vollendet werden das Geheimnis Gottes, wie er evangelisiert hat seinen Knechten, den Propheten. Und die Stimme, die ich gehört hatte aus dem Himmel, redete wieder mit mir und sprach: Geh, nimm das eröffnete Buch in der Hand des Engels, der auf dem Meer und auf der Erde steht. Und ich ging hin zum Engel und sprach zu ihm: Gib mir das Buch. Und er spricht zu mir: Nimm und iß es auf; so wird es dich im Bauch vor Bitterkeit grimmen, aber in deinem Munde wird es süß sein wie Honig. Und ich nahm das Buch aus der Hand des Engels und aß es auf; und es war in meinem Munde wie Honig so süß; und als ich es aß, grimmte mich die Bitterkeit im Bauch. Und er spricht zu mir: Du mußt abermals weissagen über Völker und Nationen und Sprachen und Könige in Menge. Und es ward mir eine Meßrute gegeben, einem Stecken gleich, und sprach: Stehe auf und miß den Tempel Gottes und den Altar und die in demselben anbeten; und den Hof, der außer dem Tempelist, wirf hinaus und miß ihn nicht; denn er ist den Nationen gegeben, und die heilige Stadt werden sie zertreten zweiundvierzig Monate. Und ich werde meinen zwei Zeugen geben, und sie werden weissagen tausendzweihundertundsechzig Tage, angetan mit Säcken. Diese sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen; und so jemand sie will beleidigen, so geht Feuer aus ihrem Munde und verzehrt ihre Feinde; und so jemand will sie töten, so muß er also getötet werden. Diese haben Macht, den Himmel zu verschließen, daß es keinen Regen gebe die Tage ihrer Weissagung; und Macht haben sie über die Wasser, dieselben zu wandeln in Blut, und zu schlagen die Erde mit aller Plage, so oft sie wollen. Und wenn sie ihr Zeugnis vollendet haben, so wird das Tier, das aus dem Abgrund aufsteigt, mit ihnen einen Streit halten und wird sie überwinden und wird sie töten. Und ihr Leichnam (wird sein) auf dem Platz der großen Stadt, die da geistlich heißt Sodom und Ägypten, wo auch ihr Herr gekreuzigt worden ist. Und es sehen (etliche) von den Völkern und Stämmen und Sprachen und Nationen ihren Leichnam drei Tage und einen halben und werden ihre Leichname nicht lassen in ein Grab legen. Und die auf der Erde wohnen, freuen sich über ihnen und werden sich lustig machen und Geschenke untereinander senden; weil diese zwei Propheten quälten, die auf der Erde wohnen. Und nach den drei Tagen und einem halben kam in sie ein Lebensodem aus Gott, und sie traten auf ihre Füße, und eine große Furcht fiel über die sie schauten. Und ich hörte eine große Stimme aus dem Himmel zu ihnen sagen: Steiget herauf; und sie stiegen auf in den Himmel in der Wolke, und es schauten sie ihre Feinde. Und zu derselben Stunde ward ein großes Erdbeben; und das zehnte (Teil) der Stadt fiel, und wurden ertötet in dem Erdbeben siebentausend Menschennamen; und die übrigen kamen in Furcht und gaben Herrlichkeit dem Gott des Himmels. Das zweite Weh ist dahingegangen, siehe, das dritte Weh kommt schnell. Und der siebte Engel trompetete, und es wurden große Stimmen in dem Himmel, die sprachen: Es ist das Königreich der Welt des Herrn und seines Gesalbten geworden, und er wird regieren in die ewigen Ewigkeiten. Und die vierundzwanzig Ältesten, die vor dem Thron Gottes auf ihren Thronen sitzen, fielen auf ihre Angesichte und beteten Gott an und sprachen: Wir danken dir, Herr, Gott, Allmächtiger, der ist und der war, daß du hast ergriffen deine große Macht und die Regierung angenommen. Und die Nationen sind zornig geworden, und es ist gekommen dein Zorn, und (ist) die Zeit der Toten, Gericht zu halten und zu geben den Lohn deinen Knechten, den Propheten und den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen und den Großen; und zu verderben, die die Erde verderbten. Und es ward eröffnet der Tempel Gottes in dem Himmel, und es ward gesehen die Lade des Testaments in seinem Tempel; und es wurden Blitze und Stimmen und Donner und Erdbeben und großer Hagel. Und ein großes Zeichen ward gesehen in dem Himmel: ein Weib, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen, und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen; und sie ist schwanger und schreit und hat Wehen und Schmerzen zur Geburt. Und es ward gesehen ein anderes Zeichen in dem Himmel, und siehe, ein großer roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Häuptern sieben Königsbinden; und sein Schwanz schleppt den dritten (Teil) der Sterne des Himmels und warf sie auf die Erde. Und der Drache trat vor das Weib, die gebären sollte; auf daß, wenn sie geboren hätte, er ihr Kind fräße. Und sie gebar einen männlichen Sohn, der alle Nationen weiden soll mit einem eisernen Stabe; und es ward entrückt ihr Kind zu Gott und zu seinem Thron. Und das Weib floh in die Wüste, woselbst sie hat einen Ort, bereitet