Schöpfung der Welt.Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. Die Erde aber war wüste und leer, und Finsternis auf der Tiefe, und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser. Da sprach Gott: Es werde Licht. Und es ward Licht. Und Gott sah das Licht, daß es gut war. Und Gott schied zwischen dem Lichte und der Finsternis. Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Und so ward Abend und ward Morgen, der erste Tag. Da sprach Gott: Es werde eine Feste inmitten der Wasser, und sie scheide zwischen Wasser und Wasser. Und Gott machte die Feste, und schied das Wasser, das über der Feste. Und es ward also. Und Gott nannte die Feste Himmel. Und so ward Abend und ward Morgen, der zweite Tag. Da sprach Gott: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an einen Ort, und es erscheine das Trockene. Und es ward also. Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Sammlung der Wasser nannte er Meer. Und Gott sah, daß es gut war. Da sprach Gott: Es lasse die Erde Gras sprossen, Kraut, das da Samen bringt, Frucht-Bäume, die da Frucht tragen, nach ihrer Art, worin ihr Same auf der Erde. Und es ward also. Und die Erde ließ Gras sprossen, Kraut, das da Samen bringt, nach seiner Art, und Bäume, die da Frucht tragen, worin ihr Same, nach ihrer Art. Und Gott sah, daß es gut war. Und so ward Abend und ward Morgen, der dritte Tag. Da sprach Gott: Es werden Lichter an der Feste des Himmels, zu scheiden zwischen dem Tage und der Nacht, und sie seien zu Zeichen und zu Zeiten und zu Tagen und Jahren, und seien Lichter an der Feste des Himmels, zu leuchten auf die Erde. Und es ward also. Und Gott machte die zwei großen Lichter, das größere Licht zur Beherrschung des Tages, und das kleinere zur Beherrschung der Nacht, und die Sterne. Und Gott setzte sie an die Feste des Himmels, zu leuchten auf die Erde, und zu herrschen über den Tag und über die Nacht, und zu scheiden zwischen dem Lichte und der Finsternis. Und Gott sah, daß es, gut war. Und so ward Abend und ward Morgen, der vierte Tag. Da sprach Gott: Es wimmle das Wasser von Gewimmel lebendiger Wesen, und Gevögel fliege über der Erde an der Feste des Himmels. Und Gott schuf die großen Seefische und alle sich regenden lebendigen Wesen, wovon das Wasser wimmelt, nach ihrer Art, und alles gefiederte Gevögel nach seiner Art. Und Gott sah, daß es gut war. Und Gott segnete sie, und sprach: Seid fruchtbar und mehrt euch, und erfüllt das Wasser im Meer, und das Gevögel mehre sich auf der Erde. Und so ward Abend und ward Morgen, der fünfte Tag. Da sprach Gott: Es bringe die Erde hervor lebendige Wesen nach ihrer Art, Vieh und Gewürm und Tiere der Erde nach ihrer Art. Und es ward also. Und Gott machte die Tiere der Erde nach ihrer Art, und das Vieh nach seiner Art, und alles Gewürm des Erdbodens nach seiner Art. Und Gott sah, daß es gut war. Da sprach Gott: Laßt uns Menschen machen nach unserm Bilde, nach unserer Ähnlichkeit, daß sie herrschen über die Fische des Meeres und über das Gevögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das sich regt auf der Erde. Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde; nach dem Bilde Gottes schuf er ihn; Mann und Weib schuf er sie. Und Gott segnete sie, und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch, und erfüllt die Erde, und macht sie euch untertan, und herrscht über die Fische des Meeres und über das Gevögel des Himmels und über alle Tiere, die sich regen auf der Erde. Und Gott sprach: Siehe, ich gebe euch alles samentragende Kraut, das auf der ganzen Erde ist, und alle Bäume, aus welchen samentragende Baumfrucht; euch sollen sie sein zur Speise; und allen Tieren der Erde und allem Gevögel des Himmels und allem, was sich regt auf der Erde, worin eine lebendige Seele, gebe ich alles Grüne des Krautes zur Speise. Und es ward also. Und Gott sah alles, was er gemacht; und siehe, es war sehr gut. Und so ward Abend und ward Morgen, der sechste Tag. Und so wurden vollendet der Himmel und die Erde und ihr ganzes Heer. Und Gott vollendete am siebenten Tage sein Werk, das er gemacht, und ruhte am siebenten Tage von all seinem Werke, das er gemacht. Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von all seinem Werke, das er geschaffen und gemacht. Schöpfung des Mannes und Weibes. Paradies, Sündenfall, Austreibung der Menschen.Das ist die Geschichte des Himmels und der Erde, da sie geschaffen wurden. Zur Zeit, als Gott Jahwe Erde und Himmel machte, da war kein Gesträuch des Feldes noch auf der Erde, und kein Kraut des Feldes noch sprosste; denn nicht regnen ließ Gott Jahwe auf die Erde; und kein Mensch war da, das Land zu bauen. Ein Nebel aber stieg auf von der Erde, und tränkte die ganze Oberfläche des Landes. Da bildete Gott Jahwe den Menschen aus Staub von der Erde, und hauchte in seine Nase den Odem des Lebens, und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen. Und es pflanzte Gott Jahwe einen Garten in Eden gegen Morgen, und setzte dahin den Menschen, den er gebildet. Und es ließ Gott Jahwe sprossen auf der Erde allerlei Bäume, lieblich zu schauen und gut zu essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Und ein Strom ging aus von Eden, den Garten zu tränken; und von dannen teilte er sich, und ward zu vier Flüssen. Der Name des einen ist Pison; selbiger umfließt das ganze Land Hevila, woselbst das Gold; und das Gold selbigen Landes ist gut; daselbst ist Bdellion und der Stein Onyx. Und der Name des zweiten Flusses ist Gihon; selbiger umfließt das ganze Land Kusch. Und der Name des dritten Flusses ist Hiddekel; selbiger fließt östlich von Assur; und der vierte Fluß, das ist der Phrat. Und so nahm Gott Jahwe den Menschen, und setzte ihn in den Garten Edens, ihn zu bebauen und zu bewahren. Und Gott Jahwe gebot dem Menschen und sprach: Von allen Bäumen des Gartens magst du essen; aber vom Baume der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon sollst du nicht essen; denn welchen Tages du davon ißt, wirst du sterben. Und Gott Jahwe sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei, ich will ihm Hilfe machen, seines Gleichen. Da bildete Gott Jahwe aus der Erde alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels, und brachte sie zu dem Menschen, zu sehen, wie er sie nannte; und wie der Mensch die lebendigen Wesen nannte, so sollte ihr Name sein. Und der Mensch nannte die Namen von allem Vieh und von allen Vögeln des Himmels und von allen Tieren des Feldes; aber für den Menschen fand er keine Hilfe, seines Gleichen. Da ließ Gott Jahwe einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen, daß er entschlief, und nahm eine seiner Rippen, und schloß das Fleisch an ihrer Stelle. Und Gott Jahwe baute die Rippe, die er von dem Menschen genommen, zu einem Weibe, und brachte sie zu dem Menschen. Da sprach der Mensch: Diese einmal ist Bein von meinen Beinen und Fleisch von meinem Fleische! Diese wird man Männin nennen, denn vom Manne ist diese genommen. Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und an seinem Weibe hangen, und sie werden zu einem Fleische werden. Und sie waren nackt, der Mensch und sein Weib, und schämten sich nicht. Die Schlange aber war listiger, denn alle Tiere des Feldes, welche Gott Jahwe gemacht; und sie sprach zu dem Weibe: Sollte auch Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen des Gartens? Und es sprach das Weib zu der Schlange: Von den Früchten der Bäume des Gartens essen wir; aber von den Früchten des Baumes, welcher mitten im Garten steht, hat Gott gesagt: Ihr sollt nicht davon essen, und ihn nicht anrühren, damit ihr nicht sterbt. Da sprach die Schlange zum Weibe: Sterben werdet ihr nicht, sondern Gott weiß, daß, welchen Tages ihr davon eßt, so werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet wie Gott, erkennend Gutes und Böses. Und das Weib sah, daß der Baum gut zu essen, und daß er eine Lust für die Augen und der Baum lieblich anzuschauen war; und so nahm sie von seiner Frucht und aß, und gab auch ihrem Manne, und er aß. Da wurden ihnen beiden die Augen aufgetan, und sie erkannten, daß sie nackt waren, und nähten Feigenblätter, und machten sich Schürze. Und sie hörten die Stimme Gottes Jahwe's, der im Garten wandelte bei der Kühle des Tages, und der Mensch und sein Weib verbargen sich vor Gott Jahwe unter den Bäumen des Gartens, Da rief Gott Jahwe den Menschen, und sprach zu ihm: Wo bist du? Und er sprach: Deine Stimme hörte ich im Garten, und fürchtete mich, weil ich nackt bin, und verbarg mich. Und er sprach: Wer hat dir gesagt, daß du nackt bist? Hast du von dem Baume, wovon ich dir gebot nicht zu essen, gegessen? Und der Mensch sprach: Das Weib, das du mir zur Seite gegeben, sie gab mir von dem Baume, da aß ich. Da sprach Gott Jahwe zum Weibe: Warum hast du das getan? Und das Weib sprach: Die Schlange verführte mich, da aß ich. Da sprach Gott Jahwe zur Schlange: Weil du dies getan, so sei verflucht von allem Vieh und von allen Tieren des Feldes; auf deinem Bauche sollst du gehen und Staub essen dein Leben lang. Und Feindschaft setze ich zwischen dich und das Weib und zwischen deinen Samen und ihren Samen; selbiger wird dir nach dem Kopfe trachten, und du wirst ihm nach der Ferse trachten. Zum Weibe sprach er: Groß will ich machen, dein Mühsal in deiner Schwangerschaft; mit Schmerzen sollst du Kinder gebären, und nach deinem Manne wird dein Verlangen sein, er aber wird über dich herrschen. Und zum Menschen sprach er: Weil du gehorcht der Stimme deines Weibes und gegessen von dem Baume, davon ich dir geboten und gesprochen: Du sollst nicht von ihm essen; so sei verflucht der Erdboden um deinet willen; mit Mühsal sollst du davon essen dein Leben lang; und Dorn und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut des Feldes essen; im Schweiße deines Angesichts sollst du das Brot essen, bis daß du zurückkehrst zur Erde; denn von ihr bist du genommen; denn Staub bist du, und zum Staube sollst du zurückkehren. Und der Mensch nannte sein Weib Heva, weil sie ward die Mutter aller Lebendigen. Und Gott Jahwe machte dem Menschen und seinem Weibe Röcke von Fell, und bekleidete sie. Und Gott Jahwe sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unser einer, so daß er Gutes und Böses erkennt; aber nun, damit er nicht seine Hand ausstrecke und nehme auch vom Baume des Lebens und esse und lebe ewiglich. Da schickte ihn Gott Jahwe aus dem Garten Edens, den Erdboden zu bebauen, woher er genommen worden; und er trieb den Menschen aus, und stellte östlich vor den Garten Edens die Cherubs mit der Flamme des zuckenden Schwertes, zu bewahren den Weg zum Baume des Lebens. Des ersten Menschen Söhne, Kains Brudeemord und seine Nachkommen.Und der Mensch Adam erkannte Heva, sein Weib, und sie ward schwanger und gebar Kain, und sprach: Einen Mann habe ich erhalten mit Hilfe Jahwe's. Und sie gebar ferner seinen Bruder Habel. Und Habel ward ein Schafhirt, und Kain ward ein Landbauer. Und es geschah am Ende des Jahres, da brachte Kain von den Früchten des Landes Jahwe ein Opfer. Und Habel brachte auch von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Und Jahwe blickte auf Habel und sein Opfer; aber auf Kain und sein Opfer blickte er nicht. Und Kain entrüstete sich sehr, und es senkte sich sein Antlitz. Da sprach Jahwe zu Kain: Warum entrüstest du dich, und senkt sich dein Antlitz? Nicht wahr, wenn du recht handelst, so hebt es sich; wenn du aber nicht recht handelst, so liegt vor der Türe die Sünde; und nach dir ist ihr Verlangen, aber du herrsche über sie! Und Kain sprach zu Habel, seinem Bruder; und es geschah, als sie auf dem Felde waren, da erhob sich Kain gegen Habel, seinen Bruder, und ermordete ihn. Da sprach Jahwe zu Kain: Wo ist Habel, dein Bruder? Und er sprach: Ich weiß nicht, bin ich der Hüter meines Bruders? Und er sprach: Was hast du getan? Die Stimme von deines Bruders Blut schreit zu mir von der Erde. Und nun sei verflucht von dem Lande, welches seinen Mund aufgetan, zu empfangen das Blut deines Bruders von deiner Hand. Wenn du das Land baust, soll es dir nicht mehr seine Kraft geben; unstet und flüchtig sollst du sein auf der Erde. Und Kain sprach zu Jahwe: Zu groß ist meine Strafe, um sie zu tragen! Siehe, du treibst mich heute aus dem Lande, und vor deinem Angesichte muß ich mich bergen, und bin unstet und flüchtig auf der Erde; und es geschieht, wer mich findet, wird mich ermorden. Und Jahwe sprach zu ihm: Darum, so jemand Kain ermordet, soll es siebenfältig gerächt werden. Und Jahwe gab Kain ein Zeichen, daß ihn nicht ermorden sollte, wer ihn fände. Und so ging Kain hinweg vom Angesichte Jahwe's, und wohnte im Lande Nodd.h. Verbannung, östlich von Eden. Und Kain erkannte sein Weib, und sie ward schwanger, und gebar Hanoch. Und er baute eine Stadt, und nannte den Namen der Stadt nach dem Namen seines Sohnes Hanoch. Und dem Hanoch ward geboren Irad, und Irad zeugte Mahujael, und Mahujael zeugte Methusael, und Methusael zeugte Lamech. Und Lamech nahm sich zwei Weiber; der Name der einen Ada, und der Name der anderen Zilla. Und Ada gebar Jabal; selbiger ward der Vater der Bewohner der Zelte und Herden. Und der Name seines Bruders war Jubal; selbiger ward der Vater aller Spieler der Laute und Schalmei. Und auch Zilla gebar den Tubalkain, welcher allerlei Werkzeug von Erz und Eisen hämmerte. Und die Schwester Tubalkains war Naema. Und Lamech sprach zu seinen Weibern: Ada und Zilla, hört meine Stimme; ihr Weiber Lamechs, merkt auf meine Rede! Denn einen Mann erschlug ich für meine Wunde, und einen Jüngling für meine Beule; ja, siebenfältig ward Kain gerächt, doch Lamech sieben und siebzigfältig. Und Adam erkannte abermal sein Weib, und sie gebar einen Sohn und nannte seinen Namen Seth;d.h. gesetzt „denn gesetzt hat mir Gott einen anderen Samen statt Habels, weil ihn Kain ermordet." Und auch dem Seth ward ein Sohn geboren, und er nannte seinen Namen Enos. Damals begann man den Namen Jahwe's anzurufen. Geschlechtsregister der Patriarchen von Adam bis Noah.Das ist das Buch der Geschichte Adams. Als Gott den Menschen schuf, machte er ihn nach der Ähnlichkeit Gottes; Mann und Weib schuf er sie, und segnete sie, und nannte ihren Namen Mensch, als sie erschaffen wurden. Und Adam lebte hundertunddreißig Jahre, da zeugte er seinen Sohn nach seiner Ähnlichkeit, nach seinem Bilde, und nannte seinen Namen Seth. Und die Tage Adams waren nach Erzeugung Seths achtundert Jahre, und er zeugte Söhne und Töchter. Und alle Tage Adams, die er lebte, waren neunhundertunddreißig Jahre, da starb er. Und Seth lebte hundertundfünf Jahre, da zeugte er Enos. Und Seth lebte nach Erzeugung des Enos achtundertundsieben Jahre, und zeugte Söhne und Töchter. Und alle Tage Seths waren neunhundertundzwölf Jahre, da starb er. Und Enos lebte neunzig Jahre, da zeugte er Kenan. Und Enos lebte nach Erzeugung Kenans achtundertundfünfzehn Jahre, und zeugte Söhne und Töchter. Und alle Tage des Enos waren neunhundertundfünf Jahre, da starb er. Und Kenan lebte siebzig Jahre, da zeugte er Mahalaleel. Und Kenan lebte nach Erzeugung Mahalaleels achtundertundvierzig Jahre, und zeugte Söhne und Töchter. Und alle Tage Kenans waren neunhundertundzehn Jahre, da starb er. Und Mahalaleel lebte fünfundsechzig Jahre, da zeugte er Jared. Und Mahalaleel lebte nach Erzeugung Jareds achtundertunddreißig Jahre, und zeugte Söhne und Töchter. Und alle Tage Mahalaleels waren achtundertundfünfundneunzig Jahre, da starb er. Und Jared lebte hundertundzweiundsechzig Jahre, da zeugte er Henoch. Und Jared lebte nach Erzeugung Henochs achtundert Jahre, und zeugte Söhne und Töchter. Und alle Tage Jareds waren neunhundertundzweiundsechzig Jahre, da starb er. Und Henoch lebte fünfundsechzig Jahre, da zeugte er Methusalah. Und Henoch wandelte mit Gott, nach Erzeugung Methusalahs, dreihundert Jahre, und zeugte Söhne und Töchter. Und alle Tage Henochs waren dreihundertundfünfundsechzig Jahre. Und Henoch wandelte mit Gott, und er war nicht mehr; denn Gott hatte ihn hinweggenommen. Und Methusalah lebte hundertundsiebenundachtzig Jahre, da zeugte er Lamech. Und Methusalah lebte nach Erzeugung Lamechs siebenhundertundzweiundachtzig Jahre, und zeugte Söhne und Töchter. Und alle Tage Methusalahs waren neunhundertundneunundsechzig Jahre, da starb er. Und Lamech lebte hundertundzweiundachtzig Jahre, da zeugte er einen Sohn. Und er nannte seinen Namen Noah, indem er sprach: Dieser wird uns trösten wegen unseres Tuns und wegen des Mühsals unserer Hände, wegen des Erdbodens, welchen Jahwe verflucht hat. Und Lamech lebte nach Erzeugung Noahs fünfhundertfünfundneunzig Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Und alle Tage Lamechs waren siebenhundertsiebenundsiebzig Jahre, da starb er. Und Noah war fünfhundert Jahre alt, da zeugte er Sem, Ham und Japhet. Vermehrung der Menschen, Vermischung der Gottessöhne mit ihnen; Verderbnis derselben; Verkündigung der Flut; Bau der Arche.Und es geschah, als die Menschen begannen sich zu mehren auf der Erde, und ihnen Töchter geboren wurden; da sahen die Söhne Gottes die Töchter der Menschen, daß sie schön waren, und nahmen sich Weiber von allen, die ihnen gefielen. Da sprach Jahwe: Nicht soll mein Geist im Menschen erniedrigt sein ewiglich, wegen ihrer Vergehung. Er ist Fleisch, und es seien seine Tage hundert und zwanzig Jahre. Die Riesen waren auf der Erde zu selbiger Zeit; und auch nachdem die Söhne Gottes den Töchtern der Menschen beigewohnt, so gebaren sie ihnen Söhne; das sind die Helden, die von Alters her Männer von Ruhm gewesen. Und Jahwe sah, daß groß war die Bosheit der Menschen auf der Erde, und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse allezeit. Und Jahwe bereuete, daß er den Menschen gemacht auf der Erde, und es schmerzte ihn in sein Herz. Da sprach Jahwe: Ich will die Menschen, die ich geschaffen, vertilgen von der Erde, vom Menschen an bis zum Vieh, bis zum Gewürm und bis zu den Vögeln des Himmels; denn es reut mich, daß ich sie gemacht. Aber Noah fand Gnade in den Augen Jahwe's. Das ist die Geschichte Noahs. Noah war ein gerechter, frommer Mann in seinen Zeitalter; mit Gott wandelte Noah. Und Noah zeugte drei Söhne, Sem, Ham und Japhet. Und dir Erde war verderbt vor dem Angesichte Gottes, und voll war die Erde von Frevel. Und Gott sah die Erde, und siehe, sie war verderbt; denn es verderbte alles Fleisch seinen Wandel auf Erden. Da sprach Gott zu Noah: Das Ende alles Fleisches ist gekommen vor mir; denn voll ist die Erde von Frevel von ihnen, und siehe, ich will sie verderben mit der Erde. Mache dir einen Kasten von Harz-Bäumen; mit Kammern sollst du den Kasten machen; und verpiche ihn von innen und außen mit Pech. Und also sollst du ihn machen: Dreihundert Ellen die Länge des Kastens, fünfzig Ellen seine Breite und dreißig Ellen seine Höhe. Ein Fenster sollst du dem Kasten machen; bis zu einer Elle hoch sollst du es fertigen von oben; und eine Türe sollst du setzen in die Seite des Kastens; mit einem untern, zweiten und dritten Stockwerke sollst du ihn machen. Denn siehe, ich will die Wasserflut kommen lassen auf die Erde, um alles Fleisch, worin Odem des Lebens, zu verderben unter dem Himmel; alles, was auf der Erde ist, soll sterben. Aber ich errichte meinen Bund mit dir, und du sollst in den Kasten gehen, du und deine Söhne und dein Weib und die Weiber deiner Söhne mit dir. Und von allem Lebendigen, von allem Fleische, zwei von allem, sollst du in den Kasten bringen, um sie mit dir beim Leben zu erhalten; Männchen und Weibchen sollen es sein; von den Vögeln nach ihrer Art und von dem Vieh nach seiner Art und von allein Gewürme der Erde nach seiner Art; zwei von allen sollen zu dir eingehen, um sie beim Leben zu erhalten. Du aber nimm dir von aller Speise, die man ißt, und sammle sie zu dir, daß sie dir und ihnen zur Nahrung sei. Und Noah tat ganz so, wie ihm Gott geboten; also tat er. Die Sündflut bricht ein, Noah geht in's Schiff.Und Jahwe sprach zu Noah: Gehe du und dein ganzes Haus in den Kasten; denn dich habe ich gerecht gesehen vor mir in diesem Geschlechte. Von allen reinen Tieren sollst du dir je sieben und sieben nehmen, ein Männchen und sein Weibchen; und von den Tieren, die nicht rein sind, je zwei, ein Männchen und sein Weibchen; auch von den Vögeln des Himmels je sieben und sieben, Männchen und Weibchen, um Samen beim Leben zu erhalten auf der ganzen Erde. Denn in noch sieben Tagen will ich regnen lassen auf die Erde vierzig Tage und vierzig Nächte, und vertilgen jegliches Wesen, das ich gemacht, von der ganzen Erde. Und Noah tat ganz so, wie ihm Jahwe geboten. Noah war aber sechshundert Jahre alt, als die Wasserflut war auf der Erde. Da ging Noah und seine Söhne und sein Weib und die Weiber seiner Söhne mit ihm in den Kasten vor dem Gewässer der Flut. Von den reinen Tieren und von den Tieren, die nicht rein sind, und von den Vögeln und von allem, was sich regt auf dem Erdboden, gingen je zwei und zwei zu Noah in den Kasten, Männchen und Weibchen, so wie Gott Noah geboten. Und es geschah nach sieben Tagen, da war das Wasser der Flut auf der Erde. Im sechshundertsten Jahre des Lebens Noahs, im zweiten Mond, am siebzehnten Tage des Monden, an diesem Tage brachen auf alle Brunnen der großen Tiefe, und die Fenster des Himmels taten sich auf; und es war Regen auf der Erde vierzig Tage und vierzig Nächte. An diesem selbigen Tage ging Noah und Sem und Ham und Japhet, die Söhne Noah's, und das Weib Noahs und die drei Weiber seiner Söhne mit ihnen in den Kasten. Sie und alle Tiere nach ihrer Art und alles Vieh nach seiner Art und alles Gewürm, das sich regt auf der Erde, nach seiner Art und alles Gevögel nach seiner Art, alles Gefieder, alles Geflügel. Und es gingen zu Noah in den Kasten je zwei und zwei von allem Fleisch, worin Odem des Lebens; und die hineingingen, waren Männchen und Weibchen von allem Fleisch, so wie ihm Gott geboten. Und Jahwe schloß hinter ihm zu. Und es war die Flut vierzig Tage auf der Erde, und das Gewässer wuchs, und hob den Kasten, daß er hoch war über der Erde. Und das Gewässer ward stark und wuchs sehr auf der Erde, und der Kasten fuhr auf dem Gewässer. Und das Gewässer ward gar sehr stark auf der Erde, und es wurden alle hohen Berge bedeckt, die unter dem ganzen Himmel sind. Fünfzehn Ellen darüber stieg das Gewässer, und es wurden die Berge bedeckt. Da starb alles Fleisch, das sich regt auf der Erde, an Vögeln und an Vieh und an Tieren und an Gewürm, das da kriecht auf der Erde, und alle Menschen, alles, in dessen Nase ein Odem des Lebens, alles, was auf dem Trocknen, starb. Und so ward vertilgt jegliches Wesen, das auf der Oberfläche des Erdbodens, vom Menschen an bis zum Vieh, bis zum Gewürme und bis zu den Vögeln des Himmels; und sie wurden vertilgt von der Erde, und es blieb nur Noah, und was bei ihm war im Kasten. Und das Gewässer war stark auf der Erde hundertundfünfzig Tage. Die Sündflut nimmt ein Ende, Noah verläßt das Schiff.Da gedachte Gott Noah's und aller Tiere und alles Viehes, welche bei ihm waren im Kasten, und Gott ließ einen Wind wehen über die Erde, und das Gewässer sank. Und es verschlossen sich die Brunnen der Tiefe und die Fenster des Himmels, und es ward gehemmt der Regen vom Himmel. Und es verlief sich das Gewässer von der Erde fort und fort, und es nahm ab das Gewässer nach hundertundfünfzig Tagen. Und der Kasten ruhte im siebenten Mond, am siebzehnten Tag des Monden, auf dem Gebirge Ararat. Und das Gewässer nahm ab fort und fort bis zum zehnten Mond; im zehnten Mond, am ersten des Monden, erschienen die Häupter der Berge. Und es geschah nach vierzig Tagen, da öffnete Noah das Fenster des Kastens, das er gemacht. Und er entsandte den Raben; der flog hin und wieder, bis das Wasser vertrocknete von der Erde. Und er entsandte die Taube von sich, zu sehen, ob das Wasser abgenommen von der Erde. Aber die Taube fand keinen Ruheort für ihren Fuß; und kehrte zu ihm zurück in den Kasten; denn Gewässer war noch auf der ganzen Erde; und er streckte seine Hand aus, und nahm sie zu sich in den Kasten. Und er harrte noch sieben andere Tage, und entsandte wiederum die Taube aus dem Kasten. Da kam die Taube zu ihm zur Abendzeit, und siehe, ein frisches Ölblatt in ihrem Schnabel; da merkte Noah, daß das Wasser abgenommen von der Erde. Und er harrte noch sieben andere Tage, und entsandte die Taube; aber sie kehrte nicht wieder zu ihm zurück. Und es geschah im sechshundertundersten Jahre, im ersten Mond, am ersten des Monden, da vertrocknete das Gewässer von der Erde; und Noah tat die Decke vom Kasten, und schaute, und siehe, es trocknete der Erdboden; Und im zweiten Mond, am siebenundzwanzigsten Tage des Monden, war die Erde trocken. Da redete Gott zu Noah, und sprach: Gehe aus dem Kasten, du und dein Weib und deine Söhne und die Weiber deiner Söhne mit dir. Alle Tiere, welche bei dir sind, von allem Fleische an Vögeln und an Vieh und an allem Gewürm, das sich regt auf der Erde, laß herausgehen mit dir, daß sie sich regen auf der Erde und fruchtbar seien und sich mehren auf der Erde. Und so ging Noah heraus, und seine Söhne und sein Weib und die Weiber seiner Söhne mit ihm. Alle Tiere, alles Gewürm und alle Vögel, alles, was sich regt auf der Erde, nach ihren Geschlechtern, gingen heraus aus dem Kasten. Da baute Noah Jahwe einen Altar, und nahm von allen reinen Tieren und allen reinen Vögeln, und opferte Brandopfer auf dem Altar. Und Jahwe roch den lieblichen Geruch, und sprach in seinem Herzen: Nie wieder will ich fürder den Erdboden verfluchen um des Menschen willen; denn das Dichten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf; und nie will ich fürder alles Lebendige schlagen, so wie ich getan. Fürder, so lange die Erde steht, soll Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht nicht aufhören. Bund Gottes mit Noah.Da segnete Gott Noah und seine Söhne und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und erfüllt die Erde. Und Furcht und Schrecken vor euch sei auf allen Tieren der Erde, und auf allen Vögeln des Himmels, auf allem, womit sich der Erdboden regt, und auf allen Fischen des Meeres; in eure Hand sind sie gegeben. Alles, was sich regt und lebt, euch soll es sein zur Speise; wie das Grüne des Krautes gebe ich euch alles. Nur das Fleisch in seiner Seele, seinem Blute, sollt ihr nicht essen. Und nur euer Blut für eure Seelen will ich rächen; an jeglichem Tiere will ich's rächen, und am Menschen, an seinem Bruder, will ich die Seele des Menschen rächen. Wer Menschenblut vergießt, durch Menschen soll sein Blut vergossen werden; denn nach seinem Bilde machte Gott den Menschen. Ihr aber seid fruchtbar und mehrt euch, und wimmelt auf der Erde und mehrt euch auf ihr. Und Gott sprach zu Noah und zu seinen Söhnen mit ihm: Siehe, ich errichte einen Bund mit euch und mit eurem Samen nach euch, und mit allen lebendigen Wesen, die bei euch sind, an Vögeln, an Vieh, und an allen Tieren der Erde bei euch, die irgend aus dem Kasten gegangen von allen Tieren der Erde. Ich errichte meinen Bund mit euch, daß fürder nicht soll alles Fleisch ausgerottet werden durch das Gewässer der Flut, und fürder keine Flut soll sein, die Erde zu verderben. Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, welchen ich mache zwischen mir und euch und allen lebendigen Wesen, die bei euch sind, auf ewige Geschlechter: Meinen Bogen stelle ich in die Wolken, daß er zum Zeichen des Bundes sei zwischen mir und der Erde. Und es geschieht, wenn ich Wolken führe über die Erde, und mein Bogen erscheint in den Wolken; so will ich gedenken des Bundes, der zwischen mir und euch und allen lebendigen Seelen in allem Fleisch, daß fürder nicht soll das Wasser werden zur Flut, alles Fleisch zu verderben. Und steht der Bogen in den Wolken, so schaue ich ihn, um zu gedenken des ewigen Bundes zwischen Gott und allen lebendigen Seelen in allem Fleisch, welches auf der Erde ist. Und Gott sprach zu Noah: Das ist das Zeichen des Bundes, welchen ich errichte zwischen mir und allem Fleisch, welches auf der Erde ist. Und die Söhne Noahs, die aus dem Kasten gingen, waren Sem und Ham und Japhet; Ham aber ist der Vater Kanaans. Das sind die drei Söhne Noahs, und von diesen wurde besetzt die ganze Erde. Kanaans Verfluchung; Noahs Tod.Und Noah begann ein Landmann zu werden, und pflanzte Weinberge. Und er trank von dem Weine, und ward trunken, und entblößte sich in seinem Zelte. Und Ham, der Vater Kanaans, sah die Blöße seines Vaters, und berichtete es seinen beiden Brüdern draußen. Da nahmen Sem und Japhet das Gewand, und legten es beide auf die Schulter, und gingen rücklings, und bedeckten die Blöße ihres Vaters; ihr Antlitz war aber abgewandt, und sie sahen nicht die Blöße ihres Vaters. Und als Noah erwachte von seinem Rausche, erfuhr er, was ihm sein jüngerer Sohn getan; da sprach er: Verflucht sei Kanaan, ein Knecht der Knechte sei er seinen Brüdern! Und er sprach: Gesegnet sei Jahwe, der Gott Sems, und Kanaan sei sein Knecht! Weit mache es Gott dem Japhet, und er wohne in den Zelten Sems, und Kanaan sei sein Knecht! Und Noah lebte nach der Flut dreihundertundfünfzig Jahre, und alle Tage Noahs waren neunhundertundfünfzig Jahre, da starb er. Geschlecht und Nachkommen der Söhne Noahs.Und das ist die Geschichte der Söhne Noahs, Sems, Hams und Japhets. Und es wurden ihnen Söhne geboren nach der Flut. Die Söhne Japhets sind: Gomer und Magog und Madai und Javan und Thubal und Mesech und Thiras. Und die Söhne Gomers: Askenas und Riphat und Thogarma. Und die Söhne Javans: Elisa und Tharsis, Chithim und Dodanim. Von diesen haben sich ausgebreitet die Inseln der Heiden in ihren Ländern, jegliches Volk nach seiner Sprache, nach ihren Geschlechtern, in ihren Völkerschaften. Und die Söhne Hams: Kusch und Mizraim und Phut und Kanaan. Und die Söhne Kuschs: Meroe (Saba) und Hevila und Sabtha und Raema und Sabtecha. Und die Söhne Raema's: Sabäa und Dedan. Und Kusch zeugte Nimrod, selbiger fing an ein Gewaltiger zu werden auf der Erde. Selbiger ward ein gewaltiger Jäger vor Jahwe; darum spricht man: Wie Nimrod, ein gewaltiger Jäger vor Jahwe. Und der Anfang seines Reiches war Babel und Erech und Accad und Chalne im Lande Sinear. Von diesem Lande ging Assur aus, und baute Nineve und Rehoboth-Ir und Calach. Und Resen zwischen Nineve und Calach; das ist die große Stadt. Und Mizraim zeugte die Ludim und die Anamim und die Lehabim und die Naphthuchim und die Patrusim und die Casluchim, woher ausgegangen die Philistim, und die Caphtorim. Und Kanaan zeugte Zidon, seinen Erstgebornen, und Heth und Jebusi, und Amori und Girgasi und Hivi und Arki und Sini und Arvadi und Zemari und Hemathi, und nachher breiteten sich aus die Geschlechter der Kananiter. Und die Grenzen der Kananiter erstreckten sich von Zidon gen Gerar bis Gasa, gen Sodom und Gomorra und Adama und Zeboim bis Lesa. Das sind die Söhne Hams nach ihren Geschlechtern, nach ihren Sprachen, in ihren Ländern, in ihren Völkerschaften. Und dem Sem wurden auch Söhne geboren, dem Vater aller Söhne Ebers, dem älteren Bruder Japhets. Die Söhne Sems: Elam und Assur und Arphachsad und Lud und Aram. Und die Söhne Arams: Uz und Hul und Gether und Mas. Und Arphachsad zeugte Selah, und Selah zeugte Eber. Und Eber wurden zwei Söhne geboren; der Name des einen Peleg, weil zu seiner Zeit die Erde verteilt ward, und der Name seines Bruders Joktan. Und Joktan zeugte Almodad und Seleph und Hazarmaphet und Jerah und Hadoram und Usal und Dikla und Obal und Abimael und Seba und Ophir und Hevila und Jobab; diese alle sind Söhne Joktans. Und ihre Wohnung war von Mesa gen Sephar, das Gebirge des Ostens. Das sind die Söhne Sems nach ihren Geschlechtern, nach ihren Sprachen, in ihren Ländern, nach ihren Völkerschaften. Das sind die Geschlechter der Söhne Noah's nach ihren Geschlechtern, in ihren Völkerschaften; und von denen sind ausgebreitet die Völker auf der Erde nach der Flut. Turm zu Babel, Verwirrung der Sprachen.Und es war auf der ganzen Erde eine Sprache und eine Rede. Und es geschah, als sie zogen nach Morgen, da fanden sie eine Ebene im Lande Sinear, und wohnten daselbst. Und sie sprachen einer zu dem anderen: Wohlan, wir wollen Ziegeln machen und brennen. Und die Ziegeln dienten ihnen zu Steinen, und das Erdharz diente ihnen zu Mörtel. Und sie sprachen: Wohlan, wir wollen uns eine Stadt bauen und einen Turm, dessen Spitze reiche bis in den Himmel, und wollen uns ein Denkmal machen, damit wir nicht zerstreut werden über die ganze Erde. Da kam Jahwe herab, um die Stadt und den Turm zu sehen, welche die Söhne der Menschen bauten. Und Jahwe sprach: Siehe, es ist ein Volk, und eine Sprache ihnen allen, und das beginnen sie zu tun; und nun wird ihnen nichts verwehrt sein, was sie ersinnen zu tun. Wohlan! wir wollen niedersteigen, und daselbst ihre Sprache verwirren, daß sie nicht verstehen einer des anderen Sprache. Und so zerstreute sie Jahwe von dannen über die ganze Erde, und sie hörten auf die Stadt zu bauen. Daher nennt man ihren Namen Babel; denn daselbst verwirrte Jahwe die Sprache der ganzen Erde, und von dannen zerstreute sie Jahwe über die ganze Erde. Geschlechtsregister der Patriarchen von Sem bis Abraham.Geschlechtsregister der Patriarchen von Sem bis Abraham.Das ist die Geschichte Sems: Sem war hundert Jahre alt, da zeugte er Arphachsad, zwei Jahre nach der Flut. Und Sem lebte nach Erzeugung Arphachsads fünfhundert Jahre, und zeugte Söhne und Töchter. Und Arphachsad hatte fünfunddreißig Jahre gelebt, da zeugte er Selah. Und Arphachsad lebte nach Erzeugung Selahs vierhundertunddrei Jahre, und zeugte Söhne und Töchter. Und Selah hatte dreißig Jahre gelebt, da zeugte er Eber. Und Selah lebte nach Erzeugung Ebers vierhundert und drei Jahre, und zeugte Söhne und Töchter. Und Eber lebte vierunddreißig Jahre, da zeugte er Peleg. Und Eber lebte nach Erzeugung Pelegs vierhundertunddreißig Jahre, und zeugte Söhne und Töchter. Und Peleg lebte dreißig Jahre, da zeugte er Regu. Und Peleg lebte nach Erzeugung Regu's zweihundertundneun Jahre, und zeugte Söhne und Töchter. Und Regu lebte zwei und dreißig Jahre, da zeugte er Serug. Und Regu lebte nach Erzeugung Serugs zweihundertundsieben Jahre, und zeugte Söhne und Töchter. Und Serug lebte dreißig Jahre, da zeugte er Nahor. Und Serug lebte nach Erzeugung Nahors zweihundert Jahre, und zeugte Söhne und Töchter. Und Nahor lebte neunundzwanzig Jahre, da zeugte er Therah. Und Nahor lebte nach Erzeugung Therahs hundertundneunzehn Jahre, und zeugte Söhne und Töchter. Und Therah lebte siebzig Jahre, da zeugte er Abram, Nahor und Haran. Und das ist die Geschichte Therahs: Therah zeugte Abram, Nahor und Haran, und Haran zeugte Lot. Und Haran starb vor Therah, seinem Vater, im Lande seiner Heimat, zu Ur in Chaldäa. Und es nahmen sich Abram und Nahor Weiber; der Name des Weibes Abrams war Sarai, und der Name des Weibes Nahors Milka, die Tochter Harans, des Vaters der Milka und des Vaters der Jiska. Sarai aber war unfruchtbar, sie hatte kein Kind. Da nahm Therah Abram, seinen Sohn, und Lot, den Sohn Harans, seines Sohnes, und Sarai, seine Schnur, das Weib Abrams, seines Sohnes, und sie gingen mit ihnen aus Ur in Chaldäa, um in das Land Kanaan zu ziehen; und sie kamen bis Haran und wohnten daselbst. Und die Tage Therahs waren zweihundertundfünf Jahre, da starb Therah in Haran. Abrahams und Lots Zug nach Kanaan und Ägypten.Und Jahwe sprach zu Abram: Ziehe aus deinem Lande und aus deiner Heimat und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen werde. Und ich will dich machen zu einem großen Volke, und will dich segnen, und deinen Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein. Und ich will segnen, die dich segnen, und die dich lästern, will ich verfluchen; und durch dich werden gesegnet alle Geschlechter der Erde. Da zog Abram fort, so wie ihm Jahwe gesagt, und Lot zog mit ihm. Abram aber war fünf und siebzig Jahre alt, als er aus Haran zog. Und Abram nahm Sarai, sein Weib, und Lot, seines Bruders Sohn, und alle ihre Habe, die sie gewonnen, und die Seelen, die sie erworben in Haran. Und sie zogen aus, um zu gehen ins Land Kanaan, und sie kamen ins Land Kanaan. Und Abram durchzog das Land bis an den Ort Sichem, bis an die Eiche More. Die Kananiter aber waren damals im Lande. Da erschien Jahwe dem Abram, und sprach: Deinem Samen will ich dieses Land geben. Und er baute daselbst Jahwe, der ihm erschienen, einen Altar. Und er brach auf von dannen gegen das Gebirge, morgenwärts von Bethel, und schlug sein Zelt aus, Bethel gegen Abend, und Ai gegen Morgen, und baute daselbst Jahwe einen Altar, und rief den Namen Jahwe's an. Und Abram zog nach und nach weiter in den Süden. Und es war Hunger im Lande; da zog Abram hinab gen Ägypten, daselbst sich auszuhalten; denn schwer war der Hunger im Lande. Und es geschah, als er sich Ägypten näherte, da sprach er zu Sarai, seinem Weibe: Siehe, ich weiß, daß du ein Weib schön von Ansehn bist. Und es wird geschehen, wenn dich die Ägypter sehen, so werden sie sagen: Sie ist sein Weib, und werden mich ermorden, dich aber leben lassen. Sage doch, du seiest meine Schwester, auf daß es mir wohlgehe um deinetwillen, und meine Seele lebe deinethalben. Und es geschah, als Abram gen Ägypten kam, da sahen die Ägypter das Weib, daß sie sehr schön war. Und die Obersten Pharao's sahen sie, und priesen sie dem Pharao; und das Weib ward genommen ins Haus Pharao's. Und dem Abram tat er Gutes um ihret willen, und er erhielt Schafe und Rinder und Esel und Knechte und Mägde und Eselinnen und Kamele. Aber Jahwe schlug Pharao mit großen Plagen und sein Haus, wegen der Sarai, des Weibes Abrams. Da rief Pharao den Abram und sprach: Warum hast du mir das getan? Warum sagtest du mir nicht, daß sie dein Weib sei? Warum sprachst du: Sie ist meine Schwester, so daß ich sie mir nahm zum Weibe? Und nun, siehe, da ist dein Weib, nimm sie und gehe. Und Pharao entbot seinet wegen Männer, die geleiteten ihn und sein Weib und alles, was sein war. Abraham trennt sich von Lot.Und Abram zog heraus aus Ägypten, er und sein Weib und alles, was sein war, und Lot mit ihm, in den Süden [des Landes]. Abram war sehr reich an Herden, an Silber und an Gold. Und er zog auf seiner Wanderung von Süden bis gen Bethel, bis zu dem Ort, wo sein Zelt gewesen vordem, zwischen Bethel und Ai, an den Ort des Altars, den er gebauet früherhin. Und Abram rief daselbst den Namen Jahwe's an. Aber auch Lot, der mit Abram zog, hatte Schafe und Rinder und Zelte. Und das Land trug sie nicht, daß sie bei einander blieben; denn ihre Habe war groß, und sie konnten nicht bei einander bleiben. Und es war Streit zwischen den Hirten von Abrams Vieh und den Hirten von Lots Vieh. Die Kananiter aber und die Pheresiter wohnten damals im Lande. Da sprach Abram zu Lot: Laß doch keinen Streit sein zwischen mir und dir, und zwischen meinen und deinen Hirten; denn Brüder sind wir ja! Liegt nicht das ganze Land vor dir? Scheide dich doch von mir! Willst du zur Linken, so wende ich mich zur Rechten; und willst du zur Rechten, so wende ich mich zur Linken. Da erhob Lot seine Augen, und schaute den ganzen Kreis des Jordans, daß er ganz gewässert war, bevor Jahwe Sodom und Gomorra verderbte, wie ein Garten Gottes, wie das Land Ägypten, gen Zoar hin. Und Lot wählte sich den ganzen Kreis des Jordans, und brach auf von Morgen; und sie schieden einer von dem anderen. Abram wohnte im Lande Kanaan, und Lot wohnte in den Städten des Jordankreises, und schlug seine Zelte bis gen Sodom. Die Leute von Sodom aber waren böse, und sündigten sehr gegen Jahwe. Und Jahwe sprach zu Abram, nachdem sich Lot von ihm geschieden: Erhebe doch deine Augen, und schaue von dem Orte, wo du bist, gen Mitternacht und gen Mittag und gen Morgen und gen Abend. Denn das ganze Land, welches du siehst, will ich dir geben und deinem Samen ewiglich. Und ich mache deinen Samen wie den Staub der Erde, daß, wenn jemand vermag den Staub der Erde zu zählen, auch dein Same wird gezählt werden. Mache dich auf und ziehe durch das Land nach seiner Länge und nach seiner Breite; denn dir will ich's geben. Und Abram schlug seine Zelte auf, und kam und wohnte unter den Eichen Mamre's, die bei Hebron sind, und baute daselbst Jahwe einen Altar. Abrahams Kriegzug und Befreiung der Bewohner von Sodom.Und es geschah zur Zeit Amraphels, König von Sinear, Ariochs, Königs von Elasar, Kedorlaomers, Königs von Elam, und Thideals, Königs der Heiden, daß sie Krieg führten mit Bera, König von Sodom, und mit Birsa, König von Gomorra, Sineab, König von Adama, und Semeber, König von Zeboim, und dem Könige von Bela, das ist Zoar. Alle diese kamen zusammen ins Tal Siddim, das ist das Salzmeer. Zwölf Jahre hatten sie Kedorlaomer gedient, und im dreizehnten Jahre fielen sie ab. Und im vierzehnten Jahre kam Kedorlaomer und die Könige, welche mit ihm waren, und schlugen die Rephäer zu Astaroth-Karnaim und die Susiten zu Ham und die Emiten zu SaveKirjathaim und die Horiter aus ihrem Gebirge Seir bis zur Eiche Paran, welche an der Wüste. Und sie wandten sich, und kamen an die Gerichtsquelle, das ist Kades, und schlugen das ganze Land der Amalekiter, und auch die Amoriter, welche zu Chazazon-Thamar wohnten. Da zog aus der König von Sodom und der König von Gomorra und der König von Adama und der König von Zeboim und der König von Bela, das ist Zoar, und stellten sich gegen sie in Schlachtordnung im Tale Siddim, gegen Kedorlaomer, König von Elam, und Thideal, König der Heiden, und Amraphel, König von Sinear, und Arioch, König von Elasar, vier Könige gegen fünf. Im Tale Siddim aber waren viele Quellen von Erdharz. Und der König von Sodom und Gomorra wurden in die Flucht geschlagen, und fielen daselbst, und die Übrigen flohen auf das Gebirge. Da nahmen sie alle Habe von Sodom und Gomorra und alle ihre Speise und zogen davon. Und sie nahmen Lot und seine Habe, den Bruderssohn Abrams, und zogen davon; er wohnte aber zu Sodom. Da kam ein Entronnener, und berichtete es Abram, dem Hebräer; er wohnte aber unter den Eichen Mamre's, des Amoriters, des Bruders Eskols und Aners, welche Verbündete von Abram waren. Und als Abram hörte, daß sein Bruder weggeführt worden, da ließ er ausziehen seine Geübten, seine Hausgebornen, dreihundertundachtzehn, und jagte nach bis gen Dan. Und er teilte sich und fiel über sie her des Nachts, er und seine Knechte, und schlug sie, und verfolgte sie bis gen Hoba, welches links von Damaskus liegt. Und er brachte alle Habe zurück, und auch Lot, seinen Bruder, und seine Habe brachte er zurück, und auch die Weiber und das Volk. Da zog der König von Sodom aus ihm entgegen, nachdem er zurückgekehrt von der Niederlage des Kedorlaomer und der Könige, welche mit ihm waren, ins Tal Save, das ist das Königstal. Und Melchisedek, König von Salem, brachte Brot und Wein; er war aber Priester Gottes, des Höchsten; und segnete ihn, und sprach: Gesegnet sei Abram von Gott, dem Höchsten, Schöpfer des Himmels und der Erde! Und gepriesen sei Gott, der Höchste, der deine Feinde gab in deine Hand; und er gab ihm den Zehnten von allem! Und der König von Sodom sprach zu Abram: Gib mir die Seelen, und die Habe nimm für dich. Da sprach Abram zum Könige von Sodom: Ich erhebe meine Hand zu Jahwe, dem höchsten Gott, Schöpfer des Himmels und der Erde, daß ich weder Faden, noch Schuhriemen, daß ich nichts nehme von allem, was dein ist, damit du nicht sagst, ich habe Abram reich gemacht; außer nur was die Knechte gegessen, und den Anteil der Männer, welche mit mir gezogen, Aners, Escols, Mamre's; sie mögen ihren Anteil nehmen. Bund Jahwes mit Abraham, Verheißung des Landes Kanaan.Nach diesen Dingen geschah das Wort Jahwe's an Abram im Gesichte, und sprach: Fürchte dich nicht, Abram, ich bin dein Schild, dein sehr großer Lohn. Und Abram sprach: Herr, Jahwe, was willst du mir geben? Gehe ich doch kinderlos dahin, und der Besitzer meines Hauses ist der Damaszener Elieser. Und er sprach: Siehe, du hast mir keinen Samen gegeben, und mein Hausgeborner wird mich beerben. Und siehe, es geschah das Wort Jahwe's an ihn, und sprach: Nicht dieser soll dich beerben, sondern der aus deinen Lenden kommt, der soll dich beerben. Und er führte ihn hinaus, und sprach: Schaue gen Himmel, und zähle die Sterne, wenn du vermagst sie zu zählen. Und er sprach zu ihm: So soll dein Same sein. Und er glaubte Jahwe, und er rechnete es ihm zu als Gerechtigkeit. Und er sprach zu ihm: Ich Jahwe, der dich ausgeführt aus Ur in Chaldäa, um dir dies Land zu geben zum Besitze. Und er sprach: Herr, Jahwe, woran kann ich erkennen, daß ich's besitzen werde? Und er sprach zu ihm: Bringe mir eine dreijährige Kuh und eine dreijährige Ziege und einen dreijährigen Widder und eine Turteltaube und eine junge Taube. Da brachte er ihm alle diese, und zerteilte sie in der Mitte, und legte eine jede Hälfte der anderen gegenüber; aber die Vögel zerteilte er nicht. Und die Raubvögel fielen auf die Stücke, aber Abram scheuchte sie weg. Und als die Sonne untergehen wollte, da fiel ein tiefer Schlaf aus Abram; und siehe, ein Schrecken, eine große Finsternis fiel auf ihn. Und er sprach zu Abram: Wissen sollst du, daß dein Same Fremdling sein wird in einem Lande, das nicht sein ist; und sie werden ihnen dienen, und sie werden sie drücken vierhundert Jahre. Aber auch werde ich das Volk, welchem sie dienen werden, richten, und darnach sollen sie ausziehen mit großer Habe. Du aber sollst zu deinen Vätern gehen in Frieden; du sollst begraben werden in glücklichem Alter. Und im vierten Geschlechte werden sie hierher zurückkehren; denn nicht voll ist die Schuld der Amoriter bis hierher. Und als die Sonne untergegangen, und Finsternis war; siehe, da war ein rauchender Ofen und eine Feuerflamme, welche hindurchfuhr zwischen jenen Stücken. An selbigem Tage schloß Jahwe mit Abram einen Bund, und sprach: Deinem Samen gebe ich dieses Land vom Strome Ägyptens bis zum großen Strome, dem Strome Phrat, das Land der Keniter und der Kenisiter und der Kadmoniter und der Hethiter und der Pheresiter und der Rephäer und der Amoriter und der Kananiter und der Gergesiter und der Jebusiter. Hagar, Abrahams Kebsweib, gebiert Ismael.Und Sarai, Abrams Weib, gebar ihm nicht; sie hatte aber eine ägyptische Magd, ihr Name Hagar. Da sprach Sarai zu Abram: Siehe, mich hat Jahwe verschlossen, daß ich nicht gebäre; wohne doch meiner Magd bei, vielleicht werde ich aus ihr erbaut. Und Abram gehorchte der Stimme Sarahs. Da nahm Sarai, Abrams Weib, die Ägypterin Hagar, ihre Magd, nach Verlauf von zehn Jahren, seit Abram wohnte im Lande Kanaan, und gab sie Abram, ihrem Manne, zum Weibe. Und er wohnte Hagar bei, und sie ward schwanger; und da sie sah, daß sie schwanger geworden, so war ihre Gebieterin gering geachtet in ihren Augen. Da sprach Sarai zu Abram: Mein Unrecht kommt auf dich! Ich habe meine Magd an deinen Busen gelegt; und da sie sieht, daß sie schwanger geworden, so bin ich gering geachtet in ihren Augen; Jahwe richte zwischen mir und dir! Und Abram sprach zu Sarai: Siehe, deine Magd ist in deiner Hand; tue ihr, wie es dir gut däucht. Da demütigte sie Sarai, und sie entfloh ihr. Da fand sie der Engel Jahwe's an der Wasserquelle in der Wüste, an der Quelle aus dem Wege nach Sur. Und er sprach: Hagar, Magd Sarai's, woher kommst du, und wohin gehst du? Und sie sprach: Meiner Gebieterin Sarai entfliehe ich. Und der Engel Jahwe's sprach zu ihr: Kehre zurück zu deiner Gebieterin, und demütige dich unter ihre Hand. Und der Engel sprach zu ihr: Mehren will ich deinen Samen, daß er nicht gezählt werde vor Menge. Und der Engel Jahwe's sprach zu ihr: Siehe, du bist schwanger, und wirst einen Sohn gebären, des Namen sollst du Ismael (d.h. Gott hört) nennen; denn gehört hat Jahwe auf dein Elend. Und er wird ein Waldesel von Mensch sein; seine Hand gegen alle, und aller Hand gegen ihn; und östlich von allen seinen Brüdern wird er wohnen. Und sie nannte den Namen Jahwe's, der mit ihr geredet: Du bist der Gott des Schauens, und sprach: Schau' ich hier auch nach dem Schauen? Daher heißt man den Brunnen: Brunnen des lebendigen Schauens; siehe, er ist zwischen Kades und Bered. Und Hagar gebar dem Abram einen Sohn, und Abram nannte den Namen seines Sohnes, welchen ihm Hagar gebar, Ismael. Abram war sechsundachtzig Jahre alt, als Hagar dem Abram Ismael gebar. Gottes Bund mit Abraham, Isaaks Verheißung, Einsetzung der Beschneidung.Und als Abram neunundneunzig Jahre alt war, erschien ihm Jahwe, und sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige, wandle vor mir und sei fromm: so will ich einen Bund machen zwischen mir und dir, und dich mehren gar sehr. Da fiel Abram auf sein Angesicht, und Gott redete mit ihm, und sprach: Siehe, ich habe meinen Bund mit dir, und du sollst Vater eines Haufens von Völkern werden. Und nicht soll man fürder deinen Namen Abram nennen, sondern dein Name soll Abraham sein; denn zum Vater eines Haufens von Völkern mache ich dich. Und ich mache dich fruchtbar gar sehr, und mache dich zu Völkern, und Könige sollen aus dir hervorgehen. Und ich errichte meinen Bund zwischen mir und dir und deinem Samen nach dir, nach ihren Geschlechtern, als einen ewigen Bund, daß ich dir Gott sein will und deinem Samen nach dir. Und ich gebe dir und deinem Samen nach dir das Land deines Aufenthaltes, das ganze Land Kanaan, zum ewigen Eigentum, und will ihr Gott sein. Und Gott sprach zu Abraham: Du aber halte meinen Bund, du und dein Same nach dir, nach ihren Geschlechtern. Das ist mein Bund, welchen ihr halten sollt zwischen mir und euch und deinem Samen nach dir, daß von euch alles Männliche beschnitten werde; ihr sollt beschnitten werden am Fleische eurer Vorhaut, und das soll zum Zeichen meines Bundes sein zwischen mir und euch. Acht Tage alt soll von euch alles Männliche beschnitten werden, nach euren Geschlechtern, der Hausgeborne und der mit Geld Erkaufte, jeglicher von den Söhnen der Fremde, wer nicht von deinem Samen ist; beschnitten werde dein Hausgeborner und dein mit Geld Erkaufter; und so soll mein Bund an eurem Fleische sein, als ein ewiger Bund. Und ein unbeschnittener Mann, der nicht beschnitten worden am Fleische seiner Vorhaut; es werde ausgerottet selbige Seele aus ihrem Volke; meinen Bund hat er gebrochen. Und Gott sprach zu Abraham: Sarai, dein Weib, ihren Namen sollst du nicht Sarai nennen, sondern Sara soll ihr Name sein. Und ich segne sie, und auch von ihr gebe ich dir einen Sohn; ich segne sie, und sie soll zu Völkern werden, Könige von Völkern sollen aus ihr kommen. Da fiel Abraham auf sein Angesicht, und lachte, und sprach in seinem Herzen: Wird wohl einem Hundertjährigen geboren, und wird Sara, wird die Neunzigjährige gebären? Und Abraham sprach zu Gott: Möge Ismael leben vor dir! Und Gott sprach: Gewiß! Sara, dein Weib, gebiert einen Sohn, und du sollst seinen Namen Isaak nennen, und ich will meinen Bund mit ihm errichten, als einen ewigen Bund für seinen Samen nach ihm. Und um Ismael erhöre ich dich: Siehe, ich segne ihn, und mache ihn fruchtbar, und mehre ihn gar sehr; zwölf Fürsten soll er zeugen, und ich mache ihn zu einem großen Volke. Und meinen Bund errichte ich mit Isaak, welchen dir Sara gebären wird um diese Zeit im anderen Jahre. Und als er seine Rede mit ihm geendigt, stieg Gott auf von Abraham, Da nahm Abraham Ismael, seinen Sohn, und alle seine Hausgebornen und alle seine mit Geld Erkauften, alles Männliche unter den Leuten seines Hauses, und beschnitt das Fleisch ihrer Vorhaut an diesem selbigen Tage, so wie Gott mit ihm geredet. Abraham aber war neunundneunzig Jahre alt, als er beschnitten ward am Fleische seiner Vorhaut; und Ismael, sein Sohn, war dreizehn Jahre alt, als er beschnitten ward am Fleische seiner Vorhaut. An diesem selbigen Tage ward beschnitten Abraham und Ismael, sein Sohn; und alle Leute seines Hauses, Hausgeborne und mit Geld Erkaufte von Söhnen der Fremde, wurden beschnitten mit ihm. Erscheinung Jahwe's und zweier Engel bei Abraham; Isaak wird nochmals verheißen; die Zerstörung Sodoms geoffenbart.Und es erschien ihm Jahwe bei den Eichen Mamre's; er aber saß an der Türe seines Zeltes bei der Hitze des Tages. Und er erhob seine Augen und schaute, und siehe, drei Männer standen vor ihm. Und als er sie sah, lief er ihnen entgegen aus der Türe seines Zeltes, und beugte sich nieder zur Erde, und sprach: Herr, habe ich Gnade gefunden in deinen Augen, so gehe doch nicht vorüber vor deinem Knechte. Lasst doch ein wenig Wasser bringen, und wascht eure Füße, und lasst euch nieder unter dem Baume. Und ich will einen Bissen Brots bringen, und stärkt euer Herz; darnach mögt ihr weiter gehen; denn darum seid ihr vorübergezogen bei eurem Knechte. Und sie sprachen: Tue also, wie du gesagt hast. Da eilte Abraham in das Zelt zu Sara, und sprach: Hole eilend drei Maß Weißmehl, knete und backe Kuchen! Und zu den Rindern lief Abraham, und nahm ein Kalb, zart und gut, und gab's dem Knappen, der eilte es zuzubereiten. Und er nahm Rahm und Milch und das Kalb, welches er zubereitet, und setzte es ihnen vor; er aber stand vor ihnen unter dem Baume, und sie aßen. Da sprachen sie zu ihm: Wo ist Sara, dein Weib? Und er sprach: Siehe, im Zelte. Und er sprach: Wieder werde ich kommen zu dir im anderen Jahre, und siehe, Sara, dein Weib, wird einen Sohn haben. Und Sara hörte es in der Türe des Zeltes, das hinter ihm war. Abraham aber und Sara waren alt, in die Jahre gekommen; es hatte aufgehört Sara zu gehen nach der Weiber Weise. Und Sara lachte in ihrem Herzen, und sprach: Nachdem ich verblüht bin, soll ich Wollust pflegen, und mein Herr ist alt! Da sprach Jahwe zu Abraham: Warum doch lacht Sara und spricht: Werde ich auch wirklich gebären, da ich alt bin? Ist für Jahwe etwas unmöglich? Um diese Zeit werde ich wieder zu dir kommen im anderen Jahre, und Sara wird einen Sohn haben. Und Sara leugnete und sprach: Ich habe nicht gelacht; denn sie fürchtete sich. Und er sprach: Nein! du hast gelacht. Da erhoben sich die Männer von dannen, und wandten sich gen Sodom; Abraham aber ging mit ihnen, sie zu geleiten. Und Jahwe sprach: Soll ich verbergen vor Abraham, was ich tun will? Wird doch Abraham ein großes und starkes Volk werden, und mit ihm werden sich segnen alle Völker der Erde. Denn ich habe ihn erwählt, aus daß er seinen Söhnen und seinem Hause nach ihm gebiete, daß sie den Weg Jahwe's halten, Gerechtigkeit und Recht zu tun, aus daß Jahwe aus Abraham kommen lasse, was er ihm verheißen. Und Jahwe sprach: Das Geschrei über Sodom und Gomorra ist groß, und ihre Sünde sehr schwer. So will ich denn hinabgehen, und sehen, ob sie nach dem Geschrei davon, das vor mich gekommen, völlig getan, oder ob nicht, will ich wissen. Da wandten sich die Männer von dannen, und gingen gen Sodom; Abraham aber blieb noch stehen vor Jahwe. Und Abraham nahte sich, und sprach: Wirst du auch den Gerechten wegraffen mit dem Gottlosen? Vielleicht sind fünfzig Gerechte in der Stadt; willst du sie auch wegraffen, und nicht dem Orte vergeben um der fünfzig Gerechten willen, welche darin sind? Fern sei von dir dergleichen zu tun, den Gerechten zu töten mit dem Gottlosen, daß wie der Gerechte, so der Gottlose sei; fern sei es von dir! Wird der Richter der ganzen Welt nicht Gerechtigkeit üben? Und Jahwe sprach: Wenn ich zu Sodom fünfzig Gerechte finde in der Stadt, so vergebe ich dem ganzen Orte um ihretwillen. Da antwortete Abraham, und sprach: Ach! siehe, ich unterwinde mich zu reden mit dem Herrn, obschon ich Staub und Asche. Vielleicht fehlen an den fünfzig Gerechten fünf, willst du wegen der fünf die ganze Stadt verderben? Und er sprach: Ich will sie nicht verderben, wenn ich daselbst fünfundvierzig finde. Und er fuhr fort mit ihm zu reden, und sprach: Vielleicht werden daselbst vierzig gefunden. Und er sprach: Ich will's nicht tun um der vierzig willen. Und er sprach: Ach! möge doch der Herr nicht zürnen, daß ich rede! Vielleicht werden daselbst dreißig gefunden. Und er sprach: Ich will's nicht tun, wenn ich daselbst dreißig finde. Und er sprach: Ach! siehe, ich unterwinde mich zu reden mit dem Herrn! Vielleicht werden daselbst zwanzig gefunden. Und er sprach: Ich will sie nicht verderben um der zwanzig willen. Und er sprach: Ach! möge doch der Herr nicht zürnen, daß ich nur noch dies Mal rede! Vielleicht werden daselbst zehn gefunden. Und er sprach: Ich will sie nicht verderben um der zehn willen. Und Jahwe ging weg, als er seine Rede mit Abraham geendigt; Abraham aber kehrte zurück an seinen Ort. Vertilgung Sodoms, Lots Errettung und Verbrechen.Und es kamen die zwei Engel gen Sodom des Abends; Lot aber saß im Tore von Sodom. Und als Lot sie sah, erhob er sich ihnen entgegen, und beugte sich mit dem Angesichte zur Erde, und sprach: Wohlan, meine Herren, kehrt doch ein zum Hause eures Knechtes, und übernachtet, und wascht eure Füße; dann macht ihr euch des Morgens auf, und zieht eure Straße. Und sie sprachen: Nein! sondern auf der Gasse wollen wir übernachten. Und er drang sehr in sie, da kehrten sie bei ihm ein und traten in sein Haus. Und er bereitete ihnen ein Mahl, und buk ungesäuerte Kuchen, und sie aßen. Noch hatten sie sich nicht gelegt, da umgaben die Männer der Stadt, die Männer von Sodom, das Haus, vom Knaben bis zum Greis, das ganze Volk zusammen. Und sie riefen Lot, und sprachen zu ihm: Wo sind die Männer, welche zu dir gekommen diese Nacht? Führe sie heraus zu uns, daß wir sie erkennen! Da ging Lot heraus zu ihnen vor die Türe, und schloß die Türe hinter sich zu. Und er sprach: Tuet doch nicht übel, meine Brüder! Siehe, ich habe zwei Töchter, die noch keinen Mann erkannt; ich will sie herausbringen zu euch, und tut ihnen, wie es euch gut däucht; nur diesen Männern tut nichts; denn darum sind sie eingegangen unter den Schatten meines Daches. Und sie sprachen: Zurück da! Und sie sprachen: Der eine ist gekommen als Fremdling, und will den Richter machen? Nun wollen wir es ärger machen mit dir, als mit jenen! Und sie drangen hart ein auf den Mann, auf Lot, und nahten, die Türe zu erbrechen. Da streckten die Männer ihre Hand aus, und zogen Lot zu sich hinein ins Haus, und verschlossen die Türe. Und die Männer, welche vor der Türe des Hauses waren, schlugen sie mit Blindheit vom Kleinen bis zum Großen; und sie mühten sich ab die Türe zu finden. Und es sprachen die Männer zu Lot: Wen du noch hier hast, Eidam und deine Söhne und deine Töchter und alle, die dir angehören in der Stadt, führe sie heraus aus dem Orte. Denn wir wollen diesen Ort verderben; denn groß ist das Geschrei über sie vor Jahwe, und er hat uns gesandt, die Stadt zu verderben. Da ging Lot hinaus, und redete mit seinen Eidamen, die seine Töchter nehmen wollten, und sprach: Macht euch auf, geht aus diesem Orte, denn Jahwe wird die Stadt verderben. Aber er erschien wie einer, der scherzt, in den Augen seiner Eidame. Und wie die Morgenröte aufging, drängten die Engel Lot, und sprachen: Mache dich auf, nimm dein Weib und deine zwei Töchter, die vorhanden sind, damit du nicht umkommst durch die Missetat dieser Stadt. Und als er zauderte, ergriffen die Männer seine Hand und die Hand seines Weibes und die Hand seiner zwei Töchter, weil Jahwe seiner schonen wollte, und führten ihn fort, und ließen ihn draußen vor der Stadt. Und als sie ihn hinausgeführt, sprach einer von ihnen: Rette dich um deines Lebens willen, schaue nicht hinter dich, und bleibe nicht stehen in dem ganzen Kreise; auf das Gebirge rette dich, damit du nicht umkommst. Und Lot sprach zu ihnen: Ach nein, Herr! Siehe doch, dein Knecht hat Gnade gefunden in deinen Augen, und groß war deine Liebe, die du an mir getan, mein Leben zu erhalten; aber ich kann mich nicht retten auf das Gebirge, es möchte mich das Verderben erreichen, daß ich stürbe. Siehe doch, diese Stadt ist nahe, um dahin zu fliehen, und sie ist klein; dahin möchte ich mich retten — ist sie nicht klein — daß meine Seele lebe? Und er sprach zu ihm: Siehe, ich nehme Rücksicht auf dich auch in diesem Stücke, daß ich nicht die Stadt umkehre, von welcher du redest. Eile, rette dich dahin; denn ich kann nichts tun, bis daß du dahin gekommen. Daher nennt man den Namen dieser Stadt Zoar (d.h. klein). Die Sonne ging auf über der Erde, als Lot einging in Zoar. Und Jahwe ließ Schwefel und Feuer regnen über Sodom und Gomorra, von Jahwe herab vom Himmel, und kehrte diese Städte um und den ganzen Kreis und alle Bewohner der Städte und das Gewächs des Erdbodens. Aber sein Weib schaute hinter sich, und ward zu einer Säule von Salz. Und Abraham machte sich des Morgens auf an den Ort, da er gestanden vor Jahwe, und blickte hin nach Sodom und Gomorra und nach dem ganzen Lande des Kreises, und schaute, und siehe, ein Rauch stieg auf von der Erde, wie der Rauch des Ofens. Und es geschah, als Gott die Städte des Kreises verderbte, da gedachte Gott an Abraham, und geleitete Lot aus der Umkehrung, da er die Städte umkehrte, in welchen Lot wohnte. Und Lot zog hinaus aus Zoar, und wohnte auf dem Gebirge, und seine beiden Töchter mit ihm; denn er fürchtete sich zu Zoar zu bleiben. Und er wohnte in einer Höhle, er und seine beiden Töchter. Da sprach die ältere zu der jüngern: Unser Vater ist alt, und kein Mann ist mehr auf Erden, uns beizuwohnen nach der Weise aller Welt; komm, laß uns unsrem Vater Wein zu trinken geben, und bei ihm liegen, daß wir uns Samen erwecken von unsrem Vater. Und so gaben sie ihrem Vater Wein zu trinken in selbiger Nacht, und die ältere ging hinein, und legte sich zu ihrem Vater; und er wußte nicht darum, wie sie sich legte und wie sie aufstand. Und es geschah am anderen Morgen, da sprach die ältere zur jüngeren: Siehe, ich habe vorige Nacht bei meinen, Vater gelegen; laß uns ihm Wein zu trinken geben auch diese Nacht, und gehe hinein und lege dich zu ihm, daß wir uns Samen erwecken von unsrem Vater. Und so gaben sie auch selbige Nacht ihrem Vater Wein zu trinken. Und die jüngere machte sich auf, und legte sich zu ihm; und er wußte nicht darum, wie sie sich legte und wie sie aufstand. Und die beiden Töchter Lots wurden schwanger von ihrem Vater. Und die älteste gebar einen Sohn, und nannte seinen Namen Moab (d.h. vom Vater); das ist der Vater der Moabiter bis auf diesen Tag. Und die jüngere auch gebar einen Sohn, und nannte seinen Namen Ben Ammi (d.h. Sohn meines Volks); das ist der Vater der Söhne Ammons bis auf diesen Tag. Abrahams Aufenthalt zu Gerar, Sara wird von Abimelech genommen und wieder gegeben.Und Abraham brach auf von dannen nach dem Lande gegen Süden, und wohnte zwischen Kades und Sur, und hielt sich in Gerar auf. Und Abraham sprach zu Sara, seinem Weibe: Sie ist meine Schwester. Da sandte Abimelech, König von Gerar, und nahm Sara weg. Aber Gott kam zu Abimelech im Traume des Nachts, und sprach zu ihm: Siehe, du bist des Todes um des Weibes willen, das du genommen, da sie doch eines Mannes Eheweib. Abimelech aber hatte sich ihr nicht genaht. Und er sprach: Herr, willst du auch gerechte Leute töten? Hat er nicht zu mir gesagt: Sie ist meine Schwester, und auch sie hat gesagt: Er ist mein Bruder? In Unschuld meines Herzens und Reinheit meiner Hände habe ich dies getan. Und Gott sprach zu ihm im Traume: Auch ich weiß, daß du in Unschuld deines Herzens dies getan; und ich hinderte dich auch gegen mich zu sündigen; darum ließ ich dir's nicht zu sie zu berühren. Und nun gib das Weib dem Manne zurück, denn er ist ein Prophet, und er wird für dich beten, daß du lebst; wo du aber sie nicht zurückgibst, so wisse, daß du sterben mußt, du und alles, was dein ist. Da machte sich Abimelech des Morgens auf, und rief alle seine Knechte, und redete alle diese Worte vor ihren Ohren, und die Männer fürchteten sich sehr. Und Abimelech rief Abraham, und sprach zu ihm: Was hast du uns getan, und was habe ich gegen dich gesündigt, daß du auf mich und auf mein Reich eine so große Sünde gebracht? Taten, die man nicht tun soll, hast du an mir getan. Und Abimelech sprach zu Abraham: Was hast du gesehen, daß du solches getan? Und Abraham sprach: Ich dachte, gewiß ist keine Furcht Gottes an diesem Orte, und sie werden mich ermorden um meines Weibes willen. Und auch wahrhaftig ist sie meine Schwester, die Tochter meines Vaters, nur nicht die Tochter meiner Mutter, und ist mein Weib geworden. Und es geschah, als Gott mich wanderen ließ aus meines Vaters Hause, da sprach ich zu ihr: Diese Liebe tue an mir; an jedem Orte, wo wir hinkommen, sage von mir: Er ist mein Bruder. Da nahm Abimelech Schafe und Rinder und Knechte und Mägde, und gab sie dem Abraham, und stellte ihm zurück sein Weib Sara. Und Abimelech sprach: Siehe, mein Land liegt vor dir; wo es dir gut däucht, wohne. Und zu Sara sprach er: Siehe, ich habe tausend Seckel Silbers deinem Bruder gegeben; siehe, das sei dir eine Augendecke für alles, was geschehen mit dir und mit allen; und so geschieht dir dein Recht. Da betete Abraham zu Gott, und es heilte Gott Abimelech und sein Weib und seine Mägde, daß sie gebaren. Denn verschlossen hatte Jahwe jeden Mutterleib im Hause Abimelechs, um Sara's, des Weibes Abrahams willen. Ismaels Geburt; Ismaels Austreibung. Bund Abimelechs mit Abraham.Und Jahwe blickte auf Sara, so wie er gesprochen, und Jahwe tat der Sara, so wie er geredet. Und so ward Sara schwanger, und gebar dem Abraham einen Sohn in seinem Alter, um die Zeit, welche Gott gesagt. Und Abraham nannte den Namen seines Sohnes, der ihm geboren war, welchen ihm Sara geboren, Isaak. Und Abraham beschnitt Isaak, seinen Sohn, da er acht Tage alt war, so wie ihm Gott geboten. Abraham aber war hundert Jahre alt, als ihm Isaak, sein Sohn, geboren ward. Und Sara sprach: Lachen hat mir Gott bereitet; wer es hören wird, wird mein lachen. Und sie sprach: Wer sagte dem Abraham; Söhne wird Sara säugen, daß ich einen Sohn geboren in seinem Alter? Und es wuchs der Knabe, und ward entwöhnt, und Abraham machte ein großes Mahl am Tage, da Isaak entwöhnt ward. Da sah Sara den Sohn Hagars, der Ägypterin, welchen sie Abraham geboren, spotten, und sie sprach zu Abraham: Treibe diese Magd aus und ihren Sohn; denn nicht soll erben der Sohn dieser Magd mit meinem Sohne, mit Isaak. Aber das Wort mißfiel Abraham sehr um seines Sohnes willen. Da sprach Gott zu Abraham: Es mißfalle dir nicht um des Knabens und um deiner Magd willen; alles, was Sara dir sagt, gehorche ihrer Stimme, denn in Isaak soll der Same genannt werden. Aber auch den Sohn der Magd, zu einem Volke will ich ihn machen, denn dein Same ist er. Da machte sich Abraham des Morgens auf, und nahm Brot und einen Schlauch Wasser, und gab es der Hagar, indem er es auf ihre Schulter legte, und auch den Knaben, und schickte sie fort. Und sie ging und irrte umher in der Wüste von Beerseba. Und als das Wasser ausging im Schlauche, da warf sie den Knaben unter eines der Gesträuche, und ging weg, und setzte sich gegenüber einen Bogenschuß weit; denn sie sprach: Ich kann nicht dem Sterben des Knaben zusehen. Und sie saß gegenüber, und erhob ihre Stimme, und weinte. Da hörte Gott die Stimme des Knaben, und der Engel Gottes rief Hagar vom Himmel, und sprach zu ihr: Was ist dir, Hagar? Fürchte dich nicht, denn Gott hat die Stimme des Knaben gehört, wo er ist! Steh auf, nimm den Knaben, und faß ihn mit der Hand; denn zu einem großen Volke will ich ihn machen. Und Gott tat ihr die Augen auf, und sie sah einen Wasserbrunnen, und ging hin, und füllte den Schlauch mit Wasser, und tränkte den Knaben. Und Gott war mit dem Knaben, und er wuchs, und wohnte in der Wüste, und ward, als er erwachsen, ein Bogenschütze. Und er wohnte in der Wüste Pharan, und seine Mutter nahm ihm ein Weib aus dem Lande Ägypten. Und es geschah zu selbiger Zeit, da sprach Abimelech und Phichol, sein Heer-Oberster, zu Abraham: Gott ist mit dir in allem, was du tust. Und nun schwöre mir bei Gott hier, daß du nicht untreu sein willst mir und meinen Kindern und Enkeln; gemäß der Liebe, die ich an dir getan, tue an mir und an dem Lande, in welchem du dich aufhältst. Und Abraham sprach: Ich will schwören. Aber es tadelte Abraham den Abimelech um eines Wasserbrunnens willen, den die Knechte Abimelechs weggenommen. Da sprach Abimelech: Ich weiß nicht, wer solches getan; weder hast du es mir berichtet, noch habe ich es gehört außer heute. Und Abraham nahm Schafe und Rinder, und gab sie dem Abimelech; und sie schlossen beide einen Bund. Und Abraham stellte sieben Lämmer besonders. Da sprach Abimelech zu Abraham: Was sollen hier diese sieben Lämmer, die du besonders gestellt? Und er sprach: Die sieben Lämmer sollst du nehmen aus meiner Hand, damit dies mir zum Zeugnis sei, daß ich diesen Brunnen gegraben. Daher nennt man diesen Ort Beerseba (Sieben Brunnen) weil sie beide daselbst geschworen. Und so schlossen sie einen Bund zu Beerseba. Und es machte sich auf Abimelech und Phichol, sein Heer-Oberster, und kehrten zurück ins Land der Philister. Und (Abraham) pflanzte eine Tamariske zu Beerseba, und rief daselbst den Namen Jahwe's an, des ewigen Gottes. Und Abraham hielt sich auf im Lande der Philister eine lange Zeit. Versuchung Abrahams, Isaak zu opfern; neue Verheißungen an Abraham.Und es geschah nach diesen Dingen, daß Gott Abraham versuchte; und er sprach zu ihm: Abraham! Und er sprach: Hier bin ich! Und er sprach: Nimm doch deinen Sohn, deinen einzigen, welchen du lieb hast, Isaak, und ziehe hin ins Land Morijah, und opfere ihn daselbst als Brandopfer auf einem der Berge, welchen ich dir werde sagen. Da machte sich Abraham des Morgens auf, und gürtete seinen Esel, und nahm zwei seiner Knechte mit sich und Isaak, seinen Sohn, und spaltete Holz zum Brandopfer, und machte sich auf, und zog hin an den Ort, welchen ihm Gott gesagt. Am dritten Tage, da erhob Abraham seine Augen, und schaute den Ort von ferne. Da sprach Abraham zu seinen Knechten: Bleibt hier mit dem Esel, ich aber und der Knabe, wir wollen dorthin gehen, und anbeten, und zurückkehren zu euch. Und Abraham nahm das Holz zum Brandopfer, und legte es auf Isaak, seinen Sohn, und nahm in seine Hand das Feuer und das Messer; und so gingen sie beide mit einander. Und Isaak sprach zu Abraham, seinem Vater, und sprach: Mein Vater! Und er sprach: Hier bin ich, mein Sohn! Und er sprach: Siehe, hier ist das Feuer und das Holz; aber wo ist das Schaf zum Brandopfer? Und Abraham sprach: Gott wird sich das Schaf ersehen zum Brandopfer, mein Sohn. Und so gingen sie beide mit einander. Und sie kamen an den Ort, welchen ihm Gott gesagt, und Abraham baute daselbst den Altar, und legte das Holz zurecht, und band Isaak, seinen Sohn, und legte ihn auf den Altar über das Holz. Und Abraham streckte seine Hand aus, und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten. Da rief ihn der Engel Jahwe's vom Himmel, und sprach: Abraham, Abraham! Und er sprach: Hier bin ich! Und er sprach: Lege nicht deine Hand an den Knaben, und tue ihm nichts; denn nun weiß ich, daß du Gott fürchtest, und hast mir nicht deinen Sohn, deinen einzigen, verweigert. Da erhob Abraham seine Augen, und schaute, und siehe, ein Widder war dahinten, verwickelt im Dickicht mit seinen Hörnern; und Abraham ging hin, und nahm den Widder, und opferte ihn zum Brandopfer an seines Sohnes Statt. Und Abraham nannte den Namen selbigen Ortes: Jahwe ersieht, so daß man heutiges Tages sagt: Auf dem Berge Jahwe's wird ersehen. Und der Engel Jahwe's rief Abraham zum zweiten Male vom Himmel, und sprach: Ich schwöre bei mir, spricht Jahwe, daß, weil du solches getan, und deinen Sohn, deinen einzigen, nicht verweigert, daß ich dich segnen will und deinen Samen mehren wie die Sterne des Himmels und wie den Sand am Ufer des Meeres; und dein Same soll besitzen das Tor seiner Feinde. Und es werden sich mit deinem Samen segnen alle Völker der Erde, darum weil du meiner Stimme gehorcht. Und Abraham kehrte zurück zu seinen Knechten, und sie machten sich auf, und zogen mit einander gen Beerseba; und und Abraham wohnte zu Beerseba. Nachricht von Nahors Familie.Und es geschah nach diesen Dingen, da ward dem Abraham berichtet: Siehe, auch Milka hat Söhne geboren Nahor, deinem Bruder: Uz, seinen Erstgeborenen, und Bus, seinen Bruder, und Kemuel, den Vater Arams, und Chesed und Haso und Pildas und Jidlaph und Bethuel. Und Bethuel zeugte Rebecka. Diese acht gebar Milka dem Nahor, dem Bruder Abrahams. Und sein Kebsweib, ihr Name Reuma, sie gebar auch: Thedah und Gaham und Thabas und Maacha. Tod und Begräbnis der Sara, Kauf der Höhle Makphela.Und die Tage Sara's waren hundert und sieben und zwanzig Jahre, die Lebensjahre Sara's. Und Sara starb zu Kirjat-Arba, das ist Hebron, im Lande Kanaan; und Abraham kam, Sara zu beklagen und zu beweinen. Und Abraham machte sich auf von der Seite seiner Leiche, und redete zu den Söhnen Heths, und sprach: Fremdling und Beisaß bin ich bei euch: Gebt mir ein Eigentumsbegräbnis bei euch, damit ich meine Leiche begrabe und von mir tue. Da antworteten die Söhne Heths dem Abraham, und sprachen: O höre uns, mein Herr! Ein Fürst Gottes bist du unter uns, in dem besten unserer Gräber begrabe deine Leiche; keiner von uns wird sein Begräbnis dir versagen, deine Leiche zu begraben. Da stand Abraham auf, und beugte sich vor dem Volke des Landes, vor den Söhnen Heths, und redete mit ihnen, und sprach: Ist es euer Wille, daß ich meine Leiche begrabe und von mir tue, so hört mich, und legt Fürsprache für mich ein bei Ephron, dem Sohne Zoars, daß er mir die Höhle Makphela gebe, die sein ist, die am Ende seines Feldes; für volles Geld gebe er sie mir unter euch zum Eigentumsbegräbnis. Ephron aber wohnte unter den Söhnen Heths. Da antwortete Ephron, der Hethiter, dem Abraham vor den Ohren der Söhne Heths, aller, die zum Tore seiner Stadt eingingen, und sprach: Nein, mein Herr, höre mich! Das Feld gebe ich dir, und die Höhle, welche darin ist, dir gebe ich sie; vor den Augen der Söhne Heths gebe ich sie dir: Begrabe deine Leiche! Da beugte sich Abraham vor dem Volke des Landes, und redete zu Ephron vor den Ohren des Volkes des Landes, und sprach: Möchtest nur du mich hören! Ich gebe das Geld für das Feld, nimm es von mir, so begrabe ich dahin meine Leiche. Da antwortete Ephron dem Abraham, und sprach: O mein Herr, höre mich! Ein Land von vierhundert Seckel Silbers, was ist das zwischen mir und dir? So begrabe deine Leiche! Und Abraham gehorchte dem Ephron. Und Abraham wägte dem Ephron das Geld dar, das er gesagt vor den Ohren der Söhne Heths, vierhundert Seckel Silbers, gangbar beim Kaufmann. Und so ward bestätigt das Feld Ephrons zu Makphela, morgenwärts von Mamre, das Feld und die Höhle darinnen und alle Bäume, die auf dem Felde in seinem ganzen Umkreise ringsum standen, dem Abraham als Eigentum vor den Augen der Söhne Heths, vor allen, die zu dem Tore der Stadt eingingen. Und darnach begrub Abraham Sara, sein Weib, in der Höhle des Feldes zu Makphela, morgenwärts von Mamre, das ist Hebron, im Lande Kanaan. Und so ward bestätigt das Feld und die Höhle darin, dem Abraham zum Eigentumsbegräbnis von den Söhnen Heths. Werbung der Rebecka, des Weibes Isaaks.Und Abraham war alt, in die Jahre gekommen, und Jahwe hatte ihn gesegnet in allem. Da sprach Abraham zu seinem Knechte, dem Ältesten seines Hauses, dem Aufseher über alles, was sein war: Lege doch deine Hand unter meine Hüfte und laß mich dich beschwören bei Jahwe, dem Gott des Himmels und dem Gott der Erde, daß du meinem Sohne kein Weib nehmest von den Töchtern der Kananiter, unter denen ich wohne; sondern in mein Vaterland und meine Heimat sollst du ziehen, und ein Weib nehmen meinem Sohne Isaak. Da sprach der Knecht zu ihm: Vielleicht will das Weib mir nicht folgen in dieses Land; soll ich dann deinen Sohn zurückführen in das Land, woraus du weggezogen? Und Abraham sprach zu ihm: Hüte dich, daß du meinen Sohn nicht dahin zurückführst! Jahwe, der Gott des Himmels, der mich genommen aus meines Vaters Hause und aus dem Lande meiner Heimat, und der mir verheißen, und der mir geschworen: Deinem Samen will ich dieses Land geben, er wird seinen Engel senden vor dir her, daß du meinem Sohne ein Weib nehmest von dannen. Und wenn das Weib nicht wollte dir folgen, so bist du quitt meines Eides; nur meinen Sohn sollst du nicht wieder dahin zurückführen. Und so legte der Knecht seine Hand unter die Hüfte Abrahams, seines Herrn, und schwur ihm auf diese Sache. Da nahm der Knecht zehn Kamele von den Kamelen seines Herrn, und zog aus, allerlei Güter seines Herrn in seiner Hand, und machte sich auf, und zog gen Mesopotamien zur Stadt Nahors. Und er ließ die Kamele sich lagern außen vor der Stadt am Wasserbrunnen zur Abendzeit, zur Zeit, da die Wasserschöpferinnen herauskommen. Und er sprach: Jahwe Gott meines Herrn Abraham, laß es mir begegnen heute, und tue Liebe an meinem Herrn Abraham! Siehe, ich stehe hier an der Wasserquelle, und die Töchter der Männer der Stadt kommen heraus, um Wasser zu schöpfen. Und es geschehe, die Dirne, zu der ich spreche: Neige doch deinen Krug, daß ich trinke, und die spricht: Trinke, und auch deine Kamele will ich tränken: Sie mögst du bestimmt haben deinem Knechte Isaak; und daran werde ich erkennen, daß du Liebe tust an meinem Herrn. Und es geschah, bevor er seine Rede geendigt, siehe, da kam heraus Rebecka, die geboren war Bethuel, dem Sohne der Milka, des Weibes Nahors, des Bruders Abrahams, ihr Krug auf ihrer Achsel. Die Dirne aber war sehr schön von Ansehen, noch Jungfrau, und kein Mann hatte sie erkannt. Und sie stieg hinab zur Quelle, und füllte ihren Krug, und stieg herauf. Da lief ihr der Knecht entgegen, und sprach: Laß mich doch ein wenig Wasser trinken aus deinem Krug! Und sie sprach: Trinke, mein Herr! Und eilend hob sie den Krug hernieder auf ihre Hand, und gab ihm zu trinken. Und da sie ihm genug zu trinken gegeben, sprach sie: Auch deinen Kamelen will ich schöpfen, bis sie genug getrunken. Und eilend goß sie ihren Krug aus in die Tränke, und lief wieder zum Brunnen zu schöpfen, und schöpfte allen seinen Kamelen. Und der Mann staunte sie an, schweigend, um zu sehen, ob Jahwe Glück zu seiner Reise gegeben, oder nicht. Und es geschah, als die Kamele alle getrunken, da nahm der Mann einen goldenen Ring, ein halber Seckel sein Gewicht, und zwei Armbänder an ihre Arme, zehn Seckel Goldes ihr Gewicht, und sprach: Wessen Tochter bist du, sage es mir? Ist in deines Vaters Hause Raum für uns zu herbergen? Und sie sprach zu ihm: Die Tochter Bethuels bin ich, des Sohnes der Milka, den sie dem Nahor geboren. Und sie sprach zu ihm: Sowohl Stroh als Futter ist genug bei uns, auch Raum zu herbergen. Da neigte sich der Mann und beugte sich vor Jahwe. Und er sprach: Gepriesen sei Jahwe, der Gott meines Herrn Abraham, dessen Liebe und Treue nicht abläßt von meinem Herrn! Auf den Weg hat mich Jahwe geführt zum Hause der Brüder meines Herrn. Und die Dirne lief und berichtete diese Dinge im Hause ihrer Mutter. Rebecka aber hatte einen Bruder, sein Name Laban. Und Laban lief zu dem Manne hinaus zur Quelle. Und es geschah, als er den Ring und die Armbänder sah an den Armen seiner Schwester, und als er die Worte Rebecka's, seiner Schwester, hörte, die da sprach: Also hat zu mir der Mann geredet; so kam er zu dem Manne, und siehe, er stand bei den Kamelen an der Quelle. Und er sprach: Komm herein, Gesegneter Jahwe's, warum stehst du draußen? Ich habe das Haus aufgeräumt, und Raum ist für die Kamele. Und so kam der Mann ins Haus, und Laban sattelte die Kamele ab, und gab Stroh und Futter den Kamelen, und Wasser, seine Füße zu waschen und die Füße der Männer, welche bei ihm waren. Und es wurde ihm Essen vorgesetzt. Er aber sprach: Ich esse nicht, bevor ich meine Worte geredet. Und Laban sprach: Rede! Und er sprach: Der Knecht Abrahams bin ich. Und Jahwe hat meinen Herrn reichlich gesegnet, daß er ist groß geworden, und hat ihm Schafe und Ochsen und Silber und Gold und Knechte und Mägde und Kamele und Esel gegeben. Und Sara, das Weib meines Herrn, hat meinem Herrn einen Sohn geboren in ihrem Alter, und er hat ihm gegeben alles, was sein ist. Und mein Herr beschwor mich und sprach: Du sollst meinem Sohne kein Weib nehmen von den Töchtern der Kananiter, in deren Land ich wohne; sondern zu meines Vaters Hause sollst du ziehen und zu meinem Geschlechte, und meinem Sohne ein Weib nehmen. Und ich sprach zu meinem Herrn: Vielleicht will das Weib mir nicht folgen. Und er sprach zu mir: Jahwe, vor dem ich gewandelt habe wird seinen Engel senden mit dir, und Glück zu deinem Wege geben, daß du meinem Sohne ein Weib nehmest von meinem Geschlechte und aus meines Vaters Hause. Alsdann sollst du quitt sein meines Eides, wenn du zu meinem Geschlechte kommst; und wenn sie dir sie nicht geben, so sollst du quitt sein meines Eides. Und als ich heute zur Quelle kam; so sprach ich: Jahwe, Gott meines Herrn Abraham, wenn du willst Glück geben zu meinem Wege, auf dem ich gehe; siehe, ich stehe hier bei der Wasserquelle; und es geschehe, die Dirne, die herauskommt zu schöpfen, zu der ich spreche: Laß mich doch ein wenig Wasser trinken aus deinem Kruge, und die zu mir spricht: Trinke sowohl du, als auch deinen Kamelen will ich schöpfen: Sie sei das Weib, welches Jahwe dem Sohne meines Herrn bestimmt hat. Bevor ich meine Rede geendigt in meinem Herzen, siehe, da kam Rebecka heraus, den Krug auf ihrer Achsel, und stieg hinab zur Quelle, und schöpfte; und ich sprach zu ihr: Laß mich doch trinken! Und eilend hob sie den Krug hernieder von ihrer Achsel, und sprach: Trinke, und auch deine Kamele will ich tränken; und ich trank, und auch die Kamele tränkte sie. Da fragte ich sie, und sprach: Wessen Tochter bist du? Und sie sprach: Die Tochter Bethuels, des Sohnes Nahors, welchen ihm Milka geboren. Und ich tat den Ring in ihre Nase und die Armbänder an ihren Arm. Und ich neigte mich, und beugte mich vor Jahwe, und pries Jahwe, den Gott meines Herrn Abraham, der mich den rechten Weg geführt, um die Tochter des Bruders meines Herrn zu nehmen für seinen Sohn. Und nun, wenn ihr wollt Liebe und Treue tun an meinem Herrn, so sagt mir's; wo aber nicht, so sagt mir's auch, damit ich mich wende zur Rechten oder zur Linken. Da antworteten Laban und Bethuel, und sprachen: Von Jahwe kommt die Sache, wir können dir nichts sagen, weder Gutes noch Böses. Siehe, Rebecka steht vor dir, nimm sie und ziehe hin, daß sie werde das Weib des Sohnes deines Herrn, wie Jahwe geredet. Und es geschah, als der Knecht Abrahams diese Worte hörte, beugte er sich nieder zur Erde vor Jahwe. Und der Knecht zog silberne und goldene Geschmeide und Kleider hervor, und gab sie der Rebecka, und Kostbarkeiten gab er ihrem Bruder und ihrer Mutter. Und sie aßen und tranken, er und die Männer, welche mit ihm waren, und übernachteten. Und sie standen auf am Morgen, und er sprach: Entlasst mich zu meinem Herrn! Und es sprach ihr Bruder und ihre Mutter: Laß die Dirne noch bei uns bleiben einige Tage oder ein Tagzehnt, darnach magst du ziehen. Aber er sprach zu ihnen: Haltet mich nicht auf: Jahwe hat Glück zu meinem Wege gegeben, entlasst mich, daß ich zu meinem Herrn ziehe. Und sie sprachen: Wir wollen die Dirne rufen, und ihren Mund befragen. Da riefen sie Rebecka, und sprachen zu ihr: Willst du mit diesem Manne ziehen? Und sie sprach: Ich will ziehen. Und so entließen sie Rebecka, ihre Schwester, und ihre Amme und Abrahams Knecht und seine Männer. Und sie segneten Rebecka, und sprachen zu ihr: Unsre Schwester, du, werde zu tausendmaltausenden, und es besitze dein Same das Tor seiner Feinde! Da machte sich Rebecka auf und ihre Dirnen, und sie setzten sich auf die Kamele, und zogen dem Manne nach, und der Knecht nahm Rebecka und zog fort. Isaak aber kam vom Brunnen des lebendigen Schauens; denn er wohnte im Lande gen Mittag. Und Isaak war ausgegangen sich zu besprechen auf dem Felde gegen Abend; da erhob er seine Augen, und schaute, und siehe, es kamen Kamele. Und Rebecka erhob ihre Augen und sah Isaak, und warf sich herab vom Kamele. Und sie sprach zu dem Knechte: Wer ist der Mann, der da auf dem Felde kommt uns entgegen: Und der Knecht sprach: Das ist mein Herr! Da nahm sie den Schleier und verhüllte sich. Und der Knecht erzählte dem Isaak alle Dinge, die er getan. Und Isaak führte sie in das Zelt Sara's seiner Mutter, und nahm Rebecka, und sie ward sein Weib, und er liebte sie. Und so tröstete sich Isaak nach dem Tode seiner Mutter. Abrahams andere Ehe, andere Söhne und Tod.Und Abraham nahm wieder ein Weib, ihr Name Ketura. Und sie gebar ihm Simram und Joksan und Medan und Midian und Jesbak und Suah. Und Joksan zeugte Sabäa und Tedan; und die Söhne Dedans waren die Assurim und Letusim und Leomim. Und die Söhne Midians: Epha und Epher und Henoch und Abida und Eldaa. Alle diese sind Söhne Ketura's. Und Abraham gab alles, was sein war, dem Isaak; aber den Söhnen der Kebsweiber, die Abraham hatte, gab er Geschenke, und ließ sie wegziehen von seinem Sohne Isaak, weil er noch lebte, östlich in das Land gegen Osten. Und das sind die Tage der Lebensjahre Abrahams, die er gelebt: Hundertundfünfundsiebzig Jahre. Und Abraham starb und verschied in glücklichem Alter, alt und lebenssatt, und ward gesammelt zu seinem Volke. Und es begruben ihn Isaak und Ismael, seine Söhne, in die Höhle zu Makphela, auf das Feld Ephrons, des Sohnes Zoars, des Hethiters, morgenwärts von Mamre, das Feld, welches Abraham gekauft von den Söhnen Heths, dahin wurde Abraham begraben und Sara, sein Weib. Und es geschah, nach dem Tode Abrahams, da segnete Gott Isaak, seinen Sohn, und Isaak wohnte bei dem Brunnen des lebendigen Schauens. Ismaels Söhne.Und das ist die Geschichte Ismaels, des Sohnes Abrahams, welchen Hagar, die ägyptische Magd Sara's dem Abraham geboren. Und das sind die Namen der Söhne Ismaels, mit ihren Namen, nach ihren Geschlechtern: Der Erstgeborne Ismaels Nebajoth und Kedar und Adbeel und Mibsam und Misma und Duma und Massa und Hadar und Thema, Jetur, Naphis und Kedma. Das sind die Söhne Ismaels, und das ihre Namen nach ihren Höfen und Lagern, zwölf Fürsten ihrer Stämme. Und das sind die Lebensjahre Ismaels: Hundert und sieben und dreißig Jahre; da starb er und verschied, und ward gesammelt zu seinem Volke. Und sie wohnten von Hevila bis Sur, das vor Ägypten liegt, gen Assur hin; morgenwärts von allen seinen Brüdern ließ er sich nieder. Isaaks beide Söhne, Esau verkauft seine Erstgeburt.Und das ist die Geschichte Isaaks, des Sohnes Abrahams. Abraham zeugte Isaak. Und Isaak war vierzig Jahre alt, als er Rebecka, die Tochter Bethuels, des Aramäers, aus Mesopotamien, die Schwester Labans, des Aramäers, sich zum Weibe nahm. Und Isaak betete zu Jahwe für sein Weib, denn sie war unfruchtbar; und Jahwe ließ sich von ihm erbitten, und Rebecka, sein Weib, ward schwanger. Und es stießen sich die Kinder in ihrem Leibe. Da sprach sie: Wenn es so ist, warum bin ich das? Und sie ging, Jahwe zu befragen. Und Jahwe sprach zu ihr: Zwei Völker sind in deinem Leibe, und zwei Stämme werden sich scheiden aus deinem Schoße; und ein Stamm wird stärker sein, als der andere, und der größere wird dem kleinern dienen. Und als ihre Tage um waren, daß sie gebären sollte, siehe, da waren Zwillinge in ihrem Leibe. Und der erste kam heraus, rötlich, ganz wie ein Mantel von Haaren, und sie nannten seinen Namen Esau (d.h. behaart). Und darnach kam sein Bruder heraus, und seine Hand hielt die Ferse Esau's; und man nannte seinen Namen Jakob (d.h. Fersehalter). Isaak aber war sechzig Jahre alt, da sie geboren wurden. Und die Knaben wurden groß, und Esau ward ein jagdkundiger Mann, ein Mann des Feldes; Jakob aber war ein frommer Mann, der bei den Zelten blieb. Und Isaak liebte Esau; denn Wildpret war nach seinem Geschmacke; Rebecka aber liebte Jakob. Und (einst) kochte Jakob ein Gericht; da kam Esau vom Felde, und war matt. Und er sprach zu Jakob: Laß mich doch kosten von dem roten, dem roten da, denn ich bin matt! Daher nennt man seinen Namen Edom (d.h. der Rote). Und Jakob sprach: Verkaufe mir erst deine Erstgeburt! Und Esau sprach: Siehe, ich gehe dem Tod entgegen, wozu mir die Erstgeburt? Und Jakob sprach: Schwöre mir erst! Und er schwur ihm, und verkaufte seine Erstgeburt an Jakob. Und Jakob gab Esau Brot und ein Linsen-Gericht; da aß er, und trank, und stand auf, und ging davon. Und so verachtete Esau die Erstgeburt. Isaaks Aufenthalt zu Gerar und Vertrag mit Abimelech.Und es war Hunger im Lande, außer dem vorigen Hunger, welcher war zu Abrahams Zeiten: da zog Isaak zu Abimelech, dem Könige der Philister, gen Gerar. Und es erschien ihm Jahwe, und sprach: Ziehe nicht hinab gen Ägypten, bleibe in dem Lande, das ich dir sage. Halte dich auf in diesem Lande, und ich will mit dir sein, und dich segnen; denn dir und deinem Samen will ich alle diese Länder geben, und ich halte den Schwur, den ich Abraham, deinem Vater, geschworen. Und ich mehre deinen Samen wie die Sterne des Himmels, und gebe deinem Samen alle diese Länder, und es sollen sich mit deinem Samen segnen alle Völker der Erde, darum, daß Abraham meiner Stimme gehorchte und beobachtete, was gegen mich zu beobachten, meine Gebote, meine Satzungen und meine Gesetze. Und so blieb Isaak zu Gerar. Und als die Leute des Ortes nach seinem Weibe fragten, sprach er: Sie ist meine Schwester; denn er fürchtete sich zu sagen: Sie ist mein Weib, damit nicht die Leute des Orts ihn ermordeten um Rebecka's willen; denn schön von Ansehen war sie. Und es geschah, als er längere Zeit daselbst geblieben, da blickte Abimelech, König der Philister, durchs Fenster, und schaute, und siehe, Isaak scherzte mit Rebecka, seinem Weibe. Da rief Abimelech Isaak, und sprach: Siehe, gewiß dein Weib ist sie; und wie konntest du sagen: Sie ist meine Schwester? Und Isaak sprach zu ihm: Ich dachte, ich möchte sterben müssen um ihret willen. Und Abimelech sprach: Warum hast du uns das getan! Leicht hätte einer aus dem Volke bei deinem Weibe gelegen, und du hättest über uns eine Schuld gebracht. Da gebot Abimelech allem Volke und sprach: Wer diesen Mann und sein Weib antastet, der soll getötet werden. Und Isaak säete in selbigem Lande, und erhielt in selbigem Jahre hundert Maße; denn ihn segnete Jahwe. Und der Mann ward groß, und wurde immerfort größer, so daß er sehr groß ward. Und er hatte Schafe und Rindvieh und viel Gesinde, und es beneideten ihn die Philister. Und alle die Brunnen, welche die Knechte seines Vaters gegraben, zu den Zeiten Abrahams, seines Vaters, die verstopften die Philister, und füllten sie mit Erde. Und Abimelech sprach zu Isaak: Zieh von uns weg, denn du bist uns zu mächtig geworden. Da zog Isaak von dannen, und schlug sein Lager auf im Grunde Gerar, und wohnte allda. Und Isaak grub die Wasserbrunnen wieder auf, welche sie gegraben zu den Zeiten Abrahams, seines Vaters, und welche die Philister verstopft nach dem Tode Abrahams, und gab ihnen Namen, gleich den Namen, welche ihnen sein Vater gegeben. Und die Knechte Isaaks gruben im Grunde, und fanden daselbst einen Brunnen lebendigen Wassers. Und die Hirten von Gerar zankten mit den Hirten Isaaks, und sprachen: Unser ist das Wasser. Und er nannte den Namen des Brunnens Esek (d.h. Zank), weil sie mit ihm gezankt hatten. Und sie gruben einen anderen Brunnen, und sie zankten auch über diesen, und er nannte seinen Namen Sitna (d.h. Streit). Und er brach auf von dannen, und grub einen anderen Brunnen; und sie zankten nicht über denselben, und er nannte seinen Namen Nehoboth (d.h. Raum), und sprach: Nun hat uns Jahwe Raum gemacht, und wir werden wachsen im Lande. Und er zog von dannen hinaus gen Beerseba. Da erschien ihm Jahwe in selbiger Nacht, und sprach: Ich bin der Gott Abrahams, deines Vaters; fürchte dich nicht; denn ich bin mit dir, und segne dich, und mehre deinen Samen um Abrahams willen, meines Knechtes. Und er baute daselbst einen Altar, und rief den Namen Jahwe's an, und schlug daselbst sein Zelt auf, und es gruben daselbst die Knechte Isaaks einen Brunnen. Und Abimelech kam zu ihm von Gerar, und Achusath, sein Freund, und Phichol, sein Heer-Oberster. Da sprach Isaak zu ihnen: Warum kommt ihr zu mir, da ihr mich doch hasst, und habt mich von euch getrieben. Und sie sprachen: Wir sehen, daß Jahwe mit dir ist, darum sprechen wir: Es soll ein Eid zwischen uns sein, zwischen uns und dir, und wir wollen einen Bund mit dir schließen, daß du uns nichts Übles tust, sowie wir dich nicht angetastet, und wie wir an dir lauter Gutes getan, und dich haben ziehen lassen in Frieden. Du bist nun gesegnet von Jahwe! Da machte er ihnen ein Mahl, und sie aßen und tranken. Und sie machten sich des Morgens auf, und schwuren einer dem anderen, und Isaak entließ sie, und sie gingen von ihm in Frieden. Und es geschah selbigen Tages, da kamen Isaaks Knechte, und berichteten ihm von dem Brunnen, welchen sie gegraben, und sprachen zu ihm: Wir haben Wasser gefunden. Und er nannte ihn Siba (d.h. Sieben), daher der Name der Stadt Beerseba bis aus diesen Tag. Esau's Weiber.Und Esau war vierzig Jahre alt, da nahm er zum Weibe Judith, die Tochter Beeri's, des Hethiters, und Basemath, die Tochter Elons, des Hethiters. Und sie waren ein Herzeleid für Isaak und Rebecka. Jakob entwendet dem Esau den Segen Isaaks.Und es geschah, als Isaak alt geworden, und seine Augen blöde waren zu sehen, da rief er Esau, seinen ältern Sohn, und sprach zu ihm: Mein Sohn! Und er sprach zu ihm: Hier bin ich! Und er sprach: Siehe, ich bin alt, weiß nicht den Tag meines Todes. Und nun nimm doch deine Jagdgeräte, deinen Köcher und Bogen, und gehe aufs Feld, und jage mir ein Wildpret, und bereite mir ein Leckergericht, wie ich's liebe, und bringe mir's herein, daß ich esse, auf daß meine Seele dich segne, bevor ich sterbe. Rebecka aber hörte, wie Isaak zu Esau, seinem Sohne, redete. Und so ging Esau aufs Feld, ein Wildpret zu jagen und zu bringen. Rebecka aber sprach zu Jakob, ihrem Sohne, und sprach: Siehe, ich habe gehört deinen Vater reden zu Esau, deinem Bruder, und sprechen: Bringe mir ein Wildpret, und bereite mir ein Leckergericht, daß ich esse, und dich segne vor Jahwe vor meinem Tode. Und nun, mein Sohn, gehorche meiner Stimme, für das, was ich dir gebiete. Gehe doch zur Herde, und hole mir von da zwei gute Ziegenböcklein, die will ich bereiten zu einem Leckergericht für deinen Vater, wie er's liebt. Und du sollst es deinem Vater hineintragen, daß er esse, auf daß er dich segne vor seinem Tode. Und Jakob sprach zu Rebecka, seiner Mutter: Siehe, Esau, mein Bruder, ist behaart, und ich bin glatt; vielleicht wird mein Vater mich betasten, dann wäre ich in seinen Augen wie ein Spottender, und brächte Fluch über mich und nicht Segen. Und seine Mutter sprach zu ihm: Auf mich komme dein Fluch, mein Sohn! Gehorche nur meiner Stimme, und gehe, hole mir! Da ging er und holte und brachte es seiner Mutter. Und seine Mutter bereitete ein Leckergericht, wie es sein Vater liebte, Und Rebecka nahm die Kleider Esau's' ihres älteren Sohnes, die köstlichen, welche sie bei sich hatte im Hause, und zog sie Jakob an, ihrem jüngern Sohne, und die Felle der Ziegenböcklein tat sie ihm um seine Hände, und wo er glatt war an seinem Halse. Und sie gab das Leckergericht und das Brot, welches sie bereitet, in die Hand Jakobs ihres Sohnes. Da ging er hinein zu seinem Vater, und sprach: Mein Vater! Und er sprach: Hier bin ich! Wer bist du, mein Sohn? Und Jakob sprach zu seinem Vater: Ich bin Esau, dein Erstgeborner, ich habe getan, wie du mir gesagt. Stehe doch auf, setze dich, und iß von meinem Wildpret, auf daß mich deine Seele segne. Und Isaak sprach zu seinem Sohne: Wie denn hast du's so bald gefunden, mein Sohn? Und er sprach: Jahwe, dein Gott, ließ mir's begegnen. Und Isaak sprach zu Jakob: Tritt doch herzu, mein Sohn, daß ich dich betaste, ob du da seiest mein Sohn Esau, oder nicht. Und Jakob trat zu Isaak, seinem Vater, und er betastete ihn, und sprach: Die Stimme ist Jakobs Stimme, aber die Hände sind Esau's Hände. Und er erkannte ihn nicht, denn seine Hände waren, wie die Hände Esau's seines Bruders, behaart; und er segnete ihn. Und er sprach: Du da bist mein Sohn Esau? Und er sprach: Ich bin's. Und er sprach: Stelle es mir her, daß ich esse vom Wildpret meines Sohnes, auf daß dich meine Seele segne. Und er stellte es ihm hin, und er aß; und er brachte ihm Wein, und er trank. Und Isaak, sein Vater, sprach zu ihm: Tritt doch her, und küsse mich, mein Sohn! Und er trat hinzu, und küsste ihn. Da roch er den Geruch seiner Kleider, und segnete ihn und sprach: Siehe, der Geruch meines Sohnes ist wie der Geruch eines Feldes, das Jahwe gesegnet! Es gebe dir Gott vom Tau des Himmels, und von der Fettigkeit der Erde, und Fülle von Korn und Most! Es müssen dir Völker dienen, und Stämme vor dir sich beugen! Sei Herr über deine Brüder, und beugen sollen sich vor dir die Söhne deiner Mutter! Die dir fluchen, seien verflucht, und die dich segnen, gesegnet! Und es geschah, als Isaak seinen Segen über Jakob geendigt hatte, und nur eben Jakob hinausgegangen war von Isaak, seinem Vater, so kam Esau, sein Bruder, von seiner Jagd. Und er bereitete auch ein Leckergericht, und trug's hinein zu seinem Vater, und sprach zu seinem Vater: Mein Vater stehe auf, und esse vom Wildpret deines Sohnes, auf daß deine Seele mich segne. Und es sprach zu ihm Isaak, sein Vater: Wer bist du? Und er sprach: Ich bin dein Sohn, dein erstgeborner, Esau. Da erschrak Isaak über die Maßen sehr, und sprach: Wer war es denn, der ein Wildpret gejagt hatte und es mir brachte? und ich aß von allem, bevor du kamst, und segnete ihn; auch wird er gesegnet sein! Als Esau die Worte seines Vaters hörte, erhob er ein großes und klägliches Geschrei über die Maßen, und sprach zu seinem Vater: Segne auch mich, mein Vater! Und er sprach: Dein Bruder ist gekommen mit List, und hat deinen Segen hinweggenommen. Und er sprach: Hat man nicht seinen Namen Jakob (d.h. Fersehalter) genannt? Und so hat er mir die Ferse gehalten nun zwei Mal! Meine Erstgeburt hat er genommen, und siehe, nun hat er mir den Segen genommen! Und er sprach: Hast du mir keinen Segen aufbehalten? Und Isaak antwortete und sprach zu Esau: Siehe, zum Herrn habe ich ihn gesetzt über dich, und all seine Brüder habe ich ihm zu Knechten gegeben, und mit Korn und Wein habe ich ihn versehen; was kann ich dir denn tun, mein Sohn? Und Esau sprach zu seinem Vater: Hast du nur einen Segen, mein Vater? Segne mich auch, mein Vater! Und Esau erhob seine Stimme, und weinte. Da antwortete Isaak, sein Vater, und sprach zu ihm: Siehe, ohne Fett des Bodens wird dein Wohnsitz sein, und ohne Tau des Himmels von oben her; und auf dein Schwert wirst du leben und deinem Bruder wirst du dienen. Aber es geschieht, wenn du dich losreißt, so schüttelst du sein Joch ab von deinem Halse. Und Esau feindete Jakob an wegen des Segens, womit ihn sein Vater gesegnet, und Esau sprach in seinem Herzen: Es werden Tage der Trauer kommen für meinen Vater, denn erwürgen werde ich Jakob, meinen Bruder! Da berichtete man der Rebecka die Worte Esau's, ihres älteren Sohnes, und sie sandte und ließ Jakob, ihren jüngeren Sohn, rufen, und sprach zu ihm: Siehe, Esau, dein Bruder, wird Rache an dir nehmen, so daß er dich erwürgt. Und nun, mein Sohn, gehorche meiner Stimme, und mache dich auf, fliehe zu Laban, meinem Bruder, gen Haran, und bleibe bei ihm einige Zeit, bis daß der Grimm deines Bruders sich wendet, bis der Zorn deines Bruders sich von dir wendet, und er vergißt, was du ihm getan, dann will ich senden und dich holen lassen von dannen. Warum sollte ich euch beide verlieren an einem Tage? Und Rebecka sprach zu Isaak: Ich bin des Lebens überdrüssig wegen der Töchter Heths; wenn Jakob ein Weib nähme von den Töchtern Heths, wie diese, von den Töchtern des Landes, wozu mir das Leben? Jakobs Entlassung, Reise nach Mesopotamien, sein Traum zu Bethel.Da rief Isaak den Jakob, und segnete ihn, und gebot ihm, und sprach zu ihm: Du sollst kein Weib nehmen von den Töchtern Kanaans. Mache dich auf, ziehe gen Mesopotamien ins Haus Bethuels, des Vaters deiner Mutter, und nimm dir von dannen ein Weib von den Töchtern Labans, des Bruders deiner Mutter. Und Gott, der Allmächtige segne dich, und mache dich fruchtbar, und mehre dich, daß du ein Haufen Völker werdest. Und er gebe dir den Segen Abrahams, dir und deinem Samen mit dir, daß du das Land deines Aufenthaltes besitzest, welches Gott dem Abraham gegeben. Und so entließ Isaak den Jakob, und er zog gegen Mesopotamien zu Laban, dem Sohne Bethuels, des Aramäers, dem Bruder Rebecka's, der Mutter Jakobs und Esau's. Und als Esau sah, daß Isaak den Jakob gesegnet, und ihn entlassen gen Mesopotamien, um sich von dannen ein Weib zu holen, indem er ihn segnete, und ihm gebot und sprach: Du sollst kein Weib nehmen von den Töchtern Kanaans; und daß Jakob seinem Vater und seiner Mutter gehorchte und gen Mesopotamien gezogen; da sah Esau, daß die Töchter Kanaans seinem Vater mißfielen, und Esau ging hin zu Ismael, und nahm Mahalath, die Tochter Ismaels, des Sohnes Abrahams, die Schwester Nebajoths, zu seinen Weibern sich zum Weibe. Und so zog Jakob aus von Beerseba, und ging gen Haran. Und er traf an einen Ort, und übernachtete daselbst, denn die Sonne war untergegangen. Und er nahm einen von den Steinen des Orts, und legte ihn zu seinen Häupten, und ruhte an selbigem Orte. Da träumte ihm, und siehe, eine Leiter war gestellt auf die Erde, und ihre Spitze rührte an den Himmel, und siehe, die Engel Gottes stiegen auf und nieder auf ihr. Und siehe, Jahwe stand über ihr und sprach: Ich bin Jahwe, der Gott Abrahams, deines Vaters, und der Gott Isaaks; das Land, darauf du ruhst, dir will ich's geben und deinem Samen. Und es wird dein Same werden wie der Staub der Erde, und du wirst dich ausbreiten gen Abend und gen Morgen und gen Mitternacht und gen Mittag, und mit dir werden sich segnen alle Geschlechter der Erde, und mit deinem Samen. Und siehe, ich bin mit dir, und behüte dich überall, wo du hinziehst, und führe dich zurück in dieses Land; denn nicht lassen will ich dich, bis daß ich alles getan, was ich dir geredet. Da erwachte Jakob von seinem Schlafe, und sprach: Wahrhaftig, Jahwe ist an diesem Orte, und ich wußte es nicht! Und er fürchtete sich und sprach: Wie furchtbar ist dieser Ort! Dies ist nichts anderes, denn Gottes Haus, und dies ist die Pforte des Himmels! Und Jakob machte sich des Morgens auf, und nahm den Stein, den er zu seinen Häupten gesetzt, und setzte ihn als Mal, und goß Öl oben darauf. Und er nannte den Namen selbigen Ortes Bethel (d.h. Gotteshaus); aber Lus war der Name der Stadt früherhin. Und Jakob gelobte ein Gelübde und sprach: Wenn Gott mit mir ist und mich behütet auf diesem Wege, welchen ich ziehe, und mir Brot gibt zu essen und Kleider anzuziehen, und ich glücklich zurückkehre zum Hause meines Vaters; so soll Jahwe mein Gott sein, und dieser Stein, welchen ich als Mal gesetzt, soll ein Gotteshaus werden, und alles, was du mir gibst, verzehnten will ich es dir. Jakobs Ankunft bei Laban, seine Heirat mit dessen zwei Töchtern, und seine ersten Kinder von der Lea.Und Jakob erhob seine Füße, und ging nach dem Lande der Söhne des Ostens. Und er schaute, und siehe, da war ein Brunnen auf dem Felde, und siehe, daselbst lagen drei Herden Schafe an ihm; denn aus selbigem Brunnen, tränkten sie die Herden, und der Stein war groß auf der Öffnung des Brunnens. Und es wurden dahin alle Herden zusammengetrieben, dann wälzten sie den Stein weg von der Öffnung des Brunnens, und tränkten die Schafe, und taten den Stein wieder auf die Öffnung des Brunnens an seinen Ort. Da sprach Jakob zu ihnen: Meine Brüder, woher seid ihr? Und sie sprachen: Von Haran sind wir. Und er sprach zu ihnen: Kennt ihr Laban, den Sohn Nahors? Und sie sprachen: Wir kennen ihn! Und er sprach zu ihnen: Geht's ihm wohl? Und sie sprachen: Es geht ihm wohl, und siehe, da kommt Rahel, seine Tochter, mit den Schafen. Und er sprach: Siehe, noch ist's hoch am Tage, und noch nicht Zeit, das Vieh zusammenzutreiben; tränkt die Schafe, und treibt hin, weidet! Und sie sprachen: Wir können nicht, bis daß alle Herden zusammengetrieben sind, dann wälzen sie den Stein von der Öffnung des Brunnens, und wir tränken die Schafe. Noch redete er mit ihnen, so kam Rahel mit den Schafen ihres Vaters, denn sie war Schäferin. Und als Jakob Rahel sah, die Tochter Labans, des Bruders seiner Mutter, und die Schafe des Bruders seiner Mutter, trat er hinzu, und wälzte den Stein von der Öffnung des Brunnens, und tränkte die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter. Und Jakob küßte Rahel, und erhob seine Stimme und weinte. Und Jakob berichtete der Rahel, daß er ein Verwandter ihres Vaters, und daß er der Sohn Rebecka's sei; und sie lief und berichtete es ihrem Vater. Und es geschah, als Laban von Jakob hörte, dem Sohne seiner Schwester, lief er ihm entgegen, und umarmte ihn und küsste ihn, und führte ihn in sein Haus; und er erzählte dem Laban alle diese Dinge. Da sprach Laban zu ihm: Ja! mein Fleisch und Bein bist du! Und er blieb bei ihm einen Mond lang. Da sprach Laban zu Jakob: Bist du nicht mein Verwandter, und du sollst mir umsonst dienen? Sage mir, was dein Lohn soll sein! Laban aber hatte zwei Töchter, der Name der älteren Lea, und der Name der jüngeren Rahel; und Lea hatte blöde Augen, Rahel aber war schön von Gestalt und schön von Ansehen. Und Jakob liebte Rahel, und sprach: Ich will dir sieben Jahre dienen um Rahel, deine jüngere Tochter. Und Laban sprach: Es ist besser, daß ich sie dir gebe, als daß ich sie einem anderen Manne gebe; bleibe bei mir! Und so diente Jakob um Rahel sieben Jahre, und sie waren in seinen Augen, wie einzelne Tage, weil er sie liebte. Und Jakob sprach zu Laban: Gib mir mein Weib, denn meine Zeit ist gekommen, daß ich ihr beiwohne. Da versammelte Laban alle Leute des Ortes und machte ein Mahl. Und es geschah des Abends, da nahm er Lea, seine Tochter, und führte sie zu ihm, und er wohnte ihr bei. Und Laban gab ihr Silpa, seine Magd, der Lea, seiner Tochter, zur Magd. Und es geschah des Morgens, siehe, da war es Lea. Und er sprach zu Laban: Warum hast du mir das getan? Habe ich nicht um Rahel dir gedient, und warum hast du mich betrogen? Und Laban sprach: Es geschieht nicht also an unserem Orte, daß man die jüngere weggibt vor der erstgebornen. Halte mit dieser die Woche aus, dann wollen wir dir auch jene geben um den Dienst, den du bei mir noch dienen sollst andere sieben Jahre. Und Jakob tat also, und hielt mit dieser die Woche aus; und so gab er ihm Rahel, seine Tochter, zum Weibe. Und Laban gab Rahel, seiner Tochter, Bilha, seine Magd, ihr zur Magd. Und er wohnte auch Rahel bei, und liebte auch Rahel mehr, als Lea, und diente bei ihm noch andere sieben Jahre. Und als Jahwe sah, daß Lea gehaßt war, tat er ihren Mutterleib auf; Rahel aber war unfruchtbar. Und Lea ward schwanger, und gebar einen Sohn, und nannte seinen Namen Ruben (d.h. seht einen Sohn); denn sie sprach: Jahwe hat angesehen mein Elend; denn nun wird mich mein Mann lieben. Und sie ward wiederum schwanger, und gebar einen Sohn, und sprach: Jahwe hat gehört, daß ich gehaßt bin, und hat mir auch diesen gegeben. Und sie nannte seinen Namen Simeon (d.h. Erhörung). Und sie ward wiederum schwanger, und gebar einen Sohn, und sprach: Nun einmal wird mein Mann sich an mich schließen; denn ich habe ihm drei Söhne geboren: darum nennt man seinen Namen Levi (d.h. Anschließung). Und sie ward wiederum schwanger, und gebar einen Sohn, und sprach: Dies Mal will ich Jahwe preisen; darum nannte sie seinen Namen Juda (d.h. Gottpreis). Und sie hielt inne mit gebären. Jakobs übrige Kinder und Reichtum.Und als Rahel sah, daß sie dem Jakob nicht gebar, beneidete sie ihre Schwester und sprach zu Jakob: Schaffe mir Kinder, wo nicht, so sterbe ich! Und Jakob ward zornig über Rahel, und sprach: Stehe ich nicht unter Gott, der dir die Leibesfrucht versagt? Und sie sprach: Siehe, da ist meine Magd Bilha, wohne ihr bei, damit sie gebäre auf meinem Schoße, und ich auch erbaut werde aus ihr. Und sie gab ihm Bilha, ihre Magd, zum Weibe, und Jakob wohnte ihr bei. Und Bilha ward schwanger, und gebar dem Jakob einen Sohn. Da sprach Rahel: Gott ist mein Richter gewesen, und hat auf meine Stimme gehört, und mir einen Sohn gegeben. Darum nannte sie seinen Namen Dan (d.h. Richter). Und Bilha, Rahels Magd, ward wiederum schwanger, und gebar dem Jakob einen zweiten Sohn. Da sprach Rahel: Kämpfe Gottes habe ich gekämpft mit meiner Schwester, und gesiegt. Und sie nannte seinen Namen Naphthali (d.h. mein Kampf). Und als Lea sah, daß sie inne hielt mit gebären, nahm sie Silpa, ihre Magd, und gab sie dem Jakob zum Weibe. Und Silpa, Lea's Magd, gebar dem Jakob einen Sohn. Da sprach Lea: Mit Glück! Und sie nannte seinen Namen Gad (d.h. Glück). Und Silpa, die Magd Lea's, gebar dem Jakob einen zweiten Sohn. Da sprach Lea: Zu meiner Glückseligkeit; denn mich preisen selig die Töchter, und sie nannte seinen Namen Asser (d.h. Glückselig). Und Ruben ging aus zur Zeit der Weizenernte, und fand Liebesäpfel auf dem Felde, und brachte sie zu Lea, seiner Mutter. Da sprach Rahel zu Lea: Gib mir von den Liebesäpfeln deines Sohnes! Und sie sprach zu ihr: Ist es nicht genug, daß du mir den Mann genommen, und nun willst du auch die Liebesäpfel meines Sohnes nehmen? Und Rahel sprach: Darum mag er bei dir liegen diese Nacht für die Liebesäpfel deines Sohnes! Und als Jakob vom Felde kam des Abends, ging Lea hinaus ihm entgegen, und sprach zu ihm: Mir sollst du beiwohnen, denn erkauft habe ich dich um die Liebesäpfel meines Sohnes. Und er lag bei ihr in selbiger Nacht. Und Gott erhörte Lea, und sie ward schwanger, und gebar dem Jakob den fünften Sohn. Da sprach Lea: Gott hat mir meinen Lohn gegeben, daß ich meine Magd meinem Manne gegeben. Und sie nannte seinen Namen Issaschar (d.h. Es ist Lohn). Und Lea ward wiederum schwanger, und gebar dem Jakob den sechsten Sohn. Da sprach Lea: Ein schönes Geschenk hat mir Gott geschenkt, nun wird mein Mann bei mir wohnen, da ich ihm sechs Söhne geboren. Und sie nannte seinen Namen Sebulon (d.h. Wohnung). Und darnach gebar sie eine Tochter, und nannte ihren Namen Dina. Und Gott gedachte an Rahel, und erhörte sie, und tat ihren Mutterleib auf. Und sie ward schwanger, und gebar einen Sohn, und sprach: Gott hat meine Schmach weggenommen. Und sie nannte seinen Namen Joseph (d.h. er füge hinzu), und sprach: Gott füge mir hinzu einen zweiten Sohn! Und es geschah als Rahel den Joseph geboren, da sprach Jakob zu Laban: Entlasse mich, daß ich wegziehe an meinen Ort und in mein Land! Gib mir meine Weiber und meine Kinder, um welche ich dir gedient, daß ich wegziehe; denn du kennst meinen Dienst, den ich dir gedient. Und Laban sprach zu ihm: Habe ich Gnade gefunden in deinen Augen — ich merke, daß mich Jahwe segnet um deinet willen. Und er sprach: Bestimme mir deinen Lohn, so will ich ihn geben. Und er sprach zu ihm: Du weißt, was ich dir gedient, und was deine Herde geworden bei mir. Denn wenig war es, was du hattest vor mir, und es ist angewachsen zur Menge, und Jahwe segnete dich hinter mir her; und nun, wann soll ich schaffen auch für mein Haus? Und Laban sprach: Was soll ich dir geben? Und Jakob sprach: Du sollst mir nichts geben; wenn du mir dieses tun willst, so will ich wiederum deine Schafe weiden und hüten. Ich will heute durch deine ganze Herde gehen; sondere daraus jedes gesprenkelte und gefleckte Stück und jedes braune Stück unter den Schafen, und das gesprenkelte und gefleckte unter den Ziegen; und das soll mein Lohn sein. Und meine Gerechtigkeit wird für mich zeugen in der Zukunft, wenn du zu meinem Lohne kommst, und ihn beschaust: Alles was nicht gesprenkelt und gefleckt unter den Ziegen, und was braun unter den Schafen ist, das soll gestohlen sein bei mir. Und Laban sprach: Siehe es geschehe nach deinem Worte. Und er sonderte an selbigem Tage aus die bunten und gefleckten Böcke und alle gesprenkelten und gefleckten Ziegen, alle, an denen etwas weißes war, und alles braune unter den Schafen, und gab [jene] in die Hand seiner Söhne. Und er machte einen Zwischenraum von drei Tagereisen zwischen sich und Jakob, und Jakob weidete die übrige Herde Labans. Da nahm sich Jakob frische Stäbe von Storar, Mandelbäumen und Ahorn, und schälte an ihnen weiße Streifen, entblößend das Weiße an den Stäben, und legte die Stäbe, die er geschält, in die Rinnen, in die Wassertränken, wohin die Schafe kamen zu trinken, vor die Schafe hin. Und sie begatteten sich, wenn sie kamen zu trinken. Und die Schafe begatteten sich bei den Stäben, und gebaren bunte, gesprenkelte und gefleckte. Und die [bunten] Lämmer scheidete Jakob, und richtete das Gesicht der Schafe auf die bunten, nämlich alles braune in der Herde Labans, und machte sich besondere Herden, und tat sie nicht zu den Herden Labans. Und es geschah, so oft die starken Schafe sich begatteten, legte Jakob die Stäbe vor die Augen der Schafe in die Rinnen, damit sie sich begatteten bei den Stäben; wenn aber die Schafe schwächlich waren, legte er sie nicht hin: und so wurden die schwächlichen dem Laban, und die starken dem Jakob. Und der Mann wuchs gar sehr, und erhielt viel Schafe und Mägde und Knechte und Kamele und Esel. Jakobs Flucht mit Weib und Kindern und Herde; sein Bündnis mit Laban.Und er hörte die Reden der Söhne Labans, die da sprachen: Jakob hat alles genommen, was unserem Vater gehörte, und von dem, was unserem Vater gehörte, hat er all diesen Reichtum erworben. Und Jakob schaute das Angesicht Labans, und siehe, es war nicht gegen ihn, wie gestern und vorgestern. Und Jahwe sprach zu Jakob: Kehre zurück ins Land deiner Väter und in deine Heimat, denn ich will mit dir sein. Da sandte Jakob hin, und ließ Rahel und Lea rufen aufs Feld zu seiner Herde. Und er sprach zu ihnen: Ich sehe, daß das Angesicht eures Vaters nicht gegen mich ist, wie gestern und vorgestern; aber der Gott meines Vaters ist mit mir gewesen. Ihr selbst wisst, daß ich mit all meiner Kraft eurem Vater gedient; aber euer Vater hat mich getäuscht, und meinen Lohn geändert zehn Mal; aber Gott hat ihm nicht gestattet mir zu schaden. Wenn er so sprach: Die gesprenkelten sollen dein Lohn sein, so gebar die ganze Herde gesprenkelte; und wenn er sprach: Die bunten sollen dein Lohn sein, so gebar die ganze Herde bunte. Und so nahm Gott das Vieh eures Vaters, und gab es mir. Und es geschah zur Zeit, wenn sich die Schafe begatteten, da erhob ich meine Augen, und schaute im Traume, und siehe, die Böcke, welche die Schafe besprangen, waren bunt gesprenkelt und gefleckt. Und der Engel Gottes sprach zu mir im Traume: Jakob! und ich sprach: Hier bin ich! Und er sprach: Erhebe doch deine Augen, und schaue! Alle die Böcke, welche die Schafe bespringen, sind bunt, gesprenkelt und gefleckt; denn ich habe alles gesehen, was Laban dir tut. Ich bin der Gott von Beth-El, wo du ein Mal gesalbt, wo du mir ein Gelübde gelobt. Nun mache dich auf, ziehe aus diesem Lande, und kehre ins Land deiner Heimat. Da antwortete Rahel und Lea, und sprachen zu ihm: Haben wir noch Teil und Erbe im Hause unseres Vaters? Waren wir nicht als Fremde von ihm geachtet? Denn er hat uns verkauft, und verzehrt hat er auch unseren Preis. Aller Reichtum, welchen Gott unsrem Vater entzogen, uns gehört er und unsern Kindern; so tue nun alles, was Gott zu dir gesprochen. Und so machte sich Jakob auf, und lud seine Söhne und seine Weiber auf die Kamele, und führte weg all sein Vieh und all seine Habe, die er erworben, sein eigentümliches Vieh, das er sich erworben in Mesopotamien, um zu Isaak, seinem Vater, zu kommen, ins Land Kanaan. Laban aber war gegangen seine Schafe zu scheren. Und Rahel stahl die Theraphim ihres Vaters. Und Jakob täuschte das Herz Labans, des Aramäers, indem er ihm nicht berichtete, daß er flöhe. Und er floh, er und alles, was sein war, und machte sich auf und ging über den Strom, und richtete sein Angesicht nach dem Gebirge Gilead. Und es ward dem Laban berichtet, am dritten Tage, daß Jakob geflohen. Da nahm er seine Brüder mit sich, und jagte ihm nach sieben Tagereisen, und ereilte ihn auf dem Gebirge Gilead. Aber Gott kam zu Laban, dem Aramäer, im Traume des Nachts, und sprach zu ihm: Hüte dich, daß du mit Jakob nicht redest weder Gutes noch Böses! Und Laban erreichte Jakob. Jakob aber hatte sein Zelt auf dem Gebirge aufgeschlagen, und Laban schlug es auch auf mit seinen Brüdern auf dem Gebirge Gilead. Da sprach Laban zu Jakob: Was hast du getan, daß du mein Herz getäuscht, und meine Töchter weggeführt, als wie mit dem Schwerte gefangen? Warum flohst du so heimlich, und täuschtest mich, und berichtetest es mir nicht, daß ich dich hätte geleitet in Freuden und mit Liedern, mit Pauken und mit Lauten, und hast mich nicht lassen meine Söhne und Töchter küssen? Nun du hast töricht getan. Es steht in der Kraft meiner Hand, Böses an euch zu tun; aber der Gott eures Vaters hat gestern zu mir gesprochen und gesagt: Hüte dich, daß du mit Jakob nicht redest weder Gutes noch Böses. Und nun, gezogen bist du, weil du dich sehntest nach dem Hause deines Vaters; aber warum stahlst du mir meine Götter? Da antwortete Jakob und sprach zu Laban: Ich fürchtete mich, weil ich dachte, du würdest deine Töchter mir entreißen. Bei wem du aber deine Götter findest, der soll nicht leben! Vor unseren Brüdern durchsuche, was bei mir ist, und nimm sie dir. Jakob wußte aber nicht, daß Rahel sie gestohlen. Und so kam Laban ins Zelt Jakobs und ins Zelt Lea's, und ins Zelt der beiden Mägde und fand nichts; und er ging aus dem Zelte Lea's, und kam ins Zelt Rahels. Rahel aber hatte die Theraphim genommen, und sie unter einen Kamelsattel gelegt, und sich darauf gesetzt. Und Laban durchtastete das ganze Zelt, und fand nichts. Und sie sprach zu ihrem Vater: Mein Herr werde nicht zornig, daß ich nicht kann vor dir aufstehen; denn es geht mir nach der Weiber Weise. Und er durchsuchte, und fand die Theraphim nicht. Da ward Jakob zornig, und haderte mit Laban, und Jakob hub an und sprach zu Laban: Was ist mein Vergehen, was meine Sünde, daß du mir nachgesetzt, daß du alle meine Geräte betastet hast? Was hast du gefunden von allen Geräten deines Hauses? Lege es hierher vor die Augen deiner und meiner Brüder, sie mögen richten zwischen uns beiden! Nunmehr zwanzig Jahre bin ich bei dir gewesen; deine Schafe und deine Ziegen haben nicht verworfen, und die Widder deiner Herde habe ich nicht gegessen; was zerrissen war, brachte ich dir nicht, ich mußte es büßen, von meiner Hand fordertest du es, es mochte gestohlen sein bei Tag oder gestohlen bei Nacht; war es bei Tage, so verzehrte mich die Hitze, und der Frost bei Nacht; und es floh mein Schlaf von meinen Augen. Nunmehr zwanzig Jahre habe ich in deinem Hause gedient, vierzehn Jahre um deine beiden Töchter, und sechs Jahre um deine Herde; und du hast meinen Lohn geändert zehn Mal. Wo nicht der Gott meines Vaters, der Gott Abrahams und der, den Isaak fürchtet, für mich gewesen, so hättest du mich nun leer ziehen lassen. Mein Elend und die Mühe meiner Hände hat Gott angesehen, und hat gerichtet vorige Nacht Da antwortete Laban und sprach zu Jakob: Die Töchter sind meine Töchter, und die Söhne meine Söhne, und die Herde meine Herde, und alles, was du siehst, ist mein; und meinen Töchtern, was kann ich ihnen jetzt noch tun, oder ihren Söhnen, welche sie geboren? Und nun wohlan, laß uns einen Bund schließen, ich und du, daß er Zeuge sei zwischen mir und zwischen dir. Da nahm Jakob einen Stein, und richtete ihn auf als Mal. Und Jakob sprach zu seinen Brüdern: Lest Steine auf! Und sie nahmen Steine, und machten einen Haufen; und sie aßen daselbst auf dem Haufen. Und Laban nannte ihn Jegar Sahadutha, Jakob aber nannte ihn Galed (d.h. Haufen des Zeugnisses). Und Laban sprach: Dieser Haufe sei Zeuge zwischen mir und dir heute. Darum nennt man seinen Namen Galed, und Mizpa (d.h. Wachtturm), weil er sprach: Jahwe sei Wächter zwischen mir und dir, wenn wir getrennt sind einer von dem anderen, daß du nicht meine Töchter drückst, und Weiber nimmst zu meinen Töchtern. Kein Mensch ist bei uns; siehe, Gott ist Zeuge zwischen mir und dir. Und Laban sprach zu Jakob: Siehe, dieser Haufe, und siehe, dieses Mal, welches ich aufgestellt zwischen mir und dir, Zeuge sei dieser Haufe, und Zeuge dieses Mal, daß weder ich über diesen Haufen gehe zu dir, noch daß du über diesen Haufen und dieses Mal gehst zu mir zum Bösen. Der Gott Abrahams und der Gott Nahors sei Richter zwischen uns, der Gott ihres Vaters. Da schwur Jakob bei dem, den sein Vater Isaak fürchtete. Und Jakob opferte ein Opfer auf dem Berge, und lud seine Brüder ein das Brot zu essen, und sie aßen das Brot, und übernachteten auf dem Berge. Und Laban machte sich des Morgens auf, und küsste seine Söhne und Töchter, und segnete sie, und zog weg, und kehrte an seinen Ort. Jakob aber zog seines Weges; da begegneten ihm Engel Gottes. Jakobs Gesandtschaft an Esau, seine Furcht, Gebet und nächtlicher Kampf.Und er sprach, als er sie sah: Das ist das Lager Gottes! Und er nannte den Namen selbigen Ortes Mahanaim (d.h. Zwei Lager). Und Jakob sandte Boten vor sich her an Esau, seinen Bruder, ins Land Seir, ins Land Edom. Und er gebot ihnen und sprach: So sollt ihr sprechen zu meinem Herrn Esau: So spricht dein Knecht Jakob: Bei Laban habe ich mich aufgehalten und verweilt bis jetzt, und ich erhielt Ochsen und Esel, Schafe und Knechte und Mägde; und ich sende, es meinem Herrn zu berichten, um Gnade zu finden in deinen Augen. Und die Boten kehrten zurück zu Jakob, und sprachen: Wir kamen zu deinem Bruder, zu Esau; und er zieht dir auch entgegen, und vierhundert Mann mit ihm. Da fürchtete sich Jakob sehr, und es ward ihm bange; und er teilte das Volk, welches mit ihm war, und die Schafe und die Rinder und die Kamele, in zwei Lager. Und er sprach: Wenn Esau über das eine Lager kommt, und schlägt es, so wird das übergebliebene Lager entrinnen können. Und Jakob sprach: Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isaak, Jahwe, der zu mir gesprochen: Kehre zurück in dein Land und in deine Heimat, ich will wohltun an dir! Zu gering bin ich aller der Liebe und aller der Treue, welche du getan an deinem Knechte; denn mit meinem Stabe ging ich über diesen Jordan, und nun bin ich geworden zu zwei Lagern. Errette mich aus der Hand meines Bruders, aus der Hand Esau's; denn ich fürchte ihn, er möchte kommen und mich schlagen, die Mutter bei den Kindern. Du hast ja gesprochen: Wohltun will ich dir, und machen deinen Samen wie den Sand des Meeres, der nicht gezählt wird vor Menge. Und er übernachtete daselbst in selbiger Nacht, und nahm von dem, was er mit sich gebracht hatte, ein Geschenk für Esau, seinen Bruder: zweihundert Ziegen, zwanzig Böcke, zweihundert Schafe und zwanzig Widder, dreißig säugende Kamele mit ihren Füllen, vierzig Kühe und zehn Stiere, zwanzig Eselinnen und zehn Esel. Und er gab sie in die Hand seiner Knechte, je eine Herde besonders, und sprach zu seinen Knechten: Zieht vor mir her, und lasst Raum zwischen einer Herde und der anderen. Und er gebot dem ersten und sprach: Wenn dir Esau, mein Bruder begegnet, und dich fragt und spricht: Wem gehörst du an, und wohin gehst du, und wem gehört das vor dir her? so sprich: Deinem Knechte Jakob; es ist ein Geschenk, gesandt meinem Herrn Esau; und siehe, auch er kommt hinter uns her. Und er gebot auch dem zweiten und auch dem dritten und allen, welche hinter den Herden hergingen, und sprach: Gleich diesen Worten sollt ihr reden zu Esau, wenn ihr ihn trefft, und sollt sprechen: Siehe, auch dein Knecht Jakob kommt hinter uns her. Denn er gedachte: Ich will ihn versöhnen mit dem Geschenke, das vor mir hergeht, und darnach will ich ihn sehen; vielleicht wird er mich annehmen. Und so ging das Geschenk vor ihm her; er aber übernachtete in selbiger Nacht im Lager. Und er stand auf in selbiger Nacht, und nahm seine zwei Weiber und seine zwei Mägde und seine elf Kinder, und ging über die Furt des Jabok, und nahm sie und führte sie über den Bach, und brachte hinüber, was er hatte. Und so blieb Jakob allein übrig. Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte aufging. Und als er sah, daß er ihn nicht überwand, schlug er ihn auf das Gelenk seiner Hüfte; und das Gelenk der Hüfte Jakobs ward verrenkt, indem er mit ihm kämpfte. Und er sprach: Lasse mich, denn die Morgenröte geht auf. Und er sprach: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn. Und er sprach zu ihm: Welches ist dein Name? Und er sprach: Jakob. Und er sprach: Nicht Jakob soll man fürder deinen Namen nennen, sondern Israel; denn du hast gekämpft mit Gott und mit Menschen, und überwunden. Und Jakob fragte und sprach: Sage doch deinen Namen! Und er sprach: Warum doch fragst du nach meinem Namen? und er segnete ihn daselbst. Und Jakob nannte den Namen des Ortes Pniel (d.h. Antlitz Gottes); „denn gesehen habe ich Gott von Angesicht zu Angesicht, und meine Seele ward errettet." Und die Sonne ging ihm auf, als er an Pniel vorbei ging; er hinkte aber an seiner Hüfte. Darum essen die Söhne Israels nicht die Sehne, welche am Gelenke der Hüfte, bis auf diesen Tag, weil er das Gelenk der Hüfte Jakobs, die Sehne, geschlagen. Zusammenkunft und Versöhnung Jakobs mit Esau; seine Ankunft in Sichem.Und Jakob erhob seine Augen, und schaute, und siehe, Esau kam, und mit ihm vierhundert Mann. Da teilte er die Kinder zu Lea und zu Rahel und zu den beiden Mägden, und stellte die Mägde und ihre Kinder voran, und Lea und ihre Kinder hernach, und Rahel und Joseph zuletzt. Er selbst aber ging vor ihnen her, und beugte sich siebenmal zur Erde, bis er zu seinem Bruder kam. Da lief Esau ihm entgegen, und umarmte ihn, und fiel ihm an den Hals, und küsste ihn; und sie weinten. Und er erhob seine Augen, und sah die Weiber und die Kinder, und sprach: Wen hast du da? Und er sprach: Die Kinder, welche Gott deinem Knechte geschenkt hat. Da traten die Mägde herzu und ihre Kinder, und beugten sich. Und auch Lea trat herzu und ihre Kinder, und beugten sich, und darnach trat Joseph herzu und Rahel, und beugten sich. Und er sprach: Was willst du mit dem ganzen Lager, dem ich begegnet bin? Und er sprach: Um Gnade zu finden in den Augen meines Herrn. Und Esau sprach: Ich habe genug, mein Bruder! behalte, was dein ist! Und Jakob sprach: Nicht doch, habe ich Gnade gefunden in deinen Augen, so wirst du mein Geschenk von meiner Hand nehmen; denn darum schaute ich dein Angesicht, wie man das Angesicht Gottes schauet, und du nahmst mich gnädig auf. Nimm doch mein Geschenk, das dir gebracht worden; denn Gott ist mir gnädig gewesen, und ich habe alles! Und er drang in ihn, da nahm er es. Und er sprach: Laß uns aufbrechen und ziehen, und ich will vor dir herziehen. Und er sprach zu ihm: Mein Herr weiß, daß die Kinder zart und die Schafe und Kühe bei mir melkend sind; und triebe man sie nur einen Tag, so stürbe die ganze Herde. Es ziehe mein Herr vor seinem Knechte her, und ich will einherziehen nach meiner Gemächlichkeit hinter dem Vieh, das vor mir ist, und hinter den Kindern her, bis daß ich zu meinem Herrn komme gen Seir. Und Esau sprach: Ich will doch von dem Volke bei dir lassen, das bei mir ist. Und er sprach: Wozu das? Möchte ich Gnade finden in den Augen meines Herrn; Und so kehrte Esau selbigen Tages zurück seines Weges gen Seir. Jakob aber brach auf gen Suchoth, und baute sich ein Haus, und seinem Vieh machte er Hütten; darum nennt man den Namen des Orts Suchoth (d.h. Hütten). Und Jakob kam wohlbehalten zur Stadt Sichem, welche im Lande Kanaan liegt, nachdem er aus Mesopotamien gekommen, und lagerte sich vor der Stadt. Und er kaufte das Stück Feldes, wo er sein Zelt aufgeschlagen, von den Kindern Hemors, des Vaters Sichems, für hundert Kesita. Und er errichtete daselbst einen Altar, und nannte ihn: Altar Gottes, des Gottes Israels. Schwächung der Dina, und dadurch verursachtes Blutbad.Und Dina, die Tochter Lea's, welche sie dem Jakob geboren, ging aus, die Töchter des Landes zu besuchen. Da sah sie Sichem, der Sohn Hemors, des Heviters, des Fürsten des Landes, und nahm sie, und lag bei ihr, und schwächte sie. Und sein Herz hing an Dina, Jakobs Tochter, und er liebte die Dirne, und redete der Dirne Trost zu. Und Sichem sprach zu Hemor, seinem Vater, und sagte: Nimm mir dieses Mägdlein zum Weibe. Und Jakob hörte, daß er Dina, seine Tochter, geschändet; seine Söhne aber waren mit seinem Vieh auf dem Felde, und Jakob schwieg, bis sie kamen. Da ging Hemor, der Vater Sichems, heraus zu Jakob, mit ihm zu reden. Und die Söhne Jakobs kamen vom Felde, wie sie es hörten; und die Männer betrübten sich und ergrimmten sehr, weil er eine Schandtat geübt in Israel, und bei der Tochter Jakobs gelegen; denn also sollte nicht geschehen. Da redete Hemor mit ihnen, und sprach: Sichem, mein Sohn, sein Herz hängt an eurer Tochter; gebt sie ihm doch zum Weibe! Und verschwägert euch mit uns, gebt uns eure Töchter, und nehmt euch unsere Töchter; und wohnt bei uns, das Land liegt ja vor euch, wohnt und verkehrt darin, und nehmt Besitz darin! Und Sichem sprach zu ihrem Vater und zu ihren Brüdern: Möchte ich Gnade finden in euren Augen, und was ihr mir sagt, will ich geben. Legt mir sehr viel auf als Kaufpreis und Gabe, und ich will es geben, so wie ihr mir sagen werdet; gebt mir aber die Dirne zum Weibe! Da antworteten die Söhne Jakobs dem Sichem und Hemor, seinem Vater, mit Trug, und redeten eitle Worte, darum weil er Dina, ihre Schwester, geschändet, und sprachen zu ihm: Wir können das nicht tun, unsre Schwester einem unbeschnittenen Manne zu geben, denn eine Schande wäre das für uns. Nur unter dem Beding wollen wir euch willfahren, wenn ihr werdet wie wir, daß von euch alles Männliche beschnitten werde; dann wollen wir euch unsre Töchter geben, und eure Töchter uns nehmen, und bei euch wohnen und ein Volk werden. Wo ihr aber uns nicht gehorcht, euch beschneiden zu lassen, so nehmen wir unsre Tochter, und ziehen weg. Und es gefielen diese Reden dem Hemor und Sichem, dem Sohne Hemors. Und der Jüngling zauderte nicht solches zu tun; denn er hatte Gefallen an der Tochter Jakobs, und er war geehrt über alle im Hause seines Vaters. Da kam Hemor und Sichem, sein Sohn, in das Tor ihrer Stadt, und redeten zu den Männern ihrer Stadt, und sprachen: Diese Männer sind friedlich gegen uns; so mögen sie wohnen im Lande und darin verkehren; und das Land, siehe, breit nach beiden Seiten liegt es vor ihnen; ihre Töchter wollen wir uns zu Weibern nehmen, und unsre Töchter wollen wir ihnen geben! Nur unter dem Beding wollen die Männer uns willfahren bei uns zu wohnen, Ein Volk zu werden, wenn von uns alles männliche beschnitten wird, so wie sie beschnitten sind. Ihre Herden und ihre Habe und all ihr Vieh, wird es nicht alles unser sein? Nur laßt uns ihnen willfahren, daß sie bei uns wohnen. Da gehorchten dem Hemor und Sichem, seinem Sohne, alle die ausgingen zum Tore seiner Stadt, und ließen sich beschneiden, alles männliche, die da ausgingen zum Tore seiner Stadt. Und es geschah am dritten Tage, als sie Schmerzen litten, da nahmen die beiden Söhne Jakobs, Simeon und Levi, die Brüder Dina's, ein jeglicher sein Schwert, und überfielen die Stadt kecklich, und erwürgten alles Männliche; und auch Hemor und Sichem, seinen Sohn, erwürgten sie mit der Schärfe des Schwertes, und nahmen Dina aus dem Hause Sichems, und gingen davon. Die Söhne Jakobs aber kamen über die Erschlagenen, und plünderten die Stadt, darum daß sie ihre Schwester geschändet. Ihre Schafe und ihre Rinder und ihre Esel und alles, was in der Stadt und was aus dem Felde war, nahmen sie; und alle ihre Habe und alle ihre Kinder und ihre Weiber führten sie weg als Beute, und alles, was im Hause war. Da sprach Jakob zu Simeon und zu Levi: Ihr bringt mich ins Verderben, indem ihr mich stinkend macht bei dem Einwohner des Landes, dem Kananiter und Pheresiter. Ich aber bin ein geringer Haufe, und sie werden sich versammeln gegen mich, und mich schlagen, und ich werde ausgetilgt werden, ich und mein Haus! Und sie sprachen: Sollte man gleich einer Hure mit unsrer Schwester tun? Jakobs Zug nach Bethel, und nach Hebron.Und Gott sprach zu Jakob: Mache dich auf, ziehe gen Bethel, und wohne daselbst, und mache daselbst einen Altar dem, Gott, der dir erschienen auf deiner Flucht vor Esau, deinem Bruder. Da sprach Jakob zu seinem Hause, und zu allen, die mit ihm waren: Entfernt die fremden Götter, so unter euch sind, und reinigt euch, und wechselt eure Kleider, und wir wollen uns aufmachen und gen Bethel ziehen, und ich will daselbst einen Altar machen dem Gott, der mich erhört hat am Tage meiner Not, und der mit mir gewesen auf dem Wege, den ich gezogen. Da gaben sie dem Jakob alle fremden Götter, welche sie hatten, und die Ringe, die in ihren Ohren waren, und Jakob vergrub sie unter der Eiche, die bei Sichem stand. Und sie brachen auf. Und es kam der Schrecken Gottes über alle Städte rings um sie her, daß sie nicht nachjagten den Söhnen Jakobs. Und so kam Jakob gen Lus, welches im Lande Kanaan liegt, das ist Bethel, er und alles Volk, welches mit ihm war. Und er baute daselbst einen Altar, und nannte den Ort Altar des Gottes von Bethel, weil daselbst Gott sich ihm geoffenbart auf seiner Flucht vor seinem Bruder. Da starb Debora, die Amme Rebecka's, und ward begraben unterhalb Bethel unter der Eiche, und er nannte ihren Namen Allon Bachuth (d.h. Klageeiche). Und Gott erschien dem Jakob abermal, nachdem er aus Mesopotamien gekommen und segnete ihn. Und Gott sprach zu ihm: Dein Name ist Jakob; nicht soll dein Name fürder Jakob genannt werden, sondern Israel soll dein Name sein. Und er nannte seinen Namen Israel. Und Gott sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige. Sei fruchtbar und mehre dich; ein Volk und ein Haufe Völker soll aus dir kommen, und Könige sollen hervorgehen aus deinen Lenden. Und das Land, welches ich dem Abraham und dem Isaak gegeben, dir will ich's geben, und deinem Samen nach dir will ich dies Land geben. Und Gott stieg auf von ihm an dem Orte, wo er mit ihm geredet. Da richtete Jakob ein Mal auf an dem Orte, wo er mit ihm geredet, ein Mal von Stein, und spendete darauf ein Trankopfer, und goß darauf Öl. Und Jakob nannte den Namen des Ortes, woselbst Gott mit ihm geredet, Bethel (d.h. Gottes Haus). Und sie brachen auf von Bethel. Und es war noch eine Strecks Weges nach Ephrat hin, da gebar Rahel, und sie hatte eine schwere Geburt. Und es geschah, als die Geburt schwer war, da sprach zu ihr die Wehmutter: Fürchte dich nicht, denn auch dies ist dir ein Sohn! Und es geschah, als ihr die Seele ausging, daß sie starb, da nannte sie den Namen Ben-Oni (d.h. mein Schmerzenssohn); sein Vater aber nannte ihn Benjamin (d.h. Glückssohn). Und so starb Rahel, und ward begraben auf dem Wege gen Ephrat, das ist Bethlehem. Da errichtete Jakob ein Mal über ihrem Grabe, das ist das Grabmal Rahels bis auf diesen Tag. Und Israel brach auf, und schlug sein Zelt auf jenseits des Herdenturmes. Und es geschah, als Israel in selbigem Lande wohnte, da ging Ruben hin, und lag bei Bilha, dem Kebsweibe seines Vaters. Und Israel hörte es. Und es waren der Söhne Jakobs zwölfe. Die Söhne Lea's: Der Erstgeborne Jakobs, Ruben, und Simeon und Levi, und Juda und Issaschar und Sebulon. Die Söhne Rahels: Joseph und Benjamin. Und die Söhne Bilha's, der Magd Rahels: Dan und Naphthali. Und die Söhne Silpa's, der Magd Lea's: Gad und Asser. Das sind die Söhne Jakobs, die ihm geboren worden in Mesopotamien. Und Jakob kam zu Isaak, seinem Vater, gen Mamre, Kiriath Arba, das ist Hebron, woselbst Abraham und Isaak sich aufgehalten. Und es waren die Tage Isaaks hundert und achtzig Jahre; da verschied Isaak und starb, und ward gesammelt zu seinem Volke, alt und lebenssatt. Und es begruben ihn Esau und Jakob, seine Söhne. Geschlechtsregister Esau's und Listen der edomitischen, Fürsten und Könige.Und das ist die Geschichte Esau's, das ist Edom. Esau nahm seine Weiber von den Töchtern Kanaans: Ada, die Tochter Elons, des Hethiters, und Ahalibama, die Tochter Ana's, der Tochter Zibeons, des Heviters, und Basmath, die Tochter Ismaels, die Schwester Nebajoths. Und Ada gebar dem Esau Eliphas, und Basmath gebar Reguel. Und Ahalibama gebar Jehus und Jaelam und Korah. Das sind die Söhne Esau's, die ihm geboren worden im Lande Kanaan. Und Esau nahm seine Weiber und seine Söhne und seine Töchter und alle Seelen seines Hauses und seine Herden und all sein Vieh und all sein Eigentum, das er erworben im Lande Kanaan, und zog in ein [ander] Land weg von Jakob, seinem Bruder. Denn ihre Habe war zu groß, um bei einander zu wohnen, und es vermochte nicht das Land ihres Aufenthaltes sie zu tragen, wegen ihrer Herden. Und Esau wohnte auf dem Gebirge Seir. Esau ist Edom. Und das ist die Geschichte Esau's, des Vaters der Edomiter auf dem Gebirge Seir. Das sind die Namen der Söhne Esau's: Eliphas, der Sohn Ada's, des Weibes Esau's, Reguel, der Sohn Basmaths, des Weibes Esau's. Und es waren die Söhne des Eliphas: Theman, Omar, Zepho und Gaetham und Kenas. Und Thimna war das Kebsweib des Eliphas, des Sohnes Esau's, und sie gebar dem Eliphas Amalek. Das sind die Söhne Ada's, des Weibes Esau's. Und das die Söhne Reguels: Nahath und Serah, Samma und Missa. Das waren die Söhne Basmaths, des Weibes Esau's. Und das waren die Söhne Ahalibama's, der Tochter Ana's, der Tochter Zibeons, des Weibes Esau's: Sie gebar dem Esau Jehus und Jaelam und Korah. Das sind die Häuptlinge der Söhne Esau's; der Söhne Eliphas, des Erstgebornen Esau's: Der Häuptling von Theman, der Häuptling von Omar, der Häuptling von Zepho, der Häuptling von Kenas, der Häuptling von Korah, der Häuptling von Gaetham, der Häuptling von Amalek. Das sind die Häuptlinge von Eliphas im Lande Edom, das die Söhne Ada's. Und das sind die Söhne Reguels, des Sohnes Esau's: Der Häuptling von Nahath, der Häuptling von Serah, der Häuptling von Samma, der Häuptling von Missa. Das sind die Häuptlinge von Reguel, im Lande Edom, das die Söhne Basmaths, des Weibes Esau's. Und das sind die Söhne Ahalibama's, des Weibes Esau's: Der Häuptling von Jehus, der Häuptling von Jaelam, der Häuptling von Korah. Das sind die Häuptlinge von Ahalibama, der Tochter Ana's, des Weibes Esau's. Das sind die Söhne Esau's und das ihre Häuptlinge; selbiger ist Edom. Das sind die Söhne Seirs, des Horiters, die Bewohner des Landes: Lotan und Sobal und Zibeon und Ana und Dison und Ezer und Disan. Das sind die Häuptlinge der Horiter, der Söhne Seirs im Lande Edom. Und es waren die Söhne Lotans: Hori und Hemam, und die Schwester Lotans Thimna. Und das sind die Söhne Sobals: Alwan und Manahath und Ebal, Sepho und Onam. Und das sind die Söhne Zibeons: Aja und Ana; das ist der Ana, welcher die warmen Quellen fand in der Wüste, als er die Esel Zibeons, seines Vaters, hütete. Und das sind die Söhne Ana's: Dison und Ahalibama, die Tochter Ana's. Und das sind die Söhne Disons: Hemdan und Esban und Jethran und Caran. Das sind die Söhne Ezers: Bilhan und Sawan und Akan. Das sind die Söhne Disans: Uz und Aran. Das sind die Häuptlinge der Horiter: Der Häuptling von Lotan, der Häuptling von Sobal, der Häuptling von Zibeon, der Häuptling von Ana, der Häuptling von Dison, der Häuptling von Ezer, der Häuptling von Disan. Das sind die Häuptlinge der Horiter, ihre Häuptlinge im Lande Seir. Und das sind die Könige, welche geherrscht im Lande Edom, bevor Könige herrschten über die Söhne Israels. Und es war König in Edom Vela, der Sohn Beors, und der Name seiner Stadt Dinhaba. Und Vela starb, da ward König an seiner Statt Jobab, der Sohn Serahs aus Bozra. Und Jobab starb, da ward König an seiner Statt Husam, aus dem Lande der Themaniter. Und Husam starb, da ward König an seiner Statt Hadad, der Sohn Bedads, der die Midianiter schlug aus dem Gefilde von Moab; und der Name seiner Stadt war Awith. Und Hadad starb, da ward König an seiner Statt Samla von Masreka. Und Samla starb, da ward König an seiner Statt Saul von Rehoboth am Strome. Und Saul starb, da ward König an seiner Statt Baal-Hanan, der Sohn Achbors. Und Baal-Hanan, der Sohn Achbors, starb, da ward König an seiner Statt Hadar; und der Name seiner Stadt war Pagu, und der Name seines Weibes Mehetabeel, die Tochter Matreds, der Tochter Mesahabs. Und das sind die Namen der Häuptlinge Esau's, nach ihren Stämmen, nach ihren Wohnplätzen, nach ihren Namen: Der Häuptling von Thimna, der Häuptling von Alwa, der Häuptling von Jetheth, der Häuptling von Ahalibama, der Häuptling von Ela, der Häuptling von Pinon, der Häuptling von Kenas, der Häuptling von Theman, der Häuptling von Mibzar, der Häuptling von Magdiel, der Häuptling von Iram. Das sind die Häuptlinge von Edom nach ihren Wohnplätzen, im Lande ihrer Besitzung. Das ist Esau, der Vater der Edomiter. Joseph wird aus Neid von seinen Brüdern verkauft.Und Jakob wohnte im Lande des Aufenthaltes seines Vaters, im Lande Kanaan. Das ist die Geschichte Jakobs. Joseph war siebzehn Jahre alt, als er mit seinen Brüdern die Schafe hütete; er war aber Knappe bei den Söhnen Bilha's und bei den Söhnen Silpa's, der Weiber seines Vaters. Und Joseph brachte ihre üble Nachrede an ihren Vater. Israel aber liebte Joseph mehr denn alle seine Söhne, weil er der Sohn seines Alters war; und er machte ihm einen Ärmelrock. Und als seine Brüder sahen, daß ihr Vater ihn mehr liebte denn alle seine Brüder, so haßten sie ihn, und konnten nicht mit ihm freundlich reden. Und Joseph träumte einen Traum, und erzählte ihn seinen Brüdern, und sie haßten ihn noch mehr. Und er sprach zu ihnen: Hört doch diesen Traum, welchen ich geträumt? Siehe, wir banden Garben auf dem Felde, und siehe, meine Garbe richtete sich auf und stand; und siehe, es wandten sich eure Garben und beugten sich vor meiner Garbe. Da sprachen seine Brüder zu ihm: Willst du etwa König werden über uns, willst du etwa herrschen über uns? Und sie haßten ihn noch mehr um seiner Träume und seiner Reden willen. Da träumte er abermal einen anderen Traum, und erzählte ihn seinen Brüdern, und sprach: Siehe, ich habe abermal einen Traum geträumt, und siehe, die Sonne und der Mond und elf Sterne beugten sich vor mir. Und er erzählte es seinem Vater und seinen Brüdern: Da schalt ihn sein Vater, und sprach zu ihm: Was ist das für ein Traum, welchen du geträumt? Sollen wir kommen, ich und deine Mutter und deine Brüder, uns zu beugen vor dir zur Erde? Und seine Bruder beneideten ihn, aber sein Vater bewahrte die Sache. Und seine Brüder zogen fort, das Vieh ihres Vaters zu weiden in Sichem. Da sprach Israel zu Joseph: Weiden nicht deine Brüder zu Sichem? Komm, ich will dich zu ihnen senden! Und er sprach zu ihm: Hier bin ich! Und er sprach zu ihm: Gehe doch, siehe, ob es wohl steht um deine Brüder und um die Herden, und bringe mir Nachricht. Und so sandte er ihn aus dem Tale Hebron, und er ging gen Sichem. Da fand ihn ein Mann, und siehe, er irrte auf dem Felde, und der Mann fragte ihn und sprach: Was suchst du? Und er sprach: Meine Brüder suche ich; sage mir doch, wo sie weiden? Und der Mann sprach: Sie sind aufgebrochen von hier, denn ich hörte sie sagen: Laßt uns gen Dothan ziehen! Da ging Joseph seinen Brüdern nach, und fand sie zu Dothan. Und sie sahen ihn von ferne; und bevor er ihnen nahte, machten sie gegen ihn den Anschlag, ihn zu töten. Und sie sprachen einer zu dem anderen: Siehe, der Träumer da kommt! Und nun wohlan, laßt uns ihn erwürgen, und ihn in eine der Gruben werfen, und dann sprechen wir: Ein böses Tier hat ihn gefressen: da wollen wir sehen, was aus seinen Träumen wird. Und Ruben hörte es, und rettete ihn aus ihren Händen, und sprach: Lasst uns ihn nicht totschlagen! Und Ruben sprach zu ihnen: Vergießt nicht Blut, werft ihn in diese Grube hier in der Wüste, aber Hand legt nicht an ihn — in der Absicht ihn zu retten aus ihren Händen, ihn dem Vater wieder zu bringen. Und es geschah, als Joseph zu seinen Brüdern kam, da zogen sie Joseph seinen Rock aus, den Ärmelrock, den er trug, und nahmen ihn, und warfen ihn in die Grube; die Grube aber war leer, kein Wasser darin. Und sie setzten sich, das Brot zu essen; da erhoben sie ihre Augen, und schauten, und siehe, ein Zug Ismaeliter kam von Gilead; und ihre Kamele trugen Gewürze, Balsam und Ladanum; sie zogen, es hinab zu bringen gen Ägypten. Da sprach Juda zu seinen Brüdern: Was nützt es, daß wir unsern Bruder erwürgen, und sein Blut verhehlen? Kommt, laßt uns ihn verkaufen an die Ismaeliter, aber unsre Hand nicht an ihn legen; denn er ist unser Bruder, unser Fleisch. Und seine Brüder gehorchten. Und es zogen midianitische Männer, Kaufleute, vorüber; da zogen sie Joseph heraus aus der Grube, und verkauften Joseph an die Ismaeliter um zwanzig Seckel Silber, und sie führten Joseph gen Ägypten. Und als Ruben wieder zur Grube kam, siehe, da war Joseph nicht mehr in der Grube, und er zerriß seine Kleider. Und er kam wieder zu seinen Brüdern, und sprach: Der Knabe ist nicht mehr da, und ich, wohin soll ich gehen? Und sie nahmen den Rock Josephs, und schlachteten einen Ziegenbock, und tauchten den Rock in das Blut, und sandten den Ärmelrock hin, und brachten ihn ihrem Vater, und sprachen: Dies haben wir gefunden, erkenne doch, ob es der Rock deines Sohnes, oder nicht? Und er erkannte ihn, und sprach: Der Rock meines Sohnes, ein böses Tier hat ihn gefressen, zerrissen ist Joseph! Und Jakob zerriß seine Kleider, und legte Sacktuch um seine Lenden, und trauerte um seinen Sohn lange Zeit. Und es machten sich auf alle seine Söhne und alle seine Töchter, ihn zu trösten; und er wollte sich nicht trösten lassen, und sprach: Ich will hinabgehen zu meinem Sohne trauernd in die Unterwelt! Und so beweinte ihn sein Vater. Die Midianiter aber verkauften ihn nach Ägypten an Potiphar, einen Hämling Pharao's, den Obersten der Trabanten. Juda's Blutschande mit der Thamar.Und es geschah um selbige Zeit, da zog Juda hinab von seinen Brüdern, und wandte sich zu einem Manne von Adullam, sein Name Hira. Und Juda sah daselbst die Tochter eines Kananiters, sein Name Suah, und nahm sie und wohnte ihr bei. Und sie ward schwanger, und gebar einen Sohn, und er nannte seinen Namen Ger. Und sie ward abermals schwanger, und gebar einen Sohn, und nannte seinen Namen Onan. Und sie gebar abermal einen Sohn, und nannte seinen Namen Sela; er war aber zu Chesib, als sie ihn gebar. Und Juda nahm ein Weib für Ger, seinen Erstgebornen, ihr Name Thamar. Und Ger, der Erstgeborne Juda's, war böse in den Augen Jahwe's, und Jahwe tötete ihn. Da sprach Juda zu Onan: Wohne dem Weibe deines Bruders bei, und erfülle ihr die Schwagerpflicht, und erwecke Samen deinem Bruder. Aber Onan wußte, daß der Same nicht sein eigen sein sollte; und so geschah es, wenn er dem Weibe seines Bruders beiwohnte, so ließ er's auf die Erde fallen und verderben, auf daß er seinem Bruder nicht Samen gäbe. Und es mißfiel dem Jahwe, was er tat, und er tötete auch ihn. Da sprach Juda zu Thamar, seiner Schnur: Bleibe Witwe im Hause deines Vaters, bis Sela, mein Sohn, groß wird. Denn er gedachte, er möchte auch sterben, wie seine Brüder. Und so ging Thamar hin, und blieb im Hause ihres Vaters. Und es verging viel Zeit, da starb die Tochter Sua's, das Weib Juda's; und nachdem Juda sich getröstet, ging er hinaus zu seinen Schafscherern, er und Hira, sein Freund, der Adullamiter, gen Thimna. Und es ward der Thamar berichtet: Siehe, dein Schwiegervater geht hinaus gen Thimna, seine Schafe zu scheren. Da legte sie ihre Witwenkleider ab, und deckte sich mit einem Schleier, und verhüllte sich, und setzte sich ins Tor von Enaim, welches am Wege von Thimna liegt. Denn sie sah, daß Sela groß geworden, und sie ward ihm nicht gegeben zum Weibe. Und Juda sah sie, und hielt sie für eine Hure, denn sie hatte ihr Angesicht verdeckt. Und er wandte sich zu ihr am Wege, und sprach: Laß mich doch dir beiwohnen, denn er wußte nicht, daß sie seine Schnur war. Und sie sprach: Was willst du mir geben, daß du mir beiwohnst? Und er sprach: Ich will dir einen Ziegenbock senden von der Herde. Und sie sprach: Wenn du ein Pfand gibst, bis du sendest. Und er sprach: Was ist das Pfand, welches ich dir geben soll? Und sie sprach: Dein Siegel, und deine Schnur und deinen Stab, den du in der Hand hast. Da gab er es ihr, und wohnte bei ihr, und sie ward schwanger von ihm. Und sie machte sich auf, und ging, und legte ihren Schleier ab, und zog ihre Witwenkleider an. Und Juda sandte den Ziegenbock durch die Hand seines Freundes, des Adullamiters, um das Pfand zu nehmen aus der Hand des Weibes; aber er fand sie nicht. Und er fragte die Leute ihres Ortes, und sprach: Wo ist die Buhlerin zu Enaim am Wege? Und sie sprachen: Es ist keine Buhlerin da gewesen. Und er kehrte zu Juda zurück, und sprach: Ich habe sie nicht gefunden, auch sprachen die Leute des Ortes: Es ist keine Buhlerin da gewesen. Da sprach Juda: Sie mag's behalten, damit wir nicht zum Gespötte werden. Siehe, ich habe diesen Bock gesandt, und du hast sie nicht gefunden. Und es geschah nach ungefähr drei Monden, da ward dem Juda berichtet: Thamar, deine Schnur, hat gehurt; und siehe, sie ist auch schwanger von Hurerei. Da sprach Juda: Führt sie hinaus, daß sie verbrannt werde. Indem sie aber hinausgeführt wurde, sandte sie zu ihrem Schwiegervater, und sprach: Von dem Manne, dem das gehört, bin ich schwanger; und sprach: Erkenne doch, wem dieses Siegel und diese Schnur und dieser Stab gehört! Da erkannte es Juda, und sprach: Sie ist gerechter denn ich, darum weil ich sie nicht meinem Sohne Sela gegeben. Und er erkannte sie nicht mehr. Und es geschah zur Zeit, als sie gebären sollte, siehe, da waren Zwillinge in ihren, Leibe. Und es geschah, als sie gebar, da tat einer die Hand heraus, und die Wehmutter nahm sie, und band Carmesin an seine Hand, und sprach: Dieser ist zuerst herausgekommen! Und es geschah, als er seine Hand wieder hineinzog, siehe, da kam sein Bruder heraus, und sie sprach: Was reißest du? Auf dich kommt der Riß! Und man nannte seinen Namen Perez (Riß). Und darnach kam sein Bruder heraus, an dessen Hand der Carmesin war, und man nannte seinen Namen Serah (Ausgang). Josephs Dienst, Keuschheit und Gefängnis.Joseph aber ward hinabgeführt gen Ägypten, und ihn kaufte Potiphar, ein Hämling Pharao's, der Oberste der Trabanten, ein ägyptischer Mann, aus der Hand der Ismaeliter, welche ihn hinabgebracht. Und Jahwe war mit Joseph, und er war ein Mann, dem alles gelang, und er war im Hause seines Herrn, des Ägypters. Und da sein Herr sah, daß Jahwe mit ihm war, und alles, was er tat, gelingen ließ in seiner Hand, so fand Joseph Gnade in seinen Augen, und ward sein Diener; und sein Herr setzte ihn über sein Haus, und alles, was sein war, gab er in seine Hand. Und es geschah, seitdem er ihn über sein Haus gesetzt und über alles, was sein war; so segnete Jahwe das Haus des Ägypters um Josephs willen; und der Segen Jahwe's war auf allem, was sein war, im Hause und auf dem Felde. Und er überließ alles, was sein war, der Hand Josephs, und wußte neben ihm um nichts, außer um die Speise, die er aß. Joseph aber war schön von Gestalt und schön von Ansehen. Und es geschah nach diesen Dingen, da warf das Weib seines Herrn ihre Augen auf Joseph, und sprach: Liege bei mir! Und er weigerte sich, und sprach zum Weibe seines Herrn: Siehe, mein Herr weiß neben mir um nichts, was im Hause ist, und alles, was sein ist, hat er in meine Hand gegeben; niemand ist größer in diesem Hause denn ich, und er versagt mir nichts, außer dir, dieweil du sein Weib bist; wie sollte ich nun dieses große Unrecht tun, und sündigen gegen Gott? Und es geschah, als sie zu Joseph redete Tag für Tag, und er ihr nicht gehorchte, bei ihr zu liegen und bei ihr zu sein; und es geschah um diese Zeit, daß er ins Haus ging, um sein Geschäft zu verrichten, und es war kein Mensch von den Leuten des Hauses daselbst im Hause: da ergriff sie ihn bei seinem Kleide, und sprach: Liege bei mir! Und er ließ sein Kleid in ihrer Hand, und floh, und lief hinaus. Und es geschah, als sie sah, daß er sein Kleid in ihrer Hand gelassen, und hinaus geflohen, da rief sie den Leuten ihres Hauses, und sprach zu ihnen: Seht, er hat uns einen hebräischen Mann hergebracht, um unser zu spotten. Er kam zu mir, um bei mir zu liegen; da rief ich mit lauter Stimme; und es geschah, als er hörte, daß ich meine Stimme erhob und rief, da ließ er sein Kleid bei mir, und floh, und lief hinaus. Und sie legte sein Kleid neben sich, bis sein Herr nach Hause kam. Und sie redete zu ihm gleich diesen Worten, und sprach: Es kam zu mir der hebräische Knecht, den du uns gebracht, um mein zu spotten; und es geschah, als ich meine Stimme erhob und rief, da ließ er sein Kleid bei mir, und floh hinaus. Und es geschah, als sein Herr die Worte seines Weibes hörte, die sie zu ihm redete, indem sie sprach: Nach diesen Worten hat mir dein Knecht getan; da entbrannte sein Zorn. Und der Herr Josephs nahm ihn, und legte ihn in das Haus der Feste, an den Ort, wo die Gefangenen des Königs gefangen waren; und er war allda im Haus der Feste. Aber Jahwe war mit Joseph, und wandte ihm Liebe zu, und gab ihm Gnade in den Augen des Obersten des Hauses der Feste. Und es gab der Oberste des Hauses der Feste in die Hand Josephs alle die Gefangenen, welche im Hause der Feste waren; und alles, was daselbst geschah, das geschah durch ihn. Der Oberste des Hauses der Feste sah nach nichts, was er unter seiner Hand hatte, dieweil Jahwe mit ihm war; und was er tat, das ließ Jahwe gelingen. Joseph legt den Gefangenen ihren Traum aus.Und es geschah nach diesen Dingen, da sündigten der Schenke des Königs von Ägypten und der Bäcker gegen ihren Herrn, den König von Ägypten. Und Pharao zürnte auf seine beiden Hämlinge, auf den Obersten der Schenken und auf den Obersten der Bäcker, und gab sie in Verhaft in das Haus des Obersten der Trabanten, ins Haus der Feste, an den Ort, wo Joseph gefangen war. Und der Oberste der Trabanten stellte Joseph bei ihnen an, und er bediente sie, und sie saßen einige Zeit im Verhaft. Da träumten beide einen Traum, ein jeglicher seinen Traum, in einer Nacht, ein jeglicher nach der Deutung seines Traumes der Schenke und der Bäcker des Königs von Ägypten, welche gefangen waren im Hause der Feste. Und Joseph kam zu ihnen hinein des Morgens, und schaute sie, und siehe, sie waren traurig. Und er fragte die Hämlinge Pharao's, welche mit ihm in Verhaft waren im Hause seines Herrn, und sprach: Warum ist euer Aussehen übel heute? Und sie sprachen zu ihm: Einen Traum haben wir geträumt, und keiner ist, der ihn auslege. Da sprach Joseph zu ihnen: Gehören nicht Gott die Deutungen? Erzählt mir doch! Da erzählte der Oberste der Schenken dem Joseph seinen Traum, und sprach zu ihm: In meinem Traume, siehe, da stand ein Weinstock vor mir, Und an dem Weinstocke waren drei Reben; und indem er knospete, schoß er in seine Blüte auf; es reiften seine Trauben zu Weinbeeren. Der Becher Pharao's aber war in meiner Hand: da nahm ich die Weinbeeren, und zerdrückte sie in den Becher Pharao's, und gab den Becher dem Pharao in die Hand. Da sprach zu ihm Joseph: Das ist seine Deutung: Die drei Reben sind drei Tage; in noch drei Tagen wird Pharao dein Haupt erheben, und dich wieder setzen an deine Stelle; und du wirst dem Pharao den Becher in die Hand geben nach der vorigen Weise, da du sein Schenke warst. Aber gedenke du mein bei dir, wenn es dir wohl geht, so tue doch an mir Liebe und erwähne mich gegen Pharao, und hilf mir aus diesem Hause. Denn gestohlen bin ich aus dem Lande der Hebräer, und auch hier habe ich nichts getan, daß sie mich in den Kerker gelegt. Und als der Oberste der Bäcker sah, daß er gut gedeutet, sprach er zu Joseph: In meinem Traume, siehe, da waren drei Semmelkörbe auf meinem Haupte. Und im oberen Korbe war von allerlei Eßwaren Pharao's, Backwerk, und die Vögel aßen es aus dem Korbe von meinem Haupte. Da antwortete Joseph, und sprach: Das ist seine Deutung: Die drei Körbe sind drei Tage; in noch drei Tagen wird Pharao dein Haupt von dir heben, und dich an einen Baum hängen, und die Vögel werden dein Fleisch von dir essen. Und es geschah am dritten Tage, dem Geburtstage Pharao's, da gab er ein Mahl allen seinen Knechten, und erhob das Haupt des Obersten der Schenken und das Haupt des Obersten der Bäcker unter seinen Knechten; und setzte den Obersten der Schenken wieder zu seinem Schenken, daß er dem Pharao den Becher in die Hand gab; den Obersten der Bäcker aber ließ er hängen, so wie ihnen Joseph gedeutet. Aber es gedachte der Oberste der Schenken nicht an Joseph, und vergaß ihn. Joseph legt dem Pharao einen Traum aus, und wird zu hoher Würde erhoben.Und es geschah nach zwei Jahren, da träumte Pharao, und siehe, er stand am Nilstrome. Und siehe, aus dem Nilstrome stiegen sieben Kühe, schön von Ansehen und fett von Fleisch, und weideten im Riedgrase. Und siehe, sieben andere Kühe stiegen nach ihnen aus dem Strome, häßlich von Ansehen und mager von Fleisch, und traten neben die Kühe am Ufer des Stromes. Und es fraßen die von Aussehen häßlichen und von Fleisch mageren Kühe die sieben anderen von Ansehen schönen und fetten Kühe. Da erwachte Pharao. Und er schlief ein, und träumte zum zweiten Mal, und siehe, sieben Ähren wuchsen auf einem Halme, fett und schön. Und siehe, sieben Ähren, mager und verbrannt vom Ostwinde, sprossten nach ihnen. Und es verschlangen die mageren Ähren die sieben fetten und vollen Ähren. Da erwachte Pharao, und siehe, es war ein Traum. Und es geschah am Morgen, da war sein Geist voll Unruhe, und er sandte und rief alle Zeichendeuter Ägyptens und alle seine Weisen, und Pharao erzählte ihnen seinen Traum; aber keiner war, der ihn dem Pharao deutete. Da redete der Oberste der Schenken zu Pharao, und sprach: Meiner Sünden gedenke ich jetzt. Pharao zürnte auf seine Knechte, und legte mich in Verhaft ins Haus des Obersten der Trabanten, mich und den Obersten der Bäcker. Da träumten wir einen Traum in einer Nacht, ich und er; ein jeglicher nach der Deutung seines Traumes träumten wir. Und daselbst bei uns war ein hebräischer Jüngling, der Knecht des Obersten der Trabanten, dem erzählten wir, und er deutete uns unsere Träume; einem jeglichen nach seinem Traume deutete er. Und es geschah, so wie er uns gedeutet, also geschah es: Mich setzte Pharao wieder an meine Stelle, und ihn hängte er. Da sandte Pharao und rief Joseph, und sie holten ihn eilend aus dem Kerker, und er schor sich, und wechselte seine Kleider, und kam hinein vor Pharao. Und Pharao sprach zu Joseph: Einen Traum habe ich geträumt, und keiner ist, der ihn auslege; und ich habe gehört von dir sagen, du hörst Träume, sie zu deuten. Da antwortete Joseph dem Pharao, und sprach: Das steht nicht bei mir: Gott möge dem Pharao Heil antworten! Und Pharao sprach zu Joseph: In meinem Traume, siehe, da stand ich am Ufer des Nilstroms. Und siehe, aus dem Strome stiegen sieben Kühe auf, fett von Fleisch und schön von Gestalt, und weideten im Riedgrase. Und siehe, sieben andere Kühe stiegen auf nach ihnen, sehr dürr und häßlich von Ansehen und mager von Fleisch; ich habe keine gesehen wie sie im ganzen Lande Ägypten an Häßlichkeit. Und es fraßen die mageren und häßlichen Kühe die sieben ersten fetten Kühe; und sie kamen in ihren Bauch, und man merkte es nicht, daß sie in ihren Bauch gekommen, und ihr Ansehen war häßlich, wie vordem. Da erwachte ich. Und ich schaute in meinem Traume, und siehe, sieben Ähren wuchsen auf an einem Halme, voll und schön. Und siehe, sieben Ähren, dürr, dünn, verbrannt vom Winde, sprossten nach ihnen; und es verschlangen die dürren Ähren die sieben schönen Ähren. Und ich erzählte es den Zeichendeutern, und keiner war, der mir es anzeigte. Da sprach Joseph zu Pharao: Der Traum Pharao's ist einer; was Gott tun will, hat er dem Pharao angezeigt. Die sieben schönen Kühe sind sieben Jahre, und die sieben schönen Ähren sind sieben Jahre; ein Traum ist es. Und die sieben magern und häßlichen Kühe, die nach ihnen aufstiegen, sind sieben Jahre, und die sieben leeren, vom Ostwinde verbrannten Ähren werden sieben Jahre des Hungers sein. Das ist das Wort, das ich zu Pharao sagte; was Gott tun will, hat er Pharao schauen lassen. Siehe, sieben Jahre werden kommen, großer Überfluß im ganzen Lande Ägypten. Und es kommen sieben Jahre des Hungers nach ihnen, und vergessen ist aller Überfluß im Lande Ägypten, und es verzehrt der Hunger das Land. Und man wird nichts wissen vom Überflusse im Lande vor selbigem Hunger nachher; denn sehr schwer ist er. Und weil der Traum sich dem Pharao wiederholte zweimal, ist die Sache fest von Gott beschlossen, und Gott eilt solches zu tun. Und nun ersehe sich Pharao einen verständigen und weisen Mann, und setze ihn über das Land Ägypten. Es mache Pharao, daß er Auffeher setze über das Land, und nehme den Fünften im Lande Ägypten in den sieben Jahren des Überflusses. Und sie mögen sammeln alle Speise jener guten Jahre, die da kommen, und mögen Getreide aufschütten unter Obhut Pharao's, Speise in den Städten, und aufbewahren, daß die Speise sei zum Vorrate für das Land für die sieben Jahre des Hungers, welche im Lande Ägypten sein werden, daß das Land nicht vertilgt werde durch Hunger. Und die Rede gefiel dem Pharao und seinen Knechten. Und Pharao sprach zu seinen Knechten: Werden wir einen Mann wie diesen finden, in welchem der Geist Gottes ist? Und Pharao sprach zu Joseph: Da dir Gott dies alles kund getan, so ist keiner so einsichtsvoll und weise wie du. Du sollst über mein Haus gesetzt sein, und nach deinem Munde soll mein ganzes Volk sich richten; nur um den Thron will ich höher sein denn du. Und Pharao sprach zu Joseph: Siehe, ich setze dich über das ganze Land Ägypten. Und Pharao zog seinen Ring ab von seiner Hand, und tat ihn an die Hand Josephs, und bekleidete ihn mit Kleidern von Byssus, und legte eine goldene Kette an seinen Hals. Und er ließ ihn fahren auf dem zweiten Wagen, den er hatte, und man rief vor ihm her: Beugt euch, denn gesetzt hat er ihn über das ganze Land Ägypten. Und Pharao sprach zu Joseph: Ich bin Pharao, und ohne dich soll kein Mensch seine Hand oder seinen Fuß erheben im ganzen Lande Ägypten. Und Pharao nannte den Namen Josephs Zaphnathphaneach (d.h. Retter der Welt), und gab ihm Asnath, die Tochter Potiphera's, des Priesters zu On, zum Weibe. Und Joseph zog aus über das Land Ägypten. Joseph war aber dreißig Jahre alt, als er vor Pharao stand, dem Könige von Ägypten. Und Joseph ging weg von Pharao, und zog durch das ganze Land Ägypten. Und das Land trug in den sieben Jahren des Überflusses in vollen Bündeln. Da sammelte er alle Speise der sieben guten Jahre, welche im Lande Ägypten waren, und legte Speise in die Städte; die Speise des Feldes der Stadt, das um sie her war, legte er darein. Und Joseph schüttete Getreide auf, wie der Sand des Meeres, über die Maßen viel, bis man aufhörte zu zählen; denn es war unzählig. Dem Joseph aber wurden zwei Söhne geboren, bevor die Jahre des Hungers kamen, welche ihm gebar Asnath, die Tochter Potiphera's, des Priesters zu On. Und Joseph nannte den Namen des Erstgebornen Manasse: „Denn Gott hat mich vergessen lassen all mein Ungemach und das ganze Haus meines Vaters." Und den Namen des zweiten nannte er Ephraim: „Denn Gott hat mich fruchtbar gemacht im Lande meines Elends." Und es vergingen die sieben Jahre des Überflusses, welcher im Lande Ägypten war; und es begannen die sieben Jahre des Hungers zu kommen, so wie Joseph gesagt; und es war Hunger in allen Landen, aber im ganzen Lande Ägypten war Brot. Und als das ganze Land Ägypten hungerte, und das Volk zu Pharao schrie um Brot, da sprach Pharao zu allen Ägyptern: Geht zu Joseph, was er euch sagt, das tut! Und der Hunger war auf der ganzen Oberfläche der Erde, und Joseph tat alles auf, worin Korn war, und verkaufte den Ägyptern Getreide, und der Hunger war stark im Lande Ägypten. Und alle Lande kamen nach Ägypten, Getreide zu kaufen bei Joseph; denn der Hunger war stark in allen Landen. Erste Reise der Söhne Jakobs nach Ägypten.Und als Jakob sah, daß Getreide in Ägypten war, sprach er zu seinen Söhnen: Warum seht ihr euch einander an? Und er sprach: Siehe, ich höre, daß Getreide in Ägypten ist; zieht hinab, und kauft uns von da, daß wir leben und nicht sterben. Da zogen die zehn Brüder Josephs hinab, um Getreide zu kaufen aus Ägypten. Aber Benjamin, den Bruder Josephs, sandte Jakob nicht mit seinen Brüdern; denn er gedachte, es möchte ihm ein Unfall begegnen. Und so kamen die Söhne Israels, Getreide zu kaufen, unter den anderen, die da kamen; denn der Hunger war im Lande Kanaan. Joseph aber, er war Gebieter über das Land; er war es, der Getreide verkaufte allem Volke des Landes. Und es kamen die Brüder Josephs, und beugten sich vor ihm mit dem Antlitz zur Erde. Und als Joseph seine Brüder sah, erkannte er sie; aber er verstellte sich vor ihnen, und redete mit ihnen hart, und sprach zu ihnen: Woher kommt ihr? Und sie sprachen: Vom Lande Kanaan, um Speise zu kaufen. Und Joseph erkannte seine Brüder, aber sie erkannten ihn nicht. Und Joseph gedachte an die Träume, welche er von ihnen geträumt, und sprach zu ihnen: Kundschafter seid ihr; um die Blöße des Landes zu sehen, seid ihr gekommen. Und sie sprachen zu ihm: Nein, mein Herr, sondern deine Knechte sind gekommen, Speise zu kaufen. Wir alle sind Söhne eines Mannes; redlich sind wir, nicht sind deine Knechte Kundschafter. Und er sprach zu ihnen: Nein, sondern die Blöße des Landes seid ihr gekommen zu sehen. Und sie sprachen: Zwölf Brüder sind wir, deine Knechte, die Söhne eines Mannes im Lande Kanaan; und siehe, der jüngste ist jetzt bei unserem Vater, und der eine ist nicht mehr. Und Joseph sprach zu ihnen: Das ist's, was ich zu euch sagte: Kundschafter seid ihr. Daran sollt ihr geprüft werden; beim Leben Pharao's, ihr sollt nicht von dannen kommen, außer wenn euer jüngster Bruder hierher kommt! Sendet einen von euch hin, daß er euren Bruder hole; ihr aber lasst euch gefangen setzen, daß eure Reden geprüft werden, ob ihr mit Wahrheit umgeht, oder nicht? Beim Leben Pharao's, Kundschafter seid ihr! Und so brachte er sie zusammen in Verhaft drei Tage lang. Und Joseph sprach zu ihnen am dritten Tage: Tut dieses, daß ihr lebt; ich fürchte Gott! Wenn ihr redlich seid, so bleibe einer eurer Brüder gefangen in eurem Verhaft, ihr aber zieht hin, bringt Getreide für die Notdurft eurer Häuser, und euren jüngsten Bruder bringt dann zu mir: So werden eure Reden bestätigt werden, und ihr nicht sterben. Und sie taten also. Da sprachen sie einer zu dem anderen: Fürwahr! das haben wir verschuldet an unserem Bruder, dessen Seelenangst wir sahen, als er uns um Erbarmen bat, aber wir hörten nicht; darum ist über uns gekommen diese Not! Und Ruben antwortete ihnen, und sprach: Habe ich nicht zu euch gesprochen: Versündigt euch nicht an dem Knaben? Aber ihr hörtet nicht. Ja, sein Blut wird nun gerochen! Sie wußten aber nicht, daß Joseph es verstand; denn der Dolmetscher war zwischen ihnen. Da wandte er sich von ihnen, und weinte. Und er kehrte sich wieder zu ihnen, und redete zu ihnen, und nahm aus ihnen Simeon, und band ihn vor ihren Augen. Und Joseph gebot, daß man ihre Säcke mit Getreide füllte, und ihr Geld zurückzugeben einem jeglichen in seinen Sack, und ihnen Zehrung zu geben auf den Weg. Und man tat ihnen also. Und so luden sie ihr Getreide auf ihre Esel, und zogen von dannen. Und es tat der eine seinen Sack auf, um seinem Esel Futter zu geben, in der Herberge, und sah sein Geld, und siehe, es lag oben in seinem Sacke. Und er sprach zu seinen Brüdern: Mein Geld ist wieder da, und siehe, es liegt in meinem Sacke. Da fiel ihnen der Mut, und sie wandten sich zitternd einer zu dem anderen, und sprachen: Warum hat uns Gott das getan? Und sie kamen zu Jakob, ihrem Vater, ins Land Kanaan, und berichteten ihm alles, was ihnen begegnet war, und sprachen: Es redete der Mann, der Herr im Lande, hart mit uns, und behandelte uns wie Kundschafter des Landes. Und wir sprachen zu ihm: Redlich sind wir, nicht sind wir Kundschafter; zwölf Brüder sind wir, Söhne unsres Vaters; der eine ist nicht mehr, und der jüngste ist jetzt bei unserm Vater, im Lande Kanaan. Da sprach zu uns der Mann, der Herr des Landes: Daran will ich erkennen, daß ihr redlich seid: Einen eurer Brüder lasst bei mir, und nehmt die Notdurft eures Hauses, und zieht hin, und bringt dann euren jüngsten Bruder zu mir, auf daß ich erkenne, daß ihr nicht Kundschafter, daß ihr redlich seid: dann will ich euch euren Bruder geben, und ihr sollt im Lande verkehren. Und es geschah, als sie ihre Säcke ausleerten, siehe, da war eines jeglichen Bündel Geld in seinem Sacke; und da sie ihre Bündel Geld sahen, erschraken sie und ihr Vater. Und es sprach zu ihnen Jakob, ihr Vater: Ihr macht mich kinderlos. Joseph ist nicht mehr, und Simeon ist nicht mehr, und Benjamin wollt ihr nehmen: Über mich kommt es alles. Und Ruben sprach zu seinem Vater: Meine beiden Söhne magst du töten, wenn ich ihn nicht zurückbringe zu dir. Gib ihn in meine Hand, so will ich ihn zurückbringen zu dir. Und er sprach: Nicht soll mein Sohn hinabziehen mit euch; denn sein Bruder ist tot, und er ist allein übrig; und begegnete ihm ein Unfall auf dem Wege, welchen ihr zieht, so brächtet ihr meine grauen Haare mit Jammer in die Unterwelt. Zweite Reise der Söhne Jakobs nach Ägypten mit Benjamin.Der Hunger aber war schwer im Lande. Und es geschah, als sie das Getreide aufgegessen, welches sie aus Ägypten gebracht; da sprach zu ihnen ihr Vater: Kauft uns wiederum etwas Speise. Und es sprach zu ihm Juda und sprach: Beteuert hat uns der Mann und gesprochen: Ihr sollt mein Angesicht nicht sehen, es sei denn euer Bruder mit euch. Willst du unseren Bruder mit uns senden, so wollen wir hinabziehen, und dir Speise kaufen; willst du ihn aber nicht mit senden, so ziehen wir nicht hinab; denn der Mann hat zu uns gesprochen: Ihr sollt mein Angesicht nicht sehen, es sei denn euer Bruder mit euch. Und Israel sprach: Warum habt ihr so übel getan an mir, dem Manne zu sagen, daß ihr noch einen Bruder habt? Und sie sprachen: Es fragte der Mann nach uns und nach unsrem Geschlechte, und sprach, lebt euer Vater noch? Habt ihr noch einen Bruder? Und wir berichteten ihm gemäß diesen Worten. Konnten wir denn wissen, daß er sprechen würde: Bringt euren Bruder herab? Und Juda sprach zu Israel, seinem Vater: Laß den Knaben mit mir ziehen, daß wir uns aufmachen und ziehen, und leben und nicht sterben, so wir, als du und unsre Kinder. Ich will Bürge für ihn sein, von meiner Hand sollst du ihn fordern; wenn ich ihn nicht bringe zu dir, und ihn stelle vor dein Angesicht, so will ich gegen dich gesündigt haben mein Leben lang. Denn wo wir nicht gezögert hätten, so wären wir jetzt zurückgekehrt nun das zweite Mal. Da sprach zu ihnen Israel, ihr Vater: Wenn es denn also ist, so tut dies: Nehmt vom Besten des Landes in eure Säcke, und bringt dem Manne ein Geschenk hinab, etwas Balsam und etwas Honig, Gewürze und Ladanum, Pistazien und Mandeln. Und anderes Geld nehmt in eure Hände, und das Geld, das sich wieder gefunden oben in euren Säcken, nehmt wieder in eure Hände; vielleicht ist es ein Irrtum. Und euren Bruder nehmt, und macht euch auf, zieht wieder zu dem Manne. Und Gott, der Allmächtige, gebe euch Barmherzigkeit vor dem Manne, daß er euch euren anderen Bruder entlasse und Benjamin. Ich aber, wenn ich kinderlos werde, so bin ich's. Und so nahmen die Männer dieses Geschenk, und anderes Geld nahmen sie in ihre Hand, und Benjamin, und machten sich auf und zogen hinab gen Ägypten, und traten vor Joseph. Und als Joseph bei ihnen Benjamin sah, sprach er zu dem, der über sein Haus gesetzt war: Führe diese Männer ins Haus, und schlachte Schlachtvieh, und richte zu; denn die Männer sollen mit mir essen zu Mittag. Und der Mann tat, so wie Joseph gesagt, und der Mann führte die Männer ins Haus Josephs. Und es fürchteten sich die Männer, daß sie ins Haus Josephs geführt wurden, und sprachen: Um des Geldes Willen, das wieder in unseren Säcken war vordem, werden wir herein geführt, um über uns herzustürzen, und über uns herzufallen, und uns zu Knechten zu nehmen und unsre Esel. Da traten sie zu dem Manne, welcher über das Haus Josephs gesetzt war, und redeten zu ihm vor der Türe des Hauses, und sprachen: Bitte, mein Herr! Wir sind herab gekommen vordem, Speise zu kaufen. Und es geschah, als wir in die Herberge kamen, und unsere Säcke auftaten, siehe, da war eines jeglichen Geld oben in seinem Sacke, unser Geld nach seinem Gewicht, und wir haben es wieder gebracht in unserer Hand; und anderes Geld haben wir herabgebracht in unserer Hand, um Speise zu kaufen. Wir wissen nicht, wer unser Geld in unsere Säcke gelegt. Und er sprach: Heil euch, fürchtet euch nicht! Euer Gott und der Gott eures Vaters hat euch einen Schatz gegeben in eure Säcke, euer Geld ist an mich gekommen. Und er führte zu ihnen Simeon heraus. Und der Mann führte sie in das Haus Josephs, und gab Wasser, daß sie ihre Füße wuschen, und gab Futter für ihre Esel. Und sie richteten das Geschenk zu, bis Joseph kam am Mittag; denn sie hatten gehört, daß sie daselbst das Brot essen sollten. Und als Joseph zu Hause kam, brachten sie ihm das Geschenk, das in ihren Händen war, in das Haus, und beugten sich vor ihm zur Erde. Und er fragte nach ihrem Wohlsein, und sprach: Geht es eurem alten Vater wohl, von dem ihr mir spracht? Lebt er noch? Und sie sprachen: Es geht deinem Knechte, unserem Vater, wohl, er lebt noch. Und sie neigten und beugten sich. Da erhob er seine Augen und sah Benjamin, seinen Bruder, den Sohn seiner Mutter, und sprach: Ist das euer jüngster Bruder, von welchem ihr mir spracht? Und er sprach: Gott sei dir gnädig, mein Sohn! Und Joseph eilte, denn sein Herz entbrannte gegen seinen Bruder, und suchte einen Ort zu weinen, und ging in das innere Gemach, und weinte daselbst. Und er wusch sein Angesicht, und ging heraus, und hielt sich zurück und sprach: Setzt das Essen auf! Und man setzte für ihn besonders auf, und für sie besonders, und für die Ägypter, welche mit ihm aßen, besonders; denn die Ägypter dürfen nicht das Brot essen mit den Hebräern, denn ein Greuel ist das den Ägyptern. Und sie saßen vor ihm, der Erstgeborne nach seiner Erstgeburt, und der Jüngste nach seiner Jugend, und die Männer verwunderten sich einer gegen den anderen. Und er ließ Ehrengerichte bringen von sich zu ihnen, und das Ehrengericht Benjamins war größer, als die Ehrengerichte von ihnen allen, fünfmal. Und sie tranken und wurden trunken bei ihm. Joseph will Benjamin zurückbehalten, Verlegenheit seiner Brüder, besonders Juda's.Und er gebot dem, der über sein Haus gesetzt war, und sprach: Fülle die Säcke der Männer mit Speise, so viel sie führen können, und lege eines jeglichen Geld oben in seinen Sack, und meinen Becher, den silbernen Becher, lege oben in den Sack des Jüngsten, und das Geld für sein Getreide. Und er tat nach dem Worte Josephs, das er gesagt. Als der Morgen leuchtete, da wurden die Männer entlassen, sie und ihre Esel. Sie waren zur Stadt hinaus und noch nicht fern, da sprach Joseph zu dem, der über sein Haus gesetzt war: Mache dich auf, jage den Männern nach, und hast du sie erreicht, so sprich zu ihnen: Warum habt ihr Gutes vergolten mit Bösem? Ist es nicht das, woraus mein Herr trinkt? Er konnte es wohl ahnen! Ihr habt übel daran getan! Und er erreichte sie, und redete zu ihnen diese Worte. Und sie sprachen zu ihm: Warum redet mein Herr gleich diesen Worten? Fern sei von deinen Knechten dergleichen zu tun? Siehe, das Geld, das wir oben in unseren Säcken gefunden, haben wir dir wiedergebracht aus dem Lande Kanaan; und wie sollten wir aus dem Hause deines Herrn stehlen Silber und Gold? Bei wem es gefunden wird unter deinen Knechten, der sterbe, und auch wir wollen Knechte unseres Herrn werden. Und er sprach: Nun ja, nach euren Worten, so geschehe es; bei wem er gefunden wird, der soll mein Knecht sein, ihr aber sollt quitt sein. Da eilten sie, und hoben ein jeglicher seinen Sack herab auf die Erde, und taten ein jeglicher seinen Sack auf. Und er durchsuchte; beim ältesten hub er an, und beim jüngsten hörte er auf; und es fand sich der Becher im Sacke Benjamins. Da zerrissen sie ihre Kleider, und lud ein jeglicher auf seinen Esel, und kehrten zurück in die Stadt. Und es ging Juda und seine Brüder ins Haus Josephs, er war aber noch daselbst, und sie fielen vor ihm nieder zur Erde. Da sprach Joseph zu ihnen: Was ist das für eine Tat, die ihr getan? Wisst ihr nicht, daß es ein Mann, wie ich bin, wohl ahnen konnte? Und Juda sprach: Was sollen wir sprechen zu unserem Herrn? Was sollen wir reden, und wie uns rechtfertigen? Gott hat die Missetat deiner Knechte gefunden; siehe, wir sind die Knechte meines Herrn, so wir, als der, in dessen Hand der Becher gefunden worden. Und er sprach: Fern sei von mir also zu tun! Der Mann, in dessen Hand der Becher gefunden worden, der soll mein Knecht sein, ihr aber zieht in Frieden hinaus zu eurem Vater. Da trat Juda zu ihm, und sprach: Bitte, mein Herr! Laß deinen Knecht ein Wort reden vor den Ohren meines Herrn, und dein Zorn entbrenne nicht gegen deinen Knecht; denn du bist gleich Pharao. Mein Herr fragte seine Knechte, und sprach: Habt ihr einen Vater oder Bruder? Und wir sprachen zu unserem Herrn: Wir haben einen alten Vater und einen jungen Knaben seines Alters, und sein Bruder ist tot, und er ist allein übergeblieben von seiner Mutter, und sein Vater hat ihn lieb. Und du sprachst zu deinen Knechten: Bringt ihn herab zu mir, daß ich ihn sehe mit meinen Augen. Und wir sprachen zu meinem Herrn: Der Knabe kann nicht seinen Vater verlassen; verließe er seinen Vater, so würde er sterben. Und du sprachst zu deinen Knechten: Wenn euer jüngster Bruder nicht herabkommt mit euch, so sollt ihr nicht mehr mein Angesicht sehen. Und es geschah, als wir hinaufzogen zu deinem Knechte, meinem Vater, so berichteten wir ihm die Reden meines Herrn. Und es sprach unser Vater: Kauft uns wiederum etwas Speise. Und wir sprachen: Wir können nicht hinabziehen; wenn unser jüngster Bruder mit uns ist, so wollen wir hinabziehen; denn nicht können wir das Angesicht des Mannes sehen, wo unser jüngster Bruder nicht mit uns ist. Und es sprach dein Knecht, mein Vater, zu uns: Ihr wisst, daß zwei Söhne mir mein Weib geboren. Und der eine ging hinaus von mir, und ich glaube: Gewiß, zerrissen ist er, und ich habe ihn nicht mehr gesehen bis hierher. Und nehmt ihr nun auch diesen hinweg von mir, und begegnet ihm ein Unfall, so bringt ihr meine grauen Haare mit Leid hinab in die Unterwelt. Und nun, so ich komme zu deinem Knechte, meinem Vater, und der Knabe ist nicht bei uns, da doch seine Seele an seiner Seele hängt: so geschieht es, wenn er sieht, daß der Knabe nicht da ist, so stirbt er, und deine Knechte bringen die grauen Haare deines Knechtes, unsres Vaters, mit Jammer hinab in die Unterwelt. Denn dein Knecht ist Bürge geworden für den Knaben bei meinem Vater, und ich sprach: Wenn ich ihn nicht bringe zu dir, so will ich gegen meinen Vater gesündigt haben mein Leben lang. Und nun, laß doch deinen Knecht bleiben anstatt des Knaben, als Knecht meines Herrn, und der Knabe ziehe hinauf mit seinen Brüdern; denn wie könnte ich hinauf ziehen zu meinem Vater, ohne daß der Knabe mit mir wäre, daß ich nicht müsse das Leid mitansehen, das meinen Vater treffen wird? Joseph gibt sich seinen Brüdern zu erkennen, und entläßt sie mit einer Einladung an seinen Vater, nach Ägypten zu kommen.Es konnte aber Joseph sich nicht zurückhalten vor allen, die um ihn standen, und rief: Lasst alle hinausgehen von mir! Und es blieb kein Mensch bei ihm, als Joseph sich zu erkennen gab vor seinen Brüdern. Und er erhob seine Stimme mit Weinen, so daß es die Ägypter hörten, und daß es das Haus Pharao's hörte. Und Joseph sprach zu seinen Brüdern: Ich bin Joseph! Lebt mein Vater noch? Und seine Brüder konnten ihm nicht antworten, denn sie waren bestürzt vor ihm. Und Joseph sprach zu seinen Brüdern: Tretet her zu mir! Und sie traten hinzu. Und er sprach: Ich bin Joseph, euer Bruder, den ihr verkauft habt nach Ägypten. Und nun betrübt euch nicht, und erzürnt euch nicht, daß ihr mich verkauft habt hierher; denn zur Lebenserhaltung hat mich Gott gesandt vor euch her. Denn diese zwei Jahre ist Hunger gewesen im Lande, und noch sind fünf Jahre, da kein Pflügen noch Ernten sein wird. Und so hat Gott mich gesandt vor euch her, um euch übrig bleiben zu lassen auf Erden, und euch zu erhalten zu großer Errettung. So nun habt nicht ihr mich hierher gesandt, sondern Gott; und er hat mich gemacht zum Vater Pharao's und zum Herrn seines ganzen Hauses und zum Herrscher über das ganze Land Ägypten. Eilt und zieht hinaus zu meinem Vater, und sprecht zu ihm: So spricht dein Sohn Joseph: Gott hat mich gemacht zum Herrn von ganz Ägypten, komme zu mir herab, säume nicht! Und du sollst wohnen im Lande Gosen, und nahe bei mir sein, du und deine Söhne und die Söhne deiner Söhne und deine Schafe und deine Rinder und alles, was dein ist. Und ich will dich versorgen daselbst, denn noch sind fünf Jahre Hunger, auf daß du nicht verarmst, du und dein Haus und alles, was dein ist Und siehe, eure Augen sehen und die Augen meines Bruders Benjamin, daß mein Mund mit euch redet. Und berichtet meinem Vater alle meine Herrlichkeit in Ägypten, und alles, was ihr seht, und eilt, und bringt meinen Vater herab hierher. Und er fiel Benjamin, seinem Bruder, um den Hals, und weinte, und Benjamin weinte an seinem Halse. Und er küsste alle seine Brüder, und weinte an ihnen, und darnach redeten seine Brüder mit ihm. Und das Gerücht kam ins Haus Pharao's, daß man sprach: Die Brüder Josephs sind gekommen. Und es gefiel dem Pharao und seinen Knechten. Und Pharao sprach zu Joseph: Sprich zu deinen Brüdern: Tut also: Beladet eure Tiere, und zieht hin ins Land Kanaan, und nehmt euren Vater und eure Häuser, und kommt zu mir; so will ich euch das Beste des Landes Ägypten geben, und ihr sollt das Fett des Landes essen. Und dir ist es geboten; tut also: Nehmt euch aus dem Lande Ägypten Wagen für eure Kinder und für eure Weiber, und für euren Vater, und kommt. Und schont nicht euer Geräte, denn das Beste des ganzen Landes Ägypten soll euer sein. Und die Söhne Israels taten also, und Joseph gab ihnen Wagen nach dem Worte Pharao's, und gab ihnen Zehrung auf den Weg. Ihnen allen gab er einem jeglichen Feierkleider, aber dem Benjamin gab er dreihundert Seckel Silbers und fünf Feierkleider. Und seinem Vater sandte er solches: Zehn Esel, tragend vom Besten Ägyptens, und zehn Eselinnen, tragend Getreide und Brot und Speise für seinen Vater auf den Weg. Und so entließ er seine Brüder, und sie zogen hin, und er sprach zu ihnen: Erzürnt euch nicht unterwegs. Und sie zogen hinaus aus Ägypten, und kamen ins Land Kanaan zu Jakob, ihrem Vater. Und sie berichteten ihm, und sprachen: Noch lebt Joseph, und er ist Herrscher über das ganze Land Ägypten; aber sein Herz blieb kalt, denn er glaubte ihnen nicht. Und sie redeten zu ihm alle Worte Josephs, die er zu ihnen geredet, und er sah die Wagen, die Joseph gesandt, um ihn zu führen; da lebte der Geist Jakobs, ihres Vaters, auf. Und Israel sprach: Genug! Noch lebt Joseph, mein Sohn! Ich will hinziehen, und ihn sehen, bevor ich sterbe. Jakobs Abreise aus Kanaan; Liste seiner Familie.Und Israel brach auf und alles, was sein war, und kam gen Beerseba, und opferte Schlachtopfer dem Gotte seines Vaters Isaak. Und Gott sprach zu Israel im Gesichte der Nacht, und sprach: Jakob, Jakob! Und er sprach: Hier bin ich! Und er sprach: Ich bin, Gott, der Gott deines Vaters: Fürchte dich nicht hinabzuziehen gen Ägypten, denn zu einem großen Volke will ich dich machen daselbst. Ich will mit dir hinabziehen gen Ägypten, und will dich auch herausführen, und Joseph soll dir die Augen zudrücken. Da machte sich Jakob auf von Beerseba, und die Söhne Israels führten Jakob, ihren Vater, und ihre Kinder und ihre Weiber auf den Wagen, welche Pharao gesandt, ihn zu führen. Und sie nahmen ihr Vieh und ihre Habe, welche sie erworben im Lande Kanaan, und kamen gen Ägypten, Jakob und all sein Same mit ihm; seine Söhne und die Söhne seiner Söhne mit ihm, und seine Töchter und die Töchter seiner Söhne, und all seinen Samen brachte er mit sich gen Ägypten. Und das sind die Namen der Söhne Israels, die gen Ägypten kamen: Jakob und seine Söhne: Der Erstgeborne Jakobs, Ruben. Und die Söhne Rubens: Hanoch und Pallu und Hezron und Charmi. Und die Söhne Simeons: Jemuel und Jamin und Ohad und Jachin und Zohar und Saul, der Sohn der Kananitin. Und die Söhne Levi's: Gerson, Kahath und Merari. Und die Söhne Juda's: Ger und Onan und Sela und Perez und Serah. Aber Ger und Onan starben im Lande Kanaan. Und es waren die Söhne Perez: Hezron und Hamul. Und die Söhne Issaschars: Thola und Puwa und Job und Simrom. Und die Söhne Sebulons: Sered und Elon und Jahleel. Das sind die Söhne Lea's, die sie dem Jakob gebar in Mesopotamien, nebst Dina, seiner Tochter. Alle Seelen seiner Söhne und seiner Töchter waren drei und dreißig. Und die Söhne Gads: Ziphjon und Haggi, Suni und Ezbon, Eri und Arodi und Areli. Und die Söhne Assers: Jimna und Jisva und Jisvi und Bria und Sera, ihre Schwester. Und die Söhne Bria's: Heber und Malchiel. Das sind die Söhne Silpa's, welche Laban Lea, seiner Tochter, gab, und sie gebar diese dem Jakob, sechzehn Seelen. Die Söhne Rahel's, des Weibes Jakobs: Joseph und Benjamin. Und dem Joseph wurden geboren im Lande Ägypten, welche ihm gebar Asnath, die Tochter Potiphera's, des Priesters zu On: Manasse und Ephraim. Und die Söhne Benjamins: Bela und Becher und Asbel, Gera und Naaman, Ehi und Res, Muppim und Huppim und Ard. Das sind die Söhne Rahels, welche dem Jakob geboren worden, allesamt vierzehn Seelen. Und die Söhne Dans: Husim. Und die Söhne Naphtalis: Jahzeel und Guni und Jezer und Sillem. Das sind die Söhne Bilha's, welche Laban Rahel, seiner Tochter, gab, und sie gebar diese dem Jakob, allesamt sieben Seelen. Aller Seelen, die von Jakob gen Ägypten kamen, die aus seinen Lenden hervorgegangen, ausgenommen die Weiber der Söhne Jakobs, aller Seelen waren sechs und sechzig; und der Söhne Josephs, welche ihm geboren worden in Ägypten, waren zwei Seelen. Aller Seelen des Hauses Jakobs, die gen Ägypten kamen, waren siebzig Seelen. Ankunft Josephs in Ägypten. Er erhält Wohnung im Lande Gosen.Er sandte aber Juda vor sich her zu Joseph, um vor ihm her zu weisen gen Gosen; und sie kamen ins Land Gosen. Da spannte Joseph seinen Wagen an, und zog Israel, seinem Vater, entgegen gen Gosen. Und als er vor ihm erschien, fiel er um seinen Hals, und weinte an seinem Halse immerfort. Und Israel sprach zu Joseph: Nun will ich sterben, nachdem ich dein Angesicht gesehen, daß du noch lebst! Und Joseph sprach zu seinen Brüdern und zu seines Vaters Hause: Ich will hinausziehen, und es dem Pharao berichten, und zu ihm sprechen: Meine Brüder und meines Vaters Haus, die im Lande Kanaan waren, sind zu mir gekommen. Und die Männer sind Schafhirten, denn sie treiben Viehzucht, und ihre Schafe und ihre Rinder und alles, was ihr ist, haben sie mitgebracht. Wenn es nun geschieht, daß euch Pharao ruft, und spricht: Was ist euer Geschäft? so sprecht: Viehzucht treiben deine Knechte von Jugend auf bisher, so wir, als unsere Väter; auf daß ihr wohnen mögt im Lande Gosen. Denn ein Greuel der Ägypter sind alle Schafhirten. Und so kam Joseph, und berichtete dem Pharao, und sprach: Mein Vater und meine Brüder und ihre Schafe und ihre Rinder, und alles, was ihr ist, sind gekommen aus dem Lande Kanaan, und siehe, sie sind im Lande Gosen. Und von der Anzahl seiner Brüder nahm er fünf Männer, und stellte sie vor Pharao. Da sprach Pharao zu seinen Brüdern: Was ist euer Geschäft? Und sie sprachen zu Pharao: Schafhirten sind deine Knechte, so wir, als unsere Väter. Und sie sprachen zu Pharao: Wir sind gekommen, uns im Lande aufzuhalten; denn es gibt keine Weide für die Schafe, so deine Knechte haben, denn der Hunger ist schwer im Lande Kanaan; so laß nun deine Knechte im Lande Gosen wohnen. Und Pharao sprach zu Joseph: Dein Vater und deine Brüder sind zu dir gekommen. Das Land Ägypten liegt vor dir, im besten Teile des Landes laß deinen Vater und deine Brüder wohnen; sie mögen im Lande Gosen wohnen; und wenn du weißt, daß wackere Männer unter ihnen sind, so setze sie als Herdenaufseher über die, so ich habe. Und Joseph brachte Jakob, seinen Vater, und stellte ihn vor Pharao. Und Jakob segnete den Pharao. Und Pharao sprach zu Jakob: Wie viel sind der Tage deines Lebens? Und Jakob sprach zu Pharao: Der Tage meiner Wallfahrt sind hundertunddreißig Jahre; wenig und böse waren die Tage meines Lebens, und erreichen nicht die Lebenstage meiner Väter in ihrer Wallfahrt. Und Jakob segnete den Pharao, und ging hinweg von Pharao. Und Joseph schaffte seinem Vater und seinen Brüdern Wohnung, und gab ihnen Besitzung im Lande Ägypten, im besten Teile des Landes, im Lande Ramses, so wie Pharao geboten. Und Joseph versorgte seinen Vater und seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters mit Brot, nach Verhältnis der Kinder. Joseph erwirkt dem König das Eigentum aller Ländereien in Ägypten.Und es war kein Brot im ganzen Lande, denn der Hunger war sehr schwer; und das Land Ägypten und das Land Kanaan verschmachtete vor Hunger. Und Joseph brachte alles Geld zusammen, das sich fand im Lande Ägypten und im Lande Kanaan, für das Getreide, das sie kauften, und Joseph tat alles Geld in das Haus Pharao's. Und als das Geld ausging im Lande Ägypten und im Lande Kanaan, da kamen alle Ägypter zu Joseph, und sprachen: Gib uns Brot! Warum doch sollen wir sterben vor deinen Augen, denn das Geld mangelt? Und Joseph sprach: Bringt euer Vieh, so will ich euch für euer Vieh Brot geben, wenn das Geld mangelt. Da brachten sie ihr Vieh zu Joseph, und er gab ihnen Brot für die Pferde, für die Schafe und für das Rindvieh und für die Esel, und ernährte sie mit Brot für all ihr Vieh in selbigem Jahre. Und als selbigen Jahre um war, da kamen sie zu ihm im anderen Jahre, und sprachen zu ihm: Wir können es nicht verhehlen vor unserem Herrn, daß, da das Geld ausgegangen, und unser Vieh an unsren Herrn gekommen ist, nichts mehr übrig bleibt vor unserem Herrn denn unsre Leiber und unser Land. Warum sollen wir sterben vor deinen Augen, so wir, als unser Land? Kauf uns und unser Land für Brot, und wir wollen samt unserem Lande Pharao's Knechte sein; und gib Samen, daß wir leben und nicht sterben, und das Land nicht wüste werde. Da kaufte Joseph alles Land der Ägypter für Pharao; denn die Ägypter verkauften ein jeglicher sein Feld, denn es drängte sie der Hunger. Und so ward das Land dem Pharao zu eigen. Und das Volk, er ließ es kommen, in die Städte von einem Ende des Gebietes Ägypten bis zum anderen Ende. Nur das Land der Priester kaufte er nicht; denn die Priester hatten ein Bestimmtes von Pharao, und sie aßen ihr Bestimmtes, welches ihnen Pharao gab, und verkauften nicht ihr Land. Da sprach Joseph zum Volke: Siehe, ich habe jetzt gekauft euch und euer Land für Pharao, hier habt ihr Samen, und besäet das Feld. Und zur Zeit des Ertrags, so gebt den Fünften an Pharao, und vier Teile sollen euch sein zum Samen des Feldes und zu eurer Speise und für die, so in euren Häusern sind, und zur Speise für eure Kinder. Und sie sprachen: Du erhältst uns beim Leben! Möchten wir Gnade finden in den Augen unseres Herrn, so wollen wir die Knechte Pharao's sein! Und so legte es Joseph als Gebühr bis auf diesen Tag auf das Land der Ägypter für Pharao den Fünften; nur das Land der Priester allein ward nicht dem Pharao eigen. Jakob läßt Joseph schwören, ihn in Kanaan zu begraben.Und Israel wohnte im Lande Ägypten, im Lande Gosen, und sie faßten Besitz darin, und waren fruchtbar, und mehrten sich sehr. Und Jakob lebte im Lande Ägypten siebzehn Jahre, und es waren der Lebensjahre Jakobs hundertundsiebenundvierzig Jahre. Und als die Tage Israels sich dem Tode nahten, rief er seinen Sohn Joseph, und sprach zu ihm: Habe ich Gnade gefunden in deinen Augen, so lege doch deine Hand unter meine Hüfte, und tue an mir Liebe und Treue: Begrabe mich doch nicht in Ägypten, sondern ich will liegen bei meinen Vätern, und du sollst mich wegführen aus Ägypten, und mich begraben in ihrem Begräbnisse. Und er sprach: Ich will tun nach deinem Worte. Und er sprach: Schwöre mir! Und er schwur ihm. Und Israel betete an zu Häupten des Bettes. Jakobs Adoption des Ephraim und Manasse; seln Segen und Propezeiung über sie.Und es geschah nach diesen Dingen, da sprach man zu Joseph: Siehe dein Vater ist krank. Und er nahm seine beiden Söhne mit sich, Manasse und Ephraim. Und man berichtete es dem Jakob, und sprach: Siehe, dein Sohn Joseph kommt zu dir. Und Israel nahm sich zusammen, und setzte sich auf dem Bette. Und Jakob sprach zu Joseph: Gott, der Allmächtige, erschien mir zu Lus im Lande Kanaan, und segnete mich, und sprach zu mir: Siehe, ich will dich fruchtbar machen, und dich mehren, und dich machen zu einem Haufen Völker, und dieses Land deinem Samen nach dir geben zum ewigen Eigentum. Und nun sollen deine beiden Söhne, die dir geboren sind im Lande Ägypten, bis ich zu dir kam gen Ägypten, mein sein; Ephraim und Manasse sollen wie Ruben und Simeon mein sein. Aber deine Kinder, welche du gezeugt nach ihnen, sollen dein sein; nach dem Namen ihrer Brüder sollen sie genannt werden in ihrer Besitzung. Und als ich aus Mesopotamien kam, starb bei mir Rahel im Lande Kanaan auf dem Wege, noch eine Strecke Weges nach Ephrat hin; und ich begrub sie daselbst auf dem Wege von Ephrat, das ist Bethlehem. Da sah Israel die beiden Söhne Josephs, und sprach: Wer sind diese? Und Joseph sprach zu seinem Vater: Meine Söhne sind es, welche mir Gott hier gegeben. Und er sprach: Bringe sie doch zu mir, daß ich sie segne. Die Augen Israels aber waren schwer vor Alter, er konnte nicht sehen. Und er führte sie zu ihm; und er küsste sie, und umarmte sie. Und Israel sprach zu Joseph: Dein Angesicht zu sehen hoffte ich nicht, und siehe, Gott hat mich auch deinen Samen sehen lassen. Und Joseph führte sie weg von seinen Knieen, und beugte sich vor seinem Angesichte zur Erde. Und Joseph nahm sie beide, Ephraim in seine Rechte, dem Israel zur Linken, und Manasse in seine Linke, dem Israel zur Rechten, und führte sie zu ihm. Aber Israel streckte seine Rechte aus, und legte sie auf das Haupt Ephraims, er war aber der jüngste, und seine Linke auf das Haupt Manasse's; mit Wissen legte er seine Hand so, denn Manasse war der Erstgeborne. Und er segnete Joseph, und sprach: Der Gott, vor dem meine Väter gewandelt, Abraham und Isaak, der Gott, der mich geleitet, so lange ich bin, bis auf diesen Tag; der Engel, der mich erlöst von allem Übel, segne die Knaben; es werde in ihnen genannt mein Name und der Name meiner Väter Abrahams und Isaaks, und sie mögen sich reichlich mehren im Lande! Als aber Joseph sah, daß sein Vater seine rechte Hand auf das Haupt Ephraims legte, da mißfiel es ihm, und er faßte die Hand seines Vaters, um sie vom Haupte Ephraims wegzutun auf das Haupt Manasse's. Und Joseph sprach zu seinem Vater: Nicht also mein Vater, denn dieser ist der Erstgeborne, lege deine Rechte auf sein Haupt! Aber sein Vater weigerte sich, und sprach: Ich weiß es, mein Sohn, ich weiß es! Auch er wird ein Volk werden, und auch er wird groß sein; aber sein jüngerer Bruder wird größer sein denn er, und sein Same wird eine Menge Völker werden. Und so segnete er sie an selbigem Tage, und sprach: Mit dir wird Israel segnen, und sprechen: Gott mache dich wie Ephraim und wie Manasse, und setzte so Ephraim vor Manasse! Und Israel sprach zu Joseph: Siehe, ich sterbe, und Gott wird mit euch sein, und wird euch zurückführen ins Land eurer Väter. Und ich gebe dir einen Landstrich über deine Brüder, den ich genommen aus der Hand der Amoriter mit meinem Schwerte und mit meinem Bogen. Jakobs Segen an seine zwölf Söhne, sein letzter Wille in Absicht seines Begräbnisses und sein Tod.Und Jakob rief seine Söhne, und sprach: Versammelt euch, daß ich euch verkünde, was euch begegnet in der Folge der Zeiten! Kommt zusammen, und hört, Söhne Jakobs; hört auf Israel, euren Vater! Ruben, mein Erstgeborner bist du, meine Kraft und der Erstling meiner Stärke; Vorzug an Würde und Vorzug an Macht! Überkochend wie Wasser, du sollst nicht vorgezogen sein; denn du bestiegst das Bette deines Vaters, entweihtest es — mein Lager bestieg er. Simeon und Levi, Brüder sind sie; Werkzeuge des Frevels ihre Schwerter. In ihren Rat komme nicht meine Seele, zu ihrer Versammlung geselle sich nicht mein Herz! Denn in ihrem Zorn erwürgten sie den Mann, und in ihrem Gelüst lähmten sie den Stier. Verflucht ihr Zorn, weil so gewaltsam, und ihr Grimm, weil so hart! Ich verteile sie in Jakob, und zerstreue sie in Israel. Juda, dich preisen deine Brüder, deine Hand ist auf dem Nacken deiner Feinde, vor dir neigen sich die Söhne deines Vaters. Ein junger Löwe ist Juda: Vom Raube, mein Sohn, steigst du auf; er liegt, ruht, wie ein Löwe und wie eine Löwin: Wer reizt ihn aufzustehen? Nicht weicht das Szepter von Juda, noch der Herrscherstab von seinen Füßen, bis Ruhe kommt und ihm gehorchen die Völker. Er bindet an den Weinstock seinen Esel, und an die Edelrebe seiner Eselin Sohn; er wäscht in Wein sein Kleid, und im Blut der Trauben sein Gewand; trübe sind seine Augen von Wein, und weiß seine Zähne von Milch, Sebulon, am Gestade des Meeres wohnt er, er wohnt am Gestade der Schiffe, und seine Seite grenzt an Sidon. Issaschar, ein knochiger Esel, ruhend zwischen Viehhürden. Und er sieht, daß gut ist der Ruheort, und daß lieblich das Land, und er beugt seine Schulter zum Tragen, und tut Frohndienste. Dan wird richten sein Volk, wie einer der Stämme Israels. Dan ist eine Schlange am Wege, ein Cerast am Pfade, der da beißt die Fersen des Pferdes, daß sein Reiter stürzt rücklings. — Auf deine Hilfe hoffe ich, Jahwe! — Gad, Scharen dringen auf ihn ein, er aber drängt sie auf der Ferse. Von Asser kommt fettes Brot, er gibt die Leckerbissen des Königs. Naphtali ist eine schlanke Hindin; er gibt liebliche Rede. Sohn eines Fruchtbaumes ist Joseph, Sohn eines Fruchtbaumes am Quell, die Sprossen schießen über die Mauer. Und es reizen ihn und schießen, und es verfolgen ihn die Pfeilschützen. Aber es bleibt fest sein Bogen, gelenk die Kräfte seiner Hände. Aus der Hand des gewaltigen Jakobs, von dort, vom Hirten, dem Felsen Israels, vom Gott deines Vaters, der dir half, vom Allmächtigen, der dich segnete, komme Segen des Himmels von oben, Segen der Tiefe, die unten liegt, Segen der Brüste und des Mutterleibes! Der Segen deines Vaters übersteigt den Segen der alten Berge, die Lust und Zierde der ewigen Hügel! Er komme aufs Haupt Josephs, und auf den Scheitel des Geweihten seiner Brüder! Benjamin, ein Wolf, zerreißt er des Morgens verzehrt er Raub, am Abend teilt er Beute. Alle diese sind die Stämme Israels, zwölf, und das ist's, was ihr Vater zu ihnen geredet; und so segnete er sie; einen jeglichen nach seinem Segen segnete er sie. Und er gebot ihnen, und sprach zu ihnen: Ich werde gesammelt zu meinem Volke, begrabt mich zu meinen Vätern in die Höhle, die auf dem Felde Ephrons, des Hethiters, in die Höhle, die auf dem Felde Makphela, morgenwärs von Mamre, im Lande Kanaan, welche Abraham gekauft samt dem Felde von Ephron, dem Hethiter, zum Eigentumsbegräbnis. Daselbst haben sie Abraham begraben und Sara, sein Weib; daselbst haben sie Isaak begraben und Rebecka, sein Weib; und daselbst habe ich Lea begraben, auf dem erkauften Felde und in der Höhle darauf, erkauft von den Söhnen Heths. Und als Jakob seinen Befehl an seine Söhne beendigt hatte, tat er seine Füße zusammen aufs Bett, und verschied, und ward gesammelt zu seinem Volke. Jakob wird betrauert und begraben. Joseph stirbt.Da fiel Joseph auf das Angesicht seines Vaters, und weinte auf ihm, und küsste ihn. Und Joseph gebot seinen Knechten, den Ärzten, seinen Vater einzubalsamiren. Und die Ärzte balsamirten Israel ein. Und es vergingen über ihm vierzig Tage, denn so viel vergehen Tage beim Balsamiren. Und die Ägypter beweinten ihn siebzig Tage. Und als die Tage seines Beweinens vorüber waren, redete Joseph zum Hause Pharao's, und sprach: Habe ich Gnade gefunden in euren Augen, so redet doch vor den Ohren Pharao's, und sprecht: Mein Vater hat mich beschworen, und gesprochen: Siehe, ich sterbe: In meinem Begräbnisse, welches ich mir gekauft im Lande Kanaan, daselbst sollst du mich begraben; so laß mich nun doch hinaus ziehen, daß ich meinen Vater begrabe, und dann zurückkehre. Und Pharao sprach: Zieh hinaus, und begrabe deinen Vater, wie er dich beschworen hat. Da zog Joseph hinaus, seinen Vater zu begraben, und es zogen mit ihm alle Knechte Pharao's, die Ältesten seines Hauses, und alle Ältesten des Landes Ägypten, und das ganze Haus Josephs und seine Brüder und das Haus seines Vaters; nur ihre Kinder und ihre Schafe und ihre Rinder ließen sie im Lande Gosen. Und es zogen mit ihm sowohl Wagen, als Reiter, und das Lager war sehr groß. Und sie kamen in die Tenne Atad, welche jenseits des Jordans liegt, und sie hielten daselbst eine sehr große und schwere Klage, und er stellte um seinen Vater eine Trauer an sieben Tage lang. Und als die Bewohner des Landes, die Kananiter, die Klage bei der Tenne Atad sahen, sprachen sie: Das ist eine große Trauer der Ägypter; darum nennt man den Namen der Tenne: Abel Mizraim (Trauer, eig. Ebene, der Ägypter), welche jenseits des Jordans liegt. Und es taten ihm seine Söhne also, wie er ihnen geboten. Und seine Söhne führten ihn ins Land Kanaan, und begruben ihn in die Höhle des Feldes Makphela, welche Abraham gekauft mit dem Felde zum Eigentumsbegräbnis, von Ephron, dem Hethiter, morgenwärts von Mamre. Und Joseph kehrte zurück gen Ägypten, er und seine Brüder und alle, die mit ihm hinausgezogen, seinen Vater zu begraben, nachdem er seinen Vater begraben Und als die Brüder Josephs sahen, daß ihr Vater gestorben, dachten sie: Wenn Joseph uns haßte, und uns alles Böse vergelte, das wir an ihm getan! Und sie entboten an Joseph, und sprachen: Dein Vater hat vor seinem Tode geboten, und gesprochen: So sollt ihr sprechen zu Joseph: O, vergib doch das Vergehen deiner Brüder und ihre Sünde, daß sie Böses an dir getan! So vergib nun doch das Vergehen der Diener des Gottes deines Vaters! Und Joseph weinte, als sie solches zu ihm redeten. Und es kamen auch seine Brüder selbst, und fielen vor ihm nieder, und sprachen: Siehe, wir sind deine Knechte! Da sprach Joseph zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn stehe ich nicht unter Gott? Ihr sannet Böses gegen mich, Gott aber wandte es zum Guten, um zu tun, wie zu dieser Zeit geschehen, viel Volkes beim Leben zu erhalten. Und nun fürchtet euch nicht, ich will euch versorgen und eure Kinder. Und er tröstete sie, und redete ihnen freundlich zu. Und so wohnte Joseph in Ägypten, er und das Haus seines Vaters, und Joseph lebte hundertundzehn Jahre. Und Joseph sah von Ephraim Söhne bis ins dritte Glied; auch die Söhne Machirs, des Sohnes Manasse's, wurden geboren auf den Knieen Josephs. Und Joseph sprach zu seinen Brüdern: Ich sterbe, und Gott wird nach euch sehen, und euch hinaufführen aus diesem Lande in das Land, das er Abraham, Isaak und Jakob geschworen. Und Joseph beschwor die Söhne Israels, und sprach: Gott wird euch heimsuchen, dann führt meine Gebeine hinaus von hier. Und so starb Joseph, hundertundzehn Jahre alt, und sie balsamirten ihn ein, und man legte ihn in eine Lade in Ägypten. Namen der Söhne Israels, ihre Vermehrung und UnterdrückungUnd das sind die Namen der Söhne Israels, die gen Ägypten kamen mit Jakob; ein jeglicher mit seinem Hause kamen sie; Ruben, Simeon, Levi und Juda; Issaschar, Sebulon und Benjamin; Dan und Naphthali, Gad und Asser. Und es waren aller Seelen, die hervorgegangen aus den Lenden Jakobs, siebzig Seelen; Joseph aber war in Ägypten. Und Joseph starb, und alle seine Brüder und selbiges ganze Geschlecht. Und die Söhne Israels waren fruchtbar und wimmelten und mehrten sich und wurden sehr stark, und das Land ward voll von ihnen. Da stand ein neuer König auf in Ägypten, welcher nichts wußte von Joseph. Und er sprach zu seinem Volke: Siehe, das Volk der Söhne Israels ist größer und stärker denn wir. Wohlan, wir wollen klug sein gegen dasselbe, daß es sich nicht mehre, und nicht, wenn ein Krieg sich ereignet, sich auch zu unseren Feinden schlage, und uns bekriege, und wegziehe aus dem Lande. Und sie setzten Frohnvögte über dasselbe, um es zu drücken mit ihren Lastarbeiten; und es bauete dem Pharao Vorratstädte, Pithom und Ramses. Aber so wie sie es drückten, also mehrte es sich und breitete sich aus, und es grauete ihnen vor den Söhnen Israels. Und die Ägypter zwangen die Söhne Israels zum Dienste mit Härte, und verbitterten ihnen das Leben mit schwerem Dienste in Ton und Ziegeln und in allerlei Dienste auf dem Felde, neben allem anderen Dienste, welchen sie ihnen auflegten mit Härte. Und der König von Ägypten sprach zu den hebräischen Wehmüttern, von denen der Name der einen Siphra, und der Name der anderen Pua war, und sprach: Wenn ihr den Hebräerinnen bei der Geburt helft, und ihr seht über der Badewanne, ob es ein Sohn ist, so tötet ihn; wenn es aber eine Tochter ist, so mag sie leben. Aber es fürchteten die Wehmütter Gott, und taten nicht, wie der König von Ägypten zu ihnen gesagt, und ließen die Kinder leben. Da rief der König von Ägypten die Wehmütter, und sprach zu ihnen: Warum habt ihr das getan, und die Kinder leben lassen? Und die Wehmütter sprachen zu Pharao: Nicht wie die ägyptischen Weiber sind die hebräischen, denn kräftig sind sie; ehe die Wehmutter zu ihnen kommt, so haben sie geboren. Und Gott tat den Wehmüttern Gutes, und es mehrte sich das Volk und ward sehr stark. Und es geschah, weil die Wehmütter Gott fürchteten, so bauete er ihnen Häuser. Da gebot Pharao seinem ganzen Volke, und sprach: Alle Söhne, die geboren werden, sollt ihr in den Nilstrom werfen, aber alle Töchter leben lassen. Mose's Geburt, Auferziehung, Flucht und HeiratUnd es ging ein Mann vom Hause Levi's hin, und nahm eine Tochter Levi's. Und das Weib ward schwanger, und gebar einen Sohn; und als sie sah, daß er schön war, verbarg sie ihn drei Monde. Aber sie konnte ihn nicht länger verbergen; da nahm sie für ihn einen Kasten von Rohr, und verklebte ihn mit Harz und Pech, und legte das Kind hinein und setzte ihn ins Schilf am Ufer des Nilstromes. Und seine Schwester stellte sich von ferne, zu sehen, was ihm geschähe. Da kam die Tochter Pharao's herab, zu baden in den Strom, ihre Dirnen aber wandelten am Ufer des Stromes; und sie sah den Kasten im Schilfe, und sandte ihre Magd, und ließ ihn holen. Und sie tat ihn auf, und sah es, das Kind; und siehe, ein weinender Knabe; und sie erbarmte sich seiner, und sprach: Von den Kindern der Hebräer ist es. Da sprach seine Schwester zur Tochter Pharao's: Soll ich gehen, und dir ein säugendes Weib rufen von den Hebräerinnen, daß sie dir das Kind säuge? Und die Tochter Pharao's sprach zu ihr: Gehe! Und die Dirne ging hin, und rief die Mutter des Kindes. Und die Tochter Pharao's sprach zu ihr: Nimm dieses Kind, und säuge es mir, und ich will dir einen Lohn geben. Da nahm das Weib das Kind, und säugte es. Und als das Kind groß war, brachte sie es zur Tochter Pharao's, und es ward ihr Sohn, und sie nannte seinen Namen Mose, und sprach: Denn aus dem Wasser habe ich ihn gezogen. Und es geschah in selbigen Tagen, als Mose groß war, da ging er aus zu seinen Brüdern, und sah ihren Lastarbeiten zu, und sah einen ägyptischen Mann, wie er einen Hebräer, einen seiner Brüder, schlug. Und er blickte dahin und dorthin, und als er sah, daß kein Mensch da war, erschlug er den Ägypter, und verbarg ihn im Sande. Und er ging aus am anderen Tage, und siehe, zwei hebräische Männer zankten sich; und er sprach zu dem Schuldigen: Warum schlägst du deinen Nächsten? Und er sprach: Wer hat dich zum Obersten und Richter gesetzt über uns? Gedenkst du mich zu töten, so wie du den Ägypter getötet? Da fürchtete sich Mose, und sprach: Gewiß, die Sache ist bekannt geworden! Und Pharao hörte diese Sache, und trachtete Mose zu töten; da floh Mose vor Pharao, und blieb im Lande Midian, und blieb an dem Brunnen. Der Priester in Midian aber hatte sieben Töchter, die kamen, und schöpften, und füllten die Rinnen, um die Schafe ihres Vaters zu tränken. Und es kamen die Hirten, und trieben sie weg. Da stand Mose auf, und half ihnen, und tränkte ihre Schafe. Und als sie zu Reguel, ihrem Vater, kamen, sprach er: Warum kommet ihr sobald heute? Und sie sprachen: Ein ägyptischer Mann half uns von den Hirten, und schöpfte uns auch, und tränkte die Schafe. Da sprach er zu seinen Töchtern: Und wo ist er? Warum denn habt ihr den Mann zurückgelassen? Ruft ihn, daß er das Brot esse! Und Mose ließ es sich gefallen bei dem Manne zu bleiben, und er gab Mose Zippora, seine Tochter. Und sie gebar einen Sohn, und er nannte seinen Namen Gersom (d.h. Gast); denn er sprach: Gast bin ich in einem fremden Lande. Und es geschah an selbigen vielen Tagen, da starb der König von Ägypten, und die Söhne Israels seufzten wegen des Dienstes, und schrieen; und ihr Geschrei stieg empor zu Gott wegen des Dienstes. Und Gott hörte ihr Wehklagen, und gedachte seines Bundes mit Abraham, mit Isaak und mit Jakob. Und Gott sah die Kinder Israels, und Gott wußte um sie. Mose wird von Jahwe, der ihm erscheint, berufen, die Kinder Israels aus Ägypten zu führen, und geht, mit Wundern ausgerüstet, nach ÄgyptenMose aber hütete die Schafe Jethro's, seines Schwiegervaters, des Priesters in Midian, und er führte die Schafe hinter die Wüste, und kam an den Berg Gottes Horeb. Da erschien ihm der Engel Jahwes in einer Feuerflamme aus dem Busche; und er schauete, und siehe, der Busch brannte mit Feuer, und der Busch ward nicht verzehrt. Und Mose sprach: Ich will doch hingehen, daß ich sehe dieses große Gesicht, warum der Busch nicht verbrennt. Und als Jahwe sah, daß er hinging zu sehen, rief ihm Gott aus dem Busche, und sprach: Mose! Mose! Und er sprach: Hier bin ich! Und er sprach: Nahe nicht herzu, ziehe deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, worauf du stehst, ist heiliges Land. Und er sprach: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Da verhüllte Mose sein Antlitz, denn er fürchtete sich Gott anzuschauen. Und Jahwe sprach: Gesehen habe ich das Elend meines Volkes, das in Ägypten ist, und ihr Geschrei habe ich gehört wegen ihrer Treiber; denn ich kenne ihre Leiden. Und ich bin herabgekommen, es zu retten aus der Hand der Ägypter, und es hinauszuführen aus selbigem Lande in ein gutes und geräumiges Land, in ein Land, fließend von Milch und Honig, in den Wohnsitz der Kananiter und Hethiter und Amoniter und Pheresiter und Heviter und Jebusiter. Und nun siehe! Das Geschrei der Söhne Israels ist vor mich gekommen, und ich habe den Druck gesehen, womit die Ägypter sie drücken. Und nun gehe hin, ich will dich zu Pharao senden, und führe mein Volk, die Söhne Israels, hinweg aus Ägypten. Da sprach Mose zu Gott: Wer bin ich, daß ich soll zu Pharao gehen, und daß ich soll die Söhne Israels führen aus Ägypten? Und er sprach: Ich will mit dir sein; und dies sei dir das Zeichen, daß ich dich sende; wenn du das Volk aus Ägypten führst, so werdet ihr Gott dienen auf diesem Berge. Und Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Söhnen Israels komme, und spreche zu ihnen: Der Gott eurer Väter sendet mich zu euch, und sie sprechen zu mir: Welches ist sein Name? Was soll ich ihnen antworten? Und Gott sprach zu Mose: Ich bin, der ich bin! Und er sprach: So sollst du sprechen zu den Söhnen Israels: Ich bin, der ich bin hat mich gesandt zu euch. Und Gott sprach wiederum zu Mose: So sollst du sprechen zu den Söhnen Israels: Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, sendet mich zu euch; das ist mein Name in Ewigkeit, und das ist meine Benennung auf Geschlecht und Geschlecht. Gehe und versammle die Ältesten Israels, und sprich zu ihnen: Jahwe, der Gott eurer Väter, ist mir erschienen, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, und hat gesprochen: Angesehen habe ich euch, und was euch geschieht in Ägypten, und ich spreche: Ich will euch hinaufführen aus dem Elende Ägyptens ins Land der Kananiter und Hethiter und Amoriter und Pheresiter und Heviter und Jebusiter, in ein Land, fließend von Milch und Honig. Und hören sie deine Stimme, so gehe du und die Ältesten Israels zum Könige von Ägypten, und sprecht zu ihm: Jahwe, der Gott der Hebräer, ist uns erschienen, so laß uns nun doch ziehen drei Tagereisen in die Wüste, und Jahwe, unserm Gott, opfern. Aber ich weiß, daß der König von Ägypten euch nicht ziehen lassen wird, auch nicht durch starke Hand. Und so werde ich meine Hand ausstrecken, und Ägypten schlagen mit all meinen Wundern, welche ich darin tue, und darnach wird er euch entlassen. Und ich werde diesem Volke Huld geben in den Augen der Ägypter; und es geschieht, wenn ihr zieht, so werdet ihr nicht leer ziehen. Und es soll ein jegliches Weib von ihrer Nachbarin und Hausgenossin silberne und goldene Gefäße und Kleider entlehnen, die sollt ihr auf eure Söhne und Töchter legen, und so die Ägypter berauben. Da antwortete Mose und sprach: Aber siehe, sie werden mir nicht glauben, und nicht hören auf meine Stimme; denn sie werden sprechen: Jahwe ist dir nicht erschienen. Und Jahwe sprach zu ihm: Was ist das in deiner Hand? Und er sprach: Ein Stab. Und er sprach: Wirf ihn auf die Erde. Und er warf ihn auf die Erde, und er ward zur Schlange, und Mose floh vor ihm. Und Jahwe sprach zu Mose: Strecke deine Hand aus, und fasse ihren Schwanz. Und er streckte seine Hand aus, und ergriff sie, und sie ward zum Stabe in seiner Hand. „Auf daß sie glauben, daß dir Jahwe erschienen, der Gott ihrer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs." Und Jahwe sprach zu ihm wiederum: Stecke doch deine Hand in deinen Busen! Und er steckte seine Hand in seinen Busen, und zog sie heraus, und siehe, seine Hand war aussätzig wie der Schnee. Und er sprach: Stecke deine Hand wieder in deinen Busen! Und er steckte seine Hand wieder in seinen Busen, und zog sie heraus aus seinem Busen, und siehe, sie war wieder wie sein Fleisch. „Und wenn sie dir nicht glauben, und nicht auf das erste Zeichen hören, so werden sie dem anderen Zeichen glauben. Und wenn sie auch diesen beiden Zeichen nicht glauben, und nicht auf deine Stimme hören, so nimm vom Wasser des Nilstroms, und gieße es aufs Trockene, so wird das Wasser, welches du aus dem Strome nimmst, es wird zu Blut werden auf dem Trocknen. Und Mose sprach zu Jahwe: Bitte, Herr! Ich bin kein Mann von Worten, weder seit gestern, noch seit vorgestern, noch seit du redest zu deinem Knechte; denn schwer von Mund und schwer von Zunge bin ich. Und Jahwe sprach zu ihm: Wer hat dem Menschen den Mund gemacht, oder wer macht stumm, oder taub, oder sehend, oder blind, nicht ich, Jahwe? So gehe nun hin, ich will mit deinem Munde sein, und ich will dich lehren, was du reden sollst. Und er sprach: Bitte, Herr! Sende doch, wen du senden magst. Da entbrannte der Zorn Jahwes über Mose, und er sprach: Weiß ich denn nicht, daß Aaron, dein Bruder, der Levite, reden kann? Und auch siehe, er zieht aus, dir entgegen, und wird dich sehen und sich freuen in seinem Herzen, Und du sollst zu ihm reden, und die Worte in seinen Mund legen, und ich will mit deinem Munde sein und mit seinem Munde, und will euch lehren, was ihr tun sollt. Und er soll für dich reden zum Volke, und er soll dir Mund sein, und du sollst ihm Gott sein. Und diesen Stab nimm in deine Hand, mit welchem du die Zeichen tun sollst. Da ging Mose hin, und kam zurück zu Jethro, seinem Schwiegervater, und sprach zu ihm: Laß mich doch ziehen und zurückkehren zu meinen Brüdern, die in Ägypten sind, daß ich sehe, ob sie noch am Leben sind. Und Jethro sprach zu Mose: Ziehe hin in Frieden. Neue Eröffnungen Jahwes an Mose, seine Abreise und Ankunft in ÄgyptenUnd Jahwe sprach zu Mose in Midian: Ziehe hin, kehre zurück gen Ägypten, denn gestorben sind alle die Leute, die nach deinem Leben trachteten. Da nahm Mose sein Weib und seine Söhne, und ließ sie reiten auf dem Esel, und kehrte zurück ins Land Ägypten. Und Mose nahm den Stab Gottes in seine Hand, Und Jahwe sprach zu Mose: Wenn du ziehst, gen Ägypten zurückzukehren, so siehe zu, daß du alle die Wunder, die ich in deine Hand gelegt, vor Pharao tuest; ich aber werde sein Herz verstocken, daß er das Volk nicht ziehen lassen wird. Und du sollst zu Pharao sprechen: So spricht Jahwe: Israel ist mein erstgeborner Sohn, und ich gebiete dir: Entlasse meinen Sohn, daß er mir diene; und weigerst du dich ihn zu entlassen, siehe, so werde ich deinen erstgebornen Sohn töten. Und es geschah unterwegs in der Herberge, da kam Jahwe über Mose, und wollte ihn töten. Da nahm Zippora ein Messer und beschnitt die Vorhaut ihres Sohnes, und warf's vor seine Füße, und sprach: Ein Blutbräutigam bist du mir! Und er ließ ab von ihm. Damals sprach sie Blutbräutigam der Beschneidung halber. Und Jahwe sprach zu Aaron: Gehe Mose entgegen in die Wüste. Und er ging und begegnete ihm am Berge Gottes, und küßte ihn. Da berichtete Mose dem Aaron alle Worte Jahwes, die er ihm aufgetragen, und alle die Zeichen, die er ihm befohlen. Und so zog Mose und Aaron hin, und sie versammelten alle Ältesten der Söhne Israels. Und Aaron redete alle die Worte, welche Jahwe geredet zu Mose, und tat die Zeichen vor dem Volke. Und das Volk glaubte; und als sie hörten, daß Jahwe nach den Söhnen Israels gesehen, und daß er ihr Elend geschauet, neigten sie sich und beteten an. Mose geht zu Pharao, wird aber von ihm abgewiesen, und das Volk noch mehr gedrücktUnd darnach gingen Mose und Aaron hinein, und sprachen zu Pharao: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Entlasse mein Volk, daß sie mir ein Fest feiern in der Wüste. Und Pharao sprach: Wer ist Jahwe, dessen Stimme ich gehorchen soll, Israel zu entlassen? Ich kenne Jahwe nicht, auch werde ich Israel nicht entlassen. Und sie sprachen: Der Gott der Hebräer ist uns erschienen; laß uns doch ziehen drei Tagereisen in die Wüste, und Jahwe opfern, unsrem Gott, damit er uns nicht überfalle mit der Pest oder mit dem Schwerte. Und es sprach zu ihnen der König von Ägypten: Warum, Mose und Aaron, wollt ihr das Volk los machen von seinem Geschäfte? Geht hin an eure Lastarbeiten! Und Pharao sprach: Siehe, viel schon ist des Volkes im Lande, und ihr wollt sie noch feiern lassen von ihren Lastarbeiten. Da gebot Pharao selbigen Tages den Treibern des Volks und seinen Vorstehern, und sprach: Ihr sollt nicht mehr dem Volke Stroh geben, Ziegel zu machen, wie gestern und vorgestern; sie sollen selbst gehen, und sich Stroh zusammen stoppeln. Aber das Maß der Ziegel, welche sie machten gestern und vorgestern, sollt ihr ihnen auflegen, nichts davon abziehen; denn sie sind müßig, darum schreien sie, und sprechen: Laß uns ziehen, und unsrem Gott opfern. Es drücke der Dienst die Leute, daß sie damit zu schaffen haben, und sich nicht kehren an Worte des Truges. Und so gingen die Treiber des Volkes und seine Vorsteher aus, und sprachen zum Volke: So spricht Pharao: Ich gebe euch kein Stroh; ihr selbst geht, holt euch Stroh, von wo ihr's findet; doch nichts wird abgezogen von eurem Dienste. Da zerstreuete sich das Volk im ganzen Lande Ägypten, um Stoppeln zu stoppeln zu Stroh. Und die Treiber drängten, und sprachen: Vollendet eure Arbeit, das Tag-Tägliche, so wie, als Stroh da war. Und es wurden die Vorsteher der Söhne Israels, welche die Treiber Pharao's über sie gesetzt, geschlagen, indem man sprach: Warum habt ihr nicht euren Satz Ziegel vollendet, wie gestern und vorgestern, so gestern und heute? Da kamen die Vorsteher der Söhne Israels, und schrieen zu Pharao, und sprachen: Warum tust du so an deinen Knechten? Stroh wird nicht gegeben deinen Knechten, und Ziegel, sagen sie zu uns, macht; und siehe, deine Knechte werden geschlagen, und die Schuld trägt dein Volk. Und er sprach: Müßig seid ihr, müßig! darum sprecht ihr, wir wollen gehen, und dem Jahwe opfern. So geht nun hin, arbeitet, und Stroh wird euch nicht gegeben, aber das Maß der Ziegel müßt ihr liefern. Da sahen die Vorsteher der Söhne Israels, daß sie übel daran waren, weil man sprach: Ihr sollt nichts abziehen von euren Ziegeln, dem Tag-Täglichen. Und sie trafen Mose und Aaron, die da standen, sie zu erwarten, wenn sie herauskämen von Pharao, und sprachen zu ihnen: Jahwe sehe auf euch, und richte, daß ihr unsren Geruch stinkend gemacht vor Pharao und seinen Knechten, um ihnen das Schwert in die Hand zu geben, uns zu töten. Da wandte sich Mose wieder zu Jahwe, und sprach: Herr, warum tust du so übel an diesem Volke, warum doch hast du mich gesandt? Denn seitdem ich zu Pharao gegangen, zu reden in deinem Namen, tuet er ärger an dem Volke, und errettet hast du dein Volk nicht. Wiederholte Eröffnungen Gottes an MoseUnd Jahwe sprach zu Mose: Nun sollst du sehen, was ich tun will an Pharao; denn durch starke Hand soll er sie entlassen, und durch starke Hand soll er sie wegtreiben aus seinem Lande. Und Gott redete zu Mose, und sprach zu ihm: Ich bin Jahwe. Und ich erschien Abraham, Isaak und Jakob als Gott, der Allmächtige, aber mit meinem Namen Jahwe war ich ihnen nicht bekannt. Auch habe ich meinen Bund mit ihnen errichtet, ihnen das Land Kanaan zu geben, das Land ihres Aufenthaltes, worin sie sich aufgehalten. Auch habe ich die Wehklage der Söhne Israels gehört, welche die Ägypter zum Dienste zwingen, und habe gedacht meines Bundes. Darum sprich zu den Söhnen Israels: Ich bin Jahwe, und ich will euch hinwegführen aus den Lastarbeiten der Ägypter, und euch erretten von ihrem Dienste, und euch erlösen mit ausgerecktem Arme und mit großen Gerichten; und ich will euch annehmen zu meinem Volke, und will euer Gott sein; und ihr sollt erkennen, daß ich es bin, Jahwe, euer Gott, der euch wegführet aus den Lastarbeiten der Ägypter. Und will euch bringen in das Land, welches ich meine Hand erhoben dem Abraham, Isaak und Jakob zu geben, und will es euch geben zur Besitzung, ich Jahwe. Und Mose redete also zu den Söhnen Israels; aber sie hörten nicht auf Mose vor Ungeduld und vor schwerem Dienste. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Gehe, rede zu Pharao, dem Könige von Ägypten, daß er die Söhne Israels entlasse aus seinem Lande. Und Mose redete vor Jahwe, und sprach: Siehe, die Söhne Israels hören nicht auf mich, und wie soll mich Pharao hören? Ich bin ja unbeschnitten an Lippen! Und so redete Jahwe zu Mose und Aaron, und entbot sie an die Söhne Israels, und an Pharao, den König von Ägypten, um die Söhne Israels wegzuführen aus dem Lande Ägypten. Moses und Aarons GeschlechtDas sind die Häupter ihrer Stammhäuser. Die Söhne Rubens, des Erstgebornen Israels: Hanoch und Pallu, Hezron und Charmi; das die Geschlechter Rubens. Und die Söhne Simeons: Jemuel und Jamin und Ohad und Jachin und Zohar und Saul, Sohn der Kananitin; das die Geschlechter Simeons. Und das sind die Namen der Söhne Levi's nach ihren Geschlechtern: Gerson und Kahath und Merari. Der Lebensjahre Levi's aber waren hundert und sieben und dreißig Jahre. Die Söhne Gersons: Libni und Simei nach ihren Geschlechtern. Und die Söhne Kahaths: Amram und Jezear und Hebron und Usiel. Der Lebensjahre Kahaths aber waren hundert und drei und dreißig Jahre. Und die Söhne Merari's: Maheli und Musi. Das die Geschlechter Levi's nach ihrer Abstammung. Und Amram nahm Jochebed, seine Muhme, sich zum Weibe, und sie gebar ihm Aaron und Mose. Der Lebensjahre Amrams aber waren hundert und sieben und dreißig Jahre. Und die Söhne Jezears: Korah und Nepheg und Sichri. Und die Söhne Usiels: Misaol und Elzophan und Sithri. Und Aaron nahm Eliseba, die Tochter Amminadabs, die Schwester Nahassons, sich zum Weibe, und sie gebar ihm Nadab und Abihu, Eleasar und Ithamar. Und die Söhne Korahs: Assir und Elkana und Abiassaph. Das die Geschlechter der Korahiter. Und Eleasar, Sohn Aarons, nahm sich eine von den Töchtern Putiels zum Weibe, und sie gebar ihm Pinehas. Das die Stammhäupter der Leviten nach ihren Geschlechtern. Selbiges ist der Aaron und Mose, zu welchen Jahwe sprach: Führt die Söhne Israels aus dem Lande Ägypten nach ihrem Heer. Selbige sind es, welche zu Pharao, dem Könige von Ägypten, redeten, um die Söhne Israels wegzuführen aus Ägypten; selbiger ist Mose und Aaron. Wiederholte Beauftragung Moses und AaronsUnd es geschah zur Zeit, als Jahwe zu Mose redete im Lande Ägypten, da redete Jahwe zu Mose, und sprach: Ich bin Jahwe. Rede zu Pharao, dem Könige von Ägypten, alles, was ich zu dir rede. Und Mose sprach vor Jahwe: Siehe, ich bin unbeschnitten an Lippen, und wie wird Pharao auf mich hören? Und Jahwe sprach zu Mose: Siehe, ich setze dich zum Gott für Pharao, und Aaron, dein Bruder, soll dein Prophet sein. Du sollst reden alles, was ich dir gebiete; und Aaron, dein Bruder, soll es zu Pharao reden, daß er die Söhne Israels entlasse aus seinem Lande. Aber ich will Pharao's Herz verhärten, und viel tun meiner Zeichen und meiner Wunder im Lande Ägypten. Und Pharao wird nicht auf euch hören: und so will ich meine Hand legen auf Ägypten, und mein Heer, mein Volk, die Söhne Israels, hinwegführen aus dem Lande Ägypten durch große Gerichte. Und die Ägypter sollen erkennen, daß ich Jahwe bin, wenn ich meine Hand ausstrecke über Ägypten, und die Söhne Israels wegführe aus ihrer Mitte. Und Mose und Aaron taten es; so wie Jahwe ihnen geboten, also taten sie. Mose war aber achtzig Jahre alt, und Aaron drei und achtzig Jahre alt, als sie zu Pharao redeten. Verwandlung des Stabes in eine Schlange und des Wassers in BlutUnd Jahwe sprach zu Mose und zu Aaron: Wenn Pharao zu euch redet, und spricht: Gebet ein Wunderzeichen: so sprich zu Aaron: Nimm deinen Stab, und wirf ihn hin vor Pharao: er werde zur Schlange! Da ging Mose und Aaron zu Pharao, und taten also, so wie Jahwe geboten; und Aaron warf seinen Stab hin vor Pharao und vor seinen Knechten, und er ward zur Schlange. Aber Pharao rief die Weisen und Zauberer, und auch sie, die Zeichendeuter Ägyptens, taten mit ihren Zauberkünsten also. Und sie warfen ein jeglicher seinen Stab hin, und sie wurden zu Schlangen; aber der Stab Aarons verschlang ihre Stäbe. Und Pharao's Herz blieb hart, und er hörte nicht auf sie, so wie Jahwe geredet. Da sprach Jahwe zu Mose: Pharao's Herz ist verstockt, er weigert sich das Volk zu entlassen. Gehe zu Pharao am Morgen; siehe, er wird ans Wasser gehen, und tritt ihm entgegen am Ufer des Stromes, und den Stab, der zur Schlange verwandelt worden, nimm in deine Hand, und sprich zu ihm: Jahwe, der Gott der Hebräer, hat mich zu dir gesandt, und gesprochen: Entlasse mein Volk, daß sie mir dienen in der Wüste; aber siehe, du hast nicht gehört bisher. So spricht Jahwe: Daran sollst du erkennen, daß ich Jahwe bin: siehe, ich werde mit dem Stabe in meiner Hand auf das Wasser schlagen im Strome, und es wird in Blut verwandelt werden, und die Fische im Strome werden sterben, und der Strom stinken, und den Ägyptern wird ekeln Wasser zu trinken aus dem Strome. Und Jahwe sprach zu Mose: Sprich zu Aaron: Nimm deinen Stab, und recke deine Hand aus über die Wasser Ägyptens, über seine Flüsse, über seine Ströme und über seine Seen und über all seine Wassersammlungen, daß sie zu Blut werden; und es wird Blut sein im ganzen Lande Ägypten, so in Holz als Stein. Und es taten also Mose und Aaron, so wie Jahwe geboten, und er fuhr in die Höhe mit dem Stabe, und schlug auf das Wasser im Strome vor den Augen Pharao's und seiner Knechte; und alles Wasser im Strome ward in Blut verwandelt. Und die Fische im Strome starben, und der Strom stank, und die Ägypter konnten kein Wasser trinken aus dem Strome, und es war das Blut im ganzen Lande Ägypten. Aber es taten also die Zeichendeuter Ägyptens mit ihren Zauberkünsten; und Pharao's Herz blieb hart, und er hörte nicht aus sie, so wie Jahwe geredet. Und Pharao wandte sich, und ging in sein Haus, und nahm auch dies nicht zu Herzen. Und alle Ägypter gruben rings um den Strom nach Wasser zum trinken; denn sie konnten nicht trinken vom Wasser des Stromes. Und es vergingen sieben Tage, nachdem Jahwe den Strom geschlagen. Plage der Frösche, und der Mücken und der HundsfliegenDa sprach Jahwe zu Mose: Gehe zu Pharao, und sprich zu ihm: So spricht Jahwe: Entlasse mein Volk, daß sie mir dienen. Und wo du dich weigerst es zu entlassen, siehe, so werde ich dein ganzes Gebiet mit Fröschen schlagen, und der Strom wird wimmeln von Fröschen, und sie werden heraufkommen in dein Haus, in deine Schlafkammer und auf dein Bett und ins Haus deiner Knechte und unter dein Volk und in deine Öfen und in deine Backtröge; und auf dich und dein Volk und alle deine Knechte werden die Frösche kommen. Und Jahwe sprach zu Mose: Sprich zu Aaron: Recke deine Hand aus mit deinem Stabe über die Flüsse, über die Ströme und über die Seen, und laß die Frösche kommen über das Land Ägypten, Da reckte Aaron seine Hand aus über die Wasser Ägyptens, und es kamen die Frösche, und bedeckten das Land Ägypten. Aber es taten also die Zeichendeuter mit ihren Zauberkünsten, und ließen die Frösche kommen über das Land Ägypten. Da rief Pharao Mose und Aaron, und sprach: Betet zu Jahwe, daß er die Frösche wegnehme von mir und meinem Volke, so will ich das Volk entlassen, daß sie dem Jahwe opfern. Und Mose sprach zu Pharao: Bestimme mir, wann ich beten soll für dich und für deine Knechte und für dein Volk, zu tilgen die Frösche von dir und von deinen Häusern; nur im Strome sollen sie bleiben. Und er sprach: Morgen. Und Mose sprach: Nach deinem Worte, auf daß du erkennest, daß kein Gott ist wie Jahwe, unser Gott. Und es werden die Frösche weichen von dir und von deinen Häusern und von deinen Knechten und von deinem Volke; nur im Strome werden sie bleiben. Und so ging Mose und Aaron hinweg von Pharao, und Mose schrie zu Jahwe der Frösche halben, welche er gebracht über Pharao. Und Jahwe tat nach dem Worte Mose's, und die Frösche starben weg aus den Häusern, aus den Höfen und aus den Feldern. Und man trug sie zusammen haufenweise, und es stank das Land. Als aber Pharao sah, daß er Luft bekommen, verstockte er sein Herz, und hörte nicht auf sie, so wie Jahwe geredet. Da sprach Jahwe zu Mose: Sprich zu Aaron: Recke deinen Stab aus, und schlage den Staub der Erde, daß er zu Mücken werde im ganzen Lande Ägypten. Und sie taten also, und Aaron reckte seine Hand aus mit dem Stabe, und schlug den Staub der Erde; und es waren die Mücken an Menschen und an Vieh; aller Staub der Erde ward zu Mücken im ganzen Lande Ägypten. Und es taten also die Zeichendeuter mit ihren Zauberkünsten, um die Mücken hervorzubringen; aber sie konntens nicht, und die Mücken waren an Menschen und an Vieh. Da sprachen die Zeichendeuter zu Pharao: Gottes Finger ist das! Aber Pharao's Herz blieb hart, und er hörte nicht auf sie, so wie Jahwe geredet. Da sprach Jahwe zu Mose: Mache dich auf am Morgen, und tritt vor Pharao, siehe, er wird ans Wasser gehen, und sprich zu ihm: So spricht Jahwe: Entlasse mein Volk, daß sie mir dienen. Denn wo du nicht mein Volk entlässest, siehe, so werde ich senden über dich und deine Knechte und über dein Volk und über deine Häuser die Hundsfliegen, und die Häuser der Ägypter werden voll sein von den Hundsfliegen, und auch der Erdboden, worauf sie wohnen. Und ich will selbigen Tages das Land Gosen aussondern, in welchem mein Volk sich befindet, daß nicht daselbst Hundsfliegen seien, auf daß du erkennest, daß ich Jahwe bin hie im Lande; und ich will eine Scheide setzen zwischen meinem Volke und deinem Volke: morgen soll dieses Zeichen geschehen. Und Jahwe tat also; und es kamen Hundsfliegen in Menge ins Haus Pharao's und ins Haus seiner Knechte und ins ganze Land Ägypten; es wurde das Land verheert von den Hundsfliegen. Da rief Pharao Mose und Aaron, und sprach: Zieht hin, opfert eurem Gott im Lande. Und Mose sprach: Es ist nicht schicklich also zu tun; denn einen Greuel für die Ägypter würden wir Jahwe, unsrem Gott, opfern. Wenn wir einen Greuel für die Ägypter opferten in ihren Augen, würden sie uns nicht steinigen? Drei Tagreisen wollen wir ziehen in die Wüste, und Jahwe, unsrem Gott opfern, so wie er uns sagen wird. Und Pharao sprach: Ich will euch entlassen, daß ihr Jahwe, eurem Gott, opfert in der Wüste; nur entfernt euch nicht weit und betet für mich! Und Mose sprach: Siehe, ich gehe hinweg von dir, und will zu Jahwe beten, und es werden die Hundsfliegen weichen von Pharao, von seinen Knechten und von seinem Volke morgen; nur täusche Pharao nicht mehr, das Volk nicht zu entlassen, dem Jahwe zu opfern. Und so ging Mose hinweg von Pharao, und betete zu Jahwe. Und Jahwe tat nach dem Worte Mose's, und es wichen die Hundsfliegen von Pharao, von seinen Knechten und von seinem Volke; es blieb nicht eine. Aber Pharao verstockte sein Herz auch dieses Mal, und entließ das Volk nicht. Pestilenz, Blatttern, HagelDa sprach Jahwe zu Mose: Gehe zu Pharao, und rede zu ihm: So spricht Jahwe, der Gott der Hebräer: Entlasse mein Volk, daß sie mir dienen. Denn wo du dich weigerst es zu entlassen, und noch länger sie hältst: siehe, so wird die Hand Jahwes kommen auf dein Vieh auf dem Felde, auf die Pferde, auf die Esel, auf die Kamele, auf die Rinder und auf die Schafe, als eine sehr schwere Pest. Und Jahwe wird einen Unterschied machen zwischen dem Viehe Israels und dem Viehe der Ägypter, und es wird nichts sterben von allem, was den Söhnen Israels gehört. Und Jahwe setzte eine Zeit, und sprach: Morgen wird Jahwe solches tun im Lande. Und Jahwe tat solches am anderen Morgen; und es starb alles Vieh der Ägypter, und vom Viehe der Söhne Israels starb auch nicht eines. Und Pharao sandte hin, und siehe, es war nichts gestorben vom Viehe Israels, auch nicht eines. Aber Pharao's Herz blieb verstockt, und er entließ das Volk nicht. Da sprach Jahwe zu Mose und Aaron: Nehmet euch eure Fäuste voll Ofenruß, und Mose streue ihn gen Himmel vor den Augen Pharao's, daß er zu Staub werde über das ganze Land Ägypten, und werde an Menschen und an Vieh zu Beulen, ausbrechend mit Blattern, im ganzen Lande Ägypten. Und sie nahmen Ofenruß, und traten vor Pharao, und Mose streuete ihn gen Himmel, und er ward zu Beulen mit Blattern, ausbrechend an Menschen und an Vieh. Und die Zeichendeuter konnten nicht vor Mose stehen vor den Beulen; denn es waren die Beulen an den Zeichendeutern und an allen Ägyptern. Aber Jahwe verhärtete das Herz Pharao's, und er hörte nicht auf sie, so wie Jahwe geredet zu Mose. Da sprach Jahwe zu Mose: Mache dich auf am Morgen, und tritt vor Pharao, und sprich zu ihm: So spricht Jahwe, der Gott der Hebräer: Entlasse mein Volk, daß sie mir dienen. Denn dieses Mal werde ich alle meine Wunder senden gegen dich selbst und über deine Knechte und über dein Volk, auf daß du erkennst, daß keiner ist wie ich auf Erden. Denn jetzt hätte ich meine Hand ausrecken, und dich schlagen können und dein Volk mit der Pest, daß du vertilgt würdest von der Erde. Aber um deswillen habe ich dich leben lassen, damit ich dich meine Kraft sehen lasse, und auf daß man meinen Namen erzähle auf der ganzen Erde. Noch stemmst du dich gegen mein Volk, es nicht zu entlassen; siehe, morgen werde ich einen sehr schweren Hagel regnen lassen, desgleichen nicht gewesen in Ägypten seit der Zeit seiner Gründung bis jetzt. Und nun sende hin, bringe in Sicherheit dein Vieh und alles, was du auf dem Felde hast. Alle Menschen und alles Vieh, das getroffen wird auf dem Felde, und nicht nach Hause geborgen ist, fällt auf sie der Hagel, so sterben sie. Wer das Wort Jahwes fürchtete von den Knechten Pharao's, der ließ seine Knechte und sein Vieh nach Hause fliehen. Wer aber das Wort Jahwes nicht zu Herzen nahm, der ließ seine Knechte und sein Vieh auf dem Felde. Da sprach Jahwe zu Mose: Recke deine Hand aus gen Himmel, daß Hagel komme auf das ganze Land Ägypten, auf die Menschen und auf das Vieh und auf alles Kraut des Feldes im Lande Ägypten. Und Mose reckte seinen Stab aus gen Himmel, und Jahwe ließ donnern und hageln, und es fuhr Feuer zur Erde, und Jahwe ließ Hagel regnen auf das Land Ägypten. Und es war Hagel, und Feuerklumpen mitten im Hagel, sehr schwer, desgleichen nicht gewesen im ganzen Lande Ägypten, seit es ein Volk geworden. Und der Hagel schlug im ganzen Lande Ägypten alles, was auf dem Felde war, vom Menschen bis zum Vieh, und alles Kraut des Feldes schlug der Hagel, und alle Bäume des Feldes zerbrach er. Nur im Lande Gosen, wo die Söhne Israels waren, war kein Hagel. Da sandte Pharao, und rief Mose und Aaron, und sprach zu ihnen: Ich habe gesündigt dies Mal, Jahwe ist der Gerechte, und ich und mein Volk sind die Schuldigen. Betet zu Jahwe, und es sei genug des Donners und Hagels, so will ich euch entlassen, und ihr sollt nicht länger bleiben. Und Mose sprach zu ihm: Wenn ich hinausgehe zur Stadt, will ich meine Hände ausbreiten zu Jahwe: der Donner wird aufhören, und der Hagel nicht mehr sein, auf daß du erkennest, daß Jahwes das Land sei. Aber du und deine Knechte, ich weiß, daß ihr euch noch nicht fürchtet vor Gott Jahwe. Der Flachs aber und die Gerste ward geschlagen; denn die Gerste hatte Ähren, und der Flachs Knoten. Aber der Weizen und Spelt wurden nicht geschlagen; denn die kommen später. Und so ging Mose von Pharao zur Stadt hinaus, und breitete seine Hände aus zu Jahwe; da hörte der Donner und der Hagel auf, und Regen ergoß sich nicht mehr zur Erde. Als aber Pharao sah, daß der Regen aufhörte und der Hagel und der Donner, fuhr er fort zu sündigen, und verstockte sein Herz, er und seine Knechte. Und Pharao's Herz blieb hart, und er entließ die Söhne Israels nicht, so wie Jahwe geredet durch Mose. Heuschrecken und Finsternis. Androhung des Sterbens aller ErstgeburtDa sprach Jahwe zu Mose: Gehe zu Pharao, denn ich habe sein Herz verstockt und das Herz seiner Knechte, auf daß ich diese meine Zeichen tue unter ihnen, und auf daß du erzählst deinem Sohne und deinem Sohnes-Sohne, wie ich meine Macht ausgelassen an den Ägyptern, und meine Zeichen, die ich getan an ihnen, und ihr erkennt, daß ich Jahwe bin. Und es ging Mose und Aaron zu Pharao, und sprachen zu ihm: So spricht Jahwe, der Gott der Hebräer: Wie lange weigerst du dich, dich zu demütigen vor mir? Entlasse mein Volk, daß sie mir dienen! Denn wo du dich weigerst mein Volk zu entlassen: siehe, so werde ich Heuschrecken bringen über dein Gebiet, und sie werden das Angesicht des Landes bedecken, daß man nicht könne das Land sehen, und werden den Rest fressen, was euch entronnen und übrig geblieben ist vom Hagel, und werden alle Bäume fressen, die euch grünen, vom Felde, und werden erfüllen deine Häuser und die Häuser deiner Knechte und die Häuser aller Ägypter, desgleichen nicht gesehen deine Väter und die Väter deiner Väter, seit der Zeit sie im Lande gewesen bis auf diesen Tag. Und er wandte sich, und ging hinweg von Pharao Da sprachen die Knechte Pharao's zu ihm: Wie lange soll uns der zum Fallstrick sein? Entlasse die Leute, daß sie Jahwe dienen, ihrem Gott. Siehst du noch nicht, daß Ägypten zu Grunde geht? Und man brachte Mose und Aaron zurück zu Pharao, und er sprach zu ihnen: Zieht hin, dient Jahwe, eurem Gott! Wer alle sind es, die ziehen wollen? Und Mose sprach: Mit unsern Jungen und mit unsern Alten wollen wir ziehen; mit unsren Söhnen und mit unsren Töchtern, mit unsren Schafen und mit unsren Rindern wollen wir ziehen; denn wir haben ein Fest Jahwes. Da sprach er zu ihnen: Jahwe sei so mit euch, als ich euch entlasse mit euren Kindern! Sehet daß ihr Böses vorhabt! Nicht also! Ziehet ihr Männer hin, und dient dem Jahwe denn dies habt ihr gesucht. Und man trieb sie hinaus von Pharao. Da sprach Jahwe zu Mose: Reck deine Hand aus über das Land Ägypten um die Heuschrecken, daß sie kommen übe das Land Ägypten, und fressen alles Kraut des Landes, alles, was der Hagel übrig gelassen. Und so reckte Mose seinen Stab aus über das Land Ägypten, und Jahwe führte einen Ostwind über das Land den ganzen selbigen Tag und die ganze Nacht: der Morgen kam, da brachte der Ostwind die Heuschrecken. Und es kamen die Heuschrecken über das ganze Land Ägypten, und ließen sich nieder im ganzen Gebiete Ägyptens, in großer Menge; vor ihnen waren keine solchen Heuschrecken gewesen wie diese, und nach ihnen werden keine solchen sein. Und sie bedeckten das Angesicht des ganzen Landes, und das Land ward verfinstert, und sie fraßen alles Kraut des Feldes und alle Früchte der Bäume, welche der Hagel übrig gelassen; und nichts Grünes blieb übrig an Bäumen, am Kraute des Feldes, im ganzen Lande Ägypten. Da rief Pharao eilend Mose und Aaron, und sprach: Ich habe gesündigt gegen Jahwe, euren Gott, und gegen euch. Und nun vergib mir meine Sünde nur diesmal, und betet zu Jahwe, eurem Gott, daß er von mir nehme nur diesen Tod. Und er ging hinweg von Pharao, und betete zu Jahwe. Da wendete Jahwe einen sehr starken Westwind, der trug die Heuschrecken fort, und warf sie ins Schilfmeer; nicht eine Heuschrecke blieb übrig im ganzen Gebiete Ägyptens. Aber Jahwe verhärtete das Herz Pharao's, und er entließ die Söhne Israels nicht. Da sprach Jahwe zu Mose: Recke deine Hand aus gen Himmel, daß eine Finsternis komme über das Land Ägypten, daß man die Finsternis greife. Und Mose reckte seine Hand aus gen Himmel, da ward eine dicke Finsternis im ganzen Lande Ägypten drei Tage lang. Keiner sah den anderen, und keiner stand auf von seinem Orte drei Tage lang; aber alle Söhne Israels hatten Licht in ihren Wohnungen. Da rief Pharao Mose, und sprach: Zieht hin, dient dem Jahwe; nur eure Schafe und Rinder sollen bleiben, auch eure Kinder mögen ziehen mit euch. Und Mose sprach: Du mußt auch Schlachtopfer und Brandopfer in unsre Hand geben, daß wir opfern Jahwe, unsrem Gott. Auch unser Vieh muß mit uns ziehen, nicht eine Klaue darf zurückbleiben; denn davon müssen wir nehmen, zu opfern Jahwe, unsrem Gott; und wir wissen nicht, was wir dem Jahwe opfern, bis wir daselbst hinkommen. Aber Jahwe verhärtete das Herz Pharao's, und er wollte sie nicht entlassen. Und Pharao sprach zu ihm: Gehe hinweg von mir, hüte dich, komme nicht wieder vor meine Augen; denn welchen Tages du vor meine Augen kommst, wirst du sterben. Und Mose sprach: Du hast recht geredet; ich werde nicht mehr vor deine Augen kommen. Und Jahwe sprach zu Mose: Noch eine Plage will ich kommen lassen über Pharao und über Ägypten, darnach wird er euch entlassen von hinnen; wenn er euch entlässt, wird er euch völlig wegtreiben von hinnen. Rede doch du zu dem Volke, daß sie entlehnen, ein jeglicher von seinem Nächsten und eine jegliche von ihrer Nächsten, silberne und goldene Gefäße. Und Jahwe gab dem Volke Huld in den Augen der Ägypter. Auch war der Mann Mose sehr groß im Lande Ägypten, in den Augen der Knechte Pharao's und in den Augen des Volkes. Und Mose sprach: So spricht Jahwe: Um Mitternacht werde ich ausgehen durch Ägypten, und dann wird alles Erstgeborne sterben im Lande Ägypten, vom Erstgebornen Pharao's, der auf seinem Throne sitzt, bis zum Erstgebornen der Magd, welche hinter der Mühle ist, und alles Erstgeborne des Viehes. Und es wird ein großes Wehklagen sein im ganzen Lande Ägypten, desgleichen nicht gewesen, und desgleichen nie mehr sein wird. Aber gegen alle Söhne Israels wird kein Hund seine Zunge spitzen, vom Menschen bis zum Vieh, auf daß ihr erkennt, daß Jahwe einen Unterschied macht zwischen Ägypten und Israel. Und es werden Herabkommen alle diese deine Knechte zu mir, und sich vor mir beugen und sprechen: Ziehe aus, du und alles Volk, das dir folgt, und darnach werde ich ausziehen. Und er ging hinweg von Pharao entbrannten Zornes. Und Jahwe sprach zu Mose: Pharao hört nicht auf euch, auf daß meiner Wunder viel werden im Lande Ägypten. Und Mose und Aaron taten alle diese Wunder, aber Jahwe verhärtete das Herz Pharao's, und er entließ die Söhne Israels nicht aus seinem Lande. Einsetzung des PassahsUnd Jahwe sprach zu Mose und zu Aaron im Lande Ägypten: Dieser Mond sei euch der Anfang der Monde; der erste sei er euch von den Monden des Jahres. Redet zu der ganzen Gemeinde Israels, und sprecht: Am zehnten dieses Monden, da sollen sie sich nehmen ein jeglicher ein Lamm für ein Vaterhaus, ein Lamm für das Haus. Und wenn das Haus zu wenig ist für ein Lamm, so nehme er und der nächste Nachbar seines Hauses eins, nach der Zahl der Seelen; einen jeglichen sollt ihr nach Verhältnis; seines Essens zählen für das Lamm. Ein fehlloses, männliches Lamm, ein Jahr alt, soll es euch sein; von den Schafen oder von den Ziegen sollt ihr's nehmen. Und ihr sollt es aufbewahren bis zum vierzehnten Tage dieses Monden, da soll es die ganze versammelte Gemeinde Israels schlachten gegen Abend. Und sie sollen vom Blute nehmen, und es streichen an die beiden Pfosten und die Oberschwelle, an die Häuser, worin sie es essen. Und sie sollen das Fleisch essen in dieser Nacht, gebraten am Feuer, und ungesäuertes Brot; zu bittern Kräutern sollen sie es essen. Ihr sollt nichts davon essen ungar und im Wasser gesotten, sondern gebraten am Feuer, sein Haupt mit seinen Schenkeln und mit seinem Eingeweide. Und sollt nichts davon übrig lassen bis zum Morgen; und was davon überbleibt bis zum Morgen, sollt ihr mit Feuer verbrennen. Und also sollt ihr es essen: eure Lenden gegürtet, eure Schuhe an euren Füßen, und euren Stab in eurer Hand, und sollt es essen in Eilfertigkeit; es ist das Passah Jahwes. Und ich werde durch das Land Ägypten gehen in dieser Nacht, und schlagen alles Erstgeborne im Lande Ägypten, vom Menschen bis zum Vieh; und an allen Göttern Ägyptens werde ich Gerichte üben, ich Jahwe. Und das Blut soll euch zum Zeichen sein an den Häusern, woselbst ihr seid; und sehe ich das Blut, so werde ich an euch vorübergehen, und es wird euch keine Plage treffen zum Verderben, wenn ich das Land Ägypten schlage. Und dieser Tag soll euch zum Gedächtnis sein, das ihr ihn feiert als Fest dem Jahwe; auf eure künftigen Geschlechter hin, als ewige Satzung sollt ihr ihn feiern. Sieben Tage soll ihr Ungesäuertes essen; ja am ersten Tag, sollt ihr den Sauerteig wegtun aus euren Häusern; denn wer Gesäuertes isst, es werde ausgerottet selbige Seele aus Israel — von ersten Tage bis zum siebenten Tage. Und am ersten Tage soll euch heilige Versammlung, und am siebenten Tage heilige Versammlung sein; keine Arbeit soll getan werden an ihnen; nur was von jedermann gegessen wird, das allein soll von euch getan werden. Und so beobachtet das Ungesäuerte; denn an diesem selbigen Tage hab ich euer Heer ausgeführt aus dem Land Ägypten, und beobachtet diesen Tag an eure künftigen Geschlechter hin, als ewig Satzung. Im ersten Mond, am vier zehnten Tage des Monden, am Abend soll ihr Ungesäuertes essen, bis an den ein und zwanzigsten Tag des Monden am Abend Sieben Tage soll kein Sauerteig gefunden werden in euren Häusern; denn wer Gesäuertes isst, es werde ausgerottet selbig Seele aus der Gemeinde Israels, es sei ein Fremdling oder Eingeborner des Landes Nichts Gesäuertes sollt ihr essen, in all euren Wohnungen sollt ihr Ungesäuertes essen. Da rief Mose alle Ältesten Israels, und sprach zu ihnen: Greift und nehmt euch Schafe, nach euren Geschlechtern, und schlachtet das Passah. Und nehmt einen Büschel Ysop, und taucht in das Blut im Becken, und streicht an die Oberschwelle und an die beiden Pfosten von dem Blute im Becken; und keiner von euch gehe aus der Türe seines Hauses bis an den Morgen, Denn Jahwe wird hindurch gehen, Ägypten zu schlagen; und sieht er das Blut an der Oberschwelle und an den beiden Pfosten, so wird Jahwe vorübergehen an der Türe, und nicht das Verderben kommen lassen in eure Häuser zur Plage. Und so beobachtet dies als Satzung für euch und eure Kinder in Ewigkeit. Und wenn ihr in das Land kommt, das Jahwe euch geben wird, so wie er geredet, so beobachtet diesen Dienst. Und wenn eure Kinder zu euch sprechen: Was soll euch dieser Dienst? so sprecht: Es ist das Passahopfer Jahwes, der vorübergegangen an den Häusern der Söhne Israels in Ägypten, als er Ägypten schlug, aber unsre Häuser rettete er. Und es neigte sich das Volk, und beugte sich. Und die Söhne Israels gingen hin, und taten es; so wie Jahwe Mose'n und Aaron geboten, also taten sie. Das Sterben aller Erstgeburt. Auszug der IsraelitenUnd es geschah um Mitternacht, da schlug Jahwe alles Erstgeborne im Lande Ägypten vom Erstgebornen Pharao's, der auf seinem Throne saß, bis zum Erstgebornen des Gefangenen im Kerker, und alles Erstgeborne des Viehes. Da stand Pharao auf des Nachts, er und alle seine Knechte und alle Ägypter, und es war ein großes Wehklagen in Ägypten; denn es war kein Haus, worin nicht ein Toter war. Und er rief Mose und Aaron des Nachts, und sprach: Macht euch auf, zieht aus von meinem Volke, sowohl ihr als die Söhne Israels, und zieht hin und dient dem Jahwe, wie ihr geredet. Auch eure Schafe und eure Rinder nehmt mit, so wie ihr geredet, und zieht hin, und segnet auch mich. Und die Ägypter drängten das Volk, es eilend zu treiben aus dem Lande; denn sie sprachen: Wir sind alle des Todes! Und das Volk trug seinen Teig, ehe er gesäuert war, ihre Backschüsseln, in ihre Kleider gebunden, auf ihren Schultern. Und die Söhne Israels taten nach Mose's Worten, und entlehnten von den Ägyptern silberne und goldene Gefäße und Kleider. Und Jahwe gab dem Volke Huld in den Augen der Ägypter, und sie liehen sie ihnen, und so beraubten sie die Ägypter. Und so zogen die Söhne Israels aus von Ramses nach Suchoth, bei sechsmal hunderttausend Mann zu Fuß, die Männer, ohne die Kinder. Auch eine Menge Fremde zog mit ihnen, und Schafe und Rinder, sehr viel Vieh. Und sie bucken den Teig, den sie mitnahmen aus Ägypten, zu ungesäuerten Kuchen; denn er war noch nicht gesäuert; denn sie wurden weggetrieben aus Ägypten, und konnten nicht verziehen, und hatten sich auch keine Zehrung bereitet. Die Zeit aber, welche die Söhne Israels in Ägypten gewohnt, war vierhundert und dreißig Jahre. Und es geschah am Ende der vierhundert und dreißig Jahre, es geschah an diesem selbigen Tage, da zog das ganze Heer Jahwes aus dem Lande Ägypten. Eine Nacht der Feier Jahwes ist es, weil er sie ausgeführt aus dem Lande Ägypten; selbige Nacht ist eine Feier Jahwes für alle Söhne Israels auf ihre künftigen Geschlechter hin. Gesetze über das Passah und die Heiligung der ErstgeburtUnd Jahwe sprach zu Mose und Aaron: Das ist die Satzung des Passahs: Kein Fremder darf davon essen. Und jeglichen Knecht, der mit Geld erkauft ist, sollst du beschneiden, dann mag er davon essen. Ein Beisaß und Mietling sollen nicht davon essen. In Einem Hause soll man's essen, ihr sollt nichts von dem Fleische hinaustragen aus dem Hause über die Straße, und sollt kein Bein an ihm zerbrechen. Die ganze Gemeinde Israels soll es halten. Und so ein Fremdling sich bei dir aufhält, und will das Passah Jahwes halten: so werde von ihm beschnitten alles Männliche, und dann mag er hinzunahen, es zu halten, und soll sein wie ein Eingeborner des Landes; aber kein Unbeschnittener soll davon essen. Einerlei Gesetz soll sein dem Eingebornen und dem Fremdling, der sich aufhält unter euch. Und die Söhne Israels taten es; so wie ihnen Mose und Aaron geboten, also taten sie. Und es geschah an diesem selbigen Tage, da führte Jahwe die Söhne Israels aus dem Lande Ägypten nach ihren Heeren. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Heilige mir alles Erstgeborne, alles was die Mutter bricht, unter den Söhnen Israels, an Menschen und an Vieh; mein soll es sein. Da sprach Mose zum Volke: Gedenkt dieses Tages, an welchem ihr ausgezogen aus Ägypten aus dem Hause der Knechtschaft, denn mit Stärke der Hand hat Jahwe euch ausgeführt von dannen, daß nichts Gesäuertes gegessen werde. Diesen Tag zieht ihr aus im Ährenmond. Und es geschehe, wenn Jahwe dich bringt in das Land der Kananiter und der Hethiter und der Amoriter und der Heviter und der Jebusiter, welches er deinen Vätern geschworen dir zu geben, ein Land, fließend von Milch und Honig: so halte diesen Dienst in diesem Monde. Sieben Tage sollst du Ungesäuertes essen, und am siebenten Tage ist ein Fest Jahwes. Ungesäuertes soll gegessen werden sieben Tage, und es soll bei dir nichts Gesäuertes gesehen werden, und kein Sauerteig soll bei dir gesehen werden in deinem ganzen Gebiete. Und du sollst deinem Sohne berichten an selbigem Tage, und sprechen: Um deswillen handelte Jahwe für mich, da ich auszog aus Ägypten. Und es sei dir zum Zeichen auf deiner Hand und zum Denkzettel zwischen deinen Augen, auf daß das Gesetz Jahwes in deinem Munde sei; denn durch starke Hand hat dich Jahwe ausgeführt aus Ägypten. Und beobachte diese Satzung zu ihrer Zeit von Jahr zu Jahre. Und es geschehe, wenn Jahwe dich bringt in das Land der Kananiter, wie er dir geschworen und deinen Vätern, und es dir gibt: so bringe alles, was die Mutter bricht, dem Jahwe dar, und alles erste Junge des Viehes, das du hast, das Männliche dem Jahwe. Aber alle Erstlinge vom Esel sollst du lösen mit einem Schafe, und wo du sie nicht lösest, so brich ihnen das Genicke; und alle Erstgebornen von Menschen unter deinen Söhnen sollst du lösen. Und es geschehe, wenn dein Sohn dich fragt in Zukunft, und spricht: Was ist das? so sprich zu ihm: Mit Stärke der Hand hat uns Jahwe ausgeführt aus Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft; und es geschah, weil Pharao hartnäckig war uns nicht zu entlassen, so tötete Jahwe alles Erstgeborne im Lande Ägypten, vom Erstgebornen der Menschen bis zum Erstgebornen des Viehes: darum opfere ich dem Jahwe alles, was die Mutter bricht, das Männliche, und alle Erstgebornen meiner Söhne löse ich. Und es sei dir zum Zeichen auf deiner Hand und zum Stirnband zwischen deinen Augen; denn mit Stärke der Hand hat uns Jahwe ausgeführt aus Ägypten. Zug der Jsraeliten bis nach EthamUnd es geschah, als Pharao das Volk entließ, da führte sie Gott nicht auf den Weg nach dem Lande der Philister, denn das war der nächste; denn Gott gedachte, es möchte das Volk gereuen, wenn sie den Streit vor sich sähen, und sie möchten zurückkehren nach Ägypten. Und Gott ließ das Volk sich wenden auf den Weg nach der Wüste am Schilfmeere; gerüstet aber zogen die Söhne Israels aus dem Lande Ägypten. Und Mose nahm die Gebeine Josephs mit sich; denn beschworen hatte er die Söhne Israels, und gesprochen: Sehen wird Gott nach euch, dann führt meine Gebeine hinauf von dannen mit euch. Und sie brachen auf von Suchoth, und lagerten sich in Etham, am Ende der Wüste. Und Jahwe ging vor ihnen her, des Tages in einer Wolkensäule, sie den Weg zu führen, und des Nachts in einer Feuersäule, ihnen zu leuchten, so daß sie ziehen konnten Tag und Nacht. Es wich nicht die Wolkensäule des Tages, noch die Feuersäule des Nachts vor dem Volke. Pharao jagt den Israeliten nach, und findet samt seinem Heere den Untergang im Roten MeereUnd Jahwe redete zu Mose, und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, daß sie sich wenden und sich lagern vor Pihachiroth zwischen Migdol und dem Meere, vor Baal-Zephon; ihm gegenüber sollt ihr euch lagern am Meere. Und Pharao wird denken von den Söhnen Israels: Verwirrt (irren sie) im Lande, es schließt sie die Wüste ein. Und ich will das Herz Pharao's verhärten, daß er euch nachjage, und will mich verherrlichen an Pharao und an seiner ganzen Macht; und die Ägypter sollen erkennen, daß ich Jahwe bin. Und sie taten also. Und als dem Könige von Ägypten berichtet ward, daß das Volk geflohen, so verwandelte sich das Herz Pharao's und seiner Knechte gegen das Volk, und sie sprachen: Warum haben wir das getan, daß wir Israel entlassen aus unserem Dienste! Da spannte er seinen Wagen an, und nahm sein Volk mit sich, und nahm sechshundert auserlesene Wagen und alle (übrigen) Wagen in Ägypten, und Wagenkämpfer auf alle. Und Jahwe verhärtete das Herz Pharao's, des Königs von Ägypten, daß er den Söhnen Israels nachjagte. Die Söhne Israels aber waren ausgezogen durch hochgehobene Hand. Und so jagten die Ägypter ihnen nach, und ereilten sie, gelagert am Meere, alle Wagenrosse Pharao's und seine Reiter und sein Heer, bei Pihachiroth, Baalzephon gegen über. Und Pharao nahte; da erhoben die Söhne Israels ihre Augen, und siehe, die Ägypter zogen hinter ihnen her; und es fürchteten sich die Söhne Israels sehr, und schrieen zu Jahwe. Und sie sprachen zu Mose: Weil wohl keine Gräber nicht in Ägypten waren, hast du uns weggeführt, um zu sterben in der Wüste? Warum hast du uns das getan, daß du uns aus Ägypten führtest? Ist es nicht das Wort, das wir zu dir redeten in Ägypten? Laß ab von uns, wir wollen den Ägyptern dienen; denn besser ist es uns den Ägyptern zu dienen, als daß wir sterben in der Wüste? Da sprach Mose zum Volke: Fürchtet euch nicht, tretet hin, und seht die Hilfe Jahwes, welche er euch heute erweisen wird; denn die ihr heute seht, die Ägypter werdet ihr nimmermehr sehen ewiglich. Jahwe wird für euch streiten, und ihr sollt ruhig sein. Und Jahwe sprach zu Mose: Was schreiest du zu mir? Rede zu den Söhnen Israels, daß sie aufbrechen. Und du erhebe deinen Stab, und recke deine Hand aus über das Meer, und teile es von einander, so werden die Söhne Israels mitten durchs Meer gehen auf dem Trockenen. Und siehe, ich will das Herz der Ägypter verhärten, daß sie euch nachkommen, und will mich verherrlichen an Pharao und an aller seiner Macht, an seinen Wagen und an seinen Reitern. Und die Ägypter sollen erkennen, daß ich Jahwe bin, wenn ich mich verherrliche an Pharao, an seinen Wagen und seinen Reitern. Da brach der Engel Gottes auf, der vor dem Heere Israels her zog, und ging hinter sie; und es brach die Wolkensäule auf von vorne, und trat hinter sie. Und sie kam zwischen das Heer der Ägypter und das Heer Israels, und war die Wolke und Finsternis; von der einen Seite, und erleuchtete die Nacht von der anderen; und so nahten nicht diese jenen die ganze Nacht. Und Mose reckte seine Hand aus über das Meer, da ließ Jahwe das Meer weggehen durch einen starken Ostwind die ganze Nacht, und machte das Meer zu trockenem Boden, und das Gewässer teilte sich. Und die Söhne Israels gingen mitten durchs Meer auf dem Trockenen, und das Wasser war ihnen eine Mauer zur Rechten, und zur Linken. Und die Ägypter jagten nach, und kamen hinter ihnen, alle Rosse Pharao's, seine Wagen und seine Reiter, hinein ins Meer. Und es geschah um die Morgenwache, da blickte Jahwe auf das Meer der Ägypter in der Wolken- und Feuersäule, und verwirrte das Heer der Ägypter, und ließ die Räder ihrer Wagen ausweichen, und machte ihren Zug beschwerlich. Da sprachen die Ägypter: Laßt uns fliehen vor Israel, denn Jahwe streitet für sie wider die Ägypter. Und Jahwe sprach zu Mose: Recke deine Hand aus über das Meer, daß das Wasser zurückkehre über die Ägypter, über ihre Wagen und über ihre Reiter. Da reckte Mose seine Hand aus über das Meer, und das Meer kehrte gegen Morgen zurück in seine Flut, und die Ägypter flohen ihm entgegen, und Jahwe trieb die Ägypter mitten in das Meer. Und das Meer kehrte zurück, und bedeckte die Wagen und die Reiter vom ganzen Heere Pharao's, die hinter ihnen ins Meer gekommen waren; es blieb von ihnen auch nicht einer übrig. Die Söhne Israels aber gingen trocken mitten durchs Meer, und das Wasser war ihnen eine Mauer zur Rechten und zur Linken. Und so rettete Jahwe an selbigem Tage Israel aus der Hand der Ägypter, und Israel sah die Ägypter tot am Ufer des Meeres. Und Israel sah die große Hand, die Jahwe ihnen erwiesen wider die Ägypter, und das Volk fürchtete Jahwe, und vertraute auf Jahwe und Mose'n, seinen Knecht. Lobgesang MosesDamals sang Mose und die Söhne Israels dieses Lied dem Jahwe, und sprachen also: Singen will ich Jahwe, denn erhaben ist er; Rosse und Wagen stürzt er ins Meer. Mein Preis und Gesang sei Jah, denn er ward meine Rettung; er ist mein Gott, ihn will ich preisen, meines Vaters Gott, ihn will ich erheben! Jahwe ist ein Kriegsheld; Jahwe sein Name. Die Wagen Pharao's und seine Macht warf er ins Meer, und die auserlesensten seiner Wagenkämpfer versanken im Schilfmeer. Die Fluten deckten sie, sie sanken in den Abgrund gleich Steinen. Deine Rechte, Jahwe, der du dich verherrlichst in Macht, deine Rechte, Jahwe, zerschmettert den Feind. In deiner Erhabenheit zerstörst du deine Wiedersacher: du lässt aus deinen Zorn, er zerfrißt sie wie Stoppel. Beim Hauch deiner Nase häuften sich auf die Wasser; es standen wie ein Damm die Ströme; es gerannen die Fluten inmitten des Meeres. Der Feind sprach: Ich will nachsetzen, einholen, Beute teilen; meinen Mut will ich an ihnen kühlen, mein Schwert ziehen; vertilgen soll sie meine Hand: du bliest mit deinem Hauche, sie deckte das Meer, sie sanken wie Blei im gewaltigen Wasser. Wer ist wie du unter den Göttern, Jahwe? Wer wie du sich verherrlichend in Heiligkeit, furchtbar an Ruhm, Wunder übend? Du recktest aus deine Rechte, sie verschlang die Erde. Du leitetest mit deiner Gnade das Volk, das du erlöst, führtest es mit deiner Kraft zu deiner heiligen Wohnung. Es hörten's die Völker, sie bebten; Schrecken ergriff die Bewohner Philistäas. Da waren bestürzt die Fürsten Edoms, die Gewaltigen Moabs, sie ergriff Zittern; es schmolzen vor Furcht alle Bewohner Kanaans. Auf sie fällt Schrecken und Furcht, ob deines Armes Größe starren sie gleich Steinen, bis hindurchzieht dein Volk, Jahwe, bis hindurchzieht das Volk, das du erworben. Du bringst und pflanzt sie auf deinen Eigentumsberg, die Stätte, die du zu deiner Wohnung gemacht, Jahwe, das Heiligtum, das, Herr, deine Hände bereitet. Jahwe ist König in Ewigkeit und immerdar. Denn Pharao's Rosse mit seinen Wagen und seinen Reitern kamen ins Meer: da führte Jahwe über sie zurück die Wasser des Meeres, und die Söhne Israels gingen trocken mitten durchs Meer. Da nahm Mirjam, die Prophetin, Schwester Aarons, die Pauke in ihre Hand, und es gingen alle Frauen hinter ihr her mit Pauken und mit Reigen. Und Mirjam antwortete ihnen: Singet Jahwe, denn erhaben ist er; Rosse und Wagen stürzt' er ins Meer. Fortsetzung des Zuges bis nach Mara und ElimUnd Mose ließ Israel aufbrechen vom Schilfmeere, und sie zogen aus in die Wüste Sur, und gingen drei Tage in der Wüste, und fanden kein Wasser. Und sie kamen gen Mara, und konnten das Wasser von Mara nicht trinken, denn es war bitter: darum nennt man den Namen des Ortes Mara (d.h.Bitterkeit). Da murrte das Volk wider Mose, und sprach: Was sollen wir trinken? Und er schrie zu Jahwe, und Jahwe zeigte ihm ein Holz, und er warf es ins Wasser; da wurde das Wasser süß. Daselbst stellte er ihnen Gesetz und Recht, und daselbst versuchte er sie. Und er sprach: Wenn du gehorchst der Stimme Jahwes, deines Gottes, und was recht ist in seinen Augen tust, und merkst auf seine Gebote, und beobachtest alle seine Gesetze: so will ich keine der Krankheiten, welche ich auf Ägypten gelegt, auf dich legen; denn ich bin Jahwe, dein Arzt. Und sie kamen gen Elim, und daselbst waren zwölf Wasserbrunnen und siebzig Palmbäume, und sie lagerten sich daselbst am Wasser. Gabe des Manna und der WachtelnUnd sie brachen auf von Elim und kamen, die ganze Gemeinde der Söhne Israels, in die Wüste Sin, die zwischen Elim und Sinai liegt, am fünfzehnten Tage des zweiten Monden, seit ihrem Ausgange aus dem Lande Ägypten. Und es murrte die ganze Gemeinde der Söhne Israels wider Mose und wider Aaron in der Wüste; und es sprachen zu ihnen die Söhne Israels: Wären wir doch gestorben durch die Hand Jahwes im Lande Ägypten, als wir bei den Fleischtöpfen saßen, als wir Brot aßen zur Sättigung; denn ihr habt uns ausgeführt in die Wüste, um dieses ganze Volk sterben zu lassen durch Hunger. Da sprach Jahwe zu Mose: Siehe, ich will euch Brot regnen lassen vom Himmel, und das Volk soll ausgehen und sammeln das Tag-Tägliche, auf daß ich es versuche, ob es in meinem Gesetze wandelt, oder nicht? Und es geschehe am sechsten Tage, da sollen sie zubereiten, was sie einbringen; und es wird das doppelte sein dessen, was sie täglich sammeln, Und Mose und Aaron sprachen zu allen Söhnen Israels: Am Abend, da sollt ihr erkennen, daß Jahwe euch ausgeführt aus dem Lande Ägypten. Und am Morgen, da sollt ihr die Herrlichkeit Jahwes sehen, indem er hört euer Murren wider Jahwe; denn was sind wir, daß ihr murrt wider uns? Und Mose sprach: Ja, indem Jahwe euch am Abend Fleisch gibt zu essen und Brot am Morgen zur Sättigung, indem Jahwe euer Murren hört, womit ihr wider ihn murrt; denn was sind wir? nicht wider uns ist euer Murren, sondern wider Jahwe. Und Mose sprach zu Aaron: Sprich zu der ganzen Gemeinde der Söhne Israels; Naht euch herzu vor Jahwe, denn er hat euer Murren gehört. Und es geschah, als Aaron redete zu der ganzen Gemeinde der Söhne Israels, da wandten sie sich gegen die Wüste, und siehe, die Herrlichkeit Jahwes erschien in der Wolke. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Ich habe das Murren der Söhne Israels gehört; rede zu ihnen, und sprich: Gegen Abend sollt ihr Fleisch essen, und am Abend mit Brot euch sättigen, und sollt erkennen, daß ich Jahwe bin, euer Gott. Und es geschah am Abend, da stiegen die Wachteln auf, und bedeckten das Lager; und am Morgen war der Tau gefallen rings um das Lager. Und als der gefallene Tau aufgestiegen war, siehe, da lag es auf der Oberfläche der Wüste sein, schuppenartig, sein wie der Reif auf der Erde. Und als es die Söhne Israels sahen, sprachen sie einer zu dem anderen: Was ist das? Denn sie wußten nicht, was es war. Und Mose sprach zu ihnen; Das ist das Brot, welches Jahwe euch gegeben zur Speise. Das ist es, was Jahwe geboten: Sammelt davon ein jeglicher, so viel er essen mag; einen Gomer für den Kopf, nach der Zahl eurer Seelen; ein jeglicher für die in seinem Zelte find, sollt ihr nehmen. Und die Söhne Israels taten also, und sammelten, der viel sammelnde und der wenig sammelnde. Und als sie es maßen mit dem Gomer, da hatte, wer viel gesammelt, nicht übrig, und wer wenig gesammelt, dem mangelte es nicht; ein jeglicher hatte gesammelt, so viel er essen mochte. Und Mose sprach zu ihnen: Niemand lasse davon übrig bis an den Morgen. Aber sie hörten nicht auf Mose, und etliche ließen davon übrig bis an den Morgen: da wuchsen Würmer, und es stank. Und Mose ward zornig auf sie. Und sie sammelten es Morgen für Morgen, ein jeglicher, so viel er essen mochte; und wenn die Sonne heiß schien, zerschmolz es. Und es geschah am sechsten Tage, da sammelten sie des Brotes doppelt, je zwei Gomer für einen. Da kamen alle Fürsten der Gemeinde, und berichteten es Mose'n. Und er sprach zu ihnen: Das ist es, was Jahwe geredet: Ruhetag, heilige Ruhe Jahwes, ist morgen: was ihr backen wollt, das backt; und was ihr kochen wollt, das kocht; und was übrig ist, das hebt euch auf, und bewahrt es bis an den Morgen. Und sie hoben es auf bis an den Morgen, so wie Mose geboten, und es stank nicht, und keine Würmer waren darin. Und Mose sprach: Esst es heute, denn heute ist Ruhetag Jahwes; heute findet ihr es nicht auf dem Felde. Sechs Tage sollt ihr es sammeln; aber am siebenten ist Ruhetag, an dem wird es nicht sein. Und es geschah am siebenten Tage, da gingen einige vom Volke hinaus, zu sammeln, und fanden nichts. Da sprach Jahwe zu Mose: Wie lange weigert ihr euch zu beobachten meine Gebote und meine Gesetze? Sehet! weil Jahwe euch den Ruhetag gegeben, darum gibt er euch am sechsten Tage Brot für zwei Tage. Bleibt ein jeglicher an seiner Stelle, niemand gehe heraus von seinem Orte am siebenten Tage. Und so ruhte das Volk am siebenten Tage. Und das Haus Israels nannte es Man; es war aber wie weißer Coriandersame, und sein Geschmack wie Kuchen mit Honig. Und Mose sprach: Das ist es, was Jahwe geboten: Ein Gomer voll davon sei zur Aufbewahrung auf eure künftigen Geschlechter hin, auf daß sie das Brot sehen, womit ich euch gespeist in der Wüste, als ich euch ausführte aus dem Lande Ägypten. Und Mose sprach zu Aaron: Nimm ein Gefäß, und tue einen Gomer voll Man hinein, und stelle es vor Jahwe zur Aufbewahrung auf eure künftigen Geschlechter hin. So wie Jahwe Mose'n geboten, stellte es Aaron vor das Gesetz zur Aufbewahrung. Die Söhne Israels aber aßen das Man vierzig Jahre, bis sie ins Land kamen, wo sie wohnen sollten; das Man aßen sie, bis sie an die Grenze des Landes Kanaan kamen. Ein Gomer aber ist das Zehntteil des Epha. Wasser aus dem Felsen bei Massa und Meriba. Besiegung der AmalekiterUnd es brach die ganze Gemeinde Israels auf aus der Wüste Sin, nach ihren Zügen, nach Befehl Jahwes, und lagerte sich in Raphidim; und es war kein Wasser da zu trinken für das Volk. Da zankte das Volk mit Mose, und sie sprachen: Gebt uns Wasser, daß wir trinken! Und Mose sprach zu ihnen: Was zankt ihr mit mir? Warum versucht ihr Jahwe? Und das Volk durstete daselbst nach Wasser, und murrte wider Mose, und sprach: Warum doch hast du uns heraufgeführt aus Ägypten, um mich sterben zu lassen und meine Söhne und mein Vieh vor Durst? Da schrie Mose zu Jahwe, und sprach: Was soll ich tun mit diesem Volke? Noch wenig fehlt, so steinigen sie mich. Und Jahwe sprach zu Mose: Gehe hin vor dem Volke her, und nimm mit dir von den Ältesten Israels, und deinen Stab, womit du den Nilstrom geschlagen, nimm in deine Hand, und gehe hin. Siehe, ich will vor dir stehen daselbst auf einem Felsen aus Horeb, und du sollst den Felsen schlagen, so wird Wasser herausfließen, daß das Volk trinke. Und Mose tat also vor den Augen der Ältesten Israels. Und man nannte den Namen des Ortes Massa und Meriba (d.h.Versuchung und Zank), um des Zankes willen der Söhne Israels, und weil sie Jahwe versucht und gesprochen: Ist Jahwe in unsrer Mitte, oder nicht? Und es kam Amalek, und stritt mit Israel in Raphidim. Da sprach Mose zu Josua: Wähle uns Männer aus, und ziehe aus, streite mit Amalek; morgen will ich stehen auf der Spitze des Hügels, den Stab Gottes in meiner Hand. Und Josua tat, so wie ihm Mose gesagt, daß er stritte mit Amalek. Und Mose, Aaron und Hur stiegen auf die Spitze des Hügels. Und es geschah, so wie Mose seine Hand erhob, so hatte Israel die Oberhand; und so wie er seine Hand ruhen ließ, so hatte Amalek die Oberhand. Aber die Hände Mose's wurden schwer; da nahmen sie einen Stein, und legten ihn unter ihn, und er saß darauf; und Aaron und Hur unterstützten seine Hände, von der Seite einer und von der anderen Seite einer, und so waren seine Hände fest bis zum Untergange der Sonne. Und Josua streckte Amalek und sein Volk nieder mit der Schärfe des Schwertes. Da sprach Jahwe zu Mose: Schreibe dieses zum Gedächtnis; in das Buch, und befiel es den Ohren Josua's, daß ich das Andenken Amaleks vertilgen will unter dem Himmel. Und Mose bauete einen Altar, und nannte seinen Namen Jahwe mein Panier; und sprach: Die Hand ist am Paniere Jahs; Krieg dem Jahwe gegen Amalek von Geschlecht zu Geschlecht. Ankunft Jethro's im Lager Mose's, sein RatUnd es hörte Jethro, der Priester von Midian, der Schwiegervater Moses, alles, was Gott getan an Mose und an Israel, seinem Volke, daß Jahwe Israel ausgeführt aus Ägypten. Da nahm Jethro, der Schwiegervater Mose's, Zippora, das Weib Mose's, nach ihrer Entlassung, und ihre beiden Söhne, von denen der Name des einen Gersom (d.h.Gast), denn er sprach: Gast bin ich in einem fremden Lande, und der Name des anderen Elieser (d.h.Gotthilf), „denn der Gott meines Vaters war meine Hilfe, und rettete mich vom Schwerte Pharao's." Und so kam Jethro, der Schwiegervater Mose's, und seine Söhne und sein Weib zu Mose in die Wüste, wo er gelagert war, an den Berg Gottes. Und er sprach zu Mose: Ich, dein Schwiegervater, Jethro komme zu dir, und dein Weib und deine beiden Söhne mit ihr. Da ging Mose hinaus seinem Schwiegervater entgegen, und beugte sich, und küsste ihn, und sie fragten einer den anderen nach dem Wohlsein, und gingen in das Zelt. Und Mose erzählte seinem Schwiegervater alles, was Jahwe getan an Pharao und an den Ägyptern, Israels halben, alle die Mühseligkeit, die sie getroffen auf dem Wege, und wie sie Jahwe gerettet. Und Jethro freute sich überall das Gute, das Jahwe getan an Israel, daß er es gerettet aus der Hand der Ägypter. Und Jethro sprach: Gepriesen sei Jahwe, der euch gerettet aus der Hand der Ägypter und aus der Hand Pharao's, der das Volk gerettet aus der Hand der Ägypter. Nun weiß ich, daß Jahwe größer ist denn alle Götter; ja groß in eben der Sache, daß sie an ihnen Übermut geübt haben. Und es nahm Jethro, der Schwiegervater Mose's, Brandopfer und Schlachtopfer für Gott; und Aaron und alle Ältesten Israels kamen, das Brost zu essen mit dem Schwiegervater Mose's vor Gott. Und es geschah am anderen Morgen, da setzte sich Mose, das Volk zu richten, und das Volk stand bei Mose vom Morgen bis zum Abend. Und als der Schwiegervater Mose's sah alles, was er tat mit dem Volke, sprach er: Was ist das, was du tuest mit dem Volke? Warum sitzt du allein, und das ganze Volk steht bei dir vom Morgen bis zum Abend? Und Mose sprach zu seinem Schwiegervater: Das Volk kommt zu mir, Gott zu fragen. Wenn sie einen Handel haben, so kommen sie zu mir, und ich bin Richter zwischen dem einen und dem anderen, und lehre sie die Rechte Gottes und seine Gesetze. Da sprach der Schwiegervater Mose's zu ihm: Nicht gut ist die Sache, die du tust! Erschöpft wirst sowohl du als auch dieses Volk, das bei dir ist; denn zu schwer ist dir die Sache, du kannst sie nicht verrichten du allein. Nun gehorche meiner Stimme, ich will dir raten, und Gott sei mit dir! Vertritt das Volk bei Gott, und bringe die Händel vor Gott, und tue ihnen kund die Rechte und Gesetze, und lehre sie den Weg, auf dem sie wandeln, und das tun, das sie tun sollen. Du aber ersiehe dir aus dem ganzen Volle wackere Männer, gottesfürchtig, Männer von Treue, Gewinnsucht hassend, und setze sie über sie, als Oberste über tausend, als Oberste über hundert, als Oberste über fünfzig und als Oberste über zehn. Und sie mögen das Volk richten zu jeder Zeit, und alle großen Händel mögen sie an dich bringen, aber alle kleinen Händel mögen sie selbst richten; und so erleichtere dir die Last, daß sie mit dir tragen. Wenn du solches tust, und Gott dir gebietet, so kannst du bestehen, und auch das ganze Voll wird an seinen Ort kommen in Frieden. Und Mose gehorchte der Stimme seines Schwiegervaters, und tat alles, was er gesprochen. Und Mose wählte wackere Männer aus ganz Israel, und setzte sie zu Häuptern über das Volk, als Oberste über tausend, als Oberste über hundert, als Oberste über fünfzig und als Oberste über zehn. Und sie richteten das Volk zu jeder Zeit; die schweren Händel brachten sie an Mose, und alle kleinen Händel richteten sie selbst. Und Mose entließ seinen Schwiegervater, und er zog in sein Land. Erscheinung Jahwes auf Sinai; Offenbarung der zehn GeboteIm dritten Monde, nach dem Auszuge der Söhne Israels aus dem Lande Ägypten, an diesem Tage kamen sie in die Wüste Sinai. Und sie brachen auf von Raphidim, und kamen in die Wüste Sinai, und lagerten sich in der Wüste, und Israel lagerte sich daselbst dem Berge gegenüber. Mose aber stieg hinauf zu Gott: da rief ihm Jahwe vom Berge, und sprach: So sprich zu dem Hause Jakobs, und verkündige den Söhnen Israels: Ihr habt gesehen, was ich getan an Ägypten, und wie ich euch getragen auf Adlersflügeln, und euch zu mir gebracht. Und nun, wenn ihr meiner Stimme gehorcht, und meinen Bund beobachtet, so sollt ihr mein Eigentum sein aus allen Völkern, denn die ganze Erde ist mein; und ihr sollt mir ein Priester-Königreich sein, und ein heiliges Volk. Das sind die Worte, die du reden sollst zu den Söhnen Israels. Und so kam Mose, und rief die Ältesten des Volkes, und legte ihnen alle diese Worte vor, welche ihm Jahwe geboten. Und es antwortete das ganze Volk allzumal, und sprach: Alles, was Jahwe geredet, wollen wir tun. Und Mose sagte die Worte des Volkes dem Jahwe wieder. Da sprach Jahwe zu Mose: Siehe, ich will zu dir kommen in der dicken Wolke, auf daß das Volk höre, wie ich mit dir rede, und dir vertraue ewiglich. Und Mose berichtete dem Jahwe die Worte des Volkes. Und Jahwe sprach zu Mose: Gehe zu dem Volke, und heilige es heute und morgen, und laß sie ihre Kleider waschen. Und sie seien bereit auf den dritten Tag, denn am dritten Tage wird Jahwe Herabkommen vor den Augen des ganzen Volkes auf den Berg Sinai. Und umhege das Volk ringsum, und sprich: Hütet euch auf den Berg zu steigen, und sein Ende zu berühren; wer den Berg berührt, soll getötet werden. Keine Hand soll ihn berühren, sondern gesteinigt oder erschossen soll werden, es sei Mensch oder Vieh; es darf nicht leben. Beim Blasen des Jobelhorns sollen sie auf den Berg steigen. Und so stieg Mose herab vom Berge zu dem Volke, und heiligte das Volk, und sie wuschen ihre Kleider. Und er sprach zum Volke: Seid bereit auf den dritten Tag und naht euch keinem Weibe. Und es geschah am dritten Tage, als es Morgen ward, da geschah Donner und Blitze, und eine schwere Wolke auf dem Berge und Posaunenschall sehr stark; und es zitterte das ganze Volk, welches im Lager war. Und Mose führte das Volk Gott entgegen aus dem Lager, und sie traten an den Fuß des Berges. Der ganze Berg Sinai aber rauchte, darum weil Jahwe auf ihn herabgestiegen im Feuer; und es stieg sein Rauch auf, wie der Rauch des Ofens, und der ganze Berg bebte sehr. Und der Posaunenschall war fort und fort sehr stark; Mose redete, und Gott antwortete ihm im Donner. Und Jahwe stieg herab auf den Berg Sinai, auf die Spitze des Berges, und Mose stieg hinauf. Da sprach Jahwe zu Mose: Steige hinab, warne das Volk, daß sie nicht durchbrechen zu Jahwe, um zu schauen, und viele aus ihnen fallen. Auch die Priester, die zu Jahwe nahen, sollen sich heiligen, damit Jahwe nicht unter sie schmettere. Und Mose sprach zu Jahwe: Das Volk kann nicht heraufsteigen zum Berge Sinai, denn du hast uns gewarnt und gesprochen: Umhege den Berg, und heilige ihn. Und Jahwe sprach zu ihm: Gehe, steige hinab, und komme wieder herauf, du und Aaron mit dir; aber die Priester und das Volk sollen nicht durchbrechen, heraufzusteigen zu Jahwe, damit er nicht unter sie schmettere. Und so stieg Mose herab zum Volke, und sagte es ihnen. Da redete Gott alle diese Worte, und sprach: Ich bin Jahwe, dein Gott, der ich dich ausgeführt aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft. Du sollst keine anderen Götter haben vor meinem Angesichte. Du sollst dir kein Bild machen, noch irgend ein Gleichnis, was im Himmel oben, und was auf der Erde unten, und was im Wasser unter der Erde. Du sollst sie nicht anbeten, noch dich dazu bringen lassen ihnen zu dienen; denn ich Jahwe, dein Gott, bin ein eifriger Gott, ahndend das Vergehen der Väter an den Söhnen, am dritten und vierten Gcschlechte derer, die mich hassen, aber Gnade übend an Tausenden derer, die mich lieben, und meine Gebote beobachten. Du sollst den Namen Jahwes, deines Gottes, nicht aussprechen zur Unwahrheit; denn nicht ungestraft wird Jahwe den lassen, der seinen Namen ausspricht zur Unwahrheit. Gedenke des Ruhetages, ihn zu heiligen. Sechs Tage sollst du arbeiten, und tun all dein Geschäft; aber der siebente Tag ist Ruhetag Jahwes, deines Gottes: kein Geschäft sollst du tun, du und dein Sohn und deine Tochter, dein Knecht und deine Magd und dein Vieh und dein Fremdling, der in deinen Toren. Denn in sechs Tagen hat Jahwe den Himmel und die Erde und das Meer gemacht und alles, was in denselben ist, und ruhte am siebenten Tage: darum segnete Jahwe den Ruhetag, und heiligte ihn. Ehre deinen Vater und deine Mutter, auf daß du lange lebst im Lande, das Jahwe, dein Gott, dir gibt. Du sollst nicht töten. Du sollst nicht ehebrechen. Du sollst nicht stehlen. Du sollst kein falsches Zeugnis geben wider deinen Nächsten. Du sollst nicht begehren das Haus deines Nächsten; du sollst nicht begehren das Weib deines Nächsten, noch seinen Knecht, noch seine Magd, noch seinen Ochsen, noch seinen Esel, noch alles was deines Nächsten ist. Mose naht sich zu Gott; Offenbarung anderer vermischter Gesetze, nebst einer Warnung vor der Gemeinschaft mit den KananiternUnd das ganze Volk sah die Donner und die Flammen und den Posaunen-Schall und den rauchenden Berg; und als das Volk solches sah, flohen sie, und traten von ferne. Und sie sprachen zu Mose: Rede du mit uns, und wir wollen hören; aber nicht rede Gott mit uns, daß wir nicht sterben! Da sprach Mose zum Volke: Fürchtet euch nicht, denn um euch zu versuchen, ist Gott gekommen, und auf daß seine Furcht vor euren Augen wäre, daß ihr nicht sündigt. Und so stand das Volk von ferne, und Mose nahte sich zum Dunkel, worin Gott war. Da sprach Jahwe zu Mose: So sollst du sprechen zu den Söhnen Israels: Ihr habt gesehen, daß ich vom Himmel mit euch geredet. Ihr sollt nicht neben mir silberne Götter machen, und goldene Götter sollt ihr euch nicht machen. Einen Altar von Erde sollst du mir machen, und darauf opfern deine Brandopfer und deine Dankopfer, deine Schafe und deine Rinder; an jeglichem Orte, wo ich meinen Namen preisen lasse, will ich zu dir kommen und dich segnen. Und wenn du mir einen Altar von Steinen machst, so baue sie nicht gehauen; denn schwingst du dein Eisen darüber, so entweihst du sie. Und nicht sollst du auf Stufen zu meinem Altar steigen, daß nicht deine Blöße enthüllt werde an ihm. Und das sind, die Rechte, die du ihnen sollst vorlegen. So du einen hebräischen Knecht kaufst, so soll er sechs Jahre dienen, und im siebenten soll er als Freier ausgehen umsonst. Wenn er für sich kommt, so soll er ausgehen für sich; wenn er eines Weibes Mann, so soll sein Weib mit ihm ausgehen. Wenn sein Herr ihm ein Weib gibt, und sie gebiert ihm Söhne oder Töchter; so soll das Weib und ihre Kinder dem Herrn sein, und er soll ausgehen für sich. Wenn aber der Knecht spricht: Ich liebe meinen Herrn, mein Weib und meine Söhne, ich will nicht frei ausgehen: so bringe ihn sein Herr vor Gott, und stelle ihn an die Türe oder an den Pfosten, und sein Herr durchbohre sein Ohr mit einer Pfrieme, daß er ihm diene auf ewig. So aber jemand seine Tochter verkauft zur Magd, soll sie nicht ausgehen, wie die Knechte ausgehen. Wenn sie dem Herrn mißfällt, die er für sich zur Beischläferin bestimmt hatte; so lasse er sie loskaufen; unter ein fremdes Volk hat er nicht Macht sie zu verkaufen, indem er treulos an ihr handelte. Und wenn er sie seinem Sohne bestimmt, so soll er nach dem Rechte der Töchter an ihr tun. Wenn er ihm eine andere nimmt, so soll er ihren Unterhalt, ihre Kleidung und ihre Beiwohnung nicht mindern. Und wenn er diese drei Dinge ihr nicht tut, so gehe sie aus umsonst, ohne Geld. Wer einen Menschen schlägt, daß er stirbt, der soll getötet werden. Wer aber nicht nachgetrachtet, und Gott hat von ungefähr in seine Hand fallen lassen: so will ich dir einen Ort bestimmen, wohin er fliehen soll. So aber jemand frevelt gegen den anderen, daß er ihn mordet mit Hinterlist; von meinem Altar sollst du ihn nehmen, daß er sterbe. Und wer seinen Vater und seine Mutter schlägt, der soll getötet werden. Und wer einen Menschen stiehlt, und ihn verkauft, oder behält, der soll getötet werden. Und wer seinem Vater und seiner Mutter flucht, der soll getötet werden. Und so Leute sich zanken, und einer den anderen schlägt mit einem Steine oder mit der Faust, und er stirbt nicht, fällt aber darnieder aufs Lager; wenn er aufsteht und geht aus an seinem Stabe: so soll, der ihn schlug, ungestraft sein; nur seine Versäumnis soll er bezahlen, und heilen soll er ihn lassen. Und so jemand seinen Knecht oder seine Magd schlägt mit dem Stabe, und sie sterben unter seiner Hand, so soll es gerochen werden; nur wenn sie einen oder zwei Tage leben bleiben, so soll es nicht gerochen werden; denn es ist sein Geld. Und so Leute sich mit einander zanken, und schlagen eine schwangere Frau, daß ihre Frucht abgeht, und ihr geschieht kein Schaden; so soll er um Geld gestraft werden, wieviel ihm der Mann des Weibes auflegt, und soll es geben vor Schiedsrichtern. Wenn aber Schaden geschieht, so sollst du Leben geben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß, Brandmal um Brandmal, Wunde um Wunde, Beule um Beule. Und so jemand das Auge seines Knechtes oder das Auge seiner Magd schlägt, und es verdirbt: so soll er sie als frei entlassen für ihr Auge. Und wenn er den Zahn seines Knechtes oder den Zahn seiner Magd ausschlägt, so soll er sie als frei entlassen für ihren Zahn. Und so ein Ochse einen Mann stößt oder eine Frau, daß sie sterben, so soll der Ochse gesteinigt, und sein Fleisch nicht gegessen werden; aber der Herr des Ochsen bleibt ungestraft. Wenn aber der Ochse stößig gewesen seit gestern und vorgestern, und man hat seinen Herrn gewarnt, und er hat ihn nicht verwahrt, und er hat einen Mann oder ein Weib getötet: so soll der Ochse gesteinigt, und auch sein Herr soll getötet werden. Wenn eine Sühne ihm auferlegt wird, so zahle er die Lösung seines Lebens, wieviel ihm auferlegt ist. Mag er einen Sohn oder eine Tochter stoßen, so soll ihm nach diesem Rechte geschehen. Wenn einen Knecht der Ochse stößt oder eine Magd, so soll er dreißig Seckel Silber seinem Herrn zahlen, und der Ochse soll gesteinigt werden. Und so jemand eine Grube auftut, oder so jemand eine Grube gräbt, und sie nicht bedeckt, und es fällt ein Ochse oder Esel hinein: so soll der Herr der Grube erstatten, Geld soll er dem Herrn bezahlen, das Tote aber sein sein. Und so jemandes Ochse den Ochsen des anderen stößt, daß er stirbt, so sollen sie den lebendigen Ochsen verkaufen, und seinen Preis teilen, und auch den Toten teilen. Oder ist es bekannt, daß der Ochse stößig gewesen seit gestern und vorgestern, und sein Herr hat ihn nicht verwahrt; so soll er Ochsen für Ochsen erstatten, der tote aber sein sein. So jemand einen Ochsen stiehlt oder ein Schaf, und schlachtet es, oder verkauft es; so soll er fünf Ochsen erstatten für den Ochsen, und vier Schafe für das Schaf. Wenn beim Einbruche der Dieb betroffen wird, und geschlagen, daß er stirbt; so hat man keine Blutschuld. Wenn aber die Sonne aufgegangen über ihm, so hat man Blutschuld. Er soll wiedererstatten; wenn er nichts hat, so soll er verkauft werden für seinen Diebstahl. Wenn sich das Gestohlene in seiner Hand findet, es sei Ochse oder Esel oder Schaf, lebendig; so soll er das Doppelte erstatten. So jemand ein Feld oder einen Weinberg abweidet, und sein Vieh hintreibt, und es weiden lässt auf dem Felde eines anderen; so soll er das Beste von seinem Felde und das Beste von seinem Weinberge erstatten. So Feuer auskommt, und ergreift die Dornen, und es wird ein Garbenhaufe oder die Saat oder das Feld verzehrt; so soll erstatten, wer den Brand angesteckt. So jemand dem anderen Geld oder Geräte gegeben zur Verwahrung, und es wird gestohlen aus dem Hause des Mannes; wenn der Dieb gefunden wird, so soll er das Doppelte erstatten. Wenn der Dieb nicht gefunden wird, so soll der Herr des Hauses vor Gott treten, ob er nicht seine Hand gelegt an die Sache des anderen. Über den Handel wegen Vergehen, über Öl, über Esel, über Schaf, über Kleidung, über alles Verlorne, wovon man sagt, das ist es; vor Gott soll beider Handel kommen; wen Gott verdammt, der soll das Doppelte dem anderen erstatten. So jemand dem anderen einen Esel oder Ochsen oder Schaf oder irgend ein Vieh gibt zur Verwahrung, und es stirbt, oder wird beschädigt, oder weggetrieben, ohne daß es jemand sieht; so soll der Eid bei Jahwe eintreten zwischer beiden, ob er nicht seine Hand gelegt an die Sache des anderen, und der Herr soll's annehmen, und er soll nicht erstatten. Wenn es gestohlen worden aus seinem Hause, so soll er es dem Herrn erstatten. Wenn es zerrissen worden, so soll er's zum Zeugen bringen; das Zerrissene soll er nicht erstatten. Und so jemand ein Vieh von den anderen entlehnt, und es wird beschädigt oder stirbt, da der Herr nicht dabei ist; so soll er's erstatten. Wenn sein Herr da bei ist, so soll er's nicht erstatten; wenn es gemietet ist, so ist es für sein Mietgeld gekommen. Und so jemand eine Jungfrau verführt, welche nicht versprochen ist und liegt bei ihr; so soll er sie sich kaufen zum Weibe. Wenn ihr Vater sich weigert sie ihm zu geben, soll er bezahlen gleich dem Kaufpreise der Jungfrau. Eine Zauberin sollst du nicht leben lassen. Wer bei einem Viehe liegt, der soll getötet werden. Wer anderen Göttern opfert außer Jahwe allein, der soll verbannt werden. Und den Fremdling sollst du nicht drücken noch drängen; denn Fremdlinge seid ihr gewesen im Lande Ägypten. Witwen und Waisen sollt ihr nicht unterdrücken. Wenn du sie unterdrückst, ja, so werde ich, wenn sie zu mir schreien, ihr Geschrei erhören; und mein Zorn wird entbrennen, und ich werde euch durch's Schwert töten, und eure Weiber werden Witwen, und eure Söhne Waisen werden. Wenn du Geld leihst meinem Volke, dem Armen neben dir, sollst du nicht gegen ihn sein wie ein Wucherer; ihr sollt ihm nicht Zins auflegen. Wenn du das Kleid deines Nächsten zum Pfände nimmst, so sollst du es ihm bis zum Untergange der Sonne zurückgeben. Denn es ist seine einzige Decke, sein Kleid für seine Haut; worauf soll er liegen? Und es geschieht, wenn er zu mir schreit, so erhöre ich ihn; denn ich bin gnädig. Gott sollst du nicht lästern, und einem Fürsten deines Volkes nicht fluchen. Mit der Fülle deiner Tenne und dem Ausflusse deiner Kelter sollst du nicht zögern. Die Erstgeburt deiner Söhne sollst du mir geben. Also sollst du tun mit deinem Ochsen, mit deinem Schafe; sieben Tage sollen sie bei der Mutter sein, am achten sollst du mir sie geben. Und heilige Leute sollt ihr mir sein, und sollt Fleisch, auf dem Felde zerrissen, nicht essen; dem Hunde sollt ihr's vorwerfen. Du sollst kein falsches Gerücht aussprechen; du sollst nicht dem Frevler die Hand bieten, ein ungerechter Zeuge zu sein. Du sollst der Menge nicht folgen zum Bösen, und nicht zeugen bei einem Rechtshandel, so daß du dich der Menge nach neigest, das Recht zu beugen. Auch den Armen sollst du nicht begünstigen in seinem Rechtshandel. So du den Ochsen deines Feindes oder seinen Esel irrend triffst, so sollst du ihm denselben zurückführen. So du den Esel deines Hassers siehst unter seiner Last liegen, so wirst du dich hüten ihn demselben zu überlassen; verlassen sollst du ihn mit demselben. Du sollst das Recht des Armen nicht beugen in seinem Rechtshandel. Von der Sache der Lüge sollst du ferne sein, und den Unschuldigen und Gerechten sollst du nicht morden; denn ich lasse den Frevler nicht ungestraft. Und Geschenke sollst du nicht nehmen; denn Geschenke blenden die Sehenden, und verkehren die Sache der Gerechten. Und einen Fremdling sollst du nicht drücken; ihr wißt ja, wie es dem Fremdlinge zu Mute ist; denn Fremdlinge seid ihr gewesen im Lande Ägypten. Und sechs Jahre sollst du dein Land besäen, und sein Erzeugnis einsammeln. Aber im siebenten sollst du es liegen lassen, daß die Armen deines Volkes davon essen; und was sie übrig lassen, soll das Wild des Feldes essen; also sollst du tun mit deinem Weinberge und deinem Ölgarten. Sechs Tage sollst du dein Geschäft tun, aber am siebenten Tage sollst du ruhen, auf daß dein Ochse und dein Esel raste, und der Sohn deiner Magd und der Fremdling sich erhole. Und auf Alles, was ich euch gesagt, sollt ihr Obacht haben, und den Namen anderer Götter sollt ihr nicht nennen; er soll nicht gehört werden in eurem Munde. Dreimal sollst du mir ein Fest seiern im Jahre. Das Fest des Ungesäuerten sollst du beobachten; sieben Tage sollst du Ungesäuertes essen, so wie ich dir geboten, zur Zeit des Ähren-Mondes; denn in ihm bist du aus Ägypten gezogen; und vor meinem Angesichte soll man nicht leer erscheinen; und das Fest der Ernte, der Erstlinge deiner Früchte, die du auf dem Felde säest; und das Fest der Einsammlung im Ausgange des Jahres, wenn du deine Früchte einsammelst vom Felde. Dreimal im Jahre sollen all deine Mannsbilder erscheinen vor dem Angesichte des Herrn, Jahwes. Du sollst nicht bei Sauerteig opfern das Blut meines Opfers, und nicht soll das Fett von meinem Feste bleiben bis zum Morgen. Das Erste von den Erstlingen deines Landes sollst du bringen ins Haus Jahwes, deines Gottes. Du sollst ein Böckchen nicht kochen in der Milch feiner Mutter. Siehe, ich sende einen Engel vor dir her, dich zu bewahren auf dem Wege, und dich zu bringen an den Ort, den ich bereitet: hüte dich vor seinem Angesichte, und gehorche seiner Stimme, sei nicht widerspenstig gegen ihn; denn nicht wird er eure Vergehungen vergeben, denn mein Name ist in ihm. Denn wenn du seiner Stimme gehorchst, und tust alles, was ich rede: so werde ich deine Feinde befeinden, und deine Dränger drängen. Denn mein Engel soll vor dir hergehen, und dich bringen in das Land der Amoriter und der Hethiter und der Pheresiter und der Kananiter, der Heviter und der Jebusiter, und ich will sie vertilgen. Du sollst nicht ihre Götter anbeten, noch dich dazu bringen lassen ihnen zu dienen, noch tun nach ihrem Tun, sondern zerstören sollst du sie, und zerbrechen sollst du ihre Bildsäulen. Und dient Jahwe, eurem Gott, so wird er dein Brot und dein Wasser segnen, und ich werde Krankheit entfernen aus deiner Mitte. Keine Fehlgebärende, noch Unfruchtbare soll in deinem Lande sein; die Zahl deiner Tage will ich voll machen. Mein Schrecken will ich vor dir hersenden, und ich verwirre alle Völker, zu denen du kommst, und lasse alle deine Feinde vor dir den Rücken wenden. Und ich sende die Hornissen vor dir her, daß sie vertreiben die Heviter, die Kananiter und die Hethiter vor dir. Ich will sie nicht vor dir vertreiben in Einem Jahre, auf daß das Land nicht wüste werde, und nicht wider dich sich mehre das Wild des Feldes. Nach und nach will ich sie vertreiben vor dir, bis daß du dich vermehrst, und das Land besitzt. Und ich setze deine Grenze vom Schilfmeere bis ans Meer der Philister, und von der Wüste bis an den Strom; denn ich will in deine Hand geben die Einwohner des Landes, und sie vertreiben vor dir. Du sollst mit ihnen und mit ihren Göttern keinen Bund schließen; sie sollen nicht wohnen in deinem Lande, damit sie dich nicht verführen zur Sünde wider mich; denn wo du ihren Göttern dienst, so wird es dir zum Fallstrick sein. Feierliche Bestätigung und Annahme der Gesetze vom Volke. Mose besteigt abermals den BergZu Mose aber sprach er: Steig, herauf zu Jahwe, du und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Ältesten Israels, und betet an von ferne. Und es nahe sich Mose allein zu Jahwe, sie aber sollen sich nicht nahen, und auch das Volk komme nicht mit ihm herauf. Und so kam Mose, und erzählte dem Volke alle Worte Jahwes und alle die Gesetze; und es antwortete das Volk mit einer Stimme, und sprach: Alle Worte, welche Jahwe geredet, wollen wir tun. Da schrieb Mose alle Worte Jahwe's und machte sich auf am Morgen, und baute einen Altar unten am Berge und zwölf Säulen, nach den zwölf Stämmen Israels. Und er sante die Jünglinge der Söhne Israels, daß sie Brandopfer opferten und dem Jahwe Dankopfer schlachteten von Rindern. Und Mose nahm die Hälfte de Blutes, und tat's in Schalen, und die andere Hälfte des Blutes sprengte er an den Altar. Und er nahm das Buch des Bundes, und las es vor den Ohren des Volkes, und sie sprachen: Alles, was Jahwe geredet, wollen wir tun und gehorchen. Und Mose nahm das Blut, und sprengte es auf das Volk, und sprach: Siehe, das ist das Blut des Bundes, welchen Jahwe schließt mit euch über alle diese Gesetze. Da stieg hinauf Mose und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Ältesten Israels. Und sie schaueten den Gott Israels, und unter seinen Füßen war es wie Arbeit von durchsichtigem Saphir und wie der Himmel selbst an Klarheit. Er legte aber nicht seine Hand an die Edeln der Söhne Israels; und sie schaueten Gott, und aßen und tranken. Und Jahwe sprach zu Mose: Steige herauf zu mir auf den Berg, und sei daselbst, so will ich dir die steinernen Tafeln geben und das Gesetz und Gebot, das ich geschrieben, sie zu belehren. Da machte sich Mose auf, und Josua, sein Diener, und Mose stieg auf den Berg Gottes. Zu den Ältesten aber sprach er: Bleibet hier, bis daß wir zurückkehren zu euch; und siehe, Aaron und Hur sind bei euch; wer einen Handel hat, der trete vor sie. Und so stieg Mose auf den Berg. Und die Wolke bedeckte den Berg. Und die Herrlichkeit Jahwes ruhte auf dem Berge Sinai, und ihn bedeckte die Wolke sechs Tage. Und er rief Mose am siebenten Tage aus der Wolke. Und das Ansehen der Herrlichkeit Jahwes war wie fressend Feuer auf der Spitze des Berges vor den Augen der Söhne Israels. Und Mose ging hinein in die Wolke, und stieg auf den Berg, und Mose war auf dem Berge vierzig Tage und vierzig Nächte. Jahwe befiehlt eine Beisteuer zum Bau der Stiftshütte; die Verfertigung der Lade, des Tisches und des LeuchtersDa redete Jahwe zu Mose, und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, daß sie mir Gaben bringen; von einem jeglichen, den sein Herz treibt, sollt ihr meine Gaben nehmen. Und das sind die Gaben, welche ihr von ihnen nehmen sollt: Gold und Silber und Kupfer; und blauen Purpur und roten Purpur und Karmesin und Byssus und Ziegenhaare; und rote Widderfelle und Seehundfelle und Akazienholz; Öl für den Leuchter, Spezereien zum Salböl und zum wohlriechenden Rauchwerk; Onychsteine und (andere) gefaßte Steine zum Schulterkleide und zum Schildlein. Und sie sollen mir ein Heiligtum machen, daß ich wohne in ihrer Mitte. Ganz so, wie ich dir das Vorbild der Wohnung zeige, und das Vorbild aller ihrer Geräte, also sollt ihr's machen. Und sie sollen eine Lade von Akazienholz machen, zwei Ellen und eine halbe ihrer Länge, und eine Elle und eine halbe ihrer Breite, und eine Elle und eine halbe ihre Höhe. Und überziehe sie mit reinem Golde, inwendig und außwendig sollst du sie überziehen; und mache daran einen Rand von Gold ringsum. Und gieße daran vier Rinken von Gold, und tue sie an ihre vier Ecken; zwei Rinken an ihrer einen Seite, und zwei Rinken an ihrer anderen Seite. Und mache Stangen von Akazienholz, und überziehe sie mit Golde. Und stecke die Stangen in die Rinken an den Seiten der Lade, um die Lade zu tragen mit ihnen. In den Rinken der Lade sollen die Stangen sein; sie sollen nicht wegkommen aus ihnen: Und lege in die Lade das Gesetz, welches ich dir geben werde. Und mache einen Deckel von reinem Golde, zwei Ellen und eine halbe seine Länge, und eine Elle und eine halbe seine Breite. Und mache zwei Cherubs von Gold; von abgerundeter Arbeit sollst du sie machen an den beiden Enden des Deckels. Und mache einen Cherub an diesem Ende, und einen Cherub an dem anderen Ende; an dem Deckel sollst du die Cherubs machen, an seinen beiden Enden. Und die Cherubs sollen die Flügel ausbreiten darüber hin, überdeckend mit ihren Flügeln den Deckel, und ihre Angesichter gegen einander über; auf den Deckel sollen die Angesichter der Cherubs gerichtet sein. Und tue den Deckel auf die Lade oben auf, und in die Lade sollst du das Gesetz legen, welches ich dir geben werde. Und ich will mit dir zusammenkommen daselbst, und will mit dir reden vom Deckel herab zwischen den zwei Cherubs hervor, die auf der Lade des Gesetzes sind, alles, was ich dir gebieten werde an die Söhne Israels. Und mache einen Tisch von Akazienholz, zwei Ellen seine Länge, und eine Elle seine Breite, und eine Elle und eine halbe seine Höhe. Und überziehe ihn mit reinem Golde, und mache daran einen Rand von Gold ringsum. Und mache daran eine Leiste, eine Handbreit hoch, ringsum, und mache einen Rand von Gold an seine Leiste ringsum. Und mache daran vier Rinken von Gold, und setze die Rinken an die vier Ecken an seinen vier Füßen. Nahe unter der Leiste sollen die Rinken sein, als Behälter für die Stangen, um den Tisch zu tragen. Und mache die Stangen von Akazienholz, und überziehe sie mit Golde, daß man mit ihnen den Tisch trage. Und mache seine Schüsseln und seine Becher und seine Kannen und seine Schalen, mit welchen das Trankopfer ausgegossen werde; von reinem Golde sollst du sie machen. Und lege auf den Tisch Schaubrote vor mich beständig. Und mache einen Leuchter von reinem Golde, von abgerundeter Arbeit soll der Leuchter gemacht werden, sein Schaft und sein Rohr; Kelche und Knäufe und Blumen sollen an ihm sein. Und sechs Röhren, hervorgehend aus seinen Seiten, drei Röhren des Leuchters aus seiner einen Seite, und drei Röhren des Leuchters aus seiner anderen Seite. Drei Kelche, mandelblütenförmig, an dem einen Rohre, mit Knauf und Blume, und drei Kelche, mandelblütenförmig, an dem anderen Rohre, mit Knauf und Blume; also an den sechs Röhren, die aus dem Leuchter hervorgehen. Und an dem Leuchter vier Kelche, mandelblütenförmig, mit ihren Knäufen und Blumen; und ein Knauf unter je zwei Röhren an ihm, von den sechs Röhren, die aus dem Leuchter hervorgehen: Knäufe und Röhre sollen an ihm sein, alles von Einer abgerundeten Arbeit, reines Gold. Und mache seiner Lampen sieben, daß man seine Lampen aufsetze, daß sie vorwärts scheinen; und seine Lichtschneuzen und Zangen von reinem Golde. Aus einem Talente reinen Goldes soll man ihn machen mit all diesen Geräten. Und siehe zu, und mache diese Dinge nach ihrem Vorbilde, welches dir gezeigt worden auf dem Berge. Entwurf der StiftthütteUnd die Wohnung sollst du machen aus zehn Teppichen, von gezwirntem Byssus und blauem und rotem Purpur une Karmesin; mit Cherubs, von Kunstweberarbeit sollst du sie machen. Die Länge des einen Teppichs acht und zwanzig Ellen, und die Breite vier Ellen des einen Teppichs; Ein Maß für alle Teppiche. Fünf Teppiche sollen zusammengefügt werden, einer an den anderen, und fünf Teppiche zusammengefügt, einer an den anderen. Und mache Schleifen von blauem Purpur an den Saum des einen Teppichs am Ende bei der Zusammenfügung; und also sollst du tun am Saume des äußersten Teppichs bei der zweiten Zusammenfügung. Fünfzig Schleifen sollst du machen an dem einen Teppiche, und fünfzig Schleifen sollst du machen an das Ende des Teppichs bei der zweiten Zusammenfügung; gegenüberstehend die Schleifen eine der anderen. Und mache fünfzig Haken von Gold, und füge die Teppiche zusammen, einen an den anderen, mit den Haken, daß die Wohnung ein Ganzes sei. Und mache Teppiche von Ziegenhaaren, zum Zelte über die Wohnung; elf Teppiche sollst du machen. Die Länge des einen Teppichs dreißig Ellen, und die Breite vier Ellen des einen Teppichs; Ein Maß für die elf Teppiche. Und füge zusammen die fünf Teppiche besonders, und die sechs Teppiche besonders, und mache doppelt den sechsten Teppich an der Vorderseite des Zeltes. Und mache fünfzig Schleifen an den Saum des einen äußersten Teppichs bei der Zusammenfügung, und fünfzig Schleifen an den Saum des Teppichs bei der zweiten Zusammenfügung. Und mache fünfzig Haken von Kupfer, und tue die Haken in die Schleifen, und füge das Zelt zusammen, daß es ein Ganzes sei. Und das Überhängende, was übrig ist an den Teppichen des Zeltes, der halbe Teppich, der übrig ist, soll überhängen an der Hinterseite des Zeltes. Und die Elle von der einen Seite, und die Elle von der anderen Seite, von dem Übrigen an der Länge der Teppiche des Zeltes, soll überhängen an den beiden Seiten der Wohnung, sie zu bedecken. Und mache eine Decke dem Zelte von roten Widderfellen, und eine Decke von Seehundfellen oben drüber. Und mache die Bretter zu der Wohnung von Akazienholz, stehend. Zehen Ellen die Länge des Brettes, und eine Elle und eine halbe die Breite des einen Brettes. Zwei Zapfen an dem einen Brette, gleichstehend einer dem anderen; also sollst du machen an allen Brettern der Wohnung. Und mache die Bretter zur Wohnung, zwanzig an der Seite gegen Mittag südlich, und vierzig silberne Füße sollst du machen unter die zwanzig Bretter, zwei Füße unter je ein Brett, für seine zwei Zapfen, und an der anderen Seite der Wohnung gegen Mitternacht zwanzig Bretter, und vierzig silberne Füße, zwei Füße unter je ein Brett. Und an der Hinterseite der Wohnung gegen Abend sollst du sechs Bretter machen; und zwei Bretter sollst du machen an den Ecken der Wohnung an der Hinterseite; und sie sollen doppelt sein unterhalb, und zugleich sollen sie doppelt sein oben, am ersten Rinken; also soll es mit beiden sein, an den beiden Ecken sollen sie sein. Und es seien acht Bretter und ihre silbernen Füße, sechzehn Füße, zwei Füße unter dem einen Brette, und zwei Füße unter dem anderen Brette. Und mache Riegel von Akazienholz, fünf zu den Brettern der einen Seite der Wohnung, und fünf Riegel zu den Brettern der anderen Seite der Wohnung, und fünf Riegel zu den Brettern der Seite der Wohnung an der Hinterseite gegen Abend, und den mittelsten Niegel in der Mitte der Bretter durchgehend von einem Ende zum anderen. Und die Bretter sollst du mit Gold überziehen, und ihre Rinken sollst du von Gold machen, als Behälter der Riegel, und überziehe die Riegel mit Gold. Und so richte die Wohnung auf nach ihrer Weise, wie dir gezeigt worden auf dem Berge. Und mache einen Vorhang von blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus; von Kunstweberarbeit soll man ihn machen, mit Cherubs. Und tue ihn an vier Säulen von Akazienholz, überzogen mit Gold, ihre Nägel von Gold, auf vier Füßen von Silber. Und tue den Vorhang unter die Haken mit welchen die Teppiche zusammengefügt werden, und bringe dahin innerhalb des Vorhangs die Lade des Gesetzes, daß der Vorhang scheide zwischen dem Heiligen und dem Allerheiligsten. Und tue den Deckel auf die Lade des Gesetzes im Allerheiligsten. Und stelle den Tisch außen vor den Vorhang, und den Leuchter dem Tische gegenüber, an die Seite der Wohnung gegen Süden, und den Tisch sollst du an die Seite gegen Mitternacht tun. Und mache einen Vorhang in die Türe des Zeltes, von rotem und blauem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus, von Buntwirkerarbeit. Und mache zu dem Vorhang fünf Säulen von Akazienholz, und überziehe sie mit Gold, ihre Nägel von Gold, und gieße dazu fünf Füße von Kupfer. Vom Brandopferaltar, Vorhof und heiligem ÖleUnd mache den Altar von Akazienholz, fünf Ellen die Länge, und fünf Ellen die Breite; geviert soll der Altar sein, und drei Ellen seine Höhe. Und mache seine Hörner an seine vier Ecken; an ihm sollen seine Hörner sein; und überziehe ihn mit Kupfer. Und mache seine Töpfe, ihn von Asche zu reinigen, und seine Schaufeln und seine Schalen und seine Gabeln und seine Kohlepfannen; alle seine Geräte, du sollst sie von Kupfer machen. Und mache ihm ein Gitter von netzförmiger Arbeit, von Kupfer, und mache an das Netz vier Rinken von Kupfer, an seine vier Enden. Und setze es unter die Einfassung des Altars unterhalb, daß das Netz gehe bis an die Hälfte des Altars. Und mache Stangen an den Altar, Stangen von Akazienholz, und überziehe sie mit Kupfer. Und man stecke seine Stangen in die Rinken, daß die Stangen an beiden Seiten des Altars seien, wenn man ihn trägt. Hohl von Brettern sollst du ihn machen; so wie man es dir gezeigt auf dem Berge, also sollen sie es machen. Und mache den Vorhof der Wohnung: an der Seite gegen Mittag südlich Umhänge zum Vorhofe von gezwirntem Byssus, hundert Ellen die Länge, an der einen Seite, und seine Säulen, zwanzig, und ihre Füße, zwanzig, von Kupfer, die Nägel der Säulen und ihre Stäbe von Silber. Und also an der Seite gegen Mitternacht in die Länge, Umhänge, hundert Ellen lang, und seine Säulen, zwanzig, und ihre Füße, zwanzig, von Kupfer, die Nägel der Säulen und ihre Stäbe von Silber. Und in die Breite des Vorhofes an der Seite gegen Abend fünfzig Ellen Umhänge, ihre Säulen, zehn, und ihre Füße, zehn. Und in die Breite des Vorhofes an der Seite östlich gegen Aufgang fünfzig Ellen: fünfzehn Ellen Umhänge auf der einen Seite, ihre Säulen, drei, und ihre Füße, drei; und auf der anderen Seite fünfzehn Ellen Umhänge, ihre Säulen, drei, und ihre Füße drei. Und am Tore des Vorhofes ein Vorhang von zwanzig Ellen, von blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus, von Buntwirkerarbeit, seine Säulen vier, und ihre Füße, vier. Alle Säulen des Vorhofes ringsum mit silbernen Stäben versehen, ihre Nägel von Silber und ihre Füße von Kupfer. Die Länge des Vorhofes hundert Ellen, und die Breite fünfzig, und die Höhe fünf Ellen die Umhänge von gezwirntem Byssus, und ihre Füße von Kupfer. Alle Geräte der Wohnung zu ihrem ganzen Dienste und alle ihre Pfähle und alle Pfähle des Vorhofes von Kupfer. Und du sollst den Söhnen Israels gebieten, daß sie zu dir Baumöl bringen, reines, gestoßenes, zum Leuchter, um die Lampen aufzusetzen beständig. Im Versammlungszelt außen vor dem Vorhang, der vor dem Gesetze hängt, soll ihn Aaron und seine beiden Söhne zurichten, von Abend bis Morgen, vor Jahwe. Das sei eine ewige Gebühr, auf ihre künftigen Geschlechter hin, von den Söhnen Israels. Priesterliche KleidungUnd du laß vor dich treten Aaron, deinen Bruder, und seine Söhne mit ihm, aus den Söhnen Israels, daß sie mir Priester seien, Aaron, Nadab und Abihu, Eleasar und Ithamar, die Söhne Aarons. Und mache heilige Kleider für Aaron, deinen Bruder, zur Pracht und zum Schmucke. Und du sollst reden mit allen, die verständiges Sinnes sind, die ich erfüllt mit verständigem Geiste, daß sie die Kleider Aarons machen, ihn zu heiligen, daß er mir Priester sei. Und das sind die Kleider, die sie machen sollen: Schildlein und Schulterkleid und Oberkleid und Leibrock von zellenförmigem Gewebe, Kopfbund und Gürtel; und sollen so heilige Kleider machen für Aaron, deinen Bruder, und seine Söhne, daß sie mir Priester seien. Und sie sollen dazu nehmen Gold und blauen und roten Purpur und Karmesin und Byssus. Und sie sollen das Schulterkleid machen von Gold, blauem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus, von Kunstweberarbeit. Zwei zusammengefügte Schulterstücke soll es haben an seinen beiden Enden, daß es zusammengefügt werde. Und sein Anlege-Bund, der darüber ist, soll von gleicher Arbeit an ihm sein, von Gold, blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus. Und nimm zwei Onychsteine, und grabe darauf die Namen der Söhne Israels, sechs ihrer Namen auf den einen Stein, und die sechs übrigen Namen auf den zweiten Stein, nach ihren Geschlechtern. Mit Steinschneiderarbeit, mit Siegelstecherei sollst du die beiden Steine stechen, nach den Namen der Söhne Israels; umgeben mit Fassungen von Gold sollst du sie machen. Und setze die beiden Steine auf die Schulterstücke des Schulterkleides, als Steine des Gedächtnisses für die Söhne Israels, daß Aaron ihre Namen trage vor Jahwe auf seinen beiden Schultern zum Gedächtnis;. Und mache Fassungen von Gold, und zwei Ketten von reinem Golde; schnurähnlich sollst du sie machen, von geflochtener Arbeit; und setze die Ketten, die geflochtenen, an die Fassungen. Und mache das Schildlein des Urteils von Kunstweberarbeit; gleich der Arbeit des Schulterkleides sollst du es machen; von Gold, blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus sollst du es machen. Geviert soll es sein, doppelt, eine Spanne seine Länge, und eine Spanne seine Breite. Und befetze es mit eingesetzten Steinen, vier Reihen von Steinen: die Reihe des Carniols, des Topasen und des Smaragds die erste Reihe; und die zweite Reihe ein Karfunkel, ein Saphir und ein Diamant; und die dritte Reihe ein Opal, ein Achat und ein Amethyst; und die vierte Reihe ein Chrysolith und ein Onych und ein Jaspis; gefaßt mit Gold sollen sie sein in ihrer Einsetzung. Und der Steine sollen nach den Namen der Söhne Israels zwölf sein, nach ihren Namen; wie Siegel gestochen, ein jeglicher nach seinem Namen, sollen sie sein, nach den zwölf Stämmen. Und mache an das Schildlein schnurähnliche Ketten geflochtener Arbeit, von reinem Golde. Und mache an das Schildlein zwei Ringe von Gold, und setze die zwei Ringe an die beiden Enden des Schildleins. Und tue die zwei goldenen Geflechte in die beiden Ringe an den Enden des Schildleins. Und die beiden anderen Enden der beiden Geflechte tue an die beiden Fassungen, und setze sie an die Schulterstücke des Schulterkleides vorn hin. Und mache zwei Ringe von Gold, und setze sie an die beiden Enden des Schildleins an seinen Rand, gegen das Schulterkleid zu einwärts. Und mache zwei Ringe von Gold, und setze sie an die beiden Schulterstücke des Schulterkleides, unten vorn hin, gerade bei seiner Zufammenfügung über dem Bunde des Schulterkleides. Und sie sollen das Schildlein mit seinen Ringen an die Ringe des Schulterkleides binden mit Schnüren von blauem Purpur, daß es über dem Bunde des Schulterkleides sei, und das Schildlein nicht wegrücke vom Schulterkleide. Und so trage Aaron die Namen der Söhne Israels an dem Schildlein des Urteils auf seiner Brust, wenn er ins Heiligtum eingeht zum Gedächtnis vor Jahwe beständig. Und tue auf das Schildlein des Urteils das Licht und die Wahrheit, daß sie auf der Brust Aarons seien, wenn er vor Jahwe eingeht, und Aaron trage das Urteil der Söhne Israels auf seiner Brust vor Jahwe beständig. Und mache das Oberkleid unter dem Schulterkleide ganz von blauem Purpur. Und es soll seine Kopföffnung sein in seiner Mitte; eine Borde soll an seiner Öffnung sein ringsum von Weberarbeit; wie die Öffnung eines Panzers soll es haben: es soll nicht zerreißen. Und mache an seinem Saume ringsum Granatäpfel von blauem und rotem Purpur und Karmesin, an seinem Saume ringsum, und Schellen von Gold zwischen ihnen ringsum: eine Schelle von Gold und ein Granatapfel, eine Schelle von Gold und ein Granatapfel an dem Saume des Oberkleides ringsum. Und Aaron soll es anhaben zum Dienste, daß sein Schall gehört werde, wenn er ins Heiligtum eingeht vor Jahwe, und wenn er herausgeht, daß er nicht sterbe. Und mache ein Blech von reinem Golde, und stich darauf mit Sigelstecherei: Jahwe heilig. Und tue es an eine Schnur von blauem Purpur, und es sei an dem Kopfbunde; an der Vorderseite des Kopfbundes soll es sein. Und es sei an der Stirne Aarons, und Aaron trage so die Schuld des Geheiligten, welches die Söhne Israels heiligen mit all ihren heiligen Gaben, und es sei an seiner Stirne beständig, zum Wohlgefallen für sie vor Jahwe. Und webe den Leibrock von Byssus, und mache einen Kopfbund von Byssus, und einen Gürtel sollst du machen, von Buntwirkerarbeit. Und den Söhnen Aarons sollst du Leibröcke machen, und ihnen Gürtel machen, und Mützen sollst du ihnen machen zur Pracht und zum Schmucke. Und bekleide damit Aaron, deinen Bruder, und seine Söhne mit ihm, und salbe sie, und setze sie ein, und heilige sie, daß sie mir Priester seien. Und mache ihnen Beinkleider von Linnen, um die Scham zu decken; von den Lenden bis an die Schenkel sollen sie gehen. Und Aaron und seine Söhne sollen sie anhaben, wenn sie eingehen in das Versammlungszelt, oder wenn sie dem Altar nahen, zu dienen im Heiligtum, daß sie nicht eine Schuld tragen, und sterben; eine ewige Satzung für ihn und seinen Samen nach ihm. Einweihung der Priester und des Altars. Tägliches OpferUnd das ist es, was du mit ihnen tun sollst, um sie zu heiligen, daß sie mir Priester seien. Nimm einen jungen Stier und zwei Widder, fehllos, und ungesäuerte Brote und ungesäuerte Kuchen, begossen mit Öl, und ungesäuerte Fladen, gesalbt mit Öl; vom Weißmehl des Weizens sollst du sie machen. Und tue sie in einen Korb, und bringe sie dar in dem Korbe, und den Stier und die zwei Widder. Und Aaron und seine Söhne sollst du hinzuführen zur Türe des Versammlungszeltes, und sie waschen mit Wasser. Und nimm die Kleider, und bekleide Aaron mit dem Leibrocke und dem Oberkleide und dem Schulterkleide und dem Schildlein, und lege ihn an mit dem Bunde des Schulterkleides. Und setze den Kopfbund auf sein Haupt, und tue das heilige Abzeichen an den Kopfbund. Und nimm das Salböl, und gieße es auf sein Haupt, und salbe ihn. Und seine Söhne sollst du hinzuführen, und sie bekleiden mit den Leibröcken. Und umgürte sie mit dem Gürtel, Aaron und seine Söhne, und binde ihnen Mützen um. Und so sei ihnen das Priestertum eigen, als ewiges Recht, und so setze Aaron ein und seine Söhne. Und bringe den Stier dar vor das Versammlungszelt, und es sollen Aaron und seine Söhne ihre Hände auf das Haupt des Stieres legen. Und schlachte den Stier vor Jahwe, vor der Türe des Versammlungszeltes. Und nimm vom Blute des Stieres, und streiche es an die Hörner des Altars mit deinem Finger, und alles übrige Blut sollst du an den Boden des Altars gießen. Und nimm alles Fett, welches die Eingeweide deckt, und das Netz über der Leber und die beiden Nieren und das Fett an ihnen, und zünde es an auf dem Altar. Und das Fleisch des Stieres und seine Haut und seinen Mist sollst du mit Feuer verbrennen außerhalb des Lagers: Ein Sündopfer ist's. Und den einen Widder sollst du nehmen, und es sollen Aaron und seine Söhne ihre Hände auf das Haupt des Widders legen. Und schlachte den Widder, und nimm sein Blut, und sprenge es an den Altar ringsum. Und den Widder zerstücke in seine Stücke, und wasche seine Eingeweide und Beine, und lege sie auf seine Stücke und auf seinen Kopf. Und verbrenne den ganzen Widder auf dem Altar: ein Brandopfer ist's für Jahwe, ein lieblicher Geruch, eine Feuerung ist's für Jahwe. Und nimm den zweiten Widder, und es sollen Aaron und seine Söhne ihre Hände auf das Haupt des Widders legen. Und schlachte den Widder, und nimm von seinem Blute, und streiche es an das rechte Ohrläppchen Aarons und an das rechte Ohrläppchen seiner Söhne und an den rechten Daumen ihrer Hände und an ihren rechten großen Fußzehen, und sprenge das Blut an den Altar ringsum. Und nimm von dem Blute auf dem Altar und von dem Salböl, und spritze es auf Aaron und auf seine Kleider, und auf seine Söhne und auf die Kleider seiner Söhne mit ihm, daß er geheiligt werde und seine Kleider, und seine Söhne und die Kleider seiner Söhne mit ihm. Und nimm von dem Widder das Fett und den Fett-Schwanz und das Fett, welches die Eingeweide deckt, und das Netz der Leber und die zwei Nieren und das Fett an ihnen und die rechte Keule, denn der Einsetzungs-Widder ist's, und einen Laib Brot und einen Brotkuchen mit Öl und einen Fladen aus dem Korbe des Ungesäuerten, der vor Jahwe steht, und lege das Alles in die Hände Aarons und in die Hände seiner Söhne, und webe es, als Webe vor Jahwe. Und nimm es aus ihren Händen, und zünde es an auf dem Altar über dem Brandopfer zum lieblichen Geruch vor Jahwe: eine Feuerung für Jahwe ist's. Und nimm die Brust vom Einsetzungs-Widder Aarons, und webe sie als Webe vor Jahwe, und sie gehöre dir, als dein Teil. Und heilige die Brust der Webe und die Keule der Hebe, welche gewebt und gehebt worden vor Jahwe vom Einsetzungs-Widder, von dem für Aaron und für seine Söhne. Und sie sollen Aaron gehören und seinen Söhnen, als ewige Gebühr von den Söhnen Israels; denn ein Hebe-Opfer ist's; und ein Hebe-Opfer soll von den Söhnen Israels dargebracht werden von ihren Dankopfern, ihr Heb-Opfer für Jahwe. Und die heiligen Kinder Aarons sollen an seine Söhne kommen nach ihm, um gesalbt und eingesetzt zu werden in ihnen. Sieben Tage soll sie anziehen, wer Priester ist an seiner Statt von seinen Söhnen, welcher eingeht in das Versammlungszelt zum Dienst im Heiligtum. Und den Einsetzungs-Widder nimm, und laß sein Fleisch kochen an heiligem Orte. Und es sollen Aaron und seine Söhne den Widder essen, und das Brot, welches im Korbe ist, vor der Türe des Versammlungszeltes. Und sie sollen selbigen essen, womit sie versöhnt worden zu ihrer Einsetzung und zu ihrer Heiligung; aber ein Fremder darf nicht davon essen, denn heilig ist es. Und wenn etwas über bleibt von dem Fleische der Einsetzung und von dem Brote bis an den Morgen: so verbrenne das Übrige mit Feuer; es soll nicht gegessen werden, denn heilig ist es. Und tue Aaron und seinen Söhnen also, ganz so, wie ich dir geboten; sieben Tage sollst du sie einsetzen. Und einen Stier zum Sündopfer sollst du täglich schlachten zur Sühnung, und den Altar entsündigen, indem du ihn versöhnst, und sollst ihn salben, ihn zu heiligen. Sieben Tage sollst du den Altar versöhnen und ihn heiligen, daß er hochheilig sei; wer den Altar anrührt, soll heilig sein. Und das ist es, was du opfern sollst auf dem Altar, zwei jährige Lämmer des Tages beständig. Das eine Lamm sollst du opfern am Morgen, und das zweite Lamm opfern gegen Abend. Und ein Zehnteil Weißmehl, begossen mit gestoßenem Öl, einem Viertel Hin, und ein Trankopfer, ein Viertel Hin Wein, zu dem einen Lamme. Und das zweite Lamm sollst du opfern gegen Abend; wie das Speisopfer des Morgens und sein Trankopfer, sollst du dazu opfern, zum lieblichen Geruch, als Feuerung für Jahwe. Das ist das beständige Brandopfer auf eure künftigen Geschlechter hin, vor der Türe des Versammlungszeltes, vor Jahwe, wo ich will mit euch zusammenkommen, um mit euch zu reden daselbst. Denn ich komme daselbst zusammen mit den Söhnen Israels, und es wird geheiligt durch meine Herrlichkeit. Und ich heilige das Zelt der Versammlung und den Altar; und Aaron und seine Söhne will ich heiligen, daß sie mir Priester seien. Und ich will wohnen unter den Söhnen Israels, und will ihr Gott sein, und sie sollen erkennen, daß ich Jahwe bin, ihr Gott, welcher sie ausgeführt aus dem Lande Ägypten, um zu wohnen unter ihnen, ich, Jahwe, ihr Gott. Rauchaltar, Besteuerung des Volkes, Waschbecken der Priester, Salböl, RauchwerkUnd mache einen Rauchaltar, von Akazienholz sollst du ihn machen, eine Elle seine Länge, und eine Elle seine Breite; geviert soll er sein, und zwei Ellen seine Höhe; an ihm seine Hörner. Und überziehe ihn mit reinem Golde, seine Oberfläche und seine Wände ringsum und seine Hörner, und mache daran einen Rand von Gold ringsum. Und zwei goldene Rinken sollst du daran machen unter seinem Rande an seinen beiden Seiten, daß sie Behälter seien für die Stangen, um ihn zu tragen mit ihnen. Und mache die Stangen von Akazienholz, und überziehe sie mit Gold. Und stelle ihn vor den Vorhang, welcher über der Lade des Gesetzes hängt, vor den Deckel auf dem Gesetze, wo ich mit dir zusammenkomme. Und Aaron soll darauf wohlriechendes Rauchwerk anzünden; jeglichen Morgen, wenn er die Lampen zurichtet, soll er es anzünden. Und wenn er die Lampen aufsetzt gegen Abend, soll er es anzünden: das beständige Rauchwerk vor Jahwe, auf eure künftigen Geschlechter hin. Ihr sollt nicht fremdes Rauchwerk auf ihn bringen, noch Brandopfer, noch Speisopfer; auch nicht Trankopfer sollt ihr darauf gießen. Und Aaron soll seine Hörner versöhnen einmal im Jahre mit dem Blute des Sündopfers der Versöhnung; einmal im Jahre soll er ihn versöhnen auf eure künftigen Geschlechter hin. Hochheilig ist er dem Jahwe. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Wenn du die Summe der Söhne Israels aufnimmst von ihren Gemusterten, so soll ein jeglicher eine Sühne seiner Seele dem Jahwe geben bei ihrer Musterung, daß nicht über sie eine Plage komme bei ihrer Musterung. Das sollen sie geben, alle, welche die Musterung durchgehen, die Hälfte eines Seckels, nach dem Seckel des Heiligtums, zwanzig Gera auf einen Seckel; die Hälfte eines Seckels soll die Gabe für Jahwe sein. Wer die Musterung durchgeht, von zwanzig Jahren und darüber, soll die Gabe Jahwes geben. Der Reiche soll nicht mehr geben, und der Arme nicht weniger, als die Hälfte des Seckels zur Gabe für Jahwe, zur Versöhnung eurer Seelen. Und nimm das Geld der Versöhnung von den Söhnen Israels, und gib es zur Arbeit des Versammlungszeltes, daß es den Söhnen Israels zum Gedächtnis sei vor Jahwe, zur Versöhnung ihrer Seelen. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Und mache ein Becken von Kupfer, und sein Gestell von Kupfer, zum Waschen, und setze es zwischen das Versammlungszelt, und den Altar, und tue Wasser darein. Und Aaron und seine Söhne sollen sich daraus waschen ihre Hände und ihre Füße. Wenn sie eingehen zum Versammlungsort, sollen sie sich mit Wasser waschen, daß sie nicht sterben, oder wenn sie zum Altar nahen zum Dienste, um Feuerung anzuzünden für Jahwe. Und sie sollen sich waschen ihre Hände und ihre Füße, daß sie nicht sterben; und es soll ihnen eine ewige Satzung sein, ihm und seinem Samen, auf ihre künftigen Geschlechter hin. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Und du nimm die Spezereien, die besten, selbststgestossene Myrrhe, fünfhundert Seckel, und würzigen Zimmet, die Hälfte, zweihundert und fünfzig, und würzigen Kalmus, zweihundert und fünfzig, und Kasien, fünfhundert, nach dem Seckel des Heiligtums, und Olivenöl, ein Hin, und mache daraus das heilige Salböl, eine Salbenmischung von Salbenmischerarbeit: das heilige Salböl soll es sein. Und salbe damit das Versammlungszelt und die Lade des Gesetzes, und den Tisch und all seine Geräte und den Leuchter und seine Gerüche und den Rauchaltar, und den Brandopferaltar und all seine Geräte und das Becken und sein Gestell; und heilige sie, daß sie hochheilig seien: Wer sie anrührt, soll heilig sein. Und auch Aaron und seine Söhne sollst du salben, und sie heiligen, daß sie mir Priester seien. Und zu den Söhnen Israels sollst du reden, und sprechen: Das heilige Salböl soll mir dies sein auf eure künftigen Geschlechter hin: auf keines Menschen Leib soll man es gießen, und nach seinem Maße sollt ihr nichts desgleichen machen; heilig ist es, heilig soll es euch sein. Wer desgleichen mischt, und wer davon einem Fremden gibt, der werde ausgerottet aus seinem Volke. Und Jahwe sprach zu Mose: Nimm dir Wohlgerüche und Stakte und Räucherklaue und Galban, Wohlgerüche, und reinen Weihrauch; zu gleichen Teilen soll es sein. Und mache daraus Rauchwerk, eine Mischung von Salbenmischerarbeit, gesalzen, rein, heilig. Und zerstoße davon zu Pulver, und tue davon vor das Gesetz in das Versammlungszelt, wo ich mit dir zusammenkomme; hochheilig soll es euch sein. Und das Rauchwerk, das du machst, nach seinem Maße sollt ihr euch nicht machen; heilig soll es dir sein für Jahwe. Wer desgleichen macht, um sich am Wohlgeruche zu laben, der werde ausgerottet aus seinem Volke. Werkmeister der Stiftshütte. Gesetz vom Sabbat. Überreichung der GesetztafelnUnd Jahwe redete zu Mose, und sprach; Siehe, ich habe namentlich berufen Bezaleel, den Sohn Uri's, des Sohnes Hurs, vom Stamme Juda, und habe ihn erfüllt mit dem Geiste Gottes, mit Verstand und Einsicht und Kunde und allerlei Werk, künstlich zu sinnen, zu schaffen in Gold und in Silber und in Kupfer, und in Bearbeitung von Steinen zum Einsetzen, und in Bearbeitung von Holz, zu schaffen in allerlei Werk. Und siehe, ich habe ihm zugegeben Oholiab, den Sohn Ahisamachs, vom Stamme Dan, und habe allen, die verständiges Sinnes sind, Verstand in den Sinn gegeben, daß sie machen alles, was ich dir geboten: das Versammlungszelt und die Lade des Gesetzes und den Deckel darauf und alle Geräte des Zeltes; und den Tisch und seine Geräte und den Leuchter von reinem Golde und alle seine Gerüche und den Rauchaltar; und den Brandopferaltar und alle seine Geräte und das Becken und sein Gestell; und die Amtskleider und die heiligen Kleider Aarons, des Priesters, und die Kleider seiner Söhne, zum Priesterhum; und das Salböl und das wohlriechende Rauchwerk zum Heiligtum; ganz so, wie ich dir geboten, werden sie es machen. Und Jahwe sprach zu Mose, und sprach: Und du rede zu den Söhnen Israels, und sprich: Ja, meine Ruhetage sollt ihr beobachten; denn ein Zeichen ist dies zwischen mir und euch, auf eure künftigen Geschlechter hin, daß ihr wißt, daß ich es bin, Jahwe, der euch heiligt. So beobachtet denn den Ruhetag, denn heilig ist er euch; wer ihn entweiht, soll getötet werden; wer an ihm ein Geschäft tut, es werde ausgerottet selbige Seele aus ihrem Volke. Sechs Tage soll man Geschäfte tun, aber am siebenten Tag ist Ruhetag, dem Jahwe heilig; wer ein Geschäft tut am siebenten Tage, soll getötet werden. Und so sollen die Söhne Israels den Ruhetag beobachten, daß sie den Ruhetag halten auf ihre künftigen Geschlechter hin, als ewigen Bund. Zwischen mir und den Söhnen Israels ist dies ein Zeichen ewiglich. Denn in sechs Tagen hat Jahwe den Himmel und die Erde gemacht, und am siebenten Tage ruhte er und erholte sich. Und er gab Mose'n, als er seine Rede mit ihm geendigt auf den Berg Sinai, die zwei Tafeln des Gesetzes, steinerne Tafeln, geschrieben mit dem Finger Gottes. Anbetung des gegossenen Kalbes, Strafe dafürUnd als das Volk sah, daß Mose verzog herabzukommen vom Berge, versammelte sich das Volk zu Aaron, und sprach zu ihm: Auf! mache uns einen Gott, der vor uns hergehe; denn dieser Mose, der Mann, der uns heraufgeführt aus Ägypten, wir wissen nicht, was ihm geschehen. Und Aaron sprach zu ihnen: Reißt die goldenen Ringe ab, die in den Ohren eurer Weiber und eurer Söhne und eurer Töchter sind, und bringt sie zu mir. Da riß sich das Volk alle goldenen Ringe ab, die in ihren Ohren waren, und brachten sie zu Aaron. Und er nahm sie aus ihrer Hand, und bildete es mit einem Meisel, und machte daraus ein gegossenes Kalb, und sie sprachen: Das ist dein Gott, Israel, welcher dich hinaufgeführt aus dem Lande Ägypten. Und als das Aaron sah, bauete er einen Altar vor ihm, und ließ ausrufen: Ein Fest dem Jahwe morgen. Und sie machten sich auf am anderen Morgen, und opferten Brandopfer, und brachten Dankopfer, und das Volk setzte sich, zu essen und zu trinken, und sie standen auf, zu tanzen. Da redete Jahwe zu Mose: Auf, steige hinab! denn das Volk handelt übel, das du heraufgeführt aus dem Lande Ägypten: sie sind schnell abgewichen von dem Wege, welchen ich ihnen geboten; sie haben sich ein gegossenes Kalb gemacht, und haben es angebetet, und ihm geopfert, und gesprochen: Das ist dein Gott, Israel, welcher dich heraufgeführt aus dem Lande Ägypten. Und Jahwe sprach zu Mose: Ich schaue dieses Volk, und siehe, ein halsstarriges Volk ist es: und nun laß mich, daß mein Zorn über sie entbrenne, und ich sie vertilge, und ich will dich machen zu einem großen Volke. Da flehte Mose zu Jahwe, seinem Gott, und sprach: Warum, Jahwe, soll dein Zorn entbrennen gegen dein Volk, welches du ausgeführt aus dem Lande Ägypten mit großer Kraft und starker Hand? Warum sollen die Ägypter sprechen: Zum Unglücke hat er sie ausgeführt, um sie zu töten im Gebirge, und sie zu vertilgen vom Erdboden? Laß ab von dem Grimme deines Zornes, und laß dich gereuen des Bösen wider dein Volk. Gedenke an Abraham, an Isaak und an Israel, deine Knechte, denen du geschworen bei dir, und ihnen gesagt: Ich will euren Samen mehren wie die Sterne des Himmels, und dieses ganze Land, wovon ich geredet, will ich eurem Samen geben, daß sie es besitzen ewiglich. Da ließ sich Jahwe gereuen des Bösen, das er geredet seinem Volke zu tun. Und Mose wandte sich, und stieg herab vom Berge, die zwei Tafeln des Gesetzes in seiner Hand, Tafeln, beschrieben von ihren beiden Seiten; von dieser und von der anderen Seite waren sie beschrieben. Und die Tafeln waren ein Werk Gottes, und die Schrift war Schrift Gottes, gegraben auf die Tafeln. Da hörte Josua das Geschrei des Volkes bei seinem Jauchzen, und sprach zu Mose: Ein Kriegsgeschrei ist im Lager. Und Mose sprach: Es ist nicht der Schall des Geschreies von Sieg, noch der Schall des Geschreies von Niederlage, den Schall von Singen höre ich. Und es geschah, als er dem Lager nahte, und das Kalb und die Reigentänze sah: da entbrannte der Zorn Mose's, und er warf aus seiner Hand die Tafeln, und zerbrach sie am Fuße des Berges. Und er nahm das Kalb, das sie gemacht, und verbrannte es mit Feuer, und zermalmte es zu Staub, und streuete es auf das Wasser, und ließ es die Söhne Israels trinken. Und Mose sprach zu Aaron: Was hat dir dies Volk getan, daß du auf dasselbe eine große Sünde gebracht: Und Aaron sprach: Es entbrenne nicht der Zorn meines Herrn! Du kennst das Volk, daß es im Argen ist. Und sie sprachen zu mir: Mache uns einen Gott, der vor uns hergehe; denn dieser Mose, der Mann, der uns heraufgeführt aus dem Lande Ägypten, wir wissen nicht, was ihm geschehen. Und ich sprach zu ihnen: Wer Gold hat, der reiße es sich ab. Und sie gaben es mir, und ich warf es ins Feuer, und so ging dieses Kalb hervor. Und als Mose das Volk sah, daß es zügellos war, denn Aaron hatte ihm den Zügel schießen lassen, daß sie geschlagen werden könnten von denen, die wider sie aufstanden: da trat er in das Tor des Lagers, und sprach: Zu mir, wer dem Jahwe angehört! Da versammelten sich zu ihm alle Söhne Levi's. Und er sprach zu ihnen: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Tut ein jeglicher sein Schwert an seine Seite, geht hin und her von einem Tore zum anderen Tore des Lagers, und tötet ein jeglicher seinen Bruder, und ein jeglicher seinen Freund, und ein jeglicher seinen Nachbar. Und die Söhne Levi's taten nach dem Worte Mose's, und es fielen von dem Volke an selbigem Tage bei dreitausend Mann. Und Mose sprach: Kommt heute mit voller Hand für Jahwe, ja ein jeglicher mit seinem Sohne und seinem Bruder, und bringt heute Segen auf euch. Und es geschah am anderen Morgen, da sprach Mose zum Volke: Ihr habt eine große Sünde gesündigt, und nun will ich hinaufsteigen zu Jahwe, vielleicht kann ich eure Sünde versöhnen. Und so kehrte Mose zurück zu Jahwe, und sprach: Ach! dies Volk hat eine große Sünde gesündigt, und sie haben sich einen Gott von Gold gemacht. Und nun, möchtest du ihre Sünde verzeihen! wo aber nicht, so lösche mich doch aus deinem Buche, das du geschrieben! Und Jahwe sprach zu Mose: Wer gesündigt gegen mich, den will ich auslöschen aus meinem Buche. Und nun gehe, führe das Volk, wohin ich dir gesagt. Siehe, mein Engel soll vor dir herziehen; aber zur Zeit meiner Ahndung will ich an ihnen ahnden ihre Sünde. Und so schlug Jahwe das Volk darum, daß sie das Kalb gemacht, welches Aaron gemacht. Jahwes Zorn; Versammlungszelt; Mose begehrt Jehovs's Herrlichkeit zu sehenUnd Jahwe redete zu Mose: Auf! ziehe hinauf von dannen, du und das Volk, das du heraufgeführt aus dem Lande Ägypten, in das Land, worüber ich Abraham, Isaak und Jakob geschworen, indem ich sprach: Deinem Samen will ich es geben. Und ich will einen Engel vor dir her senden und vertreiben die Kananiter, die Amoriter und die Hethiter und die Pheresiter, die Heviter und die Jebusiter: ins Land, welches fließt von Milch und Honig; denn ich will nicht in deiner Mitte hinaufziehen; denn ein halsstarriges Volk bist du, damit ich dich nicht vertilge unterwegs. Und als das Volk diese böse Rede hörte, trauerten sie, und keiner legte seinen Schmuck an. Und Jahwe sprach zu Mose: Sprich zu den Söhnen Israels: Ihr seid ein halsstarriges Volk: wenn ich einen Augenblick in deiner Mitte zöge, so würde ich dich vertilgen. Und nun tue deinen Schmuck von dir, und ich will sehen, was ich dir tun will. Und so nahmen sich die Söhne Israels ihren Schmuck ab vom Berge Horeb an. Und Mose nahm das Zelt, und schlug es sich auf außerhalb des Lagers, fern vom Lager, und nannte es Versammlungszelt. Und wer Jahwe suchte, ging hinaus zum Versammlungszelte, das außerhalb des Lagers stand. Und wenn Mose hinausging zu dem Zelte, so stand alles Volk auf, und es trat ein jeglicher in die Türe seines Zeltes, und schauete Mose's nach, bis er zum Zelte kam. Und wenn Mose zum Zelte kam, so stieg die Wolkensäule hernieder, und stand iu der Türe des Zeltes, und redete mit Mose. Und alles Volk sah die Wolkensäule stehen in der Türe des Zeltes, und alles Volk stand auf, und es beugte sich ein jeglicher in der Türe seines Zeltes. Und Jahwe redete mit Mose, Angesicht zu Angesicht, so wie ein Mann redet mit seinem Freunde, und er kehrte dann zum Lager zurück. Aber sein Diener Josua, der Sohn Nuns, ein Knappe, wich nicht aus dem Zelte. Und Mose sprach zu Jahwe: Siehe, du sprichst zu mir: Führe dieses Volk hinauf, aber du läßt mich nicht wissen, wen du senden willst mit mir; so du doch gesagt: Ich kenne dich mit Namen, und du hast auch Gnade gefunden in meinen Augen. Und nun, habe ich denn Gnade gefunden in deinen Augen, so laß mich deinen Weg wissen, daß ich dich erkenne, damit ich Gnade finde in deinen Augen, und siehe, daß diese Nation dein Volk ist. Und er sprach: Mein Angesicht soll mitgehen, und ich will dich zur Ruhe bringen. Und er sprach zu ihm: Wo nicht dein Angesicht mitgeht, so führe uns nicht hinauf von dannen. Und woran soll doch erkannt werden, daß ich Gnade gefunden in deinen Augen, ich und dein Volk, nicht daran, wenn du mit uns gehst, und wir ausgezeichnet werden, ich und dein Volk, vor allen Völkern, die auf dem Erdboden sind? Und Jahwe sprach zu Mose: Auch dieses, was du gesagt, will ich tun; denn du hast Gnade gefunden in meinen Augen, und ich kenne dich mit Namen. Und er sprach: Laß mich doch deine Herrlichkeit sehen! Und er sprach: Ich will all meine Schöne vorübergehen lassen vor deinem Angesichte, und will den Namen Jahwes ausrufen vor dir: Ich begnadige ja, wen ich begnadige, und erbarme mich, wessen ich mich erbarme. Und er sprach: Du kannst mein Angesicht nicht sehen, denn nicht sieht mich der Mensch, und lebt. Und Jahwe sprach: Siehe, es ist ein Ort bei mir, da sollst du auf dem Felsen stehen. Und es geschieht, wenn meine Herrlichkeit vorübergeht, so will ich dich in eine Kluft des Felsens stellen, und meine Hand über dich decken, bis ich vorübergegangen. Und dann will ich meine Hand hinweg tun, daß du mich von hinten siehst; aber mein Angesicht kann man nicht sehen. Mose sieht die versprochene Erscheinung Jahwes; neue Gesetze und Gesetztafeln; Mose's glänzendes AngesichtUnd Jahwe sprach zu Mose: Haue dir zwei steinerne Tafeln, wie die vorigen; und ich will auf die Tafeln die Worte schreiben, welche auf den vorigen Tafeln waren, welche du zerbrochen. Und sei bereit am Morgen, und steige am Morgen auf den Berg Sinai, und stelle dich mir daselbst auf der Spitze des Berges. Und niemand soll mit dir hinaufsteigen, und niemand soll sich auch sehen lassen auf dem ganzen Berge; auch kein Schaf, noch Rind soll weiden gegen selbigen Berg hin. Da hieb Mose zwei steinerne Tafeln, wie die vorigen, und machte sich am Morgen auf, und stieg auf den Berg Sinai, so wie ihm Jahwe geboten, und nahm in seine Hand die zwei steinernen Tafeln. Da stieg Jahwe herab in der Wolke, und stellte sich daselbst neben ihn, und rief den Namen Jahwes aus. Und Jahwe ging vorüber vor ihm, und rief: Jahwe, Jahwe, ein barmherziger und gnädiger Gott, langmütig, und reich an Gnade und Treue, bewahrend Tausenden Gnade, vergebend Vergehung, Übertretung und Sünde, der aber nicht immer ungestraft läßt, ahndend das Vergehen der Väter an Söhnen und Sohnessöhnen, am dritten Geschlechte und am vierten. Da neigte sich Mose eilend zur Erde, und betete an, und sprach: Habe ich Gnade gefunden in deinen Augen, o Herr, so ziehe der Herr in unsrer Mitte; denn ein halsstarriges Volk ist es, und vergib unser Vergehen und unsre Sünde, und nimm uns an zum Eigentum. Und er sprach: Siehe, ich schließe einen Bund: vor deinem ganzen Volke will ich Wunder tun, dergleichen nicht geschehen sind auf der ganzen Erde und bei allen Völkern; und das ganze Volk, in dessen Mitte du bist, soll die Taten Jahwes sehen; denn furchtbar soll es sein, was ich mit dir tun will. Beobachte, was ich dir heute gebiete! Siehe, ich treibe aus vor dir die Amoriter und die Kananiter und die Hethiter und die Pheresiter und die Heviter und die Jebusiter. Hüte dich, daß du nicht einen Bund schließt mit den Einwohnern des Landes, in welches du kommst, damit sie nicht zum Fallstrick werden in deiner Mitte; sondern ihre Altäre sollt ihr zerstören, und ihre Bildsäulen zerbrechen, und ihre Astarten ausrotten; denn du sollst keinen anderen Gott anbeten; denn Jahwe, Eiferer ist sein Name, ein eifriger Gott ist er: daß du nicht einen Bund schließt mit den Einwohnern des Landes, und sie dann, wenn sie ihren Göttern nachhuren, und ihren Göttern opfern, dich einladen, und du ißt von ihrem Opfer, und nehmest von ihren Töchtern für deine Söhne, und dann ihre Töchter ihren Göttern nachhuren, und machen, daß deine Söhne ihren Göttern nachhuren. Gegossene Götter sollst du dir nicht machen. Das Fest des Ungesäuerten sollst du beobachten; sieben Tage sollst du Ungesäuertes essen, wie ich dir geboten, zur Zeit des Ährenmondes; denn im Ährenmonde bist du ausgezogen aus Ägypten. Alles was die Mutter bricht, ist mein, und all dein Vieh, was männlich geboren ist, das Erstgeborne von Ochs und Schaf. Aber das Erstgeborne vom Esel sollst du lösen mit einem Schaf; und wenn du es nicht löst, so brich ihm das Genick. Alles Erstgeborne deiner Söhne sollst du lösen, und vor meinem Angesichte soll man nicht leer erscheinen. Sechs Tage sollst du arbeiten, aber am siebenten sollst du ruhen; bei der Saat und der Ernte sollst du ruhen. Und das Fest der Wochen sollst du halten, das Fest der Erstlinge der Weizenernte, und das Fest der Einsammlung beim Umlaufe des Jahres. Drei Mal im Jahre sollen all deine Mannsbilder erscheinen vor dem Angesichte des Herrn, Jahwes, des Gottes Israels. Denn ich werde die Völker austreiben vor dir, und deine Grenze erweitern, und niemand wird deines Landes begehren, wenn du hinaufziehst, zu erscheinen vor dem Angesichte Jahwes, deines Gottes, drei Mal im Jahre. Du sollst nicht das Blut meines Opfers bei Sauerteig schlachten, und nicht bis zum Morgen soll bleiben das Opfer des Passahfestes. Das Erste von den Erstlingen deines Landes sollst du darbringen ins Haus Jahwes, deines Gottes. Du sollst ein Böckchen nicht kochen in der Milch seiner Mutter. Und Jahwe sprach zu Mose: Schreibe dir diese Worte, denn nach diesen Worten schließe ich mit dir einen Bund und mit Israel. Und Mose war daselbst bei Jahwe vierzig Tage und vierzig Nächte; Brot aß er nicht und Wasser trank er nicht; und er schrieb auf die Tafeln die Worte des Bundes, die zehn Worte. Und es geschah, als Mose herabstieg vom Berge Sinai, die zwei Tafeln des Gesetzes in Mose's Hand, als er herabstieg vom Berge: so wußte Mose nicht, daß die Haut seines Angesichts glänzte, weil er mit ihm geredet. Und Aaron und alle Söhne Israels schaueten Mose, und siehe, die Haut seines Angesichts glänzte; und sie fürchteten sich ihm zu nahen. Da rief ihnen Mose, und sie wandten sich zu ihm, Aaron und alle Fürsten der Gemeinde, und Mose redete mit ihnen. Und darnach nahten alle Söhne Israels, und er gebot ihnen alles, was Jahwe mit ihm geredet auf dem Berge Sinai. Und als Mose seine Rede mit ihm geendigt hatte, legte er auf sein Angesicht eine Decke. Und wenn Mose hineinging vor Jahwe, mit ihm zureden, tat er die Decke ab, bis er herausging, und dann ging er heraus, und redete zu den Söhnen Israels, was ihm geboten ward. Und die Söhne Israels sahen das Angesicht Mose's, wie die Haut seines Angesichts glänzte, und dann tat Mose wieder die Decke auf sein Angesicht, bis er hineinging, mit ihm zu reden. Mose verkündigt das Sabbatsgesetz, die gebotene Beisteuer und die Berufung der WerkmeisterUnd Mose versammelte die ganze Gemeinde der Söhne Israels, und sprach zu ihnen: Das sind die Worte, welche Jahwe geboten zu tun. Sechs Tage soll man Geschäfte tun, aber am siebenten Tage soll euch heiliger Ruhetag Jahwes sein; wer an ihm ein Geschäft tut, der soll getötet werden. Ihr sollt kein Feuer anzünden in all euren Wohnungen am Ruhetage. Und Mose sprach zu der ganzen Gemeinde der Söhne Israels, und sprach: Das ist das Wort, das Jahwe geboten, und gesprochen; Bringet von euch dem Jahwe Gaben; jeglicher, den sein Herz treibt, bring sie, Gaben Jahwes, Gold und Silber und Kupfer; und blauen und roten Purpur und Karmesin und Byssus und Ziegenhaare und rote Widderfelle und Seehundfelle und Akazienholz; und Öl zum Leuchter und Spezereien zum Salböl und zum wohlriechenden Rauchwerk; und Onychstein und (andere) gefaßte Steine zum Schulterkleide und zum Schildlein. Und wer verständiges Sinnes unter euch ist, der komme und mache alles, was Jahwe geboten: die Wohnung, ihr Zelt und ihre Decke, ihre Haken und ihre Bretter, ihre Riegel, ihre Säulen und ihre Füße; die Lade und ihre Stangen, den Deckel und den Vorhang den Tisch und seine Stangen und all sein Geräte und die Schaubrote; und den Leuchter und sein Geräte und sein Lampen und das Öl des Leuchters; und den Rauchaltar und seine Stangen und das Salböl und das wohlriechende Rauchwerk un den Vorhang der Türe, der Türe der Wohnung; den Brandopferaltar und sein kupfernes Gitter, seine Stangen und all sein Geräte; das Becken und sein Gestell; die Umhänge des Vorhofes, seine Säulen und seine Füße, und den Vorhang des Tores des Vorhofes; die Pfähle der Wohnung und die Pfähle des Vorhofes und ihre Seile; die Amtskleider zum Dienst im Heiligtum, die heiligen Kleider für Aaron, den Priester, und die Kleider seiner Söhne zum Priestertum. Da ging die ganze Gemeinde der Söhne Israels hinweg von Mose. Und es kamen alle, welche ihr Herz trieb, und alle, deren Gemüt willig war, und brachten Gaben Jahwes zum Werke des Versammlungszeltes und zu aller Arbeit desselben und zu den heiligen Kleidern. Und es kamen die Männer mit den Weibern, wen sein Herz trieb, und brachten Nasenringe und Ohrringe und Siegelringe und Gehänge, allerlei goldene Geräte, und wer eine Gabe von Gold dem Jahwe bringen wollte; und bei wem sich fand blauer und roter Purpur und Karmesin und Byssus und Ziegenhaare und rote Widderfelle und Seehundfelle, der brachte es; und wer eine Gabe von Silber und Kupfer bringen wollte, der brachte eine Gabe Jahwes; und bei wem sich fand Akazienholz zu allerlei Werk der Arbeit, der brachte es. Und alle Weiber verständiges Sinnes spannen mit ihren Händen, und brachten Gespinnst, blauen und roten Purpur, Karmesin und Byssus. Und alle Weiber, welche ihr Herz trieb mit Verstand, spannen Ziegenhaare. Und die Fürsten brachten Onychsteine und andere gefaßte Steine zum Schulterkleide und zum Schildlein, und Spezerei und Öl zum Leuchter und zum Salböl und zum wohlriechenden Rauchwerk. Alle Männer und Weiber, welche ihr Herz trieb etwas zu bringen zu all dem Werke, welches Jahwe zu machen geboten durch Mose, die brachten dem Jahwe freiwillige Geschenke. Und Mose sprach zu den Söhnen Israels: Seht, Jahwe hat namentlich berufen Bezaleel, den Sohn Uri's, des Sohnes Hurs, vom Stamme Juda, und hat ihn erfüllt mit dem Geiste Gottes, mit Verstand, mit Einsicht und mit Kunde und allerlei Werk, und künstlich zu sinnen, zu schaffen in Gold und Silber und Kupfer, und in Bearbeitung von Steinen zum Einsetzen, und in Bearbeitung von Holz, zu schaffen in allerlei Kunstwerk; und auch zu unterrichten hat er in seinen Sinn gegeben, ihm und Oholiab, dem Sohne Ahisamachs, vom Stamme Dan; erfüllt hat er sie mit verständigem Sinne, zu schaffen allerlei Werk des Schmiedes und Zimmerers und Kunstwebers und des Buntwirkers in blauem und rotem Purpur und Karmesin und Byssus, und des Webers, so daß sie allerlei Werk machen und künstlich ersinnen. Die Werkmeister beginnen ihre Arbeit; Verfertigung des heiligen ZeltesUnd so werden Bezaleel und Oholiab und alle Männer verständigen Sinnes, in welche Jahwe Verstand und Einsicht gelegt, daß sie zu schaffen wissen, alles Werk der Arbeit des Heiligtums machen, alles, was Jahwe geboten. Da rief Mose den Bezaleel und Oholiab und alle Männer verständigen Sinnes, denen Jahwe Verstand in ihren Sinn gegeben, alle, welche ihr Herz trieb, ans Werk zu treten, um es zu machen. Und sie empfingen von Mose alle die Gaben, welche die Söhne Israels dargebracht zum Werke der Arbeit des Heiligtums, um es zu machen. Und sie brachten zu ihm noch immer freiwillige Geschenke jeglichen Morgen. Da kamen alle die Verständigen, welche alles Werk des Heiligtums machten, ein jeglicher von seinem Werke, welches sie machten, und sprachen zu Mose: Viel bringt das Volk, mehr als genug zur Arbeit für das Werk, welches Jahwe geboten zu machen. Da gebot Mose, daß man den Ruf ergehen ließ durch das Lager, und sprach: Niemand, weder Mann noch Weib, soll noch ein Werk machen zur heiligen Gabe; da hörte das Volk auf zu bringen. Und des Werkes war genug da zu allerlei Werk, um es zu machen, und war übrig. Und so machten alle Verständigen, von denen, die das Werk machten, die Wohnung, zehn Teppiche von gezwirntem Byssus und blauem und rotem Purpur und Karmesin; mit Cherubs, von Kunstweberarbeit machten sie sie. Die Länge eines Teppichs acht und zwanzig Ellen, und die Breite vier Ellen eines Teppichs, Ein Maß für alle Teppiche. Und er fügte 5 Teppiche zusammen einen an den anderen, und fünf Teppiche fügte er einen an den anderen; und machte Schleifen von blauem Purpur an den Saum des einen Teppichs am Ende bei der Zusammenfügung; also tat er an dem Saume des äußersten Teppichs bei der zweiten Zusammenfügung. Fünfzig Schleifen machte er an den einen Teppich, und fünfzig Schleifen machte er an das Ende des Teppichs bei der zweiten Zusammenfügung; gegenüberstehend die Schleifen eine der anderen. Und er machte fünfzig Haken von Gold, und fügte die Teppiche zusammen, einen an den anderen, mit den Haken, daß die Wohnung ein Ganzes ward. Und er machte Teppiche von Ziegenhaaren, zum Zelte über die Wohnung; elf Teppiche machte er. Die Länge des einen Teppichs dreißig Ellen, und vier Ellen die Breite des einen Teppichs; Ein Maß für die elf Teppiche. Und er fügte zusammen fünf Teppiche besonders, und sechs Teppiche besonders. Und er machte fünfzig Schleifen an den Saum des einen äußersten Teppichs bei der Zusammenfügung, und fünfzig Schleifen machte er an den Saum des Teppichs bei der zweiten Zusammenfügung. Und er machte fünfzig Haken von Kupfer, um das Zelt zusammenzufügen, daß es ein Ganzes ward. Und er machte eine Decke über das Zelt von roten Widderfellen und eine Decke von Seehundfellen oben drüber. Und er machte die Bretter zu der Wohnung, von Akazienholz, stehende. Zehn Ellen die Länge des Brettes, und eine und eine halbe Elle die Breite des einen Brettes. Zwei Zapfen an dem einen Brette, gleichstehend einer dem anderen: also machte er an allen Brettern der Wohnung. Und er machte die Bretter zur Wohnung: zwanzig an der Seite gegen Mittag südlich; und vierzig Füße von Silber machte er unter die zwanzig Bretter, zwei Füße unter je ein Brett für seine zwei Zapfen. Und an der anderen Seite der Wohnung gegen Mitternacht machte er zwanzig Bretter, und vierzig Füße von Silber, zwei Füße unter je ein Brett. Und an der Hinterseite der Wohnung gegen Abend machte er sechs Bretter; und zwei Bretter machte er an den Ecken der Wohnung an der Hinterseite; und sie waren doppelt unterhalb, und zugleich waren sie doppelt oben, am ersten Rinken: also machte er mit beiden an den beiden Ecken. Und so waren acht Bretter und ihre silbernen Füße, sechzehn Füße, je zwei Füße unter einem Brette. Und er machte Riegel von Akazienholz, fünf zu den Brettern der einen Seite der Wohnung, und fünf Riegel zu den Brettern der anderen Seite der Wohnung und fünf Riegel zu den Brettern der Wohnung an der Hinterseite gegen Abend. Und er machte den mittelsten Riegel, daß er an der Mitte der Bretter durchging von einem Ende zum anderen. Und die Bretter überzog er mit Gold, und ihre Rinken macht er von Gold, als Behälter für die Riegel und überzog die Riegel mit Gold. Und er machte den Vorhang von blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus; von Kunstweberarbeit machte er ihn, mit Cherubs. Und er machte dazu vier Säulen von Akazienholz, und überzog sie mit Gold, und ihre Nägel von Gold, und goß zu denselben vier Füße von Silber. Und er machte den Vorhang in die Türe des Zeltes von blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus, von Buntwirkerarbeit, und seine fünf Säulen und ihre Nägel, und überzog ihre Köpfe und ihre Stäbe mit Gold, und ihre fünf Füße von Kupfer. Verfertigung der Lade, des Tisches, des Leuchters, des Rauchaltars, der SalbeUnd Bezaleel machte die Lade von Akazienholz, zwei Ellen und eine halbe ihre Länge, und eine Elle und eine halbe ihre Breite, und eine Elle und eine halbe ihre Höhe. Und er überzog sie mit reinem Golde inwendig und auswendig, und machte daran einen Rand von Gold ringsum. Und goß daran vier Rinken von Gold an ihre vier Ecken, zwei Rinken an ihrer einen Seite und zwei Rinken an ihrer anderen Seite. Und er machte Stangen von Akazienholz, und überzog sie mit Gold; und steckte die Stangen in die Rinken an den Seiten der Lade, die Lade zu tragen. Und er machte den Deckel von reinem Golde, zwei Ellen und eine halbe seine Länge, und eine Elle und eine halbe seine Breite. Und er machte zwei Cherubs von Gold, von abgerundeter Arbeit machte er sie, an den beiden Enden des Deckels, einen Cherub an diesem Ende, und einen Cherub an dem anderen Ende; an dem Deckel machte er die Cherubs, an seinen beiden Enden. Und die Cherubs breiteten die Flügel darüber hin, überdeckend mit ihren Flügeln den Deckel, ünd ihre Angesichter gegen einander über; auf den Deckel waren die Angesichter der Cherubs gerichtet. Und er machte den Tisch von Akazienholz; zwei Ellen seine Länge, und eine Elle seine Breite, und eine Elle und eine halbe seine Höhe. Und er überzog ihn mit reinem Golde, und machte daran einen Rand von Gold ringsum. Und er machte daran eine Leiste, eine Hand breit hoch, ringsum, und machte einen Rand von Gold an seine Leiste ringsum. Und er goß daran vier Rinken von Gold, und setzte die vier Rinken an die vier Ecken an seinen vier Füßen. Nahe unter der Leiste waren die Rinken, als Behälter für die Stangen, um den Tisch zu tragen. Und er machte die Stangen von Akazienholz, und überzog sie mit Gold, den Tisch zu tragen. Und er machte die Geräte auf den Tisch, seine Schüsseln und seine Becher und seine Schalen und seine Kannen, mit welchen das Trankopfer ausgegossen wird, von reinem Golde. Und er machte den Leuchter von reinem Golde, von abgerundeter Arbeit machte er den Leuchter, seinen Schaft und sein Rohr; Kelche und Knaufe und Blumen waren an ihm. Und sechs Röhren hervorgehend aus seinen Seiten, drei Röhren des Leuchters aus seiner einen Seite, und drei Röhren des Leuchters aus seiner anderen Seite. Drei Kelche, mandelblütenförmig, an dem einen Rohre mit Knauf und Blume, und drei Kelche, mandelblütenförmig, an dem anderen Rohre; also an den sechs Röhren, die aus dem Leuchter hervorgingen. Und an dem Leuchter vier Kelche, mandelblütenförmig, mit ihren Knaufen und Blumen, und ein Knauf unter je zwei Röhren an ihm, von den sechs Röhren, die aus ihm hervorgingen: Knaufe und Röhren waren an ihm, alles von abgerundeter Arbeit, von reinem Golde. Und er machte seine Lampen, sieben, und seine Lichtschneuzen und seine Zangen, von reinem Golde. Aus einem Talente reines Goldes machte er ihn und alle seine Geräte. Und er machte den Rauchaltar von Akazienholz, eine Elle seine Länge, und eine Elle seine Breite, geviert, und zwei Ellen seine Höhe; an ihm waren seine Hörner. Und er überzog ihn mit reinem Golde, seine Oberfläche, seine Wände ringsum und seine Hörner, und machte daran einen Rand von Gold ringsum. Und zwei Rinken von Gold machte er daran unter seinem Rande an seinen beiden Seiten, als Behälter für die Stangen, um ihn zu tragen mit ihnen. Und er machte die Stangen von Akazienholz, und überzog sie mit Golde. Und er machte das Salböl des Heiligtums und das reine wohlriechende Rauchwerk, von Salbenmischerarbeit. Verfertigung des Brandopferaltars, des Beckens, des Vorhofes u.s.w.Und er machte den Brandopferaltar von Akazienholz, fünf Ellen seine Länge, und fünf Ellen seine Breite, geviert, und drei Ellen seine Höhe. Und er machte seine Hörner an seine vier Ecken; an ihm waren seine Hörner; und er überzog ihn mit Kupfer. Und er machte all die Geräte des Altars, die Töpfe und Schaufeln und Schalen und Gabeln und Kohlepfannen; alle seine Geräte machte er von Kupfer. Und er machte dem Altar ein Gitter, netzförmig, von Kupfer, unter seiner Einfassung unterhalb bis an seine Hälfte. Und er goß vier Rinken an die vier Enden des kupfernen Gitters, als Behälter für die Stangen. Und er machte die Stangen von Akazienholz, und überzog sie mit Kupfer. Und er steckte die Stangen in die Rinken an den Seiten des Altars, ihn zu tragen mit ihnen; hohl von Brettern machte er ihn. Und er machte das Becken von Kupfer, und sein Gestell von Kupfer, von den Spiegeln der aufziehenden Weiber, welche aufzogen zum Dienste vor der Türe des Versammlungszeltes. Und er machte den Vorhof: An der Seite gegen Mittag südlich die Umhänge des Vorhofs von gezwirntem Byssus, hundert Ellen, ihre Säulen, zwanzig, und ihre Füße, zwanzig, von Kupfer, die Nägel der Säulen und ihre Stäbe von Silber; und an der Seite gegen Mitternacht hundert Ellen, ihre Säulen, zwanzig, und ihre Füße, zwanzig, von Kupfer, die Nägel der Säulen und ihre Stäbe von Silber; und an der Seite gegen Abend fünfzig Ellen Umhänge, ihre Säulen, zehn, und ihre Füße, zehn, die Nägel der Säulen und ihre Stäbe von Silber; und an der Seite östlich gegen Aufgang fünfzig Ellen; fünfzehn Ellen Umhänge auf der einen Seite, ihre Säulen, drei, und ihre Füße, drei, und auf der anderen Seite fünfzehn Ellen Umhänge, ihre Säulen, drei, und ihre Füße, drei; alle Umhänge des Vorhofs ringsum von gezwirntem Byssus; und die Füße zu den Säulen von Kupfer, die Nägel der Säulen und ihre Stäbe von Silber, ihre Köpfe überzogen mit Silber, und die Stäbe von Silber an allen Säulen des Vorhofs; und den Vorhang im Tore des Vorhofs, von Buntwirkerarbeit, von blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus, zwanzig Ellen die Länge, und die Höhe mit der Breite fünf Ellen, gerade wie die Umhänge des Vorhofs; und ihre Säulen, vier, und ihre Füße, vier, von Kupfer, ihre Nägel von Silber, und ihre Köpfe und Stäbe überzogen mit Silber; und alle Pfähle zu der Wohnung und zum Vorhofe ringsum von Kupfer. Berechnung des zum heiligen Zelt verarbeiteten MetallesDas ist die Berechnung über die Wohnung, die Wohnung des Gesetzes, welche geführt worden auf Befehl Mose's, durch den Dienst der Leviten, durch die Hand Ithamars, des Sohnes Aarons, des Priesters. Bezaleel aber, der Sohn Uri's, des Sohnes Hurs, vom Stamme Juda, machte alles, was Jahwe Mose'n geboten, und mit ihm Oholiab, der Sohn Ahisamachs vom Stamme Dan, Schmied und Zimmerer und Kunstweber und Buntwirker in blauem und rotem Purpur und Karmesin und Byssus. Alles Gold, das verarbeitet wurde zum Werke, in allerlei heiligem Werke, es war das Gold der Gaben neun und zwanzig Talente und siebenhundert und dreißig Seckel, nach dem Seckel des Heiligtums. Und das Silber von den Gemusterten der Gemeinde hundert Talente und tausend siebenhundert und fünf und siebzig Seckel, nach dem Seckel des Heiligtums. Ein halber Seckel auf den Kopf, die Hälfte eines Seckels, nach dem Seckel des Heiligtums, von jeglichem, der die Musterung durchging, von zwanzig Jahren und darüber, von sechsmalhundert und dreitausend fünfhundert und fünfzig Mann. Und man brauchte hundert Talente Silbers zum Gießen der Füße des Heiligtums und der Füße des Vorhangs, hundert Füße auf hundert Talente, einen Talent auf einen Fuß. Und aus den tausend siebenhundert fünf und siebzig Seckeln machte er die Nägel für die Säulen, und überzog ihre Köpfe, und machte daran Stäbe. Und das Kupfer der Gaben war siebzig Talente und zweitausend und vierhundert Seckel. Und er machte daraus die Füße der Türe des Versammlungszeltes und den Altar von Kupfer und das Netz von Kupfer an ihm und alle Geräte des Altars, und die Füße des Vorhofs ringsum und die Füße des Tores des Vorhofs und alle Pfähle der Wohnung und alle Pfähle des Vorhofs ringsum. Verfertigung der PriesterkleidungUnd aus dem blauen und roten Purpur und dem Karmesin machten sie die Amtskleider zum Dienste im Heiligtum, und machten die heiligen Kleider für Aaron, so wie Jahwe Mose'n geboten. Und er machte das Schulterkleid von Gold, blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus. Und sie schlugen die Goldbleche breit, und schnitten Fäden, um sie zu verarbeiten unter dem blauen und roten Purpur und dem Karmesin und dem Byssus mit Kunstweberarbeit. Schulterstücke machten sie daran, zusammengefügt; an seinen beiden Enden wurde es zusammengefügt; und seinen Anlegebund, der darüber war, an ihm war er von gleicher Arbeit, von Gold, blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus, so wie Jahwe Mose'n geboten. Und sie machten die Onychsteine, umgeben mit Fassungen von Gold, gestochen mit Siegelstecherei, nach den Namen der Söhne Israels. Und er setzte sie auf die Schulterstücke des Schulterkleides, als Steine des Gedächtnisses für die Söhne Israels, so wie Jahwe Mose'n geboten. Und er machte das Schildlein, von Kunstweberarbeit, wie die Arbeit des Schulterkleides, von Gold, blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus. Geviert war es; doppelt machten sie das Schildlein, eine Spanne seine Länge und eine Spanne seine Breite, doppelt. Und sie besetzten es mit vier Reihen Steinen: die Reihe des Karniols, des Topasen und des Smaragds die erste Reihe; und die zweite Reihe ein Karfunkel, ein Saphir und ein Diamant; und die dritte Reihe ein Opal, ein Achat und ein Amethyst; und die vierte Reihe ein Chrysolith, ein Onych und ein Jaspis; gefaßt mit Gold in ihrer Einsetzung. Und die Steine waren nach den Namen der Söhne Israels zwölf, nach ihren Namen; wie Siegel gestochen, ein jeglicher nach seinem Namen, nach den zwölf Stämmen. Und sie machten an das Schildlein schnurähnliche Ketten, geflochtener Arbeit, von reinem Golde. Und sie machten zwei Fassungen von Gold und zwei Ringe von Gold, und setzten die zwei Ringe an die beiden Ende des Schildleins. Und sie taten die zwei goldenen Geflechte in die beiden Ringe an den Enden des Schildleins. Und die beiden anderen Enden der beiden Geflechte taten sie an die beiden Fassungen, und setzten sie an die Schulterstücke des Schulterkleides vorn hin. Und sie machten zwei Ringe von Gold, und setzten sie an die beiden Enden des Schildleins an seinen Rand, gegen das Schulterkleid zu einwärts. Und sie machten zwei Ringe von Gold, und setzten sie an die beiden Schulterstücke des Schulterkleides unten vorn hin, gerade bei seiner Zusammenfügung über dem Bunde. Und sie banden das Schildlein mit seinen Ringen an die Ringe des Schulterkleides mit Schnüren von blauem Purpur, daß es über dem Bunde des Schulterkleides war, und das Schildlein nicht wegrückte vom Schulterkleide, so wie Jahwe Mose'n geboten. Und er machte das Oberkleid unter dem Schulterkleide, von Weberarbeit, ganz von blauem Purpur, und eine Öffnung in der Mitte des Oberkleides, wie die Öffnung eines Panzers, eine Borde an seiner Öffnung ringsum: es sollte nicht zerreißen. Und sie machten an dem Saume des Rockes Granatäpfel von blauem und rotem Purpur und Karmesin, gezwirnt. Und sie machten Schellen von reinem Golde, und setzten die Schellen zwischen die Granatäpfel an den Saum des Oberkleides ringsum zwischen die Granatäpfel, eine Schelle und einen Granatapfel, eine Schelle und einen Granatapfel an den Saum des Oberkleides ringsum zum Dienste, so wie Jahwe Mose'n geboten. Und sie machten die Leibröcke von Byssus, von Weberarbeit, für Aaron und seine Söhne, und den Kopfbund von Byssus und den Schmuck der Mützen von Byssus, und die leinenen Beinkleider von gezwirntem Byssus, und den Gürtel von gezwirntem Byssus und blauem und rotem Purpur und Karmesin, von Buntwirkerarbeit, so wie Jahwe Mose'n geboten. Und sie machten das Blech, das heilige Abzeichen, von reinem Golde, und schrieben darauf mit Siegelstecherschrift Jahwe heilig. Und sie taten daran eine Schnur von blauem Purpur, um es an den Kopfbund zu tun, oberhalb, so wie Jahwe Mose'n geboten. Die ganze Arbeit ist vollendet und wird vor Mose gebrachtUnd so ward vollendet die ganze Arbeit der Wohnung des Versammlungszeltes, und die Söhne Israels machten es ganz so, wie Jahwe Mose'n geboten; also machten sie es. Und sie brachten die Wohnung zu Mose, das Zelt und all seine Geräte, seine Haken, seine Bretter, seine Riegel und seine Säulen und seine Füße; und die Decke von roten Widderfellen und die Decke von Seehundfellen, und den Vorhang; die Lade des Gesetzes und ihre Stangen, und den Deckel; den Tisch, all sein Geräte, und das Schaubrot; den Leuchter, den reinen, seine Lampen, die in Ordnung aufgesetzten Lampen, und all seine Geräte, und das Öl des Leuchters; und den goldenen Altar und das Salböl und das wohlriechende Rauchwerk und den Vorhang vor die Türe des Zeltes; den Altar von Kupfer und das Gitter von Kupfer daran, seine Stangen und all seine Geräte, das Becken und sein Gestell; die Umhänge des Vorhofs, seine Säulen und seine Füße, und den Vorhang vor das Tor des Vorhofs, seine Seile und seine Pfähle, und alle Geräte des Dienstes der Wohnung des Versammlungszeltes; die Amtskleider zum Dienste im Heiligtum, die heiligen Kleider für Aaron, den Priester, und die Kleider seiner Söhne zum Priestertum. Ganz so, wie Jahwe Mose'n geboten, also machten die Söhne Israels die ganze Arbeit. Und Mose sah das ganze Werk, und siehe, sie hatten es gemacht, so wie Jahwe geboten, also hatten sie es gemacht, und Mose segnete sie. Errichtung und Einweihung des VersammlungszeltesUnd Jahwe redete zu Mose, und sprach: Im ersten Mond am ersten Tage des Monden sollst du die Wohnung des Versammlungszeltes aufrichten. Und stelle hinein die Lade des Gesetzes, und hänge vor die Lade den Vorhang. Und tue den Tisch hinein, und lege zurecht das auf ihn zu legende, und tue den Leuchter hinein, und setze seine Lampen auf. Und stelle den Altar von Gold zum Rauchwerk vor die Lade des Gesetzes, und hänge den Vorhang auf in der Türe der Wohnung. Und stelle den Brandopferaltar vor die Türe der Wohnung des Versammlungszeltes. Und stelle das Becken zwischen das Versammlungszelt und zwischen den Altar, und tue Wasser darein. Und richte den Vorhof auf ringsum, und hänge den Vorhang auf im Tore des Vorhofs. Und nimm das Salböl, und salbe die Wohnung und alles, was darin ist, und heilige sie und alle ihre Geräte, daß sie heilig sei. Und salbe den Brandopferaltar und alle seine Geräte, und heilige den Altar, daß der Altar hochheilig sei. Und salbe das Becken und sein Gestell, und heilige es. Und führe Aaron herzu und seine Söhne an die Türe des Versammlungszeltes, und wasche sie mit Wasser. Und bekleide Aaron mit den heiligen Kleidern, und salbe ihn, und heilige ihn, daß er mir Priester sei. Und seine Söhne führe herzu, und bekleide sie mit den Leibröcken, und salbe sie, so wie du ihren Vater gesalbt, daß sie mir Priester seien, und ihre Salbung ihnen gelte zum ewigen Priestertum auf ihre künftigen Geschlechter hin. Und Mose tat es; ganz so, wie Jahwe ihm geboten, also tat er. Und es geschah im ersten Mond im zweiten Jahre am ersten des Monden, da ward aufgerichtet die Wohnung. Und Mose richtete die Wohnung auf, und setzte ihre Füße, und stellte ihre Bretter, und tat ihre Riegel an, und richtete ihre Säulen auf. Und er spannte das Zelt über die Wohnung, und breitete die Decke des Zeltes darüber oben hin, so wie Jahwe Mose'n geboten. Und er nahm und tat das Gesetz in die Lade, und steckte die Stangen an die Lade, und tat den Deckel auf die Lade oben darauf. Und er brachte die Lade in die Wohnung, und hängte den Vorhang auf, und bedeckte die Lade des Gesetzes, so wie Jahwe Mose'n geboten. Und er stellte den Tisch in das Versammlungszelt an die Seite der Wohnung gegen Norden, außerhalb des Vorhangs, und legte darauf zu recht eine Lage Brot vor Jahwe, so wie Jahwe Mose'n geboten. Und er stellte den Leuchter in das Versammlungszelt dem Tische gegenüber, an die Seite der Wohnung gegen Mittag. Und er setzte die Lampen auf vor Jahwe, so wie Jahwe Mose'n geboten. Und er stellte den Altar von Gold in das Versammlungszelt vor den Vorhang, und räucherte darauf mit wohlriechendem Rauchwerk, so wie Jahwe Mose'n geboten. Und er hängte den Vorhang auf in der Türe der Wohnung. Und den Brandopferaltar stellte er vor die Türe der Wohnung des Versammlungszeltes, und opferte darauf Brandopfer und Speisopfer, so wie Jahwe Mose'n geboten. Und er stellte das Becken zwischen das Versammlungszelt und den Altar, und tat darein Wasser zum Waschen. Und es wuschen sich daraus Mose und Aaron und seine Söhne ihre Hände und ihre Füße; wenn sie eingingen zum Versammlungszelt, und wenn sie nahten zum Altar, wuschen sie sich, so wie Jahwe Mose'n geboten. Und er richtete den Vorhof auf rings um die Wohnung und um den Altar, und hängte den Vorhang auf im Tore des Vorhofs, und so vollendete Mose das Werk. Da bedeckte die Wolke das Versammlungszelt, und die Herrlichkeit Jahwes erfüllte die Wohnung. Und Mose konnte nicht in das Versammlungszelt gehen, denn es ruhte auf ihm die Wolke, und die Herrlichkeit Jahwes erfüllte die Wohnung. Und wenn sich die Wolke erhob von der Wohnung, so brachen die Söhne Israels auf, auf all ihren Zügen. Und wenn die Wolke sich nicht erhob, so brachen sie nicht auf, bis daß sie sich erhob. Denn die Wolke Jahwes war auf der Wohnung des Tages, und Feuer war in ihr des Nachts, vor den Augen des ganzen Hauses Israel, auf all ihren Zügen. Gesetze von den verschiedenen Opfern, als Brand-, Speis-, Dank-, Sünd- und SchuldopferUnd Jahwe rief Mose, und redete zu ihm aus dem Versammlungszelte, und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich zu ihnen: So jemand will von euch dem Jahwe eine Opfergabe bringen, so sollt ihr vom Vieh, vom Rind- und Kleinvieh, eure Opfergabe bringen. Wenn ein Brandopfer seine Opfergabe ist vom Rindvieh, so soll er ein Männchen, fehllos, bringen; an die Türe des Versammlungszeltes soll er's bringen zum Wohlgefallen für ihn vor Jahwe. Und er lege seine Hand auf das Haupt des Brandopfers, daß es wohlgefällig für ihn sei, ihn zu versöhnen. Und er schlachte das junge Vieh vor Jahwe, und die Söhne Aarons, die Priester, sollen das Blut herzubringen, und das Blut sprengen auf den Altar ringsum, der vor der Türe des Versammlungszeltes steht. Und er ziehe das Brandopfer ab, und zerstücke es in seine Stücke. Und die Söhne Aarons, des Priesters, sollen Feuer auf den Altar tun, und Holz legen aufs Feuer. Und die Söhne Aarons, die Priester, sollen die Stücke, den Kopf und das Fett, auf das Holz legen, über dem Feuer auf dem Altar. Und den Bauch und die Beine soll er abwaschen mit Wasser, und der Priester soll das Ganze anzünden auf dem Altar, als Brandopfer, als Feuerung lieblichen Geruchs für Jahwe. Und wenn vom Kleinvieh seine Opfergabe ist, von den Schafen oder den Ziegen, ein Brandopfer, so soll er ein Männchen, fehllos, bringen. Und er schlachte es an der Seite des Altars gegen Mitternacht vor Jahwe, und die Söhne Aarons, die Priester, sollen sein Blut auf den Altar sprengen ringsum. Und er zerstücke es in seine Stücke und seinen Kopf und sein Fett, und der Priester lege sie auf das Holz über dem Feuer auf dem Altar. Und den Bauch und die Beine soll er abwaschen mit Wasser, und der Priester soll das Ganze darbringen und anzünden auf dem Altar; ein Brandopfer ist's, eine Feuerung lieblichen Geruchs für Jahwe. Und wenn von den Vögeln ein Brandopfer seine Opfergabe ist für Jahwe, so bringe er von den Turteltauben oder von den jungen Tauben seine Opfergabe. Und der Priester bringe sie zum Altar, und knicke ihren Kopf ab, und zünde sie an auf dem Altar, und ihr Blut laufe aus an der Wand des Altars. Und er sondere ihren Kropf mit seinem Unrat ab, und werfe ihn neben den Altar gegen Morgen, an den Aschenort. Und er reiße sie ein an den Flügeln, breche sie nicht ab, und der Priester zünde sie an auf dem Altar auf dem Holze über dem Feuer: ein Brandopfer ist's, eine Feuerung lieblichen Geruchs für Jahwe. Und so jemand will dem Jahwe die Opfergabe eines Speisopfers bringen, so soll seine Opfergabe Weißmehl sein; und er gieße darauf Öl, und tue darauf Weihrauch. Und er bringe es zu den Söhnen Aarons, den Priestern, und der Priester nehme davon eine Handvoll von dem Mehle und von dem Öle, nebst allem Weihrauch, und zünde das Opferteil an auf dem Altar, als Feuerung lieblichen Geruchs für Jahwe. Und das Übrige vom Speisopfer soll Aaron und seinen Söhnen gehören, als das Hochheilige von den Feuerungen Jahwes. Und so du willst die Opfergabe eines Speisopfers bringen, etwas im Ofen Gebackenes, so seien es Weißmehlkuchen, ungesäuert, begossen mit Öl, und ungesäuerte Fladen, gesalbt mit Öl. Und wenn deine Opfergabe ein Speisopfer auf der Pfanne ist, so soll es Weißmehl, begossen mit Öl, ungesäuert sein. Zerstücke es in Stücke, und gieße darauf Öl: Ein Speisopfer ist's. Und wenn ein Speisopfer vom Rost deine Opfergabe, so soll es von Weißmehl mit Öl bereitet werden. Und bringe das Speisopfer, was davon bereitet ist, dem Jahwe dar; und man bringe es vor den Priester, und der trete damit zum Altar. Und der Priester nehme von dem Speisopfer das Opferteil, und zünde es an auf dem Altar, als Feuerung lieblichen Geruchs für Jahwe. Und das Übrige von dein Speisopfer soll Aaron und seinen Söhnen gehören, als das Hochheilige von den Feuerungen Jahwes. Kein Speisopfer, das ihr wollt dem Jahwe darbringen, soll gesäuert gemacht sein; denn weder von Sauerteig, noch Honig sollt ihr eine Feurung dem Jahwe anzünden. Als Erstlingsopfer dürft ihr sie dem Jahwe darbringen; aber auf den Altar sollen sie nicht kommen zum lieblichen Geruch. Und all deine Speisopfer sollst du mit Salz salzen, und sollst das Bundessalz deines Gottes nicht fehlen lassen an deinem Speisopfer; bei all deinen Opfergaben sollst du Salz darbringen. Und wenn du willst ein Speisopfer von den ersten Früchten dem Jahwe bringen, so sollst du Ähren, am Feuer geröstet, zerstoßene Körner, bringen, als Speisopfer von deinen ersten Früchten. Und tue Öl darauf, und streue darauf Weihrauch: Ein Speisopfer ist's. Und der Priester zünde das Opferteil von den zerstoßenen Körnern und von dem Öle nebst allem Weihrauch an, als Feuerung dem Jahwe. Und wenn seine Opfergabe ein Dankopfer ist, wenn er es von den Rindern bringt, es sei Männchen oder Weibchen; so soll er es fehllos bringen vor Jahwe. Und er lege seine Hand auf das Haupt seines Opfers, und schlachte es vor der Türe des Versammlungszeltes, und die Söhne Aarons, die Priester, sollen das Blut sprengen auf den Altar ringsum. Und er bringe von dem Dankopfer dem Jahwe eine Feuerung dar, das Fett, das die Eingeweide deckt, und alles Fett an den Eingeweiden, und die beiden Nieren und das Fett an ihnen, an den Lenden, und das Netz an der Leber; bei den Nieren soll er es wegschneiden. Und die Söhne Aarons sollen es anzünden aus dem Altar, auf dem Brandopfer, auf dem Holz über dem Feuer, als Feuerung lieblichen Geruchs vor Jahwe. Und wenn vom Kleinvieh seine Opfergabe zum Dankopfer ist, Männchen oder Weibchen, so soll er es fehllos bringen. Wenn er ein Schaf darbringt als Opfergabe, so bringe er es dar vor Jahwe, und lege seine Hand auf das Haupt seines Opfers, und schlachte es vor dem Versammlungszelte, und die Söhne Aarons sollen sein Blut sprengen auf den Altar ringsum. Und er bringe von dem Dankopfer eine Feuerung dem Jahwe dar, sein Fett, den ganzen Fettschwanz, gleich beim Rückgrad soll er ihn wegschneiden, und das Fett, das die Eingeweide deckt, und alles Fett an den Eingeweiden, und die beiden Nieren und das Fett an ihnen, an den Lenden, und das Netz an der Leber; bei den Nieren soll er es wegschneiden Und der Priester soll es anzünden auf dem Altar, als Feuerungsspeise für Jahwe. Und wenn eine Ziege seine Opfergabe ist, so bringe er sie dar vor Jahwe, und lege seine Hand auf ihr Haupt, und schlachte sie vor dem Versammlungszelte, und die Söhne Aarons sollen ihr Blut sprengen auf den Altar ringsum. Und er bringe davon seine Opfergabe dar, eine Feuerung dem Jahwe, das Fett, das die Eingeweide deckt, und alles Fett an den Eingeweiden und die beiden Nieren und das Fett an ihnen, an den Lenden, und das Netz an der Leber; bei den Nieren soll er es wegschneiden. Und der Priester soll es anzünden auf dem Altar, als Feuerungsspeise, zum lieblichen Geruch alles Fett für Jahwe. Eine ewige Satzung auf eure künftigen Geschlechter hin in all euren Wohnungen: Kein Fett noch Blut sollt ihr essen. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich: So Jemand sündigt aus Versehen gegen irgend eines der Verbote Jahwes, welche nicht getan werden sollen, und irgend eines davon tut; wenn der gesalbte Priester sündigt zur Schuld des Volkes; so bringe er für seine Sünde, die er begangen, einen jungen Stier, fehllos, dem Jahwe dar zum Sündopfer. Und er bringe den Stier an die Türe des Versammlungszeltes vor Jahwe, und lege seine Hand auf das Haupt des Stieres, und schlachte den Stier vor Jahwe. Und der gesalbte Priester nehme vom Blute des Stieres, und bringe es in das Versammlungszelt, und der Priester tauche seinen Finger in das Blut, und sprenge damit sieben Mal vor Jahwe gegen den Vorhang des Allerheiligsten. Und der Priester streiche von dem Blute an die Hörner des Altars des wohlriechenden Rauchwerks vor Jahwe im Versammlungszelte, und alles (übrige) Blut des Stieres gieße er an den Boden des Brandopferaltars, der vor der Türe des Versammlungszeltes steht. Und alles Fett vom Stiere des Sündopfers soll er von ihm nehmen das Fett, das die Eingeweide deckt, und alles Fett an den Eingeweiden und die beiden Nieren und das Fett an ihnen, an den Lenden, und das Netz an der Leber; bei den Nieren soll er es wegschneiden, so wie es genommen wird vom Stiere des Dankopfers, und der Priester soll es anzünden auf dem Brandopferaltar. Und das Fell des Stieres und all sein Fleisch mit seinem Kopfe und seinen Beinen und sein Eingeweide und seinen Mist, den ganzen Stier soll er hinaustragen vor das Lager an einen reinen Ort, wo die Asche hingeschüttet wird, und soll ihn verbrennen auf Holz mit Feuer; an dem Ort, wo die Asche hingeschüttet wird, soll er verbrannt werden. Und wenn die ganze Gemeinde Israels ein Versehen begeht, und die Sache verborgen ist vor den Augen des Volkes, und sie irgend eines tun von den Verboten Jahwes, welche nicht getan werden sollen, und sich verschulden; und die Sünde wird bekannt, womit sie sich versündigt haben: so bringe das Volk einen jungen Stier dar zum Sündopfer, und bringe ihn vor das Versammlungszelt. Und die Ältesten der Gemeinde sollen ihre Hände auf das Haupt des Stieres legen vor Jahwe, und man soll den Stier schlachten vor Jahwe. Und der gesalbte Priester bringe vom Blute des Stieres in das Versammlungszelt, und der Priester tauche seine Finger in das Blut, und sprenge sieben Mal vor Jahwe gegen den Vorhang. Und von dem Blute soll er an die Hörner des Altars streichen vor Jahwe im Versammlungszelt, und alles (übrige) Blut soll er an den Boden des Brandopferaltars gießen, welcher vor der Türe des Versammlungszeltes steht. Und alles Fett soll er davon nehmen, und es anzünden auf dem Altar. Und er soll mit dem Stiere tun, so wie er tut mit dem Stiere des Sündopfers, also soll er damit tun; und so soll sie der Priester versöhnen, daß ihnen vergeben werde. Und er soll den Stier hinaustragen vor das Lager, und ihn verbrennen, so wie er verbrannt den vorigen Stier; das Sündopfer der Gemeinde ist's. So ein Fürst sündigt, und eines von allen Verboten Jahwes, seines Gottes, tut, die nicht getan werden sollen, aus Versehen, und sich verschuldet; wenn aber seine Sünde ihm bekannt wird, womit er sich versündigt hat: so bringe er seine Opfergabe, einen Ziegenbock, fehllos. Und er lege seine Hand auf das Haupt des Bockes, und schlachte ihn an dem Orte, wo man das Brandopfer schlachtet vor Jahwe; ein Sündopfer ist's. Und der Priester nehme von dem Blute des Sündopfers mit seinem Finger, und streiche es auf die Hörner des Brandopferaltars, und sein übriges Blut soll er an den Boden des Brandopferaltars gießen. Und all sein Fett soll er anzünden auf dem Altar, wie das Fett des Dankopfers; und so soll ihn der Priester versöhnen wegen seiner Sünde, daß ihm vergeben werde. Und wenn jemand sündigt aus Versehen vom gemeinen Volke, indem er eines von den Verboten Jahwes tut, die nicht getan werden sollen, und sich verschuldet; wenn aber seine Sünde ihm bekannt wird, womit er sich versündigt hat; so bringe er seine Opfergabe, eine fehllose Ziege, für die Sünde, die er begangen. Und er lege seine Hand auf das Haupt des Sündopfers, und schlachte das Sündopfer an dem Orte der Brandopfer. Und der Priester nehme von dem Blute mit seinem Finger, und streiche es auf die Hörner des Brandopferaltars, und all sein übriges Blut soll er an den Boden des Altars gießen. Und all sein Fett soll er absondern, so wie das Fett vom Dankopfer abgesondert wird, und der Priester soll es anzünden auf dem Altar zum lieblichen Geruch für Jahwe; und so soll ihn der Priester versöhnen, daß ihm vergeben werde. Und wenn er ein Schaf bringt als Opfergabe zum Sündopfer, so soll er ein Weibchen, fehllos, bringen. Und er lege die Hand auf das Haupt des Sündopfers, und schlachte es zum Sündopfer, an dem Orte, wo man die Brandopfer schlachtet. Und der Priester nehme vom Blute des Sündopfers mit seinem Finger, und streiche es auf die Hörner des Brandopferaltars, und all sein (übriges) Blut soll er an den Boden des Altars gießen. Und all sein Fett soll er absondern, so wie das Fett des Schafes zum Dankopfer abgesondert wird, und der Priester soll es anzünden auf dem Altar, zur Feuerung Jahwes; und so soll ihn der Priester versöhnen wegen seiner Sünde, die er begangen, daß ihm vergeben werde. Und so jemand sündigt, und hört die Beeidigung, und ist Zeuge, sei es, daß er es gesehen, oder sonst es weiß; wenn er es nicht anzeigt, und trägt seine Schuld; oder wenn jemand irgend etwas Unreines anrührt, es sei das Aas eines unreinen Wildes, oder das Aas eines unreinen Viehes, oder das Aas eines unreinen Gewürmes, und es ist ihm verborgen, und er ist unrein und verschuldet; oder wenn er die Unreinigkeit eines Menschen anrührt, irgend eine Unreinigkeit, durch welche er verunreinigt ist, und es ist ihm verborgen, und er wird's inne, und ist verschuldet; oder wenn jemand schwört, indem er den Schwur unbedacht über die Lippen fahren läßt, Böses oder Gutes zu tun, was irgend ein Mensch unbedacht schwören kann, und es ist ihm verborgen und er wird's inne, und ist verschuldet durch etwas dergleichen; wenn er also verschuldet ist durch etwas dergleichen: so bekenne er, womit er sich versündigt hat, und bringe sein Schuldopfer dem Jahwe für seine Sünde, die er begangen, ein Weibchen vom Kleinvieh, ein Schaf oder eine Ziege, zum Sündopfer, daß ihn der Priester versöhne wegen seiner Sünde. Und wenn sein Vermögen nicht hinreicht zu einem Schafe, so bringe er für seine Schuld, die er begangen, zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben dem Jahwe, eine zum Sündopfer, und eine zum Brandopfer. Und er bringe sie zum Priester, und er bringe die zum Sündopfer bestimmte, die erste, dar, und knicke ihren Kopf ab hinter dem Genicke, breche ihn aber nicht ab. Und er sprenge von dem Blute des Sündopfers an die Wand des Altars, und das übrige vom Blute soll auslaufen an den Boden des Altars: ein Sündopfer ist's. Und die andere soll er zum Brandopfer opfern, nachdem Gebrauche; und so soll ihn der Priester versöhnen wegen seiner Sünde, die er begangen, daß ihm vergeben werde. Und wenn sein Vermögen nicht hinreicht zu zwei Turteltauben, oder zwei junge Tauben, so bringe er zur Opfergabe für seine Sünde das Zehntel eines Epha Weißmehl zum Sündopfer; er soll kein Öl darauf tun, und keinen Weihrauch darauf streuen; denn ein Sündopfer ist's. Und er bringe es zum Priester, und der Priester nehme eine Handvoll davon, das Opferteil, und zünde es an auf dem Altar, zur Feuerung Jahwes: ein Sündopfer ist's. Und so soll ihn der Priester versöhnen wegen seiner Sünde, die er begangen durch irgend etwas dergleichen, daß ihm vergeben werde; und es soll dem Priester gehören, wie das Speisopfer. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: So jemand sich vergeht, und sündigt aus Versehen an dem Geheiligten Jahwes: so bringe er sein Schuldopfer dem Jahwe, einen Widder, fehllos, von den Schafen, nach deiner Schätzung, nach Seckeln Silbers, nach dem Seckel des Heiligtums, zum Schuldopfer. Und was er gesündigt an dem Geheiligten, soll er erstatten, und das Fünftel dazu legen; und soll es dem Priester geben, und der Priester soll ihn versöhnen mit dem Widder des Schuldopfers, daß ihm vergeben werde. Und wenn jemand sündigt, und irgend eines von den Verboten Jahwes tut, welche nicht getan werden sollen, und weiß es nicht, und verschuldet sich, und trägt sein Vergehen: so bringe er einen Widder, fehllos, von den Schafen, nach deiner Schätzung, als Schuldopfer, zu dem Priester, und der Priester soll ihn versöhnen wegen seines Versehens, das er begangen, und das er nicht gewußt, daß ihm vergeben werde. Ein Schuldopfer ist's; verschuldet hat er sich gegen Jahwe. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: So jemand sündigt, und sich vergeht gegen Jahwe, und seinem Nebenmenschen etwas Anvertrautes oder eine Hinterlage ableugnet, oder was er entwendet, oder um was er seinen Nebenmenschen übervorteilt hat; oder wenn er etwas Verlornes gefunden, und es ableugnet, und einen falschen Eid schwört über irgend etwas, das ein Mensch tut, sich damit zu versündigen; wenn er so gesündigt, und sich verschuldet hat; so gebe er das Entwendete, das er entwendet, oder um was er übervorteilt hat, oder das Anvertraute, was man ihm anvertraut hat, oder das Verlorne, das er gefunden, zurück, oder was es auch sei, worüber er falsch geschworen, und erstatte es, die Summe selbst, und lege das Fünftel dazu; dem, welchem es gehört, soll er es geben am Tage seines Schuldopfers. Und sein Schuldopfer soll er dem Jahwe bringen, einen fehllosen Widder, von den Schafen, nach deiner Schätzung, als Schuldopfer, zu dem Priester. Und der Priester soll ihn versöhnen vor Jahwe, daß ihm vergeben werde wegen irgend etwas, das er getan, sich damit zu verschulden. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Gebeut Aaron und seinen Söhnen, und sprich: Das ist das Gesetz des Brandopfers. Es, das Brandopfer, soll auf der Brandstelle sein auf dem Altar die ganze Nacht bis zum Morgen, und das Feuer des Altars soll damit brennen. Und der Priester ziehe sein leinenes Kleid an, und seine leinenen Beinkleider ziehe er an über seine Scham, und tue die Asche weg, wozu das Feuer das Brandopfer verzehrt hat auf dem Altar, und schütte sie neben den Altar. Und er ziehe seine Kleider aus, und lege andere Kleider an, und trage die Asche hinaus vor das Lager an einen reinen Ort. Und das Feuer auf dem Altar soll damit brennen, nicht erlöschen; und es soll auf ihm der Priester Holz anzünden jeglichen Morgen, und darauf das Brandopfer legen, und darauf das Fett der Dankopfer anzünden. Ein beständiges Feuer soll auf dem Altar brennen, nicht erlöschen. Und das ist das Gesetz des Speisopfers. Es sollen es die Söhne Aarons darbringen vor Jahwe, vor den Altar. - - - Und das Übrige davon sollen Aaron und seine Söhne essen; ungesäuert soll es gegessen werden an heiligem Orte; im Vorhofe des Versammlungszeltes sollen sie es essen. Es soll nicht gesäuert gebacken werden; als ihren Teil habe ich es ihnen gegeben von meinen Feuerungen; hochheilig ist es, wie das Sündopfer und wie das Schuldopfer. Alles Männliche unter den Söhnen Aarons soll es essen: eine ewige Gebühr auf eure künftigen Geschlechter hin von den Feuerungen Jahwes; wer sie anrührt, soll heilig sein. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Das ist das Opfer Aarons und seiner Söhne, welches sie sollen dem Jahwe darbringen am Tage ihrer Salbung: das Zehntel eines Epha Weißmehl, beständiges Speisopfer, die Hälfte desselben am Morgen, und die Hälfte am Abend. In der Pfanne, mit Öl, soll es bereitet sein; wohlgetränkt sollst du es darbringen; gebacken, als Speisopfer, in Stücken, sollst du es darbringen, als lieblichen Geruch für Jahwe. Und der Priester, der gesalbt ist an seiner Stelle unter seinen Söhnen, soll es bereiten, eine ewige Gebühr Jahwes; ganz soll es verbrannt werden. Und alles Speisopfer eines Priesters soll ganz verbrannt werden, man soll es nicht essen. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Rede zu Aaron und zu seinen Söhnen, und sprich: Das ist das Gesetz des Sündopfers. An dem Orte, wo das Brandopfer geschlachtet wird, soll das Sündopfer geschlachtet werden vor Jahwe; hochheilig ist es. Der Priester, der das Sündopfer tut, soll es essen; an heiligem Orte soll es gegessen werden, im Vorhofe des Versammlungszeltes. Wer das Fleisch davon anrührt, soll heilig sein: und wer von dem Blute auf das Kleid sprengt, der soll das, worauf er es gesprengt, waschen an heiligem Orte. Und das irdene Gefäß, darin es gekocht worden, soll zerbrochen werden; und wenn es in kupfernem Gefäß gekocht worden, so soll es gescheuert und gespült werden mit Wasser. Alles Männliche unter den Priestern soll es essen; hochheilig ist es. Und alles Sündopfer, von dessen Blut in das Versammlungszelt gebracht worden, um zu versöhnen, soll nicht im Heiligtum gegessen werden; mit Feuer soll es verbrannt werden. Und das ist das Gesetz vom Schuldopfer; hochheilig ist es. An dem Orte, wo man das Brandopfer schlachtet, soll man das Schuldopfer schlachten, und sein Blut soll man sprengen auf den Altar ringsum. Und all sein Fett soll man darbringen, den Fettschwanz und das Fett, welches die Eingeweide deckt, und die beiden Nieren und das Fett an ihnen, an den Lenden, und das Netz an der Leber; bei den Nieren soll man es wegschneiden. Und der Priester soll es anzünden auf dem Altar, als Feuerung für Jahwe; ein Schuldopfer ist's. Alles Männliche unter den Priestern soll es essen; an heiligem Orte soll es gegessen werden; hochheilig ist es. Wie das Sündopfer, also das Schuldopfer, Ein Gesetz ist beiden; dem Priester, der damit versöhnt, ihm soll es gehören. Und dem Priester, der das Brandopfer von jemand darbringt, ihm soll das Fell des Brandopfers, das er dargebracht, gehören. Und alles Speisopfer, das gebacken wird im Ofen, und alles bereitete auf dem Rost und in der Pfanne soll dem Priester, der es darbringt, gehören. Und alles Speisopfer, begossen mit Öl und trocken, soll allen Söhnen Aarons gehören, einem, wie dem anderen. Und das ist das Gesetz vom Dankopfer, das man dem Jahwe darbringt. Wenn man es zum Lobe darbringt, so bringe man zum Lobopfer dar ungesäuerte Kuchen, begossen mit Öl, und ungesäuerte Fladen, gesalbt mit Öl, und Weißmehl, getränkt, Kuchen, begossen mit Öl. Zu den Kuchen soll man gesäuertes Brot als Opfergabe darbringen, zum Lob- und Dankopfer. Und man soll Einen von der ganzen Opfergabe darbringen, als Hebe für Jahwe; dem Priester, der das Blut des Dankopfers sprengt, soll es gehören. Und das Fleisch des Lob- und Dankopfers soll am Tage seiner Darbringung gegessen werden; man soll davon nichts aufheben bis an den Morgen. Und ist das Opfer seiner Gabe ein Gelübde oder etwas Freiwilliges, so soll es am Tage, da er sein Opfer darbringt, gegessen werden, und am anderen Morgen soll das davon Übergebliebene gegessen werden. Und was übergeblieben vom Fleische des Opfers, das soll am dritten Tage mit Feuer verbrannt werden: Und wenn vom Fleische des Dankopfers gegessen wird am dritten Tage, so wird es nicht wohlgefällig sein; wer es geopfert, dem wird es nicht zugerechnet werden, ein Greuel wird's sein; und die Seele, die davon ißt, trägt ihre Schuld. Und das Fleisch, das von etwas Unreinem berührt wird, soll nicht gegessen werden; mit Feuer soll es verbrannt werden. Und das Fleisch kann jeglicher Reine essen. Aber die Seele, die Fleisch ißt vom Dankopfer Jahwes, während Unreinigkeit an ihr ist, sie werde ausgerottet selbige Seele aus ihrem Volke. Und so eine Seele irgend etwas Unreines anrührt, Unreinigkeit des Menschen oder ein unreines Vieh oder irgend einen unreinen Greuel, und ißt von dem Fleische des Dankopfers Jahwes; es werde ausgerottet selbige Seele aus ihrem Volke. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich: Kein Fett von Stieren und Schafen und Ziegen sollt ihr essen. Und Fett von gefallenen und Fett von zerrissenen Tieren kann genutzt werden zu allerlei Gebrauch, aber essen sollt ihr es nicht; denn wer Fett ißt vom Vieh, wovon man darbringt Feuerung für Jahwe, es werde ausgerottet die Seele, die gegessen, aus ihrem Volke. Und kein Blut sollt ihr essen in all euren Wohnungen, weder von Vogel noch von Vieh. Jegliche Seele, die Blut ißt, es werde ausgerottet selbige Seele aus ihrem Volke. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach; Rede zu den Söhnen Israels, und sprich: Wer sein Dankopfer dem Jahwe darbringt, der soll seine Opfergabe dem Jahwe darbringen von seinem Dankopfer. Mit seinen Händen soll er die Feuerung Jahwes darbringen, das Fett nebst der Brust soll er bringen, die Brust, daß sie gewebt werde als Webe vor Jahwe. Und der Priester zünde das Fett an auf dem Altar, und die Brust gehöre dem Aaron und seinen Söhnen. Und die rechte Keule sollt ihr als Hebe dem Priester geben von den Dankopfern. Wer das Blut des Dankopfers und das Fett darbringt von den Söhnen Aarons, dem soll die rechte Brust gehören als sein Teil. Denn die Brust der Webe und die Keule der Hebe nehme ich von den Söhnen Israels von den Dankopfern, und gebe sie dem Aaron und seinen Söhnen, als ewige Gebühr von den Söhnen Israels. Das ist der Anteil Aarons und seiner Söhne an den Feuerungen Jahwes bestimmt am Tage, da sie hinzugeführt wurden, Priester Jahwes zu sein, welchen Jahwe geboten ihnen zu geben, am Tage als sie gesalbt wurden, von den Söhnen Israels; eine ewige Gebühr auf ihre künftigen Geschlechter hin. Das ist das Gesetz vom Brandopfer, vom Speisopfer und vom Sündopfer und vom Schuldopfer und vom Einsetzungsopfer und vom Dankopfer, welches Jahwe Mose'n geboten auf dem Berge Sinai, da er ihm das Gebot gab an die Söhne Israels ihre Opfergaben dem Jahwe darzubringen in der Wüste Sinai. Einweihung Aarons und seiner Söhne; erste Opfer AaronsUnd Jahwe redete zu Mose, und sprach: Nimm Aaron und seine Söhne mit ihm, und die Kleider und das Salböl und den Stier zum Sündopfer und die zwei Widder und den Korb des Ungesäuerten, und versammle die ganze Gemeinde an die Türe des Versammlungszeltes. Und Mose tat, so wie ihm Jahwe geboten; und es versammelte sich die Gemeinde an die Türe des Versammlungszeltes. Da sprach Mose zur Gemeinde: Das ist's, was Jahwe geboten zu tun. Und Mose führte Aaron und seine Söhne hinzu, und wusch sie mit Wasser. Und er legte ihm den Leibrock an, und umgürtete ihn mit dem Gürtel, und bekleidete ihn mit dem Oberkleide, und legte ihm das Schulterkleid an, und umgürtete ihn mit dem Bunde des Schulterkleides, und zog ihn damit an. Und er legte ihm das Schildlein an, und tat auf das Schildlein das Licht und die Wahrheit. Und er setzte den Kopfbund auf sein Haupt, und tat an den Kopfbund vorn hin das goldene Blech, das heilige Abzeichen, so wie Jahwe Mose'n geboten. Und Mose nahm das Salböl, und salbte die Wohnung und alles was darin war, und heiligte sie. Und er spritzte davon auf den Altar sieben Mal, und salbte den Altar und all seine Geräte und das Becken und sein Gestell, sie zu heiligen. Und er goß von dem Salböl auf das Haupt Aarons, und salbte und heiligte ihn. Und Mose führte die Söhne Aarons hinzu, und bekleidete sie mit den Leibröcken, und umgürtete sie mit dem Gürtel, und band ihnen Mützen um, so wie Jahwe Mose'n geboten. Und er brachte herbei den Stier des Sündopfers, und es legten Aaron und seine Söhne ihre Hände auf das Haupt des Stieres des Sündopfers. Und Mose schlachtete ihn, und nahm das Blut, und strich es an die Hörner des Altars ringsum mit seinem Finger, und entsündigte den Altar, und das (übrige) Blut goß er an den Boden des Altars, und heiligte und versöhnte ihn. Und er nahm alles Fett am Eingeweide, und das Netz der Leber und die beiden Nieren und ihr Fett, und zündete es an auf dem Altar. Und den Stier und sein Fell und sein Fleisch und seinen Mist verbrannte er mit Feuer außerhalb des Lagers, so wie Jahwe Mose'n geboten. Und er brachte dar den Widder des Brandopfers, und es legten Aaron und seine Söhne ihre Hände auf das Haupt des Widders. Und Mose schlachtete ihn, und sprengte das Blut auf den Altar ringsum. Und den Widder zerstückte er in seine Stücke, und Mose zündete das Haupt und die Stücke und das Fett an. Und die Eingeweide und die Beine wusch er mit Wasser, und Mose zündete den ganzen Widder an auf dem Altar, als Brandopfer, zum lieblichen Geruch, als Feuerung Jahwes, so wie Jahwe Mose'n geboten. Und er brachte dar den zweiten Widder, den Widder der Einsetzung, und es legten Aaron und seine Söhne ihre Hände auf das Haupt des Widders. Und Mose schlachtete ihn, und nahm von seinem Blute, und strich es an das rechte Ohrläppchen Aarons und an seinen rechten Daumen und an seinen rechten großen Fußzehen. Und er führte die Söhne Aarons hinzu, und Mose strich von dem Blute an ihr rechtes Ohrläppchen und an ihren rechten Daumen und an ihren rechten großen Fußzehen, und Mose sprengete das (übrige) Blut auf den Altar ringsum. Und er nahm das Fett und den Fettschwanz und alles Fett an den Eingeweiden und das Netz der Leber und die beiden Nieren und ihr Fett und die rechte Keule; und aus dem Korbe des Ungesäuerten, der vor Jahwe stand, nahm er einen ungesäuerten Kuchen und einen Brotkuchen mit Öl und einen Fladen, und legte sie auf die Fettstücke und auf die rechte Keule, und legte das alles in die Hände Aarons und in die Hände seiner Söhne, und webete es als Webe vor Jahwe. Und Mose nahm es wieder von ihren Händen, und zündete es an auf dem Altar auf dem Brandopfer, als Einsetzungsopfer zum lieblichen Geruch, als Feuerung für Jahwe. Und Mose nahm die Brust, und webte sie als Webe vor Jahwe, von dem Einsetzungswidder; Mose'n gehörte sie als sein Teil, so wie Jahwe Mose'n geboten. Und Mose nahm von dem Salböl und von dem Blute auf dem Altar, und spritzte es auf Aaron und seine Kleider und auf seine Söhne und die Kleider seiner Söhne, und heiligte so Aaron und seine Kleider und seine Söhne und die Kleider seiner Söhne mit ihm. Und Mose sprach zu Aaron und zu seinen Söhnen: Kocht das Fleisch vor der Türe des Versammlungszeltes, und eßt es daselbst, und das Brot, das im Einsetzungskorbe ist, so wie ich es geboten, und gesprochen: Aaron und seine Söhne sollen es essen. Und das Übergebliebene vom Fleische und vom Brote sollt ihr mit Feuer verbrennen. Und von der Türe des Versammlungszeltes sollt ihr nicht weggehen sieben Tage, bis daß die Tage der Einsetzung voll sind; denn sieben Tage sollt ihr eingesetzt werden. So wie man an diesem Tage getan, hat Jahwe geboten zu tun, euch zu versöhnen. Und vor der Türe des Versammlungszeltes sollt ihr bleiben Tag und Nacht sieben Tage, und sollt beobachten, was gegen Jahwe zu beobachten, daß ihr nicht sterbt; denn also ist mir geboten. Und Aaron und seine Söhne taten alles, was Jahwe geboten durch Mose. Und es geschah am achten Tage, da rief Mose Aaron und seine Söhne und die Ältesten Israels, und sprach zu Aaron: Nimm dir ein junges Kalb zum Sündopfer und einen Widder zum Brandopfer, beide fehllos, und bringe sie dar vor Jahwe. Und zu den Söhnen Israels sollst du reden, und sprechen: Nehmt einen Ziegenbock zum Sündopfer und ein Kalb und ein Lamm, beide jährig, fehllos, zum Brandopfer, und einen Ochsen und einen Widder zu Dankopfern, sie zu opfern vor Jahwe, und ein Speisopfer, begossen mit Öl; denn heute wird euch Jahwe erscheinen, Da brachten sie, was Mose geboten, zur Türe des Versammlungszeltes, und es nahte die ganze Gemeinde, und trat vor Jahwe. Und Mose sprach: Das ist's, was Jahwe geboten: Tut es, so wird euch erscheinen die Herrlichkeit Jahwes. Und Mose sprach zu Aaron: Tritt zum Altar, und verrichte dein Sündopfer und dein Brandopfer, und versöhne dich und das Volk, und verrichte das Opfer des Volkes, und versöhne sie, so wie Jahwe geboten. Da trat Aaron zum Altar, und schlachtete das Kalb des Sündopfers für sich. Und die Söhne Aarons brachten ihm das Blut dar, und er tauchte seinen Finger ins Blut, und strich es an die Hörner des Altars, und das übrige Blut goß er an den Boden des Altars. Uno das Fett und die Nieren und das Netz von der Leber vom Sündopfer zündete er an auf dem Altar, so wie Jahwe Mose'n geboten. Und das Fleisch und das Fell verbrannte er mit Feuer außerhalb des Lagers. Und er schlachtete das Brandopfer, und die Söhne Aarons langten ihm das Blut, und er sprengte es auf den Altar ringsum. Und das Brandopfer langten sie ihm in seinen Stücken und den Kopf, und er zündete es an auf dem Altar. Und er wusch die Eingeweide und die Beine, und zündete sie an auf dem Brandopfer auf dem Altar. Und er brachte das Opfer des Volkes dar, und nahm den Bock des Sündopfers für das Volk, und schlachtete ihn und opferte ihn als Sündopfer, wie das vorige. Und er brachte das Brandopfer dar, und verrichtete es nach dem Gebrauche. Und er brachte das Speisopfer dar, und nahm eine Handvoll davon, und zündete es an auf dem Altar, außer dem Brandopfer des Morgens. Und er schlachtete den Ochsen und den Widder, als Dankopfer für das Volk. Und die Söhne Aarons langten ihm das Blut, und er sprengte es auf den Altar ringsum, und die Fettstücke von dem Ochsen und von dem Widder, den Fettschwanz und das Fett, das die Eingeweide deckt, und die Nieren und das Netz der Leber, und sie legten die Fettstücke auf die Bruststücke, und er zündete sie an auf dem Altar. Und die Bruststücke und die rechte Keule webte Aaron als Webe vor Jahwe, so wie Mose geboten. Und Aaron erhob seine Hand gegen das Volk, und segnete es, und stieg herab, nachdem er das Sündopfer und das Brandopfer und das Dankopfer verrichtet. Und es ging Mose und Aaron in das Versammlungszelt, und sie gingen heraus, und segneten das Volk; da erschien die Herrlichkeit Jahwes dem ganzen Volke. Und es ging Feuer aus von Jahwe, und fraß auf dem Altar das Brandopfer und die Fettstücke, und das ganze Volk sah es, und sie jauchzten, und fielen auf ihr Antlitz. Nadabs und Adihu's Versündigung, und Verordnungen für die PriesterUnd die Söhne Aarons Nadab und Abihu nahmen ein jeglicher seine Rauchpfanne, und taten Feuer darein, und legten Rauchwerk darauf, und brachten fremdes Feuer vor Jahwe, das er ihnen nicht geboten. Da ging Feuer aus von Jahwe, und fraß sie, und sie starben vor Jahwe. Da sprach Mose zu Aaron: Das ist's, was Jahwe geredet und gesprochen: Unter denen, welche mir nahen, will ich mich heilig erweisen, und vor dem Angesicht des ganzen Volkes mich heilig erweisen. Und Aaron schwieg. Und Mose rief Misael und Elzaphan, die Söhne Usiels, des Vatersbruders Aarons, und sprach zu ihnen: Tretet hinzu, tragt eure Brüder aus dem Heiligtum hinweg hinaus vor das Lager. Und sie traten hinzu, und trugen sie hinweg in ihren Leibröcken hinaus vor das Lager, so wie Mose geboten. Und Mose sprach zu Aaron und zu Eleasar und Ithamar, seinen Söhnen: Eure Häupter sollt ihr nicht blößen, und eure Kleider nicht zerreißen, daß ihr nicht sterbt, und nicht ein Zorn komme über die ganze Gemeinde; aber eure Brüder, das ganze Haus Israels, mögen beweinen diesen Brand, welchen Jahwe getan. Und aus der Türe des Versammlungszeltes sollt ihr nicht gehen, daß ihr nicht sterbt; denn das Salböl Jahwes ist auf euch. Und sie taten nach dem Worte Mose's. Und Jahwe redete zu Aaron, und sprach: Wein und starkes Getränke sollst du nicht trinken, du und deine Söhne mit dir, wenn ihr ins Versammlungszelt eingeht, auf daß ihr nicht sterbt, eine ewige Satzung auf eure künftigen Geschlechter hin, und um zu unterscheiden zwischen dem Heiligen und Unheiligen, und zwischen dem Reinen und Unreinen, und die Söhne Israels zu lehren alle Gebote, welche Jahwe zu euch redet durch Mose. Und Mose redete zu Aaron und Eleasar und Ithamar, seinen Söhnen, den übergebliebenen: Nehmt das Speisopfer, das übergeblieben von den Feuerungen Jahwe's, und eßt es ungesäuert, neben dem Altar; denn hochheilig ist es. Und ihr sollt es essen an heiligem Orte; denn deine (Gebühr und die Gebühr deiner Söhne ist es von den Feuerungen Jahwe's, denn also ist mir geboten. Und die Brust der Webe und die Keule der Hebe sollt ihr essen an reinem Orte, du und deine Söhne und deine Töchter mit dir; denn als deine Gebühr und die Gebühr deiner Söhne werden sie gegeben von den Dankopfern der Söhne Israels. Die Keule der Hebe und die Brust der Webe sollen sie zu der Feuerung der Fettstücke bringen, sie zu weben als Webe vor Jahwe, und sie gehören dir und deinen Söhnen mit dir als ewige Gebühr, so wie Jahwe geboten. Und den Bock des Sündopfers suchte Mose, und siehe, er war verbrannt. Da zürnte er auf Eleasar und auf Ithamar, die Söhne Aarons, die übergebliebenen, und sprach: Warum habt ihr das Sündopfer nicht gegessen an heiligem Orte; denn hochheilig ist es, und dasselbe hat er euch gegeben, daß ihr die Schuld der Gemeinde tragt, und sie versöhnt vor Jahwe. Siehe, das Blut davon ist nicht hineingebracht in das Heiligtum, essen sollt ihr es an heiligem Orte, so wie mir geboten. Und Aaron redete zu Mose: Siehe, heute haben sie ihr Sündopfer und ihr Brandopfer dem Jahwe dargebracht, und es ist mir solches begegnet; äße ich nun das Sündopfer heute, könnte es dem Jahwe gefallen? Und als das Mose hörte, ließ er es sich gefallen. Reine und unreine TiereUnd Jahwe redete zu Mose und zu Aaron, und sprach zu ihnen: Redet zu den Söhnen Israels, und sprecht: Das sind die Tiere, die ihr essen sollt von allen Tieren auf der Erde. Alles, was gespaltene Klauen hat, ganz durchgespaltene Klauen, und wiederkäuet unter den Tieren, das sollt ihr essen. Nur diese sollt ihr nicht essen von den wiederkäuenden und vor denen mit gespaltenen Klauen: Das Kamel, denn es wiederkäuet, aber es hat keine gespaltenen Klauen, unrein sei es euch; und die Bergmaus, denn sie wiederkäuet, aber sie hat keine gespaltenen Klauen, unrein sei sie euch; und den Hasen, denn er wiederkäuet, aber er hat keine gespaltenen Klauen unrein sei er euch; und das Schwein denn es hat gespaltene Klauen, und gar, durchgespaltene Klauen, aber es wiederkäuet nicht, unrein sei es euch. Von ihren Fleische sollt ihr nicht essen, und ihr Aas nicht anrühren; unrein seien sie euch. Diese sollt ihr essen von allem, was im Wasser ist: Alles was Floßfedern und Schuppen hat im Wasser, im Meer und in Bächen, das sollt ihr essen. Wer alles, was Keine Floßfedern und Schuppen hat im Meer und in Bächen, von allem, was im Wasser wimmelt, von allem Lebendigen im Wasser, ein Abscheu sei es euch. Ein Abscheu sollen sie ach sein, von ihrem Fleische sollt ihr licht essen, und ihr Aas sollt ihr verabscheuen. Alles, was nicht Floßfedern und Schuppen hat im Wasser, ein Abscheu sei es euch. Und diese sollt ihr verabscheuen von den Vögeln; sie sollen nicht gegessen werden, ein Abscheu seien sie: den Adler und den Beinbrecher und den Meeradler und den Falken und den Habicht nach seiner Art, alle Raben nach ihrer Art und die Straußhenne und den Straußhahn und die Möve und den Geier nach seiner Art und die Eule und den Sturzpelikan und den Ibis und den Schwan und den Pelikan und den Aasgeier und den Storch und den Papagei nach seiner Art und den Wiedehopf und die Fledermaus. Alles Gewürm mit Flügeln, das da geht auf vieren, sei euch ein Abscheu. Nur diese sollt ihr essen von dem Gewürme mit Flügeln, das da geht auf vieren: welche Schenkel haben über den Füßen, damit zu hüpfen auf der Erde. Diese von ihnen sollt ihr essen: den Arbeh nach seiner Art, den Solom nach seiner Art und den Hagab nach seiner Art. Aber alles übrige Gewürm mit Flügeln, das vier Füße hat, sei euch ein Abscheu. Und durch diese verunreinigt ihr euch; wer ihr Aas anrührt, soll unrein sein bis an den Abend. Und wer von ihrem Aase trägt, soll seine Kleider waschen und unrein sein bis an den Abend, Alles Tier, das gespaltene Klauen hat, aber nicht ganz durchgespaltene Klauen, und nicht wiederkäuet, sei euch unrein; wer es anrührt soll unrein sein. Und alles, was auf seinen Tatzen geht, von allen Tieren, die auf vieren gehen, sei euch unrein; wer ihr Aas anrührt, soll unrein sein bis an den Abend. Und wer ihr Aas trägt, soll seine Kleider waschen, und unrein sein bis an den Abend; unrein seien sie euch. Und diese seien euch unrein unter allem Gewürme, das auf der Erde kriecht: der Maulwurf und die Maus und die Eidechse nach ihrer Art und die Anaka und der Coch und die Letaa und die Schnecke und das Chamäleon. Diese seien euch unrein unter allem Gewürme; wer sie anrührt, wenn sie tot sind, soll unrein sein bis an den Abend. Und alles, worauf eins von denselben tot fällt, soll unrein sein, alle Geräte von Holz oder Kleider oder Leder oder Sack, alles Gerät, womit man etwas schafft: ins Wasser soll es getan werden, und unrein sein bis an den Abend, und dann ist es rein. Und alles irdene Gefäß, in welches etwas von ihnen hineinfällt, alles was darin ist, soll unrein sein, und es selbst sollt ihr zerbrechen. Alle Speise, die man ißt, worauf solch Wasser kommt, soll unrein sein, und alles Getränk, das man trinkt aus einem solchen Gefäße, soll unrein sein. Und alles, worauf von ihrem Aase fällt, soll unrein sein, Ofen und Herd soll zerbrochen werden; unrein sind sie, und unrein sollen sie euch sein. Nur Brunnen und Gruben, Wasserbehälter sollen rein sein. Wer aber ihr Aas anrührt, soll unrein sein. Und so von ihrem Aase auf irgend einen Samen fällt, der gesäet werden soll, so ist er rein; so aber Wasser auf den Samen getan ist, und es fällt von ihrem Aase darauf, so sei er euch unrein. Und so eins von dem Vieh stirbt, das euch zur Speise dient, und es rührt jemand sein Aas an, so soll er unrein sein bis an den Abend. Und wer von seinem Aase ißt, soll seine Kleider waschen, und unrein sein bis an den Abend; und wer sein Aas trägt, soll seine Kleider waschen, und unrein sein bis an den Abend. Und alles Gewürm, das auf der Erde kriecht, sei ein Abscheu; es soll nicht gegessen werden. Alles, was auf dem Bauche geht, und alles, was auf vieren geht, bis zu dem, was viele Füße hat, von allem Gewürme, das auf der Erde kriecht, das sollt ibr nicht essen; denn ein Abscheu ist's. Macht euch nicht abscheulich durch allerlei kriechendes Gewürm, und verunreinigt euch nicht dadurch, daß ihr dadurch unrein werdet. Denn ich bin Jahwe, euer Gott, und ihr sollt euch heiligen, und heilig sein, denn ich bin heilig, und ihr sollt euch nicht verunreinigen mit irgend einem Gewürme, das auf der Erde kriecht. Denn ich bin Jahwe, der euch herausgeführt aus dem Lande Ägypten, um euer Gott zu sein: so seid denn heilig, denn ich bin heilig. Das ist das Gesetz vom Vieh und von den Vögeln und von allem Lebendigem, das im Wasser wimmelt, und von allem Lebendigen, das auf Erden kriecht, um zu unterscheiden zwischen dem Unreinen und dem Reinen, und zwischen dem eßbaren Tiere und dem Tiere, das nicht gegessen werden soll. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich: So ein Weib Samen bringt und gebiert ein männliches Kind, so soll sie unrein sein sieben Tage; wie zur Zeit der Unreinigkeit ihrer Krankheit soll sie unrein sein. Und am achten Tage soll das Fleisch seiner Vorhaut beschnitten werden. Und drei und dreißig Tage soll sie daheim bleiben im Blute ihrer Reinigung; nichts Heiliges soll sie anrühren, und zum Heiligtum soll sie nicht kommen, bis die Tage ihrer Reinigung voll sind. Und wenn sie ein weibliches Kind gebiert, so soll sie unrein sein zwei Wochen, wie in ihrer monatlichen Unreinigkeit, und sechs und sechzig Tage soll sie daheim bleiben im Blute ihrer Reinigung. Und wenn die Tage ihrer Reinigung voll sind für den Sohn oder für die Tochter, so soll sie ein jährig Lamm bringen zum Brandopfer und eine junge Taube oder eine Turteltaube zum Sündopfer an die Türe des Versammlungszeltes, zum Priester. Und er bringe es dar vor Jahwe, und versöhne sie, daß sie rein werde vom Flusse ihres Blutes. Das ist das Gesetz der Gebärerin eines männlichen oder eines weiblichen Kindes. Und wenn ihr Vermögen nicht hinreicht zu einem Schafe, so nehme sie zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben, eine zum Brandopfer und eine zum Sündopfer, und der Priester versöhne sie, daß sie rein werde. Vom AussatzUnd Jahwe redete zu Mose und zu Aaron, und sprach: So einem Menschen an der Haut seines Leibes eine Erhöhung oder ein Schorf oder ein (weißer) Flecken kommt, und es wird an der Haut seines Leibes zu einem Aussatz-Übel; so bringe man ihn zu Aaron, dem Priester, oder zu einem von seinen Söhnen, den Priestern. Und besieht der Priester das Übel an der Haut des Leibes, und das Haar in dem Übel ist in weiß verwandelt, und das Ausehen des Übles ist tiefer als die Haut seines Leibes: so ist es das Übel des Aussatzes; und steht es der Priester, so erkläre er ihn für unrein. Wenn aber ein weißer Flecken auf der Haut seines Leibes ist, und das Ansehen desselben ist nicht tiefer als die Haut, und sein Haar ist nicht in weiß verwandelt; so schließe der Priester den, der das Übel hat, ein sieben Tage. Und bestehet ihn der Priester am siebenten Tage, und siehe, das Übel ist geblieben in seiner Gestalt, und hat nicht um sich gegriffen auf der Haut, so schließe ihn der Priester ein sieben Tage zum anderen Mal. Und bestehet ihn der Priester am siebenten Tage zum anderen Mal, und siehe, das Nebet ist blässer geworden, und hat nicht um sich gegriffen auf der Haut: so erkläre ihn der Priester für rein, es ist ein Schorf; und er wasche seine Kleider so ist er rein. Wenn aber der Schorf um sich greift auf der Haut, - nachdem er vom Priester besehen ist zu seiner Reinsprechung; so werde er vom Priester besehen zum anderen Mal. Und besieht ihn der Priester, und siehe, der Schorf hat um sich gegriffen auf der Haut: so erkläre ihn der Priester für unrein; es ist der Aussatz. So ein Aussatz-Übel an einem Menschen ist, so bringe man ihn zum Priester. Und besieht ihn der Priester, und siehe, es ist eine weiße Erhöhung auf der Haut, und sie hat das Haar in weiß verwandelt, und ein Fleck rohes Fleisch ist in der Erhöhung: so ist es ein veralteter Aussatz an der Haut seines Leibes, und der Priester erkläre ihn für unrein, er soll ihn nicht einschließen; denn er ist unrein. Wenn aber der Aussatz ausbricht auf der Haut, und die ganze Haut des, der das Übel hat, bedeckt, von seinem Haupte bis zu seinen Füßen, so weit ihn der Priester sieht; und es sieht der Priester, daß der Aussatz seinen ganzen Leib bedeckt; so erkläre er den, der das Übel hat, für rein; ist alles in weiß verwandelt, so ist er rein. Wenn aber rohes Fleisch darin gesehen wird, so soll er unrein sein. Und sieht der Priester das rohe Fleisch, so erkläre er ihn für unrein; das rohe Fleisch ist unrein, es ist Aussatz. Wenn aber das Fleisch sich ändert, und in weiß verwandelt wird, so komme er zum Priester; und besieht ihn der Priester, und siehe, das Übel ist in weiß verwandelt; so erkläre der Priester den, der das Übel hat, für rein; er ist rein. Und so am Leibe auf der Haut eine Beule wird, und wieder heilt, und es ist an der Stelle der Beule eine weiße Erhöhung, oder ein weiß-rötlicher Flecken; so werde er besehen vom Priester. Und besieht ihn der Priester, und siehe, das Ansehen des Fleckens ist niedriger als die Haut, und sein Haar ist in weiß verwandelt; so erkläre ihn der Priester für unrein; es ist das Übel des Aussatzes, in der Beule ist er ausgebrochen. Wenn aber der Priester ihn besieht, und siehe, es ist kein weißes Haar darin, und er ist nicht niedriger als die Haut, und ist blaß; so schließe ihn der Priester ein sieben Tage. Und wenn er um sich greift auf der Haut, so erkläre ihn der Priester für unrein, es ist das Übel des Aussatzes. Wenn aber der Flecken an seiner Stelle stehen bleibt, und nicht um sich greift; so ist es die Narbe einer Beule, und der Priester erkläre ihn für rein. So aber am Leibe auf der Haut ein Brandmal ist, und es ist das Brandmal ein weiß-rötlicher oder weißer Flecken; und der Priester besieht es, und siehe, es ist das Haar in weiß verwandelt im Flecken, und das Ansehen davon ist tiefer als die Haut; so ist es Aussatz; im Brandmal ist er ausgebrochen, und der Priester erkläre ihn für unrein; es ist das Aussatz-Übel. Wenn aber der Priester ihn besieht, und siehe, es ist im Flecken das Haar nicht weiß, und er ist nicht niedriger als die Haut, und ist blaß: so schließe ihn der Priester ein sieben Tage. Und besieht ihn der Priester am siebenten Tage, wenn er um sich greift auf der Haut; so erkläre ihn der Priester für unrein; es ist das Aussatz-Übel. Wenn aber der Flecken an seiner Stelle stehen bleibt, nicht um sich greift auf der Haut, und ist blaß; so ist es die Erhöhung eines Brandmales, und der Priester erkläre ihn für rein; denn es ist die Narbe eines Brandmales. Und so ein Mann oder ein Weib ein Übel hat am Haupte oder am Barte, und der Priester besieht das Übel, und siehe, das Ansehen davon ist tiefer als die Haut, und es ist darin goldgelbes, dünnes Haar; so erkläre ihn der Priester für unrein; es ist Grind; es ist Aussatz des Hauptes oder des Bartes. So aber der Priester das Übel des Grindes besieht, und siehe, das Ansehen davon ist nicht tiefer als die Haut, aber es ist kein schwarzes Haar darin; so schließe der Priester den, welcher das Übel des Grindes hat, ein sieben Tage. Und besieht der Priester das Übel am siebenten Tage, und siehe, der Grind hat nicht um sich gegriffen, und es ist kein goldgelbes Haar darin, und das Ansehen des Grindes ist nicht tiefer als die Haut; so schere er sich, aber den Grind soll er nicht scheren, und der Priester schließe den, der den Grind hat, ein sieben Tage zum zweiten Mal. Und besieht der Priester den Grind am siebenten Tage, und siehe, der Grind hat nicht um sich gegriffen auf der Haut, und das Ansehen davon ist nicht tiefer als die Haut: so erkläre ihn der Priester für rein, und er wasche seine Kleider, so ist er rein. Wenn aber der Grind um sich greift auf der Haut, nach seiner Reinsprechung, und es besieht ihn der Priester, und siehe, der Grind hat um sich gegriffen auf der Haut; so soll der Priester nicht Acht geben auf das goldgelbe Haar; er ist unrein. Wenn aber der Grind geblieben in seiner Gestalt, und es ist schwarzes Haar darin gewachsen; so ist der Grind geheilt; er ist rein, und der Priester erkläre ihn für rein. Und so ein Mann oder ein Weib Flecken haben auf der Haut ihres Leibes, weiße Flecken, und der Priester besieht sie, und siehe, es sind auf der Haut ihres Leibes blasse, weiße Flekken; so ist es ein unschuldiger Ausschlag, der ausgebrochen an der Haut; er ist rein. Und so einem Manne das Haupt kahl wird der ist ein Glatzkopf; er ist rein. Und wenn sein Haupt kahl wird nach der Seite des Gesichtes zu; so ist er ein Plattenkopf; er ist rein. So aber an seiner Glatze oder an seiner Platte ein weiß-rötliches Übel ist, so ist es der Aussatz, der an seiner Glatze oder an seiner Platte ausbricht. Und bestehet ihn der Priester, und siehe, es ist eine weiß-röthliche Erhöhung an seiner Glatze oder an seiner Platte, vom Ansehen des Aussatzes an der Haut: so ist er ein Aussätziger; er ist unrein; für unrein soll ihn der Priester erklären; an seinem Haupt ist sein Übel. Und wer aussätzig, an dem das Übel ist, des Kleider sollen zerrissen sein, und sein Haupt entblößt, und sein Kinn soll er verhüllen, und unrein! unrein! soll er rufen. Die ganze Zeit, da das Übel an ihm ist, soll er unrein sein; unrein sei er, abgesondert soll er wohnen, außerhalb des Lagers soll seine Wohnung sein. Und so an einem Kleide ein Aussatz-Übel ist, an einem Kleide von Wolle oder an einem Kleide von Linnen oder am, Tuche oder am Zeuge von Linnen oder Wolle oder an Leder oder an irgend einer Lederarbeit; und es ist das Übel grünlich oder rötlich am Kleide oder am Leder oder am Tuche oder am Zeuge oder an irgend einem Geräte von Leder; so ist es ein Aussatz-Übel, und man lasse es den Priester besehen. Und besieht der Priester das Übel, so schließe er das, woran das Übel ist, ein sieben Tage. Und sieht der Priester am siebenten Tage, daß das Übel um sich gegriffen am Kleide oder am Tuche oder am Zeuge oder am Leder, was irgend aus Leder gearbeitet ist; so ist das Übel ein bösartiger Aussatz; es ist unrein. Und man verbrenne das Kleid oder das Tuch oder das Zeug, von Wolle oder von Linnen, oder irgend ein Gerät von Leder, woran das Übel ist; denn es ist ein bösartiger Aussatz; mit Feuer soll es verbrannt werden. Wenn es aber der Priester besieht, und siehe, das Übel hat nicht um sich gegriffen am Kleide oder am Tuche oder am Zeuge oder an irgend einem Geräte von Leder; so gebiete der Priester, daß man es wasche, woran das Übel ist, und er schließe es ein sieben Tage zum anderen Mal. Und besieht der Priester das Übel, nachdem es gewaschen worden, und siehe, das Übel hat seine Gestalt nicht geändert, und das Übel hat nicht um sich gegriffen; so ist es unrein, mit Feuer sollst du es verbrennen; es ist eine eingefressene Vertiefung auf der kahlen Stelle der Rück- oder Vorderseite. Wenn es aber der Priester besieht, und siehe, das Übel ist blaß geworden, nachdem es gewaschen worden; so reiße er es vom Kleide oder vom Leder oder vom Tuche oder vom Zeuge. Und wenn es fürder gesehen wird am Kleide oder am Tuche oder am Zeuge oder an irgend einem Geräte von Leder; so ist es ein ausbrechender Aussatz; mit Feuer sollst du verbrennen, woran das Übel ist. Aber das Kleid oder das Tuch oder das Zeug oder irgend ein Gerät von Leder, das du gewaschen hast, und es weicht daraus das Übel, es werde zum anderen Mal gewaschen, dann ist es rein. Das ist das Gesetz vom Aussatz-Übel der Kleider von Wolle oder Linnen, oder des Tuches oder des Zeuges oder irgendeines Gerätes von Leder, um es für rein oder unrein zu erklären. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Das soll das Gesetz sein für den Aussätzigen zur Zeit seiner Reinigung. Man bringe ihn zum Priester, und der Priester gehe hinaus vor das Lager; und besieht ihn der Priester, und siehe, das Übel des Aussatzes ist geheilt am Aussätzigen: so gebiete der Priester, daß man für den sich reinigenden zwei Vögel bringe, ledendige, reine, und Zedernholz und Karmesin und Ysop. Und der Priester gebiete, daß man den einen Vogel schlachte in ein irdenes Gefäß über lebendigem Wasser. Den lebendigen Vogel nehme er und das Zedernholz und den Karmesin und den Ysop, und tauche alles und den lebendigen Vogel in das Blut des Vogels, der geschlachtet worden über lebendigem Wasser, und sprühe auf den sich vom Aussatze reinigenden sieben Mal, und reinige ihn, und entlasse den lebendigen Vogel ins freie Feld. Und der sich reinigende wasche seine Kleider, und schere all sein Haar, und bade sich im Wasser, so ist er rein; und darnach darf er ins Lager kommen, aber er wohne außerhalb seines Zeltes sieben Tage. Und es geschehe am siebenten Tage, da soll er all sein Haar scheren, sein Haupt und seinen Bart und seine Augenbraunen und all sein Haar soll er scheren; und soll seine Kleider waschen, und seinen Leib baden im Wasser, so ist er rein. Und am achten Tage soll er zwei Lämmer bringen, fehllos; und ein jährig weiblich Lamm, fehllos, und drei Zehntel Weißmehl, zum Speisopfer, begossen mit Öl, und ein Log Öl. Und es stelle der reinigende Priester den sich reinigenden Mann und selbigen vor Jahwe, vor die Türe des Versamlungszeltes. Und der Priester nehme das eine Lamm, und bringe es dar zum Schuldopfer und den Log Öl, und webe beides als Webe vor Jahwe; und schlachte das Lamm an dem Orte, wo man das Sündopfer und das Brandopfer schlachtet, an heiligem Orte; denn, wie ein Sündopfer, gehört dieses Schuldopfer dem Priester; hochheilig ist es. Und es nehme der Priester von dem Blute des Schuldopfers, und streiche es auf das rechte Ohrläppchen des sich reinigenden und auf seinen rechten Daumen und auf seinen rechten großen Fußzehen. Und der Priester nehme von dem Log Öl, und gieße es in seine, des Priesters, linke Hand, und der Priester tauche seinen rechten Finger in das Öl, das in seiner linken Hand ist, und sprühe von dem Öle mit seinem Finger sieben Mal vor Jahwe. Und vom übrigen des Öles, das in seiner Hand ist, streiche der Priester auf das rechte Ohrläppchen des sich reinigenden und auf seinen rechten Daumen und auf seinen rechten großen Fußzehen, auf das Blut des Schuldopfers. Und das übrige vom Öle, welches in der Hand des Priesters ist, tue er auf das Haupt des sich reinigenden, und versöhne ihn vor Jahwe. Und der Priester verrichte das Sündopfer, und versöhne den sich reinigenden seiner Unreinigkeit halben, und darnach soll er das Brandopfer schlachten. Und er soll das Brandopfer und das Speisopfer auf den Altar bringen, und ihn versöhnen, daß er rein sei. Wenn er aber arm ist, und sein Vermögen reicht nicht hin; so nehme er Ein Lamm zum Schuldopfer zur Webe, sich zu versöhnen, und ein Zehntel Weißmehl, begossen mit Öl, zum Speisopfer, und ein Log Öl, und zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben, wozu sein Vermögen hinreicht; und die eine sei Sündopfer, und die andere Brandopfer. Und er bringe sie am achten Tage nach seiner Reinigung zum Priester, an die Türe des Versammlungszeltes, vor Jahwe. Und der Priester nehme das Lamm des Schuldopfers und das Log Öl, und webe beides als Webe vor Jahwe. Und er schlachte das Lamm des Schuldopfers, und nehme von dem Blute des Schuldopfers, und streiche es auf das rechte Ohrläppchen des sich reinigenden und auf seinen rechten Daumen und auf seinen rechten großen Fußzehen. Und vom Öle soll der Priester in seine, des Priesters, linke Hand gießen. Und es sprühe der Priester mit seinem rechten Finger von dem Öle, das in seiner linken Hand ist, sieben Mal vor Jahwe. Und der Priester streiche von dem Öle, das in seiner Hand ist, auf das rechte Ohrläppchen des sich reinigenden und an seinen rechten Daumen und auf seinen rechten großen Fußzehen, auf die Stelle des Blutes des Schuldopfers. Und das übrige vom Öl, das in der Hand des Priesters ist, soll er auf das Haupt des sich reinigenden tun, ihn zu versöhnen vor Jahwe. Und er opfere die eine von den Turteltauben, oder von den jungen Tauben, wozu sein Vermögen hinreicht, das, wozu sein Vermögen hinreicht, die eine als Sündopfer und die andere als Brandopfer, samt dem Speisopfer, und so versöhne der Priester den sich reinigenden vor Jahwe. Das ist das Gesetz von dem, an welchem das Übel des Aussatzes, dessen Vermögen nicht hinreicht, bei seiner Reinigung. Und Jahwe redete zu Mose und zu Aaron, und sprach: Wenn ihr ins Land Kanaan kommt, das ich euch gebe zum Eigentum, und ich bringe ein Aussatz-Übel über ein Haus im Lande eures Eigentums; so komme der, des das Haus ist, und zeige es dem Priester an, und spreche: Es zeigt sich mir wie ein Übel am Hause. Und der Priester gebiete, daß man das Haus räume, ehe der Priester hineingeht, das Übel zu besehen, auf daß nicht unrein werde alles, was im Hause ist, und darnach soll der Priester hineingehen, das Haus zu besehen. Und besieht er das Übel, und siehe, das Übel ist an den Wänden des Hauses, grünliche oder rötliche Vertiefungen, und ihr Ansehen ist tiefer als die Wand; so gehe der Priester aus dem Hause heraus an die Türe des Hauses, und verschließe das Haus sieben Tage. Und kommt der Priester wieder am achten Tage, und sieht, daß das Übel um sich gegriffen an den Wänden des Hauses; so gebiete der Priester, daß man die Steine, an welchen das Übel ist, ausbreche, und sie hinauswerfe vor die Stadt an einen unreinen Ort. Und das Haus soll man inwendig schaben ringsum, und man schütte den Tünch, den man abgekratzt, hinaus vor die Stadt an einen unreinen Ort. Und man nehme andere Steine und tue sie an die Stelle der Steine, und anderen Tünch soll man nehmen, und das Haus bewerfen. Und wenn das Übel wiederkommt, und ausbricht am Hause, nachdem man die Steine ausgerissen, und nachdem man das Haus abgeschabt, und es beworfen; und es kommt der Priester, und sieht, daß das Übel um sich gegriffen am Hause; so ist es ein bösartiger Aussatz am Hause; es ist unrein. Man breche das Haus ab, seine Steine und sein Holz und allen Tünch des Hauses, und schaffe alles hinaus vor die Stadt an einen unreinen Ort. Und wer in das Haus geht, so lange es verschlossen ist, soll unrein sein bis an den Abend. Und wer im Hause schläft, soll seine Kleider waschen; und wer im Hause ißt, soll seine Kleider waschen. Wenn aber der Priester kommt, und sieht, daß das Übel nicht um sich gegriffen am Hause, nachdem das Haus beworfen worden; so erkläre der Priester das Haus für rein; denn das Übel ist geheilt, Und er nehme, um das Haus zu entsündigen, zwei Vögel und Zedernholz und Karmesin und Ysop. Und er schlachte den einen Vogel in ein irdenes Gefäß über lebendigem Wasser, und nehme das Zedernholz und den Ysop und den Karmesin und den lebendigen Vogel, und tauche alles in das Blut des Vogels, der geschlachtet über lebendigem Wasser, und sprühe an das Haus sieben Mal, und entsündige so das Haus mit dem Blute des Vogels und mit dem lebendigen Wasser und mit dem lebendigen Vogel und mit dem Zedernholz und mit dem Ysop und mit dem Karmesin, und dann entlasse er den lebendigen Vogel hinaus vor die Stadt ins freie Feld, und versöhne so das Haus, daß es rein sei. Das ist das Gesetz für alles Übel des Aussatzes und für den Grind, und für den Aussatz der Kleider und der Häuser, und für die Erhöhung und für den Schorf und für den Flecken, zu bestimmen, wenn etwas unrein, und wenn etwas rein sei; das ist das Gesetz vom Aussatze. Unreinigkeit durch Schleimfluß, Beischlaf, Befleckung und BlutflußUnd Jahwe redete zu Mose und zu Aaron, und sprach: Redet zu den Söhnen Israels, und sprecht zu ihnen: So ein Mann an seinem Fleische flüssig ist, dessen Fluß ist unrein. Und das wird seine Unreinigkeit sein bei seinem Flusse; läßt sein Fleisch seinen Fluß triefen, oder ist es verstopft wegen seines Flusses; er ist dadurch unrein. Alles Lager, worauf der Flüssige liegt, soll unrein sein; und alles Gerät, worauf er sitzt, soll unrein sein. Und wer sein Lager anrührt, soll seine Kleider waschen, und sich baden in Wasser, und soll unrein sein bis an den Abend. Und wer auf dem Geräte sitzt, worauf der Flüssige sitzt, soll seine Kleider waschen, und sich baden im Wasser, und soll unrein sein bis an den Abend. Und wer das Fleisch des Flüssigen anrührt, soll seine Kleider waschen, und sich baden in Wasser, und soll unrein sein bis an den Abend. Und so der Flüssige seinen Speichel wirft auf einen Reinen, so soll er seine Kleider waschen, und sich baden in Wasser, und soll unrein sein bis an den Abend. Und jeder Wagensitz, worauf der Flüssige sitzt, soll unrein sein. Und wer irgend etwas anrührt, was unter ihm ist, der soll unrein sein bis an den Abend; und wer es trägt, soll seine Kleider waschen, und sich baden in Wasser, und soll unrein sein bis an den Abend. Und jeder, den der Flüssige anrührt, ehe er seine Hände in Wasser gespült, der soll seine Kleider waschen, und sich baden in Wasser, und soll unrein sein bis an den Abend. Und alles irdene Gefäß, das der Flüssige anrührt, soll zerbrochen werden; und alles hölzerne Gefäß soll in Wasser gespült werden. Und so der Flüssige rein wird von seinem Flusse, so zähle er sieben Tage von seiner Reinigung an, und wasche seine Kleider, und bade sein Fleisch in lebendigem Wasser, so ist er rein. Und am achten Tage soll er sich zwei Turteltauben nehmen oder zwei junge Tauben, und soll vor Jahwe kommen an die Türe des Versammlungszeltes, und sie dem Priester geben. Und der Priester opfere sie, eine als Sündopfer, und eine als Brandopfer, und versöhne ihn vor Jahwe seines Flusses halben. Und so einem Manne die Samenergießung entgeht, so bade er seinen ganzen Leib in Wasser, und sei unrein bis an den Abend. Und alles Kleid und alles Leder, worauf die Samenergießung kommt, werde gewaschen mit Wasser, und sei unrein bis an den Abend. Und wenn ein Mann bei einem Weibe liegt mit Samenergießung; so sollen sie sich baden im Wasser, und unrein sein bis an den Abend. Und so ein Weib flüssig ist, so daß ihr Blut fließt an ihrem Fleische, die soll sieben Tage in ihrer Unreinigkeit sein; und wer sie anrührt, soll unrein sein bis an den Abend. Und alles, worauf sie liegt in ihrer Unreinigkeit, soll unrein sein; und alles, worauf sie sitzt, soll unrein sein, Und wer ihr Lager anrührt, soll seine Kleider waschen, und sich baden in Wasser, und soll unrein sein bis an den Abend. Und wer irgend ein Gerät anrührt, worauf sie sitzt, soll seine Kleider waschen, und sich baden in Wasser, und soll unrein sein bis an den Abend. Und wenn etwas auf dem Lager oder auf dem Geräte ist, worauf sie sitzt, wenn es jemand anrührt, so soll er unrein sein bis an den Abend. Und wenn ein Mann bei ihr liegt, und ihre Unreinigkeit kommt an ihn, so sei er unrein sieben Tage; und alles Lager, worauf er liegt, soll unrein sein. Und so ein Weib ihren Blutfluß lange Zeit hat, nicht zur Zeit ihrer (monatlichen) Unreinigkeit, oder wenn sie ihren Fluß hat über ihre (monatliche) Unreinigkeit hinaus; so soll sie die ganze Zeit ihres unreinen Flusses, wie zur Zeit ihrer (monatlichen) Unreinigkeit, unrein sein. Alles Lager, worauf sie liegt die ganze Zeit ihres Flusses, soll ihr sein wie das Lager ihrer (monatlichen) Unreinigkeit; und alles Gerät, worauf sie sitzt, soll unrein sein, wie bei ihrer Unreinigkeit. Und wer es anrührt, soll unrein sein, und seine Kleider waschen, und sich baden in Wasser, und soll unrein sein bis an den Abend. Und wenn sie rein ist von ihrem Flusse, so zähle sie sieben Tage, und darnach soll sie rein sein. Und am achten Tage soll sie sich zwei Turteltauben nehmen oder zwei junge Tauben, und sie dem Priester bringen an die Türe des Versammlungszeltes. Und der Priester opfere die eine als Sündopfer, und die andere als Brandopfer, und so versöhne sie der Priester vor Jahwe wegen des Flusses ihrer Unreinigkeit. Und so haltet die Söhne Israels fern von ihrer Unreinigkeit, auf daß sie nicht sterben in ihrer Unreinigkeit, wenn sie meine Wohnung verunreinigen, die unter ihnen ist. Das ist das Gesetz vom Flüssigen und dem eine Samenergießung entgeht, daß er davon verunreinigt wird, und von der, so krank ist an ihrer Unreinigkeit, und von denen, so mit einem Flusse behaftet sind, es sei Mann oder Weib, und für den Mann, der bei einer Unreinen liegt. Der große VersöhnungstagUnd Jahwe redete zu Mose, nach dem Sterben der beiden Söhne Aarons, als sie sich vor Jahwe nahten, und starben, und Jahwe redete zu Mose: Rede zu Aaron, deinem Bruder, daß er nicht eingehe zu aller Zeit ins Heiligtum hinter den Vorhang vor den Deckel auf der Lade, auf daß er nicht sterbe; denn in der Wolke erscheine ich über dem Deckel. Damit soll Aaron eingehen in das Heiligtum: Mit einem jungen Stiere zum Sündopfer und einem Widder zum Brandopfer. Einen heiligen Leibrock von Linnen soll er anziehen, und Beinkleider von Linnen soll er an seinem Fleische haben, und einen Gürtel von Linnen soll er sich umgürten, und einen Kopfbund von Linnen sich umbinden; die heiligen Kleider sind das; und er soll seinen Leib baden im Wasser, und sie anziehen. Und von der Gemeinde der Söhne Israels soll er zwei Ziegenböcke nehmen zum Sündopfer und einen Widder zum Brandopfer. Und Aaron bringe den Stier des Sündopfers für sich dar, und versöhne sich und sein Haus. Und er nehme die zwei Böcke, und stelle sie vor Jahwe vor die Türe des Versammlungszeltes. Und Aaron tue über die zwei Böcke Lose in die Urne, ein Los für Jahwe, und ein Los für Azazel. Und Aaron bringe den Bock dar, auf welchen das Los für Jahwe herausgekommen, und opfere ihn zum Sündopfer. Und der Bock, auf welchen das Los für Azazel herausgekommen, soll lebendig vor Jahwe gestellt werden, ihn zu versöhnen und ihn zu entlassen für Azazel in die Wüste. Und Aaron bringe den Stier des Sündopfers für sich dar, und versöhne sich und sein Haus, und schlachte den Stier des Sündopfers für sich. Und er nehme die Rauchpfanne voll Kohlen vom Altar vor Jahwe, und seine beiden Hände voll wohlriechendes Rauchwerk, kleingestoßen, und bringe es hinein hinter den Vorhang. Und er tue das Rauchwerk auf das Feuer vor Jahwe, daß die Wolke des Rauchwerks den Deckel auf dem Gesetze bedecke, daß er nicht sterbe. Und er nehme vom Blute des Stieres, und spritze mit seinem Finger über die Vorderseite des Deckels morgenwärts, und vor dem Deckel soll er sprengen sieben Mal von dem Blute mit seinem Finger. Und er schlachte den Bock des Sündopfers für das Volk, und bringe sein Blut hinein hinter den Vorhang, und tue mit dem Blute, so wie er mit dem Blute des Stieres getan, und spritze es auf den Deckel und vor den Deckel, und versöhne so das Heiligtum wegen der Unreinigkeiten der Söhne Israels und wegen ihrer Übertretungen in all ihren Sünden; und also soll er tun dem Versammlungszelte, das unter ihnen ist, unter ihren Unreinigkeiten. Und kein Mensch soll in dem Versammlungszelte sein, wenn er hineingeht, das Heiligtum zu versöhnen, bis er herausgeht; und so versöhne er sich und sein Haus und die ganze Gemeinde der Söhne Israels. Und er gehe heraus zum Altar, der vor Jahwe steht, und versöhne ihn, und nehme vom Blute des Stieres und vom Blute des Bockes, und streiche es auf die Hörner des Altars ringsum. Und er spritze darauf vom Blute mit seinem Finger sieben Mal, und reinige ihn und heilige ihn von den Unreinigkeiten der Söhne Israels. Und hat er die Versöhnung des Heiligtums und des Versammlungszeltes und des Altars geendigt, so bringe er den lebendigen Bock dar. Und Aaron lege seine beiden Hände auf das Haupt des lebendigen Bockes, und bekenne auf ihn alle Vergehungen der Söhne Israels und alle ihre Übertretungen in all ihren Sünden, und lege sie auf das Haupt des Bockes, und lasse ihn durch einen bereit stehenden Mann in die Wüste fortführen, daß der Bock auf sich alle ihre Schuld trage ins öde Land, und lasse den Bock in die Wüste fortführen. Und Aaron gehe hinein in das Versammlungszelt, und ziehe die Kleider von Linnen aus, die er angezogen beim Eingehen ins Heiligtum, und lasse sie daselbst, und bade seinen Leib in Wasser an heiligem Orte, und ziehe seine Kleider an, und gehe heraus, und verrichte sein Brandopfer und das Brandopfer des Volkes, und versöhne sich und das Volk. Und das Fett des Sündopfers soll er anzünden auf dem Altar. Und wer den Bock für Azazel fortführt, soll seine Kleider waschen, und seinen Leib baden in Wasser, und darnach kann er ins Lager kommen. Und den Stier des Sündopfers und den Bock des Sündopfers, deren Blut hineingebracht ist, das Heiligtum zu versöhnen, soll man hinaustragen vor das Lager, und ihr Fell und ihr Fleisch und ihren Mist mit Feuer verbrennen. Und wer sie verbrennt, soll seine Kleider waschen, und seinen Leib baden in Wasser, und darnach kann er ins Lager kommen. Und es soll euch zur ewigen Satzung sein: Im siebenten Mond, am achtzehnten des Monden, sollt ihr euch kasteien, und kein Geschäft sollt ihr tun, weder der Eingeborne, noch der Fremdling, der sich unter euch aufhält. Denn an diesem Tage wird man euch versöhnen, euch zu reinigen; von all euren Sünden sollt ihr vor Jahwe rein werden. Ein Ruhetag soll es euch sein, und ihr sollt euch kasteien, eine ewige Satzung. Es versöhne aber der Priester, den man gesalbt, und der eingesetzt worden zum Priestertum anstatt seines Vaters; und er ziehe die Kleider von Linnen an, die heiligen Kleider, und versöhne das Heiligtum; und das Versammlungszelt und den Altar soll er versöhnen, und die Priester und das ganze Volk der Gemeinde soll er versöhnen. Und es sei dies euch zur ewigen Satzung, die Söhne Israels zu versöhnen wegen all ihrer Sünden Ein Mal im Jahre. Und er tat, wie Jahwe Mose'n geboten. Einheit des Gottesdienstes; Verbot des BlutessensUnd Jahwe redete zu Mose: und sprach: Rede zu Aaron und zu seinen Söhnen und zu allen Söhnen Israels, und sprich zu ihnen: Das ist's, was Jahwe geboten, und gesprochen: Ein jeglicher aus dem Hause Israels, der einen Ochsen oder ein Schaf oder eine Ziege schlachtet im Lager, oder wer außerhalb des Lagers schlachtet, und es an die Türe des Versammlungszeltes nicht bringt, es dem Jahwe darzubringen als Opfergabe vor der Wohnung Jahwes, Blut soll selbigem Manne zugerechnet werden, Blut hat er vergossen und es werde ausgerottet selbiger Mann aus seinem Volke, auf daß die Söhne Israels ihre Opfer, die sie opfern wollen auf dem freien Felde, vor Jahwe bringen an die Türe des Versammlungszeltes zum Priester, und sie als Dankopfer dem Jahwe opfern. Und es sprenge der Priester das Blut an den Altar Jahwes, vor der Türe des Versammlungszeltes, und zünde das Fett an zum lieblichen Geruch für Jahwe. Und sie sollen nicht mehr ihre Opfer den Böcken opfern, welchen sie nachhuren, Eine ewige Satzung soll ihnen dies sein, auf ihre künftigen Geschlechter hin. Und zu ihnen sollst du sagen: Ein jeglicher aus dem Hause Israels und von den Fremdlingen, welche sich aufhalten unter ihnen, der ein Brandopfer oder Schlachtopfer opfert, und es an die Türe des Versammlungszeltes nicht bringt, es dem Jahwe zu opfern; es werde ausgerottet selbiger Mann aus seinem Volke. Und ein jeglicher aus dem Hause Israels und von den Fremdlingen, welche sich aufhalten unter ihnen, der irgend Blut ißt, wider einen solchen, der Blut ißt, richte ich mein Angesicht und rotte ihn aus seinem Volke. Denn die Seele des Fleisches ist im Blute, und ich habe es euch auf den Altar gegeben, eure Seelen zu versöhnen; denn das Blut versöhnt das Leben. Darum spreche ich zu den Söhnen Israels: Niemand unter euch soll Blut essen, und auch der Fremdling, der sich aufhält unter euch, soll nicht Blut essen. Und ein jeglicher aus dem Hause Israels und von den Fremdlingen, die sich aufhalten unter ihnen, der ein Wildpret jagt oder einen Vogel, der gegessen wird, der lasse sein Blut auslaufen, und bedecke es mit der Erde. Denn das Leben alles Fleisches ist sein Blut in seinem Leben, und so spreche ich zu den Söhnen Israels: Das Blut von keinem Fleische sollt ihr essen, denn das Leben alles Fleisches ist sein Blut; wer es ißt, soll ausgerottet werden. Und jeglicher, der ein Gefallenes oder Zerrissenes ißt, von Eingebornen oder Fremdlingen, der wasche seine Kleider, und bade sich in Wasser, und sei unrein bis an den Abend, dann ist er rein. Und wenn er seine Kleider nicht wäscht, und seinen Leib nicht badet, so trägt er seine Schuld. Ehe- und Keuschheits-GesetzeUnd Jahwe redete zu Mose, und sprach: Rede zu den Söhnen Israels und sprich zu ihnen: Ich bin Jahwe, euer Gott. Die Scham des Weibes deines Vaters sollst du nicht blößen; die Scham deines Vaters ist's. Meine Rechte sollt ihr tun, und meine Satzungen sollt ihr beobachten, darin zu wandeln. Ich bin Jahwe, euer Gott. Und beobachtet meine Satzungen und meine Rechte; welcher sie tut, der Mensch, der lebt durch sie. Ich bin Jahwe. Kein Mensch soll zu irgend seinem Blutsverwandten nahen, die Scham zu blößen. Ich bin Jahwe. Die Scham deines Vaters und die Scham deiner Mutter sollst du nicht blößen; deine Mutter ist sie, du sollst ihre Scham nicht blößen. Die Scham des Weibes deines Vaters sollst du nicht blößen; die Scham deines Vaters ist's. Die Scham deiner Schwester, der Tochter deines Vaters, oder der Tochter deiner Mutter, daheim geboren, oder draußen geboren, ihre Scham sollst du nicht blößen. Die Scham der Tochter deines Sohnes oder der Tochter deiner Tochter, ihre Scham sollst du nicht blößen; denn deine Scham ist's. Die Scham der Tochter deines Weibes deines Vaters, erzeugt von deinem Vater, deine Schwester ist sie, ihre Scham sollst du nicht blößen. Die Scham der Schwester deines Vaters sollst dn nicht blößen; die Blutsverwandte deines Vaters ist sie. Die Scham der Schwester deiner Mutter sollst du nicht blößen; denn die Blutsverwandte deiner Mutter ist sie. Die Scham des Bruders deines Vaters sollst du nicht blößen, zu seinem Weibe sollst du nicht nahen; deine Base ist sie. Die Scham deiner Schnur sollst du nicht blößen; das Weib deines Sohnes ist sie; ihre Scham sollst du nicht blößen. Die Scham des Weibes deines Bruders sollst du nicht blößen; die Scham deines Bruders ist's. Die Scham des Weibes und ihrer Tochter sollst du nicht blößen; die Tochter ihres Sohnes und die Tochter ihrer Tochter sollst du nicht nehmen, ihre Scham zu blößen; Blutsverwandte sind sie; eine Schandtat ist's. Und kein Weib zu ihrer Schwester sollst du nehmen, zur Erregung der Eifersucht, ihre Scham zu blößen neben ihr bei ihrem Leben. Zum Weibe in ihrer Unreinigkeit sollst du nicht nahen, ihre Scham zu blößen. Mit dem Weibe deines Nächsten sollst du nicht den Beischlaf begehen, dich mit ihr zu verunreinigen. Und von deinem Samen sollst du nicht geben, dem Molech zu weihen, damit du nicht den Namen Jahwes, deines Gottes, entweihst. Ich bin Jahwe. Und bei einem Manne sollst du nicht liegen, wie man bei einem Weibe liegt; ein Greuel ist's. Und mit keinem Viehe sollst du den Beischlaf begehen, sich damit zu verunreinigen, und ein Weib sollst du nicht vor ein Vieh stellen, sich mit ihm zu begatten; schändliche Befleckung ist's. Verunreinigt euch durch keines von diesem; denn durch alles dieses haben sich die Völker verunreinigt, welche ich vertreibe vor euch. Und so ward das Land verunreinigt, und ich ahndete seine Schuld an ihm, und das Land spie seine Bewohner aus. Und so beobachtet ihr meine Satzungen und meine Rechte, und tut nichts von allen diesen Greueln, weder der Eingeborne, noch der Fremdling, der sich aufhält unter euch. Denn alle diese Greuel taten die Menschen des Landes, die vor euch waren, und das Land ward verunreinigt, daß euch nicht das Land ausspeie, indem ihr es verunreinigt, so wie es die Völker ausgespien, die vor euch waren. Denn wer etwas von diesen Greueln tut, es sollen die Seelen, die es tun, ausgerottet werden aus ihrem Volke. Und so beobachtet, was gegen mich zu beobachten, daß ihr nichts von diesen gräuelhaften Satzungen tut, welche vor euch gethn wurden, und euch nicht damit verunreinigt. Ich bin Jahwe. Vermischte GesetzeUnd Jahwe redete zu Mose, und sprach: Rede zu der ganzen Gemeinde der Söhne Israels, und sprich zu ihnen: Heilig sollt ihr sein, denn ich bin heilig, Jahwe, euer Gott. Ihr sollt ein jeglicher seinen Vater und seine Mutter ehren, und meine Ruhetage sollt ihr beobachten. Ich bin Jahwe, euer Gott. Ihr sollt euch nicht zu den Götzen wenden, und gegossene Götter sollt ihr euch nicht machen. Ich bin Jahwe, euer Gott. Und so ihr ein Dankopfer dem Jahwe opfert, so sollt ihr es zum Wohlgefallen für euch opfern. Am Tage, da ihr es opfert, soll es gegessen werden und am anderen Tage; und das übergebliebene bis zum dritten Tage soll mit Feuer verbrannt werden. Und wenn es gegessen wird am dritten Tage, so ist es ein Greuel, es ist nicht wohlgefällig. Und wer es ißt, trägt seine Schuld; denn das Heilige Jahwe'ws hat er entweiht, und es werde ausgerottet selbige Seele aus ihrem Volke. Und wenn ihr die Ernte eures Landes erntet, so sollst du nicht die Ecken deines Feldes ganz abernten, und keine Nachlese deiner Ernte sollst du halten. Und in deinem Weinberge sollst du nicht Nachlese halten, und die umbergestreuten Beeren sollst du nicht auflesen; dem Armen und dem Fremdlinge sollst du sie lassen. Ich bin Jahwe, euer Gott. Ihr sollt nicht stehlen; und ihr sollt nicht lügen und trügen einer gegen den anderen, Und ihr sollt nicht falsch schwören bei meinem Namen, daß du entweihst den Namen deines Gottes. Ich bin Jahwe. Du sollst deinen Nächsten nicht bedrücken, und nicht rauben. Es soll nicht der Lohn des Taglöhners bei dir bleiben bis an den Morgen. Du sollst einen Tauben nicht schelten, und vor einem Blinden keinen Anstoß legen, und fürchte dich vor deinem Gott. Ich bin Jahwe. Ihr sollt nicht Unrecht tun im Gericht, nicht die Person des Geringen ansehen, und nicht die Person des Großen ehren; nach dem Rechte sollst du deinen Nächsten richten. Du sollst nicht mit Verleumdung umgehen unter deinem Volke; du sollst nicht auftreten gegen das Leben deines Nächsten. Ich bin Jahwe, Du sollst deinen Bruder nicht hassen in deinem Herzen; warnen sollst du deinen Nächsten, daß du nicht seinethalben Schuld trägst. Du sollst nicht rachgierig und nachtragend sein gegen die Söhne deines Volkes, und liebe deinen Nächsten, wie dich selber. Ich bin Jahwe, Meine Satzungen sollt ihr beobachten. Dein Vieh sollst du nicht begatten lassen von zweierlei Art; dein Feld sollst du nicht besäen mit zweierlei Samen, und Kleider von zweierlei Zeug sollen nicht auf dich kommen. So ein Mann bei einem Weihe liegt im Beischlaf, und sie ist eine Magd, einem Manne vertrauet, aber sie ist nicht losgekauft, oder die Freiheit ist ihr nicht gegeben; so soll Züchtigung geschehen, aber sie sollen nicht getötet werden, denn sie ist nicht frei. Und er bringe seine Schuldopfer dem Jahwe an die Türe des Versammlungszelte, einen Widder zum Schuldopfer. Und der Priester versöhne ihn mit dem Widder des Schuldopfers vor Jahwe wegen seiner Sünde, die er begangen, damit ihm vergeben werde wegen seiner Sünde, die er begangen. Und so ihr ins Land kommt, und allerlei eßbare Bäume pflanzt; so enthaltet euch ihrer Vorhaut, ihrer ersten Früchte; drei Jahre sollen sie euch unbeschnitten sein, und nicht gegessen werden; und im vierten Jahre sollen all ihre Früchte heilig sein, zu Dankfesten für Jahwe; aber im fünften Jahre sollt ihr ihre Früchte essen, um euch ihren Ertrag zu mehren. Ich bin Jahwe, euer Gott. Ihr sollt nichts mit Blut essen. Ihr sollt nicht Zauberei noch Wahrsagerei treiben. Ihr sollt nicht die Ecken eures Hauptes rund abschneiden, und die Ecken deines Bartes sollst du nicht zerstören. Und Schnitte wegen einer Leiche sollt ihr nicht machen an eurem Leibe, und eingegrabene Schrift sollt ihr nicht an euch machen. Ich bin Jahwe. Du sollst deine Tochter nicht entweihen, daß du sie huren läßt, damit das Land nicht Hurerei treibe, und voll Lasters werde. Meine Ruhetage sollt ihr beobachten, und mein Heiligtum ehren. Ich bin Jahwe. Ihr sollt euch nicht wenden zu den Totenbeschwörern noch zu den klugen Männern; ihr sollt sie nicht fragen, daß ihr euch verunreinigt mit ihnen. Ich bin Jahwe, euer Gott. Vor grauem Haare sollst du aufstehen, und die Person des Greisen ehren, und fürchte dich vor deinem Gott. Ich bin Jahwe. So ein Fremdling bei dir sich aufhält in eurem Lande, so sollt ihr ihn nicht unterdrücken; wie ein Eingeborener aus euch soll euch der Fremdling sein, der sich aufhält bei euch, und liebe ihn, wie dich selber; denn Fremdlinge seid ihr gewesen im Lande Ägypten. Ich bin Jahwe, euer Gott. Ihr sollt nicht Unrecht tun im Gericht, im Längenmaß, im Gewicht, im Hohlmaß; richtige Wage, richtige Gewichtsteine, richtiges Epha und richtiges Hin sollen bei euch sein. Ich bin Jahwe, euer Gott, der euch ausgeführt aus dem Lande Ägypten. Und so beobachtet alle meine Satzungen, und alle meine Rechte, und tut sie. Ich bin Jahwe. Strafgesetze, besonders gegen die BlutschandeUnd Jahwe redete zu Mose und sprach: Und zu den Söhnen Israels sollst du sprechen: Ein jeglicher von den Söhnen Israels und von den Fremdlingen, die sich aufhalten in Israel, der von seinem Samen dem Molech gibt, der soll getötet werden, das Volk des Landes soll ihn steinigen. Und ich will mein Angesicht richten wider selbigen Menschen, und ihn ausrotten aus seinem Volke, weil er von seinem Samen dem Molech gegeben, so daß er mein Heiligtum verunreinigt, und meinen heiligen Namen entweiht hat. Und wenn das Volk des Landes die Augen verschließt vor selbigem Menschen, wenn er von seinem Samen dem Molech gibt, daß sie ihn nicht töten: so setze ich mein Angesicht wider selbigen Menschen und wider sein Geschlecht, und rotte ihn aus und alle, die ihm nachhuren, und dem Molech nachhuren, aus ihrem Volke. Und die Seele, die sich wendet zu den Totenbeschwörern und zu den klugen Männern, ihnen nachzuhuren, wider selbige Seele richte ich mein Angesicht, und rotte ihn aus seinem Volke. Und so haltet euch heilig, und seid heilig, denn ich bin Jahwe, euer Gott. Und beobachtet meine Satzungen, und tut sie; ich bin Jahwe, der euch heiligt. Ein jeglicher, der seinem Vater oder seiner Mutter flucht, der soll getötet werden; seinem Vater und seiner Mutter hat er geflucht; sein Blut über ihn! Und wenn jemand Ehebruch treibt mit dem Weibe eines Mannes, wenn er Ehebruch treibt mit dem Weibe seines Nächsten; so soll getötet werden der Ehebrecher und die Ehebrecherin. Und wenn jemand bei dem Weibe seines Vaters liegt, so hat er die Scham seines Vaters entblößt; getötet sollen beide werden; ihr Blut über sie! Und wenn jemand bei seiner Schnur liegt, so sollen beide getötet werden; schändliche Befleckung haben sie geübt; ihr Blut über sie! Und wenn jemand bei einem Manne liegt, wie man bei einem Weibe liegt, so haben beide einen Greuel getan: sie sollen getötet werden; ihr Blut über sie! Und wenn jemand ein Weib nimmt und ihre Mutter, so ist's eine Schandtat; mit Feuer soll man ihn und sie verbrennen, daß keine Schandtat unter euch sei. Und wenn jemand den Beischlaf begeht mit einem Viehe, so soll er getötet werden, und auch das Vieh sollt ihr umbringen. Und wenn ein Weib sich zu irgend einem Viehe tut, sich mit ihm zu begatten; so sollst dn das Weib und das Vieh umbringen; sie sollen getötet werden; ihr Blut über sie! Und wenn jemand seine Schwester nimmt, die Tochter seines Vaters oder die Tochter seiner Mutter, und ihre Scham schaut, und sie schaut seine Scham; so ist es Blutschande, und sie sollen ausgerottet werden vor den Augen der Söhne ihres Volkes; die Scham seiner Schwester hat er entblößt, seine Schuld trägt er. Und wenn jemand bei einem Weibe liegt in ihrer Krankheit, und ihre Scham blößt, und ihren Brunn enthüllt, und sie blößt den Brunn ihres Blutes; so sollen beide ausgerottet werden aus ihrem Volke. Und die Scham der Schwester deiner Mutter und der Schwester deines Vaters sollst du nicht blößen; denn ein solcher enthüllt seine Blutsverwandte; ihre Schuld tragen sie. Und wenn jemand bei der Frau seines VaterS-Bruders liegt, so hat er die Scham seines Vaters-Bruders entblößt: ihre Sünde tragen sie, kinderlos sollen sie sterben. Und wenn jemand das Weib seines Bruders nimmt, so ist's eine Unreinigkeit; die Scham seines Bruders hat er entblößt, kinderlos sollen sie sein. Und so beobachtet alle meine Satzungen und alle meine Rechte, und tut sie, daß euch nicht das Land ausspeie, wohin ich euch führe, daß ihr darin wohnt. Und ihr sollt nicht wandeln in den Satzungen der Völker, welche ich vor euch vertreibe; denn alles dies taten sie, und so verabscheuete ich sie, und sprach zu euch: Ihr sollt ihr Land besitzen, und ich will es euch geben einzunehmen; ein Land, fließend von Milch und Honig. Ich bin Jahwe, euer Gott, der euch ausgeschieden aus den Völkern. Und unterscheidet zwischen dem reinen Vieh und dem unreinen und zwischen dem unreinen Vogel und dem reinen, daß ihr euch nicht abscheulich macht mit Vieh und Vogel und allem, was auf der Erde kriecht, was ich euch ausgeschieden als unrein. Und seid mir heilig, denn ich bin heilig, ich Jahwe; und ich habe euch ausgeschieden aus den Völkern, mein zu sein. Und ein Mann oder ein Weib, in denen ein Totenbeschwörer - oder Wahrsagegeist ist, die sollen getötet werden; man soll sie steinigen; ihr Blut über sie! Priester-GesetzeUnd Jahwe sprach zu Mose: Sprich zu den Priestern, den Söhnen Aarons, und sprich zu ihnen: Wegen einer Leiche soll sich Keiner verunreinigen in seinem Volke, außer wegen seiner nächsten Blutsverwandten, wegen seiner Mutter und wegen seines Vaters und wegen seines Sohnes und wegen seiner Tochter und wegen seines Bruders, und wegen seiner Schwester, der Jungfrau, die um ihn ist, die noch keines Mannes geworden ist; wegen dieser mag er sich verunreinigen. Er soll sich nicht verunreinigen als Ehemann in seinem Volke, daß er sich entweihe. Sie sollen keine Glatze scheren auf ihrem Haupte, und die Ecken ihres Bartes nicht scheren, und an ihrem Leibe sollen sie keine Schnitte machen. Heilig sollen sie ihrem Gott sein, und nicht entweihen den Namen ihres Gottes; denn die Feuerungen Jahwe's, die Speise ihres Gottes, bringen sie dar, so seien sie heilig. Keine Hure und Geschwächte sollen sie nehmen, und keine von ihrem Manne Verstoßene sollen sie nehmen; denn heilig sind sie ihrem Gott. Und halte sie heilig; denn die Speise deines Gottes bringen sie dar; heilig sollen sie dir sein, denn heilig bin ich, Jahwe, der euch heiligt. Und die Tochter eines Priesters, so sie anfängt zu huren, so entweiht sie ihren Vater; mit Feuer soll sie verbrannt werden. Und der Hohepriester unter seinen Brüdern, auf dessen Haupt das Salböl gegossen worden, und der eingesetzt ist mit Anziehung der Kleider; der soll sein Haupt nicht blößen, und seine Kleider nicht zerreißen, und soll zu keiner Leiche eines Toten kommen; wegen seines Vaters und wegen seiner Mutter soll er sich nicht verunreinigen. Und aus dem Heiligtum soll er nicht herausgehen, damit er nicht das Heiligtum seines Gottes entweihe; denn die Weihe des Salböls seines Gottes ist auf ihm. Ich bin Jahwe. Und er soll ein Weib in ihrer Jungfrauschaft nehmen. Eine Witwe und eine Verstoßene und eine Geschwächte, eine Hure, diese soll er nicht nehmen; sondern eine Jungfrau von seinem Volke soll er nehmen zum Weibe. Und er soll seinen Samen nicht entweihen unter seinem Volke; denn ich bin Jahwe, der ihn heiligt. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Rede zu Aaron und sprich: Keiner von deinem Samen in seinen künftigen Geschlechtern, der einen Leibesfehl an sich hat, soll hinzunahen, die Speise seines Gottes darzubringen; denn Keiner, an welchem ein Leibesfehl ist, soll hinzunahen, kein Blinder, noch Lahmer, noch Stumpfnasiger, noch Langgliediger, noch wer ein Bruch am Fuße oder einen Bruch an der Hand hat, noch ein Höckeriger, noch Dürrer, noch der ein weißes Fleck auf dem Auge, noch der die Krätze oder Flechte, noch der zerdrückte Hoden hat. Keiner, der einen Fehl hat vom Samen Aarons, des Priesters, soll hinzutreten, die Feuerungen Jahwe's darzubringen; ein Fehl ist an ihm, er soll nicht hinzutreten, die Speise seines Gottes darzubringen. Die Speise seines Gottes von dem Hochheiligen und von dem Heiligen mag er essen. Nur zum Vorhang soll er nicht kommen, und zum Altar soll er nicht treten, denn ein Fehl ist an ihm, daß er nicht meine Heiligtümer entweihe; denn ich bin Jahwe, der sie heiligt. Und Mose redete zu Aaron und zu seinen Söhnen und zu allen Söhnen Israels. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Rede zu Aaron und zu seinen Söhnen, daß sie sich enthalten von dem Geheiligten der Söhne Israels, was sie mir heiligen, und nicht meinen heiligen Namen entweihen. Ich bin Jahwe. Sprich zu ihnen: In euren künftigen Geschlechtern, wer von all eurem Samen sich dem Geheiligten naht, was die Söhne Israels dem Jahwe weihen, und seine Unreinigkeit ist an ihm: es werde ausgerottet selbige Seele von meinem Angesichte. Ich bin Jahwe. Ein jeglicher vom Samen Aarons, der aussätzig oder flüssig ist, der soll nicht essen vom Geheiligten, bis er rein ist; und wer etwas von einer Leiche Verunreinigtes anrührt, oder wem die Samenergießung entgangen, oder wer irgend ein Gewürm anrührt, das ihm unrein ist, oder einen Menschen, der ihm unrein ist durch irgend eine Unreinigkeit: wer desgleichen anrührt, der soll unrein sein bis an den Abend, und soll nicht essen vom Geheiligten, sondern er bade seinen Leib in Wasser; und ist die Sonne untergegangen, so ist er rein, und darnach mag er essen vom Geheiligten; denn seine Speise ist's. Gefallenes und Zerrissenes soll er nicht essen, daß er sich damit verunreinige. Ich bin Jahwe. Und so sollen sie beobachten, was gegen mich zu beobachten, daß sie nicht Sünde deshalb auf sich laden, und dadurch sterben, weil sie es entweihen. Ich bin Jahwe, der sie heiligt. Und kein Fremder soll Geheiligtes essen, kein Beisaß eines Priesters noch Mischling soll Geheiligtes essen. So aber ein Priester einen Sklaven kauft um Geld, selbiger soll davon essen, und sein Hausgeborner, diese mögen von seiner Speise essen. Und so die Tochter eines Priesters das Weib eines fremden Mannes wird, so soll sie nicht von der Hebe des Geheiligten essen. So aber die Tochter eines Priesters Witwe oder verstoßen wird, und hat keinen Samen, und kehrt zum Hause ihres Vaters, wie in ihrer Jugend: so soll sie von der Speise ihres Vaters essen; aber kein Fremder soll davon essen. Und so jemand Geheiligtes ißt aus Versehen, so soll er das Fünftel hinzu legen, und dem Priester das Geheiligte wiedergeben. Und sie sollen das Geheiligte der Söhne Israels nicht entweihen, was sie dem Jahwe heben, und so ihnen Schuld aufladen, indem sie ihr Geheiligtes essen; denn ich bin Jahwe, der sie heiligt. Über die Beschaffenheit der OpfertiereUnd Jahwe redete zu Mose, und sprach: Rede zu Aaron und zu seinen Söhnen und zu allen Söhnen Israels, und sprich zu ihnen: Wenn irgend jemand vom Hause Israels und von den Fremdlingen in Israel seine Opfergabe darbringt, es sei irgend ein Gelübde oder etwas Freiwilliges, was sie dem Jahwe darbringen als Brandopfer: so sei es zum Wohlgefallen für euch, fehllos, männlich, von den Rindern, von den Schafen und von den Ziegen, keines, woran ein Fehl ist, sollt ihr darbringen, denn es wird nicht zum Wohlgefallen für euch sein. Und so jemand ein Dankopfer dem Jahwe bringt, ein Gelübde zu weihen oder etwas freiwilliges, vom Rind oder Kleinvieh; so sei es fehllos zum Wohlgefallen; kein Fehl soll an ihm sein. Blindes oder Beschädigtes, oder Verwundetes, oder Blatteriges, oder das die Krätze oder Flechte hat, solche sollt ihr nicht dem Jahwe darbringen, und keine Feuerung davon auf den Altar tun für Jahwe. Ein Rind und ein Schaf, das langgliedrig oder zwerghaft ist, magst du als freiwillige Gabe opfern, aber zum Gelübde ist es nicht wohlgefällig. Und keines, das zerdrückte oder zerquetschte oder abgeschnittene Hoden oder verstümmelte Rute hat, sollt ihr dem Jahwe darbringen, und sollt in eurem Lande solches nicht tun. Und aus der Hand eines Sohnes der Fremde sollt ihr die Speise eures Gottes von keinem dergleichen darbringen; denn ein Verderben, ein Fehl ist an ihnen; sie werden nicht wohlgefällig für euch sein. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Ein Rind oder Schaf oder Ziege, so es geboren wird, sei sieben Tage unter seiner Mutter, und vom achten Tage an und weiterhin ist es wohlgefällig zur Opfergabe der Feuerung Jahwes. Aber ein Rind und ein Schaf, es selbst und sein Junges, sollt ihr nicht schlachten an einem Tage. Und so ihr ein Lobopfer dem Jahwe opfert, so sollt ihr's zum Wohlgefallen für euch opfern. An selbigem Tage soll es gegessen werden; ihr sollt nichts davon übrig lassen bis zum Morgen. Ich bin Jahwe. Und so beobachtet meine Gebote, und tut sie. Ich bin Jahwe. Und ihr sollt nicht meinen heiligen Namen entweihen, damit ich geheiligt sei unter den Söhnen Israels. Ich bin Jahwe, der euch heiligt, der euch ausgeführt aus dem Lande Ägypten, um euer Gott zu sein. Ich bin Jahwe. Fest-GesetzeUnd Jahwe redete zu Mose, und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich zu ihnen: Die Feste Jahwe's, die ihr ausrufen sollt als heilige Versammlungen, das sind meine Feste. Sechs Tage soll man Geschäfte tun, aber am siebenten Tage ist Ruhetag, heilige Versammlung; kein Geschäft sollt ihr tun, Jahwes Ruhetag ist's, in all euren Wohnungen. Das sind die Feste Jahwes, heilige Versammlungen, die ihr ausrufen sollt zu ihrer Zeit. Im ersten Mond, am vierzehnten des Monden gegen Abend, ist Passah dem Jahwe. Und am fünfzehnten dieses Monden ist das Fest des Ungesäuerten dem Jahwe; sieben Tage sollt ihr Ungesäuertes essen. Am ersten Tage soll euch heilige Versammlung sein; keine Geschäftsarbeit sollt ihr tun. Und bringt Feuerung dem Jahwe dar sieben Tage; am siebenten Tage ist heilige Versammlung, keine Geschäftsarbeit sollt ihr tun. Und Jahwe redete zu Mose, Und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich zu ihnen: So ihr ins Land kommt, das ich euch gebe, und ihr seine Ernte erntet; so bringt die Erstlingsgarbe eurer Ernte zum Priester. Und er hebe die Garbe vor Jahwe zum Wohlgefallen für euch; am anderen Tage nach dem Ruhetage soll sie der Priester weben. Und opfert am Tage, da ihr die Garbe webet, ein Lämmlein, fehllos, jährig, zum Brandopfer für Jahwe! und ein Speisopfer dazu, zwei Zehntel Weißmehl, begossen mit Öl, als Feuerung Jahwes, lieblichen Geruch; und ein Trankopfer dazu, Wein, ein Viertel Hin. Und kein Brot, noch geröstete, noch gestoßene Körner sollt ihr essen bis zu diesem selbigen Tage, bis ihr die Opfergabe eures Gottes darbringt; eine ewige Satzung auf eure künftigen Geschlechter hin in all euren Wohnungen. Und dann zählt vom anderen Tage nach dem Ruhetage, vom Tage, da ihr die Webegarbe dargebracht; sieben volle Wochen sollen es sein; bis an den anderen Tag nach dem siebenten Ruhetag sollt ihr fünfzig Tage zählen; und dann bringt ein neues Speisopfer dem Jahwe dar. Aus euren Wohnungen sollt ihr Webebrote darbringen, zwei, von zwei Zehntel Weißmehl, sollen es sein; gesäuert sollen sie gebacken sein, als Erstlinge für Jahwe. Und bringt zu dem Brote sieben Lämmer dar, fehllos, jährig, und einen jungen Stier und zwei Widder; sie sollen ein Brandopfer für Jahwe sein; und ein Speisopfer und Trankopfer dazu, als Feuerung, süßen Geruch für Jahwe. Und opfert einen Ziegenbock zum Sündopfer, und zwei jährige Lämmer zum Dankopfer. Und es webe sie der Priester samt dem Erstlingsbrote als Webe vor Jahwe, nebst den zwei Lämmern; heilig sollen sie dem Jahwe sein für den Priester. Und ruht an diesem selbigen Tage aus; heilige Versammlung soll euch sein; keine Geschäftsarbeit sollt ihr tun; eine ewige Satzung in all euren Wohnungen auf eure künftigen Geschlechter hin. Und wenn ihr die Ernte eures Landes erntet, sollst du die Ecken deines Feldes nicht ganz abernten, und keine Nachlese deiner Ernte sollst du halten; dem Fremden und dem Armen sollst du sie lassen. Ich bin Jahwe, euer Gott. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich: Im siebenten Mond, am ersten des Monden, soll euch Ruhetag sein, Gedächtnis des Posaunenhalls, heilige Versammlung. Keine Geschäftsarbeit, sollt ihr tun, und bringt Feuerung dem Jahwe dar. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Ja, am zehnten Tage dieses siebenten Monden ist der Tag der Versöhnung; heilige Versammlung soll euch sein, und ihr sollt euch kasteien, und Feuerung darbringen dem Jahwe. Und kein Geschäft sollt ihr tun an diesem selbigen Tage; denn Versöhnungstag ist's, euch zu versöhnen vor Jahwe, eurem Gott. Denn jegliche Seele, die sich nicht kasteit an diesem selbigen Tage, die werde ausgerottet aus ihrem Volke. Und jegliche Seele, die irgend ein Geschäft tut an diesem selbigen Tage, ich vertilge selbige Seele aus ihrem Volke. Kein Geschäft sollt ihr tun; eine ewige Satzung auf eure künftigen Geschlechter hin in all euren Wohnungen. Ein Ruhetag sei es euch, und kasteit euch, am neunten des Monden am Abend; vom Abend bis zum Abend sollt ihr ruhen euren Ruhetag. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich: Am fünfzehnten Tage dieses siebenten Monden ist das Fest der Laubhütten sieben Tage dem Jahwe. Am ersten Tage heilige Versammlung; keine Geschäftsarbeit sollt ihr tun. Sieben Tage sollt ihr Feuerung dem Jahwe darbringen, am achten Tage soll euch heilige Versammlung sein, und sollt Feuerung dem Jahwe darbringen; Festversammlung ist's; keine Geschäftsarbeit sollt ihr tun. Das sind die Feste Jahwe's, die ihr ausrufen sollt als heilige Versammlung, um Feuerung dem Jahwe darzubringen, Brandopfer und Speisopfer, Schlachtopfer und Trankopfer, das Tagtägliche. Außer den Ruhetagen Jahwes und außer euren anderen Gaben und außer all euren Gelübden und außer all euren freiwilligen Opfern, welche ihr dem Jahwe gebt. Ja, am fünfzehnten Tage des siebenten Monden, wenn ihr die Früchte des Landes einsammelt, sollt ihr ein Fest Jahwes feiern sieben Tage; am ersten Tage Ruhetag, und am achten Tage Ruhetag. Und nehmt euch am ersten Tage Früchte von schönen Bäumen, Palmzweige und Äste von dick belaubten Bäumen und von Bachweiden, und freuet euch vor Jahwe, eurem Gott, sieben Tage. Und feiert dies als Fest Jahwes sieben Tage im Jahre; eine ewige Satzung auf eure künftigen Geschlechter hin; im siebenten Mond sollt ihr es feiern. In Laubhütten sollt ihr wohnen sieben Tage, jeder Eingeborne in Israel soll in Laubhütten wohnen, auf daß eure künftigen Geschlechter wissen, daß ich in den Laubhütten die Söhne Israels habe wohnen lassen, als ich sie ausführte aus dem Lande Ägypten. Ich bin Jahwe, euer Gott. Und Mose sagte die Feste Jahwe's den Söhnen Israels. Vom Leuchter und den SchaubrotenUnd Jahwe redete zu Mose, und sprach: Gebeut den Söhnen Israels daß sie zu dir reines, gestoßenes Baumöl bringen zum Leuchter, um Lampen aufzusetzen beständig. Außerhalb des Vorhanges des Gesetzes im Versammlungszelte soll Aaron ihn zurichten vom Abend bis zum Morgen vor Jahwe beständig: eine ewige Satzung auf eure künftigen Geschlechter hin. Auf dem Leuchter von reinem Golde soll er die Lampen zurichten vor Jahwe beständig. Und nimm Weißmehl, und backe daraus zwölf Kuchen; von zwei Zehnteln soll ein Kuchen sein. Und lege sie in zwei Schichten, je sechs auf eine Schicht, auf den Tisch von reinem Golde vor Jahwe. Und tue auf die Schicht reinen Weihrauch, daß er zum Brote Opferteil, Feuerung dem Jahwe sei. An jeglichem Ruhetag soll er es zurichten vor Jahwe beständig, von den Söhnen Israels ein ewiger Bund. Und es gehöre Aaron und seinen Söhnen, daß sie es essen an heiligem Orte; denn ein Hochheiliges ist es ihm von den Opfern Jahwe's, eine ewige Gebühr. Strafe eines Gotteslästerers, nebst anderen StrafgesetzenUnd es ging der Sohn eines israelitischen Weibes, selbiger war aber der Sohn eines ägyptischen Mannes, unter die Söhne Israels aus, und es zankten sich im Lager der Sohn der Israelitin und ein israelitischer Mann. Und es lästerte der Sohn des israelitischen Weibes den Namen Jahwe's, und fluchte. Da brachten sie ihn zu Mose. Der Name seiner Mutter aber war Selomith, Tochter Dibri's, vom Stamme Dan. Und sie legten ihn in Verhaft, daß er ihnen Bescheid gäbe nach Befehl Jahwe's. Da redete Jahwe zu Mose, und sprach: Führe den Flucher hinaus vor das Lager, und alle, die es gehört, sollen ihre Hände auf sein Haupt legen, und die ganze Gemeinde soll ihn steinigen. Und zu den Söhnen Israels rede, und sprich: Ein jeglicher, so er seinem Gotte flucht, der trage seine Schuld. Und wer den Namen Jahwe's lästert, soll getötet werden; steinigen soll ihn die ganze Gemeinde, wie den Fremdling, so den Eingebornen; wenn er den Namen Jahwe's lästert, soll er getötet werden. Und so jemand irgend einen Menschen erschlägt, so soll er getötet werden. Und wer ein Vieh erschlägt, soll es erstatten, Stück um Stück. Und so jemand seinem Nächsten eine Verletzung zufügt; so wie er getan, also soll ihm getan werden: Bruch um Bruch, Auge um Auge, Zahn um Zahn, so wie er einem Menschen eine Verletzung zufügt, also soll ihm zugefügt werden. Und wer ein Vieh erschlägt, soll es erstatten; wer aber einen Menschen erschlägt, soll getötet werden. Ein Recht soll euch sein; wie der Fremdling, so soll der Eingeborne sein; denn ich bin Jahwe, euer Gott. Und Mose redete zu den Söhnen Israels; und so führten sie den Flucher hinaus vor das Lager, und steinigten ihn, und die Söhne Israels taten, so wie Jahwe Mose'n geboten. Vom Sabbat- und JubeljahrUnd Jahwe redete zu Mose auf dem Berge Sinai, und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich zu ihnen: So ihr in das Land kommt, welches ich euch gebe, so soll das Land eine Ruhe feiern dem Jahwe. Sechs Jahre sollst du dein Land besäen, und sechs Jahre deinen Weinberg beschneiden, und seine Früchte einsammeln; aber im siebenten Jahre soll eine Ruhefeier sein für das Land, eine Feier dem Jahwe; dein Feld sollst du nicht besäen, und deinen Weinberg nicht beschneiden. Das Ausgefallene deiner Ernte sollst du nicht ernten, und die Trauben deines unbeschnittenen Weinstockes nicht lesen; ein Jahre der Ruhe soll für das Land sein. Und das Ruhejahr des Landes diene euch zur Speise, dir und deinem Knechte und deiner Magd und deinem Mietling und deinem Beisassen, die sich aufhalten bei dir; und deinem Vieh und dem Wilde in deinem Lande soll all sein Ertrag zu essen sein. Und dann zähle die sieben Ruhejahre, sieben Jahre sieben Mal, daß die Tage von sieben Ruhejahren neun und vierzig Jahre ausmachen. Und lasse den Posaunenhall ergehen im siebenten Mond, am zehnten des Monden; am Tage der Versöhnung sollt ihr die Posaune ergeben lassen durch euer ganzes Land. Strafe eines Gotteslästerers, nebst anderen StrafgesetzenUnd heiligt so das fünfzigste Jahr, und ruft Freiheit aus im Lande all seinen Bewohnern; ein Jubeljahr soll es euch sein, da ihr ein jeglicher wieder kommt zu seinem Eigentume, und ein jeglicher zu seinem Geschlechte wieder kommt. Ein Jubeljahr soll es euch, das fünfzigste Jahre, sein: ihr sollt nicht säen, und nicht sein Ausgefallenes ernten, und seine unbeschnittenen Weinstöcke nicht lesen. Denn ein Jubeljahr ist's; heilig soll es euch sein, vom Felde weg sollt ihr seinen Ertrag essen. In diesem Jubeljahre sollt ihr ein jeglicher zu seinem Eigentume wieder kommen. Und so ihr etwas verkauft an deinen Nächsten, oder etwas kauft von deinem Nächsten, so sollt ihr keiner den anderen drücken. Nach der Zahl der Jahre seit dem Jubeljahr sollst du kaufen von deinem Nächsten; nach der Zahl der Jahre der Ernten soll er dir verkaufen. Nach der Mehrheit der Jahre sollst du den Kaufpreis mehren, und nach der Minderheit der Jahre den Kaufpreis mindern; denn die Zahl der Ernten verkauft er dir. Und ihr sollt nicht einer seinen Nächsten drücken, und fürchte dich vor deinem Gott; denn ich bin Jahwe, euer Gott. Und so tut meine Satzungen, und meine Rechte beobachtet, und tut sie, so werdet ihr in eurem Lande wohnen in Sicherheit. Und das Land wird seine Frucht geben, und ihr werdet essen zur Sättigung, und sicher wohnen in demselben. Und so ihr sagt: Was sollen wir essen im siebenten Jahre, wenn wir nicht säen, und nicht unsren Ertrag ernten? so will ich meinen Segen entbieten zu euch im sechsten Jahre, daß es den Ertrag bringe für drei Jahre; und wenn ihr säet im achten Jahre, so werdet ihr essen vom alten Ertrage; bis ins neunte Jahre, bis sein Ertrag kommt, werdet ihr Altes essen. Und das Land soll nicht verkauft werden, so daß es verfallen bleibe; denn mein ist das Land, denn Fremdlinge und Beisassen seid ihr bei mir. Und im ganzen Lande eures Eigentums sollt ihr Lösung erstatten dem Lande. So dein Bruder verarmt, und verkauft von seinem Eigentume, und es kommt sein Löser, sein nächster Verwanter; so löse er das Verkaufte seines Bruders, Und so jemand keinen Löser hat, und er wird vermögend und erlangt, was hinreicht zu seiner Lösung: so berechne er die Jahre seines Verkaufes, und zahle das Übrige zurück dem, dem er verkauft hat, und komme so wieder zu seinem Eigentume. Und wenn er nicht erlangt, was hinreicht ihm zurückzuzahlen, so bleibe sein Verkauftes in der Hand des Käufers bis zum Jubeljahre; dann wird es frei im Jubeljahre, und er kommt wieder zu seinem Eigentume. Und so jemand ein Wohnhaus verkauft in einer Stadt mit Mauern, so bestehe seine Lösung bis zu Ende des Jahres seines Verkaufes; ein Jahre soll seine Lösung bestehen. Wenn es aber nicht gelöst wird, bis ein ganzes Jahre voll ist, so bleibe das Haus in der Stadt mit Mauern verfallen dem Käufer auf seine künftigen Geschlechter hin; es soll nicht frei werden im Jubeljahre. Aber die Häuser in Dörfern, die keine Mauern haben rigsum, sollen zu den Feldern des Landes gerechnet werden; es soll Lösung dafür sein, und im Jubeljahre sollen sie frei werden. Und was die Städte der Leviten anlangt, die Häuser in den Städten ihres Eigentums, so soll ewige Lösung für die Leviten sein. Und wenn einer von den Leviten löst, so werde das verkaufte Haus in der Stadt seines Eigentums frei im Jubeljahre; denn die Häuser der Leviten sind ihr Eigentum unter den Söhnen Israels. Auch das Feld des Bezirks ihrer Städte soll nicht verkauft werden: denn ein ewiges Eigentum ist es ihnen. Und so dein Bruder verarmt und unvermögend wird neben dir, so unterstütze ihn, Fremdling und Beisassen, daß er lebe neben dir. Du sollst von ihm nicht Zins und Wucher nehmen, und fürchte dich vor deinem Gott, auf daß dein Bruder lebe neben dir. Dein Geld sollst du ihm nicht um Zins geben, und deine Speise nicht um Wucher geben. Ich bin Jahwe, euer Gott, der euch ausgeführt aus dem Lande Ägypten, um euch das Land Kanaan zugeben, um euer Gott zu sein. Und so dein Bruder verarmt neben dir, und sich dir verkauft, so sollst du ihn nicht Knechtes-Dienst tun lassen; wie ein Mietling, wie ein Beisaß soll er bei dir sein, bis zum Jubeljahre soll er bei dir dienen: dann gehe er frei aus von dir, er und deine Söhne mit ihm, und komme wieder zu seinem Geschlecht?, und zum Eigentume seiner Väter komme er wieder. Denn meine Knechte sind sie, die ich ausgeführt aus dem Lande Ägypten; sie sollen nicht verkauft werden, wie man Knechte verkauft. Du sollst nicht über ihn herrschen mit Härte, und fürchte dich vor deinem Gott. Dein Knecht und deine Magd, welche du haben darfst; von den Völkern rings um euch her, von ihnen mögt ihr Knecht und Magd kaufen. Und auch von den Söhnen der Beisassen, die sich aufhalten bei euch, von ihnen mögt ihr kaufen und von ihrem Geschlechte bei euch, das sie gezeugt in eurem Lande, und sie mögen euer Eigentum sein, und ihr mögt sie vererben auf eure Söhne nach euch als Eigentum, auf ewig mögt ihr sie als Knechte brauchen; aber über eure Brüder, die Söhne Israels, einer über seinen Bruder, sollt ihr nicht herrschen mit Härte. Und so ein Fremdling oder Beisaß vermögend wird neben dir, und dein Bruder verarmt neben ihm, und verkauft sich einem Fremdlinge, Beisassen bei dir, oder dem Sprößlinge des Geschlechtes eines Fremdlings; so soll, nachdem er verkauft worden, Lösung für ihn sein; einer von seinen Brüdern soll ihn lösen. Entweder sein Oheim, oder der Sohn seines Oheims soll ihn lösen, oder einer von seinen nächsten Blutsverwandten aus seinem Geschlechte soll ihn lösen; oder wird er vermögend, so löse er sich selbst. Und dann rechne er mit seinem Käufer vom Jahre an, da er verkauft worden bis zum Jubeljahre, und sein Kaufpreis richte sich nach der Zahl der Jahre; wie die Zeit eines Mietlings soll er bei ihm sein. Wenn noch viele der Jahre, so soll er nach ihrem Verhältnisse seine Lösung zurückzahlen von seinem Kaufpreise; und wenn wenig übrig ist an den Jahren bis zum Jubeljahre, so berechne er es ihm; nach Verhältnis seiner Jahre soll er seine Lösung zurückzahlen. Wie ein Mietling Jahr für Jahr soll er bei ihm sein; er soll nicht mit Härte über ihn herrschen vor deinen Augen. Und wenn er nicht gelöst wird in dieser Weise, so gehe frei aus im Jubeljahre, er und seine Söhne mit ihm. Denn mir sind die Söhne Israels Knechte, meine Knechte sind sie, die ich ausgeführt aus dem Lande Ägypten. Ich bin Jahwe, euer Gott. Verbot der AbgöttereiIhr sollt euch keine Götzen machen, und kein Schnitz- oder Standbild euch aufrichten, und keine Steine mit Bildwerk sollt ihr setzen in eurem Lande, um davor anzubeten; denn ich bin Jahwe, euer Gott. Meine Ruhetage sollt ihr beobachten, und mein Heiligtum ehren. Ich bin Jahwe. Segen und FluchWenn ihr in meinen Satzungen wandelt, und meine Gebote beobachtet, und sie tuet; so gebe ich euch Regen zu ihrer Zeit, und das Land gibt seinen Ertrag, und der Baum des Feldes gibt seine Frucht. Und es reicht euch die Dreschzeit an die Weinlese, und die Weinlese reicht an die Saatzeit, und ihr esst euer Brot zur Sättigung und wohnt sicher in eurem Lande. Und ich schaffe Frieden im Lande, daß ihr schlaft, und niemand euch schreckt; und ich vertilge die wilden Tiere aus dem Lande, und das Schwert soll nicht gehen durch euer Land. Und ihr jagt eure Feinde, und sie fallen vor euch durch's Schwert; und es jagen fünf von euch hundert, und hundert von euch werden zehntausnd jagen, und eure Feinde fallen vor euch durch's Schwert. Und ich wende mich zu euch, und mache euch fruchtbar, und mehre euch, und halte meinen Bund aufrecht mit euch. Und ihr esst das altgewordene Alte, und das Alte werdet ihr wegtun vor dem Neuen. Und ich mache meine Wohnung unter euch, und meine Seele wird euch nicht verschmähen; und ich wandle unter euch, und bin euer Gott, und ihr sollt mein Volk sein. Ich bin Jahwe, euer Gott, welcher euch ausgeführt aus dem Lande Ägypten, daß ihr nicht mehr dessen Knechte sein sollt, und ich zerbrach euer Joch, und ließ euch aufrecht wandeln. Wenn ihr aber mir nicht gehorcht, und nicht tut alle diese Gebote, und wenn ihr meine Satzungen verachtet, und meine Rechte verwerft, so daß ihr nicht tut all meine Gebote, daß ihr den Bund mit mir brecht; so will auch ich solches gegen euch tun, und ich bestelle über euch Schrecken, Schwindsucht und hitziges Fieber, welche machen, daß die Augen erlöschen, und die Seele verschmachtet; und ihr sollt vergeblich euren Samen säen, und eure Feinde sollen ihn verzehren. Und ich richte mein Angesicht wider euch, daß ihr geschlagen werdet von euren Feinden, und die euch hassen, über euch herrschen, und ihr flieht, ohne daß man euch jagt. Und wenn ihr bis zu diesem mir nicht gehorcht, so züchtige ich euch noch siebenmal mehr ob euren Sünden, und breche euren frechen Stolz. Und ich mache euren Himmel wie Eisen, und eure Erde wie Erz, daß vergeblich eure Kraft sich aufreibe; und euer Land soll nicht seinen Ertrag geben, und der Baum des Feldes soll nicht seine Frucht geben. Und wenn ihr mir entgegenwandelt, und nicht wollt mir gehorchen, so schlage ich euch noch siebenmal mehr euren Sünden gemäß. Und ich sende über euch die Tiere des Feldes, daß sie euch der Kinder berauben, und eure Herden verzehren, und eure Zahl vermindern, daß eure Straßen öde werden. Und wenn ihr durch dieses euch nicht von mir zurechtweisen lasst, und mir entgegenwandelt; so wandle auch ich euch entgegen, und schlage auch ich euch siebenmal ob euren Sünden. Und ich bringe über euch das Schwert, das die Rache meines Bundes übt, daß ihr euch zurückzieht in eure Städte; und sende Pest unter euch, daß ihr gegeben werdet in Feindes Hand, indem ich euch die Stütze des Brotes zerbreche, daß zehn Weiber euer Brot backen in Einem Ofen, und sie euch das Brot zurückgeben nach dem Gewichte, und ihr esst und nicht satt werdet. Und wenn ihr dadurch mir nicht gehorcht und mir entgegenwandelt; so wandle auch ich euch entgegen im Grimm, und züchtige auch ich euch siebenmal ob euren Sünden. Und ihr sollt das Fleisch eurer Söhne essen, und das Fleisch eurer Töchter sollt ihr essen. Und ich vertilge eure Höhen, und rotte eure Sonnensäulen aus, und werfe eure Leichname auf die Trümmer eurer Götzen, und meine Seele verabscheuet euch. Und ich mache eure Städte zu Trümmern, und verwüste eure Heiligtümer, und will mich nicht laben an eurem lieblichen Geruch. Und ich verwüste das Land, daß darüber sich entsetzen eure Feinde, so darin wohnen. Und euch will ich zerstreuen unter die Völker, und hinter euch das Schwert ausziehen, und euer Land soll wüste sein, und eure Städte Trümmer. Alsdann wird das Land seine Ruhejahre abtragen, die ganze Zeit der Verwüstung, da ihr im Lande eurer Feinde seid; alsdann wird das Land ruhen, und abtragen seine Ruhejahre; die ganze Zeit der Verwüstung wird es ruhen, was es nicht geruht in euren Ruhejahren, als ihr darin wohntet. Und die übriggeblieben von euch, in ihre Herzen will ich Feigheit bringen in den Ländern ihrer Feinde, daß sie jagt das Rauschen eines verwehten Blattes, und sie fliehen, wie vor dem Schwerte, und fallen, ohne daß man sie jagt, und stürzen einer über den anderen, wie vor dem Schwerte, ohne daß man sie jagt; und ihr werdet nicht Stand halten vor euren Feinden. Und ihr sollt umkommen unter den Heiden, und das Land eurer Feinde soll euch fressen. Und die übriggeblieben von euch, sie sollen hinschwinden durch ihre Missetat in den Ländern eurer Feinde, und auch durch die Missetat ihrer Väter mit ihnen hinschwinden. Da werden sie bekennen ihre Missetat und die Missetat ihrer Väter durch ihren Abfall, den sie an mir begangen, und auch daß sie mir entgegengewandelt. Auch ich werde ihnen entgegenwandeln und sie bringen ins Land ihrer Feinde. Oder es sei, daß dann sich demütigt ihr unbeschnittenes Herz, und sie dann abtragen die Strafe ihres Vergehens; dann gedenke ich meines Bundes mit Jakob, und auch meines Bundes mit Isaak und meines Bundes mit Abraham will ich gedenken, und des Landes will ich gedenken. Denn das Land wird verlassen sein von ihnen, und abtragen seine Ruhejahre, wenn es verödet ist von ihnen, und sie werden die Strafe ihres Vergehens abtragen, darum, ja darum daß sie meine Rechte verachtet, und meine Satzungen verschmäht haben. Aber auch noch das, wenn sie im Lande ihrer Feinde sind, will ich sie nicht verachten, und sie nicht verschmähen, so daß ich sie nicht vernichte, daß ich meinen Bund breche mit ihnen; denn ich bin Jahwe, ihr Gott. Und ich gedenke ihnen meines Bundes mit den Vorfahren, welche ich ausführte aus dem Lande Ägypten vor den Augen der Völker, um ihr Gott zu sein. Ich bin Jahwe. Das sind die Satzungen und die Rechte und die Gesetze, welche Jahwe gestellt zwischen sich und den Söhnen Israels auf dem Berge Sinai durch Mose. Von der Lösung der GelübdeUnd Jahwe redete zu Mose, und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich zu ihnen: So jemand ein Gelübde dem Jahwe weiht, so sollen nach deiner Schätzung die Seelen dem Jahwe gelten. Und es sei deine Schätzung, des Mannsbildes von zwanzig Jahre alt bis zu sechzig Jahre alt, es sei deine Schätzung fünfzig Seckel Silbers, nach dem Seckel des Heiligtums; und ist es ein Weibsbild, so sei deine Schätzung dreißig Seckel; und ist es von fünf Jahre alt bis zu zwanzig Jahre alt, so sei deine Schätzung des Mannsbildes zwanzig Seckel, und für das Weibsbild zehn Seckel; und ist es von einem Mond alt bis zu fünf Jahre alt, so sei deine Schätzung, des Mannsbildes fünf Seckel Silbers, und für das Weibsbild drei Seckel Silbers; und ist es sechzig Jahre alt und darüber, ist es ein Mannsbild, so sei deine Schätzung fünfzehn Seckel, und für das Weibsbild zehn Seckel. Und wenn er zu arm ist für deine Schätzung, so stelle man ihn vor den Priester, und der Priester schätze ihn; nach Verhältnis des Vermögens des Gelobenden soll ihn der Priester schätzen. Und ist es Vieh, wovon man Opfergabe dem Jahwe darzubringen pflegt, so soll alles, was man davon dem Jahwe gibt, heilig sein. Man soll es nicht verwechseln noch vertauschen, gutes mit schlechtem, oder schlechtes mit guten; und wenn man ein Vieh vertauscht mit einem anderen, so soll dasselbe und sein Tausch heilig sein. Und ist es irgend ein unreines Vieh, wovon man keine Opfergabe dem Jahwe darzubringen pflegt, so stelle man das Vieh vor den Priester, und der Priester schätze es, wie gut oder wie schlecht es sei; nach deiner Schätzung des Priesters, also soll es gelten. Und wenn man es lösen will, so lege man das Fünftel hinzu zu deiner Schätzung. Und so jemand sein Haus dem Jahwe heiligt, so schätze es der Priester, wie gut oder wie schlecht es sei; so wie es der Priester schätzen wird, also soll es gelten. Und wenn der Heiligende sein Haus lösen will, so lege er das Fünftel des Geldes deiner Schätzung hinzu, so ist es sein. Und wenn jemand vom Felde seines Eigentums etwas dem Jahwe heiligt, so richte sich deine Schätzung nach seiner Aussaat, ein Homer Gerste Aussaat zu fünfzig Seckel Silbers. Wenn er vom Jubeljahre an sein Feld heiligt, so soll es gelten nach deiner Schätzung; wenn er aber nach dem Jubeljahre sein Feld heiligt, so berechne ihm der Priester das Geld nach Verhältnis; der Jahre, die übrig sind bis zum Jubeljahre, und es werde abgezogen von deiner Schätzung. Und wenn der Heiligende sein Feld lösen will, so lege er das Fünftel des Geldes deiner Schätzung hinzu, so bleibt es ihm; wenn er aber sein Feld nicht löst, und man verkauft das Feld an einen anderen Mann; so kann es nicht wieder gelöst werden, und das Feld ist, wenn es frei wird im Jubeljahre, dem Jahwe heilig, wie verbanntes Feld; dem Priester soll es gehören als sein Eigentum. Und wenn jemand sein erkauftes Feld, das nicht vom Felde feines Eigentums ist, dem Jahwe heiligt; so berechne ihm der Priester den Betrag deiner Schätzung bis zum Jubeljahre, und er gebe deine Schätzung an selbigem Tage, dem Jahwe heilig. Im Jubeljahre kommt das Feld zurück an den, von welchem er es gekauft, dem es gehört als Landeigentum. Und all deine Schätzung soll geschehen nach dem Seckel des Heiligtums: Zwanzig Gera machen einen Seckel. Nur das Erstgeborne, welches dem Jahwe durch die Erstgeburt heilig ist, an Vieh, das soll kein Mensch heiligen; ob Ochs, ob Schaf, es ist dem Jahwe heilig. Ist es aber vom unreinen Vieh, so löse man es nach deiner Schätzung, und lege das Fünftel hinzu; und wenn es nicht gelöst wird, so werde es verkauft nach deiner Schätzung. Nur alles Verbannte, was jemand dem Jahwe weiht von allem, was sein ist, von Menschen und Vieh und vom Felde seines Eigentums; das soll nicht verkauft und nicht gelöst werden; alles Verbannte ist ein Hochheiliges Jahwe's. Kein Verbannter, wer verbannt ist von Menschen, soll gelöst werden; er soll getötet werden. Und alles Zehnte des Landes, vom Samen des Landes und von den Früchten der Bäume, gehört dem Jahwe, ist dem Jahwe heilig. Und wenn jemand etwas von seinem Zehnten lösen will, so lege er das Fünftel hinzu. Und alles Zehnte vom Rind- und Kleinvieh, von allem, was unter dem Stabe vorbeigeht, das Zehnte soll dem Jahwe heilig sein; man soll nicht untersuchen, wie gut oder schlecht es sei, und es nicht vertauschen; und wenn man es vertauscht, so soll dasselbe und sein Tausch heilig sein, nicht gelöst werden. Das sind die Gebote, welche Jahwe Mose's geboten an die Söhne Israels auf dem Berge Sinai. Zählung der Israeliten; Ausnahme und Anstellung der LevitenUnd Jahwe redete zu Mose in der Wüste Sinai im Versammlungszelte, am ersten des zweiten Monden, im zweiten Jahre nach ihrem Auszuge aus dem Lande Ägypten, und sprach: Nehmt die Summe aus der ganzen Gemeinde der Söhne Israels nach ihren Geschlechtern, nach ihren Stammhäusern, nach Zahl der Namen, aller Männlichen nach ihren Köpfen; von zwanzig Jahren und drüber, alle, die ausziehen zum Heere in Israel, sollt ihr sie mustern nach ihren Heeren, du und Aaron. Und bei euch sei je ein Mann für den Stamm, der Haupt von seinem Stammhause ist. Und das sind die Namen der Männer, die euch beistehen sollen: Für Ruben, Elizur, Sohn Sedeurs; für Simeon: Selumiel, Sohn Zurisadai's; für Juda: Nahesson, Sohn Amminadabs; für Jesaschar: Nethaneel, Sohn Zuars; für Sebulon: Eliab, Sohn Helons; für die Söhne Josephs, für Ephraim: Elisama, Sohn Ammihuds; für Manasse: Gamliel, Sohn Pedazurs; für Benjamin: Abidan, Sohn Gideoni's; für Dan: Ahieser, Sohn Ammisadai's; für Asser: Pagiel, Sohn Ochrans; für Gad: Eliasaph, Sohn Deguels; für Naphthali: Ahira, Sohn Enans. Diese waren Gemeinde-Berufene, Fürsten ihrer väterlichen Stämme; Häupter der Haufen Israels waren sie. Und Mose und Aaron nahmen diese Männer, welche angegeben sind mit Namen, und versammelten die ganze Gemeinde am ersten des zweiten Monden. Und sie ließen sich in die Geburts-Verzeichnisse eintragen nach ihren Geschlechtern, nach ihren Stammhäusern, nach Zahl der Namen, von zwanzig Jahren und drüber, nach ihren Köpfen, so wie Jahwe Mose'n geboten; und so musterte er sie in der Wüste Sinai. Und es waren die Söhne Rubens, des Erstgebornen von Israel, ihre Verzeichneten nach ihren Geschlechtern, nach ihren Stammhäusern, nach Zahl der Namen, nach ihren Köpfen, alle Männlichen von zwanzig Jahren und drüber, alle, die auszogen zum Heere, die Gemusterten vom Stamme Ruben sechs und vierzig tausend und fünfhundert. Von den Söhnen Simeons, ihre Verzeichneten nach ihren Geschlechtern, nach ihren Stammhäusern, ihre Gemusterten nach Zahl der Namen, nach ihren Köpfen, alle Männlichen von zwanzig Jahren und drüber, alle, die auszogen zum Heere, die Gemusterten vom Stamme Simeon neun und fünfzig tausend und dreihundert. Von den Söhnen Gads, ihre Verzeichneten nach ihren Geschlechtern, nach ihren Stammhäusern, nach Zahl der Namen, von zwanzig Jahren und drüber, alle, die auszogen zum Heere, die Gemusterten vom Stamme Gad fünf und vierzig tausend sechshundert und fünfzig. Von den Söhnen Judas, ihre Verzeichneten nach ihren Geschlechtern, nach ihren Stammhäusern, nach Zahl der Namen, von zwanzig Jahren und drüber, alle, die auszogen zum Heere, die Gemusterten vom Stamme Juda vier und siebzig tausend und sechshundert. Von den Söhnen Issaschars, ihre Verzeichneten nach ihren Geschlechtern, nach ihren Stammhäusern, nach Zahl der Namen, von zwanzig Jahren und drüber, alle, die auszogen zum Heere, die Gemusterten vom Stamme Issaschar vier und fünfzig tausend und vierhundert. Von den Söhnen Sebulons, ihre Verzeichneten nach ihren Geschlechtern, nach ihren Stammhäusern, nach Zahl der Namen, von zwanzig Jahren und drüber, alle, die auszogen zum Heere, die Gemusterten vom Stamme Sebulon sieben und fünfzig tausend und vierhundert. Von den Söhnen Josephs, von den Söhnen Ephraims, ihre Verzeichneten nach ihren Geschlechtern, nach ihren Stammhäusern, nach Zahl der Namen, von zwanzig Jahren und drüber, alle, die auszogen zum Heere, die Gemusterten vom Stamme Ephraim vierzig tausend und fünfhundert. Von den Söhnen Manasse's, ihre Verzeichneten nach ihren Geschlechtern, nach ihren Stammhäusern, nach Zahl der Namen, von zwanzig Jahren und drüber, alle, die auszogen zum Heere, die Gemusterten vom Stamme Manasse zwei und dreißig tausend und zweihundert. Von den Söhnen Benjamins, ihre Verzeichneten nach ihren Geschlechtern, nach ihren Stammhäusern, nach Zahl der Namen, von zwanzig Jahren und drüber, alle, die auszogen zum Heere, die Gemusterten vom Stamme Benjamin fünf und dreißig tausend und vierhundert. Von den Söhnen Dans, ihre Verzeichneten nach ihren Geschlechtern, nach ihren Stammhäusern, nach Zahl der Namen, von zwanzig Jahren und drüber, alle, die auszogen zum Heere, die Gemusterten vom Stamme Dan zwei und sechzig tausend und siebenhundert. Von den Söhnen Assers, ihre Verzeichneten nach ihren Geschlechtern, nach ihren Stammhäusern, nach Zahl der Namen, von zwanzig Jahren und drüber, alle, die auszogen zum Heere, die Gemusterten vom Stamme Asser ein und vierzig tausend und fünfhundert. Die Söhne Naphthalis, ihre Verzeichneten nach ihren Geschlechtern, nach ihren Stammhäusern, nach Zahl der Namen, von zwanzig Jahren und drüber, alle, die auszogen zum Heere, die Gemusterten vom Stamme Naphthali drei und fünfzig tausend und vierhundert. Das sind die Gemusterten, welche Mose und Aaron und die Fürsten von Israel musterten, die zwölf Männer; je ein Mann für sein Stammhaus waren sie. Und es waren alle Gemusterten der Söhne Israels, nach ihren Stammhäusern, von zwanzig Jahren und drüber, alle, die auszogen zum Heere in Israel, es waren all die Gemusterten sechshundert und drei tausend fünfhundert und fünfzig. Aber die Leviten nach ihrem väterlichen Stamme waren nicht gemustert unter ihnen. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Nur den Stamm Levi sollst du nicht mustern, und ihre Summe nicht aufnehmen unter den Söhnen Israels; sondern bestelle die Leviten zu der Wohnung des Gesetzes und zu all ihrem Geräte und zu allem, was dazu gehört; sie sollen die Wohnung tragen und all ihr Geräte, und sie bedienen; und rings um die Wohnung sollen sie lagern. Und wenn die Wohnung aufbricht, sollen die Leviten sie abnehmen, und wenn die Wohnung lagert, sollen die Leviten sie aufrichten; der Fremde aber, der sich naht, soll getötet werden. Und es sollen die Söhne Israels lagern ein jeglicher in seinem Lager, und ein jeglicher bei seinem Paniere, nach ihren Heeren. Aber die Leviten sollen lagern rings um die Wohnung des Gesetzes, daß nicht ein Zorn komme über die Gemeinde der Söhne Israels; und die Leviten sollen besorgen die Besorgung der Wohnung des Gesetzes. Und die Söhne Israels taten es; ganz so, wie Jahwe Mose'n geboten, also taten sie. Anordnung des LagersUnd Jahwe redete zu Mose und zu Aaron, und sprach: Ein jeglicher bei seinem Paniere, bei den Zeichen ihrer Stammhäuser, sollen die Söhne Israels lagern; dem Versammlungszelte gegenüber ringsum sollen sie lagern. Und die gegen Morgen, gegen Aufgang, Lagernden: das Panier des Lagers Juda's nach seinen Heeren, und der Fürst der Söhne Juda's, Nahesson, Sohn Amminadabs, und sein Heer und seine Gemusterten, vier und siebzig tausend und sechshundert. Und die neben ihm Lagernden: der Stamm Issaschar, und der Fürst der Söhne Issaschars Nethaneel, Sohn Zuars, und sein Heer und seine Gemusterten, vier und fünfzig tausend und vierhundert. Der Stamm Sebulon und der Fürst der Söhne Sebulons Eliab, Sohn Helens, und sein Heer und seine Gemusterten, sieben und fünfzig tausend und vierhundert. Alle die Gemusterten vom Lager Juda's einhundert sechs und achtzig tausend und vierhundert nach ihren Heeren; als die ersten sollen sie aufbrechen. Das Panier des Lagers Rubens gegen Mittag nach seinen Heeren, und der Fürst der Söhne Rubens Elizur, Sohn Sedeurs, und sein Heer und seine Gemusterten, sechs und vierzig tausend und fünfhundert. Und die neben ihm Lagernden: der Stamm Simeon, und der Fürst der Söhne Simeons Selumiel, Sohn Zurisadai's, und sein Heer und seine Gemusterten, neun und fünfzig tausend und dreihundert. Und der Stamm Gad, und der Fürst der Söhne Gads Eliasaph, Sohn Reguels, und sein Heer und seine Gemusterten, fünf und vierzig tausend sechshundert und fünfzig. Alle die Gemusterten vom Lager Rubens hundert ein und fünfzig tausend vierhundert und fünfzig nach ihren Heeren; und als die zweiten sollen sie aufbrechen. Und dann breche auf das Versammlungszelt, das Lager der Leviten mitten unter den Lagern; so wie sie lagern, also sollen sie aufbrechen, ein jeglicher an seinem Orte, nach ihren Panieren. Das Panier des Lagers Ephraims nach seinen Heeren gegen Abend, und der Fürst der Söhne Ephraims Elisama, Sohn Ammihuds, und sein Heer und seine Gemusterten, vierzig tausend und fünfhundert. Und neben ihm der Stamm Manasse, und der Fürst der Söhne Manasse's Gamliel, Sohn Pedazurs, und sein Heer und seine Gemusterten, zwei und dreißig tausend und zweihundert. Und der Stamm Benjamin und der Fürst der Söhne Benjamins Abidan, Sohn Gideoni's, und sein Heer und seine Gemusterten, fünf und dreißig tausend und vierhundert, Alle die Gemusterten des Lagers Ephraims hundert und acht tausend und hundert nach ihren Heeren; und als die dritten sollen sie aufbrechen. Das Panier des Lagers Dans gegen Mitternacht mit seinen Heeren, und der Fürst der Söhne Dans Ahieser, Sohn Ammisadai's, und sein Heer und seine Gemusterten, zwei und sechzig tausend und siebenhundert. Und die neben ihm Lagernden: der Stamm Asser und der Fürst der Söhne Assers Pagiel, Sohn Ochrans, und sein Heer und seine Gemusterten, ein und vierzig tausend und fünfhundert. Und der Stamm Naphthali, und der Fürst der Söhne Naphthali's Ahira, Sohn Enans, und sein Heer und seine Gemusterten, drei und fünfzig tausend und vierhundert. Alle die Gemusterten vom Lager Dans hundert und sieben und fünfzig tausend und sechshundert; zuletzt sollen sie aufbrechen nach ihren Panieren. Das sind die Gemusterten der Söhne Israels nach ihren Stammhäusern; alle Gemusterten der Lager nach ihren Heeren waren sechshundert und dreitausend fünfhundert und fünfzig. Aber die Leviten wurden nicht gemustert unter den Söhnen Israels, so wie Jahwe Mose'n geboten. Und die Söhne Israels taten es; ganz so, wie Jahwe Mose'n geboten, also lagerten sie nach ihren Panieren, und also brachen sie auf, ein jeglicher nach seinem Geschlechte, bei seinem Stammhause. Zählung der Leviten und ihr Amt; Auslösung der ErstgebornenUnd das ist das Geschlecht Aarons und Mose's, zu der Zeit, da Jahwe mit Mose redete auf dem Berge Sinai. Und das sind die Namen der Söhne Aarons: Der Erstgeborne Nadab und Abihu, Eleasar und Ithamar. Das sind die Namen der Söhne Aarons, der gesalbten Priester, welche eingesetzt worden zum Priestertum. Aber es starben Nadab und Abihu vor Jahwe, als sie fremdes Feuer darbrachten vor Jahwe, in der Wüste Sinai, und sie hatten keine Söhne; und so wurden Eleasar und Ithaimar Priester unter Aufsicht Aarons, ihres Vaters. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Führe den Stamm Levi herzu, und stelle ihn vor Aaron, den Priester, daß sie ihm dienen. Und sie sollen besorgen, was zu besorgen ist für ihn und für die ganze Gemeinde vor dem Versammlungszelte, daß sie den Dienst der Wohnnng tun; und sie sollen alle Geräte des Versammlungszeltes besorgen, und was zu besorgen ist für die Söhne Israels, daß sie den Dienst der Wohnung tun. Und gib die Leviten Aaron und seinen Söhnen; zu eigen, zu eigen seien sie ihm gegeben aus den Söhnen Israels. Und Aaron und seine Söhne sollst du bestellen, daß sie ihr Priestertum besorgen; der Fremde aber, der sich naht, soll getötet werden. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Siehe, ich habe mir die Leviten genommen aus den Söhnen Israels anstatt alles Erstgebornen, was die Mutter bricht, von den Söhnen Israels; und mir sollen die Leviten gehören. Denn mein ist alles Erstgeborne; zu der Zeit, als ich alles Erstgeborne im Lande Ägypten schlug, habe ich mir alles Erstgeborne in Israel geheiligt, vom Menschen bis zum Vieh; mir soll es gehören, mir, Jahwe. Und Jahwe redete zu Mose in der Wüste Sinai, und sprach: Mustere die Söhne Levi's nach ihren Stammhäusern, nach ihren Geschlechtern; alle Männlichen von einem Mond und drüber, sollst du sie mustern. Und Mose musterte sie nach dem Befehl Jahwes, so wie ihm geboten war. Und das waren die Söhne Levi's nach ihren Namen: Gerson und Kahath und Merari. Und das die Namen der Söhne Gersons nach ihren Geschlechtern: Libni und Simei. Und die Söhne Kahaths nach ihren Geschlechtern: Amram und Jezehar, Hebron und Usiel. Und die Söhne Merari's nach ihren Geschlechtern; Mahali und Musi. Das sind die Geschlechter Levi's nach ihren Stammhäusern. Von Gerson das Geschlecht der Libniter und das Geschlecht der Simeiter. Das sind die Geschlechter der Gersoniter. Ihre Gemusterten, alle Männlichen, von einem Mond und drüber, ihre Gemusterten sieben tausend und fünfhundert. Die Geschlechter der Gersoniter lagerten hinter der Wohnung gegen Abend. Und der Fürst des Stammhauses der Gersoniter war Eliasaph, Sohn Laels. Und die Besorgung der Söhne Gersons bei dem Versammlungszelte war die Wohnung und das Zelt, seine Decke und der Vorhang der Türe des Versammlungszeltes, und die Umhänge des Vorhofs und der Vorhang der Türe des Vorhofs, welcher um die Wohnung und um den Altar ringsum, und ihre Seile, all ihr Zubehör. Und von Kahath das Geschlecht der Amramiter und das Geschlecht der Jezchariter und das Geschlecht der Hebroniter und das Geschlecht der Usieliter, das sind die Geschlechter der Kahathiter. Nach der Zahl aller Männlichen von einem Mond und drüber achttausend und sechshundert, die da besorgten die Besorgung des Heiligtums. Die Geschlechter der Söhne Kahaths lagerten an der Seite der Wohnung gegen Mittag. Und der Fürst des Stammhauses der Geschlechter der Kahathiter war Elizaphan, Sohn Usiels, Und ihre Besorgung war die Lade und der Tisch und der Leuchter und die Altäre und die heiligen Gefäße, mit welchen sie dienen, und der Vorhang und all ihr Zubehör. Und der Fürst der Fürsten Levi's war Eleasar, Sohn Aarons, des Priesters: Er hatte Aufsicht über die, welche besorgten die Besorgung des Heiligtums. Von Merari das Geschlecht der Maheliter und das Geschlecht der Musiter, das sind die Geschlechter der Merariter. Und ihre Gemusterten nach der Zahl aller Männlichen von einem Mond und drüber sechstausend und zweihundert. Und der Fürst des Stammhauses der Geschlechter der Merariter war Zuriel, Sohn Abihails. An der Seite der Wohnung lagerten sie gegen Mitternacht. Und die Aufsicht und Besorgung der Söhne Merari's waren die Bretter der Wohnung und ihre Riegel und ihre Säulen und ihre Füße und all ihre Geräte und all ihr Zubehör; und die Säulen des Vorhofs ringsum und ihre Füße und ihre Pfähle und ihre Seile. Und die vor der Wohnung gegen Morgen, vor dem Versammlungszelte gegen Aufgang Lagernden waren Mose und Aaron und seine Söhne, welche die Besorgung des Heiligtums besorgten für die Söhne Israels; der Fremde aber, der sich nahte, sollte getötet werden. Alle Gemusterten der Leviten, welche Mose und Aaron musterten nach Befehl Jahwes, nach ihren Geschlechtern, alle Männlichen von einem Mond und drüber, zwei und zwanzig tausend. Und Jahwe sprach zu Mose: Mustere alle männlichen Erstgebornen unter den Söhnen Israels, von einem Mond und drüber, und nimm die Zahl ihrer Namen auf. Und nimm mir die Leviten, mir, Jahwe, anstatt aller Erstgebornen unter den Söhnen Israels, und das Vieh der Leviten anstatt alles Erstgebornen unter dem Vieh der Söhne Israels. Und Mose musterte, so wie Jahwe ihm geboten, alle Erstgebornen unter den Söhnen Israels. Und es waren alle männlichen Erstgebornen, nach Zahl der Namen, von einem Mond und drüber, alle Gemusterten zwei und zwanzig tausend zweihundert drei und siebzig. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Nimm die Leviten anstatt aller Erstgebornen unter den Söhnen Israels, und das Vieh der Leviten anstatt ihres Viehes, das mir die Leviten gehören, mir, Jahwe. Und zur Lösung der zweihundert drei und siebzig, welche überzählig über die Leviten sind, von den Erstgebornen der Söhne Israels, nimm je fünf Seckel auf den Kopf; nach dem Seckel des Heiligtums sollst du nehmen, zwanzig Gera auf den Seckel. Und gib das Geld dem Aaron und seinen Söhnen, die Lösung der Überzähligen. Und so nahm Mose das Lösegeld von den Überzähligen über die Lösung der Leviten; von den Erstgebornen der Söhne Israels nahm er das Geld, tausend dreihundert fünf und sechzig Seckel, nach dem Seckel des Heiligtums; und Mose gab das Lösegeld dem Aaron und seinen Söhnen, nach Befehl Jahwes, so wie Jahwe Mose'n geboten. Zählung und Bestellung der dienstfähigen LevitenUnd Jahwe redete zu Mose und zu Aaron, und sprach: Nehmt die Summe auf der Söhne Kahaths unter den Söhnen Levi's, nach ihren Geschlechtern, nach ihren Stammhäusern, von dreißig Jahren und drüber bis zu fünfzig Jahren, alle, die in die Reihe treten, um Geschäfte zu verrichten bei dem Versammlungszelte. Das ist der Dienst der Söhne Kahaths bei dem Versammlungszelte: Das Allerheiligste. Und Aaron und seine Söhne sollen hineingehen beim Aufbruche des Heeres, und den Vorhang abnehmen, und damit bedecken die Lade des Gesetzes, und sollen darüber eine Decke von Seehundfell tun, und ein Tuch ganz von blauem Purpur oben darüber breiten, und die Stangen daran tun. Und auf den Tisch der Schaubrote sollen sie eine Decke von blauem Purpur breiten, und auf ihn die Schüsseln und Becher und Schalen und Kannen des Trankopfers legen, und das beständige Brot soll darauf sein. Und sie sollen über das alles ein Tuch von Karmesin breiten, und es mit einer Decke von Seehundfell bedecken, und die Stangen daran tun. Und sie sollen ein Tuch von blauem Purpur nehmen, und den Leuchter und seine Lampen bedecken, und seine Lichtschneuzen und Zangen und all seine Ölgefäße, mit welchen man den Dienst bei ihm verrichtet, und sollen ihn und alle seine Geräte in eine Decke von Seehundfell tun, und auf die Trage legen. Und auf den goldenen Altar sollen sie ein Tuch von blauem Purpur breiten, und ihn bedecken mit einer Decke von Seehundfell, und die Stangen daran tun. Und sie sollen alle Geräte des Dienstes nehmen, mit welchen man den Dienst verrichtet im Heiligtum, und sollen sie in ein Tuch von blauem Purpur legen, und sie bedecken mit einer Decke von Seehundfell, und sie auf die Trage legen. Und sie sollen den Altar von Asche reinigen, und über ihn ein Tuch von Purpur breiten, und sollen auf ihn alle seine Geräte tun, mit welchen man den Dienst auf ihm verrichtet, die Kohlepfannen und Gabeln und Schaufeln und Schalen, alle Geräte des Altars, und sollen über ihn eine Decke von Seehundfell breiten, und seine Stangen daran tun. Und wenn Aaron und seine Söhne das Bedecken des Heiligtums und alles Geräte des Heiligtums geendigt haben, beim Aufbruche des Lagers so sollen darnach die Söhne Kahaths kommen, es zu tragen; aber sie sollen das Heiligtum nicht anrühren und sterben. Das haben die Söhne Kahaths zu tragen am Versammlungszelte. Und Eleasar, der Sohn Aarons, des Priesters, hat die Aufsicht über das Öl des Leuchters und das wohlriechende Rauchwerk und das beständige Speisopfer und das Salböl, die Aufsicht über die ganze Wohnung und alles, was darin ist, das Heiligtum und seine Geräte. Und Jahwe redete zu Mose und zu Aaron, und sprach: Last nicht den Stamm der Kahathiter umkommen aus den Leviten, sondern tuet dieses mit ihnen, daß sie leben und nicht sterben, wenn sie zum Allerheiligsten nahen: Aaron und seine Söhne sollen hineingehen, und einen jeglichen stellen zu seinem Dienste und zu seinem Tragen; aber sie selbst sollen nicht hinein gehen, und nicht einen Augenblick das Heiligtum sehen und sterben. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Nimm die Summe auf auch der Söhne Gersons, nach ihren Stammhäusern, nach ihren Geschlechtern; von dreißig Jahren und drüber bis zu fünfzig Jahren sollst du sie mustern, alle, die in die Reihe treten, um Dienst zu tun am Versammlungszelte. Das ist der Dienst der Geschlechter der Gersoniter zu tun und zu tragen: Sie sollen die Teppiche der Wohnung tragen und das Versammlungszelt, seine Decke und die Decke von Seehund oben drüber und den Vorhang der Türe des Versammlungszeltes und die Umhänge des Vorhofs und den Vorhang des Tores des Vorhofs, welcher um die Wohnung und um den Altar ringsum, und ihre Seile und alle Geräte ihres Zubehörs; und alles, was damit zu tun ist, sollen sie verrichten. Nach Befehl Aarons und seiner Söhne soll aller Dienst der Söhne der Gersoniter geschehen, alles, was sie zu tragen, und alles, was sie zu tun haben; und ihr sollt ihnen auftragen zur Besorgung alles, was sie zutragen haben. Das ist der Dienst der Geschlechter der Söhne der Gersoniter beim Versammlungszelte und ihre Besorgung unter der Aufsicht Ithamars, des Sohnes Aarons, des Priesters. Die Söhne Merari's, nach ihren Geschlechtern, nach ihren Stammhäusern sollst du sie mustern; von dreißig Jahren und drüber bis zu fünfzig Jahren sollst du sie mustern, alle, die in die Reihe treten, um den Dienst des Versammlungszeltes zu tun. Und das haben sie zu besorgen und zu tragen als ihren ganzen Dienst beim Versammlungszelte: Die Bretter der Wohnung und ihre Riegel und ihre Säulen und ihre Füße und die Säulen des Vorhofs ringsum und ihre Füße und ihre Pfähle und ihre Seile, all ihr Geräte und all ihr Zubehör; und mit Namen sollt ihr zuzählen die Geräte, die sie zu besorgen und zu tragen haben. Das ist der Dienst der Geschlechter der Söhne Merari's, all ihr Dienst beim Versammlungszelte, unter Aufsicht Ithamar's, des Sohnes Aarons, des Priesters. Und so musterten Mose und Aaron und die Fürsten der Gemeinde die Söhne der Kahathiter nach ihren Geschlechtern und nach ihren Stammhäusern, von dreißig Jahren und drüber bis zu fünfzig Jahren, alle, die in die Reihe traten zum Dienste beim Versammlungszelte. Und die Gemusterten waren nach ihren Geschlechtern zwei tausend sieben hundert und fünfzig. Das die Gemusterten der Geschlechter der Kahathiter, alle, die da dienten am Versammlungszelte, welche Mose und Aaron musterten nach Befehl Jahwe's durch Mose. Und die Gemusterten der Söhne Gersons nach ihren Geschlechtern und nach ihren Stammhäusern, von dreißig Jahren und drüber bis zu fünfzig Jahren, alle, die in die Reihe traten zum Dienste beim Versammlungszelte, es waren ihre Gemusterten nach ihren Geschlechtern, nach ihren Stammhäusern zwei tausend sechs hundert und dreißig. Das sind die Gemusterten der Geschlechter der Söhne Gersons, alle, die da dienten beim Versammlungszelte, welche Mose und Aaron musterten nach Befehl Jahwe's. Und die Gemusterten der Söhne Merari's nach ihren Geschlechtern, nach ihren Stammhäusern, von dreißig Jahren und drüber bis zu fünfzig Jahren, alle, die in die Reihe traten zum Dienste beim Versammlungszelte, es waren ihre Gemusterten nach ihren Geschlechtern dreitausend und zweihundert. Das die Gemusterten der Geschlechter Merari's, welche Mose und Aaron musterten nach Befehl Jahwe's durch Mose. Alle die Gemusterten, welche Mose und Aaron und die Fürsten Israels musterten, die Leviten nach ihren Geschlechtern und nach ihren Stammhäusern, von dreißig Jahren und drüber bis zu fünfzig Jahren, alle, die da antraten, um Dienst zu tun und zu tragen beim Versammlungszelte, es waren ihre Gemusterten acht tausend fünf hundert und achtzig. Nach Befehl Jahwe's durch Mose musterte er sie, einen jeglichen zu seinem Dienste und zu seinem Tragen, und seine Gemusterten, welche Jahwe Mose'n geboten. Fortschaffung der Unreinen aus dem Lager. Erstattung des Verschuldeten. Gottesurteil über des Ehebruchs verdächtige WeiberUnd Jahwe redete zu Mose, und sprach: Gebiete den Söhnen Israels, daß sie aus dem Lager schaffen jeden Aussätzigen und jeden Flüssigen und jeden wegen einer Leiche Verunreinigten; so Mann als Weib sollt ihr fortschaffen, hinaus vor das Lager sollt ihr sie schaffen, daß sie nicht ihr Lager verunreinigen, worin ich unter ihnen wohne. Und es taten also die Söhne Israels, und schafften sie fort hinaus vor das Lager; so wie Jahwe geredet zu Mose, also taten die Söhne Israels. Und Jahwe, redete zu Mose und sprach: Rede zu den Söhnen Israels: So ein Mann oder ein Weib irgend eine Sünde tun, womit sich Menschen versündigen, und sich vergehen wider Jahwe, und selbige Seele sich verschuldet: so sollen sie ihre Sünde bekennen, die sie getan, und sollen ihre Schuld erstatten, die Summe selbst, und das Fünftel sollen sie hinzu legen, und sollen es bezahlen dem, an dem sie sich verschuldet haben. Und wenn der Mann keinen nächsten Verwandten hat, um ihm die Schuld zu erstatten, so gehört die erstattete Schuld dem Jahwe, dem Priester, außer dem Widder der Versöhnung, mit welchem man sie versöhnt. Und alle Hebe von allem Geheiligten der Söhne Israels, das sie dem Priester darbringen, soll ihm gehören. Und eines jeden Geheiligtes, ihm soll es gehören; wenn jemand etwas dem Priester gibt, ihm soll es gehören. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich zu ihnen: So eines Mannes Weib ausschweift, und Untreue an ihm begeht, und ein Anderer liegt bei ihr im Beischlafe; es ist aber verborgen vor den Augen ihres Mannes, und es ist heimlich geschehen, daß sie verunreinigt worden, und es ist kein Zeuge da gegen sie, und sie ist nicht ergriffen worden; und es kommt über ihn der Geist der Eifersucht, daß er eifersüchtig ist auf sein Weib, und sie ist verunreinigt; oder es kommt über ihn der Geist der Eifersucht, daß er eifersüchtig ist auf sein Weib, und sie ist nicht verunreinigt: so bringe der Mann sein Weib zum Priester, und bringe seine Opfergabe ihret halben, ein Zehntel Epha Gerstenmehl kein Öl soller daraufgießen, und keinen Weihrauch soll er darauf tun; denn ein Speisopfer der Eifersucht ist's, ein Speisopfer des Gedächtnisses, Vergehung ins Gedächtnis bringend. Und der Priester führe sie hinzu, und stelle sie vor Jahwe. Und der Priester nehme heiliges Wasser in irdenem Gefäß, und vom Staube, der auf dem Fußboden der Wohnung ist, nehme er und tue ihn ins Wasser. Und der Priester stelle das Weib vor Jahwe, und entblöße das Haupt des Weibes, und lege in ihre Hände das Speisopfer des Gedächtnisses, das Speisopfer der Eifersucht; und in der Hand des Priesters sei das Wasser des Wehes, das fluchbringende. Und der Priester beschwöre sie, und spreche zu dem Weibe: Hat kein Mann bei dir gelegen, und hast du nicht ausgeschweift in Unreinheit hinter deinem Manne so bleibe ungestraft von diesem Wasser des Wehes, dem fluchbringenden. So du aber ausgeschweift hinter deinem Manne, und bist du verunreinigt, und hat ein Mann mit dir den Beischlaf begangen außer deinem Manne so beschwöre der Priester das Weib mit dem Schwure des Fluches, und spreche zu dem Weibe: So mache dich Jahwe zum Fluch und Schwur unter deinem Volke, so daß Jahwe deine Hüfte schwinden und deinen Leib einfallen mache; und es dringe dies fluchbringende Wasser in deine Eingeweide, den Leib zu schwellen und die Hüfte schwinden zu machen. Und das Weib spreche: So sei es! So sei es! Und der Priester schreibe diese Flüche in das Buch, und lösche sie aus ins Wasser des Wehes, und gebe dem Weibe das Wasser des Wehes, das fluchbringende, zu trinken, daß das fluchbringende Wasser in sie dringe zum Weh. Und der Priester nehme aus der Hand des Weibes das Speisopfer der Eifersucht, und webe das Speisopfer vor Jahwe, und bringe es dar zum Altar. Und der Priester nehme eine Hand voll vom Speisopfer als Opferteil, und zünde es an auf dem Altar, und darnach soll er dem Weibe das Wasser zu trinken geben. Und hat er das Wasser ihr zu trinken gegeben, und ist sie verunreinigt, und hat Untreue begangen an ihrem Manne: So wird das fluchbringende Wasser in sie dringen zum Weh, und es wird ihr Leib schwellen, und ihre Hüfte schwinden, und das Weib wird zum Fluche werden unter ihrem Volke. Ist aber das Weib nicht verunreinigt, und ist rein: So wird sie ungestraft bleiben, und Samen erhalten. Das ist das Gesetz über die Eifersucht. Wenn ein Weib ausschweift hinter ihrem Manne und ist verunreinigt, oder wenn auf einen Mann der Geist der Eifersucht kommt, daß er eifersüchtig ist auf sein Weib: So stelle er das Weib vor Jahwe, und der Priester tue ihr nach diesem Gesetze. Und der Mann sei frei von Schuld, und selbigen Weib soll ihre Schuld tragen. Gesetz von den Nasiräern; priesterlicher SegenUnd Jahwe redete zu Mose, und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich zu ihnen: So ein Mann oder ein Weib das Gelübde eines Geweihten gelobt dem Jahwe sich zu weihen: so soll er sich des Weines und starken Getränkes enthalten; Essig von Wein und Essig von starkem Getränke soll er nicht trinken, und jeglichen Trauben-Aufguß soll er nicht trinken, und Trauben, frische und trockene, soll er nicht essen. Die ganze Zeit seiner Weihe soll er von allem, was vom Weinstocke gemacht wird, von den Kernen bis zur Hülse, nicht essen. Die ganze Zeit seines Weih-Gelübdes soll kein Schermesser auf sein Haupt kommen; bis die Tage voll sind, die er dem Jahwe geweiht, soll er heilig sein; frei lasse er wachsen das Haar seines Hauptes. Die ganze Zeit, die er dem Jahwe geweiht, soll er zu keiner Leiche eines Toten kommen. Wegen seines Vaters und wegen seiner Mutter, wegen seines Bruders und wegen seiner Schwester, er soll sich nicht verunreinigen ihretwegen, wenn sie tot sind; denn die Weihe seines Gottes ist auf seinem Haupte. Die ganze Zeit seiner Weihe ist er dem Jahwe heilig. Und so jemand bei ihm stürbe unversehens, plötzlich, daß er sein geweihtes Haar verunreinigte: So schere er sein Haupt am Tage seiner Reinigung, am siebenten Tage soll er es scheren. Und am achten Tage soll er zwei Turteltauben bringen, oder zwei junge Tauben, zum Priester, an die Türe des Versammlungszeltes. Und der Priester opfere eine zum Sündopfer und eine zum Brandopfer, und versöhne ihn wegen des, daß er sich hat versündigt an der Leiche; und so heilige er sein Haupt an selbigem Tage. Und er weihe dem Jahwe nochmals die Zeit seiner Weihe, und bringe ein jährig Lamm zum Schuldopfer. Die erste Zeit aber ist verfallen, denn seine Weihe ist verunreinigt. Und das ist das Gesetz vom Geweihten. Wenn die Tage seiner Weihe voll sind, so soll man ihn bringen an die Türe des Versammlungszeltes. Und er bringe seine Opfergabe dem Jahwe dar, ein jährig Lamm, fehllos, zum Brandopfer, ein weiblich jährig Lamm, fehllos, zum Sündopfer, und einen Widder, fehllos, zum Dankopfer, und einen Korb mit Ungesäuertem, Kuchen von Weißmehl, begossen mit Öl, und ungesäuerte Fladen, gesalbt mit Öl, und dazu Speisopfer und Trankopfer. Und der Priester bringe es dar vor Jahwe, und verrichte sein Sündopfer und sein Brandopfer. Und den Widder soll er zum Dankopfer dem Jahwe opfern, mit dem Korbe des Ungesäuerten, und soll sein Speisopfer und sein Trankopfer bringen. Und der Geweihte schere vor der Türe des Versammlungszeltes sein geweihtes Haupt, und nehme sein geweihtes Haupthaar, und tue es auf das Feuer, welches unter dem Dankopfer brennt. Und der Priester nehme den gekochten Bug vom Widder und einen ungesäuerten Kuchen aus dem Korbe und einen ungesäuerten Fladen, und lege selbigen auf die Hände des Geweihten, nachdem er sein Geweihtes geschoren. Und der Priester webe selbigen als Webe vor Jahwe; heilig ist's dem Priester, außer der Brust der Webe und außer der Keule der Hebe; und darnach mag der Geweihte Wein trinken. Das ist das Gesetz vom Geweihten, der seine Opfergabe dem Jahwe gelobt wegen seiner Weihe, außer dem, wozu sein Vermögen hinreicht; nach seinem Gelübde, das er gelobt, darnach muß er tun, über das Gesetz seiner Weihe. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Rede zu Aaron und zu seinen Söhnen, und sprich: So sollt ihr die Söhne Israels segnen: sprecht zu ihnen: Es segne dich Jahwe, und behüte dich; es lasse Jahwe dir leuchten sein Angesicht, und sei dir gnädig; es erhebe Jahwe sein Angesicht zu dir, und gebe dir Frieden! Und so sollen sie meinen Namen auf die Söhne Israels legen, und ich will sie segnen. Weihgeschenke der Stammfürsten. Mose's Unterredung mit JahweUnd es geschah, am Tage, als Mose die Aufrichtung der Wohnung geendigt, und sie gesalbt und geheiligt und all ihre Geräte und den Altar und all seine Geräte, als er sie gesalbt und geheiligt: Da brachten die Fürsten Israels, die Häupter ihrer Stammhäuser, sie, die Fürsten der Stämme, sie, die da vorstanden den Gemusterten, sie brachten ihre Gabe vor Jahwe, sechs Sänften-Wagen und zwölf Rinder, einen Wagen auf zwei Fürsten und einen Ochsen für einen: Die brachten sie vor die Wohnung. Und Jahwe sprach zu Mose: Nimm sie von ihnen, und sie seien zum Dienste des Versammlungszeltes, und gib sie den Leviten, einem jeglichen nach Verhältnis; seines Dienstes. Da nahm Mose die Wagen und die Rinder, und gab sie den Leviten. Zwei Wagen und vier Rinder gab er den Söhnen Gersons nach Verhältnis; ihres Dienstes. Und vier Wagen und acht Rinder gab er den Söhnen Merari's nach Verhältnis ihres Dienstes unter Aufsicht Ithamars, des Sohnes Aarons, des Priesters. Aber den Söhnen Kahaths gab er nichts, denn der Dienst des Heiligtums war auf ihnen, auf der Schulter trugen sie es. Und es brachten die Fürsten die Einweihungsgabe des Altars, am Tage als er gesalbt wurde; und es brachten die Fürsten ihre Gaben vor den Altar. Und Jahwe sprach zu Mose: Je ein Fürst auf einen Tag sollen sie ihre Gaben darbringen zur Einweihung des Altars. Und es geschah, der am ersten Tage seine Gabe brachte, war Nahesson, Sohn Amminadabs, vom Stamme Juda. Und seine Gabe war: Eine silberne Schüssel, hundert und dreißig Seckel ihr Gewicht; eine silberne Schale, siebzig Seckel, nach dem Seckel des Heiligtums; beide gefüllt mit Weißmehl, begossen mit Öl, zum Speisopfer; ein Becher, zehn Seckel Goldes, gefüllt mit Rauchwerk; ein junger Stier, ein Widder, ein jährig Lamm, zum Brandopfer; ein Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Dankopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf jährige Lämmer. Das ist die Gabe Nahessons, des Sohnes Amminadabs. Am zweiten Tage brachte Nethaneel, Sohn Zuars, Fürst von Issaschar, er brachte seine Gabe: Eine silberne Schüssel, hundert und dreißig Seckel ihr Gewicht; eine silberne Schale, siebzig Seckel, nach dem Seckel des Heiligtums; beide gefüllt mit Weißmehl, begossen mit Öl, zum Speisopfer; einen Becher, zehn Seckel Goldes, gefüllt mit Rauchwerk; einen jungen Stier, einen Widder, ein jährig Lamm zumm Brandopfer; einen Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Dankopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünfjährige Lämmer. Das ist die Gabe Nethaneels, des Sohnes Zuars. Am dritten Tage der Fürst der Söhne Sebulons, Eliab, Sohn Helons. Seine Gabe: Eine silberne Schüssel, hundert und dreißig Seckel ihr Gewicht; eine silberne Schale, siebzig Seckel, nach dem Seckel des Heiligtums; beide gefüllt mit Weißmehl, begossen mit Öl, zum Speisopfer; ein Becher, zehn Seckel Goldes, gefüllt mit Rauchwerk; ein junger Stier, ein Widder, ein jährig Lamm, zum Brandopfer; ein Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Dankopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf jährige Lämmer. Das ist die Gabe Eliabs, des Sohnes Helons. Am vierten Tage der Fürst der Söhne Rubens, Elizur, Sohn Sedeurs. Seine Gabe: Eine silberne Schüssel, hundert und dreißig Seckel ihr Gewicht; eine silberne Schale, siebzig Seckel, nach dem Seckel des Heiligtums; beide gefüllt mit Weißmehl, begossen mit Öl, zum Speisopfer; ein Becher, zehn Seckel Goldes, gefüllt mit Rauchwerk; ein junger Stier, ein Widder, ein jährig Lamm, zum Brandopfer; ein Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Dankopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf jährige Lämmer. Das ist die Gabe Elizurs, des Sohnes Sedeurs. Am fünften Tag der Fürst der Söhne Simeons, Selumiel, Sohn Zurisadai's. Seine Gabe: Eine silberne Schüssel, hundert und dreißig Seckel ihr Gewicht; eine silberne Schale, siebzig Seckel, nach dem Seckel des Heiligtums; beide gefüllt mit Weißmehl, begossen mit Öl, zum Speisopfer; ein Becher, zehn Seckel Goldes, gefüllt mit Rauchwerk; ein junger Stier, eis Widder, ein jährig Lamm, zum Brandopfer; ein Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Dankopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf jährige Lämmer. Das ist die Gabe Selumiels, des Sohnes Zurisadai's. Am sechsten Tage der Fürst der Söhne Gads, Eliasaph, Sohn Deguels. Seine Gabe: Eine silberne Schüssel, hundert und dreißig Seckel ihr Gewicht; eine silberne Schale, siebzig Seckel, nach dem Seckel des Heiligtums; beide gefüllt mit Weißmehl, begossen mit Öl, zum Speisopfer; ein Becher, zehn Seckel Goldes, gefüllt mit Rauchwerk; ein junger Stier, ein Widder, ein jährig Lamm, zum Brandopfer; ein Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Dankopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf jährige Lämmer. Das ist die Gabe Eliasaphs, des Sohnes Deguels. Am siebenten Tage der Fürst der Söhne Ephraims, Elisama, Sohn Ammihuds. Seine Gabe: Eine silberne Schüssel, hundert und dreißig Seckel ihr Gewicht; eine silberne Schale, siebzig Seckel, nach dem Seckel des Heiligtums; beide gefüllt mit Weißmehl, begossen mit Öl, zum Speisopfer; ein Becher, zehn Seckel Goldes, gefüllt mit Rauchwerk; ein junger Stier, ein Widder, ein jährig Lamm, zum Brandopfer; ein Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Dankopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf jährige Lämmer. Das ist die Gabe Elisama's, des Sohnes Ammihuds. Am achten Tage der Fürst der Söhne Manasse's, Gamliel, Sohn Pedazurs. Seine Gabe: eine silberne Schüssel, hundert und dreißig Seckel ihr Gewicht; eine silberne Schale, siebzig Seckel, nach dem Seckel des Heiligtums; beide gefüllt mit Weißmehl, begossen mit Öl, zum Speisopfer; ein Becher, zehn Seckel Goldes, gefüllt mit Rauchwerk; ein junger Stier, ein Widder, ein jährig Lamm, zum Brandopfer; ein Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Dankopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf jährige Lämmer. Das ist die Gabe Gamliels, des Sohnes Pedazurs. Am neunten Tage der Fürst der Söhne Benjamins, Abidan, Sohn Gideoni's. Seine Gabe: Eine silberne Schüssel, hundert und dreißig Seckel ihr Gewicht; eine silberne Schale, siebzig Seckel, nach dem Seckel des Heiligtums; beide gefüllt mit Weißmehl, begossen mit Öl, zum Speisopfer; ein Becher, zehn Seckel Goldes, gefüllt mit Rauchwerk; ein junger Stier, ein Widder, ein jährig Lamm, zum Brandopfer; ein Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Dankopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf jährige Lämmer. Das ist die Gabe Abidans, des Sohnes Gideoni's. Am zehnten Tage der Fürst der Söhne Dans, Ahieser, Sohn Ammisadai's. Seine Gabe: Eine silberne Schüssel, hundert und dreißig Seckel ihr Gewicht; eine silberne Schale, siebzig Seckel, nach dem Seckel des Heiligtums; beide gefüllt mit Weißmehl, begossen mit Öl, zum Speisopfer; ein Becher, zehn Seckel Goldes, gefüllt mit Rauchwerk; ein junger Stier, ein Widder, ein jährig Lamm, zum Brandopfer; ein Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Dankopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf jährige Lämmer. Das ist die Gabe Ahiesers, des Sohnes Ammisadai's. Am elften Tage der Fürst der Söhne Assers, Pagiel, Sohn Ochrans. Seine Gabe: Eine silberne Schüssel, hundert und dreißig Seckel ihr Gewicht; eine silberne Schale, siebzig Seckel, nach dem Seckel des Heiligtums; beide gefüllt mit Weißmehl, begossen mit Öl, zum Speisopfer; ein Becher, zehn Seckel Goldes, gefüllt mit Rauchwerk; ein junger Stier, ein Widder, ein jährig Lamm, zum Brandopfer; ein Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Dankopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf jährige Lämmer. Das ist die Gabe Pagiels, des Sohnes Ochrans. Am zwölften Tage der Fürst der Söhne Naphthalis, Ahira, Sohn Enans. Seine Gabe: Eine silberne Schüssel, hundert und dreißig Seckel ihr Gewicht; eine silberne Schale, siebzig Seckel, nach dem Seckel des Heiligtums; beide gefüllt mit Weißmehl, begossen mit Öl, zum Speisopfer; ein Becher, zehn Seckel Goldes, gefüllt mit Rauchwerk; ein junger Stier, ein Widder, ein jährig Lamm, zum Brandopfer; ein Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Dankopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf jährige Lämmer. Das ist die Gabe Ahira's, des Sohnes Enans. Das die Einweihungsgabe des Altars, am Tage, als er gesalbt wurde, von den Fürsten von Israel: Zwölf silberne Schüsseln, zwölf silberne Schalen, zwölf goldene Becher: Hundert und dreißig Seckel Silbers eine Schüssel, und siebzig Seckel eine Schale; alles Silber der Gefäße zweitausend und vierhundert Seckel, nach dem Seckel des Heiligtums. Zwölf goldene Becher, gefüllt mit Rauchwerk, jeder Becher von zehn Seckel, nach dem Seckel des Heiligtums; alles Gold der Becher hundert und zwanzig Seckel. Alle Rinder zum Brandopfer zwölf Stiere; zwölf Widder, zwölf jährige Lämmer und das Speisopfer dazu, und zwölf Ziegenböcke zum Sündopfer. Und alle Rinder zum Dankopfer vier und zwanzig Stiere, sechzig Widder, sechzig Böcke, sechzig jährige Lämmer. Das ist die Einweihungsgabe des Altars, nachdem er gesalbt worden. Und wenn Mose hineinging ins Versammlungszelt, um mit ihm zu reden, so hörte er die Stimme, die zu ihm redete vom Deckel herab, der auf der Lade des Gesetzes, zwischen den beiden Cherubs hervor, und er redete zu ihm. Aufsetzung der Lampen. Einweihung der LevitenUnd Jahwe redete zu Mose, und sprach: Rede zu Aaron, und sprich zu ihm: Wenn du die Lampen aufsetzt, so sollen vorn an dem Leuchter scheinen die sieben Lampen. Und Aaron tat also; vorn an dem Leuchter setzte er die Lampen auf, so wie Jahwe Mose'n geboten. Und das war die Arbeit des Leuchters: Abgerundete Arbeit von Gold; bis auf seinen Schaft und seine Blumen war es abgerundete Arbeit; nach dem Muster, welches Jahwe Mose'n gezeigt, also hatte man den Leuchter gemacht. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Nimm die Leviten aus den Söhnen Israels, und reinige sie. Und so sollst du mit ihnen tun, sie zu reinigen: Sprühe auf sie Entsündigungs-Wasser, und sie sollen das Schermesser über ihren ganzen Leib gehen lassen, und ihre Kleider waschen, und sich reinigen. Und sie sollen einen jungen Stier nehmen, und Speisopfer dazu, Weißmehl, begossen mit Öl, und einen anderen jungen Stier sollst du nehmen zum Sündopfer. Und führe die Leviten hinzu vor das Versammlungszelt, und versammle die ganze Gemeinde der Söhne Israels. Und führe die Leviten hinzu vor Jahwe, und die Söhne Israels sollen ihre Hände auf die Leviten legen. Und Aaron soll die Leviten weben als Webe vor Jahwe von den Söhnen Israels, daß sie dazu seien den Dienst des Heiligtums zu tun. Und die Leviten sollen ihre Hände auf das Haupt der Stiere legen, und opfere den einen zum Sündopfer und den anderen zum Brandopfer dem Jahwe, um die Leviten zu versöhnen. Und stelle die Leviten vor Aaron und vor seine Söhne, und webe sie als Webe vor Jahwe. Und sondere so die Leviten aus von den Söhnen Israels, daß die Leviten mir gehören. Und darnach sollen die Leviten herzukommen, zu dienen am Versammlungszelte. Und so reinige und webe sie als Webe. Denn zu eigen, zu eigen sind sie mir gegeben aus den Söhnen Israels; anstatt alles Erstgebornen, was die Mutter bricht, unter den Söhnen Israels, habe ich sie mir genommen. Denn mir gehört alles Erstgeborne unter den Söhnen Israels, an Menschen und an Vieh; zur Zeit, da ich alles Erstgeborne schlug im Lande Ägypten, habe ich es mir geheiligt. Und ich nahm die Leviten anstatt alles Erstgebornen unter den Söhnen Israels; und ich gab die Leviten Aaron und seinen Söhnen zu eigen aus den Söhnen Israels, daß sie den Dienst der Söhne Israels am Versammlungszelte tun, und die Söhne Israels versöhnen, daß nicht über die Söhne Israels eine Plage komme, wenn die Söhne Israels hinzutreten zum Heiligtume. Und so tat Mose und Aaron und die ganze Gemeinde der Söhne Israels mit den Leviten; so wie Jahwe Mose'n geboten wegen der Leviten, also taten mit ihnen die Söhne Israels. Und die Leviten entsündigten sich, und wuschen ihre Kleider, und Aaron webte sie als Webe vor Jahwe, und Aaron versöhnte sie zu ihrer Reinigung. Und darnach kamen die Leviten herzu, ihren Dienst zu tun am Versammlungszelte vor Aaron und vor seinen Söhnen; so wie Jahwe Mose'n geboten wegen der Leviten, also taten sie mit ihnen. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Das ist's, was für die Leviten gilt: Wer fünf und zwanzig Jahre alt ist und darüber, soll kommen in die Reihe einzutreten zum Dienste des Versammlungszeltes. Und wer fünfzig Jahre alt ist, soll austreten ans der Reihe des Dienstes, und soll nicht mehr dienen. Er mag seine Brüder bedienen am Versammlungszelte, und besorgen, was zu besorgen ist; aber Dienst soll er nicht tun. So sollst du mit den Leviten tun wegen ihrer Besorgung. Feier des Passah's. Die Wolken- und FeuersäuleUnd Jahwe redete zu Mose in der Wüste Sinai, im zweiten Jahre nach ihrem Auszuge aus dem Lande Ägypten, im ersten Mond, und sprach: Es sollen denn die Söhne Israels das Passah halten zu seiner Zeit. Am vierzehnten Tage in diesem Mond gegen Abend sollt ihr es halten zu seiner Zeit; nach all seinen Satzungen und nach all seinen Gebräuchen sollt ihr es halten. Und Mose redete zu den Söhnen Israels, daß sie das Passah halten sollen. Und sie hielten das Passah im ersten Mond, am vierzehnten Tage des Monden, gegen Abend, in der Wüste Sinai; ganz so, wie Jahwe Mose'n geboten, also taten die Söhne Israels. Und es waren Männer, die unrein waren wegen der Leiche eines Menschen, und nicht konnten das Passah halten an selbigem Tage; die traten vor Mose und vor Aaron an selbigem Tage. Und es sprachen selbige Männer zu ihm: Wir sind unrein wegen der Leiche eines Menschen: Warum sollen wir nachstehen, daß wir nicht die Opfergabe Jahwe's darbringen zu seiner Zeit mit den Söhnen Israels? Und Mose sprach zu ihnen: Wartet, daß ich höre, was Jahwe gebietet eurethalben. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich: So jemand unrein ist wegen einer Leiche, oder ist auf einem fernen Wege, unter euch oder unter euren künftigen Geschlechtern, so halte er Passah dem Jahwe. Im zweiten Mond am vierzehnten Tage gegen Abend sollen sie es halten; zu Ungesäuertem und bittern Kräutern sollen sie es essen; sie sollen nichts davon übrig lassen bis an den Morgen, und kein Bein sollen sie daran brechen; nach aller Satzung des Passahs sollen sie es halten. Wer aber rein ist, und nicht auf dem Wege ist, und unterläßt das Passah zu halten: Es werde ausgerottet selbige Seele aus ihrem Volke, weil er die Opfergabe Jahwes nicht dargebracht zu seiner Zeit; seine Schuld trägt selbiger Mensch. Und so ein Fremdling sich aufhält bei euch, so halte er Passah dem Jahwe: Nach der Satzung des Passahs und nach seinem Gebrauche soll er es halten. Eine Satzung soll sein für euch und für den Fremdling und für den Eingebornen des Landes. Und am Tage, als die Wohnung aufgerichtet war, bedeckte die Wolke die Wohnung des Zeltes des Gesetzes, und des Abends war auf der Wohnung wie Feuer-Anblick bis an den Morgen. Also war es beständig: Die Wolke bedeckte sie des Tages, und Feuer-Anblick des Nachts. Und so wie sich die Wolke erhob von dem Zelte, so brachen darnach die Söhne Israels auf; und an dem Orte, wo die Wolke stehen blieb, daselbst lagerten die Söhne Israels. Nach Befehl Jahwes brachen die Söhne Israels auf, und nach Befehl Jahwes lagerten sie: Die ganze Zeit, daß die Wolke stehen blieb auf der Wohnung, lagerten sie. Und wenn die Wolke lange Zeit stehen blieb auf der Wohnung, beobachteten die Söhne Israels, was gegen Jahwe zu beobachten war, und brachen nicht auf. Und war es, daß die Wolke wenige Tage auf der Wohnung blieb, so lagerten sie nach Befehl Jahwes, und nach Befehl Jahwe's brachen sie auf. Und war es, daß die Wolke blieb vom Abend bis zum Morgen, und sich erhob am Morgen: So brachen sie auf; oder Tag und Nacht, und die Wolke erhob sich: So brachen sie auf; oder zwei Tage oder einen Mond, oder längere Zeit; so lange als die Wolke auf der Wohnung blieb, lagerten die Söhne Israels, und brachen nicht auf; wenn sie sich aber erhob, so brachen sie auf. Nach Befehl Jahwe's lagerten sie, und nach Befehl Jahwe's brachen sie auf; was gegen Jahwe zu beobachten war, beoachteten sie nach Befehl Jahwe's durch Mose. Verfertigung heiliger Trompeten. Aufbruch aus der Wüste SinaiUnd Jahwe redete zu Mose, und sprach: Mache dir zwei Trompeten von Silber, von abgerundeter Arbeit sollst du sie machen, daß sie dir dienen zur Berufung der Gemeinde und zum Aufbruche mit den Lagern. Und stößt man in sie beide, so soll sich zu dir die ganze Gemeinde versammeln an der Türe des Versammlungszeltes. Und wenn man in Eine stößt, so sollen sich zu dir die Fürsten versammeln, die Häupter der Haufen Israels. Und blast ihr Lärm, so sollen die Lager aufbrechen, die da lagern gegen Morgen. Und blast ihr Lärm zum zweiten Mal, so sollen die Lager aufbrechen, die da lagern gegen Mittag; Lärm sollt ihr blasen bei eurem Aufbruche. Wenn ihr aber die Versammlung versammelt, so sollt ihr stoßen, aber nicht Lärm blasen. Und die Söhne Aarons, die Priester, sollen in die Trompeten stoßen, und sie sollen euch eine ewige Satzung sein auf eure künftigen Geschlechter hin. Und so ihr in den Streit zieht in eurem Lande wider eure Feinde, die euch befeinden: So blast Lärm mit den Trompeten, und es wird euer gedacht werden vor Jahwe, eurem Gott, und ihr werdet gerettet werden von euren Feinden. Und an euren Freudentagen und an euren Festen und an euren Neumonden, da sollt ihr in die Trompeten stoßen, bei euren Brandopfern und bei euren Dankopfern, daß sie euch zum Gedächtnis seien vor eurem Gott. Ich bin Jahwe, euer Gott. Und es geschah im zweiten Jahre, im zweiten Mond, am zwanzigsten des Monden, da erhob sich die Wolke von der Wohnung des Gesetzes. Und es brachen auf die Söhne Israels nach ihren Zügen aus der Wüste Sinai, und die Wolke blieb stehen in der Wüste Paran. Und es brachen zuerst auf nach Befehl Jahwes durch Mose, es brach auf das Panier des Lagers der Söhne Juda's zuerst nach seinen Heeren; über ihr Heer aber war Nahesson, Sohn Amminadabs; und über das Heer des Stammes der Söhne Issaschars Nethaneel, Sohn Zuars; und über das Heer des Stammes der Söhne Sebulons Eliab, Sohn Helons. Und die Wohnung ward abgenommen, und es brachen auf die Söhne Gersons und die Söhne Merari's, welche die Wohnung trugen. Und es brach auf das Panier des Lagers Rubens nach seinen Heeren; über ihr Heer aber war Elizur, Sohn Sedeurs; und über das Heer des Stammes der Söhne Selumiel, Sohn Zurisadai's; und über das Heer des Stammes der Söhne Gads Eliasaph, Sohn Deguels. Und es brachen die Kahathiter auf, welche das Heiligtum trugen, und (jene) stellten die Wohnung auf, bis sie kamen. Und es brach auf das Panier der Söhne Ephraims nach seinen Heeren; über ihr Heer aber war Elisama, Sohn Ammihuds; und über das Heer des Stammes der Sohne Manasse's Gamliel, Sohn Pedazurs; und über das Heer des Stammes der Söhne Benjamins Abidan, Sohn Gideoni's. Und es brach auf das Panier des Lagers der Söhne Dans, schließend alle Lager nach ihren Heeren; über ihr Heer aber war Ahieser, Sohn Ammisadai's; und über das Heer des Stammes der Söhne Assers war Pagiel, Sohn Ochrans; und über das Heer des Stammes der Söhne Naphthali's Ahira, Sohn Enans. Das war der Aufbruch der Söhne Israels nach ihren Heeren, und so brachen sie auf. Da sprach Mose zu Hobab, dem Sohne Reguels, des Midianiters, des Schwiegervaters Mose's: Wir brechen auf nach dem Orte, wovon Jahwe gesagt, ich will ihn euch geben: Ziehe mit uns, so wollen wir dir Gutes tun; denn Jahwe hat Gutes geredet über Israel. Und er sprach zu ihm: Ich will nicht mitziehen, sondern zu meinem Lande und zu meiner Heimat will ich ziehen. Und er sprach: Verlasse uns doch nicht! denn darum weißt du, wo wir lagern sollen in der Wüste, und so sei unser Auge. Und es soll geschehen, wenn du mit uns ziehst, und es geschieht das Gute, das Jahwe an uns tun will, so wollen wir dir Gutes tun. Und so brachen sie auf vom Berge Jahwe's, und zogen drei Tagereisen, und die Lade des Bundes Jahwe's zog vor ihnen her drei Tagereisen, um ihnen einen Ruheort zu erkunden. Und die Wolke Jahwe's war über ihnen des Tages, wenn sie aufbrachen vom Lager. Und es geschah, wenn die Lade aufbrach, so sprach Mose: Stehe auf, Jahwe, daß sich zerstreuen deine Feinde, und fliehen deine Hasser vor dir! Und wenn sie ruhte, so sprach er: Führe, Jahwe, zurück die Tausende der Haufen Israels! Feuer zu Tabeera; Wachteln, und darauf folgende SeucheUnd das Volk klagte über Not vor den Ohren Jahwes, und Jahwe hörte es, und sein Zorn ergrimmte, und es brannte unter ihnen ein Feuer Jahwes, und fraß am Ende des Lagers. Da schrie das Volk zu Mose, und Mose betete zu Jahwe, da legte sich das Feuer. Und man nannte den Namen des Ortes Tabeera (Feuersbrunst), weil ein Feuer Jahwes unter ihnen brannte. Und das Gesindel, das unter ihnen war, hatte Gelüste, und es weinten auch wiederum die Söhne Israels, und sprachen: Wer gibt uns Fleisch zu essen! Wir gedenken der Fische, welche wir umsonst aßen in Ägypten, der Gurken und der Melonen und des Lauchs und der Zwiebeln und des Knoblauchs; und nun ist unser Gaumen trocken; nichts ist da; nur auf das Man haben wir unsere Augen. Das Man aber war wie Koriandersamen, und sein Ansehen wie das Ansehen des Bdellions. Das Volk lief umher, und sammelte es, und zermalmte es mit Mühlen, oder sie stießen es in Mörsern, und kochten es in Töpfen, und machten daraus Kuchen; und sein Geschmack war wie der Geschmack von Ölkuchen. Und wenn der Tau herabfiel aufs Lager des Nachts, so fiel das Man darauf. Und Mose hörte das Volk weinen nach seinen Geschlechtern, einen jeglichen in der Türe seines Zeltes: Da entbrannte der Zorn Jahwes sehr, und Mose'n mißfiel es. Und Mose sprach zu Jahwe: Warum tust du so übel an deinem Knechte, und warum finde ich nicht Gnade in deinen Augen, daß du die Last dieses ganzen Volkes auf mich legst? Bin ich mit diesem ganzen Volke schwanger gegangen, habe ich es geboren, daß du sprichst zu mir: Trage es in deinem Busen, so wie der Wärter den Säugling trägt, in das Land, welches du ihren Vätern geschworen? Woher soll ich Fleisch nehmen, es diesem ganzen Volke zu geben? Denn sie weinen gegen mich, und sprechen: Gib uns Fleisch, daß wir essen! Ich vermag nicht allein dieses ganze Volk zu tragen; denn es ist zu schwer für mich. Und wenn du also mit mir tun willst, so bringe mich doch um, wenn ich Gnade gefunden in deinen Augen, auf daß ich meine Not nicht sehe! Da sprach Jahwe zu Mose: Versammle mir siebzig Männer von den Ältesten Israels, welche du kennst, daß sie Älteste des Volkes sind und seine Vorsteher, und bringe sie zu dem Versammlungszelte, und lasse sie sich daselbst stellen neben dich. Und ich will herabkommen, und mit dir reden daselbst, und will von dem Geiste nehmen, der auf dir ist, und auf sie legen, daß sie mit dir an der Last des Volkes tragen, und du sie nicht allein trägst. Und zu dem Volke sprich: Heiligt euch auf morgen, da sollt ihr Fleisch essen; denn ihr habt geweint vor den Ohren Jahwes, und gesprochen: Wer gibt uns Fleisch zu essen, denn wohl ging es uns in Ägypten; und Jahwe will euch Fleisch geben, daß ihr esst. Nicht einen Tag sollt ihr essen, und nicht zwei und nicht fünf Tage und nicht zehn Tage und nicht zwanzig Tage; bis zur Zeit eines Monden, bis daß es euch zur Nase herausgeht, und euch zum Ekel wird, darum daß ihr habt Jahwe, der unter euch ist, verworfen, und vor ihm geweint, und gesprochen: Warum doch sind wir ausgezogen aus Ägypten? Und Mose sprach: Sechshundert tausend Mann ist das Volk, unter dem ich bin, und du sprichst: Fleisch will ich ihnen geben, daß sie essen einen Mond lang. Soll Klein- und Rindvieh für sie geschlachtet werden, daß es hinlange für sie? Sollen alle Fische des Meeres für sie zusammengebracht werden, daß es hinlange für sie? Und Jahwe sprach zu Mose: Ist die Hand Jahwes zu kurz? Jetzt sollst du sehen, ob dir eintrifft mein Wort, oder nicht. Und Mose ging heraus, und redete zu dem Volke die Worte Jahwes, und versammelte siebzig Mann aus den Ältesten des Volkes, und stellte sie rings um das Zelt. Da kam Jahwe herab in der Wolke, und redete zu ihm, und nahm von dem Geiste, der auf ihm war, und legte ihn auf die siebzig Männer, die Ältesten. Und es geschah, als der Geist auf sie kam, so prophezeieten sie, aber seitdem nicht wieder. Und es blieben zwei Männer zurück im Lager, der Name des einen Eldad, und der Name des anderen Medad; und es kam auf sie der Geist, sie waren unter den Aufgeschriebenen, aber sie waren nicht herausgegangen zum Zelte, und sie prophezeieten im Lager. Da lief der Knappe, und berichtete es Mose'n, und sprach: Eldad und Medad prophezeien im Lager. Und es antwortete Josua, der Sohn Nuns, der Diener Mose's, von seiner Jugend an, und sprach: Mein Herr, Mose, wehre ihnen! Aber Mose sprach zu ihm: Eiferst du für mich? Möchten doch alle vom Volke Jahwes Propheten sein, so Jahwe seinen Geist auf sie legte! Und Mose ging zurück ins Lager, er und die Ältesten Israels. Und ein Wind fuhr aus von Jahwe, und brachte Wachteln vom Meere, und warf sie aufs Lager bei einer Tagereise hier und bei einer Tagereise da, rings um das Lager, und bei zwei Ellen hoch über der Erde. Und das Volk machte sich auf den ganzen selbigen Tag und die ganze Nacht und den ganzen morgenden Tag, und sammelte die Wachteln; wer wenig sammelte, sammelte zehn Homer; und sie breiteten sie sich aus rings um das Lager. Das Fleisch war noch zwischen ihren Zähnen, noch war es nicht verzehrt, da entbrannte der Zorn Jahwes gegen das Volk, und Jahwe richtete unter dem Volke eine sehr große Niederlage an. Und man nannte den Namen selbigen Ortes Gräber des Gelüstes, weil sie daselbst begruben die Lüsternen unter dem Volke. Von den Gräbern des Gelüstes brach das Volk auf gen Hazeroth, und sie waren zu Hazeroth. Aarons und Mirjams UnzufriedenheitUnd Mirjam und Aaron redeten wider Mose um des äthiopischen Weibes willen, welches er genommen; denn ein äthiopisches Weib hatte er genommen. Und sie sprachen: Redet denn Jahwe bloß nur zu Mose? Redet er nicht auch zu uns? Und Jahwe hörte es. Der Mann Mose aber war sehr sanftmütig, mehr denn alle Menschen auf dem ganzen Erdboden. Da sprach Jahwe plötzlich zu Mose und zu Aaron und zu Mirjam: Geht hinaus ihr drei zum Versammlungszelte! Und sie gingen hinaus alle drei. Da kam Jahwe herab in der Wolkensäule, und trat in die Türe des Versammlungszeltes, und rief Aaron und Mirjam, und sie gingen beide hinaus. Und er sprach: Hört meine Worte! Wenn ein Prophet unter euch ist, so tue ich, Jahwe, im Gesichte mich ihm kund; und im Traume rede ich zu ihm. Nicht also mein Knecht Mose: Mit meinem ganzen Hause ist er betrauet; Mund zu Mund rede ich zu ihm, und Gesicht, und nicht in Bildern, die Gestalt Jahwes erblickt er. Und warum fürchtet ihr euch nicht zu reden wider meinen Knecht Mose? Und es entbrannte der Zorn Jahwes gegen sie, und er ging weg, und die Wolke wich vom Zelte, und siehe, Mirjam war aussätzig wie Schnee; und Aaron wandte sich zu Mirjam, und siehe, sie war aussätzig. Da sprach Aaron zu Mose: Bitte, mein Herr, lege die Sünde nicht auf uns, daß wir töricht gewesen, und daß wir gesündigt haben! Laß sie nicht sein wie ein Totgebornes, dem aus Mutterleibe kommend die Hälfte des Fleisches verwest ist! Da schrie Mose zu Jahwe, und sprach: O, Gott, heile sie doch! Und Jahwe sprach zu Mose: Aber hätte ihr Vater ihr gespieen ins Angesicht, sollte sie sich nicht schämen sieben Tage? Sie werde eingeschlossen sieben Tage außerhalb des Lagers, und darnach mag sie wieder aufgenommen werden. Und so ward Mirjam eingeschlossen außerhalb des Lagers sieben Tage, und das Volk brach nicht auf, bis Mirjam wieder aufgenommen war. Und darnach brach das Volk auf von Hazeroth, und lagerte in der Wüste Paran. Ausspähung des Landes Kanaan. Murren des Volkes und seine StrafeUnd Jahwe redete zu Mose und sprach: Sende Männer aus, daß sie das Land Kanaan erkunden, welches ich den Söhnen Israels gebe; je einen für seinen väterlichen Stamm sollt ihr senden, lauter Fürsten unter ihnen. Da sandte sie Mose aus der Wüste Paran nach Befehl Jahwes; lauter Männer, Häupter der Söhne Israels waren sie. Das aber sind ihre Namen: Für den Stamm Ruben, Sammua, Sohn Zaccurs; für den Stamm Simeon, Saphat, Sohn Hori's; für den Stamm Juda, Kaleb, Sohn Jephunne's; für den Stamm Issaschar, Jigal, Sohn Josephs; für den Stamm Ephraim, Hosea, Sohn Nuns; für den Stamm Benjamin, Palti, Sohn Raphu's; für den Stamm Sebulon, Gaddiel, Sohn Sodi's; für den Stamm Joseph, vom Stamm Manasse, Gaddi, Sohn Susi's; für den Stamm Dan, Ammiel, Sohn Gemalli's; für den Stamm Asser, Sethur, Sohn Michaels; für den Stamm Naphthali, Nachbi, Sohn Vaphsi's; für den Stamm Gad, Geuel, Sohn Machi's. Das sind die Namen der Männer, welche Mose sandte, das Land zu erkunden. Mose nannte aber Hosea, den Sohn Nuns, Josua. Und so sandte sie Mose, das Land Kanaan zu erkunden, und sprach zu ihnen: Zieht hinauf hier in den Süden, und zieht hinauf nach dem Gebirge, und seht das Land, wie es ist, und das Volk, das darin wohnt, ob es stark oder schwach ist, ob es wenig oder viel, und wie das Land ist, in welchem es wohnt, ob es gut oder schlecht, und wie die Städte, in welchen es wohnt, ob in Lagern oder Festungen, und wie das Land ist, ob es fett oder mager, ob darin Bäume oder nicht? und fasst Mut, und nehmt von den Früchten des Landes. Die Zeit aber war die Zeit der ersten Trauben. Da zogen sie hinauf, und erkundeten das Land, von der Wüste Zin bis Rehob gen Hemath hin: Und sie zogen hinauf in den Süden, und kamen bis Hebron, und daselbst waren Ahiman, Sesai und Talmai, die Söhne Enaks. Hebron aber ist sieben Jahre gebauet vor Zoan in Ägypten. Und sie kamen bis ins Tal Escol, und schnitten daselbst eine Rebe ab und eine Wein-Traube, und trugen sie an einer Stange zu zweit, und auch von den Granatäpfeln und von den Feigen. Selbigen Ort nannte man Tal Escol d.h. Traubental, um der Trauben willen, welche daselbst geschnitten die Söhne Israels. Und sie kehrten zurück vom Erkunden des Landes nach vierzig Tagen. Und sie gingen und kamen zu Mose und zu Aaron und zur ganzen Gemeinde der Söhne Israels in die Wüste Paran gen Kades, und brachten ihnen Nachricht und der ganzen Gemeinde, und ließen sie die Früchte des Landes sehen. Und sie erzählten ihm, und sprachen: Wir kamen in das Land, wohin du uns gesendet, und wohl fließt es von Milch und Honig, und das ist seine Frucht. Nur daß stark das Volk ist, das im Lande wohnt, und die Städte befestigt, sehr groß, und auch die Söhne Enaks sahen wir daselbst. Amalek wohnt im Lande gegen Süden, und die Hethiter und Jebusiter und Amoriter wohnen auf dem Gebirge, und die Kananiter wohnen am Meere und an der Seite des Jordans. Und Kaleb beschwichtigte das Volk gegen Mose, und sprach: Hinaufziehen werden wir, und es einnehmen, denn überwältigen werden wir es. Aber die Männer, welche mit ihm hinaufgezogen, sprachen: Wir können nicht hinaufziehen gegen das Volk, denn stärker ist es als wir. Und sie brachten ein böses Gerücht auf von dem Lande, das sie erkundet, unter die Söhne Israels, und sprachen: Das Land, das wir durchzogen, es zu erkunden, ist ein Land, das seine Einwohner frisst, und alles Volk, welches wir darin gesehen, sind Leute von großer Länge; und daselbst sahen wir die Riesen, die Söhne Enaks von den Riesen, und wir waren in unsren Augen wie Heuschrecken, und also waren wir auch in ihren Augen. Da erhob die ganze Gemeinde ein Geschrei, und das Volk weinte in selbiger Nacht. Und es murrten alle Söhne Israels gegen Mose und gegen Aaron, und die ganze Gemeinde sprach zu ihnen: Wären wir doch gestorben im Lande Ägypten, oder stürben wir in dieser Wüste! Warum führt uns Jahwe in dieses Land, daß wir durchs Schwert fallen, unsre Weiber und unsre Kinder zur Beute werden? Ist es nicht besser für uns zurückzukehren nach Ägypten? Und sie sprachen einer zu dem anderen: Lasst uns ein Haupt setzen, und zurückkehren gen Ägypten! Da fielen Mose und Aaron auf ihr Angesicht vor der ganzen Versammlung der Gemeinde der Söhne Israels. Und Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephunne's, von den Erkundern des Landes, zerrissen ihre Kleider, und sprachen zu der ganzen Gemeinde der Söhne Israels: Das Land, das wir durchzogen, es zu erkunden, das Land ist sehr, sehr gut. Wenn Jahwe uns geneigt ist, so bringe er uns in dieses Land, ein Land, das fließt von Milch und Honig. Nur empört euch nicht gegen Jahwe, und fürchtet nicht das Volk des Landes, denn unser Brot sind sie. Gewichen ist der Schutz von ihnen, und Jahwe ist mit uns: Fürchtet euch nicht! Da gedachte die ganze Gemeinde sie zu steinigen. Aber die Herrlichkeit Jahwes erschien im Versammlungszelte vor allen Söhnen Israels. Und Jahwe sprach zu Mose: Wie lange will mich dieses Volk verwerfen, und wie lange werden sie mir nicht vertrauen, bei all den Wundern, die ich unter ihnen getan? Ich will es schlagen mit der Pest, und es vertilgen, und will dich machen zu einem Volke, größer und stärker als es. Und Mose sprach zu Jahwe: So werden's die Ägypter hören, denn mit deiner Kraft führtest du dieses Volk aus ihrer Mitte; und man wird es sagen den Bewohnern dieses Landes, die gehört haben, daß du, Jahwe, unter diesem Volke bist, der Auge in Auge sich sehen lässt, du, Jahwe, und daß deine Wolke über ihn steht, und du in einer Wolkensäule vor ihnen hergehst des Tages, und in einer Feuerwolke des Nachts; und tötest du nun dieses Volk wie einen Mann, so werden sprechen die Völker, welche von deinem Ruhme gehört: Weil Jahwe nicht konnte dieses Volk in das Land bringen, welches er ihnen geschworen, so schlachtete er sie in der Wüste. Und nun zeige sich doch groß die Kraft des Herrn, so wie du geredet und gesprochen: Jahwe ist langmütig und reich an Gnade, vergebend Vergehen und Übertretung, der aber nicht immer ungestraft läßt, der das Vergehen der Väter heimsucht an Söhnen, am dritten Glied und am vierten. Vergib doch das Vergehen dieses Volkes nach der Größe deiner Gnade, und so wie du diesem Volke verziehen von Ägypten an bis hierher. Und Jahwe sprach: Ich vergebe, wie du sagst. Aber so wahr ich lebe, und von der Herrlichkeit Jahwe's erfüllt ist die ganze Erde: alle die Männer, welche meine Herrlichkeit geschaut und meine Wunder, die ich getan in Ägypten und in der Wüste, und mich versucht nun zehn Mal, und nicht meiner Stimme gehorcht, sie sollen nicht das Land schauen, welches ich ihren Vätern geschworen; alle, die mich verworfen, sollen es nicht schauen. Aber meinen Knecht Kaleb, weil ein anderer Geist in ihm ist, und er vollkommen mir gefolgt ist, ihn will ich in das Land bringen, wohin er gekommen, und sein Same soll es besitzen. Die Amalekiter aber und die Kananiter wohnen im Tale: Morgen wendet euch, und zieht in die Wüste nach dem Schilfmeere hin. Und Jahwe redete zu Mose und zu Aaron, und sprach: Wie lange soll ich verzeihen dieser bösen Gemeinde, die wider mich murrt? Das Murren der Söhne Israels, wie sie gemurrt wider mich, habe ich gehört. Sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht Jahwe, so wie ihr geredet vor meinen Ohren, also will ich euch tun. In dieser Wüste sollen eure Leiber fallen, alle, die ihr gemustert seid nach eurer Zahl, von zwanzig Jahren und drüber, die ihr gemurrt wider mich. Ihr sollt nicht in das Land kommen, worin ich euch wohnen zu lassen meine Hand erhoben, außer Kaleb, dem Sohne Jephunne's, und Josua, dem Sohne Nuns. Und eure Kinder, von denen ihr spracht, sie werden zur Beute werden, die bringe ich hin, und sie sollen das Land kennen, das ihr verschmäht. Aber eure Leiber sollen fallen in dieser Wüste, und eure Söhne sollen weiden in der Wüste vierzig Jahre, und sollen euren Abfall tragen, bis eure Leiber aufgerieben sind in der Wüste. Nach der Zahl der Tage, in welchen ihr das Land erkundetet, vierzig Tage, je ein Tag auf ein Jahre, sollt ihr eure Vergehungen tragen vierzig Jahre, und sollt meine Abwendung erfahren. Ich, Jahwe, habe es geredet: Wahrlich, ich will es tun an dieser ganzen bösen Gemeinde, die sich wider mich zusammenrottet. In dieser Wüste sollen sie aufgerieben werden und daselbst sterben. Und die Männer, welche Mose gesandt das Land zu erkunden, und welche wiederkamen, und die ganze Gemeinde wider ihn murren machten, indem sie ein böses Gerücht ausbrachten über das Land; es starben die Männer, welche ein böses Gerücht vom Lande ausbrachten, durch eine Plage vor Jahwe. Aber Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephunne's, blieben leben von selbigen Männern, welche ausgezogen, das Land zu erkunden, Und Mose redete diese Worte zu allen Söhnen Israels: Da trauerte das Volk sehr. Und sie machten sich des Morgens auf, und zogen auf die Höhe des Gebirges, und sprachen: Hier sind wir, und wollen hinaufziehen an den Ort, wovon Jahwe gesprochen; denn wir haben gesündigt. Da sprach Mose: Warum doch übertretet ihr den Befehl Jahwes? Es wird ja nicht gelingen! Zieht nicht hinauf; denn Jahwe ist nicht unter euch, daß ihr nicht geschlagen werdet vor euren Feinden. Denn die Amalekiter und Kananiter sind dort vor euch, und ihr werdet durchs Schwert fallen; denn darum habt ihr euch abgewandt von Jahwe, und Jahwe ist nicht mit euch. Und sie waren vermessen hinauf zu ziehen auf die Höhe des Gebirges; aber die Lade des Bundes Jahwes und Mose wichen nicht aus dem Lager. Da kamen hernach die Amalekiter und die Kananiter, die da wohnten auf selbigem Gebirge, und schlugen und zerstreuten sie bis Horma. Verschiedene Opfergesetze. Bestrafung der Enteiligung des Sabbats. Gebot der Quasten an den KleidernUnd Jahwe redete zu Mose, und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich zu ihnen: So ihr in das Land eurer Wohnsitze kommt, welches ich euch gebe, und ihr bringt dem Jahwe Feuerung, Brandopfer oder Schlachtopfer, wegen Weihe eines Gelübdes oder freiwillig, oder an euren Festen, um dem Jahwe einen lieblichen Geruch zu machen, vom Rind - oder Kleinvieh: so bringe, wer dem Jahwe seine Opfergabe darbringt, als Speisopfer dar Weißmehl, ein Zehntel, begossen mit einem Viertel Hin Öls; und Wein zum Trankopfer, ein Viertel Hin, sollst du bringen zum Brandopfer oder zum Schlachtopfer, zu jedem Schafe. Oder zu einem Widder sollst du als Speisopfer bringen zwei Zehntel Weißmehl, begossen mit einem Drittel Hin; und Wein zum Trankopfer sollst du ein Drittel Hin darbringen, lieblichen Geruch für Jahwe. Und so du ein junges Rind opferst zum Brandopfer oder Schlachtopfer, wegen Weihe eines Gelübdes, oder zum Dankopfer für Jahwe: So bringe man zum jungen Rinde als Speisopfer dar Weißmehl, drei Zehntel, begossen mit Öl, einem halben Hin; und Wein sollst du darbringen zum Trankopfer, ein halbes Hin, als Feuerung lieblichen Geruchs für Jahwe. So soll getan werden bei einem Ochsen oder bei einem Widder oder bei einem Schafe oder bei einer Ziege; nach der Zahl, die ihr opfert, sollt ihr so tun bei jeglichem, nach ihrer Zahl. Jeglicher Eingeborne soll dieses so tun, um darzubringen Feuerung lieblichen Geruchs für Jahwe. Und so ein Fremdling sich aufhält bei euch, oder wer unter euch ist bei euren künftigen Geschlechtern, und er bringt eine Feuerung lieblichen Geruchs für Jahwe: So soll er tun, wie ihr tut. Die ganze Gemeinde, eine Satzung sei für euch und für den Fremdling; eine ewige Satzung auf eure künftigen Geschlechter hin: Wie ihr, so soll der Fremdling sein vor Jahwe. Ein Gesetz und Ein Recht soll für euch sein und für den Fremdling, der sich aufhält bei euch. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, wohin ich euch führe, und ihr esst vom Brote des Landes: So sollt ihr eine Hebe dem Jahwe geben; als Erstling eurer Grütze sollt ihr einen Kuchen zur Hebe geben; wie die Hebe von der Tenne, also sollt ihr dies geben. Von den Erstlingen eurer Grütze sollt ihr dem Jahwe eine Hebe geben, auf eure künftigen Geschlechter hin. Und so ihr euch verseht, und nicht alle diese Gebote tut, welche Jahwe geredet zu Mose, alles, was Jahwe euch geboten durch Mose, von dem Tage an, da er euch Gebote gegeben, und fernerhin bis zu euren künftigen Geschlechtern; und wenn es hinter dem Rücken der Gemeinde getan worden aus Versehen: So opfere die ganze Gemeinde einen jungen Stier, als Brandopfer zum lieblichen Geruch für Jahwe, und dazu ein Speisopfer und Trankopfer nach der Gebühr, und einen Ziegenbock als Sündopfer. Und es versöhne der Priester die ganze Gemeinde der Söhne Israels, daß ihnen vergeben werde; denn ein Versehen war's; sie aber bringen ihre Opfergabe als Feuerung dem Jahwe, und ihr Sündopfer vor Jahwe wegen ihres Versehens, und so wird vergeben der ganzen Gemeinde der Söhne Israels und dem Fremdling, der sich aufhält unter ihnen; denn bei dem ganzen Volke geschah es aus Versehen. Und wenn eine einzelne Seele sündigt aus Versehen, so bringe sie eine jährige Ziege dar als Sündopfer. Und der Priester versöhne die Seele, die sich versehen mit einer Sünde aus Versehen, vor Jahwe, ihn zu versöhnen, daß ihm vergeben werde. Für den Eingebornen unter den Söhnen Israels und für den Fremdling, der sich aufhält unter ihnen, ein Gesetz soll für euch sein, für den, der ein Versehen begeht. Aber die Seele, die etwas tut mit aufgehobener Hand, von den Eingebornen und von den Fremdlingen, den Jahwe lästert ein solcher, und selbige Seele werde ausgerottet aus ihrem Volke; denn das Wort Jahwes hat er verachtet, und seine Gebote gebrochen; ausgerottet soll selbige Seele werden, ihre Schuld liegt auf ihr. Und als die Söhne Israels in der Wüste waren, fanden sie einen Mann, der Holz las am Tage der Ruhe. Und es führten ihn, die ihn gefunden Holz lesend, zu Mose und zu Aaron und zur ganzen Gemeinde. Und sie legten ihn in Verhaft; denn es war nicht entschieden, was ihm geschehen sollte. Da sprach Jahwe zu Mose: Getötet soll werden der Mann, steinigen soll ihn die ganze Gemeinde außerhalb des Lagers. Da führte ihn die ganze Gemeinde hinaus vor das Lager, und sie steinigten ihn, daß er starb, so wie Jahwe Mose'n geboten. Und Jahwe sprach zu Mose, und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich zu ihnen, daß sie sich eine Quaste machen an den Zipfeln ihrer Kleider, auf ihre künftigen Geschlechter hin, und an die Quaste des Zipfels eine Schnur von blauem Purpur tun. Und das tragt als Quaste, daß ihr es anseht, und gedenkt aller Gebote Jahwes, und sie tut, und nicht späht eurem Herzen und euren Augen nach, daß ihr ihnen nachhurt, auf daß ihr gedenkt und tut alle meine Gebote, und heilig seid eurem Gott. Ich bin Jahwe, euer Gott, der euch ausgeführt aus dem Lande Ägypten, um euer Gott zu sein; ich bin Jahwe, euer Gott. Empörung Korahs, Dathans und AbiramsUnd es nahmen Korah, der Sohn Jezehars, des Sohnes Kahaths, des Sohnes Levi's, und Dathan und Abiram, die Söhne Ellabs, und On, der Sohn Peleths, die Söhne Rubens, und traten auf gegen Mose samt zweihundert und fünfzig Männern von den Söhnen Israels, Fürsten der Gemeinde, Berufenen der Volksversammlung, Männern von Namen, und versammelten sich wider Mose und wider Aaron, und sprachen zu ihnen: Laßt es genug sein! Denn die ganze Gemeinde, alle sind heilig, und Jahwe ist unter ihnen; und warum erhebt ihr euch über die Gemeinde Jahwes? Als das Mose hörte, fiel er auf sein Angesicht. Und er redete zu Korah und zu seiner ganzen Rotte, und sprach: Morgen, da wird Jahwe kund tun, wer sein sei, und wer heilig, daß er ihn sich nahe bringe; wen er erwählt, den wird er sich nahe bringen. Tuet dies: Nehmt euch Rauchpfannen, Korah und seine ganze Rotte, und tuet Feuer darein, und legt Rauchwerk darauf vor Jahwe, morgen; und wen Jahwe erwählen wird, der sei der Heilige. Laßt es genug sein, ihr Söhne Levi's! Und Mose sprach zu Korah: Hört, ihr Söhne Levi's! Ist's euch zu wenig, daß euch der Gott Israels ausgesondert aus der Gemeinde Israels, euch sich nahe zu bringen, um den Dienst der Wohnung Jahwes zu tuen, und im Amte zu stehen vor der Gemeinde? Er hat dich und alle deine Brüder, die Söhne Levi's, mit dir sich nahe gebracht, und ihr sucht nun auch das Priestertum. Darum rottet ihr euch zusammen, du und deine ganze Rotte, wider Jahwe; denn Aaron, was ist er, daß ihr wider ihn murrt? Und Mose sandte hin, und ließ Dathan und Abiram rufen, die Söhne Eliabs. Aber sie sprachen: Wir kommen nicht hinauf! Ist's nicht genug, daß du uns heraufgeführt aus einem Lande, fließend von Milch und Honig, uns zu töten in der Wüste, daß du dich auch zum Herrscher aufwirfst über uns? Auch hast du uns nicht in ein Land, fließend von Milch und Honig, gebracht, und uns Äcker und Weinberge gegeben zum Eigentum. Willst du diesen Leuten die Augen ausstechen? Wir kommen nicht hinauf! Da ergrimmte Mose sehr, und sprach zu Jahwe: Wende dich nicht zu ihrem Opfer! Nicht einen Esel habe ich von ihnen genommen, und keinem unter ihnen etwas zu Leide getan. Und Mose sprach zu Korah: Du und deine ganze Rotte erscheint vor Jahwe, du und sie und Aaron, morgen, und nehmt ein jeglicher seine Rauchpfanne, und legt Rauchwerk darauf, und bringt vor Jahwe ein jeglicher seine Rauchpfanne, zweihundert und fünfzig Rauchpfannen, und du und Aaron auch ein jeglicher seine Rauchpfanne. Und so nahmen sie ein jeglicher seine Rauchpfanne, und taten Feuer darauf, und legten Rauchwerk darauf, und traten vor die Türe des Versammlungszeltes, und auch Mose und Aaron. Und Korah versammelte wider sie die ganze Gemeinde an die Türe des Versammlungszeltes. Da erschien die Herrlichkeit Jahwes vor der ganzen Gemeinde. Und Jahwe redete zu Mose und Aaron, und sprach: Scheidet euch von dieser Gemeinde, ich will sie plötzlich vertilgen. Und sie fielen auf ihr Angesicht, und sprachen: Gott, du Gott der Geister alles Fleisches! Der eine Mensch sündigt, und auf die ganze Gemeinde willst du zürnen? Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Rede zu der Gemeinde, und sprich: Entfernt euch ringsum von der Wohnung Korahs, Dathans und Abirams. Da stand Mose auf, und ging zu Dathan und Abiram, und es gingen ihm nach die Ältesten Israels. Und er redete zu der Gemeinde, und sprach: Weicht von den Zelten dieser Frevler, und rührt nichts an, was ihnen angehört, daß ihr nicht weggerafft werdet durch all ihre Sünden! Und sie entfernten sich von der Wohnung Korahs, Dathans und Abirams ringsum. Und Dathan und Abiram gingen heraus, und traten in die Türe ihres Zeltes und ihre Weiber und ihre Söhne und ihre Kinder. Und Mose sprach: Daran sollt ihr erkennen, daß Jahwe mich gesandt, zu tun alle diese Werke, daß ich sie tat nicht von mir selber: Wenn, wie alle Menschen sterben, diese sterben, und mit der Strafe aller Menschen gestraft werden, so hat Jahwe mich nicht gesandt. Wenn aber Jahwe ein Wunder schafft, und die Erde ihren Mund auftut, und sie verschlingt und alles, was ihnen angehört, daß sie lebendig hinabfahren in die Unterwelt: So werdet ihr erkennen, daß diese Leute Jahwe verworfen haben. Und es geschah, als er das Reden aller dieser Worte geendigt, da spaltete sich die Erde unter ihnen, und die Erde tat ihren Mund auf, und verschlang sie und ihre Häuser und alle Menschen, welche dem Korah angehörten, und all ihre Habe; und sie fuhren, sie und alles, was ihnen angehörte, lebendig hinab in die Unterwelt; und es deckte sie die Erde, und sie wurden vertilgt aus der Gemeinde. Und ganz Israel, das rings um sie her war, floh bei ihrem Geschrei; denn sie sprachen: Daß uns die Erde nicht verschlinge! Und Feuer ging aus von Jahwe, und fraß die zweihundert und fünfzig Mann, welche das Rauchwerk dargebracht. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Sprich zu Eleasar, dem Sohne Aarons, dem Priester, daß er die Rauchpfannen wegnehme aus dem Brande, und das Feuer streue hinweg; denn sie sind heilig: Die Rauchpfannen dieser Sünder, die gebüßt haben mit ihrem Leben, und man schlage sie breit zu Blechen zum Überzuge des Altars; denn sie haben sie dargebracht vor Jahwe, und so sind sie heilig geworden, und sollen zum Zeichen sein den Söhnen Israels. Da nahm Eleasar, der Priester, die kupfernen Rauchpfannen, welche die Verbannten dargebracht, und man schlug sie breit zum Überzuge des Altars, zum Gedächtnis der Söhne Israels, damit kein Fremder hinzunahe, der nicht vom Samen Aarons ist, um Rauchwerk anzuzünden vor Jahwe, und es ihm nicht gehe, wie Korah und seiner Rotte, so wie Jahwe ihm geredet durch Mose. Und es murrte die ganze Gemeinde der Söhne Israels am anderen Morgen wider Mose und wider Aaron, und sprach: Ihr habt das Volk Jahwes getötet! Und es geschah, als sich die Gemeinde versammelte wider Mose und wider Aaron, so wandten sie sich zum Versammlungszelte, und siehe, die Wolke bedeckte es, und es erschien die Herrlichkeit Jahwes. Und Mose und Aaron traten vor das Versammlungszelt. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Hebt euch aus dieser Gemeinde, ich will sie plötzlich vertilgen. Da fielen sie auf ihr Angesicht. Und Mose sprach zu Aaron: Nimm die Rauchpfanne, und tue Feuer darauf vom Altar, und lege Rauchwerk aus, und bringe es eilend unter die Gemeinde, und versöhne sie; denn es ist der Zorn ausgegangen von Jahwe, es hat begonnen die Plage. Und Aaron nahm, so wie Mose geredet, und lief mitten unter die Gemeinde, und siehe, es hatte begonnen die Plage im Volke, und er brachte das Rauchwerk, und versöhnte das Volk. Und er stand zwischen den Toten und den Lebendigen, und es ward der Plage gewehrt. Und es waren derer, die an der Plage starben, vierzehn tausend und siebenhundert, ohne die, so wegen Korahs starben. Und Aaron kam wieder zu Mose zur Türe des Versammlungszeltes, und der Plage war gewehrt. Aarons grünender StabUnd Jahwe redete zu Mose, und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und nimm von ihnen je einen Stab für ein Stammhaus, von all ihren Fürsten nach ihren Stammhäusern, zwölf Stäbe; einem jeglichen sollst du seinen Namen schreiben auf seinen Stab. Und den Namen Aarons sollst du schreiben auf den Stab Levi's, denn ein Stab sei für das Haupt ihrer Stammhäuser. Und lege sie in das Versammlungszelt vor das Gesetz, woselbst ich zusammenkomme mit euch. Und es geschieht, welchen ich erwählen werde, des Stab wird sprossen, und so werde ich vor mir stillen das Murren der Söhne Israels, das sie wider euch erheben. Und Mose redete zu den Söhnen Israels, und es gaben ihm alle ihre Fürsten je einen Stab auf einen Fürsten ihrer Stammhäuser, zwölf Stäbe, und der Stab Aarons war unter ihnen. Und Mose legte die Stäbe vor Jahwe in das Zelt des Gesetzes. Und es geschah, am anderen Morgen, als Mose in das Zelt des Gesetzes ging, siehe, da hatte gesproßt der Stab Aarons vom Stamme Levi, und hatte Sprossen getrieben, und Blüten gebracht und Mandeln gereift. Und Mose trug alle die Stäbe heraus von Jahwe zu allen Söhnen Israels, und sie sahen sie, und nahmen ein jeglicher seinen Stab. Und Jahwe sprach zu Mose: Trage den Stab Aarons wieder hinein vor das Gesetz zur Aufbewahrung, zum Zeichen für die Widerspenstigen, damit du ihr Murren endigest vor mir, und sie nicht sterben. Und Mose tat es; so wie Jahwe ihm geboten, also tat er. Und es sprachen die Söhne Israels zu Mose: Siehe, wir vergehen, wir kommen um, wir alle kommen um! Jeglicher, der sich naht zur Wohnung Jahwe's, der stirbt: Sollen wir denn alle vergehen? Das Priestertum und seine RechteUnd Jahwe sprach zu Aaron: Du und deine Söhne und dein Geschlecht mit dir, ihr sollt die Vergehungen am Heiligtum tragen; und du und deine Söhne mit dir sollt die Vergehungen an eurem Priestertum tragen. Und auch deine Brüder, den Stamm Levi, deinen väterlichen Stamm, bringe mit dir hinzu, daß sie sich dir anschließen, und dich bedienen; du aber und deine Söhne mit dir, ihr sollt vor dem Zelte des Gesetzes sein, und sie sollen besorgen, was für dich und am ganzen Zelte zu besorgen ist; nur zu den heiligen Gerüchen und zu dem Altar sollen sie nicht nahen, daß sie nicht sterben, beide sie und ihr. Sie sollen sich dir anschließen, und besorgen, was am Versammlungszelte zu besorgen ist zum ganzen Dienste des Zeltes, und ein Fremder soll nicht zu euch nahen. Und so besorgt das Heiligtum und den Altar, daß fürder kein Zorn mehr komme über die Söhne Israels. Siehe, ich habe eure Brüder, die Leviten, genommen aus den Söhnen Israels, euch zum Geschenke sind sie dem Jahwe zu eigen gegeben, daß sie den Dienst des Versammlungszeltes tun. Du aber und deine Söhne mit dir, ihr sollt euer Priestertum besorgen, in allen Dingen des Altars und innerhalb des Vorhangs, und den Dienst tun; als Geschenks-Dienst gebe ich euch das Priestertum, und der Fremde, welcher naht, soll sterben. Und Jahwe sprach zu Aaron: Siehe, ich habe dir die Besorgung meiner Heb-Opfer gegeben; von allem, was die Söhne Israels heiligen, gebe ich dir sie zum Anteil und deinen Söhnen zur ewigen Gebühr. Das soll dir gehören von dem Hochheiligen vom Feuer weg: All ihre Opfergaben an all ihren Speisopfern und all ihren Sündopfern und all ihren Schuldopfern, welche sie mir bringen, das soll als Hochheiliges dir gehören und deinen Söhnen. Am hochheiligen Orte sollst du es essen; alles Männliche soll es essen; heilig soll es dir sein. Und das gehöre dir als Hebe ihrer Gabe: Von allen Web-Opfern der Söhne Israels gebe ich sie dir und deinen Söhnen und deinen Töchtern mit dir als ewige Gebühr; wer rein ist in deinem Hause, soll davon essen. Alles Beste vom Öl und alles Beste vom Most und Getreide, die Erstlinge davon, welche sie dem Jahwe geben, dir gebe ich sie. Die ersten Früchte von Allem in ihrem Lande, welche sie dem Jahwe bringen, dir sollen sie gehören; wer rein ist in deinem Hause, soll davon essen. Alles Verbannte in Israel soll dir gehören. Alles, was die Mutter bricht, von allem Fleisch, was sie dem Jahwe darbringen, an Mensch und an Vieh, soll dir gehören; nur sollst du die Erstgebornen der Menschen losgeben, und auch das Erstgeborne der unreinen Tiere sollst du losgeben. Und anlangend das Lösegeld, so sollst du, was einen Mond alt ist, nach deiner Schätzung losgeben, um fünf Seckel Silbers, nach dem Seckel des Heiligtums; zwanzig Gera gilt er. Nur das Erstgeborne eines Rindes oder das Erstgeborne eines Schafes oder das Erstgeborne einer Ziege sollst du nicht losgeben; heilig sind sie: Ihr Blut sollst du auf den Altar sprengen, und ihr Fett anzünden als Feuerung zum lieblichen Geruch für Jahwe. Und ihr Fleisch soll dir gehören, wie die Webe-Brust und wie die rechte Keule, soll es dir gehören. Alle heiligen Heb-Opfer, welche die Söhne Israels dem Jahwe bringen, gebe ich dir und deinen Söhnen und deinen Töchtern mit dir als ewige Gebühr; ein ewiger Salzbund vor Jahwe sei es für dich und deinen Samen mit dir. Und Jahwe sprach zu Aaron: In ihrem Lande sollst du nichts besitzen, und keinen Teil haben unter ihnen: Ich bin dein Teil und deine Besitzung unter den Söhnen Israels. Und den Söhnen Levi's, siehe, gebe ich allen Zehnten in Israel zur Besitzung, als Teil für ihren Dienst, den sie tun, den Dienst am Versammlungszelte. Und nicht mehr sollen die Söhne Israels nahen zum Versammlungszelte, eine Schuld aufzuladen, zu sterben; aber der Stamm Levi, er soll den Dienst des Versammlungszeltes tun, und sie sollen ihre Vergehung tragen; eine ewige Satzung auf eure künftigen Geschlechter hin; und unter den Söhnen Israels sollen sie keine Besitzung besitzen. Denn den Zehnten der Söhne Israels, welchen sie dem Jahwe als Hebe bringen, gebe ich den Leviten zur Besitzung: Darum spreche ich von ihnen: Unter den Söhnen Israels sollen sie keine Besitzung besitzen. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Und zu den Leviten sollst du reden, und zu ihnen sprechen: So ihr von den Söhnen Israels den Zehnten nehmt, den ich euch von ihnen gegeben zu eurer Besitzung: So bringt davon eine Hebe Jahwes, den Zehnten von dem Zehnten. Es wird euch ja eure Hebe gerechnet, wie das Getreide von der Tenne und wie die Fülle von der Kelter. Also sollt auch ihr die Hebe Jahwes bringen von all euren Zehnten, welche ihr empfangt von den Söhnen Israels, und gebt davon die Hebe Jahwes Aaron, dem Priester. Von Allem, was euch geschenkt wird, sollt ihr alle Hebe Jahwes bringen, von allem Besten desselben den heiligen Teil davon. Und sprich zu ihnen: Wenn ihr das Beste davon hebt, so wird es den Leviten gerechnet wie der Ertrag der Tenne und der Ertrag der Kelter. Und ihr sollt es essen an jeglichem Orte, ihr und euer Haus; denn es ist euer Lohn, der Teil für euren Dienst am Versammlungszelte. Und ihr werdet deshalb keine Schuld tragen, wenn ihr das Beste davon hebt; und was die Söhne Israels geheiligt, werdet ihr nicht entweihen, und nicht sterben. Gesetz vom ReinigungswasserUnd Jahwe redete zu Mose und zu Aaron, und sprach: Das ist die Sazzung, welche Jahwe geboten, und gesprochen: Rede zu den Söhnen Israels, daß sie zu dir bringen eine rote Kuh, fehllos, an welcher kein Gebrechen ist, auf welche kein Joch gekommen; und gebt sie Eleasar, dem Priester, und man führe sie hinaus vor das Lager, und schlachte sie vor ihm. Und Eleasar, der Priester, nehme von ihrem Blute mit seinem Finger, und sprühe gegen das Versammlungszelt von ihrem Blute sieben Mal. Und man verbrenne die Kuh vor seinen Augen; ihre Haut und ihr Fleisch und ihr Blut nebst ihrem Miste soll man verbrennen. Und der Priester nehme Gedernholz und Nsop und Karmesin, und werfe es in den Brand der Kuh. Und der Priester wasche seine Kleider, und bade seinen Leib in Wasser, und darnach soll er inö Lager gehen; und unrein ist der Priester bis an den Abend. Und der sie verbrennt, soll seine Kleider waschen mit Wasser, und seinen Leib baden in Wasser, und ist unrein bis an den Abend. Und ein reiner Mann sammle die Asche der Kuh, und schütte sie außerhalb des Lagers an einen reinen Ort, daß sie daselbst aufbewahrt werde für die Gemeinde der Söhne Israels, zum Wasser der Reinigung; ein Sündopfer ist's. Und der die Asche der Kuh sammelt, soll seine Kleider waschen, und ist unrein bis an den Abend. Und es sei für die Söhne Israels und für den Fremdling, der sich aufhält unter ihnen, eine ewige Satzung: wer einen Toten anrühret, irgend eine Leiche ei,ies Menschen, der sei unrein sieben Tage. Selbiger soll sich damit entsündigen am dritten Tage und am siebenten Tage, so ist er rein; und wenn er sich nicht entfündiget am dritten Tage und am siebenten Tage, so ist er nicht rein. Jeder, der einen Toten anrühret, die Leiche eines Menschen, der gestorben, und sich nicht entsündiget, der verunreinigt die Wohnung Jahwes, und selbige Seele werde ausgerottet aus Israel; denn das Wasser der Reinigung ist nicht auf ihn gesprenget, unrein ist er, noch ist seine Unreinigkeit auf ihm. Das ist das Gesetz: So ein Mensch stirbt im Zelte, so wird jeder unrein, der in das Zelt kommt, und jeder, der im Zelte ist, sieben Tage. Und alles offene Gefäß, worauf kein Deckel noch Aand ist, wird unrein, Jeder, der auf freiem Felde einen mit dem Schwert Erschlagenen oder einen Toten oder das Gebein eines Menschen oder ein Grab anrühret, der soll unrein sein sieben Tage. Und man nehme für den Unreinen von der Asche des verbrannten Sündopfers, und tue darauf lebendiges Wasser in ein Gefäß. Und ein reiner Mann nehme Bsop, und tauche ihn ins Wasser, und sprütze auf das Zelt und auf alle Geräte und auf alle Menschen, die daselbst sind, und auf den, der das Gebein oder den Erschlagenen oder den Toten oder das Grab angerühret. Und es sprütze der Reine auf den Unreinen am dritten Tage und am siebenten Tage, und entsündige ihn am siebenten Tage, und wasche seine Kleider, und bade sich in Wasser, so ist er rein am Abend. Und wer sich verunreinigt, und sich nicht entsündiget, es werde ausgerottet selbige Seele aus der Gemeinde; denn er hat das Heiligtum Jahwes verunreinigt; das Wasser der Reinigung ist nicht auf ihn gesprenget, unrein ist er. Und es fei für sie eine ewige Satzung. Und wer das Wasser der Reinigung sprühet, soll seine Kleider waschen; und wer das Wasser der Reinigung anrühret, soll unrein sein bis an den Abend. Und alles, was der Unreine anrühret, soll unrein sein; und wer ihn anrühret, soll unrein sein bis an den Abend. Wasser aus dem Felsen. Verweigerter Durchzug durch Edom. Aarons TodUnd es kamen die Söhne Israels, die ganze Gemeinde, in die Wüste Zin im ersten Mond, und das Volk blieb zu Kades; und daselbst starb Miriam, und war daselbst begraben. Und die Gemeinde hatte kein Wasser: da versammelten sie sich wider Mose und wider Aaron. Und das Volk haderte mit Mose, und sie sprachen: Wären wir doch umgekommen, als unsre Brüder umkamen vor Jahwe! Warum habt ihr die Gemeinde Jahwes heraufgeführt in diese Wüste, daß wir daselbst sterben, wir und unser Vieh? Und warum habt ihr uns heraufgeführt aus Ägypten, uns zu bringen an diesen bösen Ort, nicht ein Ort für Saat und Feigenbaum und Weinstock und Granatbaum, und kein Wasser ist da zu trinken? Da kam Mose und Aaron von der Gemeinde zur Türe des Versammlungszeltes, und fielen auf ihr Angesicht, und es erschien die Herrlichkeit Jahwes vor ihnen. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Nimm den Stab, und versammle die Gemeinde, du und Aaron, dein Brnder, und redet zu dem Felsen vor ihren Angen, daß er sein Wasser gebe; und bringe ihnen so Wasser hervor aus dem Felsen, und tränke die Gemeinde und ihr Vieh. Da nahm Mose den Stab vor Jahwe weg, so wie er ihm geboten. Und Mose und Aaron versammelten die Gemeinde vor den Felsen, und er sprach zu ihnen: Hört doch, ihr Widerspenstigen, werden wir wohl aus diesem Felsen euch Wasser hervorbringen? Und Mose erhob seine Hand, und schlug den Felsen mit seinem Stabe zwei Mal: da kam viel Wasser heraus, und es trank die Gemeinde und ihr Vieh. Aber Jahwe sprach zu Mose und zu Aaron: Darum daß ihr mir nicht vertrauet habt, mich zu verherrlichen vor den Augen der Söhne Israels, darum sollt ihr diese Gemeinde nicht bringen in das Land, das ich ihnen geben will. Das ist das Wasser des Haders, wo die Söhne Israels haderten mit Jahwe, und er sich unter ihnen verherrlichte. Und Mose sandte Boten aus Kades an den König von Edom: So spricht dein Bruder Israel: Du weißt alle die Mühseligkeit, die uns Igetroffen; wie unsre Väter hinabzogen gen Ägypten, und wir in Ägypten wohnten lange Zeit, und die Ägypter uns übel behandelten und unsre Väter; da schrien wir zu Jahwe, und er hörte unsre Stimme, und sandte einen Engel, und führte uns hinweg aus Ägypten, und siehe, wir sind zu Kades, einer Stadt an deiner äußersten Grenze. Laß uns doch ziehen durch dein Land! Wir wollen nicht durch Äcker noch Weinberge gehen, und wollen nicht Wasser aus den Brunnen trinken; die Straße des Königs wollen wir ziehen, nicht ausbeugen zur Rechten und zur Linken, bis daß wir hindurchgezogen durch dein Gebiet. Aber Edom sprach zu ihm: Du sollst nicht bei mir durchziehen, sonst gehe ich dir mit dem Schwert entgegen. Und die Söhne Israels sprachen zu ihm: Auf der Landstraße wollen wir ziehen, und wenn wir dein Wasser trinken, ich und mein Vieh, so gebe ich Zahlung dafür; nur (es ist ja nichts) mit unsren Füßen will ich durchziehen. Und er sprach: Du sollst nicht durchziehen. Und Edom zog ihnen entgegen mit mächtigem Volk und starker Hand. Und so weigerte sich Edom Israel zu gestatten durch sein Gebiet zu ziehen, und Israel bog aus von ihm. Und es brachen die Söhne Israels, die ganze Gemeinde, auf von Kades, und kamen zum Berge Hör. Und Jahwe sprach zu Mose und zu Aaron am Berge Hör an der Grenze des Landes Edom: Aaron soll gesammelt werden zu seinem Volke, denn er soll nicht kommen in das Land, das ich den Söhnen Israels gebe; darum weil ihr widerspenstig wäret gegen meinen Befehl beim Hader-Wasser. Nimm Aaron und Eleasar, seinen Sohn, und führe sie hinauf auf den Berg Hör, und ziehe Aaron seine Kleider aus, und ziehe sie Eleasar an, seinem Sohne, und Aaron soll gesammelt werden und sterben daselbst. Und Mose tat, so wie Jahwe geboten, und sie stiegen auf den Berg Her, vor den Augen der ganzen Gemeinde. Und Mose zog.Aaron seine Kleider aus, und zog sie Eleasar an, seinem Sohne, und Aaron starb daselbst auf dem Gipfel des Berges, und Mose und Eleasar stiegen herab vom Berge. Und als die ganze Gemeinde sah, daß Aaron verschieden war, so beweineten sie Aaron dreißig Tage, das ganze Haus Israels. Besiegung des Königs von Arad. Plage der Schlangen. Lagerstätten der Israeliten. Besiegung der Könige Sihon und OgUnd es hörte der Kananiter, König von Arad, der gegen Süden wohnte, daß Israel kam auf dem Wege nach Atharim, und er stritt wider Israel, und sing von ihm Gefangene. Da gelobte Israel dem Jahwe ein Gelübd, und sprach: Wenn du dieses Volk in meine Hand gibst, so will ich ihre Städte verbannen. Und Jahwe erhörte die Stimme Israels, und gab die Kananiter, und man verbannete sie und ihre Städte, und nannte den Namen des Ortes Horma (Verbannnng.) Und sie brachen auf vom Berge Hor nach dem Schilfmeere zu, um das Land Edom zu umgehen. Da ward das Volk ungeduldig auf dem Wege, und das Volk redete wider Gott und wider Mose: Warum habt ihr uns heraufgeführet aus Ägypten, daß wir sterben in der Wüste? denn kein Brot ist da, und kein Wasser, und uns eckelt vor dieser losen Speise. Da sandte Jahwe unter das Volk die Schlangen, die Sarafs, die bissen das Volk, und es starb viel Volk in Israel. Da kam das Volk zu Mose, und sprach: Wir haben gesündiget, daß wir geredet wider Jahwe und wider dich: bete zu Jahwe, daß er von uns nehme die Schlangen. Und Mose bat für das Volk. Da sprach Jahwe zu Mose: Mache dir einen Soras, und setze ihn auf eine Stange; und es geschieht, wer gebissen ist, und ihn anstehet, der bleibt leben. Da machte Mose eine Schlange von Kupfer, und setzte sie auf die Stange; und es geschah, wenn jemanden eine Schlange biß, so blickte er auf die kupferne Schlange, und blieb leben. Und die Söhne Israels brachen auf, und lagerten zu Oboth. Und sie brachen auf von Oboth, und lagerten zu Jje-Abarim, in der Wüste, die östlich von Moab, gegen Aufgang der Sonne liegt. Von bannen brachen sie auf, und lagerten am Bache Sared. Von bannen brachen sie auf, und lagerten jenseits des Arnons, welcher in der Wüste fließet, hervor aus der Grenze der Amoriter. Denn der Arnon ist die Grenze von Moab, zwischen Moab und den Amoritern. Darum heißt es im Buche von den Streiten Jahwe's: Vaheb in Sufah und die Bäche ArnonS und die Erziehung der Bäche, die sich wendet nach der Wohnung Ar, und sich lehnet an die Grenze Moabs. Und von dannen nach Beer (Brunnen). Das ist der Brunn, wo Jahwe sprach zu Mose: Versammle das Volk, und ich will ihnen Wasser geben. Damals sang Israel dieses Lied: Herauf, Brunnen! Singet ihm entgegen; Brunnen, den Fürsten gruben, den die Edlen des Volks höleten mit dem Scepter und ihren Stäben. Und ans der Wüste nach Mathana. Und von Mathana nach Nahaliel, und von Nahaliel nach Bamoth. Und von Bamoth nach dem Tale, das im Lande Moab liegt, nach dem Gipfel des Pisga, der emporragt über die Fläche der Wüste. Und Israel sandte Boten zu Sihon, dem Könige der Amoriter, und sprach: Laß mich durch dein Land ziehen! Wir wollen nicht auSbeugen in die Äcker und Weinberge, wir wollen kein Wasser aus den Brunnen trinken, auf der Straße des Königs wollen wir ziehen, bis daß wir Hindurchgezogen durch dein Gebiet. Aber Sihon verstattete Israel nicht durch sein Gebiet zu ziehen, und versammelte all sein Volk, und zog Israel entgegen in die Wüste, und kam gen Jahaz, und stritt wider Israel. Da schlug ihn Israel mit der Schärfe des Schwertes, und nahm sein Land ein vom Arnon bis an den Jabbok, bis zu den Söhnen Ammons; denn fest war die Grenze der Söhne Ammons. Und Israel nahm alle diese Städte, und wohnte in allen Städten der Amoriter, zu Hesbon und allen ihren Töchtern. Denn Hesbon war die Stadt Sihons, des Königs der Amoriter, und er hatte gestritten wider den König von Moab, den früheren, und hatte ihm sein ganzes Land genommen bis an den Arnon. Daher sprechen die Dichter: Kommet nach Hesbon! Gebaut und befestiget werde die Stadt Sihons! Denn Feuer ging aus von Hesbon, Flamme aus der Stadt Sihons; es fraß Ar Moabs, der Bewohner der Höhen des Arnons. Wehe dir Moab! Du bist verloren, Volk des Camoö! Er machte seine Söhne zu Flüchtlingen, und seine Töchter zu Gefangenen des Königs der Amoriter, Sihons. Aber wir schössen auf sie, verloren ist Hesbon bis Dibon, und wir verwüsteten bis Nophah, Feuer bis Medeba. Und so wohnte Israel im Lande der Amoriter. Und Mose sandte, und ließ Jaeser erspähen, und sie nahmen ihre Töchter ein, und vertrieben die Amoriter, welche daselbst waren. Und sie wandten sich, und zogen hinauf nach Basan zu. Da zog Og, der König von Basan, ihnen entgegen, er und all sein Volk, zum Streite nach Edrei. Und Jahwe sprach zu Mose: Fürchte dich nicht vor ihm, denn in deine Hand gebe ich ihn und all sein Volk und sein Land, und du sollst an ihm tun, wie du getan an Sihon, dem Könige der Amoriter, welcher zu Hesbon wohnte. Und sie schlugen ihn und leine Söhne und all sein Volk, so daß man ihm keinen Entronnenen übrig ließ, und nahmen sein Land ein. Bileam gegen Israel gedungenUnd die Söhne Israels brachen auf, und lagerten in den Ebenen Moabs, jenseits des Jordans bei Jericho. Und Balak, der Sohn Zippors, sah alles, was Israel getan an den Amoritern. Und Moab fürchtete sich sehr vor dem Volke, weil es groß war, und es grauete Moab vor den Söhnen Israels. Und Moab sprach zu den Ältesten von Midian: Nun wird dieser Haufe alles rings um uns her auffressen, wie ein Ochse das Grüne des Feldes auffrißt. Balak aber, der Sohn Zippors, war König von Moab zu selbiger Zeit, Da sandte er Boten zu Bileam, dem Sohne Beors, nach Pethor am Strome (Euphrat) ins Land seines Volkes, ihn zu rufen, und sprach: Siehe, ein Volk ist ausgezogen aus Ägypten; siehe, es bedeckt das Antlitz des Landes, und liegt mir gegenüber. Und nun komme doch, verfluche mir dieses Volk, denn es ist mir zu stark: Vielleicht vermag ich's dann, wir schlagen es, und ich vertreibe es aus dem Lande; denn ich weiß, wen du segnest, der ist gesegnet, und wen du verfluchst, der ist verflucht. Und so zogen hin die Ältesten von Moab und die Ältesten von Midian, den Wahrsager-Lohn in ihren Händen. Und sie kamen zu Bileam, und redeten zu ihm die Worte Balaks. Und er sprach zu ihnen: Bleibt hier diese Nacht, so will ich euch Antwort geben, so wie Jahwe zu mir reden wird. Und so blieben die Obersten Moabs bei Bileam. Da kam Gott zu Bileam, und sprach: Wer sind diese Männer bei dir? Und Bileam sprach zu Gott: Balak, der Sohn Zippors, König von Moab, hat zu mir gesandt. Siehe, das Volk, das ausgezogen aus Ägypten, es bedeckt das Antlitz des Landes; nun komme, verwünsche es mir, vielleicht vermag ich dann zu streiten wider dasselbe, daß ich es vertreibe. Und Gott sprach zu Bileam: Du sollst nicht mit ihnen ziehen, du sollst nicht das Volk verfluchen; denn gesegnet ist's. Da stand Bileam des Morgens auf, und sprach zu den Obersten Balaks: Ziehet in euer Land, denn Jahwe hat sich geweigert mir zu gestatten mit euch zu ziehen. Und so machten sie sich auf die Obersten Moabs, und kamen zu Balak, und sprachen: Bileam hat sich geweigert mit uns zu ziehen. Da sandte Balak wiederum Oberste, noch mehrere und gelehrtere als jene. Und sie kamen zu Bileam, und sprachen zu ihm: So spricht Balak, der Sohn Zippors: Laß dich doch nicht abhalten zu mir zu ziehen! Denn ehren will ich dich sehr, und alles, was du mir sagst, will ich tun: So komme doch, verwünsche mir dieses Volk! Und Bileam antwortete, und sprach zu den Knechten Balaks: Wenn Balak mir gäbe sein Haus voll Silber und Gold, so könnte ich nicht den Befehl Jahwes, meines Gottes, übertreten, Kleines oder Großes zu tun. Und nun bleibt doch hier auch ihr diese Nacht, so will ich sehen, was Jahwe wiederum reden wird mit mir. Da kam, Gott zu Bileam des Nachts, und sprach zu ihm: Wenn dich zu rufen die Männer gekommen sind, so mache dich auf, ziehe mit ihnen; aber nur das, was ich dir sagen werde, sollst du tun. Und so machte sich Bileam auf am Morgen, und gürtete seine Eselin, und zog mit den Obersten Moabs. Da entbrannte der Zorn Gottes, daß er zog, und es stellte sich der Engel Jahwes in den Weg, ihm zu widerstehen. Er aber ritt auf seiner Eselin, und seine beiden Knappen mit ihm. Und es sah die Eselin den Engel Jahwes im Wege stehen, und sein Schwert gezückt in seiner Hand, und die Eselin wich aus dem Wege, und ging ins Feld; und Bileam schlug die Eselin, um sie auf den Weg zu lenken. Da trat der Engel Jahwes in den Hohlweg der Weinberge, wo Mauer auf der einen Seite und Mauer auf der anderen. Und es sah die Eselin den Engel Jahwes, und drängte den Fuß Bileams an die Wand, und er schlug sie wieder. Da ging der Engel Jahwes wiederum weiter, und trat an einen engen Ort, wo kein Weg war auszuweichen, weder zur Rechten noch zur Linken. Und es sah die Eselin den Engel Jahwes, und legte sich nieder unter Bileam; und es entbrannte der Zorn Bileams, und er schlug die Eselin mit dem Stabe. Da tat Jahwe den Mund der Eselin auf, und sie sprach zu Bileam: Was habe ich dir getan, daß du mich geschlagen nun drei Mal? Und Bileam sprach zur Eselin: Weil du mir übel mitgespielt hast! Wäre ein Schwert in meiner Hand, gewiß hätte ich dich nun erschlagen! Und die Eselin sprach zu Bileam: Bin ich nicht deine Eselin, auf welcher du geritten von jeher bis auf diesen Tag? War ich gewohnt dir so zu tun? Und er sprach: Nein! Da enthüllte Jahwe die Augen Bileams, und er sah den Engel Jahwes im Wege stehen, und sein Schwert gezückt in seiner Hand, und er neigte sich und beugte sich auf sein Angesicht. Und der Engel Jahwes sprach zu ihm: Warum schlugst du deine Eselin nun drei Mal? Siehe, ich bin ausgegangen zu widerstehen, denn der Weg ist verderblich vor mir. Und die Eselin sah mich, und wich vor mir nun drei Mal. Wäre sie nicht gewichen vor mir, gewiß hätte ich dich nun erschlagen, sie aber leben lassen. Und Bileam sprach zum Engel Jahwes: Ich habe gesündigt, denn ich wußte nicht, daß du mir entgegenstandest auf dem Wege; und nun, wenn er dir mißfällt, so will ich zurückkehren. Und der Engel Jahwes sprach zu Bileam: Ziehe mit den Männern, aber außer dem, was ich dir sagen werde, sollst du nichts reden. Und so zog Bileam mit den Obersten Balaks. Und als Balak hörte, daß Bileam kam, ging er ihm entgegen bis an die Stadt Moabs an der Grenze des Arnons, an der äußersten Grenze. Und Balak sprach zu Bileam: Habe ich nicht zu dir gesandt, dich zu rufen: Warum bist du nicht gekommen zu mir? Nicht wahr, ich kann dich wohl nicht ehren? Und Bileam sprach zu Balak: Siehe, ich komme zu dir; nun aber, vermag ich zu reden, was es auch sei? Das Wort, das Jahwe mir in den Mund legt, das muß ich reden. Und so zog Bileam mit Balak, und sie kamen nach Kirjath Chuzoth. Und Balak opferte Rind - und Kleinvieh, und sandte (davon) dem Bileam und den Obersten, die mit ihm waren. Und es geschah am Morgen, da nahm Balak Bileam, und führte ihn auf die Höhen Baals, und er sah von dannen das Ende des Volkes. Die ersten Weissagungen BileamsDa sprach Bileam zu Balak: Baue mir hier sieben Altäre, und stelle mir hier bereit sieben Stiere und sieben Widder. Und Balak tat, so wie Bileam sagte; und Balak und Bileam opferten einen Stier und einen Widder auf jedem Altar. Und Bileam sprach zu Balak: Tritt hin neben dein Brandopfer, und ich will gehen, vielleicht kommt mir Jahwe entgegen, und was er mich schauen lässt, will ich dir verkünden. Und er ging auf einen Hügel. Da kam Jahwe dem Bileam entgegen, und er sprach zu ihm: Die sieben Altäre habe ich aufgerichtet, und einen Stier und einen Widder geopfert auf jedem Altar. Und Jahwe legte eine Rede in den Mund Bileams, und sprach: Kehre zu Balak, und so sollst du reden. Und er kehrte zu ihm zurück, und siehe, er stand neben seinem Brandopfer, er und alle Obersten Moabs. Da hob er an seinen Spruch, und sprach: Aus Aram führte mich Balak, der König Moabs aus den Gebirgen des Ostens: „Komm, verfluche mir Jakob, und komm, verwünsche Israel!" Wie soll ich verfluchen, da Gott nicht verflucht; und wie verwünschen, da Gott nicht verwünscht? Denn vom Gipfel der Felsen schau' ich es, und von den Höhen erblick ich es: Siehe, ein Volk, abgesondert wohnt es, und unter die Völker rechnet es sich nicht. Wer berechnet den Staub Jakobs, und mit Zahl das Viertel Israels? Sterbe meine Seele den Tod der Gerechten, und sei mein Ende wie das ihre! Da sprach Balak zu Bileam: Was tust du mir? Meinen Feinden zu fluchen, holte ich dich, und siehe, du segnest ja. Und er antwortete und sprach: Muß ich nicht, was Jahwe in meinen Mund legt, daran' achten zu reden! Und Balak sprach zu ihm: Komme doch mit mir an einen anderen Ort, von dannen du es siehst, aber nur sein Ende siehst, und nicht sein Ganzes siehst, und verfluche es mir von dannen Und er führte ihn auf den Platz der Wächter, auf den Gipfel des Pisga, und bauete sieben Altäre, und opferte einen Stier und einen Widder auf jedem Altar. Und Bileam sprach zu Balak: Tritt hin neben dein Brandopfer, und ich will dort entgegengehen. Da kam Jahwe dem Bileam entgegen, und legte eine Rede in seinen Mund und sprach: Kehre zu Balak, und so sollst du reden. Und er kam zu ihm, un siehe, er stand neben seinem Brandopfer und die Obersten Moabs bei ihm; und Balak sprach zu ihm: Was hat Jahwe geredet? Da hob er an seinen Spruch, und sprach: Auf, Balak, und höre! Horch auf mich Sohn Zippors! Nicht Mensch ist Gott, daß er lüge, noch Menschensohn, daß er bereue. Sollt' er sprechen, und es nicht tun, und reden, und es nicht erfüllen? Siehe, zu segnen hab' ich empfangen; er segnete, und ich kann es nicht wenden. Er schauet nichts Böses an Jakob, und sieht kein Unrecht an Israel. Jahwe, sein Gott, ist mit ihm, und des Königs Posaunenhall unter ihm. Gott führte ihn aus Ägypten, wie Büffels Schnelligkeit ist ihm. Nicht Zauberei hilft wider Jakob, noch Wahrsagung wider Israel. Zur Zeit wird es Jakob verkündet, und Israel, was Gott tut. Siehe, das Volk, gleich der Löwin steht es auf, und gleich dem Löwen erhebt es sich. Es legt sich nicht, bis es den Raub verzehrt, und Blut der Erschlagenen trinkt. Da sprach Balak zu Bileam: Weder verwünschen sollst du es, noch segnen sollst du es. Und Bileam antwortete, und sprach zu Balak: Habe ich nicht zu dir geredet und gesprochen: Alles was Gott reden wird, das werde ich tun? Und Balak sprach zu Bileam: Komme doch, ich will dich an einen anderen Ort führen; vielleicht gefällt es Gott, daß du mir es verwünschst von dannen. Da führte Balak Bileam auf den Gipfel des Peor, der emporragt über die Fläche der Wüste. Und Bileam sprach zu Balak: Baue mir hier sieben Altäre, und stelle mir hier bereit sieben Stiere und sieben Widder, Und Balak tat, so wie Bileam sagte, und opferte einen Stier und einen Widder auf jedem Altar. Fernere Weissagungen BileamsUnd als Bileam sah, daß es Jahwe gefiel Israel zu segnen, ging er nicht, wie ein Mal und das andere Mal, nach Wahrsagung aus, und richtete nach der Wüste sein Angesicht. Und Bileam erhob seine Augen, und sah Israel, gelagert nach seinen Stämmen: Da kam auf ihn der Geist Gottes. Und er hob an seinen Spruch, und sprach: So spricht Bileam, der Sohn Beors, so spricht der Mann, geöffnetes Auges; so spricht, der da hört Gottes Worte, der Gesichte des Allmächtigen sieht, dahingesunken, enthülltes Auges! Wie schön sind deine Zelte, o Jakob, deine Wohnungen, o Israel! Gleich Tälern breiten sie sich aus, gleich Gärten am Strome, gleich Aloebäumen, die Jahwe gepflanzt, gleich Zedern am Gewässer. Es strömt Wasser aus seinem Eimer, und sein Same in großen Wassern. Höher als Agag ist sein König, und es erhebt sich sein Königreich. Gott führte ihn aus Ägypten, wie Büffels Schnelligkeit ist ihm. Er frisst die Völker, seine Feinde, und ihre Gebeine nagt er ab, und ihre Pfeile zermalmt er. Er legt sich zur Ruhe, gleich dem Löwen und der Löwin; wer mag ihn aufreizen? Wer dich segnet, ist gesegnet, und wer dich verflucht, ist verflucht. Da entbrannte der Zorn Balaks wider Bileam, und er schlug die Hände zusammen, und Balak sprach zu Bileam: Meine Feinde zu verwünschen, habe ich dich gerufen, und siehe, du hast immer gesegnet nun drei Mal! Und nun fliehe an deinen Ort! Ich sprach: Ehren will ich dich; aber siehe, Jahwe hat dich abgehalten von der Ehre. Und Bileam sprach zu Balak: Habe ich nicht auch zu deinen Boten, welche du zu mir sandtest, geredet und gesprochen: Wenn Balak mir gäbe sein Haus voll Silber und Gold, so könnte ich nicht den Befehl Jahwe's übertreten, Gutes oder Böses tun von mir selber; was Jahwe reden wird, das muß ich reden. Und nun stehe, ich gehe zu meinem Volke. Wohlan, ich will dir weissagen, was dies Volk deinem Volke tun wird in der Folge der Zeiten. Da hob er an seinen Spruch, und sprach: So spricht Bileam, der Sohn Beors, so spricht der Mann, geöffnetes Auges; so spricht, der da hört Gottes Worte, der da kennt des Höchsten Kunde, der Gesichte des Allmächtigen sieht, dahin gesunken, enthülltes Auges: Ich seh' ihn, doch nicht jetzt; ich schau ihn, doch nicht nahe: Es tritt hervor ein Stern aus Jakob, es steigt ein Szepter aus Israel, und zerschmettert Moab nach allen Seiten, und vertilgt alle Söhne des Getümmels. Und Edom wird seine Eroberung, und seine Eroberung Seir seiner Feinde (Land), und Israel tut Mächtiges. Und es herrscht der aus Jakob, und vertilgt Entronnene aus Städten. Und er sah die Amalekiter, und hob an seinen Spruch, und sprach: Das erste der Völker ist Amalek, aber sein Letztes zum Untergang. Und er sah die Keniter, und hob an seinen Spruch, und sprach: Fest sei deine Wohnung, gründe auf Felsen dein Nest; nur zur Vernichtung ist Kain; wie lange, so führt dich Assur gefangen. Und er hob an seinen Spruch, und sprach: Wehe! wer lebt, wenn er dies tut? Und Schiffe von der Küste Chittim, sie demütigen Assur, und demütigen Eber; auch er zum Untergang. Und Bileam machte sich auf, und zog fort, und kehrte an seinen Ort, und auch Balak zog seines Weges. Götzendienst der IsraelitenUnd Israel saß in Sittim, und das Volk begann zu huren mit den Töchtern Moabs, die luden das Volk zu den Opfern ihrer Götter, und das Volk aß, und betete ihre Götter an, und Israel hängte sich an Baal Peor, und es entbrannte der Zorn Jahwes über Israel. Und Jahwe sprach zu Mose: Nimm alle Häupter des Volkes, und hänge sie auf für Jahwe vor der Sonne, auf daß sich wende die Zornglut Jahwes von Israel. Da sprach Mose zu den Richtern Israels: Tötet ein jeglicher seine Leute, welche sich gehängt haben an Baal Peor. Und siehe, da kam ein Mann von den Söhnen Israels, und brachte zu seinen Brüdern die Midianitin, vor den Augen Mose's und der ganzen Gemeinde der Söhne Israels, die da weintn vor der Türe des Versammlungszeltes. Und als Pinehas, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons, des Priesters, es sah, stand er auf aus der Gemeinde, und nahm einen Spieß in seine Hand, und ging dem israelitischen Manne nach in das Gemach, und durchstach sie beide, den israelitischen Mann und das Weib durch ihre Scham. Da ward die Plage abgewehrt von den Söhnen Israels. Und es waren der an der Plage Gestorbenen vier und zwanzig tausend. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Pinehas, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons des Priesters, hat meinen Grimm gewandt von den Söhnen Israels dadurch, daß er für mich geeifert unter ihnen, daß ich nicht die Söhne Israels vertilgte in meinem Eifer. Darum sprich: Siehe, ich mache mit ihm meinen Bund des Friedens; und es bestehe für ihn und seinen Samen nach ihm der ewige Bund des Priestertums, darum, daß er eiferte für seinen Gott, und die Söhne Israels versöhnte. Der Name aber des israelitischen Mannes, der erschlagen wurde mit der Midianitin, war Simri, Sohn Salu's, welcher Fürst eines Stammhauses der Simeoniten war; und der Name des Weibes, das erschlagen wurde, der Midianitin, Cosbi, die Tochter Zurs, welcher Volkshaupt eines Stammhauses unter den Midianitern war. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Befeindet die Midianiter, und schlagt sie; denn sie haben euch befeindet durch ihre List, womit sie euch belistet in Ansehung des Baal-Peor und in Ansehung der Cosbi, der Tochter eines Fürsten von Midian, ihrer Schwester, die erschlagen ward am Tage der Plage wegen des Baal-Peor. Neue Zählung der IsraelitenUnd es geschah nach der Plage, da sprach Jahwe zu Mose und zu Eleasar, dem Sohne Aarons, dem Priester, und sprach: Nehmt die Summe aus der ganzen Gemeinde der Söhne Israels, von zwanzig Jahren und drüber, nach ihren Stammhäusern, wer auszieht zum Heere in Israel. Und es redeten Mose und Eleasar, der Priester, mit ihnen in den Ebenen Moabs, am Jordan bei Jericho, und sprachen: Von zwanzig Jahren und drüber, so wie Jahwe Mose'n geboten. Die Söhne Israels aber, welche ausgezogen aus dem Lande Ägypten: Ruben, der Erstgeborne Israels; die Söhne Rubens: Hanoch, das Geschlecht der Hanochiter; von Pallu das Geschlecht der Palluiter; von Hezron das Geschlecht der Hezroniter; von Carmi das Geschlecht der Carmiter. Das die Geschlechter der Rubeniten, und ihre Gemusterten drei und vierzig tausend siebenhundert und dreißig. Und der Sohn Pallus war Eliab. Und die Söhne Eliabs waren Nemuel und Dathan und Abiram. Das ist der Dathan und Abiram, Gemeinde-Berufene, welche haderten wider Mose und wider Aaron in der Rotte Korahs, als sie haderten wider Jahwe. Und die Erde tat ihren Mund auf, und verschlang sie und Korah, indem die Rotte starb, indem das Feuer die zweihundert und fünfzig Männer fraß, und sie zum Zeichen wurden. Aber die Söhne Korahs starben nicht. Die Söhne Simeons nach ihren Geschlechtern: Von Nemuel das Geschlecht der Nemueliter; von Jamin das Geschlecht der Jaminiter; von Jachin das Geschlecht der Jachiniter; von Serah das Geschlecht der Serahiter; von Saul das Geschlecht der Sauliter. Das die Geschlechter der Simeoniten, zwei und zwanzig tausend und zweihundert. Die Söhne Gads nach ihren Geschlechtern: Von Ziphon das Geschlecht der Ziphoniter; von Haggi das Geschlecht der Haggiter; von Suni das Geschlecht der Suniter; von Osni das Geschlecht der Osniter; von Eri das Geschlecht der Eriter; von Arod das Geschlecht der Aroditer; von Areli das Geschlecht der Areliter. Das die Geschlechter der Söhne Gads nach ihren Gemusterten, vierzig tausend und fünfhundert. Die Söhne Juda's; Er und Onan, aber Er und Onan starben im Lande Kanaan. Und es waren die Söhne Juda's nach ihren Geschlechtern: Von Sela das Geschlecht der Selaniter; von Perez das Geschlecht der Pereziter; von Serah das Geschlecht der Serahiter. Und die Söhne Perez waren: Von Hezron das Geschlecht der Hezroniter; von Hamul das Geschlecht der Hamuliter. Das die Geschlechter Juda's nach ihren Gemusterten, sechs und siebzig tausend und fünfhundert. Die Söhne Jssaschars nach ihren Geschlechtern: Thola, das Geschlecht der Tholaiter; von Puwa das Geschlecht der Puniter; von Josub das Geschlecht der Josubiter; von Simron das Geschlecht der Simroniter. Das die Geschlechter Issaschars nach ihren Gemusterten, vier und sechzig tausend und dreihundert. Die Söhne Sebulons nach ihren Geschlechtern: Von Sered das Geschlecht der Sarditer; von Elon das Geschlecht der Eloniter; von Jahleel das Geschlecht der Jahleeliter. Das die Geschlechter der Sebuloniten nach ihren Gemusterten, sechzig tausend und fünfhundert. Die Söhne Josephs nach ihren Geschlechtern: Manasse und Ephraim. Die Söhne Manasse's: Von Machir das Geschlecht der Machiriter; und Machir zeugte Gilead; von Gilead das Geschlecht der Gileaditer. Das die Söhne Gileads: Hieser, das Geschlecht der Hieseriter; von Helek das Geschlecht der Helekiter; und Asriel, das Geschlecht der Asrieliter; und Sichem, das Geschlecht der Sichemiter; und Semida, das Geschlecht der Semiditer, und Hepher, das Geschlecht der Hephriter. Und Zelaphehad war der Sohn Hephers; er hatte keine Söhne, nur Töchter, und die Namen der Töchter Zelaphehads waren: Mahela und Noa, Hogla, Milka und Thirza. Das die Geschlechter Manasse's, und ihre Gemusterten zwei und fünfzig tausend und siebenhundert. Das die Söhne Ephraims nach ihren Geschlechtern: Von Suthela das Geschlecht der Suthaliter; von Becher das Geschlecht der Bachriter; von Thahan das Geschlecht der Thahaniter. Und das die Söhne Suthela's: Von Eran das Geschlecht der Eraniter. Das die Geschlechter der Söhne Ephraims nach ihren Gemusterten, zwei und dreißig tausend und fünfhundert. Das die Söhne Josephs nach ihren Geschlechtern. Die Söhne Benjamins nach ihren Geschlechtern: von Bela das Geschlecht der Baliter; von Asbel das Geschlecht der Asbeliter; von Ahiram das Geschlecht der Ahiramiter; von Sephupham das Geschlecht der Suphamiter; von Hupham das Geschlecht der Huphamiter. Und die Söhne Bela's waren: Ard und Naeman, das Geschlecht der Arditer, von Naeman das Geschlecht der Naemaniter. Das die Söhne Benjamins nach ihren Geschlechtern, und ihre Gemusterten fünf und vierzig tausend und sechshundert. Das die Söhne Dans nach ihren Geschlechtern: Von Suham das Geschlecht der Suhamiter; das die Geschlechter Dans nach ihren Geschlechtern. Alle Geschlechter der Suhamiter nach ihren Gemusterten vier und sechzig tausend und vierhundert. Die Söhne Assers nach ihren Geschlechtern: Von Jimna das Geschlecht der Jimnaiter; von Jisvi das Geschlecht der Jisviter; von Beria das Geschlecht der Berüter. Von den Söhnen Beria's: Von Heber das Geschlecht der Hebriter; von Malchiel das Geschlecht der Malchieliter. Und der Name der Tochter Asser's war Sarah. Das die Geschlechter der Söhne Asser's nach ihren Gemusterten, drei und fünfzig tausend und vierhundert. Die Söhne Naphthali's nach ihren Geschlechtern: Von Jaheziel das Geschlecht der Jahezieliter; von Guni das Geschlecht der Guniter; von Jezer das Geschlecht der Jizriter; von Sillem das Geschlecht der Sillemiter. Das die Geschlechter Naphthali's nach ihren Geschlechtern, und ihn Gemusterten fünf und vierzig tausend und vierhundert. Das die Gemusterten der Söhne Israels, sechs hundert tausend und tausend siebenhundert und dreißig. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Diesen soll das Land verteilt werden zur Besitzung, nach Zahl der Namen: Den vielen sollst du viel Besitzung geben, und den wenigen wenig Besitzung; jeglichem soll nach Verhältnis seiner Gemusterten zur Besitzung gegeben werden. Doch nach dem Lose soll das Land verteilt werden, nach den Namen ihrer väterlichen Stämme sollen sie es besitzen; nach Entscheid des Loses soll jedem seine Besitzung zugeteilt werden, es sei viel oder wenig. Und das die Gemusterten des Stammes Levi nach ihren Geschlechtern: Von Gerson das Geschlecht der Gersoniter; von Kahath das Geschlecht der Kahathiter; von Merari das Geschlecht der Merariter. Das die Geschlechter Levi's: Das Geschlecht der Libniter, das Geschlecht der Hebroniter, das Geschlecht der Maheliter, das Geschlecht der Musiter, das Geschlecht der Korahiter. Und Kahath zeugte Amram. Und der Name des Weibes Amrams war Jochebed, Tochter Levi's, welche dem Levi sein Weib geboren in Ägypten; und sie gebar dem Amrain Aaron und Mose und Mirjam, deren Schwester. Und dem Aaron ward geboren Nadab und Abihu, Eleasar und Ithamar. Und Nadab und Abihu starben, als sie fremdes Feuer darbrachten vor Jahwe. Und ihre Gemusterten waren drei und zwanzig tausend, alle Männlichen von einem Mond und drüber; denn sie wurden nicht gemustert unter den Söhnen Israels, denn ihnen wurde keine Besitzung gegeben unter den Söhnen Israels. Das die Gemusterten durch Mose und Eleasar, den Priester, welche die Söhne Israels musterten in den Ebenen Moabs, am Jordan bei Jericho. Und unter diesen war kein Mann von den Gemusterten Mose's und Aarons, des Priesters, welche die Söhne Israels musterten in der Wüste Sinai. Denn Jahwe hatte von ihnen gesagt: Sterben sollen sie in der Wüste, und nicht ein Mann soll von ihnen überbleiben außer Kaleb, dem Sohne Jephune's, und Josua, dem Sohne Nuns. Die Töchter ZelaphehadsUnd es traten herzu die Töchter Zelaphehads, des Sohnes Hephers, des Sohnes Gileads, des Sohnes Machirs, des Sohnes Manasse's, von den Geschlechtern Manasse's, des Sohnes Josephs; das aber waren die Namen seiner Töchter: Mahela, Noa und Hogla und Milka und Thirza; die traten vor Mose und vor Eleasar, den Priester, und vor die Fürsten und die ganze Gemeinde, vor der Türe des Versammlungszeltes, und sprachen: Unser Vater ist gestorben in der Wüste, er war aber nicht unter der Rotte, die sich zusammenrottete wider Jahwe, unter der Rotte Korahs, daß er um seiner Sünde willen starb; und er hatte keine Söhne. Warum soll der Name unsers Vaters abgehen von seinem Geschlechte, weil er keine Söhne hat? Gib uns ein Eigentum unter den Brüdern unseres Vaters! Und Mose brachte ihre Sache vor Jahwe. Da sprach Jahwe zu Mose, und sprach: Recht reden die Töchter Zelaphehads: Du sollst ihnen eine eigentümliche Besitzung geben unter den Brüdern ihres Vaters, und sollst die Besitzung ihres Vaters auf sie übergehen lassen. Und zu den Söhnen Israels sollst du reden, und sprechen: So jemand stirbt, und hat keinen Sohn, so sollt ihr seine Besitzung übergehen lassen auf seine Tochter. Und wenn er keine Tochter hat, so sollt ihr seine Besitzung seinem Bruder geben. Und wenn er keinen Bruder hat, so sollt ihr seine Besitzung den Brüdern seines Vaters geben. Und wenn sein Vater keine Brüder hat, so sollt ihr seine Besitzung seinem nächsten Blutsverwandten aus seinem Geschlechte geben, daß er es erbe; und es sei den Söhnen Israels eine RechtsSatzung, so wie Jahwe Mose'n geboten. Josua Mose's NachfolgerUnd Jahwe sprach zu Mose: Steige auf diesen Berg Abarim, und siehe das Land, welches ich den Söhnen Israels gegeben. Und hast du es gesehen, so sollst du gesammelt werden zu deinem Volke, auch du, so wie Aaron, dein Bruder, gesammelt worden, sintemal ihr widerspenstig wart gegen meinen Befehl in der Wüste Zin, beim Hader der Gemeinde, mich zu verherrlichen durch das Wasser vor ihren Augen. (Gemeint ist das Haderwasser zu Kades in der Wüste Zin.) Und Mose redete zu Jahwe, und sprach: Es bestelle Jahwe, der Gott der Geister alles Fleisches, einen Mann über die Gemeinde, der ausziehe und einziehe vor ihnen her, und der sie ausführe und einführe, daß die Gemeinde Jahwes nicht sei wie die Herde, die keinen Hirten hat. Und Jahwe sprach zu Mose: Nimm Josua, den Sohn Nuns, einen Mann, in dem Geist ist, und lege deine Hand auf ihn, und stelle ihn vor Eleasar, den Priester, und vor die ganze Gemeinde, und gebiete ihm vor ihren Augen, und lege von deiner Würde auf ihn, daß sie ihm gehorche, die ganze Gemeinde der Söhne Israels. Und er soll vor Eleasar, den Priester treten, und dieser frage ihn durch das Urteil des Lichtes vor Jahwe, und nach seinem Befehl sollen sie ausziehen und nach seinem Befehl einziehen, er und alle Söhne Israels und die ganze Gemeinde. Und Mose tat, so wie Jahwe ihm geboten, und nahm Josua, und stellte ihn vor Eleasar, den Priester, und vor die ganze Gemeinde, und legte seine Hände auf ihn, und gebot ihm, so wie Jahwe geredet durch Mose. Die FestopferUnd Jahwe redete zu Mose, und sprach: Gebiete den Söhnen Israels, und sprich zu ihnen: Meine Opfergaben, meine Speise zu meinen Feuerungen, meinem lieblichen Geruch, sollt ihr Acht haben mir darzubringen zu ihrer Zeit. Und sprich zu ihnen: Das ist die Feuerung, welche ihr dem Jahwe darbringen sollt: Zwei jährige Lämmer, fehllos, täglich als beständiges Brandopfer. Das eine Lamm sollst du opfern am Morgen, und das zweite Lamm sollst du opfern gegen Abend, und ein Zehntel Epha Weißmehl zum Speisopfer, begossen mit gestoßenem Öl, einem Viertel Hin. Das ist das beständige Brandopfer, das geopfert wurde auf dem Berge Sinai, zum lieblichen Geruch als Feuerung für Jahwe. Und dazu ein Trankopfer, ein Viertel Hin Wein zu jedem Lamme; im Heiligtum spende ein Trankopfer von Wein dem Jahwe. Und das zweite Lamm sollst du opfern gegen Abend; gleich dem Speisopfer des Morgens und dem Trankopfer dazu sollst du opfern, als Feuerung lieblichen Geruchs für Jahwe. Und am Ruhetage zwei jährige Lämmer, fehllos, und zwei Zehntel Weißmehl zum Speisopfer, begossen mit Öl, und ein Trankopfer dazu. Das ist das Brandopfer des Ruhetages an jedem Ruhetag, über das beständige Brandopfer mit dem Trankopfer dazu. Und am Anfang eurer Monden sollt ihr ein Brandopfer dem Jahwe darbringen, zwei junge Stiere und einen Widder, sieben jährige Lämmer, fehllos, und drei Zehntel Weißmehl zum Speisopfer, begossen mit Öl, zu jedem Stiere, und zwei Zehntel Weißmehl zum Speisopfer, begossen mit Öl, zu dem Widder; und je ein Zehntel Weißmehl zum Speisopfer, begossen mit Öl, zu jedem Lamme; ein Brandopfer, lieblichen Geruch, Feuerung für Jahwe. Und Trankopfer dazu: Ein halbes Hin sei zu jedem Stiere, und ein Drittel Hin zu dem Widder, und ein Viertel Hin zu jedem Lamme Wein. Das ist das Brandopfer des Monden an jedem Mond von den Monden des Jahres. Und ein Ziegenbock soll zum Sündopfer für Jahwe, außer dem beständigen Brandopfer, geopfert werden, und ein Trankopfer dazu. Und im ersten Mond, am vierzehnten Tage des Monden, ist Passah dem Jahwe. Und am fünfzehnten dieses Monden ist Fest, sieben Tage soll Ungesäuertes gegessen werden. Am ersten Tage heilige Versammlung; keine Geschäfts - Arbeit sollt ihr tun, und sollt Feuerung von Brandopfer dem Jahwe darbringen, zwei junge Stiere und einen Widder und sieben jährige Lämmer; fehllos sollen sie euch sein. Und ein Speisopfer dazu, Weißmehl, begossen mit Öl, drei Zehntel zu jedem Stiere, und drei Zehntel zu dem Widder, sollt ihr opfern; je ein Zehntel sollst du opfern zu jedem Lamme von den sieben Lämmern, und einen Ziegenbock zum Sündopfer, euch zu versöhnen. Außer dem Brandopfer des Morgens, das zum beständigen Brandopfer ist, sollt ihr dieses opfern. Dieses sollt ihr opfern jeden Tag von den sieben Tagen, als Speise, Feuerung lieblichen Geruchs für Jahwe; über das beständige Brandopfer soll es geopfert werden und ein Trankopfer dazu. Und am siebenten Tage soll euch heilige Versammlung sein; keine Geschäfts-Arbeit sollt ihr tun. Und am Tage der ersten Früchte, wenn ihr neues Speisopfer dem Jahwe darbringt nach euren Wochen, soll euch heilige Versammlung sein; keine Geschäfts-Arbeit sollt ihr tun. Und ihr sollt Brandopfer darbringen zum lieblichen Geruch für Jahwe, zwei junge Stiere, einen Widder, sieben jährige Lämmer, und ein Speisopfer dazu, Weißmehl, begossen mit Öl, drei Zehntel zu jedem Stiere, zwei Zehntel zu dem Widder, je ein Zehntel zu jedem Lamme von den sieben Lämmern, einen Ziegenbock, euch zu versöhnen; außer dem beständigen Brandopfer und dem Speisopfer dazu, sollt ihr sie opfern; fehllos sollen sie euch sein, und Trankopfer dazu. Und im siebenten Mond, am ersten des Monden, soll euch heilige Versammlung sein; keine Geschäfts-Arbeit sollt ihr tun; der Tag des Posaunenhalles soll es euch sein. Und ihr sollt Brandopfer opfern zum lieblichen Geruch für Jahwe, einen jungen Stier, einen Widder, sieben jährige Lämmer, fehllos, und ein Speisopfer dazu, Weißmehl, begossen mit Öl, drei Zehntel zu dem Stiere, zwei Zehntel zu dem Widder, und ein Zehntel zu jedem Lamme von den sieben Lämmern, und einen Ziegenbock zum Sündopfer, euch zu versöhnen; außer dem Brandopfer des Monden und dem Speisopfer dazu, und dem täglichen Brandopfer und dem Speisopfer und den Trankopfern dazu, nach ihrer Gebühr, zum lieblichen Geruch als Feuerung für Jahwe. Und am zehnten Tage dieses siebenten Monden soll euch heilige Versammlung sein, und ihr sollt euch casteien, kein Geschäft sollt ihr tun. Und ihr sollt Brandopfer dem Jahwe darbringen, lieblichen Geruch, einen jungen Stier, einen Widder, sieben jährige Lämmer; fehllos sollen sie euch sein; und ein Speisopfer dazu, Weißmehl, begossen mit Öl, drei Zehntel zu dem Stiere, zwei Zehntel zu dem Widder, je ein Zehntel zu jedem Lamme von den sieben Lämmern, einen Ziegenbock zum Sündopfer; außer dem Sündopfer der Versöhnung und dem beständigen Brandopfer und dem Speisopfer und den Trankopfern dazu. Und am fünfzehnten Tage des siebenten Monden soll euch heilige Versammlung sein; keine Geschäfts-Arbeit sollt ihr tun, und sollt ein Fest dem Jahwe feiern sieben Tage. Und ihr sollt Brandopfer darbringen als Feuerung lieblichen Geruchs für Jahwe: Dreizehn junge Stiere, zwei Widder, vierzehn jährige Lämmer; fehllos sollen sie sein; und ein Speisopfer dazu, Weißmehl, begossen mit Öl, drei Zehntel zu jedem Stiere von den dreizehn Stieren, zwei Zehntel zu jedem Widder von den zwei Widdern, und je ein Zehntel zu jedem Lamme von den vierzehn Lämmern, und einen Ziegenbock zum Sündopfer; außer dem beständigen Brandopfer, dem Speisopfer und dem Trankopfer dazu. Und am zweiten Tage zwölf junge Stiere, zwei Widder, vierzehn jährige Lämmer, fehllos, und ein Speisopfer und Trankopfer, zu den Stieren, den Widdern und den Lämmern, nach ihrer Zahl, nach der Gebühr, und einen Ziegenbock zum Sündopfer; außer dem beständigen Brandopfer und dem Speisopfer und den Trankopfern dazu. Und am dritten Tage elf Stiere, zwei Widder, vierzehn jährige Lämmer, fehllos, und ein Speisopfer und Trankopfer dazu, zu den Stieren, den Widdern und den Lämmern, nach ihrer Zahl, nach der Gebühr, und einen Ziegenbock zum Sündopfer; außer dem beständigen Brandopfer und dem Speisopfer und dem Trankopfer dazu. Und am vierten Tage zehn Stiere, zwei Widder, vierzehn jährige Lämmer, fehllos, und ein Speisopfer und Trankopfer dazu, zu den Stieren, den Widdern und den Lämmern nach ihrer Zahl, nach der Gebühr, und einen Ziegenbock zum Sündopfer; außer dem beständigen Brandopfer, dem Speisopfer und dem Trankopfer dazu. Und am fünften Tage neun Stiere, zwei Widder, vierzehn jährige Lämmer, fehllos, und ein Speisopfer und Trankopfer dazu, zu den Stieren, den Widdern und den Lämmern, nach ihrer Zahl, nach der Gebühr, und einen Ziegenbock zum Sündopfer; außer dem beständigen Brandopfer, dem Speisopfer und dem Trankopfer dazu. Und am sechsten Tage, acht Stiere, zwei Widder, vierzehn jährige Lämmer, fehllos, und ein Speisopfer und Trankopfer dazu, zu den Stieren, den Widdern und den Lämmern, nach ihrer Zahl, nach der Gebühr, und einen Ziegenbock zum Sündopfer, dem Speisopfer und den Trankopfern dazu. Und am siebenten Tage, sieben Stiere, zwei Widder, vierzehn jährige Lämmer, fehllos, und ein Speisopfer und Trankopfer dazu, zu den Stieren, den Widdern und den Lämmern, nach ihrer Zahl, nach der Gebühr, und einen Ziegenbock zum Sündopfer; außer dem beständigen Brandopfer, dem Speisopfer und dem Trankopfer dazu. Am achten Tage soll euch Festversammlung sein; keine Geschäfts-Arbeit sollt ihr tun. Und ihr sollt Brandopfer darbringen als Feuerung lieblichen Geruchs für Jahwe: Einen Stier, einen Widder, sieben jährige Lämmer, fehllos, und ein Speisopfer und Trankopfer dazu, zu dem Stiere, dem Widder und den Lämmern, nach ihrer Zahl, nach der Gebühr, und einen Ziegenbock zum Sündopfer; außer dem beständigen Brandopfer und dem Speisopfer und dem Trankopfer dazu. Diese Opfer sollt ihr Jahwe opfern an euren Festen, außer euren Gelübden und euren freiwilligen Gaben, an Brandopfern und Speisopfern und Trankopfern und Dankopfern. Und Mose sagte den Söhnen Israels alles, was Jahwe Mose'n geboten. Verordnung über die GelübdeUnd Mose redete zu den Häuptern der Stämme der Söhne Israels, und sprach: Das ist's, was Jahwe geboten: So jemand Jahwe ein Gelübde gelobt, oder einen Schwur schwört, sich zu einer Enthaltung zu verbinden; so soll er sein Wort nicht brechen; nach allem, was sein Mund ausgesprochen, soll er tun. Und so ein Weib dem Jahwe ein Gelübde gelobt, und sich zu einer Enthaltung verbindet im Hause ihres Vaters, in ihrer Jugend; und ihr Vater hört ihr Gelübde und ihre Enthaltung, wozu sie sich verbindet, und schweigt dazu; so bestehen alle ihr Gelübde; und alle Enthaltung, wozu sie sich verbunden, soll bestehen. Wenn aber ihr Vater ihr wehrt, am Tage, da er es hört, so sollen alle ihre Gelübde und alle ihre Enthaltungen, wozu sie sich verbunden, nicht bestehen, und Jahwe wird ihr vergeben, weil ihr Vater ihr gewehrt. Und wenn sie einem Manne gehört, und sie hat ihre Gelübde auf sich, oder etwas, das ihren Lippen entfahren, wozu sie sich verbunden; und ihr Mann hört es, am Tage, da er es hört, und schweigt dazu; so bestehen ihre Gelübde; und ihre Enthaltungen, wozu sie sich verbunden, sollen bestehen. Wenn aber ihr Mann, am Tage, da er es hört, ihr wehrt, und hebt ihr Gelübde auf, das sie auf sich hat, und was ihren Lippen entfahren, wozu sie sich verbunden; so wird Jahwe ihr vergeben. Und das Gelübd einer Witwe oder einer Verstoßenen, alles, wozu sie sich verbunden, soll für sie bestehen. Und wenn eine im Hause ihres Mannes etwas gelobt, oder sich zu einer Enthaltung verbindet durch einen Schwur, und ihr Mann hört es, und schweigt dazu, und wehrt ihr nicht; so bestehen alle ihre Gelübde, und all ihre Enthaltung, wozu sie sich verbunden, soll gelten. Wenn aber ihr Mann sie aufhebt, am Tage, da er sie hört, so soll alles, was ihre Lippen ausgesprochen von Gelübden und Enthaltung, nicht bestehen; ihr Mann hat sie aufgehoben, und Jahwe wird ihr vergeben. Alles Gelübde und aller Schwur der Enthaltung, sich zu casteien, ihr Mann kann sie bestätigen und ihr Mann kann sie aufheben. Und wenn ihr Mann dazu schweigt von einem Tage zum anderen, so hat er bestätigt alle ihre Gelübde oder alle ihre Enthaltungen, die sie auf sich hat; er hat sie bestätigt, weil er dazu geschwiegen, am Tage, da er sie gehört. Wenn er sie aber aufhebt, nachdem er sie gehört, so trägt er ihre Schuld. Das sind die Satzungen, welche Jahwe Mose'n geboten, zwischen einem Manne und seinem Weibe, zwischen einem Vater und seiner Tochter, in ihrer Jugend, im Hause ihres Vaters. Sieg über die MidianiterUnd Jahwe redete zu Mose, und sprach: Nimm Rache für die Söhne Israels an den Midianitern, darnach sollst du gesammelt werden zu deinem Volke. Da redete Mose zu dem Volke, und sprach: Rüstet von euch Männer zum Heere, die wider Midian ziehen, um Rache für Jahwe zu üben an Midian; je tausend vom Stamme, von allen Stämmen Israels, sollt ihr zum Heere senden. Da wurden ausgewählt aus den Haufen Israels tausend von jedem Stamme, zwölf tausend, gerüstet zum Heere. Und Mose sandte sie, tausend vom Stamme, zum Heere, sie und Pinehas, den Sohn Eleasars, des Priesters, zum Heere, die heiligen Geräte und die Trompeten zum Lärmblasen in seiner Hand. Und sie zogen wider Midian, so wie Jahwe Mose'n geboten, und töteten alles Männliche. Und die Könige von Midian töteten sie nebst ihren Erschlagenen, Evi und Rekein und Zur und Hur und Reba, fünf Könige von Midian; und Bileam, den Sohn Beors, töteten sie mit dem Schwerte. Und die Söhne Israels führten die Weiber der Midianiter und ihre Kinder gefangen, und all ihr Vieh und all ihre Herden und all ihre Habe machten sie zur Beute; und all ihre Städte in ihren Wohnsitzen und all ihre Lager verbrannten sie mit Feuer. Und sie nahmen alle Beute und allen Raub, an Mensch und an Vieh, und brachten zu Mose und Eleasar, dem Priester, und zu der Gemeinde der Söhne Israels die Gefangenen und den Raub und die Beute, ins Lager, in die Ebenen Moabs, am Jordan bei Jericho. Da gingen Mose und Eleasar, der Priester, und alle Fürsten der Gemeinde ihnen entgegen, hinaus vor das Lager. Und Mose zürnte über die Vorgesetzten des Heeres, die Obersten über tausend und die Obersten über hundert, die von dem Kriegszuge kamen. Und Mose sprach zu ihnen: Ihr habt alle Weiber leben lassen? Siehe sie waren den Söhnen Israels auf den Rat Bileams Ursache zur Vergehung an Jahwe wegen des Peor, und so kam die Plage auf die Gemeinde Jahwes. Und nun tötet alles Männliche unter den Kindern, und alle Weiber, welche einen Mann erkannt im Beischlafe, tötet; aber alle Kinder unter den Weibern, welche nicht den Beischlaf eines Mannes kennen, lasst euch leben. Ihr aber lagert außerhalb des Lagers sieben Tage; alle, die ihr Menschen getötet und Erschlagene angerührt, sollt euch entsündigen am dritten Tage und am siebenten Tage, ihr und eure Gefangenen. Und alle Kleider und alle Geräte von Leder und alle Arbeit von Ziegenhaaren und alle Geräte von Holz sollt ihr entsündigen. Da sprach Eleasar, der Priester, zu den Kriegsleuten, welche in den Streit gegangen: Das ist die Satzung der Lehre, welche Jahwe Mose'n geboten: Ja, das Gold und das Silber, das Kupfer, das Eisen, das Zinn und das Blei, alles, was ins Feuer gebracht werden kann, sollt ihr durchs Feuer gehenlassen, daß es rein werde; doch mit dem Reinigungswasser soll es entsündigt werden; was aber nicht ins Feuer gebracht werden kann, sollt ihr durch's Wasser gehen lassen. Und wascht eure Kleider am siebenten Tage, so seid ihr rein, und darnach mögt ihr ins Lager kommen. Und Jahwe sprach zu Mose, und sprach: Nimm die Summe auf des Raubes der Gefangenen, an Mensch und Vieh, du und Eleasar, der Priester, und die Stammhäupter der Gemeinde. Und teile den Raub zwischen denen, welche den Krieg geführt, die ausgezogen zum Heere, und der ganzen Gemeinde. Und erhebe einen Zoll für Jahwe von den Kriegsleuten, welche ausgezogen zum Heere, eine Seele von fünfhundert, von den Menschen und von den Rindern und von den Eseln und vom Kleinvieh. Von ihrer Hälfte sollt ihr es nehmen; und gib es Eleasar, dem Priester, als Hebe Jahwes. Und von der Hälfte der Söhne Israels sollst du eins nehmen, gefaßt von fünfzig, von den Menschen, von den Rindern, von den Eseln und vom Kleinvieh, von allem Vieh; und gib es den Leviten, welche die Wohnung Jahwes besorgen. Und es taten Mose und Eleasar, der Priester, so wie Jahwe Mose'n geboten. Und es war der Raub, das Übrige von der Beute, welche das Kriegsvolk erbeutet: Schafe, sechshundert fünf und siebzig tausend, und Rinder, zwei und siebzig tausend, und Esel, ein und sechzig tausend, und Menschen-Seelen, von den Weibern, welche nicht den Beischlaf eines Mannes erkannt, alle Seelen zwei und dreißig tausend. Und es war die Hälfte, der Anteil derer, die ausgezogen im Heere: Die Zahl der Schafe dreihundert sieben und dreißig tausend und fünfhundert. Und es war der Zoll für Jahwe von den Schafen sechshundert fünf und siebzig; und Rinder: Sechs und dreißig tausend, und der Zoll davon für Jahwe zwei und siebzig; und Esel: Dreißig tausend und fünfhundert, und der Zoll davon für Jahwe ein und sechzig; und Menschen-Seelen: Sechzehn tausend, und der Zoll davon für Jahwe zwei und dreißig. Und Mose gab den Zoll der Hebe Jahwes Eleasar, dem Priester, so wie Jahwe Mose'n geboten. Und von der Hälfte der Söhne Israels, welche Mose von den Kriegsleuten genommen, — es war aber die Hälfte der Gemeinde: Von den Schafen dreihundert sieben und dreißig tausend und fünfhundert; und Rinder sechs und dreißig tausend; und Esel dreißig tausend und fünfhundert; und Menschen-Seelen sechzehn tausend — und Mose nahm von der Hälfte der Söhne Israels das Gefaßte, eins von fünfzig, von den Menschen und vom Vieh, und gab es den Leviten, welche die Wohnung Jahwes besorgten, so wie Jahwe Mose'n geboten. Da traten zu Mose die Vorgesetzten über die Haufen des Heeres, die Obersten über tausend und die Obersten über hundert, und sprachen zu Mose: Deine Knechte haben die Summe der Kriegsleute aufgenommen, welche unter unsren Händen waren, und nicht ein Mann ward von ihnen vermißt. Und so bringen wir dem Jahwe eine Opfergabe, was ein jeglicher erbeutet hat an goldenen Geschmeiden, Armbänder und Handbänder, Siegelringe, Ohrgehänge und Goldkügelchen, um uns zu versöhnen vor Jahwe. Und Mose und Eleasar, der Priester, nahmen das Gold von ihnen, allerlei gearbeitete Geschmeide. Und es war alles Gold der Hebe, welche sie dem Jahwe brachten, sechzehn tausend siebenhundert und fünfzig Seckel, von den Obersten über tausend und von den Obersten über hundert. Die Kriegsleute hatten ein jeglicher für sich Beute gemacht. Und so nahm Mose und Eleasar, der Priester, das Gold von den Obersten über tausend und über hundert, und brachten es zum Versammlungszelte, zum Gedächtnisse der Söhne Israels vor Jahwe. Den Stämmen Ruben, Gad und dem halben Stamm Manasse wird das jenseitige Land zugeteiltViele Helden aber hatten die Söhne Rubens und die Söhne Gads, sehr zahlreich, und sie sahen das Land Jaeser und das Land Gilead, und siehe, der Ort war ein Ort für Herden. Da kamen die Söhne Gads und die Söhne Rubens, und sprachen zu Mose und zu Eleasar, dem Priester, und zu den Fürsten der Gemeinde, und sprachen: Ataroth und Dibon und Jaeser und Nimra und Hesbon und Elale und Sebam und Nebo und Beon, das Land, welches Jahwe geschlagen vor der Gemeinde Israels, ist ein Land für Herden, und deine Knechte haben Herden. Und sie sprachen: Haben wir Gnade gefunden in deinen Augen, so werde dies Land deinen Knechten zum Eigentum gegeben: Laß uns nicht über den Jordan gehen. Da sprach Mose zu den Söhnen Gads und zu den Söhnen Rubens: Sollen eure Brüder in den Streit ziehen, und ihr wollt hier bleiben? Und warum wollt ihr das Herz der Söhne Israels abwendig machen vom Hinüberziehen ins Land, welches ihnen Jahwe gegeben? So taten eure Väter, da ich sie aussandte von Kades-Barnea, das Land zu sehen; und sie zogen hinaus bis zum Tal Escol, und sahen das Land, und machten das Herz der Söhne Israels abwendig, daß sie nicht in das Land gehen wollten, welches ihnen Jahwe gegeben. Da entbrannte der Zorn Jahwes an selbigem Tage, und er schwur, und sprach: Nicht sollen die Männer, welche aus Ägypten gezogen, von zwanzig Jahren und drüber, das Land sehen, welches ich dem Abraham und Isaak und Jakob geschworen, denn sie sind mir nicht vollkommen nachgefolgt; ausgenommen Kaleb, den Sohn Jephunne's, des Kenisiters, und Josua, den Sohn Nuns, weil sie Jahwe vollkommen nachgefolgt. Und so entbrannte der Zorn Jahwes, über Israel, und er ließ sie irren in der Wüste vierzig Jahre, bis das ganze Geschlecht aufgerieben war, welches Übel getan in den Augen Jahwes. Und siehe, ihr tretet an die Stelle eurer Väter, eine Brut von Sündern, um noch das Entbrennen des Zornes Jahwes über Israel zu mehren. So ihr zurückweicht von ihm, so wird er es noch länger in der Wüste lassen, und ihr werdet dies ganze Volk verderben. Da traten sie zu ihm, und sprachen: Schafhürden wollen wir bauen für unser Vieh hier, und Städte für unsre Kinder; wir aber wollen uns eilend rüsten vor den Söhnen Israels her, bis wir sie bringen an ihren Ort, und unsre Kinder sollen in den festen Städten wohnen vor den Einwohnern des Landes. Wir wollen nicht zu unsren Häusern kehren, bis die Söhne Israels ein jeglicher seine Besitzung eingenommen. Denn wir wollen nicht mit ihnen Besitz nehmen jenseits des Jordans und weiterhin, so unsre Besitzung uns zugekommen diesseits des Jordans, gegen Aufgang. Da sprach Mose zu ihnen: Wenn ihr dieses tut, wenn ihr euch rüstet vor Jahwe her zum Streite, und von euch alle Gerüsteten über den Jordan gehen vor Jahwe her, bis er seine Feinde vor sich vertrieben, und das Land unterjocht ist von Jahwe, und ihr darnach zurückkehrt; so seid ihr ohne Schuld gegen Jahwe und Israel, und dieses Land soll euer Eigentum sein vor Jahwe. Wo ihr aber nicht also tut, siehe, so sündigt ihr gegen Jahwe, und ihr werdet eurer Sünde inne werden, die euch treffen wird. Bauet euch Städte für eure Kinder, und Hürden für eure Schafe; und was euer Mund ausgesprochen, das tuet. Da sprachen die Söhne Gads und die Söhne Rubens zu Mose, und sprachen: Deine Knechte werden tun, so wie unser Herr gebietet. Unsre Kinder, unsre Weiber, unsre Herden und all unser Vieh sollen daselbst sein in den Städten Gileads; aber deine Knechte werden hinüberziehen, alle Gerüsteten zum Heere, vor Jahwe her in den Streit, so wie unser Herr redet. Da gebot Mose ihret halben Eleasar, dem Priester, und Josua, dem Sohne Runs, und den Häuptern der Stämme der Söhne Israels. Und Mose sprach zu ihnen: Wenn die Söhne Gads und die Söhne Rubens mit euch über den Jordan ziehen, alle Gerüsteten zum Streite vor Jahwe her, und das Land ist unterjocht vor euch: So gebt ihnen das Land Gilead zum Eigentum. Wenn sie aber nicht gerüstet mit euch hinüber ziehen, so sollen sie Besitz nehmen unter euch im Lande Kanaan. Da antworteten die Söhne Gads und die Söhne Rubens, und sprachen: Was Jahwe geredet zu deinen Knechten, also wollen wir tun. Wir wollen gerüstet vor Jahwe hinüber ziehen ins Land Kanaan, und uns verbleibe unsere eigentümliche Besitzung diesseits des Jordans. Und so gab Mose den Söhnen Gads und den Söhnen Rubens und der Hälfte des Stammes Manasse's, des Sohnes Josephs, das Königreich Sihons, des Königs der Amoriter, und das Königreich Ogs, des Königs von Basan, das Land nach seinen Städten, in seinen Grenzen, die Städte des Landes ringsum. Und es baueten die Söhne Gads Dibon und Ataroth und Aroer und Atroth-Sofan und Jaeser und Jogbeha und Beth-Nimra und Beth-Haran, feste Städte und Schafhürden. Und die Söhne Rubens baueten Hesbon und Elale und Kirjathaim und Nebo und Baal-Meon, deren Namen geändert wurden, und Sibma; und sie gaben den Städten Namen, welche sie baueten. Und die Söhne Machirs, des Sohnes Manasse's, zogen nach Gilead, und nahmen es ein, und vertrieben die Amoriter, die darin wohnen. Und Mose gab Gilead Machir, dem Sohne Manasse's, und er wohnte darin. Und Jair, der Sohn Manasse's, zog hin, und nahm ihre Dörfer ein, und nannte sie Dörfer Jairs. Und Nobah zog hin, und nahm Kenath und ihre Töchter, und nannte sie Nobah nach seinem Namen. Reisestätten der IsraelitenDas sind die Reisestätten der Söhne Israels, welche ausgezogen aus dem Lande Ägypten nach ihren Heeren unter Mose und Aaron. Und Mose schrieb ihren Auszug nach ihren Reisestätten, nach Befehl Jahwes, und das sind ihre Reisestätten bei ihrem Auszuge. Und sie brachen auf von Raemses im ersten Mond, am fünfzehnten des ersten Monden; den anderen Morgen nach dem Passah zogen die Söhne Israels aus durch hochgehobene Hand, vor den Augen aller Ägypter Und die Ältesten begruben die, welche Jahwe unter ihnen geschlagen, alle Erstgebornen; und an ihren Göttern übte Jahwe Gerichte. Und so brachen die Söhne Israels auf von Raemses, und lagerten zu Succoth. Und sie brachen auf von Succoth, und lagerten zu Etham, welches am Ende der Wüste liegt. Und sie brachen auf von Etham, und wandten sich gen Pi-Hahiroth, welches vor Baal-Zephon liegt, und lagerten vor Migdol. Und sie brachen auf von Hahiroth, und gingen durchs Meer in die Wüste, und zogen drei Tagereisen in der Wüste Etham, und lagerten zu Mara. Und sie brachen auf von Mara, und kamen gen Elim; zu Elim aber waren zwölf Wasserquellen und siebzig Palmbäume; und sie lagerten daselbst. Und sie brachen auf von Elim, und lagerten am Schilfmeere. Und sie brachen auf vom Schilfmeere, und lagerten in der Wüste Sin. Und sie brachen auf aus der Wüste Sin, und lagerten zu Dophka. Und sie brachen auf von Dophka, und lagerten zu Alus. Und sie brachen auf von Alus, und lagerten zu Raphidim; es hatte aber daselbst das Volk kein Wasser zu trinken. Und sie brachen auf von Raphidim, und lagerten in der Wüste Sinai. Und sie brachen auf aus der Wüste Sinai, und lagerten bei den Gräbern des Gelüstes. Und sie brachen auf von den Gräbern des Gelüstes, und lagerten zu Hazeroth. Und sie brachen auf von Hazeroth, und lagerten zu Rithma. Und sie brachen auf von Rithma, und lagerten zu Rimon-Parez. Und sie brachen auf von Rimon-Parez, und lagerten zu Libna. Und sie brachen auf von Libna, und lagerten zu Rissa. Und sie brachen auf von Rissa, und lagerten zu Kehelatha. Und sie brachen auf von Kehelatha, und lagerten am Berge Sapher. Und sie brachen auf vom Berge Sapher, und lagerten zu Harada. Und sie brachen auf von Harada, und lagerten zu Makheloth. Und sie brachen auf von Makheloth, und lagerten zu Thahath. Und sie brachen auf von Thahath, und lagerten zu Therah. Und sie brachen auf von Therah, und lagerten zu Mithka. Und sie brachen auf von Mithka, und lagerten zu Hasmona. Und sie brachen auf von Hasmona, und lagerten zu Moseroth. Und sie brachen auf von Moseroth, und lagerten zu Bne-Jaakan. Und sie brachen auf von Bne-Jaakan, und lagerten zu Hor-Gidgad. Und sie brachen auf von, Hor-Gidgad, und lagerten zu Jothbatha. Und sie brachen auf von Jothbatha, und lagerten zu Abrona. Und sie brachen auf von Abrona, und lagerten zu Ezeon-Geber. Und sie brachen auf von Ezeon-Geber, und lagerten in der Wüste Zin, das ist Kades. Und sie brachen auf von Kades, und lagerten am Berge Hor, an der Grenze des Landes Edom. Da stieg Aaron, der Priester, auf den Berg Hor, nach dem Befehl Jahwes, und starb daselbst im vierzigsten Jahre nach dem Auszuge der Söhne Israels aus dem Lande Ägypten, im fünfzehnten Mond, am ersten des Monden. Aaron aber war hundert und drei und zwanzig Jahre alt, als er starb auf dem Berge Hor. Und es hörte der Kananiter, König von Arad, der gegen Mittag wohnte im Lande Kanaan, wie die Söhne Israels kamen. Und sie brachen auf vom Berge Hor, und lagerten zu Zalmona. Und sie brachen auf von Zalmona, und lagerten zu Punon. Und sie brachen auf von Punon, und lagerten zu Oboth. Und sie brachen auf von Oboth, und lagerten zu Ije-Abarim, an der Grenze von Moab. Und sie brachen auf von Ijim, und lagerten zu Dibon-Gad. Und sie brachen auf von Dibon-Gad, und lagerten zu Almon-Diblathaim. Und sie brachen auf von Almon-Diblathaim, und lagerten am Gebirge Abarim, vor Nebro. Und sie brachen auf vom Gebirge Abarim, und lagerten in den Ebenen Moabs, am Jordan bei Jericho. Und sie lagerten am Jordan von Beth-Jesimoth bis nach Abel-Sittim in den Ebenen Moabs. Befehl zur Vertreibung der KananiterUnd Jahwe redete zu Mose in den Ebenen Moabs, am Jordan bei Jericho, und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich zu ihnen: So ihr über den Jordan geht in das Land Kanaan: so vertreibt alle Einwohner des Landes vor euch, und zerstöret ihre (Steine mit) Bildwerken, und alle ihre gegossenen Bilder sollt ihr zerstören, und alle ihre Höhen sollt ihr vertilgen; und nehmt das Land ein, und wohnt darin; denn euch habe ich das Land gegeben, es einzunehmen. Und verteilt unter euch das Land durchs Los nach euren Geschlechtern; den Vielen sollt ihr viel Besitzung zuteilen, und den Wenigen wenig Besitzung zuteilen; wohin einem das Los fällt, das soll er haben; nach euren väterlichen Stämmen sollt ihr es unter euch verteilen. Wenn ihr aber die Einwohner des Landes nicht vertreibt vor euch, so werden, die ihr übriglasst von ihnen, zu Dornen in euren Augen, und zu Stacheln in euren Seiten, und bedrängen euch im Lande, in welchem ihr wohnt. Und es geschieht, so wie ich gedachte, ihnen zu tun, werde ich euch tun. Grenze des gelobten Landes; wie und durch welche es auszuteilenUnd Jahwe redete zu Mose, und sprach: Gebiete den Söhne: Israels, und sprich zu ihnen: So ihr in das Land Kanaan kommet: So ist dies das Land, das euch zur Besitzung fallen soll, das Land Kanaan nach seinen Grenzen. Es sei euch die Mittags-Seite von der Wüste Zin an neben Edom, und es sei euch die Mittagsgrenze vom Ende des Salzmeeres gegen Osten. Und es wende sich euch die Grenze mittäglich, von der Skorpionen-Höhe, und gehe hinüber nach Zin, und es seien ihre Ausgänge mittäglich von Kades-Barnea, und sie gehe nach Hazar-Addar und gehe hinüber nach Azmon. Und es wende sich die Grenze von Azmon nach dem Bache Ägyptens, und es seien ihre Ausgänge an das Meer. Und die West-Grenze, so sei euch das große Meer die Grenze; das sei euch West-Grenze. Und das soll euch Nord-Grenze sein: Vom großen Meere sollt ihr euch abmarken bis an den Berg Hor; vom Berge Hor sollt ihr abmarken bis nach Hemath zu, und es seien die Ausgänge der Grenze nach Zedad; und es gehe die Grenze nach Siphron, und es seien ihre Ausgänge nach Hazar-Enan. Das sei euch Nord-Grenze. Und market euch ab zur Ost-Grenze von Hazar-Enan nach Sepham. Und die Grenze gehe von Sepham herab nach Ribla, östlich von Ain, und gehe weiter herab und streife die Ufer des Sees Chinnereth gegen Osten; und es gehe die Grenze an den Jordan herab, und ihre Ausgänge seien das Salzmeer. Das sei euer Land nach seinen Grenzen ringsum. Und Mose gebot den Söhnen Israels, und sprach: Das ist das Land, welches ihr unter euch verteilen sollt durchs Los, welches Jahwe geboten den neun Stämmen und der Hälfte von Manasse zu geben. Denn es haben der Stamm der Söhne der Rubeniten nach ihrem Stammhause und der Stamm der Söhne der Gaditen nach ihrem Stammhause und die Hälfte des Stammes Manasse ihre Besitzung empfangen; die beiden Stämme und der halbe Stamm haben ihre Besitzung empfangen diesseits des Jordans bei Jericho, gegen Osten, gegen den Aufgang. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Das sind die Namen der Männer, welche euch das Land verteilen sollen: Eleasar, der Priester, und Josua, der Sohn Nuns. Und je einen Fürsten vom Stamme sollt ihr zur Verteilung des Landes nehmen. Das aber sind die Namen der Männer für den Stamm Juda, Kaleb, der Sohn Jephunne's; und für den Stamm der Söhne Simeons, Semuel, der Sohn Ammihuds; für den Stamm Benjamins, Elidad, der Sohn Chislons; und für den Stamm der Söhne Dans ein Fürst, Butt, Sohn Jagli's; für die Söhne Josephs, für den Stamm der Söhne Manasse's, ein Fürst, Hanniel, Sohn Ephods; und für den Stamm der Söhne Ephraims, ein Fürst, Kemuel, Sohn Siphtans; und für den Stamm der Söhne Sebulons, ein Fürst, Elizaphan, Sohn Pharnachs; und für den Stamm der Söhne Issaschars ein Fürst, Paltiel, Sohn Assems; und für den Stamm der Söhne Assers, ein Fürst, Ahihud, Sohn Selomi's; und für den Stamm der Söhne Naphthali's, ein Fürst, Pedahel, Sohn Ammihuds. Das sind die, welchen Jahwe gebot den Söhnen Israels ihre Besitzung zu verteilen im Lande Kanaan. Städte der Leviten und FreistädteUnd Jahwe redete zu Mose in den Ebenen Moabs, am Jordan bei Jericho, und sprach: Gebiete den Söhnen Israels, daß sie den Leviten von ihren eigentümlichen Besitzungen Städte geben zur Wohnung, und einen Bezirk für die Städte ringsum sollt ihr den Leviten geben. Und die Städte sollen ihnen zur Wohnung, und ihre Bezirke sollen für ihr Vieh sein und für ihre Habe und für all ihre Tiere. Und die Bezirke der Städte, welche ihr den Leviten geben sollt, sollen sich erstrecken von der Mauer der Stadt hinaus tausend Ellen ringsum. Und messt außerhalb der Stadt auf der östlichen Seite zwei tausend Ellen, und auf der mittäglichen Seite zwei tausend Ellen, und auf der westlichen Seite zwei tausend Ellen, und auf der nördlichen Seite zwei tausend Ellen, und die Stadt in der Mitte; das sollen die Bezirke der Städte sein. Und die Städte, welche ihr den Leviten geben sollt, die sechs Zufluchtstädte, welche ihr bestimmen sollt, daß dahin fliehe, wer einen Totschlag begangen, und außer ihnen sollt ihr ihnen noch zwei und vierzig Städte geben; alle Städte, welche ihr den Leviten geben sollt, acht und vierzig, sie und ihre Bezirke. Und die Städte, die ihr geben sollt von dem Eigentume der Söhne Israels, vom Vielen sollt ihr viel nehmen, und vom Wenigen sollt ihr wenig nehmen; jeglicher nach Verhältnis seiner Besitzung, die er besitzt, soll er von seinen Städten den Leviten geben. Und Jahwe redete zu Mose, und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich zu ihnen: So ihr über den Jordan geht ins Land Kanaan. so wählt euch gelegene Städte, Zufluchtstädte sollen sie euch sein, daß dahin fliehe ein Totschläger, der einen Menschen erschlagen aus Versehen. Und es sollen die Städte euch zur Zuflucht sein vor dem Rächer, daß ein Totschläger nicht sterbe, bis er vor der Gemeinde gestanden zum Gericht. Und die Städte, die ihr bestimmt, sechs Zufluchtstädte sollen sie euch sein. Drei Städte sollt ihr bestimmen diesseits des Jordans, und drei Städte sollt ihr bestimmen im Lande Kanaan; Zufluchtstädte sollen sie sein; den Söhnen Israels und dem Fremdling und Beisassen unter euch sollen diese drei Städte zur Zuflucht sein, daß dahin fliehe, wer einen Menschen erschlagen aus Versehen. Und wenn er ihn mit einem Werkzeuge von Eisen schlug, daß er starb, so ist er ein Totschläger; getötet soll werden der Totschläger. Und wenn er ihn mit einem Steine in der Hand, wovon man sterben kann, schlug, daß er starb; so ist er ein Totschläger; getötet soll werden der Totschläger. Oder wenn er ihn mit einem Holze in der Hand, wovon man sterben kann, schlug, daß er starb; so ist er ein Totschläger; getötet soll werden der Totschläger; der Blut-Rächer soll den Totschläger töten; wenn er ihn trifft, so soll er ihn töten. Und wenn er aus Haß ihn stieß, oder auf ihn warf mit Absicht, daß er starb, oder wenn er ihn aus Feindschaft schlug mit der Hand, daß er starb; so soll getötet werden, der ihn geschlagen; ein Totschläger ist er; der Bluträcher soll den Totschläger töten, wenn er ihn trifft. Wenn er aber durch Ohngefähr, nicht aus Feindschaft, ihn stieß, oder auf ihn irgend ein Werkzeug warf, nicht mit Absicht; oder mit irgend einem Steine, wovon man sterben kann, ohne es zu sehen, und ließ ihn auf ihn fallen, daß er starb, er war aber nicht sein Feind, und suchte seinen Schaden nicht; so richte die Gemeinde zwischen dem, der geschlagen, und dem Bluträcher, nach diesen Rechten, und die Gemeinde errette den Totschläger aus der Hand des Blut-Rächers, und die Gemeinde bringe ihn zurück in die Zufluchtstadt, wohin er geflohen, und er bleibe darin bis zum Tode des Hohenpriesters, welchen man gesalbt mit dem heiligen Öle. Wenn aber der Totschläger herausgeht über die Grenze seiner Zufluchtstadt, wohin er geflohen, und es findet ihn der Blut-Rächer außerhalb der Grenze seiner Zufluchtstadt, und es tötet ihn der Blut-Rächer; so hat er keine Blutschuld. Denn in seiner Zufluchtstadt soll er bleiben bis zum Tode des Hohenpriesters, und nach dem Tode des Hohenpriesters mag der Totschläger zurückkehren in das Land seines Eigentums. Und das sei euch eine Rechts-Satzung aus eure künftigen Geschlechter hin in all euren Wohnungen. Wenn jemand einen Menschen erschlagen; so töte man nach der Aussage der Zeugen den Totschläger; aber ein Zeuge soll nicht aussagen gegen einen Menschen zum Tode. Und ihr sollt keine Sühne nehmen für das Leben eines Totschlägers, welcher schuldig ist zu sterben, sondern getötet soll er werden. Und ihr sollt keine Sühne nehmen für das Fliehen in seine Zufluchtstadt, um zurückzukehren, und im Lande zu wohnen, bis zum Tode des Priesters. Und ihr sollt nicht das Land entweihen, in welchem ihr seid; denn das Blut entweiht das Land, und das Land wird nicht versöhnt wegen des Blutes, das darin vergossen worden, außer durch das Blut des, der es vergossen. Und ihr sollt nicht das Land verunreinigen, in welchem ihr wohnt, in dessen Mitte ich meinen Sitz habe; denn ich Jahwe habe meinen Sitz unter den Söhnen Israels. Verordnung wegen der Erb-TöchterUnd es traten herzu die Stammhäupter des Geschlechtes der Söhne Gileads, des Sohnes Mahirs, des Sohnes Manasse's, von den Geschlechtern der Söhne Josephs, und redeten vor Mose und vor den Fürsten, den Stammhäuptern der Söhne Israels, und sprachen: Unserem Herrn bat Jahwe geboten das Land zur Besitzung zu geben durchs Los den Söhnen Israels, und unserem Herrn ward geboten von Jahwe die Besitzung Zelaphehaos, unseres Bruders, seinen Töchtern zu geben. Wenn sie nun die Weiber eines von den Söhnen der anderen Stämme der Söhne Israels werden, so geht ihre Besitzung ab von der Besitzung unseres Stammes, und wird der Besitzung des Stammes zugelegt, in den sie kommen, und vom Lose unsrer Besitzung geht es ab. Und wenn das Jubeljahr den Söhnen Israels kommt, so wird ihre Besitzung der Besitzung des Stammes zugelegt, in den sie kommen, und von der Besitzung unseres Stammes geht ihre Besitzung ab. Da gebot Mose den Söhnen Israels, nach Befehl Jahwes, und sprach: Recht redet der Stamm der Söhne Josephs. Das ist's, was Jahwe gebietet wegen der Töchter Zelaphehads, und spricht: Dessen, der ihnen gut däucht, können sie Weiber werden, nur eines vom Geschlechte ihres väterlichen Stammes sollen sie Weiber werden, daß keine Besitzung der Söhne Israels übergehe von einem Stamme zum anderen, sondern ein jeglicher an der Besitzung seines väterlichen Stammes sollen die Söhne Israels haften. Und jegliche Tochter, welche eine Besitzung erbt aus den Stämmen der Söhne Israels, soll eines vom Geschlechte ihres väterlichen Stammes Weib werden, auf daß die Söhne Israels ein jeglicher seine väterliche Besitzung erben, und keine Besitzung übergehe von einem Stamme zum anderen; sondern ein jeglicher an seiner Besitzung sollen die Stämme der Söhne Israels haften. So wie Jahwe Mose'n geboten, also taten die Töchter Zelaphehads. Und es wurden Mahela, Thirza und Hogla und Milka und Noa, die Töchter Zelaphehads, die Weiber der Söhne ihrer Vatersbrüder; (von Männern) aus den Geschlechtern der Söhne Manasse's, des Sohnes Josephs, wurden sie Weiber, und es blieb ihre Besitzung beim Stamme ihres väterlichen Geschlechtes. Das sind die Gebote und Rechte, welche Jahwe den Söhnen Israels geboten durch Mose in den Ebenen Moabs, am Jordan bei Jericho. Eine Rede Mose's an das Volk, worin er die Geschichte des Auszugs aus Ägypten warnend und ermahnend wiederholtDas sind die Reden, welche Mose zum ganzen Israel redete diesseits des Jordans, in der Wüste, in der Ebene, Suf gegenüber, zwischen Paran und Thophel und Laban und Hazeroth und Disahab. Elf Tagereisen sind von Horeb, auf dem Wege zum Gebirge Seir, bis Kades-Barnea. Und es geschah im vierzigsten Jahre, im elften Mond, am ersten des Monden, da redete Mose zu den Söhnen Israels ganz so, wie Jahwe ihm an sie geboten, nachdem er Sihon geschlagen, den König der Amoriter, welcher wohnte zu Hesbon, und Og, den König von Basan, welcher wohnte zu Maroth bei Edrei. diesseits des Jordans, im Lande Moab, fing Mose an dies Gesetz zu erläutern, und sprach: Jahwe, unser Gott, redete zu uns am Horeb, und sprach: Lange genug seid ihr geblieben an diesem Berge. Wendet euch, und brecht auf, und zieht zu dem Gebirge der Amoriter und zu all ihren Anwohnern in der Ebene, auf dem Gebirge und in der Niederung und im Süden und am Ufer des Meeres, in das Land der Kananiter, und auf den Libanon bis an den großen Strom, den Strom Euphrat. Siehe, ich gebe euch hin das Land, geht hinein, und nehmt ein das Land, welches Jahwe euren Vätern, Abraham, Isaak und Jakob, geschworen, ihnen zu geben und ihrem Samen nach ihnen. Und ich sprach zu euch zu selbiger Zeit: Ich kann nicht allein euch tragen. Jahwe, euer Gott, hat euch gemehrt, und siehe, ihr seid anjetzt wie die Sterne des Himmels an Menge. Jahwe, der Gott eurer Väter, tue zu euch hinzu,' so viel ihr seid, tausend Mal, und segne euch, so wie er euch verheißen; aber wie kann ich allein eure Last tragen und eure Bürde und euren Streit? Schafft euch weise und verständige und bekannte Männer, nach euren Stämmen, die will ich stellen an eure Spitze. Und ihr antwortet mir, und spracht: Es ist gut, was du gesprochen, zu tun. Da nahm ich Häupter eurer Stämme, weise und bekannte Männer, und setzte sie zu Häuptern über euch, als Oberste über tausend und als Oberste über hundert und als Oberste über fünfzig und als Oberste über zehn und als Vorsteher eurer Stämme. Und ich gebot euren Richtern zu selbiger Zeit, und sprach: Hört eure Brüder unter einander, und richtet recht zwischen einem Manne und seinem Bruder und seinem Fremdling. Ihr sollt nicht die Person ansehen im Gericht; so den Kleinen, wie den Großen, hört; fürchtet euch vor niemanden; denn das Gericht ist Gottes. Und die Händel, die zu schwer sind für euch, bringt vor mich, daß ich sie höre. Und so gebot ich euch zu selbiger Zeit alle die Sachen, die ihr tun solltet. Da brachen wir auf vom Horeb, und zogen durch die ganze Wüste, die große und schreckliche, die ihr gesehen, auf dem Wege nach dem Gebirge der Amoriter, so wie Jahwe, unser Gott, uns geboten, und kamen nach Kades-Barnea. Und ich sprach zu euch: Ihr seid gekommen an das Gebirge der Amoriter, welches Jahwe, euer Gott, uns gibt. Siehe, Jahwe, dein Gott, hat dir das Land hingegeben, ziehe hinauf, nimm es ein, so wie Jahwe, der Gott deiner Väter, dir verheissen, fürchte dich nicht und erschrick nicht. Da tratet ihr zu mir alle, und spracht: Laßt uns Männer senden vor uns hin, die uns das Land erspähen, und uns Nachricht bringen von dem Wege, auf welchem wir hinaufziehen, und von den Städten, zu denen wir kommen werden. Und es gefiel mir die Rede, und ich nahm aus euch zwölf Mann, je einen Mann für den Stamm. Und sie wandten sich, und zogen hinauf nach dem Gebirge, und kamen bis zum Tal Escol, und erspähten es. Und sie nahmen in ihre Hand von den Früchten des Landes, und brachten sie zu uns herab, und brachten uns Nachricht, und sprachen: Gut ist das Land, welches Jahwe, unser Gott, uns gibt. Aber ihr wolltet nicht hinaufziehen, und wart widerspenstig gegen den Befehl Jahwes, eures Gottes. Und ihr murrtet in euren Zelten, und spracht: Aus Haß hat uns Jahwe heraufgeführt aus dem Lande Ägypten, um uns in die Hand der Amoriter zu geben, uns zu vertilgen. Wohin sollen wir ziehen? Unsre Brüder haben unser Herz verzagt gemacht, indem sie sprachen: Ein Volk, größer und höher denn wir, Städte, groß und befestigt bis in den Himmel, und auch Söhne der Enakiter sahen wir daselbst. Und ich sprach zu euch: Entsetzt euch nicht, und fürchtet euch nicht vor ihnen. Jahwe, euer Gott, der vor euch herzieht, er wird für euch streiten, ganz so, wie er euch getan in Ägypten vor euren Augen, und in der Wüste, wo du gesehen, daß Jahwe, dein Gott, dich trug, so wie ein Mann seinen Sohn trägt, auf dem ganzen Wege, den ihr zogt, bis ihr kamt an diesen Ort. Aber demungeachtet vertrautet ihr nicht auf Jahwe, euren Gott, der vor euch herging auf dem Wege, euch den Ort zu erkunden zu eurem Lager, im Feuer des Nachts, euch den Weg zu zeigen, darauf ihr ziehen solltet, und in der Wolke des Tages. Und Jahwe hörte eure Reden, und ward zornig, und schwur, und sprach: Keiner unter diesen Männern, diesem bösen Geschlechte, soll das schöne Land sehen, welches ich geschworen euren Vätern zu geben, außer Kaleb, dem Sohne Jephunne's; er soll es sehen, und ihm will ich das Land geben, worauf er getreten, und seinen Söhnen, darum, daß er vollkommen Jahwe nachgefolgt. Auch über mich zürnte Jahwe um euret willen, und sprach: Auch du sollst nicht hineinkommen. Josua, der Sohn Nuns, der vor dir steht, er soll dahin kommen, ihn stärke; denn er soll es verteilen an Israel. Und eure Kinder, von denen ihr sagt, sie werden zur Beute werden, und eure Söhne, welche heute noch nicht Gutes oder Böses erkennen, sie sollen dahinkommen, und ihnen will ich es geben, und sie sollen es einnehmen. Ihr aber wendet euch, und zieht in die Wüste nachdem Schilfmeere hin. Da antwortetet ihr mir, und spracht zu mir: Wir haben gesündigt gegen Jahwe, wir wollen hinaufziehen, und streiten ganz so, wie uns Jahwe geboten, unser Gott. Und ihr gürtetet ein jeglicher seine Waffen um, und wart leichtsinnig hinaufzuziehen auf das Gebirge. Und Jahwe sprach zu mir: Sprich zu ihnen: Zieht nicht hinauf, und streitet nicht, denn ich bin nicht unter euch, daß ihr nicht geschlagen werdet vor euren Feinden. Und ich redete zu euch, aber ihr hörtet nicht, und wart widerspenstig gegen den Befehl Jahwe's, und wart verwegen, und zogt hinauf auf das Gebirge. Da zogen die Amoriter aus, welche auf selbigem Gebirge wohnten, euch entgegen, und jagten euch, so wie die Bienen tun, und zerstreueten euch von Seir bis Horma. Und ihr kehrtet zurück, und weintet vor Jahwe, aber Jahwe hörte nicht auf eure Stimme, und merkte nicht auf euch. Und so bliebt ihr zu Kades lange Zeit, die Zeit, die ihr bliebt. Da wandten wir uns, und zogen in die Wüste den Weg zum Schilfmeere, so wie Jahwe zu mir geredet, und wir umzogen das Gebirge Seir lange Zeit. Und Jahwe sprach zu mir, und sprach: Lange genug habt ihr dieses Gebirge umzogen, wendet euch gegen Mitternacht. Und dein Volke gebiete, und sprich: Ihr werdet durch das Gebiet eurer Brüder, der Söhne Esau's, ziehen, welche wohnen in Seir, und sie fürchten sich vor euch: so habt wohl Acht! Bekriegt sie nicht; denn ich werde euch nichts von ihrem Lande geben, auch nicht einen Fuß breit; denn zur Besitzung dem Esau habe ich das Gebirge Seir gegeben. Speise sollt ihr von ihnen kaufen um Geld, daß ihr eßt, und auch Wasser sollt ihr von ihnen kaufen um Geld, daß ihr trinkt; denn Jahwe, dein Gott, hat dich gesegnet in allem Tun deiner Hände: er hat gewußt um deinen Zug durch diese große Wüste; diese vierzig Jahre ist Jahwe, dein Gott, mit dir gewesen, es hat dir an nichts gemangelt. Und so zogen wir vorüber vor unsren Brüdern, den Söhnen Esau's, welche wohnen in Seir, vor dem Wege der Ebene, vor Elath und Ezeongeber, und wandten uns, und zogen nach der Wüste von Moab. Da sprach Jahwe zu mir: Befeinde Moab nicht, und führe nicht mit ihm Krieg; denn ich werde dir von seinem Lande keine Besitzung geben; denn den Söhnen Lots habe ich Ar gegeben zur Besitzung. Die Emiter wohnten vor Zeiten darin, ein großes und starkes und hohes Volk, wie die Enakiter. Als Riesen werden auch sie geachtet, wie die Enakiter, und die Moabiter nennen sie Emiter. Und in Seir wohnten die Horiter vor Zeiten, und die Söhne Esau's vertrieben sie, und vertilgeten sie vor sich, und wohnten an ihrer Statt, so wie Israel getan dem Lande seiner Besitzung, das ihnen Jahwe gegeben. Nun macht euch auf, und zieht über den Bach Sared. Und so zogen wir über den Bach Sared. Die Zeit aber, welche wir von Kadesbarnea aus zogen, bis daß wir kamen über den Bach Sared, war acht und dreißig Jahre, bis das ganze Geschlecht der Kriegsleute aufgerieben war aus dem Lager, so wie ihnen Jahwe geschworen. Und auch die Hand Jahwe's war wider sie, sie zu vertilgen aus dem Lager, bis sie aufgerieben waren. Und es geschah, als alle Kriegsleutc aufgerieben und gestorben waren aus dem Volke, da redete Jahwe zu mir, und sprach: Du ziehst anjetzt vorbei an der Grenze von Moab, an Ar, und näherst dich gegen die Söhne Ammons: befeinde sie nicht, und bekriege sie nicht; denn ich werde dir vom Lande der Söhne Ammons keine Besitzung geben; denn den Söhnen Lots habe ich es gegeben zur Besitzung. (Als ein Land der Riesen wird auch dieses geachtet; Riesen wohnten darin vor Zeiten, und die Ammoniter nennen sie Samsumiter: ein großes und starkes und hohes Volk, wie die Enakiter; und Jahwe vertilgte sie vor ihnen, und sie vertrieben sie, und wohnten an ihrer Statt, so wie er den Söhnen Esau's getan, welche wohnen in Seir, da er die Horiter vertilgte vor ihnen, und sie vertrieben sie, und wohnten an ihrer Statt bis auf diesen Tag. Und die Aviter, welche in Dörfern wohnten bis Gaza, Kaphthoriter, die aus Kaphthor kamen, vertilgten sie, und sie wohnten an ihrer Statt.) Macht euch auf, brecht auf, und geht über den Bach Arnon. Siehe, ich gebe in deine Hand Sihon, den König von Hesbon, den Amoriter und sein Land, beginne nimm ein, und führe mit ihm Krieg! An diesem Tage will ich beginnen Furcht und Schrecken vor dir zu legen auf die Völker unter dem ganzen Himmel, welche von dir hören, und zittern und beben werden vor dir. Da sandte ich Boten aus der Wüste Kedemoth an Sihon, den König von Hesbon, mit Worten des Friedens, und sprach: Laß mich durch dem Land ziehen, bloß auf der Straße will ich ziehen, nicht weichen zur Rechten und zur Linken. Speise sollst du mir um Geld verkaufen, daß ich esse, und Wasser sollst du mir um Geld geben, daß ich trinke; nur mit meinen Füßen will ich durchziehen, so wie mir getan die Söhne Esau's, welche wohnen in Seir, und die Moabiter, welche wohnen in Ar, bis daß ich über den Jordan ziehe, in das Land, welches Jahwe, unser Gott, uns gibt. Aber Sihon, der König von Hesbon, wollte nicht uns bei sich durchziehen lassen; denn Jahwe, dein Gott, hatte seinen Geist verhärtet, und sein Herz verstockt, auf daß er ihn in deine Hand gäbe, wie zu dieser Zeit (geschehen). Und Jahwe sprach zu mir: Siehe, ich beginne dir hinzugeben Sihon und sein Land: beginne, nimm ein, daß du sein Land einnehmest. Und Sihon zog aus uns entgegen, er und all sein Volk, zum Streite nach Jahaz. Aber Jahwe, unser Gott, gab ihn uns hin, und wir schlugen ihn und seine Söhne und sein ganzes Volk. Und wir nahmen alle seine Städte zu selbiger Zeit, und verbannten alle Städte, Männer und Weiber und Kinder; wir ließen keinen Entronnenen übrig. Nur das Vieh machten wir zur Beute für uns und den Raub der Städte, welche wir nahmen. Von Aroer, welches am Ufer des Baches Arnon liegt, der Stadt am Bache, bis nach Gilead war keine Stadt, welche zu fest war für uns; alles gab Jahwe, unser Gott, uns hin. Nur dem Lande der Söhne Ammons bist du nicht genaht, der ganzen Seite des Baches Jabbok und den Städten des Gebirges und allem, was Jahwe, unser Gott, verboten. Und wir wandten uns, und zogen hinauf den Weg nach Basan: da zog Og, der König von Basan, uns entgegen, er und all sein Volk, zum Streite nach Edrei. Und Jahwe sprach zu mir: Fürchte ihn nicht; denn in deine Hand gebe ich ihn und all sein Volk und sein Land, und du sollst an ihm tun, so wie du getan an Sihon, dem Könige der Amoriter, welcher wohnte zu Hesbon. Und so gab Jahwe, unser Gott, in unsere Hand auch Og, den König von Basan, und all sein Volk, und wir schlugen ihn, so daß man ihm keinen Entronnenen übrig ließ. Und wir nahmen all seine Städte zu selbiger Zeit; keine Stadt war, welche wir ihnen nicht nahmen; sechzig Städte, den ganzen Strich Argob, das Königreich Ogs in Basan. Alle diese Städte waren befestigt mit hohen Mauern, Toren und Riegeln, ohne die Städte des platten Landes, (deren) viel (waren). Und wir verbannten sie, so wie wir getan au Sihon, dem Könige von Hesbon, verbannten alle Städte, Männer und Weiber und Kinder. Aber alles Vieh und die Beute der Städte machten wir uns zur Beute. Und so nahmen wir zu selbiger Zeit das Land von den zwei Königen der Amoriter diesseits des Jordans, am Bache Arnon bis an den Berg Hermon; (die Zidonier nennen den Hermon Sirion, und die Amoriter nennen ihn Senir;) alle Städte der Ebene und ganz Gilead und ganz Basan bis nach Salcha und Edrei, die Städte des Königreichs Ogs in Basan. (Nur Og, der König von Basan, war übrig vom Reste der Riesen: siehe, sein Bette von Eisen, steht es nicht zu Rabba, im Lande der Söhne Ammons, neun Ellen seine Länge und vier Ellen seine Breite, nach dem Ellenbogen eines Mannes?) Und dieses Land nahmen wir ein zu selbiger Zeit, von Aroer an, welches am Bache Arnon liegt. Und die Hälfte des Gebirges Gilead und seiner Städte gab ich den Rubeniten und Gaditen; und das übrige Gilead und ganz Basan, das Königreich Ogs, gab ich dem halben Stamme Manasse, den ganzen Strich Argob, ganz Basan; das wird genannt das Land der Riesen. Jair, der Sohn Manasse's, nahm den ganzen Strich Argob bis an die Grenze der Gessuriter und Maachathiter, und nannte ihn, Basan, nach seinem Namen, Dörfer Jairs bis auf diesen Tag. Und dem Machir gab ich Gilead. Und den Rubeniten und Gaditen gab ich von Gilead bis an den Bach Arnon, das Innere des Baches und das Angrenzende, bis an den Bach Jabbok, die Grenze der Söhne Ammons, und die Ebene und den Jordan und das Angrenzende, von Chinnereth bis zum Meere der Ebene, dem Salzmeere, am Fuße des Pisga gegen Morgen. Und ich gebot euch zu selbiger Zeit, und sprach; Jahwe, euer Gott, hat euch dieses Land gegeben, es einzunehmen. Gerüstet müßt ihr herziehen vor euren Brüdern, den Söhnen Israels, alle streitbaren Männer. Nur eure Weiber und eure Kinder und euer Vieh (ich weiß, daß ihr viel Vieh habt) mögen bleiben in euren Städten, welche ich euch gegeben, bis daß Jahwe euren Brüdern Ruhe schafft, so wie euch, und auch sie das Land einnehmen, welches Jahwe, euer Gott, ihnen gibt jenseits des Jordans: dann sollt ihr ein jeglicher zu seiner Besitzung kehren, die ich euch gegeben. Und Josua gebot ich zu selbiger Zeit, und sprach: Deine Augen haben gesehen alles, was Jahwe, euer Gott, an diesen zwei Königen getan: also wird Jahwe an all den Königreichen tun, zu welchen du hinüberziehst. Fürchtet sie nicht, denn Jahwe, euer Gott, streitet für euch. Und ich flehte zu Jahwe zu selbiger Zeit, und sprach: Herr, Jahwe, du hast begonnen deinem Knechte zu zeigen deine Größe und deine starke Hand; denn wo ist ein Gott im Himmel und auf Erden, welcher tut gleich deinen Taten und deiner Macht? Laß mich doch hinübergehen, und das schöne Land schauen, jenseits des Jordans, dieses schöne Gebirge und den Libanon! Aber Jahwe zürnte mir um euretwillen, und hörte nicht auf mich, und Jahwe sprach zu mir: Laß es genug sein, rede nicht wieder zu mir von dieser Sache! Steige auf den Gipfel des Pisga, und erhebe deine Augen gen Abend und gen Mitternacht und gen Mittag und gen Morgen, und schaue mit deinen Augen; denn du sollst nicht über diesen Jordan gehen. Und gebiete dem Josua, und stärke ihn und befestige ihn; denn er soll einhergehen vor diesem Volke, und soll ihnen das Land verteilen, welches du schauen wirst. Und so blieben wir im Tale, Beth Peor gegenüber. Das zweite GesetzEinleitungUnd nun, Israel, höre auf die Satzungen und Rechte, welche ich euch lehre zu tun, auf daß ihr lebt, und hinkommt, und das Land einnehmt, welches Jahwe, der Gott eurer Väter, euch gibt. Tut nichts hinzu zu dem, was ich euch gebiete, und tut nichts davon, daß ihr beobachtet die Gebote Jahwe's, eures Gottes, welche ich euch gebiete. Eure Augen haben gesehen, was Jahwe getan wegen des Baal-Peor; denn alle die Männer, welche dem Baal-Peor nachgingen, hat Jahwe, dein Gott, vertilgt aus deiner Mitte; ihr aber, die ihr Jahwe, eurem Gott, anhingt, lebt also heute. Siehe, ich lehre euch Satzungen und Rechte, so wie mir Jahwe, mein Gott, geboten, also zu tun im Lande, wohin ihr kommt, es einzunehmen. Und so beobachtet und tut sie, denn das wird eure Weisheit und euer Verstand sein vor den Augen der Völker, welche alle diese Gesetze vernehmen und sagen werden: Ja, ein weises und verständiges Volk ist diese große Nation. Denn welche große Nation, der Gott so nahe ist, wie Jahwe, unser Gott, so oft wir zu ihm rufen? Und welche große Nation, die so gerechte Satzungen und Rechte hätte, wie dieses ganze Gesetz, welches ich euch heute vorlege? Nur habe Acht auf dich und nimm dich wohl in Acht, daß du die Dinge nicht vergißt, welche deine Augen gesehen, und daß sie nicht aus deinem Herzen weichen all dein Leben lang, und tue sie kund deinen Söhnen und den Söhnen deiner Söhne; den Tag, da du vor Jahwe, deinem Gotte, standest, am Horeb, als Jahwe zu mir sprach: Versammle mir das Volk, daß ich sie hören lasse meine Worte, die sie sollen lernen, mich zu fürchten alle Tage, die sie leben auf dem Erdboden, und ihren Söhnen lehren. Da tratet ihr hinzu, und standet unten am Berge, und der Berg brannte im Feuer bis hoch in den Himmel, bei Finsternis, Gewölk und Dunkel. Und Jahwe redete zu euch aus dem Feuer: den Laut der Rede hörtet ihr, aber keine Gestalt saht ihr außer dem Laute. Und er verkündete euch seinen Bund, den er euch gebot zu tun, die zehn Worte, und schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln. Und mir gebot Jahwe zu selbiger Zeit euch Gesetze und Rechte zu lehren, daß ihr sie tuet im Lande, wohin ihr übergeht, es einzunehmen. So habt nun wohl Acht auf euch selbst, denn ihr habt keinerlei Gestalt gesehen des Tages, da Jahwe zu euch redete auf Horeb aus dem Feuer, daß ihr nicht übel tuet, und euch ein Bildnis macht, Gleichnis irgend eines Bildes, die Gestalt eines Mannes oder eines Weibes, die Gestalt irgend eines Tieres auf der Erde, die Gestalt irgend eines geflügelten Vogels, welcher am Himmel fliegt, die Gestalt irgend eines Gewürmes auf dem Erdboden, die Gestalt irgend eines Fisches im Wasser unter der Erde; und daß du deine Augen nicht erhebst gen Himmel, und die Sonne schauest und den Mond und die Sterne, das ganze Heer des Himmels, und läßt dich verführen, und sie anbetest, und ihnen dienst, welche Jahwe, euer Gott, allen Völkern zugeteilt unter dem ganzen Himmel. Euch aber hat Jahwe genommen, und euch ausgeführt aus dem eisernen Ofen, aus Ägypten, daß ihr sein eigentümlich Volk wäret, wie zu dieser Zeit (geschehen). Und Jahwe zürnte mir um euretwillen, und schwur, daß ich nicht über den Jordan gehen sollte, und nicht kommen in das schöne Land, welches Jahwe, euer Gott, euch gibt zum Eigentum; denn ich sterbe in diesem Lande, ich gehe nicht über den Jordan; ihr aber geht hinüber, und werdet dieses schöne Land einnehmen. Habt Acht auf euch, daß ihr nicht vergeßt des Bundes Jahwes, eures Gottes, den er mit euch geschlossen, und euch kein Bildnis, kein Gleichnis macht von allem, was Jahwe, dein Gott, dir verboten. Denn Jahwe, dein Gott, ist ein fressend Feuer, ein eifriger Gott. So du Söhne zeugst und Enkel, und ihr seid eingewöhnt im Lande, und tut übel, und macht euch ein Bildnis, ein Gleichnis von irgendetwas, und tut, was mißfällig in den Augen Jahwes, eures Gottes, daß ihr ihn reizt: so rufe ich heute den Himmel und die Erde zu Zeugen gegen euch an, daß ihr schnell umkommen werdet aus dem Lande, wohin ihr übergeht über den Jordan, es einzunehmen: ihr werdet nicht lange darin bleiben, sondern vertilgt werden. Und Jahwe wird euch zerstreuen unter die Völker, und ihr werdet überbleiben in geringer Zahl unter den Nationen, wohin Jahwe euch wegführen wird, und werdet daselbst Göttern dienen, dem Werke von Menschenhänden, Holz und Stein, die nicht sehen und nicht hören und nicht essen und nicht riechen. Aber ihr werdet von dannen Jahwe, deinen Gott, suchen, und du wirst ihn finden, so du ihn suchst mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele. In deiner Not, und wenn dich alle diese Dinge treffen in der Folge der Zeiten, so wirst du dich kehren zu Jahwe, deinem Gott, und seiner Stimme gehorchen. Denn ein barmherziger Gott ist Jahwe, dein Gott; er wird dich nicht lassen, und dich nicht verderben, und nicht vergessen des Bundes deiner Väter, den er ihnen geschworen. Denn frage doch nach den vorigen Zeiten, welche vor dir gewesen, von dem Tage an, da Gott Menschen geschaffen auf der Erde, und von dem einen Ende des Himmels bis zum anderen, ob je so Großes geschehen, oder gehört worden desgleichen? Ob ein Volk die Stimme eines Gottes sprechend aus dem Feuer gehört, so wie du sie gehört, und leben blieb? Oder ob ein Gott hat versucht zu kommen, sich ein Volk zu nehmen aus der Mitte der Völker, durch Versuchungen, durch Zeichen und durch Wunder und durch Krieg und durch starke Hand und durch ausgereckten Arm und durch große und furchtbare Taten, gleich allem, was Jahwe, euer Gott, für euch getan in Ägypten vor deinen Augen. Du hast es sehen sollen, um zu erkennen, daß Jahwe Gott ist, keiner mehr außer ihm. Vom Himmel hat er dich seine Stimme hören lasten, dich zu unterrichten, und auf der Erde hat er dich sein großes Feuer sehen lasten, und seine Worte hast du gehört aus dem Feuer. Und darum, daß er eure Väter liebte, und ihren Samen erwählte nach ihnen, so führte er euch mit seinem Angesichte, mit seiner großen Macht, aus Ägypten, um Völker, größer und stärker denn du, vor dir zu vertreiben, dich hinzubringen, dir ihr Land zu geben zur Besitzung, wie zu dieser Zeit (geschehen). So erkenne jetzt, und nimm es zu Herzen, daß Jahwe Gott ist im Himmel oben und auf der Erde unten, keiner mehr. Und beobachte seine Satzungen und Gebote, welche ich dir heute gebiete, daß es dir wohl gehe und deinen Söhnen nach dir, und damit du lange bleibst im Lande, welches Jahwe, dein Gott, dir gibt auf alle Zeiten. Aussonderung der Freistädte jenseits des JordanDamals sonderte Mose drei Städte aus diesseits des Jordans, gegen Aufgang der Sonne, daß dahin fliehe ein Totschläger, der seinen Nächsten erschlagen ohne Wissen, und ihm nicht feind gewesen seit gestern oder vorgestern, daß er fliehe in eine von diesen Städten, und leben bleibe: Bezer in der Wüste, im Lande der Ebene, für die Rubeniten, und Namoth in Gilead für die Gaditen, und Golan in Basan für die Manassiten. Und das ist das Gesetz, welches Mose den Söhnen Israels vorlegte, das die Verordnungen, Satzungen und Rechte, welche Mose zu den Söhnen Israels redete bei ihrem Auszüge aus Ägypten, diesseits des Jordans, im Tale, Beth-Peor gegenüber, im Lande Sihons, des Königs der Amoriter, welcher wohnte zu Hesbon, welchen Mose und die Söhne Israels geschlagen bei ihrem Auszuge aus Ägypten. Und sie nahmen sein Land ein, und das Land Ogs, des Königs von Basan, der zwei Könige der Amoriter, diesseits des Jordans, gegen Aufgang der Sonne, von Aroer, welches am Ufer des Baches Arnon liegt, bis an den Berg Sion, das ist Hermon, und die ganze Ebene diesseits des Jordans, gegen Aufgang, und bis an das Meer der Ebene, am Fuße des Pisga. Wiederholung der zehn GeboteUnd Mose rief dem ganzen Israel, und sprach zu ihnen: Höre, Israel, die Satzungen und die Rechte, welche ich heute vor euren Ohren rede, und lernt sie, und achtet darauf sie zu tun. Jahwe, unser Gott, hat mit uns einen Bund geschlossen am Horeb. Nicht mit unsren Vätern hat Jahwe diesen Bund geschlossen, sondern mit uns, uns, diesen hier, die wir heute alle leben. Angesicht zu Angesicht redete Jahwe mit euch auf dem Berge aus dem Feuer. Ich stand zwischen Jahwe und euch zu selbiger Zeit, um euch die Worte Jahwes zu verkünden; denn ihr fürchtetet euch vor dem Feuer, und stiegt nicht auf den Berg. Und er sprach: Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich ausgeführt aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft. Du sollst keine anderen Götter haben vor meinem Angesichte. Du sollst dir kein Bild machen, noch irgend ein Gleichnis, was im Himmel oben, und was auf der Erde unten, und was im Wasser unter der Erde. Du sollst sie nicht anbeten, noch dich dazu bringen lassen ihnen zu dienen; denn ich Jahwe, dein Gott, bin ein eifriger Gott, ahndend das Vergehen der Väter an den Söhnen und am dritten und vierten Geschlecht? derer, die mich hassen, aber Gnade übend an Tausenden derer, die mich lieben, und meine Gebote beobachten. Du sollst den Namen Jahwes, deines Gottes, nicht aussprechen zur Unwahrheit; denn nicht ungestraft wird Jahwe den lassen, der seinen Namen ausspricht zur Unwahrheit. Beobachte den Ruhetag, ihn zu heiligen, so wie Jahwe, dein Gott, dir geboten. Sechs Tage sollst du arbeiten, und tun all dein Geschäft; aber der siebente Tag ist Ruhetag Jahwes, deines Gottes: kein Geschäft sollst du tun, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Knecht und deine Magd und dein Ochs und dein Esel und all dein Vieh und dein Fremdling, der in deinen Toren, auf daß dein Knecht und deine Magd ruhe, gleichwie du. Und gedenke, daß du Knecht warest im Lande Ägypten, und Jahwe, dein Gott, dich ausführt? von dannen mit starker Hand und ausgerecktem Arme: darum hat dir Jahwe, dein Gott, geboten den Ruhetag zu halten. Ehre deinen Vater und deine Mutter, so wie Jahwe, dein Gott, dir geboten, auf daß du lange lebst, und auf daß es dir wohlgehe im Lande, welches Jahwe, dein Gott, dir gibt. Du sollst nicht töten. Du sollst nicht ehebrechen. Du sollst nicht stehlen. Du sollst kein unwahres Zeugnis geben wider deinen Nächsten. Und du sollst nicht begehren das Weib deines Nächsten, und dich nicht lassen gelüsten des Hauses deines Nächsten, noch seines Feldes, noch seines Knechtes, noch seiner Magd, noch seines Ochsen, noch seines Esels, noch alles, was deines Nächsten ist. Diese Worte redete Jahwe zu eurer ganzen Versammlung auf dem Berge aus dem Feuer, dem Gewölke und dem Dunkel, mit lauter Stimme, und nichts mehr, und schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln, und gab sie mir. Und es geschah, als ihr die Stimme aus dem Dunkel hörtet, und der Berg mit Feuer brannte, da tratet ihr zu mir, alle Häupter eurer Stämme und eure Ältesten, und spracht: Siehe, Jahwe, unser Gott, hat uns seine Herrlichkeit und seine Größe sehen lassen, und seine Stimme haben wir gehört aus dem Feuer; an diesem Tage haben wir gesehen, daß Jahwe mit dem Menschen redet, und er leben bleibt. Aber nun, warum sollen wir sterben? denn fressen wird uns dies große Feuer; wenn wir die Stimme Jahwe's, unsres Gottes, weiter hören, so werden wir sterben. Denn wer ist von allem Fleische, der die Stimme des lebendigen Gottes redend aus dem Feuer hört?, so wie wir, und leben blieb? Tritt du hinzu, und höre alles, was Jahwe, unser Gott, spricht, und rede du zu uns alles, was Jahwe, unser Gott, zu dir redet, und wir wollen es hören und tun. Und Jahwe hörte eure Rede, wie ihr zu mir redetet, und Jahwe sprach zu mir: Ich habe die Rede dieses Volkes gehört, welche sie zu dir geredet. Möchten sie ein solches Herz haben, mich zu fürchten, und all meine Gebote zu beobachten alle Zeit, auf daß es ihnen wohl gehe und ihren Kindern ewiglich! Gehe hin, sprich zu ihnen: Kehrt in eure Zelte. Du aber bleibe hier bei mir, und ich will dir alle Gebote und Satzungen und Rechte sagen, welche du sie lehren sollst, daß sie sie tun im Lande, welches ich ihnen gebe, es einzunehmen. Und so achtet darauf zu tun, so wie Jahwe, euer Gott, euch geboten; weicht, nicht zur Rechten und zur Linken; ganz auf dem Wege, welchen Jahwe, euer Gott, euch geboten, sollt ihr wandeln, auf daß ihr lebt, und es euch wohl gehe, und ihr lange bleibt im Lande, welches ihr werdet einnehmen. Pflichten gegen JahweUnd das sind die Gebote, die Satzungen und die Rechte, welche Jahwe, euer Gott, geboten euch zu lehren, sie zu tun im Lande, wohin ihr übergeht, es einzunehmen, auf daß du Jahwe, deinen Gott, fürchtest, und all seine Satzungen und Gebote beobachtest, welche ich dir gebiete, du und dein Sohn und der Sohn deines Sohnes, all dein Leben lang, auf daß du lange lebst. Und so höre, Israel, und achte darauf sie zu tun, daß es dir wohl gehe, und daß ihr euch sehr mehrt, sintemal Jahwe, der Gott deiner Väter, dir ein Land verheißen, fließend von Milch und Honig. Höre, Israel! Jahwe ist unser Gott, Jahwe allein. Und liebe Jahwe, deinen Gott, mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Vermögen. Und habe diese Worte, welche ich dir heute gebiete, im Herzen. Und schärfe sie deinen Söhnen ein, und rede davon, wenn du in deinem Hause sitzst, und wenn du auf dem Wege gehst, und wenn du dich niederlegst, und wenn du aufstehst. Und binde sie zum Zeichen auf, deine Hand, und habe sie zum Stirnband zwischen deinen Augen, und schreibe sie an die Pfosten deines Hauses und an deine Tore. Und so dich Jahwe, dein Gott, in das Land bringt, welches er deinen Vätern, Abraham, Isaak und Jakob, geschworen dir zu geben, große und schöne Städte, welche du nicht gebauet, und Häuser, voll von allem Gut, die du nicht gefüllt, und gehauene Brunnen, welche du nicht gehauen, Weinberge und Ölgärten, welche du nicht gepflanzt; und du ißt, und wirst satt: so habe Acht auf dich, daß du Jahwes nicht vergißt, welcher dich ausgeführt aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft. Jahwe, deinen Gott, sollst du fürchten, und ihm dienen, und bei seinem Namen schwören. Ihr sollt nicht anderen Göttern nachgehen, von den Göttern der Völker rings um euch her. Denn ein eifriger Gott ist Jahwe, dein Gott, in deiner Mitte, daß nicht der Zorn Jahwes, deines Gottes, entbrenne über dich, und er dich vertilge vom Erdboden weg. Ihr sollt nicht Jahwe, euren Gott, versuchen, so wie ihr ihn versucht zu Massa; beobachten sollt ihr die Gebote Jahwes, eures Gottes, und seine Verordnungen und seine Satzungen, welche er dir geboten. Und tue, was recht und gut ist in den Augen Jahwes, auf daß es dir wohl gehe, und du hinkommst, und das schöne Land einnimmst, welches Jahwe, dein Gott, deinen Vätern geschworen, alle deine Feinde auszustoßen vor dir, so wie Jahwe geredet. So dich dein Sohn in Zukunft fragt, und spricht: Was sind das für Verordnungen und Satzungen und Rechte, welche Jahwe, unser Gott, euch geboten? so sprich zu deinem Sohne: Knechte waren wir Pharao's in Ägypten, und Jahwe führte uns aus Ägypten mit starker Hand, und Jahwe tat große und schlimme Zeichen und Wunder an Ägypten, an Pharao und an seinem ganzen Hause vor unsren Augen, und uns führte er aus von dannen, um uns hieher zu bringen, und uns das Land zu geben, welches er unsren Vätern geschworen. Und Jahwe gebot uns, alle diese Satzungen zu tun, Jahwe, unsren Gott, zu fürchten, uns zum Wohl alle Zeit, um uns am Leben zu erhalten, wie zu dieser Zeit (geschieht). Und als Gerechtigkeit wird es uns gelten, so wir darauf achten alle diese Gebote zu tun, vor Jahwe, unsrem Gott, so wie er uns geboten. Ausrottung der Kananiter und ihres GötzendienstesSo dich Jahwe, dein Gott, in das Land bringt, wohin du kommst, es einzunehmen, und große Völker vor dir austreibt, die Hethiter und die Gergesiter und die Amoriter und die Kananiter und die Pheresiter und die Heviter und die Jebusiter, sieben Völker, größer und stärker denn du; und Jahwe, dein Gott, gibt sie dir hin, und du schlägst sie; so sollst du sie verbannen, kein Bündnis mit ihnen schließen, und sie nicht begnadigen. Und du sollst dich nicht mit ihnen verschwägern; deine Töchter sollst du nicht ihren Söhnen geben, und ihre Töchter sollst du nicht nehmen für deine Söhne; denn sie werden deine Söhne abwendig machen von mir, daß sie anderen Göttern dienen, und dann wird der Zorn Jahwes entbrennen über euch, und er wird dich schnell vertilgen. Sondern so sollst du tun an ihnen: ihre Altäre sollt ihr umreißen, und ihre Säulen zerbrechen, und ihre Astarten zerschlagen, und ihre Bilder verbrennen mit Feuer. Denn ein heiliges Volk bist du Jahwe, deinem Gott; dich hat Jahwe, dein Gott, erwählt sein eigentümliches Volk zu sein aus allen Völkern, welche auf dem Erdboden sind. Nicht weil ihr mehr seid denn alle Völker, hat Jahwe sich, zu euch geneigt, und euch erwählt, denn ihr seid die Wenigsten unter allen Völkern; sondern weil euch Jahwe liebte, und den Schwur hielt, welchen er euren Vätern geschworen, führte euch Jahwe aus mit starker Hand, und erlöste dich aus dem Hause der Knechtschaft, aus der Hand Pharao's, des Königs von Ägypten. Und so erkenne, daß Jahwe, dein Gott, Gott ist, der treue Gott, der Bund und Gnade bewahrt denen, die ihn lieben, und seine Gebote beobachten, bis in tausend Geschlechter, der aber vergilt denen, die ihn hassen, ins Angesicht, sie zu vertilgen; er säumt nicht gegen die, welche ihn hassen, ins Angesicht vergilt er ihnen. Und so beobachte die Gebote und die Satzungen und die Rechte, welche ich dir heute gebiete, sie zu tun. Und es geschieht, dafür daß ihr diesen Rechten gehorcht, und sie beobachtet und sie tut: so bewahrt Jahwe, dein Gott, dir den Bund und die Gnade, welche er deinen Vätern geschworen, und liebt dich, und segnet dich, und mehrt dich, und segnet die Frucht deines Mutterleibes und segnet die Frucht deines Landes, dein Getreide und deinen Most und dein Öl, das Werfen deiner Rinder und das Lammen deiner Schafe, im Lande, welches er deinen Vätern geschworen dir zu geben. Gesegnet wirst du sein vor allen Völkern, kein Unfruchtbarer, noch Unfruchtbare wird unter dir sein und unter deinem Vieh. Und Jahwe entfernt von dir alle Krankheiten, und keine der Seuchen Ägyptens, der bösen welche du kennst, wird er auf dich legen, und wird sie auf alle deine Hasser bringen. Und du verzehrst alle Völker, welche Jahwe, dein Gott, dir gibt; du sollst ihrer nicht schonen, und nicht dienen ihren Göttern; denn ein Fallstrick ist das für dich. So du sprichst in deinem Herzen; Größer sind diese Völker denn ich, wie kann ich sie vertreiben? so fürchte dich nicht vor ihnen; gedenke dessen, was Jahwe, dein Gott, getan an Pharao und an allen Ägyptern, der großen Versuchungen, welche deine Augen gesehen, und der Zeichen und der Wunder und der starken Hand und des ausgereckten Armes, womit dich Jahwe, dein Gott, ausgeführt: also wird Jahwe, dein Gott, an all den Völkern tun, vor denen du dich fürchtest. Und auch die Hornissen wird Jahwe, dein Gott, gegen sie senden, bis die übergebliebenen und verborgenen vertilgt sind vor dir. Erschrick nicht vor ihnen, denn Jahwe, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein großer und furchtbarer Gott. Und Jahwe, dein Gott, wird diese Völker austreiben vor dir nach und nach, du wirst sie nicht eilend vertilgen können, daß nicht wider dich sich mehre das Wild des Feldes. Und Jahwe, dein Gott, wird sie dir hingeben, und große Bestürzung unter sie senden, bis sie vertilgt sind. Und er wird ihre Könige in deine Hand geben, und du wirst ihren Namen vernichten unter dem Himmel; keiner wird dir widerstehen, bis du sie vertilgt. Die Bilder ihrer Götter sollt ihr verbrennen mit Feuer; du sollst nicht das Gold und Silber an ihnen begehren, und es dir nehmen, daß du dich nicht darin verstrickst; denn ein Greuel Jahwes, deines Gottes, ist es. Und du sollst keinen Greuel in dein Haus bringen, daß du nicht verbannt werdest gleich ihm; verabscheuen sollst du es, und für einen Greuel halten; denn verbannt ist es. Erinnerung an Gottes WohltatenAlle Gebote, welche ich dir heute gebiete, achtet darauf sie zu tun, auf daß ihr lebt, und euch mehrt, und hinkommt, und das Land einnehmt, welches Jahwe euren Vätern geschworen. Und gedenke des ganzen Weges, auf dem euch Jahwe, dein Gott, geleitet diese vierzig Jahre in der Wüste um dich zu demütigen, um dich zu versuchen, um zu erkennen, was in deinem Herzen ist, ob du seine Gebote beobachten wirst oder nicht. Und so demütigte er dich, und ließ dich hungern, und speiste dich mit dem Man, welches du nicht kanntest, noch deine Väter kannten, um dir kund zu tun, daß nicht vom Brote allein der Mensch lebt, sondern von allem, was hervorgeht aus dem Munde Jahwe's, der Mensch lebt. Deine Kleider veralteten nicht an dir, und deine Füße schwollen nicht diese vierzig Jahre. Und so erkenne in deinem Herzen, daß, so wie ein Mann seinen Sohn zieht, Jahwe dich zieht; und beobachte die Gebote Jahwe's, deines Gottes, zu wandeln in seinen Wegen, und ihn zu fürchten. Denn Jahwe, dein Gott, führt dich in ein schönes Land, ein Land von Wasserbächen und Quellen und Seen, die in den Tälern und Bergen entspringen; ein Land von Weizen und Gerste und Weinstöcken und Feigenbäumen und Granatbäumen, ein Land von Ölbäumen und Honig; ein Land, worin du nicht in Dürftigkeit Brot ißt, worin es dir an nichts mangelt; ein Land, dessen Steine Eisen sind, und aus dessen Bergen du Erz hauest. Und wenn du ißt, und dich sättigst, so preise Jahwe, deinen Gott, für das schöne Land, das er dir gegeben. Habe Acht auf dich, daß du Jahwe's, deines Gottes, nicht vergißt, so daß du nicht seine Gebote und Rechte und Satzungen beobachtest, welche ich dir heute gebiete; daß, wenn du ißt und dich sättigst, und schöne Häuser bauest, und darin wohnst, und deine Rinder und Schafe sich mehren, und Silber und Gold sich dir mehrt, und alles, was du hast, sich mehrt, dein Herz sich nicht erhebe, und du Jahwe's, deines Gottes, vergißt, welcher dich ausführte aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft; welcher dich leitete durch die große und schreckliche Wüste, Schlangen, Sarafs und Skorpionen und Dürre, wo kein Wasser ist; welcher dir Wasser hervorbrachte aus dem Kieselfelsen; welcher dich speiste mit Man in der Wüste, das deine Väter nicht kannten, um dich zu demütigen, und um dich zu versuchen, dir wohl zu tun nachher; und daß du nicht sprechst in deinem Herzen: Meine Kraft und die Stärke meiner Hand hat mir dieses Vermögen geschafft. Gedenke Jahwe's, deines Gottes, daß er es ist, der dir Kraft gibt Vermögen zu schaffen, auf daß er seinen Bund halte, welchen er deinen Vätern geschworen, wie zu dieser Zeit (gcschieht). Und es geschieht, wenn du Jahwe's, deines Gottes, vergißt, und anderen Göttern nachgehst, und ihnen dienst, und sie anbetest: so zeuge ich gegen euch heute, daß ihr umkommen werdet; gleich den Völkern, welche, Jahwe vertilgt vor euch, also werdet ihr umkommen, dafür daß ihr nicht gehorcht der Stimme Jahwe's, eures Gottes. Erinnerungen an frühere VergebungenHöre Israel! Du gehst anjetzt über den Jordan, um hineinzugehen, um Völker zu bezwingen, größer und stärker denn du, Städte, groß und befestigt bis in den Himmel, ein großes und hohes Volk, die Söhne der Enakiter, welche du kennst, und von denen du gehört: wer kann stehen gegen die Söhne Enaks? So erkenne denn nun, daß Jahwe, dein Gott, es ist, der vor dir hergeht, ein fressend Feuer; er wird sie vertilgen, und er wird sie dir unterwerfen, und ihr werdet sie bald vertreiben und vernichten, so wie Jahwe dir verheißen. Sprich nicht in deinem Herzen, wenn Jahwe, dein Gott, sie vor dir ausstößt: um meiner Gerechtigkeit willen hat mich Jahwe hierher geführt, dies Land einzunehmen; und um des Frevels dieser Völker willen vertreibt sie Jahwe vor dir. Nicht um deiner Gerechtigkeit und der Redlichkeit deines Herzens willen kommst du dahin, ihr Land einzunehmen; sondern um des Frevels dieser Völker willen vertreibt sie Jahwe vor dir, und daß er das Wort halte, welches Jahwe deinen Vätern geschworen, Abraham, Isaak und Jakob. Und so erkenne, daß nicht um deiner Gerechtigkeit willen Jahwe, dein Gott, dir dies schöne Land gibt, es einzunehmen; denn ein halsstarriges Volk bist du. Gedenke, vergiß nicht, wie dn Jahwe, deinen Gott, erzürntest in der Wüste! Von dem Tage an, da du auszogst aus dem Lande Ägypten, bis ihr an diesen Ort kamt, wart ihr widerspenstig gegen Jahwe. Und am Horeb erzürntet ihr Jahwe, und Jahwe ergrimmte über euch, so daß er euch vertilgen wollte, da ich auf den Berg stieg, die steinernen Tafeln zu empfangen, die Tafeln des Bundes, welchen Jahwe mit euch geschlossen. Und ich blieb auf dem Berge vierzig Tage und vierzig Nächte, und Brot aß ich nicht, und Wasser trank ich nicht; Und Jahwe gab mir die zwei steinernen Tafeln, geschrieben mit dem Finger Gottes, und darauf alle Worte, welche Jahwe mit euch geredet aus dem Feuer am Tage der Versammlung. Und am Ende der vierzig Tage und der vierzig Nächte gab mir Jahwe die zwei steinernen Tafeln, die Tafeln des Bundes, und sprach zu mir: Mache dich auf, steige eilend hinab von hinnen; denn dein Volk handelt übel, das du ausgeführt aus dem Lande Ägypten; sie sind schnell abgewichen vom Wege, den ich ihnen geboten; sie haben sich ein gegossenes Bild gemacht. Und Jahwe sprach zu mir, und sprach: Ich schaue dieses Volk, und siehe, ein halsstarriges Volk ist es: laß mich, daß ich sie vertilge und ihren Namen auslösche unter dem Himmel, und ich will dich machen zu einem Volke, stärker und größer denn dieses. Und so wandte ich mich und stieg herab vom Berge, der mit Feuer brannte, die zwei Tafeln des Bundes in meinen beiden Händen. Und ich schauete, und siehe, ihr hattet gesündigt gegen Jahwe, euren Gott, hattet euch ein gegossenes Kalb gemacht; ihr wart schnell abgewichen vom Wege, welchen Jahwe euch geboten. Da faßte ich die beiden Tafeln, und warf sie aus meinen beiden Händen, und zerbrach sie vor euren Augen. Und ich fiel vor Jahwe nieder, wie zuerst, vierzig Tage und vierzig Nächte (Brot aß ich nicht, und Wasser trank ich nicht) um all eurer Sünden willen, welche ihr gesündigt, da ihr übel tatet vor Jahwe, ihn zu reizen. Denn mir bangte vor dem Zorn und Grimme, womit Jahwe gegen euch aufgebracht war, daß er euch vertilgen wollte. Und Jahwe erhörte mich auch selbigen Mal. Auch über Aaron zürnte Jahwe sehr, so daß er ihn vertilgen wollte, und ich bat auch für Aaron zu selbiger Zeit. Und eure Sünde, das Kalb, das ihr gemacht, nahm ich, und verbrannte es mit Feuer, und zerstieß und zermalmte es wohl, bis es fein ward zu Staub, und warf seinen Staub in den Bach, der vom Berge fließt. Und zu Thabeera und Massa und bei den Gräbern des Gelüstes erzürntet ihr Jahwe; und auch als Jahwe euch aus Kades-Barnea sandte, und sprach: Zieht hinauf, und nehmt das Land ein, welches ich euch gegeben, wart ihr widerspenstig gegen den Befehl Jahwes, eures Gottes, und vertrautet ihm nicht, und gehorchtet nicht seiner Stimme. Widerspenstig wart ihr gegen Jahwe, seitdem ich euch kenne. Und so fiel ich nieder vor Jahwe, die vierzig Tage und vierzig Nächte, da ich niederfiel, denn Jahwe gedachte euch zu vertilgen; und ich betete zu Jahwe, und sprach: Herr, Jahwe, verderbe nicht dein Volk und dein Eigentum, welches du erlöst durch deine Größe, welches du ausgeführt aus Ägypten mit starker Hand. Gedenke deiner Knechte, Abrahams, Isaaks und Jakobs, kehre dich nicht an die Halsstarrigkeit dieses Volkes und an seinen Frevel und an seine Sünde, daß nicht das Land, woraus du uns geführt, spreche: Weil Jahwe sie nicht konnte in das Land bringen, welches er ihnen verheißen, und weil er sie haßte, führte er sie aus, sie zu töten in der Wüste. Sie sind ja dein Volk und dein Eigentum, das du ausgeführt mit deiner großen Kraft und mit deinem ausgereckten Arme. Ermahnung, die Gebote Gottes zu beobachtenZu selbiger Zeit sprach Jahwe zu mir: Haue dir zwei steinerne Tafeln, wie die vorigen, und steige zu mir auf den Berg, und mache dir eine hölzerne Lade, und ich will auf die Tafeln die Worte schreiben, welche auf den vorigen Tafeln waren, die du zerbrochen, und du sollst sie in die Lade legen. Und so machte ich eine Lade von Acazienholz, und hieb zwei steinerne Tafeln, wie die vorigen, und stieg auf den Berg, die zwei Tafeln in meiner Hand. Da schrieb er auf die Tafeln, wie die vorige Schrift, die zehn Worte, welche Jahwe zu euch geredet auf dem Berge aus dem Feuer, am Tage der Versammlung, und Jahwe gab sie mir. Und ich wandte mich, und stieg vom Berge, und legte die Tafeln in die Lade, welche ich gemacht, und so waren sie daselbst, so wie Jahwe mir geboten. Und die Söhne Israels brachen auf von Beeroth-Bne-Jakan nach Moser. Daselbst starb Aaron, und ward daselbst begraben, und Eleasar, sein Sohn, ward Priester an seiner Statt. Von dannen brachen sie auf nach Gudgoda, und von Gudgoda nach Jodbath, ein Land mit Wasserbuchen. Zu selbiger Zeit sonderte Jahwe den Stamm Levi aus, die Lade des Bundes Jahwes zu tragen, und vor Jahwe zu stehen, ihm zu dienen, und zu segnen in seinem Namen, bis auf diesen Tag. Darum ward Levi kein Teil noch Besitzung mit seinen Brüdern; Jahwe ist seine Besitzung, so wie Jahwe, dein Gott, ihm geredet. Ich aber stand auf dem Berge, wie vorher, vierzig Tage und vierzig Nächte, und Jahwe erhörte mich auch selbiges Mal; Jahwe wollte dich nicht verderben, Und Jahwe sprach zu mir: Mache dich auf, gehe zum Zuge vor dem Volke her, daß sie hinkommen, und das Land einnehmen, welches ich ihren Vätern geschworen ihnen zu geben Und nun, Israel, was fordert Jahwe, dein Gott, von dir, als Jahwe, deinen Gott, zu fürchten, zu wandeln in all seinen Wegen, und ihn zu lieben, und Jahwe, deinem Gott, zu dienen mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele; die Gebote Jahwes und seine Satzungen zu beobachten, welche ich dir heute gebiete, zu deinem Wohl. Siehe, Jahwes, deines Gottes, ist der Himmel und aller Himmel Himmel, die Erde und alles, was darin ist; und doch nur zu deinen Vätern hat Jahwe sich geneigt sie zu lieben, und hat ihren Samen erwählt nach ihnen, euch aus allen Völkern, wie zu dieser Zeit (geschehen). Und so beschneidet die Vorhaut eures Herzens, und seid nicht weiter halsstarrig. Denn Jahwe, euer Gott, ist der Gott der Götter und, der Herr der Herren, der große, mächtige und furchtbare Gott, welcher keine Person ansieht, und kein Geschenk nimmt, der Recht schafft Waisen und Witwen, und den Fremdling liebt, daß er ihm Brot und Kleider gibt. Und so liebt die Fremdlinge; denn Fremdlinge seid ihr gewesen im Lande Ägypten. Jahwe, deinen Gott, sollst du fürchten, ihm dienen, und ihm anhangen, und bei seinem Namen schwören. Er ist dein Ruhm, und er dein Gott, welcher an dir jene großen und furchtbaren Dinge getan, welche deine Augen gesehen. Mit siebzig Seelen zogen deine Väter hinab nach Ägypten, und nun hat dich Jahwe, dein Gott, gemacht wie die Sterne des Himmels an Menge. Und so liebe Jahwe, deinen Gott, und so beobachte, was gegen ihn zu beobachten, und seine Satzungen und seine Rechte und seine Gebote, alle Zeit. Und erkennt anjetzt, denn nicht mit euren Söhnen (rede ich), welche nichts wissen, und nicht gesehen die Zucht Jahwes, eures Gottes, seine Größe, seine starke Hand und seinen ausgereckten Arm, und seine Zeichen und seine Taten, die er getan unter den Ägypten, an Pharao, dem Könige von Ägypten, und an seinem ganzen Lande; und was er getan an der Macht der Ägypter, an ihren Rossen und ihren Wagen, über die er das Wasser des Schilfmeeres strömen ließ, da sie euch nachjagten, und Jahwe sie vertilgte bis auf diesen Tag; und was er euch getan in der Wüste, bis ihr kamt an diesen Ort; und was er getan an Dathan und Abiram, den Söhnen Eliabs, des Sohnes Rubens, da die Erde ihren Mund auftat, und sie verschlang mit ihren Häusern und Zelten und allem Wesen, das in ihrem Gefolge, in mitten von ganz Israel. Denn eure Augen haben alle die großen Taten Jahwes gesehen, welche er getan. Und so beobachtet alle Gebote, welche ich euch heute gebiete, auf daß ihr stark seid, und hinkommt, und das Land einnehmt, wohin ihr übergeht, es einzunehmen, und daß ihr lange bleibt im Lande, welches Jahwe euren Vätern geschworen ihnen zu geben und ihrem Samen, ein Land, fließend von Milch und Honig. Denn das Land, wohin du kommst, es einzunehmen, ist nicht, wie das Land Ägypten, woraus ihr gezogen, wo du deine Saat säetest und wässertest mit deinem Fuße, wie einen Kohlgarten. Das Land, wohin ihr übergeht, es einzunehmen, ist ein Land mit Bergen und Tälern, vom Regen des Himmels trinkt es Wasser; ein Land, worauf Jahwe, dein Gott, acht hat; beständig sind die Augen Jahwes, deines Gottes, darauf vom Anfange des Jahres bis zum Ende des Jahres. Und es geschieht, wenn ihr meinen Geboten gehorcht, welche ich euch heute gebiete, so daß ihr Jahwe, euren Gott, liebt, und ihm dient mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele; so gebe ich eurem Lande Regen zu seiner Zeit, Frühregen und Spätregen, daß du dein Getreide einsammelst und deinen Most und dein Öl; und ich gebe deinem Viehe Gras auf deinem Felde, daß du ißt und dich sättigst. Habt Acht auf euch, daß euer Herz nicht verführt werde, und ihr abweicht, und anderen Göttern dient, und sie anbetet, so daß der Zorn Jahwes entbrennt gegen euch, und er den Himmel verschließt, und kein Regen kommt, und das Land nicht seinen Ertrag gibt, und ihr bald vertilgt werdet von dem schönen Lande, welches Jahwe euch gibt. Und so nehmt diese meine Worte zu Herzen und zu Gemüte, und bindet sie zum Zeichen auf eure Hand, und habt sie zum Stirnband zwischen euren Augen. Und lehrt sie euren Söhnen, so daß du davon redest, wenn du in deinem Hause sitzt, und wenn du auf dem Wege gehst, und wenn du dich niederlegst, und wenn du aufstehst, und schreibe sie an die Pfosten deines Hauses und an deine Tore; auf daß ihr lange lebt und eure Söhne im Lande, welches Jahwe euren Vätern geschworen ihnen zu geben, so lange als der Himmel über der Erde steht. Denn wo ihr dieses ganze Gebot beobachtet, welches ich euch heute gebiete, es zu tun, Jahwe, euren Gott, zu lieben, zu wandeln in all seinen Wegen, und ihm anzuhangen: so vertreibt Jahwe alle diese Völker vor euch, und ihr bezwingt Völker, größer und stärker denn ihr. Jeglicher Ort, auf welchen eure Fußsohle tritt, soll euer sein; von der Wüste und dem Libanon, vom Strome, dem Strome Euphrat, bis an das westliche Meer soll eure Grenze gehen. Niemand wird euch widerstehen, Furcht und Schrecken vor euch wird Jahwe auf das ganze Land legen, auf welches ihr tretet, so wie er euch verheißen. Siehe, ich lege euch heute Segen und Fluch vor: den Segen, wenn ihr den Geboten Jahwes, eures Gottes, gehorcht, welche ich euch heute gebiete; und den Fluch, wenn ihr den Geboten Jahwes, eures Gottes, nicht gehorcht, und abweicht von dem Wege, welchen ich euch gebiete, daß ihr anderen Göttern nachgeht, welche ihr nicht kennt. Und es geschehe, so dich Jahwe, dein Gott, in das Land bringt, wohin du kommst, es einzunehmen: so sprich den Segen aus auf dem Berge Garisim, und den Fluch auf dem Berge Ebal. (Siehe, sie liegen jenseits des Jordans, hinter dem Wege, gegen den Untergang der Sonne, im Lande der Kananiter, die in der Ebene wohnen, Gilgal gegenüber, bei den Terebinthen More.) Denn ihr geht über den Jordan, hinzukommen und das Land einzunehmen, welches Jahwe, euer Gott, euch gibt, und ihr werdet es einnehmen, und darin wohnen. Und so achtet darauf alle die Satzungen und alle die Rechte zu tun, welche ich euch heute vorlege. Einheit des GottesdienstesDas sind die Satzungen und Rechte, darauf ihr achten sollt sie zu tun im Lande, welches Jahwe, der Gott deiner Väter, dir gibt, es einzunehmen, so lange ihr lebt im Lande. Vertilgen sollt ihr alle Orte, wo die Völker, welche ihr vertreibt, ihren Göttern dienten, auf den hohen Bergen, auf den Hügeln und uuter allen grünen Bäumen; und reißt um ihre Altäre, und zerbrecht ihre Säulen, und ihre Astarten verbrennt mit Feuer, und die Bilder ihrer Götter zerschlagt, und vertilgt ihre Namen von selbigem Orte. Ihr sollt nicht also Jahwe, eurem Gott, tun, sondern den Ort, welchen Jahwe, euer Gott, erwählen wird aus all euren Stämmen, seinen Namen dahin zu legen, seinen Sitz sollt ihr aufsuchen, und dahin kommen. Und bringt dahin eure Brandopfer und eure Schlachtopfer und eure Zehnten und die Hebe eurer Hände und eure Gelübde und eure freiwilligen Gaben und das Erstgeborne eurer Rinder und eurer Schafe, und eßt daselbst vor Jahwe, eurem Gott, und freuet euch alles Geschäftes eurer Hände, ihr und eure Häuser, womit dich Jahwe, dein Gott, gesegnet. Ihr sollt nicht tun, so wie wir hier tun heute, ein jeglicher nach seinem Gutdünken. Denn ihr seid bis jetzt noch nicht zur Ruhe gekommen und zur Besitzung, welche Jahwe, dein Gott, dir gibt. Seid ihr aber übergegangen über den Jordan, und wohnt in dem Lande, welches Jahwe, euer Gott, euch zu eigen gibt, und hat er euch Ruhe geschafft vor all euren Feinden ringsum, und wohnt ihr sicher: so sollt ihr an den Ort, welchen Jahwe, euer Gott, erwählen wird, seinen Namen daselbst wohnen zu lassen, dahin sollt ihr bringen alles, was ich euch gebiete, eure Brandopfer und eure Schlachtopfer, eure Zehnten und die Hebe eurer Hände und alle Auswahl eurer Gelübde, welche ihr dem Jahwe gelobt, und sollt euch freuen vor Jahwe, eurem Gott, ihr und eure Söhne und eure Töchter und eure Knechte und eure Mägde und der Levit, welcher in euren Toren ist; denn er hat keinen Teil noch Besitzung mit euch. Habe Acht auf dich, daß du nicht deine Brandopfer opferst an jeglichem Orte, welchen du siehst; sondern an dem Orte, welchen Jahwe erwählen wird in einem deiner Stämme, daselbst sollst du deine Brandopfer opfern, und daselbst tun alles, was ich dir gebiete. Doch magst du nach aller Lust deiner Seele schlachten und Fleisch essen, nach dem Segen Jahwes, deines Gottes, den er dir gegeben, in all deinen Toren; der Unreine und der Reine mag es essen, wie die Gazelle und den Hirsch: nur das Blut sollt ihr nicht essen, auf die Erde sollst du es gießen, wie Wasser. Du darfst nicht in deinen Toren den Zehnten deines Getreides und deines Mostes und deines Öles essen, noch das Erstgeborne deiner Rinder und deiner Schafe, noch all deine Gelübde, welche du gelobst, noch deine freiwilligen Gaben, noch die Hebe deiner Hände; sondern vor Jahwe, deinem Gotte, sollst du es essen, an dem Orte, welchen Jahwe, dein Gott, erwählen wird, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Knecht und deine Magd und der Levit, welcher in deinen Toren ist, und sollst dich freuen vor Jahwe, deinem Gott, alles Geschäftes deiner Hände. Habe Acht auf dich, daß du den Leviten nicht verläßt, so lange als du lebst in deinem Lande. So Jahwe, dein Gott, deine Grenze erweitert, so wie er dir verheißen, und du sprichst: Ich will Fleisch essen, weil deine Seele gelüstet Fleisch zu essen: so magst du nach aller Lust deiner Seele Fleisch essen. So der Ort, welchen Jahwe, dein Gott, erwählen wird, seinen Namen dahin zu legen, zu fern von dir ist: so schlachte von deinen Rindern und von deinen Schafen, welche Jahwe dir gegeben, so wie ich dir geboten, und iß in deinen Toren nach aller Lust deiner Seele; nur, so wie die Gazelle und der Hirsch gegessen wird, also sollst du es essen; der Unreine und der Reine zugleich mögen es essen. Nur sei fest, daß du nicht das Blut ißt; denn das Blut ist die Seele, und du sollst nicht die Seele essen, mit dem Fleische; du sollst es nicht essen, auf die Erde sollst du es gießen wie Wasser; dn sollst es nicht essen, auf daß es dir wohl gehe und deinen Söhnen nach dir, so du tuest, was recht ist in den Augen Jahwes. Aber dein Geheiligtes, das du hast, und deine Gelübde sollst du nehmen, und an den Ort kommen, welchen Jahwe erwählen wird, und sollst deine Brandopfer, das Fleisch und das Blut, opfern auf dem Altar Jahwes, deines Gottes, und das Blut deiner Schlachtopfer soll an den Altar Jahwes, deines Gottes, gegossen werden, und das Fleisch sollst du essen. Bewahre und höre alle diese Worte, welche ich dir gebiete, auf daß es dir wohl gehe und deinen Söhnen nach dir in Ewigkeit, so du tust, was gut und recht ist in den Augen Jahwes, deines Gottes. So Jahwe, dein Gott, die Völker ausrottet, zu welchen du kommst, sie zu vertreiben vor dir, und du hast sie vertrieben, und wohnst in ihrem Lande: so habe Acht auf dich, daß du dich nicht verstricken läßt ihnen nachzufolgen, nachdem sie vor dir vertilgt worden, und daß du nicht ihre Götter suchst, und sprichst: Wie diese Völker ihren Göttern dienen, also will auch ich tun: du sollst nicht also Jahwe, deinem Gott, tun; denn allen Gränel Jahwes, den er haßt, haben sie ihren Göttern getan; denn auch ihre Söhne und ihre Töchter verbrennen sie mit Feuer ihren Göttern. Alles, was ich dir gebiete, darauf sollt ihr achten es zu tun, und du sollst nichts hinzufügen, noch davon tun. Strafe der Verführer zum GötzendiensteSo in deiner Mitte ein Prophet aufsteht, oder der Träume hat, und gibt dir ein Zeichen oder Wunder; und es kommt das Zeichen und Wunder, das er dir gesagt, indem er sprach: Laßt uns anderen Göttern nachgehen (die du nicht kennst), und ihnen dienen: so sollst du nicht hören auf die Worte selbigen Propheten oder auf selbigen, der Träume hat; denn Jahwe, euer Gott, versucht euch, zu erkennen, ob ihr Jahwe, euren Gott, liebt mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele. Jahwe, eurem Gott, sollt ihr nachfolgen, und ihn fürchten, und seine Gebote beobachten, und seiner Stimme gehorchen, und ihm dienen und ihm anhangen. Und selbiger Prophet oder selbiger, der Träume hat, soll getötet werden, weil er Abfall geredet wider Jahwe, euren Gott, der euch ausgeführt aus dem Lande Ägypten, und euch erlöst aus dem Hause der Knechtschaft, um dich zu verleiten von dem Wege, auf welchem Jahwe, dein Gott, dir geboten zu wandeln; und so schaffe das Böse aus deiner Mitte. So dein Bruder, der Sohn deiner Mutter, oder dein Sohn oder deine Tochter oder das Weib an deinem Busen oder der Freund, den du wie deine Seele liebst, dich heimlich anreizt, und spricht: Laß uns gehen, und anderen Göttern dienen (welche du nicht kennst, noch deine Väter, von den Göttern der Völker rings um euch her, nahe bei dir oder ferne von dir, von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende); so sollst du ihm nicht willfahren, und nicht auf ihn hören, und seiner nicht schonen, noch dich seiner erbarmen, noch ihn verbergen; sondern umbringen sollst du ihn, deine Hand soll die erste gegen ihn sein, ihn zu töten, und die Hand des ganzen Volkes darnach; und steinige ihn, daß er sterbe, weil er gesucht dich zu verleiten von Jahwe, deinem Gott, der dich ausgeführt aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft; und ganz Israel soll es hören, und sich fürchten, und nicht mehr solcherlei Böses tun in deiner Mitte. So du hörst von einer deiner Städte, welche Jahwe, dein Gott, dir gibt, daselbst zu wohnen, daß man spricht: Es sind nichtswürdige Leute ausgegangen aus deiner Mitte, und haben die Bewohner ihrer Stadt verleitet, und gesprochen: Laßt uns gehen, und anderen Göttern dienen (die du nicht kennst): so untersuche und forsche und frage wohl; und ist es Wahrheit, die Sache ist richtig, geschehen ist dieser Greuel in deiner Mitte: so sollst du die Bewohner selbiger Stadt schlagen mit der Schärfe des Schwertes; verbanne sie und alles, was darin ist, und ihr Vieh mit der Schärfe des Schwertes. Und all ihre Beute sollst du zusammentragen auf ihren Markt, und mit Feuer verbrennen die Stadt und ihre ganze Beute, als Brandopfer für Jahwe, deinen Gott; und sie sei ein Steinhaufen ewiglich; sie soll nicht wieder erbauet werden. Und laß nicht irgend etwas an deiner Hand kleben vom Verbannten, auf daß Jahwe ablasse von seinem Grimme, und dir Erbarmung erweise, und sich dein erbarme, und dich mehre, so wie er deinen Vätern geschworen, so du gehorchst der Stimme Jahwes, deines Gottes, daß du all seine Gebote beobachtest, welche ich dir heute gebiete, daß du tust, was recht ist in den Augen Jahwes, deines Gottes. Von Trauergebräuchen; Speisegesetze; Verwendung der ZehntenSöhne seid ihr Jahwes, eures Gottes: ihr sollt euch nicht ritzen, und euch nicht kahl scheren zwischen den Augen wegen eines Toten. Denn ein heiliges Volk bist du Jahwe, deinem Gott; und dich hat Jahwe erwählt sein eigentümliches Volk zu sein aus allen Völkern, welche aus dem Erdboden sind. Du sollst keinen Greuel essen. Das sind die Tiere, die ihr essen sollt: Ochse, Schaf und Ziege; Hirsch und Gazelle und Dammhirsch und Steinbock und Dischon und Theo und Samer. Und alles Tier, das gespaltene Klauen hat, ganz durchgespaltene, doppelte Klauen, das wiederkäuet unter den Tieren, das sollt ihr essen. Nur diese sollt ihr nicht essen von den wiederkäuenden und von denen mit ganz durchgcspaltenen Klauen: das Kamel und den Hasen und die Bergmaus; denn sie wiederkäuen, aber sie haben keine gespaltenen Klauen; unrein seien sie euch; und das Schwein, denn es hat gespaltene Klauen, aber es wiederkäuet nicht: unrein sei es euch. Von ihrem Fleisch sollt ihr nichts essen, und ihr Aas nicht anrühren. Diese sollt ihr essen von allem, was im Wasser ist: alles, was Floßfedern und Schuppen hat, sollt ihr essen. Alles was keine Floßfedern und Schuppen hat, sollt ihr nicht essen; unrein sei es euch. Alle reinen Vögel sollt ihr essen. Aber diese sind es, welche ihr nicht essen sollt von ihnen: der Adler und der Beinbrecher und der Meeradler und der Falke und der Habicht und der Weihe nach ihrer Art und alle Raben nach ihrer Art und die Straußhenne und die Möwe und der Geier nach seiner Art, die Eule und der Ibis und der Schwan und der Pelikan und der Aasgeier und der Sturzpelikan und der Storch und der Papagei nach seiner Art und der Wiedehopf und die Fledermaus. Und alles Gewürm mit Flügeln sei euch unrein; es soll nicht gegessen werden. Alle reinen Vögel sollt ihr essen. Ihr sollt nichts Gefallenes essen: dem Fremdlinge, der in deinen Toren ist, magst du es geben, daß er es esse, oder verkaufe es einem Fremden; denn ein heiliges Volk bist du Jahwe, deinem Gott. Du sollst ein Böckchen nicht kochen in der Milch seiner Mutter. Verzehnten sollst du allen Ertrag deiner Saat, die auf deinem Felde wächst Jahre für Jahre. Und iß vor Jahwe, deinem Gott, an dem Orte, den er erwählen wird, seinen Namen daselbst wohnen zu lassen, den Zehnten deines Getreides, deines Mostes und deines Öles und das Erstgeborne deiner Rinder und deiner Schafe, auf daß du lernst Jahwe, deinen Gott, fürchten alle Zeit. Und so dir der Weg zu weit ist, so du solches nicht hintragen kannst, weil der Ort zu fern ist von dir, welchen Jahwe, dein Gott, erwählen wird, seinen Namen dahin zu legen, so dich Jahwe, dein Gott, segnet: so gib es um Geld weg, und binde das Geld zusammen in deiner Hand, und gehe an den Ort, welchen Jahwe, dein Gott, erwählen wird. Und gib das Geld für alles, wonach deine Seele gelüstet, für Rinder und Schafe und Wein und starkes Getränke und alles, was deine Seele verlangt, und iß daselbst vor Jahwe, deinem Gott, und freue dich, du und dein Haus. Und den Leviten, der in deinen Toren ist, sollst du nicht verlassen; denn er hat keinen Teil noch Besitzung mit dir. Am Ende von drei Jahren sollst du alle Zehnten deines Einkommens aussondern von selbigem Jahre, und sie in deinen Toren lassen; und es soll der Levit (denn er hat keinen Teil noch Besitzung mit dir,) und der Fremdling und die Waise und die Witwe, die in deinen Toren sind, kommen, und essen und sich sättigen: auf daß Jahwe, dein Gott, dich segne in allem Tun deiner Hände, das du tust. Erlaßjahr; Freilassung der Sklaven; ErstgeburtAm Ende von sieben Jahren sollst du Erlaß üben. Und das ist die Sache mit dem Erlasse: Es soll jeglicher Schuldherr erlassen das Darlehen seiner Hand, das er seinem Nächsten geliehen; er soll nicht seinen Nächsten und seinen Bruder drängen; denn Erlaß dem Jahwe hat man ausgerufen. Den Fremden magst du drängen, aber was du bei deinem Bruder hast, sollst du erlassen. Es sei denn, daß kein Armer bei dir sei; denn segnen wird dich Jahwe im Lande, das dir Jahwe, dein Gott, gibt zur Besitzung, es einzunehmen, wenn du nur gehorchest der Stimme Jahwes, deines Gottes, darauf zu achten dieses ganze Gebot zu tun, welches ich dir heute gebiete. Denn Jahwe, dein Gott, wird dich segnen, so wie er dir verheißen, und du wirst vielen Völkern auf Pfand leihen, du selbst aber nichts entlehnen, und wirst über viele Völker herrschen, über dich aber werden sie nicht herrschen. So unter dir ein Armer ist, irgend einer deiner Brüder, in einer deiner Städte, in deinem Lande, welches Jahwe, dein Gott, dir gibt: so sollst du nicht dein Herz verhärten, und nicht deine Hand verschließen vor deinem Bruder, dem Armen; sondern auftun sollst du ihm deine Hand, und auf Pfand sollst du ihm leihen, was hinreicht zu seinem Mangel, was ihm mangelt. Habe Acht auf dich, daß nicht in deinem Herzen der nichtswürdige Gedanke sei, daß du sprichst: Es naht das siebente Jahr, das Erlaßjahr, und daß du mißgünstig seiest gegen deinen Bruder, den Armen, und ihm nichts gibst, daß er über dich schreie zu Jahwe, und eine Sünde auf dich komme. Geben sollst du ihm, und laß es dein Herz nicht verdrießen, wenn du ihm gibst, denn um deswillen wird Jahwe, dein Gott, dich segnen in allem deinem Tun und in allem Geschäft deiner Hände. Denn es wird nicht an Armen fehlen im Lande; darum gebiete ich dir, und spreche: Auftun sollst du deine Hand deinem Bruder, deinem Dürftigen und deinem Armen in deinem Lande. So dir dein Bruder, ein Hebräer oder eine Hebräerin, verkauft worden, und er dir gedient sechs Jahre: so sollst du im siebenten Jahre ihn freilassen von dir. Und so du ihn freiläßt von dir, sollst du ihn nicht leer entlassen; aufladen sollst du ihm von deinen Schafen und von deiner Tenne und von deiner Kelter; womit dich Jahwe, dein Gott, gesegnet, sollst du ihm geben. Und gedenke, daß du Knecht warst im Lande Ägypten, und dich Jahwe, dein Gott, erlöste: darum gebiete ich dir solches heute. So er aber spricht zu dir: Ich will nicht ausgehen von dir, denn ich liebe dich und dein Haus, weil ihm wohl ist bei dir: so nimm die Pfrieme, und stich sie durch sein Ohr und durch die Türe, so ist er dein Knecht ewiglich; und auch mit deiner Magd sollst du also tun. Und laß es dir nicht schwer dünken, wenn du ihn freiläßt von dir; denn das Doppelte des Lohnes eines Mietlings hat er dir gedient sechs Jahre; und Jahwe, dein Gott, wird dich segnen in allem, was du tust. Alles Erstgeborne, was dir geboren wird unter deinen Rindern und unter deinen Schafen, das männliche, sollst du Jahwe heiligen, deinem Gott. Du sollst nicht arbeiten mit dem Erstgebornen deines Rindes, und sollst nicht scheren das Erstgeborne deiner Schafe; vor Jahwe, deinem Gott, sollst du es essen Jahr für Jahr, an dem Orte, welchen Jahwe erwählen wird, du und dein Haus. So aber ein Fehl an ihm ist, lahm oder blind, irgend ein schlimmer Fehl: so sollst du es Jahwe, deinem Gott, nicht opfern; in deinen Toren sollst du es essen, der Unreine und der Reine zugleich, wie die Gazelle und den Hirsch. Nur sein Blut sollst du nicht essen, auf die Erde sollst du es gießen wie Wasser. FestgesetzeBeobachte den Ährenmond, und halte das Passah Jahwe, deinem Gott; denn im Ährenmond hat dich Jahwe, dein Gott, ausgeführt aus Ägypten des Nachts. Und schlachte das Passah Jahwe, deinem Gott, Schafe und Rinder, an dem Orte, welchen Jahwe erwählen wird, seinen Namen dahin zu legen. Du sollst dabei kein Gesäuertes essen, sieben Tage sollst du dabei ungesäuertes Brot des Elendes essen; denn in Eilfertigkeit zogest du aus dem Lande Ägypten: aus daß du gedenkst des Tages deines Auszuges aus dem Lande Ägypten all dein Leben lang. Es soll bei dir kein Sauerteig gesehen werden in deinem ganzen Gebiete sieben Tage, und es soll nichts über Nacht bleiben vom Fleische, das du am Abend schlachtest am ersten Tage, bis zum Morgen. Du kannst das Passah nicht schlachten in einer deiner Städte, welche Jahwe, dein Gott, dir gibt; sondern an dem Orte, welchen Jahwe, dein Gott, erwählen wird, seinen Namen dahin zu legen, daselbst sollst du das Passah schlachten am Abend, beim Untergange der Sonne, zur Zeit deines Auszugs aus Ägypten. Und koche und iß es an dem Orte, welchen Jahwe, dein Gott, erwählen wird, und am Morgen wende dich und ziehe zu deinen Zelten. Sechs Tage sollst du Ungesäuertes essen, und am siebenten Tage ist Festversammlung Jahwe, deinem Gott; du sollst kein Geschäft tun. Sieben Wochen sollst du dir zählen; von der Zeit an, da anhebt die Sichel in der Saat, sollst du anheben zu zählen sieben Wochen. Dann halte das Fest der Wochen Jahwe, deinem Gott, nach Maßgabe der freiwilligen Gabe deiner Hand, die du gibst, so wie dich Jahwe, dein Gott, segnet; und freue dich vor Jahwe, deinem Gott, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Knecht und deine Magd und der Levit, welcher in deinen Toren ist, und der Fremdling und die Waise und die Witwe, die in deiner Mitte sind, an dem Orte, welchen Jahwe, dein Gott, erwählen wird, seinen Namen daselbst wohnen zu lassen. Und gedenke, daß du Knecht gewesen in Ägypten, und beobachte und tue diese Satzungen. Das Fest der Laubhütten sollst dn halten sieben Tage, wenn du einsammelst von deiner Tenne und von deiner Kelter. Und freue dich an deinem Feste, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Knecht und deine Magd und der Levit und der Fremdling und die Waise und die Witwe, welche in deinen Toren sind. Sieben Tage sollst du Jahwe, deinem Gott, das Fest feiern an dem Orte, welchen Jahwe erwählen wird. Denn Jahwe, dein Gott, wird dich segnen in all deinem Ertrag und in allem Tun deiner Hände: darum sei nur fröhlich. Dreimal im Jahre sollen erscheinen alle deine Mannsbilder vor Jahwe, deinem Gott, an dem Orte, welchen er erwählen wird, am Feste des Ungesäuerten und am Feste der Wochen und am Feste der Laubhütten, und vor dem Angesichte Jahwe's soll man nicht leer erscheinen; sondern ein jeglicher nach dem, was seine Hand geben kann, nach dem Segen, den dir Jahwe, dein Gott, gegeben. Gerechtigkeitspflege; Verbot der Abgötterei; KriegsgesetzRichter und Vorsteher sollst du dir setzen in allen deinen Toren, welche Jahwe, dein Gott, dir gibt nach deinen Stämmen, daß sie das Volk richten mit gerechtem Gericht. Du sollst das Recht nicht beugen, und keine Person ansehen, und kein Geschenk annehmen; denn das Geschenk blendet die Augen der Weisen, und verkehrt die Sachen der Gerechten. Dem Rechte, dem Rechte sollst du nachtrachten, auf daß du lebst, und das Land einnimmst, welches Jahwe, dein Gott, dir gibt. Du sollst dir keine Astarte aufpflanzen von allerlei Holz neben dem Altar Jahwes, deines Gottes, den du dir machst. Und du sollst dir keine Säule aufrichten, welche Jahwe, dein Gott, haßt. Du sollst Jahwe, deinem Gott, kein Rind oder Schaf opfern, an welchem ein Fehl ist, irgend etwas Böses; denn ein Greuel Jahwes, deines Gottes, ist es. So in deiner Mitte, in einer deiner Tore, welche Jahwe, dein Gott, dir gibt, ein Mann oder Weib sich findet, welche in den Augen Jahwes, deines Gottes, Böses tun, daß sie seinen Bund übertreten, und hingehen, und anderen Göttern dienen, und sie anbeten, und die Sonne oder den Mond oder das ganze Heer des Himmels, was ich nicht geboten; und es wird dir berichtet, und du hörst es: so untersuche wohl; und ist es Wahrheit, die Sache ist richtig, geschehen ist dieser Greuel in Israel: so führe selbigen Mann oder selbigen Weib, welche solcherlei Böses getan, hinaus zu deinen Toren, den Mann oder das Weib, und steinige sie, daß sie sterben. Auf Ausage zweier Zeugen oder dreier Zeugen soll getötet werden, wer des Todes schuldig ist; nicht soll er getötet werden auf Aussage Eines Zeugen. Die Hand der Zeugen soll zuerst an ihm sein, ihn zu töten, und die Hand des ganzen Volkes darnach. Und so schaffe das Böse aus deiner Mitte. So dir ein Handel zu schwer ist zum Gericht, zwischen Blut und Blut, zwischen Klage und Klage, und zwischen Verletzung und Verletzung über Rechtshändel, in deinen Toren: so mache dich auf und ziehe hinauf an den Ort, welchen Jahwe, dein Gott, erwählen wird. Und gehe zu den Priestern, den Leviten, und zu dem Richter, welcher zu selbiger Zeit sein wird, und frage, und die werden dir den Spruch des Rechtes verkünden. Und tue nach dem Spruche, den sie dir verkünden von selbigem Orte, den Jahwe erwählen wird, und achte darauf zu tun alles, was sie dich lehren. Nach dem Gesetze, das sie dich lehren, und nach dem Rechte, das sie dir sagen, sollst du tun; nicht weichen sollst du von dem Spruche, den sie dir verkünden, zur Rechten und zur Linken. Und der Mann, der mit Vermessenheit handeln würde, daß er nicht gehorchte dem Priester, der im Dienste steht daselbst vor Jahwe, deinem Gott, oder dein Richter: es sterbe selbiger Mann; und so schaffe das Böse aus Israel, und das ganze Volk soll es hören, und sich fürchten, und nicht mehr vermessen sein. So du ins Land kommst, welches Jahwe, dein Gott, dir gibt, und es einnimmst, und darin wohnst, und du sprichst: Ich will einen König über mich setzen, gleich allen Völkern rings um mich her; so sollst du den zum König setzen über dich, welchen Jahwe, dein Gott, erwählen wird; aus der Mitte deiner Brüder sollst du einen König setzen über dich; du kannst nicht einen fremden Mann über dich setzen, der nicht dein Bruder ist. Nur soll er nicht viele Rosse haben, und soll das Volk nicht zurückführen gen Ägypten, um viele Rosse zu haben; denn Jahwe hat euch gesagt: Ihr sollt nicht wieder zurückkehren auf diesem Wege. Und er soll nicht viele Weiber haben, daß sein Herz nicht abwendig werde; und Silber und Gold soll er nicht sehr viel haben. Und wenn er sitzt auf dem Throne seines Königtums, so mache er sich eine Abschrift dieses Gesetzes von dem Buche, das vor den Priestern, den Leviten ist. Und er habe es bei sich, und lese darin all sein Leben lang, auf daß er lerne Jahwe, seinen Gott, fürchten, um zu beobachten alle Worte dieses Gesetzes und die Satzungen, sie zu tun; daß sein Herz sich nicht erhebe über seine Brüder, auf daß er nicht abweiche vom Gebote zur Rechten und zur Linken, auf daß er lange herrsche, er und seine Söhne in Israel. Einkünfte der Priester; gegen Abgötterei, Zauberei und falsche ProphetenEs sollen die Priester, die Leviten, der ganze Stamm Levi, keinen Teil noch Besitzung haben mit Israel; die Opfer Jahwe's, das ist ihre Besitzung, sollen sie essen; keine Besitzung sollen sie haben unter ihren Brüdern; Jahwe sei ihre Besitzung, so wie er ihnen geredet. Und das soll das Recht der Priester sein vom Volke und von denen, welche die Opfer opfern, es sei Rind oder Schaf: man gebe dem Priester den Bug und die Kinnbacken und den rauhen Magen. Die Erstlinge deines Getreides, deines Mostes und deines Öles und die Erstlinge von der Schur deiner Schafe sollst du ihm geben. Denn ihn hat Jahwe, dein Gott, erwählt aus all deinen Stämmen, daß er im Dienste stehe im Namen Jahwe's, er und seine Söhne auf alle Zeiten. Und so der Levit aus einem deiner Tore von ganz Israel, woselbst er sich aufhält, kommt, und mit aller Lust seiner Seele an den Ort kommt, welchen Jahwe erwählen wird, und dient im Namen Jahwe's, seines Gottes, wie alle seine Brüder, die Leviten, welche daselbst stehen vor Jahwe: so sollen sie zu gleichen Teilen essen, außer seinen verkauften väterlichen Gütern. So du ins Land kommst, welches Jahwe, dein Gott, dir gibt, so sollst du nicht lernen tun nach den Greueln selbiger Völker. Es soll nicht unter dir gefunden werden, der seinen Sohn und seine Tochter durchs Feuer weiht, der Wahrsagern treibt, kein Zauberer, noch Zeichendeuter, noch Beschwörer, noch Bannsprecher, noch Totenbeschwörer, noch kluger Mann, noch der die Toten befragt. Denn ein Greuel Jahwe's ist jeglicher, der solches tut, und um dieser Greuel willen vertreibt sie Jahwe, dein Gott, vor dir. Ganz sollst du an Jahwe, deinem Gott, halten. Denn diese Völker, welche du vertreibst, hören auf Zauberer und Wahrsager; dir aber, dir gestattet nicht also Jahwe, dein Gott. Propheten aus deiner Mitte, aus deinen Brüdern, wie ich bin, wird dir Jahwe, dein Gott, erwecken; auf sie sollt ihr hören. So wie du von Jahwe, deinem Gott, erbatest am Horeb, am Tage der Versammlung, da du sprachst: Nicht weiter will ich die Stimme Jahwe's, meines Gottes, hören, und dieses große Feuer will ich nicht mehr sehen, daß ich nicht sterbe. Und Jahwe sprach zu mir: Sie haben wohl geredet. Propheten will ich ihnen erwecken aus ihren Brüdern, wie du bist, und will meine Worte in ihren Mund legen, und sie sollen zu ihnen reden alles, was ich ihnen gebiete. Und wer nicht hört auf meine Worte, die sie reden in meinem Namen, an dem will ich's rächen. Nur der Prophet, welcher sich vermisset zu reden in meinem Namen was ich ihm nicht geboten zu reden, und welcher redet im Namen anderer Götter, es sterbe selbiger Prophet. Und so du sprichst in deinem Herzen: Wie sollen wir erkennen das Wort, das Jahwe nicht geredet? was der Prophet redet im Namen Jahwe's, und das Wort geschieht nicht, und trifft nicht ein: das ist das Wort, das Jahwe nicht geredet; aus Vermessenheit hat es der Prophet geredet, scheue dich nicht vor ihm. Freistädte; Heiligkeit der Grenze; Zeugen vor GerichtSo Jahwe, dein Gott, die Völker ausrottet, deren Land Jahwe, dein Gott, dir gibt, und du vertreibest sie, und wohnest in ihren Städten und in ihren Häusern; so sollst du dir drei Städte aussondern in deinem Lande, welches Jahwe, dein Gott, dir gibt, es einzunehmen. Du sollst dir den Weg (dahin) in Stand setzen, und sollst das Gebiet deines Landes, das dir Jahwe, dein Gott, in Besitz geben wird, in drei Kreise teilen, daß dahin fliehe, jeglicher Totschläger. Und das ist die Sache mit dem Totschläger, welcher dahin fliehen soll, daß er leben bleibe: wer seinen Nächsten erschlägt ohne Wissen, da er ihn nicht gehaßt seit gestern und vorgestern; und wer mit seinem Nächsten in den Wald geht, Holz zu hauen, und seine Hand holet aus mit der Art, das Holz abzuhauen, und das Eisen fähret aus dem Stiele, und trifft seinen Nächsten, daß er stirbt: ein solcher soll in eine dieser Städte fliehen, daß er leben bleibe, auf daß nicht der Bluträcher den Totschläger verfolge, weil sein Herz entbrannt ist, und ihn erreiche, weil der Weg lang ist, und schlage ihn tot; so doch kein Grund des Todes an ihm ist, da er ihn nicht gehasset seit gestern und vorgestern. Darum gebiete ich dir, und spreche: Drei Städte sollst du dir aussondern. Und wenn Jahwe, dein Gott, dein Gebiet erweitert, so wie er deinen Vätern geschworen, und dir das ganze Land gibt, welches er deinen Vätern zu geben verheißen, (so du beobachtest dieses ganze Gebot, es zu tun, das ich dir heute gebiete, daß du Jahwe, deinen Gott, liebst, und in seinen Wegen wandelst allezeit:) so füge dir noch drei Städte hinzu zu diesen dreien, daß nicht unschuldig Blut vergossen werde in deinem Lande, welches Jahwe, dein Gott, dir gibt zur Besitzung, und Blutschuld auf dich komme. So aber jemand seinen Nächsten haßt, und lauert ihm auf, und erhebt sich wider ihn, und schlägt ihn tot, daß er stirbt, und flieht in eine dieser Städte: so sollen die Ältesten seiner Stadt hinsenden, und ihn von dannen holen lassen, und ihn in die Hände des Bluträchers geben, daß er sterbe. Du sollst seiner nicht schonen; und so schaffe das unschuldige Blut aus Israel, daß es dir wohl gehe. Du sollst nicht die Grenze deines Nächsten verrücken, welche die Vorjahren gezogen in deiner Besitzung, welche du besitzest, im Lande, welches Jahwe, dein Gott, dir gibt, es einzunehmen. Es soll nicht ein Zeuge auftreten, wider jemand wegen irgend einer Vergehung und Sünde, bei irgend einer Sünde, womit man sündigt; auf Aussage zweier Zeugen oder auf Aussage dreier Zeugen soll eine Sache bestätigt werden. So ein ungerechter Zeuge auftritt wider jemand, wider ihn eine Übertretung zu bezeugen, so sollen die beiden Männer, welche den Hader haben, vor Jahwe treten, vor den Priester und die Richter, welche sein werden zu selbiger Zeit. Und die Richter sollen wohl forschen; und ist der Zeuge ein falscher Zeuge, hat er Falsches geredet wider seinen Bruder: so sollt ihr ihm tun, so wie er gedachte seinem Bruder zu tun. Und so schaffe das Böse aus deiner Mitte, und die Übrigen sollen es hören, und sich fürchten, und nicht wieder solcherlei Böses tun in deiner Mitte. Und du sollst nicht schonen Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß. Kriegs-GesetzeSo du ausziehst zum Streite wider deine Feinde, und siehst Roß une Wagen, ein größeres Volk denn du; denn Jahwe, dein Gott, ist mit dir, der dich, heraufgeführt aus dem Lande Ägypten. Und wenn ihr nahe kommt zum Streite, so trete der Priester heran, und rede zum Volke, und spreche zu ihnen: Höre, Israel! ihr naht euch heute zum Streite wider eure Feinde: es verzage euer Herz nicht, fürchtet euch nicht, und zittert nicht, und erschreckt nicht vor ihnen; denn Jahwe, euer Gott, zieht mit euch, zu streiten für euch mit euren Feinden, euch zu helfen. Und die Vorsteher sollen zu dem Volke reden, und sprechen: Wer ist, der ein neues Haus gebauet, und es noch nicht eingeweiht? der gehe, und kehre zu seinem Hause, daß er nicht sterbe im Streite, und ein anderer es einweihe. Und wer ist, der einen Weinberg gepflanzt, und ihn noch nicht genutzt; der gehe, und kehre zu seinem Hause, daß er nicht sterbe im Streite, und ein anderer ihn nutze. Und wer ist, der sich ein Weib gefreit, und es noch nicht genommen, der gehe, und kehre zu seinem Hause, daß er nicht sterbe im Streite, und ein anderer es nehme. Und die Vorsteher sollen weiter zum Volke reden, und sprechen: Wer ist, der sich fürchtet und verzagt ist? der gehe, und kehre zu seinem Hause, daß nicht das Herz seiner Brüder feig werde wie sein Herz. Und wenn die Vorsteher ihre Rede zum Volke geendigt: so sollen sie Heeroberste stellen an die Spitze des Volkes. So du vor eine Stadt kommst, wider sie zu streiten: so rufe sie auf zum Frieden. Und wenn sie dir Frieden erwiedert, und dir auftut: so soll alles Volk, das in ihr sich findet, dir frohnpflichtig sein, und dir dienen. Und wenn sie nicht Frieden macht mit dir, und streitet mit dir, und du sie belagerst; und Jahwe, dein Gott, gibt sie in deine Hand: so schlage alles, was männlich darin ist, mit der Schärfe des Schwertes. Nur die Weiber und die Kinder und das Vieh und alles, was in der Stadt ist, all ihre Beute sollst du dir zum Raube nehmen; und iß die Beute deiner Feinde, welche Jahwe, dein Gott, dir gibt. Also sollst du allen Städten tun, die sehr fern von dir liegen, welche nicht sind von den Städten dieser Völker hier. Aber von den Städten dieser Völker, welche Jahwe, dein Gott, dir gibt zur Besitzung, sollst du nichts leben lassen, was Odem hat, sondern sollst sie verbannen: die Hethiter und die Amoriter, die Kananiter und die Pheresiter, die Heviter und die Jebusiter, so wie Jahwe, dein Gott, dir geboten: auf daß sie euch nicht lehren nach all ihren Greueln tun, die sie ihren Göttern tun, daß ihr sündigt wider Jahwe, euren Gott. So du eine Stadt belagerst lange Zeit, so daß du wider sie streitest, sie zu erobern: so sollst du ihre Bäume nicht verderben, so daß du die Art daran legst; denn du kannst davon essen, und sollst sie nicht abhauen, (denn für den Menschen sind die Bäume des Feldes,) daß sie von dir wegkommen, zum Belagerungswerke. Nur die Bäume, von welchen du weißt, daß sie keine eßbaren Bäume sind, die magst du verderben und abhauen, und Belagerungswerke davon bauen wider die Stadt, welche mit dir streitet, bis sie fällt. Sühnung eines unbekannten Mordes. Behandlung der gefangenen Frauen. Familien- und andere vermischte GesetzeSo ein Erschlagener gefunden wird im Lande, welches Jahwe, dein Gott, dir gibt, es einzunehmen, liegend auf dem Felde, es ist unbekannt, wer ihn erschlagen: so sollen deine Ältesten und deine Richter ausgehen, und messen bis zu den Städten, welche rings um den Erschlagenen; die Stadt nun, welche die nächste ist an dem Erschlagenen, die Ältesten selbiger Stadt sollen eine Kalbe nehmen, mit welcher noch nicht gearbeitet worden, und welche noch nicht gezogen am Joche; und die Ältesten selbiger Stadt sollen die Kalbe hinabführen zu einem immer fließenden Bache, worin nicht gepflügt noch gesäet wird, und sollen der Kalbe das Genick brechen daselbst im Bache. Und es sollen die Priester, die Söhne Levi's, hinzutreten; denn sie hat Jahwe, dein Gott, erwählt, ihm zu dienen, und zu segnen im Namen Jahwes, und nach ihrem Ausspruche geht jeglicher Rechtsstreit und Verletzung. Und alle Ältesten selbiger Stadt, welche die nächsten sind an dem Erschlagenen, sollen ihre Hände waschen über der Kalbe, der das Genick gebrochen im Bache, und sollen anheben, und sprechen: Unsre Hände haben dieses Blut nicht vergossen, und unsre Augen haben es nicht gesehen: vergib deinem Volke Israel, welches du erlöst, Jahwe, und lege nicht unschuldiges Blut in die Mitte deines Volkes Israel; und so wird gesühnt sein das Blut. Und du sollst das unschuldige Blut schaffen aus deiner Mitte, denn du sollst tun, was recht ist in den Augen Jahwes. So du ausziehst zum Streite wider deine Feinde, und Jahwe, dein Gott, gibt sie dir in deine Hand, und du fängst Gefangene von ihnen; und du siehst unter den Gefangenen ein Weib von schöner Gestalt, und hast Lust zu ihr, und nimmst sie dir zum Weibe: so führe sie in dein Haus, und sie schere ihr, Haupt, und beschneide ihre Nägel, und lege die Kleider ihrer Gefangenschaft ab, und wohne in deinem Hause, und beweine ihren Vater und ihre Mutter einen Mond lang; und darnach magst du ihr beiwohnen, und sie ehelichen, daß sie dein Weib sei. Wenn du aber kein Wohlgefallen mehr an ihr hast, so entlasse sie nach ihrer Lust; aber verkaufen sollst du sie nicht um Geld, nicht als Leibeigene sollst du sie gebrauchen, darum daß du sie geschwächt. So jemand zwei Weiber hat, eine, die er liebt, und eine, die er haßt, und sie haben ihm Söhne geboren, die geliebte und die gehaßte, und der erstgeborne Sohn ist der gehaßten; und wenn er seinen Söhnen verteilt, was sein ist: so kann er nicht den Sohn der geliebten zum Erstgebornen machen vor dem Sohne der gehaßten, dem Erstgebornen; sondern den Erstgebornen, den Sohn der gehaßten, soll er anerkennen, daß er ihm zwei Teile gebe von allem, was er besitzt; denn selbiger ist der Erstling seiner Kraft, ihm gebührt das Recht der Erstgeburt. So jemand einen unbändigen und widerspenstigen Sohn hat, der nicht gehorcht der Stimme seines Vaters und der Stimme seiner Mutter, und sie züchtigen ihn, und er gehorcht ihnen nicht: so sollen ihn sein Vater und seine Mutter greifen, und ihn zu den Ältesten seiner Stadt führen, und zum Tore seines Ortes, und sollen sprechen zu den Ältesten der