von Gott, daß sie sie daselbst ernährten tausendzweihundertsechzig Tage. Und es ward ein Streit in dem Himmel: der Michael und seine Engel hatten zu streiten mit dem Drachen; und der Drache stritt und seine Engel und lag nicht ob, es ward auch keine Stätte mehr für ihn gefunden in dem Himmel. Und es ward geworfen der große Drache, die uralte Schlange, der sogenannte Teufel; und der Satanas, der den ganzen Erdkreis verführte, ward geworfen auf die Erde, und seine Engel mit ihm wurden geworfen. Und ich hörte eine große Stimme in dem Himmel sprechen: Jetzt ist das Heil und die Macht und das Königreich unseres Gottes und die Gewalt seines Gesalbten geworden; weil hingeworfen ist der Katigor (Verkläger) unserer Brüder, der sie verklagte vor unserem Gott Tag und Nacht. Und Sie haben ihn überwunden von wegen des Blutes des Lämmleins und von wegen des Wortes ihres Zeugnisses; und haben nicht geliebt ihre Seele bis an den Tod. Darum machet euch fröhlich, ihr Himmel, und die ihr in denselben wohnet. Wehe der Erde und dem Meer; denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat einen großen Grimm, da er weiß, daß er wenig Zeit hat. Und da der Drache sah, daß er auf die Erde geworfen war, verfolgte der das Weib, welche das Männlein geboren hatte. Und es wurden dem Weibe die zwei Flügel des großen Adlers gegeben, daß sie flöge in die Wüste an ihren Ort; allwo sie sich nährt eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit, vor dem Angesicht der Schlange. Und es schoß die Schlange aus ihrem Munde nach dem Weibe ein Wasser wie einen Strom, daß sie sie wegschwemmen möchte. Und es kam die Erde zu Hilfe dem Weibe; und es tat die Erde ihren Mund auf und verschlang den Strom, den der Drache aus seinem Munde schoß. Und der Drache ward zornig über dem Weibe und ging hin, Streit zu halten mit den übrigen ihres Samens, die da bewahren die Gebote Gottes und haben das Zeugnis Jesu. Und ich trat auf den Sand des Meeres, und sah aus dem Meer ein Tier aufsteigen, das hatte zehn Hörner und sieben Häupter und auf seinen Hörnern zehn Königsbinden und auf seinen Häuptern einen Namen der Lästerung. Und das Tier, das ich sah, war gleich einem Pardel, und seine Füße wie eines Bären, und sein Maul wie eines Löwen Maul. Und es gab ihm der Drache seine Macht und seinen Thron und große Gewalt; und Eines von seinen Häuptern als geschlachtet zum Tode, und seine tödliche Wunde ward heil. Und es folgte vor Verwunderung die ganze Erde dem Tier nach; und sie leisteten Anbetung dem Drachen, weil er dem Tier die Gewalt gab; und beteten das Tier an und sprachen: Wer ist dem Tier gleich, und wer kann mit ihm streiten? Und es ward ihm gegeben ein Maul, das redete große Dinge und Lästerung; und es ward ihm Gewalt gegeben zweiundvierzig Monate. Und es tat seinen Mund auf zur Lästerung gegen Gott, zu lästern seinen Namen und seine Wohnung, die in dem Himmel wohnen. Und es ward ihm gegeben, Krieg zu führen mit den Heiligen und sie zu überwinden; und es ward ihm Gewalt gegeben über allen Stamm und Volk und Sprache und Nation. Und es werden ihn anbeten alle, die auf der Erde wohnen, deren Name nicht geschrieben ist in dem Buch des Lebens des Lämmleins, das sich hat schlachten lassen, von der Gründung der Welt. So jemand ein Ohr hat, so höre er. So jemand Gefangene zusammenbringt, so geht er in die Gefangenschaft hin; so jemand mit dem Schwert tötet, so muß er mit dem Schwert getötet werden. Hier ist die Geduld und der Glaube der Heiligen. Und ich sah ein anderes Tier aufsteigen aus der Erde, und es hatte zwei Hörner, einem Lämmlein gleich, und redete wie ein Drache. Und es tut alle die Gewalt des ersten Tiers vor ihm; und machte die Erde und die darauf wohnen, daß sie anbeteten das erste Tier, dessen tödliche Wunde heil geworden war. Und es tut große Zeichen, daß es auch Feuer macht herabfallen aus dem Himmel auf die Erde, vor den Menschen. Und es verführt die auf der Erde wohnen, um der Zeichen willen, die ihm gegeben ist zu tun vor dem Tier, da es denen sagt, die auf der Erde wohnen, daß sie ein Bild machen sollen dem Tier, welches die Wunde vom Schwert hatte und beim Leben blieb. Und es ward ihm gegeben, daß es dem Bild des Tiers einen Odem gab, daß das Bild des Tiers redete; und es wird machen, daß alle, die das Bild des Tiers nicht anbeten, ertötet werden. Und es macht alle, die Kleinen und die Großen, und die Reichen und die Armen, und die Freien und die Knechte, daß man ihnen ein Malzeichen gebe an ihrer rechten Hand oder an ihre Stirn, daß niemand kaufen oder verkaufen kann, als der da hat das Malzeichen, den Namen des Tiers oder die Zahl seines Namens. Hier ist die Weisheit. Wer Verstand hat, berechne die Zahl des Tiers; denn es ist eines Menschen Zahl; und seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig. Und ich sah, und siehe, das Lämmlein stand auf dem Berg Zion, und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, die hatten seinen Namen und den Namen seines Vaters geschrieben an ihren Stirnen. Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel, wie eine Stimme vieler Wasser und wie eine Stimme eines großen Donners; und die Stimme, die ich hörte, (war) wie von Harfenisten, die auf ihren Harfen spielen; und sie singen ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier Tieren und den Ältesten. Und niemand konnte das Lied lernen, ohne die hundertvierundvierzigtausend, die erkauft sind von der Erde. Diese sind's, die sich mit Weibern nicht befleckt haben; denn sie sind junge Gesellen; diese (sind's), die dem Lämmlein nachfolgen, wo es hingeht. Diese sind erkauft von den Menschen, ein Erstling Gott und dem Lämmlein; und in ihrem Munde ist keine Lüge gefunden; untadelig sind sie. Und ich sah einen anderen Engel fliegen in der Mitte des Himmels, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf der Erde sitzen, und an alle Nation und Stamm und Sprache und Volk, der sprach mit großer Stimme: Fürchtet Gott und gebet ihm Herrlichkeit; weil gekommen ist die Stunde seines Gerichts; und leistet Anbetung dem, der gemacht hat den Himmel und die Erde und das Meer und Wasserbrunnen. Und ein anderer zweiter Engel folgte, der sprach: Es ist gefallen, es ist gefallen Babylon, die Große; von dem Wein ihrer Hurerei hat sie getränkt alle Nationen. Und ein anderer dritter Engel folgte ihnen, der sprach mit großer Stimme: So jemand Anbetung leistet dem Tier und an sein Bild, und nimmt ein Malzeichen an seiner Stirn oder an seine Hand, so wird Er auch trinken von dem Wein des Grimmes Gottes, der unvermischt eingeschenkt ist in dem Becher seines Zorns; und wird gequält werden in Feuer und Schwefel vor den Engeln und vor dem Lämmlein. Und der Rauch ihrer Qual steigt auf in ewige Ewigkeit; und sie haben nicht Ruhe Tag und Nacht, die da Anbetung leisten dem Tier und an sein Bild, und so jemand nimmt das Malzeichen seines Namens. Hier ist Geduld der Heiligen, die da bewahren die Gebote Gottes und den Glauben Jesu. Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel, die sprach: Schreibe: Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben, von nun an; ja, spricht der Geist; daß sie ruhen von ihren Mühseligkeiten. Ihre Werke folgen ihnen stracks nach. Und ich sah, und siehe, eine weiße Wolke, und auf der Wolke sitzen einen gleich einem Menschensohn, der hatte auf seinem Haupt eine goldene Krone und in seiner Hand eine scharfe Sichel. Und ein anderer Engel ging aus dem Tempel, der schrie mit großer Stimme zu dem, der auf der Wolke saß: Schicke deine Sichel und ernte; weil die Stunde zu ernten gekommen ist, weil die Ernte der Erde dürr geworden ist. Und der auf der Wolke saß, setzte seine Sichel an die Erde; und die Erde ward geerntet. Und ein anderer Engel ging aus dem Tempel, der in dem Himmel ist, und auch Er hatte eine scharfe Hippe. Und ein anderer Engel von dem Altar, Gewalt über das Feuer habend, rief mit einem großen Schrei zu dem, der die scharfe Hippe hatte, und sprach: Schicke deine scharfe Hippe und lies die Trauben des Weinstocks der Erde ab; denn seine Beeren sind reif geworden. Und der Engel setzte seine Hippe an die Erde und las den Weinstock der Erde ab und warf's in die große Kelter des Grimmes Gottes. Und die Kelter ward außer der Stadt getreten, und es ging Blut aus der Kelter heraus, bis an die Zäume der Pferde; tausendsechshundert Stadien weit. Und ich sah ein anderes Zeichen in dem Himmel, (das war) groß und wundersam: sieben Engel, die hatten die letzten sieben Plagen; denn mit denselben ist vollendet der Grimm Gottes. Und ich sah wie ein gläsernes Meer, mit Feuer gemengt; und die da siegten an dem Tier und an seinem Bild und an der Zahl seines Namens, daß sie standen an dem gläsernen Meer und hatten Gottes Harfen. Und sie singen das Lied Moses, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lämmleins und sprechen: Groß und wundersam sind deine Werke, Herr, Gott, Allmächtiger; gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Nationen; wer sollte dich nicht fürchten, Herr, und deinen Namen verherrlichen? Weil du allein gnädig bist; weil alle die Nationen werden daherkommen und anbeten vor dir; weil deine Rechte offenbar geworden sind. Und nach diesem sah ich, und es ward eröffnet der Tempel der Wohnung des Zeugnisses in dem Himmel; und es gingen die sieben Engel, die die sieben Plagen hatten, aus dem Tempel heraus; angetan mit reiner, heller Leinwand und umgürtet ihre Brüste mit goldenen Gürteln. Und Eines von den vier Tieren gab den sieben