Stadt: Dieser unser Sohn ist unbändig und widerspänstig, ungehorsam unsrer Stimme, ein Verschwender und Säufer; und es sollen ihn alle Leute der Stadt steinigen, daß er sterbe. Und so schaffe das Böse aus deiner Mitte, und ganz Israel soll es hören, und sich fürchten. So auf jemand eine Sünde, des Todes würdig, ist, und er wird getestet, und du hängst ihn an einen Baum: so soll sein Leichnam nicht über Nacht bleiben am Baume; sondern begraben sollst du ihn an selbigem Tage; denn ein Fluch Gottes ist ein Gehenkter, und du sollst nicht dein Land verunreinigen, welches Jahwe, dein Gott, dir gibt zur Besitzung. Keuschheits-GesetzeDu sollst nicht den Ochsen deines Bruders oder sein Schaf sehen irregehen, und dich ihnen entziehen; zurückbringen sollst du sie deinem Bruder. Wenn aber dein Bruder nicht nahe ist bei dir; und du kennst sie nicht: so nimm sie in dein Haus, und behalte sie bei dir, bis sie dein Bruder sucht, und dann gib sie ihm zurück. Und so sollst du tun mit seinem Esel, und so sollst du tun mit seinem Kleide, und so sollst du tun mit allem Verlornen deines Bruders, was ihm verloren geht, und du es findest; du kannst dich nicht entziehen. Du sollst nicht den Esel deines Bruders oder seinen Ochsen sehen fallen auf dem Wege, und dich ihnen entziehen; aufrichten sollst du sie mit ihm. Ein Weib soll nicht Mannskleider tragen, und ein Mann soll nicht das Gewand eines Weibes anziehen; denn ein Gränel Jahwes, deines Gottes, ist, wer solches tut. So du ein Vogelnest triffst auf dem Wege, auf irgend einem Baume oder auf der Erde, mit Jungen oder mit Eiern, und die Mutter sitzt auf den Jungen oder auf den Eiern: so sollst du nicht die Mutter nehmen mit den Jungen; fliegen sollst du die Mutter lassen, und die Jungen magst du dir nehmen, auf das es dir wohl gehe, und du lange lebst. So du ein neues Haus bauest, so mache ein Geländer um dein Dach, auf daß du nicht Blut auf dein Haus bringst, wenn jemand davon herabfiele. Du sollst deinen Weinberg nicht besäen mit zweierlei Samen, damit nicht geheiligt werde die Fülle des Samens, den du gesäet, und den Ertrag des Weinbergs. Du sollst nicht Pflügen mit Ochsen und Esel zugleich. Du sollst nicht zweierlei Zeug anziehen, Wolle und Leinen zugleich. Quasten sollst du dir machen an den vier Enden deiner Hülle, womit du dich umhüllst. So jemand ein Weib nimmt, und ihr beiwohnt, und haßt sie, und legt ihr schlechte Dinge zur Last, und bringt auf sie einen bösen Namen, und spricht: Dies Weib habe ich genommen, und mich zu ihr getan, und an ihr die Jungfrauschaft nicht gefunden: so soll der Vater der Dirne und die Mntter die Zeichen ihrer Jungfrauschaft nehmen, und zu den Ältesten der Stadt bringen zum Tore; und der Vater der Dirne soll zu den Ältesten sprechen: Ich habe meine Tochter diesem Manne gegeben zum Weibe, und er haßt sie, und siehe, er legt (ihr) schlechte Dinge zur Last, und spricht: Ich habe an deiner Tochter die Jungfrauschaft nicht gefunden, und hier sind die Zeichen der Jungfrauschaft meiner Tochter; und sie sollen das Tuch ausbreiten vor den Ältesten der Stadt. Da sollen die Ältesten selbiger Stadt den Mann nehmen, und ihn züchtigen, und sollen ihn strafen um hundert Seckel Silber, und sollen es dem Vater der Dirne geben, weil er einen bösen Namen auf eine Jungfrau gebracht in Israel. Und er soll sie zur Frau haben, er kann sie nicht entlassen sein Leben lang. Wenn aber die Sache Wahrheit ist, es ist nicht die Jungfrauschaft an der Dirne gefunden worden; so sollen sie die Dirne hinausführen an die Türe des Hauses ihres Vaters, und die Leute ihrer Stadt sollen sie steinigen, daß sie sterbe, weil sie eine Schandtat geübt in Israel, daß sie hurte im Hause ihres Vaters; und so schaffe das Böse aus deiner Mitte. So jemand betroffen wird liegend bei einem Weibe, einem Eheweibe, so sollen sie beide sterben, der Mann, der bei dem Weibe gelegen, und das Weib; und so schaffe das Böse aus Israel. So eine Dirne, eine Jungfrau, verlobt ist einem Manne, und es trifft sie jemand in der Stadt, und liegt bei ihr; so führt sie beide hinaus an das Tor selbiger Stadt, und steinigt sie, daß sie sterben, die Dirne, darum, daß sie nicht geschrieen in der Stadt, und den Mann, darum daß er das Weib seines Nächsten geschwächt; und so schaffe das Böse aus deiner Mitte. Wenn aber der Mann auf dem Felde die verlobte Dirne trifft, und der Mann ergreift sie, und liegt bei ihr; so soll der Mann sterben, welcher bei ihr gelegen, allein. Und der Dirne sollst du nichts tun; es ist auf der Dirne keine Sünde, des Todes würdig; denn gleichwie jemand sich erhebt wieder seinen Nächsten, und schlägt ihn tot, also diese Sache. Denn auf dem Felde traf er sie, sie schrie, die verlobte Dirne, aber keiner errettete sie. So jemand eine Dirne trifft, eine Jungfrau, welche nicht verlobt ist, und ergreift sie, und liegt bei ihr, und sie werden gefunden; so gebe der Mann, der bei ihr gelegen, dem Vater der Dirne fünfzig Seckel Silber, und sie soll sein Weib sein, dafür daß er sie geschwächt; er kann sie nicht entlassen sein Leben lang. Niemand soll das Weib seines Vaters nehmen, und die Decke seines Vaters aufdecken. Bürgerrecht; Reinhaltung des Lagers. Vermischte GesetzeEs soll keiner dem die Hoden zerstoßen oder der Harnstrang abgeschnitten ist, in die Gemeinde Jahwes kommen. Es soll kein Hurkind in die Gemeinde Jahwes kommen; auch das zehnte Geschlecht von ihm soll nicht in die Gemeinde Jahwes kommen. Es soll kein Ammoniter und Moabiter in die Gemeinde Jahwes kommen; auch das zehnte Geschlecht soll nicht von ihnen in die Gemeinde Jahwes kommen in Ewigkeit: darum daß sie euch nicht Brot und Wasser dargebracht auf dem Wege, als ihr auszogt aus Ägypten, und daß sie wider dich Bileam gedungen, den Sohn Beors, aus Pethor in Mesopotamien, dich zu verfluchen, Aber Jahwe, dein Gott, wollte nicht auf Bileam hören, und Jahwe, dein Gott, wandelte dir den Fluch in Segen, weil Jahwe, dein Gott, dich liebte. Du sollst nicht ihr Heil noch ihr Wohl suchen ewiglich. Den Edomiter sollst du nicht verabscheuen, denn dein Bruder ist er. Den Ägypter sollst du nicht verabscheuen; denn Fremdling bist du gewesen in seinem Lande. Die Söhne, die ihnen geboren werden im dritten Geschlechte, sollen von ihnen in die Gemeinde Jahwes kommen. So du ins Lager ausziehst wider deine Feinde, so hüte dich vor allem Unreinen. So jemand unter dir ist, der nicht rein ist von einem Begebnis in der Nacht; so gehe er hinaus vor das Lager, er soll nicht in das Lager kommen; und wenn sich der Abend neigt, soll er sich baden in Wasser und nach Untergang der Sonne mag er ins Lager kommen. Und du sollst einen Platz haben außerhalb des Lagers, und sollst hinausgehen dahin. Und eine Schaufel sollst du haben bei deinem Geräte, und wenn du dich hinsetzest draußen, so sollst du damit graben, und wieder bedecken deine Ausleerung. Denn Jahwe, dein Gott, wandelt inmitten deines Lagers, um dich zu erretten und deine Feinde dir hinzugeben; und es soll dein Lager heilig sein, daß er nichts Unanständiges unter dir sehe, und sich nicht abwende von dir. Du sollst nicht einen Knecht seinem Herrn ausliefern, der sich zu dir gerettet von seinem Herrn. Bei dir soll er wohnen in deiner Mitte, an dem Orte, den er wählt in einem deiner Tore, wo es ihm gefällt; du sollst ihn nicht drücken. Es soll keine Buhlerin sein unter den Töchtern Israels, und kein Buhler soll sein unter den Söhnen Israels. Du sollst nicht den Lohn einer Hure bringen, noch den Preis eines Schandbuben ins Haus Jahwes, deines Gottes, nach irgend einem Gelübde; denn ein Greuel Jahwes, deines Gottes, sind beide. Du sollst keinen Wucher nehmen von deinem Bruder, kein Wucher von Geld, keinen Wucher von Speise, keinen Wucher von irgend etwas womit man wuchert. Vom Fremden magst du Wucher nehmen, aber nicht von deinem Bruder sollst du Wucher nehmen, auf daß dich Jahwe, dein Gott, segne in allem Geschäft deiner Hand im Lande, wohin du kommst, es einzunehmen. So du ein Gelübde gelobst Jahwe, deinem Gott, so sollst du nicht zögern es zu erfüllen; denn fordern wird es Jahwe, dein Gott, von dir, und es wird auf dir Sünde sein. So du aber unterläßt zu geloben, so ist auf dir keine Sünde. Was aus deinen Lippen hervorgegangen, sollst du halten und tun, so wie du Jahwe, deinem Gott, gelobt freiwillig, was du geredet mit deinem Munde. So du in den Weinberg deines Nächsten kommst, so magst du Trauben essen nach deiner Lust, bis du satt bist; aber in dein Gefäß sollst du nichts tun. So du in die Saat deines Nächsten kommst, so magst du Ähren rupfen mit deiner Hand; aber die Sichel sollst du nicht aufheben über die Saat deines Nächsten. Ehe-, Armen- und andere GesetzeSo jemand ein Weib nimmt, und sie ehelicht, und sie findet nicht Gunst in seinen Augen, weil er etwas Häßliches an ihr findet, und er schreibt ihr einen Scheidebrief und gibt ihn in ihre Hand, und entlaßt sie aus seinem Hause; und sie geht aus seinem Hause, und geht hin, und wird das Weib eines anderen Mannes; und der andere Mann haßt sie, und schreibt ihr einen Scheidebrief, und gibt ihn in ihre Hand, und entläßt sie aus seinem Hause; oder so der andere Mann stirbt, welcher sie zum Weibe genommen: so kann der erste Mann, der sie entlassen, sie nicht wiederum nehmen, daß sie sein Weib sei, nachdem sie verunreinigt worden; denn ein Greuel ist es vor Jahwe, und du sollst nicht das Land mit Sünden beflecken, welches Jahwe, dein Gott, dir gibt zur Besitzung. So jemand ein neues Weib nimmt so soll er nicht mit dem Heere ausziehen, und es soll ihm keinerlei Sache aufgelegt werden; frei soll er sein für sein Haus ein Jahre, daß er sein Weib erfreue, das er genommen. Man soll nicht Mühle und Mühlstein pfänden; denn das Leben pfändet man. So jemand betroffen wird, der eine Seele stiehlt von seinen Brüdern, von den Söhnen Israels, und braucht ihn als Leibeigenen, und verkauft ihn: so sterbe selbiger Dieb; und so schaffe das Böse aus deiner Mitte. Habe Acht, auf das Übel des Aussatzes, daß du wohl Acht hast und tuest alles, was euch lehren die Priester, die Leviten; so wie ich ihnen geboten, sollt ihr Acht haben zu tun. Gedenke, was Jahwe, dein Gott, getan an Mirjam auf dem Wege, da ihr auszogt aus Ägypten. So du deinem Nächsten irgend ein Darlehen leihst, so sollst du nicht in sein Haus kommen, ihm ein Pfand zu nehmen; draußen sollst du stehen bleiben, und der Mann, dem du geliehen, soll das Pfand zu dir herausbringen vor das Haus. Und wenn er ein dürftiger Mann ist, so sollst du dich nicht schlafen legen mit seinem Pfände; zurück sollst du ihm das Pfand geben bei Untergang der Sonne, daß er in seinem Mantel schlafe, und dich segne; und dir wird es als Gerechtigkeit gelten vor Jahwe, deinem Gott. Du sollst nicht bedrücken den Mietling, den Dürftigen und Armen von deinen Brüdern oder von deinen Fremdlingen, welche in deinem Lande, in deinen Toren, sind. An seinem Tage sollst du ihm seinen Lohn geben, und nicht soll darüber die Sonne untergehen; denn dürftig ist er und sehnt sich darnach, daß er nicht über dich schreie zu Jahwe, und auf dir eine Sünde sei. Es sollen nicht Väter getötet werden um Söhne, und Söhne sollen nicht getötet werden um Väter; ein jeglicher soll für seine Sünde getötet werden. Du sollst nicht das Recht des Fremdlings, der Waise, beugen, und nicht das Kleid der Witwe pfänden. Und gedenke, daß du Knecht warst in Ägypten, und daß dich Jahwe, dein Gott, erlöste von dannen: darum gebiete ich dir solches zu tun. So du deine Ernte erntest auf deinem Felde, und vergißt eine Garbe auf dem Felde: so sollst du nicht umkehren, sie zu holen; für den Fremdling, für die Waise und für die Witwe soll sie sein: auf daß dich Jahwe, dein Gott, segne in allem Tun deiner Hände. So du deinen Ölbaum schlägst, so sollst du nicht stoppeln hinterdrein; für den Fremdling, für die Waise und für die Witwe soll es sein. So du deinen Weinberg liest, so sollst du nicht Nachlese halten; für den Fremdling, für die Waise und für die Witwe soll es sein. Und gedenke, daß du Knecht warst im Lande Ägypten: darum gebiete ich dir solches zu tun. So ein Hader ist zwischen Männern, so sollen sie vor Gericht treten, daß man sie richte, und den Gerechten für gerecht erkläre, und den Schuldigen für schuldig. Und wenn der Schuldige Schlägen anheim gefallen ist, so soll der Richter ihn niederlegen und ihm Schläge geben lassen vor seinen Augen, nach der Größe seiner Schuld, nach der Zahl. Vierzig Schläge soll er ihm geben lassen, nicht mehr, daß er ihm nicht noch mehr Schläge geben lasse über diese, und dein Bruder gemißhandelt werde vor deinen Augen. Du sollst dem Ochsen nicht das Maul verbinden, wenn er drischt. So Brüder zusammen wohnen, und es stirbt einer von ihnen, und hat keinen Sohn: so soll das Weib des Verstorbenen nicht außerhalb eines fremden Mannes werden; ihr Schwager soll ihr beiwohnen, und sie sich zum Weibe nehmen und ihr die Schwagerpflicht leisten. Und es soll geschehen, der Erstgeborne, den sie gebiert, soll auf den Namen des verstorbenen Bruders kommen, daß nicht sein Name erlösche aus Israel. Wenn aber der Mann nicht Lust hat, seine Schwägerin zu nehmen, so soll seine Schwägerin ins Tor gehen zu den Ältesten, und soll sprechen: Es weigert sich mein Schwager seinem Bruder einen Namen zu erwecken in Israel, er will mir nicht die Schwagerpflicht leisten. Da sollen ihn die Ältesten seiner Stadt rufen, und mit ihm reden; und bleibt er dabei, und spricht: Ich habe keine Lust sie zu nehmen: so soll seine Schwägerin zu ihm treten, vor den Augen der Ältesten, und soll seinen Schuh ausziehen von seinem Fuße, und ihm ins Gesicht speien, und soll anheben und sprechen: So geschehe dem Manne, der das Haus seines Bruders nicht erbauet. Und sein Name soll in Israel heißen das Haus des Barfüßers. So sich Männer schlagen mit einander, einer mit seinem Bruder, und das Weib des einen läuft hinzu, um ihren Mann zu erretten aus der Hand des, der ihn schlägt, und streckt ihre Hand aus, und ergreifet ihn bei der Scham: so haue ihr die Hand ab; nicht sollst du schonen. Du sollst nicht in deinem Beutel zweierlei Gewichtsteine haben, einen großen und einen kleinen. Du sollst nicht in deinem Hause zweierlei Epha haben, ein großes und ein kleines. Vollen und richtigen Gewichtstein sollst du haben, und volles und richtiges Epha sollst du haben, auf daß du lange bleibst im Lande, welches Jahwe, dein Gott, dir gibt. Denn ein Greuel Jahwes, deines Gottes, ist, wer solches tut, wer Unrecht tut. Gedenke, was dir Amalek tat auf dem Wege, da ihr auszogt aus Ägypten; wie er dir begegnete auf dem Wege, und deine Nachhut überfiel, alle die Schwachen hinter dir her, da du matt und müde warst, und Gott nicht fürchtete. Und es geschehe, wenn dir Jahwe, dein Gott, Ruhe schafft vor all deinen Feinden ringsum, im Lande, welches Jahwe, dein Gott, dir gibt zur Besitzung, es einzunehmen; so sollst du das Andenken Amaleks unter dem Himmel vertilgen; du sollst es nicht vergessen. Von den Erstlingen und Zehnten. Schluß-ErmahnungUnd es geschehe, so du ins Land kommst, welches Jahwe, dein Gott, dir gibt zur Besitzung, und du nimmst es ein, und wohnst darin: so nimm von den Erstlingen aller Früchte des Feldes, die du einbringst von deinem Lande, welches Jahwe, dein Gott, dir gibt, und lege sie in einen Korb, und gehe hin an den Ort, welchen Jahwe, dein Gott, erwählen wird, seinen Namen daselbst wohnen zu lassen, und gehe zum Priester, welcher zu selbiger Zeit sein wird, und sprich zu ihm: Ich tue heute Jahwe, deinem Gott, kund, daß ich ins Land gekommen, welches Jahwe unsren Vätern geschworen uns zu geben. Und der Priester nehme den Korb von deiner Hand, und lege ihn vor den Altar Jahwes, deines Gottes. Und du hebe an, und sprich vor Jahwe, deinem Gott: Ein irrender Aramäer war mein Vater, und zog hinab nach Ägypten, und hielt sich daselbst auf mit wenigen Leuten, und ward daselbst zu einem großen, starken und zahlreichen Volke, Und die Ägypter mißhandelten uns, und drückten uns, und legten auf uns harte Arbeit; und wir schrieen zu Jahwe, dem Gott unsrer Väter, und Jahwe hörte unsre Stimme, und sah unser Elend und unser Mühsal und unsre Unterdrückung. Und Jahwe führte uns aus Ägypten mit starker Hand und mit ausgerecktem Arme und mit großem Schrecken und mit Zeichen und Wundern; und brachte uns an diesen Ort, und gab uns dieses Land, ein Land, fließend von Milch und Honig. Und nun siehe, ich bringe die Erstlinge der Früchte des Landes, welches du mir gegeben, Jahwe! Und so lege sie vor Jahwe, deinen Gott, und bete an vor Jahwe, deinem Gott, und freue dich all des Guten das Jahwe, dein Gott, dir gegeben und deinem Hause, du und der Levit und der Fremdling in deiner Mitte. So du fertig bist mit Abtragen aller Zehnten deines Ertrags im dritten Jahre, dem Jahre des Zehnten, und hast dem Leviten, dem Fremdling, der Waise und der Witwe gegeben, daß sie gegessen in deinen Toren, und sich gesättigt; so sprich vor Jahwe, deinem Gott: Ich habe das Heilige aus dem Hause geschafft, und habe es dem Leviten gegeben und dem Fremdling, der Waise und der Witwe, ganz nach deinem Gebote, welches du mir geboten; ich habe deine Gebote nicht übertreten noch vergessen. Ich habe nichts davon gegessen in meiner Trauer, und nichts davon weggeschafft zu unreinem Gebrauche, und nichts davon für einen Toten gegeben; ich habe gehorcht der Stimme Jahwe's, meines Gottes, ich habe getan ganz, wie du mir geboten. Blicke herab von deiner heiligen Wohnung, vom Himmel, und segne dein Volk Israel und das Land, welches du uns gegeben, so wie du unsren Vätern geschworen, ein Land, fließend von Milch und Honig! An diesem Tage gebietet dir Jahwe, dein Gott, all diese Satzungen zu tun und diese Rechte: so beobachte denn und tue sie mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele. Du hast heute Jahwes Zusage empfangen, daß er will dein Gott sein, und daß du sollst in seinen Wegen wandeln, und seine Satzungen und seine Gebote und seine Rechte beobachten, und seiner Stimme gehorchen; Und Jahwe hat heute deine Zusage empfangen, daß du willst sein eigentümliches Volk sein, so wie er dir verheißen, und seine Gebote halten, und daß er dich will machen zum höchsten über alle Völker, die er gemacht, zum Ruhm und zum Namen und zur Herrlichkeit, und daß du seist ein heiliges Volk Jahwe, deinem Gott, so wie er verheißen. Verpflichtungen und Ermahnungen zur Haltung des Gesetzes. Verpflichtung auf das auf Steine gegrabene GesetzUnd Mose und die Ältesten Israels geboten dem Volke, und sprachen: Beobachtet dies ganze Gebot, welches ich euch heute gebiete. Und es geschehe, wenn ihr übergeht über den Jordan in das Land, welches Jahwe, dein Gott, dir gibt, so richte dir große Steine auf, und verkitte sie mit Kalk, und schreibe darauf alle Worte dieses Gesetzes, wenn du übergehst, auf daß du kommst in das Land, welches Jahwe, dein Gott, dir gibt, ein Land, fließend von Milch und Honig, so wie Jahwe, der Gott deiner Väter, dir verheißen. Und es geschehe, wenn ihr übergeht über den Jordan, so richtet diese Steine auf, davon ich euch heute gebiete, auf dem Berge Ebal, und verkitte sie mit Kalk. Und baue daselbst einen Altar Jahwe, deinem Gott, einen Altar von Steinen; nicht sollst du darüber ein Eisen schwingen, von ungehauenen Steinen sollst du den Altar Jahwes, deines Gottes, bauen; und opfere darauf Brandopfer Jahwe, deinem Gott. Und opfere Dankopfer, und iß daselbst, und freue dich vor Jahwe, deinem Gott. Und schreibe auf die Steine alle Worte dieses Gesetzes, wohl eingegraben. Da redeten Mose und die Priester, die Leviten, zum ganzen Israel, und sprachen: Merk auf, und höre, Israel! an diesem Tage bist du das Volk Jahwes, deines Gottes, geworden. Und so gehorche der Stimme Jahwes, deines Gottes, und tue seine Gebote und seine Satzungen, welche ich dir heute gebiete. Und Mose gebot dem Volke an selbigem Tage, und sprach: Diese sollen stehen, das Volk zu segnen, auf dem Berge Garisim, wenn ihr übergeht über den Jordan: Simeon und Levi und Juda und Issaschar und Joseph und Benjamin. Und diese sollen stehen zum Fluchen auf dem Berge Ebal: Ruben, Gad und Asser und Sebulon, Dan und Naphthali. Und die Leviten sollen anheben und sprechen zu allen Männern Israels mit lauter Stimme: Verflucht der Mann, der ein geschnitztes oder gegossenes Bild macht, einen Greuel Jahwes, ein Werk von Künstlers Hand, und es heimlich aufstellt! Und alles Volk soll antworten, und sprechen: So sei es! Verflucht, wer seinen Vater und seine Mutter schmäht! Und alles Volk soll sprechen: So sei es! Verflucht wer die Grenze seines Nächsten verrückt! Und alles Volk soll sprechen: So sei es! Verflucht, wer einen Blinden irre führt auf dem Wege! Und alles Volk soll sprechen: So sei es! Verflucht, wer das Recht des Fremdlings, der Waise und der Witwe beugt! Und alles Volk soll sprechen: So sei es! Verflucht, wer beim Weibe seines Vaters liegt, denn er hat aufgedeckt die Decke seines Vaters! Und alles Volk soll sprechen: So sei es! Verflucht, wer bei irgend einem Vieh liegt! Und alles Volk soll sprechen: So sei es! Verflucht, wer bei seiner Schwester, der Tochter seines Vaters, oder der Tochter seiner Mutter, liegt! Und alles Volk soll sprechen: So sei es! Verflucht, wer bei seiner Schwiegermutter liegt! Und alles Volk soll sprechen: So sei es! Verflucht, wer seinen Nächsten heimlich erschlägt! Und alles Volk soll sprechen: So sei es! Verflucht, wer Geschenke nimmt, um eine Seele, unschuldig Blut, zu erschlagen! Und alles Volk soll sprechen: So sei es! Verflucht, wer nicht erfüllt die Worte dieses Gesetzes, darnach zu tun! Und alles Volk soll sprechen: So sei es! Segen und FluchUnd es geschieht, wenn du gehorchst der Stimme Jahwes, deines Gottes, so daß du darauf achtest zu tun alle seine Gebote, welche ich dir heute gebiete: so macht dich Jahwe, dein Gott, zum höchsten über alle Völker der Erde, und es kommen über dich alle diese Segnungen, und treffen dich, so du gehorchst der Stimme Jahwes, deines Gottes. Gesegnet bist du in der Stadt, und gesegnet auf dem Felde. Gesegnet ist die Frucht deines Mutterleibes und die Frucht deines Feldes und die Frucht deines Viehes, das Werfen deiner Rinder und das Lämmern deiner Schafe. Gesegnet ist dein Korb und dein Backtrog. Gesegnet bist du in deinem Eingange, und gesegnet in deinem Ausgange. Jahwe wird deine Feinde, welche aufstehen wider dich, geschlagen dir hingeben; auf Einem Wege werden sie ausziehen gegen dich, und auf sieben Wegen werden sie fliehen vor dir. Jahwe wird zu dir den Segen entbieten in deine Speicher und zu allem Geschäfte deiner Hand, und wird dich segnen im Lande, welches Jahwe, dein Gott, dir gibt. Jahwe wird dich bestätigen zu seinem heiligen Volke, so wie er dir geschworen, wenn du die Gebote Jahwes, deines Gottes, beobachtest, und wandelst auf seinen Wegen. Und alle Völker der Erde werden sehen, daß du genannt bist nach dem Namen Jahwes, und werden sich fürchten vor dir. Und Überfluß wird dir Jahwe geben, zum Wohlergehen, an der Frucht deines Mutterleibes und an der Frucht deines Viehes und an der Frucht deines Landes, in dem Lande, welches Jahwe deinen Vätern geschworen dir zu geben. Jahwe wird dir seinen guten Schatz, den Himmel, auftun, daß er Regen deinem Lande gibt zu seiner Zeit, und alles Tun deiner Hand segnet; und du wirst vielen Völkern leihen, aber selber nichts entlehnen. Und Jahwe macht dich zum Haupte, und nicht zum Schwanze, und du bist nur oben, und bist nicht unten, so du gehorchst den Geboten Jahwes, deines Gottes, welche ich dir heute gebiete zu beobachten und zu tun, und nicht weichst von allen Worten, welche ich euch heute gebiete, zur Rechten und zur Linken, anderen Göttern nachzugehen, ihnen zu dienen. Aber es geschieht, wenn du nicht gehorchst der Stimme Jahwes, deines Gottes, so daß du darauf achtest zu tun alle seine Gebote und seine Satzungen, welche ich dir heute gebiete: so kommen über dich alle diese Flüche, und treffen dich. Verflucht bist du in der Stadt, und verflucht auf dem Felde. Verflucht ist dein Korb und dein Backtrog. Verflucht ist die Frucht deines Mutterleibes und die Frucht deines Feldes, das Werfen deiner Rinder und das Lämmern deiner Schafe. Verflucht bis du in deinem Eingänge, und verflucht in deinem Ausgange. Jahwe wird wider dich senden den Fluch, die Bestürzung und den Unsegen in allem Geschäfte deiner Hand, das du tust, bis du vertilgt wirst und schnell umkommst wegen deiner bösen Handlungen, daß du mich verlassen. Jahwe wird dich erreichen lassen von der Pest, bis er dich vertilgt aus dem Lande, wohin du kommst, es einzunehmen. Jahwe wird dich schlagen mit Schwindsucht und mit Fieber und mit Hitze und mit Entzündung und mit Dürre und mit Brand und mit Vergilben (des Getreides): die werden dich verfolgen, bis du umkommst. Und der Himmel über deinem Haupte wird Erz sein, und die Erde unter dir Eisen. Jahwe wird als Regen deines Landes Staub und Sand geben; vom Himmel wird er auf dich herabfallen, bis du vertilgt bist. Jahwe wird dich geschlagen hingeben deinen Feinden; auf Einem Wege wirst du ausziehen gegen sie, und auf sieben Wegen wirst du fliehen vor ihnen, und wirst zur Mißhandlung sein allen Reichen der Erde. Und dein Leichnam wird zum Fraß sein allen Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes, und keiner wird sie wegscheuchen. Jahwe wird dich schlagen mit den Beulen Ägyptens und mit Geschwüren und mit Grind und mit Krätze, daß du nicht kannst geheilt werden. Jahwe wird dich schlagen mit Wahnwitz und mit Blindheit und mit Verwirrung des Geistes. Und du wirst tappen am Mittage, so wie der Blinde tappt im Finstern, und wirst kein Glück haben auf deinen Wegen, und wirst nur gedrückt und beraubt sein alltäglich, und keiner wird helfen. Ein Weib wirst du dir verloben, und ein anderer Mann wird sie beschlafen; ein Haus wirst du bauen, und nicht darin wohnen; einen Weinberg wirst du pflanzen, und ihn nicht nutzen. Dein Ochse wird geschlachtet vor deinen Augen, und du wirst nicht davon essen; dein Esel wird geraubt vor deinen Augen, und kehrt nicht zu dir zurück; deine Schafe werden gegeben werden deinen Feinden, und keiner wird dir helfen. Deine Söhne und deine Töchter werden gegeben werden einem anderen Volke, und deine Augen schauen und schmachten nach ihnen den ganzen Tag, und es steht nicht in der Kraft deiner Hand. Die Frucht deines Landes und all deine Arbeit wird ein Volk verzehren, das du nicht kennst, und du wirst nur gedrückt und zerschlagen sein alltäglich. Und du wirst wahnsinnig werden vom Anblicke deiner Augen, den du erblickst. Jahwe wird dich schlagen mit bösen Beulen an den Knieen und an den Schenkeln, daß du nicht kannst geheilt werden, von deiner Fußsohle bis zu deinem Scheitel. Jahwe wird dich und deinen König, den du über dich setzen wirst, zu einem Volke führen, welches du nicht kennst, noch deine Väter, und wirst daselbst anderen Göttern dienen, Holz und Stein. Und dn wirst zum Entsetzen sein, zum Sprichwort und zur Stachelrede unter allen den Völkern, wohin dich Jahwe führen wird. Vielen Samen wirst du hinausführen aufs Feld, und wenig einsammeln; denn die Heuschrecke wird ihn abfressen. Weinberge wirst du pflanzen und bearbeiten, aber Wein wirst du nicht trinken, noch einsammeln; denn der Wurm wird ihn verzehren. Ölbäume wirst du haben in deinem ganzen Gebiete, aber mit Öl wirst du dich nicht salben; denn dein Ölbaum wird (die Frucht) abwerfen. Söhne und Töchter wirst du zeugen, aber sie werden nicht dein sein; denn sie werden wandern in die Gefangenschaft. Alle deine Bäume und die Frucht deines Feldes wird die Grille einnehmen. Der Fremdling, der in deiner Mitte ist, wird sich über dich erheben immer höher, und du wirst herabkommen immer tiefer. Er wird dir leihen, und du wirst ihm nicht leihen; er wird zum Haupte werden, und du wirst zum Schwanze werden. Und es kommen über dich alle diese Flüche, und verfolgen dich und treffen dich, bis du vertilgt bist, weil du nicht der Stimme Jahwes, deines Gottes, gehorcht hast, seine Gebote und seine Satzungen zu beobachten, welche er dir geboten. Und sie werden an dir zum Zeichen und Wunder, und an deinem Samen in Ewigkeit. Danm daß du nicht Jahwe, deinem Gott, gedient mit Freuden und Lust deines Herzen, wegen Überfluß an allem, so dienest du deinen Feinden, welche Jahwe sendet gegen dich, in Hunger und in Durst und in Nacktheit und in Mangel an allem; und er legt ein eisern Joch auf deinen Hals, bis er dich vertilgt. Jahwe wird über dich bringen ein Volk aus der Ferne, vom Ende der Erde, so schnell, wie der Adler fliegt, ein Volk, dessen Sprache du nicht verstehst: ein Volk freches Angesichts, das nicht den Greis achtet, und des Knaben sich nicht erbarmt. Und es verzehrt die Frucht deines Viehes und die Frucht deines Landes, bis du vertilgt bist, daß es dir nicht übrig läßt Getreide, Most und Öl, das Geworfene deiner Rinder und das Gelammte deiner Schafe, bis es dich zu Grunde richtet. Und es bedrängt dich in all deinen Toren, bis deine Mauern fallen, die hohen und festen, auf welche du dich verläßt in deinem ganzen Lande; und es bedrängt dich in all deinen Toren, in deinem ganzen Lande, das Jahwe, dein Gott, dir gegeben. Und du ißt die Frucht deines Leibes, das Fleisch deiner Söhne und deiner Töchter, welche Jahwe, dein Gott, dir gegeben, in der Bedrängnis und Ängstigung, womit dich dein Feind ängstigt. Der Mann, der der Weichlichste unter dir und sehr üppig ist, wird seinem Bruder und dem Weibe an seinem Busen und den Übrigen seiner Söhne, die er übriggelassen, es mißgönnen, einem von ihnen vom Fleische seiner Söhne zu geben, welches er ißt, da man ihm nichts übrig gelassen in der Bedrängnis und Ängstigung, womit dich dein Feind ängstigt in all deinen Toren. Die Weichlichste unter dir und die Üppige, welche nicht versuchte ihre Fußsohle auf die Erde zu setzen vor Üppigkeit und vor Weichlichkeit, wird dem Manne an ihrem Busen und ihrem Sohne und ihrer Tochter die Nachgeburt mißgönnen, die zwischen ihren Beinen hervorgegangen, und ihre Söhne, die sie geboren; denn sie wird sie heimlich essen im Mangel an allem, in der Bedrängnis und Ängstigung, womit dich dein Feind ängstigt in deinen Toren. Wenn du nicht darauf achtest zu tun alle Worte dieses Gesetzes, die geschrieben sind in diesem Buche, daß du diesen herrlichen und fruchtbaren Namen fürchtest, Jahwe, deinen Gott: so verhängt Jahwe außerordentliche Plagen über dich und über deinen Samen, große und anhaltende Plagen und böse und anhaltende Krankheiten. Und er bringt wieder über dich alle Seuchen Ägyptens, vor denen du dich fürchtest, daß sie dir anhangen. Auch alle Krankheiten und alle Plagen, die nicht geschrieben sind in dem Buche dieses Gesetzes, wird Jahwe über dich führen, bis du vertilgt bist. Und ihr bleibt übrig in geringer Zahl, statt daß ihr wärt wie die Sterne des Himmels an Menge, weil du nicht gehorcht hast der Stimme Jahwes, deines Gottes. Und es wird geschehen, so wie Jahwe sich freuete über euch, euch wohl zu tun, und euch zu mehren, also wird Jahwe sich über euch freuen euch zu Grunde zu richten und euch zu vertilgen; und ihr werdet herausgerissen aus dem Lande, wohin du kommst, es einzunehmen. Und Jahwe zerstreuet dich unter alle Völker, von einem Ende der Erde bis zum anderen, und du dienst daselbst anderen Göttern, welche du nicht kennst, noch deine Väter, Holz und Stein. Und unter selbigen Völkern wirst du nicht rasten, und keine Ruhestatt wird sein für deine Fußsohle; und Jahwe gibt dir daselbst ein zitternd Herz und hinschmachten der Augen und zerschmelzen der Seele. Und dein Leben schwebt dir in Todesgefahr, und du bebst Tag und Nacht, und bist deines Lebens nicht sicher. Am Morgen wirst du sagen: Wäre doch der Abend da! und am Abend wirst du sagen: Wäre doch der Morgen da! vor Beben des Herzens, womit du bebst, und vor dem Anblicke deiner Augen, den du erblickst. Und Jahwe wird dich nach Ägypten zurückführen auf Schiffen, auf dem Wege, davon ich dir sage, du sollst ihn nicht wiedersehen; und ihr werdet daselbst euren Feinden verkauft werden zu Knechten und zu Mägden, und keiner wird kaufen. Mose ermahnt das VolkDas sind die Worte des Bundes, welchen Jahwe Mose'n gebot zu schließen mit den Söhnen Israels im Lande Moab, außer dem Bunde, den er mit ihnen geschlossen am Horeb. Und Mose rief dem ganzen Israel, und sprach zu ihnen: Ihr habt gesehen alles, was Jahwe tat vor euren Augen im Lande Ägypten an Pharao und an all seinen Knechten und an seinem ganzen Lande; die großen Versuchungen, welche deine Augen sahen, jene großen Zeichen und Wunder. Aber Jahwe hat euch nicht ein Herz gegeben, zu erkennen, und Augen, zusehen, und Ohren, zu hören, bis auf diesen Tag. Und ich führte euch vierzig Jahre in der Wüste; es veralteten nicht eure Kleider an euch, und deine Schuhe veralteten nicht an deinem Fuße; Brot aßt ihr nicht, und Wein und starkes Getränke tränkt ihr nicht, auf daß ihr erkennt, daß ich Jahwe, euer Gott bin. Und ihr kamt an diesen Ort: da zog Sihon, der König von Hesbon, und Og, der König von Basan, uns entgegen zum Streite, und wir schlugen sie. Und wir nahmen ihr Land ein, und gaben es zur Besitzung den Rubeniten und den Gaditen und dem halben Stamme der Manassiten. Und so beobachtet die Worte dieses Bundes, und tut sie, auf daß ihr Gelingen habt in allem, was ihr tut. Ihr steht heute alle vor Jahwe, eurem Gott, eure Häupter, eure Stämme, eure Ältesten und eure Vorsteher, alle Männer von Israel, eure Kinder, eure Weiber und dein Fremdling, der in deinem Lager ist, von deinem Holzhauer bis zu deinem Wasserschöpfer, damit du eingehst den Bund Jahwes, deines Gottes, und seinen Fluch, welchen Jahwe, dein Gott, mit dir schließt heute, auf daß er dich heute bestätige zu seinem Volke, und er dein Gott sei, so wie er dir verheißen, und so wie er deinen Vätern geschworen, Abraham, Isaak und Jakob. Und nicht mit euch allein schließe ich diesen Bund und diesen Fluch; sondern mit denen, welche heute hier mit uns stehen, vor Jahwe, unsrem Gott, und mit denen, welche nicht heute hier mit uns sind. Denn ihr wißt, wie wir wohnten im Lande Ägypten, und wie wir zogen mitten durch die Völker, durch welche ihr zogt; und ihr saht ihre Scheusale und ihre Götzen, Holz und Stein, Silber und Gold, die bei ihnen waren. Das keiner unter euch sei, Mann oder Weib oder Geschlecht oder Stamm, dessen Herz sich heute abwende von Jahwe, unsrem Gott um hinzugehen, den Göttern selbiger Völker zu dienen; daß nicht unter euch eine Wurzel sei, die da Gift und Wermut trage und es geschehe, daß, wenn er höre die Worte dieses Fluches, er sich segne in seinem Herzen, und spreche: Es wird mir wohl gehen, so ich in der Verstocktheit meines Herzens wandle, auf daß weggerafft werde das Getränkte mit dem Durstigen. Nicht wird Jahwe ihm vergeben wollen, sondern dann wird der Zorn Jahwe und sein Eifer erglühen wider selbigen Man, und es liegt auf ihm all der Fluch, der geschrieben ist in diesem Buche, und Jahwe löscht seinen Namen aus unter dem Himmel, und sondert ihn aus zum Verderben aus allen Stämmen Israels, nach den Fluchen des Bundes, der geschrieben in diesem Gesetzbuche. Und dann spricht das nachfolgende Geschlecht, eure Söhne, welche nach euch auskommen werden, und der Fremde, der aus fernem Lande kommt, wenn sie die Strafen dieses Landes sehen, und die Leiden, womit es Jahwe belegt — Schwefel und Salz, ein Brand sein ganzer Boden, der nicht besäet wird, und nichts trägt, und worin kein Kraut aufgeht, gleich der Umkehrung von Sodom und Gommorra, Adama und Zeboim, welche Jahwe umkehrte in seinem Zorn und seinem Grimme — und es sprechen alle Völker: Warum hat Jahwe so getan diesem Lande? woher diese große Zornglut? Und man spricht: Darum, daß sie den Bund Jahwes, des Gottes ihrer Väter, verließen, den er mit ihnen geschlossen, als er sie ausführte aus dem Lande Ägypten; und sie gingen hin, und dienten anderen Göttern, und beteten sie an, Götter, die sie nicht kannten, und die, er ihnen nicht zugeteilt; da entbrannte der Zorn Jahwes über selbigen Land, daß er über dasselbe alle die Flüche brachte, die geschrieben sind in diesem Buche; Und Jahwe rottete sie aus ihrem Lande in Zorn und Grimm und großem Unwillen, und warf sie in ein ander Land, wie zu dieser Zeit (geschehen). Das Verborgene ist Jahwes, unsres Gottes; aber das Offenbare unser und unsrer Kinder in Ewigkeit, auf daß wir tun alle Worte dieses Gesetzes. Aber es geschieht, so aus dich kommen alle diese Worte, der Segen und der Fluch, welchen ich dir vorlege, und du nimmst es zu Herzen, unter all den Völkern, wohin dich Jahwe, dein Gott, vertrieben; und kehrest zu Jahwe, deinem Gott, und gehorchest seiner Stimme ganz so, wie ich dir heute gebiete, du und deine Söhne, mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele: so führt Jahwe, dein Gott, deine Gefangenschaft zurück, und erbarmet sich dein, und sammelt sich wieder aus all den Völkern, wohin Jahwe, dein Gott, dich zerstreuet hat. Wenn deine Vertriebenen wären am Ende des Himmels, von dannen wird dick) Jahwe, dein Gott, sammeln, und von dannen dich holen. Und es führt dich Jahwe, dein Gott, ins Land, welches deine Väter besahen, daß du es besitzest, und tut dir wohl, und mehrt dich mehr als deine Väter. Und es beschneidet Jahwe, dein Gott, dein Herz und das Herz deines Samens, daß du Jahwe, deinen Gott, liebest mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele, auf daß du lebest. Und es leget Jahwe, dein Gott, alle diese Flüche auf deine Feinde und auf deine Hasser, welche dich verfolgen, Du aber kehrest um, und gehorchest der Stimme Jahwes, und thust all seine Gebote, welche ich dir heute gebiete. Und Jahwe, dein Gott, gibt dir Überfluß in allem Tun deiner Hände, an der Frucht deines Mutterleibes und an der Frucht deines Viehes und an der Frucht deines Landes, zum Wohlergehen; denn Jahwe wird sich wieder über dich freuen zum Guten, so wie er sich freuetc über deine Väter, so du gehorchest der Stimme Jahwes, deines Gottes, zu beobachten seine Gebote und seine Satzungen, die geschrieben sind in diesem Gesetz-Buche, so du zurückkehrest zu Jahwe, deinem Gott, mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele, Denn dies Gebot, das ich dir heute gebiete, ist nicht unbegreiflich für dich, noch ist es fern; nicht im Himmel ist es, daß du sagen müßtest: Wer steiget für uns in den Himmel, und holet es uns, und verkündiget es uns, daß wir es tun? Und nicht jenseits des Meeres ist es, daß du sagen müßtest: Wer fähret für uns über das Meer, und holet es uns, und verkündiget es uns, daß wir es tun? Sondern ganz nahe ist dir das Wort, in deinem Munde und in deinem Herzen, es zu tun. Siehe, ich habe dir heute vorgelegt das Leben und das Gute und den Tod und das Übel, da ich dir heute gebiete Jahwe, deinen Gott, zu lieben, in seinen Wegen zu wandeln, und seine Gebote und Satzungen und Rechte zu beobachten, daß du lebest und dich mehrest, und Jahwe, dein Gott, dich segne im Lande, wohin du kommst, es einzunehmen. Wenn sich aber dein Herz wendet, und du gehorchest nicht, und lässest dich verführen, und betest andere Götter an, und dienest ihnen; so verkündige ich euch heute, daß ihr umkommen und nicht lange bleiben werdet im Lande, wohin zu kommen du übergehest über den Jordan, es einzunehmen. Ich rufe zu Zeugen gegen euch heute Himmel und Erde; das Leben und den Tod habe ich euch vorgelegt, den Segen und den Fluch: so wähle denn das Leben, auf daß du lebest, du und dein Same, daß du Jahwe, deinen Gott, liebest, und seiner Stimme gehorchest, und ihm anhangest — denn das ist dein Leben und dein langes Bleiben — daß du wohnest im Lande, welches Jahwe euren Vätern, Abraham, Isaak, und Jakob, geschworen zu geben. Mose's Abschied und Tod. Bestellung Josua's zum Nachfolger Mose's; Übergabe des Gesetzbuchs an die LevitenUnd Mose ging hin, und redete diese Reden zu ganz Israel. Und er sprach zu ihnen: Hundert und zwanzig Jahre alt bin ich heute, ich vermag nicht mehr auszugehen und einzugehen, und Jahwe hat zu mir gesagt: Du sollst nicht gehen über diesen Jordan. Jahwe, dein Gott, er geht hinüber vor dir her, er wird diese Völker vertilgen vor dir, daß du ihr Land einnimmst: Josua, er geht hinüber vor dir her, so wie Jahwe geredet. Und Jahwe wird an ihnen tun, so wie er getan an Sihon und Og, den Königen der Amoriter, und an ihrem Lande, welche er vertilgte. Wenn sie aber Jahwe euch hingibt, so tut an ihnen ganz nach dem Gebote, welches ich euch geboten. Seid fest und stark, fürchtet euch nicht und erschreckt nicht vor ihnen; denn Jahwe, euer Gott, er zieht mit dir; er wird sich dir nicht entziehen, und dich nicht verlassen. Und Mose rief Josua, und sprach zu ihm vor den Augen von ganz Israel: Sei fest und stark, denn du sollst mit diesem Volke kommen in das Land, welches Jahwe ihren Vätern geschworen ihnen zu geben, und du sollst es unter sie verteilen. Und Jahwe, er zieht vor dir her; er wird mit dir sein, er wird sich dir nicht entziehen, und dich nicht verlassen; fürchte dich nicht und erschrick nicht! Und Mose schrieb dieses Gesetz, und gab es den Priestern, den Söhnen Levi's, welche die Lade des Bundes Jahwes trugen, und allen Ältesten Israels. Und Mose gebot ihnen, und sprach: Am Ende von sieben Jahren, zur Zeit des Erlaßjabres, am Feste der Laubhütten, wenn ganz Israel kommt zu erscheinen vor Jahwe, deinem Gott, an dem Orte, welchen er erwählen wird, sollst du dieses Gesetz vorlesen vor ganz Israel, vor ihren Ohren. Versammle das Volk, die Männer und die Weiber und die Kinder und deinen Fremdling, der in deinen Toren ist, auf daß sie hören und lernen, und Jahwe, euren Gott, fürchten, und darauf achten zu tun alle Worte dieses Gesetzes. Und ihre Söhne, die es nicht kennen, sollen es hören und lernen, daß sie Jahwe, euren Gott, fürchten, so lange als ihr lebt im Lande, wohin ihr über den Jordan geht, es einzunehmen. Und Jahwe sprach zu Mose: Siehe, deine Tage nahen sich dem Tode, rufe Josua, und tretet in das Versammlungszelt, daß ich ihm gebiete. Und Mose und Josua gingen hin, und traten in das Versammlungszelt. Da erschien Jahwe im Zelte, in einer Wolkensäule, und es stand die Wolkensäule an der Türe des Zeltes. Und Jahwe sprach zu Mose: Siehe: wenn du liegst bei deinen Vätern, so wird dies Volk aufstehen, und nachhuren den fremden Göttern dieses Landes, wohin es kommt mitten unter sie, und wird mich Verlassen, und meinen Bund brechen, welchen ich mit ihnen geschlossen. Und es wird mein Zorn entbrennen zu selbiger Zeit, und ich werde sie verlassen, und mein Angesicht vor ihnen verbergen, und es wird zum Raube sein, und viele Übel und Bedrängnisse werden es treffen, und es wird sagen zu selbiger Zeit: Treffen mich nicht darum, weil mein Gott nicht in meiner Mitte ist, alle diese Übel? Und ich werde mein Angesicht verbergen zu selbiger Zeit um all des Bösen willen, das es getan, daß es sich zu anderen Göttern gewendet hat. Und nun schreibt euch dieses Lied, und lehre es die Söhne Israels, lege es in ihren Mund, auf daß mir das Lied Zeuge sei gegen die Söhne Israels. Denn ich werde sie bringen ins Land, welches ich ihren Vätern geschworen, das fließt von Milch und Honig: dann essen sie, und sättigen sich, und werden fett, und wenden sich zu anderen Göttern, und dienen ihnen, und verwerfen mich, und brechen meinen Bund; und wenn dann viele Übel und Bedrängnisse sie treffen: so spreche dieses Lied vor ihnen als Zeuge; denn es wird nicht vergessen werden aus dem Munde ihres Samens. Denn ich weiß ihre Gedanken, die sie schon heute haben, bevor ich sie bringe ins Land, welches ich geschworen. Und so schrieb Mose dieses Lied an selbigem Tage, und lehrte es die Söhne Israels. Und er gebot Josua, dem Sohne Nuns, und sprach: Sei fest und stark, denn du sollst die Söhne Israels bringen ins Land, welches ich ihnen geschworen, und ich will mit dir sein. Und es geschah, als Mose das Schreiben der Worte dieses Gesetzes in ein Buch geendigt hatte bis zu ihrem Schlusse, so gebot Mose den Leviten, welche die Lade des Bundes Jahwes trugen, und sprach: Nehmet das Buch dieses Gesetzes, und legt es zur Seite der Lade des Bundes Jahwes, eures Gottes, daß es daselbst Zeuge gegen dich sei. Denn ich kenne deine Widerspenstigkeit und Halsstarrigkeit: siehe, während ich noch bei euch lebe heute, seid ihr widerspenstig gegen Jahwe, und wie viel mehr nach meinem Tode! Versammelt zu mir alle Ältesten eurer Stämme und eure Vorsteher, daß ich vor ihren Ohren diese Worte rede, und gegen sie zu Zeugen rufe Himmel und Erde. Denn ich weiß, daß ihr nach meinem Tode übel handeln und vom Wege abweichen werdet, den ich euch geboten, und es begegnet euch Unglück in der Folge der Zeiten, weil ihr Böses tut vor Jahwe, und ihn beleidigt durch das Werk eurer Hände. Und so redete Mose vor den Ohren der ganzen Versammlung Israels die Worte dieses Liedes bis zu ihrem Schlusse. Lied Mose's. Ankündigung seines TodMerkt auf, ihr Himmel, daß ich rede; und es höre die Erde die Worte meines Mundes! Es fließe wie Regen meine Lehre; es träufle wie Tau meine Rede und wie Regenschauer auf Grün, wie Regengüsse auf Gras. Denn den Namen Jahwes ruf' ich an: gebt Ehre unsrem Gott! dem Felsen — vollkommen ist sein Werk; denn all seine Wege sind Recht; ein Gott der Treue, ohne Falsch, gerecht und gerad ist er. Übel tat es gegen ihn — nicht seine Söhne, ihr eigner Schandfleck — das verkehrte und falsche Geschlecht. Vergeltet ihr dem Jahwe so, törichtes und unverständiges Volk? Ist er nicht dein Vater, der dich geschaffen? Er hat dich gemacht und dich bereitet. Gedenke der Tage der Vorzeit, betrachtet die Jahre der vergangenen Geschlechter; frage deinen Vater, daß er dir's verkünde; deine Ältesten, daß sie dir's sagen. Als der Höchste Sitze gab den Völkern, als er von einander schied die Menschenkinder: da setzte er die Grenzen der Stämme, nach der Zahl der Söhne Israels. Denn Jahwe's Erbteil ist sein Volk, Jakob das Los seines Eigentums. Er fand es im Lande der Wüste, in der Einöde des Geheuls, der Wildnis: da umgab er es, beachtete es, bewahrte es wie seinen Augapfel. Wie der Adler sein Nest aufregt, über seinen Jungen schwebt, seine Flügel breitet, sie nimmt, sie trägt auf seinen Schwingen: so leitete es Jahwe allein, und kein fremder Gott mit ihm. Er ließ es einherfahren über des Landes Höhen, und es aß die Früchte des Feldes; er säugte es mit Honig aus der Klippe, und mit Öl aus Kieselfelsen, mit Rahm der Kühe, Milch der Schafe, samt dem Fette der Lämmer und Widder, der Söhne Basans, und der Böcke, samt dem Nierenfette des Weizens; und Blut der Trauben trankest du, Wein. Aber Jeschurun ward fett, und schlug aus; du wurdest fett, dick, feist; und es verließ Gott, der es geschaffen, und verachtete den Felsen seines Heiles. Sie reizten seinen Eifer durch fremde Götter, durch Greuel seinen Unwillen. Sie opferten den Götzen, die nicht Gott sind, Göttern, die sie nicht kannten; neuen, die aus der Nachbarschaft kamen, die eure Väter nicht fürchteten. Den Felsen, der dich gezeugt, verließt du, und vergaßest Gott, der dich geboren. Das sah Jahwe, und verwarf aus Unwillen seine Söhne und seine Töchter, und sprach: Ich berge mein Angesicht vor ihnen, will sehen, welches ihr Ende sein wird. Denn ein verkehrtes Geschlecht sind sie, Kinder, in denen keine Treue. Sie reizten meinen Eifer durch Nichtgötter, und meinen Unwillen durch ihre nichtigen Götzen: so will auch ich ihren Eifer reizen durch ein Nicht-Volk, und durch eine gottlose Nation ihren Unwillen. Denn Feuer lodert in meinem Zorne, und brennt bis in die tiefste Unterwelt, und frißt die Erde und ihre Früchte, und entflammet die Grundfesten der Berge. Ich will über sie Unglück Hausen, meine Pfeile gegen sie verbrauchen. Verzehrt von Hunger, gefressen von Hitze und giftiger Seuche; und den Zahn wilder Tiere send' ich gegen sie samt dem Gifte der im Staube Kriechenden. Von Außen soll - aufreiben das Schwert und in den Kammern das Schrecken so Jünglinge als Jungfrauen, Säuglinge samt dem greisen Mann. Ich spräche: Ich will sie zerstreuen, vertilgen unter den Menschen ihr Andenken, wenn ich den Ärger vom Feinde nicht scheute, daß nicht ihre Widersacher es verkennen, daß sie nicht sprechen: Unsre mächtige Hand, und nicht Jahwe hat dies getan. Es ist ein Volk, verlassen von Rat, und Verstand ist nicht in ihnen. Wären sie weise, so merkten sie darauf, bedächten ihre Zukunft. Wie könnte einer tausend verfolgen, und zwei zehntausend jagen, wär' es nicht, daß ihr Fels sie verkauft, und Jahwe sie ausgeliefert? Denn nicht, wie unser Gott, ist ihr Gott: unsre Feinde seien Richter! Denn von den Reben Sodoms sind ihre Reben, und von dem Acker Gemorra's; ihre Trauben Trauben von Gift, bittre Beeren haben sie. Wut der Drachen ist ihr Wein, und grausames Gift der Nattern. Ist dies nicht verborgen bei mir, versiegelt in meinen Schätzen? Mein ist Rache und Vergeltung, zur Zeit da wanken ihre Füße. Denn nah' ist der Tag ihres Verderbens, und es eilt, was ihnen bereitet ist. Denn Recht schafft Jahwe seinem Volke, und erbarmt sich seiner Knechte, wenn er sieht, daß verschwunden die Kraft, und alle, Knechte und Freie, dahin sind. Dann wird er sagen: Wo sind ihre Götter, der Fels, auf den sie traueten, welche das Fett ihrer Opfer aßen, und tranken den Wein ihrer Trankopfer? Sie mögen aufstehen, und euch helfen, sie mögen euer Schirm sein. Schauet nun, daß ich, ich es bin, und kein Gott neben mir: ich kann töten, und beleben, ich zerschlage und ich heile, und aus meiner Hand rettet keiner. Denn ich hebe zum Himmel meine Hand, und spreche: So wahr ich lebe ewiglich! Wenn ich geschärft den Blitz meines Schwertes, und meine Hand zum Gerichte gegriffen: so bezahl' ich Rache meinen Feinden, und meinen Hassern vergelt' ich. Meine Pfeile berausch' ich mit ihrem Blute, und mein Schwert frißt Fleisch, mit Blut der Erschlagenen und Gefangenen, vom Haupte der Fürsten des Feindes. Frohlockt ihr Stämme, sein Volk! Denn das Blut seiner Knechte rächt er, und Rache bezahlt er seinen Feinden, und versöhnt sein Volk. Und Mose kam und redete alle Worte dieses Liedes vor den Ohren des Volkes, er und Josua, der Sohn Nuns. Und als Mose das Reden all dieser Worte zu ganz Israel geendigt hatte, sprach er zu ihnen: Nehmt all die Worte zu Herzen, die ich euch beteure heute, daß ihr sie euren Söhnen befehlt, daß sie darauf achten alle Worte dieses Gesetzes zu tun. Denn es ist kein leeres Wort für euch, sondern es ist euer Leben, und durch dieses Wort werdet ihr lange bleiben im Lande, wohin ihr über den Jordan geht, es einzunehmen. Und Jahwe redete zu Mose an diesem selbigen Tage, und sprach: Steige aus diesen Berg Abarim, den Berg Nebo, welcher im Lande Moab liegt, Jericho gegenüber, und schaue das Land Kanaan, welches ich den Söhnen Israels gebe zum Eigentum. Und stirb auf dem Berg, wohin du steigst, und werde gesammelt zu deinem Volke, so wie Aaron, dein Bruder, gestorben auf dem Berge Hor, und gesammelt ward zu seinem Volke: darum daß ihr euch an mir vergangen unter den Söhnen Israels beim Haderwasser zu Kades, in der Wüste Zin, darum daß ihr mich nicht verherrlicht habt unter den Söhnen Israels. Denn von ferne sollst du das Land sehen, aber hinein sollst dn nicht kommen in das Land, welches ich den Söhnen Israels gebe. Und das ist der Segen, womit Mose, der Mann Gottes, die Söhne Israels segnete vor seinem Tode. Und er sprach: Jahwe kam von Sinai, und stieg ihnen auf von Seir, erschien vom Berge Paran; und er kam von den heiligen Myriaden, zu seiner Rechten Feuer, ihnen zur Richtschnur. Wohl liebt Er die Stämme; all seine Heiligen sind in deiner Hand; und sie lagern sich zu deinen Füßen, empfangen deine Worte. Das Gesetz hat uns Mose geboten, als Erbe der Gemeinde Jakobs; und Er ist König in Jeschurun, wenn sich versammeln die Häupter des Volks, allzumal die Stämme Israels. Es lebe Ruben, und sterbe nicht, noch sei seiner Leute eine geringe Zahl. Und dies von Juda, und er sprach: Höre, Jahwe, die Stimme Juda's, und bring' ihn zu seinem Volke. Mit seinen Händen streite er für sich, und sei ihm Hilfe wider die Feinde! Und von Levi sprach er: Deine Wahrheit und dein Licht sind bei deinem Frommen, denn du versuchtest bei Massa, mit dem du hadertest bei Meriba; der da spricht von seinem Vater und von seiner Mutter: Ich sah sie nicht! und seinen Bruder nicht erkennt, und von seinen Söhnen nichts weiß. Denn sie beobachten dein Wort, und deinen Bund bewahren sie; sie lehren deine Rechte Jakob, und dein Gesetz Israel; sie bringen Weihrauch deiner Nase, und Brandopfer auf deinen Altar. Segne, Jahwe, seine Kraft, und das Werk seiner Hände laß dir gefallen; zerschmettere die Hüften seiner Widersacher, und seine Hasser, daß sie sich nicht erheben! Von Benjamin sprach er: Der Liebling Jahwe's wohnt sicher bei ihm, er schirmt ihn Tag für Tag, und zwischen seinen Schultern wohnt er. Und von Joseph sprach er: Gesegnet von Jahwe sein Land, mit dem Köstlichsten des Himmels, mit Tau und mit Wasserfülle, die unten lagert, und mit dem Köstlichsten der Erzeugnisse der Sonne, und mit den Köstlichsten des Triebes der Monde, und mit dem Herrlichsten der uralten Berge, und mit dem Köstlichsten der ewigen Höhen, und mit dem Köstlichsten der Erde und ihrer Fülle. Und die Gnade des, der im Busche wohnte, kommt auf das Haupt Josephs, auf die Scheitel des Auserwählten seiner Brüder. Der Erstgeborne seines Stieres, Hoheit ist ihm; wie Hörner des Büffels seine Hörner. Mit ihnen stößt er die Völker nieder allzumal bis an die Grenzen der Erde; und das sind die Myriaden Ephraims, und das die Tausende Manasse's. Und von Sebulon sprach er: Freue dich, Sebulon, deines Ausgangs, und Issaschar, deiner Zelte! Die Stämme laden sie zum Berge, daselbst opfern sie Opfer der Frömmigkeit; denn sie saugen den Zufluß der Meere, und die verborgenen Schätze des Sandes. Und von Gad sprach er: Gepriesen sei, der Gad Raum gibt! Wie eine Löwin liegt er, und zerreißt Arm und Schädel. Und er sah das Erste sich gegeben, daß daselbst das vom Gesetzgeber Zugeteilt (ihm) aufgehoben. Aber er geht an der Spitze des Volkes, die Gerechtigkeit Jahwes vollstreckt er, und seine Gerichte mit Israel. Und von Dan sprach er: Dan ist ein junger Löwe, der aufspringt aus Basan. Und von Naphthali sprach er: Naphthali, gesättigt mit Huld und voll vom Segen Jahwe's, den Westen und Süden nimm ein! Und von Asser sprach er: Gesegnet an Söhnen sei Asser, sei seiner Brüder Wohlgefallen, und tauche in Öl seinen Fuß. Eisen und Erz dein Riegel; und wie dein Leben, so deine Ruhe. Keiner ist wie Gott, Jeschurun! der am Himmel daher fährt dir zur Hilfe, und in seiner Majestät auf Wolken. Zuflucht ist der Gott der Urzeit, und unten (wirken) die ewigen Arme. Und er vertrieb vor dir den Feind, und sprach: Vertilge! Und Israel wohnt sicher, besonders; Jakobs Blick auf ein Land von Korn und Wein, und sein Himmel träufelt Tau. Heil dir, Israel! wer ist wie du, ein Volk beglückt von Jahwe, dem Schilde deiner Hilfe, und welcher ist das Schwert deiner Hoheit? Und es schmeicheln dir deine Feinde, und du schreitest einher über ihre Höhen. Mose's TodUnd Mose stieg von den Ebenen Moabs auf den Berg Nebo, den Gipfel des Pisga, der Jericho gegenüber liegt, und Jahwe ließ ihn das ganze Land schauen, Gilead bis nach Dan, und ganz Naphthali und das Land Ephraim und Manasse und das ganze Land Juda bis zu dem Hinteren Meere, und den Süden und den Kreis des Jordans, das Tal von Jericho, der Palmenstadt, bis Zoar. Und Jahwe sprach zu ihm: Das ist das Land, das ich dem Abraham, Isaak und Jakob geschworen, und gesprochen: Deinem Samen will ich es geben. Ich lasse es dich schauen mit deinen Augen, aber hinüber sollst du nicht kommen. Und so starb daselbst Mose, der Knecht Jahwes, im Lande Moab, nach Befehl Jahwes. Und er begrub ihn im Tale, im Lande Moab, Beth-Peor gegenüber, und kein Mensch weiß sein Grab bis auf diesen Tag. Mose aber war hundert und zwanzig Jahre alt, als er starb; sein Auge war nicht blöde geworden, und seine Kraft nicht entflohen. Und die Söhne Israels beweinten Mose in den Ebenen Moabs dreißig Tage, und es wurden die Tage des Weinens und der Trauer über Mose vollbracht. Und Josua, der Sohn Nuns, ward erfüllt mit dem Geiste der Weisheit; denn Mose hatte seine Hände auf ihn gelegt; und es gehorchten ihm die Söhne Israels, und taten, so wie Jahwe Mose'n geboten. Und es stand hinfort kein Prophet in Israel auf wie Mose, den Jahwe kannte, Angesicht zu Angesicht, in Ansehung aller der Zeichen und Wunder, welche ihn Jahwe gesandt zu tun im Lande Ägypten an Pharao und an allen seinen Knechten und an seinem ganzen Lande, und in Ansehung all der mächtigen Hand und all der großen und furchtbaren Taten, welche Mose tat vor den Augen des ganzen Israels. Befehl über den Jordan zu gehenUnd es geschah nach dem Tode Mose's, des Knechtes Jahwes, da sprach Jahwe zu Josua, dem Sohne Nuns, dem Diener Mose's, und sprach: Mose, mein Knecht, ist tot; und nun, mache dich auf, gehe über diesen Jordan, du und dieses ganze Volk, in das Land, welches ich ihnen, den Söhnen Israels, gebe. Jeglichen Ort, auf welchen eure Fußsohle tritt, habe ich euch gegeben, so wie ich geredet zu Mose. Von der Wüste und diesem Libanon bis zum großen Strome, dem Strome Euphrat, das ganze Land der Hethiter, und bis zum großen Meere gegen den Untergang der Sonne, soll eure Grenze sein. Es soll niemand stehen vor dir dein Leben lang; so wie ich mit Mose gewesen, will ich mit dir sein; ich werde mich dir nicht entziehen, und dich nicht verlaffen. Sei fest und stark; denn du sollst diesem Volke das Land verteilen, welches ich ihren Vätern geschworen, ihnen zu geben. Nur sei fest und sehr stark, daß du darauf achtest zu tun nach dem ganzen Gesetze, das dir Mose, mein Knecht, geboten. Weiche nicht davon zur Rechten und zur Linken, auf daß du glücklich seiest überall, wohin du ziehst. Es weiche nicht dieses Gesetzbuch von deinem Munde, und sinne darüber Tag und Nacht, auf daß du darauf achtest zu tun nach allem, was darin geschrieben ist; denn alsdann wird es dir gelingen auf deinem Wege, und dann wirst du glücklich sein. Habe ich dir nicht geboten: Sei fest und stark? Erschrick nicht, und bebe nicht; denn mit dir ist Jahwe, dein Gott, überall, wohin du ziehst. Da gebot Josua den Vorstehern des Volkes, und sprach: Geht mittendurch das Lager, und gebietet dem Volke, und sprecht: Bereitet euch Zehrung, denn in noch drei Tagen werdet ihr über diesen Jordan gehen, um hinzukommen und das Land einzunehmen, welches Jahwe, euer Gott, euch gibt, es einzunehmen. Und zu den Rubeniten und den Gaditen und dem halben Stamme Manasse sprach Josua, und sprach: Gedenkt des Wortes, welches Mose, der Knecht Jahwe's, euch geboten, da er sprach, Jahwe, euer Gott, schafft euch Ruhe, und gicbt euch dieses Land. Eure Weiber, eure Kinder und eure Herden mögen bleiben in dem Lande, das euch Mose gegeben diesseits des Jordans. Ihr aber müsset gerüstet herziehen vor euren Brüdern, alle streitbaren Männer, und ihnen helfen, bis daß Jahwe euren Brüdern Ruhe schafft, wie euch, und auch sie das Land einnehmen, welches Jahwe, euer Gott, ihnen gibt. Dann möget ihr kehren in das Land eures Eigentums, und es einnehmen, welches Mose, der Knecht Jahwe's, euch gegeben, dicsseit des Jordans gegen Aufgang der Sonne. Da antworteten sie dem Josua, und sprachen: Alles, was du uns geboten, wollen wir tun, und wohin du uns sendest, wollen wir gehen. Ganz so, wie wir Mose'n gehorcht, also wollen wir dir gehorchen. Nur möge Jahwe, dein Gott, mit dir sein, so wie er mit Mose gewesen! Jedermann, der widerspenstig ist gegen deinen Befehl, und nicht gehorcht deinen Worten, in allem, was du uns gebietest, der soll getötet werden. Nur sei fest und stark! Zwei Kundschafter nach Jericho gesendetUnd es sandte Josua, der Sohn Nuns, von Sittim zwei Kundschafter aus heimlich, und sprach: Geht hin. besehet das Land und Jericho. Und sie gingen hin, und kamen in das Haus einer Hure, ihr Name Rahab, und legten sich nieder daselbst. Und es ward dem Könige von Jericho gesagt: Siehe, Männer sind hierher gekommen in dieser Nacht von den Söhnen Israels, um das Land zu erspähen. Da sandte der König vom Jericho zu Rahab, und sprach: Gib die Männer heraus, die zu dir in dein Haus gekommen; denn um das Land zu erspähen, sind sie gekommen. Aber das Weib nahm die zwei Männer, und verbarg sie, und sprach: Ja, es kamen zu mir die Männer, aber ich wußte nicht, woher sie waren; und als das Tor geschlossen werden sollte beim Dunkelwerden, da gingen die Männer hinaus; ich weiß nicht, wohin sie gegangen. Jaget ihnen eilend nach, denn ihr werdet sie erreichen. Sie aber hatte sie auf das Dach hinaufgeführet und sie verborgen unter die Baumwolle, die ihr aufgeschichtet war auf dem Dache. Und die Männer jagten ihnen nach auf dem Wege nach dem Jordan an die Furten; und man schloß das Tor zu, nachdem hinausgegangen, die ihnen nachjagten. Sie aber hatten sich noch nicht niedergelegt, da stieg sie zu ihnen auf das Dach, und sprach zu den Männern: Ich weiß, daß Jahwe euch das Land gegeben, und daß die Furcht vor euch uns überfallen, und daß alle Einwohner dieses Landes vor euch zagen. Denn wir haben gehört, wie Jahwe das Wasser des Schilfmeeres ausgetrocknet vor euch, als ihr auszöget aus Ägypten, und was ihr getan an den beiden Königen der Amoriter jenseits des Jordans, Sihon und Og, die ihr verbannet habt. Und als wir es hörten, da verzagte unser Herz, und nicht mehr bestehet in einem Menschen Mut vor euch; denn Jahwe, euer Gott, ist der Gott im Himmel oben und auf der Erde unten. Und nun schwöret mir bei Jahwe, daß, weil ich an euch Liebe getan habe, auch ihr an meines Vaters Hause Liebe tut, und gebt mir ein Zeichen der Treue, und laßt leben meinen Vater und meine Mutter und meine Brüder und meine Schwestern und alle, welche ihnen angehören, und errettet unsre Seele vom Tode. Und die Männer sprachen zu ihr: Unsre Seele sei statt eurer des Todes! Wenn ihr nicht diese unsre Sache verratet, so wollen wir, wenn Jahwe uns das Land gibt, Liebe und Treue an dir thun. Da ließ sie sie hinab an einem Seile durch das Fenster; denn ihr Haus war auf der Stadtmauer, und auf der Stadt-Mauer wohnetc sie. Und sie sprach zu ihnen: Auf das Gebirge geht, daß nicht die Nachjagenden euch treffen, und verberget euch daselbst drei Tage, bis die Nachjagenden zurückkehren, und darnach geht eures Wegcs. Und die Männer sprachen zu ihr: Ouitt sind wir dieses deines Schwures, welchen du uns hast schwören lassen. Siehe, wenn wir kommen in das Land, so binde die Schnur dieses Karmesin-Fadens in das Fenster, wodurch du uns herabgelassen, und deinen Vater und deine Mutter und deine Brüder und das ganze Haus deines Baters versammle zu dir ins Haus: und wer herausgeht aus der Türe deines Hauses auf die Straße, des Blut komme auf sein Haupt, und wir seien unschuldig; wer aber bei dir im Hause ist, des Blut komme auf unser Haupt, wenn Hand an ihn gelegt wird. Auch wenn du diese unsre Sache verrätst, sind wir quitt deines Schwures, welchen du uns hast schwören lasten. Und sie sprach: Nach euren Worten, also sei es; und sie entließ sie, und sie gingen. Und sie band (nachher) die karmesinene Schnur ins Fenster. Und so gingen sie, und kamen auf das Gebirge, und blieben daselbst drei Tage, bis die Nachjagenden zurückgekehrt warenUnd die Nachjagenden suchten sie auf dem ganzen Wege, aber fanden sie nicht. Da kehreten die beiden Männer zurück, und stiegen herab vom Gebirge, und gingen hinüber, und kamen zu Josua, dem Sohne Runs, und erzähleten ihm alles, was ihnen begegnet war Und sie sprachen zu Josua: Jahwe hat das ganze Land gegeben in unsre Hand, und es zagen alle Bewohner des Landes vor uns. Die Israeliten gehen durch den JordanUnd es machte sich Josua des Morgens auf, und sie brachen auf von Sittim, und kamen an den Jordan, er und alle Söhne Israels, und sie blieben daselbst, ehe jie hinübergingen. Und es geschah nach Verlauf von drei Tagen, da gingen die Vorsteher mitten durch das Lager, und geboten dem Volke, und sprachen: Wenn ihr seht die Bundeslade Jahwes, eures Gottes, und die Priester, die Leviten, welche sie tragen: so brechet auf von eurer Stätte, und folgt ihr nach. Doch eine Entfernung sei zwischen euch und ihr bei zweitausend Ellen Maß. Nähert euch ihr nicht, auf daß ihr den Weg wißt, auf welchem ihr gehen sollt; ihr seid auf dem Wege nicht gezogen seit gestern und vorgestern. Und Josua sprach zum Volke: Heiliget euch, denn Morgen wird Jahwe in eurer Mitte Wunder tun. Und Josua sprach zu den Priestern, und sprach: Traget die Bundeslade, und zieht vor dem Volke her. Und sie trugen die Bundeslade, und gingen vor dem Volke her. Und Jahwe sprach zu Josua: An diesem Tage will ich beginnen dich groß zu machen vor den Augen von ganz Israel, bannt sie erkennen, daß, so wie ich mit Mose gewesen, ich mit dir sein werde. Und du gebiete den Priestern, welche die Bundeslade tragen, und sprich: Wenn ihr kommt an das Ende des Waffers im Jordan, so bleibt stehen im Jordan. Und Josua sprach zu den Söhnen Israels: Tretet herzu, und hört die Worte Jahwes, eures Gottes. Und Josua sprach: Daran sollt ihr erkennen, daß ein lebendiger Gott in eurer Mitte ist, und daß er die Kananiter und die Hethiter und die Heviter und die Pheresiter und die Gergesiter und die Amoriter und die Jebusiter vertreiben wird vor euch her. Siehe, die Bundeslade des Herrn der ganzen Erde wird vor euch hergehen in den Jordan. Und nun nehmt euch zwölf Männer aus den Stämmen Israels, je einen Mann für den Stamm. Und es wird geschehen, wenn die Fußsohlen der Priester, welche die Bundeslade Jahwes, des Herrn der ganzen Erde, tragen, ruhen im Wasser des Jordans, so wird das Wasser des Jordans sich abscheiden, das Wasser, das von.oben herabfliegt, und wird stehen als ein Damm. Und es geschah, als das Volk aufbrach aus seinen Zelten, um über den Jordan zu gehen, die Priester, die Bundeslade tragend, vor dem Volke her; und als die Träger der Bundeslade an den Jordan kamen, und die Füße der Priester, welche die Bundeslade trugen, in das Ende des Wassers tauchten (der Jordan aber ist voll über all seine Ufer die ganze Zeit der Ernte hindurch): da stand das Wasser, das herabfloß von oben; es richtete sich auf als ein Damm, in großer Entfernung bei Adam, der Stadt, welche seitwärts Zarthan liegt; und das Wasser, welches hinabstoß nachdem Meere der Ebene, dem Salz-Meere, schied sich völlig ab. Und das Volk ging hinüber, Jericho gegenüber. Und es standen die Priester, welche die Bundeslade Jahwes trugen, auf dem Trockenen in der Mitte des Jordans fest. Und ganz Israel ging über auf dem Trockenen, bis das ganze Volk völlig übergegangen war über den Jordan. Und es geschah, als das ganze Volk völlig übergegangen über den Jordan, da sprach Jahwe zu Josua, und sprach: Nehmet euch aus dem Volke zwölf Männer, je einen Mann aus einem Stamme, und gebietet ihnen, und sprecht: Nehmet euch von hier aus der Mitte des Jordans von dem Orte, wo die Füße der Priester fest gestanden, zwölf Steine, und bringt sie hinüber mit euch, und leget sie nieder in das Nachtlager, wo ihr übernachtet diese Nacht. Da rief Josua die zwölf Männer, welche er bestellt aus den Söhnen Israels, je einen Mann aus einem Stamme. Und Josua sprach zu ihnen: Geht vor der Lade Jahwes, eures Gottes, her in die Mitte des Jordans, und hebt euch ein jeglicher einen Stein auf seine Schulter, nach der Zahl der Stämme, der Söhne Israels, auf daß dieses ein Zeichen unter euch sei. So eure Kinder in Zukunft fragen und sprechen: Was sollen euch diese Steine? so sprecht zu ihnen: Daß das Wasser des Jordans sich abschied vor der Bundeslade Jahwes; als sie durch den Jordan ging, schied sich das Wasser des Jordans ab; und es sollen diese Steine zum Gedächtnis; sein für die Söhne Israels in Ewigkeit. Und es taten also die Söhne Israels. so wie Josua geboten, und nahmen zwölf Steine aus der Mitte des Jordans, so wie Jahwe geredet zu Josua, nach der Zahl der Stämme der Söhne Israels, und brachten sie mit sich hinüber nach dem Nachtlager, und legten sie nieder daselbst. Und zwölf Steine richtete Josua auf in der Mitte des Jordans an dem Orte, wo die Füße der Priester, welche die Bundeslade trugen, gestanden, und sie waren daselbst bis auf diesen Tag, Die Priester aber, welche die Lade trugen, standen in der Mitte des Jordans, bis daß alles vollendet war, was Jahwe dem Mose geboten zum Volke zureden, ganz so, wie Mose dem Josua geboten. Und das Volk cilete und ging hinüber. Und als das ganze Volk völlig übergegangen, da ging die Lade Jahwes hinüber, und die Priester vor dem Volke her. Und es zogen die Söhne Rubens und die Söhne Gads und der halbe Stamm Manasse gerüstet vor den Söhnen Israels her, so wie zu ihnen Mose geredet. Bei vierzig tausend, gerüstet zum Heere, zogen vor Jahwe her zum Streite in die Ebene von Jericho. An selbigem Tage machte Jahwe Josua groß vor den Augen von ganz Israel, und sie fürchteten ihn, so wie sie Mose gefürchtet, sein ganzes Leben lang. Und Jahwe sprach zu Josua, und sprach: Gebiete den Priestern, welche die Lade des Gesetzes tragen, daß sie herauf steigen aus dem Jordan. Da gebot Josua den Priestern, und sprach: Steiget herauf aus dem Jordan. Und es geschah, als die Priester, welche die Bundeslade Jahwes trugen, heraufstiegen aus der Mitte des Jordans, die Fußsohlen der Priester herausgehoben waren auf das Trockene: da lehnte das Wasser des Jordans wieder an seinen Ort, und floß, wie gestern und vorgestern, über all seine Ufer. Und das Volk stieg aus dem Jordan am zehnten des ersten Monden, und lagerte zu Gilgal an der östlichen Seite von Jericho. Und jene zwölf Steine, welche sie genommen aus dem Jordan, richtete Josua auf zu Gilgal. Und er sprach zu den Söhnen Israels, und sprach: Wenn eure Kinder in Zukunft ihre Väter fragen, und sprechen: Was sollen diese Steine? so sollt ihr euren Kindern kund tun, und sprechen: Auf dem trockenen Boden ging Israel durch diesen Jordan, weil Jahwe, euer Gott, das Wasser des Jordans trocknete vor euch her, bis ihr hinübergegangen, so wie Jahwe, euer Gott, tat am Schilf-Meere, welches er vor uns trocknete, bis wir hinübergegangen; auf daß alle Völker der Erde die Hand Jahwes erkennen, wie stark sie sei; auf daß ihr Jahwe, euren Gott, fürchtet allezeit. Beschneidung und Passah zu GilgalUnd es geschah, als alle Könige der Amoriter, welche diesseits des Jordans gegen Westen waren, und alle Könige der Kananiter, welche am Meere waren, hörten, daß Jahwe das Wasser des Jordans getrocknet vor den Söhnen Israels, bis wir hinübergegangen: da verzagte ihr Herz, und eö war in ihnen kein Mut mehr vor den Söhnen Israels. Zu selbiger Zeit sprach Jahwe zu Josua: Mache dir scharfe Messer, und beschneide wiederum die Söhne Israels von neuem. Da machte sich Josua scharfe Messer, und beschnitt die Söhne Israels am Hügel der Vorhäute. Das aber war die Sache, warum Josua sie beschnitt: das ganze Volk, welches aus Ägypten ausgezogen, die Männlichen, alle Kriegs-Leute, waren gestorben in der Wüste auf dem Wege bei ihrem Auszüge aus Ägypten. Denn es war beschnitten das ganze Volk, das auszog; aber das ganze Volk, das geboren war in der Wüste auf dem Wege bei ihrem Auszüge aus Ägypten, war nicht beschnitten. Denn vierzig Jahre zogen die Söhne Israels in der Wüste, bis das ganze Volk der Kriegs-Leute, welche aus Ägyten gezogen, aufgerieben war, weil sie nicht gehorcht der Stimme Jahwes, weßhalb ihnen Jahwe geschworen sie das Land nicht sehen zu lassenwelches Jahwe ihren Vätern geschworen uns zu geben, ein Land, welches fließet von Milch und Honig. Und ihre Söhne ließ er aufkommen an ihrer Stelle; sie beschnitt Josua, weil sie ihre Vorhaut hatten; denn man hatte sie nicht beschnitten auf dem Wege. Und als das ganze Volk völlig beschnitten war, blieben sie an ihrer Stelle im Lager, bis sie genesen. Und Jahwe sprach zu Josua: Heute habe ich die Schande Ägyptens abgewälzet von euch. Da nannte man den Namen selbigen Ortes Gilgal (Abwälzung) bis auf diesen Tag. Und es lagerten die Söhne Israels zu Gilgal, und hielten das Passah am vierzehnten Tage des Monden am Abend, in der Ebene von Jericho. Und sie aßen vom Erzeugnisse des Landes am anderen Tage nach dem Passah, ungesäuertes Brot und Geröstetes, an diesem selbigen Tage. Und das Man hörte auf vom anderen Tage an, wo sie vom Erzeugnisse des Landes aßen, und es war für die Söhne Israels kein Man mehr, und sie aßen vom Ertrage des Landes Kanaan in selbigem Jahre. Eroberung von JerichoUnd es geschah, als Josua bei Jericho war, da erhob er seine Augen, und schauete, und siehe, ein Mann stand vor ihm, und sein Schwert gezückt in seiner Hand. Und Josua ging zu ihm, und sprach zu ihm: Gehörest du zu uns, oder zu unsren Feinden? Und er sprach: Nein, sondern ich bin ein Heer-Oberster Jahwes; jetzt bin ich gekommen. Da fiel Josua auf sein Angesicht zur Erde, und betete an, und sprach zu ihm: Was redet mein Herr zu seinem Knechte? Und der Heer-Oberste Jahwes sprach zu Josua: Ziehe deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, worauf du stehest, ist heilig. Und Josua tat also. (Jericho aber hatte seine Thore geschlossen und war verschlossen vor den Söhnen Israels; niemand ging aus, und niemand ging ein.) Da sprach Jahwe zu Josua: Siehe, ich habe Jericho in deine Hand gegeben und seinen König, die streitbaren Männer. Und so umziehet die Stadt, alle Kriegsleute, ringsum die Stadt einmal; so sollst du tun sechs Tage. Und sieben Priester sollen sieben Jobel-Posaunen tragen vor der Lade, und am siebenten Tage sollt ihr die Stadt umziehen siebenmal, und die Priester sollen stoßen in die Posaunen. Und es soll geschehen, wenn man das Jobel-Horn bläst, wenn ihr den Schall der Posaune hört, so soll das ganze Volk ein großes Geschrei erheben, und es wird die Mauer der Stadt einstürzen unter sich, und das Volk soll sie ersteigen, ein jeglicher gerade vor sich hin. Da rief Josua, der Sohn Nuns, die Priester, und sprach zu ihnen: Traget die Bundes-Lade, und sieben Priester sollen sieben Jobel-Pasaunen tragen vor der Lade Jahwes her. Und (die Vorsteher) sprachen zum Volke: Geht hin, und umziehet die Stadt, und die Gerüsteten sollen einherziehen vor der Lade Jahwes. Und es geschah, als Josua zum Volke gesprochen, da zogen die sieben Priester hin, die sieben Jobel-Posaunen tragend vor Jahwe her, und stießen in die Posaunen; und die Bundes-Lade Jahwes ging hinter ihnen her. Und die Gerüsteten gingen einher vor den Priestern, welche in die Posaunen stießen, und die den Zug Beschließenden gingen hinter der Lade her, indem man immerfort in die Posaunen stieß. Dem Volke aber hatte Josua geboten, und gesprochen: Ihr sollt kein Geschrei erheben, und eure Stimme nicht hören lassen, und es soll kein Wort ans eurem Munde gehen, bis zu dem Tage, wo ich zu euch spreche: Erhebt ein Geschrei, dann erhebt ein Geschrei. Und so umzog die Lade Jahwes die Stadt ringsum einmal, dann kamen sie zurück ins Lager, und übernachteten im Lager. Und es machte sich Josua des Morgens auf, und die Priester trugen die Lade Jahwes. Und die sieben Priester, die sieben Jobel-Posaunen tragend vor der Lade Jahwes her, stießen fort und fort in die Posaunen, und die Gerüsteten zogen vor ihnen her, und die den Zug Beschließenden zogen hinter der Lade Jahwes her, indem man immersorl in die Posaunen stieß. Und so umzogen sie die Stadt am zweiten Tage einmal, und kehrten dann ins Lager zurück. So taten sie sechs Tagc. Und es geschah am siebenten Tage, da machten sie sich auf beim Aufgang der Morgenröthe, und umzogen die Stadt, nach dieser Weise, sieben Mal; nur an selbigen. Tage umzogen sie die Stadt sieben Mal. Und es geschah beim siebenten Male, als die Priester in die Posaunen stießen, da sprach Josua zum Volke: Erhebt ein Geschrei, denn Jahwe hat euch die Stadt gegeben. Und die Stadt soll verbannet werden, sie und alles, was darin ist, dem Jahwe; nur Rahab, die Hure, soll leben, sie und alle, die bei ihr im Hause sind; denn sie hat verborgen die Boten, welche wir sandten. Nur aber hütet euch vor den Verbanneten, daß ihr nicht verbannet, und nehmt von dem Verbanneten, und das Lager Israels zum Verbanneten macht, und es ins Verderben bringt. Und alles Silber und Gold und alle kupfernen und eisernen Geräte sollen dem Jahwe heilig sein; in den Schatz Jahwes soll es kommen. Da erhob das Volk ein Geschrei, und (die Priester) stießen in die Posaunen. Und es geschah, als das Volk den Schall der Posaune hörte, da erhob es ein großes Geschrei, und die Mauer stürzte ein unter sich, und das Volk erstieg die Stadt, ein jeglicher gerade vor sich hin, und sie nahmen die Stadt ein. Und sie verbanneten alles, was in der Stadt war, vom Manne bis zum Weibe, vom Knaben bis zum Greise und bis zum Rinde und Schafe und Esel, mit der Schärfe des Schwertes. Und zu den beiden Männern, welche das Land erkundet hatten, sprach Josua: Geht in das Haus des Weibes, der Hure, und führt von dannen heraus das Weib und alles, was ihr angehört, so wie ihr es ihr geschworen. Da gingen die Jünglinge, die Kundschafter, hinein, und führeten heraus Rahab und ihren Vater und ihre Mutter und ihre Bruder und alles, was ihr angehörte, und ihr ganzes Geschlecht führeten sie heraus, und ließen sie draußen vor dem Lager Israels. Die Stadt aber verbrannten sie mit Feuer, und alles, was darin war; nur das Silber und das Gold und die kupfernen und eisernen Geräte gaben sie in den Schatz des Hauses Jahwes. Und Rahab, die Hure, und das Haus ihres Vaters und alles, was ihr angehörte, ließ Josua leben, und sie wohnte unter Israel bis auf diesen Tag, weil sie die Boten verborgen, welche Josua gesendet, Jericho zu erspähen. Und Josua schwur zu selbiger Zeit, und sprach: Verflucht sei der Mann vor Jahwe, der sich aufmacht, und bauet diese Stadt, Jericho! Mit seinem Erstgebornen lege er ihren Grund, und mit seinem Jüngsten stelle er ihre Tore auf! Und Jahwe war mit Josua, und sein Ruf war im ganzen Lande. Achans Habsucht entdeckt und bestraftUnd die Söhne Israels vergingen sich an dem Verbanneten; und es nahm Achan, der Sohn Eharmi's, des Sohnes Sabdi's, des Sohnes Serahs, vom Stamme Juda, etwas von dem Verbanneten. Da entbrannte der Zorn Jahwes wider die Söhne Israels. Und Josua sandte Männer von Jericho gen Ai, welches bei Beth-Aven liegt, östlich von Bethel, und sprach zu ihnen: Geht, hinauf, und erkundet das Land. Und die Männer gingen hinauf, und erkundeten Ai. Und sie kehrten zurück zu Josua, und sprachen zu ihm: Laß nicht das ganze Volk hinaufziehen, bei zweitausend Mann oder bei dreitausend Mann mögen hinaufziehen, und Ai schlagen; bemühe nicht das ganze Volk dahin, denn ihrer sind wenig. Und so zogen vom Volke hinauf bei dreitausend Mann, aber sie flohen vor den Männern von Ai. Und es schlugen von ihnen die Männer von Ai bei sechsunddreißig Mann, und jagten ihnen nach vor dem There bis Schebarim, und schlugen sie am Abhange. Da zerfloß das Herz des Volkes, und ward wie Wasser. Und Josua zerriß seine Kleider, und fiel auf sein Angesicht zur Erde vor der Lade Jahwe's bis an den Abend, er und die Ältesten Israels, und sie streueten Staub auf ihre Häupter. Und Josua sprach: Ach! Herr, Jahwe, warum hast du hinüberziehen lassen dieses Volk über den Jordan, um uns zu geben in die Hand der Amoriter, um uns zu Grunde zu richten? O hätten wir es uns gefallen lassen, und wären geblieben jenseits des Jordans! Bitte, mein Herr, was soll ich sagen, nachdem Israel den Rücken gekehrt vor seinen Feinden? Und es werden es hören die Kananiter und alle Bewohner des Landes, und werden uns umringen, und unsren Namen vertilgen von der Erde. Und was willst du tun für deinen Namen, den großen? Und Jahwe sprach zu Josua: Stehe auf! warum doch fällst du auf dein Angesicht. Israel hat gesündigt; sie haben meinen Bund übertreten, welchen ich ihnen geboten; sie haben genommen vom Verbanneten, und haben gestohlen, und es verheimlichet und es gelegt unter ihre Gerüche. Und es können die Söhne Israels nicht stehen vor ihren Feinden; den Rücken werden sie kehren vor ihren Feinden; denn sie sind verbannet. Ich werde nicht mehr mit euch sein, wenn ihr nicht vertilget das Verbannetc aus eurer Mitte. Stehe auf, heilige das Volk, und sprich: Heiliget euch auf morgen. Denn so spricht Jahwe, der Gott Israels: Verbannetes ist in deiner Mitte, Israel; du kannst nicht stehen vor deinen Feinden, bis ihr das Verbannetc weggeschafft aus enrer Mitte. Und so tretet herzu am Morgen nach euren Stämmen; und der Stamm, welchen, Jahwe treffen wird, soll herzutrcten nach den Geschlechtern, und das Geschlecht, welches Jahwe treffen wird, soll herzutreten nach den Häusern, und das Haus, welches Jahwe treffen wird, soll herzutreten nach den einzelnen Männern. Und wer getroffen wird beim Verbanneten, der soll mit Feuer verbrannt werden, er und alles, was ihm angehört, weil er den Bund Jahwes übertreten, und Weiler eine Schandtat geübt in Israel. Da machte sich Josua des Morgens frühe auf, und ließ Israel herzutreten nach seinen Stämmen, und es ward getroffen der Stamm Juda. Und erließ die Geschlechter Judas herzutreten, und es ward getroffen das Geschlecht Serah; und er ließ das Geschlecht Serah herzntreten nach den Häusern, und es ward getroffen Sabdi. Und er ließ sein Haus herzutreten nach den einzelnen Männern, und es ward getroffen Achan, der Sohn Charmi's, des Sohnes Sabdi's, des Sohnes Serah's, vom Stamme Juda. Und Josua sprach zu Achan: Mein Sohn, gib doch Jahwe, dem Gott Israels, Ehre, und tue ihm Bekenntnis, berichte mir, was dn getan, verhehle es nicht vor mir! Und Achan antwortete dem Josua, und sprach: Fürwahr, ich habe gesündigt an Jahwe, dem Gott Israels, und so und so habe ich getan: ich sah unter der Beute einen schönen sinearischen Mantel und zweihundert Seckel Silber und eine Gold-Stange, fünfzig Seckel ihr Gewicht, und mich gelüstete das, und ich nahm es; und siehe, es ist verborgen in der Erde in meinem Zelte, und das Silber darunter. Da sandte Josua Boten hin, die liefen zum Zelte; und siehe, es war verborgen in seinem Zelte, und das Silber darunter. Und sie nahmen es aus dem Zelte, und brachten es zu Josua und allen Söhnen Israels, und legten es vor Jahwe nieder. Da nahm Josua Achan, den Sohn Serahs, und das Silber und den Mantel und die Gold-Stange und seine Söhne und seine Töchter und seine Rinder und seine Esel und seine Schafe und sein Zelt und alles, was ihm angehörte, und ganz Israel mit ihm, und sie brachten sie hinauf in das Tal Achor. Und Josua sprach: Wie hast du uns ins Verderben gebracht? Es verderbe dich Jahwe an diesem Tage! Und es steinigte ihn ganz Israel, und sie verbrannten sie mit Feuer, und bewarfen sie mit Steinen. Und sie errichteten über ihm einen großen Steinhaufen, bis auf diesen Tag. Da ließ Jahwe ab von der Glut seines Zornes. Darum nannte man den Namen selbigen Ortes das Tal Achor (des Verderbens) bis auf diesen Tag. Belagerung und Eroberung von Ai. Der Altar auf dem Berge EbalUnd Jahwe sprach zu Josua: fürchte dich nicht, und bebe nicht! Nimm mit dir alles Kriegsvolk, und mache dich auf, ziehe hinauf gen Ai. Siehe, ich habe in deine Hand gegeben den König von Ai und sein Volk und seine Stadt und sein Land. Und tue an Ai und seinem Könige, so wie du getan an Jericho und seinem Könige; nur ihre Beute und ihr Vieh mögt ihr euch zum Raube nehmen. Lege einen Hinterhalt gegen die Stadt in ihrem Rücken. Da machte sich Josua auf und alles Kriegsvolk, hinaufzuziehen gen Ai. Und Josua erwählete dreißigtausend Mann, streitbare Männer, und sandte sie aus in der Nacht. Und er gebot ihnen, und sprach: Sehet, ihr sollt im Hinterhalt sein gegen die Stadt, im Rücken der Stadt; entfernet euch nicht zu weit von der Stadt, und seid alle bereit. Ich aber und alles Volk, das bei mir ist, wollen uns nähern gegen die Stadt. Und es soll geschehen, wenn sie herausziehen uns entgegen, so wie das erste Aal, so wollen wir vor ihnen fliehen. Und sie werden herausziehen hinter uns her, bis wir sie lostrennen von der Stadt; denn sie werden sagen: Sie fliehen vor uns, wie das erste Mal; und wir werden fliehen vor ihnen. Ihr aber sollt dann euch ausmachen aus dem Hinterhalte, und die Stadt einnehmen; und Jahwe, euer Gott, wird sie in eure Hand geben. Und es soll geschehen, wenn ihr die Stadt genommen, sollt ihr die Stadt anzünden mit Feuer. Nach dem Worte Jahwes sollt ihr tun; seht, ich habe es euch geboten. Und so sandte sie Josua aus, und sie zogen in den Hinterhalt, und hielten zwischen Bethel und Ai, westlich von der Stadt. Und Josua blieb in selbiger Nacht unter dem Volke. Und Josua machte sich des Morgens auf, und musterte das Volk, und zog hinauf, er und die Ältesten Israels, vor dem Volke her gen Ai. Und alles Kriegsvolk, das bei ihm war. zog hinauf, und rückete an, und kam der Stadt gegenüber; und sie lagerten nördlich von Ai, und das Tal war zwischen ihnen und Ai. Und er nahm bei fünftausend Mann, und legte sie als Hinterhalt zwischen Bethel und Ai, westlich von der Stadt. Und so stelleten sie das Volk, das ganze Lager, welches nördlich von der Stadt war, und dessen Hinterhalt westlich von der Stadt. Und Josua zog in selbiger Nacht in die Mitte des Tales. Und es geschah, als der König von Ai es sah, so eilten die Männer der Stadt, und machten sich frühe auf, und zogen aus, den Söhnen Israels entgegen zum Streite, er und all sein Volk, an den bestimmten Ort vor der Ebene. Er wußte aber nicht, daß ein Hinterhalt gegen ihn war im Rükken der Stadt. Und Josua und ganz Israel wurden geschlagen vor ihnen, und flohen auf dem Wege nach der Wüste. Da wurde das ganze Volk, das in der Stadt war, zusammengerufen; ihnen nachzujagen; und sie jagten dem Josua nach, und wurden von der Stadt losgetrennt. Und es blieb kein Mann zurück in Ai und Bethel, welcher nicht ausgezogen wäre hinter Israel her; und sie ließen die Stadt offen, und jagten Israel nach. Da sprach Jahwe zu Josua: Recke aus den Spies, der in deiner Hand ist, gegen Ai; denn in deine Hand will ich sie geben. Und Josua reckete den Spies aus, der in feiner Hand war, gegen Ai. Und der Hinterhalt machte sich eilend auf von seinem Orte, und sie liefen, wie er seine Hand ausreckete, und kamen in die Stadt, und nahmen sie ein, und eilten, und zündeten die Stadt an mit Feuer. Da blicketen die Männer von Ai hinter sich, und schaueten, und siehe, der Rauch der Stadt stieg auf gen Himmel, und sie hatten keine Kraft zu fliehen dahin oder dorthin; und das Volk, das nach der Wüste geflohen, wandte sich gegen die Nachjagenden. Denn als Josua und ganz Israel sahen, daß der Hinterhalt der Stadt genommen, und daß der Rauch der Stadt aufstieg, so kehrten sie um, und schlugen die Männer von Ai. Und jene waren ausgezogen aus der Stadt ihnen entgegen, daß sie mitten zwischen Israel waren, die einen von dieser Seite und die anderen von jener Seite. Und sie schlugen sie, so daß man ihnen keinen Entronnenen und Entkommenen übrig ließ. Und den König von Ai fingen sie lebendig, und brachten ihn zu Josua. Und es geschah, als Israel das Würgen aller Bewohner von Ai auf dem Felde, in der Wüste, wohin sie ihnen nachgejagt, geendigt, und alle durch die Schärfe des Schwertes gefallen, bis sie alle aufgerieben waren: da wandte sich ganz Israel gen Ai, und schlug es mit der Schärfe des Schwertes. Und es waren alle Gefallenen an selbigem Tage Männer und Weiber, zwölftausend, alle Männer von Ai. Und Josua zog seine Hand, die er ausgerecket mit dem Spieße, nicht zurück, bis daß man alle Bewohner von Ai verbannet hatte. Nur das Vieh und die Beute der Stadt nahm sich Israel zum Raube, nach dem Worte Jahwes, welches er dem Josua geboten. Und Josua verbrannte Ai, und machte es zum ewigen Haufen der Verwüstung, bis auf diesen Tag. Und den König von Ai hängete er an den Baum bis zur Abendzeit, und beim Untergange der Sonne gebot Josua, da nahmen sie seinen Leichnam herab vom Baume, und warfen ihn an den Eingang des Stadt-Tores, und errichteten über ihm einen großen Steinhaufen bis auf diesen Tag. Damals baucte Josua einen Altar Jahwe, dem Gott Israels, auf dem Berge Ebal, so wie Mose, der Knecht Jahwes, geboten den Söhnen Israels, wie geschrieben ist im Gesetzbuche Mose's, einen Altar, von umhauenen Steinen, worüber man kein Eisen geschwungen. Und sie opferten darauf dem Jahwe Brandopfer, und schlachteten Dankopfer. Und er schrieb daselbst auf die Steine eine Abschrift des Gesetzes Mose's, welches er geschrieben vor den Augen der Söhne Israels. Und ganz Israel und seine Ältesten und die Vorsteher und die Richter standen zu beiden Seiten der Lade, den Priestern, den Leviten, gegenüber, welche die Bundeslade Jahwes trugen, wie der Fremdling, so der Eingeborne, eine Hälfte gegen den Berg Garisim, und die andere Hälfte gegen den Berg Ebal, so wie Mose, der Knecht Jahwes, geboten, das Volk Israel zu segnen, früherhin. Und darnach las er alle Worte des Gesetzes, den Segen und den Fluch, ganz so, wie es geschrieben ist im Buche des Gesetzes. Es war kein Wort von allem, was Mose geboten, das Josua nicht las vor der ganzen Versammlung Israels und den Weibern und den Kindern und dem Fremdling, der da wandelte in ihrer Mitte. Der Gibeoniten ListUnd es geschah, als das hörten alle Könige, welche dieseits des Jordans, auf dem Gebirge und in der Niederung und am ganzen Gestade des großen Meeres, gegen den Libanon, waren, die Hethiter und die Amoricer und die Kananiter, die Pyeresiter, die Heviter und die Jebusiter; da versammelten sie sich allzumal zu streiten mit Josua und mit Israel einmütig. Die Bewohner von Gibeon aber hörten, was Josua getan an Jericho und an Ai: und so handelten sie ebenfalls mit List, und gingen und machten sich auf den Weg, und nahmen alte Säcke auf ihre Esel und alte und zerrissene und geflickte WeinfchlSuche, und alte und geflickte Schuhe an ihre Füße, und alte Kleider auf den Leib; und alles Brot ihrer Zehrung war trocken und schimmelig. Und sie gingen zu Josua ins Lager gen Gilgal, und sprachen zu ihm und den Männern Israels: Aus ferucm Lande kommen wir, und nun schließet mit uns einen Bund. Und es sprachen die Männer Israels zu den Hevitern: Vielleicht wohnest du in meiner Mitte, und wie könnte ich einen Bund mit dir schließen? Und sie sprachen zu Josua: Deine Knechte sind wir. Und Josua sprach zu ihnen: Wer seid ihr, und woher kommet ihr? Und sie sprachen zu ihm: Aus sehr fernem Lande kommen deine Knechte auf den Namen Jahwes, deines Gottes. Denn wir haben seinen Ruf gehört, und alles, was er getan in Ägypten, und alles, was er getan an den beiden Königen der Amoriter jenseits des Jordans, an Sihon, dem Könige von Hesbon, und an Og, dem Könige von Basan, welcher zu Astaroth war. Da sprachen zu uns unsre Ältesten und alle Bewohner unsres Landes, und sprachen: Nehmet Zehrung mit euch auf den Weg, und geht ihnen entgegen, und sprecht zu ihnen: „Eure Knechte sind wir, und nun schließet mit uns einen Bund. Dieses unser Brot, heiß nahmen wir es zu unsrer Zehrung aus unsren Häusern am Tage, da wir auszogen, um zu euch zu gehen; und nun siehe, es ist trocken und schimmelig geworden. Und diese Weinschlauche, welche wir neu füllten, siehe, sie sind zerrissen; und diese unsre Kleider und unsre Schuhe sind alt geworden von der großen Länge des Weges." Da nahmen die Männer von ihrer Zehrung, und den Mund Jahwes fragten sie nicht. Und Josua machte mit ihnen Frieden, und schloß mit ihnen den Bund, sie leben zu lassen; und es schwuren ihnen die Fürsten der Gemeinde. Und es geschah nach Verlauf von drei Tagen, nachdem sie mit ihnen einen Bund geschlossen, da hörten sie, daß sie ihnen nahe waren, und in ihrer Mitte wohnten. Und die Söhne Israels brachen auf und kamen zu ihren Städten am dritten Tage; und ihre Städte waren Gibeon und Caphira und Beeroth und Kiriath-Jearim. Und die Söhne Israels schlugen sie nicht, weil ihnen die Fürsten der Gemeinde geschworen bei Jahwe, dem Gott Israels. Da murrete die ganze Gemeinde wider die Fürsten. Und es sprachen alle die Fürsten zu der ganzen Gemeinde: Wir haben ihnen geschworen bei Jahwe, dem Gott Israels, und nun können wir sie nicht antasten. Das wollen wir ihnen tun, und sie leben lassen, daß nicht ein Zorn über uns komme, wegen des Schmures, den wir ihnen geschworen. Und die Fürsten sprachen zu ihnen: Sie mögen leben. Und sie wurden Holzhauer und Wasserträger für die ganze Gemeinde, so wie die Fürsten zu ihnen geredet. Da rief sie Josua, und redete zu ihnen, und sprach: Warum habt ihr uns betrogen, und gesprochen: Sehr weit sind wir von euch, so ihr doch in unsrer Mitte wohnt? Und nun seid ihr verflucht, und nicht sollen von euch aufhören Knecht und Holzhauer und Wasserträger für das Haus meines Gottes. Und sie antworteten dem Josua, und sprachen: Berichtet wurde deinen Knechten, daß Jahwe, dein Gott, Mose'n, seinem Knechte, geboten euch dies ganze Land zu geben und zu vertilgen alle Bewohner des Landes vor euch; und so fürchteten wir uns sehr für unser Leben vor euch, und taten solches. Und nun, siehe, wir sind in deiner Hand: wie es dir gut und recht däucht uns zu tun, tue. Und er tat ihnen also, und errettete sie von der Hand der Söhne Israels, daß sie sie nicht umbrachten; aber Josua bestimmte sie an selbigem Tage zu Holzhauern und Wasserträgern für die Gemeinde und für den Altar Jahwes, bis auf diesen Tag, an dem Orte, den er erwählen würde. Sieg über fünf kananitische Könige, und andere SiegeUnd es geschah, als Adoni-Zedek, der König von Jerusalem, hörte, daß Josua Ai eingenommen und verbannet, so wie er gcthan an Jericho und seinem Könige, und daß die Bewohner von Gibeon Frieden gemacht mit Israel, und in ihrer Mitte waren, da fürchteten sie sich sehr. Denn eine große Stadt war Gibeon, wie eine von den Königsstädten, und sie war größer denn Ai, und alle ihre Bewohner streitbar. Da sandte Adoni-Zedek, der König von Jerusalem, zu Hoham, dem Könige von Hebron, und zu Piream, dem Könige von Jarmut, und zu Japhia, dem Könige von Lachis, und zu Debir, dem Könige von Eglon, und sprach: Ziehet herauf zu mir, und helfet mir, daß wir Gibeon schlagen; denn es hat Friede gemacht mit Josua und mit den Söhnen Israels. Da versammelten sich und zogen heran fünf Könige der Amoriter, der König von Jerusalem, der König von Hebron, der König von Jarmut, der König von Lachis und der König von Eglon, sie und alle ihre Lager, und sie lagerten sich wider Gibeon, und stritten wider sie. Da sandten die Männer von Gibeon zu Josua in das Lager gen Gilgal, und sprachen: Ziehe deine Hand nicht ab von deinen Knechten, ziehe heran zu uns eilend, und rette uns und hilf uns; denn es haben sich versammelt gegen uns alle Könige der Amoriter, die auf dem Gebirge wohnen. Da zog Josua hinauf von Gilgal, er und alles Kriegsvolk mit ihm und alle streitbaren Männer. Und Jahwe sprach zu Josua: Fürchte dich nicht vor ihnen, denn in deine Hand habe ich sie gegeben; kein Mann von ihnen wird stehen vor dir. Und Josua überfiel sie plötzlich; die ganze Nacht zog er heran von Gilgal. Und Jahwe verwirrte sie vor Israel, und er richtete eine große Niederlage unter ihnen an bei Gibeon, und jagte ihnen nach auf dem Wege nach der Anhöhe von Beth-Horon, und schlug sie bis Aseka und bis Makeda. Und es geschah, als sie flohen vor Israel, sie waren am Abhange von Beth-Horon; da ließ Jahwe auf sie große Steine herabfallen vom Himmel bis Aseka, daß sie starben: mehr waren derer, die durch die Hagelsteine starben, als welche die Söhne Israels erwürgten mit dem Schwerte. Damals redete Josua zu Jahwe, des Tages, da Jahwe die Amoriter hingab vor den Söhnen Israels, und sprach vor den Augen Israels: „Sonne zu Gibeon, stehe stille, und Mond im Tale Ajalon! Da stand die Sonne stille, und der Mond blieb stehen, bis sich rächte das Volk an seinen Feinden." Ist nicht solches geschrieben im Buche der Redlichen? Und es blieb die Sonne stehen mitten am Himmel, und eilte nicht unterzugehen beinahe einen vollen Tag. Und es war kein Tag wie selbiger vor ihm und nach ihm, daß Jahwe hörte auf die Stimme eines Menschen; denn Jahwe stritt für Israel. Und es kehrte Josua und ganz Israel mit ihm zurück ins Lager gen Gilgal. Und es flohen jene fünf Könige, und versteckten sich in die Höhle zu Makeda. Da berichtete man dem Josua, und sprach: Es sind gefunden die fünf Könige, versteckt in der Höhle zu Makeda. Und Josua sprach: Wälzet große Steine an die Öffnung der Höhle, und stellt Leute davor, sie zu bewachen. Ihr aber bleibt nicht stehen, jaget nach euren Feinden, und schlaget ihre Nachhut, laßt sie nicht kommen in ihre Städte; denn Jahwe, euer Gott, hat sie gegeben in eure Hand. Und es geschah, als Josua und die Söhne Israels ihre sehr große Niederlage geendigt, bis sie alle aufgerieben waren, (es entronnen aber die Entronnenen von ihnen, und kamen in die festen Städte; da Khrete das ganze Volk glücklich zurück ins Lager zu Josua bei Makcda; es spitzte gegen die Söhne Israels niemand seine Zunge. Und Josua sprach: Tut die Öffnung der Höhle auf, und führt heraus zu mir jene fünf Könige aus der Höhle. Und sie taten also, und führeten heraus zu ihm jene fünf Könige aus der Höhle, den König von Jerusalem, den König von Hebron, den König von Jarmut, den König von Lachis, den König von Eglon. Und es geschah, als sie jene fünf Könige herausgeführt zu Josua, da rief Josua alle Männer Israels, und sprach zu den Anführern der Kriegsleute, die mit ihm gezogen: Tretet herzu, setzet eure Füße auf die Hälse dieser Könige. Und sie traten hinzu, und setzten ihre Füße auf ihre Hälfe. Und Josua sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht, und bebet nicht, seid fest und stark; denn so wird Jahwe tun all euren Feinden, wider die ihr streitet. Und Josua schlug sie darnach, und tötete sie, und hängte sie an fünf Bäume, und sie hingen an den Bäumen bis zum Abend. Und es geschah zur Zeit, da die Sonne unterging, da gebot Josua, und sie nahmen sie herab von den Bäumen, und warfen sie in die Höhle, wohin sie sich verstecket, und legten große Steine an die Öffnung der Höhle, bis auf diesen selbigen Tag. Und Makeda hatte Josua eingenommen an selbigem Tage, und schlug sie mit der Schärfe des Schwertes, und ihren König verbannete er, sie und alle Seelen, die darin waren; er ließ keinen Entronnenen übrig; und er tat am Könige von Makeda, so wie er getan am Könige von Jericho. Da zog Josua und ganz Israel mit ihm von Makeda gen Libna, und stritt mit Libna. Und Jahwe gab auch sie in die Hand Israels und ihren König, und er schlug sie mit der Schärfe des Schwertes und alle Seelen, die darin waren; er ließ darin keinen Entronnenen übrig; und er tat an ihrem Könige, so wie er getan am Könige von Jericho. Da zog Josua und ganz Israel mit ihm von Libna gen Lachis, und lagerte sich wider sie, und stritt wider sie. Und Jahwe gab Lachis in die Hand Israels, und er nahm sie ein am zweiten Tag, und schlug sie mit der Schärfe des Schwertes, und alle Seelen, die darin waren, ganz so, wie er gcthan an Libna. Damals zog Horam, der König von Geser, heran, Lachis zu helfen; und Josua schlug ihn und sein Volk, bis er ihm keinen Entronnenen übrig ließ. Da zog Josua und ganz Israel mit ihm von Lachis gen Eglon, und sie lagerten sich wider sie, und stritten wider sie. Und sie nahmen sie ein an selbigem Tage, und schlugen sie mit der Schärfe des Schwertes, und alle Seelen, die darin waren, verbannete er an selbigem Tage, ganz so, wie er getan an Lachis. Da zog Josua und ganz Israel mit ihm von Eglon gen Hebron, und stritt wider sie. Und sie nahmen sie, und schlugen sie mit der Schärfe des Schwertes und ihren König und all ihre Städte und alle Seelen, die darin waren; er ließ keinen Entronnenen übrig, ganz so, wie er getan an Eglon, und verbannete sie und alle Seelen, die darin waren. Da kehrtc Josua um und ganz Israel mit ihm gen Debir, und stritt wider sie. Und er nahm sie und ihren König und all ihre Städte, und sie schlugen sie mit der Schärfe des Schwertes, und verbanneten alle Seelen, die darin waren; erließ keinen Entronnenen übrig; so wie er getan an Hebron, also tat er an Debir und ihrem Könige, und wie er getan an Libna und ihrem Könige. Und so schlug Josua das ganze Land, das Gebirge und den Süden und die Niederung und die Abhänge und all ihre Könige, er ließ keinen Entronnenen übrig; und alles, was Odem hatte, verbannete er, so wie Jahwe, der Gott Israels, geboten. Und Josua schlug sie von Kades-Barnea bis Gasa, und das ganze Land Gosen bis Gibean. Und alle diese Könige und ihr Land nahm Josua auf Ein Mal; denn Jahwe, der Gott Israels, stritt für Israel. Da kehrte Josua und ganz Israel mit ihm zurück in das Lager gen Gilgal. Die nördlichen Kananiterter besiegtUnd es geschah, als das Jabin, der König von Hazor, hörte, sandte er zu Jobab, dem Könige von Madon, und zum Könige von Simron und zum Könige von Achfaph, und zu den Königen, welche gegen Mitternacht waren auf dem Gebirge und auf der Ebene, südlich von Khinneroth, und in der Niederung und in Naphoth-Dor westlich, den Kananitern gegen Aufgang und gegen Westen und den Amoritern und den Hethitern und den Pheresitern und den Jebusitern auf dem Gebirge und den Hcvitern am Fuße des Hemmons im Lande Mizpa. Und sie zogen aus, sie und all ihre Lager mit ihnen, ein großes Volk, wie der Sand am Ufer des Meeres an Menge, und Rosse und Wagen sehr viel. Und es versammelten sich alle diese Könige, und kamen und lagerten zusammen an dem Wasser Merom, zu streiten mit Israel. Aber Jahwe sprach zu Josua: Fürchte dich nicht vor ihnen; denn morgen um diese Zeit gebe ich sie alle erschlagen hin vor Israel. Ihre Rosse sollst du lähmen, und ihre Wagen verbrennen mit Feuer. Da kam Josua und alles Kriegsvolk mit ihm über sie am Wasser Merom plötzlich, und fielen über sie. Und Jahwe gab sie in die Hand Israels, und sie schlugen sie, und jagten ihnen nach bis nach Zidon, der Hauptstadt, und bis Misrephot-Maim und bis ins Tal Mizpeh gegen Aufgang, und schlugen sie, bis man keinen Entronnenen von ihnen übrig ließ. Und Josua that ihnen, so wie ihm Jahwe gesagt: ihre Rosse lähmete er, und ihre Wagen verbrannte er mit Feuer. Da kehrte Josua um zu selbiger Zeit, und nahm Hazor ein, und ihren König schlug er mit dem Schwerte; denn Hazor war vor Zeiten die Hauptstadt aller dieser Königreiche. Und sie schlugen alle Seelen, die darin waren, mit der Schärfe des Schwertes, sie verbannend; nichts blieb übrig, was Odem hatte, und Hazor verbrannte er mit Feuer. Und alle Städte jener Könige und alle ihre Könige nahm Josua, und schlug sie mit der Schärfe des Schwertes; er verbannete sie, so wie Mose, der Knecht Jahwes, geboten. Nur alle die Städte, die auf ihrem Hügel stauben, verbrannte Israel nicht, ausgenommen Hazor allein verbrannte Josua. Und alle Beute dieser Städte und das Vieh nahmen sich die Söhne Israels zum Raube; nur alle Menschen schlugen sie mit der Schärfe des Schwertes, bis sie sie vertilgt hatten; sie ließen nichts übrig, was Odem hatte. So wie Jahwe Mose'n, seinem Knechte geboten, also gebot Mose den, Josua, und also tat Josua; er ließ nichts fehlen von allem, was Jahwe Mose'n geboten. Und so nahm Josua alle diese Länder ein, das Gebirge und den ganzen Süden und das ganze Land Gosen und die Niederung und die Ebene und das Gcbirg Israel und seine Niederung, von dem kahlen Gebirge, das aufsteigt gen Seir, bis Baal Gad im Tale des Libanons am Fuße des Gebirges Hermon; und all ihre Könige nahm er, und schlug sie und tötete sie. Lange Zeit führte Josua Krieg mit all diesen Königen. Es war keine Stadt, die sich friedlich ergab an die Söhne Israels, außer den Hevitern, welche zu Gibeon wohnten; alle nahmen sie mit Streit. Denn durch Jahwe geschah es, daß ihr Herz verstockt wurde zum Streite mit Israel, aus daß sie verbannet würden, und ihnen kein Erbarmen widerführe, sondern daß sie vertilget würden, so wie Jahwe Mose'n geboten. Und Josua kam zu selbiger Zeit, und rottete aus die Enakiter von dem Gebirge, von Hebron, von Debir, von Anab und vom ganzen Gebirge Juda und vom ganzen Gebirge Israel; mit ihren Städten verbannete sie Josua. Es blieben keine Enakiter übrig im Lande der Söhne Israels; nur zu Gasa, zu Gath und zu Asdod blieben sie übrig. Und so nahm Josua das ganze Land, ganz so, wie Jahwe geredet zu Mose; und Josua gab es Israel zur Besitzung, nach ihren Abteilungen, nach ihren Stämmen. Und das Land hatte Ruhe vom Kriege. Verzeichnis der besiegten KönigeDas sind die Könige des Landes, welche die Söhne Israels schlugen, und deren Länder sie einnahmen, jenseits des Jordans gegen Sonnen-Aufgang, vom Bach Arnon bis zum Gebirge Hermon und die ganze Ebene gegen Aufgang: Sihon, der König der Amoriter, der zu Hesbon wohnte, herrschend von Aroer an, welches am Ufer des Baches Arnon und in der Mitte des Baches liegt, und über halb Gilead bis an den Bach Jabok, die Grenze der Söhne Ammons, und über die Ebene bis an den See Chinneroth gegen Aufgang und bis zum Meere der Ebene, dem Salzmeere, gegen Aufgang, nach Beth-Jestmoth hin, und gegen Süden am Abhange des Pisga. Und das Gebirge Ogs, des Königs von Basan, vom Reste der Riesen, der zu Astaroth und Edrei wohnte. Und er herrschte über das Gebirge Hermon und über Salcha und über ganz Basan bis an die Grenze der Gessuriter und Maachathiter, und halb Gilead bis an die Grenze Sihons, des Königs von Hesbon. Mose, der Knecht Jahwes, und die Söhne Israels schlugen sie, und Mose, der Knecht Jahwes, gab es zum Besitz der Rubeniten und, den Gaditen und dem halben Stamme Manasse. Und das sind die Könige des Landes, welche Josua und die Söhne Israels schlugen diesseits des Jordans gegen Westen, von Baal-Gad an, im Tale des Libanons, bis an das kahle Gebirge, das aufsteigt gen Seir. Und Josua gab es den Stämmen Israels zum Besitz, nach ihren Abteilungen, auf dem Gebirge und in der Niederung und in der Ebene und an den Abhängen und in der Wüste und im Süden: die Hethiter und die Amoriter und die Kananiter, die Pheresiter, die Heviter und die Jebusiter. Der König von Jericho, einer; der König von Ai, auf der Seite von Bethel, einer; der König von Jerusalem, einer; der König von Hebron, einer; der König von Jarmut, einer; der König von Lachis, einer; der König von Eglon, einer; der König von Geser, einer; der König von Debir, einer; der König von Geber, einer; der König von Horma, einer; der König von Arad, einer; der König von Libna, einer; der König von Adullam, einer; der König von Makeda, einer; der König von Bethel, einer; der König von Tapuah, einer; der König von Hepher, einer; der König von Aphek, einer; der König von Lasaron, einer; der König von Madon, einer; der König von Hazor, einer; der König von Simron-Meron, einer; der König von Achfaph, einer; der König von Thaenach, einer; der König von Megiddo, einer; der König von Gedes, einer; der König von Jokneam am Karmel, einer; der König von Dor zu Naphath-Dor, einer; der König der Heiden zu Gilgal, einer; der König von Thirza, einer: alle Könige ein und dreißig. Verteilung des Landes; Grenzen der dritthalb StämmeJosua aber war alt, in die Jahre gekommen: da sprach Jahwe zu ihm: Du bist alt, in die Jahre gekommen, und vom Lande ist sehr viel übrig einzunehmen. Das ist das übrige Land: alle Kreise der Philister und ganz Gessuri; vom Nil an, welcher vor Ägypten fließet, bis an die Grenze von Ekron nördlich soll zu den Kananitern gerechnet werden; fünf Fürsten der Philister; der Gasitische, der Asdoditische, der Askalonitische, der Gathitische und der Ekronitische und die Aviter; gegen Süden das ganze Land der Kananiter und (von) Meara, das den Zidoniern gehört, bis Aphek, bis an die Grenze der Amoriter; und das Land der Gibliter und der ganze Libanon gegen Sonnen-Aufgang, von Baal-Gad, am Fuße des Gebirges Hermon, bis nach Hemath hin. Alle Gebirgs-Bewohner vom Libanon bis Misrephoth-Maim, alle Zidonier, ich will sie vertreiben vor den Söhnen Israels; nur verloose es Israel zur Besitzung, so wie ich dir geboten. Und nun verteile dieses Land zur Besitzung unter die neun Stämme und den halben Stamm Manasse. Mit ihm haben die Nubeniten und die Gaditen ihre Besitzung empfangen, welche ihnen Mose gegeben jenseit des Jordans gegen Aufgang, ganz so, wie sie ihnen Mose, der Knecht Jahwes, gegeben, von Aroer an, welches am Ufer des Baches Arnon liegt, und die Stadt, welchem der Mitte des Baches liegt, und die ganze Ebene Medeba bis Dibon, und alle Städte Sihons, des Königs der Amoriter, welcher zu Hesbon regierte, bis zur Grenze der Söhne Ammons; und Gilead und das Gebiet der Gessuriter und die Maachathiter und das ganze Gebirge Hermon und ganz Basan bis Salcha, das ganze Reich Ogs bis Basan, welcher zu Astharoth und Edrei regierte; (er war übrig vom Reste der Riesen; und Mose schlug sie, und vertrieb sie. Aber die Söhne Israels vertrieben nicht die Gessuriter und Maachathiter, und es wohnte Gessur und Maschath in der Mitte Israels bis auf diesen Tag. Nur dem Stamme Levi gab er keine Besitzung; die Opfer Jahwes, des Gottes, Israels, das ist ihre Besitzung, so wie er ihnen geredet. Und Mose gab dem Stamme der Söhne Rubens nach ihren Geschlechtern. Und ihre Grenze war von Aroer an, welches am Ufer des Baches Arnon liegt, und die Stadt, welche in der Mitte des Baches liegt, und die ganze Ebene bei Medeba, Hesbon und alle ihre Städte, die auf der Ebene liegen, Dibon und Bamoth-Baal und Bethbaal-Meon, und Jahza und Kedemoth und Mephaath und Kiriathaim und Sibma und Zereth-Sahar auf dem Tal-Berge und Beth-Peor und der Abhang des Pisga und Beth-Jesimoth, und alle Städte der Ebene und das ganze Reich Sihons, des Königs der Amoriter, welcher zu Hesbon regierte, welchen Mose schlug, ihn und die Fürsten von Midian, Evi und Rekein und Zur und Hur und Reba, die Fürsten Sihons, welche im Lande wohnten. Und Bileam, den Sohn Beors, den Wahrsager, erwürgten die Söhne Israels mit dem Schwerte nebst ihren Erschlagenen. Und die Grenze der Söhne Rubens war der Jordan und das Angrenzende. Das ist die Besitzung der Söhne Rubens nach ihren Geschlechtern, die Städte und ihre Dörfer. Und Mose gab dem Stamme Gad, den Söhnen Gads, nach ihren Geschlechtern. Und ihre Grenze war Jaeser und alle Städte Gileads und die Hälfte des Landes der Söhne Ammons bis Aroer, welches vor Rabba liegt, und von Hesbon bis Ramath-Mizpe und Betonim, und von Mahanaim bis an die Grenze von Debir; und im Tale: Beth-Haram und Beth-Nimra und Suchoth und Zaphon, der Rest vom Reiche Sihons, des Königs von Hesbon, der Jordan und das Angrenzende bis ans Ende des See's Chinnereth, jenseits des Jordans gegen Aufgang. Das ist die Besitzung der Söhne Gads, nach ihren Geschlechtern, die Städte und ihre Dörfer. Und Mose gab dem halben Stamme Manasse, und es erhielt der halbe Stamm Manasse nach seinen Geschlechtern. Und ihre Grenze war von Mahanaim an: ganz Basan, das ganze Reich Ogs, des Königs von Basan, und alle Dörfer Jairs, die in Basan liegen, sechzig Städte. Und halb Gilead und Astharoth und Edrei, die Städte des Reiches Ogs in Basan, kam an die Söhne Machirs, des Sohnes Manasse's, die Hälfte der Söhne Machirs, nach ihren Geschlechtern. Das ist es, was Mose verteilte in den Ebenen Moabs, jenseits des Jordans bei Jericho, gegen Aufgang. Aber dem Stamme Levi gab Mose keine Besitzung. Jahwe, der Gott Israels, er ist ihre Besitzung, so wie er ihnen geredet. Kaleb erhält HebronUnd das ist, was die Söhne Israels zur Besitzung erhielten im Lande Kanaan, was ihnen verteilte Eleasar, der Priester, und Josua, der Sohn Nuns, und die Stammhäupter der Söhne Israels, durchs Los ihres Anteils, so wie Jahwe geboten durch Mose, den neun Stämmen und dem halben Stamme. Denn Mose hatte die Besitzung der zwei Stämme und des halben Stammes gegeben jenseits des Jordans, den Leviten aber hatte er keine Besitzung unter ihnen gegeben. Denn es waren die Söhne Josephs zwei Stämme, Manasse und Ephraim, und man gab den Leviten keinen Anteil im Lande, sondern, Städte zum Wohnen und ihre Bezirke für ihre Hcerden und ihre Habe. So wie Jahwe Mose'n geboten, also taten die Söhne Israels und verteilten das Land. Und es traten die Söhne Juda's zu Josua in Gilgal, und es sprach zu ihm Kaleb, der Sohn Jephunne's, des Kenisiters: Du weißt das Wort, das Jahwe geredet zu Mose, dem Manne Gottes, meinet und deinet wegen, zu Kades-Barnea. Vierzig Jahre alt war ich, als Mose, der Knecht Jahwes, mich aussandte von Kades-Barnea, das Land zu erkunden, und ich brachte ihm Nachricht, so wie es mir ums Herz war. Und meine Brüder, die hinaufgezogen mit ihm, machten das Herz des Volkes verzagt; ich aber folgte vollkommen Jahwe, meinem Gott, nach. Da schwur Mose an selbigem Tage, und sprach: Fürwahr das Land, worauf dein Fusz getreten, soll dir sein zur Besitzung und deinen Söhnen in Ewigkeit; denn du bist vollkommen nachgefolget Jahwe, meinem Gott. Und nnn siehe, Jahwe hat mich leben lassen, so wie er geredet, diese fünf und vierzig Jahre, seitdem Jahwe dieses Wort geredet zu Mose, da Israel zog in der Wüste; und nun siehe, ich bin heute fünf und achtzig Jahre alt: noch bin ich stark, wie an dem Tage, da mich Mose aussandte; wie meine Kraft damals, so ist meine Kraft jetzt zum Streite und auszuziehen und einzuziehen. Und nun gib mir dieses Gebirge, von welchem Jahwe geredet an selbigem Tage. Denn du hast gehört an selbigem Tage, daß Enakiter daselbst sind und große, feste Städte. Vielleicht ist Jahwe mit mir, und ich vertreibe sie, sowie Jahwe geredet. Da segnete ihn Josua und gab Hebron Kaleb, dem Sohne Jephunne's, zur Besitzung. Deßhalb ward Hebron Kaleb, dem Sohne Jephunne's, des Kenisiters, zur Besitzung bis auf diesen Tag, darum, daß er vollkommen Jahwe, dem Gott Israels, nachgefolget war. Der Name Hebrons aber war vor Zeiten Stadt Arba's: der größte Mann unter den Enakitern war selbiger. Und das Land hatte Ruhe vom Kriege. Das Gebiet des Stammes JudaUnd es war das Los des Stammes der Söhne Juda's, nach ihren Geschlechtern: an der Grenze Edoms die Wüste Zin, gegen Mittag, am äußersten Süden. Und ihre mittägliche Grenze war vom Ende des Salzmeeres an, von der Zunge, die sich wendet gegen Mittag. Und sie lief mittäglich von der Skorpionen-Höhe, und ging hinüber nach Zin, und stieg auf mittäglich von Kades-Barnea, und ging hinüber nach Hezron, und stieg auf gen Adar, und wandte sich gen Karka; und ging hinüber nach Azmon, und lief aus an den Bach Ägyptens, und es waren die Ausgänge der Grenze an das Meer. Das sei eure Grenze gegen Mittag. Und die Grenze gegen Osten das Salzmeer bis ans Ende des Jordans. Und die Grenze nach der nördlichen Seite (fing an) von der Meer-Zunge, vom Ende des Jordans, und stieg gen Beth-Hogla, und ging nördlich bei Beth-Araba vorbei, und stieg zum Steine Bohens, des Sohnes Rubens. Und es stieg die Grenze gen Debir vom Tale Achor, und nördlich wendet sie sich nach Gilgal, welches der Höhe Adummim gegenüber liegt, welches mittäglich vom Bache. Und die Grenze ging hinüber zum Wasser Sonnen-Quelle, und ihre Ausgänge waren an der Walker-Quelle. Und die Grenze stieg zum Tale des Sohnes Hinnoms, an die mittägliche Seite der Zebusiter, das ist Jerusalem. Und die Grenze stieg auf den Gipfel des Berges, welcher vor dem Tale Hinnom westlich liegt, welcher am Ende des Tales Rephaim gegen Norden. Und es erstreckte sich die Grenze vom Gipfel des Berges zu der Quelle des Wassers Nephthoa, und lief nach den Städten des Gebirges Ephron, und erstreckte sich gen Baala, das ist Kiriath-Jearim. Und es wandte sich die Grenze von Baala westlich zum Berge Seir, und ging an die nördliche Seite von Har-Jearim, das ist Chessalon, und stieg herab nach Beth-Semes, und ging hinüber nach Thimna. Und es lief die Grenze an die nördliche Seite von Ekron, und erstreckte sich gegen Sichron, und ging hinüber nach dem Berge Baala, und lief gen Jabneel, und die Ausgänge der Grenze waren an das Meer. Und die West-Grenze ist das Meer, das große, und das Angrenzende. Das ist die Grenze der Söhne Juda's ringsum nach ihren Geschlechtern. Und Caleb, dem Sohne Jephunne's, gab er einen Anteil unter den Söhnen Juda's, nach Befehl Jahwes an Josua, die Stadt Arba's, des Vaters der Enakiter, das ist Hebron. Und Kaleb vertrieb von dannen die drei Söhne Enaks, Sesai und Ahiman und Talmai, die Söhne Enaks. Und von dannen zog er hinauf gegen die Bewohner von Debir; der Name von Debir aber war vor Zeiten Kiriath-Sepher. Und Kaleb sprach: Wer Kiriath-Sepher schlägt und einnimmt, dem gebe ich Achsa, meine Tochter, zum Weibe. Da nahm sie ein Othniel, der Sohn des Kenas, des Bruders Calebs, und er gab ihm Achsa, seine Tochter zum Weibe. Und es geschah, als sie einzog, trieb sie ihn an ein Feld zu fordern von ihrem Vater, und stieg herab vom Esel. Da sprach Kaleb zu ihr: Was ist dir? Und sie sprach: Gib mir ein Geschenk! Denn ein Mittags-Land hast du mir gegeben, und gib mir auch Wasser-Quellen. Da gab er ihr Ober-Quellen und Unter-Quellen. Das ist die Besitzung des Stammes der Söhne Juda's, nach ihren Geschlechtern. Und es waren die Städte vom Ende des Stammes der Söhne Juda's an bis zur Grenze Edoms, im Süden: Kabzeel und Eder und Jagur, und Kina und Dimona und Adada, und Kedes und Hazor und Ithnan, Siph und Telem und Bealoth, und Hazor-Hahdata und Kirioth, Hezron, das ist Hazor, Amam und Tema und Molada, und Hazar-Gadda und Hesmon und Beth-Palet, und Hazar-Sual und Beer-Seba und Bisjotheja, Baala und Ijim und Azem, und El-Tholad und Chesil und Horma, und Ziklag und Madmana und Sansanna, und Lebaoth und Silhim und Ain und Rimon: alle Städte neun und zwanzig und ihre Dörfer. In der Niederung: Esthaol und Zarea und Asna, und Sannoah und En-Gannim, Thapuach und Enam, Jarmut und Adullam, Socho und Aseka, und Saaraim und Adithaim und Gedera und Gederothaim: vierzehn Städte und ihre Dörfer. Zenan und Hadasa und Migdal-Gad, und Dilean und Mizpeh und Jokthiel, Lachis und Bazekath und Eglon und Chabon und Lahmam und Chithlis, und Gederoth, Beth-Dagon und Naema und Makeda: sechzehn Städte und ihre Dörfer. Libna und Ether und Asan, und Jephthah und Asna und Nezib, und Kegila und Achsib und Maresa: neun Städte und ihre Dörfer. Ekron und ihre Töchter und ihre Dörfer. Und von Ekron und westlich alles, was auf der Seite von Asdod und ihre Dörfer: Asdod, ihre Töchter und ihre Dörfer; Gasa, ihre Töchter und ihre Dörfer, bis an den Bach Ägyptens und das große Meer und das Augrenzende. Und auf dem Gebirge: Samir und Jathir und Socho, und Danna und Kiriath-Sanna, das ist Debir, und Anab und Esthemo und Anim, und Gosen und Holon und Gilo: elf Städte und ihre Dörfer. Arab und Duma und Efean, und Janum und Beth-Tapuach und Apheka: und Humta und Kiriath-Arba, das ist Hebron, und Zior: neun Städte und ihre Dörfer. Maon, Karmel und Siph und Juta, und Jesreel und Jokdeam und Sanoah, Kain, Gibea und Thimna: zehn Städte und ihre Dörfer. Halhul, Beth-Zur und Gedor, und Maarat und Beth-Anoth und Elthekon: sechs Städte und ihre Dörfer. Kiriath-Baal, das ist Kiriath-Kerim, und Harabba, zwei Städte und ihre Dörfer. In der Wüste: Beth-Araba, Middin und Sechacha, und Nibsan und Ir-Hamelach (Salz-Stadt) und En-Geddi, sechs Städte und ihre Dörfer. Aber die Jebusiter, die Bewohner von Jerusalem, konnten die Söhne Juda's nicht vertreiben, und so wohnten die Jebusiter mit den Söhnen Juda's zu Jerusalem bis auf diesen Tag. Besitzungen von Ephraim und ManasseUnd das Los kam heraus für die Söhne Josephs vom Jordan bei Jericho an, vom Wasser Jericho's gegen Aufgang, die Wüste, welche aufsteigt von Jericho nach dem Gebirge von Bethel; und es lief (die Grenze) von Bethel gen Lus, und ging hinüber nach der Grenze der Architer nach Atharoth, und stieg hinab westlich nach der Grenze der Japhletiter bis zur Grenze von Beth-Horon, dem unteren, und bis Geser, und ihre Ausgänge waren an das Meer. Das erhielten zur Besitzung die Söhne Josephs, Manasse und Ephraim. Und es war die Grenze der Söhne Ephraims nach ihren Geschlechtern, die Grenze ihrer Besitzung war gegen Aufgang Atharoth-Adar bis gen Beth-Horon, dem oberen. Und es lief die Grenze gegen Westen gegen Michmetath, nördlich, und wandte sich gegen Aufgang gen Thaenath-Silo, und ging an diesem vorbei gegen Aufgang gen Janoha, und stieg herab von Janoha gen Atharat und Naarata, und stieß an Jericho, und lief aus an den Jordan. Von Thapuah ging die Grenze westlich gen Nahal-Kana (Rohr-Bach), und ihre Ausgänge waren an das Meer. Das ist die Besitzung des Stammes der Söhne Ephraims nach ihren Geschlechtern. Und (dazu) die Städte die für die Söhne Ephraims abgesondert waren unter der Besitzung der Söhne Manasse's, alle Städte mit ihren Dörfern. Und sie vertrieben die Kananiter nicht, die zu Geser wohnten, und so wohnten die Kananiter in der Mitte Ephraims bis auf diesen Tag, und wurden frohnpflichtig. Und es kam das Los an den Stamm Manasse, denn er war der Erstgeborne Josephs, an Machir, den Erstgebornen Manasfe's, den Vater Gileads; denn selbiger war ein streitbarer Mann; und so ward ihm Gilead und Basan. Und es kam an die übrigen Söhne Manasfe's, nach ihren Geschlechtern, an die Söhne Abiesers und an die Söhne Heleks und an die Söhne Asriels und an die Söhne Sechems und an die Söhne Hephers und an die Söhne Semida's: das sind die Söhne Manasfe's, des Sohnes Josephs, die männlichen, nach ihren Geschlechtern. Aber Zelaphehad, der Sohn Hephers, des Sohnes Gileads, des Sohnes Machirs, des Sohnes Manasse's, er hatte keine Söhne, sondern Töchter, das aber die Namen seiner Töchter: Mahela und Noa, Högla, Milka und Thirza. Und sie traten vor Eleasar, den Priester, und vor Josua, den Sohn Nuns, und vor die Fürsten, und sprachen: Jahwe hat Mose'n geboten uns eine Besitzung zu geben unter unsren Brüdern. Und er gab ihnen, nach Befehl Jahwe's, eine Besitzung unter den Brüdern ihres Vaters. Und es fielen auf Manasse zehn Teile außer dem Lande Gilead und Basan, welches jenseits des Jordans liegt. Denn die Töchter Manasse's erhielten Besitzung unter seinen Söhnen, und das Land Gilead kam an die Söhne Manasfe's, die übrigen. Und es war die Grenze Manasse's von Asser an nach Michmethath, welches vor Sichem liegt; und es ging die Grenze gegen Süden bis zu den Bewohnern von En-Thapuach. An Manasse kam das Land Thapuach, und Thapuach an der Grenze Manasse's an die Söhne Ephraims. Und die Grenze stieg hinab gen Nahal-Kana (Rohrbach), mittäglich vom Bache. Diese Städte kamen an Ephraim mitten unter den Städten Manasfe's. Und die Grenze Manasfe's war nördlich vom Bache, und ihre Ausgänge waren an das Meer. (Das Land) gegen Mittag kam an Ephraim, und gegen Norden an Manasse, und das Meer war seine Grenze. Und an Asser stießen sie gegen Norden, und an Issaschar gegen Aufgang. Und es kam an Manasse in Issaschar und in Asser Beth-Sean und ihre Töchter und Jeblaam und ihre Töchter und nebst den Bewohnern von Dor und ihren Töchtern und den Bewohnern von En-Dor und ihren Töchtern und den Bewohnern von Thaanach und ihren Töchtern und den Bewohnern von Megiddo und ihren Töchtern, drei Landschaften. Und es konnten die Söhne Manasse's nicht diese Städte erobern, und die Kananiter ließen es sich gefallen zu bleiben in diesem Lande. Und als die Söhne Israels stärker wurden, machten sie die Kananiter frohnpflichtig; aber vertreiben taten sie sie nicht. Und es redeten die Söhne Josephs zu Josua, und sprachen: Warum hast du mir als Besitzung Ein Los und Einen Teil gegeben, so ich doch ein zahlreiches Volk bin, soweit als mich bis jetzt Jahwe gesegnet? Und Josua sprach zu ihnen: Wenn du ein zahlreiches Volk bist, so ziehe hinauf in den Wald, und haue dir aus daselbst im Lande der Pheresiter und der Nephäer, so dir zu enge ist das Gebirge Ephraim. Und die Söhne Josephs sprachen: Es wird von uns nicht erlangt werden das Gebirge, und eiserne Wagen sind bei allen Kananitern, welche im Tal-Lande wohnten, bei denen die zu Beth-Sean und ihren Töchtern, und bei denen die im Tale Jesreel sind. Und Josua sprach zum Hause Josephs, zu Ephraim und Manasse: Du bist ein zahlreiches Volk und hast große Macht: du sollst nicht Ein Los haben. Das Gebirge soll dir gehören: weil es Wald ist, so haue ihn aus, und dir sollen seine Ausgänge gehören. Denn du wirst die Kananiter vertreiben, denn eiserne Wagen haben sie, denn mächtig sind sie. Ausschreibung des noch zu verteilenden Landes. Anteil BenjaminsUnd es versammelte sich die ganze Gemeinde der Söhne Israels zu Silo, und sie stellten daselbst auf das Versammlungszelt, und das Land war unterworfen vor ihnen. Und es waren übrig unter den Söhnen Israels, deren Besitzung man nicht verteilt hatte, sieben Stämme. Da sprach Josua zu den Söhnen Israels: Wie lange wollt ihr euch lässig zeigen hinzugehen, das Land einzunehmen, welches euch Jahwe, der Gott eurer Väter, gegeben? Schaffet euch drei Männer für den Stamm, daß ich sie aussende, und sie sich aufmachen, und umHerwandeln im Lande, und es aufschreiben, nach Verhältnis; ihrer Besitzung, und dann zu mir kommen. Und vertheilet es euch in sieben Teile. Juda soll bleiben auf seiner Grenze gegen Mittag, und das Haus Joseph soll bleiben auf seiner Grenze gegen Norden. Ihr aber schreibet das Land auf in sieben Teilen, und bringt es mir hierher, und ich werde euch das Los werfen hier vor Jahwe, unsrem Gott. Denn keinen Teil haben die Leviten unter euch, sondern das Priestertum Jahwes ist ihre Besitzung. Und Gäd und Ruben und der halbe Stamm Manasse haben ihre Besitzung erhalten jenseits des Jordans, gegen Aufgang, welche ihnen gegeben Mose, der Knecht Jahwes. Da machten sich die Männer auf, und gingen hin. Und Josua gebot denen, welche hingingen das Land aufzuschreiben, und sprach: Geht hin und wandelt umher im Lande, und schreibet es auf, und kehrt zurück zu mir, und hier werde ich euch das Los werfen vor Jahwe zu Silo. Und so gingen die Männer hin, und durchzogen das Land, und schrieben es auf, nach den Städten, nach sieben Teilen, in ein Buch, und sie kamen zu Josua ins Lager gen Silo. Da warf ihnen Josua das Los zu Silo vor Jahwe. Und so verteilte Josua daselbst das Land den Söhnen Israels, nach ihren Abteilungen. Und es kam hierauf das Los des Stammes der Söhne Benjamins nach ihren Geschlechtern. Und die Grenze ihres Looses ging aus zwischen den Söhnen Juda's und zwischen den Söhnen Josephs. Und ihre Grenze fing nach der Nordseite hin vom Jordan an, und stieg hinauf an die nördliche Seite von Jericho, und stieg auf das Gcbirg gegen Westen, und ihre Ausgänge waren nach der Wüste Belh-Aven. Und von dannen ging die Grenze hinüber gen Lus, an die mittägliche Seite von Lus, das ist Bethel, und es stieg die Grenze herab gen Atharoth-Adar an dem Berge, welcher mittäglich von Beth-Horon, dem unteren, liegt. Und es erstreckte sich die Grenze, und wandte sich nach der Westseite hin, mittäglich von dem Berge, welcher von Beths Horon mittäglich liegt, und ihre Ausgänge waren nach Kiriath-Baal, das ist KiriathJearim, eine Stadt der Söhne Juda's. Das ist die Westseite. Und die Mittagsseite sing an vom Ende von Kiriath-Jearim, und die Grenze lief westlich, und lief zu der Quelle Wassers Nephthoa, und stieg herab zum Ende des Berges, welcher vor dem Tale des Sohnes Hinnoms liegt, welcher im Tale Nephaim gegen Norden, und stieg herab zum Tale Hinnom an die mittägliche Seite der Jebusiter, und stieg bis zur Walker-Quelle, und erstreckte sich nördlich, und lief gegen die Sonnenquelle, und lief nach Geliloth, welches der Höhe Adumim gegenüber liegt, und stieg herab zum Steine Bohens, des Sohnes Rubens; und ging hinüber an die nördliche Seite vor Araba, und stieg herab gen Araba; und ging hinüber an die nördliche Seite von BethHogla, und die Ausgänge der Grenze waren nach der nördlichen Zunge des SalzMeeres, nach dem mittäglichen Ende des Jordans. Das ist die Grenze gegen Mittag. Und der Jordan begrenzt es nach der östlichen Seite hin. Das ist die Besitzung der Söhne Benjamins nach ihren Grenzen ringsum, nach ihren Geschlechtern. Und die Städte des Stammes der Söhne Benjamins, nach ihren Geschlechtern, sind: Jericho und Beth-Hogla und Emek-Keziz, und Beth-Araba und Zemaraiin und Beth-El, und Avim und Para und Ophra, und Caphar-Amonai und Ophni und Gebar zwölf Städte und ihre Dörfer; Gibeon und Rama und Beeroth, und Mizpe und Caphira und Moza, und Rekem und Jerpel und Thareala, und Zela, Eleph, Jebus, das ist Jerusalem, Gibeath, Kiriath: vierzehn Städte und ihre Dörfer. Das ist die Besitzung der Söhne Benjamins, nach ihren Geschlechtern. Besitzungen der Stämme Simeon, Sebulon, Issaschar, Asser, Naphthali und DanUnd es kam das zweite Los heraus für Simeon, für den Stamm der Söhne Simeons, nach ihren Geschlechtern; und ihre Besitzung war mitten unter der Besitzung der Söhne Juda's. Und es kam an sie in ihrer Besitzung: Beer-Seba und Seba und Molada, und Hazar-Sual und Bala und Azem, und Eltholod und Bethul und Horma, und Ziklag und Beth-Marcaboth und Hazar-Sussa, und Beth-Lebaoth und Saruhen: dreizehn Städte und ihre Dörfer; Ain, Rimon und Ether und Asan, vier Städte und ihre Dörfer; und alle Dörfer, welche im Umkreise dieser Städte liegen bis Baalath - Beer, Ramath - Negeb. Das ist die Besitzung des Stammes der Söhne Simeons, nach ihren Geschlechtern. Von dem Anteile der Söhne Juda's ist die Besitzung der Söhne Simeons; denn es war der Anteil der Söhne Juda's zu groß für sie, und so erhielten die Söhne Simeons ihre Besitzung mitten unter ihrer Besitzung. Und das dritte Los kam herauf für die Söhne Sebulons, nach ihren Geschlechtern. Und die Grenze ihrer Besitzung ging bis Sarid. Und es stieg ihre Grenze nach Westen und zwar Mareala, und stieß an Dabbeseth, und stieß an den Bach, der vor Jokneam stießet. Und sie kehrte sich von Sarid östlich gegen Sonnen-Aufgang an die Grenze von Chisloth-Thabor, und lief nach Dabroth, und stieg gen Japhia. Und von dannen ging sie östlich gegen Aufgang hinüber gen Gath-Hepher, Eth-Kazin, und lief gen Rimon, welches sich erstrecket gen Nea. Und es wandte sich um dieses die Grenze nördlich gen Hannathon, und ihre Ausgänge waren ins Tal Jephthah-El. Und Katath und Nahalal und Simron und Jideala und Beth-Lehem, zwölf Städte und ihre Dörfer. Das ist die Besitzung der Söhne Sebulons, nach ihren Geschlechtern, diese Städte und ihre Dörfer. Für Issaschar kam heraus das vierte Los, für die Söhne Issaschars, nach ihren Geschlechtern. Und ihre Grenze ging bis Jesreel und Chesulloth und Sunem, und Hapharaim und Sion und Anaharat, und Rabith und Kiseon und Abez, und Remeth und En-Gannim und En-Hada und Beth-Patez. Und die Grenze stieß an Thabor und Sahazima und Beth-Semes, und die Ausgänge ihrer Grenze waren an den Jordan; sechzehn Städte und ihre Dörfer. Das ist die Besitzung des Stammes der Söhne Issaschars, nach ihren Geschlechtern, die Städte und ihre Dörfer. Und es kam heraus das fünfte Los für den Stamm der Söhne Assers, nach ihren Geschlechtern, Und ihre Grenze war: Helkath und Hali und Beten und Achsaph, und Alamelech und Amead und Miseal; und sie stieß an den Karmel, westlich, und an den Sihor-Libnath (Glasfluß), und kehrte sich gegen Sonnen-Aufgang gen Beth-Dagon, und stieß an Sebulon und an das Tal Jephthah-El, nördlich von Beth-Emek und Negiel, und lief gen Cabul zur Linken, und gen Ebron und Rehob und Hamon und Kana bis an Zidon, die Hauptstadt! und es kehrte sich die Grenze gen Rama bis zu der festen Stadt Tyrus, und kehrte sich nach Hossa, und ihre Ausgänge waren an das Meer aus dem Striche nach Achsib zu. Und Uma und Aphek und Nehob, zwei und zwanzig Städte und ihre Dörfer. Das ist die Besitzung des Stammes der Söhne Assers, nach ihren Geschlechtern, diese Städte und ihre Dörfer. Für die Söhne Naphthali's kam heraus das sechste Los, für die Söhne Naphthali's, nach ihren Geschlechtern. Und ihre Grenze ging von Heleph, von der Eiche bei Zaenannim und Adami-Nekeb und Jabneel bis Lakum, und ihre Ausgänge waren an den Jordan. Und es kehrte sich die Grenze westlich nach Asnoth-Thabor, und lief von dannen gen Hukok, und stieß an Sebulon gegen Mittag, und an Asser stieß sie gegen Westen, und an Juda; der Jordan gegen Sonnen-Aufgang. Und feste Städte: Zidim, Zer und Hamath, Rakath und Chinnereth, und Adama und Rama und Hazor, und Kedes und Edrei und En-Hazor, und Jereon und Migdal-El, Harem und Beth-Anath und Beth-Semes: neunzehn Städte und ihre Dörfer. Das ist die Besitzung des Stammes der Söhne Naphthali's, nach ihren Geschlechtern, die Städte und ihre Dörfer. Für den Stamm der Söhne Dans, nach ihren Geschlechtern, kam heraus das siebente Los. Und die Grenze ihrer Besitzung war: Zorea und Esthaol und Ir-Seines, und Saelabim und Ajalon und Jethla, und Elon und Thinmatha und Ekron, und Eltheka und Gibethon und Baalath, und Jehud und Bne-Barak und Gath-Nimmon, und Me-Jarkon und Raken mit der Grenze gegen Japho. Und es ging (späterhin) die Grenze der Söhne Dans weiter von ihnen aus, und es zogen die Söhne Dans hinauf, und stritten mit Lesem, und nahmen sie ein, und schlugen sie mit der Schärfe des Schwertes, und nahmen sie in Besitz, und wohnten darin, und nannten Lesem Dan, nach dem Namen Dans, ihres Vaters. Das ist die Besitzung des Stammes der Söhne Dans, nach ihren Geschlechtern, diese Städte und ihre Dörfer. Und als sie die Verteilung des Landes, nach seinen Grenzen, geendigt, da gaben die Söhne Israels Josua, dem Sohne Nuns, eine Besitzung unter sich. Nach Befehl Jahwes gaben sie ihm die Stadt, die er verlangte, Thimnath-Serah, auf dem Gebirge Ephraim. Und er bauete die Stadt, und wohnetc darin. Das sind die Besitzungen, welche austeilte Eleasar, der Priester, und Josua, der Sohn Nuns, und die Stamm-Häupter der Söhne Israels durchs Los zu Silo, vor Jahwe, vor der Türe des Versammlungszeltes, und so endigten sie die Verteilung des Landes. Bestimmung der FreistädteUnd Jahwe redete zu Josua, und sprach: Rede zu den Söhnen Israels, und sprich: Bestimmet euch die Zufluchtstädte, wovon ich zu euch geredet durch Mose, daß dahin fliehe ein Totschläger, der jemand schlägt aus Versehen, ohne Wissen, daß sie euch zur Zuflucht seien vordem Bluträcher. Und er fliehe zu einer von diesen Städten, und trete vor die Öffnung des Stadt-Tores, und erzähle vor den Ohren der Acltesten selbiger Stadt seine Sache, und sie sollen ihn aufnehmen in die Stadt zu sich, und ihm einen Ort geben, daß er wohne bei ihnen. Und so der Bluträcher ihm nachjaget, so sollen sie den Totschläger nicht ausliefern in seine Hand; denn ohne Wissen hat er seinen Nächsten getödtet, und haßte ihn nicht seit gestern und vorgestern. Und so wohne er in selbiger Stadt, bis er gestanden vor der Gemeinde zum Gerichte, bis zum Tode des hohen Priesters, der zu selbiger Zeit sein wird. Alsdann soll der Totschläger zurückkehren, und kommen in seine Stadt und in sein Haus, in die Stadt, woraus er geflohen. Und sie heiligten Kedes in Galiläa auf dem Gebirge Naphthali, und Sichem auf dem Gebirge Ephraim, und KiriathArba, das ist Hebron, auf dem Gebirge Juda. Und jenseits des Jordans bei Jericho gegen Aufgang bestimmten sie Bezer in der Wüste, in der Ebene, vom Stamme Rnben, und Ramoth in Gilead, vom Stamme Gad, und Golan in Basan, vom Stamme Manasse. Das waren die verordneten Städte für alle Söhne Israels und für den Fremdling, der sich unter ihnen aufhält, daß dahin fliehe, wer Jemand geschlagen aus Versehen, daß er nicht sterbe durch die Hand des Bluträchers, bis er gestanden vor der Gemeinde. Städte des Stammes LeviUnd es traten die Stammhäupter der Leviten zu Eleasar, dem Priester, und zu Josua, dem Sohne Nuns, und zu den Stammhäuptern der Söhne Israels, und redeten zu ihnen zu Silo, im Lande Kanaan, und sprachen: Jahwe hat geboten durch Mose uns Städte zu geben zum Wohnen und ihre Bezirke für unser Vieh. Da gaben die Söhne Israels den Leviten von ihrer Besitzung, nach Befehl Jahwes, diese Städte und ihre Bezirke. Und es kam heraus das Los für die Geschlechter der Kahathiter. Und es kamen an die Söhne Aarons, des Priesters, von den Leviten, vom Stamme Juda und vom Stamme der Simeoniten und vom Stamme Benjamin durchs Los dreizehen Städte. Und an die übrigen Söhne Kahaths von den Geschlechtern des Stammes Ephraim und vom Stamme Dan und vom halben Stamme Manasse durchs Los zehn Städte. Und an die Söhne Gersons von den Geschlechtern des Stammes Issaschar und vom Stamme Asser und vom Stamme Naphthali und vom (anderen) halben Stamme Manasse in Basan durchs Los dreizehen Städte. An die Söhne Merari's, nach ihren Geschlechtern, vom Stamme Ruben und vom Stamme Gad und vom Stamme Sebulon zwölf Städte. Und so gaben die Söhne Israels den Leviten diese Städte und ihre Bezirke, so wie Jahwe durch Mose geboten, durchs Los. Und sie gaben vom Stamme der Söhne Juda's und vom Stamme der Söhne Simeons diese Städte, die man mit Namen nennt. Und es kam an die Söhne Aarons von den Geschlechtern der Kahathiter, von den Söhnen Levi's, (denn für sie war das erste Los,) und sie gaben ihnen die Stadt Arba's, (selbiger ist der Vater Enaks,) Hebron, auf dem Gebirge Juda, und ihre Bezirke rings um sicher. Aber das Feld der Stadt und ihre Dörfer gaben sie Kaleb, dem Sohne Jephunne's, zum Eigentum. Und den Söhnen Aarons, des Priesters, gaben sie die Stadt der Zuflucht für Totschläger Hebron und ihren Bezirk, und Libna und ihren Bezirk, und Jathir und ihren Bezirk, und Esthemoa und ihren Bezirk, und Holon und ihren Bezirk, und Debir und ihren Bezirk, und Ain und ihren Bezirk, und Jutta und ihren Bezirk, und Beth-Semes und ihren Bezirk, neun Städte von diesen beiden Stämmen; und vom Stamme Benjamin: Gideon und ihren Bezirk, und Geba und ihren Bezirk, und Anatoth und ihren Bezirk, und Almon und ihren Bezirk, vier Städte. Alle Städte der Söhne Aarons, der Priester, dreizehn Städte und ihre Bezirke. Und anlangend die Geschlechter der Söhne Kahaths, die Leviten, die übrigen von den Söhnen Kahaths, so waren die Städte ihres Looses vom Stamme Ephraim. Und sie gaben ihnen die Stadt der Zuflucht für Totschläger Sichem und ihren Bezirk, auf dem Gebirge Ephraim, und Gefer und ihren Bezirk, und Kibzaim und ihren Bezirk, und Beth-Horon und ihren Bezirk, vier Städte; und vom Stamme Dan: Eltheke und ihren Bezirk, Gibthon und ihren Bezirk, Ajalon und ihren Bezirk, Gath-Rimon und ihren Bezirk, vier Städte; und von der Hälfte des Stammes Manasse: Thaenach und ihren Bezirk, und Gath-Rimmon und ihren Bezirk, zwei Städte: zusammen zehn Städte und ihre Bezirke den Geschlechtern der übrigen Söhne Kahaths. Und den Söhnen Gersons, von den Geschlechtern der Leviten, vom halben Stamme Manasse's: die Stadt der Zuflucht für Totschläger Golan in Basan und ihren Bezirk, und Beesthra und ihren Bezirk, zwei Städte; und vom Stamme Issaschar: Kisjon und ihren Bezirk, Dabrat und ihren Bezirk, Jarmut und ihren Bezirk, En-Gannim und ihren Bezirk, vier Städte; und vom Stamme Asser: Miseal und ihren Bezirk, Abdon und ihren Bezirk, Helkath und ihren Bezirk, und Rehob und ihren Bezirk, vier Städte; und vom Stamme Naphthali: die Stadt der Zuflucht für Totschläger Kedes, in Galiläa, und ihren Bezirk, und Hamoth-Dor und ihren Bezirk, und Karthan und ihren Bezirk, drei Städte. Alle Städte der Gersoniter, nach ihren Geschlechtern, dreizehn Städte und ihre Bezirke. Und den Geschlechtern der Söhne Merari's, den Leviten, den übrigen, vom Stamme Sebulon: Jokneam und ihren Bezirk, Kartha und ihren Bezirk, Dimna und ihren Bezirk, Nahalal und ihren Bezirk, vier Städte; und vom Stamme Ruben: Bezer und ihren Bezirk, und Jahza und ihren Bezirk, Kedemoth und ihren Bezirk, und Mephaath und ihren Bezirk, vier Städte; und vom Stamm Gad die Stadt der Zuflucht für Totschläger Ramoth, in Gilead, und ihren Bezirk, und Mahanaim und ihren Bezirk, Hesbon und ihren Bezirk, Jaeser und ihren Bezirk, zusammen vier Städte. Alle Städte der Söhne Merari's, nach ihren Geschlechtern, der übrigen von den Geschlechtern der Leviten, es war ihr Los zwölf Städte. Alle Städte der Leviten, innerhalb des Eigentums der Söhne Israels, waren acht und vierzig Städte und ihre Bezirke. Es waren diese Städte, jede Stadt und ihr Bezirk rings um sie her: also bei allen diesen Städten. Altar der dritthalb StämmeUnd so gab Jahwe Israel das ganze Land, das er ihren Vätern geschworen zu geben, und sie nahmen es in Besitz, und wohnten darin. Und Jahwe schaffte ihnen Ruhe ringsum, ganz so, wie er ihren Vätern geschworen. Und keiner stand vor ihnen von all ihren Feinden; all ihre Feinde gab Jahwe in ihre Hand. Es fiel kein Wort aus von all den guten Worten, welche Jahwe geredet dem Hause Israels; alles traf ein. Damals rief Josua den Rubeniten und den Gaditen und dem halben Stamme Manasse, und sprach zu ihnen: Ihr habt beobachtet alles, was Mose, der Knecht Jahwe's, euch geboten, und gehorcht meiner Stimme in allem, was ich euch geboten. Ihr habt eure Brüder nicht verlassen diese lange Zeit bis auf diesen Tag, und habt beobachtet, was zu beobachten war, das Gebot Jahwes, eures Gottes. Und nun hat Jahwe, euer Gott, euren Brüdern Ruhe geschafft, wie er ihnen verheißen; und nun wendet euch, und zieht zu euren Zelten, ins Land eures Eigenthums, welches euch Mose, der Knecht Jahwe's, gegeben jenseit des Jordans. Nur achtet wohl darauf zu tun das Gebot und das Gesetz, welches euch Mose, der Knecht Jahwes, geboten, zu lieben Jahwe, euren Gott, und zu wandeln in all seinen Wegen, und seine Gebote zu beobachten, und ihm anzuhangen, und ihm zu dienen mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele. Und Josua segnete sie, und entließ sie, und sie zogen nach ihren Zelten. Der einen Hälfte des Stammes Manasse aber hatte Mose gegeben in Basan, und der anderen Hälfte halte Josua mit ihren Brüdern gegeben diesseit des Jordans gegen Westen. Und auch als sie Josua entließ nach ihren Zelten, segnete er sie, und sprach zu ihnen: Mit großen Reichtümern kehrt zurück nach euren Zelten und mit sehr vielem Vieh und mit Silber und mit Gold und mit Kupfer und mit Eisen und mit Kleidern in großer Menge. Teilt die Beute eurer Feinde mit euren Brüdern. Und so kehrten zurück und gingen die Söhne Rubens und die Söhne Gads und der halbe Stamm Manasse von den Söhnen Israels von Silo, im Lande Kanaan, um zu ziehen ins Land Gilead, ins Land ihres Eigeutums, worin sie Besitz gesaßt nach Befehl Jahwes durch Mose. Und als sie kamen zu den Kreisen des Jordans, im Lande Kanaan, erbaueten die Söhne Rubens und die Söhne Gads und der halbe Stamm Manasse daselbst einen Altar am Jordan, einen Altar, groß von Ansehen. Und es hörten die Söhne Israels, daß man sprach: Siehe, es haben die Söhne Rubens und die Söhne Gads und der halbe Stamm Manasse den Altar erbauet nach dem Lande Kanaan zu, gegen die Kreise des Jordans, den Söhnen Israels gegenüber. Als das die Söhne Israels hörten, versammelte sich die ganze Gemeinde der Söhne Israels gen Silo, um gegen sie zu ziehen im Heere. Und es sandten die Söhne Israels zu den Söhnen Rubens und zu den Söhnen Gads und zu dem halben Stamme Manasse ins Land Gilead Pinehas, den Sohn Eleasars, den Priester, und zehn Fürsten mit ihm, je einen Fürsten für ein Stammhaus von allen Stämmen Israels, und jeglicher war Haupt ihrer Stammhäuser von den Haufen Israels. Und sie kamen zu den Söhnen Rubens und zu den Söhnen Gads und zu dem halben Stamme Manasse ins Land Gilead, und redeten mit ihnen, und sprachen: So spricht die ganze Gemeinde Jahwe's: Was ist das für ein Vergehen, wodurch ihr euch vergeht an dem Gott Jsraels, daß ihr euch abwendet heute von Jahwe, indem ihr euch einen Altar erbauet, um abzufallen heute von Jahwe? Ist es uns zu wenig an der Missetat Peors, von welcher wir uns nicht gereinigt bis auf diesen Tag, weßhalb die Plage kam über die Gemeinde Jahwes? Ihr aber wendet euch heute ab von Jahwe; und es geschieht, ihr fallet heute ab von Jahwe, und morgen wird er gegen die ganze Gemeinde Israels zürnen. Jedoch wenn das Land eures Eigentums unrein ist, so geht hinüber in das Eigentumland Jahwes, woselbst die Wohnung Jahwes steht, und nehmt Besitz unter uns; aber von Jahwe fallet nicht ab, und von uns fallet nicht ab, indem ihr euch einen Altar erbauet, außer dem Altar Jahwes, unsres Gottes. Verging sich nicht Achan, der Sohn Serahs, am Verbannten? und über die ganze Gemeinde Israels kam ein Zorn, und er kam nicht als einzelner Mann um durch seine Missetat. Da antworteten die Söhne Rubens und die Söhne Gads und der halbe Stamm Manasse, und redeten zu den Häuptern der Haufen Israels: Gott, Gott Jahwe, Gott, Gott Jahwe, weiß es, und Israel soll es wissen! Wenn es geschah mit Abfall und mit Vergehung gegen Jahwe, (mögest du uns nicht helfen an diesem Tage!), daß wir uns einen Altar erbaueten, um uns abzuwenden von Jahwe, und wenn, um darauf Brandopfer und Speisopfer zu opfern, und wenn, um darauf Dankopfer zu bringen: so möge Jahwe es ahnden, und wenn wir nicht aus Besorgnis, auf Grund,es taten, indem wir sprachen: In Zukunft werden eure Söhne sprechen zu unsren Söhnen: „WaS habt ihr gemein mit Jahwe, dem Gott Israels? Zur Grenze hat ja Jahwe gesetzt zwischen uns und euch, den Söhnen Rubens und den Söhnen Gads, den Jordan: „Ihr habt keinen Teil an Jahwe!" Und so werden eure Söhne unsre Söhne abhalten Jahwe zu fürchten. Darum sprachen wir: Wir wollen es tun den Altar zu erbauen, nicht zum Brandopfer und nicht zum Schlachtopfer, sondern Zeuge sei er zwischen uns und euren Söhnen und unsren Geschlechtern nach uns, daß wir den Dienst Jahwes tun vor ihm mit unsren Brandopfern und unsren Schlachtopfern und unsren Dankopfern, daß nicht eure Söhne sprechen in Zukunft zu unsren Söhnen: „Ihr habt keinen Teil an Jahwe!" Und so sprachen wir: Geschieht es, daß sie sprechen zu uns und unsren Geschlechtern in Zukunft, so sprechen wir: Sehet den Bau des Altars Jahwes, welchen unsre Väter gemacht, nicht zum Brandopfer und nicht zum Schlachtopfer, sondern Zeuge ist er zwischen uns und euch! Ferne sei es von uns abzufallen von Jahwe und uns abzuwenden heute von Jahwe, indem wir einen Altar erbaueten zum Brandopfer, zum Speisopfer und zum Schlachtopfer, außer dem Altäre Jahwes, unsres Gottes, der vor seiner Wohnung'steht. Und als Pinehas, der Priester, und die Fürsten der Gemeinde und die Häupter der Haufen Israels, die mit ihm waren, die Worte hörten, welche die Söhne Rubens und die Söhne Gads und die Söhne Manasse's redeten, gefiel es ihnen wohl. Und es sprach Pinehas, der Sohn Eleosars, der Priester, zu den Söhnen Rubens und zu den Söhnen Gads und zu den Söhnen Manasse's: „Heute erkennen wir, daß Jahwe unter nnö ist, weil ihr euch nicht vergangen an Jahwe durch ein solches Vergehen. Jetzt habt ihr die Söhne Israels errettet von der Hand Jahwes. Da kehrte Pinehas, der Sohn Eleasars, der Priester, und die Fürsten zurück von den Söhnen Rubens und von den Söhnen Gads aus dem Lande Gilead ins Land Kanaan zu den Söhnen Israels, und brachten ihnen Nachricht. Und die Sache gefiel den Söhnen Israels, und es priesen Gott die Söhne Israels, und gedachten nicht mehr gegen sie zu ziehen im Heere, um das Land zu verwüsten, worin die Söhne Rubens und die Söhne Gads wohnten. Und es benannten die Söhne Rubens und die Söhne Gads den Altar „denn Zeuge ist er zwischen uns, daß Jahwe Gott ist." Ermahnungsrede Josua'sUnd es geschah nach langer Zeit, nachdem Jahwe Israel Ruhe geschafft vor all seinen Feinden ringsum, und Josua alt geworden, in die Jahre gekommen war: da rief Josua ganz Israel, seine Ältesten und seine Häupter und seine Richter und seine Vorsteher, und sprach zu ihnen: Ich bin alt geworden, in die Jahre gekommen. Und ihr habt gesehen alles, was Jahwe, euer Gott, getan an all diesen Völkern vor euch. Denn Jahwe, euer Gott, ist es, der gestritten für euch. Sehet, ich habe euch diese übrigen Völker zufallen lassen zur Besitzung für eure Stämme, vom Jordan an, und alle Völker, welche ich ausgerottet, bis an das große Meer gegen Sonnen-Untergang. Und Jahwe, euer Gott, er wird sie ausstoßen vor euch, und sie vertreiben vor euch, und ihr werdet ihr Land einnehmen, so wie Jahwe, euer Gott, euch verheißen. Und so seid fest zu beobachten und zu tun alles, was geschrieben ist im Gesetzbuche Mose's, daß ihr nicht davon weichet zur Rechten und zur Linken, daß ihr nicht kommet unter diese Völker, welche übrig sind bei euch, und nicht den Namen ihrer Götter preiset, und nicht bei ihnen schwöret, und ihnen nicht dient, und sie nicht anbetet; sondern Jahwe, eurem Gott, sollt ihr anhangen, so wie ihr getan bis auf diesen Tag. Es hat ja Jahwe große und starke Völker vertrieben vor euch, und niemand bestand vor euch bis auf diesen Tag. Ein Mann von euch jaget tausend; denn Jahwe, euer Gott, ist es, der für euch streitet, so wie er euch verheißen. So habt denn wohl Acht auf euch selbst, daß ihr Jahwe, euren Gott, liebt. Denn wenn ihr euch abwendet, und anhanget dem Reste dieser Völker, welche übrig sind bei euch, und euch verschwägert mit ihnen, und unter sie kommt, und sie unter euch; so müsset ihr wissen, daß Jahwe, euer Gott, nicht weiter diese Völker vertreiben wird vor euch, und sie werden euch zum Fallstricke und zur Schlinge und zur Geißel in euren Seiten und zu Dornen in euren Augen sein, bis daß ihr umkommet aus diesem schönen Lande, welches euch Jahwe, euer Gott, gegeben. Und siehe, ich gehe jetzt den Weg alles Irdischen. So erkennt denn mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele, daß nicht Ein Wort ausgefallen von all den guten Worten, welche Jahwe geredet über euch: alles ist euch eingetroffen, nicht Ein Wort davon ist ausgefallen. Aber so wie eingetroffen über euch jedes gute Wort, welches Jahwe, euer Gott, zu euch geredet: also wird Jahwe über euch eintreffen lassen jedes böse Wort, bis er euch vertilget aus diesem guten Lande, welches Jahwe, euer Gott, euch gegeben. Wenn ihr den Bund Jahwes, eures Gottes, den er euch geboten, übertretet, und hingeht, und anderen Göttern dient, und sie anbetet: dann wird der Zorn Jahwes gegen euch entbrennen, und ihr werdet schnell umkommen aus dem schönen Lande, das er euch gegeben. Bund Josua's mit dem VolkeUnd es versammelte Josua alle Stämme Israels gen Sichem, und rief die Ältesten von Israel und seine Häupter und seine Richler und seine Vorsteher, und sie traten vor Gott. Und Josua sprach zum ganzen Volke: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Jenseit des Stromes wohnten eure Väter vor Alters, Therah, der Vater Abrahams und der Vater Nahors, und dieneten anderen Göttern. Da nahm ich euren Vater Abraham von jenseit des Stromes, und ließ ihn ziehen durch das ganze Land (Langau, und mehrete seinen Saamen, und gab ihm Isaak. Und dem Isaak gab ich Jakob und Esau; und dem Esau gab ich das Gebirge Seir einzunehmen, und Jakob und seine Söhne zogen hinab gen Ägypten. Und ich sandte Mose und Aaron, und schlug Ägypten nach dem, was ich tat in seiner Mitte, und darnach führtc ich euch aus. Und ich führte eure Väter aus Ägypten, und ihr kamet an das Meer, und die Ägypter jagten euren Vätern nach mit Wagen und mit Reitern bis ans Schilf-Meer. Da schrieen sie zu Jahwe, und er setzte Finsternis; zwischen euch und die Ägypter, und führte das Meer über sie, und bedeckete sie, und es sahen eure Augen, was ich tat an den Ägyptern, und ihr wohnetet in der Wüste lange Zeit. Und ich brachte euch in das Land der Amoriter, welche jenseits des Jordans wohnten; und als sie stritten mit euch, gab ich sie in eure Hand, und ihr nähmet ihr Land ein, und ich vertilgete sie vor euch. Da machte sich auf Balak, der Sohn Zippors, der König von Moab, und stritt mit Israel, und sandte, und rief Bileam, den Sohn Beors, euch zu verfluchen. Aber ich wollte nicht auf Bileam hören, und er segnete euch, und ich errettete euch aus seiner Hand. Und als ihr über den Jordan gingt, und nach Jericho kamt, so stritten wider euch die Bürger von Jericho, die Amoriter und die Pheresiter und die Kananiter und die Hethiter und die Gergesiter und die Heviter und die Jebusiter, und ich gab sie in eure Hand. Und ich schickte vor euch her die Hornissen, und sie vertrieben sie vor euch, die beiden Könige der Amoriter, nicht mit deinem Schwert und nicht mit deinem Bogen. Und ich gab euch ein Land, welches du nicht bearbeitet, und Städte, die ihr nicht gebauet, und ihr wohntet darin; Weinberge und Ölberge, welche ihr nicht gepflanzet, genießet ihr. Und nun fürchtet Jahwe, und dient ihm mit Aufrichtigkeit und Treue, und entfernet die Götter, welchen eure Väter gedient jenseits des Stromes und in Ägypten, und dient dem Jahwe. Und gefällt es euch nicht dem Jahwe zu dienen, so wählet euch heute, wem ihr dienen wollt, ob den Göttern, welchen eure Väter gedient jenseits des Stromes, oder den Gollern der Amoriter, in deren Lande ihr wohnt; ich aber und mein Haus wollen dem Jahwe dienen. Da antwortete das Volk, und sprach: Fern sei es von uns Jahwe zu verlassen, zu dienen anderen Göttern! Denn Jahwe ist unser Gott, er, der uns und unsre Väter heraufgeführt aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft, und der vor unsren Augen diese großen Zeichen getan, und uns behütet auf dem ganzen Wege, auf dem wir gezogen, und unter allen Völkern, durch deren Mitte wir gegangen. Und Jahwe vertrieb alle Völker und die Amoriter, die Bewohner des Landes, vor uns: auch wir wollen dem Jahwe dienen, denn er ist unser Gott. Und Josua sprach zum Volke: Ihr könnet nicht dem Jahwe dienen; denn er ist ein heiliger Gott, ein eifernder Gott ist er; er wird eure Vergehungen und Versündigungen nicht vergeben. Wenn ihr Jahwe verlasset, und fremden Göttern dient, so wendet er sich von euch, und tut euch übel, und vertilget euch, nachdem er euch Gutes getan. Und das Volk sprach zu Josua: Nein, sondern dem Jahwe wollen wir dienen. Und Josua sprach zum Volke: Zeugen seid ihr gegen euch selbst, daß ihr euch Jahwe gewählet, ihm zu dienen. Und sie antworteten: Zengen sind wir! „Und nun entfernet die fremden Götter, die in eurer Mitte sind, und neiget euer Herz zu Jahwe, dem Gott Israels." Und das Volk sprach zu Josua: Jahwe, unsrem Gott, wollen wir dienen, und auf seine Stimme hören. Da schloß Josua einen Bund mit dem Volke an selbigem Tage, und stellte ihm Gesetz und Recht zu Sichem. Und Josua schrieb diese Dinge in das Gesetz-Buch Gottes, und nahm einen großen Stein, und richtete ihn daselbst auf unter der Eiche, welche am Heiligtum Jahwes stand. Und Josua sprach zum ganzen Volke: Siehe, dieser Stein soll Zeuge gegen uns sein, denn er hat gehört alle Worte Jahwe's, die er mit uns geredet; und so sei er Zeuge gegen euch, damit ihr nicht euren Gott verleugnet. Und so entließ Josua das Volk, einen jeglichen in seine Besitzung. Josua's und Eleasar's TodUnd es geschah nach diesen Dingen, da starb Josua, der Sohn Nuns, der Knecht Jahwes, hundertundzehn Jahre alt. Und sie begruben ihn im Gebiete seiner Besitzung zu Thimnath-Serah, auf dem Gebirge Ephraim, nördlich vom Berge Gaas. Und es diente Israel dem Jahwe, so lange Josua lebte, und so lange die Ältesten lebten welche lange Zeit lebten nach Josua, und welche alle Taten Jahwes kannten, welche er getan an Israel. Und die Gebeine Josephs, welche die Söhne Israels heraufgebracht aus Ägypten begruben sie zu Sichem, auf dem Stücke Feldes, welches Jakob erkauft von den Söhnen Hemors, des Vaters Sichems, um Hundert Kesita, und die Söhne Josephs erhielten sie zur Besitzung. Und Eleasar, der Sohn Aarons, war gestorben. Und sie begruben ihn in Gibea (der Stadt) Pinehas, seines Sohnes, welche ihm war gegeben worden auf dem Gebirge Ephraim. Unvollständige Eroberung des LandesUnd es geschah nach dem Tode Josua's, da befragten die Söhne Israels Jahwe, und sprachen: Wer soll von uns hinausziehen wider die Kananiter anfänglich, um zu streiten wider sie? Und Jahwe sprach: Juda soll hinaufziehen. Siehe, ich habe das Land in seine Hand gegeben. Und Juda sprach zu Simeon, seinem Bruder: Ziehe mit mir hinauf in mein Los, und laß uns streiten wider die Kananiter, so will auch ich ziehen mit dir in dein Los. Da zog Simeon mit ihm. Und Juda zog hinauf, und Jahwe gab die Kananiter und die Pheresiter in ihre Hand, und sie schlugen zu Besek zehntausend Mann. Und sie fanden Adoni-Besek zu Besek, und stritten wider ihn, und schlugen die Kananiter und die Pheresiter. Und Adoni-Besek floh, und sie jagten ihm nach, und ergriffen ihn, und hieben ihm die Daumen an seinen Händen und seinen Füßen ab. Da sprach Adoni-Besek Siebzig Könige mit abgehauenen Daunrer, an ihren Händen und ihren Füßen lasen auf unter meinem Tische. So wie ich getan, also vergalt mir Gott. Und sie brachten ihn gen Jerusalem, und er starb daselbst. Und es stritten die Söhne Juda's wider Jerusalem, und nahmen sie ein, und schlugen sie mit der Schärfe des Schwertes und die Stadt steckten sie in Brand. Darnach zogen die Söhne Juda's herab, zu streiten wider die Kananiter, welche auf dem Gebirge wohnten und gegen Mittag und in der Niederung. Und Juda zog wider die Kananiter, die zu Hebron wohnten, (der Name Hebrons aber war vor Zeiten Stadt Arba's,) und schlugen Sesai und Ahirnan und Talmai. Und sie zogen von dannen wider die Bewohner von Debir; der Name Debirs aber war vor Zeiten Kiriath-Sepher. Und Kaleb sprach: Wer Kiriath-Sepher schlägt und einnimmt, dem gebe ich Achsa, meine Tochter, zum Weibe. Da nahm sie ein Othniel, der Sohn des Kenes, des jüngsten Bruders Calebs. Und er gab ihm Achsa, seine Tochter, zum Weibe. Und es geschah, als sie einzog, trieb sie ihn an ein Feld zu fordern von ihrem Vater, und stieg herab vom Esel. Da sprach Coleb zu ihr: Was ist dir? Und sie sprach zu ihm: Gib mir ein Geschenk! Denn ein Mittags-Land hast du mir gegeben, und gib mir auch Wasserquellen. Da gab ihr Kaleb Ober-Quellen und Unter-Quellen. Und die Söhne Keni's, des Schwiegervaters Mose's, zogen herauf aus der Palmenstadt mit den Söhnen Juda's in die Wüste Juda, welche im Mittag von Arad liegt, und gingen hin, und wohnten unter dem Volke. Und Juda zog hin mit Simeon, seinem Bruder, und sie schlugen die Kananiter, welche zu Zephat wohnten, und verbanneten sie, und nannten den Namen der Stadt Horma. Und Juda nahm (die Stadt) Gaza und ihr Gebiet und Askalon und ihr Gebiet und Ekron und ihr Gebiet. Und Jahwe war mit Juda, daß es das Gebirge in Besitz nahm; denn er konnte nicht die Bewohner der Ebene vertreiben, weil sie eiserne Wagen hatten. Und sie gaben dem Kaleb Hebron, so wie Mose geredet, und er vertrieb von dannen die drei Söhne Enaks. Aber die Jebusiter, die Bewohner von Jerusalem, vertrieben die Söhne Benjamins nicht; und so wohnten die Jebusiter bei den Söhnen Benjamins bis auf diesen Tag. Und es zog auch das Haus Josephs hinauf gen Bethel; und Jahwe war mit ihnen. Und es ließ das Haus Josephs Bethel erkunden; (der Name der Stadt aber war von Zeiten Lus). Und die Wächter sahen einen Mann, welcher aus der Stadt kam, und sprachen zu ihm: Zeige uns den Zugang zur Stadt, so wollen wir an dir Liebe tun. Da zeigte er ihnen den Zugang znr Stadt. Und sie schlugen die Stadt mit der Schärfe des Schwertes, aber den Mann und sein ganzes Geschlecht ließen sie frei. Und der Mann zog in das Land der Hethither, und bauete eine Stadt, und nannte ihren Namen Lus. Das ist ihr Name bis auf diesen Tag. Und Manasse vertrieb nicht Beth-Sean und ihre Töchter und Thaenach und ihre Töchter und die Bewohner von Dor und ihre Töchter und die Bewohner von Jibleam und ihre Töchter und die Bewohner von Megiddo und ihre Töchter; und die Kananiter ließen es sich gefallen zu wohnen in diesem Lande. Und als Israel stärker ward, machte es die Kananiter frohnpflichtig! aber vertreiben tat es sie nicht. Und Ephraim vertrieb die Kananiter nicht, welche zu Geser wohnten, und so wohnten die Kananiter in ihrer Mitte zu Geser. Sebulon vertrieb nicht die Bewohner von Kitron und die Bewohner von Nahalol; und so wohnten die Kananiter in ihrer Mitte, und wurden frohnpflichtig. Asser vertrieb nicht die Bewohner von Acco und die Bewohner von Zidou und Ahelab und Achsib und Helba und Aphik und Rehob; und so wohnten die Asseriten in der Mitte der Kananiter, der Bewohner des Landes; denn sie vertrieben sie nicht. Naphthali vertrieb nicht die Bewohner von Beth-Semes und die Bewohner von Beth-Anath, und wohnte in der Mitte der Kananiter, der Bewohner des Landes. Aber die Bewohner von Beth-Semes und Beth-Anath wurden ihnen frohnpflichtig. Und es drängten die Amoriter die Söhne Dans ins Gebirge, denn sie gestatteten ihnen nicht herab zu kommen in das Tal. Und die Amoriter liesen es sich gefallen zu wohnen zu Har-Heres, zu Ajalon und zu Salbim. Aber es ward (ihnen) die Hand des Hauses Josephs schwer, und sie wurden frohnpflichtig. Und die Grenze der Amoriter ging von der Skorpionen-Höhe, von Sela an und aufwärts. Da kam ein Gesandter Jahwes herauf von Gilgal nach Bochim, und sprach: (Ich sprach): Ich will euch hinaufführen aus Ägypten, und brachte euch in das Land, das ich euren Vätern geschworen. Und ich sprach: Ich will meinen Bund mit euch nicht brechen ewiglich. Ihr aber sollet keinen Bund schließen mit den Bewohnern dieses Landes; ihre Altäre sollt ihr zertrümmern. Aber ihr habt meiner Stimme nicht gehorcht: warum habt ihr das getan? Aber ich spreche auch: Ich will sie nicht vertreiben vor euch, daß sie euch zu Widersachern werden, und ihre Götter euch zum Fallstrick werden. Und es geschah, als der Gesandte Jahwes diese Worte redete zu allen Söhnen Israels, da erhob das Volk seine Stimme, und weinte. Und sie nannten den Namen selbigen Ortes Bochim (Weinende). Und sie opferten daselbst dem Jahwe. Israels Abgötterei und StrafeUnd Josua entließ das Volk, und die Söhne Israels gingen hin, ein jeglicher in seine Besitzung, um das Land einzunehmen. Und das Volk diente dem Jahwe, so lange Josua lebte und so lange die Ältesten lebten, die lange nach Josua lebten, und welche alle großen Taten Jahwes gesehen, welche er getan an Israel. Da starb Josua, der Sohn Nuns, der Knecht Jahwes, hundert und zehn Jahre alt. Und sie begruben ihn im Gebiete seiner Besitzung zu Thimnath-Heres, auf dem Gebirge Ephraim, nördlich vom Berge Gaas. Und auch das ganze selbige Geschlecht ward gesammelt zu seinen Vätern, und es kam ein anderes Geschlecht auf nach ihnen, welches Jahwe nicht kannte, noch die Taten, welche er getan an Israel. Und die Söhne Israels taten, was böse war in den Augen Jahwes, und dienten den Baals. Und sie verließen Jahwe, den Gott ihrer Väter, der sie herausgeführt aus dem Lande Ägypten, und gingen anderen Göttern nach, von den Göttern der Völker, welche rings um sie her waren, und beteten sie an, und reizten Jahwe. Und sie verließen Jahwe, und dienten dem Baal und den Astarten. Da entbrannte der Zorn Jahwes wider Israel, und er gab sie in die Hand von Plünderern, und sie plünderten sie, und er verkaufte sie in die Hand ihrer Feinde ringsumher; und sie vermochten nicht mehr zu stehen vor ihren Feinden. Überall, wohin sie auszogen, war die Hand Jahwes wider sie zum Unglück, so wie Jahwe geredet, und so wie er ihnen geschworen. Und sie waren sehr bedrängt. Da erweckte Jahwe Richter, und sie erretteten sie aus der Hand ihrer Plünderer. Aber auch ihren Richtern gehorchten sie nicht; denn sie hureten anderen Göttern nach, und beteten sie an; sie wichen schnell ab von dem Wege, welchen ihre Väter gewandelt, zu gehorchen den Geboten Jahwes; sie taten nicht also. Und wenn Jahwe ihnen Richter erweckte, so war Jahwe mit dem Richter, und errettete sie aus der Hand ihrer Feinde, so lange der Richter lebte. Denn Jahwe hatte Mitleid wegen ihrer Wehklage über ihre Bedrücker und ihre Dränger. Aber es geschah, wenn der Richter starb, so wandten sie sich, und handelten übler als ihre Väter, indem sie anderen Göttern nachgingen, ihnen zu dienen und sie anzubeten. Sie ließen nichts fallen von ihrem Tun und von ihrem hartnäckigen Wandel. Da entbrannte der Zorn Jahwes wider Israel, und er sprach: Darum daß dieses Voll meinen Bund übertritt, den ich geboten ihren Vätern, und nicht gehorcht meiner Stimme: so will auch ich keinen Mann mehr vor ihnen vertreiben von den Völkern, welche Josua übrig gelassen, als er starb, um durch sie Israel zu versuchen, ob sie den Weg Jahwes beobachten, darauf zu wandeln, so wie ihre Väter ihn beobachteten, oder nicht. Und so ließ Jahwe diese Völker zurück, daß er sie nicht schnell vertrieb, und gab sie nicht in die Hand Josua's. Die Richer Othniel, Ehud, SamgarUnd das sind die Völker, welche Jahwe zurückließ, um durch sie Israel zu versuchen, alle, die glicht erfahren alle Kriege Kanaans; nur auf daß die Geschlechter der Söhne Israels Erfahrung bekämen, um sie den Krieg zu lehren — nur die, welche vordem sie nicht erfahren: fünf Fürsten der Philister und alle Kananiter und die Zidonier und die Heviter, welche am Berge Libanon wohnten, von dem Berge Baal-Hermon an bis nach Hemath hin. Und sie dienten dazu, Israel durch sie zu versuchen, um zu erkennen, ob sie gehorchten den Geboten Jahwes, welche er ihren Vätern geboten durch Mose. Die Söhne Israels aber wohnten inmitten der Kananiter, der Hethiter und der Amoriter und der Pheresiter und der Heviter und der Jebusiter, und nahmen sich ihre Töchter zu Weibern, und ihre Töchter gaben sie ihren Söhnen, und dienten ihren Göttern. Und es taten die Söhne Israels, was böse war in den Augen Jahwes, und vergaßen Jahwes, ihres Gottes, und dienten den Baals und den Astarten. Da entbrannte der Zorn Jahwes wider Israel, und er verkaufte sie unter die Hand Cusan-Risathaims, des Königs von Mesopotamien, und die Söhne Israels dienten dem Cusan-Risathaim acht Jahre. Da schrieen die Söhne Israels zu Jahwe, und Jahwe erweckte einen Retter den Söhnen Israels, und errettete sie, Othniel, den Sohn des Kenas, des jüngsten Bruders Calebs. Und es war auf ihm der Geist Jahwes, umd er richtete Israel, und zog aus zum Streite. Und Jahwe gab in seine Hand Cusan-Risathaim, den König von Mesopotamien, und seine Hand war stark wider Cusan-Risathaim. Und so hatte das Land Ruhe vierzig Jahre: da starb Othniel, der Sohn des Kenas. Und die Söhne Israels fuhren fort zu tun, was böse war in den Augen Jahwes: da stärkte Jahwe Eglon, den König von Moab, wider Israel, weil sie taten, was böse war in den Augen Jahwes. Und er versammelte zu sich die Söhne Ammons und Amaleks, und zog hin, und schlug Israel, und sie nahmen die Palmenstadt ein. Und es dienten die Söhne Israels Eglon, dem Könige von Moab, achtzehn Jahre. Da schrieen die Söhne Israels zu Jahwe, und Jahwe erweckte ihnen einen Retter, Ehud, den Sohn Gera's, des Benjaminiten, einen Mann, gelähmt an seiner rechten Hand. Und es sandten die Söhne Israels durch ihn ein Geschenk an Eglon, den König von Moab. Und Ehud machte sich ein Schwert, daran waren zwei Schneiden, eine Elle seine Länge, und er gürtete es unter sein Kleid an seine rechte Hüfte. Und so brachte er das Geschenk Eglon, dem Könige von Moab; Eglon aber war ein sehr fetter Mann. Und es geschah, als er das Darbringen des Geschenkes geendigt, geleitete er das Volk, welches das Geschenk getragen. Er selbst aber kehrte um von den Götzen-Bildern bei Gilgal, und ließ sagen: Ein geheimes Wort habe ich an dich, o König! Und er sprach: Stille! Da gingen hinaus von ihm alle, die bei ihm standen. Und Ehud ging hinein zu ihm; er aber saß in dem Obergemache der Kühlung, das er hatte, allein. Und Ehud sprach: Ein Wort Gottes habe ich an dich; und er stand auf vom Stuhle. Da reckte Ehud seine linke Hand aus, und nahm das Schwert von seiner rechten Hüfte, und stieß es in seinen Bauch, daß auch das Heft nach der Klinge hineindrang, und das Fett schloß sich hinter der Klinge; denn er hatte das Schwert nicht aus seinem Bauche gezogen, und es ging hinten hinaus. Und Ehud ging hinaus in die Säulenhalle, und verschloß die Türe des Obergemachs hinter sich, und verriegelte sie. Und als er hinausgegangen, kamen seine Knechte, und schatteten, und siehe, die Türe des Obergemachs war verriegelt. Da sprachen sie: Gewiß bedecket er seine Füße in der Kammer der Kühlung. Und sie harrten sehr lange, und siehe, niemand öffnete die Türe des Obergemachs: da nahmen sie den Schlüssel und schlossen auf, und siehe, ihr Herr lag auf der Erde tot. Ehud aber war entronnen, wahrend sie zauderten, und war über die Götzenbilder hinaus, und entrann nach Seirah. Und es geschah, als er ankam, da stieß er in die Posaune auf dem Gebirge Ephraim, und es zogen mit ihm die Söhne Israels hinab vom Gebirge, er vor ihnen her. Und er sprach zu ihnen: Eilet mir nach, denn Jahwe hat eure Feinde, die Moabiter, in eure Hand gegeben! Und sie zogen hinab ihm nach, und nahmen die Furthen des Jordans nach Moab ein, und ließen niemand hinübergehen. Und sie schlugen die Moabiter zu selbiger Zeit, bei zehntausend Mann, alle starken und streitbaren Männer, daß nicht ein Mann entrann. Und so ward Moab an selbigem Tage gebeugt unter die Hand Israels. Und das Land hatte Ruhe achtzig Jahre. Und nach ihm war Samgar, der Sohn Anaths, und er schlug die Philister, sechshundert Mann, mit einem Ochsen-Stecken. Und auch er errettete Israel. Deborah's, Baraks und Jaels HeldenmutUnd die Söhne Israels fuhren fort zu tun, was böse war in den Augen Jahwe's; Ehud aber war gestorben. Da verkaufte sie Jahwe in die Hand Jabins des Königs von Kanaan, welcher zu Hazor regierte; und sein Heer-Oberster war Sisera; er wohnte aber zu Haroseth-Gojim. Und es schrieen die Söhne Israels zu Jahwe; denn neunhundert eiserne Wagen hatte er, und bedrückte die Söhne Israels mit Gewalt zwanzig Jahre. Debora aber, eine Prophetin, das Weib Lapidoths, die richtete Israel zu selbiger Zeit. Sie wohnte aber unter der Debora-Palme, zwischen Rama und Bethel, auf dem Gebirge Ephraim. Und es gingen die Söhne Israels hinauf zu ihr zum Gericht. Da sandte sie hin und rief Barak den Sohn Abinoams, von Kedes-Naphthali, und sprach zu ihm: Siehe, Jahwe, der Gott Israels, gebietet dir: Gehe hin, und ziehe auf den Berg Thabor, und nimm mit dir zehntausend Mann von den Söhnen Naphthali's und von den Söhnen Sebulons. Und dann ziehe ich zu dir an den Bach Kison Sisera, den Heer-Obersten Jabins, und seine Wagen und seinen Haufen, und gebe ihn in deine Hand. Und Barak sprach zu ihr: Wenn du mit mir gehst, so will ich gehen; wenn du aber nicht mit mir gehst, so gehe ich nicht. Und sie sprach: Gehen will ich mit dir, nur daß dein Ruhm nicht sein wird auf dem Wege, den du gehst; denn in die Hand eines Weibes wird Jahwe Sisera verkaufen. Und so machte sich Debora auf, und ging mit Barak gen Kedes. Da berief Barak Sebulon und Naphthali gen Kedes, und es zogen hinauf hinter ihm her zehntausend Mann, und es zog Debora mit ihm. (Heber aber, der Keniter, hatte sich getrennt von den Kenitern, von den Söhnen Hobabs des Schwiegervaters Mose's, und schlug sein Zelt auf bis zur Eiche zu Zaanaim, das neben Kedes liegt). Und man berichtete dem Sisera, daß Barak, der Sohn Abinoams, hinaufgezogen auf den Berg Thabor. Da berief Sisera alle seine Wagen, neunhundert eiserne Wagen, und alles Volk, das mit ihm war, von Haroseth-Gojim zum Bache Kison. Da sprach Debora zu Barak: Auf, denn das ist der Tag, da dir Jahwe Sisera in deine Hand gibt! Zieht nicht Jahwe vor dir her? Und Barak zog herab vom Berge Thabor, und zehntausend Mann ihm nach. Da verwirrte Jahwe Sisera und all seine Wagen und sein ganzes Heer durch die Schärfe des Schwertes vor Barak her, und Sisera sprang vom Wagen, und floh zu Fuße. Barak aber jagte den Wagen und dem Heere nach bis Haroseth-Gojim. Und es fiel das ganze Heer Sisera's durch die Schärfe des Schwertes; es blieb nicht einer übrig. Sisera aber floh zu Fuße in das Zelt Jaels, des Weibes Hebers, des Keniters. Denn es war Friede zwischen Jabin, dem Könige von Hazor, und dem Hause Hebers, des Keniters. Da ging Jael heraus dem Sisera entgegen, und sprach zu ihm: Kehre ein, mein Herr, kehre ein bei mir, fürchte dich nicht! Und er kehrte ein zu ihr in das Zelt, und sie deckte ihn zu mit einem Teppich. Und er sprach zu ihr: Gib mir doch ein wenig Wasser zu trinken, denn mich dürstet! Da öffnete sie den Milchschlauch, und gab ihm zu trinken, und deckte ihn zu. Und er sprach zu ihr: Tritt in die Türe des Zeltes, und wenn jemand kommt, und fragt dich, und spricht: Ist jemand hier? so sprich: Niemand! Da nahm Jael, Hebers Weib, den Zelt-Pflock, und tat den Hammer in ihre Hand, und kam leise zu ihm, und schlug den Pflock durch seine Schläfe, daß er in die Erde drang. Er aber war in liefen Schlaf gefallen, und war ermattet, und starb. Und siehe, Barak jagte dem Sisera nach, da ging Jael hinaus ihm entgegen, und sprach zu ihm: Komm, ich will dir den Mann zeigen, den du suchest! Und er ging hinein zu ihr, und siehe, da lag Sisera tot, und der Pflock in seinen Schläfen. Und so beugte Gott an selbigem Tage Jabin, den König von Kanaan, vor den Söhnen Israels. Und die Hand der Söhne Israels ward immer schwerer wider Jabin, den König von Kanaan, bis sie Jabin, den König von Kanaan, ausrotteten. Siegeslieder Deborah's und BaraksDa sang Debora und Barak, der König Abinoams, an selbigem Tage, und sprachen: Daß Führer führten in Israel, daß willig das Volk war, preiset Jahwe! Hört, ihr Könige! merket auf, ihr Fürsten! Ich will, ich will dem Jahwe singen, will spielen Jahwe, dem Gott Israels. Jahwe, als du auszogest von Seir, als du einherschrittest vom Lande Edom, da zitterte die Erde, und der Himmel troff, und die Wolken troffen Wasser. Berge erbebten vor Jahwe's Antlitz, dieser Sinai vor dem Antlitz Jahwe's, des Gottes Israels. In den Tagen Samgars, des Sohnes Anaths, in den Tagen Jaels feierten die Straßen; und die Wanderer gebahnter Wege gingen krumme Pfade. Es fehlten Fürsten in Israel, sie fehlten, bis ich, Debora, auftrat, bis ich auftrat als Mutter für Israel. Es erwählte neue Götter, da war Streit an den Toren. War wohl Schild und Lanze zu sehen unter vierzigtausend in Israel? Mein Herz den Gebietern Israels, den freiwilligen unter dem Volke! Preist Jahwe! Die ihr reitet auf scheckigen Eselinnen, die ihr sitzt auf Decken, die ihr wandelt auf dem Wege, singt ob dem Jubel der Beuteteilenden zwischen den Schöpfrinnen: dort preisen sie die Wohltaten Jahwes, die Wohltaten seines Fürsten in Israel. Dann zieht herab in die Tore das Volk Jahwe's. Auf, auf Debora! Auf, auf! sing' ein Lied! Wohlan, Barak, führe deine Gefangenen, Sohn Abinoams! Damals sprach ich: Ziehe hinab, Rest gegen Mächtige! Volk Jahwes, ziehe hinab wider die Starken! Von Ephraim (kamen), deren Sitz unter Amalek; nach dir Benjamin unter deinen Völkern; von Machir kamen herab die Gebieter, und von Sebulon, die da führten den Schreiber-Stab. Auch meine Obersten in Issaschar waren mit Debora; und Issaschar, Stütze Baraks, stürzt sich ins Tal ihm auf dem Fuße. An Rubens Bächen war große Beschließung. Warum saßest du zwischen den Viehhürden, um zu hören das Flöten der Herden? An Rubens Bächen war große Beratung. Gilead ruhte jenseits des Jordans; und Dan, warum war er Fremdling auf Schiffen? Asser saß am Gestade des Meeres, und ruhte an seinen Buchten. Sebulon ist ein Volk, das sein Leben verachtet zum Tode, und Naphthali auf den Höhen des Feldes. Es kamen Könige, stritten, damals stritten die Könige Kanaans bei Thaanach am Wasser Megiddo's: Beute Silbers bekamen sie nicht! Vom Himmel stritten sie, die Sterne aus ihren Bahnen stritten mit Sisera. Der Bach Kison spühlte sie hinweg, ein Bach der Schlachten ist der Bach Kison. Tritt, meine Seele, auf die Starken! Da stampften die Hufe des Rosses ob dem Jagen, dem Jagen seiner Tapfern. Fluchet Meros, spricht der Engel Jahwe's, ja, flucht ihren Bewohnern! denn sie kamen nicht zur Hilfe Jahwe's, zur Hilfe Jahwes mit den Helden. Gepriesen vor Weibern sei Jael, das Weib Hebers, des Keniters, vor Weibern im Zelte gepriesen! Wasser verlangte er; Milch gab sie: in der Schale der Vornehmen brachte sie Rahm. Ihre Hand streckt sie aus nach dem Pflock, und ihre Rechte nach dem Hammer der Mühseligen; und sie schlägt Sisera, zerschmettert sein Haupt, zermalmt und durchbohrt seine Schläfe. Zwischen ihren Füßen sinkt er, fällt, liegt; zwischen ihren Füßen sinkt er, fällt; da, wo er sinkt, da fällt er, erwürgt. Durch das Fenster schauet, es ruft die Mutter Sisera's durch das Gitter: „Warum zaudert sein Wagen zurückzukommen? Warum zögern die Tritte seiner Gespanne? Die Klugen unter ihren Edelfrauen antworteten ihr; und sie selbst erwiedert sich ihre Rede. „Werden sie nicht Beute finden, verteilen, ein, zwei Mädchen auf jeden Kopf, Beute bunter Gewänder für Sisera, Beute bunter, gewirkter Gewänder, ein buntes, zwei gewirkte Gewänder, für den Hals eines Beutetiers?" Also müssen untergehen all deine Feinde, Jahwe! Aber die ihn lieben, seien wie Aufgang der Sonne in ihrer Kraft! Und das Land hatte Ruhe vierzig Jahre. Gideon wird zum Retter Israels berufenUnd die Söhne Israels taten, was böse war in den Augen Jahwes; da gab sie Jahwe in die Hand Midians sieben Jahre. Und die Hand Midians war stark über Israel. Vor Midian machten sich die Söhne Israels Schluchten in den Bergen und Höhlen und Bergfesten. Und es geschah, wenn Israel säete, so zogen Midian und Amalek und die Söhne des Ostens herauf, und zogen wider sie. Und sie lagerten sich wider sie, und verderbten das Gewächs des Landes, bis nach Gaza hin, und ließen keine Lebensmittel übrig in Israel weder Schafe noch Ochsen noch Esel. Denn sie und ihre Herden zogen herauf und ihn Zelte, und kamen wie Heuschrecken an Menge und ihrer und ihrer Kamele war keine Zahl und sie kamen ins Land, es zu verheeren. Und Israel war sehr geschwächt vor Midian, da schrieen die Söhne Israels zu Jahwe. Und es geschah, als die Söhne Israels zu Jahwe schrieen wegen Midians, da sandte Jahwe einen Propheten zu den Söhnen Israels, und sprach zu ihnen: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Ich habe euch heraufgeführt aus Ägypten, und euch herausgeführet aus dem Hause der Knechtschaft, und habe euch errettet aus der Hand der Ägypter und aus der Hand aller eurer Bedrücker, und habe sie vertrieben vor euch, und euch ihr Land gegeben. Und ich sprach zu euch: Ich, Jahwe, bin euer Gott, ihr sollt nicht die Götter der Amoriter fürchten, in deren Lande ihr wohnt. Aber ihr habt nicht gehorcht meiner Stimme. Und es kam ein Engel Jahwes, und setzte sich unter die Terebinthe zu Ophra, welches Joas, dem Abi-Esriter, gehörte. Und Gideon, sein Sohn, klopfte Weizen aus in der Kelter-Kufe, um ihn zu flüchten vor den Midianitern. Und es erschien ihm der Engel Jahwes, und sprach zu ihm: Jahwe mit dir, du tapferer Held! Und Gideon sprach zu ihm: Bitte, mein Herr! ist Jahwe mit uns, warum hat uns all dies getroffen? Und wo sind all seine Wunder, welche uns unsre Väter erzählten, indem sie sprachen: Hat uns nicht aus Ägypten Jahwe heraufgeführt? Und nun hat uns Jahwe verlassen, und uns gegeben in die Hand Midians. Und es wandte sich Jahwe zu ihm, und sprach: Gehe hin in dieser deiner Kraft, und rette Israel aus der Hand Midians. Siehe, ich sende dich. Und er sprach zu ihm; Bitte, mein Herr! womit soll ich Israel retten? Siehe, mein Haufe ist der schwächste in Manasse, und ich bin der kleinste im Hause meines Vaters Und Jahwe sprach zu ihm: Ja, ich will mit dir sein, und du wirst Midian schlagen, wie Einen Mann. Und er sprach zu ihm: Habe ich Gnade gefunden in deinen Augen, so gib mir doch ein Zeichen, daß du mit mir redest. Weiche doch nicht von hier, bis ich zu dir Nomine, und meine Gabe herausbringe und dir vorsetze. Und er sprach: Ich will bleiben, bis du wiederkommst. Und Gideon ging hinein, und bereitete ein Ziegenböcklein und ein Epha Mehl Ungesäuertes; das Fleisch tat er in den Korb, und die Brühe tat er in den Topf, und brachte es heraus zu ihm unter die Terebinthe, und reichte es dar. Und der Engel Gottes sprach zu ihm: Nimm das Fleisch und das Ungesäuert, und lege es auf diesen Felsen hier, und die Brühe gieße aus. Und er tat also. Und es reckete der Engel Jahwes die Spitze des Stabes aus, der in seiner Hand war, und berührte das Fleisch und das Ungesäuerte: da fuhr das Feuer aus dem Felsen empor, und verzehrte das Fleisch und das Ungesäuerte, und der Engel Jahwes verschwand aus seinen Augen. Da sah Gideon, daß es ein Engel Jahwes war, und Gideon sprach: Ach, Herr, Jahwe! denn deshalb habe ich einen Engel Jahwes gesehen von Angesicht zu Angesicht, daß ich sterben soll! Und Jahwe sprach zu ihm: Heil dir! fürchte dich nicht; du wirst nicht sterben! Da bauete Gideon daselbst dem Jahwe einen Altar, und nannte ihn: Jahwe Schalom (Jahwe Heil), Bis auf diesen Tag ist er noch zu Ophra der Abi-Esriter. Und es geschah in selbiger Nacht, da sprach zu ihm Jahwe: Nimm den jungen Stier, den dein Vater hat, und den zweiten Stier von sieben Jahren, und zerstöre den Altar Baals, den dein Vater hat, und die Astarte auf demselben haue um. Und baue einen Altar Jahwe, deinem Gott, auf dem Gipfel dieses Felsens mit dem zurechtgelegten Holze, und nimm den zweiten Stier, und opfere ein Brandopfer mit dem Holze der Astarte, welche du umgehauen. Da nahm Gideon zehn Männer aus seinen Knechten, und tat, so wie Jahwe zu ihm geredet. Und da er sich fürchtete vor dem Hause seines Vaters und vor den Leuten der Stadt es zu tun bei Tage, so tat er es bei Nacht. Und als die Leute der Stadt des Morgens frühe aufstanden, siehe, da war der Altar Baals zertrümmert, und die Astarte auf demselben umgehauen, und der zweite Stier lag als Brandopfer auf dem erbaueten Altar. Und sie sprachen einer zu dem anderen: Wer hat dies getan? Und sie forschten und suchten, und sprachen: Gideon, der Sohn Joas, hat dies getan. Da sprachen die Leute der Stadt zu Joas: Gib deinen Sohn heraus, daß er sterbe, denn er hat den Altar Baals zertrümmert, und die Astarte auf demselben umgehauen. Und Joas sprach zu allen, die bei ihm standen: Wollt ihr für Baal streiten, oder wollt ihr ihn retten? Wer für ihn streitet, der soll getötet werden bis zum Morgen. Ist er ein Gott, so mag er für sich selbst streiten, weil man seinen Altar zertrümmert hat! Und man nannte ihn an selbigem Tage Jerub-Baal, indem man sprach: Es streite mit ihm Baal, weil er seinen Altar zertrümmert hat. Ganz Midian aber und Amalek und die Söhne des Ostens versammelten sich allzumal, und zogen herüber, und lagerten im Tale Jesreel. Und der Geist Jahwes erfüllte Gideon, und er stieß in die Posaune, und die Abi-Esriter versammelten sich ihm nach. Und Boten sandte er durch ganz Manasse, und auch sie versammelten sich ihm nach; und Boten sandte er durch Asser und durch Sebulon und durch Naphthali, und sie zogen herauf ihm entgegen. Da sprach Gideon zu Gott: Wenn du willst Israel erretten durch meine Hand, so wie du geredet: siehe, ich lege die Schur der Wolle auf die Tenne; wenn Tau ist auf der Schur allein, auf dem ganzen Boden aber Trockenheit: so erkenne ich, daß du Israel erretten wirst durch meine Hand, so wie du geredet. Und es geschah also. Und als er am anderen Morgen frühe aufstand, drückte er die Wolle aus, und preßte Tau aus der Schur die Schale voll Wasser. Und Gideon sprach zu Jahwe: Dein Zorn entbrenne nicht über mich, daß ich noch einmal rede! Ich will es nur noch einmal versuchen mit der Schur. Es sei Trockenheit auf der Schur allein, auf dem ganzen Boden aber sei Tau. Und Gott tat also in selbiger Nacht, und es war Trockenheit auf der Schur allein, auf dem ganzen Boden aber war Tau. Gideons Sieg über die MidianiterDa machte sich Jerub-Baal, das ist Gideon, frühe auf, und alles Volk, das mit ihm war, und sie lagerten an der Quelle Harod. Das Lager Midians aber war ihm gegen Norden, beim Hügel More im Tale. Und Jahwe sprach zu Gideon: Zuviel ist des Volkes, das bei dir ist, als daß ich sollte Midian geben in ihre Hand, damit Israel sich nicht rühme wider mich, und spreche: Meine Hand hat mich errettet! Und nun rufe aus vor den Ohren des Volkes, und sprich: Wer furchtsam ist und bange, der wende sich und kehre um vom Gebirge Gilead. Da wandten sich vom Volke um zwei und zwanzig tausend, und zehntausend blieben übrig. Und Jahwe sprach zu Gideon: Noch ist des Volkes zu viel. Führe sie hinab ans Wasser, daß ich sie dir läutere daselbst; und von wem ich dir sagen werde: dieser soll mit dir ziehen, der soll mit dir ziehen; und von wem ich dir sagen werde: dieser soll nicht mit dir ziehen, der soll nicht ziehen, Und er führte das Volk hinab ans Wasser. Und Jahwe sprach zu Gideon: Alle, die mit ihrer Zunge das Wasser lecken, wie die Hunde lecken, die stelle besonders; und auch alle, die sich niederlassen auf ihre Kniee, um zu trinken. Und es war die Zahl derer, die da leckten mit der Hand zum Munde, dreihundert Mann; und das ganze übrige Volk hatte sich niedergelassen auf die Kniee, um Wasser zu trinken. Und Jahwe sprach zu Gideon: Durch die dreihundert Mann, die geleckt haben, will ich euch erretten, und Midian in deine Hand geben; jenes ganze Volk aber mag gehen, jeglicher an seinen Ort. Und es nahm das Volk Zehrung mit sich und seine Posaunen; aber alle übrigen Männer Israels entließ er, einen jeglichen zu seinen Zelten, und die dreihundert Mann behielt er. Das Lager Midians aber war unten im Tale. Und es geschah in selbiger Nacht, da sprach Jahwe zu ihm: Mache dich auf, gehe hinab ins Lager, denn ich habe es in deine Hand gegeben. Und fürchtest du dich hinab zu gehen, so gehe mit Pura, deinem Knappen, hinab zum Lager. Da wirst du hören, was sie reden, und darnach werden deine Hände sich stärken, daß du hinabziehst zum Lager. Da ging er hinab mit Pura, seinem Knappen, bis an das Ende der Gerüsteten, die im Lager waren. Midian aber und Amalek und alle Söhne des Ostens lagen im Tale, wie Heuschrecken an Menge, und ihrer Kamele war keine Zahl, wie der Sand am Ufer des Meeres an Menge. Und Gideon kam, und siehe, einer erzählte dem anderen einen Traum, und sprach, Siehe, ich träumte einen Traum, und siehe, ein Gerstenbrot-Kuchen wälzte sich ins Lager Midians, und er kam an die Zelte, und schlug sie um, daß sie fielen, und kehrte sie zu oberst, und die Zelte lagen da. Und es antwortete der andere, und sprach: Das ist nichts anderes, als das Schwert Gideons, des Sohnes Joas, des Mannes von Israel. Gott gibt in seine Hand Midian und das ganze Heer. Und als Gideon die Erzählung des Traumes und seine Auflösung, hörte, betete er an. Und er kehrte zurück ins Lager Israels, und sprach: Machet euch auf! denn Jahwe hat in eure Hand das Heer Midians gegeben. Und er teilte die dreihundert Mann in drei Haufen, und gab allen Posaunen in die Hand und leere Krüge und Fackeln in den Krügen. Und er sprach zu ihnen: Von mir seht es ab, und also tuet: siehe, ich komme an das Ende des Lagers, und so wie ich tun werde, also tuet. Und stoße ich in die Posaune, ich und alle, die mit mir sind, so stoßet auch ihr in die Posaunen rings um das ganze Lager, und ruft: Für Jahwe und Gideon! Und so kam Gideon, und hundert Mann mit ihm, ans Ende des Lagers, zu Anfang der mittleren Nachtwache; eben hatten sie die Wache aufgestellt. Da stießen sie in die Posaunen, und zerschlugen die Krüge, die in ihrer Hand waren. Und es stießen die drei Haufen in die Posaunen, und zerbrachen die Krüge, und faßten mit ihrer linken Hand die Fackeln, und mit ihrer rechten Hand die Posaunen zum Blasen, und riefen: Schwert für Jahwe und Gideon! Und sie standen, ein jeglicher an seiner Stelle rings um das Lager. Da lief das ganze Lager, und schrie, und entfloh. Und sie stießen in die dreihundert Posaunen, und Jahwe richtete das Schwert des einen wider den anderen, und durch das ganze Lager. Und das Heer floh bis Beth-Sitta gen Zerera, bis zum Rande von Abel-Mehola bei Tabath. Da versammelten sich die Männer Israels von Naphthali und von Asser und von ganz Manasse, und jagten Midian nach. Und Gideon sandte Boten durch das ganze Gebirge Ephraim, und sprach: Kommt herab den Midianitern entgegen, und nehmt ihnen das Wasser weg bis Beth-Bara und den Jordan. Da versammelten sich alle Männer Ephraims, und nahmen das Wasser weg bis Beth-Bara und den Jordan. Und sie fingen zwei Fürsten Midians, Oreb und Seeb, und erwürgten Oreb an dem Felsen Oreb, und Seeb erwürgten sie bei der Kelter Seeb, und jagten Midian nach, und die Häupter Orebs und Seebs brachten sie zu Gideon von jenseits des Jordans. Gideons übrige Taten und RichteramtUnd es sprachen zu ihm die Männer von Ephraim: Warum hast du uns das getan, daß du uns nicht gerufen, als du in den Streit zogest wider Midian? Und sie haderten mit ihm gewaltig. Und er sprach zu ihnen: Was habe ich nun getan, wie ihr? Ist nicht die Nachlese Ephraims besser, als die Weinlese Abiesers? In eure Hand gab Gott die Fürsten Midians, Oreb und Seeb. Was konnte ich tun, wie ihr? Da ließ ihr Zorn von ihm ab, als er solches redete. Und Gideon kam an den Jordan, und ging hinüber mit den dreihundert Mann, die bei ihm waren, ermattet und nachsagend. Da sprach er zu den Leuten von Succoth: Gebet doch Laibe Brot dem Volke, welches mir folgt; denn sie sind ermattet, und ich jage den Königen Midians, Sebah und Zalmuna, nach. Und die Obersten von Succoth sprachen: Hältst du denn Sebah und Zalmuna schon in deiner Hand, daß wir deinem Heere Brot geben sollen? Und Gideon sprach: Deshalb, wenn Jahwe Sebah und Zalmuna in meine Hand gibt, will ich euren Leib zerdreschen mit Dornen der Wüste und mit Stechdisteln. Und er zog von dannen hinauf gen Pnuel, und redete zu ihnen auf dieselbe Weise. Und es antworteten ihm die Leute von Pnuel, so wie die Leute von Succoth geantwortet. Und er sprach auch zu den Leuten von Pnuel: Komme ich glücklich zurück, so will ich diesen Turm zerstören. Sebah aber und Zalmuna waren zu Karkor, und ihre Heere mit ihnen, bei fünfzehntausend, alle, die übrig waren vom ganzen Heere der Söhne des Ostens; der Gefallenen aber waren hundertundzwanzigtausend Mann, die das Schwert zogen. Und Gideon zog hinauf den Weg der Zelt-Bewohner, östlich von Nobah und Jogbeha, und schlug das Lager, während das Lager sicher war. Und Sebah und Zalmuna flohen, und er jagte ihnen nach, und fing die beiden Könige Midians, Sebah und Zalmuna; und das ganze Lager hatte er in Schrecken gesetzt. Da kehrte Gideon, der Sohn Joas aus dem Streite zurück von der Anhöhe Heres. Und er fing einen Knaben von den Leuten von Succoth, und fragte ihn; der schrieb ihm die Obersten von Succoth und die Ältesten der Stadt auf, siebenundsiebzig Mann. Und so kam er zu den Leuten von Succoth, und sprach: Siehe, hier ist Sebah und Zalmuna, womit ihr mich verspottet habt, da ihr sprachet: Hältst du denn Sebah und Zalmuna schon in deiner Hand, daß wir deinen ermatteten Leuten Brot geben sollen? Und er nahm die Ältesten der Stadt, und Dornen der Wüste und Stacheldisteln, und ließ damit die Leute von Succoth büßen. Und den Turm zu Pnuel zerstörte er, und erwürgte die Leute der Stadt. Und er sprach zu Sebah und Zalmuna: Wie waren die Männer, die ihr erwürgtet zu Thabor? Und sie sprachen: Wie du, so waren sie; jeglicher an Gestalt gleich Königssöhnen. Und er sprach: Meine Brüder, die Söhne meiner Mutter, waren es. Beim Leben Jahwes, hättet ihr sie am Leben gelassen, so erwürgte ich euch nicht. Und er sprach zu Jether, seinem Erstgebornen: Auf, erwürge sie! Aber der Knabe zog sein Schwert nicht, denn er fürchtete sich, denn er war noch ein Knabe. Da sprachen Sebah und Zalmuna: Auf, du selbst stoße uns nieder; denn so wie der Mann, so seine Kraft. Da erhob sich Gideon, und erwürgte Sebah und Zalmuna, Und er nahm die Mondchen, welche an den Hälsen ihrer Kamele waren. Und es sprachen die Männer von Israel zu Gideon: Herrsche über uns, so du als dein Sohn und der Sohn deines Sohnes, denn du hast uns errettet von der Hand Midians. Und Gideon sprach zu ihnen: Ich will nicht herrschen über euch, und mein Sohn soll nicht herrschen über euch; Jahwe soll herrschen über euch. Und Gideon sprach zu ihnen: Eine Bitte möchte ich an euch tun: gebt mir ein jeglicher den Ohrring seiner Beute. (Denn sie hatten goldene Ohrringe, denn sie waren Ismaeliter). Und sie sprachen: Geben wollen wir sie! Und sie breiteten den Mantel aus, und warfen darauf ein jeglicher den Ohrring seiner Beute. Und das Gewicht der goldenen Ohrringe, um welche er bat, war tausend und siebenhundert Seckel Goldes, außer den Mondchen und Ohrgehängen und den Purpur-Kleidern, welche die Könige von Midian trugen, und außer den Halsbändern ihrer Kamele. Und Gideon machte daraus ein überzogenes Bild, und stellte es auf in seiner Stadt, in Ophra. Und es hurete ganz Israel daselbst ihm nach, und es war dem Gideon und seinem Hause zum Fallstricke. Und so ward Midian gebeugt vor den Söhnen Israels, und sie hoben nicht mehr ihr Haupt empor. Und das Land hatte Ruhe vierzig Jahre, zur Zeit Gideons, Und Jerub-Baal, der Sohn Joas, ging hin, und wohnte in seinem Hause. Gideon aber hatte siebzig Söhne, hervorgegangen aus seiner Lende; denn er hatte viele Weiber. Und sein Kebs-Weib, das zu Sichem war, gebar ihm auch einen Sohn, und er gab ihm den Namen Abimelech. Und es starb Gideon, der Sohn Joas, in glücklichem Alter, und ward begraben im Grabe Joas, seines Vaters, zu Ophra der Abi-Esriter. Und es geschah, als Gideon gestorben, da hureten die Söhne Israels wieder den Baals nach, und machten sich Baal-Berith zum Gott. Und die Söhne Israels gedachten nicht Jahwes, ihres Gottes, der sie gerettet von der Hand aller ihrer Feinde ringsum. Und sie taten keine Liebe am Hause Jerub-Baal-Gideons gemäß all dem Guten, das er getan an Israel. Abimelechs Übeltaten und EndeUnd Abimelech, der Sohn Jerub-Baals, ging gen Sichem zu den Brüdern seiner Mutter, und redete zu ihnen und zum ganzen Geschlechte des Hauses des Vaters seiner Mutter, und sprach: Redet doch vor den Ohren aller Bürger von Sichem: Was ist besser für euch, daß über euch herrschen siebzig Männer, alle Söhne JerubBaals, oder, daß Ein Mann über euch herrsche? Und gedenkt, daß ich euer Gebein und Fleisch bin! Da redeten die Brüder seiner Mutter seinetwegen vor den Ohren aller Bürger von Sichem alle diese Worte. Und ihr Herz neigte sich Abimelech nach; denn sie sprachen: Unser Bruder ist er! Und sie gaben ihm siebzig Seckel Silbers aus dem Tempel Baal - Berichs, und Abimelech dingete damit leichtfertige, vermessene Leute, welche ihm nachzogen. Und er kam ins Haus seines Vaters gen Ophra, und erwürgte seine Brüder, die Söhne Jerub-Baals, siebzig Männer, auf einem Steine; und es blieb übrig Jotham, der jüngste Sohn Jernb-Baals, denn er hatte sich versteckt. Und es versammelten sich alle Bürger von Sichem und alle Bewohner der Burg, und gingen hin, und machten Abimelech zum Könige bei der Denkmal-Eiche, die bei Sichem ist. Und als man es dem Jotham berichtete, ging er hin, und stellte sich auf den Gipfel des Berges Garisim, und erhob seine Stimme, und rief, und sprach zu ihnen: Hört auf mich, Bürger von Sichem, damit Gott auf euch höre! Hin gingen die Bäume, einen König über sich zu salben. Und sie sprachen zum Ölbaume: Sei König über uns! Und der Ölbaum sprach zu ihnen: Soll ich abstehen von meiner Fettigkeit, welche Götter und Menschen an mir rühmen, und hingehen, zu schweben über den Bäumen? Da sprachen die Bäume zum Feigenbaume: Komm du, sei König über uns! Und der Feigenbaum sprach zu ihnen: Soll ich abstehen von meiner Süßigkeit und von meiner köstlichen Frucht, und hingehen, zu schweben über den Bäumen? Da sprachen die Bäume zum Weinstocke: Komm du, sei König über uns: Und der Weinstock sprach zu ihnen: Soll ich abstehen von meinem Most, welcher Götter und Menschen erfreuet, und hingehen, zu schweben über den Bäumen? Da sprachen alle Bäume zum Dornbusche: Komm du, sei König über uns! Und der Dornbusch sprach zu den Bäumen: Wollt ihr in Wahrheit mich salben zum König über euch, so kommt und vertrauet euch meinem Schatten; wo nicht, so soll Feuer hervorgehen aus dem Dornbüsche, und die Zedern Libanons verzehren. Und nun, wenn ihr treu und redlich getan, daß ihr Abimelech zum Könige gemacht, und wenn ihr Gutes getan an Jerub-Baal und seinem Hause, und nach dem Verdienste seiner Hände ihm getan habt, dafür daß mein Vater gestritten für euch, und sein Leben dahin geworfen, und euch gerettet von der Hand Midians — ihr aber habt euch jetzt erhoben wider das Haus meines Vaters, und seine Söhne erwürget, siebzig Männer, auf einem Steine, und habt zum Könige gemacht Abimelech, den Sohn seiner Magd, über die Bürger von Sichem, weil er euer Bruder ist — wenn ihr denn treu und redlich getan an Jerub-Baal und an seinem Hause an diesem Tage: so freuet euch Abimelechs, und auch er freue sich euer; wo aber nicht, so wird Feuer hervorgehen von Abimelech, und die Bürger von Sichem und die Bewohner der Burg verzehren, und es wird Feuer hervorgehen von den Bürgern von Sichem und von den Bewohnern der Burg, und Abimelech verzehren. Und Jotham entwich, und floh, und ging gen Beer, und wohnte daselbst, (verborgen) vor Abimelech, seinem Bruder. Und Abimelech herrschte über Israel drei Jahre. Da sandte Gott einen bösen Geist zwischen Abimelech und die Bürger von Sichem, und es wurden die Bürger von Sichem dem Abimelech untreu, damit die Gewalttat an den siebzig Söhnen Jerub-Baals käme und ihr Blut fiel auf Abimelech, ihren Bruder, der sie erwürgt hatte, und auf die Bürger von Sichem, welche seine Hände gestärkt, seine Brüder zu erwürgen. Und die Bürger von Sichem legten wider ihn Leute in Hinterhalt auf die Spitzen der Berge, und sie beraubten jeglichen, der vorüberzog bei ihnen auf dem Wege. Und es ward dem Abimelech berichtet. Und es kam Gaal, der Sohn Ebeds und seine Brüder, und zogen ein in Sichem, und die Bürger von Sichem vertraueten ihm. Und sie gingen hinaus auf das Feld, und lasen ihre Weinberge, und kelterten, und hielten ein Freudenfest, und gingen in das Haus ihres Gottes, und aßen und tranken, und fluchten dem Abimelech. Und Gaal, der Sohn Ebeds, sprach: Wer ist Abimelech, und was Sichem, daß wir ihm dienen? Ist er nicht der Sohn Jerub-Baals, und Sebul sein Statthalter? Dienet den Männern Hemers, des Vaters Sichems, und warum sollen wir ihm dienen, wir? O gäbe man dieses Volk unter meine Hand, so wollte ich Abimelech wegschaffen! Und er sprach zu Abimelech: Mehre dein Heer, und ziehe aus! Und es hörte Sebul, der Oberste bei Stadt, die Worte Gaals, des Sohnes Ebeds da entbrannte sein Zorn, und er sandte, Boten an Abimelech mit List, und sprach: Siehe, Gaal, der Sohn Ebeds, und seine Brüder sind gen Sichem gekommen, und siehe sie wiegeln die Stadt auf gegen dich. Und nun, mache dich auf in der Nacht, du und das Volk, das bei dir ist, und lege dich in Hinterhalt im Felde. Und des Morgens, wenn die Sonne aufgeht, mache dich früh auf, und falle ein gegen die Stadt; und siehe, er und das Volk, das bei ihm ist, wird hinausziehen wider dich, dann tue mit ihm, was dir vor die Hand kommt. Da machte sich Abimelech auf und alles Volk, das bei ihm war, in der Nacht, und legten sich in Hinterhalt gegen Sichem in vier Haufen. Und Gaal, der Sohn Ebeds, ging heraus, und trat ins Tor der Stadt. Da machte sich Abimelech und das Volk, das bei ihm war, auf aus dem Hinterhalt. Und Gaal sah das Volk, und sprach zu Sebul: Siehe, es steigt Volk herab von den Spitzen der Berge. Und Sebul sprach zu ihm: Den Schatten der Berge siehst du für Leute an. Und Goal redete nochmals, und sprach: Siehe, Volk steigt herab vom Nabel des Landes, und ein Haufe kommt vom Wege zur Zauber-Eiche! Und Sebul sprach zu ihm: Wo ist nun dein Maul, womit du sprachst: Wer ist Abimelech, daß wir ihm dienen? Ist das nicht das Volk, das du verachtet hast? Ziehe doch nun aus, und streite mit ihm! Da zog Gaal aus vor den Bürgern von Sichem her, und stritt wider Abimelech. Und Abimelech jagte ihm nach, und er floh vor ihm, und es fielen viele Erschlagene bis an den Eingang des Tores. Und Abimelech blieb zu Aruma, und Sebul vertrieb Gaal und seine Brüder, daß sie nicht in Sichem wohnen durften. Und es geschah am anderen Morgen, da ging das Volk hinaus auf das Feld, und man berichtete es dem Abimelech. Da nahm er das Volk, und teilte es in drei Haufen, und legte sich in Hinterhalt im Felde. Und er schauete, und siehe, das Volk ging heraus aus der Stadt; da erhob er sich wider sie, und schlug sie. Und Abimelech und die Haufen, die bei ihm waren, fielen ein, und stellten sich vor das Tor der Stadt; und zwei Haufen fielen her über alle, welche auf dem Felde waren, und schlugen sie. Und Abimelech stritt wider die Stadt selbigen ganzen Tag, und nahm die Stadt ein, und das Volk, das darin war, erwürgte er, und zerstörte die Stadt, und streuete Salz darauf. Und alle Bewohner des Turmes zu Sichem hörten es, und gingen in die Feste des Hauses des Gottes Berith. Und es ward dem Abimelech berichtet, daß alle Leute des Turms zu Sichem sich versammelt hätten; da zog er hinauf auf den Berg Zalmon, er und alles Volk, das bei ihm war, und Abimelech nahm die Axt in seine Hand, und hieb einen Baumast ab, und nahm ihn, und legte ihn auf seine Schulter, und sprach zu allem Volke, das bei ihm war: Was ihr gesehen, das ich getan, das tuet eilend wie ich. Da hieb auch das ganze Volk, ein jeglicher seinen Ast ab, und zogen dem Abimelech nach, und legten die (Äste) an die Feste, und zündeten über ihnen die Feste an mit Feuer. Und es starben auch alle Leute des Turms zu Sichem, bei tausend Männer und Weiber. Und Abimelech zog gegen Thebez, und belagerte Thebez, und nahm es ein. Es war aber ein starker Turm mitten in der Stadt, und es flohen dahin alle Männer und Weiber und alle Bürger der Stadt, und schlossen hinter sich zu, und stiegen auf das Dach des Turmes. Und so kam Abimelech zum Turme, und stritt wider ihn, und nahte der Türe des Turmes, um sie zu verbrennen mit Feuer. Da warf ein Weib das Stück eines Mühlsteins auf das Haupt Abimelechs, und zerschlug seinen Schädel. Da rief Abimelech eilend dem Knappen, der seine Waffen trug, und sprach zu ihm: Ziehe dein Schwert, und töte mich, daß man nicht von mir spreche: Ein Weib hat ihn erwürget! Und so durchstach ihn sein Knappe, und er starb. Und als die Männer Israels sahen, daß Abimelech tot war, gingen sie ein jeglicher an seinen Ort. Und so brachte Gott das Böse, das Abimelech getan an seinem Vater, indem er seine siebzig Brüder erwürgte, und all das Böse, das die Männer Sichems getan, brachte Gott zurück auf ihr Haupt; und so traf sie der Fluch Jothams, des Sohnes Jerub-Baals. Die Richter Tholar und Jair. Abermalige Bedrängnis der IsraelitenUnd es stand auf nach Abimelech, Israel zu retten, Thola, der Sohn Pua's, des Sohnes Dodo's, ein Mann von Issaschar; er wohnte aber zu Samir, auf dem Gebirge Ephraim. Und er richtete Israel dreiundzwanzig Jahre, da starb er, und ward begraben zu Samir. Und es stand auf nach ihm Jair, der Gileadit, und richtete Israel zweiundzwanzig Jahre. Und er hatte dreißig Söhne, welche auf dreißig Eseln ritten, und dreißig Städte hatten. Man nennt sie Jairs Dörfer bis auf diesen Tag, welche im Lande Gilead liegen. Da starb Jair, und ward begraben zu Kamon. Und die Söhne Israels fuhren fort, zu tun, was böse war in den Augen Jahwes, und dienten den Baals und den Astarten und den Göttern von Syrien und den Göttern von Zidon und den Göttern von Moab und den Göttern der Söhne Ammons und den Göttern der Philister, und verließen Jahwe, und dienten ihm nicht. Da entbrannte der Zorn Jahwes wider Israel, und er verkaufte sie in die Hand der Philister und in die Hand der Söhne Ammons. Und sie bedrückten und plagten die Söhne Israels in selbigem Jahre, achtzehn Jahre, alle Söhne Israels, welche jenseits des Jordans wohnten im Lande der Amoriter, in Gilead. Und die Söhne Amnions zogen über den Jordan, um zu streiten auch wider Juda und wider Benjamin und wider das Haus Ephraim. Und Israel war sehr bedrängt. Da schrieen die Söhne Israels zu Jahwe, und sprachen: Wir haben an dir gesündigt, daß wir unsren Gott verlassen, und den Baals gedient haben. Und Jahwe sprach zu den Söhnen Israels: Habe ich nicht von den Ägyptern und von den Amoritern und von den Söhnen Ammons und von den Philistern, und als du Zidonier und Amalek und Maon euch bedrückten, und ihr zu mir schrieet, euch errettet aus ihrer Hand? Aber ihr habt mich verlassen, und anderen Göttern gedient Darum will ich euch nicht mehr erretten Geht hin, und schreiet zu den Göttern die ihr erwählt habt: sie mögen euch erretten zur Zeit eurer Bedrängnis! Und die Söhne Israels sprachen zu Jahwe: Wir haben gesündigt! Tue du mit uns, so wie es dir gut däucht; nur rette uns anjetzt Und sie entferneten die fremden Götter aus ihrer Mitte, und dienten dem Jahwe da duldete seine Seele nicht mehr das Mühsal Israels. Und es versammelten sich die Söhn Ammons, und lagerten in Gilead, und es kamen die Söhne Israels zusammen, und lagerten zu Mizpa. Da sprach das Volk, die Obersten von Gilead, einer zu dem andern: Wer ist der Mann, der anfängt zu streiten wider die Söhne Ammons? Er soll Haupt sein allen Bewohnern Gileads. Jephtha's Sieg, Gelübde und RichteramtUnd Jephtha, der Gileadit, war ein tapferer Held; er war aber der Sohn einer Hure, und Gilead hatte Jephtha gezeugt. Und als das Weib Gileads ihm Söhne gebar, und die Söhne des Weibes groß wurden, vertrieben sie Jephtha, und sprachen zu ihm: Du sollst nicht erben im Hause unsres Vaters, denn der Sohn eines anderen Weibes bist du. Da floh Jephtha vor seinen Brüdern, und wohnte im Lande Tob. Und es sammelten sich zu Jephtha leichtfertige Leute, und zogen aus mit ihm. Und es geschah nach einiger Zeit, da stritten die Söhne Ammons mit Israel. Und es geschah, als die Söhne Ammons stritten mit Israel, da gingen die Ältesten Gileads hin, Jephtha zu holen aus dem Lande Tob. Und sie sprachen zu Jephtha: Komm, und sei unser Anführer, daß wir streiten wider die Söhne Ammons! Und Jephtha sprach zu den Ältesten Gileads: Habt ihr mich nicht gehaßt, und vertrieben aus dem Hause meines Vaters? Und warum kommet ihr zu mir nun, da ihr in Bedrängnis seid? Und die Ältesten Gileads sprachen zu Jephtha: Deßhalb sind wir zurückgekehrt zu dir: so ziehe denn mit uns, und streite wider die Söhne Ammons, und du sollst uns Haupt sein, allen Bewohnern Gileads. Und Jephtha sprach zu den Ältesten Gileads: Wenn ihr mich zurückführt, zu streiten wider die Söhne Ammons, und wenn Jahwe sie mir hingibt, so will ich euch Haupt sein. Und die Ältesten Gileads sprachen zu Jephtha: Jahwe höre, was zwischen uns vorgeht! nach deinem Worte also wollen wir tun. Da ging Jephtha mit den Ältesten Gileads, und das Volk setzte ihn über sich zum Haupte und zum Anführer. Und Jephtha redete alle seine Worte vor Jahwe zu Mizpa. Da sandte Jephtha Boten an den König der Söhne Ammons, und sprach: Was haben wir mit einander zu schaffen, daß du gegen mich kommst, zu streiten wider mein Land? Und der König der Söhne Ammons sprach zu den Boten Jephtha's: Weil Israel mein Land genommen, als es heraufzog aus Ägypten, vom Arnon an bis an den Jabbok und bis an den Jordan. Und nun gib es zurück in Frieden! Da sandte Jephtha abermals Boten an den König der Söhne Ammons, und sprach zu ihm: So spricht Jephtha: Nicht hat Israel das Land Moabs genommen, noch das Land der Söhne Ammons. Denn, als sie heraufzogen aus Ägypten, da wanderte Israel durch die Wüste bis an das Schilfmeer, und kam gen Kades. Da sandte Israel Boten an den König von Edom, und sprach: Laß mich doch durch dein Land ziehen! Aber der König von Edom hörte nicht. Und auch an den König von Moab sandten sie, und er wollte nicht. Und so blieb Israel zu Kades. Und es wanderte durch die Wüste, und umging das Land Edom und das Land Moab, und kam vom Sonnenaufgange her zum Lande Moab, und sie lagerten jenseits des Arnons, und kamen nicht in das Gebiet Moabs; denn der Arnon ist die Grenze Moabs. Da sandte Israel Boten an Sihon, den König der Amoriter, den König zu Hesbon, und Israel sprach zu ihm: Laß mich doch durch dein Land ziehen bis an meinen Ort! Aber Sihon trauete Israel nicht es ziehen zu lassen durch sein Gebiet, und Sihon versammelte sein ganzes Volk, und sie lagerten zu Jahza, und stritten mit Israel. Und es gab Jahwe, der Gott Israels, Sihon und sein ganzes Volk in die Hand Israels, und sie schlugen sie. Und Israel nahm das ganze Land der Amoriter ein, welche in selbigem Lande wohnten. Und sie nahmen das ganze Gebiet der Amoriter ein vom Arnon an bis zum Jabbok, und von der Wüste bis zum Jordan. Und so hat nun Jahwe, der Gott Israels die Amoriter vertrieben vor seinem Volke Israel; und du willst ihr Land einnehmen? Nicht wahr, was dir Kamos, dein Gott, in Besitz gibt, das nimmst du ein? Und so was Jahwe, unser Gott, uns in Besitz gegeben, das nehmen wir ein. Und nun, bist du denn besser als Balak, der Sohn Zippors, der König von Moab? Hat er gerechtet mit Israel, oder hat er gestritten wider sie? Da Israel wohnte in Hesbon und in ihren Töchtern und in Aroer und in ihren Töchtern und in all den Städten, welche am Ufer des Arnon liegen, dreihundert Jahre: warum habt ihr sie nicht entrissen zu selbiger Zeit? Ich habe nicht gesündigt an dir, aber du thust übel an mir daß du wider mich streitest. Es richte Jahwe, der Richter, heute zwischen den Söhnen Israels und den Söhnen Ammons! Aber der König der Söhne Ammons hörte nicht auf die Worte Jephtha's, welche er ihm entbot. Da kam auf Jephtha der Geist Jahwes, und er zog durch Gilead und Manasse, und zog nach Mizpa in Gilead, und von Mizpa in Gilead zog er wider die Söhne Ammons. Und Jephtha gelobte dem Jahwe ein Gelübde, und sprach: Wenn du die Söhne Ammons in meine Hand gibst, so soll, wer herausgeht aus der Türe meines Hauses mir entgegen, wenn ich glücklich zurückkehre von den Söhnen Ammons, so soll er dem Jahwe geweiht sein, und ich will ihn opfern zum Brandopfer. Und so zog Jephtha gegen die Söhne Ammons, zu streiten wider sie. Und Jahwe gab sie in seine Hand. Und er schlug sie von Aroer an bis gen Minnith hin, zwanzig Städte, und bis nach Abel-Keramim, in einer sehr großen Schlacht, und die Söhne Ammons wurden gebeugt vor den Söhnen Israels. Und als Jephtha gen Mizpa kam zu seinem Hause, siehe, da ging seine Tochter heraus ihm entgegen mit Pauken und Reigen; sie war aber nur die einzige; er hatte außer ihr weder Sohn noch Tochter. Und es geschah, als er sie sah, da zerriß er seine Kleider, und sprach: Ach, meine Tochter! Tief beugst du mich, und bringst mich ins Verderben! Ich habe meinen Mund aufgetan gegen Jahwe, und kann es nicht zurücknehmen. Und sie sprach zu ihm: Mein Vater! hast du deinen Mund aufgetan gegen Jahwe, so tue mit mir, wie es hervorgegangen aus deinem Munde, nachdem dir Jahwe Rache verliehen an deinen Feinden, den Söhnen Ammons. Und sie sprach zu ihrem Vater: Es geschehe mir dieses: Laß ab von mir zwei Monde, daß ich hinabgehe nach den Bergen, und weine über meine Jungfrauschaft, ich und meine Gespielinnen. Und er sprach: Gehe hin! Und er entließ sie auf zwei Monde. Und sie ging hin mit ihren Gespielinnen, und weinte über ihre Jungfrauschaft auf den Bergen. Und es geschah nach Verlauf zweier Monde, da kehrte sie zurück zu ihrem Vater, und er tat an ihr das Gelübde, das er gelobt. Sie aber hatte von keinem Manne gewußt. Und es ward zur Sitte in Israel: von Jahre zu Jahre gehen die Töchter Israels hin, zu preisen die Tochter Jephtha's, des Gileaditen, vierzig Tage im Jahre. Und es versammelten sich die Männer von Ephraim, und gingen über nordwärts, und sprachen zu Jephtha: Warum bist du gezogen zu streiten wider die Söhne Ammons, und hast uns nicht gerufen, daß wir mit dir zögen? Dein Haus wollen wir über dir verbrennen mit Feuer! Und Jephtha sprach zu ihnen: Im Streite war ich sehr, ich und mein Volk und die Söhne Ammons, und ich rief euch, aber ihr halfet mir nicht aus ihrer Hand. Und als ich sah, daß du nicht helfen wolltest, setzte ich mein Leben aufs Spiel, und zog hin wider die Söhne Ammons, und Jahwe gab sie in meine Hand. Warum nun zieht ihr gegen mich herauf an diesem Tage, zu streiten wider mich? Und Jephtha sammelte alle Männer Gileads, und stritt mit Ephraim, und die Männer Gileads schlugen die Ephraimiten; denn sie sprachen: Flüchtlinge Ephraims seid ihr! Gilead war unter Ephraim und unter Manasse. Und Gilead nahm die Furth des Jordans ein nach Ephraim zu. Und es geschah, wenn die Flüchtlinge Ephraims sprachen: Laß mich übergehen! so sprachen die Männer von Gilead zu ihm: Bist du ein Ephraimit? Und sprach er: Nein! so sprachen sie zu ihm: Sprich doch: Schibboleth! Und sprach er: Sibboleth, und hatte nicht Acht recht zu reden, so ergriffen sie ihn und schlachteten ihn an der Furth des Jordans. Und es fielen zu selbiger Zeit von Ephraim zweiundvierzigtausend. Und Jephta richtete Israel sechs Jahre: da starb Jephtha, der Gileadit, und ward begraben in einer der Städte Gileads. Die Richter Ebzan, Elon und AbdonUnd es richtete nach ihm Israel Ebzan von Bethlehem. Und er hatte dreißig Söhne, und dreißig Töchter entließ er aus dem Hause, und dreißig Töchter brachte er für seine Söhne ins Haus. Und er richtete Israel sieben Jahre. Da starb Ebzan, und ward begraben zu Bethlehem. Und es richtete nach ihm Israel Elon, der Sebulonit, und richtete Israel zehn Jahre. Da starb Elon, der Sebulonit, und ward begraben zu Ajalon im Lande Sebulon. Und es richtete nach ihm Israel Abdon, der Sohn Hillels, der Piratonit. Und er hatte vierzig Söhne und dreißig Enkel, welche auf siebzig Esel ritten. Und er richtete Israel acht Jahre. Da starb Abdon, der Sohn Hillels, der Piratonit, und ward begraben zu Piraton im Lande Ephraim, auf dem Gebirge der Amalekiter. Simsons GeburtUnd die Söhne Israels fuhren fort zu tun, was böse war in den Augen Jahwes; da gab sie Jahwe in die Hand der Philister vierzig Jahre. Und es war ein Mann aus Zarea, vom Geschlechtc der Daniten, sein Name Manoah. Und sein Weib war unfruchtbar, und gebar nicht. Da erschien ein Engel Jahwe's dem Weibe, und sprach zu ihr; Siehe, du bist unfruchtbar, und hast nicht geboren, aber du wirst schwanger werden, und einen Sohn gebären. Und nun, hüte dich, und trinke nicht Wein und starkes Getränk, und iß nichts Unreines! Denn siehe, du wirst schwanger werden, und einen Sohn gebären, und kein Schermesser soll auf sein Haupt kommen. Denn ein Geweihter Gottes soll der Knabe sein von Mutterleibe an; und er wird anfangen Israel zu erretten aus der Hand der Philister. Da kam das Weib, und sprach zu ihrem Manne, und sprach: Ein Mann Gottes kam zu mir, und sein Ansehen war, wie das Ansehen eines Engels Gottes, sehr furchtbar; und ich fragte ihn nicht, woher er sei, und seinen Namen sagte er mir nicht. Und er sprach zu mir: Siehe, du wirst schwanger werden, und einen Sohn gebären. Und nun, trinke nicht Wein und starkes Getränk, und iß nichts Unreines; denn ein Geweiheter Gottes soll der Knabe sein von Mutterleibe an bis zum Tage seines Todes. Da betete Manoah zu Jahwe, und sprach: Ach, Herr! der Mann Gottes, den du gesandt, komme doch wieder zu uns, und lehre uns, was wir tun sollen mit dem Knaben, der geboren werden soll. Und Gott erhörte die Stimme Manoahs, und der Engel Gottes kam wieder zum Weibe; sie saß aber auf dem Felde, und Manoah, ihr Mann, war nicht bei ihr. Da lief das Weib eilend, und berichtete es ihrem Manne, und sprach zu ihm: Siehe, der Mann ist mir erschienen, der an dem Tage zu mir kam. Da machte sich Manoah auf, und ging seinem Weibe nach, und kam zu dem Manne, und sprach zu ihm: Bist du der Mann, der geredet zu dem Weibe? Und er sprach: Ich bin's. Und Manoah sprach: Wenn nun dein Wort eintrifft, was soll die Weise des Knaben sein und sein Tun? Und der Engel Jahwes sprach zu Manoah: Vor allem, was ich dem Weibe gesagt, soll sie sich hüten. Von allem, was vom Weinstocke kommt, soll sie nicht essen, und Wein und starkes Getränke soll sie nicht trinken, und nichts Unreines essen; alles, was ich ihr geboten, soll sie beobachten. Und Manoah sprach zum Engel Jahwes: Laß dich doch halten von uns, so wollen wir dir ein Ziegenböcklein bereiten. Und der Engel Jahwes sprach zu Manoah: Wenn du mich hieltest, so würde ich nicht essen von deiner Speise. Willst du aber dem Jahwe ein Brandopfer bringen, so magst du es opfern. Denn Manoah wußte nicht, daß es ein Engel Jahwes war. Und Manoah sprach zum Engel Jahwes: Welches ist dein Name? auf daß, wenn dein Wort eintrifft, wir dich preisen, Und der Engel Jahwes sprach zu ihm: Warum doch fragest du nach meinem Namen, so er doch geheim? Da nahm Manoah das Ziegenböcklein und das Speisopfer, und opferte es dem Jahwe auf einem Felsen. Er aber tat ein Wunder, während Manoah und sein Weib zusahen. Denn es geschah, als die Flamme aufstieg vom Altar gen Himmel, da stieg der Engel Jahwes auf in der Flamme des Altars. Und Manoah und sein Weib sahen zu, und fielen auf ihr Angesicht zur Erde. Und der Engel Jahwes erschien nicht wieder dem Manoah und seinem Weibe. Da erkannte Manoah, daß es ein Engel Jahwes war. Und Manoah sprach zu seinem Weibe: Sterben werden wir, denn wir haben Gott gesehen! Aber sein Weib sprach zu ihm: Wenn Jahwe Lust hätte uns zu töten, so hätte er nicht Brand- und Speisopfer angenommen aus unsrer Hand, und hatte uns nicht dies alles sehen lassen, noch uns zur Zeit solches verkündigt. Und das Weib gebar einen Sohn, und nannte seinen Namen Simson. Und der Knabe wuchs, und Jahwe segnete ihn. Und der Geist Jahwes fing an ihn zu treiben zu Mahaneh-Dan zwischen Zarea und Esthaol. Simsons Hochzeit und RätselUnd Simson ging hinab gen Thimna, und sah ein Weib zu Thimna von den Töchtern der Philister. Und er ging hinauf, und berichtete es seinem Vater und seiner Mutter, und sprach: Ein Weib habe ich gesehen zu Thimna von den Töchtern der Philister, und nun nehmt sie mir zum Weibe! Und es sprach zu ihm sein Vater und seine Mutter: Ist nicht unter den Töchtern deiner Brüder und in meinem ganzen Volke ein Weib, daß du hingehest, ein Weib zu nehmen von den Philistern, den Unbeschnittenen? Und Simson sprach zu seinem Vater: Diese nimm nur, denn sie gefällt meinen Augen. Sein Vater aber und seine Mutter wußten nicht, daß dies von Jahwe war; denn Gelegenheit suchte er an den Philistern. Zu selbiger Zeit aber herrschten die Philister über Israel. Und so ging Simson und sein Vater und seine Mutter hinab gen Thimna. Und als sie kamen an die Weinberge zu Thimna, siehe, da brüllete ein junger Löwe ihm entgegen. Da geriet über ihn der Geist Jahwes, und er zerriß ihn, wie man das Böcklein zerreißt, und nichts war in seiner Hand. Und er berichtete seinem Vater und seiner Mutter nicht, was er getan. Und er ging hinab, und redete mit dem Weibe, und sie gefiel den Augen Simsons. Und als er zurückkehrte nach einiger Zeit, um sie zu nehmen, bog er ab, um das Aas des Löwen zu besehen, und siehe, ein Bienenschwarm war in dem Körper des Löwen und Honig. Und er nahm ihn aus in seine Hände, und ging und aß im Gehen, und ging zu seinem Vater und zu seiner Mutter, und gab ihnen davon, und sie aßen. Und er berichtete ihnen nicht, daß er aus dem Körper des Löwen den Honig ausgenommen. Und es kam sein Vater hinab zu dem Weibe, und Simson machte daselbst ein Mahl; denn also tun die Jünglinge. Und es geschah, als sie ihn sahen, nahmen sie dreißig Gesellen, die waren bei ihm. Und Simson sprach zu ihnen: Ich will euch ein Rätsel aufgeben. Wenn ihr es mir sagt die sieben Tage des Mahles, und es findet; so gebe ich euch dreißig Hemden und dreißig Feierkleider. Wenn ihr aber es mir nicht saget könnet, so gebt ihr mir dreißig Hemden und dreißig Feierkleider. Und sie sprachen zu ihm: Gib dein Rätsel auf, daß wir es hören. Und er sprach zu ihnen: Vom Fresser kam Fraß, und vom Starken kam Süßigkeit. Und sie konnten das Rätsel nicht sagen in drei Tagen. Und es geschah an, siebenten Tage, da sprachen sie zum Weibe Simsons: Berede deinen Mann, daß er uns das Rätsel sage; sonst verbrennen wir dich und das Haus deines Vaters mit Feuer. Um uns arm zu machen, habt ihr uns wohl geladen? nicht wahr? Da weinte Simsons Weib an ihm, und sprach: Du hassest mich nur, und liebest mich nicht. Das Rätsel hast du den Söhnen meines Volks aufgegeben, und mir hast du es nicht gesagt. Und ev sprach zu ihr: Siehe, meinem Vater und meiner Mutter habe ich es nicht gesagt, und dir sollte ich es sagen? Und sie weinte an ihm sieben Tage, da sie das Mahl hatten. Und es geschah, am siebenten Tage, da sagte er es ihr, denn sie ängstigte ihn. Und sie sagte das Rätsel den Söhnen ihres Volks. Da sprachen zu ihm die Leute der Stadt am siebenten Tage, ehe die Sonne unterging: Was ist süßer als Honig? und was ist stärker als ein Löwe? Und er sprach zu ihnen: Hättet ihr nicht mit meiner Kalbe gepflügt, so hättet ihr mein Rätsel nicht gefunden. Da geriet über ihn der Geist Jahwes, und er ging hinab gen Askalon, und erschlug von ihnen dreißig Mann, und nahm ihnen ihre Gewänder, und gab die Feierkleider denen, die das Rätsel gesagt. Und sein Zorn entbrannte, und er ging hinauf in das Haus seines Vaters. Und das Weib Simsons ward seinem Gesellen gegeben, den er sich zugesellt hatte. Simsons Rache und RichteramtUnd es geschah nach einiger Zeit, zur Zeit der Weizen-Ernte, da suchte Simson sein Weib heim mit einem Ziegenböcklein, und sprach: Ich will zu meinem Weibe gehen in die Kammer. Und es gestattete ihm ihr Vater nicht hineinzugehen. Und ihr Vater sprach: Ich dachte, du hastest sie, und so gab ich sie deinem Gesellen. Ist nicht ihre Schwester, die jüngere, schöner als sie? Sie sei dein anstatt ihrer. Da sprach Simson zu ihnen: Diesmal bin ich schuldfrei von den Philistern, wenn ich an ihnen Übles tue. Und Simson ging hin, und fing dreihundert Füchse, und nahm Fackeln, und kehrte Schwanz gegen Schwanz, und tat eine Fackel zwischen die zwei Schwänze in die Mitte. Und er zündete die Fackeln an mit Feuer, und ließ sie laufen in die Saaten der Philister, und zündete so Garbenhaufen, als Saaten und Ölgärten an. Da sprachen die Philister: Wer hat das getan? Und man sprach: Simson, der Eidam des Thimniters, weil er ihm sein Weib genommen, und sie seinem Gesellen gegeben. Da zogen die Philister hinauf, und verbrannten sie und ihren Vater mit Feuer. Und Simson sprach zu ihnen: Wenn ihr solches tut, es sei denn, daß ich mich an euch gerächt, darnach will ich abstehen. Da schlug er sie, Schenkel an Lende, mit großem Schlag. Und er ging hinab, und wohnte in der Kluft des Felsens Etham. Da zogen die Philister hinauf, und lagerten in Juda, und breiteten sich aus in Lechi. Und die Männer von Juda sprachen: Warum seid ihr heraufgezogen wider uns? Und sie sprachen: Um Simson zu binden, sind wir heraufgezogen, um ihm zu tun, so wie er uns getan. Da zogen dreitausend Mann von Juda hinab in die Kluft des Felsens Etham, und sprachen zu Simson: Weißt du nicht, daß die Philister über uns herrschen? Und warum hast du uns das getan? Und er sprach zu ihnen: Wie sie mir getan, so habe ich ihnen getan. Und sie sprachen zu ihm: Um dich zu binden, sind wir herabgekommen, um dich in die Hand der Philister zu geben. Und Simson sprach zu ihnen: Schwöret mir, daß ihr mich nicht erschlagen wollt! Und sie sprachen zu ihm: Nein, sondern binden wollen wir dich, nud dich in ihre Hand geben; aber töten wollen wir dich nicht. Und sie banden ihn mit zwei neuen Stricken, und führten ihn herauf vom Felsen. Er kam bis Lechi, und die Philister jauchzten ihm entgegen: da geriet über ihn der Geist Jahwes, und es wurden die Stricke, welche an seinen Armen waren, wie Fäden, die verbrannt sind am Feuer, und es schmolzen seine Banden ab von seinen Händen. Und er fand einen frischen Esels-Kinnbacken, und reckte seine Hand aus, und ergriff ihn, und schlug damit tausend Mann. Und Simson sprach: Mit dem Kinnbacken des Esels einen Haufen, zwei Haufen: mit dem Kinnbacken des Esels hab ich tausend Mann geschlagen! Und als er seine Rede geendigt, warf er den Kinnbacken ans seiner Hand, und nannte selbigen Ort Ramath-Lechi (Kinnbackenwurf, eigentlich Höhe) Und es dürstete ihn sehr:, da rief er zu Jahwe, und sprach: Du gibst durch die Hand deines Knechtes diesen großen Sieg; und nun soll ich sterben vor Durst, und fallen in die Hand der Unbeschnitten? Da spaltete Gott eine Höhlung, die bei Lechi war, und es ging Wasser daraus hervor, und er trank, und sein Geist kehrte zurück, und er lebte wieder auf. Daher nannte man sie Quelle des Rufers, welche zu Lechi ist bis auf diesen Tag. Und er richtete Israel zur Zeit der Philister zwanzig Jahre. Simsons Fall, Rache und TodUnd Simson ging gen Gasa, und sah daselbst eine Hure, und wohnte ihr bei. Den Gasitern ward gesagt: Simson ist hieher gekommen! Und sie gingen umher, und lauerten auf ihn die ganze Nacht am Stadttore, und hielten sich stille die ganze Nacht, und sprachen: Bis zum Morgenlichte, da wollen wir ihn erwürgen! Und Simson lag bis Mitternacht; da machte er sich auf um Mitternacht, und ergriff die Flügel des Stadttores und die beiden Pfosten, und hob sie aus mit dem Riegel, und legte sie auf seine Schultern, und trug sie auf den Gipfel des Berges, welcher Hebron gegenüber liegt. Und es geschah hernachmals, da liebte er ein Weib im Tale Sorek, ihr Name Delila. Da gingen zu ihr hinauf die Fürsten der Philister, und sprachen zu ihr: Berede ihn, und siehe, wodurch seine Stärke groß ist, und womit wir ihn überwältigen können, daß wir ihn binden, ihn zu bändigen; wir aber geben dir ein jeglicher tausendundhundert Seckels Silbers. Da sprach Delila zu Simson: Sage mir doch, wodurch deine Stärke groß Ist, und womit man dich binden kann, dich zu bändigen? Und Simson sprach zu ihr: Wenn sie mich binden mit sieben frischen Stricken, die nicht ausgetrocknet sind, so wäre ich schwach und wie irgend einer der Menschen. Da brachten die Fürsten der Philister zu ihr hinauf sieben frische Stricke, die nicht ausgetrocknet waren; und sie band ihn damit. Der Lauerer aber saß bei ihr in der Kammer. Und sie sprach zu ihm: Philister über dir, Simson! Da zerriß er die Stricke, sie man die Schnur von Werg zerreißt, wenn sie das Feuer riecht. Und es ward seine Stärke nicht kund. Da sprach Delila zu Simson: Siehe, du hast mich getäuscht, und zu mir Lügen geredet! Nun sage mir doch, womit man dich binden kann? Und er sprach zu ihr: Wenn man mich bände mit neuen Seilen, mit welchen keine Arbeit geschehen, so wäre ich schwach und wie irgend einer der Menschen. Da nahm Delila neue Seile, und band ihn damit, und sprach zu ihm: Philister über dir, Simson! Der Laurer aber saß in der Kammer. Und er riß sie von seinen Armen herab, wie einen Faden. Da sprach Delila zu Simson: Bisher hast du mich getäuscht und zu mir Lügen geredet. Sage mir doch, womit man dich binden kann? Und er sprach zu ihr: Wenn du die sieben Zöpfe meines Hauptes verflöchtest wie Garnfäden. Und sie schlug sie mit einem Nagel (an die Wand), und sprach zu ihm: Philister über dir, Simson! Und er erwachte von seinem Schlafe, und riß den Nagel des Geflechtes und die Garnfäden los. Da sprach sie zu ihm: Wie kannst du sagen: Ich liebe dich, so doch dein Herz nicht mit mir ist? Nun dreimal hast du mich getäuscht, und mir nicht gesagt, wodurch deine Stärke groß ist. Und es geschah, als sie ihn ängstigte mit ihren Reden alle Tage, und ihn plagte, und seine Seele ungeduldig wurde bis auf den Tod, da entdeckte er ihr sein ganzes Herz, und sprach zu ihr: Kein Schermesser ist auf mein Haupt gekommen, denn ein Geweihter Gottes bin ich von Mutterleibe an: würde ich geschoren, so wiche meine Stärke von mir, und ich wäre schwach und wie alle Menschen. Und als Delila sah, daß er ihr sein ganzes Herz entdeckt hatte, sandte sie hin und rief die Fürsten der Philister, und sprach zu ihnen: Kommet jetzt herauf, denn er hat mir sein ganzes Herz entdeckt. Und es kamen die Fürsten der Philister zu ihr hinauf, das Geld in ihrer Hand. Und sie ließ ihn einschlafen auf ihren Knieen, und rief einen Mann, und schor die sieben Zöpfe seines Hauptes ab, und so begann sie ihn zu bändigen, und es wich seine Stärke von ihm. Und sie sprach: Philister über dir, Simson! Und er erwachte von seinem Schlafe, und dachte: Ich gehe davon dies Mal, wie das vorige Mal, und schüttele mich heraus! Er wußte aber nicht, daß Jahwe von ihm gewichen. Da griffen ihn die Philister, und stachen ihm die Augen aus, und führten ihn hinab gen Gasa, und banden ihn mit ehernen Ketten, und er mußte mahlen im Gefängnisse. Aber es begann das Haar seines Hauptes zu wachsen, nachdem es abgeschoren war. Die Fürsten der Philister aber versammelten sich, um ein großes Opfer zu opfern Dagon, ihrem Gott, und zu einem Freudenfest. Und sie sprachen: Unser Gott hat in unsre Hand gegeben Simson, unsren Feind! Und als das Volk ihn sah, priesen sie ihren Gott. Denn sie sprachen: Unser Gott hat in unsre Hand gegeben unsren Feind, und der unser Land verwüstete, und unser viele erschlug. Und es geschah, als ihr Herz fröhlich war, sprachen sie: Rufet Simson, daß er uns belustige. Und sie riefen Simson aus dem Gefängnisse, und er belustigte sie, und sie stellten ihn zwischen die Säulen. Da sprach Simson zu dem Knappen, der seine Hand hielt: Laß mich, daß ich die Säulen taste, worauf das Haus errichtet ist, daß ich mich daran lehne. Das Haus aber war voll Männer und Weiber, und es waren daselbst alle Fürsten der Philister, und auf dem Dache waren bei dreitausend Männer und Weiber, welche zusahen, wie Simson belustigte. Da rief Simson zu Jahwe, und sprach: Herr, Jahwe! gedenke doch mein, und stärke mich nur diesmal, o Gott, auf daß ich Rache nehme für eines meiner beiden Augen an den Philistern! Und Simson bog die beiden Mittelsäulen, worauf das Haus errichtet war und sich darauf stützte, die eine mit seiner Rechten, und die andere mit seiner Linken. Und Simson sprach: Es sterbe meine Seele mit den Philistern! Und er bog sie um mit Kraft. Da fiel das Haus auf die Fürsten und auf alles Volk, das darin war; und es waren der Toten, welche er tötete bei seinem Tode, mehr, als derer, die er getötet bei seinem Leben. Und es kamen seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters herab, und hoben ihn auf, und brachten ihn hinauf, und begruben ihn zwischen Zarea und Esthaol, im Grabe seines Vaters Manoah. Er richtete aber Israel zwanzig Jahre. Micha's Bilderdienst, nach Dan verpflanztUnd es war ein Mann vom Gebirge Ephraim, sein Name Micha. Und er sprach zu seiner Mutter: Die tausendundhundert Seckel Silbers, welche dir genommen worden, und worüber du einen Fluch getan, und gesprochen vor meinen Ohren, siehe, das Silber ist bei mir; ich habe es genommen. Da sprach seine Mutter: Gesegnet sei mein Sohn von Jahwe! Und so gab er die tausendundhundert Seckel Silbers seiner Mutter zurück. Und seine Mutter sprach: Geheiligt habe ich das Silber dem Jahwe, von meiner Hand soll es meinem Sohne sein, um ein geschnitztes und gegossenes Bild zu machen; und nun gebe ich es dir zurück. Aber er gab das Silber seiner Mntter zurück. Da nahm seine Mutter zweihundert Seckel Silbers, und gab sie dem Goldschmied, und er machte daraus ein geschnitztes und gegossenes Bild, und es war im Hause Micha's. Und der Mann Micha hatte ein Gotteshaus, und machte ein überzogenes Bild und Teraphim, und setzte einen von seinen Söhnen ein, und er ward sein Priester. Zu selbiger Zeit war kein König in Israel; ein jeglicher tat, was ihm recht deuchte. Und es war ein Jüngling aus Bethlehem-Juda, vom Geschlechte Juda's; er war aber ein Levit, und hielt sich daselbst auf als Fremdling. Und es zog der Mann aus der Stadt, aus Bethlehem-Juda, um sich aufzuhalten, wo er es träfe. Und er kam auf das Gebirge Ephraim an das Haus Micha's, um seinen Weg zu machen. Und Micha sprach zu ihm: Woher kommst du? Und er sprach zu ihm: Ein Levit bin ich von Bethlehem-Juda, und gehe, mich aufzuhalten, wo ich es treffe. Und Micha sprach zu ihm: Bleibe bei mir, und sei mir Vater und Priester, so will ich dir zehn Seckel Silbers geben jährlich und einen Anzug Kleider und deine Nahrung. Und der Levit ging hin. Und der Levit ließ es sich gefallen bei dem Manne zu bleiben, und der Jüngling war ihm wie einer seiner Söhne. Und Micha setzte den Leviten ein, und der Jüngling ward sein Priester, und war im Hause Micha's. Und Micha sprach: Nun weiß ich, daß Jahwe mir wohltun wird, weil der Levit mein Priester geworden ist. Zu selbiger Zeit war kein König in Israel, und zu selbiger Zeit suchte sich der Stamm der Daniten eine Besitzung zum Wohnen; denn bis auf selbigen Tag war ihm unter den Stämmen Israels nichts als Besitzung zugefallen. Und es sandten die Söhne Dans aus ihrem Geschlechte fünf Männer von ihrer Anzahl, wackere Männer, aus Zarea und Esthaol, um das Land zu erspähen und zu erforschen, und sprachen zu ihnen: Ziehet hin, und erforschet das Land! Und sie kamen auf das Gebirge Ephraim an das Haus Micha's, und übernachteten daselbst. Als sie beim Hause Micha's waren, erkannten sie die Aussprache des Jünglings, des Leviten, und bogen daselbst ab, und sprachen zu ihm: Wer hat dich hierher gebracht, und was machst du da, und was hast du hier? Und er sprach zu ihnen: So und so hat mir Micha getan, und er dingete mich, und ich ward sein Priester. Und sie sprachen zu ihm: Frage doch Gott, daß wir erfahren, ob unser Weg, auf dem wir ziehen, gelingen wird? Und der Priester sprach zu ihnen: Ziehet hin in Frieden! Vor Jahwe (ist gefällig) der Weg, auf dem ihr zieht. Und so gingen die fünf Männer, und kamen gen Lais. Und sie sahen, daß das Volk, das darin war, in Sicherheit wohnte, nach der Weise der Zidonier, ruhig und sicher, und daß niemand (ihnen) etwas zu Leide tat im Lande, der Herrschaft besaß; und entfernt waren sie von den Zidoniern, und hatten nichts zu tun mit Menschen. Und so kamen sie zu ihren Brüdern gen Zarea und Esthaol. Und ihre Brüder sprachen zu ihnen: Was (bringt) ihr? Und sie sprachen: Auf, laßt uns hinaufziehen wider sie; denn wir haben das Land besehen, und siehe, es ist sehr gut. Ihr aber sitzt stille? Säumet nicht zu gehen, hinzukommen, das Land einzunehmen. Wenn ihr hinkommet, werdet ihr kommen zu einem sichern Volke, und das Land ist geräumig nach allen Seiten; denn Gott hat es in eure Hand gegeben, ein Ort, woselbst kein Mangel an allem, was auf Erden ist. Da brachen von dannen auf vom Stamme der Daniten, von Zarea und Esthaol, sechshundert Mann, gerüstet mit Kriegswaffen. Und sie zogen hinauf, und lagerten sich zu Kiriath-Jearim in Juda. Daher nennt man selbigen Ort Mahanch-Dan (Dans Lager) bis auf diesen Tag. Siehe, er liegt hinter Kiriath-Jearim. Und sie zogen von dannen auf das Gebirge Ephraim, und kamen an das Haus Micha's. Da hoben an die fünf Männer, welche ausgezogen, das Land von Lais zu erspähen, und sprachen zu ihren Brüdern: Wisset ihr, daß in diesen Häusern ein überzogenes Bild und Theraphim und ein geschnitztes und gegossenes Bild sind? Und nun seht, was ihr tuet! Und sie bogen daselbst ab, und kamen zum Hause des Jünglings, des Leviten, zum Hause Micha's, und fragten ihn nach seinem Wohlseyn. Die sechshundert Mann aber, gerüstet mit Kriegswaffen, standen am Eingänge des Tores, die von den Söhnen Dans. Da stiegen die fünf Männer, welche ausgezogen, das Land zu erspähen, hinauf, gingen hinein, und nahmen das geschnitzte Bild und das überzogene Bild und die Teraphim und das gegossene Bild; der Priester aber stand am Eingange des Tores und die sechshundert Mann, welche gerüstet waren mit Kriegswaffen. Und jene kamen in das Haus Micha's, und nahmen das geschnitzte Bild, das überzogene Bild und die Theraphim und das gegossene Bild. Da sprach der Priester zu ihnen: Was tut ihr? Und sie sprachen zu ihm: Schweige, lege deine Hand auf deinen Mund, und gehe mit uns, und sei uns Vater und Priester! Ist es besser für dich Priester zu sein für das Haus eines Mannes, oder Priester zu sein für einen Stamm und ein Geschlecht in Israel. Da ward das Herz des Priesters froh, und er nahm das überzogene Bild und die Theraphim und das geschnitzte Bild, und ging unter das Volk. Und sie wandten sich, und zogen fort, und stellten die Kinder, das Vieh und das Gepäck voran. Sie waren ferne vom Hause Micha's, da versammelten sich die Leute, welche in den Häusern wohnten beim Hause Micha's, und setzten den Söhnen Dans nach. Und sie riefen den Söhnen Dans zu, da wandten sie ihr Angesicht, und sprachen zu Micha: Was ist dir, daß du dich versammelt hast? Und er sprach: Meine Götter, die ich gemacht, habt ihr genommen und den Priester, und seid fortgczogen; und was habe ich noch? Und was doch sprecht ihr zu mir: Was ist dir? Und die Söhne Dans sprachen zu ihm: Laß deine Stimme nicht hören bei uns, daß nicht Männer grimmiges Gemütes über euch herfallen, und du dein Leben und das Leben deines Hauses verderbest. Und so zogen die Söhne Dans ihres Weges, und Micha sah, daß sie stärker waren, als er, und wandte sich, und kehrte zurück in sein Haus. Sie aber hatten genommen, was Micha gemacht, und den Priester, den er hatte. Und sie überfielen Lais, ein ruhiges und sicheres Volk, und schlugen sie mit der Schärfe des Schwertes, und die Stadt verbrannten sie mit Feuer. Und es war kein Retter; denn entfernt war sie von Aidon, und sie hatten nichts zu tun mit Menschen; sie lag aber im Tale, das an Beth-Rehob. Und sie baueten die Stadt, und wohnten darin. Und sie nannten den Namen der Stadt Dan, nach dem Namen Dans, ihres Vaters, welcher dem Israel geboren wurde; aber Lais war der Name der Stadt früherhin. Und die Söhne Dans richteten sich das geschnitzte Bild auf; und Jonathan, der Sohn Gersoms, des Sohnes Mose's, er und seine Söhne waren Priester des Stammes der Daniten, bis zur Zeit, da da Land weggeführt ward. Und sie stellten sich das geschnitzte Bild Micha's auf, das er gemacht, die ganze Zeit, da das Gotteshaus zu Silo war. Schandtat der Bewohner von GibeaUnd es geschah zu selbiger Zeit, als kein König in Israel war, da war ein levitischer Mann, der sich aufhielt im Innern des Gebirges Ephraim, und er nahm sich ein Kebsweib aus Bethlehem - Juda. Und sein Kebsweib wurde ihm ungetreu, und ging von ihm ins Haus ihres Vaters nach Bethlehem - Juda, und blieb daselbst ein Jahre (und) vier Monde. Da machte sich ihr Mann auf, und zog ihr nach, um ihr freundlich zuzureden, und sie wieder zurückzubringen; es war aber sein Knappe mit ihm und ein Paar Esel. Und sie führte ihn ins Haus ihres Vaters; und als ihn der Vater der Dirne sah, kam er ihm freudig entgegen. Und sein Schwiegervater, der Vater der Dirne, hielt ihn, daß er bei ihm blieb drei Tage. Und sie aßen und tranken, und übernachteten daselbst. Und es geschah am vierten Tage, da standen sie des Morgens frühe auf, und er machte sich auf, fortzuziehen. Da sprach der Vater der Dirne zu seinem Eidam: Labe dein Herz mit einem Bissen Brot, darnach möget ihr ziehen. Und sie setzten sich, und aßen beide mit einander und tranken. Da sprach der Vater der Dirne zu dein Manne: Laß es dir doch gefallen, und bleibe über Nacht, und laß dein Herz fröhlich sein. Und als der Mann sich aufmachte, fortzuziehen, da nötigte ihn sein Schwiegervater, und er blieb wiederum daselbst über Nacht. Und er machte sich des Morgens frühe auf am fünften Tage, fortzuziehen. Da sprach der Vater der Dirne: Labe doch dein Herz! Und sie verzogen, bis sich der Tag neigte, und aßen mit einander. Da machte sich der Mann auf, fortzuziehen, er und sein Kebsweib und sein Knappe. Und sein Schwiegervater, der Vater der Dirne, sprach zu ihm: Siehe doch, der Tag nimmt ab, es will Abend werden: bleibt doch über Nacht! Siehe, der Tag neigt sich: bleibe hier über Nacht, und laß dein Herz fröhlich sein. Dann macht ihr euch des Morgens frühe auf euren Weg, und du ziehst nach deinem Zelte. Aber der Mann wollte nicht über Nacht bleiben, und machte sich auf, und zog fort, und kam bis gegen Jebus, das ist Jerusalem; mit ihm aber war ein Paar gegürteter Esel und sein Kebsweib. Sie waren bei Jebus, da war der Tag sehr hinabgesunken. Und der Knappe sprach zu seinem Herrn: Komm' doch, und laß uns einkehren in diese Stadt der Jebusiter, und darin übernachten. Aber sein Herr sprach zu ihm: Wir wollen nicht einkehren in eine Stadt der Fremden, woselbst niemand von den Söhnen Israels, sondern hinübergehen nach Gibea. Und er sprach zu seinem Knappen: Komm, daß wir uns nähern einem der Örter, und übernachten in Gibea oder Rama. Und so zogen sie vorüber, und gingen weiter, und die Sonne ging ihnen unter neben Gibea, welches Benjamin gehört. Und sie kehrten daselbst ein, um zu übernachten in Gibea. Und als er hinein kam, blieb er auf der Straße der Stadt, und niemand war, der sie ins Haus aufnahm zum übernachten. Und siehe, ein alter Mann kam von seiner Arbeit vom Felde am Abend; der Mann aber war vom Gebirge Ephraim, und hielt sich auf zu Gibea; die Leute des Orts aber waren Benjaminiten. Und er erhob seine Augen, und sah den Wandersmann auf der Straße der Stadt, und es sprach der alte Mann: Wohin gehst du? und woher kommst du? Und er sprach zu ihm: Wir reisen von Bethlehem-Juda nach dem Innern des Gebirges Ephraim: von dannen bin ich, und ich zog nach Bethlehem-Juda, und zum Hause Jahwes ziehe ich, und niemand ist, der mich in sein Haus aufnehme. Und sowohl Stroh als Futter haben wir für unsre Esel auch Brot und Wein habe ich für mich und für deine Magd und für den Knappen bei deinen Knechten; es ist Mangel an nichts. Da sprach der alte Mann: Heil dir! Nur daß all dein Bedarf mir obliege; nur auf der Straße übernachte nicht! Und er führte ihn in sein Haus, und gab den Eseln Futter; und sie wuschen ihre Füße, und aßen und tranken. Sie ließen ihr Herz fröhlich sein, siehe, da umgaben die Leute der Stadt, nichtswürdige Buben, das Haus, sich drängend an die Türe, und sprachen zu dem Manne, dem Herrn des Hauses, dem Alten: Bringe den Mann heraus, der in dein Haus gekommen, daß wir ihn erkennen! Da ging der Herr des Hauses heraus zu ihnen, und sprach zu ihnen: Nicht doch, meine Brüder! tut doch nicht übel! Nachdem dieser Mann in mein Haus gekommen, übt nicht diese Schandtat! Siehe, meine Tochter, die Jungfrau, und sein Kebsweib, die will ich euch herausbringen, die schwächet, und tut mit ihnen, was euch gut däucht. Aber an diesem Manne übt nicht diese Schandtat. Aber die Leute wollten ihm nicht gehorchen. Da ergriff der Mann sein Kebsweib, und brachte sie heraus zu ihnen auf die Straße, und sie erkannten sie, und kühlten ihren Mut an ihr die ganze Nacht bis an den Morgen, und entließen sie, als die Morgenröte aufging. Und das Weib kam beim Anbruche des Morgens, und fiel nieder an der Türe des Hauses des Mannes, woselbst ihr Herr war, bis zum hellen Tage. Und als ihr Herr am Morgen sich aufmachte, und die Türe des Hauses öffnete, und hinausging, um seines Weges zu ziehen, siehe, da lag das Weib, sein Kebsweib, an der Türe des Hauses, und ihre Hände auf der Schwelle. Und er sprach zu ihr: Stehe auf, und laß uns ziehen! Aber niemand antwortete. Da nahm sie der Mann auf den Esel, und machte sich auf, und zog an seinen Ort. Und als er in sein Haus gekommen, nahm er das Messer, und faßte sein Kebsweib, und zerstückele sie nach ihren Gebeinen in zwölf Stücke und sandte sie in das ganze Gebiet Israels. Und es geschah, jeder, der das sah, sprach: Nicht geschehen, noch gesehen ist dergleichen von dem Tage an, da die Söhne Israels heraufgezogen aus dem Lande Ägypten, bis auf diesen Tag. Nehmet es zu Herzen, ratet und sprecht! Krieg der übrigen Stämme mit BenjaminDa zogen alle Söhne Israels aus, und die Gemeinde versammelte sich, wie Ein Mann, von Dan bis Beer-Seba und das Land Gilead vor Jahwe gen Mizpa. Und es stellten sich die Häupter des ganzen Volkes, alle Stämme Israels in der Versammlung des Volkes Gottes, vierhunderttausend Mann zu Fuß, welche das Schwert zogen. Und es hörten die Söhne Benjamins, daß die Söhne Israels hinaufgezogen gen Mizpa. Und die Söhne Israels sprachen: Redet, wie ist diese böse Tat geschehen? Da antwortete der Levit, der Mann des getöteten Weibes, und sprach: Gen Gibea in Benjamin kam ich, ich und mein Kebsweib, um zu übernachten. Da erhoben sich wider mich die Bürger von Gibea, und umringten gegen mich das Haus des Nachts. Mich gedachten sie umzubringen, und mein Kebsweib schändeten sie, daß sie starb. Da fassete ich mein Kebsweib, und zerstückete sie, und sandte sie in alle Lande der Besitzung Israels, weil sie ein Verbrechen und eine Schandtat geübt in Israel. Siehe, hier seid ihr alle, Söhne Israels: gebt Rede und Rat allhier! Da erhob sich das ganze Volk, wie Ein Mann, und sprach: Wir wollen keiner in sein Zelt gehen, und keiner kehren in sein Haus. Und nun, das ist es, was wir tun wollen mit Gibea: gegen dasselbe (wollen wir ziehen) nach dem Lose. Und wir nehmen zehn Mann auf hundert von allen Stämmen Israels, und hundert auf tausend, und tausend auf zehntausend, um Zehrung zu holen für das Volk, um, wenn sie kommen, an Gibea-Benjamin, zu tun ganz gemäß der Schandtat, die es geübt in Israel. Und so versammelten sich alle Männer Israels bei der Stadt, wie Ein Mann verbündet. Und die Stämme Israels sandten Männer in alle Stämme Benjamins, und sprachen: Was ist das für eine böse Tat, die bei euch geschehen ist? Und nun gebt die Leute, die nichtswürdigen Buben zu Gibea, heraus, daß wir sie töten und das Böse schaffen aus Israel! Aber die Söhne Benjamins wollten nicht gehorchen der Stimme ihrer Brüder, der Söhne Israels. Und die Söhne Benjamins versammelten sich aus den Städten gen Gibea, um auszuziehen zum Streite mit den Söhnen Israels. Und es wurden von den Söhnen Benjamins an selbigem Tage aus den Städten gemustert sechsundzwanzigtausend Mann, welche das Schwert zogen; außer den Bewohnern von Gibea, die gemustert wurden, siebenhundert auserlesene Männer. Unter all diesem Volke waren siebenhundert auserlesene Männer, gelähmt an ihrer rechten Hand: alle diese schleuderten mit dem Steine aufs Haar, und fehlten nicht. Und von den Männern Israels wurden gemustert, außer Benjamin, vierhunderttausend Mann, welche das Schwert zogen, alles streitbare Männer. Und sie machten sich auf, und zogen hinauf gen Bethel, und befragten Gott. Und es sprachen die Söhne Israels: Wer soll von uns anfänglich ausziehen zum Streite mit den Söhnen Benjamins? Und Jahwe sprach: Juda anfänglich. Und so machten sich die Söhne Israels auf am Morgen, und lagerten vor Gibea. Und die Männer von Israel zogen aus zum Streite mit Benjamin, und stellten sich in Schlachtordnung wider sie vor Gibea. Da fielen die Söhne Benjamins heraus aus Gibea, und streckten von Israel an selbigem Tage zweiundzwanzig tausend Mann zu Boden. Aber es ermannte sich das Volk, die Männer Israels, und sie stellten sich wieder in Schlachtordnung an dem Orte, wo sie sich gestellt am ersten Tage. Und die Söhne Israels zogen hinauf, und weinten vor Jahwe bis an den Abend, und befragten Jahwe, und sprachen: Soll ich wieder anrücken zum Streite mit den Söhnen Benjamins, meines Bruders? Und Jahwe sprach: Ziehet wieder hin. Und so nahten sich die Söhne Israels den Söhnen Benjamins am anderen Tage. Aber Benjamin zog heraus ihnen entgegen aus Gibea am anderen Tage, und sie streckten von den Söhnen Israels noch achtzehntausend Mann zu Boden, alles solche, die das Schwert zogen. Da zogen alle Söhne Israels und das ganze Volk hinauf, und kamen gen Bethel, und weinten, und blieben daselbst vor Jahwe, und fasteten an selbigem Tage bis zum Abend, und opferten Brandopfer und Dankopfer vor Jahwe. Und die Söhne Israels befragten Jahwe; daselbst aber war die Lade des Bundes Gottes zu selbiger Zeit, und Pinehas, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons, stand vor ihm zu selbiger Zeit; und sprachen: Soll ich wiederum ausziehen zum Streite mit den Söhnen Benjamins, meines Bruders, oder soll ich abstehen? Und Jahwe sprach: Ziehet, denn morgen will ich ihn in deine Hand geben. Da legte Israel einen Hinterhalt gegen Gibea ringsum. Und die Söhne Israels zogen wider die Söhne Benjamins am dritten Tage, und stellten sich wider Gibea, dies Mal, wie die vorigen Male. Da zogen die Söhne Benjamins heraus dem Volke entgegen, trennten sich los von der Stadt, und fingen an vom Volke Erschlagene zu erschlagen, dies Mal, wie die vorigen Male, auf den Landstraßen, wovon eine gen Bethel hinaufführt, und die andere gen Gibea durch das Feld, bei dreißig Mann von Israel. Und die Söhne Benjamins sprachen: Sie sind geschlagen vor uns, wie früherhin. Und die Söhne Israels sprachen: Laßt uns fliehen, daß wir sie lostrennen von der Stadt auf die Landstraßen hin. Und alle Männer von Israel machten sich auf von ihrem Orte, und stellten sich zu Baal-Thamar, und der Hinterhalt Israels brach hervor von seinem Orte, von der Pläne von Gibea. Und es kamen von der Seite von Gibea her zehntausend auserlesene Männer aus ganz Israel, und der Streit ward hart. Sie aber merkten nicht, daß das Verderben sie erreichte. (Und es schlug Jahwe Benjamin vor den Söhnen Israels; und die Söhne Israels streckten von Benjamin an selbigem Tage nieder fünfundzwanzigtausendundhundert Mann, alles solche, die das Schwert zogen.) Und es sahen die Söhne Benjamins, daß sie geschlagen wurden; und die Söhne Israels räumten das Feld vor Benjamin, weil sie sich verließen auf den Hinterhalt, den sie gelegt wider Gibea. Die im Hinterhalte aber eilten und fielen ein gegen Gibea, und der Hinterhalt zog aus, und schlug die ganze Stadt mit der Schärfe des Schwertes. Es hatten aber die Männer von Israel die Verabredung mit dem Hinterhalte: „Laß eine große Rauchwolke emporsteigen aus der Stadt." Und so wandten sich die Männer von Israel im Streite, als Benjamin anfing unter den Männern von Israel zu erschlagen bei dreißig Mann; denn sie gedachten: Ja, geschlagen sind sie vor uns, wie im vorigen Streite. Es fing aber die Wolke an emporzusteigen von der Stadt, eine Rauch-Säule; und Benjamin blickte hinter sich, und siehe, es ging die ganze Stadt im Feuer auf gen Himmel. Und die Männer von Israel wandten sich: da wurden die Männer von Benjamin bestürzt, denn sie sahen, daß das Verderben sie erreichte. Und sie wandten sich vor den Männern Israels auf den Weg nach der Wüste; aber der Streit folgte ihnen auf dem Fuße nach: und was aus den Städten (gekommen war), machten sie nieder in ihrer Mitte. Sie hatten Benjamin umringt, hatten es nachjagen lassen, hatten es ruhig kommen lassen bis gegenüber Gibea, gegen Sonnenaufgang. Und so fielen von Benjamin achtzehn tausend Mann, alles tapfere Männer. Und sie wandten sich und flohen nach der Wüste, nach dem Felsen Rimmon; aber sie erschlugen von ihnen zur Nachlese auf den Straßen fünftausend Mann, und setzten ihnen nach bis Gidom, und schlugen von ihnen zweitausend Mann. Und es waren aller Gefallenen von Benjamin fünfundzwanzigtausend Mann, die das Schwert zogen, an selbigem Tage, alles tapfere Männer. Und es wandten sich und flohen nach der Wüste zum Felsen Rimmon sechshundert Mann, und blieben auf dem Felsen Rimmon vier Monde. Die Männer von Israel aber kehrten zurück zu den noch übrigens Söhnen Benjamins, und schlugen sie mit der Schärfe des Schwertes, von den Menschen in Städten bis zum Vieh, und alles, was sich vorfand; auch alle Städte, die sich vorfanden, steckten sie in Brand. Die Männer von Israel aber hatten geschworen zu Mizpa, und gesprochen: Keiner von uns soll seine Tochter an Benjamin geben zum Weibe! Und das Volk kam gen Bethel, und blieb daselbst bis an den Abend vor Gott; und sie erhoben ihre Stimme, und weinten sehr. Und sie sprachen: Warum, Jahwe, Gott Israels, geschah solches in Israel, daß heute von Israel vermißt wird ein ganzer Stamm? Und es geschah am anderen Morgen, da machte sich das Volk frühe auf, und sie baueten daselbst einen Altar, und opferten Brand- und Dankopfer. Und es sprachen die Söhne Israels: Wer ist, der nicht heraufgekommen in die Versammlung von allen Stämmen Israels zu Jahwe? Denn der große Schwur war getan über den, der nicht herauf käme zu Jahwe gen Mizpi, daß man sprach: Er soll getötet werden. Und es betrübten sich die Söhne Israels über Benjamin, ihren Bruder, und sprachen: Nun ist ein Stamm ausgerottet aus Israel! Was sollen wir ihnen, den Übrigebliebenen, tun wegen der Weiber? Wir haben ja geschworen bei Jahwe, ihnen nicht von unsern Töchtern zu geben zu Weibern. Und sie sprachen: Welcher einzige von den Stämmen Israels ist es, der nicht heraufgekommen zu Jahwe gen Mizpa? Und siehe, niemand war gekommen zum Heere aus Jabes in Gilead zur Versammlung. Und das Volk wurde gemustert, und siehe, niemand war daselbst von den Bewohnern von Jabes in Gilead. Da sandte die Gemeinde dahin zwölftausend Mann von den tapfern Männern, und sie geboten ihnen, und sprachen: Geht hin, und schlaget die Bewohner von Jabes in Gilead mit der Schärfe des Schwerts und die Weiber und Kinder. Und das ist es, was ihr tun sollt: alle Männlichen und alle Weiber, welche männlichen Beischlaf erfahren haben, sollt ihr verbannen. Und sie fanden unter den Bewohnern von Jabes in Gilead vierhundert Jungfrauen, welche nicht männlichen Beischlaf erfahren hatten, und brachten sie ins Lager gen Silo, welches im Lande Kanaan liegt. Da sandte die Gemeinde, und redete zu den Söhnen Benjamins, welche auf dem Felsen Rimmon waren, und verkündigte ihnen Frieden. Und Benjamin kehrte zurück zu selbiger Zeit, und sie gaben ihnen die Weiber, welche sie am Leben gelassen von den Weibern zu Jabes in Gilead; aber sie langten für sie so nicht hin. Das Volk aber betrübte sich wegen Benjamin, daß Jahwe einen Riß gemacht in den Stämmen Israels. Und die Ältesten der Gemeinde sprachen: Was sollen wir den Übriggebliebenen tun wegen der Weiber? Denn es sind vertilgt aus Benjamin die Weiber. Und sie sprachen: Ein Erbteil für die Geretteten soll (dem Stamme) Benjamin sein, und nicht darf ein Stamm aus Israel erlöschen. Wir aber können ihnen keine Weiber geben von unsren Töchtern; denn die Söhne Israels haben geschworen, und gesprochen: Verflucht, wer an Benjamin ein Weib gibt! Und sie sprachen: Siehe, ein Fest Jahwe's ist von Jahre zu Jahre zu Silo, welches nördlich von Bethel, gegen Sonnenaufgang von der Straße, die hinaufführt von Bethel gen Sichem, und mittäglich von Lebona liegt. Und sie geboten den Söhnen Benjamins, und sprachen: Geht hin und lauert in den Weinbergen, und schauet, und siehe, wenn die Töchter Silos herausziehen zum Tanze in Reigen, so kommet hervor aus den Weinbergen, und raubt euch ein jeglicher sein Weib von den Töchtern Silo's, und dann zieht ins Land Benjamin. Und wenn ihre Väter oder ihre Brüder kommen, um zu rechten mit uns, so wollen wir sprechen zu ihnen: Schenket sie uns, denn wir erhielten nicht ein jeglicher sein Weib im Kriege. Denn nicht ihr habt sie ihnen gegeben; jetzt aber würdet ihr euch verschulden. Da taten also die Söhne Benjamins, und nahmen Weiber nach ihrer Zahl von den Tänzerinnen, die sie raubten, und zogen fort und kehrten in ihre Besitzung, und baueten die Städte, und wohnten darin. Und es zogen von dannen die Söhne Israels zu selbiger Zeit, ein jeglicher zu seinem Stamme und zu seinem Geschlechte, und gingen hinweg von dannen ein jeglicher in seine Besitzung. Zu selbiger Zeit war kein König in Israel; ein jeglicher tat, was ihm recht däuchte. Ruth kommt nach BethlehemUnd es geschah zu der Zeit, als die Richter richteten, da war Hunger im Lande. Da zog ein Mann von Bethlehem-Juda hin, um sich aufzuhalten im Lande Moab, er und sein Weib und seine beiden Söhne. Der Name des Mannes aber war Elimelech, und der Name seines Weibes Noomi, und der Name seiner beiden Söhne Mahlon und Chiljon, Ephratiten von Bethlehem - Juda. Und sie kamen ins Land Moab, und waren daselbst. Da starb Elimelech, der Mann Noomis, und sie blieb übrig mit ihren beiden Söhnen. Und sie nahmen sich moabitische Weiber, der Name der einen Orpa, und der Name der anderen Ruth; und sie wohnten daselbst bei zehn Jahre. Da starben auch die beiden, Mahlon und Chiljon, und das Weib blieb übrig von ihren beiden Kindern und von ihrem Manne. Da machte sie sich auf, sie und ihre Schnüre, und kehrte zurück aus dem Lande Moab; denn sie hatte gehört im Lande Moab, daß Jahwe nach seinem Volke geblickt, ihnen Brot zu geben. Und so zog sie aus von dem Orte, woselbst sie gewesen, und ihre beiden Schnüre mit ihr; und sie zogen des Weges, um zurückzukehren ins Land Juda. Da sprach Noomi zu ihren beiden Schnüren: Geht, kehrt um, eine jegliche in das Haus ihrer Mutter. Es tue Jahwe an euch Liebe, so wie ihr getan an den Verstorbenen und an mir! Jahwe gebe euch, daß ihr Ruhe findet, eine jegliche im Hause ihres Mannes! Und sie küsste sie. Da erhoben sie ihre Stimme, und weinten. Und sie sprachen zu ihr: Nein! mit dir wollen wir zurückkehren zu deinem Volke! Und Noomi sprach: Kehrt zurück, meine Töchter! warum wollt ihr mit mir gehen? Sind mir noch Söhne in meinem Schoße, daß sie Männer für euch werden könnten! Denn ich bin zu alt, um eines Mannes zu werden. So ich spräche: Es ist mir Hoffnung, ja, so ich diese Nacht eines Mannes würde, ja Söhne gebäre: wollt ihr deshalb warten, bis sie groß wären, wolltet ihr deshalb euch einschließen und keines Mannes werden? Nicht doch, meine Töchter! denn mir ist es viel bitterer ergangen als euch; denn wider mich ist ausgegangen die Hand Jahwes. Und sie erhoben ihre Stimme, und weinten wiederum. Da küsste Orpa ihre Schwieger, (und ging); aber Ruth blieb bei ihr. Und (Noomi) sprach: Siehe, deine Schwägerin ist zurückgekehrt zu ihrem Volke und zu ihrem Gott: kehre zurück deiner Schwägerin nach! Aber Ruth sprach: Dringe nicht in mich dich zu verlassen, zurückzukehren von dir; nein, wohin du gehst, gehe ich, und wo du übernachtest, übernachte ich; dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott; wo du stirbst, sterbe ich, und daselbst will ich begraben sein. So soll mir Jahwe tun, und so ferner! der Tod soll trennen zwischen mir und dir! Und als sie sah, daß sie fest beharrte mit ihr zu gehen, ließ sie ab ihr zuzureden. Und so gingen beide, bis sie gen Bethlehem kamen. Und es geschah, als sie gen Bethlehem kamen, da geriet die ganze Stadt ihret wegen in Bewegung, und sie sprachen: Ist das Noomi? Und sie sprach zu ihnen: Nennt mich nicht Noomi (meine Lieblichkeit), nennt mich Mara (die Betrübte); denn betrübt hat mich der Allmächtige sehr. Reich bin ich gegangen, und leer hat mich Jahwe zurückkehren lassen. Warum nennt ihr mich Noomi, so doch Jahwe gegen mich zeugt, und der Allmächtige mir übel getan? Und so kam Noomi zurück, und Ruth, die Moabitin, ihre Schnur, mit ihr, welche zurückkehrte aus dem Lande Moab; sie kamen aber gen Bethlehem beim Anfang der Gerstenernte. Ruth liest Ähren auf Boas FeldeUnd Noomi hatte einen Verwandten von ihrem Manne, stark von Vermögen, aus dem Geschlechte Elimelechs, sein Name Boas. Und Ruth, die Moabitin, sprach zu Noomi: Ich will doch aufs Feld gehen, und Ähren lesen hinter dem her, in dessen Augen ich Gnade finde. Und sie sprach zu ihr: Gehe hin, meine Tochter! Und sie ging hin, und kam, und las auf dem Felde hinter den Schnittern her. Und es traf sich durch Zufall, das Stück Feld gehörte Boas, welcher vom Geschlechte Elimelechs war. Und siehe, Boas kam aus Bethlehem, und sprach zu den Schnittern: Jahwe mit euch! Und sie sprachen zu ihm: Dich segne Jahwe! Und Boas sprach zu seinen Knappen, welcher bestellt war über die Schnitter: Wem gehört diese Dirne? Und es antwortete der Knappe, welcher bestellt war über die Schnitter, und sprach: Eine moabitische Dirne ist es, welche mit Noomi zurückgekehrt aus dem Lande Moab. Und sie sprach: Laß mich doch lesen und sammeln bei den Garben den Schnittern nach! Und sie kam und blieb vom Morgen bis jetzt; was sie bisher im Hause gesessen, ist wenig. Und Boas sprach zu Ruth: Hörest du meine Tochter? gehe nicht zu lesen auf einem anderen Felde, und gehe nicht von hier weg, und halte dich hier zu meinen Dirnen. Deine Blicke seien auf das Feld, wo sie schneiden, und gehe hinter ihnen her. Siehe, ich habe den Leuten geboten dich nicht anzutasten. Und wenn dich dürstet, so gehe hin zu den Gefäßen, und trinke von dem, was die Leute schöpfen. Da fiel sie auf ihr Angesicht, und beugte sich zur Erde, und sprach zu ihm: Warum habe ich Gnade gefunden in deinen Augen, daß du dich meiner annimmst, so ich doch eine Fremde? Und Boas antwortete, und sprach zu ihr: Berichtet ist mir alles worden, was du getan an deiner Schwieger, nach dem Tode deines Mannes, daß du deinen Vater und deine Mutter und das Land deiner Heimat verlassen, und gezogen zu einem Volke, das du nicht kanntest seit gestern und vorgestern. Jahwe vergelte dein Tun, und dein Lohn sei vollkommen von Jahwe, dem Gott Israels, unter dessen Flügeln du gekommen Schutz zu suchen. Und sie sprach: Möge ich Gnade finden in deinen Augen, mein Herr! Denn du hast mich getröstet, und deiner Magd freundlich zugeredet, so ich doch nicht bin wie eine deiner Mägde. Und Boas sprach zu ihr zur Zeit des Essens: Tritt her, und iß von dem Brote, und tunke deinen Bissen in den Essig! Da setzte sie sich zur Seite der Schnitter, und man reichte ihr Geröstetes, und sie aß, und ward satt, und ließ übrig. Und sie stand auf, zu lesen. Da gebot Boas seinen Leuten, und sprach: Auch zwischen den Garben soll sie lesen, und ihr sollt sie nicht beschimpfen. Und auch herausziehen sollt ihr ihr aus den Bündeln, und es liegen lassen, daß sie lese, und sollt sie nicht schelten. Und so las sie auf dem Felde bis zum Abend. Und sie klopfte aus, was sie gelesen, da war es bei einem Epha Gerste. Und sie nahm es, und kam in die Stadt, und ihre Schwieger sah, was sie gelesen; und sie zog hervor, was sie übrig gelassen von ihrer Sättigung. Da sprach ihre Schwieger zu ihr: Wo hast du heute gelesen? und wo hast du geschafft? Gesegnet sei, der sich deiner angenommen! Und sie berichtete ihrer Schwieger, bei wem sie geschafft, und sprach: Der Name des Mannes, bei dem ich heute geschafft, ist Boas. Da sprach Noomi zu ihrer Schnur: Gesegnet sei er von Jahwe, daß er seine Liebe nicht entzogen den Lebenden noch den Toten! Und Noomi sprach zu ihr: Verwandt ist uns der Mann, einer von unsren Lösern ist er. Und Ruth, die Moabitin, sprach: Auch sprach er zu mir: Zu meinen Leuten halte dich, bis sie meine ganze Ernte beendigt. Und Noomi sprach zu Ruth, ihrer Schnur: Es ist gut, meine Tochter, daß du hinausgehest mit seinen Dirnen, daß man dich nicht anfalle auf einem anderen Felde. Und so hielt sie sich zu den Dirnen des Boas, indem sie las bis zur Beendigung der Gersten- und Weizen-Ernte. Und sie wohnte bei ihrer Schwieger. Boas verspricht der Ruth die EheUnd es sprach zu ihr Noomi, ihre Schwieger: Meine Tochter, muß ich dir nicht Ruhe suchen, daß es dir wohlgehe? Und nun, ist nicht Boas unser Verwandter, bei dessen Dirnen du gewesen? Siehe, er würfelt die Gersten-Tenne diese Nacht. Und so wasche und salbe dich, und lege dein Gewand an, und gehe hinab zur Tenne. Laß dich nicht bemerken von dem Manne, bis er sein Essen und Trinken beendigt hat. Und wenn er sich legt, so merke den Ort, wohin er sich legt, und gehe hinzu, und decke auf zu seinen Füßen, und lege dich hin; er aber wird dir sagen, was du tun sollst. Und sie sprach zu ihr: Alles, was du mir sagest, will ich tun. Und so ging sie hinab zur Tenne, und tat ganz so, wie ihre Schwieger ihr geboten. Und als Boas gegessen und getrunken, und sein Herz fröhlich war, kam er, sich zu legen an das Ende des Getreidehaufens. Da kam sie leise, und deckte auf zu seinen Fußen, und legte sich. Und es geschah um Mitternacht, da erschrak der Mann, und beugte sich hin, und siehe, ein Weib lag zu seinen Füßen. Und er sprach: Wer bist du? Und sie sprach: Ich bin Ruth, deine Magd, und so breite deine Decke aus über deine Magd; denn Löser bist du! Und er sprach: Gesegnet seist du von Jahwe, meine Tochter! Du hast deine Liebe besser bewiesen zuletzt als früher, daß du nicht den Jünglingen nachgingest, ob arm oder reich. Und nun, meine Tochter, fürchte dich nicht! Alles, was du sagest, will ich dir tun. Denn es weiß das ganze Tor meines Volkes, daß du ein wackeres Weib bist. Und nun, wahrlich, Löser bin ich; doch ist auch ein näherer Löser als ich. Bleibe diese Nacht, und am Morgen, wenn er dich lösen will, gut, so mag er lösen; wenn er aber keine Lust hat dich zu lösen, so will ich dich lösen, beim Leben Jahwes! Lege dich bis zum Morgen. Und so lag sie zu seinen Füßen bis zum Morgen. Da machte sie sich auf, ehe einer den anderen erkannte; und er sprach: Es soll nicht kund werden, daß das Weib auf die Tenne gekommen. Und er sprach: Gib her den Mantel, den du anhast, und fasse ihn. Und sie fassete ihn, und er maß ihr sechs Maß Gerste, und legte sie ihr aus, und ging in die Stadt. Und als sie zu ihrer Schwieger kam, sprach sie: Wer bist du, meine Tochter? Und sie berichtete ihr alles, was der Mann ihr getan. Und sie sprach: Diese sechs Maß Gerste gab er mir; denn er sprach: Du sollst nicht leer kommen zu deiner Schwieger. Und sie sprach: Bleibe, meine Tochter, bis du erfährst, wie die Sache ausfällt. Denn der Mann wird nicht ruhen, er beendige denn die Sache heute. Boas heiratet RuthBoas aber ging hinauf ins Tor, und setzte sich daselbst. Und siehe, der Löser ging vorüber, von welchem Boas geredet: da sprach er: Komm her, und setze dich hier, derjenige! Und er kam, und setzte sich. Und (Boas) nahm zehn Männer von den Ältesten der Stadt, und sprach: Setzt euch hier! Und sie setzten sich. Und er sprach zu dem Löser: Das Stück Feld, welches unsrem Bruder Elimelech gehört, verkauft Noomi, die zurückgekehrt ist aus dem Lande Moab. Und ich dachte: Ich will dir's offenbaren, und sprechen: Kaufe es vor den Bewohnern und vor den Ältesten meines Volkes. Wenn du lösen willst, so löse; und wenn du nicht lösen willst, so sage es mir, daß ich es wisse. Denn es ist niemand da außer dir zum Lösen, und ich komme nach dir. Und er sprach: Ich will lösen. Und Boas sprach: Wenn du das Feld löst aus der Hand Noomi's, so kaufst du auch Ruth, die Moabitin, das Weib des Verstorbenen, um den Namen des Verstorbenen zu erwecken auf seiner Besitzung. Und der Löser sprach: Ich kann nicht für mich lösen, daß ich nicht meine Besitzung verderbe. Löse du für dich meine Lösung; denn ich kann nicht lösen. Das aber geschah vor Zeiten in Israel bei der Lösung und beim Tausche, um jeglichen Handel zu bestätigen: es zog einer seinen Schuh aus, und gab ihn dem anderen; und das war die Sitte in Israel. Und so sprach der Löser zu Boas: Kaufe dir! und zog seinen Schuh aus. Und Boas sprach zu den Ältesten und zu allem Volke: Zeugen seid ihr heute, daß ich alles gekauft, was dem Elimelech und Chiljon und Machlon gehörte, aus der Hand Noomi's; und auch Ruth, die Moabitin, das Weib Machlons, habe ich mir zum Weibe gekauft, um den Namen des Verstorbenen zu erwecken auf seiner Besitzung, daß nicht der Name des Verstorbenen ausgerottet werde aus seinen Brüdern und aus dem Tore seines Ortes. Zeugen seid ihr heute! Und es sprach das ganze Volk, welches im Tore war, und die Ältesten: Ja, Zeugen! Jahwe mache das Weib, welches in dein Haus kommt, wie Rahel und Lea, welche beide das Haus Israels erbauet haben. Und erwirb Reichtum in Ephrata, und mache dir einen Namen in Bethlehem! Und dein Haus werde wie das Haus des Perez, welchen Tamar dem Juda geboren, von dem Samen, welchen dir Jahwe geben wird von dieser Dirne! Und so nahm Boas die Ruth, und sie ward sein Weib, und er wohnete ihr bei. Und Jahwe verlieh ihr Schwangerschaft, und sie gebar einen Sohn. Da sprachen die Weiber zu Noomi: Gepriesen sei Jahwe, der dir nicht hat den Löser fehlen lassen heute, und sein Name werde gerühmt in Israel! Er wird dir werden Erquicker deiner Seele und Versorger deines Alters. Denn deine Schnur, welche dich liebt, hat ihn geboren, sie, die dir besser ist denn sieben Söhne. Und Noomi nahm das Kind, und legte es an ihren Busen, und ward seine Wärterin. Und die Nachbarinnen gaben ihm einen Namen, und sprachen: Es ist ein Sohn geboren der Noomi. Und sie gaben ihm den Namen Obed: selbiger ist der Vater Isai's, des Vaters Davids. Und das ist das Geschlecht Perez. Perez zeugte Hezron; und Hezron zeugte Ram; und Ram zeugte Amminadab; und Amminadab zeugte Nahesson; und Nahesson zeugte Salmon; und Salmon zeugte Boas; und Boas zeugte Obed; Und Obed zeugte Isai; und Isai zeugte David. Samuels Geburt, Weihe und DienstUnd es war ein Mann von Ramathaim - Zophim, vom Gebirge Ephraim, sein Name Elkana, der Sohn Jerohams, des Sohnes Elihu's, des Sohnes Thohu's, des Sohnes Zuphs, ein Ephratit. Und er hatte zwei Weiber, der Name der einen Hanna, und der Name der anderen Peninna; und Peninna hatte Kinder, aber Hanna hatte keine Kinder. Und selbiger Mann zog hinauf von seiner Stadt von Jahre zu Jahre, um anzubeten und zu opfern vor Jahwe der Heerscharen zu Silo. Daselbst aber waren die beiden Söhne Eli's, Hophni und Pinehas, Priester Jahwes. Und es geschah des Tages, da Elkana opferte, so gab er der Peninna, seinem Weibe, und all ihren Söhnen und all ihren Töchtern Stücke, und der Hanna gab er ein Stück für zwei Personen; denn Hanna liebte er, aber Jahwe hatte ihren Mutterleib verschlossen, Und es kränkte sie ihre Nebenbuhlerin mit sehr kränkenden Reden, um sie aufzubringen, weil Jahwe ihren Mutterleib verschlossen hatte. Und also tat er jahraus jahrein: so oft sie hinaufzog zum Hause Jahwes, so kränkte sie sie, und sie weinte, und aß nicht. Da sprach zu ihr Elkana, ihr Mann: Hanna, warum weinst du, und warum ißt du nicht, und warum ist dein Herz betrübt? Bin ich dir nicht besser den zehn Söhne? Und Hanna stand auf nach dem Essen zu Silo und nach dem Trinken. Eli aber, der Priester, saß auf dem Stuhle an dem Pfosten des Tempels Jahwes. Und sie war bekümmert in der Seele, und betete zu Jahwe, und weinte heftig. Und sie gelobte ein Gelübde, und sprach: Jahwe der Heerscharen, wenn du das Elend deiner Magd ansiehst, und mein gedenkst, und deine Magd nicht vergißt, und deiner Magd Mannessamen gibst: so will ich ihn dem Jahwe geben sein Leben lang, und kein Schermesser soll auf sein Haupt kommen. Und es geschah, da sie lange betete vor Jahwe, so beobachte Eli ihren Mund; Hanna aber redete in ihrem Herzen, nur ihre Lippen regten sich, aber ihre Stimme hörte man nicht: da achtete sie Eli für eine Trunkene. Und Eli sprach zu ihr: Wie lange willst du trunken sein? Tue deinen Rausch von dir! Und es antwortete Hanna und sprach: Nein, mein Herr! ein Weib beschwertes Herzens bin ich, und Wein und starkes Getränk habe ich nicht getrunken, und ich schüttete mein Herz aus vor Jahwe. Setze deine Magd nicht einer Nichtswürdigen gleich, denn aus großem Kummer und Traurigkeit habe ich geredet bisher. Und es antwortete Eli, und sprach: Gehe hin in Frieden, und der Gott Israels wird deine Bitte gewähren, die du von ihm erbeten. Und sie sprach: Möge deine Magd Gnade finden in deinen Augen! Und so ging das Weib ihres Weges, und aß, und hatte nicht mehr ihr (betrübtes) Angesicht. Und sie machten sich des Morgens frühe auf, und beteten an vor Jahwe, und kehrten zurück, und kamen nach ihrem Hause gen Rama. Und Elkana erkannte Hanna, sein Weib, und Jahwe gedachte ihrer. Und es geschah bei Umlauf des Jahres, da ward Hanna schwanger, und gebar einen Sohn, und nannte seinen Namen Samuel (Gott hört): „denn von Jahwe habe ich ihn erbeten." Und der Mann Elkana zog hinauf mit seinem ganzen Hause, um dem Jahwe sein jährliches Opfer zu opfern und sein Gelübde; aber Hanna zog nicht hinauf; denn sie sprach zu ihrem Manne: Bis der Knabe entwöhnt ist, so will ich ihn hinbringen, daß er erscheine vor Jahwe, und daselbst bleibe auf immer. Und Elkana, ihr Mann, sprach zu ihr: Tue, was dir gut däucht, bleibe bis du ihn entwöhnt: nur möge Jahwe sein Wort erfüllen! Und so blieb das Weib und säugete ihren Sohn, bis sie ihn entwöhnte. Und sie brachte ihn mit sich hinauf, nachdem sie ihn entwöhnt, mit drei Stieren und einem Epha Mehl und einem Kruge Wein, und brachte ihn in das Haus Jahwes zu Silo. Der Knabe aber war noch klein. Und sie schlachteten den Stier, und brachten den Knaben zu Eli. Und sie sprach: Bitte mein Herr! Bei deinem Leben! ich bin das Weib, das hier neben dir stand, um zu Jahwe zu beten. Um diesen Knaben betete ich, und Jahwe gewährte mir meine Bitte, die ich von ihm erbeten. Auch will ich ihn dem Jahwe leihen; so lange als er lebt, sei er Gott geliehen. Und er betete an daselbst vor Jahwe. Hannas Lobgesang. Samuels Erziehung. Sünden der Söhne Eli'sUnd Hanna betete und sprach: Es frohlocket mein Herz über Jahwe, erhoben ist mein Horn durch Jahwe; es tut sich mein Mund auf gegen meine Feinde, denn ich freue mich deiner Hilfe! Keiner ist heilig wie Jahwe; denn keiner ist außer dir, und kein Fels wie unser Gott! Häufet nicht Worte des Stolzes, noch gehe Frechheit aus eurem Munde! Denn ein Gott des Wissens ist Jahwe, und von ihm werden die Taten gewogen. Der Bogen der Helden ist zerbrochen, und die Wankenden gürten sich mit Kraft; Satte verdingen sich um Brot, und die Hungrigen feiern; sogar die Unfruchtbare gebirt sieben, und die Kinderreiche trauert. Jahwe tötet, und belebet, führt in die Unterwelt hinab, und führt herauf. Jahwe macht arm, und macht reich; erniedrigt, und erhöht; er hebt aus dem Staube den Geringen, aus dem Kot erhöht er den Armen, um ihn zu setzen neben Fürsten, und den Stuhl der Ehre teilt er ihm zu. Denn Jahwes sind die Säulen der Erde, und er stellte auf sie die Welt. Die Schritte seiner Frommen bewahrt er, aber die Frevler kommen um in Finsternis; denn nicht durch Stärke siegt der Mensch. Jahwes Widersacher verzagen, über ihnen im Himmel donnert Jahwe. Jahwe richtet die Enden der Erde, und gibt Macht seinem Könige, und erhöhet das Horn seines Gesalbten. Und Elkana zog gen Rama nach seinem Hause; der Knabe aber ward Diener Jahwes im Angesichte Eli's, des Priesters. Die Söhne Eli's aber waren nichtswürdige Buben; sie wußten nichts von Jahwe. Und die Weise der Priester gegen das Volk war: so oft jemand ein Opfer opferte, so kam der Knappe des Priesters, wenn das Fleisch gekocht wurde, die Gabel mit drei Zacken in seiner Hand, und stieß in den Kessel oder in den Topf oder in den Hafen oder in den Tiegel; und was die Gabel heraufbrachte, nahm der Priester mit: so taten sie dem ganzen Israel, das dahin kam, zu Silo. Auch ehe sie das Fett anzündeten, so kam der Knappe des Priesters, und sprach zu dem Opfernden: Gib Fleisch zum Braten für den Priester; denn er will nicht gekochtes Fleisch von dir nehmen, sondern rohes. Und sprach zu ihm der Mann: Anzünden werden sie so eben das Fett, dann nimm dir, so wie dein Herz begehrt: so sprach er: Nein, sondern jetzt sollst du geben; wo aber nicht, so nehme ich's mit Gewalt. Und es war die Sünde der Jünglinge sehr groß vor Jahwe, weil die Männer das Opfer Jahwes verachteten. Samuel aber diente vor Jahwe, als Knappe, umgürtet mit einem leinenen Schulterkleide. Und ein kleines Oberkleid nähte ihm seine Mutter, und brachte es ihm hinauf von Jahr zu Jahr, wenn sie hinaufzog mit ihrem Manne, das jährliche Opfer zu opfern. Und Eli segnete Elkana und sein Weib, und sprach: Jahwe gebe dir Samen von diesem Weibe anstatt dessen, den sie dem Jahwe geliehen. Und sie gingen an seinen Ort. Als Jahwe nach Hanna blickte, ward sie schwanger, und gebar drei Söhne und zwei Töchter. Und der Knabe Samuel wuchs heran bei Jahwe. Eli aber war sehr alt, und hörte alles, was seine Söhne taten an ganz Israel, und daß sie bei den Weibern schliefen, welche zum Dienste eintraten an der Türe des Versammlungszeltes. Und er sprach zu ihnen: Warum tut ihr nach diesen Reden? denn ich höre böse Reden über euch von diesem ganzen Volke. Nicht doch, meine Söhne! nicht gut ist das Gerücht, das ich höre; ihr veranlaßt das Volk Jahwes zur Übertretung. Sündigt Mensch wider Mensch, so richtet ihn Gott; sündiget aber ein Mensch wider Jahwe, wer mag für ihn beten? Aber sie gehorchten nicht der Stimme ihres Vaters, denn Jahwe hatte Lust sie zu töten. Der Knabe Samuel aber ward immer fort größer und angenehmer sowohl bei Jahwe als bei den Menschen. Und es kam ein Mann Gottes zu Eli, und sprach zu ihm: So spricht Jahwe: Habe ich mich (nicht) dem Hause deines Vaters geoffenbart, da sie in Ägypten waren im Hause Pharao's? Und erwählt habe ich ihn aus allen Stämmen Israels zu meinem Priester, um zu opfern auf meinem Altar, um Rauchwerk anzuzünden, um das Schulterkleid vor mir zu tragen, und ich gab dem Hause deines Vaters alle Feuerungen der Söhne Israels. Warum tretet ihr mit Füßen mein Opfer und Speisopfer, welches ich geboten in der Wohnung? Und du ehrest deine Söhne mehr denn mich, um euch zu mästen von den Erstlingen aller Opfer Israels, meines Volkes. Darum ist der Spruch Jahwes, des Gottes Israels: Gesprochen habe ich: Dein Haus und das Haus deines Vaters sollen vor mir wandeln ewiglich; aber nun ist der Spruch Jahwes: Fern sei es von mir! Denn wer mich ehrt, den ehre ich; wer aber mich verachtet, wird zu Schanden. Siehe, es kommt die Zeit, da ich abhaue deinen Arm und den Arm deines väterlichen Hauses, so daß kein Bejahrter in deinem Hause sein wird. Und du wirst den Nebenbuhler sehen in der Wohnung, die ganze Zeit, da Jahwe Gutes tun wird an Israel; und es soll kein Bejahrter in deinem Hause sein nimmermehr. Und an keinem Manne will ich's dir fehlen lassen bei meinem Altar, auf daß deine Augen verschmachten, und deine Seele sich verzehre; aber aller Anwachs deines Hauses sollen als Männer sterben. Und das sei dir das Zeichen, was über deine beiden Söhne kommen wird, über Hophni und Pinehas: An Einem Tage werden sie sterben beide. Und ich will mir einen treuen Priester bestellen; wie es in meinem Herzen und in meiner Seele ist, wird er tun; und ich will ihm ein beständiges Haus bauen, und er soll vor meinem Gesalbten wandeln immerdar. Und es geschieht, wer übrig geblieben von deinem Hause, wird kommen vor ihm niederzufallen um einen Bettelpfennig und um einen Laib Brot, und wird sprechen: Füge mich doch hinzu bei einem der Priesterämter, um einen Bissen Brots zu essen. Samuel's BerufungDer Knabe Samuel aber diente dem Jahwe im Angesichte Eli's. Und das Wort Jahwes war selten in selbigen Tagen; Gesichte waren nicht häufig. Und es geschah an selbigem Tage, als Eli an seinem Orte lag, (seine Augen aber begannen blöde zu werden, er konnte nicht sehen, und die Lampe Gottes war noch nicht erloschen, und Samuel lag im Tempel Jahwes, woselbst die Lade Gottes: da rief Jahwe dem Samuel. Und er sprach: Hier bin ich! Und er lief zu Eli, und sprach: Hier bin ich! denn du hast mir gerufen. Und er sprach: Ich habe nicht gerufen, gehe wieder hin, und lege dich. Und er ging, und legte sich. Da rief Jahwe abermal Samuel. Und Samuel stand auf, und ging zu Eli, und sprach: Hier bin ich! denn du hast mir gerufen. Und er sprach: Ich habe nicht gerufen, mein Sohn, gehe wieder hin, und lege dich. Samuel aber kannte Jahwe noch nicht, und noch war ihm nicht das Wort Jahwes geoffenbart. Da rief Jahwe den Samuel wieder zum dritten Mal. Und er stand auf, und ging zu Eli, und sprach: Hier bin ich! denn du hast mir gerufen. Da merkte Eli, daß Jahwe dem Knaben rief. Und Eli sprach zu Samuel: Gehe hin, und lege dich; und wenn man dir ruft, so sprich: Rede, Jahwe, denn dein Knecht hört. Und Samuel ging hin, und legte sich an seinen Ort. Da kam Jahwe, und trat hin, und rief dies Mal, wie die vorigen Male: Samuel, Samuel! Und Samuel sprach: Rede, denn dein Knecht hört. Und Jahwe sprach zu Samuel: Siehe, ich tue etwas in Israel, daß jeglichem, der es hört, seine beiden Ohren gellen sollen. An selbigem Tage will ich erfüllen wider Eli alles, was ich geredet wider sein Haus; beginnen und vollenden werde ich. Denn ich habe ihm verkündiget, daß ich sein Haus strafe in Ewigkeit, um der Vergehung willen, daß er wußte, daß seine Söhne sich den Fluch zuzogen, und ihnen nicht wehrte. Und darum schwöre ich dem Hause Eli's: nicht soll versöhnet werden die Vergehung des Hauses Eli's weder durch Opfer noch Speisopfer in Ewigkeit. Und Samuel lag bis an den Morgen, da tat er die Türen des Hauses Jahwes auf. Aber Samuel fürchtete sich das Gesicht dem Eli zu berichten. Da rief Eli den Samuel, und sprach: Samuel mein Sohn! Und er sprach: Hier bin ich! Und er sprach: Was ist's, was er zu dir geredet? Verschweige es mir nicht! So soll dir Gott tun und so ferner, wo du mir etwas verschweigest von allem, was er zu dir geredet. Da berichtete ihm Samuel alle diese Worte, und verschwieg ihm nichts. Und er sprach: Jahwe ist's: was ihm gut däucht, tue er! Und Samuel wuchs heran, und Jahwe war mit ihm, und ließ nichts von allen seinen Worten auf die Erde fallen. Und es erkannte ganz Israel von Dam bis Beerseba, daß Samuel betraut war als Prophet Jahwes. Und Jahwe fuhr fort zu erscheinen zu Silo; denn Gott offenbarte sich dem Samuel zu Silo mit dem Worte Jahwes. Und es erging das Wort Samuels an ganz Israel. Verlust der Bundeslade; Tod der Söhne Eli'sUnd Israel zog aus den Philistern entgegen zum Streite, und sie lagerten bei Ebeneser, und die Philister lagerten bei Aphek. Und die Philister stellten sich gegen Israel, und der Streit verbreitete sich, und Israel ward geschlagen vor den Philistern, und sie schlugen auf dem Wahlplatze auf dem Felde bei viertausend Mann. Und als das Volk ins Lager kam, sprachen die Ältesten von Israel: Warum hat uns Jahwe heute geschlagen vor den Philistern? Laßt uns zu uns holen von Silo die Bundeslade Jahwes, daß sie in unsre Mitte komme, und uns errette von der Hand unsrer Feinde! Und so sandte das Volk gen Silo, und sie nahmen von dannen die Bundeslade Jahwes der Heerscharen, der über den Cherubs thront; daselbst aber waren die beiden Söhne Eli's bei der Bundeslade Gottes, Hophni und Pinehas. Und es geschah, als die Bundeslade Jahwes ins Lager kam, da erhob ganz Israel ein großes Geschrei, daß die Erde bebte. Und es hörten die Philister den Schall des Geschreies, und sprachen: Was bedeutet der Schall dieses großen Geschrei's im Lager der Hebräer? Und sie merkten, daß die Lade Jahwes in das Lager gekommen. Da fürchteten sich die Philister, denn sie sprachen: Gott ist ins Lager gekommen; und sprachen: Wehe uns! denn solches war nicht gestern und vorgestern. Wehe uns! wer wird uns retten von der Hand dieses mächtigen Gottes! Das ist der Gott, welcher die Ägypter schlug mit allerlei Plagen in der Wüste. Seid fest und seid Manner, ihr Philister, daß ihr nicht den Hebräern dienen müsset, so wie sie euch gedient; so seid denn Männer, und streitet! Und die Philister stritten, und Israel ward geschlagen, und es floh ein jeglicher zu seinen Zelten, und es war die Niederlage sehr groß, und es fielen aus Israel dreißigtausend Mann. Und die Lade Gottes ward genommen, und die beiden Söhne Eli's kamen um, Hophni und Pinehas. Da lief ein Manu von Benjamin vom Wahlplatze, und kam gen Silo an selbigem Tage, seine Kleider zerrissen, und Erde auf seinem Haupte. Und als er kam, siehe, da saß Eli auf dem Stuhle, nach der Straße ausschauend, denn sein Herz war bange wegen der Lade Gottes; und als der Mann gekommen war, es zu berichten in der Stadt, da wehklagte die ganze Stadt. Und Eli hörte den Schall des Wehklagens, und sprach: Was bedeutet der Schall dieses Lärmens? Und der Mann eilte, und kam, und berichtete es dem Eli. Eli aber war acht und neunzig Jahre alt, und sein Auge war starr, und er konnte nicht sehen. Und der Mann sprach zu Eli: Ich komme vom Wahlplatze, und bin vom Wahlplatze geflohen heute. Und er sprach: Wie stand die Sache, mein Sohn? Und der Bote antwortete, und sprach: Israel ist geflohen vor den Philistern, und auch war eine große Niederlage unter dem Volke; und auch deine beiden Söhne sind tot, Hophni und Pinehas, und die Lade Gottes ist genommen. Und es geschah, als er die Lade Gottes erwähnete, da fiel er vom Stuhle rücklings an der Seite des Tores, und brach das Genick, und starb; denn alt war der Mann und schwer. Er hatte aber Israel gerichtet vierzig Jahre. Und seine Schnur, das Weib des Pinehas, war schwanger zum Gebären; und als sie die Nachricht hörte vom Wegnehmen der Lade Gottes, und daß ihr Schwager gestorben und ihr Mann, da sank sie nieder, und gebar; denn es überfielen sie ihre Wehen. Und indem sie starb, sprachen (die Weiber), die um sie standen: Fürchte dich nicht, denn einen Sohn hast du geboren! Aber sie antwortete nicht, und gab nicht Acht. Und sie nannte den Knaben Icabod (Nicht-Ehre), und sprach: Weg ist die Ehre von Israel! wegen der Wegnahme der Lade Gottes und wegen ihres Schwagers und ihres Mannes; darum sprach sie: Weg ist die Ehre aus Israel, weil die Lade Gottes genommen war. Die Lade im Tempel Dagons. Plage der PhilisterDie Philister aber hatten die Lade Gottes genommen, und brachten sie von Ebeneser gen Asdod. Und es nahmen die Philister die Lade Gottes, und brachten sie in das Haus Dagons, und stellten sie neben Dagon. Und als die Asdoditer sich am anderen Morgen frühe aufmachten, siehe, da lag Dagon auf seinem Angesichte zur Erde vor der Lade Jahwes. Und sie nahmen Dagon, und stellten ihn wieder an seinen Ort. Und als sie am anderen Morgen sich frühe aufmachten, siehe, da lag Dagon auf seinem Angesichte zur Erde vor der Lade Jahwes, und das Haupt Dagons und seine beiden Hände abgebrochen auf der Schwelle; nur der Fischrumpf war noch an ihm übrig. (Darum treten die Priester Dagons und alle, die in das Haus Dagons eingehen, nicht auf die Schwelle des Hauses Dagons zu Asdod, bis auf diesen Tag.) Und die Hand Jahwes lag schwer auf den Asdoditern, und er verwüstete ihr Land, und schlug sie mit Beulen, Asdod und sein Gebiet. Und als die Leute von Asdod sahen, daß es also zuging, sprachen sie: Es soll die Lade des Gottes Israels nicht bei uns bleiben, denn hart ist seine Hand über uns und über Dagon, unsrem Gott. Da sandten sie hin, und versammelten alle Fürsten der Philister zu sich, und sprachen: Was sollen wir tun mit der Lade des Gottes Israels? Und sie sprachen: Gen Gath bringe man die Lade des Gottes Israels. Und sie brachten dahin die Lade des Gottes Israels. Und es geschah, nachdem sie sie dahin gebracht, da kam die Hand Jahwes über die Stadt, eine sehr große Bestürzung, und er schlug die Leute der Stadt, so klein als groß, daß an ihnen Beulen ausbrachen. Da sandten sie die Lade Gottes gen Ekron. Und als die Lade Gottes gen Ekron kam, da wehklageten die Ekroniter, und sprachen: Sie haben die Lade des Gottes Israels zu mir gebracht, mich zu töten und mein Volk. Da sandten sie hin, und versammelten alle Fürsten der Philister, und sprachen: Sendet die Lade des Gottes Israels fort, daß sie zurückkehre an ihren Ort, und nicht mich töte und mein Volk. Denn es war eine tötliche Bestürzung in der ganzen Stadt, schwer war die Hand Gottes daselbst. Und die Leute, welche nicht starben, wurden geschlagen mit Beulen, und das Geschrei der Stadt stieg empor gen Himmel. Zurücksendung der BundesladeUnd es war die Lade Jahwes im Lande der Philister sieben Monde. Und es riefen die Philister die Priester und Wahrsager, und sprachen: Was sollen wir tun, mit der Lade Jahwes? Tut uns kund, womit wir sie senden an ihren Ort. Und sie sprachen: Sendet ihr die Lade des Gottes Israels, so dürft ihr sie nicht leer senden, sondern entrichten müßt ihr ihm ein Schuldopfer: alsdann werdet ihr genesen, und es wird euch kund werden, warum seine Hand nicht von euch weicht. Und sie sprachen: Welches ist das Schuldopfer, das wir ihm entrichten sollen? Und sie sprachen: Nach der Zahl der Fürsten der Philister, fünf goldene Beulen und fünf goldene Mäuse; denn Eine Plage ist über allen und über euren Fürsten. Und so macht Bilder von euren Beulen und Bilder von euren Mäusen, welche das Land verderben, und gebt dem Gott Israels Ehre: vielleicht läßt er seine Hand leichter werden über euch und über eurem Gott und über eurem Lande. Und warum wollt ihr euer Herz verhärten, so wie die Ägypter und Pharao ihr Herz verhärteten? Nicht wahr, als er seinen Mut an ihnen gekühlt, so entließen sie sie, daß sie zogen? Und nun nehmt und macht einen neuen Wagen und zwei säugende Kühe, auf die noch kein Joch gekommen, und spannt die Kühe an den Wagen, und bringt ihre Kälber von ihnen weg zurück nach Hause. Und nehmt die Lade Jahwes, und setzt sie auf den Wagen, und die goldenen Geräte, die ihr ihm entrichtet zum Schuldopfer, tut in das Kästlein an ihre Seite, und schickt sie fort, daß sie gehe. Und seht, wenn sie den Weg nach ihrer Grenze hinaufgeht gen Bethsemes, so hat er uns dieses große Übel getan; wo nicht, so wissen wir, daß nicht seine Hand uns geschlagen; ein Zufall war es für uns. Und die Leute taten also, und nahmen zwei säugende Kühe, und spannten sie an einen Wagen, und ihre Kälber behielten sie zu Hause. Und sie setzten die Lade Jahwes auf den Wagen und das Kästlein und die goldenen Mäuse und die Bilder ihrer Geschwülste. Und die Kühe gingen geradesweges, auf dem Wege gen Bethsemes; auf Einer Straße gingen sie im Gehen brüllend, und wichen nicht zur Rechten und zur Linken, und die Fürsten der Philister gingen hinter ihnen her, bis an das Gebiet von Bethsemes. Die Bethsemiter aber ernteten die Weizenernte im Tale; und sie erhoben ihre Augen, und sahen die Lade, und freuten sich sie zu sehen. Und der Wagen kam auf das Feld Josua's, des Bethsemiters, und stand daselbst stille; daselbst aber war ein großer Stein. Und sie spalteten das Holz des Wagens, und die Kühe opferten sie als Brandopfer dem Jahwe. Und die Leviten hoben die Lade Jahwes herab, und das Kästlein daneben, in welchem die goldenen Geräte, und setzten sie auf den großen Stein, und die Leute von Bethsemes opferten Brandopfer und schlachteten Schlachtopfer an selbigem Tage dem Jahwe. Und die fünf Fürsten der Philister sahen es, und kehrten nach Ekron an selbigem Tage. Das sind aber die goldenen Geschwülste, welche die Philister dem Jahwe entrichteten als Schuldopfer: für Asdod eine, für Gasa eine, für Askalon eine, für Gath eine, für Ekron eine. Und die goldenen Mäuse nach der Zahl aller Städte der Philister, nach den fünf Fürsten, von den festen Städten bis zu den Dörfern des platten Landes. Und Zeuge ist der große Stein, worauf sie die Lade Jahwes stellten, bis auf diesen Tag, im Felde Josua's, des Bethsemiters. Aber er schlug unter den Leuten von Bethsemes, weil sie die Lade Jahwes angeschattet, und schlug unter dem Volke siebzig Mann (und) fünfzigtausend Mann, und es trauerte das Volk, daß Jahwe unter dem Volke eine so große Niederlage angerichtet. Und die Leute von Bethsemes sprachen: Wer vermag zu stehen vor Jahwe, diesem heiligen Gott? und zu wem soll er von uns gehen? Und sie sandten Boten zu den Bewohnern von Kiriath-Jearim, und sprachen: Die Philister haben die Lade Jahwes zurückgebracht, kommet herab, holet sie zu euch hinauf. Samuel ist Richter und verleiht SiegDa kamen die Leute von Kiriath-Jearim, und holten die Lade Jahwes hinauf, und brachten sie in das Haus Abinadabs auf dem Hügel, und weihten Eleasar, seinen Sohn, die Lade Jahwes zu hüten. Und es geschah, von dem Tage an, da die Lade zu Kiriath-Jearim blieb, verging eine lange Zeit, und es wurden zwanzig Jahre. Und das ganze Haus Israels klagte hinter Jahwe her. Da sprach Samuel zum ganzen Hause Israel, und sprach: Wenn ihr euch mit eurem ganzen Herzen zu Jahwe kehrt, so entfernt die fremden Götter aus eurer Mitte und die Astarten, und richtet euer Herz zu Jahwe und dient ihm allein, daß er euch errette aus der Hand der Philister. Da entfernten die Söhne Israels die Baale und die Astarten, und dienten dem Jahwe allein. Und Samuel sprach: Versammelt ganz Israel gen Mizpa, daß ich für euch bete zu Jahwe. Und sie versammelten sich gen Mizpa, und schöpften Wasser, und gossen es aus vor Jahwe, und fasteten an selbigem Tage, und sprachen daselbst: Wir haben gesündigt wider Jahwe. Und Samuel richtete die Söhne Israels zu Mizpa. Und als die Philister hörten, daß sich die Söhne Israels versammelt gen Mizpa, so zogen die Fürsten der Philister herauf wider Israel, und die Söhne Israels hörten es, und fürchteten sich vor den Philistern. Und die Söhne Israels sprachen zu Samuel: Laß nicht ab für uns zu schreien zu Jahwe, unsrem Gott, daß er uns errette aus der Hand der Philister. Da nahm Samuel ein Milchlamm, und opferte es dem Jahwe als ganzes Brandopfer, und Samuel schrie zu Jahwe für Israel, und Jahwe erhörte ihn. Und als Samuel eben das Brandopfer opferte, rückten die Philister heran zum Streite wider Israel. Da donnerte Jahwe mit großen Schlägen an selbigem Tage über den Philistern, und verwirrte sie, und sie wurden geschlagen vor Israel. Und es zogen die Männer von Israel aus von Mizpa, und jagten den Philistern nach, und schlugen sie bis unterhalb Bethear. Da nahm Samuel einen Stein, und setzte ihn zwischen Mizpa und Sen, und nannte seinen Namen Ebeneser (Stein der Hilfe), und sprach: Bis hierher hat uns Jahwe geholfen. Und so wurden die Philister gebeugt, und kamen nicht mehr in das Gebiet Israels, und die Hand Jahwes war wider die Philister, so lange Samuel lebte. Und es kamen die Städte, welche die Philister von Israel genommen, wieder an Israel, von Ekron bis nach Gath, und auch ihr Gebiet entriß Israel der Hand der Philister. Und es war Friede zwischen Israel und den Amoritern. Und Samuel richtete Israel sein Leben lang. Und er zog jahraus jahrein umher gen Bethel und Gilgal und Mizpa, und richtete Israel bei all diesen Orten. Und seine Heimkehr war gen Rama; denn daselbst war sein Haus, und daselbst richtete er Israel, und er bauete daselbst einen Altar dem Jahwe. Die Israeliten begehren einen KönigUnd es geschah, als Samuel alt geworden, da setzte er seine Söhne als Richter über Israel. Und es war der Name seines Erstgebornen Joel, und der Name seines Zweiten Abija; sie richteten zu Beerseba. Aber es wandelten seine Söhne nicht in seinen Wegen, und bogen aus nach Gewinn, und nahmen Geschenke, und beugten das Recht. Da versammelten sich alle Ältesten Israels, und kamen zu Samuel gen Rama, und sprachen zu ihm: Siehe, du bist alt geworden, und deine Söhne wandeln nicht in deinen Wegen: nun setze uns einen König, der uns richte wie alle Völker. Und es mißfiel das Wort dem Samuel, wie sie sprachen: Gib uns einen König, der uns richte; und Samuel betete zu Jahwe. Und Jahwe sprach zu Samuel: Gehorche der Stimme des Volkes in allem, was sie zu dir sprechen; denn nicht dich haben sie verworfen, sondern mich haben sie verworfen, daß ich nicht König über sie sein soll. So wie sie immer getan von dem Tage an, da ich sie herausführte aus Ägypten, und bis auf diesen Tag, daß sie mich verließen, und anderen Göttern dienten, also tun sie auch dir. Aber nun gehorche ihrer Stimme; nur verwarne sie ernstlich, und verkündige ihnen die Weise des Königs, der über sie herrschen soll. Da sagte Samuel alle Worte Jahwe's dem Volke, welches von ihm einen König forderte. Und er sprach: Das wird die Weise des Königs sein, der über euch herrschen wird. Eure Söhne wird er nehmen, und sie sich tun auf seinen Wagen und unter seine Reiter, und daß sie laufen vor seinem Wagen her, und um sich zu machen Oberste über tausend und Oberste über fünfzig, und daß sie seine Äcker ackern, und seine Ernte ernten, und seine Kriegsgeräte machen und seine Wagengeräte. Und eure Töchter wird er nehmen zu Salbenmischerinnen und zu Köchinnen und zu Bäckerinnen. Und eure Felder und eure Weinberge und eure Ölgärten, die besten, wird er nehmen, und seinen Knechten geben. Und eure Saat und eure Weinberge wird er zehnten, und es seinen Hämlingen und Knechten geben. Und eure Knechte und eure Mägde und eure schönsten Jünglinge und eure Esel wird er nehmen, und gebrauchen zu seinen Geschäften. Eure Schafe wird er zehnten, und ihr selber werdet seine Knechte sein. Und ihr werdet schreien zu selbiger Zeit wegen eures Königs, den ihr euch gewählt, und Jahwe wird euch nicht erhören zu selbiger Zeit. Aber das Volk weigerte sich der Stimme Samuels zu gehorchen, und sprachen: Nein, sondern ein König soll über uns sein, daß auch wir seien wie alle Völker, und uns richte unser König, und ausziehe vor uns her, und unsre Streite streite. Und Samuel hörte alle die Reden des Volkes, und redete sie vor den Ohren Jahwe's. Und Jahwe sprach zu Samuel: Gehorche ihrer Stimme, und setze einen König über sie. Und Samuel sprach zu den Männern von Israel: Geht hin ein jeglicher nach seiner Stadt. Samuel bestimmt und salbt Saul zum KönigeUnd es war ein Mann von Benjamin, sein Name Kis, der Sohn Abiels, des Sohnes Zerors, des Sohnes Bechorats, des Sohnes Aphiahs, des Sohnes eines Benjaminiten, stark von Vermögen. Und er hatte einen Sohn, sein Name Saul, jung und schön; und keiner von den Söhnen Israels war schöner denn er; von seiner Schulter an und aufwärts höher denn alles Volk. Und es gingen Kis, dem Vater Sauls, Eselinnen verloren, und Kis sprach zu Saul, seinem Sohne: Nimm doch mit dir einen von den Knappen, und mache dich auf, gehe, suche die Eselinnen. Und er ging durch das Gebirge Ephraim und ging durch das Land Salisa, und sie fanden sie nicht; und sie gingen durch das Land Saalim, und sie waren nicht da; und er ging durch das Land Benjamin, und sie fanden sie nicht. Sie waren in das Land Zuph gekommen, als Saul sprach zu seinem Knappen, der bei ihm war: Komm, und laß uns umkehren, daß nicht mein Vater abstehe von den Eselinnen, und um uns sich kümmere. Und er sprach zu ihm: Siehe, doch, ein Mann Gottes ist in dieser Stadt, und der Mann ist geehrt; alles was er redet, das trifft ein: nun laß uns hingehen, vielleicht tut er uns den Weg kund, auf dem wir gehen. Und Saul sprach zu seinem Knappen: Siehe, gehen wir hin, was bringen wir dem Manne? Denn das Brot ist ausgegangen aus unsren Geräten, und wir haben kein Geschenk dem Manne Gottes zu bringen; was haben wir bei uns? Und der Knappe antwortete Saul wieder, und sprach: Siehe, es findet sich in meiner Hand ein Viertel-Seckel Silbers, das will ich dem Manne Gottes geben, daß er uns unsren Weg kund tue. (Vor Zeiten sprach man in Israel so, wenn man ging, Gott zu fragen: Kommt, und laßt uns zum Seher gehen; denn den Propheten heut zu Tage nannte man vor Zeiten den Seher.) Und Saul sprach zu seinem Knappen: Deine Rede ist gut, komm, laß uns gehen. Und so gingen sie zur Stadt, woselbst der Mann Gottes war. Sie gingen hinaus zur Anhöhe der Stadt, da trafen sie Dirnen, die herausgingen, Wasser zu schöpfen, und sprachen zu ihnen: Ist der Seher hier? Und sie antworteten ihnen, und sprachen: Ja, siehe vor dir; eile nun, denn er ist heute in die Stadt gekommen, denn ein Opfer hat heute das Volk auf der Höhe. So wie ihr in die Stadt kommt, so werdet ihr ihn finden, bevor er hinaufgeht zur Höhe zum Essen; denn das Volk ißt nicht, bis er kommt; denn er segnet das Opfer, hernachmals essen die Geladenen. Und nun geht hinauf, denn eben heute werdet ihr ihn finden. Und so gingen sie hinauf zur Stadt. Sie kamen hinein in die Stadt, siehe, da ging Samuel heraus ihnen entgegen, um hinaufzugehen zur Höhe. Jahwe aber hatte dem Samuel geoffenbart, einen Tag vorher, ehe Saul kam, und gesprochen: Morgen sende ich zu dir einen Mann aus dem Lande Benjamin, den salbe zum Fürsten über mein Volk Israel, und er wird mein Volk erretten von der Hand der Philister; denn ich habe mein Volk angesehen, denn sein Geschrei ist vor mich gekommen. Und als Samuel den Saul sah, sprach zu ihm Jahwe: Siehe da den Mann, von dem ich zu dir gesprochen: Der soll herrschen über mein Volk. Und Saul trat zu Samuel unter dem Tore, und sprach: Sage mir doch, wo ist das Haus des Sehers? Und Samuel antwortete dem Saul, und sprach: Ich bin der Seher, gehe vor mir hinauf zur Höhe, und ihr eßt heute mit mir, und morgen entlasse ich dich; und alles was du im Herzen hast, will ich dir kund tun. Und anlangend die Eselinnen, die dir verloren gegangen heute drei Tage, so kümmere dich nicht um sie, denn sie sind gefunden: und wem wird alles Wünschenswerte in Israel gehören, nicht dir und dem Hause deines Vaters? Und Saul antwortete, und sprach: Bin ich nicht ein Benjaminit, vom kleinsten der Stämme Israels, und mein Geschlecht das kleinste unter allen Geschlechtern des Stammes Benjamin, und warum redest du zu mir gleich diesem Worte! Und Samuel nahm Saul und seiner Knappen, und führte sie in die Zelle, und gab ihnen einen Platz oben an unter der Geladenen; es waren ihrer aber bei dreißig Mann. Und Samuel sprach zu den Koche: Gib das Stück her, das ich dir gegeben, wovon ich dir gesagt: Hebe es auf. Da trug der Koch die Keule auf, und was daran ist, und er legte es Saul vor und sprach: Siehe, das Übrigbehaltene, leg es vor dich, iß! Denn auf die Zeit ist es dir aufbewahrt, da ich sprach: Ich habe das Volk geladen. Und so aß Saul mit Samuel an selbigem Tage. Und sie gingen herab von der Höhe in die Stadt, und er redete mit Saul auf dem Dache. Und sie machten sich frühe auf; und es geschah, als die Morgenröte aufging, da rief Samuel dem Saul auf das Dach, und sprach: Stehe auf, daß ich dich geleite. Und Saul stand auf, und sie gingen beide, er und Samuel auf die Straße. Sie gingen herab an das Ende der Stadt, da sprach Samuel zu Saul: Sprich zu dem Knappen, daß er vor uns vorausgehe, (und er ging voraus;) du aber stehe jetzt stille, daß ich dich das Wort Gottes hören lasse. Saul wird KönigDa nahm Samuel die Ölflasche, und goß sie auf sein Haupt, und küsste ihn, und sprach: Siehe, dich salbet Jahwe über sein Eigentum zum Fürsten. Wenn du jetzt von mir gehst, so triffst du zwei Männer beim Grabe Rahels, an der Grenze von Benjamin zu Zelzah, die sprechen zu dir: Die Eselinnen sind gefunden, welche du gegangen zu suchen, und siehe, dein Vater hat die Eselinnen aus der Acht gelassen, und kümmert sich um euch, und spricht: Was soll ich tun um meinen Sohn? Und gehst du von dannen weiter, und kommst zur Eiche Thabor, so treffen dich daselbst drei Männer, die hinaufgehen zu Gott gen Bethel, einer tragend drei Böcklein, und einer tragend drei Laib Brot, und einer tragend einen Krug Wein. Und sie fragen nach deinem Wohlsein, und geben dir zwei Brote, die nimm von ihnen. Darnach wirst du nach Gibea-Elohim kommen, wo die Säulen der Philister stehen; und wenn du daselbst in die Stadt kommst, so begegnest du einem Chor Propheten, die herabkommen von der Höhe, vor ihnen her Harfen und Pauken und Flöten und Lauten, und sie prophezeien. Und es gerät über dich der Geist Gottes, und du prophezeiest mit ihnen, und wirst verwandelt in einen anderen Mann. Und wenn diese Zeichen dir eintreffen, so tue, was dir vor die Hand kommt; denn Gott ist mit dir. Und gehe vor mir hinab gen Gilgal, und siehe, ich will zu dir hinabkommen, um Brandopfer zu opfern und Dankopfer: sieben Tage sollst du warten, bis ich komme, dann will ich dir kund tun, was du tun sollst. Und es geschah, als er seinen Rücken wandte, von Samuel wegzugehen, da verwandelte ihm Gott sein Herz, und es trafen alle diese Zeichen ein an selbigem Tage, Und als sie dorthin kamen gen Gibea, siehe, da begegnete ihnen ein Chor Propheten; und es geriet über ihn der Geist Gottes, und er prophezeiete unter ihnen. Und es geschah, als alle, die ihn kannten seit gestern und vorgestern, sahen, daß er mit den Propheten prophezeiete, so sprach das Volk, einer zu dem anderen: Was ist doch dem Sohne des Kis geschehen? ist auch Saul unter den Propheten? Und es hob einer von dannen an, und sprach: Und wer ist ihr Vater? Daher ist es zum Sprüchworte geworden: Ist auch Saul unter den Propheten? Und er hörte auf zu prophezeien, und kam auf die Höhe. Da sprach der Oheim Sauls zu ihm und zu seinem Knappen: Wohin seid ihr gegangen? Und er sprach: Um die Eselinnen zu suchen; und als wir sahen, daß sie nirgends waren, so gingen wir zu Samuel. Und der Oheim Sauls sprach: Berichte mir doch, was sprach zu euch Samuel? Und Saul sprach zu seinem Oheim: Kund tat er uns, daß die Eselinnen gefunden seien. Das Wort aber vom Königtum berichtete er ihm nicht, das Samuel gesprochen. Sauls Erwählung und SiegUnd Samuel berief das Volk zu Jahwe gen Mizpa. Und er sprach zu den Söhnen Israels: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Ich habe Israel heraufgeführt aus Ägypten, und ich errettete euch aus der Hand der Ägypter und aus der Hand aller der Königreiche, die euch unterdrückten; ihr aber verwerft heute euren Gott, der euch geholfen aus all euren Nöten und Trübsalen, und sprecht zu ihm: Einen König sollst du über uns setzen. Aber nun stellt euch vor Jahwe nach euren Stämmen und Haufen. Und so ließ Samuel alle Stämme Israels hinzutreten: da ward der Stamm Benjamin getroffen. Und er ließ den Stamm Benjamin nach seinen Geschlechtern hinzutreten: da ward das Geschlecht Matri getroffen, und Saul, der Sohn des Kis, ward getroffen. Und sie suchten ihn, aber er ward nicht gefunden. Da befragten sie wiederum Jahwe: Ist noch ein Mann hierher gekommen? Und Jahwe sprach: Siehe, er ist versteckt bei dem Geräte. Da liefen sie hin, und holten ihn von dannen, und er stellte sich unter das Volk, und war höher denn alles Volk, von seiner Schulter an und aufwärts. Und Samuel sprach zu dem ganzen Volke: Sehet ihr, den Jahwe erwählt? Denn keiner ist wie er im ganzen Volke. Da schrie das Volk, und sprach: Es lebe der König! Und Samuel sagte dem Volke die Weise des Königtums, und schrieb es in ein Buch, und legte es nieder vor Jahwe. Und Samuel entließ das ganze Volk, einen jeglichen nach seinem Hause. Und auch Saul ging nach seinem Hause gen Gibea, und es zog mit ihm die Schar, deren Herz Gott gerührt hatte. Aber nichtswürdige Buben sprachen: Was wird uns der helfen? Und sie verachteten ihn, und brachten ihm keine Geschenke; und er tat, als merkte er es nicht. Sauls Sieg über die AmmoniterUnd es zog heran Nahas, der Ammoniter, und lagerte sich wider Jabes in Gilead. Und es sprachen alle Männer von Jabes zu Nahas: Schließe mit uns einen Bund, so wollen wir dir dienen. Und Nahas, der Ammoniter, sprach zu ihnen: Unter dem Beding will ich mit euch einen Bund schließen, daß ich euch allen das rechte Auge aussteche, und damit einen Schimpf lege auf ganz Israel. Und die Ältesten von Jabes sprachen zu ihm: Laß uns sieben Tage, daß wir Boten senden in das ganze Gebiet Israels; und ist niemand, der uns rette, so wollen wir hinausgehen zu dir. Und so kamen die Boten nach Gibea-Saul, und redeten die Worte vor den Ohren des Volkes. Da erhob das ganze Volk seine Stimme, und weinte. Und siehe, Saul kam hinter den Rindern her vom Felde. Und Saul sprach: Was ist dem Volk, daß sie weinen? Und sie erzählten ihm die Worte der Männer von Jabes. Da geriet der Geist Gottes über Saul, als er diese Worte hörte, und es entbrannte sein Zorn sehr. Und er nahm ein Joch Ochsen, und zerstückelte sie, und sandte die Stücke in das Gebiet Israels durch die Boten, und sprach: Wer nicht auszieht hinter Saul und hinter Samuel her, dessen Rindern wird man so tun. Da fiel das Schrecken Jahwes auf das Volk, und sie zogen aus wie Ein Mann, Und er musterte sie zu Besek, und es waren der Söhne Israels dreimal hundert tausend, und der Männer von Juda dreißigtausend. Und sie sprachen zu den Boten, die gekommen waren: So sprecht zu den Männern von Jabes in Gilead: Morgen soll euch Rettung werden, wenn die Sonne heiß scheint. Und die Boten kamen, und berichteten es den Männern von Jabes, und sie freueten sich. Und die Männer von Jabes sprachen: Morgen wollen wir hinausgeben zu euch, und ihr sollt an uns tun, was euch gut däucht. Und es geschah am anderen Morgen, da stellte Saul das Volk in drei Haufen, und sie drangen in das Lager zur Zeit der Morgenwache, und schlugen die Ammoniter, bis zur heißen Tageszeit; und die Übriggebliebenen wurden zerstreuet, und es blieben unter ihnen nicht zwei beisammen, Da sprach das Volk zu Samuel: Wer sind die, welche sagten: Saul sollte über uns herrschen? Gebt die Männer her, daß wir sie töten! Aber Saul sprach: Niemand soll getötet werden an diesem Tage, denn heute hat Jahwe Rettung getan in Israel. Und Samuel sprach zu dem Volke: Kommt, und laßt uns gen Gilgal gehen, und daselbst das Königtum erneuern. Da ging alles Volk gen Gilgal, und machte daselbst Saul zum Könige vor Jahwe zu Gilgal, und sie opferten daselbst Dankopfer vor Jahwe. Und Saul und alle Männer von Israel freueten sich daselbst sehr. Samuels Rede an das VolkUnd es sprach Samuel zum ganzen Israel: Siehe, ich habe eurer Stimme gehorcht in allem, was ihr zu mir gesprochen, und habe über euch einen König gesetzt; und nun siehe, der König zieht vor euch her. Ich aber bin alt und grau geworden, und meine Söhne sind unter euch und ich bin vor euch hergegangen von meiner Jugend bis auf diesen Tag. Hie bin ich, zeugt gegen mich vor Jahwe und vor seinem Gesalbten! Wessen Ochsen habe ich genommen, und wessen Esel habe ich genommen, und wem habe ich Unrecht, wem habe ich Gewalt getan, und aus wessen Hand habe ich Geschenke genommen, und meine Augeu zugetan seinet halben? so will ich's euch wieder geben. Und sie sprachen: Kein Unrecht und keine Gewalt hsst du uns getan, und hast aus niemandes Hand etwas genommen. Und er sprach zu ihnen: Jahwe sei Zeuge wider euch, und Zeuge sein Gesalbter an diesem Tage, daß ihr nichts in meiner Hand gefunden. Und (das Volk) sprach: Zeugen seien sie. Und Samuel sprach zum Volke: Zeuge sei Jahwe, welcher Mose und Aaron gemacht, und welcher eure Väter herausgeführt aus dem Lande Ägypten. Und nun tretet her, daß ich mit euch rechte vor Jahwe über alle Wohltaten Jahwes, welche er an euch getan und an euren Vätern. Als Jakob nach Ägypten gekommen, und eure Väter schrieen zu Jahwe, da sandte Jahwe Mose und Aaron, die führten eure Väter aus Ägypten, und gaben euch Wohnung in diesem Lande. Aber sie vergaßen Jahwe, ihren Gott, und er verkaufte sie in die Hand Sissera's, des Heer-Obersten von Hazor, und in die Hand der Philister und in die Hand des Königs von Moab, die stritten wider sie. Da schrieen sie zu Jahwe, und sprachen: Wir haben gesündigt, daß wir Jahwe verlassen, und den Baals und den Astarten gedient; und nun errette uns aus der Hand unsrer Feinde, so wollen wir dir dienen. Da sandte Jahwe Jerubbaal und Bedan und Jephtha und Samuel, und errettete euch aus der Hand eurer Feinde ringsum, daß ihr sicher wohntet. Aber als ihr sahet, daß Nahas, der König der Söhne Ammons, wider euch kam, so spracht ihr zu mir: Nein, sondern ein König soll über uns herrschen, so doch Jahwe, euer Gott, euer König. Und nun, siehe, da ist der König, den ihr gewählt, den ihr gefordert; siehe, Jahwe hat über euch einen König gesetzt. Wenn ihr Jahwe fürchtet, und ihm dient, und seiner Stimme gehorcht, und nicht widerspenstig seid gegen den Befehl Jahwes, und folgt sowohl ihr, als der König, welcher über euch herrscht, Jahwe, eurem Gott, nach .... Wenn ihr aber nicht der Stimme Jahwes gehorcht, und widerspenstig seid gegen den Befehl Jahwes: so wird die Hand Jahwes wider euch sein, wie wider eure Väter. Aber nun tretet her, und schauet diese große Sache, welche Jahwe tut vor euren Augen. Ist jetzt nicht die Weizen-Ernte? Ich rufe zu Jahwe, und er wird donnern und regnen lassen: dann erkennt und schauet, daß ihr sehr übel getan vor Jahwe euch einen König zu fordern. Und so rief Samuel zu Jahwe, und Jahwe ließ donnern und regnen an selbigem Tage. Da fürchtete sich das ganze Volk sehr vor Jahwe und vor Samuel. Und es sprach das ganze Volk zu Samuel: Bete für deine Knechte zu Jahwe, deinem Gott, daß wir nicht sterben! Denn wir haben zu all unsren Sünden noch das Böse hinzugetan uns einen König zu fordern. Und Samuel sprach zum Volke, Fürchtet euch nicht! Ihr habt all dies Böse getan; nur weichet nicht von Jahwe, und dient dem Jahwe mit eurem ganzen Herzen; weichet nicht, daß ihr den Nichtigen nach (euch wendet), die nicht helfen und retten; denn nichtig sind sie. Denn Jahwe wird sein Volk nicht verlassen um seines großen Namens willen; denn Jahwe hat es gefallen euch zu seinem Volke zu machen. Auch von mir sei es fern wider Jahwe zu sündigen, daß ich ablassen sollte für euch zu beten, und ich will euch den guten und richtigen Weg lehren. Nur fürchtet Jahwe, und dient ihm treulich mit eurem ganzen Herzen; denn seht, wie groß er an euch getan. Wenn ihr aber böse handelt, so werdet sowohl ihr als euer König weggerafft. Jonathans und Sauls Taten; des letztern unzeitiges Opfer....Jahre alt war Saul, als er König ward, und zwei Jahre regierte er über Israel. Und es wählte sich Sau! dreitausend Mann aus Israel, und es waren bei Saul zweitausend zu Michmas und auf dem Gebirge zu Bethel, und tausend waren bei Jonathan zu Gibea-Benjamin, und das übrige Volk ließ er gehen einen jeglichen zu seinen Zelten. Und Jonathan zerschlug die Säule der Philister zu Geba, das hörten die Philister. Und Saul stieß in die Posaune durch das ganze Land, und sprach: Es sollens hören die Hebräer! Und ganz Israel hörte, wie man sprach: Saul hat die Säule der Philister zerschlagen, und auch stinket Israel bei den Philistern. Und das Volk ward zusammenberufen hinter Saul her gen Gilgal. Die Philister aber versammelten sich, zu streiten mit Israel, dreißigtausend Wagen und sechstausend Reiter und Volk wie Sand am Ufer des Meeres an Menge; und sie zogen herauf, und lagerten zu Michmas östlich von Beth-Aven. Und die Männer von Israel sahen, daß sie in Not waren, denn das Volk war bedrängt: da verkroch sich das Volk in die Höhlen und in die Dornbüsche und in die Felsklüfte und in die Türme und in die Gruben. Und es gingen Hebräer über den Jordan ins Land Gad und Gilead. Saul aber war noch zu Gilgal, und das ganze Volk folgte ihm zitternd. Und er harrte sieben Tage bis zur bestimmten Zeit, welche Samuel bestimmt hatte; aber Samuel kam nicht gen Gilgal, und das Volk zerstreuete sich von ihm weg. Da sprach Saul: Bringt mir das Brandopfer und die Dankopfer her! Und er opferte das Brandopfer. Und als er das Opfern des Brandopfers geendigt, siehe, da kam Samuel, und Saul ging ihm entgegen, ihn zu grüßen. Und Samuel sprach: Was hast du getan? Und Saul sprach: Da ich sah, daß das Volk sich zerstreuete von mir weg, und du nicht kamst zur bestimmten Zeit, und die Philister versammelt waren zu Michmas: so sprach ich: Nun werden die Philister herabkommen zu mir gen Gilgal, und ich habe (noch) nicht zu Jahwe gefleht; und ich überwand mich, und opferte das Brandopfer. Da sprach Samuel zu Saul: Du hast töricht getan, hast nicht das Gebot Jahwe's, deines Gottes, das er dir geboten, beobachtet, denn jetzt hätte Jahwe dein Königtum über Israel bestätigt in Ewigkeit, aber nun wird dein Königtum nicht bestehen. Jahwe hat sich einen anderen Mann nach seinem Sinne gesucht, und hat ihn geordnet zum Fürsten über sein Volk; denn du hast nicht beobachtet, was dir Jahwe geboten. Und so machte sich Samuel auf, und ging von Gilgal hinauf gen Gibea - Benjamin. Und Saul musterte das Volk, das sich bei ihm befand, bei sechshundert Mann. (Es lagen aber Saul und Jonathan, sein Sohn, und das Volk, das sich bei ihnen befand, zu Gibea-Benjamin, und die Philister lagerten zu Michmas. Und es ging der Verheerungszug aus vom Lager der Philister in drei Haufen: der eine Haufe wandte sich auf den Weg gen Ophra, in's Land Sual, und der eine Haufe wandte sich auf den Weg gen Bethhoron, und der eine Haufe wandte sich auf den Weg nach der Grenze, die emporragt über das Tal Zeboim, nach der Wüste zu. Es war aber kein Schmied zu finden im ganzen Lande Israel; denn die Philister gedachten, es möchten sich die Hebräer Schwert oder Spieß machen. Und ganz Israel ging hinab zu den Philistern, um ein jeglicher seine Pflugschar und seine Hacke und sein Beil und seinen Spaten zu schärfen, wenn nämlich die Schneiden an den Spaten und den Hacken und Gabeln und Beilen abgestumpft waren, und um die Spitzen zu richten. Und es geschah am Tage des Streites, da ward kein Schwert noch Spieß gefunden in der Hand des ganzen Volkes, das mit Saul und mit Jonathan war, und (nur) bei Saul und Jonathan, seinem Sohne, wurden sie gefunden. Und eine Aufstellung der Philister zog aus nach dem Passe von Michmas. Heldentat JonathansUnd es geschah des Tages, da sprach Jonathan, der Sohn Sauls, zu dem Knappen, der seine Waffen trug: Komm, und laß uns hinübergehen zu der Aufstellung der Philister, die da drüben ist; seinem Vater aber sagte er es nicht. Saul aber lag am Ende von Gibea, unter dem Granatbaum zu Migron, und des Volkes, das bei ihm, war bei sechshundert Mann, (Ahija aber, der Sohn Ahitobs, des Bruders Ikabods, des Sohnes Pinehas, des Sohnes Eli's, des Priesters Jahwes zu Silo, trug das Schulterkleid.) Und das Volk wußte nicht, daß Jonathan weggegangen. Es war aber zwischen den Pässen, durch die Jonathan hinüberzugehen suchte, zu der Aufstellung der Philister, eine Felszacke auf dieser Seite, und eine Felszackc auf der anderen Seite; der Name der einen Bozez, und der Name der anderen Senne. Die eine Zacke (bildete) eine Säule gegen Mitternacht, Michmas gegenüber, und die andere gegen Mittag, Geba gegenüber. Und Jonathan sprach zu dem Knappen, der seine Waffen trug: Komm, und laß uns hinübergehen zu der Aufstellung dieser Unbeschnittenen: vielleicht wird Jahwe für uns wirken; denn für Jahwe ist kein Hindernis Sieg zu schaffen durch Viele oder durch Wenige. Und es sprach zu ihm sein Waffenträger: Tue alles, was dir im Herzen ist; wende dich, siehe ich bin mit dir nach deinem Herzen. Und Jonathan sprach: Siehe, wir gehen hinüber zu den Männern, und wollen uns ihnen zeigen. Wenn sie so sprechen zu uns: Haltet, bis wir zu euch gelangen, so bleiben wir stehen auf unsrer Stelle, und gehen nicht hinauf zu ihnen; wenn sie aber so sprechen: Kommt herauf zu uns, so gehen wir hinauf; denn es hat sie uns Jahwe in unsre Hand gegeben, und das sei uns das Zeichen. Und so zeigten sich beide der Aufstellung der Philister, und die Philister sprachen: Siehe, Hebräer kommen hervor aus den Löchern, wohin sie sich verkrochen. Und die Männer der Aufstellung riefen dem Jonathan und seinem Waffenträger zu, und sprachen: Kommt herauf zu uns, wir wollen euch etwas kund tun! Da sprach Jonathan zu seinem Waffenträger: Steige mir nach, denn Jahwe hat sie in die Hand Israels gegeben. Und Jonathan stieg auf Händen und Füßen hinauf, und sein Waffenträger ihm nach; und sie fielen vor Jonathan, und sein Waffenträger tötete hinter ihm her. Und es waren der Erschlagenen, welche Jonathan und sein Waffenträger zuerst erschlugen, bei zwanzig Mann, ohngefähr auf der halben Furche einer Hufe Feldes. Und es entstand ein Schrecken im Lager auf dem Felde und unter dem ganzen Volke; die Aufstellung und der Verheerungszug, auch sie erschracken, und das Land bebte, und es ward zu einem Schrecken Gottes. Da schatteten die Wächter Sauls zu Gibea-Benjamin, und siehe, die Menge zerrann und lief (her) und hin. Und Saul sprach zum Volke, das bei ihm war: Zählet doch, und seht, wer von uns weggegangen. Und sie zählten, und siehe, es war nicht da Jonathan und sein Waffenträger. Da sprach Saul zu Ahija: Bringe die Lade Gottes her! (Denn die Lade Gottes war an selbigem Tage bei den Söhnen Israels). Und es geschah, während Saul redete zu dem Priester, wurde das Getümmel im Lager der Philister immerfort größer: da sprach Saul zu dem Priester: Ziehe deine Hand zurück! Und Saul und alles Volk, das bei ihm war, versammelte sich, und sie kamen zum Streite hin, und siehe, das Schwert des einen war wider den anderen, eine sehr große Verwirrung. Die Hebräer aber waren bei den Philistern, wie gestern und vorgestern, die, welche mit ihnen heraufgezogen ins Lager ringsum; und auch sie schlugen sich zu Israel, das bei Saul und Jonathan war. Und alle Männer von Israel, die sich verkrochen hatten auf dem Gebirge Ephraim, hörten, daß die Philister flohen, und setzten, auch sie, ihnen nach im Streite. Und so schaffte Jahwe an selbigem Tage Israel Sieg, und der Streit ging über Beth-Aven hinaus. Die Männer von Israel aber waren angestrengt an selbigem Tage: da beschwor Saul das Volk, und sprach: Verflucht der Mann, der Brot ißt bis zum Abend, bis ich mich gerochen an meinen Feinden; und niemand vom Volke kostete Brot. Und das ganze Volk kam in den Wald, da war Honig auf dem Erdboden. Und das Volk kam in den Wald, und siehe, ein Strom Honig; aber keiner tat die Hand zum Munde, denn das Volk fürchtete den Schwur. Jonathan aber hatte nicht gehört, wie sein Vater das Volk beschwor, und reckte die Spitze seines Stabes, der in seiner Hand war, aus, und tauchte ihn in den Honigseim, und führte seine Hand zum Munde, und seine Angen wurden hell. Da hob einer vom Volke an, und sprach: Beschworen hat dein Vater das Volk, und gesprochen: Verflucht, wer heute Brot ißt; und so ermattet das Volk. Und Jonatban sprach: Mein Vater bringt das Land ins Verderben! Sehet doch, daß meine Augen hell sind, da ich ein wenig gekostet von diesem Honig. Wenn nun gar das Volk heute hätte gegessen von der Beute seiner Feinde, die es gefunden; denn nun ist die Niederlage nicht groß gewesen unter den Philistern. Und sie schlugen an selbigem Tage die Philister von Michmas bis gen Ajalon. Und das Volk war sehr matt. Und es fiel das Volk über die Beute her, und sie nahmen Schafe und Rinder und Kälber, und schlachteten sie auf die Erde hin, und das Volk aß mit Blut. Uno man berichtete es dem Saul, und sprach: Siehe, das Volk sündigt gegen Jahwe, indem es mit Blut ißt. Und er sprach: Ihr frevelt! Wälzt sogleich einen großen Stein zu mir. Und Saul sprach: Zerstreuet euch unter das Volk, und sprecht zu ihnen: Bringt zu mir ein jeglicher seinen Ochsen und ein jeglicher sein Schaf, und schlachtet es allhier, und eßt, und sündigt nicht gegen Jahwe, indem ihr mit Blut eßt. Da brachte alles Volk ein jeglicher seinen Ochsen mit sich des Nachts, und sie schlachteten daselbst. Und Saul bauete einen Altar dem Jahwe. Diesen bauete er zuerst als Altar dem Jahwe. Und Saul sprach: Laßt uns hinabgehen den Philistern nach bei der Nacht, und unter ihnen plündern bis zum Anbruch des Morgens, und nicht einen unter ihnen übrig lassen. Und sie sprachen: Alles, was dir gut däucht, tue! Und der Priester sprach: Laßt uns hierher zu Gott nahen! Und Saul befragte Gott: Soll ich hinabziehen zu Philistern nach? wirst du sie geben in die Hand Israels? Aber er antwortete ihm nicht an selbigem Tage. Da sprach Saul: Tretet hierher alle Häupter des Volks, und forscht und seht, wodurch diese Sünde geschehen heute. Denn, beim Leben Jahwes, der Israel Sieg gegeben! Wäre sie auch auf Jonathan, meinem Sohne, so soll er sterben! Und niemand antwortete ihm aus dem ganzen Volke. Und er sprach zum ganzen Israel: Seid ihr auf der einen Seite, und ich und Jonathan, mein Sohn, wollen sein auf der anderen Seite. Und das Volk sprach zu Saul: Was dir gut däucht, tue. Und Saul sprach zu Jahwe: Gott Israels, gib Wahrheit! Da wurden Jonathan und Saul getroffen, und das Volk ging frei aus. Und Saul sprach: Werfet zwischen mir und Jonathan, meinem Sohne. Da ward Jonathan getroffen. Und Saul sprach zu Jonathan: Sage mir, was hast du getan? Da sagte es ihm Jonathan, und sprach: Gekostet habe ich mit der Spitze des Stabes in meiner Hand ein wenig Honig: siehe, ich muß sterben. Da sprach Saul: So soll mir Gott tun, und so ferner! sterben mußt du, Jonathan. Aber das Volk sprach zu Saul: Jonathan soll sterben, der diesen großen Sieg geschafft in Israel? Das sei ferne! Beim Leben Jahwes! wo von den Haaren seines Hauptes eins zur Erde fällt; denn mit Gott hat er getan an diesem Tage. Und so erlöste das Volk Jonathan, daß er nicht starb. Und Saul zog herauf von der Verfolgung der Philister, und die Philister zogen an ihren Ort. Sauls KriegeSaul aber hatte das Königtum eingenommen über Israel, und stritt ringsum wider all seine Feinde, wider Moab und wider die Söhne Ammons und wider Edom und wider die Könige von Zoba und wider die Philister; und wohin er sich wandte, siegte er, Und er übte Tapferkeit, und schlug Amalek, und errettete Israel aus der Hand der Plünderer. Und die Söhne Israels waren: Jonathan und Iswi und Malchisua. Und die Namen seiner zwei Töchter: der Name der erstgebornen Merab, und der Name der jüngern Michal. Und der Name des Weibes Saul: Ahinoam, Tochter Ahimaaz. Und der Name seines Heer-Obersten, Abner, Sohn Ners, des Oheims Sauls. Denn Kis, der Vater Sauls, und Ner, der Vater Abners, waren Söhne Abiels. Und der Streit war heftig wider die Philister, so lange Saul lebte; und sah Saul irgend einen starken Mann und irgend einen Tapfern, so nahm er ihn zu sich. Sauls UngehorsamUnd Samuel sprach zu Saul: Mich hat Jahwe gesandt, dich zum Könige zu salben über sein Volk, über Israel; und nun gehorche den Worten Jahwes. So spricht Jahwe der Heerscharen: Ich habe angesehen, was die Amalekiter getan an Israel, wie sie sich ihm in Weg stellten, als es aus Ägypten zog. Nun ziehe hin, und schlage Amalek, und verbannt alles, was ihm angehört, und du sollst seiner nicht schonen, und töte so Mann als Weib, so Kind als Säugling, so Ochs als Schaf, so Kamel als Esel. Da rief Saul das Volk auf, und musterte sie zu Telaim, zweimal hunderttausend Mann Fußvolk und zehntausend Mann von Juda. Und Saul kam bis an die Stadt Amaleks, und legte einen Hinterhalt in das Tal. Und Saul sprach zu den Kenitern: Geht, weicht, zieht hinab aus der Mitte des Amalekiters, daß ich dich nicht wegräume mit ihm. Denn du hast Liebe getan an allen Söhnen Israels, als sie auszogen aus Ägypten. Und so wichen die Keniter aus der Mitte Amaleks. Und Saul schlug Amalek von Hevila an bis nach Sur hin, das vor Ägypten liegt. Und er griff Agag, den König von Amalek, lebendig, und alles Volk verbannte er mit der Schärfe des Schwertes. Aber es verschonte Saul und das Volk Agag und die besten der Schafe und Rinder und die von zweiter Güte und die Lämmer und alles, was gut war, und sie wollten sie nicht verbannen; alles aber, was verächtlich und untüchtig war, verbannten sie. Da erging das Wort Jahwes an Samuel, und sprach: Es reuet mich, daß ich Saul zum Könige gemacht; denn er hat sich von mir abgewandt und meine Worte nicht erfüllt. Und Samuel entbrannte, und schrie zu Jahwe die ganze Nacht. Und Samuel machte sich frühe auf Saul entgegen des Morgens. Und es ward dem Samuel berichtet, indem man sprach: Saul ist gen Karmel gekommen, und siehe, er errichtet sich ein Denkmal, und hat sich gewandt und ist weiter gegangen hinab gen Gilgal. Und als Samuel zu Saul kam, sprach Saul zu ihm: Gesegnet seist du von Jahwe! ich habe das Wort Jahwes erfüllt. Und Samuel sprach: Und was ist das für ein Geschrei von Schafen in meinen Ohren, und ein Geschrei von Rindern, das ich höre? Und Saul sprach: Von den Amalekitern haben sie sie gebracht, weil das Volk der besten der Schafe und Rinder geschont, um sie zu opfern Jahwe, deinem Gott, aber das Übrige haben wir verbannt. Und Samuel sprach zu Saul: Halt, daß ich dir verkündige, was Jahwe zu mir geredet diese Nacht. Und er sprach zu ihm: Rede! Und Samuel sprach: Nicht wahr, da du klein wärest in deinen Augen, so wurdest du das Haupt der Stämme Israels, und Jahwe salbte dich zum Könige über Israel? Und Jahwe sandte dich auf den Weg, und sprach: Ziehe hin, und verbanne die Sünder, die Amalekiter, und streite wider sie, bis du sie aufreibst; warum aber hast du nicht der Stimme Jahwes gehorcht, und bist über die Beute hergefallen, und hast übel getan in den Augen Jahwes? Und Saul sprach zu Samuel Ich habe ja der Stimme Jahwes gehorcht und bin den Weg gezogen, welchen mich Jahwe gesendet, und habe Agag, den König Amalek, mitgebracht, und die Amalekiter verbannt. Aber das Volk hat von der Beute genommen, Schafe und Rinder, das Vorzügliche des Verbannten, um es Jahwe, deinem Gott, zu opfern zu Gilgal. Und Samuel sprach zu Saul: Hat Jahwe Lust an Brandopfern und Schlachtopfern, so wie am Gehorsam gegen Jahwe? Siehe, Gehorsam ist besser als Opfer; Aufmerken besser als Fett der Widder. Denn wie Sünde der Wahrsagerei ist Widerspenstigkeit, und wie Abgötterei und Götzendienst Eigensinn. Darum weil du das Wort Jahwes verworfen, so hat er dich verworfen, daß du nicht mehr König seiest. Und Saul sprach zu Samuel: Ich habe gesündigt, daß ich den Befehl Jahwes und deine Worte übertreten; denn ich fürchtete das Volk, und gehorchte seiner Stimme. Und nun vergib meine Sünde, und kehre mit mir um, daß ich Jahwe anbete. Und Samuel sprach zu Saul: Ich kehre nicht mit dir um! Weil du das Wort Jahwe's verworfen, so wird dich Jahwe verwerfen, daß du nicht mehr König seiest über Israel. Und so wandte sich Samuel, zu gehen: da ergriff er ihn beim Zipfel seines Rockes, und er zerriß. Da sprach Samuel zu ihm: Gerissen hat Jahwe das Königtum Israels von dir heute, und es einem anderen gegeben, der besser ist als du. Auch lügt das Vertrauen Israels nicht, und bereuet nicht; denn nicht der Mensch ist er, um zu bereuen. Und er sprach: Ich habe gesündigt! Nun ehre mich doch vor den Ältesten meines Volkes und vor Israel, und kehre mit mir um, daß ich anbete vor Jahwe, deinem Gott. Da kehrte Samuel um hinter Saul her, und Saul betete an vor Jahwe. Und Samuel sprach: Bringt zu mir Agag, den König von Amalek. Und Agag kam zu ihm in Lustigkeit, und sprach: Traun! gewichen ist die Bitterkeit des Todes! Und Samuel sprach: So wie dein Schwert Weiber kinderlos gemacht, so sei kinderlos vor Weibern deine Mutter! Und Samuel hieb Agag in Stücke vor Jahwe zu Gilgal. Und so ging Samuel gen Rama, und Saul zog hinauf nach seinem Hause gen Gibea-Saul. Und Samuel sah Saul nicht mehr bis zum Tage seines Todes; denn Samuel trauerte über Saul und Jahwe bereute es, daß er Saul zum Könige gemacht über Israel. Davids Salbung, Siegestat und Verhältnis zu SaulUnd Jahwe sprach zu Samuel: Wie lange trauerst du über Saul, da ich ihn doch verworfen, daß er nicht mehr König sei über Israel? Fülle dein Horn mit Öl, und gehe hin, ich sende dich zu Isai, dem Bethlehemiter; denn ich habe mir unter seinen Söhnen einen König ersehen. Und Samuel sprach: Wie kann ich hingehen? Denn hört es Saul, so erwürgt er mich. Und Jahwe sprach: eine Rind-Kalbe nimm mit dir, und sprich: Dem Jahwe zu opfern komme ich. Und lade Isai zum Opfer, und ich will dir kund tun, was du tun sollst, und sollst mir salben, welchen ich dir sagen werde. Und Samuel tat, was Jahwe geredet, und kam gen Bethlehem. Da eilten die Ältesten der Stadt ihm entgegen, und sprachen: Bedeutet dein Kommen Heil? Und er sprach: Heil! Jahwe zu opfern komme ich. Heiliget euch, und kommet mit mir zum opfern. Und er heiligte Isai und seine Söhne, und lud sie zum Opfer. Und es geschah, als sie kamen, da sah er Eliab, und dachte: Gewiß vor Jahwe sein Gesalbter! Aber Jahwe sprach zu Samuel: Siehe nicht auf seine Gestalt und die Höhe seiner Leibeslänge, denn ich habe ihn verworfen; denn (ich sehe) nicht, worauf der Mensch steht; denn der Mensch sieht auf die Augen, aber Jahwe sieht auf das Herz. Da rief Isai Abinadab, und ließ ihn vor Samuel vorübergehen. Und er sprach: Auch diesen hat Jahwe nicht erwählt. Da ließ Isai Sammi vorübergehen. Und er sprach: Auch diesen hat Jahwe nicht erwählt. Und so ließ Isai sieben seiner Söhne vorübergehen vor Samuel. Da sprach Samuel zu Isai: Jahwe hat diese nicht erwählt, Und Samuel sprach zu Isai: Sind das die Knaben alle? Und er sprach: Noch ist der jüngste übrig, und siebe, er hütet die Schafe. Und Samuel sprach: Sende hin, und laß ihn holen; denn wir werden uns nicht zu Tische sehen, bis er hierher kommt. Und so sandte er hin, und ließ ihn kommen. Er war aber rot (von Haaren), dabei schön von Augen und von gutem Aussehen. Und Jahwe sprach: Auf! salbe ihn, denn dieser ist's. Da nahm Samuel das Öl-Horn, und salbte ihn in Mitte seiner Brüder. Und es geriet der Geist Jahwe's über David von selbigem Tage an hinfort. Und Samuel machte sich auf, und ging gen Rama. Der Geist Jahwes aber wich von Saul, und es ängstigte ihn ein böser Geist von Jahwe. Da sprachen die Knechte Sauls zu ihm: Siehe, ein böser Geist von Gott ängstigt dich. Es spreche doch unser Herr, deine Knechte stehen vor dir, sie werden einen Mann suchen, kundig des Lauten-Spieles; und wenn auf dich der böse Geist von Gott kommt, so mag er spielen mit seiner Hand, daß es dir besser werde. Und Saul sprach zu seinen Knechten: Ersehet mir doch einen Mann, der wohl spielen kann, und bringt ihn zu mir. Und es antwortete einer der Diener, und sprach: Siehe, ich habe einen Sohn Isai's, des Bethlehemiters, gesehen, der kundig des Spieles ist und ein tapferer Held und Kriegsmann und beredt und schön von Gestalt, und Jahwe ist mit ihm. Da sandte Saul Boten zu Isai, und sprach: Sende zu mir David, deinen Sohn, der bei den Schafen ist. Da nahm Isai einen Esel mit Brot und einen Schlauch Wein und einen Ziegenbock, und sandte es durch David, seinen Sohn, zu Saul. Und so kam David zu Saul, und stand vor ihm (als Diener) und er gewann ihn sehr lieb, und er ward sein Waffenträger. Und Saul sandte zu Isai, und sprach: Laß doch David vor mir stehen, denn er hat Gnade gefunden in meinen Augen. Und es geschah, wenn der Geist Gottes über Saul kam, so nahm David die Laute, und spielte mit seiner Hand: da ward es dem Saul leichter und besser, und es wich von ihm der böse Geist. Davids Kampf mit dem Riesen GoliathUnd es versammelten die Philister ihre Heere zum Streite, und versammelten sich zu Socho, welches zu Juda gehört, und lagerten zwischen Socho und Aseka bei Ephes-Dammim. Und Saul und die Männer von Israel versammelten sich, und lagerten sich im Terebinthen-Tale, und stellten sich zum Streite gegen die Philister. Die Philister aber standen auf einem Berge jenseits, und Israel stand auf einem Berge diesseits, das Tal zwischen ihnen. Da trat der Mittelsmann hervor aus dem Lager der Philister, Goliath sein Name, aus Gath, seine Höhe sechs Ellen und eine Spanne. Er hatte aber einen ehernen Helm auf seinem Haupte, und war mit einem Schuppen-Panzer bekleidet, das Gewicht des Panzers fünftausend Seckel Erz. Und er hatte eherne Schienen an seinen Füßen, und einen ehernen Wurfspieß zwischen seinen Schultern. Und der Schaft seines Speeres war wie ein Weberbaum, und die Spitze seines Speeres war sechshundert Seckel Eisen, und der Schildträger ging vor ihm her. Und er trat hin, und rief den Schlachtreihen Israels zu, und sprach zu ihnen: Warum zieht ihr aus, euch zum Streite zu stellen? Bin ich nicht der Philister, und ihr seid die Knechte Sauls? Wählt euch einen Mann, der zu mir herabkomme. Wenn er vermag mit mir zu streiten, und schlägt mich, so wollen wir eure Knechte sein; wenn ich aber ihn überwinde, und ihn schlage, so sollt ihr unsre Knechte sein, und uns dienen. Und der Philister sprach: Ich habe die Schlachtreihen Israels gehöhnt an diesem Tage! Gebt mir einen Mann, daß wir zusammen streiten! Und Saul und ganz Israel hörten diese Reden des Philisters, und zagten und fürchteten sich sehr. David aber war der Sohn jenes Ephratiten von Bethlehem-Juda, sein Name Isai, und er hatte acht Söhne, und der Mann war zu Sauls Zeit alt, in die Jahre gekommen. Und es zogen drei der Söhne Isai's, die älteren, sie zogen Saul nach in den Streit; die Namen aber seiner drei Söhne, welche in den Streit zogen, waren: Eliab, der erstgeborne, und sein zweiter Abinadab, und der dritte Samma. Und David war der jüngste, und die drei älteren waren Saul nachgezogen. David aber ging hin und wieder von Saul, um die Schafe seines Vaters zu hüten zu Bethlehem. Und so trat der Philister herzu früh und spät, und stellte sich dar vierzig Tage. Da sprach Isai zu David, seinem Sohn: Nimm doch für deine Brüder dieses Epha geröstetes Korn und diese zehn Brote, und bringe sie schnell ins Lager deinen Brüdern. Und diese zehn Schnitte Milch-Käse bringe dem Obersten über tausend, und besuche deine Brüder, um nach ihrem Wohlsein zu fragen, und bringe ein Pfand von ihnen. Saul aber und sie und alle Männer von Israel waren im Terebinthen-Tale, streitend mit den Philistern. Da machte sich David des Morgens frühe auf, und überließ die Schafe einem Hüter, und nahm und ging, so wie ihm Isai geboten, und kam an die Wagenburg; das Heer aber, das auszog in die Schlachtreihe, erhob das Kriegsgeschrei. Und es stellten sich Israel und die Philister, Schlachtreihe gegen Schlachtreihe. Da überließ David das Gerät, das er trug, der Hand des Hüters der Geräte, und lief in die Schlachtreihe, und kam und fragte seine Brüder nach ihrem Wohlsein. Und er redete eben mit ihnen, siehe, da kam der Mittelsmann heran, Goliath, der Philister, sein Name, von Gath, aus den Schlachtreihen der Philister, und redete gleich diesen Worten, und David hörte es. Und alle Männer von Israel, als sie den Mann sahen, flohen vor ihm, und fürchteten sich sehr. Und die Männer von Israel sprachen: Habt ihr diesen Mann, der herankommt, gesehen? Und Israel zu höhnen, kommt er heran. Und wer ihn schlägt, den will der König bereichern mit großem Reichtum, und seine Tochter will er ihm geben, und das Haus seines Vaters will er frei machen in Israel. Und David sprach zu den Männern, die bei ihm standen, und sprach: Was geschieht dem Manne, der den Philister dort schlägt, und den Hohn wendet von Israel? Denn wer ist der Philister, dieser Unbeschnittene, daß er höhnt die Schlachtreihen des lebendigen Gottes? Und das Volk sprach zu ihm gleich diesem Worte, und sprach: So wird dem Manne geschehen, der ihn schlägt. Und es hörte Eliab, sein ältester Bruder, wie er zu den Männern redete, und es entbrannte der Zorn Eliabs wider David, und er sprach: Warum doch bist du herabgekommen, und wem hast du jene wenigen Schafe überlassen dort in der Wüste? Ich kenne deine Vermessenheit und die Bosheit deines Herzens; denn, um den Krieg zu sehen, bist du herabgekommen. Und David sprach: Was habe ich nun getan? War es nicht ein Wort? Und er wandte sich von ihm ab gegen einen anderen, und sprach gleich diesem Worte, und das Volk erwiederte ihm gleich dem vorigen Worte. Und es wurden die Worte gehört, welche David redete, und man berichtete sie vor Saul, und er ließ ihn holen. Und David sprach zu Saul: Niemanden falle der Mut um seinetwillen! Dein Knecht will gehe, und streiten mit diesem Philister. Und Saul sprach zu David: Du vermagst nicht zu gehen gegen diesen Philister, mit ihm zu streiten; denn ein Knabe bist du, er aber ein Kriegsmann von seiner Jugend auf. Und David sprach zu Saul: Es weidete dein Knecht die Schafe seines Vaters, da kam der Löwe und der Bär, und trug ein Schaf weg von der Herde. Und ich lief ihm nach, und schlug ihn, und entriß es aus seinem Rachen; und als er sich erhob wider mich, ergriff ich ihn bei seinem Barte, und erschlug ihn, und tötete ihn. So den Löwen als den Bären hat dein Knecht geschlagen, und dem Philister, diesem Unbeschnittenen, soll geschehen wie einem von ihnen; denn er höhnt die Schlachtreihen des lebendigen Gottes. Und David sprach: Jahwe, der mich gerettet aus der Hand des Löwen und aus der Hand des Bären, er wird mich retten aus der Hand dieses Philisters. Und Saul sprach zu David: Gehe hin, und Jahwe sei mit dir! Und Saul zog David seinen Rock an, und setzte einen ehernen Helm auf sein Hanpt, und zog ihm einen Panzer an. Und David gürtete sein Schwert über seinen Rock, und fing an zu gehen; denn er hatte es noch nicht versucht. Da sprach David zu Saul: Ich kann nicht darin gehen, denn ich habe es noch nicht versucht. Und David tat sie von sich, und nahm seinen Stecken in seine Hand, und wählte sich fünf glatte Steine aus dem Bache, und tat sie in das Hirten-Gerät, das er hatte, nämlich in die Tasche, und die Schleuder in seine Hand, und ging auf den Philister zu. Und der Philister kam dem David immer näher, und der Mann, der den Schild trug, vor ihm her. Und als der Philister hinschauete, und David sah, verachtete er ihn; denn er war ein Knabe; (er war aber roth (von Haaren), dabei schön von Ansehen). Und der Philister sprach zu David: Bin ich ein Hund, daß du zu mir kommst mit Stecken? Und der Philister fluchte dem David bei seinem Gott. Und der Philister sprach zu David: Komm zu mir, daß ich dein Fleisch gebe den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes! Und David sprach zu dem Philister: Du kommst zu mir mit Schwert, mit Speer und mit Wurfspieß, ich aber komme zu dir im Namen Jahwes der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, die du gehöhnt. An diesem Tage wird dich Jahwe in meine Hand liefern, und ich werde dich schlagen, und dir das Haupt abhauen, und die Leichen des Heeres der Philister an diesem Tage geben den Vögeln des Himmels und dem Wilde des Feldes, und es soll die ganze Erde erkennen, daß ein Gott ist für Israel; und diese ganze Versammlung soll erkennen, daß nicht durch Schwert und Speer Jahwe Sieg schafft; denn Jahwes ist der Streit, und er gibt euch in unsre Hand. Und es geschah, als der Philister sich aufmachte, und kam und nahete dem David entgegen, da eilte David, und lief nach der Schlachtreihe zu, dem Philister entgegen. Und er streckte seine Hand in das Gerät, und nahm von dannen einen Stein, und schleuderte, und traf den Philister an seine Stirne, und der Stein fuhr in seine Stirne, und er fiel auf sein Angesicht zur Erde. Und so überwand David den Philister mit der Schleuder und mit dem Steine, und schlug ihn und tötete ihn. David aber hatte kein Schwert in seiner Hand: da lief David hin, und trat zu dem Philister, und nahm sein Schwert, und zog es aus seiner Scheide, und tötete ihn, und hieb ihm damit den Kopf ab. Und als die Philister sahen, daß ihr Held tot war, flohen sie. Und die Männer von Israel und Juda machten sich auf, und erhoben ein Geschrei, und jagten den Philistern nach bis gegen das Tal und bis an die Tore von Ekron; und es fielen die Erschlagenen der Philister auf dem Wege nach Schaarim bis nach Gath und bis nach Ekron. Und die Söhne Israels kehrten zurück vom Verfolgen der Philister, und plünderten ihr Lager. Und David nahm das Haupt des Philisters, und brachte es gen Jerusalem; aber seine Waffen legte er in sein Zelt. Als aber Saul David ausgehen sah dem Philister entgegen, sprach er zu Abner, dem Heer-Obersten: Wessen Sohn ist doch der Knabe, Abner? Und Abner sprach: Bei deinem Leben, o König! ich weiß es nicht. Und der König sprach: Frage, wessen Sohn doch der junge Mann sei. Und als David zurückkam vom Erschlagen des Philisters, nahm ihn Abner, und brachte ihn vor Saul, das Haupt des Philisters in seiner Hand. Und Saul sprach zu ihm: Wessen Sohn bist du, o Knabe? Und David sprach: Der Sohn deines Knechtes Isai's, des Bethlehemiters. Jonathan wird Davids FreundUnd es geschah, als er sein Reden mit Saul geendigt, da kettete sich die Seele Jonathans an die Seele David's, und Jonathan liebte ihn wie seine Seele. Und Saul nahm ihn an selbigem Tage, und gestattete ihm nicht zurückzukehren zum Hause seines Vaters. Und es schloß Jonathan und David einen Bund, weil er ihn liebte wie seine Seele. Und Jonathan zog das Oberkleid aus, das er anhatte, und gab es dem David, und seinen Rock bis auf sein Schwert und seinen Bogen und seinen Gürtel. Und David zog aus; wohin ihn Saul sandte, hatte er Glück, und Saul setzte ihn über die Kriegsleute, und er war beliebt in den Augen des ganzen Volkes und auch in den Augen der Knechte Sauls. Und es geschah, als sie einzogen, als David zurückkehrte vom Erschlagen des Philisters, da zogen die Weiber aus allen Städten Israels zu Gesang und Reigen Saul, dem Könige, entgegen, mit Pauken, mit Jubel und mit Triangeln. Und es stimmten an die Weiber, die da spielten, und sprachen: Saul schlug seine tausend, aber David seine zehntausend. Da ergrimmete Saul sehr, und es mißfiel ihm dieses Wort, und er sprach: dem David haben sie zehntausend gegeben, und mir haben sie die Tausende gegeben; und noch wird ihm selbst das Königtum. Und Saul sah David mit scheelen Augen an von selbigem Tage an und hinfort. Und es geschah am anderen Tage, da geriet ein böser Geist von Gott über Saul, und er rasete im Hause; David aber spielte mit seiner Hand diesen Tag, wie alle Tage, und der Speer war in der Hand Sauls. Da warf Saul den Speer, und gedachte: Ich will David und die Wand durchstoßen; aber David wandte sich zweimal von ihm ab. Und Saul fürchtete sich vor David; denn Jahwe war mit ihm, und von Saul war er gewichen. Und Saul entfernte ihn von sich, und machte ihn zum Obersten über tausend, und er zog aus und ein vor dem Volke. Und David hatte Glück auf all seinen Wegen, und Jahwe war mit ihm. Und als Saul sah, daß er sehr viel Glück hatte, scheuete er sich vor ihm. Ganz Israel aber und Juda liebte David; denn er zog aus und ein vor ihnen her. Und Saul sprach zu David: Siehe, meine älteste Tochter Merab will ich dir geben zum Weibe, nur sei mir ein tapferer Mann, und streite die Streite Jahwes. Saul aber gcdachte: Meine Hand soll nicht an ihn kommen, aber die Hand der Philister mag an ihn kommen. Und David sprach zu Saul: Wer bin ich und was mein Leben, das Geschlecht meines Vaters in Israel, daß ich der Eidam des Königs werden soll? Aber es geschah, zu der Zeit, da Merab, die Tochter Sauls, dem David gegeben werden sollte, ward sie Adriel, dem Meholathiter, gegeben zum Weibe. Und Micha, die Tochter Sauls, liebte David, und man berichtete es dem Saul, und die Sache war ihm recht. Und Saul sprach: Ich will sie ihm geben, daß sie ihm zum Fallstricke sei, und die Hand der Philister an ihn komme. Und Saul sprach zu David zum zweiten Mal: Du sollst dich mit mir verschwägern heute. Und Saul gebot seinen Knechten: Redet zu David heimlich, und sprecht: Siehe, der König ist dir geneigt, und all seine Knechte lieben dich, so verschwägere dich nun mit dem Könige. Und es redeten die Knechte Sauls vor den Ohren Davids diese Worte. Und David sprach: Dünket es euch gering sich mit demm Könige zu verschwägern? Bin ich doch ein armer und geringer Mann! Und die Knechte Sauls berichteten ihm, und sprachen: Gleich diesen Worten hat David geredet. Und Saul sprach: So sprecht zu David: Kein Begehr hat der König nach Kaufpreis, sondern nach hundert Vorhäuten der Philister, um sich zu rächen an den Feinden des Königs. Saul aber gedachte David fallen zu machen durch die Hand der Philister. Und seine Knechte berichteten dem David diese Worte, und die Sache war dem David recht, sich mit dem Könige zu verschwägern. Und noch waren die Tage nicht voll: da machte sich David auf, und zog hin, er und seine Männer, und schlug unter den Philistern zweihundert Mann, und brachte ihre Vorhäute, und man legte sie vollzählig dem Könige vor, daß er sich verschwägerte mit dem Könige; und Saul gab ihm Michal, seine Tochter, zum Weibe. Und Saul sah und merkte, daß Jahwe mit David war; und Michal, die Tochter Sauls, liebte ihn. Und Saul fürchtete David noch mehr, und befeindete David sein Leben lang. Und wenn die Fürsten der Philister auszogen, so geschah es, so oft sie auszogen, hatte David mehr Glück denn alle Knechte Sauls, und sein Name war sehr wert geachtet. Sauls Haß, Jonathans Freundschaft gegen DavidUnd Saul redete zu Jonathan, seinem Sohne, und zu allen seinen Knechten davon David zu töten. Aber Jonathan, der Sohn Sauls, war David sehr geneigt. Und Jonathan berichtete es dem David, und sprach: Es trachtet Saul, mein Vater, dich zu töten: und nun hüte dich morgen, und bleibe im Verborgenen, und verstecke dich; ich aber will hinausgehen, und neben meinen Vater treten auf dem Felde, woselbst du bist, und will von dir reden zu meinem Vater, und sehen, was es ist, und es dir berichten. Und Jonathan redete von David Gutes zu Saul, seinem Vater, und sprach zu ihm: es versündige sich der König nicht an seinem Knechte, an David; denn er hat nicht gesündigt gegen dich, und seine Taten sind dir sehr nütze; und er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt, und den Philister geschlagen, und Jahwe schaffte dem ganzen Israel einen großen Sieg. Du hast es gesehen und dich gefreuet; und warum willst du dich versündigen an unschuldigem Blute, David zu töten ohne Ursache? Und Saul gehorchte der Stimme Jonathans, und schwur: Beim Leben Jahwes, wo er gelobt werden soll! Da rief Jonathan David, und berichtete ihm alle diese Worte, und führte David zu Saul, und er war vor ihm, wie gestern und vorgestern. Und es war wiederum Krieg, und David zog aus, und stritt wider die Philister, und richtete eine große Niederlage unter ihnen an, und sie flohen vor ihm. Da kam ein böser Geist von Jahwe über Saul; er saß aber in seinem Hause, sein Speer in seiner Hand, und David spielte mit der Hand. Und Saul trachtete mit dem Speere David und die Wand zu durchstoßen, aber er wich aus vor Saul, und er stieß den Speer in die Wand, und David floh, und entrann in selbiger Nacht. Da sandte Saul Boten ins Haus Davids, ihn zu bewachen, und ihn zu töten am Morgen. Aber Michal, sein Weib, berichtete es dem David, und sprach: Wenn dn nicht dein Leben rettest diese Nacht, so wirst dn morgen getötet. Da ließ Michal David dnrchs Fenster herab, und er ging und floh und entrann. Und Michal nahm den Theraphim, und legte ihn ins Bett, und legte das Geflecht von Ziegenhaaren zu seinen Häupten, und deckte ihn zu mit einem Teppich. Und als Saul Boten sandte, David zu holen, sprach sie: Er ist krank. Und Saul sandte die Boten, David zu sehen, und sprach: Bringet ihn im Bette herauf zu mir, daß ich ihn töte. Als aber die Boten kamen, siehe, so lag der Teraphim im Bette, und das Geflecht von Ziegenhaaren zu seinen Häupten. Da sprach Saul zu Michal: Warum hast du mich so betrogen, und meinen Feind entrinnen lassen? Und Michal sprach zu Saul: Er sprach zu mir: Entlasse mich! warum sollte ich dich töten? David aber war entflohen und entronnen, und kam zu Samuel gen Rama, und berichtete ihm alles, was ihm Saul getan. Und er ging mit Samuel hin, und sie wohnten in Najoth. Und es ward dem Saul berichtet, indem man sprach: Siehe, David ist in Najoth bei Rama. Da sandte Saul Boten, David zu holen. Und als sie die Versammlung der Propheten sahen, die da prophezeieten, und Samuel, der dastand als ihr Vorsteher: so kam auf die Boten Sauls der Geist Gottes, und sie prophezeieten auch. Und man berichtete es dem Saul, und er sandte andere Boten, und sie prophezeieten auch; und Saul sandte wiederum dritte Boten, und sie prophezeiten auch. Da ging auch er gen Rama, und kam an die große Grube zu Sechu, und fragte, und sprach: Wo ist Samuel und David? Und man sprach: Siehe, in Najoth bei Rama. Und er ging hin nach Najoth bei Rama, und es kam auch auf ihn der Geist Gottes, und er ging immerfort prophezeiend, bis er nach Najoth bei Rama kam. Und auch er zog seine Kleider ans, und prophezeiete auch vor Samuel, und lag nackt da den ganzen selbigen Tag und die ganze Nacht. Daher spricht man: Ist auch Saul unter den Propheten? Jonathan erneuert den Bund mit DavidUnd David floh von Najoth bei Rama, und kam, und sprach vor Jonathan: Was habe ich getan, was ist mein Vergehen und was meine Sünde vor deinem Vater, daß er nach meinem Leben trachtet? Und er sprach zu ihm: Das sei ferne! du wirst nicht sterben. Siehe, mein Vater tut nichts Großes noch Kleines, er offenbare es mir denn; und warum sollte mein Vater diese Sache vor mir verbergen? Es ist nicht so! Und David schwur abermal, und sprach: Gemerkt hat dein Vater, daß ich Gnade gefunden in deinen Augen, und so dachte er: Nicht soll dies Jonathan wissen, daß er sich nicht betrübe. Aber wahrlich, beim Leben Jahwes und bei deinem, nur ein Schritt ist zwischen mir und dem Tode. Und Jonathan sprach zu David: Was deine Seele spricht, will ich dir tun. Und David sprach zu Jonathan: Siehe, morgen ist Neumond, und ich, sitzen sollte ich mit dem Könige zum Essen; aber entlasse mich, und ich will mich verbergen auf dem Felde bis zum dritten Abend. Wenn dein Vater mich vermissen sollte, so sprich: Ausgebeten hat sich's David von mir nach Bethlehem, seiner Stadt, zu laufen; denn ein Jahres-Opfer ist daselbst für das ganze Geschlecht. Wenn er so spricht: Es ist gut, so ist Friede deinem Knechte; wenn er aber ergrimmt, so wisse, daß beschlossen ist das Böse von seiner Seite. Und so tue Liebe an deinem Knechte; denn in einen Bund Jahwe's hast du deinen Knecht mit dir treten lassen. Wenn aber ein Vergehen an mir ist, so töte du mich; denn warum wolltest du mich doch zu deinem Vater bringen? Und Jonathan sprach: Fern sei es von dir, daß, wenn ich merken sollte, daß beschlossen ist das Böse von Seiten meines Vaters über dich zu kommen, ich es dir nicht berichten sollte! Und David sprach zu Jonathan: Wer soll mir's berichten? Oder was würde dein Vater dir Hartes antworten, (wenn du es selbst tun wolltest)? Und Jonathan sprach zu David: Komm, und laß uns hinausgehen auf's Feld. Und sie gingen beide hinaus auf's Feld. Und Jonathan sprach zu David: Jahwe, Gott Israels! wenn ich meinen Vater erforsche um diese Zeit morgen (oder) übermorgen, und siehe, es steht wohl um David, und ich nicht alsdann zu dir sende, und es dir offenbare .... So soll Jahwe an Jonathan tun und so ferner! Gefällt meinem Vater Böses wider dich, so will ich's dir offenbaren, und dich ziehen lassen, daß du gehst in Frieden. Und Jahwe sei mit dir, so wie er gewesen mit meinem Vater. Aber nicht (sei er mit dir), wenn ich noch lebe, und du nicht an mir Liebe Jahwes tust, daß ich nicht sterbe, und du nicht deine Liebe abbrechest von meinem Hause in Ewigkeit, auch nicht, wenn Jahwe die Feinde Davids ausrottet einen jeglichen aus dem Lande. Und so machte Jonathan einen Bund mit dem Hause Davids, sund sprach: Möge Jahwe Rache nehmen an den Feinden Davids! Und Jonathan beschwor David nochmals, weil er ihn liebte; denn wie seine Seele liebte er ihn. Und Jonathan sprach zu ihm: Morgen ist Neumond, da wirst du vermisst werden, denn dein Sitz wird leer gefunden werden; übermorgen aber steige eilig herab, und komme an den Ort, woselbst du dich verbargst am Tage der (beabsichtigten) Untat, und bleibe bei dem Stein Asel. Und ich will drei Pfeile an seine Seite schießen, als um zu schießen nach dem Ziele. Und siehe, ich will den Knappen senden: „Geh', lange die Pfeile!" Wenn ich zum Knappen spreche: Siehe, die Pfeile sind von dir herwärts, hole sie: so komme; denn Friede ist dir, und es ist nichts, beim Leben Jahwes! Wenn ich aber so spreche zum Burschen: Siehe, die Pfeile sind von dir hinwärts: so gehe, denn Jahwe heißt dich gehen. Die Sache aber, die wir besprochen, ich und du, siehe, Jahwe ist zwischen mir und zwischen dir auf ewig. Und so verbarg sich David auf dem Felde. Und es war der Neumond, und der König setzte sich zum Mahle zu essen. Und der König setzte sich an seinen Sitz, dies Mal, wie alle Mal, an den Sitz der Wand; und Jonathan kam, und Abner setzte sich zur Seite Sauls, und es ward leer gefunden der Ort Davids. Saul aber sagte nichts an selbigem Tage, denn er gedachte: Es ist ihm etwas widerfahren, daß er nicht rein ist; gewiß ist er nicht rein. Aber es geschah am folgenden Tage des Neumonden, dem zweiten, als der Ort Davids leer gefunden ward, da sprach Saul zu Jonathan, seinem Sohne: Warum ist der Sohn Isai's nicht gekommen weder gestern noch heute zum Mahle? Und Jonathan antwortete dem Saul; Ausgebeten hat sichs David von mir nach Bethlehem (zu gehen) und sprach: Laß mich gehen, denn wir haben ein Geschlechts-Opfer in der Stadt, und mein Bruder hat mich entboten, und nun, habe ich Gnade gefunden in deinen Augen, so laß mich doch hinweg, daß ich meine Brüder sehe: darum ist er nicht gekommen zum Tische des Königs. Da entbrannte der Zorn Sauls wider Jonathan, und er sprach zu ihm: Sohn einer Verkehrten und Widerspenstigen! weiß ich nicht, daß du den Sohn Isai's liebst zu deiner Schande und zur Schande und Scham deiner Mntter? Denn so lange der Sohn Isai's lebt auf Erden, wirst du nicht bestehen, du und dein Königtum. Und nun sende hin, und laß ihn zu mir holen; denn ein Kind des Todes ist er. Und Jonathan antwortete Saul, seinem Vater, und sprach zu ihm: Warum soll er getötet werden, was hat er getan? Da warf Saul den Speer nach ihm, ihn zu durchstoßen, und Jonathan merkte, daß es beschlossen sei von seinem Vater David zu töten. Und Jonathan stand auf vom Tische entbrannten Zornes, und aß nicht am zweiten Tage des Neumonden; denn er betrübte sich um David, weil sein Vater ihn geschmäht. Und es geschah am Morgen, da ging Jonathan hinaus aufs Feld an den mit David verabredeten Ort, und ein kleiner Knappe mit ihm. Und er sprach zu seinem Knappen: Lauf, lange doch die Pfeile, die ich schieße! Der Knappe lief, und er schoß den Pfeil über ihn hin. Und als der Knappe kam an den Ort des Pfeiles, den Jonathan geschossen, rief Jonathan dem Knappen nach, und sprach: Ist nicht der Pfeil von dir hinwärts? Und Jonathan rief dem Knappen nach: Flugs eile, stehe nicht still! Und so las der Knappe Jonathans die Pfeile auf, und kam zu seinem Herrn. Der Knappe aber wußte nichts davon, nur Jonathan und David wußten von der Sache. Und Jonathan gab seine Waffen seinem Knappen, und sprach zu ihm: Geh, bringe sie in die Stadt. der Knappe ging, und David machte sich auf von der Mittags-Seite her, und fiel auf sein Antlitz zur Erde, und neigte sich drei Mal, und sie küssten einer den andern, und weinten einer mit dem anderen, bis daß David laut weinte. Und Jonathan sprach zu David: gehe hin in Frieden! Was wir beide geschworen im Namen Jahwes, und gesprochen: Jahwe sei zwischen mir und zwischen dir und zwischen meinem Samen und zwischen deinem Samen auf ewig, (dabei bleibt es.) Und er machte sich auf, und ging, und Jonathan kam in die Stadt. Davids Flucht nach Nob und weiter; Schicksal der Priesterschaft zu NobUnd David kam gen Nob zu Ahimelech, dem Priester, und Ahimelech eilte dem David entgegen, und sprach zu ihm: warum bist du allein, und kein Mensch bei dir? Und David sprach zu Ahimelech, dem Priester: Der König hat mir eine Sache geboten, und sprach zu mir: Kein Mensch soll etwas wissen von der Sache, in der ich dich sende, und die ich dir geboten; und die Knappen habe ich beschieden an denjenigen Ort. Und nun, was ist dir zur Hand? Fünf Brote gib mir, oder was sich vorfindet. Und der Priester antwortete dem David, und sprach: Es ist kein gemeines Brot zur Hand, sondern heiliges Brot ist da; wenn sich nur die Knappen enthalten haben vom Weibe. Und David antwortete dem Priester, und sprach zu ihm: Nein! sondern die Weiber sind uns versagt seit gestern und vorgestern, da ich auszog, und die Geräte der Knappen waren heilig; und es ist ein unheiliger Weg doch wird es heute heilig sein in dem Geräte. Da gab ihm der Priester heiliges Brot; denn es war daselbst kein Brot außer Schaubrot, das man weggetan vom Angesichte Jahwes, um warmes Brot aufzulegen am Tage der Wegnahme. (Daselbst aber hielt sich ein Mann von den Knechten Sauls an selbigem Tage inne vor Jahwe, sein Name Doeg, der Edomiter, der Aufseher der Hirten Sauls.) Und David sprach zu Ahimelech: Und ist hier nicht dir zur Hand Speer oder Schwert? Denn weder mein Schwert noch mein Geräte habe ich mitgenommen; denn die Sache des Königs war eilig. Und der Priester sprach: Das Schwert Goliaths, des Philisters, welchen du geschlagen im Terebinthen-Tale, siehe, es ist in ein Gewand gewickelt hinter dem überzogenen Bilde: willst du es dir nehmen, so nimm es: denn es ist kein anderes außer ihm hier. Und David sprach: Es ist seines Gleichen nicht, gib es mir. Und so machte sich David auf, und floh an selbigem Tage vor Saul, und kam zu Achis, dem Könige von Gath. Und die Knechte des Achis sprachen von ihm: Ist das nicht David, der König des Landes? Sangen sie dem nicht im Reigen, und sprachen: Saul schlug seine tausend, und David seine zehntausend? Und David nahm sich diese Worte zu Herzen, und fürchtete sich sehr vor Achis, dem Könige von Gath. Und er verstellte seinen Verstand vor ihren Augen, und tat närrisch bei ihnen, und kritzelte an die Flügel des Tores, und ließ seinen Speichel fließen in seinen Bart. Da sprach Achis zu seinen Knechten: Siehe, ihr seht einen verrückt tuenden Mann: warum bringt ihr ihn zu mir? Fehlt es mir an Verrückten, daß ihr den bringt, bei mir verrückt zu tun? Soll der in mein Haus kommen? Und David ging von dannen, und entrann in die Höhle Adullam. Und seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters hörten es, und kamen zu ihm hinab dahin. Und es versammelten sich zu ihm alle Bedrängten, und wer einen Gläubiger hatte, und wer erbittertes Gemütes war; und er ward ihr Oberster, und es waren bei ihm bei vierhundert Mann. Und David ging von dannen gen Mizpe in Moab, und sprach zum Könige von Moab: Laß doch meinen Vater und meine Mutter bei euch auswandern, bis daß ich sehe, was Gott mir tun wird. Und er brachte sie vor den König von Moab, und sie blieben bei ihm, so lange als David auf der Berghöhe war. Und es sprach Gad, der Prophet, zu David: Bleibe nicht auf der Berghöhe, gehe und komme in das Land Juda. Da ging David, und kam in den Wald Hereth. Und Saul hörte, daß man um David wußte und um die Männer, die bei ihm waren. Saul aber saß zu Gibea unter der Tamariske auf der Höhe, sein Speer in seiner Hand; und alle seine Knechte standen bei ihm. Da sprach Saul zu seinen Knechten, die bei ihm standen: Hört, ihr Benjaminiten! Wird auch der Sohn Isai's euch allen Felder und Weinberge geben, und euch alle machen zu Obersten über hundert, daß ihr euch alle gegen mich verschworen habt, und keiner es mir offenbart, da mein Sohn einen Bund geschlossen mit dem Sohne Isai's, und keiner von euch sich kränket meinethalben, und offenbart mir es, daß mein Sohn meinen Knecht wider mich aufgestellt als Laurer, wie zu dieser Zeit (geschehen)? Da antwortete Doeg, der Edomiter, der bei den Knechten Sauls stand, und sprach: Ich sah den Sohn Isa's nach Nob kommen zu Ahimelech, dem Sohne Ahitubs. Und er befragte für ihn Jahwe, und Zehrung gab er ihm, und das Schwert Goliaths, des Philisters, gab er ihm. Da sandte der König hin, zu rufen Ahimelech, den Sohn Ahitubs, den Priester, und das ganze Haus seines Vaters, die Priester, welche zu Nob waren; und sie kamen alle zum Könige. Und Sanl sprach: Höre doch, Sohn Ahitubs! Und er sprach: Hie bin ich, mein Herr! Und Saul sprach zu ihm: Warum habt ihr euch gegen mich verschworen, du und der Sohn Isai's, da du ihm Brot und ein Schwert gabst, und Gott für ihn befragtest, daß er wider mich aufstehe als Laurer, wie zu dieser Zeil (geschehen)? Und Ahimelech antworten dem Könige, und sprach: Und wer ist unter allen deinen Knechten wie David betraut und Eidam des Königs und Zutritt habend zu deinem geheimen Gehör und geehrt in deinem Hause? Habe ich denn heute angefangen für ihn Gott zu befragen? Fern sei es von mir! Nicht lege der König etwas seinem Knechte zur Last, noch dem ganzen Hause meines Vaters; denn dein Knecht hat von all diesem nichts gewußt, Kleines oder Großes. Aber der König sprach: Sterben mußt du, Ahimelech, du und das ganze Haus deines Vaters. Und der König sprach zu den Läufern, die bei ihm standen: Tretet hinzu, und tötet die Priester Jahwes, weil auch ihre Hand ist mit David und weil sie wußten, daß er floh, und haben es mir nicht geoffenbart. Aber die Knecht des Königs wollten ihre Hand nicht ausstrecken die Priester Jahwe's niederzustoßen. Da sprach der König zu Doeg: Tritt du hinzu, und stoße die Priester nieder. Da trat Doeg, der Edomiter, hinzu, und er stieß die Priester nieder, und tötete an selbigem Tage fünf und achtzig Mann, die das leinene Schulterkleid trugen. Und Nob, die Stadt der Priester, schlug er mit der Schärfe des Schwertes, vom Manne bis zum Weibe, dem Kinde bis zum Säuglinge und Ochs und Esel und Schaf, mit der Schärfe des Schwertes. Und es entrann ein Sohn Ahimelechs, des Sohnes Ahitubs, sein Name Abjathar, und entfloh dem David nach. Und Abjathar berichtete dem David, daß Saul die Priester Jahwes gemordet. Und David sprach zu Abjathar: Ich wußte es an selbigem Tage, daß Doeg, der Edomiter, daselbst war, und daß er es Saul berichten würde. Ich bin Schuld an allen Seelen des Hauses deines Vaters. Bleibe bei mir, fürchte dich nicht; denn der nach meinem Leben trachtet, der trachtet auch nach deinem Leben, denn wohl verwahrt bist du bei mir. David wird verfolgt und verratenUnd man berichtete dem David, und sprach: Siehe, die Philister streiten wider Kegila, und sie plündern die Tennen. Da befragte David Jahwe, und sprach: Soll ich hingehen, und diese Philister schlagen? Und Jahwe sprach zu David: Gehe bin, und schlage die Philister, und errette Kegila. Aber die Männer Davids sprachen zu ihm: Siehe, wir sind hier in Juda in Furcht: wie viel mehr, wenn wir gen Kegila ziehen gegen die Schlachtreihen der Philister! Da befragte David wiederum Jahwe, und Jahwe antwortete ihm, und sprach: Auf, ziehe hinab gen Kegila! denn ich gebe die Philister in deine Hand. Und so zog David und seine Männer gen Kegila, und stritt wider die Philister, und trieb ihre Herden weg, und richtete unter ihnen eine großee Niederlage an, und so errettete David die Bewohner von Kegila. (Es geschah aber als Abjathar, der Sohn Ahimelechs, zu David floh gen Kegila, da kam das überzogene Bild hinab mit ihm.) Und es ward dem Saul berichtet, daß David gen Kegila gekommen: da sprach Saul: Gott hat ihn meiner Hand überlassen, da er sich eingeschlossen und gekommen in eine Stadt mit Toren und Riegel. Und Saul ließ alles Volk zusammenrufen zum Streite, hinabzuziehen gen Kegila, und David und seine Männer zu belagern. Und als David merkte, daß Saul heimlich gegen ihn das Unheil bereite, sprach er zu Abjathar, dem Priester: Bringe das überzogene Bild her! Und David sprach: Jahwe, Gott Israels! gehört hat dein Knecht, daß Saul trachtet gen Kegila zu kommen, um die Stadt zu verderben um meinet willen: werden mich die Bürger von Kegila ausliefern in seine Hand? Wird Saul herabkommen, so wie dein Knecht gehört? Jahwe, Gott Israels, verkünde es deinem Knechte! Und Jahwe sprach: Er wird herabkommen. Und David sprach: Werden mich die Bürger von Kegila ausliefern, mich und meine Männer, in die Hand Sauls? Und Jahwe sprach: Sie werden dich ausliefern. Da machte sich David auf und seine Männer bei sechshundert Mann, und sie zogen aus von Kegila, und gingen hin, wohin sie gehen konnten. Und als dem Saul berichtet ward, daß David entronnen aus Kegila, da stand er ab vom Zuge. Und David blieb in der Wüste auf den Berghöhen, und blieb auf dem Berge in der Wüste Siph. Und Saul trachtete ihm nach sein Leben lang, aber Gott gab ihn nicht in seine Hand. Und David sah, daß Saul ansgezogen nach seinem Leben zu trachten; David aber war in der Wüste Siph, im Walde. Und es machte sich Jonathan, der Sohn Sauls, auf, und kam zu David in den Wald, und stärkte seinen Mut mit Gott. Und er sprach zu ihm: Fürchte dich nicht! Denn dich wird die Hand Sauls, meines Vaters, nicht treffen, und du wirst König sein über Israel, und ich will der zweite nach dir sein; und auch Saul, mein Vater, weiß es so. Und sie schlossen beide einen Bund vor Jahwe, und David blieb im Walde, und Jonathan ging nach seinem Hause. Da gingen Siphiter hinauf zu Saul gen Gibea, und sprachen: David hat sich verborgen bei uns auf den Berghöhen im Walde, auf dem Hügel Hachila, welcher südlich von der Wildnis liegt. Und nun, wie es immer deine Seele begehrt, o König, hinabzugehen, gehe hinab, und an uns ist es ihn auszuliefern in die Hand des Königs. Und Saul sprach: Gesegnet seid von Jahwe, daß ihr euch mein erbarmt habt! Geht hin, und gebt ferner Acht, und erkundet und seht seinen Ort, wo sein Fuß hinkommt, wer ihn daselbst gesehen; denn man hat mir gesagt, daß er sehr listig sei. Und seht zu und erkundet (ihn) aus allen Schlupfwinkeln, wohin er sich versteckt, und kommt wieder zu mir mit Gewißheit, daß ich mit euch gehe. Und wenn er im Lande ist, so will ich ihn ausforschen unter allen Tausenden Juda's. Da machten sie sich auf, und gingen gen Siph vor Saul voraus. David aber und seine Männer waren in der Wüste Maon auf der Ebene, südlich von der Wildnis. Und Saul und seine Männer zogen hin, ihn zu suchen. Aber man berichtete es dem David, und er ging den Felsen hinab, und blieb in der Wüste Maon. Und als Saul es hörte, jagte er dem David nach in die Wüste Maon. Und Saul ging auf der einen Seite des Berges, David aber und seine Männer auf der anderen Seite des Berges; und David eilte dem Saul zu entgehen, Saul aber und seine Männer umringten David und seine Männer, um sie zu greifen. Aber ein Bote kam zu Saul, und sprach: Eile und komm! denn die Philister sind ins Land gefallen. Da kehrte Saul zurück von der Verfolgung Davids, und zog den Philistern entgegen. Daher nannte man selbigen Ort: Sela Hammahlekoth (Fels des Entschlüpfens). Und David zog von dannen hinauf, und blieb auf den Berghöhen von Engedi. David schont Saul in der HöhleUnd es geschah, als Saul zurückgekehrt war vom Zuge hinter den Philistern her, da berichtete man ihm, und sprach: Siehe, David ist in der Wüste Engedi. Da nahm Saul dreitausend Mann Auserlesene aus ganz Israel, und zog hin, um David und seine Männer zu suchen auf den Steinbock-Felsen. Und er kam zu den Schaf-Hürden am Wege, und daselbst war eine Höhle, und Saul ging hinein, um seine Füße zu bedecken; David aber und seine Männer saßen im Innersten der Höhle. Da sprachen die Männer Davids zu ihm: Eiche, das ist der Tag, wovon Jahwe zu dir gesprochen: Siehe, ich gebe deinen Feind in deine Hand: so tue ihm denn, wie es dir gnt däucht. Und David stand auf, und schnitt den Zipfel vom Oberkleide Sauls ab heimlich. Aber es geschah hernach, da strafte den David sein Herz, darum daß er den Zipfel Sauls abgeschnitten. Und er sprach zu seinen Männern: Fern lasse es Jahwe von mir sein, daß ich solches tue an meinem Herrn, am Gesalbten Jahwe's, meine Hand an ihn zu legen; denn der Gesalbte Jahwe's ist er. Und David wehrte seinen Männern mit Reden, und gestattete ihnen nicht über Saul herzufallen. Saul aber machte sich auf aus der Höhle, und zog des Weges. Da machte sich David auf hernach, und ging aus der Höhle, und rief dem Saul nach, und sprach: Mein Herr, König! Da blickte Saul hinter sich, und David neigte sein Antlitz zur Erde und beugte sich. Und David sprach zu Saul: Warum hörest du auf die Reden der Menschen, wie sie sprechen: Siehe, David sucht dein Unheil? Siehe, an diesem Tage haben deine Augen gesehen, daß dich Jahwe heute in meine Hand gegeben in der Höhle; und man sprach, ich sollte dich töten, aber ich schonte deiner, und sprach: Nicht lege ich meine Hand an meinen Herrn, denn der Gesalbte Jahwes ist er. Und mein Vater! siehe, ja siehe den Zipfel deines Oberkleides in meiner Hand! Denn daß ich den Zipfel deines Oberkleides abgeschnitten, und dich nicht getötet, daran erkenne und siehe, daß nichts Böses in meiner Hand ist noch Verbrechen, und daß ich nicht gegen dich gesündigt; du aber trachtest nach meinem Leben, um mich zu fangen. Es richte Jahwe zwischen mir und dir, und räche mich an dir; aber meine Hand lege ich nicht an dich. So wie der Spruch der Altvordern sagt: Von Frevlern kommt Frevel; aber meine Hand lege ich nicht an dich. Wem zieht nach der König von Israel, wem jagest du nach? Einem Toten Hunde, einem Floh! So sei denn Jahwe Richter, und richte zwischen mir und dir, und sehe zu, und führe meine Sache, und schaffe mir Recht aus deiner Hand! Und es geschah, als David zu Ende geredet gleich diesen Worten zu Saul, da sprach Saul: Ist das deine Stimme, mein Sohn David? Und Saul erhob seine Stimme, und weinte. Und er sprach zu David: Du bist gerechter denn ich; denn du hast mir Gutes erwiesen, ich aber habe dir Böses erwiesen. Und du hast heute gezeigt, daß du an mir Gutes getan, daß mich Jahwe in deine Hand geliefert, und du mich nicht getötet. Denn so jemand seinen Feind trifft, wird er ihn ziehen lassen auf gutem Wege? So vergelte dir Jahwe Gutes für diesen