Engeln sieben goldene Schalen, (die waren) voll des Grimmes Gottes, der da lebt in die ewigen Ewigkeiten. Und der Tempel ward angefüllt mit Rauch vor der Herrlichkeit Gottes und vor seiner Macht; und niemand konnte in den Tempel hineingehen, bis die sieben Plagen der sieben Engel vollendet wären. Und ich hörte eine große Stimme aus dem Tempel, die sprach zu den sieben Engeln: Gehet hin, gießet aus die sieben Schalen des Grimmes Gottes über die Erde. Und es ging der erste fort und goß seine Schale aus auf die Erde; und es kam ein schmerzliches Geschwür an die Menschen, die das Malzeichen des Tiers hatten und die sein Bild anbeteten. Und der zweite goß aus seine Schale in das Meer; und es ward Blut als eines Toten, und alle lebendige Seele starb in dem Meer. Und der dritte goß aus seine Schale in die Ströme und in die Wasserbrunnen; und es ward Blut. Und ich hörte den Engel der Wasser sagen: Gerecht bist du, der ist und der war, der Gnädige, daß du diese (Dinge) geurteilt hast; weil sie Heiligenund Prophetenblut vergossen haben, und (du) ihnen Blut zu trinken gegeben hast; sie sind's wert. Und ich hörte den Altar sagen: Ja, Herr, Gott, Allmächtiger, wahrhaftig und gerecht sind deine Gerichte. Und der vierte goß aus seine Schale in die Sonne. Und es ward ihm gegeben, den Menschen heiß zu machen mit Feuer; und den Menschen ward heiß gemacht mit einer großen Hitze; und sie lästerten den Namen Gottes, der die Gewalt hatte über diese Plagen; und taten nicht Buße, ihm Herrlichkeit zu geben. Und der fünfte goß aus seine Schale über den Thron des Tiers; und es ward sein Königreich verfinstert; und sie zerbissen ihre Zungen vor dem Schmerz und lästerten den Gott des Himmels vor ihren Schmerzen und vor ihren Geschwüren, und ließen nicht bußfertig ab von ihren Werken. Und der sechste goß aus seine Schale über den großen Strom Euphrat; und trocknete sein Wasser, auf daß bereitet würde der Weg der Könige, die von dem Aufgang der Sonne sind. Und ich sah aus dem Munde des Drachen und aus dem Munde des Tiers und aus dem Munde des falschen Propheten drei unreine Geister, wie Frösche, es sind nämlich Geister der Teufel (Dämonen), die tun Zeichen, ausgehen zu den Königen des ganzen Weltkreises, sie zu versammeln in den Streit des großen Tages Gottes, des Allmächtigen. Siehe, ich komme wie ein Dieb; selig ist, der da wacht und bewahrt seine Kleider, daß er nicht bloß wandle, und man seine Scham sehe. Und er versammelte sie an den Ort, der da heißt auf hebräisch Harmagedon. Und der siebte goß aus seine Schale in die Luft; und es ging aus eine große Stimme aus dem Tempel von dem Thron, die sprach: Es ist geschehen. Und es wurden Blitze und Stimmen und Donner; und ein großes Erdbeben wurde, dergleichen nicht wurde, seitdem die Menschen auf der Erde wurden, solches Erdbeben also groß. Und es ward die große Stadt zu drei Teilen; und die Städte der Nationen fielen; und Babylon, der Großen, ward gedacht vor Gott, ihr zu geben den Becher des Weins des Grimms seines Zorns. Und alle Insel floh, und Berge wurden nicht gefunden. Und ein großer Hagel, wie eines Talents schwer, fällt herab vom Himmel auf die Menschen; und die Menschen lästerten Gott über der Plage des Hagels, weil seine Plage sehr groß ist. Und es kam Einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen hatten, und redete mit mir und sprach: Komm, ich werde dir zeigen das Gericht der großen Hure, welche auf vielen Wassern sitzt; mit welcher gehurt haben die Könige der Erde, und die die Erde bewohnen, trunken geworden sind von dem Wein ihrer Hurerei. Und er trug mich hin in eine Wüste im Geist, und ich sah ein Weib sitzen auf einem scharlachroten Tier, (das war) voll Namen der Lästerung und hatte sieben Köpfe und zehn Hörner. Und das Weib war bekleidet mit Purpur und Scharlach und übergoldet mit Gold und Edelgestein und Perlen und hatte einen goldenen Becher in ihrer Hand, voll von Greueln und den Unreinigkeiten ihrer Hurerei, und auf ihrer Stirn einen Namen geschrieben, Geheimnis, Babylon die Große, die Mutter der Huren und der Greuel der Erde. Und ich sah das Weib trunken von dem Blut der Heiligen und von dem Blut der Zeugen Jesu. Und ich verwunderte mich, da ich sie sah, mit einer großen Verwunderung. Und der Engel sprach zu mir: Warum hast du dich verwundert? Ich werde dir sagen das Geheimnis des Weibes und des Tiers, das sie trägt, (und) das hat die sieben Köpfe und die zehn Hörner. Das Tier, das du gesehen hast, war und ist nicht und wird aufsteigen aus dem Abgrund und in das Verderben hingehen; und es werden sich verwundern, die auf der Erde wohnen, deren Namen nicht geschrieben sind auf das Buch des Lebens von der Gründung der Welt, wenn sie sehen das Tier, daß es war und nicht ist und zugegen sein wird. Hier (ist) der Verstand, der Weisheit hat. Die sieben Häupter sind sieben Berge, auf welchen das Weib sitzt, und sind sieben Könige. Die fünf sind gefallen; der Eine ist; der andere ist noch nicht gekommen; und wenn er kommt, muß er ein Weniges bleiben. Und das Tier, welches war und nicht ist, ist auch selber (der) achte und ist aus den sieben; und geht in das Verderben hin. Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, sind zehn Könige, die das Königreich nicht empfangen haben, sondern sie empfangen Gewalt als Könige Eine Stunde mit dem Tier. Diese haben Eine Meinung und geben ihre Macht und Gewalt dem Tier. Diese werden mit dem Lämmlein streiten; und das Lämmlein wird sie überwinden, weil es Herr über Herren und König über Könige ist, und die mit ihm (sind), Berufene und Auserwählte und Getreue. Und er spricht zu mir: Die Wasser, die du gesehen hast, wo die Hure sitzt, sind Völker und Scharen und Nationen und Sprachen. Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, und das Tier, diese werden die Hure hassen; und werden sie verwüstet machen und bloß und ihr vieles Fleisch essen und sie selbst mit Feuer verbrennen. Denn Gott hat es gegeben in ihre Herzen, zu tun desselben Meinung und zu tun Eine Meinung und zu geben ihr Königreich dem Tier, bis die Reden Gottes werden vollendet werden. Und das Weib, das du gesehen hast, ist die große Stadt, die das Königreich hat über die Könige der Erde. Und nach diesem sah ich einen anderen Engel herabsteigen aus dem Himmel, der hatte eine große Gewalt, und die Erde ward erleuchtet von seiner Herrlichkeit. Und er schrie mit Macht und sprach mit großer Stimme: Es ist gefallen, es ist gefallen Babylon, die Große; und eine Behausung der Teufel (Dämonen) geworden und ein Behältnis alles unreinen Geistes und feindseligen Vogels; denn von dem Wein ihrer Hurerei haben alle Nationen getrunken, und die Könige der Erde haben mit ihr Hurerei getrieben, und die Kaufleute der Erde sind von ihrer heftigen Schwelgerei reich geworden. Und ich hörte eine andere Stimme vom Himmel, die sprach: Gehet aus von ihr, mein Volk, daß ihr nicht teilhaftig werdet ihrer Sünden, und daß ihr von ihren Plagen nichts empfanget; denn ihre Sünden haben bis an den Himmel gereicht, und Gott hat an ihre ungerechten Taten gedacht. Vergeltet ihr, wie auch Sie vergolten hat, und bezahlet noch so viel nach ihren Werken. In dem Becher, den sie eingeschenkt hat, schenket ihr noch so viel ein. Wieviel sie sich herrlich gemacht und Schwelgerei getrieben hat, so viel gebt ihr Qual und Trauer. Weil sie in ihrem Herzen spricht: Ich habe mich gesetzt als Königin, und eine Witwe bin ich nicht, und Trauer werde ich nicht sehen: deswegen werden an Einem Tag ihre Plagen daherkommen, Tod und Trauer und Hunger; und mit Feuer wird sie verbrannt werden; denn stark ist der Herr, Gott, der sie gerichtet hat. Und es werden weinen und klagen über sie die Könige der Erde, die mit ihr Hurerei und Schwelgerei getrieben haben, wenn sie sehen den Rauch von ihrem Brand; und werden von ferne stehen vor der Furcht ihrer Qual und sprechen: Weh, weh du große Stadt, Babylon, du Starke Stadt; denn in Einer Stunde ist dein Gericht gekommen. Und die Kaufleute der Erde weinen und trauern über sie, daß ihre Ware niemand mehr kauft; Ware des Goldes und Silbers und Edelgesteins und Perlen und feinsten Flachses, und Purpur und Seide und Scharlach und allerlei Thujaholz, und allerlei Gefäß von Elfenbein und allerlei Gefäß von sehr kostbarem Holz, und Erz und Eisen und Marmor, und Zimt und Amomum und Räuchwerk und Salben und Weih rauch, und Wein und Öl und Schönmehl und Getreide und Vieh und Schafe, und von Pferden und Karossen und Leibeigenen, und Sklaven. Und das Obst, daran deine Seele Lust hatte, ist dir entgangen, und alles, was niedlich und prächtig war, hat sich von dir verloren, und wirst dasselbe nicht mehr finden. Die Kaufleute dieser (Dinge), die von ihr sind reich geworden, werden von ferne stehen vor der Furcht ihrer Qual, weinen und trauern und sagen: Weh, weh die große Stadt, die bekleidet war mit dem feinsten Flachs und Purpur und Scharlach, und übergoldet mit Gold und Edelgestein und Perlen; denn in Einer Stunde ist verwüstet worden der so große Reichtum. Und jeder Steuermann, und jeder, so nach einem Ort hinschifft, und die Schiffer und alle, die auf dem Meer hantieren, standen von ferne und schrieen, da sie den Rauch von ihrem Brande sahen, und sprachen: Welche war gleich der großen Stadt? Und sie warfen Staub auf ihre Häupter und schrieen und weinten und trauerten und sagten: Weh, weh die große Stadt, in welcher reich geworden sind alle, die die Schiffe auf dem Meer hatten, von ihrer Kostbarkeit; denn in Einer Stunde ist