Tag, was du an mir getan! Und nun, siehe, ich weiß, daß du König werden wirst, und in deiner Hand das Königtum Israels besteht: so schwöre mir nun bei Jahwe, daß du nicht meinen Samen ausrotten willst nach mir, und nicht meinen Namen vertilgen willst aus meines Vaters Hause. Und David schwur dem Saul, und Saul zog nach seinem Hause, und David und seine Männer stiegen auf die Berghöhe. Samuels Tod. Nabals TorheitUnd Samuel starb, und ganz Israel versammelte sich, und sie betrauerten ihn, und begruben ihn in seinem Hause zu Rama. Und David machte sich auf, und zog hinab in die Wüste Paran. Es war aber ein Mann zu Maon, und sein Geschäft zu Karmel, und der Mann war sehr groß, und hatte dreitausend Schafe und tausend Ziegen, und er war bei der Schur seiner Schafe zu Karmel. Der Name des Mannes aber war Nabal, und der Name seines Weibes Abigail; und das Weib war klug von Verstand und schön von Gestalt, der Mann aber hart und bösartig. Er war aber ein Calebiter. Und David hörte in der Wüste, daß Nabal seine Schafe schor: da sandte er zehen Knappen, und sprach zu den Knappen: Zieht hinauf gen Karmel, und geht zu Nabal, und fragt ihn in meinem Namen nach seinem Wohlsein, und sprecht so: Zum Leben! und Heil dir und Heil deinem Hause und Heil allem, was dir angehört! Und nun habe ich gehört, daß du Schafscherer hast; nun sind deine Hirten mit uns gewesen, wir haben sie nicht gekränkt, und nichts ist irgend von ihnen vermisst worden, so lange sie zu Karmel waren — frage deine Knappen, sie werden dir's berichten —; und so mögen die Knappen Gnade finden in deinen Augen, denn zu einem festlichen Tage sind wir gekommen: gib doch, was dir vor die Hand kommt, deinen Knechten und deinem Sohne David! Und so kamen die Knappen Davids, und redeten zu Nabal gleich diesen Worten im Namen Davids, und schwiegen. Aber Nabal antwortete den Knechten Davids, und sprach: Wer ist David, und wer der Sohn Isai's? Heutzutage gibt es viele Knechte, die da ausreißen jeglicher seinem Herrn. Und soll ich mein Brot und mein Wasser nehmen und mein Fleisch, das ich geschlachtet für meine Scherer, und es Männern geben, die ich nicht kenne, wo sie her sind? Und es wandten sich die Knappen Davids auf ihren Weg, und kehrten zurück und kamen, und berichteten ihm gleich allen diesen Worten. Da sprach David zu seinen Männern: Gürtet ein jeglicher sein Schwert um. Und sie gürteten ein jeglicher sein Schwert um, und auch David gürtete sein Schwert um, und sie zogen hinauf hinter David her bei vierhundert Mann, und zweihundert blieben bei den Geräten. Der Abigail aber, dem Weibe Nabals, berichtete ein Knappe von den Knappen, und sprach: Siehe, David hat Boten gesandt aus der Wüste, unsrem Herrn Glück zu wünschen, aber er fuhr sie an. Und die Männer sind sehr gut gegen uns, und wir sind nicht gekränkt worden, und wir haben nichts irgend vermißt, so lange wir mit ihnen umherzogen, da wir auf dem Felde waren. Eine Mauer waren sie um uns so Nachts als Tags, so lange wir mit ihnen waren, das Vieh weidend. Und nun bedenke und siehe zu, was du tuest, denn beschlossen ist das Unheil gegen unsren Herrn und über sein ganzes Haus; und er ist ein böser Mann, daß man zu ihm nicht reden kann. Da eilte Abigail, und nahm zweihundert Brote und zwei Krüge Wein und fünf zubereitete Schafe und fünf Maß Geröstetes und hundert Rosinen-Kuchen und zweihundert Feigen-Kuchen, und lud sie auf die Esel, und sprach zu ihren Knappen: Zieht vor mir her: siehe, ich komme hinter euch her. Aber ihrem Manne Nabal sagte sie nichts. Und es geschah, als sie auf dem Esel ritt, und herabkam an eine verborgene Stelle des Berges: siehe, da kamen David und seine Männer herab ihr entgegen, und sie stieß auf sie. David aber hatte gesprochen: Ja, umsonst habe ich behütet alles, was dem gehört in der Wüste, daß nichts irgend vermisset ward von allem, was ihm gehört, und er hat mir Gutes vergolten mit Bösem. So soll Gott den Feinden Davids tun und so ferner, wo ich von allem, was ihm gehört, übrig lasse bis zum Anbruche des Morgens, was an die Wand pisst! Und als Abigail David sah, stieg sie eilend vom Esel, und fiel vor David auf ihr Angesicht, und beugte sich zur Erde, und fiel ihm zu Füßen, und sprach: Auf mir, mein Herr, sei die Schuld! Laß doch deine Magd vor deinen Ohren reden, und höre die Rede deiner Magd! Es achte doch mein Herr nicht auf diesen bösen Mann, auf Nabal, denn wie sein Name, so er: Nabal (Narr) ist sein Name, und Narrheit ist an ihm, und ich deine Magd habe nicht die Knappen meines Herrn gesehen, welche du gesendet. Und nun, mein Herr, beim Leben Jahwes und bei deinem! ja, Jahwe hat dich abgehalten in Blutschuld zu kommen und mit deiner Hand dir Hilfe zu schaffen. Und nun mögen wie Nabal sein deine Feinde, und die Böses suchen gegen meinen Herrn. Und nun, dieses Geschenk, welches deine Magd meinem Herrn gebracht, laß es den Knappen geben, welche im Gefolge meines Herrn ziehen. Vergib doch das Vergehen deiner Magd! Denn schaffen wird Jahwe meinem Herrn ein beständiges Haus, weil mein Herr die Streite Jahwes streitet, und nicht wird Böses an dir erfunden werden dein Leben lang. Und ist jemand aufgestanden dich zu verfolgen und nach deinem Leben zu trachten: so sei das Leben meines Herrn gebunden in das Bündel der Lebendigen bei Jahwe, deinem Gott, und das Leben deiner Feinde möge er wegschleudern in der Pfanne der Schleuder. Und wenn Jahwe meinem Herrn tun wird ganz so, wie er dir Gutes verheißen, und dich ordnet zum Fürsten über Israel: so wird dies dir nicht zum Anstoß und zum Herzensvorwurf meinem Herrn sein, daß du Blut vergossen ohne Ursach, und daß sich mein Herr selbst Hilfe geschafft. Wenn aber Jahwe meinem Herrn wohltut, so gedenke deiner Magd! Und David sprach zu Abigail: Gepriesen sei Jahwe, der Gott Israels, der dich an diesem Tage gesandt mir entgegen! Und gepriesen sei dein Verstand, und gepriesen seist du, daß du mich heute gehindert in Blutschuld zu kommen, und mit meiner Hand mir Hilfe zu schaffen. Aber wahrlich beim Leben Jahwes, des Gottes Israels, der mich abgehalten dir übel zu tun! hättest du nicht geeilt und wärest mir nicht entgegengekommen, so wäre von Nabal nicht übriggeblieben bis zum Anbruche des Morgens, was an die Wand pisst. Und David nahm von ihrer Hand, was sie ihm gebracht, und sprach zu ihr: Ziehe in Frieden nach deinem Hause! siehe, ich habe deiner Stimme gehorcht, und Rücksicht auf dich genommen. Und als Abigail zu Nabal kam, siehe, da hatte er ein Mahl in seinem Hause, gleich einem Königsmahl, und das Herz Nabals war fröhlich dabei, und er war trunken über die Maßen. Und sie berichtete ihm nichts, weder Kleines noch Großes, bis zum Anbruche des Morgens. Und es geschah am Morgen, als der Rausch Nabals vergangen war, da berichtete ihm sein Weib diese Dinge: Da erstarb sein Herz in seinem Leibe, und er ward zu Stein. Und es vergingen bei zehn Tagen, da schlug Jahwe Nabal, daß er starb. Und als David hörte, daß Nabal gestorben, sprach er: Gepriesen sei Jahwe, der gerochen meine Schmach durch Nabal, und seinen Knecht abgehalten vom Bösen, aber die Bosheit Nabals hat Jahwe gekehrt auf sein Haupt! Und David sandte hin, und redete mit Abigail, um sie sich zum Weibe zu nehmen. Und es kamen die Knechte Davids zu Abigail gen Karmel, und redeten zu ihr, und sprachen: David hat uus zu dir gesandt, dich ihm zum Weibe zu nehmen. Da stand sie auf, und beugte sich mit dem Antlitz zur Erde, und sprach: Siehe, deine Magd als Dienerin, die Füße der Knechte meines Herrn zu waschen. Und Abigail eilte, und machte sich auf, und ritt auf dem Esel, und fünf ihrer Dirnen, die ihrem Fuße folgten, und sie zog den Boten Davids nach, und ward sein Weib. Auch die Ahinoam nahm David von Jesreel, und beide wurden seine Weiber. Saul aber gab Michal, seine Tochter, das Weib Davids, Palti, dem Sohne Lais, von Gallim. David beschleicht Saul im LagerUnd es kamen die Siphiter zu Saul gen Gibea, und sprachen: Siehe, David hält sich verborgen auf dem Hügel Hachila, östlich von der Wildnis. Da machte sich Saul auf, und zog hinab in die Wüste Siph, und mit ihm dreitausend Mann, Auserlesene aus Israel, um David zu suchen in der Wüste Siph. Und Saul lagerte auf dem Hügel Hachila, welcher östlich von der Wüste liegt am Wege; David aber hielt sich in der Wüste auf. Und als er erfuhr, daß Saul ihm nachkam in der Wüste, sandte er Kundschafter aus, und erfuhr, daß Saul gekommen mit Gewißheit. Da machte sich David auf, und kam an den Ort, wo Saul lagerte; und David sah den Ort, wo Saul lag und Abner, der Sohn Ners, sein Heer-Oberster; Saul aber lag in der Wagenburg, und das Volk lagerte um ihn her. Und David hob an, und sprach zu Ahimelech, dem Hethiter, und zu Abisai, dem Sohne Zeruja's, dem Bruder Joabs, und sprach: Wer geht mit mir hinab zu Saul ins Lager? Und Abisai sprach: Ich gehe mit dir hinab! Und so kam David und Abisai zum Volke des Nachts, und siehe, Saul lag schlafend in der Wagenburg, und sein Speer, gesteckt in die Erde, zu seinen Häupten, und Abner und das Volk lag um ihn her. Und Abisai sprach zu David: Geliefert hat Gott deinen Feind heute in deine Hand, und nuu laß mich ihn mit dem Speere durchstoßen in die Erde mit einem Stoße, und ich werde ihm keinen zweiten geben. Aber David sprach zu Abisai: Bringe ihn nicht um! Denn wer legt seine Hand an den Gesalbten Jahwes, und bleibt ungestraft? Und David sprach: Beim Leben Jahwe's, nein! sondern Jahwe wird ihn schlagen: entweder kommt sein Tag, daß er stirbt, oder er zieht in den Streit, und wird hingerafft. Fern lasse es Jahwe von mir sein meine Hand zu legen an den Gesalbten Jahwe's! Und nun nimm doch den Speer zu seinen Häupten und den Wasserkrug, und laß uns gehen. Und so nahm David den Speer und die Wasserschale zu Häupten Sauls, und sie gingen fort, und keiner sah es, und keiner merkte es, und keiner wachte auf; denn sie schliefen alle, denn ein tiefer Schlaf von Jahwe war auf sie gefallen. Und David ging jenseits, und trat auf die Spitze des Berges von fern; groß war der Raum zwischen ihnen. Und David rief dem Volke zu und Abner, dem Sohne Ners, und sprach: Antwortest du nicht, Abner? Und Abner antwortete, und sprach: Wer bist du, der dem Könige zuruft? Und David sprach zu Abner: Bist du nicht ein Mann? und wer ist wie du in Israel? und warum hast du nicht gewacht über deinen Herrn, den König? Denn es ist einer vom Volke hingekommen, den König, deinen Herrn, umzubringen. Nicht gut ist das, was du getan, beim Leben Jahwes! Denn ihr seid Kinder des Todes, daß ihr nicht gewacht über euren Herrn, den Gesalbten Jahwes. Und nun siehe zu, wo der Speer des Königs und die Wasserschale ist, die zu seinen Häupten. Da erkannte Saul die Stimme Davids, und sprach: Ist das deine Stimme, mein Sohn David? Und David sprach: Meine Stimme, mein Herr König! Und er sprach: Warum doch verfolgt mein Herr seinen Knecht? denn was habe ich getan, und was ist Böses in meiner Hand? Und nun höre doch mein Herr, der König, die Rede seines Knechtes! Wenn Jahwe dich aufgereizt wider mich, so möge er Speisopfer riechen; wenn aber Menschen, so seien sie verflucht vor Jahwe, daß sie mich jetzt vertreiben, daß ich mich nicht anschließen darf dem Eigentum Jahwes, und sprechen: Gehe hin, diene anderen Göttern. Und nun möge mein Blut nicht zur Erde fallen, fern vom Angesichte Jahwe's, da der König von Israel ausgezogen, einen Floh zu suchen, wie man ein Rebhuhn jagt auf den Bergen. Da sprach Saul: Ich habe gesündigt, kehre zurück, mein Sohn David! Denn ich will dir nichts mehr zu Leide tun, darum, daß mein Leben teuer gewesen in deinen Augen an diesem Tage. Siehe ich habe töricht getan, und sehr gefehlt. Und David antwortete, und sprach: Siehe, hier ist der Speer des Königs, und es komme einer von den Knappen herüber, und hole ihn. Jahwe aber wird einem jeglichen vergelten seine Gerechtigkeit und seine Redlichkeit, da Jahwe dich heute in (meinc) Hand gegeben, und ich nicht wollte meine Hand legen an den Gesalbten Jahwes. Und siehe, so wie dein Leben hochgeachtet war in meinen Augen an diesem Tage, also wird mein Leben hochgeachtet sein in den Augen Jahwes, daß er mich errette aus aller Bedrängnis. Und Saul sprach zu David: Gesegnet seist du, mein Sohn David! Unternehmen wirst du und hinausführen! Und so ging David seines Weges, Saul aber kehrte an seinen Ort. David wohnt zu ZiklagUnd David sprach in seinem Herzen: Nun werde ich eines Tages weggerafft werden durch die Hand Sauls: es ist mir nichts besser, ja entrinnen will ich ins Land der Philister, so läßt Saul ab von mir, mich fürder zu suchen im ganzen Gebiete Israels, und ich entrinne aus seiner Hand. Und so machte sich David auf, und ging, er und sechshundert Mann, die bei ihm waren, hinüber zu Achis, dem Sohne Maschs, dem Könige zu Gath. Und David blieb bei Achis zu Gath, er und seine Männer, ein jeglicher mit seinem Hause, David mit seinen beiden Weibern, Ahinoam, der Jesreelitin, und Abigail, dem Weibe Nabals, der Karmelitin. Und als dem Saul berichtet ward, daß David gen Gath geflohen, suchte er ihn nicht mehr. Und David sprach zu Achis: Habe ich Gnade gefunden in deinen Augen, so gebe man mir einen Ort in einer der Landstädte, daß ich daselbst wohne; denn warum soll dein Knecht bei dir wohnen in der Königsstadt? Da gab ihm Achis an selbigem Tage Ziklag. Daher ist Ziklag an die Könige von Juda gekommen bis auf diesen Tag. Und es war die Zahl der Tage, welche David wohnte im Lande der Philister, ein Jahre und vier Monde. Und David und seine Männer zogen aus, und fielen ein bei den Gessuritern, und den Girsitern und den Amalekitern; denn diese bewohnten das Land von Alters her bis nach Sur hin und bis zum Lande Ägypten. Und David schlug das Land, und ließ weder Mann noch Weib leben, und nahm Schafe und Rinder und Esel und Kamele und Kleider, und kehrte zurück und kam zu Achis. Und Achis sprach: Ihr seid doch heute nicht eingefallen? Und David sprach: In den Süden von Juda und in den Süden der Jerahmeeliter und in den Süden der Keniter. Aber weder Mann noch Weib ließ David leben, um sie gen Gath zu bringen: denn er gedachte: Sie möchten wider uns berichten, und sprechen: So hat David getan. Und so war sein Gebrauch die ganze Zeit, die er wohnte im Lande der Philister. Und Achis vertrauete dem David, und sprach: Stinkend hat er sich gemacht bei seinem Volke, bei Israel, und er wird mein Knecht sein ewiglich. Krieg mit den Philistern; Saul bei der Totenbeschwörerin zu EndorUnd es geschah in selbigen Tagen, da versammelten die Philister ihre Heere zum Kriegszuge, zu streiten wider Israel. Und Achis sprach zu David: Wissen sollst du, daß du mit mir ausziehen mußt ins Lager, du und deine Männer. Und David sprach zu Achis: So sollst du denn erfahren, was dein Knecht tun wird. Und Achis sprach zu David: so werde ich dich denn zum Hüter meines Hauptes setzen alle Zeit. (Samuel aber war gestorben, und ganz Israel hatte ihn betrauert, und man hatte ihn begraben zu Rama in seiner Stadt. Und Saul hatte die Totenbeschwörer und klugen Männer weggeschafft aus dem Lande). Und so versammelten sich die Philister, und kamen, und lagerten zu Sunem. Und Saul versammelte ganz Israel, und sie lagerten auf dem Gebirge Gilboa. Und als Saul das Heer der Philister sah, fürchtete er sich, und sein Herz zitterte sehr. Und Saul befragte Jahwe; aber Jahwe antwortete ihm nicht, weder durch Träume, noch durch das Licht, noch durch die Propheten. Da sprach Saul zu seinen Knechten: Suchet mir ein Weib, das einen Totenbeschwörergeist hat, daß ich zu ihr gehe, und sie befrage. Und seine Knechte sprachen zu ihm: Siehe, ein Weib, das einen Totenbeschwörergeist hat, ist zu Endor. Da verstellte sich Eaul, und zog andere Kleider an, und ging hin, er und zwei Männer mit ihm, und sie kamen zu dem Weibe des Nachts, und er sprach: Wahrsage mir durch Totenbeschwörung, und bringe mir herauf, wen ich dir sagen werde. Und das Weib sprach zu ihm: Siehe, du weißt, was Saul getan, daß er die Totenbeschwörer und die klugen Männer ausgerottet aus dem Lande; und warum legst du meinem Leben eine Schlinge, mich zu töten? Da schwur ihr Saul bei Jahwe, und sprach: Beim Leben Jahwes! wo dich eine Schuld trifft bei dieser Sache. Und das Weib sprach: Wen soll ich dir heraufbringen? Und er sprach: Samuel bringe mir herauf. Und als das Weib Samuel sah, schrie sie mit lauter Stimme, und sprach zu Saul, und sprach: Warum hast du mich betrogen? du bist ja Saul. Und der König sprach zu ihr: Fürchte dich nicht! Doch was siehst du? Und das Weib sprach zu Saul: Einen Gott sehe ich heraufsteigen aus der Erde. Und er sprach zu ihr: Welches ist seine Gestalt? Und sie sprach: Ein alter Mann steigt herauf, und er ist umhüllt mit einem Mantel. Da merkte Saul, daß es Samuel war, und neigte sich mit dem Antlitz zur Erde, und beugte sich. Und Samuel sprach zu Saul: Warum hast du mich beunruhigt, mich herauf kommen zulassen? Und Saul sprach: Ich bin sehr bedrängt, denn die Philister streiten wider mich, und Gott ist von mir gewichen, und antwortet mir nicht mehr, weder durch die Propheten, noch durch Träume; da ließ ich dich rufen, mir kund zu tun, was ich tun soll. Und Samuel sprach: Und warum fragest du mich, so doch Jahwe von dir gewichen, und dein Feind geworden? Und Jahwe hat getan, so wie er durch mich geredet, und Jahwe hat das Königtum gerissen aus deiner Hand, und es einem anderen gegeben, dem David. Wie du der Stimme Jahwe's nicht gehorcht, und nicht vollzogen seine Zornglut an Amalek, darum tut dir Jahwe solches an diesem Tage. Und Jahwe wird auch Israel mit dir in die Hand der Philister geben, und morgen wirst du und deine Söhne bei mir sein; auch das Heer Israels wird Jahwe in die Hand der Philister geben. Da fiel Saul plötzlich die Länge lang zur Erde, und erschrack sehr vor den Reden Samuels; auch war keine Kraft in ihm, denn er hatte nichts gegessen den ganzen Tag und die ganze Nacht. Und als das Weib zu Saul kam, und sah, daß er sehr bestürzt war, sprach sie zu ihm: Siehe, deine Magd hat deiner Stimme gehorcht, und ich habe mein Leben auf's Spiel gesetzt, und deinen Worten gehorcht, die du zu mir geredet, Und nun gehorche auch du der Stimme deiner Magd, und laß mich dir einen Bissen Brotes vorsetzen, und iß, daß Kraft in dir sei, so du des Weges gehst. Aber er weigerte sich, und sprach: Ich esse nicht! Da nötigten ihn seine Knechte und auch das Weib, und er gehorchte ihrer Stimme, und stand auf von der Erde, und setzte sich auf das Bett. Und das Weib hatte ein gemästetes Kalb im Hause, und sie eilte, und schlachtete es, und nahm Mehl, und knetete, und buk daraus ungesäuerte Kuchen. Und sie setzte es Saul und seinen Knechten vor, und sie aßen, und machten sich auf, und gingen fort in selbiger Nacht. David wird von den Philistern zurückgeschicktUnd die Philister versammelten all ihre Heere gen Aphek, Israel aber lagerte am Brunnen bei Jesreel. Und die Fürsten der Philister zogen vorüber zu Hunderten und zu Tausenden, und David und seine Männer zogen vorüber zuletzt mit Achis. Da sprachen die Obersten der Philister: Was sollen diese Hebräer? Und Achis sprach zu den Obersten der Philister: Ist das nicht David, der Knecht Sauls, des Königs von Israel, welcher bei mir gewesen schon eine Zeitlang oder schon Jahre, und ich habe an ihm nichts gefunden seit seinem Übergange bis auf diesen Tag. Aber es zürnten auf ihn die Obersten der Philister, und sprachen zu ihm: Laß den Mann zurückkehren, daß er zurückkehre an seinen Ort, wohin du ihn bestellt; er ziehe nicht mit uns in den Streit, daß er uns nicht zum Widersacher werde im Streite; denn womit könnte der sich gefällig machen bei seinem Herrn? nicht mit den Köpfen dieser Männer? Ist das nicht David, auf den sie sangen im Reigen, und sprachen: Saul schlug seine tausend, und David seine zehntausend. Da rief Achis David, und sprach zu ihm: Beim Leben Jahwes! du bist redlich, und gut in meinen Augen war dein Ausgang und dein Eingang bei mir im Lager, ich habe nichts Böses an dir gefunden, seit du zu mir gekommen bis auf diesen Tag; aber in den Augen der Fürsten wirst du nicht gut geachtet. Und nun kehre zurück, und gehe hin in Frieden, auf daß du nichts Übles tuest in den Augen der Fürsten der Philister. Und David sprach zu Achis: Aber was habe ich getan, und was hast du an deinem Knechte gefunden, seit ich vor dich gekommen bis auf diesen Tag, daß ich nicht soll kommen und streiten wider die Feinde meines Herrn, des Königs? Und Achis antwortete, und sprach zu David: Ich weiß es, du bist gut in meinen Augen wie ein Engel Gottes; aber die Fürsten der Philister sprachen: Er soll nicht mit uns ausziehen in den Streit. Und nun mache dich des Morgens frühe auf, samt den Knechten deines Herrn, die mit dir gekommen, und macht euch des Morgens frühe auf, wenn es licht wird, und zieht hin. Und so machte sich David frühe auf, er und seine Männer, um hinzuziehen des Morgens, zurückzukehren ins Land der Philister. Die Philister aber zogen hinauf gen Jesreel. David rächt ZiklagUnd es geschah, als David und seine Leute gen Ziklag kamen am dritten Tage, da waren die Amalekiter eingefallen in den Süden und in Ziklag, und hatten Ziklag geschlagen und es verbrannt mit Feuer, und hatten die Weiber, die darin waren, gefangen geführt, klein und groß; sie hatten niemand getötet, sondern sie hinweggeführt, und waren ihres Weges gezogen. Und als David und seine Männer zur Stadt kamen, siehe, da war sie verbrannt mit Feuer, und ihre Weiber und ihre Söhne und Töchter waren gefangen weggeführt. Da erhoben David und das Volk, das bei ihm war, ihre Stimme, und weinten, bis keine Kraft mehr in ihnen war zu weinen, Und die beiden Weiber Davids waren gefangen, Ahinoam, die Jesreelitin, und Abigail, das Weib Nabals, des Karmeliters. Und David war in großer Bedrängnis, denn das Volk gedachte ihn zu steinigen; denn das ganze Volk war sehr betrübt, ein jeglicher über seine Söhne und seine Töchter. Aber David stärkte sich durch Jahwe, seinen Gott. Und David sprach zu Abjathar, dem Priester, dem Sohne Ahimelechs: Bringe mir doch das überzogene Bild her! Und Abjathar brachte das überzogene Bild zu David. Und David fragte Jahwe, und sprach: Soll ich dieser Schar nachjagen? werde ich sie ereilen? Und er sprach zu ihm: Jage nach, denn ereilen wirst du, und entreißen wirst du. Da zog David hin, er und die sechshundert Mann, die bei ihm waren; und als sie zum Bache Besor kamen, so blieben die Übrigen stehen. Und David jagte nach, er und vierhundert Mann; aber zweihundert Mann blieben stehen, weil sie zu müde waren, um über den Bach Besor zu gehen. Und sie fanden einen ägyptischen Mann auf dem Felde, und brachten ihn zu David, und gaben ihm Brot, und er aß, und tränkten ihn mit Wasser, und gaben ihm einen Schnitt Feigen und zwei Rosinen-Kuchen, und er aß, und sein Geist kehrte wieder in ihn; denn er hatte kein Brot gegessen und kein Wasser getrunken drei Tage und drei Nächte. Und David sprach zu ihm: Wem gehörst du an? und woher bist du? Und er sprach: Ein ägyptischer Knappe bin ich, Knecht eines Amalekiters, und mein Herr hat mich zurückgelassen, weil ich krank wurde vor drei Tagen. Wir sind eingefallen in den Süden der Chrethiter und in das, was Juda gehört, und in den Süden von Kaleb, und haben Ziklag verbrannt mit Feuer, Und David sprach zu ihm: Willst du mich hinabführen zu dieser Schar? Und er sprach: Schwöre mir bei Gott, daß du mich nicht töten, noch mich ausliefern willst in die Hand meines Herrn, so will ich dich hinabführen zu dieser Schar. Und er führte sie hinab. Und siehe, sie waren zerstreuet auf dem ganzen Felde, essend und trinkend und feiernd wegen all der großen Beute, die sie genommen aus dem Lande der Philister und aus dem Lande Juda. Und David schlug sie von der Morgendämmerung an bis zum Abend des anderen Tages, und es entrann von ihnen kein Mann außer vierhundert jungen Männern, welche sich auf die Kamele setzten, und flohen. Und so errettete David alles, was die Amalekiter genommen, und seine beiden Weiber errettete David. Und es ward Niemand von ihnen vermißt, weder klein noch groß, weder Söhne noch Töchter, und nichts von der Beute, was sie ihneu genommen; alles brachte David zurück. Und David nahm alle Schafe und Rinder; sie zogen vor selbigem Vieh her, und sprachen: Das ist die Beute Davids. Und als David zu den zweihundert Männern kam, welche zu müde gewesen, um dem David nachzuziehen, und die sie zurück gelassen am Bache Besor, da zogen sie dem David entgegen und dem Volke, das bei ihm war, und David trat zu dem Volke und fragte sie nach ihrem Wohlsein. Und es hoben an alle bösen und nichtswürdigen Leute von den Männern, die mit David gezogen, und sprachen: Darum, daß sie nicht mit mir gezogen, wollen wir ihnen nichts geben von der Beute, die wir entrissen, außer einem jeglichen sein Weib und seine Söhne, die mögen sie fortführen und hingehen. Da sprach David: Tut nicht also, meine Brüder, mit dem was uns Jahwe gegeben, und uns behütet, und uns die Schar, die über uns gekommen, in unsre Hand gegeben! Und wer wird auf euch hören in dieser Sache? Denn wie der Teil derer, welche in den Streit gezogen, also der Teil derer, welche bei dem Geräte geblieben; zusammen sollen sie teilen. Und so geschah es von selbigem Tage an und hinfort, und er machte es zur Satzung und zum Gebrauch für Israel bis auf diesen Tag. Und als David nach Ziklag kam, sandte er von der Beute den Ältesten Juda's, seinen Freunden, und sprach: Siehe, ein Geschenk für euch von der Beute der Feinde Jahwes: Er sandte es denen zu Bethel und denen zu Ramoth-Negeb und denen zu Jathir und denen zu Aroer und denen zu Siphmoth und denen zu Estheinoa und denen zu Rachal und denen in den Städten der Jehrahmeeliter und denen in den Städten der Keniter und denen zu Horma und denen zu Chor-Asan und denen zu Athach und denen zu Hebron und an allen Orten, wo David umhergezogen war, er und seine Männer. Sauls und Jonathans TodDie Philister aber stritten wider Israel, und die Männer von Israel flohen vor den Philistern, und es fielen Erschlagene auf dem Gebirge Gilboa. Und die Philister setzten dem Saul und seinen Söhnen nach, und schlugen Jonathan und Abinadab und Malchisua, die Söhne Sauls. Und der Streit war hart wider Saul, und es trafen auf ihn die Schützen, Männer mit Bogen, und es ward ihm sehr bange vor den Schützen. Da sprach Saul zu seinem Waffenträger: Ziehe dein Schwert, und erstich mich damit, daß nicht diese Unbeschnittenen kommen, und mich erstechen, und mich mißhandeln. Sein Waffenträger aber wollte nicht; denn er fürchtete sich sehr. Da nahm Saul das Schwert, und fiel darauf. Und als sein Waffenträger sah, daß Saul tot war, so fiel auch er auf sein Schwert, und starb mit ihm. Und so starb Saul und seine drei Söhne und sein Waffenträger, auch all seine Männer an selbigem Tage allzumal. Und als die Männer von Israel diesseits der Ebene und diesseits des Jordans sahen, daß die Männer von Israel flohen, und daß Saul und seine Söhne tot waren, verließen sie die Städte, und flohen, und es kamen die Philister, und wohnten darin. Und es geschah am folgenden Tage, da kamen die Philister, um die Erschlagenen auszuziehen, und fanden Saul und seine drei Söhne gefallen auf dem Gebirge Gilboa. Und sie hieben sein Haupt ab, und zogen ihm seine Waffen aus, und sandten sie ins Land der Philister ringsum, um die Botschaft zu verkünden in den Häusern ihrer Götzen und vor dem Volke. Und sie legten seine Waffen ins Haus der Astarte, und seinen Leichnam schlugen sie an die Mauer von Bethsan. Und es hörten von ihm die Bewohner von Jabes in Gilead, was die Philister an Saul getan, da machten sich alle tapfern Männer auf, und gingen die ganze Nacht, und nahmen den Leichnam Sauls und die Leichname seiner Söhne von der Mauer von Bethsan, und kamen gen Jabes, und verbrannten sie daselbst. Und sie nahmen ihre Gebeine, und begruben sie unter der Tamariske zu Jabes, und fasteten sieben Tage. David trauert um Saul und JonathanUnd es geschah nach dem Tode Sauls, als David zurückgekommen von der Niederlage der Amalekiter, da blieb David zu Ziklag zwei Tage. Und es geschah am dritten Tage, da kam ein Mann aus dem Heere von Saul her, seine Kleider zerrissen und Erde auf seinem Haupte; und als er zu David kam, fiel er zur Erde, und beugte sich. Und David sprach zu ihm: Woher kommst du? Und er sprach zu ihm: Aus dem Heere Israels bin ich entronnen. Und David sprach zu ihm: Wie stand die Sache? Berichte mir doch! Und er sprach: Das Volk ist geflohen aus dem Streite, und auch viele sind gefallen vom Volke und getötet, und anch Saul und Jonathan, sein Sohn, sind tot. Und David sprach zu dem Jünglinge, der ihm berichtete: Wie weißt du, daß Saul und Jonathan, sein Sohn, tot sind? Und der Jüngling, der ihm berichtete, sprach: Von ohngefähr geriet ich auf das Gebirge Gilboa, und siehe, da stand Sanl, gelehnt auf seinen Speer, und siehe, die Wagen und Reiter setzten ihm nach. Und er wandte sich um, und sah mich, und rief mir, und ich sprach: Hier bin ich! Und er sprach zu mir: Wer bist du? Und ich sprach zu ihm: ein Amalekiter bin ich. Und er sprach zu mir: Tritt doch zu mir, und töte mich, denn der Schwindel hat mich ergriffen; denn ganz ist noch meine Seele in mir. Da trat ich zu ihm, und tötete ihn; denn ich wußte wohl, daß er nicht leben konnte nach seinem Falle, und nahm die Krone, die auf seinem Haupte, und die Armspange, die an seinem Arme, und bringe sie zu meinem Herrn hierher. Da faßte David seine Kleider, und zerriß sie, und auch alle Männer, die bei ihm waren. Und sie klagten und weinten, und fasteten bis an den Abend über Saul und über Jonathan, seinen Sohn, und über das Volk Jahwe's und über das Haus Israels, daß sie gefallen durch's Schwert. Und David sprach zu dem Jünglinge, der ihm berichtete: Woher bist du? Und er sprach: Der Sohn eines amalekitischen Fremdlings bin ich. Und David sprach zu ihm: Wie hast du nicht gefürchtet deine Hand auszustrecken, den Gesalbten Jahwes umzubringen? Und David rief einem von den Knappen, und sprach: Herzu, stoß ihn nieder! Und er schlug ihn, daß er starb. Und David sprach zu ihm: Dein Blut auf dein Haupt! Denn dein Mund hat wider dich gezeugt, da du sprachst: Ich habe den Gesalbten Jahwe's getötet. Und David sang dieses Klaglied über Saul und über Jonathan, seinen Sohn. und befahl es die Söhne Juda's zu lehren, (das Lied) vom Bogen: siehe, es steht geschrieben im Buche der Redlichen: Die Gazelle, o Israel, ist erschlagen auf deinen Höhen! Ach! gefallen sind die Helden! Berichtet's nicht zu Gath, verkündet's nicht in den Gassen Askalons, daß sich nicht freuen die Töchter der Philister, nicht frohlocken die Töchter der Unbeschnittnen! Berge Gilboa's! nicht Tau, nicht Regen sei auf euch, noch Gefilde der Erstlings-Opfer! Denn dort ward weggeworfen der Schild der Helden, der Schild Sauls, wie nicht gesalbt mit Öl. Vom Blute der Erschlagnen, vom Fette der Helden wich Jonathans Bogen nicht zurück, und Sauls Schwert kehrte nicht leer wieder. Saul und Jonathan, die geliebten und holden in ihrem Leben, sind auch im Tode nicht getrennt. Mehr denn Adler waren sie schnell, mehr denn Löwen stark. Töchter Israels, weint über Saul, der euch kleidete mit Purpur lieblich, der goldenen Schmuck gab auf euer Gewand! Ach! gefallen sind die Helden im Streite! Jonathan ist erschlagen auf deinen Höhen! Leid ist mir um dich, mein Bruder Jonathan! Süß wärest du mir sehr, höher deine Liebe mir, als Frauen-Liebe! Ach! gefallen sind die Helden! und verloren ist die Kriegs-Rüstung! David König über Juda; Isboseth König über IsraelUnd es geschah hernachmals, da befragte David Jahwe, und sprach: Soll ich hinaufziehen in eine der Städte Juda's? Und Jahwe sprach zu ihm: Ziehe hinauf. Und David sprach: Wohin soll ich ziehen? Und er sprach: Gen Hebron. Und so zog David dahin, und auch seine zwei Weiber, Ahinoam, die Jesreelitin, und Abigail, das Weib Nabals, des Karmeliters. Und auch seine Männer, die bei ihm waren, nahm David mit hinauf, einen jeglichen und sein Haus; und sie wohnten in den Städten von Hebron. Da kamen die Männer von Juda, und salbten daselbst David zum Könige über das Haus Juda.Und man berichtete dem David und sprach: Die Männer von Jabes in Gilead sind es, die Saul begraben haben. Da sandte er Boten zu den Männern von Jabes in Gilead, und sprach zu ihnen: Gesegnet seid von Jahwe, daß ihr diese Liebe getan an eurem Herrn, an Saul, und ihn begraben. und nun tue Jahwe an euch Liebe und Treue, und auch ich will an euch solch Gutes tun, darnm daß ihr solches getan. Und nun stärket eure Hände, und seid wackere Männer; denn tot ist euer Herr, Saul, auch hat mich das Haus Juda gesalbt zum Könige über sich. Abner aber, der Sohn Ners, der Heer-Oberste Sauls, nahm Isboseth, den Sohn Sauls, und führte ihn hinüber gen Mahanaim, und machte ihn zum Könige über Gilead und über die Assuriter und über Jesreel und über Ephraim und über Benjamin und über das ganze Israel. Vierzig Jahre alt war Isboseth, der Sohn Sauls, als er König ward über Israel, und zwei Jahre regierte er; nur das Haus Juda hing David nach. Und es war die Zahl der Tage, die David König war zu Hebron über das Haus Juda, sieben Jahre und sechs Monde. Und es zog Abner, der Sohn Ners, mit den Knechten Isboseths, des Sohnes Sauls, von Mahanaim gen Gibeon. Und Joab, der Sohn Zeruja's, und die Knechte Davids zogen auch aus, und sie stießen beim Teiche Gideons auf einander, und es lagen diese auf dieser Seite des Teiches, und jene auf jener Seite des Teiches. Da sprach Abner zu Joab: Laß doch die Knappen sich aufmachen, und sich tummeln vor uns! Und Joab sprach: Sie mögen sich aufmachen. Und so machten sie sich auf und gingen hinüber nach der Zahl, zwölf für Benjamin und Isboseth, den Sohn Sauls, und zwölf von den Knechten Davids. Und sie ergriffen ein jeglicher den Kopf des anderen, und (ein jeglicher stieß) sein Schwert dem anderen in die Seite, und sie fielen zusammen. Und man nannte selbigen Ort Helkath-Hazurim (Acker der Schneiden) welcher bei Gideon liegt. Und es war der Streit sehr hart an selbigem Tage, und Abner und die Männer von Israel wurden geschlagen vor den Knechten Davids. Und es waren daselbst drei Söhne Zeruja's: Joab und Abisai und Asahel. Asahel aber war schnell auf seinen Füßen, wie eine der Gazellen auf dem Felde. Und Asahel jagte dem Abner nach, und bog nicht aus, zur Rechten oder zur Linken zu gehen hinter Abner weg. Da wandte sich Abner hinter sich, und sprach: Bist du da Asahel? Und er sprach: Ich bin's. Und Abner sprach zu ihm: Beuge aus zu deiner Rechten oder zu deiner Linken, und greife dir einen der Knappen, und nimm dir seine Rüstung. Aber Asahel wollte nicht weichen hinter ihm weg. Und Abner sprach wiederum zu Asahel: Weiche hinter mir weg! Warum soll ich dich schlagen zu Boden? Und wie könnte ich mein Angesicht erheben zu Joab, deinem Bruder? Aber er weigerte sich zu weichen: da stieß ihn Abner mit dem Hinterteile des Speeres in den Leib, daß der Speer hinten herausging, und er fiel daselbst und starb auf der Stelle. Und es geschah, wer an den Ort kam, wo Asahel gefallen und gestorben war, der stand stille. Und Joab und Abisai jagten dem Abner nach, und die Sonne ging unter, da kamen sie zum Hügel Amma, der vor Giah liegt, auf dem Wege nach der Wüste Gibeon. Und es versammelten sich die Söhne Benjamins hinter Abner, und wurden zu einem Haufen, und standen stille auf der Spitze eines Hügels. Da rief Abner dem Joab zu, und sprach: Soll denn immerfort das Schwert fressen? weißt du nicht, daß Erbitterung entsteht zuletzt? und wie lange willst du nicht dem Volke sagen, umzukehren von der Verfolgung ihrer Brüder? Und Joab sprach: Beim Leben Gottes! hättest du nicht geredet, so wäre seit dem Morgen das Volk weggeführt ein jeglicher von seinem Bruder. Da stieß Joab in die Posaune, und alles Volk stand stille, sie jagten nicht mehr Israel nach, und fuhren nicht fort zu streiten. Abner aber und seine Männer gingen durch die Ebene die ganze selbige Nacht, und setzten über den Jordan, und gingen durch das ganze Bithron, und kamen gen Mahanaim. Und Joab kehrte um von der Verfolgung Abners, und versammelte das ganze Volk; da wurden von den Knechten Davids vermisst neunzehn Mann und Asahel. Die Knechte Davids aber hatten von Benjamin und von den Männern Abners dreihundert und sechzig Mann erschlagen, die tot waren. Und sie hoben Asahel auf, und begruben ihn im Begräbnis seines Vaters zu Bethlehem. Und Joab und seine Männer gingen die ganze Nacht, und der Morgen brach ihnen an zu Hebron. Davids Söhne zu Hebron; Abners ÜbertrittUnd der Streit war lang zwischen dem Hause Sauls und dem Hause Davids; David aber ward immerfort stärker, und das Haus Sauls wurde immerfort schwächer. Und es wurden dem David Söhne geboren zu Hebron, und sein Erstgeborner war Amnon, von Ahinoam, der Jesreelitin; und sein zweiter Chileab, von Abigail, dem Weibe Nabals, des Karmeliters; und der dritte Absalom, der Sohn Maacha's, der Tochter Talmai's, des Königs von Gesur; und der vierte Adonia, der Sohn Haggiths; und der fünfte Saphatja, der Sohn Abitals; und der sechste Jithream, von Egla, dem Weibe Davids. Diese sind dem David geboren zu Hebron. Und es geschah, so lange der Streit war zwischen dem Hause Sauls und dem Hause Davids, hielt Abner fest am Hause Sauls. Saul aber hatte ein Kebsweib, ihr Name Rizpa, die Tochter Aja's. Und (Isboseth) sprach zu Abner: Warum hast du dem Kebsweibe meines Vaters beigewohnet. Da ergrimmte Abner sehr über die Rede Isboseths, und sprach: Bin ich ein Hundskopf, der es mit Juda hält? Jetzt tue ich Liebe am Hause Sauls, deines Vaters, an seinen Brüdern und seinen Freunden, und habe dich nicht überliefert in die Hand Davids; und doch rügst du an mir das Vergehen mit dem Weibe heute! So soll Gott an Abner tun und so ferner! wie Jahwe dem David geschworen, also will ich ihm tun, das Königtum vom Hause Sauls abzubringen und den Thron Davids zu errichten über Israel und über Juda, von Dan bis Beerseba! Und (Isboseth) konnte dem Abner kein Wort mehr erwiedern, aus Furcht vor ihm. Da sandte Abner Boten zu David statt seiner, und sprach: Wem gehört das Land? Und sprach: Schließe deinen Bund mit mir, und siehe, meine Hand soll mit dir sein, ganz Israel zu dir zu wenden. Und er sprach: Gut! ich will mit dir einen Bund schließen; nur Eines fordere ich von dir, nämlich daß du mein Angesicht nicht sehest, du bringst denn zuvor Michal, die Tochter Sauls, wenn du kommst, mein Angesicht zu sehen. Und David sandte Boten zu Isboseth, dem Sohne Sauls, und sprach: Gib mir mein Weib Michal, die ich mir gefreiet um hundert Vorhäute der Philister. Da sandte Isboseth hin, und ließ sie holen vom Manne, von Paltiel, dem Sohne Lais. Und ihr Mann ging mit ihr und weinte im Gehen hinter ihr her bis Bahurim. Da sprach Abner zu ihm: Geh, kehre zurück: da kehrte er zurück. Und Abner unterredete sich mit den Ältesten Israels, und sprach: Schon seit gestern und vorgestern habt ihr David begehrt zum Könige über euch. Und nun tut es; denn Jahwe hat von David gesagt: Durch David, meinen Knecht, will ich mein Volk Israel erretten aus der Hand der Philister und aller ihrer Feinde. Und Abner redete auch vor den Ohren Benjamins, und ging auch hin, und redete vor den Ohren Davids zu Hebron alles, was Israel und dem ganzen Hause Benjamin wohlgefiel. Und als Abner zu David kam gen Hebron, und mit ihm zwanzig Männer, machte David dem Abner und den Männern, welche bei ihm waren, ein Mahl. Und Abner sprach zu David: Ich will mich aufmachen, und hingehen, und zu meinem Herrn, dem Könige, ganz Israel versammeln, daß sie einen Bund mit dir schließen, und du regierst über alles, was deine Seele begehrt. Und so entließ David Abner, und er ging hin in Frieden. Und siehe, die Knechte Davids und Joab kamen von der Streifschar, und große Beute brachten sie mit sich. Abner aber war nicht mehr bei David zu Hebron, denn er hatte ihn entlassen, und er war hingegangen in Frieden. Und als Joab und der ganze Zug, der mit ihm war, kamen, berichtete man dem Joab, und sprach: Abner, der Sohn Ners, ist gekommen zum Könige, und er hat ihn entlassen, und er ist hingegangen in Frieden. Da kam Joab zum Könige, und sprach: Was hast du getan? Siehe doch, Abner ist zu dir gekommen, warum doch hast du ihn entlassen, daß er wegging? Du kennst Abner, den Sohn Ners, daß, um dich zu belisten, er gekommen, und um zu erfahren deinen Ausgang und Eingang, und zu erfahren alles, was du tust. Und Joab ging weg von David, und sandte Boten dem Abner nach, und sie brachten ihn zurück von der Grube Hasira; David aber wußte nichts. Und als Abner zurückkam gen Hebron, führte ihn Joab bei Seite unter das Tor, um mit ihm zu reden in der Stille; und daselbst stieß er ihn in den Leib, daß er starb, für das Blut Asahels, seines Bruders. Und David hörte es hernachmals: da sprach er: Schuldfrei bin ich und mein Königreich von Jahwe ewiglich vom Blute Abners, des Sohnes Ners. Es komme auf das Haupt Joabs und auf das ganze Haus seines Vaters, und es fehle nie im Hause Joabs Flüssiger und Aussätziger, und der sich stützt am Stabe, und der durchs Schwert fällt, und dem es an Brote mangelt! Joab aber und Abisai, sein Bruder, hatten Abner gemordet, darum daß er Asahel, ihren Bruder, getötet zu Gibeon im Streite. Und David sprach zu Joab und zu allem Volke, das bei ihm war: Zerreißt eure Kleider, und legt Sacktuch an, und klagt vor Abner her. Und der König David ging hinter der Bahre her. Und so begruben sie Abner zu Hebron, und es erhob der König seine Stimme, und weinte beim Grabe Abners, und es weinte das ganze Volk. Und der König sang ein Klagelied über Abner, und sprach: Mußte, wie ein Gottloser stirbt, Abner sterben? Deine Hände waren nie gebunden, deine Füße nie in Fesseln gebracht. Wie man fällt vor Söhnen der Tücke, bist du gefallen! Da weinte das Volk noch mehr über ihn. Und alles Volk kam, dem Könige zu essen zu geben noch am Tage: da schwur der König, und sprach: So soll mir Gott tun und so ferner, wo ich vor Untergang der Sonne Brot koste oder irgend etwas! Und alles Volk erkannte es, und es gefiel ihnen; alles, was der König tat, gefiel dem ganzen Volke wohl. Und es merkte alles Volk und ganz Israel an selbigem Tage, daß es nicht vom Könige geschehen, Abner, den Sohn Ners, zu töten. Und der König sprach zu seinen Knechten: Wisset ihr nicht, daß ein Oberster und Großer an diesem Tage gefallen in Israel? Aber ich bin noch schwach und erst gesalbt zum Könige; und jene Männer, die Söhne Zeruja's, sind mächtiger denn ich. Jahwe vergelte dem, der Böses tut, nach seiner Bosheit! Isboseth wird ermordetUnd als der Sohn Sauls hörte, daß Abner umgekommen zu Hebron, erschlafften seine Hände, und ganz Israel war bestürzt. Es waren aber zwei Männer Schar-Oberste des Sohnes Sauls, der Name des einen Baana, und der Name des anderen Rechab, Söhne Rimmons, des Beerothiters, aus den Söhnen Benjamins. (Denn auch Beeroth wird gerechnet zu Benjamin, und die Beerothiter waren geflohen gen Gethaim, und hielten sich daselbst auf als Fremdlinge bis auf diesen Tag.) Und Jonathan, der Sohn Sauls, hatte einen Sohn, lahm an Füßen. Fünf Jahre alt war er, als das Gerücht kam von Saul und Jonathan, von Jesreel her: da nahm ihn seine Amme, und floh; und als sie hastig floh, fiel er, und ward lahm, und sein Name war Mephiboseth. Und es gingen die Söhne Rimmons, des Beerothiters, Rechab und Baana, hin, und kamen zur heißen Tageszeit zum Hause Isboseths, während er die Mittagsruhe hielt. Und hierher kamen sie bis in das Innere des Hauses, um Weizen zu holen, und stachen ihn in den Leib; und Rechab und Baana, sein Bruder, entrannen. Sie kamen ins Haus, während er auf seinem Bette lag in seiner Schlafkammer, und schlugen ihn, und töteten ihn, und hieben ihm das Haupt ab, und nahmen sein Haupt, und gingen den Weg der Ebene die ganze Nacht. Und sie brachten das Haupt Isboseths zu David gen Hebron, und sprachen zum Könige: Siehe, das Haupt Isboseths, des Sohnes Sauls, deines Feindes, der nach deinem Leben trachtete. Und so hat Jahwe meinem Herrn, dem Könige, Rache verliehen an diesem Tage an Saul und seinem Samen. Da antwortete David dem Rechab und Baana, seinem Bruder, den Söhnen Rimmons, des Beerothiters, und sprach zu ihnen: Beim Leben Jahwes, der mein Leben erlöst aus aller Bedrängnis; der, der mir berichtete, und sprach: Siehe, Saul ist tot, und sich ein guter Bote zu sein dünkte, ihn griff ich, und tötete ihn zu Ziklag, um ihm Botenlohn zu geben: wie viel mehr, da frevelnde Männer einen gerechten Mann gemordet in seinem Hause auf seinem Lager, und nun sollte ich sein Blut nicht fordern von eurer Hand, und euch wegschaffen von der Erde? Und so gebot David den Knappen, und sie töteten sie, und hieben ihnen Hände und Füße ab, und hängten sie auf am Teiche zu Hebron; und das Haupt Isboseths nahmen sie, und begruben es im Begräbnis Abners zu Hebron. David König von Israel. Eroberung Jerusalems, Davids Hausbau, Weiber und Söhne. Krieg mit den PhilisternUnd es kamen alle Stämme Israels zu David gen Hebron, und sprachen: Siehe, dein Gebein und Fleisch sind wir. Schon gestern und vorgestern, als Saul König war über uns, warst du es, der Israel ausführte und einführte; und Jahwe hat dir gesagt: Du sollst mein Volk Israel weiden, und du sollst Fürst werden über Israel. Und so kamen alle Ältesten Israels zum Könige gen Hebron, und der König David schloß mit ihnen einen Bund in Hebron vor Jahwe; und sie salbten David zum Könige über Israel. Dreißig Jahre alt war David, als er König ward, und vierzig Jahre regierte er. Zu Hebron regierte er über Juda sieben Jahre und sechs Monde, und zu Jerusalem regierte er drei und dreißig Jahre über ganz Israel und Juda. Und es zog der König und seine Männer gen Jerusalem, gegen den Jebusiter, den Bewohner des Landes. Und man sprach zu David, und sprach: Du wirst nicht hier hereinkommen, sondern dich werden die Blinden und die Lahmen abhalten! zu sagen: David wird nicht hier hereinkommen. Aber David nahm die Burg Zion ein, das ist Davids-Stadt. Und David sprach an selbigem Tage: Wer die Jebusiter schlägt, und an die Wasserleitung dringt, und die Lahnen und die Blinden, die David im Herzen verhaßt sind. . . . Daher spricht man: Ein Blinder und Lahmer kommt nicht in das Haus. Und David wohnte in der Burg, und nannte sie Davids-Stadt, und bauete ringsum von Millo an und hineinwärts. Und David ward immerfort größer, und Jahwe, der Gott der Heerscharen, war mit ihm. Und es sandte Hiram, der König von Tyrus, Boten zu David, und Zedernholz und Zimmerleute und Mauerleute, die baueten dem David ein Haus. Und David erkannte, daß ihn Jahwe bestätigte als König über Israel, und daß er sein Königreich erhob um seines Volkes Israel willen. Und David nahm noch mehr Kebsweiber und Weiber aus Jerusalem, nachdem er von Hebron gekommen; und es wurden dem David noch mehr Söhne und Töchter geboren. Das aber sind die Namen der ihm gebornen zu Jerusalem: Sammuah und Sobab und Nathan und Salome, und Jibhar und Elisua und Nepheg und Japhia, und Elisama und Eliada und Eliphelet. Und als die Philister hörten, daß man David gesalbt zum König über Israel, zogen alle Philister heran, David aufzusuchen. Und als es David hörte, zog er hinab zur Burg. Und die Philister kamen, und dehnten sich aus im Lande Rephaim. Da befragte David Jahwe, und sprach: Soll ich gegen die Philister ziehen? wirst du sie in meine Hand geben? Und Jahwe sprach zu David: Ziehe! denn geben werde ich die Philister in deine Hand. Da kam David nach Baal-Prazim, und schlug sie daselbst, und sprach: Jahwe hat meine Feinde zerrissen vor mir gleich einem Wasser-Riß. Daher nannte er den Namen selbigen Ortes Baal-Prazim (Ort der Risse). Und sie ließen daselbst ihre Götzen; und es nahmen sie David und seine Männer. Und die Philister kamen wiederum heran, und dehnten sich aus im Tale Rephaim. Da befragte David Jahwe, und er sprach: Ziehe nicht (gegen sie), wende dich in ihren Rücken, und komme an sie gegenüber den Becha - Stauden. Und wenn du Geräusch eines Einherschreitens hörst in den Wipfeln der Becha-Stauden, dann spute dich; denn dann geht Jahwe vor dir her, um das Heer der Philister zu schlagen. Und David tat also, so wie ihm Jahwe geboten, und schlug die Philister von Geba bis nach Geser hin. Die Bundeslade wird nach Jerusalem gebrachtUnd David versammelte abermal alle Auserlesenen von Israel, dreißigtausend. Und er machte sich auf, und zog, David und alles Volk, das bei ihm war, von Baale-Juda, um von dannen hinaufzubringen die Lade Gottes, bei welcher der Name, der Name Jahwes der Heerscharen, der über den Cherubs thront, angerufen wird. Und sie fuhren die Lade Gottes auf einem neuen Wagen, und nahmen sie aus dem Hause Abinadabs, welches auf dem Hügel lag; Usa aber und Ahio, die Söhne Abinadabs, leiteten den neuen Wagen. Sie nahmen sie aus dem Hause Abinadabs, welches auf dem Hügel lag, und Usa ging neben der Lade Gottes, und Ahio ging vor der Lade her. Und David und das ganze Haus Israel spielten vor Jahwe her mit allerlei Zypressenhölzern und mit Lauten und mit Harfen und mit Pauken und mit Schellen und mit Zymbeln. Und als sie zur Tenne Nachons kamen, reckte Usa (seine Hand) aus nach der Lade Gottes, und erfasste sie; denn die Rinder hatten sich losgerissen. Da entbrannte der Zorn Jahwes wider Usa, und Gott schlug ihn daselbst wegen des Vergehens, und er starb daselbst bei der Lade Gottes. Da ward David betrübt darüber, daß Jahwe einen Schlag getan an Usa, und er nannte selbigen Ort Perez-Usa (Schlag Usa's) bis auf diesen Tag. Und David fürchtete sich vor Jahwe an selbigem Tage, und sprach: Wie sollte zu mir kommen die Lade Jahwes? Und David wollte die Lade Jahwes nicht zu sich schaffen nach der Stadt Davids, und setzte sie ab ins Haus Obed-Edoms, des Gathiters. Und so blieb die Lade Jahwes im Hause Obed-Edoms, des Gathiters drei Monde. Und Jahwe segnete Obed-Edom und sein ganzes Haus. Und es ward dem David berichtet, indem man sprach: Es hat Jahwe gesegnet das Haus Obed-Edoms und alles, was sein ist, um der Lade Gottes willen. Da zog David hin, und holte die Lade Gottes hinauf aus dem Hause Obed-Edoms in die Stadt Davids, in Freuden. Und es geschah, wenn die Träger der Lade sechs Schritte geschritten, so opferte er ein Rind und ein Mastkalb. Und David tanzte aus allen Kräften vor Jahwe her, und er war umgürtet mit einem leinenen Schulterkleide. Und David und das ganze Haus Israels brachten die Lade Jahwes hinauf mit Jauchzen und mit Posaunenschall. Es geschah aber, als die Lade Jahwes in die Stadt Davids kam, da schauete Michal, die Tochter Sauls, durch das Fenster, und sah den König David springen und tanzen vor Jahwe her, und verachtete ihn in ihrem Herzen. Und sie brachten die Lade Jahwes hinein, und stellten sie an ihren Ort in dem Zelte, welches David für sie aufgeschlagen. Und David opferte Brandopfer vor Jahwe und Dankopfer. Und als David das Opfern der Brandopfer und der Dankopfer geendigt, da segnete er das Volk im Namen Jahwes der Heerscharen. Und er verteilte dem ganzen Volke, der ganzen Menge Israels, vom Manne bis zum Weibe, einem jeglichen einen Brotkuchen und ein Maß (Wein) und einen Rosinenkuchen. Und es ging alles Volk ein jeglicher nach seinem Hause. Und als David zurückkehrte, sein Haus zu begrüßen, kam Michal, die Tochter Sauls, dem David entgegen, und sprach: Wie hat sich heute der König von Israel verherrlicht, da er sich heute entblößte vor den Mägden seiner Knechte, so wie sich entblößt einer der Leichtfertigen. Da sprach David zu Michal: Vor Jahwe her, der mich erkoren vor deinem Vater und vor seinem ganzen Hause, mich zu ordnen zum Fürsten über das Volk Jahwes, über Israel, vor Jahwe her habe ich getanzt! Und ich will noch geringer geachtet sein denn so, und niedrig sein in meinen Augen, aber bei den Mägden, von denen du sprichst, bei ihnen will ich mich verherrlichen. Michal aber, die Tochter Sauls, hatte kein Kind bis an ihren Tod. Davids beabsichtigter TempelbauUnd es geschah, als der König in seinem Hause wohnte, und Jahwe ihm Ruhe geschafft ringsum vor all seinen Feinden; da sprach der König zu Nathan, dem Propheten: Siehe doch, ich wohne in einem Hause von Zedern, und die Lade Gottes wohnt inmitten der Teppiche! Und Nathan sprach zum Könige: Alles, was dir im Herzen ist, auf, und tue es; denn Jahwe ist mit dir. Und es geschah in selbiger Nacht, da geschah das Wort Jahwes zu Nathan, und sprach: Gehe, und sprich zu meinem Knechte, zu David: So spricht Jahwe: Du willst mir ein Haus bauen zu meiner Wohnung? Ich habe ja in keinem Hause gewohnt seit dem Tage, da ich die Söhne Israels heraufführte aus Ägypten, und bis auf diesen Tag, und ich wandelte umher in einem Zelte und einer Wohnung. Die ganze Zeit, da ich wandelte unter allen Söhnen Israels, habe ich wohl ein Wort geredet zu einem der Stämme, dem ich gebot mein Volk Israel zu weiden, und gesprochen: Warum bauet ihr mir nicht ein Haus von Zedern? Und nun, so sprich zu meinem Knechte, zu David: So spricht Jahwe der Heerscharen: Ich habe dich genommen vom Anger, hinter der Herde weg zum Fürsten über mein Volk Israel, und war mit dir, wohin du gingst, und rottete alle deine Feinde aus vor dir, und habe dir einen großen Namen gemacht gleich dem Namen der Großen auf Erden, und habe Wohnsitze meinem Volke Israel gegeben und es gepflanzt, daß es an seiner Stelle wohnt und nicht mehr beunruhigt wird, und die Söhne der Tücke es nicht mehr unterdrücken, so wie früherhin und seit der Zeit, daß ich Richter ordnete über mein Volk Israel; und ich habe dir Ruhe geschafft vor all deinen Feinden, und Jahwe hat dir verkündigt, daß er dir ein Haus bauen wird. Wenn deine Tage voll sind, und du liegst bei deinen Vätern, so will ich deinen Samen nach dir erheben, der aus deinen Lenden gekommen, und will sein Königtum bestätigen. Selbiger soll ein Haus bauen meinem Namen, und ich will den Thron seines Königtums befestigen auf ewig. Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein, so daß, wenn er sich vergeht, ich ihn züchtige mit Menschenruten und mit Schlägen der Menschenkinder; und meine Gnade soll nicht weichen von ihm, so wie ich sie abzog von Saul, welchen ich wegtat vor dir. Und beständig soll dein Haus und dein Königtum sein auf ewig vor dir; dein Thron soll fest sein auf ewig. Gleich all diesen Worten und all dieser Offenbarung redete Nathan zu David. Da ging der König David hinein, und setzte sich vor dem Angesichte Jahwes, und sprach: Wer bin ich, Herr, Jahwe, und was mein Haus, daß du mich gebracht bis hierher? Und es war dies noch zu klein in deinen Augen, Herr, Jahwe, und du gabst auch dem Hause deines Knechtes Verheißungen in die Ferne, und solches ist menschliche Weise, Herr, Jahwe! Und was soll David noch weiter reden zu dir? Du kennst ja deinen Knecht, Herr, Jahwe! Um deines Wortes willen und nach deinem Willen hast du all dies Große getan, und kund gegeben deinem Knechte. Darum bist du groß, Gott Jahwe! Denn niemand ist wie du, und kein Gott außer dir, ganz so, wie wir gehört mit unsren Ohren. Und wo ist wie dein Volk, wie Israel, ein Volk auf Erden, welches Gott gekommen sich zu erlösen zu seinem Volke, und sich einen Namen zu machen, und dir Großes und Furchtbares zu tun, für dein Land, im Angesichte des Volkes, welches du dir hast erlöst von den Ägyptern, den Völkern und ihren Göttern? Und so hast du dir dein Volk Israel bereitet zu deinem Volke auf ewig, und du, Jahwe, bist ihnen Gott geworden. Und nun, Gott Jahwe, das Wort, daß du über deinen Knecht und sein Haus geredet, erfülle auf ewig, und tue, so wie du geredet. Und groß sei dein Name auf ewig, daß man spreche: Jahwe der Heerscharen ist Gott über Israel; und das Haus deines Knechtes David sei fest vor dir. Denn du, Jahwe der Heerscharen, Gott Israels, hast deinem Knechte geoffenbart, und gesprochen: Ich will dir ein Haus bauen: darum fasst dein Knecht das Herz zu dir zu beten dieses Gebet. Und nun, Herr, Jahwe, du bist Gott, und deine Worte werden Wahrheit sein, und du hast deinem Knechte dieses Gute verheißen; und nun laß es dir gefallen, und segne das Haus deines Knechtes, daß es ewiglich vor dir sei; denn du, Herr, Jahwe, hast es verheißen, und durch deinen Segen wird das Haus deines Knechtes gesegnet werden ewiglich. Mehrere Siege Davids. Seine AmtleuteUnd es geschah hernachmals, da schlug David die Philister, und beugte sie, und nahm den Zaum der Hauptstadt aus der Hand der Philister. Und er schlug die Moabiter, und maß sie mit der Meßschnur, indem er sie niederlegen ließ zur Erde, und maß zwei Meßschnüre ab zum töten, und eine Meßschnur voll zum leben lassen. Und so wurden die Moabiter dem David Knechte, die Geschenke brachten. Und David schlug Hadadeser, den Sohn Rehobs, König von Zoba, da er hinzog, seine Macht wiederherzustellen am Strome Euphrat. Und David fing von ihm tausend und siebenhundert Reiter und zwanzigtausend Mann Fußvolk, und lähmte alle Wagenpferde, und behielt von ihnen hundert übrig. Und es kamen die Syrer von Damaskus Hadadeser, dem Könige von Zoba, zu Hilfe, und David schlug von den Syrern zweiundzwanzigtausend Mann. Und David legte Besatzungen in das damaszenische Syrien, und die Syrer wurden dem David Knechte, die Geschenke brachten. Und so schaffte Jahwe dem David Sieg überall, wohin er zog. Und David nahm die goldenen Schilde, welche die Knechte Hadadesers getragen, und brachte sie gen Jerusalem. Und aus Beta und aus Berothai, Städten Hadadesers, nahm der König David sehr viel Kupfer, Und Thoi, der König von Hemath. hörte, daß David die ganze Macht Hadadesers geschlagen; da sandte er Joram, seinen Sohn, zum Könige David, ihn zu fragen nach dem Wohlsein, und ihm Glück zu wünschen, darum daß er gestritten wider Hadadeser, und ihn geschlagen; (denn Thoi war im Streite mit Hadadeser;) und er hatte mit sich silberne und goldene und kupferne Geräte. Auch diese weihte der König David dem Jahwe, nebst dem Silber und dem Golde, welches er geweiht von all den Völkern, die er überwunden: von den Syrern und von den Moabitern und von den Söhnen Ammons und von den Philistern und von den Amalekitern und von der Beute Hadadesers, des Sohnes Rehobs, des Königs von Zoba. Und David machte sich ein Denkmal als er zurückkehrte, nachdem er die Edomiter geschlagen im Salztale, achtzehntausend. Und er legte in Edom Besatzungen, in ganz Edom legte er Besatzungen, und ganz Edom wurde dem David unterthan. Und so schaffte Jahwe dem David Sieg überall, wohin er zog. Und David herrschte über ganz Israel, und übte Recht und Gerechtigkeit gegen all sein Volk. Joab aber, der Sohn Zeruja's, war über das Heer, und Josaphat, der Sohn Ahiluds, Kanzler. und Zadok, der Sohn Ahitubs, und Ahimelech, der Sohn Abjathars, waren Priester, und Seraja Schreiber; und Benaja, der Sohn Jojada's, war über die Scharfrichter und Läufer, und die Söhne Davids waren Priester. David tuet dem Mephiboseth wohlUnd David sprach: Ist noch jemand, der übrig geblieben vom Hause Sauls, daß ich an ihm Liebe tue um Jonathans willen? Es war aber vom Hause Sauls ein Knecht, sein Name Ziba, den riefen sie zu David, und der König sprach zu ihm: Bist du Ziba? Und er sprach: Dein Knecht! Und der König sprach: Ist niemand mehr übrig vom Hause Sauls, daß ich an ihm Liebe Gottes tue? Und Ziba sprach zum Könige: Noch ist ein Sohn von Jonathan da, lahm an Füßen. Und der König sprach zu ihm: Wo ist er? Und Ziba sprach zum Könige: Siehe, er ist im Hause Machirs, des Sohnes Ammiels, zu Lodebar. Da sandte der König David hin, und ließ ihn holen aus dem Hause Machirs, des Sohnes Ammiels, von Lodebar. Und so kam Mephiboseth, der Sohn Jonathans, des Sohnes Sauls, zu David, und fiel auf sein Angesicht, und beugte sich. Und David sprach: Mephiboseth! Und er sprach: Siehe, dein Knecht! Und David sprach zu ihm: Fürchte dich nicht, denn tun will ich an dir Liebe um Jonathans willen, deines Vaters, und will dir alles Feld Sauls, deines Vaters, zurückgeben, und du sollst an meinem Tische essen beständig. Und er beugete sich, und sprach: Was ist dein Knecht, daß du blickst nach dem Toten Hunde, wie ich bin? Da rief der König Ziba, den Knappen Sauls, und sprach zu ihm: Alles, was dem Saul gehörte und seinem ganzen Hause, gebe ich dem Sohne deines Herrn. Und baue ihm das Land, du und deine Söhne und deine Knechte, und bringe es ein, daß dein Herr Brot habe und es esse. Und Mephiboseth, der Sohn deines Herrn, soll beständig essen an meinem Tische. Ziba aber hatte fünfzehn Söhne und zwanzig Knechte. Und Ziba sprach zum Könige: Ganz so, wie mein Herr, der König, gebietet seinem Knechte, also wird dein Knecht tun. „Und Mephiboseth ißt an meinem Tische, wie einer der Königssöhne." Mephiboseth aber hatte einen kleinen Sohn, sein Name Micha, und alle, die im Hause Ziba's wohnten, waren Mephidoseths Knechte. Und Mephiboseth wohnte in Jerusalem, denn er aß am Tische des Königs beständig. Er war aber lahm an seinen beiden Füßen. Sieg über die Ammoniter und SyrerUnd es geschah hernachmals, da starb der König der Söhne Ammons, und Hanon, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Da sprach David: Ich will Liebe tun an Hanon, dem Sohne Nahas, so wie sein Vater an mir Liebe getan. Und David sandte hin, ihn zu trösten durch seine Knechte wegen seines Vaters. Und so kamen die Knechte Davids ins Land der Söhne Ammons. Da sprachen die Obersten der Söhne Ammons zu Hanon, ihrem Herrn: Ehrt wohl David deinen Vater in deinen Augen, da er zu dir Tröster gesendet? Hat nicht in der Absicht die Stadt zu erforschen und sie zu erspähen und zu zerstören, David seine Knechte gesandt zu dir? Da nahm Hanon die Knechte Davids, und beschor ihnen den Bart halb, und schnitt ihnen die Kleider halb ab bis an das Gesäß, und entließ sie. Und man berichtete es dem David: da sandte er ihnen entgegen, denn die Männer waren sehr geschändet, und der König sprach: Bleibt zu Jericho, bis euer Bart wächst, dann kommt wieder. Und als die Söhne Ammons sahen, daß sie bei David stanken, sandten sie hin, und dingten die Syrer von Beth-Rehob und die Syrer von Zoba, zwanzigtausend Mann Fußvolk, und den König von Maacha, tausend Mann, und die Männer von Tob, zwölftausend Mann. Und als es David hörte, sandte er Joab aus und das ganze Heer der Krieger. Und die Söhne Ammons zogen aus, und stellten sich zum Streite vor das Tor, und die Syrer von Zoba und Rehob und die Männer von Tob und von Maacha waren allein im Felde. Und als Joab sah, daß gegen ihn der Streit gerichtet war von vorne und von hinten, las er aus von allen Auserlesenen von Israel, und stellte sich den Syrern entgegen; und das übrige Volk gab er in die Hand Abisai's, seines Bruders, und er stellte sich gegen die Söhne Ammons. Und er sprach: Wenn die Syrer mir überlegen sind, so komme mir zu Hilfe; und wenn die Söhne Ammons dir überlegen sind, so ziehe ich dir zu Hilfe. Sei fest, und laß uns fest sein für unser Volk und für die Städte unsres Gottes: Jahwe aber tue, was ihm gut däucht. Und so rückte Joab und das Volk, das bei ihm war, zum Streite an wider die Syrer, und sie flohen vor ihm. Und als die Söhne Ammons sahen, daß die Syrer flohen, so flohen sie auch vor Abisai, und gingen in die Stadt. Und so kehrte Joab von den Söhnen Ammons zurück, und kam gen Jerusalem. Und als die Syrer sahen, daß sie geschlagen waren vor Israel, versammelten sie sich allzumal. Und Hadareser sandte hin, und ließ die Syrer jenseits des Stromes ausziehen, und sie kamen gen Helam, und Sobach, der Heer-Oberste Hadadesers, vor ihnen her. Und es ward dem David berichtet: da versammelte er ganz Israel, und ging über den Jordan, und kam gen Helam, und die Syrer stellten sich gegen David, und stritten mit ihm. Aber die Syrer flohen vor Israel, und David erwürgte von den Syrern siebenhundert Wagen und vierzigtausend Reiter, und Sobach, den Heer-Obersten, schlug er, daß er starb daselbst. Und als alle Könige, welche die Knechte Hadadesers waren, sahen, daß sie geschlagen waren vor Israel, so machten sie Frieden mit Israel, und wurden ihnen untertan. Und die Syrer fürchteten sich den Söhnen Ammons wieder zu helfen. Davids Ehebruch; Eroberung von RaphaUnd es geschah bei der Rückkehr des Jahres, zur Zeit, wo die Könige ausziehen, da sandte David Joab und seine Knechte mit ihm und ganz Israel, und sie verheereten (das Land) der Söhne Ammons, und belagerten Rabba. David aber blieb zu Jerusalem. Und es geschah zur Abendzeit, da stand David auf von seinem Lager, und wandelte umher auf dem Dache des Königs-Hauses, und sah ein badendes Weib vom Dache, und das Weib war sehr schön von Ansehen. Da sandte David hin, und erkundigte sich nach dem Weibe, und man sprach: Das ist ja Bathseba, die Tochter Eliams, das Weib Uria's, des Hethiters. Und David sandte Boten, und ließ sie holen, und sie kam zu ihm, und er lag bei ihr; und sie heiligte sich von ihrer Verunreinigung, und kehrte nach ihrem Hause, Und das Weib ward schwanger, und sie sandte, und berichtete es dem David, und sprach: Ich bin schwanger. Da sandte David zu Joab: „Sende zu mir Uria, den Hethiter." Und Joab sandte Uria zu David. Und, als Uria zu ihm kam, fragte David nach dem Wohlergehen Joabs und nach dem Wohlergehen des Volkes und nach dem Wohlergehen des Streites. Und David sprach zu Uria: Gehe hinab nach deinem Hause, und wasche deine Füße. Und so ging Uria heraus vom Hause des Königs, und es kam hinter ihm her ein Geschenk des Königs. Aber Uria legte sich nieder vor der Türe des Königs-Hauses mit allen Knechten seines Herrn, und ging nicht hinab nach seinem Hause, Und man berichtete es dem David, und sprach: Uria ist nicht hinabgegangen nach seinem Hause. Da sprach David zu Uria: Bist du nicht von der Reise gekommen? Warum bist du nicht hinabgegangen nach deinem Hause? Und Uria sprach zu David: Die Lade und Israel und Juda weilen in den Hütten, und mein Herr Joab und die Knechte meines Herrn lagern auf dem Felde; und ich sollte nach meinem Hause gehen, zu essen und zu trinken und zu liegen bei meinem Weibe? Bei deinem Leben und bei deiner Seele Leben, wo ich solches tue! Und David sprach zu Uria: Bleibe hier noch heute, und morgen, will ich dich entlassen. Und so blieb Uria zu Jerusalem an selbigem Tage und am folgenden. Und David lud ihn, und er aß vor ihm und trank, und er machte ihn trunken. Aber am Abend ging er heraus, sich niederzulegen auf sein Lager bei den Knechten seines Herrn, und nach seinem Hause ging er nicht hinab. Und es geschah am Morgen, da schrieb David einen Brief an Joab, und sandte ihn durch Uria. Und er schrieb im Briefe also: Stellt Uria dem stärksten Streite gegenüber, und wendet euch ab hinter ihm, daß er geschlagen werde und umkomme. Und es geschah, als Joab die Stadt bewachte, da stellte er Uria an den Ort, wo er wußte, daß tapfere Männer waren. Und es zogen die Männer der Stadt heraus, und stritten mit Joab, und es fielen etliche vom Volke, von deu Knechten Davids, und auch Uria, der Hethiter kam um. Da sandte Joab, und berichtete dem David alle Dinge des Streites. Und er gebot dem Boten, und sprach: Wenn du alle Dinge des Streites dem Könige zu Ende gesagt hast, und wenn der Grimm des Königs erregt ist, und er spricht zu dir: Warum seid ihr an die Mauer gerückt, zu streiten? wußtet ihr nicht, daß sie schießen würden von der Mauer? Wer schlug Abimelech, den Sohn Jerubbabels? warf nicht ein Weib auf ihn ein Stück eines Mühlsteins von der Mauer, daß er starb zu Thebez? Warum seid ihr an die Mauer gerückt? — so sprich: Auch dein Knecht Uria, der Hethiter, ist umgekommen. Und so ging der Bote hin, und kam, und berichtete dem David alles, wozu ihn Joab geschickt. Und der Bote sprach zu David: Da uns die Männer überwältigten, und herauszogen wider uns aufs Feld, so drangen wir gegen sie bis an das Tor; da schossen die Schützen auf deine Knechte von der Mauer, und es kamen um etliche von den Knechten des Königs, und auch dein Knecht Uria, der Hethiter, ist umgekommen. Da sprach David zu dem Boten: So sprich zu Joab: Laß dich diese Sache nicht verdrießen, denn so und so frißt das Schwert; halte an mit deinem Streite gegen die Stadt, und zerstöre sie; und sprich ihm Mut ein. Und als das Weib Uria's hörte, daß Uria, ihr Mann, umgekommen, trauerte sie über ihren Herrn. Und als die Trauer vorüber war, sandte David, und nahm sie in sein Haus, und sie ward sein Weib, und gebar ihm einen Sohn. Aber es mißfiel die Sache, die David getan, dem Jahwe. Und Jahwe sandte Nathan zu David, und er kam zu ihm, und sprach: Zwei Männer waren in Einer Stadt, der eine reich, und der andere arm. Der Reiche hatte Schafe und Rinder sehr viel; und der Arme hatte ganz nichts denn ein einziges kleines Lamm, das er gekauft; und er erzog es, und es wuchs auf bei ihm und mit seinen Söhnen zugleich; von seinem Bissen aß es, und aus seinem Becher trank es, und an seinem Busen schlief es, und war ihm wie Tochter. Da kam ein Wanderer zu dem reichen Manne, und es dauerte ihn zu nehmen von seinen Schafen und von seinen Rindern, um sie zuzubereiten für den Reisenden, der zu ihm gekommen, und er nahm das Lamm des armen Mannes, und bereitete es für den Mann, der zu ihm gekommen. Da entbrannte der Zorn Davids wider den Mann heftig, und er sprach zu Nathan: Beim Leben Jahwes! des Todes schuldig ist der Mann, der solches getan. Und das Lamm soll er erstatten vierfältig, darum daß er solches getan, und daß er nicht geschont. Aber Nathan sprach zu David: Du bist der Mann! So spricht Jahwe, der Gott Israels: Ich habe dich gesalbt zum Könige über Israel, und ich habe dich gerettet, aus der Hand Sauls, und gab dir das Haus deines Herrn und die Weiber deines Herrn an deinen Busen, und gab dir das Haus Israel und Juda, und wenn es zu wenig, so wollte ich dir noch das und das hinzutun: warum hast du das Wort Jahwes verachtet, zu tun, was böse ist in seinen Augen? Uria, den Hethiter, hast du erschlagen mit dem Schwerte, und sein Weib dir genommen zum Weibe, und ihn hast du gemordet durch das Schwert der Söhne Ammons. Und nun, so soll auch das Schwert nicht weichen von deinem Hause auf ewig, darum daß du mich verachtet, und das Weib Uria's, des Hethiters, genommen dir zum Weibe. So spricht Jahwe: Siehe, ich erwecke Unheil über dich aus deinem eigenen Hause, und nehme deine Weiber vor deinen Augen, und gebe sie einem anderen, daß er bei deinen Weibern liege vor den Augen dieser Sonne. Denn du hast es getan im Verborgenen, ich aber will solches tun im Angesichte von ganz Israel und im Angesichte der Sonne! Da sprach David zu Nathan: Ich habe gesündigt wider Jahwe! Und Nathan sprach zu David: So hat auch Jahwe deine Sünde weggenommen, du wirst nicht sterben. Nur weil du Ursache zur Lästerung gegeben den Feinden Jahwes durch diese Sache, so soll der Sohn, der dir geboren ist, sterben. Und so ging Nathan nach seinem Hause. Da schlug Jahwe das Kind, das das Weib Uria's dem David geboren, und es ward totkrank. Und David suchte Gott um des Knaben willen, und fastete, und kam und lag über Nacht auf der Erde. Und es machten sich auf die Ältesten seines Hauses, um ihn aufzurichten von der Erde: aber er wollte nicht, und aß nicht mit ihnen. Und es geschah am siebenten Tage, da starb das Kind; und es fürchteten sich die Knechte Davids ihm zu berichten, daß das Kind tot war, denn sie sprachen: Siehe, als das Kind noch lebte, redeten wir zu ihm, und er hörte nicht auf unsre Stimme; und wie mögen wir nun zu ihm sagen: Das Kind ist tot? Er möchte ein Unglück anrichten. Und David sah, daß seine Knechte murmelten, und merkte, daß das Kind tot war; und David sprach zu seinen Knechten: Ist das Kind tot? Und sie sprachen: Es ist tot. Da stand David auf von der Erde, und wusch sich, und salbte sich, und wechselte seine Kleider, und ging in das Haus Jahwes, und betete an, und kam zurück in sein Haus, und verlangte, daß man ihm Speise vorsetzte, und aß. Da sprachen seine Knechte zu ihm: Was ist das, was du getan? Dieweil das Kind lebte, fastetest du und Weintest, und wie das Kind tot war, standest du auf und aßest? Und er sprach: So lange noch das Kind lebte, fastete ich und weinte; denn ich dachte: wer weiß, Jahwe begnadiget mich vielleicht, daß das Kind leben bleibt. Nun es aber tot ist, warum doch sollte ich fasten? Vermag ich es wieder zurückzubringen? Ich gehe zu ihm, es aber wird nicht zu mir kehren. Und David tröstete Bathseba, sein Weib, und wohnte ihr bei, und lag bei ihr, und sie gebar einen Sohn, und er nannte seinen Nannn Salomo. Und Jahwe liebte ihn. Und er sandte durch Nathan, den Propheten, und nannte seinen Ramm Jedidjah (Jahwelieb) um Jahwes willen. Und Joab stritt wider Rabba der Söhne Ammons, und nahm die Königsstadt ein. Und Joab sandte Boten zu David, und sprach: Ich habe gestritten wider Rabba, auch habe ich die Wasser-Stadt eingenommen; und nun versammele das übrige Volk, und belagere die Stadt, und nimm sie ein, damit ich die Stadt nicht einnehme, und mein Name nicht bei ihr genannt werde. Da versammelte David alles Volk, und zog gen Rabba, und stritt wider sie, und nahm sie ein. Und er nahm die Krone ihres Königs von seinem Haupte, ihr Gewicht ein Talent Goldes und Edelsteine, und setzte sie auf sein Haupt, und die Beute der Stadt brachte er hinaus in sehr großer Menge. Und das Volk, das darin war, führte er hinaus, und legte sie unter Sägen und unter eiserne Dreschwagen und unter eiserne Beile, und steckte sie in Ziegelöfen. Und also tat er an allen Städten der Söhne Ammons. Und so kehrte David und das ganze Volk gen Jerusalem. Amnons Ermordung durch Absalom, welcher entflieht und nachher wieder zurückkehrtUnd es geschah hernachmals, Absalom, der Sohn Davids, hatte eine schöne Schwester, ihr Name Thamar, und es liebte sie Amnon, der Sohn Davids. Und es war dem Amnon wehe zum krank werden um Thamar, seine Schwester; denn sie war Jungfrau, und es schien dem Amnon unmöglich ihr etwas zu tun. Amnon aber hatte einen Freund, sein Name Jonadab, der Sohn Simea's, des Bruders Davids, und Jonadab war ein sehr kluger Mann. Und er sprach zu ihm: Warum bist du so abgezehrt, Königssohn, einen Morgen wie den anderen? willst du es mir nicht sagen? Und Amnon sprach zu ihm: Thamar, die Schwester Absaloms, meines Bruders, liebe ich. Und Jonadab sprach zu ihm: Lege dich auf dein Lager, und stelle dich krank; und kommt dein Vater, dich zu sehen, so sprich zu ihm: Laß doch Thamar, meine Schwester, kommen, daß sie mir etwas zu essen gebe, und vor meinen Augen das Essen bereite, auf daß ich's sehe, und esse aus ihrer Hand. Und so legte sich Amnon, und stellte sich krank, und der König kam, ihn zu sehen, und Amnon sprach zum Könige: Laß doch Thamar, meine Schwester kommen, daß sie vor meinen Augen zwei Kuchen bereite, und ich esse aus ihrer Hand. Da sandte David zu Thamar ins Haus, und sprach! Gehe doch ins Haus Amnons, deines Bruders, und mache ihm das Essen. Und Thamar ging hin ins Haus Amnons, ihres Bruders; er aber lag zu Bette. Und sie nahm Teig, und knetete, und bereitete Kuchen vor seinen Augen, und buk die Kuchen, und nahm die Pfanne und schüttete aus vor seinen Augen. Aber er weigerte sich zu essen. Und Amnon sprach: Laßt jedermann hinausgehen von mir. Und es ging jedermann hinaus von ihm. Da sprach Amnon zu Thamar: Bringe das Essen in die Kammer, daß ich esse aus deiner Hand. Und Thamar nahm die Kuchen, die sie bereitet hatte, und brachte sie Amnon, ihrem Bruder, in die Kammer. Und als sie ihm reichte zu essen, ergriff er sie, und sprach zu ihr: Komm, liege bei mir, meine Schwester! Und sie sprach zu ihm: Nicht doch, mein Bruder! schwäche mich nicht, denn also tut man nicht in Israel; tue nicht diese Schandtat! Und ich, wohin sollte ich tragen meinen Schimpf, und du würdest sein wie einer der Schändlichen in Israel. Und nun rede doch zum Könige, denn er wird mich dir nicht versagen. Aber er wollte nicht hören auf ihre Stimme, und überwältigte sie, und schwächte sie, und lag bei ihr. Und Amnon faßte einen sehr großen Haß gegen sie; denn der Haß, womit er sie haßte, war größer denn die Liebe, womit er sie geliebt hatte; und Amnon sprach zu ihr: Steh auf, gehe! Und sie sprach zu ihm: Nicht doch diese größere Unbill als die andere, die du an mir getan, mich zu verstoßen! Aber er wollte nicht auf sie hören. Und er rief seinem Knappen, der ihm diente, und sprach: Schickt doch diese fort von mir auf die Straße, und verriegele die Türe hinter ihr! Sie trug aber ein Ärmelkleid; denn also waren gekleidet die Töchter des Königs, die Jungfrauen, mit Oberkleidern. Und sein Diener brachte sie hinaus auf die Straße, und verriegelte die Türe hinter ihr. Da nahm Thamar Asche auf ihr Haupt, und das Ärmelkleid, das sie anhatte, zerriß sie, und legte ihre Hand auf das Haupt, und ging und schrie im Gehen. Und es sprach zu ihr Absalom, ihr Bruder: Ist Amnon, dein Bruder, bei dir gewesen? Nun, meine Schwester, schweige still, es ist dein Bruder, nimm diese Sache nicht zu Herzen! Und es blieb Thamar, und zwar einsam, im Hause Absaloms, ihres Bruders. Und der König hörte all diese Dinge, und ward sehr zornig. Und Absalom redete nicht mit Amnon, weder Böses noch Gutes; denn Absalom haßte Amnon darum, daß er Thamar, seine Schwester, geschwächt. Und es geschah nach zwei Jahren, da hatte Absalom Schafscherer zu Baal-Hazor, welches bei Ephraim liegt, und Absalom lud alle Söhne des Königs. Und Absalom kam zum Könige, und sprach: Siehe, dein Knecht hat Schafscherer, es gehe doch der König und seine Knechte mit deinem Knechte! Und der König sprach zu Absalom: Nicht doch, mein Sohn! laß uns nicht alle gehen, daß wir dich nicht beschweren. Und er drang in ihn, aber er wollte nicht gehen, und segnete ihn. Und Absalom sprach: Wo nicht, so laß doch Amnon, meinen Bruder, mit uns gehen. Und der König sprach zu ihm: Warum soll er mit dir gehen? Aber Absalom drang in ihn: da ließ er Amnon mit ihm gehen und alle Söhne des Königs. Und Absalom gebot seinen Knappen, und sprach: Seht doch zu, wenn Amnon fröhliches Herzens ist beim Weine, und ich spreche zu euch: Schlagt Amnon, so tötet ihn, fürchtet euch nicht! Gebiete ich es nicht euch? Seid fest und tapfere Männer! Und es taten die Knappen Absaloms an Amnon, so wie Absalom geboten. Da machten sich auf alle Söhne des Königs, und setzten sich ein jeglicher auf sein Maultier, und flohen. Und es geschah, sie waren auf dem Wege, da kam das Gerücht zu David, indem man sprach: Absalom hat alle Söhne des Königs geschlagen, und es ist nicht einer übrig geblieben von ihnen. Da stand der König auf, und zerriß seine Kleider, und legte sich auf die Erde, und alle seine Knechte standen da mit zerrissenen Kleidern. Da hob Jonadab, der Sohn Simea's, des Bruders Davids, an, und sprach: Mein Herr denke nicht: alle die Jünglinge, die Söhne des Königs, haben sie getötet, denn Amnon allein ist tot; denn auf dem Munde Absaloms lag es, seitdem er Thamar, seine Schwester, geschwächt. Und nun nehme mein Herr, der König, die Sache nicht zu Herzen, daß er denke: alle Söhne des Königs sind tot; nein, sondern Amnon allein ist tot. Und Absalom floh. Und es erhob der Knappe, der Wächter, seine Augen, und schauete, und siehe, ein großer Haufe kam gezogen von dem Wege hinter ihm, von der Seite des Berges. Da sprach Jonadab zum Könige: Siehe, die Söhne des Königs kommen; wie dein Knecht gesagt, also ist es geschehen. Und als er seine Rede geendigt, siehe, da kamen die Söhne des Königs, und erhoben ihre Stimme, und weinten, und auch der König und alle seine Knechte weinten gar sehr. Absalom aber floh, und ging zu Talmai, dem Sohne Ammihuds, dem Könige von Gesur. Und (David) trauerte um seinen Sohn alle die Tage. Absalom aber floh, und ging gen Gesur, und war daselbst drei Jahre. Und David, der König, sehnte sich auszuziehen zu Absalom, denn er hatte sich getröstet über Amnon, daß er tot war. Und Joab, der Sohn Zeruja's, merkte, daß das Herz des Königs nach Absalom (stand). Da sandte Joab gen Thekoa, und ließ von dannen ein kluges Weib holen, und sprach zu ihr: Stelle dich doch traurend, und ziehe Trauerkleider an und salbe dich nicht mit Öl, und sei wie ein Weib, die schon lange Zeit trauert über einen Toten; und gehe zum Könige, und rede zu ihm gleich diesem Worte. Und Joab legte ihr die Worte in den Mund. Und es sprach das Weib von Thekoa zum Könige, und fiel auf ihr Antlitz zur Erde, und beugte sich, und sprach: Hilf, o König! Und der König sprach zu ihr: Was ist dir? Und sie sprach: Traun! eine Witwe bin ich, und mein Mann ist gestorben. Und deine Magd hatte zwei Söhne, und sie zankten sich beide auf dem Felde, und es war kein Retter zwischen ihnen, und es schlug der eine den anderen, und tötete ihn. Und siehe, es ist das ganze Geschlecht aufgestanden wider deine Magd, und sie sprachen: Gib her den Totschläger seines Bruders, daß wir ihn töten für die Seele seines Bruders, den er gemordet, und wir wollen auch den Erben vertilgen; und so wollen sie den Funken auslöschen, der mir übrig geblieben, um meinem Manne keinen Namen noch Nachkommen zu lassen auf dem Erdboden. Und der König sprach zu dem Weibe: gehe nach deinem Hause, und ich will gebieten deinet halben. Und das Weib von Thekoa sprach zum Könige: Auf mir, mein Herr, König, sei die Schuld und auf dem Hause meines Vaters, der König aber und sein Thron sei schuldfrei! Und der König sprach: Wer wider dich redet, den bringe zu mir, und er soll nicht weiter dich antasten. Und sie sprach: Es gedenke doch der König Jahwes, deines Gottes, daß der Bluträcher nicht noch mehr Verderben anrichte, und daß sie mir nicht meinen Sohn vertilgen. Und er sprach: Beim Leben Jahwes! wo von den Haaren deines Sohnes eins auf die Erde fällt. Und das Weib sprach: Laß deine Magd ein Wort reden zu meinem Herrn, dem Könige! Und er sprach: Rede! Und das Weib sprach: Und warum sinnest du dergleichen wider das Volk Gottes? Und weil der König solches redet, ist er wie schuldig, indem der König seinen Verstoßenen nicht wieder kommen läßt. Denn sterben müssen wir, und sind wie Wasser, das ausgegossen auf die Erde, das nicht gefaßt wird; und es sollte die Majestät nicht Verlangen tragen und Gedanken denken, daß er nicht von sich stoße den Verstoßenen? Und nun, daß ich gekommen bin, zu reden zum Könige, meinem Herrn, dieses Wort, war, weil das Volk mich in Furcht setzte; da gedachte deine Magd: ich will doch zum Könige reden, vielleicht wird der König das Wort seiner Magd tun. Ja, der König wird erhören, seine Magd zu erretten aus der Hand des Mannes, (der da trachtet) mich und meinen Sohn zugleich zu vertilgen aus dem Eigentume Gottes. Und so gedachte deine Magd: Sei doch das Wort meines Herrn, des Königs, zur Beruhigung; denn wie ein Engel Gottes, also ist mein Herr, der König, zu vernehmen das Gute und das Böse: drum sei Jahwe, dein Gott, mit dir! Und der König antwortete, und sprach zu dem Weibe: Verhehle nichts vor mir, was ich dich frage. Und das Weib sprach: Es rede mein Herr, der König! Und der König sprach: Ist (nicht) die Hand Joabs mit dir in diesem allem? Und das Weib antwortete, und sprach: Bei deinem Leben, mein Herr König! Nicht zur Rechten oder zur Linken ist zu weichen von allem, was mein Herr, der König, redet; ja, dein Knecht Joab, er hat mir's geboten, und er hat deiner Magd all diese Worte in den Mund gelegt. Um das Ansehen der Sache zu wenden, hat dein Knecht Joab diese Sache getan. Aber mein Herr ist weise gleich der Weisheit eines Engels Gottes, daß er alles weiß auf Erden. Und es sprach der König zu Joab: Siehe, ich habe diese Sache getan: so gehe, hole wieder den Jüngling Absalom. Da fiel Joab auf sein Angesicht zur Erde, und beugte sich, und segnete den König, und Joab sprach: Heute erfährt dein Knecht, daß ich Gnade gefunden in deinen Augen, mein Herr, König, da der König das Wort seines Knechtes getan. Und so machte sich Joab auf, und ging gen Gesur, und brachte Absalom gen Jerusalem. Aber der König sprach: Er wende sich nach seinem Hause, und schaue nicht mein Angesicht. Und so wandte sich Absalom nach seinem Hause, und das Angesicht des Königs schauete er nicht. Wie Absalom aber war kein schöner Mann in ganz Israel, so daß man (ihn) sehr pries; von seiner Fußsohle bis zu seinem Scheitel war an ihm kein Fehl. Und wenn er sein Haupt schor — es geschah aber von Jahre zu Jahre, daß er es schor; denn zu schwer war es ihm, und so schor er's — so wog das Haar seines Hauptes zweihundert Seckel nach dem Königsgewichte. Und dem Absalom wurden drei Söhne geboren und eine Tochter, ihr Name Thamar; selbige war ein schönes Weib von Ansehen. Und so blieb Absalom zu Jerusalem zwei Jahre, und das Angesicht des Königs schauete er nicht. Da sandte Absalom zu Joab, um ihn zum Könige zu senden, aber er wollte nicht zu ihm kommen; und er sandte wiederum zum zweiten Mal, aber er wollte nicht kommen. Da sprach er zu seinen Knechten: Seht das Stück Joabs neben meinem, und er hat darauf Gerste: geht hin, und zündet es an mit Feuer. Und die Knechte Absaloms zündeten das Stück an mit Feuer. Da machte sich Joab auf, und kam zu Absalom ins Haus, und sprach zu ihm: Warum haben deine Knechte mein Stück angezündet mit Feuer? Und Absalom sprach zu Joab: Siehe, ich sandte zu dir, und sprach: Komm her, daß ich dich sende zum Könige, und spreche: Warum bin ich gekommen von Gesur? Besser wäre es mir, ich wäre noch dort! Und nun will ich das Angesicht des Königs schauen; ist aber eine Schuld auf mir, so töte er mich! Da ging Joab zum Könige, und berichtete es ihm. Und er rief dem Absalom, und er kam zum Könige, und beugte sich mit seinem Antlitz zur Erde vor dem Könige, und der König küsste Absalom. Absaloms Empörung; Davids FluchtUnd es geschah hernachmals, da schaffte sich Absalom Wagen und Rosse und fünfzig Mann, die vor ihm herliefen. Und Absalom machte sich frühe auf, und trat an die Seite des Weges zum Tore; und es geschah, jedermann, der einen Handel hatte, um zum Könige zu kommen, zum Gerichte, dem rief Absalom zu, und sprach: Aus welcher Stadt bist du? Und sprach er: Aus einem der Stämme Israels ist dein Knecht, so sprach Absalom zu ihm: Siehe, deine Reden sind gut und gerade, aber keiner ist, der dich hört von wegen des Königs. Und Absalom sprach: Wer setzt mich zum Richter im Lande, daß zu mir käme jedermann, wer einen Handel und Rechtsstreit hätte, so würde ich ihm zum Rechte verhelfen! Und wenn jemand ihm nahte, sich vor ihm zu beugen, so streckte er seine Hand aus, und ergriff ihn, und küsste ihn. Und Absalom tat auf solche Weise dem ganzen Israel, die zum Gerichte kamen zum Könige; und so täuschte Absalom das Herz der Männer Israels. Und es geschah nach Verlauf von vierzig Jahren, da sprach Absalom zum Könige: Laß mich doch hingehen und mein Gelübde erfüllen, das ich dem Jahwe gelobt, zu Hebron. Denn ein Gelübde hat dein Knecht gelobt, als ich zu Gesur wohnte in Syrien, indem ich sprach: Wenn mich Jahwe zurückkehren läßt gen Jerusalem, so will ich dem Jahwe dienen. Und der König sprach zu ihm: Gehe hin in Frieden! Und so machte er sich auf, und ging gen Hebron. Und Absalom sandte Kundschafter in alle Stämme Israels, und sprach: Wenn ihr den Schall der Posaune hört, so sprecht: Absalom ist König geworden zu Hebron. Und mit Absalom gingen zweihundert Mann aus Jerusalem, geladen und gehend in ihrer Unschuld, und sie wußten von gar nichts. Und Absalom sandte hin (und ließ rufen) Ahithophel, den Giloniter, den Rat Davids, aus seiner Stadt, aus Gilo, als er die Opfer opferte. Und es ward die Verschwörung stark, und das Volk, mehrte sich immerfort bei Absalom. Und es kam der Berichtbringer zu David, und sprach: Das Herz der Männer von Israel hat sich nach Absalom gewandt. Da sprach David zu allen seinen Knechten, die bei ihm waren zu Jerusalem, Auf! und laßt uns fliehen! denn es wird für uns kein Entrinnen sein vor Absalom. Eilt zu gehen, daß er nicht eilend uns erreiche, und Unglück über uns bringe, und die Stadt schlage mit der Schärfe des Schwertes! Und die Knechte des Königs sprachen zum Könige: Was irgend mein Herr, der König, erwählt, siehe, wir sind deine Knechte. Da zog der König hinaus, und sein ganzes Haus in seinem Gefolge, und der König ließ zehn Kebsweiber zurück, das Haus zu bewahren. Und so zog der König hinaus, und alles Volk in seinem Gefolge, und sie standen stille bei Beth-Merhak. Und alle seine Knechte zogen an seiner Seite vorüber, und alle Scharfrichter und alle Läufer und alle Gathiter, sechshundert Mann, die gekommen waren in seinem Gefolge von Gath, zogen an dem Könige vorüber. Da sprach der König zu Ithai, dem Gathiter: Warum willst auch du mit uns ziehen? Kehre zurück, und bleibe bei dem Könige! Denn ein Fremder bist du, auch wanderst du wieder an deinen Ort. Gestern bist du gekommen, und heute sollte ich dich mit uns nehmen auf den Irrzug? Denn ich gehe, wohin ich gehe. Kehre zurück, und führe deine Brüder mit dir zurück in Liebe und Treue! Aber Ithai antwortete dem Könige, und sprach: Beim Leben Jahwes und beim Leben meines Herrn, des Königs! an dem Orte, wo mein Herr, der König, sein wird, es sei zum Tode, es sei zum Leben, daselbst wird dein Knecht sein. Und David sprach zu Ithai: Gehe und ziehe vorüber! Und so zog Ithai, der Gathiter, und alle seine Männer vorüber, und alle Kinder, die bei ihm waren. Das ganze Land aber weinte mit lauter Stimme, während alles Volk vorüber zog, und der König ging über den Bach Kidron, und auch alles Volk ging hinüber gegen den Weg zur Wüste. Und siehe, auch Zadok, und alle Leviten mit ihm, tragend die Lade des Bundes Gottes; und stellten die Lade Gottes hin, und Abjathar kam herauf, bis alles Volk völlig vorübergezogen aus der Stadt. Aber der König sprach zu Zadok: Bringe die Lade Gottes zurück in die Stadt! Wenn ich Gnade finde in den Augen Jahwes, so wird er mich zurückführen, und ihn und seine Wohnung schauen lassen. Wenn er aber so spricht: Ich habe nicht Gefallen an dir: — siehe, hier bin ich, er tue mir, wie es ihm gut däucht! Und der König sprach zu Zadok, dem Priester: Siehst du? Kehre zur Stadt in Frieden, und Ahimaaz, dein Sohn, und Jonathan, der Sohn Abjathars, eure beiden Söhne, mit euch. Seht, ich will verziehen in den Ebenen der Wüste, bis Nachricht von euch kommt, daß ihr mir berichtet. Und so brachten Zadok und Abjathar die Lade Gottes zurück gen Jerusalem, und blieben daselbst. David aber ging die Anhöhe der Ölbäume hinauf, weinend im Gehen, sein Haupt verhüllt; und er ging barfuß, und alles Volk, das bei ihm war, verhüllten ein jeglicher sein Haupt, und gingen hinauf, und weinten im Gehen. Und man berichtete dem David, und sprach: Ahithophel ist unter den Verschwornen mit Absalom. Da sprach David: Betöre doch den Rat Ahithophels, Jahwe! Und als David auf die Höhe kam, wo man Gott anzubeten pflegte, siehe, da kam ihm Husai, der Architer, entgegen, mit zerrissenem Kleide, und Erde auf seinem Haupte. Und David sprach zu ihm: Wenn du mit mir ziehst, so wirst du mir zur Last sein. Wenn du aber zur Stadt kehrst, und sprichst zu Absalom: Dein Knecht, o König, will ich sein; der Knecht deines Vaters war ich sonst, aber nun, so bin ich dein Knecht: so wirst du mir den Rat Ahithophels zunichte machen. Und sind nicht bei dir daselbst Zadok und Abjathar, die Priester? Und es geschehe, alles, was du hörst aus dem Königshause, berichte es Zadok und Abjathar den Priestern. Siehe, daselbst bei ihnen sind ihre beiden Söhne, Ahimaaz, des Zadok, und Jonathan, des Abjathar: so sendet denn durch sie zu mir alles, was ihr hört. Und so kam Husai, der Freund Davids, in die Stadt, als Absalom gen Jerusalem kommen sollte. Und David war ein wenig weiter gegangen von der Höhe: siehe, da kam Ziba, der Knappe Mephiboseths, ihm entgegen mit einem Paar gegürteter Esel, und auf ihnen zweihundert Brote und hundert Rosinen-Kuchen und hundert Feigen-Kuchen und ein Krug Wein. Und der König sprach zu Ziba: Was willst du mit diesem? Und Ziba sprach: Die Esel sind für das Haus des Königs zum Reiten, und die Brote und die Feigen zum Essen für die Knappen, und der Wein zum Trinken für die Ermatteten in der Wüste. Und der König sprach: Und wo ist der Sohn deines Herrn? Und Ziba sprach zum Könige: Siehe, er bleibt zu Jerusalem, denn er sprach: Heute wird mir das Haus Israels das Königtum meines Vaters wieder geben! Und der König sprach zu Ziba: Siehe, dein sei alles, was dem Mephiboseth gehört. Und Ziba sprach: Ich beuge mich! Möge ich Gnade finden in den Augen meines Herrn, des Königs! Und als der König David nach Bahurim kam: siehe, da ging von dannen heraus ein Mann vom Geschlechte des Hauses Sauls, sein Name Simei, der Sohn Gera's; er ging heraus und fluchte, und warf mit Steinen nach David und nach allen Knechten des Königs David und allem Volke und allen Helden zu seiner Rechten und zu seiner Linken. Und so sprach Simei in seinem Fluchen: Fort, fort, du Blutmensch, du Bösewicht! Jahwe bringt auf dich zurück alles Blut vom Hause Sauls, an dessen Statt du König geworden, und gibt das Königtum in die Hand Absaloms, deines Sohnes; und siehe, nun bist du in deinem Unglücke, denn ein Blutmensch bist du! Da sprach Abisai, der Sohn Zeruja's, zum Könige: Warum soll dieser tote Hund meinem Herrn, dem Könige, fluchen? Laß mich doch hinübergehen, und ihm den Kopf abhauen. Aber der König sprach: Was habe ich mit euch zu schaffen, Söhne Zeruja's? Er mag fluchen! Denn Jahwe hat ihm befohlen: Fluche dem David! und wer darf sagen: Warum tust du also? Und David sprach zu Abisai und zu allen seinen Knechten: Siehe, mein Sohn, der hervorgegangen aus meinen Lenden, steht mir nach dem Leben: wie viel mehr nun ein Benjaminit! Laßt ihn, daß er fluche, denn Jahwe hat es ihm befohlen. Vielleicht sieht Jahwe auf mein Elend, und erstattet mir Gutes für sein Fluchen an diesem Tage. Und so zog David und seine Männer des Weges; aber Simei ging an der Seite des Berges ihm gegenüber, und fluchte im Gehen, und warf mit Steinen gegen ihn, und stäubte mit Staub. Und es kam der König und alles Volk, das bei ihm war, ermüdet an, und erholte sich daselbst. Absalom aber und alles Volk der Männer Israels kamen gen Jerusalem, und Ahithophel mit ihm. Und es geschah, als Husai, der Architer, der Freund Davids, zu Absalom kam, sprach Husai zu Absalom: Es lebe der König! es lebe der König! Und Absalom sprach zu Husai: Das ist deine Liebe zu deinem Freunde? warum bist du nicht gezogen mit deinem Freunde? Und Husai sprach zu Absalom: Nein! sondern wen Jahwe erwählt und dieses Volk und alle Männer Israels, dem will ich angehören, und bei ihm bleiben. Und zweitens, wem will ich dienen? nicht vor seinem Sohne? So wie ich gedient vor deinem Vater, also will ich vor dir sein. Und Absalom sprach zu Ahithophel: Schafft Rat, was wir tun sollen! Und Ahithophel sprach zu Absalom: Wohne den Kebsweibern deines Vaters bei, die er zurückgelassen, das Haus zu bewahren: so hört ganz Israel, daß du stinkest bei deinem Vater, und es stärken sich die Hände aller, die mit dir sind. Da schlugen sie für Absalom das Zelt auf dem Dache auf, und Absalom wohnte den Kebsweibern seines Vaters bei vor den Augen von ganz Israel. Der Rat aber Ahithophels, den er riet zu selbiger Zeit, galt, als wenn man das Wort Gottes befragte; also galt aller Rat Ahithophels sowohl bei David, als bei Absalom. Und Ahithophel sprach zu Absalom: Laß mich doch zwölftausend Mann auslesen, und mich aufmachen und dem David nachjagen des Nachts; und ich werde über ihn kommen, da er matt und schlaff an Händen ist, und ihn in Schrecken setzen, daß alles Volk, das bei ihm ist, fliehe, und werde den König allein erschlagen; und so will ich alles Volk zurückbringen zu dir. Die Rückkehr Aller gilt der Mann, dem du nachstellest; alles Volk wird ruhig sein. Und die Rede gefiel dem Absalom und allen Ältesten von Israel. Und Absalom sprach: Rufe doch auch Husai, den Architer, daß wir hören, was auch er sagt. Und so kam Husai zu Absalom, und es sprach Absalom zu ihm, und sprach: Gleich diesem Worte hat Ahithophel geredet: sollen wir tun, was er sagt? wo nicht, so rede du! Und Husai sprach zu Absalom: Nicht gut ist der Rat, welchen Ahithophel geraten dies Mal. Und Husai sprach: Du kennst deinen Vater und seine Männer, daß sie Helden sind und grimmiges Gemütes, wie ein der Jungen beraubter Bär auf dem Felde, und dein Vater ist ein Kriegsmann, und wird nicht übernachten bei dem Volke. Siehe, nun hat er sich versteckt in eines der Löcher oder an einen der (anderen) Orte. Und es geschieht, wenn etliche unter ihnen fallen anfangs, so wird man es hören und sprechen: Es ist eine Niederlage geschehen unter dem Volke das dem Absalom nachfolgt, und auch der Tapfere, der ein Herz hat wie ein Löwe, wird verzagt werden; denn ganz Israel weiß, daß dein Vater ein Held, und tapfere Leute, die mit ihm sind. Aber ich rate: Versammelt werde zu dir ganz Israel von Dan bis Beerseba, wie der Sand am Ufer des Meeres an Menge, und du selber mußt ziehen zum Kampfe. Und treffen wir ihn an einem der Örter, wo er sich befindet, so lagern wir uns wider ihn, wie der Tau auf den Erdboden fällt, und es wird von ihm und von all den Männern, welche mit ihm sind, auch nicht einer übrig bleiben. Und wenn er in eine Stadt sich zurückzieht, so legt ganz Israel an selbige Stadt Seile, und wir schleppen sie an den Bach, bis daselbst nicht mehr ein Steinchen gefunden wird. Und Absalom und alle Männer Israels sprachen: Besser ist der Rat Husai's, des Architer's, als der Rat Ahithophels. Jahwe aber hatte es geordnet den guten Rat Ahithophels zunichte zu machen, damit Jahwe über Absalom das Unheil brächte. Und Husai sprach zu Zadok und zu Abjathar, den Priestern: So und so hat Ahithophel dem Absalom und den Ältesten Israels geraten, und so und so habe ich geraten. Und nun sendet eilend hin, und berichtet es dem David, und sprecht: Bleibe nicht die Nacht in den Ebenen der Wüste, und gehe über, daß nicht dem Könige und allem Volke, das bei ihm ist, Verderben bereitet werde. Jonathan und Ahinmaz aber hielten sich auf bei der Walker-Quelle; und es ging die Magd hin, und berichtete es ihnen, daß sie hingingen, und es dem Könige David berichteten; denn sie konnten nicht sich sehen lassen, um in die Stadt zu kommen. Aber es sah sie ein Knabe, und berichtete es dem Absalom. Da gingen sie beide eilend, und kamen in das Haus eines Mannes zu Bohurim, der hatte einen Brunnen in seinem Hofe, und sie stiegen da hinab. Und das Weib nahm und breitete die Decke über den Brunnen, und streuete Grütze darauf, daß man nichts merkte. Da kamen die Knechte Absaloms zum Weibe ins Haus, und sprachen: Wo ist Ahimaaz und Jonathan? Und das Weib sprach zu ihnen: Sie sind über das Wasser-Bächlein gegangen. Und sie suchten, und fanden nicht, und lehnten gen Jerusalem. Und es geschah, nachdem sie weggegangen, da stiegen sie herauf aus dem Brunnen, und gingen hin, und berichteten dem Könige David, und sprachen zu David: Machet euch auf, und geht eilend über das Wasser, denn so hat gegen euch Ahithophel geraten. Da machte sich David auf und alles Volk, das mit ihm war, und gingen über den Jordan; bis der Morgen anbrach, ward auch nicht einer vermisset, der nicht übergegangen über den Jordan. Und als Ahithophel sah. daß sein Rat nicht getan wurde, gürtete er seinen Esel, und machte sich auf und zog nach seinem Hause, nach seiner Stadt, und bestellte sein Haus, und erwürgte sich; und er starb, und ward begraben im Begräbnis seines Vaters. Absaloms Niederlage und TodDavid aber kam gen Mahanaim, und Absalom ging über den Jordan, er und alle Männer von Israel mit ihm. Und Absalom setzte Amasa an Joabs Statt über das Heer; Amasa aber war der Sohn eines Mannes, sein Name Jithra der Israelit, der Abigail beigewohnet, der Tochter Nahas, der Schwester Zeruja's, der Mutter Joabs. Und es lagerte sich Israel und Absalom im Lande Gilead. Und es geschah, als David gen Mahanaim kam, da brachte Sobi, der Sohn Rohas, aus Rabba der Söhne Ammons, und Machir, der Sohu Ammiels, aus Lodebar, und Barsillai, der Gileaditer, aus Roglim, Betten und Schalen und Töpfergefäß und Weizen und Gerste und Mehl und Geröstetes und Bohnen und Linsen und Geröstetes und Honig und Milch und Schafe und Kuhkäse dem David und dem Volke, das mit ihm war, zum Essen; denn sie gedachten: das Volk ist hungrig und matt und durstig in der Wüste. Und David musterte das Volk, das mit ihm war, und setzte über sie Oberste über tausend und Oberste über hundert. Und David entließ das Volk, ein Dritteil unter Joab, und ein Dritteil unter Abisai, dem Sohne Zeruja's, dem Bruder Joabs, und ein Dritteil unter Ithai, dem Gathiter. Und der König sprach zum Volke: Ausziehen will auch ich mit euch. Und das Volk sprach: Du sollst nicht ausziehen; denn wenn wir fliehen, so werden sie auf uns nicht Acht haben; und wenn die Hälfte von uns umkommen, so werden sie auf uns nicht Acht haben, denn du bist wie von uns zehntausend; und nun ist's besser, wenn du uns aus der Stadt zum Beistand bist. Und der König sprach zu ihnen: Was euch gut däucht, will ich tun. Und der König trat an die Seite des Tores, und alles Volk zog aus zu Hunderten und Tausenden. Und der König gebot dem Joab und Abisai und Ithai, und sprach: (Verfahret) mir gelinde mit dem Jüngling, mit Absalom! Und alles Volk hörte, wie der König allen Obersten gebot in Betreff Absaloms. Und so zog das Volk aus ins Feld: Israel entgegen: und der Streit war im Walde Ephraim. Und es ward daselbst das Volk Israel geschlagen vor den Knechten Davids, und es war daselbst die Niederlage groß an selbigem Tage, zwanzigtausend Mann. Und es verbreitete sich daselbst der Streit über das ganze Land, und der Wald fraß mehr vom Volke, als das Schwert fraß, an selbigem Tage. Und Absalom kam von Ohngefähr den Knechten Davids zu Gesicht. Absalom aber ritt auf einem Maulthiere, und das Maultier kam uuter die dichten Zweige der großen Terebinthe, und sein Haupt blieb hangen an der Terebinthe, und er schwebte zwischen Himmel und Erde, und das Maultier unter ihm lief weg. Da erblickte ihn ein Mann, und berichtete es dem Joab, und sprach: Siehe, ich habe Absalom erblickt, hangend an der Terebinthe. Und Joab sprach zu dem Manne, der ihm berichtete: Aber siehe, erblicktest du ihn, warum schlugest du ihn nicht daselbst zur Erde? Und an mir war es dir zehen Seckel Silbers zu geben und einen Gürtel. Und der Mann sprach zu Joab: Und nicht, wenn ich zehn Seckel Silbers auf meinen Händen wägte, nicht würde ich meine Hand ausstrecken nach dem Königssohne; denn vor unsren Ohren hat der König dir und dem Abisai und Ithai geboten, und gesprochen: Nehmt ein jeder in Acht den Jüngling, den Absalom! Wenn ich aber gegen meine Seele trüglich gehandelt hätte — und nichts bleibt ja verborgen vor dem Könige — so hättest du dich von fern gestellt. Und Joab sprach: Nicht also will ich warten vor dir! Und er nahm drei Wurfspieße in seine Hand, und stach sie durch das Herz Absaloms. Noch lebte er inmitten der Terebinthe: da traten zehn Knappen hinzu, Waffenträger Joabs, und schlugen Absalom und töteten ihn. Da stieß Joab in die Posaune, und das Volk kehrte um vom Verfolgen Israels; denn Joab tat dem Volke Einhalt. Und sie nahmen Absalom, und warfen ihn im Walde in das große Loch, und errichteten über ihm einen sehr großen Haufen Steine. Und ganz Israel floh ein jeglicher zu seinem Zelte. Absalom aber hatte genommen und sich errichtet bei seinem Leben ein Mal, welches im Königstale steht; denn er sprach: Ich habe keinen Sohn, um das Gedächtnis meines Namens zu erhalten, und er nannte das Mal nach seinem Namen, und es ward genannt: Denkmal Absaloms, bis auf diesen Tag. Ahimaaz aber, der Sohn Zadoks, sprach: Ich will doch hinlaufen, und dem Könige Botschaft bringen, daß Jahwe ihm Recht geschafft aus der Hand seiner Feinde. Und Joab sprach zu ihm: Du sollst nicht Bote sein diesen Tag; du magst Botschaft bringen an einem anderen Tage, aber diesen Tag sollst du nicht Botschaft bringen, darum, weil der Sohn des Königs tot ist. Und Joab sprach zu dem Chusiten: Gehe hin, berichte dem Könige, was du gesehen. Und der Chusit beugte sich vor Joab, und lief. Und Ahimaaz, der Sohn Zadoks, sprach wiederum zu Joab: Was auch geschehe, laß doch auch mich hinlaufen dem Chusiten nach! Und Joab sprach: Warum doch willst du laufen, mein Sohn? Es ist dir keine Botschaft, die etwas einbringt. „Was auch geschehe, ich will laufen!" Und er sprach zu ihm: So laufe! Und Ahimaaz lief den Weg der Aue, und kam dem Chusiten zuvor. David aber saß zwischen den beiden Toren, und der Wächter ging auf das Dach des Tores auf die Mauer, und erhob seine Augen, und schauete, und siehe, es kam ein Mann gelaufen allein. Und der Wächter rief, und berichtete es dem Könige, und der König sprach: ist er allein, so ist Botschaft in seinem Munde. Und er kam immer näher. Und der Wächter sah einen anderen Mann gelaufen kommen, und der Wächter rief nach dem Tore, und sprach: Siehe, ein Mann kommt gelaufen allein. Und der König sprach: Auch dieser ist ein Bote. Und der Wächter sprach: Ich sehe den Lauf des ersten an für den Lauf Ahimaaz, des Sohnes Zeruja's. Und der König sprach: Das ist ein guter Mann, und zu guter Botschaft kommt er. Und Ahimaaz rief, und sprach zum Könige: Heil! und beugete sich vor dem Könige mit seinem Antlitz zur Erde, und sprach: Gepriesen sei Jahwe, dein Gott. Welcher preisgegeben die Menschen, die ihre Hand erhoben wider meinen Herrn, den König! Und der König sprach: Geht es wohl dem Jünglinge, dem Absalom? Und Ahimaaz sprach: Ich sah das große Getümmel, als Joab den Knecht des Königs und deinen Knecht sandte; aber ich weiß nicht, was es war. Und der König sprach: Tritt herzu, und stelle dich hierher. Und er trat hinzu, und stand da. Und siehe, da kam der Chusit, und der Chusit sprach: Es empfange mein Herr, der König, die Botschaft, daß Jahwe dir Recht geschafft aus der Hand aller, die sich wider dich erhoben. Und der König sprach zu dem Chusiten: Geht es wohl dem Jünglinge, dem Absalom? Und der Chusit sprach: Es gehe wie dem Jünglinge den Feinden des Königs, meines Herrn, und allen, die sich wider dich erheben zum Bösen! Da erbebte der König, und ging auf das Obergemach des Tores, und weinte; und also sprach er bei seinem Weggehen: Mein Sohn Absalom! mein Sohn, mein Sohn Absalom! wäre ich doch gestorben statt deiner, Absalom, mein Sohn, mein Sohn! Und es ward dem Joab berichtet: Siehe, der König weint und trauert über Absalom. Und es ward der Sieg an selbigem Tage zur Trauer für das ganze Volk; denn das Volk hörte an selbigem Tage, daß man sagte: Betrübt ist der König über seinen Sohn. Und das Volk stahl sich an selbigem Tage hinein in die Stadt, wie sich einstiehlt das Volk, die Beschimpften, wenn sie fliehen im Streite. Und der König verhüllte sein Angesicht, und eö wehklagte der König mit lauter Stimme: Mein Sohn Absalom! Absalom, mein Sohn, mein Sohn! Da kam Joab zum Könige ins Haus, und sprach: Du hast heute beschämt das Angesicht aller deiner Knechte, die dein Leben errettet haben heute und das Leben deiner Söhne und deiner Töchter und das Leben deiner Weiber und das Leben deiner Kebsweiber, indem du liebst, die dich hassen, und haßt, die dich lieben; du hast heute kund getan, daß dir nichts sind Oberste und Knechte; denn ich erfahre heute, daß, wenn Absalom lebendig, und wir alle heute tot wären, dann wäre es dir recht in deinen Augen. Und nun mache dich auf, gehe hinaus, und rede freundlich deinen Knechten zu! Denn bei Jahwe schwöre ich, wenn du nicht hinausgehst, so wird kein Mensch bei dir bleiben diese Nacht; und das würde dir schlimmer sein denn alles Schlimme, das über dich gekommen von deiner Jugend an bis jetzo. Da machte sich der König auf, und setzte sich ins Tor, und man berichtete es allem Volke, und sprach: Siehe, der König sitzt im Tore. Da kam alles Volk vor den König. Israel aber war geflohen ein jeglicher zu seinen Zelten. Rückkehr des Königs; neue Aufregung und Beendigung des Bürgerkriegs, Davids BeamtenUnd das ganze Volk zankte sich unter allen Stämmen Israels, und sprach: Der König hat uns errettet aus der Hand unsrer Feinde, und er hat uns befreiet aus der Hand der Philister; und nun ist er entflohen aus dem Lande vor Absalom. Und Absalom, den wir zum Königs über uns gesalbt, ist umgekommen im Streite; und nun warum sitzt ihr stille den König zurückzuführen? Der König David aber sandte zu Zadok und zu Abjathar, den Priestern, und sprach: Redet zu den Ältesten von Juda, und sprecht: Warum wollt ihr die letzten sein den König zurückzuführen nach seinem Hause, da die Rede des ganzen Israels zum Könige gekommen nach seinem Hause? Meine Brüder seid ihr, mein Gebein und Fleisch seid ihr; und warum wollt ihr die letzten sein den König zurückzuführen? Und zu Amasa sprecht: Bist du nicht mein Gebein und Fleisch? So soll mir Gott tun und so ferner, wo du nicht Heer-Oberster vor mir sein sollst alle Zeit anstatt Joabs! Und er neigte das Herz aller Männer von Juda wie Eines Mannes, und sie sandten zum Könige: „Kehre zurück du und alle deine Knechte." Und so kehrte der König zurück, und kam bis an den Jordan. Und Juda kam gen Gilgal, dem Könige entgegen zu gehen, und ihn über den Jordan zu führen. Da eilte Simei, der Sohn Gera's, des Benjaminiten, von Bahurim, und kam mit den Männern von Juda herab dem Könige David entgegen, und tausend Mann mit ihm von Benjamin, und Ziba, der Knappe des Hauses Sauls, und seine fünfzehn Söhne und seine zwanzig Knechte mit ihm; und sie gingen durch den Jordan vor den König hin. Es fuhr aber die Fähre über, um das Haus des Königs überzuführen, und zu tun, was ihm gut däuchte. Und Simei, der Sohn Gera's, fiel nieder vor dem Könige, als er über den Jordan fuhr. Und er sprach zum Könige: Es rechne mein Herr mir kein Vergehen zu, und gedenke nicht, wie dein Knecht sich verging an dem Tage, da mein Herr, der König, auszog von Jerusalem, daß der König darauf Acht habe! Denn dein Knecht weiß, daß ich sündigte; und siehe, ich bin heute der erste vom ganzen Hause Josephs gekommen, um meinem Herrn, dem Könige, entgegen zu gehen. Und es antwortete Abisai, der Sohn Zeruja's, und sprach: Sollte dafür Simei nicht getötet werden, daß er dem Gesalbten geflucht? Und David sprach: Was habe ich mit euch zu schaffen, Söhne Zeruja's, daß ihr mir heute zu Widersachern werdet? Heute sollte niemand getötet werden in Israel? Denn weiß ich nicht, daß ich heute König werde über Israel? Und der König sprach zu Simei: Du sollst nicht sterben! Und der König schwur ihm. Und Mephiboseth, der Sohn Sauls, kam herab dem Könige entgegen. Er hatte aber seine Füße nicht zurecht gemacht, noch seinen Bart zurecht gemacht, noch seine Kleider gewaschen von dem Tage an, da der König fortgegangen, bis zu dem Tage, da er glücklich wiederkam. Und aus Jerusalem kam dem Könige entgegen, sprach zu ihm der König: Warum bist du nicht mit mir gegangen, Mephiboseth? Und er sprach: Mein Herr König! mein Knecht hat mich betrogen. Denn dein Knecht gedachte: ich will mir den Esel gürten, und darauf reiten, und zum Könige ziehen, denn lahm ist dein Knecht; und er hat deinen Knecht verleumdet bei meinem Herrn dem Könige; aber mein Herr, der König, ist wie ein Engel Gottes! Tue nun, was dir gut däucht! Denn nicht war das ganze Haus Meines Vaters anders denn des Todes schuldig gegen meinen Herrn, den König, und doch setztest du deinen Knecht unter deine Tisch-Grnossen. Und was habe ich noch für Recht, und was noch zu schreien zum Könige? Und der König sprach zu ihm: Warum redest du noch deine Worte? Ich spreche: Du und Ziba sollt das Feld teilen. Und Mephiboseth sprach zum Könige: Auch das Ganze nehme er, nachdem Mein Herr, der König, glücklich znrückgekehrt nach seinem Hause, Und Barsillai, der Gileaditer, kam herab von Roglim, und ging mit dem Könige über den Jordan, um ihn zu geleiten über den Jordan. Barsillai aber war sehr alt, achtzig Jahre alt; und er hatte den König versorget, als er zu Mahanaim weilte, denn er war ein sehr großer Mann. Und der König sprach zu Barsillai: Gehe du mit mir hinüber, ich will dich versorgen bei mir zu Jerusalem. Und Barsillai sprach zum Könige: Wie viel sind der Tage meiner Lebensjahre, daß ich mit dem Könige hinaufgehen soll gen Jerusalem? Achtzig Jahre alt bin ich heute: kann ich Gutes und Schlechtes unterscheiden? oder kann dein Knecht schmecken, was ich esse und was ich trinke? oder kann ich noch vernehmen die Stimme der Sänger und Sängerinnen? Und warum soll dein Knecht noch zur Last sein meinem Herrn, dem Könige? Auf kurze Zeit würde dein Knecht über den Jordan gehen mit dem Könige, und warum sollte der König mir diese Wohltat erweisen? Laß deinen Knecht umkehren, daß ich sterbe in meiner Stadt, beim Begräbnisse meines Vaters und meiner Mutter. Aber siehe, dein Knecht Chimham wird übergehen mit meinem Herrn, dem Könige, und tue ihm, was dir gut däucht! Und der König sprach: Mit mir soll Chimham übergehen, und ich will ihm tun, was dir gut däucht, und alles, was du von mir wünschest, will ich dir tun. Und so ging alles Volk über den Jordan, und der König ging hinüber; und der König küsste Barsillai, und er segnete ihn, und kehrte an seinen Ort. Und der König zog weiter gen Gilgal, und Chimham zog mit ihm, und alles Volk von Juda führte den König, und auch die Hälfte des Volkes von Israel. Aber siehe, alle Männer von Israel kamen zum Könige, und sprachen zum Könige: Warum haben unsere Brüder, die Männer von Juda, dich gestohlen, und den König und sein Haus über den Jordan geführet und alle Männer Davids mit ihm? Und es antworteten alle Männer von Juda den Männern von Israel: Weil der König mir näher ist; und warum doch zürnst du über diese Sache? Haben wir denn vom Könige gegessen? oder hat er uns Geschenke gemacht? Und die Männer von Israel antworteten den Männern von Juda, und sprachen: Zehn Teile habe ich am Könige und auch an David mehr denn du; und warum hast du mich gering geachtet? Und war nicht meine Rede die erste meinen König zurückzuführen? Und die Rede der Männer von Juda war härter als die Rede der Männer von Israel. Daselbst aber trug sich zu, daß ein schlechter Mensch war, sein Name Seba, der Sohn Bichri's, ein Benjaminit; und er stieß in die Posaune und sprach: Wir haben keinen Teil an David, noch Eigentum am Sohne Isai's! Ein jeglicher zu seinen Zelten, Israel! Da gingen alle Männer von Israel weg von David, Seba, dem Sohne Bichri's, nach. Die Männer von Juda aber hingen an ihrem Könige, vom Jordan bis Jerusalem. Und David kam nach seinem Hause gen Jerusalem. Da nahm der König die zehn Kebsweiber, die er zurückgelassen, das Haus zu bewahren, und tat sie in ein verwahrtes Haus, und versorgte sie; aber er wohnte ihnen nicht bei; und sie waren verschlossen bis an ihren Tod, als Witwen lebend. Und der König sprach zu Amasa: Berufe mir die Männer von Juda in drei Tagen, und du stelle dich hier. Da ging Amasa, Juda zu berufen; aber er zögerte über die bestimmte Zeit, die er ihm bestimmt hatte. Und David sprach zu Abisai: Nun wird uns Seba, der Sohn Bichri's, mehr schaden, denn Absalom. Du, nimm die Knechte deines Herrn, und jage ihm nach, daß er nicht feste Städte erreiche, und sich entziehe unsern Augen. Da zogen hinter ihm aus die Männer Joabs und die Scharfrichter und die Läufer und alle Helden; und sie zogen aus von Jerusalem, um Seba, dem Sohne Bichri's, nachzujagen. Sie waren bei dem großen Steine, welcher zu Gideon ist, da kam Amasa ihnen zu Gesicht. Joab aber war umgürtet mit seinem Rocke, seinem Kleide, und darüber der Gürtel des Schwertes, das geknüpft war an seine Lenden in seiner Scheide; und als er hervorging, da fiel es heraus. Und Joab sprach zu Amasa: Geht es dir wohl, mein Bruder? Und es griff die rechte Hand Joabs an Amasa's Bart, ihn zu küssen. Amasa aber hatte sich nicht in Acht genommen vor dem Schwerte, das in Joab's Hand, und er stieß ihn damit in den Bauch, daß er seine Eingeweide schüttete auf die Erde, und er gab ihm keinen zweiten Stich, und er starb. Joab aber und Abisai, sein Bruder, jagten Seba nach, dem Sohne Bichri's. Und es war ein Mann bei ihm (Amasa) stehen geblieben von den Knappen Joabs, und sprach: Wer dem Joab geneigt, und wer für David ist, der folge dem Joab! Amasa aber wälzete sich im Blute mitten auf der Straße; und als der Mann sah, daß alles Volk stehen blieb, so schob er Amasa von der Straße aufs Feld, und warf ein Gewand über ihn, da er sah, daß, wer an ihn kam, stehen blieb. Da er weggeschafft war von der Straße, zog jedermann vorüber dem Joab nach, um Seba, dem Sohne Bichri's, nachzujagen. Und er zog durch alle Stämme Israels bis nach Abela und Beth-Maacha, und durch ganz Berim, und sie versammelten sich, und folgten auch ihm nach. Und sie kamen, und belagerten ihn zu Abela-Beth-Maacha, und schütteten einen Wall auf gegen die Stadt, und er stand am Stadtgraben; und alles Volk, das mit Joab war, zerstörte, um die Mauer zu stürzen. Da rief ein kluges Weib aus der Stadt: Hört! hört! Sprecht doch zu Joab: Nahe dich hierher, daß ich zu dir rede! Und er nahte zu ihr, und das Weib sprach: Bist du Joab? Und er sprach: Ich bin's! Und sie sprach zu ihm: Höre die Rede deiner Magd! Und er sprach: Ich höre! Und sie sprach: Sagen hätte man zuerst sollen: Fragen soll man in Abela, und also wäre man zum Ziele gekommen. Ich bin von den Friedsamen, Getreuen in Israel; du trachtest zu töten eine Stadt und Mutter in Israel? Warum willst du das Eigentum Jahwes verderben? Und Joab antwortete und sprach: Fern, fern sei es von mir, daß ich verderbe und zerstöre! Nicht also ist die Sache; sondern ein Mann vom Gebirge Ephraim, Seba, Sohn Bichri's, sein Name, hat seine Hand erhoben wider den König, wider David, den gebt allein heraus, so will ich abziehen von der Stadt. Und das Weib sprach zu Joab: Siehe, sein Haupt soll dir hinausgeworfen werden über die Mauer. Da kam das Weib zu dem ganzen Volke mit ihrer Klugheit, und sie hieben Seba, dem Sohne Bichri's, das Haupt ab, und warfen's hinaus zu Joab. Und er stieß in die Posaune, und sie zerstreueten sich von der Stadt weg, ein jeglicher zu seinen Zelten; Joab aber kehrte zurück gen Jerusalem zum Könige. Joab aber war über das ganze Heer Israels, und Benaja, der Sohn Jojada's, über die Scharfrichter und über die Läufer; und Adoram war über die Frohn, und Josaphat, der Sohn Ahiluds, der Kanzler: und Seja war Schreiber, und Zadel und Abjathar Priester; und auch Ira, der Jairiter, war Priester Davids. Hungersnot und SühneUnd es war Hunger zur Zeit Davids drei Jahre, ein Jahre nach dem anderen. Und David suchte das Angesicht Jahwes, und Jahwe sprach: Wegen Sauls und wegen des Hauses der Blutschuld, darum weil er die Gibeoniter getötet. Da rief der König die Gibeoniter, und sprach zu ihnen. (Die Gibeoniter aber sind nicht von den Söhnen Israels, sondern von dem Reste der Amoriter, und die Söhne Israels hatten ihnen geschworen; aber Saul suchte sie zu schlagen in seinem Eifer für die Söhne Israels und Juda's.) Und David sprach zu den Gibeonitern: Was soll ich euch tun, und womit soll ich sühnen, daß ihr das Eigentum Jahwes segnet? Und die Gibeoniter sprachen zu ihm: Es ist uns nicht um Silber und Gold gegen Saul und sein Haus, und es ist uns nicht darum jemand zu töten aus Israel. Und er sprach: Was sprecht ihr, daß ich euch tue? Und sie sprachen zum Könige: Den Mann, der uns aufrieb und der wider uns sann, daß wir vertilgt würden und nicht mehr beständen im ganzen Gebiet Israels! Man gebe uns sieben Männer von seinen Söhnen, daß wir sie aufhängen dem Jahwe zu Gibea Sauls, des Erwählten Jahwes. Und der König sprach: Ich will sie geben. Aber der König verschonte Mephiboseth, den Sohn Jonathans, des Sohnes Sauls, um des Schwures bei Jahwe willen, der zwischen ihnen war, zwischen David und Jonathan, dem Sohne Sauls. Und der König nahm die beiden Söhne Rizpa's, der Tochter Aja's, welche sie dem Saul geboren, Armoni und Mephiboseth, und die fünf Söhne Merabs, der Tochter Sauls, die sie dem Adriel geboren, dem Sohne Barsillai's, des Mahalothiters, und gab sie in die Hand der Gibeoniter, und sie hängten sie auf auf dem Berge vor Jahwe. Und so fielen die sieben auf Ein Mal; sie wurden aber getötet in den ersten Tagen der Ernte, im Anfang der Gerstenernte. Da nahm Rizpa, die Tochter Aja's, das Sacktuch, und breitete es sich aus auf dem Felsen, von Anfang der Ernte an, bis Wasser über sie träufelte vom Himmel, und ließ keinen Vogel des Himmels auf ihnen ruhen des Tages, und kein Wild des Feldes des Nachts. Und es ward dem David berichtet, was Rizpa, die Tochter Aja's, das Kebsweib Sauls, getan. Da ging David hin, und nahm die Gebeine Sauls und die Gebeine Jonathans, seines Sohnes, von den Bürgern von Jabes in Gilead, welche sie gestohlen vom Marktplatz von Beth-San, wo die Philister dieselben aufgehängt, zu der Zeit, da die Philister Saul schlugen auf Gilboa. Und er brachte von dannen herauf die Gebeine Sauls und die Gebeine Jonathans, seines Sohnes, und sie sammelten auch die Gebeine der Gehängten, und begruben die Gebeine Sauls und Jonathans, seines Sohnes, im Lande Benjamin zu Zela, im Begräbnis Kis, seines Vaters, und taten alles, wie der König geboten. Und Gott ließ sich erbitten vom Lande hernachmals. Mehrere Kriege mit den PhilisternUnd es hatten die Philister abermals Streit mit Israel. Da zog David und seine Knechte mit ihm hinab, und stritten mit den Philistern. Und David ward müde. Jesbi aber zu Nob, einer von den Erzeugten Rapha's, — das Gewicht seiner Lanze war dreihundert Seckel Erz, und er war umgürtet mit einem neuen (Schwerte) — der gedachte David zu schlagen. Da half ihm Abisai, der Sohn Zeruja's, und schlug den Philister, und tötete ihn. Damals schwuren die Knechte Davids ihm und sprachen: Du sollst fürder nicht ausziehen mit uns zum Streite, damit du die Leuchte Israels nicht auslöschst! Und es geschah hernachmals, da war abermals ein Streit zu Gob mit den Philistern. Damals schlug Sibchai, der Husathiter, Saph, welcher einer von den Erzeugten Rapha's war. Und es war abermals ein Streit zu Gob mit den Philistern. Da schlug Elhanan, der Sohn Jaare-Orgims, ein Bethlehemiter, Goliath, den Gathiter; der Schaft aber seines Speeres war wie ein Weberbaum. Und es war abermal ein Streit zu Gath. Da war ein Mann von großer Länge, und die Finger seiner Hände und die Zehen seiner Füße waren je sechs, vier und zwanzig an der Zahl, und auch er war ein Erzeugter von Rapha. Und er höhnte Israel, und ihn schlug Jonathan, der Sohn Simea's, des Bruders Davids. Diese vier wurden dem Rapha geboren zu Gath, und sie fielen durch die Hand Davids und durch die Hand seiner Knechte. Davids Dankpsalm, (Ps. 18)Und David redete zu Jahwe die Worte dieses Liedes, zur Zeit, als ihn Jahwe gerettet aus der Hand aller seiner Feinde, und aus der Hand Sauls, und sprach: Jahwe, mein Fels, meine Burg und mein Erretter, Gott meines Horts, zu dem ich flüchte, mein Schild, Horn meines Heils, meine Feste und Zuflucht, mein Retter, von der Gewalt hilfst du mir! Den Preiswürdigen rief ich, Jahwe, und von meinen Feinden ward ich gerettet. Denn mich umrangen Wogen des Todes, Bäche des Verderbens schreckten mich; Stricke der Unterwelt umgaben mich, mich ergriffen Schlingen des Todes. In meiner Bedrängnis rief ich Jahwe, und zu meinem Gott rief ich; und er vernahm aus seinem Palast meine Stimme, und mein Geschrei (kam) in seine Ohren. Da wankte und bebte die Erde, die Grundfesten des Himmels zitterten, und schwankten, weil er zürnte. Es stieg Rauch aus seiner Nase, und Feuer fraß aus seinem Munde; Kohlen brannten aus ihm. Und er neigte den Himmel und fuhr hernieder, Dunkel unter seinen Füßen. Und er fuhr auf dem Cherub und flog, und erschien auf des Windes Fittichen. Er machte Dunkel rings um sich her zum Zelte, Wassersammlung, dichtes Gewölk. Aus dem Glanze vor ihm her brannten Feuerkohlen. Es donnerte vom Himmel Jahwe, und der Höchste gab seine Stimme von sich. Er schoß seine Pfeile, und zerstreuete sie, und Blitze, und verwirrte sie. Und es zeigten sich die Täler des Meeres, es enthüllten sich die Grundfesten der Welt, vor dem Schelten Jahwes, vor dem Schnauben seiner Nase. Er langte aus der Höhe, faßte mich, zog mich hervor aus großem Gewässer; er rettete mich von meinen Feinden, den starken, von meinen Hassern, die mich überwältigt. Sie fielen mich an am Tage des Unglücks, aber Jahwe war meine Stütze. Er führte heraus ins Weite mich, zog mich hervor, weil er mich liebte. Jahwe vergalt mir nach meiner Gerechtigkeit, nach meiner Hände Reinheit lohnte er mir. Denn ich hielt die Wege Jahwes, und frevelte nicht wider meinen Gott. Denn all' seine Rechte hatte ich vor Augen, und von seinen Satzungen wich ich nicht ab; ich war fehllos gegen ihn, und hütete mich vor meinem Vergehen; drum lohnte mir Jahwe nach meiner Gerechtigkeit, nach meiner Reinheit, die ihm vor Augen. Gegen den Guten bist du gütig, gegen den redlichen Mann bist du redlich; gegen den Reinen bist du rein, aber gegen den Falschen bist du treulos. Und elenden Leuten hilfst du, und deine Augen auf die Stolzen, daß du sie demütigst. Ja, du warst meine Leuchte, Jahwe, Jahwe erhellte mein Dunkel. Mit dir rannte ich an gegen Scharen, mit meinem Gott übersprang ich Mauern. Gottes Wege sind ohne Trug, Jahwes Wort geläutert; Schild ist Er allen, die ihm vertrauen. Denn wer ist Gott, außer Jahwe, und wer ist Hort, außer unsrem Gott? Der Gott, der meine mächtige Feste, und führte den Redlichen seinen Pfad. Er gab mir Füße gleich Hirschen, und stellte mich auf meine Höhen. Er lehrte meine Hand den Streit, daß den ehernen Bogen spannte mein Arm. Du reichtest mir den Schild deiner Hilfe, und dein Erhören erhob mich; du gabst Raum meinen Schritten unter niir, und meine Knöchel wankten nicht. Ich verfolgte meine Feinde, und vernichtete sie, und kehrte nicht um, bis ich sie getilgt; ich tilgte und zerschmetterte sie, daß sie nicht erstanden, sie sanken unter meine Füße. Du gürtetest mich mit Kraft zum Streite, strecktest meine Widersacher unter mich. Meine Feinde ließest du mir den Rücken wenden, meine Hasser, daß ich sie vernichtete. Sie blickten um sich, kein Retter war da; zu Jahwe, er hörte sie nicht. Ich zermalmte sie wie Staub des Bodens; wie Gassenkoth zertrat, zerstampfte ich sie. Du rettetest mich aus den Kämpfen meines Volkes, und bewahrtest mich zum Haupt der Nationen; Völker, die ich nicht kannte, dienen mir; die Söhne der Fremde schmeicheln mir, auf das bloße Gerücht gehorchen sie mir. Die Söhne der Fremde sinken hin, und hinken hervor aus ihren Schlössern. Es lebe Jahwe, gepriesen sei mein Hort! erhoben der Gott, der Hort meines Heils! Der Gott, der mir Rache verlieh, und die Völker mir unterjochte, du mich befreite von meinen Feinden, und über meine Widersacher erhobst du mich, vom Gewalttätigen rettetest du mich. Darum will ich dich rühmen, Jahwe, unter den Völkern, und deinem Namen lobsingen, der großes Heil verleiht seinem König, und Huld übt an seinem Gesalbten, an David und seinem Samen ewiglich. Letzte Worte DavidsUnd das sind die letzten Worte Davids. Spruch Davids, des Sohnes Isai's, Spruch des Mannes, der hochgestellt, des Gesalbten des Gottes Jakobs, und des lieblichen Sängers Israels. Der Geist Jahwes redet durch mich, und sein Wort ist auf meiner Zunge. Es sprach der Gott Israels, zu mir redete der Gott Israels: Ein Herrscher über die Menschen, gerecht, herrschend in Gottesfurcht, er ist wie Morgenlicht, wenn die Sonne aufgeht, wie ein Morgen ohne Gewölk, wie vom Glanz, vom Regen Grünes (sprosset) aus der Erde. Ja, ist nicht also mein Haus vor Gott? Denn einen ewigen Bund hat er mir errichtet, festgestellt in allem und bewahrt. Ja, all mein Heil und alles Begehr, wird er nicht wachsen lassen? Aber die Nichtswürdigen, wie weggeworfene Dornen sind sie alle: mit der Hand fasst man sie nicht. Und wer sie anrührt, waffnet sich mit Eisen und Speeresschaft, und mit Feuer werden sie verbrannt auf der Stelle. Liste der Helden DavidsDas sind die Namen der Helden, die David hatte: Joseb-Bassebeth, der Thahchemoniter, das Haupt der Wagenkämpfer, selbiger schwenkte seinen Schaft über achtundert Erschlagene auf ein Mal. Und nach ihm Eleasar, der Sohn Dodo's, des Sohnes Ahohi's: (Er war) unter den drei Helden mit David, da sie die Philister verhöhnten, die daselbst versammelt waren zum Streite, und die Männer von Israel heranzogen. Selbiger stand auf, und schlug die Philister, bis daß seine Hand müde ward, und seine Hand am Schwerte klebte, und Jahwe schaffte einen großen Sieg an selbigem Tage. Und das Volk wandte sich ihm nach, bloß um zu plündern. Und nach ihm Samma, der Sohn Age's, des Harariters. Und es versammelten sich die Philister in einen Haufen, und daselbst war ein Stück Feldes voll Linsen, und das Volk floh vor den Philistern: da trat er mitten auf das Stück, und errettete es, und schlug die Philister, und Jahwe schaffte einen großen Sieg. Und es gingen die drei von den dreißig Häuptern hinab, und kamen zur Ernte zu David zur Höhle Adullam, und ein Haufe der Philister lagerte im Tale Rephaim. David aber war damals auf der Berghöhe, und die Aufstellung der Philister war damals zu Bethlehem. Und David hatte ein Gelüst, und sprach: Wer holt mir Wasser zu trinken aus dem Brunnen zu Bethlehem, der am Tore? Da brachen die drei Helden durch das Lager der Philister, und schöpften Wasser aus dem Brunnen zu Bethlehem am Tore, und nahmen und brachten es zu David; aber er wollte es nicht trinken, und goß es aus dem Jahwe. Und er sprach: Fern sei von mir, Jahwe! solches zu tun! (Sollte ich) das Blut der Männer (trinken), die hingegangen auf ihre Lebensgefahr? Und er wollte es nicht trinken. Das taten die drei Helden. Und Abisai, der Bruder Joabs, des Sohnes Zeruja's: selbiger war das Haupt der (anderen) Drei: und er schwang seinen Speer über dreihundert Erschlagene, und hatte einen Namen unter den Dreien. Vor den Dreien war er wohl geehrt, und ward ihr Oberster; aber an die (ersten) Drei kam er nicht. Und Benaja, der Sohn Jojada's, des Sohnes eines tapfern Mannes von großen Taten von Kabzeel: selbiger schlug zwei Gotteslöwen von Moab; und selbiger stieg hinab, und schlug den Löwen in der Grube an einem Schneetage. Und selbiger schlug einen ägyptischen Mann, einen Mann von (großem) Ansehn; und in der Hand des Ägypters war ein Speer, und er ging zu ihm hinab mit dem Stabe, und riß den Speer aus der Hand des Ägypters, und tötete ihn mit seinem Speere. Das tat Benaja, der Sohn Jojada's, und er hatte einen Namen unter den drei Helden. Vor den Dreißigen war er geehrt, aber an die (ersten) Drei kam er nicht. Und David tat ihn zu seinem geheimen Gehör. Asahel, der Bruder Joab, unter den Dreißigen, Elhanan, der Sohn Dodo's, von Bethlehem. Samma, der Haraditer. Elika, der Haroditer. Helez, der Palditer. Ira, der Sohn Ikes, des Thekoiters. Abieser, der Anthothiter. Mebunai, der Husathiter. Zalmon. der Ahohiter. Maherai, der Netophathiter. Heleb, der Sohn Baena's, des Netophathiters. Ithai, der Sohn Ribai's, von Gibea im Stamme Benjamin. Benaja, der Piratoniter. Hidai, von Nahale-Gaas. Abialbon, der Arbathiter. Asmaveth, der Barhumiter. Eljahba, der Saalboniter, Benejasen, Jonathan. Samma, der Harariter. Ahiam, der Sohn Sarars, des Harariters. Eliphelet, der Sohn Ahasbai's, des Sohnes Maachathi's. Cliam, der Sohn Ahithophels, des Giloniters. Hezrai, der Karmeliter. Paerai, der Arbiter. Jegeal, der Sohn Nathans, von Zoba. Bani, der Gaditer. Zelek, der Ammoniter. Naharai, der Beerothiter, der Waffenträger Joabs, des Sohnes Zeruja's. Ira, der Jethriter. Gareb, der Jethriter. Uria, der Hethiter. Alle zusammen sieben und dreißig. Zählung des Volks und PestUnd der Zorn Jahwes entbrannte wiederum über Israel, und er reizte David wider sie, indem er sprach: Auf! zähle Israel und Juda. Da sprach der König zu Joab, dem Obersten der Kriegsmacht bei ihm: Durchwandere doch alle Stämme Israels von Dan bis Beerseba, und mustert das Volk, daß ich erfahre die Zahl des Volkes. Und Joab sprach zum Könige: Es möge ja Jahwe, dein Gott, zum Volke, so viel auch ihrer sind, hundert Mal hinzutun, so daß es die Augen meines Herrn, des Königs, sehen; aber warum beliebt mein Herr, der König, diese Sache? Aber es blieb fest das Wort des Königs gegen Joab und gegen die Kriegsobersten, und Joab und die Kriegsobersten zogen aus vor dem Könige, um das Volk Israel zu mustern. Und sie gingen über den Jordan, und lagerten bei Aroer, zur Rechten der Stadt, welche mitten im Bache von Gad, und nach Jaeser hin. Und sie kamen gen Gilead und ins Land Tathim, nach Hobst, und kamen gen Dan-Jaan, und in die Umgegend von Zidon; und kamen zu der festen Stadt Tyrus und zu allen Städten der Heviter und der Kananiter, und zogen aus in den Süden von Juda nach Beerseba. Und so durchwanderten sie das ganze Land, und kamen nach Verlauf von neun Monden und zwanzig Tagen gen Jerusalem. Da gab Joab die Zahl der Musterung des Volkes dem Könige, und es waren in Israel achtmalhunderttausend Kriegsleute, die das Schwert zogen, und der Männer von Juda fünfmalhunderttausend Mann. Und es strafte David sein Herz, nachdem er das Volk gezählt, und David sprach zu Jahwe: Ich habe sehr gesündigt damit, was ich getan! Und nun, Jahwe, nimm doch hinweg das Vergehen deines Knechtes; denn ich habe sehr töricht gehandelt. Und als David aufstand des Morgens, geschah das Wort Jahwes zu Gad, dem Propheten, dem Seher Davids, und sprach: Gehe und rede zu David: So spricht Jahwe: Dreierlei lege ich dir vor, wähle dir eines davon, daß ich's dir tue. Und so kam Gad zu David, und berichtete ihm, und sprach zu ihm: Soll dir sieben Jahre Hunger kommen in dein Land, oder daß du drei Monde fliehst vor deinen Feinden, und sie dir nachjagen, oder daß drei Tage Pest sei in deinem Lande? Nun überlege und siehe, was ich zur Antwort bringe dem, der mich sendet. Da sprach David zu Gad: Mir ist sehr weh! Laß uns doch durch die Hand Jahwes fallen, denn groß ist seine Barmherzigkeit; aber durch Menschenhand will ich nicht fallen. Und so gab Jahwe eine Pest über Israel, vom Morgen an bis zur bestimmten Zeit, und es starben vom Volke von Dan bis Beerseba siebzigtausend Mann. Und der Engel reckte seine Hand aus über Jerusalem, sie zu verderben: da bereuete Jahwe das Böse, und er sprach zum Engel, der da unter dem Volke verderbte: Genug! nun ziehe deine Hand zurück! Der Engel Jahwes aber war bei der Tenne Aravna's, des Jebusiters. Und David sprach zu Jahwe, als er den Engel sah, der unter dem Volke schlug, und sprach: Siehe, ich habe gesündigt, und ich habe mich vergangen; aber diese, die Herde, was haben sie getan? Es komme doch deine Hand über mich und über das Haus meines Vaters! Da kam Gad zu David an selbigem Tage, und sprach zu ihm: Gehe hinauf, und errichte dem Jahwe einen Altar auf der Tenne Aravna's, des Jebusiters. Und David ging hinauf nach dem Worte Gads, so wie Jahwe geboten. Und Aravna blickte hin, und sah den König und seine Knechte zu ihm herüberkommen, da ging Aravna heraus, und neigte sich vor dem Könige mit seinem Antlitz zur Erde. Und Aravna sprach: Warum kommt mein Herr, der König, zu seinem Knechte? Und David sprach: Um von dir die Tenne zu kaufen, um einen Altar dem Jahwe zu bauen, daß die Plage abgewehrt werde vom Volke. Und Aravna sprach zu David: Es nehme sie mein Herr, der König, und opfere, was ihm gut däucht: siehe, die Rinder zum Brandopfer und die Dreschwagen und das Geschirr des Rindes zum Holze. Das alles gibt Aravna, o König! dem Könige. Und Aravna sprach zum Könige: Jahwe, dein Gott, nehme dich gnädig an! Und der König sprach zu Aravna: Nein! sondern kaufen will ich sie von dir um einen Preis, und ich will nicht Jahwe, meinem Gott, Brandopfer opfern unentgeltlich. Und so kaufte David die Tenne und die Rinder um fünfzig Seckel Silbers. Und David bauete daselbst dem Jahwe einen Altar, und opferte Brandopfer und Dankopfer, und Jahwe ließ sich erbitten vom Lande, und die Plage ward abgewehrt von Israel. Salomo zum Nachfolger Davids ernanntDer König David aber war alt, in die Jahre gekommen, und man bedeckte ihn mit Gewändern; aber es wurde ihm nicht warm. Da sprachen zu ihm seine Knechte: Man suche meinem Herrn, dem Könige, eine Dirne, eine Jungfrau, und sie stehe vor dem Könige, und sei seine Pflegerin, und schlafe an seinem Busen, daß es meinem Herrn, dem Könige, warm werde. Und man suchte eine schöne Dirne im ganzen Lande Israels, und man fand Abisag, die Sunamitin, und brachte sie zum Könige. Die Dirne aber war gar sehr schön. Und sie ward dem Könige Pflegerin, und bediente ihn; aber der König erkannte sie nicht. Adonia aber, der Sohn Hagith, erhob sich und sprach: Ich will König werden! Und er schaffte sich Wagen und Reiter und fünfzig Mann, die vor ihm her liefen. Und sein Vater hatte ihn nie betrübt in seinem Leben, daß er sagte: Warum tust du also? Auch war er sehr schön von Gestalt, und (seine Mutter) hatte ihn geboren nach Absalom. Und er hatte Unterredung mit Joab, dem Sohne Zeruja's, und mit Abjathar, dem Priester, und sie halfen dem Adonia. Aber Zadok, der Priester, und Benaja, der Sohn Jojada's, und Nathan, der Prophet, und Simei und Rei und die Helden Davids waren nicht mit Adonia. Und Adonia schlachtete Schafe und Rinder und Mastkälber beim Steine Soheleth, der bei der Walker-Quelle liegt, und lud alle seine Brüder, die Königssöhne, und alle Männer Juda's, die Knechte des Königs. Nathan aber, den Propheten, und Benaja und die Helden und Salomo, seinen Bruder, lud er nicht. Da sprach Nathan zu Bathseba, der Mutter Salomo's, und sprach: Hast du nicht gehört, daß Adonia, der Sohn Hagiths, König geworden? Und unser Herr David weiß es nicht. Und nun komm', laß mich dir doch einen Rat geben, daß du deine Seele errettest und die Seele deines Sohnes Salomo. Gehe hin und tritt hinein zum Könige David, und sprich zu ihm: Hast du nicht, mein Herr König, deiner Magd geschworen, und gesprochen: Salomo, dein Sohn, soll König werden nach mir, und er soll sitzen auf meinem Throne? Und warum ist Adonia König geworden? Siehe, während du noch daselbst redest mit dem Könige, so will ich kommen nach dir, und deine Rede vollenden. Und so ging Bathseba zum Könige hinein in die Kammer. Der König aber war sehr alt, und Abisag, die Sunamitin, bediente den König. Und Bathseba neigte sich und beugte sich vor dem Könige. Und der König sprach: Was ist dir? Und sie sprach zu ihm: Mein Herr, du hast bei Jahwe, deinem Gott, geschworen deiner Magd: Salomo, dein Sohn, soll König werden nach mir, und er soll sitzen auf meinem Throne; und nun siehe, Adonia ist König geworden, und nun, mein Herr König, weißt du es nicht. Und er hat Ochsen und Mastkälber und Schafe geschlachtet in Menge, und alle Söhne des Königs geladen und Abjathar, den Priester, und Joab, den Heerobersten; Salomo aber, deinen Knecht, hat er nicht geladen. Und auf dich, mein Herr König, sind die Augen von ganz Israel gerichtet, daß du ihnen kund tuest, wer sitzen soll auf dem Throne meines Herrn, des Königs, nach ihm. Und es wird geschehen, wenn mein Herr König sich legt zu seinen Vätern, so werde ich und mein Sohn Salomo büßen. Und siehe, während sie noch redete mit dem Könige, so kam Nathan, der Prophet. Und man berichtete dem Könige, und sprach: Siehe, Nathan, der Prophet. Und er ging hinein vor den König, und beugte sich vor dem Könige auf sein Antlitz zur Erde. Und Nathan sprach: Mein Herr König! du hast wohl gesagt: Adonia soll König werden nach mir, und er soll sitzen auf meinem Throne? Denn er ist heute hinabgegangen, und hat Ochsen und Mastkälber und Schafe geschlachtet in Menge, und alle Söhne des Königs geladen und die Heerobersten und Abjathar, den Priester; und siehe, sie aßen, und tranken vor ihm, und sprachen: Es lebe der König Adonia! Aber mich, deinen Knecht, und Zadok, den Priester, und Benaja, den Sohn Jojada's, und Salomo, deinen Knecht, hat er nicht geladen. Ob solches von wegen meines Herrn, des Königs, geschehen, und du nicht deinem Knechte kund getan hast, wer sitzen soll auf dem Throne meines Herrn, des Königs, nach ihm? Da antwortete der König David, und sprach: Ruft mir Bathseba. Und sie kam hinein vor den König, und trat vor den König. Und der König schwur und sprach: Beim Leben Jahwes, der meine Seele erlöst hat aus aller Bedrängnis! so wie ich dir geschworen bei Jahwe, dem Gott Israels, und gesprochen: Salomo, dein Sohn, soll König werden nach mir, und er soll sitzen auf meinem Throne an meiner Statt, also will ich tun an diesem Tage. Da neigte sich Bathseba mit dem Antlitz zur Erde, und beugte sich vor dem Könige, und sprach: Es lebe mein Herr, der König, ewiglich! Und der König David sprach: Ruft mir Zadok, den Priester, und Nathan, den Propheten, und Benaja, den Sohn Jojada's. Und sie kamen hinein vor den König. Und der König sprach zu ihnen: Nehmt mit euch die Knechte eures Herrn, und setzt Salomo, meinen Sohn, auf mein Maultier, und führt ihn hinab nach Gihon. Und daselbst salbe ihn Zadok, der Priester, und Nathan, der Prophet, zum Könige über Israel, und stoßt in die Posaune, und sprecht: Es lebe der König Salomo! Und zieht herauf hinter ihm her, und er komme, und sitze auf meinem Throne, und er soll König sein an meiner Stadt, und ihn ordne ich Fürst zu sein über Israel und über Juda. Da antwortete Benaja, der Sohn Jojada's, dem Könige, und sprach: So sei es! Also spreche Jahwe, der Gott meines Herrn, des Königs David! So wie Jahwe war mit meinem Herrn, dem Könige, also sei er mit Salomo, und erhebe seinen Thron über den Thron meines Herrn, des Königs David! Und so gingen hinab Zadok, der Priester, und Nathan, der Prophet, und Benaja, der Sohn Jojada's, und die Scharfrichter und die Läufer, und setzten Salomo auf das Maultier des Königs David, und führten ihn nach Gihon. Und Zadok, der Priester, nahm das Ölhorn aus dem (Versammlungs-)Zelte, und salbte Salomo, und sie stießen in die Posaune, und es sprach das ganze Volk: Es lebe der König Salomo! Und alles Volk zog hinauf hinter ihm her, und das Volk flötete mit Flöten, und sie waren fröhlich mit großer Freude, so daß die Erde (fast) borst von ihrem Geschrei. Und Adonia hörte es und alle die Geladenen bei ihm; (sie hatten aber das Essen beendigt;) und Joab hörte den Schall der Posaune, und sprach: Warum das Geschrei in der lärmenden Stadt? Noch redete er, siehe, da kam Jonathan, der Sohn Abjathars, des Priesters; und Adonia sprach: Komm, du bist ein wackerer Mann, und wirst gute Botschaft bringen. Aber Jonathan antwortete, und sprach zu Adonia: Nicht doch! unser Herr, der König David, hat Salomo zum Könige gemacht. Und es hat der König mit ihm Zadok, den Priester, gesandt, und Nathan, den Propheten, und Benaja, den Sohn Jojada's, und die Scharfrichter und die Läufer, und sie haben ihn auf das Maultier des Königs gesetzt; und es haben ihn Zadok, der Priester, und Nathan, der Prophet, gesalbt zum Könige zu Gibon, und sind von dannen hinaufgezogen in Freuden, und die Stadt ist in Getümmel: das ist das Geschrei, welches ihr gehört. Und auch hat sich Salomo gesetzt auf den Königs Thron; und auch sind die Knechte des Königs hineingegangen, unsren Herrn, den König David, zu segnen, indem sie sprachen: Es mache dein Gott den Namen Salomo's größer als deinen Namen, und erhebe seinen Thron über deinen Thron, und der König hat angebetet auf dem Lager; und auch hat der König so gesprochen: Gepriesen sei Jahwe, der Gott Israels, der heute einen gegeben, der auf meinem Thron sitzt, daß es meine Augen sehen! Da erschraken und standen auf alle die Geladenen, die bei Adonia waren, und zogen ein jeglicher seines Weges. Adonia aber fürchtete sich vor Salomo, und machte sich auf und ging hin, und ergriff die Hörner des Altars. Und es ward dem Salomo berichtet, indem man sprach: Siehe, Adonia fürchtet den König Salomo, und siehe, er hat gefaßt die Hörner des Altars, indem er spricht: Es schwöre mir heute der König Salomo, daß er seinen Knecht nicht töten will mit dem Schwerte. Da sprach Salomo: Wenn er ein wackerer Mann sein wird, so soll von seinem Haare keins fallen auf die Erde; wenn aber Böses an ihm erfunden wird, so stirbt er. Und so sandte der König Salomo hin, und sie brachten ihn vom Altar herab; und er kam, und beugte sich vor dem Könige Salomo, und Salomo sprach zu ihm: Gehe nach deinem Hause. Davids letzter Wille und Tod; Salomo's strenge GerechtigkeitUnd als sich die Tage Davids dem Tode nahten, gebot er Salomo, seinem Sohne, und sprach: Ich gehe den Weg alles Irdischen, so sei nun fest, und sei ein Mann! Und beobachte, was zu beobachten gegen Jahwe, deinen Gott, daß du wandelst in seinen Wegen, und beobachtest seine Satzungen und seine Gebote und seine Rechte und seine Verordnungen, wie geschrieben ist im Gesetze Mose's, auf daß du glücklich seiest in allem, was du tust, und wohin du dich wendest; auf daß Jahwe sein Wort erfülle, das er mir geredet, da er sprach: Wenn deine Söhne auf ihre Wege Acht haben, daß sie vor mir wandeln mit Treue, mit ihrem ganzen Herzen und mit ihrer ganzen Seele: so, sprach er, soll es dir nicht fehlen an einem Manne auf dem Throne Israels. Auch weißt du, was mir Joab getan, der Sohn Zeruja's, was er getan den zwei Heerobersten Israels, Abner, dem Sohne Ners, und Amasa, dem Sohne Jethers, die er mordete, und Kriegsblut vergoß im Frieden, und Kriegsblut brachte an seinen Gürtel, der an seinen Lenden, und an seinen Schuh, der an seinen Füßen. So tue nach deiner Weisheit, und laß seine grauen Haare nicht in Frieden hinabkommen in die Unterwelt. Aber an den Söhnen Barsillai's, des Gileaditers, tue Liebe, und sie seien unter deinen Tischgenossen; denn also nahten sie mir, als ich floh vor Absalom, deinem Bruder. Und siehe, bei dir ist Simei, der Sohn Gera's, des Benjaminiten, von Bahurim: selbiger fluchte mir mit heftigem Fluche, als ich gen Mahanaim zog; aber er kam mir entgegen hinab an den Jordan, und ich schwur ihm bei Jahwe, und sprach: Wo ich dich töte mit dem Schwerte! Nun aber laß ihn nicht ungestraft, denn ein weiser Mann bist du, und weißt, was du ihm tun mußt, und laß seine grauen Haare mit Blut hinunterkommen in die Unterwelt. Und so legte sich David zu seinen Vätern, und ward begraben in der Stadt Davids. Und die Zeit, welche David regierte über Israel, war vierzig Jahre: zu Hebron regierte er sieben Jahre, und zu Jerusalem regierte er drei und dreißig Jahre. Und Salomo saß auf dem Throne Davids, seines Vaters, und sein Königtum ward sehr befestigt. Und es kam Adonia, der Sohn Hagiths, zu Bathseba, der Mutter Salomo's; und sie sprach: Bedeutet dein Kommen Heil? Und er sprach: Heil! Und er sprach: Ich habe ein Wort an dich. Und sie sprach: Rede! Und er sprach: Du weißt, daß das Königtum mein war, und auf mich richtete ganz Israel sein Auge, daß ich König sein sollte: da wandte sich das Königtum, und ward meinem Bruder; denn von Jahwe ward es ihm. und nun tue ich eine Bitte an dich, weise mich nicht ab! Und sie sprach zu ihm: Rede! Und er sprach: Sprich doch zu Salome, dem Könige, denn er wird dich nicht abweisen, daß er mir Abisag, die Sunamitin, gebe zum Weibe. Und Bathseba sprach: Gut! ich will deinethalben reden zum Könige. Da ging Bathseba hinein zum Könige Salomo, mit ihm zu reden Adonia's halben. Und der König erhob sich ihr entgegen, und neigte sich vor ihr, und setzte sich auf seinen Thron, und man stellte einen Thron der Mutter des Königs, und sie saß zu seiner Rechten. Und sie sprach: Ich tue eine kleine Bitte an dich, weise mich nicht ab! Und der König sprach zu ihr: Bitte, meine Mutter, ich werde dich nicht abweisen. Und sie sprach: Es werde Abisag, die Sunamitin, Adonia, deinem Bruder, gegeben zum Weibe. Da antwortete der König Salomo, und sprach zu seiner Mutter: Warum bittest du um Abisag, die Sunamitin, für Adonia? Bitte ja für ihn um das Königtum, denn er ist mein älterer Bruder, für ihn und für Abjathar, den Priester, und für Joab, den Sohn Zeruja's. Und der König Salomo schwur bei Jahwe und sprach: So soll mir Gott tun und so ferner! um sein Leben hat Adonia dieses Wort geredet! Und nun, beim Leben Jahwes, der mich befestiget und mich gesetzt auf den Thron Davids, meines Vaters, und der mir ein Haus gemacht, so wie er verheißen! noch heute soll Adonia getötet werden. Und der König Salomo sandte hin Benaja, den Sohn Jojada's, der schlug ihn, daß er starb. Und zu Abjathar, dem Priester, sprach der König: Nach Anathoth gehe auf deine Felder, denn ein Mann des Todes bist du; aber an diesem Tage will ich dich nicht töten, weil du die Lade des Herrn Jahwes getragen vor David, meinem Vater, und weil du geduldet die ganze Zeit, da mein Vater geduldet. Und so verstieß Salomo den Abjathar, daß er nicht mehr Priester Jahwes war, um zu erfüllen das Wort Jahwes, das er geredet über das Haus Eli's zu Silo. Das Gerücht aber kam zu Joab. (Denn Joab hatte sich nach Adonia geneigt, aber nach Absalom hatte er sich nicht geneigt.) Da floh Joab in das Zelt Jahwes, und ergriff die Hörner des Altars. Und es ward dem Könige Salomo berichtet, daß Joab geflohen in das Zelt Jahwes, und siehe, er ist neben dem Altar. Da sandte Salomo Benaja, den Sohn Jojada's, und sprach: Gehe hin, stoß ihn nieder. Und so kam Benaja zum Zelte Jahwes, und sprach zu ihm: So spricht der König: Gehe heraus. Und er sprach: Nein! sondern hier will ich sterben. Und Benaja brachte dem Könige Nachricht, und sprach: So redete Joab, und so antwortete er mir. Da sprach der König zu ihm: Tue, wie er gesagt, und stoß ihn nieder, und begrabe ihn, und schaffe das Blut, das Joab ohne Ursach vergossen, von mir und vom Hause meines Vaters. Und Jahwe kehre sein Blut auf sein Haupt, da er zwei Männer niedergestoßen, die gerechter und besser waren, denn er, und sie mordete mit dem Schwerte, ohne daß mein Vater David es wußte, Abner, den Sohn Ners, den Heerobersten Israels, und Amasa, den Sohn Jethers, den Heerobersten Juda's. Ihr Blut kehre auf das Haupt Joabs und auf das Haupt seines Samens auf ewig, aber David und seinem Samen und seinem Hause und seinem Throne sei Heil auf ewig von Jahwe! Und so ging Benaja, der Sohn Jojada's, hinauf, und stieß ihn nieder und tötete ihn; und er ward begraben in seinem Hause in der Wüste. Und der König setzte Benaja, den Sohn Jojada's, an seine Statt über das Heer, und Zadok, den Priester, setzte der König an Abjathars Statt. Und der König sandte hin, und rief Simei, und sprach zu ihm: Baue dir ein Haus zu Jerusalem, und wohne daselbst, und gehe nicht von dannen heraus dahin und dorthin. Und welches Tages du herausgehst, und über den Bach Kidron gehst, so sollst du wissen, daß du sterben mußt; dein Blut komme auf dein Haupt! Und Simei sprach zum Könige: Gut! so wie mein Herr, der König, geredet, also wird dein Knecht tun. Und so wohnte Simei zu Jerusalem lange Zeit. Und es geschah nach Verlauf von drei Jahren, da entflohen zwei Knechte dem Simei zu Achis, dem Sohne Maacha's, dem Könige von Gath, und man berichtete es dem Simei, und sprach: Siebe, deine Knechte sind zu Gath. Da machte sich Simei auf, und gürtete seinen Esel, und zog gen Gath zu Achis, um seine Knechte zu suchen; und Simei ging, und brachte seine Knechte von Gath. Und es ward dem Salomo berichtet, daß Simei weggegangen von Jerusalem gen Gath und wiedergekommen. Da sandte der König hin, und rief Simei, und sprach zu ihm: Habe ich dich nicht beschworen bei Jahwe, und dir beteuert, und gesprochen: Welches Tages du ausgehst dahin und dorthin, so sollst du wissen, daß du sterben mußt? Und du sprachest zu mir: Gut! ich habe es gehört. Warum aber hast du nicht den Schwur Jahwes gehalten und das Gebot, das ich dir geboten? Und der König sprach zu Simei: Du weißt all das Böse, dessen dein Herz bewußt ist, was du getan an David, meinem Vater, und so kehrt Jahwe deine Bosheit auf dein Haupt. Aber der König Salomo wird gesegnet sein, und der Thron Davids befestiget von Jahwe auf ewig. Und der König gebot Benaja, dem Sohne Jojada's, der ging hinaus, unc stieß ihn nieder, daß er starb. Das Königreich aber ward befestigt in der Hand Salomo's. Salomo's Ehe, Traum, Richter-WeisheitUnd Salomo verschwägerte sich mit Pharao, dem Könige von Ägypten, und nahm die Tochter Pharao's, und führte sie in die Stadt Davids, bis er vollendete den Bau seines Hauses und des Hauses Jahwes und der Mauer von Jerusalem ringsum. Nur opferte das Volk auf den Höhn, denn noch war kein Haus gebauet dem Namen Jahwes bis zu selbiger Zeit. Und Salomo liebte Jahwe, daß er wandelte in den Satzungen Davids, seines Vaters; nur auf den Höhen opferte und räucherte er. Und es ging der König gen Gibeon, um daselbst zu opfern; denn das war die große Höhe; tausend Brandopfer opferte Salome auf selbigem Altar. Zu Gibeon erschien Jahwe dem Salome im Traume der Nacht, und Gott sprach: Bitte, was ich dir geben soll? Und Salome sprach: Du hast an deinem Knechte David, meinem Vater, große Liebe getan, da er vor dir wandelte in Treue und in Gerechtigkeit und in Geradheit des Herzens, und du bewahrtest ihm diese große Liebe, und gabst ihm einen Sohn, der da sitzt auf dem Throne, wie zu dieser Zeit (geschieht). Und nun, Jahwe, mein Gott! du hast deinen Knecht zum Könige gemacht anstatt Davids, meines Vaters, und ich bin noch ein kleiner Knabe, und weiß nicht auszugehen und einzugehen; und dein Knecht ist inmitten deines Volkes, das du erwählt, eines großen Volkes, das nicht gezählt noch gerechnet werden kann vor Menge. So gib deinem Knechte ein verständiges Herz, dein Volk zu richten, zu unterscheiden zwischen Gutem und Bösem; denn wer vermöchte zu richten dieses dein zahlreiches Volk? Und es gefiel die Rede dem Herrn, daß Salome diese Sache erbat. Und Gott sprach zu ihm: Darum daß du diese Sache erbeten, und dir nicht langes Leben erbeten, und dir nicht Reichtum erbeten, und nicht den Tod deiner Feinde erbeten, sondern dir Einsicht erbeten, um Gericht zu verstehen, siehe, so tue ich nach deinem Worte; siehe, ich gebe dir ein weises und einsichtsvolles Herz, daß deines Gleichen nicht gewesen vor dir, und nach dir nicht aufkommen wird deines Gleichen. Und auch, was du nicht erbeten, gebe ich dir, so Reichtum als Ehre, daß deines Gleichen nicht sei unter den Königen alle deine Tage. Und wenn du wandelst in meinen Wegen, daß du beobachtest meine Satzungen und Gebote, so wie David, dein Vater, gewandelt; so will ich deine Tage verlängern. Da erwachte Salome, und siehe, es war ein Traum. Und er kam gen Jerusalem, und trat vor die Lade des Bundes Jahwes, und opferte Brandopfer und brachte Dankopfer, und machte ein Mahl all seinen Knechten. Damals kamen zwei Huren zum Könige, und traten vor ihn. Und es sprach das eine Weib: Bitte, mein Herr! Ich und dieses Weib wohnten in Einem Hause, und ich gebar bei ihr im Hause. Und es geschah am dritten Tage, nachdem ich geboren, so gebar auch dieses Weib. Und wir waren zusammen, kein Fremder war bei uns im Hause, außer nur wir beide waren im Hause. Da starb der Sohn dieses Weibes des Nachts, weil sie auf ihm gelegen. Und sie stand auf in der Nacht, und nahm meinen Sohn von meiner Seite, während deine Magd schlief, und legte ihn an ihren Busen, und ihren Toten Sohn legte sie an meinen Busen. Und als ich aufstand am Morgen, meinen Sohn zu säugen, siehe, da war er tot; und ich betrachtete ihn am Morgen, und siehe, es war nicht mein Sohn, den ich geboren. Und es sprach das andere Weib: Nein! sondern mein Sohn ist der lebendige, und dein Sohn ist der tote. Und jene sprach: Nein, sondern dein Sohn ist der tote, und mein Sohn ist der lebendige. Und so redeten sie vor dem Könige. Da sprach der König: Diese spricht: das ist mein Sohn, der lebendige, und dein Sohn ist der tote; und jene spricht: nein! sondern dein Sohn ist der tote, und mein Sohn ist der lebendige. Und der König sprach: Holt mir ein Schwert? Und sie brachten das Schwert vor den König. Und der König sprach: Hauet das lebendige Kind in zwei Teile, und gebt die Hälfte der einen, und die Hälfte der anderen. Da sprach das Weib, dessen Sohn der lebendige war, zum Könige (denn es entbrannte ihre Zärtlichkeit über ihren Sohn) und sie sprach: Bitte, mein Herr! gebt ihr das lebendige Kind, aber töten sollt ihr es nicht, Und jene sprach: Weder mein noch dein sei es, zerhauet es. Da antwortete der König, und sprach: Gebt ihr das lebendige Kind, und töten sollt ihr es nicht: sie ist seine Mutter. Und es hörte ganz Israel das Gericht, das der König gehalten, und sie fürchteten sich vor dem Könige; denn sie sahen, daß die Weisheit Gottes in ihm war, Gericht zu üben. Salomo's Amtleute, Herrlichkeit und WeisheitUnd so war der König Salomo König über ganz Israel. Das aber sind die Obersten, die er hatte: Asarja, der Sohn Zadoks, des Priesters, Elihoreph und Ahija, die Söhne Sisa's, waren Schreiber; Josaphat, der Sohn Ahiluds, war der Kanzler; und Benaja, der Sohn Jojada's, war über das Heer, und Zadok, und Abjathar Priester; und Asarja, der Sohn Nathans, war über die Amtleute, und Sabud, der Sohn Nathans, Priester, Freund des Königs; und Ahisar war über das (königliche) Haus, und Adoniram, der Sohn Abda's, über die Frohn. Und Salomo hatte zwölf Amtleute über ganz Israel, und sie versorgcten den König und sein Haus; einen Mond lang im Jahre lag es einem ob zu versorgen. Das aber sind ihre Namen: der Sohn Hurs auf dem Gebirge Ephraim, der Sohn Dekers in Makaz und Saalbim und Beth. Semes und Elon und Beth-Hanan; der Sohn Heseths in Aruboth, ihm gehörte Socho und das ganze Land Hepher; der Sohn Abinadabs in ganz Naphath-Dor, (Taphith, die Tochter Salomo's, war sein Weib;) Baena, der Sohn Ahiluds, in Thaenach und Megiddo und ganz Beth-Sean, welches neben Zorthan liegt, unterhalb Jesreel, von Beth-Sean bis nach Abel-Mehola, bis jenseits von Jokneam; der Sohn Gebers in Namoth in Gilead, ihm gehörten die Dörfer Jairs, des Sohnes Manasse's, in Gilead, ihm der Strich Argob in Basan, sechzig große Städte mit Mauern und ehernen Riegeln; Ahinadab, der Sohn Iddo's, in Mahanaim; Ahimaaz in Naphthali; (auch er nahm Basematb, die Tochter Salomo's, zum Weibe;) Baena, der Sohn Husai's, in Asser und Bealoth; Josaphat, der Sohn Pharuhs, in Issaschar; Simei, der Sohn Ela's, in Benjamin; Geber, der Sohn Uri's, im Lande Gilead, dem Lande Sihons, des Königs der Amoriter, und Ogs, des Königs von Basan. Ein Amtmann aber (war es), der in dem Lande war. Und Juda und Israel waren zahlreich wie der Sand am Meere an Menge; sie aßen und tranken und waren fröhlich. Und Salomo herrschte über alle Königreiche vom Strome (bis zum) Lande der Philister und bis zur Grenze Ägyptens; sie brachten Geschenke und waren dem Salomo untertan all sein Leben lang. Und es war die Speise Salomo's auf einen Tag: dreißig Kor Weißmehl und sechzig Kor sauberes Mehl; zehn gemästete Rinder und zwanzig Weide-Rinder und hundert Schafe, ohne die Hirsche und Gazellen und Damhirsche und das gemästete Gevögel. Denn er waltete über das ganze Land diesseits des Stromes, von Thiphsah bis nach Gasa, über alle Könige diesseits des Stromes; und er hatte Frieden von allen Seiten ringsum. Und es wohnte Juda und Israel in Sicherheit ein jeglicher unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, von Dan bis Beerseba, so lange Salomo lebte. Und Salomo hatte vierzigtausend Raufen von Rossen zu seinen Wagen, und zwölftausend Reiter. Und es versorgten jene Amtleute den König Salomo und alle, die zum Tische des Königs Salomo kamen, ein jeglicher in seinem Mond, sie ließen nichts fehlen. Und die Gerste und das Stroh für die Rosse und für die Renner brachten sie an den Ort, wo er war, ein jeglicher nach seiner Ordnung. Und Gott gab dem Salomo Weisheit und Einsicht, sehr groß, und ausgebreiteten Verstand wie der Sand am Ufer des Meeres. Und die Weisheit Salomo's war größer denn die Weisheit aller Söhne des Ostens und alle Weisheit Ägyptens. Und er war weiser denn alle Menschen, als Ethan, der Esrahiter, und Heman und Chalchol und Darda, die Söhne Mahols; und sein Name war unter allen Völkern ringsum. Und Salomo redete dreitausend Sprüche, und seine Lieder waren tausend und fünf. Und er redete über die Bäume von der Zeder auf Libanon bis zum Isop, der an der Wand herauswächst, und redete über das Vieh und über die Vögel und über das Gewürm und über die Fische. Und es kamen von allen Völkern, zu hören die Weisheit Salomo's, von allen Königen der Erde, welche gehört von seiner Weisheit. Vorbereitungen zum TempelbauUnd es sandte Hiram, der König von Tyrus, seine Knechte zu Salomo; denn er hatte gehört, daß sie ihn gesalbt zum Könige an seines Vaters Statt; denn Hiram war der Freund Davids gewesen alle Zeit. Und Salomo sandte (wieder) zu Hiram, und sprach: Du weißt, daß David, mein Vater, nicht vermochte ein Haus zu bauen dem Namen Jahwes, seines Gottes, wegen des Streites, womit sie ihn umgaben, bis sie Jahwe legte unter seine Fußsohlen. Und nun hat mir Jahwe, mein Gott, Ruhe geschafft ringsum; kein Widersacher ist da, und kein Unglücksfall. Und siehe, ich gedenke ein Haus zu bauen dem Namen Jahwes, meines Gottes, so wie Jahwe zu David, meinem Vater, geredet und gesprochen: Dein Sohn, den ich setzen will an deiner Statt auf deinen Thron, selbiger soll ein Haus bauen meinem Namen. Und nun gebiete, daß man mir Zedern haue vom Libanon, und meine Knechte sollen mit deinen Knechten sein, und den Lohn deiner Knechte will ich dir geben, ganz wie du sagst; denn du weißt, daß niemand bei uns ist kundig Holz zu hauen, wie die Zidonier. Und es geschah, als Hiram die Worte Salomo's hörte, freuete er sich sehr, und sprach: Gepriesen sei Jahwe heute, welcher dem David einen weisen Sohn gegeben über dieses große Volk! Und Hiram sandte zu Salomo, und sprach: Ich habe gehört, was du mir entboten; ich will all dein Begehr tun mit dem Zedern-Holze und mit dem Zypressen-Holze. Meine Knechte sollen es herabbringen vom Libanon ins Meer, und ich werde daraus Flöße machen im Meere bis an den Ort, den du mir entbieten wirst, und daselbst lasse ich es auseinander nehmen, und du läßt es holen. Du aber wirst (auch) mein Begehr tun, Speise zu geben für mein Haus. Und so gab Hiram dem Salomo Zedernholz und Zypressen-Holz, all sein Begehr. Salomo aber gab dem Hiram zwanzigtausend Kor Weizen, Nahrung für sein Haus, und zwanzig Kor gestoßenes Öl: so gab Salomo dem Hiram von Jahre zu Jahre. Und Jahwe gab dem Salomo Weisheit, so wie er ihm verheißen, und es war Friede zwischen Hiram und Salomo, und sie schlossen einen Bund miteinander. Und der König Salomo hob eine Frohn aus von ganz Israel, und der Fröhner waren dreißigtausend Mann. Und er sandte sie auf dem Libanon, zehentausend im Monde wechselsweise! einen Mond waren sie auf dem Libanon, zwei Monde in ihrem Hause; Adoniram aber war über die Frohn. Und Salome hatte siebzigtausend Lastträger, und achtzigtausend Stein-Hauer auf dem Gebirge, ohne die Oberaufseher Salomo's über die Arbeit, dreitausend und dreihundert, die über das Volk walteten, welches die Arbeit tat. Und der König gebot, daß sie große Steine brachen, köstliche Steine, um den Grund des Hauses zu legen, gehauene Steine. Und die Bauleute Salomo's und die Bauleute Hirams Und die Gibliter behieben sie, und richteten das Holz und die Steine zu zum Baue des Hauses. Der Bau des TempelsUnd es geschah im vierhundertundachtzigsten Jahre, nach dem Auszuge der Söhne Israels aus dem Lande Ägypten, im vierten Jahre, im Monde Siv, (das ist der zweite Mond,) der Regierung Salomo's über Israel, da bauete er das Haus dem Jahwe. Und das Haus, welches der König Salomo dem Jahwe bauete, sechzig Ellen war seine Länge und zwanzig Ellen seine Breite und dreißig Ellen seine Höhe. Und die Halle vor dem Tempel des Hauses, zwanzig Ellen war ihre Länge, nach der Breite des Hauses, und zehn Ellen ihre Breite vor dem Hause. Und er machte dem Hause Fenster mit verschlossenem Gegitter. Und er bauete an die Wand des Hauses Stockwerke ringsum, an den Wänden des Hauses ringsum, des Tempels und des Hinterraums, und machte Seitenzimmer ringsum. Das untere Stockwerk, fünf Ellen war seine Breite, und das mittlere, sechs Ellen seine Breite, und das dritte, sieben Ellen seine Breite; denn Absätze hatte er gemacht am Hause ringsum von außen, damit sie nicht eingriffen in die Wände des Hauses. Und das Haus, da es erbauet wurde, ward von völlig behauenen Steinen des Steinbruchs gebauet, und Hämmer und Meißel, irgend ein eisernes Werkzeug ward nicht gehört beim Hause, da es erbauet wurde. Eine Tür des mittelsten Seitenzimmers (des untern Stockwerks) war an der rechten Seite des Hauses, und in einer Wendeltreppe stieg man in das mittelste Zimmer (des mittlern Stockwerks), und aus dem mittelsten Zimmer (des Mittlern Stockwerks) in das dritte Stockwerk. Und so bauete er das Haus, und vollendete es, und deckte das Haus mit Brettern und Balken von Zedern. Und er bauete die Stockwerke am ganzen Hause, fünf Ellen ihre Höhe, und verband das Haus mit Zedernholz. Und es geschah das Wort Jahwes zu Salomo, und sprach: Dieses Haus, das du bauest — wenn du wandelst in meinen Satzungen, und meine Rechte tust, und beobachtest alle meine Gebote, daß du darnach wandelst: so will ich dir mein Wort erfüllen, das ich geredet zu David, deinem Vater; und ich will wohnen unter den Söhnen Israels, und will nicht verlassen mein Volk Israel. Und so bauete Salomo das Haus, und vollendete es. Und er bauete die Wände des Hauses innerhalb mit Zedernbrettern; vom Fußboden des Hauses bis an die Wände der Decke überzog er es mit Holz inwendig, und überzog den Fußboden des Hauses mit Zypressenbrettern. Und er bauete zwanzig Ellen an der hintersten Seite des Hauses mit Zedernbrettern, vom Fußboden bis an die Wände, und bauete sich's innerhalb zum Hinterraume, zum Allerheiligsten. Und vierzig Ellen war das Haus, das ist der Tempel vorne. Und das Zedernholz am Hause inwendig war eingeschnittene Arbeit mit Koloquinthen und aufbrechenden Blumen, alles von Zedern; kein Stein ward gesehen. Und den Hinterraum im Hause inwendig bereitete er, um da hinein zu tun die Lade des Bundes Jahwes. Und für den Hinterraum war zwanzig Ellen Länge und zwanzig Ellen Breite und zwanzig Ellen Höhe, und er überzog ihn mit köstlichem Golde, und überzog den Altar mit Ccdern-Holz. Und Salomo überzog das Haus inwendig mit köstlichem Golde, und verriegelte mit goldenen Ketten vor dem Hinterraume, und überzog ihn mit Gold. Und das ganze Haus überzog er mit Gold, völlig das ganze Haus; und den ganzen Altar, der vor dem Hinterraume war, überzog er mit Gold. Und er machte im Hinterraume zwei Cherubs von wildem Ölbaum, zehn Ellen ihre Höhe. Und fünf Ellen hatte der eine Flügel eines Cherubs, und fünf Ellen der andere Flügel eines Cherubs, zehn Ellen von dem einen Ende seiner Flügel bis an das andere Ende seiner Flügel. Und zehn Ellen hatte auch der andere Cherub, in Maß und Einen Zuschnitt hatten die deinen Cherubs. Und er überzog die Cherubs mit Gold. Und er tat die Cherubs in das Haus, das inwendige, und man breitete die Flügel der Cherubs aus, so daß der Flügel des einen an die Wand rührte, und der Flügel des anderen Cherubs rührte an die andere Wand, und ihre Flügel in der Mitte des Hauses rührten einer an den anderen. - - - Und an allen Wänden des Hauses ringsumher machte er eingeschnittene Arbeit mit Cherubs und Palmen und aufbrechenden Blumen, innerhalb und außerhalb. Und den Fußboden des Hauses überzog er mit Gold innerhalb und außerhalb. Und zum Eingange des Hinterraums machte er Flügeltüren von wildem Ölbaum: die Oberschwelle mit den Pfosten das Fünfteil (der Wand). Und auf den zwei Flügeltüren von wildem Ölbaum machte er eingeschnittene Arbeit mit Cherubs und Palmen und aufbrechenden Blumen und überzog sie mit Gold, und streckte über die Cherubs und über die Palmen das Gold. Und also machte er an der Türe des Tempels Pfosten von wildem Ölbaum, aus dem Viertel (der Wand), und zwei Flügeltüren von Zypressenholz, mit zwei Blättern eine Tür, drehbar, und mit zwei Blättern die andere Türe, drehbar. Und er schnitt ein Cherubs und Palmen und aufbrechende Blumen, und überzog sie mit Gold, geschlichtet auf das Eingegrabene. Und er bauete den innern Vorhof, drei Reihen gehauener Steine und eine Reihe Balken von Zedern. Im vierten Jahre ward das Haus Jahwes gegründet, im Monat Siv, und im elften Jahre, im Monat Bul, (das ist der achte Mond), war das Haus vollendet nach all seinen Stücken und nach all seiner Gebühr, und man bauete daran sieben Jahre. Bau der königlichen HäuserAn seinem Hause aber bauete Salomo dreizehn Jahre, da vollendete er sein ganzes Haus. Und er bauete das Haus des Waldes Libanon, hundert Ellen seine Länge und fünfzig Ellen seine Breite, und dreißig Ellen seine Höhe, aus vier Reihen von Zedernsäulen, und Zedernbalken auf den Säulen; und gedeckt war es mit Zedern über den Zimmern, die auf den Säulen standen, (deren) fünf und vierzig, je fünfzehn in einer Reihe. Und Balkenlagen drei Reihen, und Fenster gegen Fenster drei Mal. Und alle Türen und Pfosten geviert mit Gebälk, und Fenster gegen Fenster über drei Mal. Und die Säulenhalle machte er, fünfzig Ellen ihre Länge und dreißig Ellen ihre Breite, und eine (andere) Halle vor derselben, und Säulen und eine Schwelle vor denselben. Und die Halle des Thrones, wo er richtete, die Halle des Gerichts, machte er, und getäfelt mit Zedern auf dem ganzen Fußboden, Und sein Haus, wo er wohnte, in dem anderen Hofe einwärts der Halle war gleich dieser Bauart. Und ein Haus bauete er der Tochter Pharao's, die Salomo genommen, wie diese Halle. Solches alles waren köstliche Steine, nach den Maßen von Quadern, mit der Säge gesäget, von innen und von außen, vom Grunde bis an die Kragsteine, und von außen bis an den großen Hof. Und die Grundlage waren köstliche, große Steine, Steine von zehn Ellen und Steine von acht Ellen. Und oben darüber köstliche Steine, nach den Maßen von Quadern, und Zedern. Und der große Hof ringsum war von drei Reihen gehauener Steine und einer Reihe Zedern-Balken; also war es auch mit dem innern Hofe des Hauses Jahwes und der Halle des Hauses. Die zwei Säulen und die Geräte des TempelsUnd der König Salome sandte hin, und ließ Hiram von Tyrus holen; Sohn einer Witwe war er aus dem Stamme Naphthali, sein Vater aber ein tyrischer Mann, ein Kupferschmidt; und er war voll Verstand und Einsicht und Kunde zu machen allerlei Werk in Kupfer; und er kam zum Könige Salomo, und machte alle seine Werke. Und er bildete die zwei Säulen von Kupfer, achtzehn Ellen die Höhe der einen Säule, und ein Faden von zwölf Ellen umfaßte die andere Säule. Und zwei Knäufe machte er, um sie zu setzen auf die Spitzen der Säulen, gegossen von Kupfer, fünf Ellen die Höhe des einen Knaufes, und fünf Ellen die Höhe des anderen Knaufes. Gitter von Gitterarbeit. Gewinde von Kettenarbeit waren an den Knäufen auf der Spitze der Säulen, sieben an dem einen Knaufe und sieben an dem anderen Knaufe. Und er machte die Granatäpfel, und zwar zwei Reihen ringsum an dem einen Gitter, zur Bedeckung der Knäufe, welche auf der Spitze der Säulen waren; und also machte er auch an dem anderen Knaufe. Und die Knäufe auf der Spitze der Säulen waren von Lilienarbeit in der Halle, vier Ellen. Und die Knäufe auf den beiden Säulen (waren vier Ellen stark), auch oberhalb nahe bei dem Bauche, welcher jenseits des Gitters war; und zweihundert Granatäpfel in Reihen waren ringsum an dem zweiten Knaufe. Und er richtete die Säulen aus zu der Halle des Tempels, und richtete die rechte Säule auf, und nannte ihren Namen Jachin, und richtete die linke Säule auf, und nannte ihren Namen Boas. Und auf der Spitze der Säulen war Lilienarbeit, und so war vollendet das Werk der Säulen. Und er machte das Meer, gegossen, zehn Ellen von seinem einen Rande bis zu seinem anderen Rande, gerundet ringsum, und fünf Ellen seine Höhe, und eine Schnur von dreißig Ellen umfaßte es ringsum. Und Koloquinthen unterhalb seines Randes umgaben es ringsum, zehn auf eine Elle, umfangend das Meer ringsum; zwei Reihen von Koloquinthen, gegossen aus Einem Gusse mit demselben. Es stand auf zwölf Rindern, drei gerichtet gegen Mitternacht, und drei gerichtet gegen Abend, und drei gerichtet gegen Mittag, und drei gerichtet gegen Aufgang, und das Meer über denselben oben drüber, und all ihre Hinterteile einwärts. Und seine Dicke war eine Hand breit, und sein Rand wie die Arbeit eines Becherrandes, sin Gestalt einer Lilienblüthe. Zweitausend Bath faßte es. Und er machte die zehn Gestelle von Kupfer, vier Ellen die Länge eines Gestelles, und vier Ellen seine Breite, und drei Ellen seine Höhe. Und das war die Arbeit der Gestelle: Schilder waren daran, und Schilder zwischen den Eckleisten. Und auf den Schildern zwischen den Eckleisten waren Löwen, Rinder und Cherubs, und auf den Eckleisten eben so, oberhalb; und unterhalb der Löwen und Rinder waren Kränze, herabhängende Arbeit. Und vier kupferne Räder waren an einem Gestelle, und Achsen von Kupfer, und an den vier Ecken waren Schultern; unter dem Becken waren die Schultern gegossen, und von der Seite einer jeden Kränze. Und seine (des Beckens) Mündung innerhalb der Krone und darüber war an der Elle, (und seine Mündung war gerundet, von der Arbeit eines Säulenfußes,) eine Elle und eine halbe Elle hoch), und auch auf seiner Mündung war eingeschnittene Arbeit; ihre Schilder aber waren geviert, nicht gerundet. Und die vier Räder waren unter den Schildern, und die Achsen der Räder an dem Gestelle, und die Höhe eines Rades war eine Elle und eine halbe Elle. Und die Arbeit der Räder war wie Wagenräderarbeit, ihre Achsen und ihre Felgen und ihre Speichen und ihre Naben, alles war gegossen. Und vier Schultern waren an den vier Ecken eines Gestelles; an dem Gestelle waren seine Schultern. Und oben an einem Gestelle war eine halbe Elle gerundet ringsum, und oben an einem Gestelle waren seine Seiteneinfassungen und seine Schilder an denselben. Und er schnitt auf die Tafeln seiner Seiteneinfassungen und auf seine Schilder Cherubs, Löwen und Palmen ein, nach eines jeglichen leerem Raume, und Kränze waren ringsum. Auf diese Weise machte er zehn Gestelle; einen Guß, ein Maß, einen Zuschnitt hatten alle. Und er machte zehn Becken von Kupfer, vierzig Bath fastete ein Becken, vier Ellen breit ein Becken; je ein Becken war auf jeglichem Gestell von den zehn Gestellen. Und er setzte die Gestelle, fünf auf die rechte Seite des Hauses, und fünf auf die linke Seite des Hauses, und das Meer setzte er auf die rechte Seite des Hauses morgenwärts gegen Mittag. Und Hiram machte die Töpfe und die Schaufeln und die Schalen, und Hiram vollendete die ganze Arbeit, die er machte für den König Salomo im Hause Jahwes: zwei Säulen und die Kugeln der Knäufe auf der Spitze der Säulen, zwei, und die zwei Gitter zur Bedeckung der beiden Kugeln der Knäufe, die auf der Spitze der Säulen; und die vierhundert Granatäpfel zu den beiden Gittern, zwei Reihen von Granatäpfeln zu einem Gitter, zur Bedeckung der beiden Kugeln der Knäufe an den Säulen; und die zehn Gestelle und die zehn Becken auf den Gestellen; und das eine Meer und die zwölf Rinder unter dem Meere; und die Töpfe und die Schaufeln und die Schalen. Und alle diese Geräte, welche Hiram für den König Salomo machte im Hause Jahwes, waren von geglättetem Kupfer. Im Jordan-Kreise ließ sie der König gießen, in dichter Erde, zwischen Suchoth und zwischen Zarthan. Und Salomo ließ es mit all den Geräten vor übergroßer Menge; nicht erforscht ward das Gewicht des Kupfers. Und Salomo machte alle Geräte, die im Hause Jahwes, den goldenen Altar und den Tisch, worauf die Schaubrote, von Gold, und die Leuchter, fünf zur Rechten und fünf zur Linken vor dem Hinterraume, von köstlichem Golde, und die Blumen und die Lampen und die Lichtschneuzen von Gold, und die Becken und die Messer und die Schalen und die Rauchpfannen und die Zangen von köstlichem Golde, und die Angellöcher der Flügeltüren des inneren Hauses des Allerheiligsten, (und) der Flügeltüren des Hauses, des Tempels, von Gold. Und so ward fertig alles Werk, das der König Salomo machte im Hause Jahwes. Und Salomo brachte hinein, was David, sein Vater, geheiligt; das Silber und das Gold und die Geräte tat er in den Schatz des Hauses Jahwes. Entweihung des TempelsDamals versammelte Salomo die Ältesten Israels und alle Häupter der Stämme, die Fürsten der Stammhäuser der Söhne Israels, zum Könige Salomo nach Jerusalem, um die Lade des Bundes Jahwes hinaufzubringen aus der Stadt Davids, das ist Zion. Und es versammelten sich zum Könige Salomo alle Männer von Israel, im Monat Ethanim, am Feste, (das ist der siebente Mond.) Und es kamen alle Ältesten Israels, und die Priester trugen die Lade. Und sie brachten die Lade Jahwes hinauf und das Versammlungszelt und alle heiligen Geräte, die im Zelte, die brachten hinauf die Priester und die Leviten. Und der König Salomo und die ganze Gemeinde Israels, die sich bei ihm eingestellt, waren mit ihm vor der Lade, und opferten Schafe und Rinder, die nicht gezählt und gerechnet wurden vor Menge. Und die Priester brachten die Lade des Bundes Jahwes hinein an ihren Ort in den Hinterraum des Hauses, ins Allerheiligste, unter die Flügel der Cherubs. Denn die Cherubs breiteten die Flügel aus über den Ort der Lade, und bedeckten die Lade und ihre Stangen darüber hin. Und die Stangen waren so lang, daß die Spitzen der Stangen gesehen wurden vom Heiligen aus vor dem Hinterraume; aber sie wurden nicht gesehen auswärts, und sie waren daselbst bis auf diesen Tag. Nichts war in der Lade als nur die beiden steinernen Tafeln, welche Mose hinein gelegt am Horeb, da Jahwe seinen Bund geschlossen mit den Söhnen Israels, da sie auszogen aus dem Lande Ägypten. Und es geschah, als die Priester herausgingen aus dem Heiligen, da erfüllte die Wolke das Haus Jahwes; und es konnten die Priester nicht dastehen, den Dienst zu verrichten, vor der Wolke; denn die Herrlichkeit Jahwes hatte das Haus Jahwes erfüllt. Damals sprach Salomo: Jahwe hat beschlossen zu wohnen im Dunkel. Gebauet habe ich ein Haus dir zur Wohnung, einen Ort zu deinem Sitze für Ewigkeiten. Und der König wandte sein Angesicht, und segnete die ganze Versammlung Israels; und die ganze Versammlung Israels stand da. Und er sprach: Gepriesen sei Jahwe, der Gott Israels, welcher geredet mit seinem Munde zu David, meinem Vater, und mit seiner Hand hat es erfüllt, da er sprach: Seit dem Tage, da ich mein Volk Israel herausgeführt aus Ägypten, habe ich keine Stadt erwählt aus allen Stämmen Israels, um ein Haus zu bauen, daß mein Name daselbst wäre; und ich erwählte David, daß er über mein Volk Israel wäre. Und es war David, meinem Vater, im Sinne ein Haus zu bauen dem Namen Jahwes, des Gottes Israels. Und Jahwe sprach zu David, meinem Vater: Weil dir im Sinne gewesen ein Haus zu bauen meinem Namen, so hast du wohlgetan, daß es dir im Sinne gewesen; nur du sollst das Haus nicht bauen, sondern dein Sohn, der aus deinen Lenden kommt, selbiger soll das Haus bauen meinem Namen. Und Jahwe hat sein Wort erfüllt, das er geredet, und ich trat an Davids Statt, meines Vaters, und setzte mich auf den Thron Israels, so wie Jahwe geredet, und bauete das Haus dem Namen Jahwes, des Gottes Israels, und gab daselbst einen Ort der Lade, worin der Bund Jahwes, den er geschlossen mit unsren Vätern, als er sie ausführte aus dem Lande Ägypten. Und Salomo trat vor den Altar Jahwes, in Gegenwart der ganzen Versammlung Israels, und breitete seine Hände aus gen Himmel, und sprach: Jahwe, Gott Israels, kein Gott ist wie du im Himmel oben und auf der Erde unten, bewahrend den Bund und die Gnade deinen Knechten, die vor dir wandeln mit ihrem ganzen Herzen, der du deinem Knechte David, meinem Vater, gehalten, was du ihm geredet; du hast es geredet mit deinem Munde, und mit deiner Hand erfüllt, wie zu dieser Zeit (geschieht). Nnd nun, Jahwe, Gott Israels, halte deinem Knechte David, meinem Vater, was du ihm geredet, da du sprachst: Es soll dir nie fehlen an einem Manne vor mir, der da sitzt auf dem Throne Israels, wenn nur deine Söhne Acht haben auf ihre Wege, vor mir zu wandeln, so wie du gewandelt vor mir; und nun, Gott Israels, bewähre sich doch dein Wort, welches du geredet zu deinem Knechte David, meinem Vater. Freilich in Wahrheit sollte Gott wohnen auf der Erde? Siehe, die Himmel und aller Himmel Himmel fassen dich nicht, gar nun dieses Haus, welches ich gebauet. Aber wende dich zum Gebete deines Knechtes und zu seinem Flehen, Jahwe, mein Gott! daß du hörst auf das Rufen und das Gebet, welches dein Knecht heute betet vor dir, daß deine Augen offen seien über dieses Haus Nacht und Tag, über den Ort, wovon du gesagt: mein Name soll daselbst sein; daß du hörst auf das Gebet, welches dein Knecht beten wird zu diesem Orte. So höre denn auf das Flehen deines Knechtes und deines Volkes Israel, welches sie beten werden zu diesem Orte; höre es an dem Orte deiner Wohnung im Himmel, höre und vergib Sünde! Wenn jemand sündigt wider seinen Nächsten, und man legt einen Eid auf ihn, ihn zu beschwören, und der Schwur kommt vor deinen Altar in diesem Hause: so höre du im Himmel, und handle, und richte deine Knechte, daß du den Schuldigen für schuldig erklärst, und seinen Wandel auf sein Haupt bringst, und den Gerechten für gerecht erklärst, indem du ihm gibst nach seiner Gerechtigkeit. Wird dein Volk Israel geschlagen vor dem Feinde, weil sie sündigen wider dich, und sie bekehren sich zu dir, und bekennen deinen Namen, und beten und flehen zu dir in diesem Hause: so höre du im Himmel, und vergib die Sünde deines Volkes Israel, und bringe sie zurück in das Land, welches du ihren Vätern gegeben. Ist der Himmel verschlossen, und so kommt kein Regen, weil sie sündigen wider dich, und sie beten zu diesem Orte, und bekennen deinen Namen, und bekehren sich von ihrer Sünde, weil du sie demütigst: so höre du im Himmel, und vergib die Sünde deiner Knechte und deines Volkes Israel, nachdem du ihnen den guten Weg gewiesen, worauf sie wandeln sollen, und gib Regen auf dein Land, welches du deinem Volke gegeben zur Besitzung. So Hunger ist im Lande, so Pest ist, so Brand, Vergelben (des Getreides), fressende Heuschrecken sind, so sein Feind ihn bedrängt im Lande seiner Tore, irgend eine Plage, irgend eine Krankheit: alles Gebet, alles Flehen, was dann geschehen wird von irgend einem Menschen von deinem ganzen Volk Israel, wenn sie inne werden ein jeglicher die Plage seines Herzens, und ihre Hände ausbreiten zu diesem Hause: das höre du im Himmel, dem Orte deiner Wohnung, und vergib, und tue und gib einem jeglichen nach all seinem Wandel, wie du sein Herz kennst; denn du kennst allein das Herz aller Menschensöhne: auf daß sie dich fürchten alle Zeit, die sie leben im Lande, welches du ihren Vätern gegeben. Auch auf den Fremden, der nicht von deinem Volke Israel ist, und aus einem fernen Lande kommt um deines Namens willen, (denn sie werden hören von deinem großen Namen und deiner starken Hand und deinem ausgerecketen Arme,) und er kommt und betet zu diesem Hause: so höre du im Himmel, dem Orte deiner Wohnung, und tue alles, um was der Fremde zu dir ruft, auf daß alle Völker der Erde deinen Namen erkennen, und dich fürchten, wie dein Volk Israel, und daß sie erkennen, daß nach deinem Namen dieses Haus genannt wird, das ich gebauet. So dein Volk auszieht zum Streite wider seinen Feind auf dem Wege, den du sie senden wirst, und sie beten zu Jahwe nach der Stadt hin, welche du erwählt, und nach dem Hause, welches ich gebauet deinem Namen: so höre im Himmel ihr Gebet und ihr Flehen, und schaffe ihnen Recht. So sie sündigen wider dich, (denn es ist kein Mensch, der nicht sündigte) und du zürnst über sie, und gibst sie hin dem Feinde, und ihre Sieger führen sie in das Land des Feindes, ein fernes oder nahes; und sie nehmen es zu Herzen in dem Lande, wohin sie gefangen geführt sind, und bekehren sich und flehen zu dir im Lande ihrer Sieger, und sprechen: wir haben gesündigt und uns vergangen, wir haben gefrevelt; und sie bekehren sich zu dir mit ihrem ganzen Herzen und mit ihrer ganzen Seele im Lande ihrer Feinde, die sie gefangen geführt, und beten zu dir nach ihrem Lande hin, welches du ihren Vätern gegeben, nach der Stadt, welche du erwählt, und dem Hause, welches ich gebauet deinem Namen: so höre im Himmel, dem Orte deiner Wohnung, ihr Gebet und ihr Flehen, und schaffe ihnen Recht, und vergib deinem Volke, was sie gesündigt wider dich, und all ihre Vergehungen, womit sie sich vergangen wider dich, und laß sie Barmherzigkeit finden vor ihren Siegern, daß sie sich ihrer erbarmen. Denn dein Volk und dein Eigentum sind sie, die du ausgeführt aus Ägypten, aus dem eisernen Ofen, daß deine Augen offen seien für das Flehen deines Knechtes und das Flehen deines Volkes Israel, daß du auf sie hörst in allem, um was sie zu dir rufen; denn du hast sie ausgesondert dir zum Eigentum aus allen Völkern der Erde, so wie du geredet durch Mose, deinen Knecht, als du unsre Väter ausführtest aus Ägypten, Herr, Jahwe! Und es geschah, als Salomo all dies Gebet und Flehen zu Jahwe geendigt batte, so stand er auf vom Altar Jahwes, vom Beugen seiner Kniee mit gen Himmel ausgestreckten Händen, und trat hin, und segnete die ganze Versammlung Israels mit lauter Stimme, und sprach: Gepriesen sei Jahwe, welcher Ruhe gegeben seinem Volke Israel, ganz so wie er verheißen! Kein Wort ist ausgefallen von all seinen guten Worten, welche er geredet durch Mose, seinen Knecht. Jahwe, unser Gott, sei mit uns, so wie er mit unsren Vätern gewesen, er verlasse uns nicht, und entziehe sich uns nicht, daß er neige unsre Herzen zu ihm, daß wir wandeln in all seinen Wegen, und halten all seine Gebote und seine Satzungen und seine Rechte, welche