sie verwüstet worden. Mache dich fröhlich über sie, Himmel, und ihr Heiligen und ihr Apostel und ihr Propheten. Denn Gott hat euer Gericht an ihr gerichtet. Und es hob Ein starker Engel einen Stein auf, als einen großen Mühlstein, und warf ihn in das Meer und sprach: Also wird mit einem Wurf hingeschmissen werden Babylon, die große Stadt, und nicht mehr gefunden werden. Und die Stimme der Harfenspieler und Sänger und Pfeifer und Trompeter soll nicht mehr in dir gehört werden, und kein Künstler von irgendeiner Kunst soll nicht mehr in dir gefunden werden, und die Stimme der Mühle soll nicht mehr in dir gehört werden, und das Licht der Leuchte soll nicht mehr in dir scheinen, und die Stimme des Bräutigams und der Braut soll nicht mehr in dir gehört werden; weil deine Kaufleute waren die Großen auf Erden; weil durch deine Zauberei sind verirrt worden alle Nationen. Und in ihr hat sich das Blut der Propheten und Heiligen gefunden und aller derer, die auf der Erde geschlachtet worden sind. Nach diesem hörte ich eine große Stimme einer zahlrei chen Schar im Himmel, die sprachen: Halleluja! Das Heil und die Macht und die Herrlichkeit (sei) unserem Gott; weil seine Gerichte wahrhaftig und gerecht sind; weil er gerichtet hat die große Hure, welche die Erde verderbte mit ihrer Hurerei, und hat gerochen das Blut seiner Knechte von ihrer Hand; und zum zweitenmal sprachen sie: Halleluja; und ihr Rauch steigt auf in ewige Ewigkeit. Und es fielen die vierundzwanzig Ältesten und die vier Tiere nieder und beteten an Gott, der auf dem Thron saß, und sprachen: Amen, Halleluja. Und eine Stimme ging von dem Thron aus, die sprach: Lobsaget unserem Gott, alle seine Knechte, und die ihr ihn fürchtet, die Kleinen und die Großen. Und ich hörte eine Stimme einer großen Schar, und wie eine Stimme vieler Wasser, und wie eine Stimme starker Donner, die sprachen: Halleluja; denn die Regierung hat angenommen der Herr, unser Gott, der Allmächtige. Lasset uns freuen und frohlocken und ihm die Herrlichkeit geben; weil gekommen ist die Hochzeit des Lämmleins, und sein Weib hat sich bereitet, und es ist ihr gegeben, daß sie sich antue mit heller, reiner Seide. Die Seiden nämlich sind die Rechte der Heiligen. Und er spricht zu mir: Schreibe: Selig sind, die zu dem Abendmahl der Hochzeit des Lämmleins berufen sind. Und er spricht zu mir: Dies sind die wahrhaftigen Reden Gottes. Und ich fiel vor seinen Füßen nieder, ihn anzubeten; und er spricht zu mir: Ei nicht. Ich bin dein Mitknecht und deiner Brüder, derer, die das Zeugnis Jesu haben. Gott bete an. Das Zeugnis Jesu nämlich ist der Geist der Weissagung. Und ich sah den Himmel eröffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt Treu und Wahrhaftig, und in Gerechtigkeit richtet und streitet er; seine Augen aber (sind) wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt viel Königsbinden, und hat einen Namen geschrieben, den niemand weiß, denn er selbst; und (ist) angetan mit einem Kleide, das mit Blut gefärbt ist, und sein Name heißt: das Wort Gottes. Und die Kriegsheere, die im Himmel sind, folgten ihm auf weißen Pferden, angezogen mit reiner, weißer Seide. Und aus seinem Munde geht ein scharfes Schlachtschwert, daß er damit die Nationen schlage; und Er wird sie weiden mit einem eisernen Stabe; und Er tritt die Kelter des Weins des Zornes des Grimmes Gottes, des Allmächtigen; und er hat auf seinem Kleid und auf seiner Hüfte einen Namen geschrieben: König über Könige, und Herr über Herren. Und ich sah Einen Engel in der Sonne stehen, und er schrie mit großer Stimme und sprach zu allen Vögeln, die in der Mitte des Himmels fliegen: Kommt, versammelt euch zu dem großen Abendmahl Gottes; daß ihr fresset das Fleisch von Königen und das Fleisch von Obersten und das Fleisch von Starken und das Fleisch von Pferden und denen, die darauf sitzen, und das Fleisch von allen, beides Freien und Knechten, und Kleinen und Großen. Und ich sah das Tier und die Könige der Erde und ihre Kriegsheere versammelt, den Streit zu halten mit dem, der auf dem Pferde saß, und mit seinem Kriegsheer. Und es ward gefangen das Tier und mit ihm der falsche Prophet, der die Zeichen tat vor ihm, durch welche er verführte, die das Malzeichen des Tiers nahmen, und die sein Bild anbeteten; lebendig wurden die Zwei geworfen in den See des Feuers, so mit Schwefel brennt. Und die übrigen wurden ertötet mit dem Schlachtschwert des, der auf dem Pferde saß, das aus seinem Munde ging; und alle Vögel wurden satt von ihrem Fleisch. Und ich sah einen Engel, der aus dem Himmel herabfuhr, der hatte den Schlüssel des Abgrunds und eine große Kette auf seiner Hand. Und er griff den Drachen, die uralte Schlange, welche ist der Teufel und Satanas, und band ihn tausend Jahre, und warf ihn in den Abgrund und schloß zu und versiegelte oben über ihm; daß er nicht mehr verführen sollte die Nationen, bis vollendet würden die tausend Jahre. Darnach muß er los werden eine kleine Frist. Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und ein Gericht ward ihnen gegeben; und die Seelen derer, die mit dem Beil hingerichtet worden waren, um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen, und die keine Anbetung geleistet hatten dem Tier noch gegen dessen Bild, und nicht genommen hatten das Malzeichen auf ihre Stirn und auf ihre Hand, und sie wurden lebendig und regierten mit Christo tausend Jahre. Die übrigen von den Toten wurden nicht lebendig, bis die tausend Jahre vollendet wurden. Dies ist die erste Auferstehung. Selig und heilig ist, der teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Macht; ja sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre. Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satanas los werden aus seinem Gefängnis und wird ausgehen, zu verführen die Nationen, die in den vier Ecken der Erde sind, den Gog und Magog, sie zu versammeln in den Streit, deren Zahl ist wie der Sand des Meeres. Und sie zogen auf die Breite der Erde herauf und umringten das Lager der Heiligen und die geliebte Stadt; und es kam Feuer aus dem Himmel herab von Gott und fraß sie auf. Und der Teufel, der sie verführte, ward geworfen in den See des Feuers und Schwefels, wo auch das Tier und der falsche Prophet (war); und sie werden gequält werden Tag und Nacht in ewige Ewigkeit. Und ich sah einen weißen großen Thron, und den, der darauf saß, vor dessen Angesicht floh die Erde und der Himmel, und ihnen ward keine Stätte gefunden. Und ich sah die Toten, die großen und die kleinen, stehen vor dem Thron; und es wurden Bücher aufgetan; und ein anderes Buch ward aufgetan, welches ist des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet vermöge dessen, was geschrieben war in den Büchern, nach ihren Werken. Und es gab das Meer die Toten, die darin waren; und der Tod und die Hölle gaben die Toten, die in ihnen waren; und sie wurden gerichtet, ein jeglicher, nach ihren Werken. Und der Tod und die Hölle wurden geworfen in den Feuersee. Dies ist der zweite Tod, der Feuersee. Und so jemand nicht ward gefunden in dem Buch des Lebens geschrieben, so ward er geworfen in den Feuersee. Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde ist vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Und die heilige Stadt, Neu-Jerusalem, sah ich herabfahren aus dem Himmel von Gott; zubereitet wie eine Braut, geschmückt für ihren Mann. Und ich hörte eine große Stimme von dem Himmel, die sprach: Siehe, die Wohnung Gottes bei den Menschen, und er wird bei ihnen wohnen; und Sie werden sein Volk sein, und Er selbst, Gott bei ihnen, wird ihr Gott sein. Und er wird abwischen alle Tränen von ihren Augen; und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerzen wird mehr sein; denn das Erste ist dahingegangen. Und es sprach, der auf dem Thron saß: Siehe, ich mache alles neu. Und er spricht: Schreibe, diese Reden sind gewiß und wahrhaftig. Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich werde dem, den es dürstet, geben von dem Brunnen des Wassers des Lebens umsonst; wer überwindet, wird dieses ererben, und ich werde ihm Gott sein, und Er wird mir ein Sohn sein. Aber für die Furchtsamen und Ungläubigen und Greulichen und Mörder und Hurer und Zauberer und Götzendiener und alle die Lügner, ist ihr Teil in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt, welches ist der zweite Tod. Und es kam Einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen hatten, die voll waren der letzten sieben Plagen, und redete mit mir und sprach: Komm, ich werde dir zeigen die Braut, das Weib des Lämmleins. Und er trug mich hin im Geist auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem, herniederfahrend aus dem Himmel von Gott, die hatte die Herrlichkeit Gottes. Ihr Fenster (war) gleich dem kostbarsten Stein, als einem kristallmäßigen Jaspisstein; sie hatte eine große und hohe Mauer; sie hatte zwölf Tore, und über den Toren zwölf Engel, und Namen überschrieben, welche sind die Namen der zwölf Stämme der Söhne Israel. Von Morgen drei Tore und von Mitternacht drei Tore und von Mittag drei Tore und von Abend drei Tore. Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Gründe, und auf denselben zwölf Namen der zwölf Apostel des Lämmleins. Und der mit mir redete, hatte ein Maß, eine goldene Rute, daß er die Stadt und ihre Tore und ihre Mauer mäße. Und die Stadt liegt viereckig, und ihre Länge (ist) so groß als die Breite. Und er maß die Stadt mit der Rute, je zwölftausend Stadien; ihre Länge und Breite und Höhe sind gleich. Und er maß ihre Mauer, hundertundvierundvierzig, Maß eines Menschen, das eines Engels ist. Und es war der Bau ihrer Mauer Jaspis; und die Stadt reines Gold, reinem Glase gleich. Die Gründe der Mauer der Stadt (waren) mit lauter Edelgestein geschmückt: Der erste Grund (war) ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalcedonier, der vierte ein Smaragd, der fünfte ein Sardonyx, der sechste ein Sardis, der siebte ein Chrysolith, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölfte ein Amethyst. Und die zwölf Tore (waren) zwölf Perlen, ein jegliches der Tore war aus Einer Perle; und der Platz der Stadt reines Gold, als durchscheinendes Glas. Und einen Tempel sah ich nicht in derselben; denn der Herr, Gott, der Allmächtige, ist ihr Tempel, und das Lämmlein. Und die Stadt bedarf nicht der Sonne noch des Mondes, daß sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes hat sie licht gemacht, und ihre Leuchte ist das Lämmlein. Und die Nationen werden bei ihrem Licht wandeln; und die Könige der Erde bringen ihre Herrlichkeit in dieselbe. Und ihre Tore werden nicht geschlossen des Tages; keine Nacht wird nämlich daselbst sein; und sie werden die Herrlichkeit und die Pracht der Nationen in dieselbe bringen. Und es wird nicht in dieselbe hineinkommen irgendetwas Gemeines und wer Greuel und Lügen tat; sondern die geschrieben sind in dem Buch des Lebens des Lämmleins. Und er zeigte mir einen Strom Lebenswassers, klar wie Kristall, der ging aus von dem Thron Gottes und des Lämmleins. In der Mitte ihres Platzes und an dem Strom auf beiden Seiten (ist) Holz des Lebens, das trägt zwölf Früchte, und auf einen jeden Monat bringt es seine Frucht; und die Blätter des Holzes sind zur Genesung der Nationen. Und es wird durchaus kein Bann mehr sein; und der Thron Gottes und des Lämmleins wird in derselben sein, und seine Knechte werden ihm dienen; und sie werden sein Angesicht sehen, und sein Name wird auf ihren Stirnen sein. Und es wird keine Nacht daselbst sein, und sie werden nicht bedürfen des Lichts einer Leuchte und des Lichts der Sonne; denn der Herr, Gott, wird es über ihnen licht machen; und sie werden regieren in die ewigen Ewigkeiten. Und er sprach zu mir: Diese Reden sind gewiß und wahrhaftig; und der Herr, der Gott der Geister der Propheten, hat seinen Engel gesandt, zu zeigen seinen Knechten, was in einer Schnelle geschehen muß. Siehe, ich komme schnell. Selig ist, der bewahrt die Reden der Weissagung dieses Buches. Und Ich, Johannes, (bin es,) der dieses hörte und sah; und da ich es gehört und gesehen habe, fiel ich nieder, anzubeten vor den Füßen des Engels, der mir dieses zeigte. Und er spricht zu mir: Ei, nicht! Ich bin dein Mitknecht und deiner Brüder, der Propheten, und derer, die bewahren die Reden dieses Buches. Gott bete an. Und er spricht zu mir: Versiegle nicht die Reden der Weissagung dieses Buches. Die Zeit ist nahe. Wer Unrecht tut, tue ferner Unrecht; und wer unflätig ist, treibe ferner Unfläterei; und der Gerechte tue ferner Recht; und der Heilige heilige sich ferner. Siehe, ich komme schnell, und mein Lohn ist bei mir, zu vergelten einem jeglichen, wie sein Werk ist. Ich (bin) das A und das O, (der) Erste und (der) Letzte, der Anfang und das Ende. Selig sind, die seine Gebote tun, daß ihre Macht sei über das Holz des Lebens und sie zu den Toren eingehen in die Stadt. Draußen die Hunde und die Zauberer und die Hurer und die Mörder und die Götzendiener und ein jeder, der Lügen liebt und tut. Ich, Jesus, habe gesandt meinen Engel, euch diese (Dinge) zu zeugen (bei) den Gemeinen. Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der helle Morgenstern. Und der Geist und die Braut (die) spricht: Komm! Und wer hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme; wer will, der nehme Lebenswasser umsonst. Ich zeuge einem jeden, der da hört die Reden der Weissagung dieses Buches: So jemand zu denselben zusetzt, so wird Gott auf ihn zusetzen die Plagen, die geschrieben sind in diesem Buch; und so jemand abtut von den Reden des Buches dieser Weissagung, so wird Gott abtun sein Teil vom Holz des Lebens und der heiligen Stadt, die in diesem Buch beschrieben sind. Es spricht, der diese (Dinge) zeugte: Ja, ich komme schnell. Amen, komm, Herr Jesu! Die Gnade des Herrn Jesu (sei) mit allen! Deine Gnade, Herr Jesu, sei mit allen! id=b-vz-303 lang=de charset=0 short.title=Bengel NT 1753 description=Bengel NT 1753 version.major=1 version.minor=0 version.date=2017-07-03 publish.date=1753 creator=Hans J. Herbst (joiner194@hotmail.com) about=Bengel NT 1753,\ coverage=provide the Bible to the nations of the world contributors=www.crosswire.org rights=We believe that this Bible is found in the Public Domain