er unsren Vätern geboten. Und es seien diese meine Worte, welche ich gebetet vor Jahwe, nahe Jahwe, unsrem Gott, Tag und Nacht, daß er Recht schaffe seinem Knechte, und Recht seinem Volke Israel Tag für Tag: auf daß alle Völker der Erde erkennen, daß Jahwe Gott ist, und keiner mehr. Und euer Herz sei ganz Jahwe, unsrem Gott, ergeben, daß ihr wandelt in seinen Satzungen, und haltet seine Gebote wie zu dieser Zeit. Und der König und ganz Israel mit ihm opferten Opfer vor Jahwe. Und Salomo opferte als Dankopfer, das er dem Jahwe opferte, zwei und zwanzig tausend Rinder und hundert und zwanzig tausend Schafe, und so weihten der König und alle Söhne Israels das Haus Jahwe's. An selbigem Tage heiligte der König den Raum des Vorhofes vor dem Hause Jahwes; denn er opferte daselbst das Brandopfer und das Speisopfer und die Fettstücke der Brandopfer; denn der kupferne Altar, der vor Jahwe, war zu klein, um die Brandopfer und Speisopfer und die Fettstücke der Dankopfer zu fassen. Und so hielt Salomo zu selbiger Zeit das Fest, und ganz Israel mit ihm, eine große Versammlung, von Hemath bis an den Bach Ägyptens, vor Jahwe, unsrem Gott, sieben Tage und sieben Tage, vierzehn Tage. Am achten Tage entließ er das Volk, und sie segneten den König, und gingen zu ihren Zelten, fröhlich und gutes Mutes über all das Gute, welches Jahwe getan an David, seinem Knechte, und an Israel, seinem Volke. Jahwe erscheint dem Salomo zum zweiten MalUnd es geschah, als Salomo den Bau des Hauses Jahwes und des Königshauses und alles, was er Lust und Verlangen hatte zu machen, vollendet hatte; da erschien Jahwe dem Salomo zum anderen Mal, so wie er ihm erschienen zu Gibeon. Und Jahwe sprach zu ihm: Ich habe dein Gebet erhört und dein Flehen, das du zu mir gefleht, ich habe dieses Haus geheiligt, welches du gebauet, um meinen Namen dahin zu legen auf ewig, und meine Augen und mein Herz sollen daselbst sein alle Zeit. Und wenn du denn vor mir wandelst, so wie David, dein Vater, gewandelt, in Unschuld des Herzens und Geradheit, daß du tust ganz, wie ich dir gebiete, meine Satzungen und meine Rechte hältst: so will ich den Thron deines Königtums über Israel bestätigen ewiglich, so wie ich geredet zu David, deinem Vater, da ich sprach: Es soll dir nicht fehlen an einem Manne auf dem Throne Israels. Wenn ihr euch aber abwendet ihr und eure Söhne von mir, und nicht haltet meine Gebote, meine Satzungen, die ich euch vorgelegt, und geht hin und dient anderen Göttern, und betet sie an: so werde ich Israel ausrotten aus dem Lande, welches ich ihnen gegeben, und das Haus, das ich meinem Namen geheiligt, werde ich wegtun von meinem Angesichte, und Israel wird zum Sprichwort und zur Stichelrede sein unter allen Völkern. Und dieses Haus, so erhaben es ist, wer vorbeigeht vor demselben, wird sich entsetzen und zischen, und man wird sprechen: Warum hat Jahwe also getan diesem Lande und diesem Hause? Und man wird sprechen: Darum, daß sie Jahwe, ihren Gott, verlassen haben, der ihre Väter ausgeführt aus dem Lande Ägypten, und andere Götter ergriffen, und sie anbeteten, und ihnen dienten: darum hat Jahwe über sie gebracht all dies Unglück. Salomo schenkt dem Hiram Städte; seine Frohnen, Schifffahrt und OpferUnd es geschah nach Verlauf von zwanzig Jahren, als Salomo die beiden Häuser gebauet, das Haus Jahwes, und das Königshaus, (Hiram, der König von Tyrus, unterstützte den König mit Zedernholz und mit Zypressenholz und mit Gold, nach all seinem Begehr:) damals gab der König Salomo dem Hiram zwanzig Städte im Lande Galiläa. Und Hiram zog aus von Tyrus, die Städte zu besehen, die ihm Salomo gegeben, und sie waren nicht recht in seinen Augen. Und er sprach: Was sind das für Städte, die du mir gegeben, mein Bruder? Und er nannte sie das Land Kabul, bis auf diesen Tag. Und Hiram sandte dem Könige hundert und zwanzig Talente Goldes. Und das ist die Sache mit der Frohn, welche der König Salomo ausgehoben, um zu bauen das Haus Jahwes und sein Haus und das Millo und die Mauer von Jerusalem und Hazor und Megiddo und Geser. Pharao, der König von Ägypten, war heraufgezogen, und hatte Geser genommen, und es verbrannt mit Feuer, und hatte die Kananiter, die in der Stadt wohnten, umgebracht, und hatte sie als Mitgift gegeben seiner Tochter, dem Weibe Salomo's. Und Salome bauete Geser und das untere Beth-Horon, und Baalath und Thadmor in der Wüste im Lande, und alle Städte der Vorratshäuser, die Salomo hatte, und die Städte der Wagen und die Städte der Reiter, und alles, was Salomo Lust hatte zu bauen in Jerusalem und ans dem Libanon und im ganzen Lande seiner Herrschaft. Alles Volk, das übriggeblieben von den Amoritern, den Hethitern, den Pheresitern, den Hevitern und den Jebusitern, welche nicht waren von den Söhnen Israels: deren Söhne, die übriggeblieben nach ihnen im Lande, welche die Söhne Israels nicht vermochten zu verbannen, die hob Salomo als Frohn-Arbeiter aus bis auf diesen Tag. Aber aus den Söhnen Israels machte Salome keinen Knecht; denn sie waren die Kriegsleute und seine Knechte und seine Obersten und seine Wagenkämpfer und die Obersten seiner Wagen und seiner Reiter. Das sind die Oberaufseher über die Arbeit Salomo's: fünf hundert und fünfzig, die über das Volk walteten, das am Werke arbeitete. Jedoch die Tochter Pharao's zog herauf aus der Stadt Davids in ihr Haus, welches er ihr gebauet. Damals bauete er das Millo. Und Salomo opferte drei Mal im Jahre Brandopfer und Dankopfer auf dem Altar, welchen er dem Jahwe gebauet, und räucherte bei dem, welcher vor Jahwe stand. Und er vollendete das Haus. Und ein Schiff machte der König Salomo zu Ezeon-Geber, das bei Eloth liegt, am Ufer des Schilfmeeres, im Lande Edom. Und Hiram sandte auf dem Schiffe seine Knechte, Schiffsleute, kundig des Meeres, mit den Knechten Salomo's. Und sie kamen gen Ophir, und holten von dannen Gold, vierhundert und zwanzig Talente, und brachten es zum Könige Salomo. Besuch der Königin von SabäaUnd die Königin von Sabäa Hörte den Ruf Salomo's zu Ehren Jahwe's, und kam, ihn zu versuchen mit Rätseln. Und sie kam nach Jerusalem mit einem sehr großen Zuge, mit Kamelen, tragend Spezereien und Gold, sehr viel, und köstliche Steine, und kam zu Salomo, und redete zu ihm alles, was in ihrem Herzen war. Und Salome sagte ihr alles, was sie fragte; nichts blieb verborgen vor dem Könige, das er ihr nicht sagte. Und als die Königin von Sabäa sah alle die Weisheit Salomo's und das Haus, welches er gebauet, und die Speise seines Tische? und das Sitzen seiner Knechte und das Stehen seiner Diener und ihre Kleidung und seine Schenken und seine Brandopfer, die er opferte im Hause Jahwe's; so kam sie ganz außer sich, und sprach zum Könige! Wahrheit war die Rede, die ich hörte in meinem Lande, von deinen Dingen und deiner Weisheit; und ich glaubte den Reden nicht, bis daß ich kam, und meine Augen sahen; und siehe, nicht ist mir die Hälfte berichtet worden; du übertriffst an Weisheit und Gut das Gerücht, das ich gehört. Heil deinen Leuten! Heil diesen deinen Knechten, die vor dir stehen allezeit, die deine Weisheit hören! Gepriesen sei Jahwe, dein Gott, der sich zu dir geneigt, dich zu setzen auf den Thron Israels. Weil Jahwe Israel liebt ewiglich, so machte er dich zum Könige, daß du Recht und Gerechtigkeit übst. Und sie gab dem Könige hundertundzwanzig Talente Goldes und Spezereien, sehr viel, und köstliche Steine; es ist nicht mehr Spezerei in solcher Menge gekommen, wie die Königin von Sabäa dem Könige Salome gegeben. (Und auch das Schiff Hirams, das Gold holte aus Ophir, brachte aus Ophir Sandelholz, sehr viel, und köstliche Steine. Und der König Salome machte von dem Sandelholze ein Geländer im Hause Jahwes und im Königshause und Lauten und Harfen für die Sänger; also ist kein Sandelholz gekommen, noch gesehen worden bis auf diesen Tag.) Und der König Salomo gab der Königin von Sabäa all ihr Begehr, was sie verlangte, außer dem, was er ihr gab nach der Weise des Königs Salomo. Und sie wandte sich, und zog nach ihrem Lande, sie und ihre Knechte. Salomo's Reichtum, Pracht, Schiffahrt, ReitereiUnd es war das Gewicht des Goldes, das dem Salomo einkam in Einem Jahre, sechshundertsechsundsechzig Talente Goldes, außer dem von den Krämern und vom Handel der Kaufleute und von allen Königen der Bundesvölker und von den Statthaltern des Landes. Und der König Salomo machte zweihundert Schilde von versetztem Golde, sechshundert Seckel Goldes zog er über ein Schild, und dreihundert Tartschen von versetztem Golde, drei Minen Goldes zog er über Eine Tartsche, und der König legte sie in das Haus des Waldes Libanon. Und der König machte einen großen Thron von Elfenbein, und überzog ihn mit gereinigtem Golde. Sechs Stufen waren an dem Throne, und der obere Teil war gerundet an dem Throne von hinten, und Armlehnen waren zu beiden Seiten am Sitze, und zwei Löwen standen neben den Armlehnen, und zwölf Löwen standen auf den sechs Stufen zu beiden Seiten; desgleichen ist nicht gemacht worden in irgend einem Königreiche. Und alle Trinkgeschirre des Königs Salomo waren von Gold, und alle Geräte des Hanses des Waldes Libanon waren von köstlichem Golde; kein Silber; es war für nichts geachtet zu den Zeiten Salomo's. Denn ein Tarsisschiff hatte der König im Meere mit dem Schiffe Hirams: ein Mal in drei Jahren kam das Tarsisschiff, beladen mit Gold und Silber, Elfenbein und Affen und Pfauen. Und der König Salome war größer denn alle Könige der Erde an Reichtum und an Weisheit. Und alle Lande suchten das Angesicht Salomo's, um seine Weisheit zu hören, die Gott in sein Herz gegeben. Und sie brachten ein jeglicher sein Geschenk, silberne und goldene Geräte und Kleider und Waffen und Spezereien, Rosse und Maultiere, das Jährliche für das Jahr. Und Salomo brachte zusammen Wagen und Reiter, und hatte tausend und vierhundert Wagen und zwölftausend Reiter, und legte sie in die Wagenstädte und bei den König nach Jerusalem. Und der König machte das Silber zu Jerusalem den Steinen gleich, und die Zedern machte er den Sykomoren gleich, die in der Niederung wachsen, an Menge. Und die Ausfuhr der Rosse für Salomo (geschah) aus Ägypten; und einen Zug, die Kaufleute des Königs holten einen Zug für Geld. Und es kam herauf und ward ausgeführt ein Wagen aus Ägypten um sechshundert Seckel Silbers, und ein Roß um hundert und fünfzig; und also führten sie mit sich für alle Könige der Hethiter und für die Könige von Syrien. Salomo's Weiber, Abgötterei, Feinde und TodUnd der König Salomo liebte viele fremde Weiber, und zwar neben der Tochter Pharao's, Moabitinnen, Amoritinnen, Edomitinnen, Zidonierinnen, Hethitinnen, von den Völkern, von welchen Jahwe gesagt zu den Söhnen Israels: Ihr sollt nicht unter sie kommen, und sie sollen nicht unter euch kommen; fürwahr sie werden eure Herzen abwenden ihren Göttern nach; an selbigen hing Salomo sie zu lieben. Und er hatte an Weibern siebenhundert Fürstinnen und dreihundert Kebsweiber, und seine Weiber wandten sein Herz ab. Und es geschah zur Zeit, da Salomo alt war, da wandten seine Weiber sein Herz ab anderen Göttern nach, und sein Herz war nicht ganz ergeben gegen Jahwe, seinen Gott, wie das Herz Davids, seines Vaters. Und Salomo wandelte der Astarte nach, dem Gott der Zidonier, und dem Milcom, dem Scheusal der Ammoniter. Und Salomo tat, was böse war in den Augen Jahwes, und folgte nicht vollkommen dem Jahwe nach, wie David, sein Vater. Damals bauete Salomo eine Höhe dem Kamos, dem Scheusal Moabs, auf dem Berge, der vor Jerusalem liegt, und dem Molech, dem Scheusal der Söhne Ammons. Und also tat er allen seinen fremden Weibern, die ihren Göttern räucherten und opferten. Da ward Jahwe zornig über Salomo, weil er sein Herz abgewandt von Jahwe, dem Gott Israels, der ihm erschienen zwei Mal; und er hatte ihm darüber geboten nicht anderen Göttern nachzuwandeln, er hielt aber nicht, was ihm Jahwe geboten. Und Jahwe sprach zu Salomo: Darum weil du so gesinnt bist, und nicht hältst meinen Bund und meine Satzungen, welche ich dir geboten, so will ich das Königreich von dir reißen, und es deinem Knechte geben; doch bei deinem Leben will ich es nicht tun, um Davids willen, deines Vaters; von der Hand deines Sohnes will ich es reißen; nur das ganze Königreich will ich nicht abreißen: Einen Stamm will ich deinem Sohne geben, um Davids willen, meines Knechtes, und um Jerusalems willen, das ich erwählt habe. Und es stellte Jahwe dem Salomo einen Widersacher auf, Hadad, den Edomiter; vom königlichen Samen war er in Edom. Es geschah nämlich, als David bei Edom war, als Joab, der Heeroberste, hinaufzog, die Erschlagenen zu begraben, und er alles Männliche schlug in Edom; (denn sechs Monde blieb daselbst Joab und ganz Israel, bis er alles Männliche ausrottete in Edom:) da floh Hadad, er und etliche edomitische Männer von den Knechten seines Vaters mit ihm, um gen Ägypten zu kommen; Hadad aber war noch ein kleiner Knabe. Und sie machten sich auf aus Midian, und kamen gen Pharan, und nahmen Männer mit sich aus Pharan, und kamen gen Ägypten zu Pharao, dem Könige von Ägypten. Und er gab ihm ein Haus, und wies ihm Nahrung an, und gab ihm Land. Und Hadad fand große Gnade in den Augen Pharao's, und er gab ihm ein Weib, die Schwester seines Weibes, die Schwester der Thahpenes, der Königin. Und die Schwester der Thahpenes gebar ihm Genubath, seinen Sohn, und Thahpenes pflegte ihm im Hause Pharao's; und Genubath war im Hause Pharaoo unter den Söhnen Pharao's. Und als Hadad hörte in Ägypten, daß David sich gelegt zu seinen Vätern, und daß Joab, der Heeroberste, tot war, da sprach Hadad zu Pharao: Entlasse mich, daß ich ziehe in mein Land. Und Pharao sprach zu ihm: Was mangelt dir bei mir? Und siehe, doch trachtest du zu ziehen in dein Land? Und er sprach: Nein! sondern entlasse mich. Und Gott stellte ihm einen (anderen) Widersacher auf, Reson, den Sohn Elaida's, welcher geflohen war von Hadareser, dem Könige von Zoba, seinem Herrn. Und er sammelte zu sich Männer, und ward Führer einer Schar, als David sie (die Syrer) schlug; und sie gingen gen Damaskus, und wohnten darin, und herrschten in Damaskus. Und er war der Widersacher Israels, so lange Salomo lebte, und zwar neben dem Unheil, das Hadad (tat); und er hasste Israel, und ward Köng über Syrien. Und auch Jerobeam, der Sohn Nebats, ein Ephratit von Zereda, (der Name aber seiner Mutter war Zerua, eine Witwe,) der Knecht Salomo's, der erhob die Hand wider den König. Und das war die Sache, daß er die Hand erhob wider den König: Salomo bauete das Millo, (und) schloß den Riß der Stadt Davids, seines Vaters. Der Mann Jerobeam aber war ein wackerer Mann; und als Salomo den Jüngling sah, wie er das Geschäft tat, so setzte er ihn über alle Lastarbeiten des Hauses Josephs. Und es geschah zu selbiger Zeit, als Jerobeam ausging aus Jerusalem, da traf ihn Ahia, der Sidoniter, der Prophet, auf dem Wege; er war aber angetan mit einem neuen Mantel, und sie waren allein auf dem Felde. Da faßte Ahia den neuen Mantel, den er anhatte, und zerriß ihn in zwölf Stücke, und sprach zu Jerobeam: Nimm die zehn Stücke; denn so spricht Jahwe, der Gott Israels: siehe, ich reiße das Königreich aus der Hand Salomo's, und gebe dir die zehn Stämme; der eine Stamm aber soll ihm gehören, um meines Knechtes Davids willen und um Jerusalems willen, der Stadt, welche ich erwählt habe aus allen Stämmen Israels: darum daß sie mich verlassen, und angebetet Astarte, den Gott der Zidonier, Kamos, den Gott Moabs, und Milcom, den Gott der Söhne Ammons, und nicht in meinen Wegen gewandelt, zu tun, was recht ist in meinen Augen, und meine Satzungen und meine Rechte, wie David sein Vater. Ich will aber nicht das ganze Königreich nehmen aus seiner Hand, sondern will ihn Fürst sein lassen sein Leben lang, um Davids willen, meines Knechtes, welchen ich erwählt habe, und der meine Gebote und meine Satzungen gehalten; und ich will das Königreich nehmen aus der Hand seines Sohnes, und will es dir geben, die zehn Stämme; seinem Sohne aber will ich einen Stamm geben, auf daß meinem Knechte David eine Leuchte scheine alle Zeit vor mir in Jerusalem, der Stadt, die ich mir erwählt habe, meinen Namen dahin zu legen. Und dich will ich nehmen, daß du regierst über alles, was deine Seele begehrt, und König seiest über Israel. Und wenn du gehorchst allem, was ich dir gebiete, und wandelst in meinen Wegen, und tust, was recht ist in meinen Augen, zu halten meine Satzungen und Gebote, so wie getan David, mein Knecht: so will ich mit dir sein, und dir ein beständig Haus bauen, so wie ich es dem David gebauet, und will dir Israel geben, und will den Samen Davids demütigen um deswillen, doch nicht alle Zeit. Und Salomo trachtete Jerobeam zu töten: da machte sich Jerobeam auf, und floh gen Ägypten zu Sisak, dem Könige von Ägypten, und war in Ägypten bis zum Tode Salomo's. Die übrige Geschichte Salomo's aber und alles, was er getan, und seine Weisheit, das steht ja geschrieben im Buche der Geschichte Salomo's. Und die Zeit, welche Salomo regierte in Jerusalem über ganz Israel, war vierzig Jahre. Und Salomo legte sich zu seinen Vätern, und ward begraben in der Stadt Davids, seines Vaters. Und Rehabeam, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Abfall der zehn StämmeUnd Rehabeam ging gen Sichem, denn gen Sichem kam ganz Israel, ihn zum Könige zu machen. Und es geschah, als Jerobeam, der Sohn Nebats, es hörte, (er war aber noch in Ägypten, wohin er geflohen vor Salomo, dem Könige, und Jerobeam wohnte in Ägypten, und sie sandten hin, und riefen ihn:) da kam Jerobeam und die ganze Versammlung Israels, und sie redeten zu Rehabeam, und sprachen: Dein Vater hat unser Joch hart gemacht, du aber erleichtere uns nun den harten Dienst deines Vaters und sein schweres Joch, das er auf uns gelegt: so wollen wir dir dienen. Und er sprach zu ihnen: Geht hin noch drei Tage, und dann kommet wieder zu mir. Und das Volk ging hin. Da beriet sich der König Rehabeam mit den Alten, welche vor Salomo, seinem Vater gestanden, da er noch lebte, und sprach: Wie ratet ihr Antwort zu geben diesem Volke? Und sie redeten zu ihm, und sprachen: Wenn du heute diesem Volke dienstlich wirst, und ihnen dienst, und sie erhörst, und zu ihnen gütige Worte redest: so werden sie dir dienen allezeit. Aber er verließ den Rat der Alten, den sie ihm geraten, und beriet sich mit den Jungen, welche mit ihm groß geworden, die vor ihm standen. Und er sprach zu ihnen: Was ratet ihr daß wir zur Antwort geben diesem Volke, welches zu mir geredet, und gesprochen: Erleichtere das Joch, welches dein Vater auf uns gelegt? Und so redeten zu ihm die Jungen, welche mit ihm groß geworden, und sprachen: So mußt du sprechen zu diesem Volke, welches zu dir geredet, und gesprochen: Dein Vater hat unser Joch schwer gemacht, du aber erleichtere es uns; so mußt du reden zu ihnen: Mein kleiner Finger ist dicker, als die Lenden meines Vaters; und nun, mein Vater hat euch ein schweres Joch aufgeladen, ich aber will noch hinzu tun zu eurem Joche; mein Vater hat euch gezüchtigt mit Geißeln, ich aber will euch züchtigen mit Scorpionen. Und als Jerobeam und alles Volk zu Rehabeam kam an, dritten Tage, so wie der König geredet, da er sprach: Komme wieder zu mir am dritten Tage; da antwortete der König dem Volke hart, und verließ den Rat der Alten, den sie ihm geraten, und redete zu ihnen nach dem Rate der Jungen, und sprach: Mein Vater hat euer Joch schwer gemacht, ich aber will noch Hinzutun zu eurem Joche; mein Vater hat euch gezüchtigt mit Geißeln, ich aber will euch züchtigen mit Scorpionen. Und der König hörte nicht auf das Volk: denn es war Schickung von Jahwe, auf daß er sein Wort erfüllte, welches Jahwe geredet durch Ahia, den Siloniter, zu Jerobeam, dem Sohne Nebats. Und als ganz Israel sah, daß der König nicht aus sie hörte, so gab das Volk dem Könige Antwort, und sprach: Was haben wir für Teil an David? und wir haben kein Eigentum am Sohne Isai's! Zu deinen Zelten, Israel! Nun siehe zu deinem Hause, David! Und so ging Israel zu seinen Zelten. Die Söhne Israels aber, die in den Städten Juda's wohnten, über die ward Rehabeam König. Da sandte der König Rehabeam den Adoram, der über die Frohn war; aber ganz Israel warf ihn mit Steinen, daß er starb. Der König Rehabeam aber stieg rasch auf einen Wagen, und floh gen Jerusalem. Und so fiel Israel ab vom Hause Davids, bis auf diesen Tag. Und es geschah, als ganz Israel hörte, daß Jerobeam zurückgekommen, da sandten sie hin, und riefen ihn zur Gemeinde, und machten ihn zum Könige über ganz Israel; niemand folgt dem Hause Davids außer dem Stamme Juda allein. Und als Rehabeam gen Jerusalem kam, versammelte er das ganze Haus Juda und den Stamm Benjamin, hundertundachtzigtausend auserlesene Kriegsleute, um zu streiten mit dem Hause Israel, und das Königreich zurückzubringen an Rehabeam, den Sohn Salomo's. Da geschah das Wort Gottes zu Semaja, dem Manne Gottes, und sprach: Sprich zu Rehabeam, dem Sohne Salomo's, dem Könige von Juda, und zum ganzen Hause Juda und Benjamin und dem übrigen Volke, und sprich: So spricht Jahwe: Zieht nicht aus, und streitet nicht mit euern Brüdern, den Söhnen Israels, kehrt ein jeglicher nach seinem Hause; denn von meinetwegen ist diese Sache geschehen. Und sie gehorchten dem Worte Jahwes, und kehrten zurück nach dem Worte Jahwes. Und Jerobeam bauete Sichem auf dem Gebirge Ephraim, und wohnte darin, und zog aus von dannen, und bauete Pnuel. Und Jerobeam sprach in seinem Herzen: Nun wird das Königreich sich zurückwenden zum Hause Davids: wenn dieses Volk hinaufgeht, Opfer zu tun im Hause Jahwes zu Jerusalem, so wird das Herz dieses Volkes sich zurückwenden zu ihrem Herrn, zu Rehabeam, dem Könige von Juda, und sie werden mich morden, und sich zurückwenden zu Rehabeam, dem Könige von Juda. Da beriet sich der König, und machte zwei goldene Kälber, und sprach zu ihnen: Lange genug seid ihr hinaufgezogen gen Jerusalem! Siehe, da ist dein Gott, Israel, der dich heraufgeführt aus dem Lande Ägypten. Und er stellte das eine auf in Bethel, und das andere setzte er in Dan. Und es geriet diese Sache zur Verschuldung, und das Volk ging vor das eine hin bis gen Dan. Und er baute ein Höhenhaus, und machte Priester aus sämtlichem Volke, die nicht von den Söhnen Levi's waren. Und Jerobeam machte ein Fest im achten Mond, am fünfzehnten Tage des Monden, wie das Fest, das in Juda war, und opferte auf dem Altar. Also tat er zu Bethel, daß er den Kälbern opferte, die er gemacht, und bestellte zu Bethel Priester zu den Höhen, die er gemacht; und opferte auf dem Altar, den er gemacht zu Bethel, am fünfzehnten Tage des achten Monden, in dem Mond, welchen er erdacht aus seinem Herzen, und machte so ein Fest den Söhnen Israels und opferte auf dem Altar und räucherte. Ein Propbet weissagt zu BethelUnd siehe, ein Mann Gottes kam von Juda auf das Wort Jahwes nach Bethel, während Jerobeam bei dem Altar stand, zu räuchern. Und er rief gegen den Altar auf das Wort Jahwes, und sprach: Altar, Altar! so spricht Jahwe: Siehe, ein Sohn wird geboren dem Hause Davids, Josia sein Name, der wird auf dir opfern die Priester der Höhen, die auf dir räuchern, und Menschen-Gebeine wird man auf dir verbrennen. Und er gab selbigen Tages ein Zeichen, und sprach: Das ist das Zeichen, daß Jahwe geredet: Siehe, der Altar wird zerrissen, und die Asche auf demselben verschüttet werden. Und es geschah, als der König die Rede des Mannes Gottes hörte, die er rief gegen den Altar zu Bethel, da streckte Jerobeam seine Hand aus vom Altar her, und sprach: Greifet ihn! Aber es verdorrte seine Hand, die er wider ihn ausgestreckt, und er konnte nicht sie an sich zurückziehen, Und der Altar wurde zerrissen, und die Asche verschüttet vom Altar, nach dem Zeichen, welches der Mann Gottes gegeben auf das Wort Jahwes. Da hob der König an, und sprach zu dem Manne Gottes: Flehe doch zu Jahwe, deinem Gott und bete für mich, daß meine Hand mir wiederhergestellt werde. Da flehte der Mann Gottes zu Jahwe, und die Hand des Königs ward ihm wiederhergestellt, und war, wie zuvor. Und der König redete zu dem Manne Gottes: Komm mit mir ins Haus, und erquicke dich, und ich will dir ein Geschenk geben. Aber der Mann Gottes sprach zum Könige: Wenn du mir gäbst dein halbes Haus, so würde ich nicht mit dir hineinkommen; und ich werde kein Brot essen, und kein Wasser trinken an diesem Orte. Denn also ist mir geboten auf das Wort Jahwes, der da sprach: Du sollst kein Brot essen, und sollst kein Wasser trinken, und sollst nicht zurückkehren auf dem Wege, den du gezogen. Und er zog hinweg auf einem anderen Wege, und kehrte nicht zurück auf dem Wege, auf dem er gekommen nach Bethel. Ein alter Prophet aber wohnte zu Bethel; und es kam sein Sohn, und erzählte ihm alles, was der Mann Gottes getan des Tages zu Bethel, die Worte, die er geredet zum Könige, die erzählten (die Söhne) ihrem Vater. Und ihr Vater redete zu ihnen: Welchen Weg ist er gezogen? Und es sahen seine Söhne den Weg, den der Mann Gottes zog, der gekommen von Juda. Und er sprach zu seinen Söhnen: Gürtet mir den Esel. Und sie gürteten ihm den Esel, und er setzte sich drauf. Und er zog dem Manne Gottes nach, und fand ihn sitzend unter der Terebinthe, und sprach zu ihm: Bist du der Mann Gottes, der du gekommen von Juda? Und er sprach: Jch bin's. Und er sprach zu ihm: Komme mit mir in's Haus, und iß Brot. Und er sprach: Ich kann nicht mit dir zurückkehren und mit dir kommen, und werde kein Brot essen, und kein Wasser trinken mit dir an diesem Orte. Denn zu mir ist gesagt auf das Wort Jahwes: Du sollst kein Brot essen, und sollst kein Wasser trinken daselbst; du sollst nicht zurückkehren auf dem Wege, auf dem du gezogen. Und er sprach zu ihm: Auch ich bin Prophet, wie du, und ein Engel hat zu mir geredet auf das Wort Jahwes, und gesprochen: Führe ihn zurück mit dir nach deinem Hause, daß er Brot esse und Wasser trinke. Er log ihm. Da kehrte er mit ihm zurück, und aß Brot in seinem Hause, und trank Wasser. Und es geschah, sie saßen zu Tische, da geschah das Wort Jahwes zu dem Propheten, der ihn zurückgeführt, und er rief dem Manne Gottes zu, der gekommen von Juda, und sprach: So spricht Jahwe: Darum weil du widerspenstig gewesen wider den Befehl Jahwes, und nicht gehalten das Gebot, welches dir Jahwe, dein Gott, geboten, und zurückkehrtest, und Brot aßest, und Wasser trankest an dem Orte, wovon er dir gesagt: Du sollst kein Brot essen, und kein Wasser trinken: so soll dein Leichnam nicht kommen in das Grab deiner Väter. Und es geschah, nachdem er gegessen, und nachdem er getrunken, da gürtete er ihm den Esel, dem Propheten, den er zurückgeführt, und er zog fort. Da traf ihn ein Löwe auf dem Wege, und tötete ihn. Und sein Leichnam war hingeworfen auf dem Wege, und der Esel stand bei demselben, und der Löwe stand bei dem Leichnam. Und siehe, Leute gingen vorüber, und sahen den Leichnam hingeworfen auf dem Wege, und den Löwen stehend bei dem Leichnam, und kamen, und sagten es in der Stadt, worin der alte Prophet wohnte. Und als es der Prophet hörte, der ihn zurückgeführt vom Wege, sprach er: Das ist der Mann Gottes, der widerspenstig gewesen wider den Befehl Jahwes, da hat ihn Jahwe dem Löwen gegeben, daß er ihn zerrissen und getötet, nach dem Worte Jahwes, das er zu ihm geredet. Und er redete zu seinen Söhnen, und sprach: Gürtet mir den Esel. Und sie gürteten ihn. Und er zog hin, und fand seinen Leichnam hingeworfen auf dem Wege, und den Löwen und den Esel stehend bei dem Leichnam; der Löwe hatte den Leichnam nicht gefressen, und den Esel nicht zerrissen. Da hob der Prophet den Leichnam des Mannes Gottes auf, und legte ihn auf den Esel, und führte ihn zurück, und kam in die Stadt, der alte Prophet, um ihn zu beklagen und zu begraben. Und er legte den Leichnam in sein Begräbnis, und sie erhoben über ihn eine Klage: „O! weh, mein Bruder!" Und es geschah, nachdem er ihn begraben, sprach er zu seinen Söhnen, und sprach: Wenn ich sterbe, so begrabt mich in das Grab, worin der Mann Gottes begraben; neben seine Gebeine legt meine Gebeine. Denn geschehen wird das Wort, das er gerufen auf das Wort Jahwes gegen den Altar zu Bethel und gegen alle Häuser der Höhen, die in den Städten Samariens. Nach dieser Geschichte kehrte sich Jerobeam nicht von seinem bösen Wege, sondern machte wieder aus sämtlichem Volke Höhenpriester, wer Lust hatte, den setzte er ein, daß er seiner der Höhenpriester ward. Und er ward durch diese Sache Ursache der Verschuldung des Hauses Jerobeams und seiner Ausrottung und Vertilgung vom Erdboden. Weissagung wider Jerobeam; sein TodZu selbiger Zeit erkrankte Abia, der Sohn Jerobeams. Da sprach Jerobeam zu seinem Weibe: Mache dich doch auf, und verstelle dich, daß man nicht merke, daß du das Weib Jerobeams bist, und gehe hin nach Silo: siehe, daselbst ist Ahia, der Prophet, der mir verheißen König zu sein über dieses Volk. Und nimm mit dir zehn Brote und Kuchen und einen Krug mit Honig, und gehe zu ihm: er wird dir verkünden, was dem Knaben geschehen wird. Und das Weib Jerobeams tat also, und ging nach Silo, und kam in das Haus Ahia's. Ahia aber konnte nicht sehen, denn es starreten seine Augen vor Alter. Und Jahwe hatte zu Ahia gesprochen: Siehe, das Weib Jerobeams kommt, um einen Ausspruch von dir zu erfragen wegen ihres Sohnes, weil er krank ist: so und so sollst du zu ihr reden; und wenn sie hereinkommt, wird sie sich fremd stellen. Und es geschah, als Ahia den Schall ihrer Füße hörte, da sie hereinkam zur Türe, sprach er: Komm herein, Weib Jerobeams! warum doch stellst du dich fremd? Ich aber bin zu dir gesandt mit hartem (Spruche). Gehe hin, sprich zu Jerobeam: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Darum weil ich dich erhoben aus dem Volke, und dich gesetzt zum Fürsten über mein Volk Israel, und das Königreich abgerissen vom Hause Davids, und es dir gegeben, du aber nicht gewesen bist wie mein Knecht David, der meine Gebote gehalten, und mir nachgefolgt mit seinem ganzen Herzen, zu tun nur, was recht war in meinen Augen; und hast schlimmer getan denn alle, die vor dir gewesen, und bist hingegangen und hast dir andere Götter und gegossene Bilder gemacht, um mich zu reizen, und mich geworfen hinter deinen Rücken: darum siehe, bringe ich Unglück über das Haus Jerobeams, und rotte aus von Jerobeam, was an die Wand pisst, Knechte und Freie in Israel, und fege aus hinter dem Hause Jerobeams her, wie man den Kot ausfegt bis zu Ende. Wer von Jerobeam stirbt in der Stadt, den sollen die Hunde fressen, und wer stirbt auf dem Felde, den sollen die Vögel des Himmels fressen; denn Jahwe hat's geredet. Und du mache dich auf, gehe nach deinem Hause. Wenn deine Füße in die Stadt kommen, so wird das Kind sterben. Und ihn wird ganz Israel beklagen; und man wird ihn begraben; denn dieser allein wird von Jerobeam ins Grab kommen, dieweil an ihm gefunden worden etwas Jahwe, dem Gott Israels, Wohlgefälliges im Hause Jerobeams. Und Jahwe wird sich einen König aufstellen über Israel, der das Haus Jerobeams ausrotten wird an jenem Tage; und was (geschieht) schon jetzt! Und Jahwe wird Israel schlagen, daß es wankt wie ein Rohr wankt im Wasser, und wird Israel herausreißen aus diesem guten Lande, welches er ihren Vätern gegeben, und wird sie zerstreuen jenseits des Stromes, darum weil sie sich Astarten gemacht, Jahwe reizend. Und er wird Israel hingeben um der Sünden Jerobeams willen, womit er gesündigt und wozu er Israel verleitet hat. Da machte sich das Weib Jerobeams auf, und ging und kam gen Thirza: sie kam an die Schwelle des Hauses, da starb der Knabe. Und es begrub ihn und beklagte ihn ganz Israel, nach dem Worte Jahwes, das er geredet durch seinen Knecht Ahia, den Propheten. Die übrige Geschichte Jerobeams aber, wie er gestritten und wie er regiert, siehe, das steht geschrieben im Buche der Zeitgeschichte der Könige von Israel. Und die Zeit, welche Jerobeam regierte, war zweiundzwanzig Jahre, und er legte sich zu seinen Vätern, und Nadab, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Rehabeam, König von JudaRehabeam aber, der Sohn Salomo's, regierte über Juda. Einundvierzig Jahre alt war Rehabeam, als er König ward, und siebzehn Jahre regierte er zu Jerusalem, der Stadt, welche Jahwe erwählt hat, seinen Namen dahin zu legen, aus allen Stämmen Israels. Der Name aber seiner Mutter war Naama, die Amonitin. Und es tat Juda, was böse war in den Augen Jahwes, und sie erzürnten ihn mehr denn alles, was ihre Väter getan mit ihren Sünden, womit sie gesündigt. Und auch sie baueten sich Höhen und Säulen und Astarten auf jeglichem hohen Hügel und unter jeglichem grünen Baum. Auch waren Buhler im Lande; sie taten gleich allen Greueln der Völker, welche Jahwe vertrieben vor den Söhnen Israels. Und es geschah im fünften Jahre des Königs Rehabeam, da zog Sisak, der König von Ägypten, heran wider Jerusalem. Und er nahm die Schätze des Hauses Jahwes und die Schätze des Königshauses, und alles nahm er, und nahm die goldenen Schilde, welche Salomo gemacht. Und der König Rehabeam machte an deren Statt kupferne Schilde, und vertrauete sie der Hand der Obersten der Läufer, welche die Türe des Königshauses bewachten. Und so oft der König ins Haus Jahwes kam, trugen sie die Läufer, und brachten sie (dann) zurück in das Gemach der Läufer. Die übrige Geschichte Rehabeams aber und alles, was er getan, das steht ja geschrieben im Buche der Zeitgeschichte der Könige von Juda. Und es war Streit zwischen Rehabeam und Jerobeam die ganze Zeit. Und Rehabeam legte sich zu seinen Vätern, und ward begraben bei seinen Vätern in der Stadt Davids. Der Name aber seiner Mutter war Naama, die Ammonitin. Und Abiam, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Abiam, König von JudaIm achtzehnten Jahre des Königs Jerobeam, des Sohnes Nebats, ward Abiam König über Juda. Drei Jahre regierte er zu Jerusalem. Der Name aber seiner Mutter war Maacha, die Tochter Abisaloms Und er wandelte in allen Sünden seines Vaters, die er getan vor ihm, und sein Herz war nicht ganz ergeben gegen Jahwe, seinen Gott, wie das Herz Davids, seines Vaters. Doch um Davids willen ließ ihm Jahwe, sein Gott, eine Leuchte scheinen zu Jerusalem, daß er seinen Sohn aufstellte nach ihm, und Jerusalem bestehen ließ, weil David getan, was recht war in den Augen Jahwes, und nicht gewichen von allem, was er ihm geboten, sein Leben lang, außer in Ansehung Uria's, des Hethiters. Und es war Streit gewesen zwischen Rehabeam und Jerobeam sein Leben lang. Die übrige Geschichte Abiams aber und alles, was er getan, das steht ja geschrieben im Buche der Zeitgeschichte der Könige von Juda. Und es war Streit zwischen Abiam und Jerobeam. Und Abiam legte sich zu seinen Vätern, und man begrub ihn in der Stadt Davids, und Assa, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Assa, König von JudaIm zwanzigsten Jahre Jerobeams, des Königs von Israel, ward Assa König über Juda. Und ein und vierzig Jahre regierte er zu Jerusalem. Der Name aber seiner Mutter war Maacha, die Tochter Abisaloms. Und Assa tat, was recht war in den Augen Jahwes, wie David, sein Vater. Und er schaffte die Buhler aus dem Lande, und entfernte alle Götzen, welche seine Väter gemacht. Und auch Maacha, seine Mutter setzte er ab von (der Würde) der Königin, weil sie ein Götzenbild gemacht der Astarte; und Assa rottete ihr Götzenbild aus, und verbrannte es im Tale Kidron. Die Höhen aber wurden nicht abgeschafft; doch war das Herz Assa's ganz ergeben gegen Jahwe, so lange er lebte. Und er brachte, was sein Vater geheiligt, und was er geheiligt, ins Haus Jahwes, Silber und Gold und Geräte. Es war aber Streit zwischen Assa, und Baesa, dem Könige von Israel, so lange sie lebten. Und Baesa, der König von Israel, zog heran wider Juda, und bauete Rama, um niemanden aus- und eingehen zu lassen Assa, dem Könige von Juda. Da nahm Assa alles Silber und Gold, das übrig war in den Schätzen des Hauses Jahwes, und die Schätze des Königshauses, und gab sie in die Hand seiner Knechte, und der König Assa sandte sie zu Ben-Hadad, dem Sohne Tabrimmons, des Sohnes Hesjons, dem Könige von Syrien, der zu Damaskus wohnte, und sprach: Ein Bund ist zwischen mir und dir, zwischen meinem Vater und deinem Vater: siehe, ich sende dir ein Geschenk von Silber und Gold: auf! brich deinen Bund mit Baesa, dem Könige von Israel, daß er abziehe von mir. Und es hörte Ben-Hadad auf den König Assa, und sandte seine Kriegsobersten wider die Städte Israels, und schlug Ijon und Dan und Abel-Beth-Maacha und ganz Chinneroth im ganzen Lande Naphthali. Und als Baesa das hörte, stand er ab vom Baue Rama's, und blieb zu Thirza. Der König Assa aber ließ ganz Juda berufen, keiner war frei, und sie trugen die Steine und das Holz weg von Rama, womit Baesa gebauet, und der König Assa bauete damit Geba in Benjamin und Mizpa. Die übrige Geschichte Assa's aber und all seine tapfern Taten und alles, was er getan, und die Städte, die er gebauet, das steht ja geschrieben im Buche der Zeitgeschichte der Könige von Juda. Nur zur Zeit seines Alters wurde er krank an seinen Füßen. Und Assa legte sich zu seinen Vätern, und ward begraben bei seinen Vätern in der Stadt Davids, seines Vaters, und Josaphat, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Nadab, König von IsraelNadab aber, der Sohn Jerobeams, ward König über Israel im zweiten Jahre Assa's, des Königs von Juda, und regierte über Israel zwei Jahre. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes, und wandelte in dem Wege seines Vaters und in seiner Sünde, wozu er Israel verleitet hatte. Und es verschwor sich gegen ihn Baesa, der Sohn Ahia's, vom Hause Issaschar, und Baesa schlug ihn bei Gibbethon (im Lande) der Philister, während Nadab und ganz Israel Gibbethon belagerten. Und so tötete ihn Baesa, im dritten Jahre Assa's, des Königs von Juda, und ward König an seiner Statt. Und es geschah, als er König war, schlug er das ganze Haus Jerobeams; er ließ nichts übrig, was Odem hatte, von Jerobeam, bis er ihn vertilgte, nach dem Worte Jahwes, das er geredet durch seinen Knecht Ahia, den Siloniter, um der Sünden Jerobeams willen, womit er gesündigt, und wozu er Israel verleitet, durch seine Reizung, womit er Jahwe, den Gott Israels, gereizt hatte. Die übrige Geschichte Nadabs aber und alles, was er getan, das steht ja geschrieben im Buche der Zeitgeschichte der Könige von Israel. Und es war Streit zwischen Assa und Baesa, dem Könige von Israel, ihr Leben lang. Baesa, König von IsraelIm dritten Jahre Assa's, des Königs von Juda, ward Baesa, der Sohn Ahia's, König über ganz Israel zu Thirza, (und regierte) vierundzwanzig Jahre. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes, und wandelte im Wege Jerobeams und in seiner Sünde, wozu er Israel verleitet hatte. Und es geschah das Wort Jahwes zu Jehu, dem Sohne Hanani's, wider Baesa, und sprach: Darum weil ich dich erhoben aus dem Staube, und dich gesetzt zum Fürsten über mein Volk Israel, du aber gewandelt in dem Wege Jerobeams, und mein Volk Israel zur Sünde verleitet, daß sie mich reizten durch ihre Sünden; siehe, so fege ich aus hinter Baesa und seinem Hause her, und mache dein Haus wie das Haus Jerobeams, des Sohnes Nebats. Wer von Baesa stirbt in der Stadt, den sollen die Hunde fressen; und wer von ihm stirbt auf dem Felde, den sollen die Vögel des Himmels fressen. Die übrige Geschichte Baesa's aber und was er getan und seine tapfern Taten, das steht ja geschrieben im Buche der Zeitgeschichte der Könige von Israel. Und Baesa legte sich zu seinen Vätern, und ward begraben zu Thirza, und Ela, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Und auch durch Jehu, den Sohn Hanani's, den Propheten, geschah das Wort Jahwes wider Baesa und wider sein Haus, sowohl um all des Bösen willen, das er tat vor Jahwe, so daß er ihn reizte mit dem Tun seiner Hände, so daß er war, wie das Haus Jerobeams, als auch darum, daß er dasselbe geschlagen. Ela, König von IsraelIm sechsundzwanzigsten Jahre Assa's, des Königs von Juda, ward Ela, der Sohn Baesa's, König über Israel zu Thirza, (und regierte) zwei Jahre. Und es verschwor sich wider ihn sein Knecht, Simri, der Oberste der Hälfte der Wagen. Und als er zu Thirza berauscht trank im Hause Arza's, der über das Haus war zu Thirza! da kam Simri hinein, und schlug ihn, und tötete ihn, im siebenundzwanzigsten Jahre Assa's, des Königs von Juda, und ward König an seiner Statt. Und es geschah, als er König war, und auf seinem Throne saß, schlug er das ganze Haus Baesa's; er ließ nichts übrig von ihm, was an die Wand pisst, weder seine Verwandten, noch seine Freunde. Und so vertilgte Simri das ganze Haus Baesa's, nach dem Worte Jahwes, das er geredet wider Baesa durch Jehu, den Propheten, um all der Sünden Baesa's willen, und der Sünden Ela's, seines Sohnes, womit sie gesündigt und wozu sie Israel verleitet, daß sie Jahwe, den Gott Israels, reizten mit ihren Götzen. Die übrige Geschichte Ela's aber, und alles, was er getan, das steht ja geschrieben im Buche der Zeitgeschichte der Könige von Israel. Simri, König von IsraelIm siebenundzwanzigsten Jahre Assa's, des Königs von Juda, ward Simri König, und regierte sieben Tage zu Thirza. Das Volk aber war gelagert wider Gibbethon (im Lande) der Philister. Und als das Volk im Lager hörte, daß man sprach: Simri hat sich verschworen, und auch hat er den König erschlagen: so machte ganz Israel Omri, den Heerobersten, zum Könige über Israel am selbigem Tage im Lager. Da zog Omri und ganz Israel mit ihm von Gibbethon, und belagerten Thirza. Und es geschah, als Simri sah, daß die Stadt eingenommen war, so ging er in die Burg des Königshauses, und zündete über sich das Königshaus an mit Feuer, und starb um seiner Sünden willen, womit er gesündigt, daß er tat, was böse war in den Augen Jahwes, und wandelte in dem Wege Jerobeams und in seiner Sünde, die er getan, Israel zur Sünde zu verleiten, Die übrige Geschichte Simri's aber und seine Verschwörung, die er gestiftet, das steht ja geschrieben im Buche der Zeitgeschichte der Könige von Israel. Damals teilte sich das Volk Israel in zwei Hälften: eine Hälfte des Volkes folgte Thibni nach, dem Sohne Ginaths, daß es ihn zum Könige machen wollte, und die andere Hälfte folgte dem Omri nach; aber das Volk, das dem Omri nachfolgte, behielt die Oberhand über das Volk, das Thibni, dem Sohne Ginaths, nachfolgte, und Thibni starb, und Omri ward König. Omri, König von IsraelIm einunddreißigsten Jahre Assa's, des Königs von Juda, ward Omri König über Israel, (und regierte) zwölf Jahre; zu Thirza regierte er sechs Jahre. Und er kaufte den Berg Samarien von Semer um zwei Talente Silbers, und bebauete den Berg, und nannte den Namen der Stadt, die er gebauet, nach dem Namen Semers, des Herrn des Berges, Samarien. Und Omri tat, was böse war in den Augen Jahwes, und tat schlimmer denn alle vor ihm. Und er wandelte in allen Wegen Jerobeams, des Sohnes Nebats, und in seinen Sünden, wozu er Israel verleitet hatte, Jahwe, den Gott Israels, zu reizen mit ihren Götzen. Die übrige Geschichte Omri's aber, was er getan, und die tapfern Taten, die er getan, das steht ja geschrieben im Buche der Zeitgeschichte der Könige von Israel. Und Omri legte sich zu seinen Vätern, und ward begraben zu Samarien, und Ahab, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Ahab, König von IsraelAhab aber, der Sohn Omri's, ward König über Israel im acht und dreißigsten Jahre Assa's, des Königs von Juda, und Ahab, der Sohn Omri's, regierte über Israel zu Samarien zweiundzwanzig Jahre Und es tat Ahab, der Sohn Omri's, was böse war in den Augen Jahwes, mehr denn alle vor ihm. Und es geschah — war es zu wenig, daß er wandelte in den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats? — er nahm zum Weibe Isebel, die Tochter Ethbaals, des Königs der Zidonier, und ging hin und diente dem Baal, und betete ihn an. Und er errichtete einen Altar dem Baal im Hause des Baal, das er gebauet zu Samarien. Und Ahab machte eine Astarte, und tat noch mehr, Jahwe, den Gott Israels, zu reizen, mehr denn alle Könige von Israel, die vor ihm gewesen. Zu seiner Zeit bauete Hiel, der Betheliter, Jericho. Mit Abiram, seinem Erstgebornen, legte er ihren Grund, und mit Segub, seinem Jüngsten, stellte er ihre Tore auf, nach dem Worte Jahwes, das er geredet durch Josua, den Sohn Nuns. Taten des Propheten EliaUnd es sprach Elia, der Thisbiter, von den Beisassen Gileads, zu Ahab: Beim Leben Jahwes, des Gottes Israels, vor dem ich stehe! wo in diesen Jahren Tau und Regen fallen wird, es sei denn auf mein Wort. Und es geschah das Wort Jahwes zu ihm, und sprach: Gehe von hinnen, und wende dich gen Morgen, und verbirg dich am Bache erith, welcher Angesichts des Jordans. Und aus dem Bache sollst du trinken, und den Raben habe ich geboten dich zu versorgen daselbst. Da ging er hin, und tat nach dem Worte Jahwes, und ging hin, und blieb am Bache erith, welcher Angesichts des Jordans. Und die Raben brachten ihm Brot und Fleisch am Morgen, und Brot und Fleisch am Abend, und aus dem Bache trank er. Und es geschah nach Verlauf einer Zeit, da vertrocknete der Bach; denn es war kein Regen im Lande. Da geschah das Wort Jahwes zu ihm, und sprach: Auf! gehe gen Zarpath, das zu Zidon gehört, und bleibe daselbst: siehe, ich habe daselbst einer Witwe geboten dich zu versorgen. Und er machte sich auf, und ging gen Zarpath, und kam zum Tore der Stadt, und siehe, da las eine Witwe Holz, Und er rief ihr, und sprach: Hole mir doch ein wenig Wasser im Gefäße, daß ich trinke. Und sie ging zu holen. Und er rief ihr, und sprach: Bringe mir doch einen Bissen Brots mit. Und sie sprach: Beim Leben Jahwes, deines Gottes! wo ich Gebackenes habe, es sei denn eine Hand voll Mehl im Eimer, und ein wenig Öl im Kruge, und siehe, ich lese ein Paar Stücke Holz, und will hineingehen, und es bereiten mir und meinem Sohne, daß wir es essen und dann sterben. Und Elia sprach zu ihr: Fürchte dich nicht! Gehe hinein, tue nach deinem Worte, doch bereite mir davon einen kleinen Kuchen zuerst, und bringe ihn mir heraus, und dir und deinem Sohne bereite darnach. Denn so spricht Jahwe, der Gott Israels: Der Mehleimer soll nicht abnehmen, und der Ölkrug soll nicht mangeln, bis auf den Tag, da Jahwe Regen gibt auf den Erdboden. Und sie ging hin, und tat nach dem Worte Elia's, und sie aß, er und sie und ihr Haus eine Zeit lang. Der Mehleimer nahm nicht ab, und der ÖLkrug mangelte nicht, nach dem Worte Jahwes, das er geredet durch Elia. Und es geschah nach diesen Dingen, da erkrankte der Sohn des Weibes, der Hausfrau, und seine Krankheit ward sehr stark, so daß kein Odem mehr in ihm blieb. Da sprach sie zu Elia: Was habe ich mit dir zu schaffen, Mann Gottes? Du bist zu mir gekommen, meine Schuld ins Andenken zu bringen, und meinen Sohn zu töten! Und er sprach zu ihr: Gib mir deinen Sohn. Und er nahm ihn von ihrem Busen, und trug ihn hinauf ins Obergemach, wo er wohnte, und legte ihn auf sein Bett. Und er rief zu Jahwe, und sprach: Jahwe, mein Gott, auch an der Witwe, bei der ich mich aufhalte, hast du übel getan, ihren Sohn zu töten? Und er streckte sich über das Kind drei Mal, und rief zu Jahwe, und sprach: Jahwe, mein Gott, möge doch die Seele dieses Knaben wieder in ihn kommen. Und Jahwe erhörte die Stimme Elia's, und die Seele des Knaben kam wieder in ihn, und er lebte. Da nahm Elia den Knaben, und trug ihn hinunter vom Obergemach ins Haus, und gab ihn seiner Mutter, und sprach: Siehe, dein Sohn lebt. Und das Weib sprach zu Elia: Nunmehr erkenne ich, daß du ein Mann Gottes bist, und das Wort Jahwe's in deinem Munde Wahrheit ist. Und es geschah nach langer Zeit, da geschah das Wort Jahwe's zu Elia, im dritten Jahre, und sprach: Gehe, zeige dich dem Ahab, denn ich will Regen geben auf den Erdboden. Da ging Elia hin, sich dem Ahab zu zeigen. Der Hunger aber war stark zu Samarien. Und Ahab rief dem Obadja, der über das Haus war, (Obadja aber fürchtete Jahwe; und als Isebel die Propheten Jahwes ausrottete, nahm Obadja hundert Propheten, und versteckte sie, je fünfzig Mann in eine Höhle, und versorgte sie mit Brot und Wasser); und Ahab sprach zu Obadja: Gehe durch das Land an alle Wasser-Quellen und an alle Bäche, vielleicht finden wir Gras, daß wir Roß und Männer erhalten, und nichts umkommen lassen vom Vieh. Und sie verteilten unter sich das Land, es zu durchziehen; Ahab zog auf einem Wege allein, und Obadja zog auf einem Wege allein. Und es geschah, Obadja war auf dem Wege, siehe, da kam Elia ihm entgegen; und er erkannte ihn, und fiel auf sein Angesicht, und sprach: Bist du es, mein Herr Elia? Und er sprach zu ihm: Ich bin's! Gehe, sprich zu deinem Herrn: Siehe, Elia ist da. Und er sprach: Was habe ich gesündigt, daß du deinen Knecht willst geben in die Hand Ahabs, daß er mich töte? Beim Leben Jahwes, deines Gottes! es ist kein Volk noch Königreich, wohin mich nicht mein Herr gesendet, dich zu suchen; und sprachen sie: er ist nicht da, so beschwor er das Königreich und das Volk, daß man dich nicht finde. Und nun sprichst du: Gehe, sprich zu deinem Herrn: Siehe, Elia ist da; und wenn ich nun gehe von dir, und der Geist Gottes trägt dich, wohin ich nicht weiß, und ich komme, es Ahab zu berichten, und er findet dich nicht: so tötet er mich, und dein Knecht fürchtete doch Jahwe von meiner Jugend an. Ist meinem Herrn nicht kund worden, was ich getan, als Isebel die Propheten Jahwe's tötete, daß ich von den Propheten Jahwes hundert Mann versteckte, je fünfzig Mann in eine Höhle, und versorgte sie mit Brot und Wasser? Und nun sprichst du: Gehe, sprich zu deinem Herrn: Siehe, Elia ist da, und er wird mich töten. Aber Elia sprach: Beim Leben Jahwes der Heerscharen, vor dem ich stehe! ich will mich ihm heute zeigen. Da ging Obadja dem Ahab entgegen, und berichtete es ihm. Und Ahab ging dem Elia entgegen. Und als Ahab den Elia sah, sprach Ahab zu ihm: Bist du es, Verderbenbringer Israels? Und er sprach: Ich habe Israel nicht ins Verderben gebracht, sondern du und das Haus deines Vaters, indem ihr die Gebote Jahwes verließet, und du den Baals nachwandeltest. Und nun sende hin, versammle zu mir ganz Israel zum Berge Karmel, und die vierhundertundfünfzig Propheten des Baal, und die vierhundert Propheten der Astarte, die am Tische Isebels essen. Und so sandte Ahab unter alle Söhne Israels, und versammelte die Propheten zum Berge Karmel. Da trat Elia zum ganzen Volke, und sprach: Wie lange hinket ihr auf beide Seiten hin? Wenn Jahwe Gott ist, so wandelt ihm nach; und wenn Baal, so wandelt ihm nach. Und es antwortete ihm das Volk kein Wort. Und Elia sprach zum Volke: Ich bin allein übriggeblieben, ein Prophet Jahwes, und der Propheten des Baal sind vierhundert und fünfzig Mann. So gebe man uns zwei Stiere, und sie mögen sich den einen Stier erwählen, und ihn zerstücken, und auf's Holz legen, aber kein Feuer daran legen; und ich will den anderen Stier opfern, und aufs Holz tun, aber kein Feuer daran legen. Dann ruft den Namen eures Gottes an, und ich will den Namen Jahwes anrufen, und der Gott, der mit Feuer antwortet, der sei Gott. Und es antwortete das ganze Volk, und sprach: Gut ist die Rede! Und Elia sprach zu den Propheten des Baal: Wählet euch den einen Stier, und opfert ihn zuerst, denn ihr seid die vielen, und ruft den Namen eures Gottes an, aber Feuer legt nicht daran. Und sie nahmen den Stier, den man ihnen gegeben, und opferten ihn, und riefen den Namen des Baal an von Morgen bis zum Mittag, und sprachen: Baal, antworte uns! Aber da war keine Stimme und kein Antwortender. Und sie hinkten um den Altar, welchen man gemacht. Und am Mittage, da spottete ihrer Elia, und sprach: Ruft mit lauter Stimme, denn er ist ja Gott! Denn er ist (vielleicht) im Nachdenken, er ist bei Seite gegangen, er ist auf der Reise; vielleicht schläft er, so wird er aufwachen. Und sie riefen mit lauter Stimme, und schnitten sich nach ihrem Gebrauche mit Messern und Pfriemen, bis sie Blut vergossen an sich. Und als der Mittag vorbei war, rasten sie bis zur Zeit, da das Opfer gebracht wird; aber da war keine Stimme und kein Antwortender und kein Gehör. Da sprach Elia zu allem Volke: Tretet zu mir! Und es trat alles Volk zu ihm, und er stellte den Altar Jahwes, den zerstörten, wieder her. Und Elia nahm zwölf Steine, nach der Zahl der Stämme der Söhne Jakobs, (zu welchem das Wort Jahwes geschehen, also: Israel soll dein Name sein,) und bauete von den Steinen einen Altar im Namen Jahwes, und machte einen Graben vom Umfang zweier Maße Saat, rings um den Altar, und legte das Holz zurecht, und zerstückte den Stier, und legte ihn auf das Holz. Und er sprach: Füllt vier Eimer mit Wasser, und gießet es auf das Brandopfer und auf das Holz. Und er sprach: Tut es zum zweiten Mal! Und sie taten es zum zweiten Mal. Und er sprach: Tut es zum dritten Mal! Und sie taten es zum dritten Mal. Und das Wasser lief rings um den Altar, und auch den Graben füllte man mit Wasser. Und es geschah um die Zeit, wenn das Opfer gebracht wird, da trat Elia, der Prophet herzu, und sprach: Jahwe, Gott Abrahams, Isaaks und Israels! heute werde kund, daß du Gott in Israel bist, und ich dein Knecht, und daß ich nach deinem Wort alle diese Dinge getan. Antworte mir, Jahwe, antworte mir, daß dieses Volk erkenne, daß du, Jahwe, Gott bist, und so lenke du ihr Herz herum. Da fiel Feuer Jahwes herab, und fraß das Brandopfer und das Holz und die Steine und die Erde; und das Wasser im Graben leckte es. Und als das Volk es sah, fielen sie auf ihr Angesicht, und sprachen: Jahwe er ist Gott! Jahwe er ist Gott! Und Elia sprach zu ihnen: Greift die Propheten des Baal, keiner entrinne von ihnen! Und sie griffen sie, und Elia führte sie hinab an den Bach Kison, und schlachtete sie daselbst. Und Elia sprach zu Ahab: Ziehe hinauf, iß und trink, denn ich höre das Geräusch eines Regens. Da zog Ahab hinauf, zu essen und zu trinken. Und Elia stieg auf die Höhe des Carmels, und bückte sich zur Erde, und tat sein Angesicht zwischen seine Kniee. Und er sprach zu seinem Diener: Gehe doch hinauf, schaue hin nach dem Meere! Und er ging hinauf, und schauete, und sprach: Es ist nichts da! Und er sprach: Gehe wieder hin, sieben Mal. Und es geschah beim siebenten Mal, da sprach er: Siehe, eine kleine Wolke wie eines Mannes Hand steigt aus dem Meere. Da sprach er: Gehe hinauf, sprich zu Ahab: Spanne an, und fahre hinab, daß dich der Regen nicht aufhalte. Und es geschah unterdessen, da ward der Himmel schwarz von Wolken und Wind, und es kam ein starker Negen, und Ahab setzte sich auf den Wagen, und fuhr gen Jesreel. Und die Hand Jahwes kam über Elia, und er gürtete seine Lenden, und lief vor Ahab her bis gen Jesreel. Und Ahab berichtete der Isebel alles, waö Elia getan, alles, wie er die Propheten getötet mit dem Schwerte. Da sandte Isebel einen Boten zu Elia, und sprach: So sollen mir die Götter tun und so ferner! morgen will ich dein Leben machen gleich dem Leben eines jeglichen von ihnen! Und als er das sah, machte er sich auf, und ging um seines Lebens willen, und kam gen Beerseba, das zu Juda gehört, und ließ seinen Knappen daselbst. Er selbst aber ging in die Wüste eine Tagreise weit, und kam, und setzte sich unter einen Ginsterstrauch, und wünschte sich den Tod, und sprach: Genug! nimm nun, Jahwe, mein Leben; denn nicht besser bin ich als meine Väter. Und er legte sich, und schlief ein unter einem Ginsterstrauche. Und siehe da, ein Engel rührte ihn an, und sprach zu ihm: Stehe auf, iß! Und er blickte hin, und siehe, zu seinen Häupten lag ein Kuchen, auf heißen Steinen gebacken, und ein Krug Wasser. Und er aß und trank, und legte sich wieder. Und der Engel Jahwes kam wieder zum anderen Mal, und rührte ihn an, und sprach: Stehe auf, denn weit für dich ist der Weg. Und er stand auf, und aß und trank, und ging durch Kraft selbiger Speise vierzig Tage und vierzig Nächte bis an den Berg Gottes Horeb. Und er ging daselbst in die Höhle, und übernachtete daselbst. Und siehe, es geschah das Wort Jahwes zu ihm, und sprach zu ihm: Was machst du hier, Elia? Und er sprach: Geeifert habe ich für Jahwe, den Gott der Heerscharen; denn es haben deinen Bund verlassen die Söhne Israels, deine Altäre haben sie zerstört, und deine Propheten getötet mit dem Schwerte, und ich bin allein übriggeblieben, und sie trachten mir das Leben zu nehmen. Und er sprach: Gehe hinaus, und tritt auf den Berg vor Jahwe. Und siehe, Jahwe ging vorüber, und ein großer und starker Wind, Berge zerreißend und Felsen zerschmetternd, vor Jahwe her; nicht in dem Winde war Jahwe. Und nach dem Winde ein Erdbeben; nicht in dem Erdbeben war Jahwe. Und nach dem Erdbeben Feuer; nicht in dem Feuer war Jahwe. Und nach dem Feuer der Ton eines leisen Wehens. Und es geschah, als Elia hörte, verhüllte er sein Angesicht mit seinem Mantel, und ging heraus, und trat in den Eingang der Höhle. Und siehe, zu ihm kam eine Stimme, und sprach: Was machst du hier, Elia? Und er sprach: Geeifert habe ich für Jahwe, den Gott der Heerscharen; denn es haben deinen Bund verlassen die Söhne Israels, deine Altäre haben sie zerstört, und deine Propheten getötet mit dem Schwerte, und ich bin allein übriggeblieben, und sie trachten mir das Leben zu nehmen. Und Jahwe sprach zu ihm: Gehe, kehre zurück deines Weges durch die Wüste gen Damaskus, und gehe hinein, und salbe Hasael zum Könige über Syrien. Jehu aber, den Sohn Nimsi's, salbe zum Könige über Israel, und Elisa, den Sohn Saphats, von Abel-Mehola, salbe zum Propheten an deiner Statt. Und es geschieht, wer entrinnt dem Schwerte Hasaels, den soll Jehu töten; und wer entrinnt dem Schwerte Jehu's den soll Elisa töten. Und ich lasse übrig in Israel siebentausend, alle Kniee, die sich nicht gebeugt vor dem Baal, und jeglichen Mund, der ihn nicht geküsst. Und so ging er von dannen, und fand Elisa, den Sohn Saphats, als er pflügte, zwölf Joch Rinder vor ihm her, und er war bei dem zwölften: da ging Elia zu ihm, und warf seinen Mantel auf ihn. Da verließ er die Rinder, und lief dem Elia nach, und sprach: Laß mich doch meinen Vater und meine Mntter küssen, so will ich dir folgen. Und (Elia) sprach zu ihm: Gehe, kehre zurück! denn was habe ich dir getan? Und so kehrte er zurück von ihm, und nahm das Joch Rinder, und schlachtete es, und mit dem Geschirre der Rinder kochte er von ihnen das Fleich, und gab es den Leuten, und sie aßen; und er machte sich auf, und folgte dem Elia nach, und diente ihm. Krieg Ahabs mit Ben-HadadBen-Hadad aber, der König von Syrien versammelte all seine Macht, und zweiunddreißig Könige waren mit ihm, und Roß und Wagen; und er zog heran, und belagerte Samarien, und stritt Wider dasselbe, Und er sandte Boten zu Ahab, dem Könige von Israel, in die Stadt, und sprach zu ihm: So spricht Ben-Hadad: Dein Silber und dein Gold ist mein, und deine Weiber und deine Söhne, die besten sind mein. Und der König von Israel antwortete, und sprach: Nach deinem Worte mein Herr König! dein bin ich, und alles, was mein ist. Und die Boten kamen wieder, und sprachen: So spricht Ben-Hadad: Ich habe zu dir gesandt, und gesprochen: dein Silber und dein Gold und deine Weiber und deine Söhne sollst du mir geben: wenn ich morgen um diese Zeit meine Knechte zu dir sende, so sollen sie dein Haus und die Häuser deiner Knechte durchsuchen, und alles, was deiner Augen Lust ist, in ihre Hand thun und wegnehmen. Da rief der König von Israel alle Älttesten des Landes, und sprach: Erkennt doch und seht, daß dieser Böses vorhat! denn er hat zu mir gesandt um meine Weiber und um meine Söhne und um mein Silber und um mein Gold, und ich habe es ihm nicht versagt. Und es sprachen zu ihm die Älttesten und alles Volk: Gehorche nicht, und bewillige nicht! Und er sprach zu den Boten Ben-Hadads: Sprecht zu meinem Herrn, dem Könige: Alles, warum du gesandt zu deinem Knechte zuerst, will ich tun; aber diese Sache kann ich nicht tun. Und die Boten gingen, und brachten Antwort. Da sandte Ben-Hadad zu ihm, und sprach: So sollen mir die Götter tun und so ferner, wo der Staub von Samarien hinreichen soll für die hohlen Hände all des Volkes, das mir folgt! Und der König von Israel antwortete, und sprach: Saget: Es rühme sich nicht, der Gürtende, wie der Lösende! Und es geschah, als (Ben-Hadsd) diese Rede hörte, (er trank aber mit den Königen in den Zelten,) da sprach er zu seinen Knechten: Stellt euch! und sie stellten sich wider die Stadt. Und siehe, es trat ein Prophet zu Ahab, dem Könige von Israel, und sprach: So spricht Jahwe: Hast du diesen ganzen großen Haufen gesehen? Siehe, ich gebe ihn heute in deine Hand, daß du erkennst, daß ich Jahwe bin. Und Ahab sprach: Durch wen? Und er sprach: So spricht Jahwe: Durch die Knappen der Obersten der Landschaften. Und er sprach: Wer soll den Streit eröffnen? Und er sprach: Du. Da musterte er die Knappen der Obersten der Landschaften, und es waren ihrer zweihundert zwei und dreißig. Und nach ihnen musterte er alles Volk, alle Söhne Israels, siebentausend. Und sie zogen aus am Mittage. Ben-Hadad aber trank, berauscht, in den Zelten, er und die zwei und dreißig Könige, die ihm halfen. Und die Knappen der Obersten der Landschaften zogen zuerst aus. Da sandte Ben-Hadad, und man berichtete ihm, und sprach: Männer sind ausgezogen von Samarien. Und er sprach: Sind sie zum Frieden ausgezogen, so greift sie lebendig, und sind sie zum Streite ausgezogen, so greift sie lebendig,. Jene aber zogen aus der Stadt, die Knappen der Obersten der Landschaften, und das Heer, das ihnen nachzog. Und sie schlugen ein jeglicher seinen Mann, und die Syrer flohen, und Israel jagte ihnen nach, und Ben-Hadad, der König von Syrien, entrann auf einem Rosse mit Reitern. Und der König von Israel zog aus, und schlug die Rosse und die Wagen, und richtete unter den Syrern eine große Niederlage an. Da trat der Prophet zum Könige von Israel, und sprach zu ihm: Auf! sei wacker, und überlege und siehe, was du tun mußt; denn bei Umkehr des Jahres zieht der König von Syrien wider dich heran. Und die Knechte des Königs von Syrien sprachen zu ihm: Berggötter sind ihre Götter, darum haben sie die Oberhand gehabt über uns; aber wir wollen mit ihnen streiten auf der Ebene, ob wir nicht die Oberhand über sie haben werden. Und diese Sache tue: entferne die Könige einen jeglichen von seiner Stelle, und setze Statthalter an ihre Statt; und du zähle dir ein Heer ab wie das Heer, das dir gefallen ist, und Rosse wie die Rosse, und Wagen wie die Wagen, und laß uns mit ihnen streiten auf der Ebene, ob wir nicht die Oberhand über sie haben werden. Und er gehorchte ihrer Stimme, und tat also. Und es geschah bei Umkehr des Jahres, da musterte Ben-Hadad die Syrer, und zog heran gen Aphek zum Streite mit Israel. Und die Söhne Israels wurden auch gemustert und ausgerüstet, und zogen ihnen entgegen; und es lagerten die Söhne Israels ihnen gegenüber, wie zwei kleine Herden Ziegen, die Syrer aber erfüllten das Land. Da trat der Mann Gottes herzu, und sprach zum Könige vom Israel, und sprach: So spricht Jahwe: Darum daß die Syrer gesprochen: ein Berggott ist Jahwe, und nicht ein Talgott, so will ich diesen ganzen großen Haufen in deine Hand geben, daß ihr erkennt, daß ich Jahwe bin. Und sie lagerten, diese den anderen gegenüber, sieben Tage, und es geschah am siebenten Tage, da nahte der Streit, und Söhne Israels schlugen von den Syrern hunderttausend Fußvolk an einem Tage. Und die übrigen flohen gen Aphek in die Stadt, und es fiel die Mauer auf siebenundzwanzigtausend Mann, die übriggebliebenen, und Ben-Hadad floh, und kam in die Stadt, von Kammer zu Kammer. Da sprachen zu ihm seine Knechte: Siehe doch, wir haben gehört, daß die Könige des Hauses Israel gnädige Könige sind: laß uns doch Sacktuch anlegen um unsre Lenden und Stricke um unsre Häupter, und hinausgehen zum Könige von Israel: vielleicht läßt er dich leben. Und so gürteten sie Sacktuch um ihre Lenden und Stricke um ihre Häupter, und kamen zum Könige von Israel, und sprachen: Dein Knecht Ben-Hadad spricht: Laß mich leben! Und er sprach: Lebet er noch? Er ist mein Bruder! Und die Männer nahmen es als eine gute Vorbedeutung, und eilten und ließen es sich erklären, ob es von ihm käme, und sprachen: Dem Bruder ist Ben-Hadad? Und er sprach: Kommt, bringt ihn! Da kam Ben-Hadad zu ihm heraus, und er ließ ihn (zu sich) auf den Wagen steigen. Und (Ben-Hadad) sprach: Die Städte, die mein Vater deinem Vater genommen, will ich dir wieder geben, und mache dir Straßen in Damaskus, so wie sich mein Vater in Samarien gemacht. Und ich (sprach Ahab) will mit einem Bund dich frei lassen. Und er schloß mit ihm einen Bund, und ließ ihn frei. Ein Mann aber von den Söhnen der Propheten sprach zu dem anderen auf das Wort Jahwe's: Schlage mich doch! Und der Mann weigerte sich ihn zu schlagen. Da sprach er zu ihm: Darum daß du nicht gehorchst der Stimme Jahwe's: siehe, wenn du von mir gehst, wird dich der Löwe schlagen. Und als er von ihm wegging, traf ihn der Löwe, und schlug ihn. Und er traf einen anderen Mann, und sprach: Schlage mich doch! Und es schlug ihn der Mann, schlug und verwundete ihn. Da ging der Prophet hin, und trat dem Könige in den Weg, und verstellte sich mit dem Kopfbunde über seinen Augen. Und als der König vorüberzog, schrie er den König an, und sprach: Dein Knecht zog aus mitten in den Streit, und siehe, da trat ein Mann herzu, und brachte mir einen Mann, und sprach: Bewahre diesen Mann. Wenn er vermisst wird, so soll dein Leben haften für sein Leben, oder du sollst ein Talent Silbers darwägen. Und es geschah, als dein Knecht schaffte hie und da, so war er fort. Und der König von Israel sprach zu ihm: Also dein Urteil, du hast entschieden. Da tat er eilend den Kopfbund von seinen Augen, und der König von Israel erkannte ihn, daß er von den Propheten war. Und er sprach zu ihm: So spricht Jahwe: Dieweil du den Mann, den ich verbannt, frei gelassen aus der Hand, so soll dein Leben haften für sein Leben, und dein Volk für sein Volk. Und der König von Israel ging nach seinem Hause, mißmutig und zornig, und kam gen Samarien. Schändliche Hinrichtung NabothsUnd es geschah nach diesen Dingen, ein Weinberg gehörte Naboth, dem Jesreeliter, zu Jesreel, neben dem Palast Ahabs, des Königs vom Samarien. Und Ahab redete zu Naboth, und sprach: Gib mir deinen Weinberg, daß er mein Krautgarten werde, denn er ist nahe an meinem Hause, und ich will dir statt seiner einen bessern Weinberg geben; wenn es dir gefällt, will ich dir Geld geben zum Kaufpreise dafür. Aber Naboth sprach zu Ahab: Fern lasse es Jahwe von mir sein die Besitzung meiner Väter dir zu geben! Da kam Ahab in sein Haus, mißmutig und zornig über die Rede, welche Naboth, der Jesreeliter, zu ihm geredet, da er sprach: Ich gebe dir nicht die Besitzung meiner Väter. Und er legte sich auf sein Bett, und wandte sein Angesicht, und aß kein Brot. Da kam zu ihm Isebel, sein Weib, und redete zu ihm: Warum doch ist dein Geist mißmutig, und ißt du kein Brot? Und er redete zu ihr: Ich redete zu Naboth, dem Jesreeliter, und sprach zu ihm: Gib mir deinen Weinberg um Geld, oder, wenn du Lust hast, will ich dir statt seiner einen (andern) Weinberg geben. Aber er sprach: Ich gebe dir nicht meinen Weinberg. Da sprach, Isebel, sein Weib, zu ihm: Du! nun übe Königsmacht über Israel! Stehe auf, iß, und sei gutes Mutes! Ich gebe dir den Weinberg Naboths, des Jesreeliters. Und sie schrieb Briefe im Namen Ahabs, und siegelte sie mit seinem Siegel, und sandte die Briefe an die Ältesten und Edeln in seiner Stadt, die bei Naboth wohnten. Und sie schrieb in den Briefen also: Ruft einen Fasttag aus, und setzt Naboth an die Spitze des Volkes, und setzt zwei Männer, nichtswürdige Buben, ihm gegenüber, daß sie wider ihn zeugen, und sprechen: Du hast Gott und den König gelästert. Dann führt ihn hinaus, und steinigt ihn, daß er sterbe. Und es taten die Männer seiner Stadt, die Ältesten und Edeln, die in seiner Stadt wohnten, so wie ihnen Isebel entboten, so wie geschrieben war in den Briefen, welche sie ihnen gesandt: sie riefen ein Fasten aus, und setzten Naboth an die Spitze des Volkes; und es kamen die zwei Männer, nichtswürdige Buben, und setzten sich ihm gegenüber, und die nichtswürdigen Leute zeugeten wider Naboth vor dem Volke, und sprachen: Naboth hat Gott und König gelästert. Und so führten sie ihn zur Stadt hinaus, und warfen ihn mit Steinen, daß er starb. Da sandten sie zu Isebel, und sprachen: Naboth ist gesteinigt und tot. Und es geschah, als Isebel hörte, daß Naboth gesteinigt und tot war, sprach Isebel zu Ahab: Auf! Nimm in Besitz den Weinberg Naboths, des Jesreeliters, den er sich geweigert dir zu geben um Geld; denn Naboth lebt nicht mehr, sondern ist tot. Und als Ahab hörte, daß Naboth tot war, machte sich Ahab auf, hinabzugehen zum Weinberge Naboths, des Jesreeliters, um ihn in Besitz zu nehmen. Da geschah das Wort Jahwe's zu Elia, dem Thisbiter, und sprach: Mache dich auf, gehe hinab Ahab entgegen, dem Könige von Israel, zu Samarien. Siehe, er ist im Weinberge Naboths, wohin er hinabgegangen, ihn in Besitz zu nehmen. Und rede zu ihm, und sprich: So spricht Jahwe: Du hast gemordet, und auch in Besitz genommen? Und rede zu ihm, und sprich: So spricht Jahwe: Dafür daß die Hunde das Blut Naboths geleckt, sollen die Hunde auch dein Blut lecken. Und Ahab sprach zu Elia: Hast du mich gefunden, mein Feind? Und er sprach: Ich habe (dich) gefunden, dieweil du dich verkauft hast zu tun, was böse ist in den Augen Jahwe's. Siehe, ich bringe über dich Unglück, und fege aus hinter dir her, und rotte aus von Ahab, was an die Wand pisset, Knechte und Freie in Israel, und mache dein Haus wie das Haus Jerobeams, des Sohnes Nebats, und wie das Haus Baesa's, des Sohnes Ahia's, wegen der Reizung, womit du mich gereizt, und Israel zur Sünde verleitet hast. Und auch über Isebel redet Jahwe, und spricht: Die Hunde sollen Isebel fressen am Stadtgraben von Jesreel. Wer von Ahab stirbt in der Stadt, den sollen die Hunde fressen; und wer stirbt auf dem Felde, den sollen die Vögel des Himmels fressen. (Ja, es ist keiner gewesen wie Ahab, der sich verkaufte zu tun, was böse ist in den Augen Jahwes, weil ihn Isebel, sein Weib, verführt. Und er übte sehr viele Greuel, und wandelte den Götzen nach, ganz so, wie die Amoriter getan, welche Jahwe vertrieben vor den Söhnen Israels.) Und es geschah, als Ahab diese Reden hörte, zerriß er seine Kleider, und tat Sacktuch an seinen Leib, und fastete, und schlief im Sacktuche, und ging langsam einher. Da geschah das Wort Jahwes zu Elia, dem Thisbiter, und sprach: Hast du gesehen, daß Ahab sich gedemütigt vor mir? Darum weil er sich gedemütigt vor mir, will ich das Unglück nicht bringen in seinen Tagen; in den Tagen seines Sohnes will ich das Unglück bringen über sein Haus. Ahab kommt im Kriege umUnd sie ruhten drei Jahre, es war kein Streit zwischen Syrien und Israel. Und es geschah im dritten Jahre, da kam Josaphat, der König von Juda, herab zum Könige von Israel. Und der König von Israel sprach zu seinen Knechten: Wisst ihr, daß Ramoth in Gilead uns gehört? Und wir sitzen stille, daß wir es nicht nehmen aus der Hand des Königs von Syrien? Und er sprach zu Josaphat: Willst du mit mir ziehen in den Streit gen Ramoth in Gilead? Und Josaphat sprach zum Könige von Israel: Ich wie du, mein Volk wie dein Volk, meine Rosse wie deine Rosse! Und Josaphat sprach zum Könige von Israel: Frage doch heute das Wort Jahwes! Da versammelte der König von Israel die Propheten, bei vierhundert Mann, und sprach zu ihnen: Soll ich nach Gilead ziehen zum Streite, oder soll ich abstehen? Und sie sprachen: Ziehe hin, und der Herr wird es geben in die Hand des Königs. Und Josaphat sprach: Ist hier kein Prophet Jahwe's mehr, daß wir durch ihn fragen könnten? Und der König von Israel sprach zu Josaphat: Doch ist ein Mann da, durch den wir Jahwe fragen könnten; aber ich hasse ihn, denn er prophezeiet über mich nichts Gutes, sondern Böses: Micha, der Sohn Jimla's. Und Josaphat sprach: Es spreche der König nicht also! Da rief der König von Israel einen Hämling, und sprach: Bringe eilend Micha, den Sohn Jimla's, her! Der König von Israel aber und Josaphat, der König von Juda, saßen ein jeglicher auf seinem Throne, angetan mit königlichen Kleidern, auf einem Platze am Eingänge des Tores von Samarien, und alle Propheten prophezeiten vor ihnen. Und Zedekia, der Sohn Cnaana's, machte sich eiserne Hörner, und sprach: So spricht Jahwe: Hiemit wirst du die Syrer stoßen, bis du sie vernichtest. Und alle Propheten prophezeieten also, und sprachen: Ziehe hin gen Ramoth in Gilead, es wird dir gelingen, und Jahwe wird es geben in die Hand des Königs. Der Bote aber, der hinging, Micha zu rufen, redete zu ihm, und sprach: Siehe doch, die Reden der Propheten sind einmütig gut für den König: sei doch deine Rede wie die Rede eines von ihnen, und rede gut! Und Micha sprach: Beim Leben Jahwe's! was Jahwe mir sagen wird, das will ich reden. Und als er zum Könige kam, sprach der König zu ihm: Micha, sollen wir nach Ramoth in Gilead ziehen zum Streite, oder sollen wir abstehen? Und er sprach zu ihm: Ziehe hin, es wird dir gelingen, und Jahwe wird es geben in die Hand des Königs. Und der König sprach zu ihm: Wie oftmals muß ich dicb beschwören, daß du nichts zu mir redest denn blos Wahrheit im Namen Jahwe's? Und er sprach: Ich sah ganz Israel zerstreuet auf den Bergen, wie eine Herde, die keinen Hirten hat. Und Jahwe sprach: Diese haben keinen Herrn, es kehre ein jeglicher nach seinem Hause in Frieden. Da sprach der König von Israel zu Josaphat, Habe ich es dir nicht gesagt? Er prophezeiet über mich nichts Gutes, sondern Böses. Und er sprach: Darum höre das Wort Jahwe's! Ich sah Jahwe, sitzend auf seinem Throne, und das ganze Heer des Himmels neben ihm stehend zu seiner Rechten und zu seiner Linken. Und Jahwe sprach: Wer will Ahab bereden, daß er hinaufziehe und falle bei Ramoth in Gilead? Und dieser sprach so, und jener sprach so. Da ging der Geist hervor, und trat vor Jahwe, und sprach: Ich will ihn bereden. Und Jahwe sprach zu ihm: Wodurch? Und er sprach: Ich will ausgehen, und ein Lügengeist sein im Munde aller seiner Propheten. Und er sprach: Du sollst ihn bereden, und wirst es auch vermögen: gehe aus, und tue also. Unk nun, siehe, Jahwe hat einen Lügengeist gelegt in den Mund all dieser deiner Propheten, und Jahwe hat Böses ausgesprochen über dich. Da trat Zedekia, der Sohn Cnaana's, hinzu, und schlug Micha auf den Backen, und sprach: Wo wäre der Geist Jahwe's von mir gewichen, um zu dir zu reden? Und Micha sprach: Siehe, du wirst es sehen an selbigem Tage, wenn du von Kammer zu Kammer gehst, dich zu verkriechen. Und der König von Israel sprach (zu Einem): Nimm Micha, und bringe ihn zu Ammon, dem Obersten der Stadt, und zu Joas, dem Königssohne, und sprich: So spricht der König: legt diesen ins Gefängnis, und speist ihn mit Brot und Wasser der Trübsal, bis ich glücklich zurückkehre. Und Micha sprach: Wenn du glücklich zurückkehrst, so hat Jahwe nicht durch mich geredet. Und er sprach: Hört es, Völker alle! Und so zog der König von Israel und Josaphat, der König von Juda, gen Ramoth in Gilead. Und der König von Israel sprach zu Josaphat: Verkleidet will ich in den Streit kommen, aber du ziehe deine Kleider an. Und so verkleidete sich der König von Israel, und kam in den Streit. Der König von Syrien aber halte den Obersten seiner Wagen, die er hatte, zwei und dreißig, geboten und gesprochen: Streitet mit niemandem, weder klein noch groß, sondern mit dem Könige von Israel allein. Und es geschah, als die Obersten der Wagen Josaphat sahen, denn sie gedachten: Sicher ist es der König von Israel: da bogen sie aus ihn zu, um (mit ihm) zu streiten. Da schrie Josaphat. Und als die Obersten der Wagen sahen, daß es nicht der König von Israel war, kehrten sie sich von ihm ab. Ein Mann aber spannte seinen Bogen in seiner Unschuld, und schoß den König von Israel zwischen die Fugen und den Panzer. Und er sprach zu seinem Wagenführer: Lenke um, und führe mich aus dem Treffen; denn ich bin verwundet. Und der Streit nahm überhand an selbigem Tage, und der König wurde stehend erhalten auf dem Wagen, den Syrern gegenüber, und starb des Abends. Und das Blut von der Wunde floß in den Boden des Wagens. Da ging der Ruf durch das Lager beim Untergang der Sonne also: Ein jeglicher nach seiner Stadt und ein jeglicher nach seinem Lande! Und so starb der König, und kam nach Samarien, und man begrub den König zu Samarien. Und als man den Wagen spülte am Teiche Samariens, da leckten die Hunde sein Blut; die Huren aber wuschen, nach dem Worte Jahwe's, das er geredet. Die übrige Geschichte Ahabs aber und alles, was er getan, und das elfenbeinerne Haus, das er gebauet, und alle Städte, die er gebauet, das steht ja geschrieben im Buche der Zeitgeschichte der Könige von Israel. Und Ahab legte sich zu seinen Vätern, und Ahasja, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Josaphat, König von JudaJosaphat aber, der Sohn Assa's, ward König über Juda im vierten Jahre Ahabs, des Königs von Israel. Und Josaphat war fünf und dreißig Jahre alt, als er König ward, und fünf und zwanzig Jahre regierte er zu Jerusalem. Der Name aber seiner Mutter war Asuba, die Tochter Silhi's. Und er wandelte auf allen Wegen Assa's, seines Vaters, er wich nicht davon, so daß er tat, was recht war in den Augen Jahwe's. Jedoch die Höhen wurden nicht abgeschafft; noch opferte und räucherte das Volk auf den Höhen. Und Josaphat hatte Frieden mit dem Könige von Israel. Die übrige Geschichte Josaphats aber und seine tapfern Taten, die er getan, und wie er gestritten, das steht ja geschrieben im Buche der Zeigeschichte der Könige von Juda. Und den Rest der Buhler, die übriggeblieben in den Tagen Assa's, seines Vaters, tilgte er aus dem Lande. Und es war kein König in Edom, ein Statthalter regierte. Und Josaphat machte Tarsis-Schiffe, um gen Ophir zu gehen nach Gold; aber sie gingen nicht; denn die Schiffe wurden zertrümmert zu Ezeon-Geber. Damals sprach Ahasja, der Sohn Ahabs, zu Josaphat: Laß meine Knechte mit deinen Knechten gehen auf den Schiffen; aber Josaphat wollte nicht. Und Josaphat legte sich zu seinen Vätern, und ward begraben bei seinen Vätern in der Stadt Davids, seines Vaters, und Joram, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Ahasja, König von IsraelAhasja, der Sohn Ahabs, ward König über Israel zu Samarien im siebzehnten Jahre Josaphats, des Königs von Juda, und regierte über Israel zwei Jahre. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes, und wandelte auf dem Wege seines Vaters und auf dem Wege seiner Mutter und auf dem Wege Jerobeams, des Sohnes Nebats, welcher Israel zur Sünde verleitet hatte. (22:54)Und er diente dem Baal, und betete ihn an, und reizte Jahwe, den Gott Israels, ganz so, wie sein Vater getan. Ahasja's Krankheit und TodUnd Moab ward abtrünnig von Israel nach dem Tode Ahabs. Und Ahasja fiel durch das Gitter an seinem Obergemache zu Samarien, und ward krank. Da sandte er Boten, und sprach zu ihnen: Geht, befraget den Baal-Sebub, den Gott von Ekron, ob ich genesen werde von dieser Krankheit. Der Engel Jahwes aber hatte geredet zu Elia, dem Thisbiter: Mache dich auf, gehe den Boten des Königs von Samarien entgegen, und rede zu ihnen: Wohl aus Mangel eines Gottes in Israel geht ihr hin, den Baal-Sebub zu befragen, den Gott von Ekron? Darum spricht so Jahwe: Vom Bette, worauf du gestiegen, sollst du nicht wieder herabkommen, sondern sterben sollst du. Und Elia ging hin. Da kehrten die Boten zu ihm zurück, und er sprach zu ihnen: Warum doch kehrt ihr zurück? Und sie sprachen zu ihm: Ein Mann kam uns entgegen, und sprach zu uns: Geht, kehrt zurück zum Könige, der euch gesendet, und redet zu ihm: So spricht Jahwe: Wohl aus Mangel eines Gottes in Israel sendest du hin, den Baal-Sebub zu befragen, den Gott von Ekron? Darum, vom Bette, worauf du gestiegen, sollst du nicht wieder herabkommen, sondern sterben sollst du? Und er redete zu ihnen: Welches war die Weise des Mannes, der euch entgegenkam, und diese Worte zu euch redete? Und sie sprachen zu ihm: Ein Mann in härenem Gewände und mit einem ledernen Gürtel umgürtet um sein Lenden. Und er sprach: Elia, der Thisbiter. ist's. Da sandte er zu ihm einen Obersten über fünfzig und seine fünfzig. Und er kam zu ihm hinauf, und siehe, er saß auf dem Gipfel des Berges, und er redete zu ihm: Mann Gottes, der König sagt: komm' herab! Und Elia antwortete, und redete zu dem Obersten über fünfzig: Und bin ich ein Mann Gottes, so falle Feuer vom Himmel, und fresse dich und deine fünfzig. Da fiel Feuer vom Himmel, und fraß ihn und seine fünfzig. Und er sandte wiederum einen anderen Obersten über fünfzig und seine fünfzig. Und er hob an, und redete zu ihm: Mann Gottes, so spricht der König, komm' eilend herab! Und Elia antwortete, und redete zu ihnen: Bin ich ein Mann Gottes, so falle Feuer vom Himmel, und fresse dich und deine fünfzig. Da fiel Feuer Gottes vom Himmel, und fraß ihn und seine fünfzig. Und er sandte wiederum einen Obersten über fünfzig zum dritten Mal und seine fünfzig. Und der Oberste über fünfzig, der dritte, kam hinauf, und beugte seine Kniee vor Elia, und flehte zu ihm, und redete zu ihm: Mann Gottes, möge doch mein Leben und das Leben deiner Knechte, dieser fünfzig, teuer sein in deinen Augen! Siehe, es ist Feuer vom Himmel gefallen, und hat die beiden Obersten über fünfzig, die vorigen, und ihre fünfzig gefressen; nun aber sei mein Leben teuer in deinen Augen! Und es redete der Engel Jahwes zu Elia: Gehe hinab mit ihm, fürchte dich nicht vor ihm. Da machte er sich auf, und ging hinab mit ihm zum Könige. Und er redete zu ihm: So spricht Jahwe: Dieweil du Boten gesandt, den Baal-Sebub zu befragen, den Gott von Ekron — wohl aus Mangel eines Gottes in Israel? sein Wort zu befragen: darum sollst du vom Bette, worauf du gestiegen, nicht wieder herabkommen, sondern sterben sollst du. Und er starb nach dem Worte Jahwes, das Elia geredet. Und Joram ward König an seiner Statt, im anderen Jahre Jorams, des Sohnes Josaphats, des Königs von Juda; denn er hatte keinen Sohn. Die übrige Geschichte Ahasja's aber, was er getan, das steht ja geschrieben im Buche der Zeitgeschichte der Könige von Israel. Elia's Himmelfahrt; Elisa's WundertatenUnd es geschah, als Jahwe den Elia auffahren ließ im Wetter gen Himmel, da gingen Elia und Elisa von Gilgal. Und Elia sprach zu Elisa: Bleibe doch hier! denn Jahwe sendet mich nach Bethel. Und Elisa sprach: Beim Leben Jahwes und bei deinem! wo ich dich verlasse! Und so gingen sie hinab gen Bethel. Da kamen die Söhne der Propheten, die zu Bethel waren, heraus zu Elisa, und sprachen zu ihm: Weißt du, daß heute Jahwe deinen Herrn wegführt über deinem Haupte! Und er sprach: Auch ich weiß es, schweigt! Und Elia sprach zu ihm: Elisa, bleibe doch hier! denn Jahwe sendet mich gen Jericho. Und er sprach: Beim Leben Jahwes und bei deinem! wo ich dich verlasse! Und so kamen sie gen Jericho. Da traten die Söhne der Propheten, die zu Jericho waren, zu Elisa, und sprachen zu ihm: Weißt du, daß Jahwe heute deinen Herrn wegführt über deinem Haupte? Und er sprach: Auch ich weiß es, schweigt. Und Elia sprach zu ihm: Bleibe doch hier! denn Jahwe sendet mich an den Jordan. Und er sprach: Beim Leben Jahwes und bei deinem! wo ich dich verlasse! Und so gingen sie beide mit einander. Fünfzig Mann aber von den Söhnen der Propheten gingen mit, und traten gegenüber von ferne, und jene beiden traten an den Jordan. Da nahm Elia seinen Mantel, und wickelte ihn zusammen, und schlug auf das Wasser, und es teilte sich hierhin und dahin, und sie gingen beide hinüber auf dem Trockenen. Und es geschah, als sie hinüberkamen, da sprach Elia zu Elisa: Bitte, was ich dir tun soll, ehe ich von dir weggeführt werde. Und Elisa sprach: So mögen doch zwei Teile deines Geistes an mich kommen! Und er sprach: Du hast um etwas Schweres gebeten! Wenn du mich siehst, wie ich von dir weggeführt werde, so geschehe es dir also; wo aber nicht, so wird es nicht geschehen. Und es geschah, als sie gingen und im Gehen redeten, siehe da ein feuriger Wagen und feurige Rosse, die trennten beide von einander, und Elia fuhr auf im Wetter gen Himmel. Elisa aber sah es, und schrie: Mein Vater, mein Vater! Wagen Israels und seine Reiter! Und er sah ihn nicht mehr. Da faßte er seine Kleider, und zerriß sie in zwei Stücke, und hob den Mantel Elia's auf, der ihm entfallen war, und kehrte um, und trat an das Ufer des Jordans. Und er nahm den Mantel Elia's, der ihm entfallen war, und schlug auf das Wasser, und sprach: Wo ist Jahwe, der Gott Elia's? Auch als er das Wasser schlug, teilte es sich hierhin und dahin, und Elisa ging hindurch. Und es sahen ihn die Söhne der Propheten, die zu Jericho gegenüber waren, und sprachen: Es ruht der Geist Elia's auf Elisa. Und sie kamen ihm entgegen, und beugten sich vor ihm zur Erde. Und sie sprachen zu ihm: Siehe doch, es sind unter deinen Knechten fünfzig wackere Männer, die mögen doch gehen, und deinen Herrn suchen. Daß ihn nur nicht der Geist Jahwes genommen, und ihn geworfen auf einen der Berge oder in eins der Täler. Und er sprach: Sendet nicht! Und sie, drangen in ihn sehr lange: da sprach er: Sendet! Und so sandten sie fünfzig Mann, die suchten drei Tage, aber sie fanden ihn nicht. Und sie kehrten zurück zu ihm, er aber weilte zu Jericho, und er sprach zu ihnen: Habe ich nicht zu euch gesprochen: Geht nicht? Und es sprachen die Männer der Stadt zu Elisa: Siehe doch, es ist gut wohnen in der Stadt, wie mein Herr sieht: aber das Wasser ist schlecht, und das Land verursacht Fehlgeburten. Da sprach er. Bringt mir eine neue Schale, und tut Salz darein. Und sie brachten sie ihm. Und er ging hinaus zu der Quelle des Wassers, und warf das Salz hinein, und sprach: So spricht Jahwe: Ich mache dies Wasser gesund, es wird fürder daher kein Tod noch Fehlgeburt kommen. Da ward das Wasser gesund, bis auf diesen Tag, nach dem Worte Elisa's, das er geredet. Und er ging von dannen hinaus gen Bethel; und als er hinaufging auf dem Wege, kamen kleine Knaben aus der Stadt, und steinigten ihn, und sprachen zu ihm: Komm herauf, Kahlkopf! komm herauf, Kahlkopf! Und er wandte sich um, und als er sie sah, fluchte er ihnen im Namen Jahwe's. Da kamen zwei Bären aus dem Walde, und zerrissen von ihnen zweiundvierzig Knaben. Und er ging von dannen nach dem Berge Karmel, und von dannen kehrte er gen Samarien. Joram, König von Israel; Krieg wider die MoabiterJoram aber, der Sohn Ahabs, ward König über Israel zu Samarien im achtzehnten Jahre Josaphats, des Königs von Juda, und regierte zwölf Jahre. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwe's, nur nicht wie sein Vater und seine Mutter, und er schaffte weg die Säule des Baal, welche sein Vater gemacht. Nur an den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, welcher Israel zur Sünde verleitet hatte, blieb er hangen; er wich nicht davon. Mesa aber, der König von Moab, war Viehbesitzer, und zinste dem Könige von Israel von hunderttausend Lämmern und hunderttausend Widdern die Wolle. Und es geschah, als Ahab starb, da fiel der König von Moab ab vom Könige von Israel. Da zog der König Joram an selbigem Tage aus von Samarien, und musterte ganz Israel, und ging hin und sandte zu Josaphat, dem Könige von Juda, und sprach: Der König von Moab ist von mir abgefallen, willst du mit mir ziehen wider Moab zum Streite? Und er sprach: Ich will mit ziehen; ich wie du, mein Volk wie dein Volk, meine Rosse wie deine Rosse. Und er sprach: Welchen Weg wollen wir ziehen? Und er sprach: Den Weg durch die Wüste von Edom. Und so zog hin der König von Israel und der König von Juda und der König von Edom; und als sie herumgezogen sieben Tagereisen, so fehlte an Wasser für das Heer und das Vieh in ihrem Gefolge. Da sprach der König von Israel: Wehe! daß Jahwe diese drei Könige gerufen, um sie zu geben in die Hand Moabs! Und Josaphat sprach: Ist kein Prophet Jahwe's hier, daß wir Jahwe befagen durch denselben? Und es antwortete einer von den Knechten des Königs von Israel, und sprach: Hier ist Elisa, der Sohn Saphats, welcher Wasser gegossen auf die Hände Elia's. Und Josaphat sprach: Bei ihm ist das Wort Jahwe's! Und so gingen zu ihm hinab der König von Israel und Josaphat und der König von Edom. Aber Elisa sprach zum Könige von Israel: Was habe ich mit dir zu schaffen? Gehe zu den Propheten deines Vaters und zu den Propheten deiner Mutter! Und der König von Israel sprach zu ihm: Nicht so! denn Jahwe hat diese drei Könige gerufen, um sie zu geben in die Hand Moabs. Und Elisa sprach: Beim Leben Jahwes der Heerscharen, vor dem ich stehe! nähme ich nicht Rücksicht auf Josaphat, den König von Juda, ich würde dich nicht anblicken noch ansehen. Und nun holt mir einen Saitenspieler. Und es geschah, da der Saitenspieler spielte, kam über ihn die Hand Jahwes, und er sprach: So spricht Jahwe: Macht in diesem Tale Gruben an Gruben. Denn so spricht Jahwe: Ihr werdet keinen Wind sehen, und keinen Regen sehen, und dieses Tal wird voll werden von Wasser, daß ihr trinkt, ihr und eure Herden und euer Vieh. Und das ist noch zu wenig in den Augen Jahwe's, er wird auch Moab geben in eure Hand. Und ihr werdet schlagen alle festen Städte und alle auserlesenen Städte, und alle guten Bäume werdet ihr fällen, und alle Wasserquellen verstopfen, uno alle die besten Äcker verderben mit Steinen. Und es geschah am Morgen, wenn das Opfer gebracht wird, siehe, da kam Wasser von Edom her, und das Land ward voll von Wasser. Als aber alle Moabiter hörten, daß die Könige heranzogen, wider sie zu streiten, wurden sie zusammenberufen von den Waffenfähigen an und drüber, und hielten an der Grenze. Und als sie sich des Morgens früh aufmachten, und die Sonne aufging über dem Wasser, so sahen die Moabiter von fern das Wasser rot wie Blut. Und sie sprachen: Das ist Blut: vertilgt haben einander die Könige, und haben einer den anderen erschlagen, und nun zur Beute, Moab! Aber als sie zum Lager Israels kamen, stand Israel auf, und schlug Moab, und sie flohen vor ihnen, und (Israel) kam ins Land, und schlug Moab. Und die Städte zerstörten sie, und ans alle die besten Äcker warfen sie ein jeglicher seinen Stein, und füllten sie damit an, und alle Wasserquellen verstopften sie, und alle guten Bäume fällten sie, bis daß man (nur) die Steine der Stadt übrig ließ zu Kir-Hareseth. Und die Schleuderer umgaben sie, und warfen gegen sie. Und als der König von Moab sah, daß ihm der Streit zu stark ward, nahm er mit sich siebenhundert Mann, die das Schwert zogen, um durchzubrechen zum Könige von Edom; aber sie vermochten's nicht. Da nahm er seinen erstgebornen Sohn, der König werden sollte an seiner Statt, und opferte ihn als Brandopfer auf der Mauer. Und es war ein großer Zorn über Israel, und sie zogen von ihm ab, und kehrten zurück ins Land. Elisa's WunderwerkeEin Weib aber von den Weibern der Söhne der Propheten schrie zu Elisa, und sprach: Dein Knecht, mein Mann, ist tot, und du weißt, daß dein Knecht Jahwe fürchtete; nun ist der Schuldherr gekommen, meine beiden Kinder sich zu nehmen zu Knechten. Und Elisa sprach zu ihr: Was soll ich dir tun? Sage mir, was hast du im Hause? Und sie sprach: Deine Magd hat ganz nichts im Hause denn einen Ölkrug. Und er sprach: Gehe hin, und borge dir Gefäße von draußen, von all deinen Nachbarn, leere Gefäße (nimm nicht wenig!) und gehe hinein, und verschließe die Türe hinter dir und hinter deinen Söhnen, und gieße in all diese Gefäße, und was voll ist, trage fort. Da ging sie von ihm weg, und verschloß die Türe hinter sich und hinter ihren Söhnen; selbige brachten ihr die Gefäße zu, und sie goß ein, und als die Gefäße voll waren, sprach sie zu ihrem Sohne: Bringe mir noch ein Gefäß! Und er sprach: Es ist kein Gefäß mehr da. Da stand das Öl. Und sie kam, und berichtete es dem Manne Gottes, und er sprach: Gehe hin, verkaufe das Öl, und bezahle deine Schuld, du aber (und) deine Söhne lebt von dem Übrigen. Und es geschah des Tages, da ging Elisa hinüber nach Sunem, und daselbst war ein vornehmes Weib, die nötigte ihn bei ihr zu essen. Und so oft er durchzog, kehrte er daselbst ein, um zu essen. Und sie sprach zu ihrem Manne: Siehe doch, ich sehe, daß es ein heiliger Mann Gottes ist, der bei uns durchzieht beständig: laß uns ihm ein kleines Obergemach mit Mauern machen, und ihm da hineintun ein Bett und einen Tisch und Stuhl und Leuchter, daß, wenn er zu uns kommt, er daselbst einkehre. Und es geschah des Tages, da kam er hin und kehrte ein in das Obergemach, und schlief daselbst. Und er sprach zu Gehasi, seinem Knappen: Rufe diese Sunemitin! Und er rief sie, und sie trat vor ihn. Und er sprach zu ihm: Sprich doch zu ihr: Siehe, du hast für uns all diese Sorge gehabt: was soll ich dir tun? Hast du zu reden zum Könige oder zum Heer-Obersten? Und sie sprach: Unter meinen Stammgenossen wohne ich! Und er sprach: Nun was soll ich dir tun? Und Gehasi sprach: Doch! sie hat keinen Sohn, und ihr Mann ist alt. Und er sprach: Rufe sie. Und er rief sie, und sie trat in die Türe. Und er sprach: Um diese Zeil im anderen Jahre wirst du einen Sohn umarmen. Und sie sprach: Nicht doch, mein Herr, Mann Gottes! lüge nicht deiner Magd! Und das Weib ward schwanger, und gebar einen Sohn um die Zeit im anderen Jahre, wie ihr Elisa geredet. Und das Kind ward groß; und es geschah des Tages, da ging es hinaus zu seinem Vater zu den Schnittern. Da sprach es zu seinem Vater: Mein Kopf, mein Kopf! Und er sprach zum Knappen: Bringe es zu seiner Mutter. Und er nahm es, und brachte es zu seiner Mutter, und es saß auf ihren Knieen bis zum Mittag, da starb es. Und sie ging hinauf, und legte es auf das Bett des Mannes Gottes, und schloß hinter ihm zu, und ging hinaus. Und sie rief ihrem Manne, und sprach: Sende mir doch einen von den Knappen und eine der Eselinnen, und ich will zu dem Manne Gottes eilen, und dann wiederkommen. Und er sprach: Warum willst du zu ihm gehen heute, da nicht Neumond noch Sabbat? Und sie sprach: Sei nur ruhig! Und sie gürtete die Eselin, und sprach zu ihrem Knappen: Treibe immer fort, halte mich nicht auf im Reiten, ich habe es dir denn gesagt. Und so zog sie hin, und kam zu dem Manne Gottes an den Berg Karmel. Und es geschah, als der Mann Gottes sie sah von ferne, sprach er zu Gehasi, seinem Knappen: Siehe, die Sunemitin dort! Nun lauf ihr entgegen, und sprich zu ihr: Geht es dir wohl, geht es deinem Manne wohl, geht es dem Kinde wohl? Und sie sprach: Wohl! Und sie kam zum Manne Gottes an den Berg, und ergriff seine Füße Da trat Gehasi herzu, sie wegzustoßen; aber der Mann Gottes sprach: Laß sie, denn ihre Seele ist ihr bekümmert, und Jahwe hat es vor mir verborgen, und mir nicht kund getan. Und sie sprach: Habe ich einen Sohn begehrt von meinem Herrn? Sprach ich nicht: Täusche mich nicht? Und er sprach zu Gehasi: Gürte deine Lenden, und nimm meinen Stab in deine Hand, und gehe hin! So du jemand triffst, grüße ihn nicht; und so dich jemand grüßt, antworte ihm nicht, und lege meinen Stab auf das Angesicht des Knaben. Und die Mutter des Knaben sprach: Beim Leben Jahwes und bei deinem! wo ich dich verlasse! Da machte er sich auf und ging ihr nach. Gehasi aber war hingegangen vor ihnen her und hatte den Stab auf das Angesicht des Knaben gelegt; es war aber keine Stimme und kein Gehör. Und er kam zurück ihm entgegen, und berichtete ihm, und sprach: Nicht erwacht ist der Knabe. Und als Elisa ins Haus kam, siehe, da war der Knabe tot, hingelegt auf sein Bett. Da ging er hinein, und schloß die Türe zu hinter ihnen beiden, und betete zu Jahwe. Und er stieg hinauf, und legte sich auf das Kind, und tat seinen Mund auf seinen Mund, und seine Augen auf seine Augen, und seine Hände auf seine Hände, und beugte sich über es hin, daß der Leib des Kindes warm ward. Und er kam wieder, und ging im Hause ein Mal hierhin und ein Mal dahin, und stieg wieder hinauf, und beugte sich auf ihn. Da niesete der Knabe sieben Mal, und schlug seine Augen auf. Und er rief Gehasi, und sprach: Rufe diese Sunemitin! Und er rief sie, und sie kam zu ihm, und er sprach: Nimm deinen Sohn! Da kam sie, und fiel zu seinen Füßen, und beugte sich zur Erde, und nahm ihren Sohn, und ging hinaus. Elisa aber kam wieder gen Gilgal, und der Hunger war im Lande, und die Söhne der Propheten wohnten vor ihm. Und er sprach zu seinem Knappen: Setze den großen Topf zu, und koche ein Gemüse für die Söhne der Propheten. Da ging einer hinaus auf das Feld, Kräuter zu lesen, und fand wilde Reben, und las von denselben wilde Gurken sein Kleid voll, und kam, und zerschnitt sie in den Gemüsetopf; denn sie kannten es nicht. Und sie schütteten es aus für die Männer zum Essen; aber es geschah, als sie von dem Gemüse aßen, da schrieen sie, und sprachen: Tod ist in dem Topfe, Mann Gottes! Und sie konnten es nicht essen. Da sprach er: So bringt Mehl her, und er warf es in den Topf, und sprach: Schütte es aus für die Leute, daß sie es essen. Und es war nichts Schlimmes im Topfe. Es kam aber ein Mann von Baal-Salisa, und brachte dem Manne Gottes Erstlingsbrot, zwanzig Gersterbrote, und gestoßene Körner in seiner Tasche. Und er sprach: Gib es den Leuten, daß sie es essen. Und sein Diener sprach: Wie sollte ich dies? hundert Mann vorsehen? Und er sprach: Gib es den Leuten, daß sie es essen! Denn so spricht Jahwe: Man wird essen und übrig lassen. Da setzte er es ihnen vor, und sie aßen, und ließen übrig, nach dem Worte Jahwes. Naeman aber, der Heeroberste des Königs von Syrien, war ein großer Mann vor seinem Herrn und angesehen; denn durch ihn gab Jahwe den Syrern Sieg, und der Mann war ein Kriegsheld, (aber) aussätzig. Es waren aber die Syrer ausgezogen in Streifscharen, und hatten ans dem Lande Israel gefangen geführt eine kleine Dirne, die diente dem Weibe Naemans. Und sie sprach zu ihrer Gebieterin: Ach! wäre doch mein Herr vor dem Propheten, der zu Samarien! dann würde er ihn befreien von seinem Aussahe. Da ging er hin, und berichtete es seinem Herrn, und sprach: So und so hat die Dirne geredet, die aus dem Lande Israel. Und der König von Syrien sprach: Ziehe bin, und ich will einen Brief senden an den König von Israel. Und er zog hin, und nahm mit sich zehn Talente Silbers und sechstausend Seckel Goldes und zehn Feierkleider. Und er brachte den Brief an den König von Israel, der lautete also: .... Und nun, wenn dieser Brief zu dir kommt, siehe, so sende ich zu dir Naeman, meinen Knecht, daß du ihn befreiest von seinem Aussatze. Und es geschah, als der König von Israel den Brief gelesen, da zerriß er seine Kleider, und sprach: Bin ich ein Gott, um zu töten und lebendig zu machen, daß dieser zu mir sendet, den Mann zu befreien von seinem Aussatze? Ja, merkt doch und seht, daß er Gelegenheit an mir sucht! Und es geschah, als Elisa, der Mann Gottes, es hörte, daß der König seine Kleider zerrissen, da sandte er zum Könige, und sprach: Warum hast du deine Kleider zerrissen? Er komme doch zu mir, und erkenne, daß ein Prophet in Israel ist. Und so kam Naeman mit seinen Rossen und mit seinen Wagen, und hielt vor der Türe des Hauses Elisa's. Und Elisa sandte einen Boten zu ihm, und sprach: Gehe hin, und bade dich sieben Mal im Jordan: so wird dir dein Fleisch wieder hergestellt werden, und du wirst rein sein. Da ward Naeman zornig, und zog weg, und sprach: Siehe, ich habe gedacht: herauskommen wird er zu mir, und hintreten, und den Namen Jahwes, seines Gottes, anrufen, und mit seiner Hand fahren über die Stelle, und so den Aussatz wegschaffen. Sind nicht besser Amana und Pharphar, die Flüsse von Damaskus, denn alle Wasser in Israel? Kann ich nicht in ihnen baden, daß ich rein sei? Und er wandte sich, und ging weg in Entrüstung. Da traten seine Knechte hinzu, und redeten zu ihm, und sprachen: Mein Vater, hätte der Prophet dir etwas Großes geheißen, würdest du es nicht tun? Wie vielmehr, da er zu dir gesprochen: Bade dich, so bist du rein. Da zog er hinab, und tauchte sich unter im Jordan sieben Mal, nach dem Worte des Mannes Gottes. Und sein Fleisch ward wieder wie das Fleisch eines kleinen Knaben, und er war rein. Da kehrte er zurück zu dem Manne Gottes, er und sein ganzer Zug, und kam, und trat vor ihn, und sprach: Siehe doch, ich habe erkannt, daß kein Gott ist auf der ganzen Erde, außer in Israel: und nun nimm doch ein Geschenk von deinem Knechte. Und er sprach: Beim Leben Jahwes, vor dem ich stehe, wo ich es nehme! Und er drang in ihn, es zu nehmen, aber er weigerte sich. Und Naeman sprach: Wo nicht, so sei doch deinem Knechte gestattet, die Last eines Maultiergespannes Erde! Denn nicht mehr wird dein Knecht Brandopfer und Schlachtopfer anderen Göttern opfern, sondern dem Jahwe. Nur in diesem Stücke möge Jahwe deinem Knechte vergeben, wenn mein Herr in das Hans Rimmons geht, daselbst anzubeten, und er sich stützet auf meine Hand, und ich anbete im Hause Rimmons; wenn ich also anbete im Hause Rimmons, so möge Jahwe deinem Knechte vergeben in diesem Stücke. Und er sprach zu ihm: Ziehe hin in Frieden. Und er zog fort von ihm eine Strecke Weges. Da sprach Gehasi, der Knappe Elisa's, des Mannes Gottes: Siehe, mein Herr hat Naeman, diesen Syrer, verschont, daß er nicht genommen aus seiner Hand, was er gebracht: beim Leben Jahwe's! ja, ich laufe ihm nach, und nehme von ihm etwas. Und Gehasi eilte dem Naeman nach. Und als Naeman einen ihm nachlaufen sah, sprang er vom Wagen herab ihm entgegen, und sprach: Ist es Heil? Und er sprach: Heil! Mein Herr sendet mich, und spricht: Siehe, jetzt eben sind zwei Jünglinge zu mir gekommen vom Gebirge Ephraim, von den Söhnen der Propheten: gib, ihnen doch ein Talent Silbers und zwei Feierkleider. Und Naeman sprach: Laß es dir gefallen, nimm zwei Talente! Und er drang in ihn, und er band zwei Talente Silbers in zwei Beutel, und zwei Feierkleider, und gab sie zwei seiner Knappen, die trugen sie vor ihm her, Und als er an den Hügel kam, nahm er sie von ihren Händen, und gab sie aufzuheben im Hause, und entließ die Männer, und sie gingen. Er aber kam, und trat vor seinen Herrn. Da sprach Elisa zu ihm: Woher Gehasi? Und er sprach: Dein Knecht war nicht weggegangen dahin und dorthin. Und er sprach zu ihm: Nicht war mein Herz weggegangen, als der Mann sich wandte von seinem Wagen dir entgegen. Ist es Zeit Silber zu nehmen und Kleider zu nehmen und Ölbäume und Weinberge und Schafe und Rinder und Knechte und Mägde? So möge der Aussatz Naemans dir anhangen und deinem Samen ewiglich! Und er ging hinaus von ihm aussätzig wie Schnee. Ferneres Wirken Elisa's, besonders in den Kriegen mit den SyrernUnd es sprachen die Söhne der Propheten zu Elisa: Siehe doch, der Ort, wo wir wohnen vor dir, ist uns zu enge: laß uns doch an den Jordan gehen, und von dannen holen ein jeglicher einen Balken, und uns hier einen Ort bauen, daselbst zu wohnen. Und er sprach: Geht hin! Und einer sprach: Laß es dir doch gefallen, und gehe mit deinen Knechten! Und er sprach: Ich will mitgehen. Da ging er mit ihnen, und sie kamen an den Jordan und hieben die Bäume. Und es geschah, als einer einen Balken fällte, da fiel das Eisen in das Wasser, und er schrie, und sprach: O weh! mein Herr, und es ist entlehnt! Da sprach der Mann Gottes: Wohin ist es gefallen? Und als er ihm den Ort gewiesen, schnitt er ein Holz ab, und warf es hinein, und machte das Eisen schwimmen. Und er sprach: Nimm es dir auf! Und er streckte seine Hand aus, und nahm es. Der König von Syrien aber führte Krieg wider Israel, und beriet sich mit seinen Knechten, und sprach: An demjenigen Orte soll mein Lager sein. Da sandte der Mann Gottes zum Könige von Israel, und sprach: Hüte dich diesen Ort zu übergehen, denn dahin wollen die Syrer hinabkommen. Und der König von Israel sandte an den Ort, wovon ihm der Mann Gottes gesagt und ihn gewarnt, und verwahrte sich daselbst: (das geschah) nicht Ein Mal und nicht zwei Mal. Da ward das Herz des Königs von Syrien unruhig über diese Sache, und er rief seine Knechte, und sprach zu ihnen: Könnt ihr mir nicht sagen, wer von den Unsrigen (es hält) mit dem Könige von Israel? Und es sprach einer von seinen Knechten: Nicht also, mein Herr, König, sondern Elisa, der Prophet, in Israel tut dem Könige kund die Worte, die du redest in deiner Schlafkammer. Und er sprach: Geht hin, und seht, wo er ist, daß ich hinsende, und ihn hole. Und es ward ihm berichtet, indem man sprach: Siehe er ist zu Dothan. Da sandte er hin Roß und Wagen und ein großes Heer, und sie kamen des Nachts, und umringten die Stadt. Und als der Diener des Mannes Gottes des Morgens früh aufstand, und herauskam, siehe, da umgab ein Heer die Stadt und Roß und Wagen. Und sein Knappe sprach zu ihm: O weh! mein Herr, wie machen wir es? Und er sprach: Fürchte dich nicht! denn mehr sind derer, die mit uns, als derer, die mit ihnen. Und Elisa betete und sprach: Jahwe öffne doch seine Augen, daß er sehe! Da öffnete Jahwe die Augen des Knappen, und er schaute, und siehe, der Berg war voll von feurigen Rossen und Wagen rings um Elisa her. Und sie kamen zu ihm herab, und Elisa betete zu Jahwe, und sprach: Schlage doch dieses Volk mit Blindheit! Da schlug er sie mit Blindheit, nach dem Worte Elisa's. Und Elisa sprach zu ihnen: Nicht das ist der Weg, und nicht das ist die Stadt: geht mir nach, und ich will euch zu dem Manne führen, welchen ihr sucht. Und er führte sie gen Samarien. Und es geschah, als sie gen Samarien kamen, da sprach Elisa: Jahwe, öffne diesen die Augen, daß sie sehen! Da öffnete ihnen Jahwe die Augen, und sie schaueten, und siehe, sie waren mitten in Samarien. Und es sprach der König von Israel zu Elisa, als er sie sah: Soll ich schlagen, schlagen, mein Vater? Und er sprach: Du sollst nicht schlagen; die du fängst mit deinem Schwerte und Bogen, die schlägst du. Setze ihnen Brot und Wasser vor, und sie mögen essen und trinken, und sodann ziehen zu ihrem Herrn. Da bereitete er ihnen ein großes Mahl, und sie aßen und tranken, und er entließ sie, und sie zogen zu ihrem Herrn. Und es kamen die Streifscharen der Syrer nicht mehr in das Land Israel. Und es geschah hernachmals, da versammelte Ben-Hadad, der König von Syrien, sein ganzes Heer, und zog heran, und belagerte Samarien. Und es war großer Hunger in Samarien, und siehe, sie belagerten es, bis ein Eselskopf acht Seckel Silbers galt, und ein Viertel Kab Taubenmist fünf Seckel. Und es geschah, als der König von Israel einherging auf der Mauer, schrie ein Weib zu ihm, und sprach: Hilf, mein Herr König! Und er sprach: Nicht hilft dir Jahwe: woher soll ich dir helfen? von der Tenne oder von der Kelter? Und der König sprach zu ihr: Was ist dir? Und sie sprach: Dieses Weib da sprach zu mir: Gib deinen Sohn, daß wir ihn essen heute, und meinen Sohn wollen wir morgen essen. Da kochten wir meinen Sohn, und aßen ihn, und ich sprach zu ihr am anderen Tage: Gib deinen Sohn, daß wir ihn essen: da verbarg sie ihren Sohn. Und es geschah, als der König die Rede des Weibes hörte, da zerriß er seine Kleider, (er ging aber einher auf der Mauer,) und das Volk schauete, und siehe, er hatte Sacktuch an seinem Leibe unter den Kleidern. Und er sprach: So soll mir Gott tun und so ferner, wo das Haupt Elisa's, des Sohnes Saphats, heute auf ihm bleibt! Elisa aber saß in seinem Hause, und die Ältesten saßen bei ihm. Da sandte (der König) einen Mann vor sich hin. Ehe aber der Bote zu ihm kam, sprach er zu den Ältesten: Sehet ihr, daß dieser Mördersohn hersendet, mir das Haupt abzuschlagen? Seht zu, wenn der Bote kommt, so schließt die Türe zu, und drängt ihn weg mit der Türe. Hört ihr nicht die Tritte seines Herrn hinter ihm her? Noch redete er mit ihnen, siehe, da kam der Bote hinab zu ihm, und sprach: Siehe, solch Unglück kommt von Jahwe, was soll ich noch harren auf Jahwe? Da sprach Elisa: Hört das Wort Jahwes! So spricht Jahwe: Morgen um diese Zeit wird ein Maß Weißmehl einen Seckel gelten, und zwei Maß Gerste einen Seckel, im Tore von Samarien, Und es antwortete der Wagenkämpfer, auf dessen Hand der König sich stützte, dem Manne Gottes, und sprach: Siehe, Jahwe wird Fenster machen am Himmel! Wird wohl diese Sache geschehen? Und er sprach: Du wirst es sehen mit deinen Augen, aber nicht davon essen. Es waren aber vier Männer als Aussäzige am Eingange des Tores, und sprachen einer zu dem anderen: Was bleiben wir hier, bis wir sterben? Wenn wir auch sprächen: wir wollen in die Stadt gehen, so ist der Hunger in der Stadt, und wir sterben daselbst; und wenn wir hier bleiben, so sterben wir. Und nun kommt, und lasst uns überlaufen zum Lager der Syrer; wenn sie uns leben lassen, so leben wir, und wenn sie uns töten, so sterben wir. Und so machten sie sich auf in der Dämmerung, um zum Lager der Syrer zu kommen; und als sie an das Ende des Lagers der Syrer kamen, siehe, so war kein Mensch da. Denn der Herr hatte das Heer der Syrer ein Getöse von Wagen und ein Getöse von Rossen hören lassen, ein Getöse einer großen Macht, und sie sprachen einer zu dem andern: Siehe, es hat der König von Israel die Könige der Hethiter und die Könige von Ägypten wider uns gedingt, uns zu überfallen. Und sie machten sich und flohen in der Dämmerung, und ließen ihre Zelte und ihre Rosse und ihre Esel, das Lager, wie es war, und flohen, ihr Leben zu retten. Und als jene Aussätzigen ans Ende des Lagers kamen, gingen sie in ein Zelt, und aßen und tranken, und nahmen von dannen Silber und Gold und Kleider, und gingen hin und verbargen es, und kamen wieder, und gingen in ein anderes Zelt, und nahmen von dannen, und gingen hin und verbargen es. Da sprachen sie einer zu dem anderen: Nicht recht tun wir! Dieser Tag ist ein Tag guter Botschaft; und schweigen wir und harren bis zum Anbruche des Morgens, so trifft uns unsere Strafe. Und nun kommt, und lasst uns hineingehen, und es berichten im Hause des Königs. Und so kamen sie, und riefen der Torwache der Stadt, und berichteten es ihnen, und sprachen: Wir kamen zum Lager der Syrer, und siehe, da war kein Mensch, und kein Laut eines Menschen, sondern die Rosse angebunden und die Esel angebunden, und Zelte, so wie sie waren. Und sie riefen die Torwächter, die berichteten es drinnen im Hause des Königs. Da stand der König auf in der Nacht, und sprach zu seinen Knechten: Ich will euch sagen, was die Syrer uns getan: sie wissen, daß wir hungrig sind, und sind aus dein Lager gegangen, um sich zu verstecken auf dem Felde, indem sie denken: So sie herausgehen aus der Stadt, wollen wir sie lebendig greifen, und in die Stadt eindringen. Und es antwortete einer von seinen Knechten, und sprach: So nehme man doch fünf von den übrigen Rossen, die übriggeblieben in der Stadt (sie sind ja doch wie die ganze Menge Israels, die übriggeblieben in der Stadt, wie die ganze Menge Israels, die dahin ist): die lasst uns senden, und sehen. Da nahmen sie zwei Gespanne Rosse, und der König sandte sie hinter dem Heere der Syrer her, und sprach: Geht hin und seht! Und sie zogen ihnen nach bis an den Jordan, und siehe, der ganze Weg war voll von Kleidern und Geräten, welche die Syrer weggeworfen auf ihrer Flucht. Und die Boten kehrten zurück, und berichteten es dem Könige. Da ging das Volk hinaus, und plünderte das Lager der Syrer; und es galt ein Maß Weißmehl einen Seckel, und zwei Maß Gerste einen Seckel, nach dem Worte Jahwes. Und der König bestellte den Wagenkämpfer, auf dessen Hand er sich stützte, ins Tor; da zertrat ihn das Volk im Tore, und er starb, so wie der Mann Gottes geredet, als der König zu ihm hinabkam. Es geschah nämlich, als der Mann Gottes zum Könige redete, und sprach: Zwei Maß Gerste werden einen Seckel, und ein Maß Weißmehl einen Seckel gelten morgen um diese Zeit im Tore von Samarien: so antwortete der Wagenkämpfer dem Manne Gottes, und sprach: Nun siehe, Jahwe wird Fenster machen am Himmel! Wird wohl gleich dieser Sache geschehen? Und er sprach: Siehe, du wirst es sehen mit deinen Augen, aber nicht davon essen. Und es geschah ihm also, und das Volk zertrat ihn im Tore, und er starb. Und Elisa redete zu dem Weibe, deren Sohn er lebendig gemacht, und sprach: Mache dich auf und ziehe weg, du und dein Haus, und halte dich auf, wo du dich aufhalten kannst; denn Jahwe ruft den Hunger herbei, und auch wird er ins Land kommen sieben Jahre. Da machte sich das Weib auf, und tat nach dem Worte des Mannes Gottes, und zog weg, sie und ihr Haus, und hielt sich auf dem Lande der Philister sieben Jahre. Und nach Verlauf der sieben Jahre kehrte das Weib zurück aus dem Lande der Philister, und ging aus, um zu schreien zum Könige um ihr Haus und um ihr Feld. Und der König redete eben zu Gehasi, dem Knappen des Mannes Gottes, und sprach: Erzähle mir doch all das Große, was Elisa getan! Und es geschah, er erzählte eben dem Könige, daß er den Toten lebendig gemacht, siehe, da schrie das Weib, deren Sohn er lebendig gemacht, zum Könige um ihr Haus und um ihr Feld, und Gehasi sprach: Mein Herr König, das ist das Weib und das ihr Sohn, den Elisa lebendig gemacht. Und der König fragte das Weib, und sie erzählte ihm, und der König gab ihr einen Hämling mit, und sprach (zu ihm): Erstatte zurück alles, was ihr gehört, und allen Ertrag des Feldes von dem Tage an, da sie das Land verlassen, bis jetzo. Und Elisa kam gen Damaskus, und Ben-Hadad, der König von Syrien, war krank, und es ward ihm berichtet, indem man sprach: Es ist ein Mann Gottes hierher gekommen. Da sprach der König zu Hasael: Nimm ein Geschenk mit dir, und gehe dem Manne Gottes entgegen, und befrage Jahwe durch ihn, und sprich: Werde ich genesen von dieser Krankheit? Und Hasael ging ihm entgegen, und nahm ein Geschenk mit sich und allerlei Güter von Damaskus, eine Last für vierzig Kamele, und kam und trat vor ihn, und sprach: Dein Sohn, Ben-Hadad, der König von Syrien, sendet mich zu dir, und spricht: Werde ich genesen von dieser Krankheit? Und Elisa sprach zu ihm: Gehe hin, sprich zu ihm: Genesen wirst du. Aber Jahwe hat mir gezeigt, daß er sterben wird. Und der Mann Gottes richtete sein Angesicht starr (auf ihn) sehr lange, und weinte. Da sprach Hasael zu ihm: Warum weint mein Herr? Und er sprach: Weil ich weiß, was du den Söhnen Israel? Böses tun wirst: ihre Festungen wirst du in Brand stecken, und ihre Jünglinge mit dem Schwerte würgen, und ihre Kinder zerschmettern, und ihre Schwangern aufschneiden. Und Hasael sprach: Was ist dein Knecht, der Hund, daß er solche große Dinge tun sollte? Und Elisa sprach: Jahwe hat mir dich gezeigt als König über Syrien. Und er ging von Elisa weg, und kam zu seinem Herrn, und er sprach zu ihm: Was hat Elisa zu dir gesprochen? Und er sprach: Er hat zu mir gesprochen: Genesen wirst du. Und es geschah am folgenden Tage, da nahm er die geflochtene Decke, und tauchte sie ins Wasser, und bereitete sie über sein Angesicht, daß er starb, und Hasael ward König an seiner Statt. Joram, König von JudaIm fünften Jahre aber Jorams, des Sohnes Ahabs, des Königs von Israel, ward Joram, der Sohn Josaphats, König von Juda. Zwei und dreißig Jahre alt war er, als er König ward, und acht Jahre regierte er zu Jerusalem. Und er wandelte in dem Wege der Könige von Israel, so wie das Haus Ahabs tat; denn er hatte eine Tochter Ahabs zum Weibe; und er tat, was böse war in den Augen Jahwe's. Aber Jahwe wollte nicht Juda verderben, um Davids willen, seines Knechtes, so wie er ihm verheißen ihm eine Leuchte scheinen zu lassen bei seinen Söhnen alle Zeit. Zu seiner Zeit fiel Edom ab von der Obergewalt Juda's, und sie setzten einen König über sich. Da zog Joram hinüber gen Zair, und alle Wagen mit ihm, und er machte sich auf des Nachts, und schlug die Edomiter, die ihn umringt hatten, und die Obersten der Wagen; und das Volk floh nach seinen Zelten. Und so fiel Edom ab von der Obergewalt Juda's bis auf diesen Tag. Damals fiel Libna ab zu selbiger Zeit. Die übrige Geschichte Jorams aber und alles, was er getan, das steht ja geschrieben im Buche der Zeitgeschichte der Könige von Juda. Und Joram legte sich zu seinen Vätern, und ward begraben bei seinen Vätern in der Stadt Davids, und Ahasja, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Ahasja, König von Juda; Krieg mit Hasael, dem Könige von SyrienIm zwölften Jahre Jorams, des Sohnes Ahabs, des Königs von Israel, ward Ahasja, der Sohn Jorams, König über Juda. Zweiundzwanzig Jahre alt war Ahasja, als er König ward, und ein Jahre regierte er zu Jerusalem. Der Name aber seiner Mutter war Athalja, die Tochter Omri's, des Königs von Israel. Und er wandelte in dem Wege des Hauses Ahabs, und tat was böse war in den Augen Jahwes, wie das Haus Ahabs; denn er war verschwägert mit dem Hause Ahabs. Und er zog mit Joram, dem Sohne Ahabs, in den Streit mit Hasael, dem Könige von Syrien, bei Ramoth in Gilead. Und die Syrer verwundeten Joram. Da kehrte Joram, der König, zurück, um sich heilen zu lassen zu Jesreel von den Wunden, womit ihn die Syrer verwundeten bei Rama, als er stritt mit Hasael, dem Könige von Syrien. Und Ahasja, der Sohn Jorams, König von Juda, zog hinab, Joram, den Sohn Ahabs, zu besuchen zu Jesreel; denn er war krank. Jehu, König von IsraelElisa aber, der Prophet, rief einen von den Söhnen der Propheten, und sprach zu ihm: Gürte deine Lenden, und nimm diese Ölflasche in deine Hand, und gehe gen Ramoth in Gilead. Und bist du dahin gekommen, so siehe daselbst nach Jehu, dem Sohne Josaphats, des Sohnes Nimri's, und gehe hinein, und laß ihn aufstehen aus der Mitte seiner Brüder, und führe ihn von Kammer zu Kammer; und nimm die Ölflasche, und gieße sie auf e Haupt, und sprich: So spricht Jahwe: Ich salbe dich zum Könige über Israel; und öffne die Türe, und fleuch und harre nicht. Und so ging der Jüngling, der Prophetenknappe, gen Ramoth in Gilead. Und als er hineinkam, siehe, so saßen die Kriegeobersten da. Und er sprach: Ich habe ein Wort an dich, Oberster! Und Jehu sprach: An wen von uns allen? Und er sprach: An dich, Oberster! Da stand er auf, und ging hinein ins Haus, und er goß das Öl auf sein Haupt, und sprach zu ihm: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Ich salbe dich zum Könige über das Volk Jahwes, über Israel. Und du sollst das Haus Ahabs, deines Herrn schlagen, und ich will das Blut meiner Knechte, der Propheten, rächen und das Blut aller Knechte Jahwes an Isebel; und es soll das ganze Haus Ahabs umkommen, und ich will von Ahab vertilgen, was an die Wand pisst, Knechte und Freie in Israel. Und ich will das Haus Ahabs machen wie das Haus Jerobeams, des Sohnes Nebats, und wie das Haus Baesa's, des Sohnes Ahia's. Und Isebel sollen die Hunde fressen auf dem Grundstücke zu Jesreel, und keiner soll sie begraben. Und er öffnete die Türe, und entfloh. Jehu aber ging heraus zu den Knechten seines Herrn. Da sprach man zu ihm: Ist es Heil? Warum ist dieser Rasende zu dir gekommen? Und er sprach zu ihnen: Ihr kennt den Mann und seine Rede. Und sie sprachen: Lüge! Sag' es uns doch. Und er sprach: So und so hat er zu mir gesprochen, also: So spricht Jahwe: Ich salbe dich zum Könige über Israel. Da eilten sie, und nahmen ein jeglicher sein Kleid, und legten es unter ihn selbst auf die Stufen, und stießen in die Posaune, und sprachen: Jehu ist König. Und so verschwor sich Jehu, der Sohn Josaphats, des Sohnes Nimsis, wider Joram. (Joram aber bewachte Ramoth in Gilead, er und ganz Israel, gegen Hasael, den König von Syrien; und Joram, der König, kehrte zurück, um sich heilen zu lassen zu Jesreel von den Wunden, womit ihn die Syrer verwundeten, als er stritt mit Hasael, dem Könige von Syrien.) Und Jehu sprach: Wenn es euer Wille ist, so soll kein Flüchtling entkommen aus der Stadt, um hinzugehen, es zu berichten zu Jesreel. Und Jehu saß auf, und zog gen Jesreel; denn Joram lag daselbst, und Ahasja, der König von Juda, war hinabgekommen, Joram zu besuchen. Der Wächter aber stand auf dem Turme, und sah den Haufen Jehu's, wie er kam, und sprach: Einen Haufen sehe ich kommen. Und Joram sprach: Nimm einen Reiter, und sende ihn ihnen entgegen, daß er frage, ob es Heil ist? Und es kam der Berittene ihm entgegen, und sprach: So spricht der König: Ist es Heil? Und Jehu sprach: Was hast du mit dem Heil? Wende dich hinter mich! Und der Wächter berichtete, und sprach: Der Bote ist zu ihnen gekommen, aber nicht zurückgekehrt. Da sandte er einen zweiten Berittenen, und er kam zu ihnen, und sprach: So spricht der König: Ist es Heil? Und Jehu sprach: Was hast du mit dem Heil? Wende dich hinter mich! Und der Wächter berichtete, und sprach: Er ist zu ihnen gekommen, aber nicht zurückgekehrt. Und das Treiben ist wie das Treiben Jehu's, des Sohnes Nimri's, denn rasend treibt er. Da sprach Joram: Spann an! Und man spannte seinen Wagen an, und Joram, der König von Israel, und Ahasja, der König von Juda, zogen ein jeglicher auf seinen Wagen aus, und zogen dem Jehu entgegen, und sie trafen ihn auf dem Grundstücke Naboths, des Jesreeliten. Und es geschah, als Joram den Jehu sah, sprach er: Ist es Heil, Jehu? Und er sprach: Was Heil, während der Hurereien Jsebels, deiner Mutter, und ihre Zaubereien, der vielen? Da lenkte Joram um, und floh, und sprach zu Ahasja: Verräterei, Ahasja! Jehu aber fasste den Boten, und schoß Joram zwischen seine Arme, daß der Pfeil ihm zum Herzen herausging, und er umsank in seinem Wagen. Und er sprach zu Bidekar, seinem Wagenkämpfer: Nimm, wirf ihn auf das Grundstück Naboths, des Jesreeliten! Denn gedenke, wie ich und du paarweise ritten hinter Ahab, seinem Vater, und Jahwe über ihn diesen Ausspruch tat: Ja, ich habe das Blut Naboths und das Blut seiner Söhne gestern gesehen, spricht Jahwe, und ich will es dir vergelten auf diesem Grundstücke, spricht Jahwe. Und nun nimm, wirf ihn auf das Grundstück, nach dem Worte Jahwe's. Als das Ahasja, der König von Juda, sah, floh er nach dem Gartenhause zu. Und Jehu jagte ihm nach, und sprach: Auch ihn schlagt auf dem Wagen! (Es geschah) auf der Anhöhe Gur bei Jibleam. Und er floh gen Megiddo, und starb daselbst. Und seine Knechte führten ihn gen Jerusalem, und begruben ihn in sein Begräbnis, bei seinen Vätern in der Stadt Davids. (Im elften Jahre aber Jorams, des Sohnes Ahabs, war Ahasja, König über Juda geworden.) Und Jehu kam gen Jesreel. Als das Isebel hörte, tat sie Schminke an ihre Augen, und schmückte ihr Haupt, und schauete zum Fenster hinaus. Und als Jehu in das Tor kam, sprach sie: Ging es wohl Simri, dem Mörder seines Herrn? Und er erhob sein Angesicht nach dem Fenster, und sprach: Wer hält's mit mir, wer? Und es schaueten zu ihm zwei, drei Hämlinge. Und er sprach: Werft sie herab. Und sie warfen sie herab, und ihr Blut spritzte an die Wand und an die Rosse, und er fuhr über sie hin. Und er kam hinein und aß und trank, und dann sprach er: Sehet doch nach jener Verfluchten, und begrabt sie, denn eine Königstochter ist sie. Da gingen sie hin, sie zu begraben; aber sie fanden nichts an ihr als den Schädel und die Füße und die Hände. Und sie kamen zurück, und berichteten es ihm, und er sprach: Das ist das Wort Jahwes, das er geredet durch seinen Knecht Elia, den Thisbiter, da er sprach: Auf dem Grundstücke zu Jesreel sollen die Hunde das Fleisch Isebels fressen, und der Leichnam Isebels soll wie Mist auf dem Felde liegen, auf dem Grundstücke zu Jesreel, daß man nicht sagen könne: das ist Isebel. Von Ahab aber waren siebzig Söhne zu Samarien. Und Jehu schrieb Briefe, und sandte sie gen Samarien an die Obersten von Jesreel, die Ältesten, und an die Kinderwärter Ahabs, die lauteten also: . . . Und nun, wenn dieser Brief zu euch kommt, und ihr habt ja bei euch die Söhne eures Herrn, und bei euch die Wagen und die Rosse und eine feste Stadt und Waffen: so ersehet den besten und rechtschaffensten aus den Söhnen eures Herrn, und setzet ihn auf den Thron seines Vaters, und streitet für das Haus eures Herrn. Aber sie fürchteten sich gar sehr, und sprachen: Siehe, die zwei Könige haben ihm nicht widerstanden, und wie wollen wir ihm widerstehen? Und es sandten, der über das Haus, und der über die Stadt war, und die Ältesten und die Wärter zu Jehu, und sprachen: Deine Knechte sind wir, und alles, was du uns sagest, wollen wir tun; wir wollen keinen zum Könige machen; was dir gut däucht, das tue. Da schrieb er an sie einen zweiten Brief, also: Wenn ihr für mich seid, und meiner Stimme gehorcht, so nehmt die Köpfe der Söhne eures Herrn, und kommt (damit) zu mir morgen um diese Zeit gen Jesreel. (Der Söhne aber des Königs waren siebzig Mann; bei den Großen der Stadt hatte man sie erzogen.) Und es geschah, als der Brief zu ihnen kam, da nahmen sie die Söhne des Königs, und schlachteten sie, siebzig Mann, und legten ihre Häupter in die Körbe, und sandten sie zu ihm gen Jesreel. Da kam der Bote, und berichtete ihm, und sprach: Sie haben die Häupter der Söhne des Königs gebracht. Und er sprach: Legt sie auf zwei Haufen vor den Eingang des Tores bis zum Morgen. Und es geschah am Morgen, da ging er aus, und trat hin, und sprach zum ganzen Volke: Ihr seid gerecht! Siehe, ich habe mich verschworen wider meinen Herrn, und ihn umgebracht; und wer hat alle diese geschlagen? Erkennt denn, daß nichts auf die Erde fällt vom Worte Jahwe's, das Jahwe geredet wider das Haus Ahabs; und Jahwe hat getan, was er geredet durch seinen Knecht Elia. Und Jehu schlug alle Übriggebliebenen vom Hause Ahabs zu Jesreel, und alle seine Großen und seine Bekannten und seine Priester, bis er nicht Einen von ihnen übrig ließ. Und er machte sich auf, und kam und ging gen Samarien. Er war eben beim Bindhause der Hirten auf dem Wege, da traf Jehu die Brüder Ahasja's, des Königs von Juda, und sprach: Wer seid ihr? Und sie sprachen: Die Brüder Ahasja's sind wir, und sind herabgekommen, (zu sehen) nach dem Befinden der Söhne des Königs und der Söhne der Königin. Und er sprach: Greifet sie lebendig! Und sie griffen sie lebendig, und schlachteten sie bei der Grube am Bind-Hause, zweiundvierzig Mann; und er ließ nicht Einen von ihnen übrig. Und er zog von dannen, da traf er Jonadab, den Sohn Rechabs, der ihm entgegenkam, und grüßte ihn, und sprach zu ihm: Ist dein Herz redlich, wie mein Herz gegen dein Herz? Und Jonadab sprach: Es ist! „Und ist es so, so gib mir deine Hand!" Und er gab ihm seine Hand, und er ließ ihn zu sich auf den Wagen steigen, und sprach: Komm mit mir, und siehe an meinen Eifer für Jahwe! Und so ließ er ihn fahren auf seinem Wagen. Und als er gen Samarien kam, schlug er alle Übriggebliebenen von Ahab zu Samarien, bis er ihn vertilgte, nach dem Worte Jahwe's, das er geredet zu Elia. Und Jehu versammelte alles Volk, und sprach zu ihnen: Ahab hat dem Baal wenig gedient, Jehu will ihm viel dienen. Und nun ruft alle Propheten des Baal, alle seine Diener und all seine Priester zu mir, keiner fehle; denn ein großes Opfer habe ich dem Baal zu tun; wer fehlt, soll nicht leben. Jehu aber handelte mit Hinterlist, um die Diener des Baal umzubringen. Und Jehu sprach: Heiligt eine Festversammlung dem Baal. Und man rief sie aus. Und Jehu sandte in ganz Israel, da kamen alle Diener des Baal, und es blieb nicht Einer übrig, der nicht kam, und sie kamen in das Haus des Baal, und das Haus des Baal ward voll von einem Ende bis zum anderen. Und er sprach zu dem, der über das Kleiderhaus war: Gib Kleider heraus für alle Diener Baals. Und er gab ihnen Kleidung heraus. Da ging Jehu und Jonadab, der Sohn Rechabs, ins Haus des Baal, und sprach zu den Dienern Baals: Forscht und seht, daß nicht hier bei euch einer von den Dienern Jahwe's sei, sondern Diener Baals allein. Und sie gingen hinein, Opfer und Brandopfer zu verrichten. Jehu aber hatte sich draußen achtzig Mann bestellt, und gesprochen: Wenn einer entrinnt von den Männern, die ich in eure Hände gebe, so soll euer Leben haften für sein Leben. Und es geschah, als man das Brandopfer vollendet hatte, sprach Jehu zu den Läufern und zu den Wagenkämpfern: Geht hinein, schlagt sie, keiner komme heraus! Und es schlugen sie mit der Schärfe des Schwertes und warfen sie hinaus die Läufer und die Wagenkämpfer. Und sie gingen nach dem Stadtteile des Hauses des Baal, und nahmen die Säulen aus dem Hause des Baal heraus, und verbrannten sie, und rissen die Säule des Baal nieder, und rissen das Haus des Baal nieder, und machten es zu heimlichen Gemächern bis auf diesen Tag. Und so vertilgte Jehu den Baal aus Israel. Nur von den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, welcher Israel zur Sünde verleitet hatte, von selbigen wich Jehu nicht, den goldenen Kälbern, die zu Bethel und die zu Dan. Und Jahwe sprach zu Jehu: Darum weil du wohlgetan zu tun, was recht ist in meinen Augen, (und) ganz wie es mir im Herzen war, getan am Haufe Ahabs: so sollen Söhne des vierten Geschlechts von dir sitzen auf dem Throne Israels. Aber Jehu achtete nicht darauf zu wandeln im Gesetze Jahwe's, des Gottes Israels, mit seinem ganzen Herzen; er wich nicht von den Sünden Jerobeams, welcher Israel zur Sünde verleitet hatte. Um selbige Zeit begann Jahwe abzuschneiden an Israel, und Hasael schlug es in allen Grenzen Israels, vom Jordan an, gegen Aufgang der Sonne, das ganze Land Gilead, die Gaditen und die Rubeniten und die Manassiten, von Aroer an, welches am Bache Arnon liegt, bis nach Gilead und Basan. Die übrige Geschichte Jehu's aber und alles, was er getan, und all seine tapfern Taten, das steht ja geschrieben im Buche der Zeitgeschichte der Könige von Israel. Und Jehu legte sich zu seinen Vätern, und man begrub ihn zu Samarien und Joahas, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Die Zeit aber, die Jehu regierte über Israel, war achtundzwanzig Jahre, zu Samarien. Athalja's Tyrannei, Sturz und TodAthalja aber, die Mutter Ahasja's, als sie sah, daß ihr Sohn tot war, machte sie sich auf, und brachte allen königlichen Samen um. Da nahm Joseba, die Tochter des Königs Joram. die Schwester Ahasja's, Joas, den Sohn Ahasja's, und stahl ihn weg aus der Mitte der Königssöhne, die getötet wurden, ihn und seine Amme in die Kammer der Betten. Und sie verbargen ihn vor Athalja, daß er nicht getötet ward; und er war mit ihr im Hause Jahwes versteckt sechs Jahre. Athalja aber regirte über das Land. Und im siebenten Jahre sandte Jojada hin, und holte die Obersten über hundert der Scharfrichter und Läufer, und ließ sie zu sich ins Haus Jahwes kommen, und schloß mit ihnen einen Bund, und ließ sie schwören im Hause Jahwes, und zeigte ihnen den Königssohn. Und er gebot ihnen, und sprach: Das ist es, was ihr tun sollt: ein Dritteil von euch treten an am Ruhetage, und halten die Wache im Königshause; und ein Dritteil sei am Tore Sur, und ein Dritteil am Tore hinter den Läufern, und so bewacht das Haus, und haltet ab. Und die zwei Teile von euch alle, die abtreten am Ruhetage, die halten Wache im Hause Jahwes um den König. Und umgebt den König ringsum, ein jeglicher mit seinen Waffen in der Hand; und wer eindringt zwischen die Reihen, der soll getötet werden; und seid beim Könige, wenn er ausgeht, und wenn er eingeht. Und es taten die Obersten über hundert ganz so, wie Jojada, der Priester, geboten, und nahmen ein jeglicher seine Leute, die antretenden am Ruhetage samt den abtretenden am Ruhetage, und kamen zu Jojada, dem Priester. Und der Priester gab den Obersten über hundert die Spieße und die Schilde des Königs David, die im Hause Jahwes waren. Und es standen die Läufer ein jeglicher mit seinen Waffen in der Hand, von der rechten Seite des Hauses bis zur linken Seite des Hauses, am Altare und am Hause beim Könige ringsum. Und er führte den Königssohn heraus, und setzte ihm die Krone auf, und (gab ihm) das Gesetz; und so machten sie ihn zum Könige, und salbeten ihn, und klatschten in die Hände, und riefen: Es lebe der König! Da hörte Athalja das Geschrei der Läufer und des Volkes, und kam zum Volke ins Haus Jahwes. Und sie schauete, und siehe, der König stand auf dem Stande nach dem Gebrauche, und die Obersten und die Trompeter bei dem Könige, und alles Volk des Landes fröhlich, und in die Trompeten stoßend. Da zerriß Athalja ihre Kleider, und rief: Verschwörung, Verschwörung! Aber Jojada, der Priester, gebot den Obersten über hundert, den Befehlshabern des Heeres, und sprach zu ihnen: Bringt sie hinaus bis innerhalb der Reihen; und wer ihr folgt, der töte mit dem Schwerte; denn der Priester sprach: Sie werde nicht getötet im Hause Jahwes. Und sie machten ihr Raum, und sie ging auf dem Wege des Einganges der Rosse ins Königs-Haus, und ward daselbst getötet. Und Jojada schloß den Bund zwischen Jahwe und dem Könige und dem Volke, daß es das Volk Jahwes sein sollte, und zwischen dem Könige und dem Volke. Da ging alles Volk des Landes ins Haus des Baal, und sie rissen es nieder, seine Altäre und seine Bilder zerbrachen sie gänzlich, und Mathan, den Priester des Baal, ermordeten sie vor den Altären. Und der Priester legte Wachen ins Haus Jahwes. Und er nahm die Obersten über hundert und die Scharfrichter und die Läufer und alles Volk des Landes, und sie führten den König hinab aus dem Hause Jahwes, und kamen durch das Läufertor ins Königshaus, und er setzte sich auf den Thron der Könige. Und alles Volk des Landes war fröhlich, und die Stadt war ruhig; Athalja aber hatten sie getötet mit dem Schwerte im Königshause. Sieben Jahre alt war Joas, als er König ward. Joas, König von JudaIm siebenten Jahre Jehu's ward Joas König, und vierzig Jahre regierte er zu Jerusalem. Der Name aber seiner Mutter war Zibja von Beerseba. Und Joas tat, was recht war in den Augen Jahwes, so lange als ihn Jojada, der Priester, unterwies. Nur die Höhen wurden nicht abgeschafft; noch opferte und räucherte das Volk auf den Höhen. Und Joas sprach zu den Priestern: Alles geheiligte Geld, das eingebracht wird ins Haus Jahwes, gangbares Geld, das Geld einer jeglichen Seele nach ihrer Schätzung, alles Geld, welches jemandem in den Sinn kommt zu bringen ins Haus Jahwes, das sollen die Priester zu sich nehmen ein jeglicher von seinem Bekannten, und sie sollen (davon) bessern das baufällige des Hauses, alles, wad sich daselbst baufälliges findet. Und es geschah, im drei und zwanzigsten Jahre des Königs Joas hatten die Priester das Baufällige des Hauses nicht gebessert. Da rief der König Joas Jojada, den Priester, und die (anderen) Priester, und sprach zu ihnen: Warum bessert ihr nicht das Baufällige des Hauses? Und nun sollt ihr kein Geld nehmen von euren Bekannten, denn für das Baufällige des Hauses solltet ihr es geben. Da willigten die Priester ein kein Geld zu nehmen vom Volke, und nicht das Baufällige des Hauses zu bessern. Und es nahm Jojada, der Priester, eine Lade, und bohrte ein Loch in ihre Türe, und stellte sie zur Seite des Altars zur Rechten; wenn jemand ins Haus Jahwes kam, so taten da hinein die Priester, welche die Schwelle hüteten, alles Geld, das eingebracht wurde ins Haus Jahwes. Und wenn sie sahen, daß viel des Geldes in der Lade war, so kam der Schreiber des Königs und der Hohepriester herauf, und sie banden zusammen und zählten das Geld, das sich fand im Hause Jahwes. Und sie gaben das Geld, das gewogene, in die Hand derer, die das Werk schaffeten, die bestellt waren im Hause Jahwes; und die gaben es aus an die Zimmerleute und die Bauleute, die am Hause Jahwes arbeiteten, und an die Maurer und an die Steinhauer und zum Anlaufe von Holz und gehauenen Steinen, um zu bessern das Baufällige des Hauses Jahwes, und zu allem, was ausgegeben wurde für das Haus zur Besserung. Doch wurden nicht für das Haus Jahwes gemacht silberne Becken, Messer, Schalen, Trompeten, irgend goldene und silberne Geralde, von dem Gclde, das eingebracht wurde ins Haus Jahwes; sondern denen, die das Werk schafften, gab man es, und sie besserten davon das Haus Jahwes. Und man rechnete nicht mit den Männern, in deren Hand man das Geld gab, um es denen, die das Werk schafften, zu geben; denn sie handelten mit Treue. Geld von Schuldopfern und Geld von Zündopfern ward nicht ins Haus Jahwes eingebracht, den Priestern gehörte es. Damals zog heran Hasael, der König von Syrien, und stritt wider Gath, und nahm es ein. Und Hassel richtete sein Angesicht, hinaufzuziehen wider Jerusalem. Da nahm Joas, der König von Juda, alles Geheiligte, was Josaphat und Joram und Ahasja, seine Väter, die Könige von Juda, geheiligt, und was er geheiligt, und alles Gold, das sich fand in den Schätzen des Hauses Jahwes und des Königshauses, und sandte es Hasael, dem Könige von Syrien. Da zog er ab von Jerusalem. Die übrige Geschichte des Joas aber und alles, was er getan, das steht ja geschrieben im Buche der Zeitgeschichte der Könige von Juda. Und seine Knechte machten sich auf, und stifteten eine Verschwörung, und schlugen Joas im Hause Millo, das nach Silla hinabgeht. Und Josachar, der Sohn Simeaths, und Josabad, der Sohn Somers, seine Knechte, schlugen ihn, daß er starb, und man begrub ihn bei seinen Vätern in der Stadt Davids, und Amazia, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Joahas, König von IsraelIm drei und zwanzigsten Jahre Joas, des Sohnes Ahasja's, des Königs von Juda, ward Joahas, der Sohn Jehu's, König über Israel zu Samarien, (und regierte) siebzehen Jahre. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes, und wandelte den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, nach, welcher Israel zur Sünde verleitet hatte; er wich nicht davon. Da entbrannte der Zorn Jahwes über Israel, und er gab sie in die Hand Hasaels, des Königs von Syrien, und in die Hand BenHadads, des Sohnes Hasaels, die ganze Zeit. Da flehte Joahas zu Jahwe, und Jahwe erhörte ihn; denn er sah den Druck Israels, denn es drückte sie der König von Syrien. Und Jahwe gab Israel einen Retter, daß sie loskamen von der Hand der Syrer, und die Söhne Israels wohnten in ihren Zelten, wie gestern und vorgestern. Doch wichen sie nicht von den Sünden des Hauses Jerobeams, welcher Israel zur Sünde verleitet hatte, darin wandelte er; und auch die Astarte blieb stehen zu Samarien. Denn er hatte dem Joahas an Volk nicht mehr übriggelassen, denn fünfzig Reiter und zehn Wagen und zehntausend Mann Fußvolk; denn der König von Syrien hatte sie umgebracht, und hatte sie gemacht wie Staub beim Dreschen. Die übrige Geschichte des Joahas aber und alles, was er getan, und seine tapfern Taten, das steht ja geschrieben im Buche der Zeitgeschichte der Könige von Israel. Und Joahas legte sich zu seinen Vätern, und man begrub ihn zu Samarien; und Joas, sein Sohn ward König an seiner Statt. Joas, König von Israel; Elisa's TodIm siebenunddreißigsten Jahre Joas, des Königs von Juda, ward Joas, der Sohn des Joahas, König über Israel zu Samarien, (und regierte) sechszehn Jahre. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes; er wich nicht von allen Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, welcher Israel zur Sünde verleitet hatte; darin wandelte er. Die übrige Geschichte des Joas aber, und alles, was er getan, und seine tapfern Taten, wie er gestritten mit Amazia, dem Könige von Jüda, das steht ja geschrieben im Buche der Zeitgeschichte der Könige von Israel. Und Joas legte sich zu seinen Vätern, und Jerobeam setzte sich auf seinen Thron, und Joas ward begraben zu Samarien bei den Königen von Israel. Elisa aber erkrankte an seiner Krankheit, an der er starb. Da kam Joas, der König von Israel, zu ihm hinab, und weinte über seinem Angesichte, und sprach: Mein Vater, mein Vater! Wagen Israels und seine Reiter! Und Elisa sprach zu ihm: Hole Bogen und Pfeile! Und er holte ihm Bogen und Pfeile. Und er sprach zum Könige von Israel: Lege deine Hand an den Bogen! Und er legte seine Hand (daran), und Elisa tat seine Hand auf die Hand des Königs. Und er sprach: Öffne das Fenster gegen Morgen! Und er öffnete es. Und Elisa sprach: Schieße! Uns er schoß. Und er sprach: Ein Pfeil des Sieges von Jahwe und ein Pfeil des Sieges über die Syrer, und so wirst du die Syrer schlagen zu Aphek, bis zum Aufreiben. Und er sprach: Nimm die Pfeile! Und er nahm sie. Und er sprach zum Könige von Israel: Schlag auf die Erde! Und er schlug drei Mal, und hielt inne. Da ergrimmete der Mann Gottes über ihn, und sprach: Du hättest fünf oder sechs Mal schlagen sollen, dann schlugst du die Syrer bis zum Aufreiben; nun aber wirst du drei Mal die Syrer schlagen. Und Elisa starb, und man begrub ihn. Und es kamen Streifscharen der Moabiter ins Land, als das Jahre kam. Und es geschah, sie begruben eben einen Mann; und siehe, sie sahen die Schar, und warfen den Mann in das Grab Elisa's. Und da der Mann kam und rührte an die Gebeine Elisa's, ward er lebendig, und trat auf seine Füße. Hassel aber, der König von Syrien, hatte Israel gedrücket, so lange Joahas lebte. Aber Jahwe begnadigte sie und erbarmte sich ihrer, und wandte sich zu ihnen, um seines Bundes willen mit Abraham, Isaak und Jakob, und wollte sie nicht verderben, und verwarf sie nicht von seinem Angesichte bis jetzt. Und Hassel, der König von Syrien, starb, und Ben-Hadad, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Da nahm Joas, der Sohn des Joahas, die Städte wieder aus der Hand Ben-Hadads, des Sohnes Hasaels, die er genommen aus der Hand Joahas, seines Vaters, im Streite. Drei Mal schlug ihn Joas, und brachte die Städte Israels zurück. Amazia, König von Juda, von Joas besiegtIm zweiten Jahre Joas, des Sohnes Joahas, des Königs von Israel, ward König Amazia, der Sohn Joas, des Königs von Juda. Fünfundzwanzig Jahre alt war er, als er König ward, und neun und zwanzig Jahre regierte er zu Jerusalem. Der Name aber seiner Mutter war Joadan von Jerusalem. Und er tat, was recht war in den Augen Jahwes, nur nicht wie David, sein Vater; ganz so, wie Joas, sein Vater getan, tat er. Nur die Höhen wurden nicht abgeschafft; noch opferte und räucherte das Volk auf den Höhen. Und es geschah, als das Königtum befestigt war in seiner Hand, erschlug er seine Knechte, die den König, seinen Vater, erschlagen; aber die Söhne der Totschläger tötete er nicht, wie geschrieben steht im Gesetzbuche Mose's, wie Jahwe geboten, da er sprach: Es sollen nicht Väter getötet werden um Söhne, und Söhne sollen nicht getötet werden um Väter, sondern ein jeglicher soll für seine Sünde getötet werden. Er schlug die Edomiter im Salz-Tale, zehntausend Mann, und nahm Sela im Streite, und nannte ihren Namen Joktheel, bis auf diesen Tag. Damals sandte Amazia Böten an Joas, den Sohn Joahas, des Sohnes Jehu's, den König von Israel, und sprach: Komm, laß uns einander ins Angesicht sehen! Da sandte Joas, der König von Israel, zu Amazia, dem Könige von Juda, und sprach: Der Dornstrauch auf dem Libanon sandte zu der Zeder auf dem Libanon, und sprach: Gib deine Tochter meinem Sohne zum Weibe! Da lief einher das Wild des Feldes auf dem Libanon, und zertrat den Dornstrauch. Geschlagen hast du die Edomiter, so ist dir der Mut gestiegen: genieße des Ruhmes, und bleibe zu Hause! Warum denn willst du dich einlassen mit dem Unglücke, daß du fallest, und Juda mit dir? Aber Amazia hörte nicht. Da zog Joas, der König von Israel, heran, und sie sahen einander ins Angesicht, er und Amazia, der König von Juda, zu Bethsemes, das zu Juda gehört. Aber es ward Juda geschlagen vor Israel, und sie flohen ein jeglicher zu seinem Zelte. Und Amazia, den König von Juda, den Sohn Joas, des Sohnes Ahasja's, fing Joas, der König von Israel, zu Beth-Semes, und kam gen Jerusalem, und riß die Mauer von Jerusalem nieder, am Tore Ephraim bis zum Eck-Tore, vierhundert Ellen weit, und nahm alles Gold und Silber und alle Geräte, die sich fanden im Hause Jahwes und in den Schätzen des Königshauses, und die Geiseln, und kehrte zurück gen Samarien. Die übrige Geschichte des Joas aber, was er getan und seine tapfern Taten, und wie er gestritten mit Amazia, dem Könige von Juda, das steht ja geschrieben im Buche der Zeitgeschichte der Könige von Israel. Und Joas legte sich zu seinen Vätern, und ward begraben zu Samarien bei den Königen von Israel, und Jerobeam, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Und Amazia, der Sohn des Joas, König von Juda, lebte nach dem Tode Joas, des Sohnes Joahas, des Königs von Israel, fünfzehn Jahre. Die übrige Geschichte Amazia's aber steht ja geschrieben im Buche der Zeitgeschichte der Könige von Juda. Und sie stifteten eine Verschwörung wider ihn zu Jerusalem, und er floh gen Lachis, und sie sandten ihm nach gen Lachis, und töteten ihn daselbst. Und sie brachten ihn auf den Rossen, und er ward begraben zu Jerusalem bei seinen Vätern in der Stadt Davids. Da nahm das ganze Volk von Juda Asarja, (er war aber sechzehn Jahre alt,) und machte ihn zum Könige an seines Vaters Amazia Statt. Er bauete Elath, und brachte es zurück an Juda, nachdem der König sich gelegt zu seinen Vätern. Jerobeam, König von IsraelIm fünfzehnten Jahre Amazia's, des Sohnes Joas, des Königs von Juda, ward Jerobeam, der Sohn Joas, des Königs von Israel, König zu Samarien, (und regierte) ein und vierzig Jahre. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes; er wich nicht von allen Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, welcher Israel zur Sünde verleitet hatte. Er stellte die Grenze Israels wieder her von der Gegend um Hemath an bis ans Meer der Ebene, nach dem Worte Jahwes, des Gottes Israels, das er geredet durch seinen Knecht Jona, den Sohn Amithai's, den Propheten, der von Gath-Hepher war. Denn Jahwe sah das Elend Israels, das sehr bitter war und alles dahin, Knecht und Freier, und kein Helfer für Israel; und Jahwe hatte es nicht ausgesprochen den Namen Israels auszutilgen unter dem Himmel: und so half er ihnen durch Jerobeam, den Sohn des Joas. Die übrige Geschichte Jerobeams aber und alles, was er getan, und seine tapfern Taten, wie er gestritten, und wie er Damaskus und Hemath an Juda durch Israel gebracht, das steht ja geschrieben im Buche der Zeit-Geschichte der Könige von Israel. Und Jerobeam legte sich zu seinen Vätern, zu den Königen von Israel, und Sacharja, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Asarja (Usija), König von JudaIm siebenundzwanzigsten Jahre Jerobeams, des Königs von Israel, ward König Asarja, der Sohn Amazia's, des Königs von Juda. Sechzehn Jahre alt war er, als er König ward, und zweiundfünfzig Jahre regierte er zu Jerusalem. Der Name aber seiner Mutter war Jecholja von Jerusalem. Und er tat, was recht war in den Augen Jahwes, ganz so, wie Amazia, sein Vater, getan. Nur die Höhen wurden nicht abgeschafft; noch opferte und räucherte das Volk auf den Höhen. Und Jahwe schlug den König, und er war aussätzig bis an seinen Todestag, und er wohnte in einem Siechenhause. Jotham aber, der Sohn des Königs, war über das Haus gesetzt, und richtete das Volk des Landes. Die übrige Geschichte Asarja's aber und alles, was er getan, das steht ja geschrieben im Buche der Zeitgeschichte der Könige von Juda. Und Asarja legte sich zu seinen Vätern, und man begrub ihn bei seinen Vätern in der Stadt Davids, und Jotham, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Sacharja, Sallum, Menahem, Pekahja, Pekah, Könige von IsraelIm achtunddreißigsten Jahre Asarja's, des Königs von Juda, ward Sacharja, der Sohn Jerobeams, König über Israel zu Samarien, (und regierte) sechs Monde. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes, so wie es seine Väter getan; er wich nicht von den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, welcher Israel zur Sünde verleitet hatte. Und es verschwor sich Sallnm, der Sohn des Jabeö wider ihn, und schlug ihn vor dem Volke, und tötete ihn, und ward König an seiner Statt. Die übrige Geschichte Sacharja's aber, siehe, sie ist geschrieben im Buche der ZeitGeschichte der Könige von Israel. Das war das Wort Jahwe's, das er geredet zu Jehu, da er sprach: Söhne des vierten Geschlechts sollen von dir sitzen auf dem Throne Israel's; und es geschah also. Sallum, der Sohn des Jabes, ward König im neun und dreißigsten Jahre Usia's, des Königs von Juda, und regierte einen Monat lang zu Samarien. Da zog Menahem, der Sohn Gadi's, heran von Thirza, und kam gen Samarien, und schlug Sallum, den Sohn des Jabes, zu Samarien, und tötete ihn, und ward König an seiner Statt. Die übrige Geschichte Sallums aber und seine Verschwörung, die er gestiftet, siehe, das ist geschrieben im Buche der Zeitgeschichte der Könige von Israel. Damals schlug Menahem Thiphsah, und alle, die darin waren, und dessen Gebiet von Thirza aus; weil man ihm nicht auftat, so schlug er es; alle Schwangern darin schnitt er auf. Im neununddreißigsten Jahre Asarja's, des Königs von Juda, ward Menahem, der Sohn Gadi's, König über Israel, (und regierte) zehn Jahre zu Samarien. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwe's; er wich nicht von den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, welcher Israel zur Sünde verleitet hatte, all sein Leben lang. Es kam Phul, der König von Assyrien, wider das Land, und Menahem gab dem Phul tausend Talente Silbers, daß seine Hand mit ihm wäre, das Königtum zu befestigen in seiner Hand. Und Menahem legte die Zahlung des Geldes auf Israel, auf alle vermöglichen Leute, um es dem Könige von Assyrien zu geben, fünfzig Seckel Silbers auf jeglichen Mann. Da kehrte der König von Assyrien zurück, und blieb nicht daselbst im Lande. Die übrige Geschichte Menahems aber und alles, was er getan, das steht ja geschrieben im Buche der Zeitgeschichte der Könige von Israel. Und Menahem legte sich zu seinen Vätern, und Pekahja, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Im fünfzigsten Jahre Asarja's, des Königs von Juda, ward Pekahja, der Sohn Menahems, König über Israel zu Samarien, (und regierte) zwei Jahre. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwe's; er wich nicht von den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, welcher Israel zur Sünde verleitet hatte. Und es verschwor sich Pekah, der Sohn Remalja's, sein Wagenkämpfer, wider ihn, und schlug ihn zu Samarien, in der Burg des Königshauses, nebst Argob und nebst Arje; bei ihm aber waren fünfzig Mann von den Söhnen der Gileaditen; und so tötete er ihn, und ward König an seiner Satt. Die übrige Geschichte Pekahja's aber und alles, was er getan, siehe, das ist geschrieben im Buche der Zeitgeschichte der Könige von Israel. Im zwei und fünfzigsten Jahre Asarja's, des Königs von Juda, ward Pekah, der Sohn Remalja's, König über Israel zu Samarien, (und regierte) zwanzig Jahre. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes; er wich nicht von den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, welcher Israel zur Sünde verleitet hatte. In den Tagen Pekahs, des Königs von Israel, kam Thiglath-Pileser, der König von Assyrien, und nahm Ijon und Abel-Beth-Maacha und Janoha und Kedes und Hazor und Gilead und Galiläa, das ganze Land Naphthali, und führte sie weg gen Assyrien. Und es stiftete Hosea, der Sohn Ela's, eine Verschwörung wider Pekah, den Sohn Remalja's, und schlug ihn, und tötete ihn, und ward König an seiner Statt, im zwanzigsten Jahre Jothams, des Sohnes Usia's. Die übrige Geschichte Pekah's aber und alles, was er getan, siehe, das ist geschrieben im Buche der Zeitgeschichte der Könige von Israel. Jotham, König von JudaIm zweiten Jahre Pekahs, des Sohnes Remalja's, des Königs von Israel, ward König Jotham, der Sohn Usia's, des Königs von Juda. Fünfundzwanzig Jahre alt war er, als er König ward, und sechzehn Jahre regierte er zu Jerusalem. Der Name aber seiner Mutter war Jerusa, die Tochter Zadois. Und er tat, was recht war in den Augen Jahwes; ganz so, wie Usia, sein Vater, getan, tat er. Nur die Höhen wurden nicht abgeschafft; noch opferte und räucherte das Volk auf den Höhen. Er bauete das obere Tor des Hauses Jahwes. Die übrige Geschichte Jothams aber und alles, was er getan, das steht ja geschrieben im Buche der Zeitgeschichte der Könige von Juda. Zu selbiger Zeit begann Jahwe wider Juda zu senden Rezin, den König von Syrien, und Pekah, den Sohn Remalja's. Und Jotham legte sich zu seinen Vätern, und ward begraben bei seinen Vätern in der Stadt Davids, seines Vaters, und Ahas, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Ahas, König von JudaIm siebzehnten Jahre Pekahs, des Sohnes Remalja's, ward König Ahas, der Sohn Jothams, des Königs von Juda. Zwanzig Jahre alt war Ahas, als er König ward, und sechzehn Jahre regierte er zu Jerusalem. Und er tat nicht, was recht war in den Augen Jahwes, seines Gottes, wie David, sein Vater, und wandelte im Wege der Könige von Israel, und auch seinen Sohn weihte er durchs Feuer, gleich den Greueln der Völker, welche Jahwe vertrieben vor den Söhnen Israels. Und er opferte und räucherte auf den Höhen und auf den Hügeln und unter jeglichem grünen Baume. Damals zog Rezin, der König von Syrien, und Pekah, der Sohn Remalja's, König von Israel, heran gen Jerusalem zum Streite, und drängten Ahas, vermochten aber nicht zu streiten. Zu selbiger Zeit brachte Rezin, der König von Syrien, Elath wieder an Syrien, und verstieß die Juden aus Elath, und es kamen die Syrer gen Elath, und wohnten daselbst bis auf diesen Tag. Da sandte Ahas Boten an Thiglath-Pileser, den König von Assyrien, und sprach: Dein Knecht und dein Sohn bin ich: komm heran, und hilf mir aus der Hand des Königs von Syrien und des Königs von Israel, die sich erhoben wider mich. Und Ahas nahm das Silber und Gold, das sich fand im Hause Jahwes und in den Schätzen des Königshauses, und sandte an den König von Assyrien ein Geschenk. Und es hörte auf ihn der König von Assyrien, und zog heran wider Damaskus, und nahm es, und führte (die Einwohner) weg gen Kir, und Rezin tötete er. Da zog der König Ahas Thiglath-Pileser, dem Könige von Assur, entgegen, gen Damaskus. Und als er den Altar, der zu Damaskus war, sah, sandte der König Uria, dem Priester, das Gleichnis des Altars und dessen Vorbild nach all seiner Bauart. Und Uria, der Priester, bauete den Altar; ganz so, wie der König Ahas gesandt von Damaskus, also machte ihn Uria, der Priester, bis der König Ahas kam von Damaskus. Und als der König kam von Damaskus, sah er den Altar, und der König trat an den Altar, und opferte darauf, und zündete sein Brandopfer und sein Speisopfer an, und goß sein Trankopfer aus, und sprengte das Blut seines Dankopfers auf den Altar. Aber den kupfernen Altar, der vor Jahwe stand, ruckte er (weiter von seiner Stelle) vor dem Hause zwischen dem (neuen) Altar und dem Hause Jahwes hinweg, und setzte ihn zur Seite des Altars gegen Mitternacht. Und der König Ahas gebot Uria, dem Priester, und sprach: Auf dem großen Altar zünde das Morgen-Brandopfer an und das Abend-Speisopfer und das Brandopfer des Königs und sein Speisopfer und alle Brandopfer des ganzen Volkes des Landes und ihre Speisopfer und ihre Trankopfer, und alles Blut der Brandopfer und alles Blut anderer Opfer sollst du auf ihn sprengen; und wegen des kupfernen Altars will ich mich bedenken. Und Uria, der Priester, tat ganz so, wie der König Ahas geboten. Und der König Ahas brach die Schilder ab von den Gestellen, und tat von ihnen die Becken weg, und das Meer nahm er von den kupfernen Rindern herab, die unter demselben waren, und setzte es auf das Steinpflaster. Und den bedeckten Sabbathsgang, den man gebauet im Hause, und den äußern Eingang des Königs verlegte er ins Haus Jahwes wegen des Königs von Assyrien. Die übrige Geschichte des Ahas aber, was er getan, das steht ja geschrieben im Buche der Zeitgeschichte der Könige von Juda. Und Ahas legte sich zu seinen Vätern, und ward begraben bei seinen Vätern in der Stadt Davids, und Hiskia, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Hosea, letzter König von IsraelIm zwölften Jahre Ahas, des Königs von Juda, ward Hosea, der Sohn Elas, König zu Samarien über Israel, (und regierte) neun Jahre. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes; nur nicht wie die Könige von Israel, die vor ihm gewesen. Wider ihn zog heran Salmaneser, der König von Assyrien, und Hosea ward ihm untertan, und entrichtete ihm Geschenke. Aber der König von Assyrien entdeckte eine Verschwörung bei Hosea, daß er Boten gesandt an So, den König von Ägypten, und kein Geschenk dem Könige von Assyrien brachte, wie (zuvor) Jahraus, Jahein; und so verhaftete ihn der König von Assyrien, und legte ihn gebunden ins Gefängnis. Und der König von Assyrien zog über das ganze Land, und zog wider Samarien, und belagerte es drei Jahre, Im neunten Jahre Hosea's nahm der König von Assyrien Samarien ein, und führte Israel gen Assyrien, und gab ihnen Wohnung in Halah und am Habor, dem Strome von Gosan, und in den Städten der Weder. Und das geschah, weil die Söhne Israels gesündigt wider Jahwe, ihren Gott, der sie heraufgeführt aus dem Lande Ägypten, aus der Hand Pharao's, des Königs von Ägypten, und weil sie andere Götter fürchteten. Und sie wandelten in den Satzungen der Völker, welche Jahwe vertrieben vor den Söhnen Israels, und der Könige von Israel, die sie gemacht. Und die Söhne Israels trieben heimlich Dinge, die nicht recht waren, wider Jahwe, ihren Gott, und baueten sich Höhen in all ihren Städten, von den Wachtürmen an bis zu den festen Städten. Und sie richteten sich Säulen auf, und Astarten auf jeglichem hohen Hügel, und unter jeglichem grünen Baume, und räucherten daselbst auf allen Höhen, gleich den Völkern, welche Jahwe weggeführt von ihnen, und taten böse Dinge, Jahwe zu reizen. Und sie dienten den Götzen, wovon Jahwe zu ihnen gesagt: Ihr sollt nicht solches tun! Und Jahwe warnte Israel und Juda durch all seine Propheten, alle Seher, indem er sprach: Kehrt um von euren bösen Wegen, und haltet meine Gebote, meine Satzungen, nach all dem Gesetz, welches ich euren Vätern geboten, und welches ich zu euch gesandt durch meine Knechte, die Propheten; aber sie gehorchten nicht, und waren halsstarrig gleich ihren Vätern, welche nicht geglaubt an Jahwe, ihren Gott. Und sie verschmähten seine Satzungen und seinen Bund, den er geschlossen mit ihren Vätern, und seine Warnungen, die er ihnen gab, und wandelten den eiteln Götzen nach, und handelten eitel, und den Völkern nach, welche rings um sie her waren, von denen ihnen Jahwe geboten nicht wie sie zu tun. Und sie verließen alle Gebote Jahwe's, ihres Gottes, und machten sich gegossene Bilder, zwei Kälber, und machten Astarten, und beteten das ganze Heer des Himmels an, und dienten dem Baal. Und sie weihten ihre Söhne und ihre Töchter durchs Feuer, und trieben Wahrsagern und Zeichendeuterei, und verkauften sich zu tun, was böse war in den Augen Jahwe's, ihn zu reizen. Da zürnte Jahwe sehr über Israel, und tat sie weg von seinem Angesichte; nichts blieb übrig, nur der Stamm Juda allein. Auch Juda hielt nicht die Gebote Jahwes, ihres Gottes, und sie wandelten in den Satzungen Israels, die sie gemacht. Da verwarf Jahwe allen Samen Israels, und demütigte sie, und gab sie in die Hand der Plünderer, bis er sie wegwarf von seinem Angesichte. Nämlich Israel hatte (das Königtum) gerissen vom Hanse Davids, und sie hatten Jerobeam, den Sohn Nebats, zum Könige gemacht, und Jerobeam hatte Israel abwendig gemacht von Jahwe, und sie verleitet zu großer Sünde. Und die Söhne Israels wandelten in allen Sünden Jerobeams, die er getan; sie wichen nicht davon, bis daß Jahwe Israel wegtat von seinem Angesichte, so wie er geredet durch all seine Knechte, die Propheten, und Israel weggeführt ward aus seinem Lande gen Assyrien, bis auf diesen Tag. Und der König von Assyrien ließ (Volk) kommen aus Babel und aus Cutha und aus Ava und aus Hemath und Sepharvaim, und setzte es in die Städte Samariens anstatt der Söhne Israels; und sie nahmen Besitz von Samarien, und rechneten in dessen Städten. Und es geschah, zu Anfang ihrer Niederlassung daselbst fürchteten sie nicht Jahwe; da schickte Jahwe unter sie die Löwen, die würgten unter ihnen. Da sprachen sie zu dem Könige von Assyrien also: Die Völker, die du weggeführt und gesetzt in die Städte von Samarien, kennen nicht den Gebrauch des Gottes im Lande: da hat er die Löwen unter sie geschickt, und siehe, die töten sie, sintemal sie nicht den Gebrauch des Gottes im Lande kennen. Da gebot der König von Assyrien, und sprach: Bringt hin einen der Priester, die ihr weggeführt von dannen, daß sie hingehen und daselbst wohnen, und er lehre sie den Gebrauch des Gottes im Lande. Und so kam einer der Priester, die sie weggeführt aus Samarien, und wohnte zu Bethel, und lehrt? sie, wie sie Jahwe fürchten sollten. Aber sie machten sich (dabei) ein jegliches Volk seinen Gott, und stellten sie in die Höhenhäuser, welche die Samariter gemacht, ein jegliches Volk in ihren Städten, in denen sie wohnten. Und die Leute von Babel machten Töchterhütten, und die Leute von Cuth machten den (Götzen) Nergal, und die Leute von Hemath machten den Asima, und die Ämter machten den Nibehas und den Tharthak, und die Sepharviter verbrannten ihre Söhne mit Feuer dem Adrammelech und dem Anammelech, den Göttern von Sepharvaim. Und sie fürchteten (auch) Jahwe, und machten sich aus ihnen sämtlich Hohenpriester, die opferten für sie in den Höhenhäusern. Jahwe fürchteten sie, und ihren Göttern dienten sie, nach dem Gebrauche der Völker, von dannen man sie hergeführt. Bis auf diesen Tag tun sie nach den früheren Gebräuchen; sie fürchten nicht Jahwe (allein), und tun nicht nach ihren Satzungen und nach ihrem Gebrauche, noch auch nach dem Gesetze und nach dem Gebote, welches Jahwe geboten den Söhnen Jakobs, dem er den Namen Israel gegeben, Denn Jahwe schloß einen Bund mit ihnen, und gebot ihnen, und sprach: Ihr sollt keine anderen Götter fürchten, noch sie anbeten, noch ihnen dienen, noch ihnen opfern; sondern Jahwe, welcher euch heraufgeführt aus dem Lande Ägypten mi! großer Kraft und ausgerecketem Arme, ihn sollt ihr fürchten, ihn anbeten, und ihm opfern; und die Satzungen und die Rechte und das Gesetz und das Gebot, welches er euch geschrieben, sollt ihr halten und tun allezeit, und keine anderen Götter fürchten; und des Bundes, den ich geschlossen mit euch, sollt ihr nicht vergessen, und keine anderen Götter fürchten; sondern Jahwe, euren Gott, sollt ihr fürchten, und er wird euch retten aus der Hand aller eurer Feinde. Aber sie gehorchten nicht, sondern nach ihren früheren Gebräuchen taten sie. Und so fürchteten diese Völker Jahwe, und (auch) ihren Götzen dienten sie; auch ihre Söhne und ihre Enkel tun, so wie ihre Väter getan, bis auf diesen Tag. Hiskia, König von JudaUnd es geschah im dritten Jahre Hosea's, des Sohnes Ela's, des Königs von Israel, da ward König Hiökia, der Sohn Ahas, des Königs von Juda. Fünf und zwanzig Jahre alt war er, als er König ward, und neun und zwanzig Jahre regierte er zu Jerusalem. Der Name aber seiner Mutter war Abi, die Tochter Sacharja's. Und er tat, was recht war in den Augen Jahwes, ganz so, wie David, sein Vater, getan. Er schaffte die Höhen ab, und zerbrach die Säulen, und rottete die Astarten aus, und zertrümmerte die eherne Schlange, welche Mose gemacht; denn bis zu der Zeit hatten die Söhne Israels ihr geräuchert, und man nannte sie Nehustan (eherne Schlange). Auf Jahwe, den Gott Israels, vertrauete er, und nach ihm ist seines Gleichen nicht gewesen unter allen Königen von Juda, noch unter denen, die vor ihm gewesen. Und er hing an Jahwe; er wich nicht von ihm, und hielt seine Gebote, welche Jahwe Mose'n geboten. Und Jahwe war mit ihm; überall, wohin er auszog, war er glücklich. Und er ward abtrünnig vom Könige von Assyrien, und ward ihm nicht untertan. Er schlug die Philister bis gen Gasa, und (verwüstete) ihr Gebiet, vom Wachturm an bis zu den festen Städten. Und es geschah im vierten Jahre des Königs Hiskia, das war das siebente Jahre Hosea's, des Sohnes Ela's, des Königs von Israel, da zog Salmanesar, der König von Assyrien, heran wider Samarien, und belagerte es, und nahm es ein, nach Verlauf dreier Jahre; im sechsten Jahre Hiskia's, das war das neunte Jahre Hosea's, des Königs von Israel, ward Samarien eingenommen. Und der König von Assyrien führte Israel weg gen Assyrien, und brachte sie nach Halah und an den Habor, den Strom von Gosan, und in die Städte der Weder: darum daß sie nicht gehorcht der Stimme Jahwes, ihres Gottes, und seinen Bund übertreten, alles, was Mose, der Knecht Jahwes, geboten, und nicht gehorcht, und nicht getan. Sanheribs Kriegszug; wunderbare RettungIm vierzehnten Jahre des Königs Hiskia aber zog Sanherib, der König von Assyrien, heran wider alle festen Städte Juda's, und nahm sie ein. Da sandte Hiskia, der König von Juda, an den König von Assyrien gen Lachis, und sprach: Ich habe mich vergangen, ziehe ab von mir; was du mir auflegest, will ich tragen. Da legte der König von Assyrien Hiskia, dem Könige von Juda, dreihundert Talente Silbers auf und dreißig Talente Goldes. Und Hiskia gab alles Silber, das sich fand im Hause Jahwes und in den Schätzen des Königshauses. Zu selbiger Zeit beschnitt Hiskia die Türen des Tempels Jahwes und die Pfosten, welche Hiskia, der König von Juda, überzogen, und gab sie dem Könige von Assyrien. Aber es sandte der König von Assyrien Tharthan und Rabsaris und Rabsake von Lachis wider den König Hiskia mit einem großen Heere gen Jerusalem, und sie zogen heran und kamen gen Jerusalem; und als sie herangezogen und gekommen waren, hielten sie an der Wasserleitung des obern Teiches, der an der Straße des Wäscher-Feldes liegt. Und sie riefen dem Könige. Da ging zu ihnen heraus Eliakim, der Sohn Hilkia's, der über das (königliche) Haus gesetzt war, und Sebna, der Schreiber, und Joah, der Sohn Assaphs, der Kanzler. Und Rabsake sprach zu ihnen: Sprecht doch zu Hiskia: So spricht der große König, der König von Assyrien: Was ist das für ein Vertrauen, das du hegst? Du sprichst (nur ein leeres Wort): Es ist Rat und Macht zum Streite. Nun, auf wen vertrauest du, daß du von mir abtrünnig worden? Nun siehe, du vertrauest auf jenen zerbrochenen Rohrstab, auf Ägypten, der, wenn sich jemand auf ihn stützet, ihm in die Hand geht, und sie durchsticht: also ist Pharao, der König von Ägypten, allen, die auf ihn vertrauen. Und so ihr zu mir sprecht: Auf Jahwe, unsern Gott vertrauen wir: ist er es nicht, dessen Höhen, und Altäre Hiskia abgeschafft, und zu Juda und Jerusalem gesprochen: Vor diesem Altar sollt ihr anbeten zu Jerusalem? Und nun, lasse dich doch ein mit meinem Herrn, dem Könige von Assyrien, und ich will dir zweitausend Rosse geben, wenn du kannst dir Reiter darauf geben. Und wie willst du zurücktreiben einen einzigen Befehlshaber, einen der geringsten Knechte meines Herrn? Und so vertrauest du auf Ägypten wegen Wagen und Reitern. Nun, bin ich denn ohne Jahwe aufgezogen wider diesen Ort, ihn zu verheeren? Jahwe hat zu mir gesprochen: Ziehe hinauf wider dieses Land, und verheere es. Und es sprach Eliakim, der Sohn Hilkia's, und Sebna und Joah zu Rabsake. Rede doch zu deinen Knechten auf Syrisch, denn wir verstehen es; und rede nicht mit uns auf Jüdisch vor den Ohren des Volkes, das auf der Mauer ist. Und Rabsake sprach zu ihnen: Hat mich mein Herr zu deinem Herrn und zu dir gesandt, diese Worte zu reden? nicht zu den Männern, die auf der Mauer sitzen, um ihren Koth zu essen, und ihren Harn zu trinken mit euch? Da trat Rabsake hin, und rief mit lauter Stimme auf Jüdisch, und redete uns sprach: Hört das Wort des großen Königs, des Königs von Assyrien! So spricht der König: Lasst euch nicht täuschen von Hiskia, denn er vermag nicht euch zu retten aus seiner Hand. Und lasst euch nicht vertrösten von Hiskia auf Jahwe, indem er spricht: Retten wird uns Jahwe, und diese Stadt wird nicht gegeben werden in die Hand des Königs von Assyrien. Hört nicht auf Hiskia! Denn so spricht der König von Assyrien: Macht mit mir Frieden, und kommt heraus zu mir, so sollt ihr essen ein jeglicher von seinem Weinstock, und ein jeglicher von seinem Feigenbaum, und trinken ein jeglicher das Wasser seiner Grube: bis ich komme und euch hole in ein Land wie euer Land, ein Land von Korn und Most, ein Land von Brot und Weinbergen, ein Land von Ölbäumen und Honig, daß ihr lebt und nicht sterbt. Hört nicht auf Hiskia, so er euch verführt, und spricht: Jahwe wird uns retten. Haben denn die Götter der (andern) Völker gerettet ein jeglicher sein Land aus der Hand des Königs von Assyrien? Wo sind dir Götter von Hemath und Arpad? Wo die Götter von Sepharvaim, Hena und Iva, daß sie Samarien gerettet hätten aus meiner Hand? Welche sind unter allen Göttern der Länder, die ihr Land gerettet aus meiner Hand, daß Jahwe Jerusalem retten sollte aus meiner Hand? Und das Volk schwieg still, und antwortete ihm kein Wort; denn das Gebot des Königs war es, da er gesprochen: Ihr sollt ihm nicht antworten. Und es kam Eliakim, der Sohn Hilkia's, der über das Haus gesetzt war, und Sebna, der Schreiber, und Joah, der Sohn Assaphs, der Kanzler, zu Hiskia, mit zerrissenen Kleidern, und berichteten ihm die Worte Rabsake's. Und es geschah, als der König Hiskia es hörte, da zerriß er seine Kleider, und hüllte sich in Sacktuch, und ging ins Haus Jahwes. Und er sandte Eliakim, der über das Haus gesetzt war, und Sebna, den Schreiber, und die ÄLtesten der Priester, gehüllt in Sacktuch, zu Jesaja, dem Propheten, dem Sohne des Amoz. Und sie sprachen zu ihm: So spricht Hiskia: Ein Tag der Bedrängnis und der Züchtigung und der Schmach ist dieser Tag! Denn die Kinder sind gekommen bis zum Muttermund, und keine Kraft ist da zu gebären. Vielleicht hört Jahwe, dein Gott, alle Worte Rabsake's, welchen der König von Assyrien, sein Herr, gesandt, den lebendigen Gott zu höhnen, und straft wegen der Worte, welche Jahwe, dein Gott, gehört: so erhebe denn Gebet für den Überrest des Volkes, den vorhandenen! Und so kamen die Knechte des Königs Hiskia zu Jesaja. Und Jesaja sprach zu ihnen: So sprecht zu eurem Herrn: So spricht Jahwe: Fürchte dich nicht vor den Worten, die du gehört, womit die Knappen des Königs von Assyrien mich gelästert. Siehe, ich will ihm einen Geist eingeben, und er soll ein Gerücht hören, und zurückkehren in sein Land, und ich will ihn fällen durchs Schwert in seinem Lande. Und Rabsake kehrte zurück, und fand den König von Assyrien streitend wider Libna; denn er hatte gehört, daß er aufgebrochen von Lachis. Da hörte er von Thirhaka, dem Könige von Äthiopien, daß man sprach: Siehe, er ist ausgezogen zu streiten mit dir. Da sandte er wiederum Boten zu Hiskia, und sprach: So sprecht zu Hiskia, dem Könige von Juda: Laß dich nicht täuschen von deinem Gott, auf welchen du vertrauest, indem du sprichst: Jerusalem wird nicht gegeben werden in die Hand des Königs von Assyrien. Siehe, du hast gehört, was die Könige von Assyrien getan allen Landen, wie sie sie vertilgt haben; und du solltest gerettet werden? Haben denn die Götter der (anderen) Völker, welche meine Väter zu Grunde gerichtet, sie gerettet, Gosan und Haran und Rezeph und die Söhne Edens in Thelassar? Wo ist der König von Hemath und der König von Arpad und der König der Stadt Sepharvaim, Hena und Iva? Und Hiskia nahm den Brief aus der Hand der Boten, und las ihn, und ging hinauf ins Haus Jahwes, und breitete ihn aus vor Jahwe. Und Hiskia betete vor Jahwe, und sprach: Jahwe, Gott Israels, der du über den Cherubs thronst, du bist allein Gott von allen Königreichen der Erde, du hast den Himmel und die Erde gemacht. Neige, Jahwe, dein Ohr, und höre, öffne deine Augen, und siehe, und höre die Worte Sanheribs, die er entboten, um den lebendigen Gott zu höhnen. Fürwahr, Jahwe, es haben die Könige von Assyrien die Völker und ihr Land verwüstet, und haben ihre Götter ins Feuer geworfen; denn sie sind keine Götter, sondern Werk von Menschenhänden, Holz und Stein, die haben sie vertilgt. Nun aber, Jahwe, unser Gott, hilf uns doch aus seiner Hand, auf daß alle Königreiche der Erde erkennen, daß du, Jahwe, Gott bist allein. Da sandte Jesaja, der Sohn des Amoz, zu Hiskia, und sprach: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Was du zu mir gebetet um Sanherib, den König von Assyrien, habe ich gehört. Das ist das Wort, welches Jahwe redet über ihn: Dich verachtet, dein spottet die Jungfrau, Tochter Zions; hinter dir her schüttelt das Haupt die Tochter Jerusalems. Wen hast du gehöhnet und gelästert, und gegen wen die Stimme erhoben? Du hast zur Höhe gerichtet deine Augen gegen den Heiligen Israels! Durch deine Boten hast du den Herrn gehöhnt, und gesprochen: Mit meinen Wagen über Wagen ersteige ich die Höhen der Berge, den äußersten Libanon, und haue um seine hohen CZedern und seine auserlesenen Zypressen, und will kommen an seine äußerste Herberge, seinen Gartenwald. Ich grabe und trinke fremde Wasser, und trockne mit dem Tritte meiner Füße alle Ströme Ägyptens. Hast du nicht gehört, seit fernen Zeiten hab' ich's verfügt, seit den Tagen der Vorzeit es entworfen? Nun habe ich es kommen lassen, daß du zu wüsten Haufen feste Städte zerstörtest. Und ihre Einwohner, ohnmächtig, verzagten, und wurden zu Schanden; sie wurden wie Gras des Feldes und grünes Kraut, wie Gras der Dächer und Brandkorn, eh' es aufgeschossen. Aber dein Sitzen und deinen Ausgang und deinen Eingang kenn ich und dein Toben gegen mich. Um deines Tobens willen gegen mich, und weil dein Übermut in meine Ohren aufgestiegen, so leg' ich meinen Ring in deine Nase und mein Gebiß in deine Lippen, und führe dich zurück auf dem Wege, auf dem du gekommen. Und das sei dir das Zeichen: Das eine Jahre aßt ihr den Nachwuchs, und im zweiten Jahre den Wildwuchs, und im dritten Jahre sollt ihr säen und ernten, und Weinberge pflanzen und ihre Frucht essen. Und fürder schlagen die Erretteten des Hauses Juda's, die übriggebliebenen, Wurzel nuten und tragen Früchte oben. Denn von Jerusalem soll ausgehen ein Überrest, und Errettete vom Berge Zion: der Eifer Jahwes der Heerscharen wird solches tun. Darum spricht so Jahwe vom Könige von Assyrien: Er wird nicht kommen in diese Stadt, und wird keinen Pfeil hinein schießen, und keinen Schild dagegen richten, und keinen Wall dagegen aufwerfen; auf dem Wege, worauf er kommt, wird er zurückkehren, und in diese Stadt nicht kommen, spricht Jahwe. Und ich beschütze diese Stadt und rette sie, um meinet willen und um Davids, meines Knechtes, willen. Und es geschah in selbiger Nacht, da ging der Engel Jahwes aus, und schlug im Lager der Assyrer hundert fünf und achtzigtausend Mann. Und als man sich des Morgens früh aufmachte, siehe, da waren sie alle tote Leichen. Da brach Sanherib, der König von Assyrien, auf, und zog fort, und kehrte zurück, und blieb in Nineve. Und als er anbetete im Hause Nisrocho, seines Gottes, schlugen ihn Adrammelech und Sarezer, seine Söhne, mit dem Schwerte; sie aber entrannen ins Land Ararat. Und Asarhaddon, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Hiskia's Krankheit, Genesung und Eitelkeit; sein TodZu selbiger Zeit ward Hiskia krank zum Sterben. Da kam zu ihm Jesaja, der Sohn des Amoz, der Prophet, und sprach zu ihm: So spricht Jahwe: Bestelle dein Haus, denn du wirst sterben, und nicht genesen. Da wandte er sein Angesicht zur Wand, und betete zu Jahwe, und sprach: Ach! Jahwe, gedenke doch, daß ich vor dir gewandelt mit Treue und ergebenem Herzen, und getan, was gut ist in deinen Augen! Und Hiskia weinte sehr. Und es geschah, Jesaja war noch nicht hinausgegangen zur Mittlern Stadt, da geschah das Wort Jahwes zu ihm, und sprach: Kehre zurück, und sprich zu Hiskia, dem Fürsten meines Volkes: So spricht Jahwe, der Gott Davids, deines Vaters: Ich habe dein Gebet gehört, deine Tränen gesehen: siehe, ich will dich heilen; am dritten Tage sollst du hinaufgehen zum Hause Jahwes. Und ich füge zu deinem Leben fünfzehn Jahre, und aus der Hand des Königs von Assyrien will ich dich retten und diese Stadt, und will diese Stadt beschützen, um meinet willen, und um Davids, meines Knechtes, willen. Und Jesaja sprach: Bringt einen Feigenkuchen; und sie brachten ihn, und legten ihn auf das Geschwür, da genas er. Und Hiskia sprach zu Jesaja: Welches ist das Zeichen, daß Jahwe mich heilen wird, und ich am dritten Tage hinaufgehen werde zum Hause Jahwes? Und Jesaja sprach: Das sei dir das Zeichen von Jahwe, daß Jahwe tun wird, was er geredet: soll der Schatten vorwärtsgehen zehn Grade, oder soll er zurückgehen zehn Grade? Und Hiskia sprach: Es ist leicht dem Schatten zu sinken zehn Grade: nein, sondern zurück soll der Schatten gehen zehn Grade. Da rief Jesaja, der Prophet, zu Jahwe, und er ließ zurückgehen den Schatten am Sonnenzeiger, wo er heruntergegangen, am Sonnenzeiger des Ahas, rückwärts zehn Grade. Zu selbiger Zeit sandte Berodach-Baladan, der Sohn Baladans, König von Babel, Brief und Geschenk an Hiskia, weil er gehört, daß Hiskia krank gewesen. Und Hiskia hörte sie an, und zeigte ihnen sein ganzes Schatzhaus, das Silber und das Gold und die Spezereien und das köstliche Öl und sein ganzes Zeughaus und alles, was sich fand in seinen Schätzen; nichts war, was Hiskia ihnen nicht zeigte in seinem Hause und in seiner ganzen Herrschaft. Da kam Jesaja, der Prophet, zum Könige Hiskia, und sprach zu ihm: Was haben diese Männer gesagt? und woher sind sie gekommen zu dir? Und Hiskia sprach: Aus fernem Lande sind sie gekommen, von Babel. Und er sprach: Was haben sie gesehen in deinem Hause? Und Hiskia sprach: Alles, was in meinem Hause ist, haben sie gesehen; es ist nichts, was ich ihnen nicht zeigte in meinen Schätzen. Da sprach Jesaja zu Hiskia: Höre das Wort Jahwes! Siehe, es werden Tage kommen, da wird weggeführt alles, was in deinem Hause ist, und was deine Vater gesammelt bis auf diesen Tag, gen Babel; nichts wird übrig bleiben, spricht Jahwe. Und von deinen Söhnen, welche hervorgehen aus dir, welche du zeugen wirst, werden sie nehmen, daß sie Hämlinge seien im Palaste des Königs von Babel. Und Hiskia sprach zu Jesaja: Gütig ist das Wort Jahwes, das du geredet! Und er sprach: Wohlan! möge nur Glück und Bestand sein, so lange ich lebe! Die übrige Geschichte Hiskia's aber und all seine tapfern Taten und wie er den Teich und die Wasserleitung gemacht, und Wasser geführt in die Stadt, das steht ja geschrieben im Buche der Zeitgeschichte der Könige von Juda. Und Hiskia legte sich zu seinen Vätern, und Manasse, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Manasse, König von JudaZwölf Jahre alt war Manasse, als er König ward, und fünf und fünfzig Jahre regierte er zu Jerusalem. Der Name aber seiner Mutter war Hephziba. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes, gleich den Greueln der Völker, welche Jahwe vertrieben vor den Söhnen Israels. Und er bauete wieder die Höhen, die Hiskia, sein Vater, vertilgt hatte, und errichtete Altäre dem Baal, und machte eine Astarte, so wie Ahab, der König von Israel, gemacht, und betete das ganze Heer des Himmels an, und diente ihm. Und er bauete Altäre im Hause Jahwe's, wovon Jahwe gesprochen: Nach Jerusalem will ich meinen Namen legen. Und er bauete Altäre dem ganzen Heere des Himmels in beiden Vorhöfen des Hauses Jahwe's. Und er weihte seinen Sohn durchs Feuer, und trieb Zauberei und Zeichendeuterei, und bestellte: Totenbeschwörer und kluge Männer, und tat viel Böses in den Augen Jahwe's, ihn zu reizen. Und er setzte das Bild der Astarte, das er gemacht, in das Haus, wovon Jahwe gesprochen zu David und zu Salomo, seinem Sohne: In dieses Haus und nach Jerusalem, das ich erwählt aus allen Stämmen Israels, will ich meinen Namen legen ewiglich. Und ich will den Fuß Israels nicht mehr wanderen lassen aus dem Lande, welches ich ihren Vätern gegeben, wenn sie nur darauf achten zu tun, ganz wie ich ihnen geboten, und nach all dem Gesetz, welches ihnen Mose, mein Knecht, geboten. Aber sie gehorchten nicht, und Manasse verführte sie, daß sie ärger taten denn die Völker, welche Jahwe ausgetilgt vor den Söhnen Israels. Und Jahwe redete durch seine Knechte, die Propheten, und sprach: Darum daß Manasse, der König von Juda, diese Greuel getan, ärger denn alles, was die Amoriter getan, welche vor ihm gewesen, und auch Juda zur Sünde verleitet durch seine Götzen: daher spricht so Jahwe, der Gott Israels: Siehe, ich bringe Unglück über Jerusalem und Juda, daß allen, die es hören, ihre beiden Ohren gellen sollen. Und ich ziehe über Jerusalem die Meßschnur Samariens und das Senkblei des Hauses Ahabs, und wische Jerusalem aus, wie man die Schüssel auswischt: hat man sie ausgewischt, wendet man sie um. Und ich verlasse die Überbleibsel meines Eigentums, und gebe sie in die Hand ihrer Feinde, daß sie zum Raube und zur Plünderung werden all ihren Feinden: darum daß sie getan, was böse ist in meinen Augen, und mich gereizt haben, seit dem Tage, da ihre Väter ausgezogen aus Ägypten, bis auf diesen Tag. Und auch unschuldig Blut vergoß Manasse sehr viel, bis er Jerusalem damit erfüllte von einem Ende zum anderen, ohne seine Sünde, wozu er Juda verleitete, daß sie taten, was böse ist in den Augen Jahwe's. Die übrige Geschichte Manasse's aber und alles, was er getan, und seine Sünde, womit er gesündigt, das steht ja geschrieben im Buche der Zeitgeschichte der Könige von Juda. Und Manasse legte sich zu seinen Vätern, und ward begraben im Garten seines Hauses, im Garten Usa's, und Amon, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Amon, König von JudaZweiundzwanzig Jahre alt war Amon, als er König ward, und zwei Jahre regierte er zu Jerusalem. Der Name aber seiner Mutter war Mesulemeth, die Tochter des Haruz von Istha. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwe's, so wie Manasse, sein Vater, getan. Und er wandelte ganz im Wege, den sein Vater gewandelt, und diente den Götzen, denen sein Vater gedient, und betete sie an, und verließ Jahwe, den Gott seiner Väter, und wandelte nicht im Wege Jahwes. Und es verschworen sich die Knechte Amons wider ihn, uns töteten den König in seinem Hause. Aber das Volk des Landes tötete alle die Verschworenen wider den König Amon, und das Volk des Landes machte Josia, seinen Sohn, zum Könige an seiner Statt. Die übrige Geschichte Amons aber, was er getan, das steht ja geschrieben im Buche der Zeitgeschichte der Könige von Juda. Und man begrub ihn in seinem Begräbnis; im Garten Usa's, und Josia, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Der König Josia; Reinigung des GottesdienstesAcht Jahre alt war Josia, als er König ward, und ein und dreißig Jahre regierte er Jerusalem. Der Name aber seiner Mutter war Jedida, die Tochter Adaja's von Bazkath. Und er tat, was recht war in den Augen Jahwes, und wandelte ganz im Wege Davids, seines Vaters, und wich nicht, zur Rechten und zur Linken. Und es geschah im achtzehnten Jahre des Königs Josia, da sandte der König Saphan, den Sohn Azalja's, des Sohnes Mesulams, den Schreiber, ins Haus Jahwes, und sprach: Gehe hinauf zu Hilkia, dem Hohenpriester, daß er das Geld abtrage, das eingebracht worden ins Hans Jahwes, welches die Türhüter eingesammelt vom Volke, und daß man es gebe in die Hand derer, die das Werk schaffen, die bestellt sind im Hause Jahwes, daß sie es geben denen, die das Werk schaffen im Hause Jahwes, um das Baufällige des Hauses zu bessern, den Zimmerleuten und den Bauleuten und den Maurern, zum Ankaufe von Holz und gehauenen Steinen, zur Besserung des Hauses; doch berechne man nicht mit ihnen das Geld, das in ihre Hand gegeben wird, denn sie handeln mit Treue. Da sprach Hilkia, der Hohepriester, zu Saphan, dem Schreiber: Das Gesetzbuch habe ich gefunden im Hanse Jahwes. Und Hilkia gab das Buch dem Saphan, und er las es. Und Saphan, der Schreiber, kam zum Könige, und brachte dem Könige Nachricht, und sprach: Deine Knechte haben das Geld, das sich fand im Hause, ausgeschüttet, und es gegeben in die Hand derer, die das Werk schaffen, die bestellt sind im Hause Jahwes. Und es berichtetw Saphan, der Schreiber, dem Könige, und sprach: Ein Buch hat mir Hilkia, der Priester, gegeben, und Saphan las es vor dem Könige. Und es geschah, als der König die Worte des Gesetzbuches hörte, da zerriß er seine Kleider. und der König gebot Hilkia, dem Priester, und Ahikam, dem Sohne Saphans, und Achbor, dem Sohne Michaja's, und Saphan, dem Schreiber, und Asaja, dem Knechte des Königs, und sprach: Geht hin, fragt Jahwe' für mich und für das Volk und für ganz Juda über die Worte dieses gefundenen Buches. Denn groß ist der Grimm Jahwes, der über uns entzündet ist, darum daß unsre Väter nicht gehorcht den Worten dieses Buches, alles zu tun, wie es uns vorgeschrieben. Da ging Hilkia, der Priester, und Ahikam und Achbor und Saphan und Asaja zu Hulda, der Prophetin, dem Weibe Sallums, des Sohnes Thikva's, des Sohnes des Harhas, des Kleiderhüters (sie wohnte aber zu Jerusalem im anderen Teile), und sie redeten zu ihr. Und sie sprach zu ihnen: So spricht Jahwe der Gott Israel: Sprecht zu dem Manne, der euch zu mir gesandt: So spricht Jahwe: Siehe, ich bringe Unglück über diesen Ort und über seine Bewohner, alle Worte des Buches, welches der König von Juda gelesen. Darum daß sie mich verlassen und anderen Göttern geräuchert, mich zu reizen mit allen Werken ihrer Hände: so ist mein Grimm entzündet über diesen Ort, und wird nicht erlöschen. Aber zum Könige von Juda, der euch sendet, Jahwe zu fragen, sprecht so zu ihm: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Die Worte, die du gehört — dieweil dein Herz erweicht worden, und du dich demütigtest vor Jahwe, indem du hörtest, was ich geredet über diesen Ort und über seine Bewohner, daß sie zur Verwüstung und zum Fluch werden sollen, und weil du deine Kleider zerrissest, und weintest vor mir: so habe auch ich gehört, spricht Jahwe. Darum siehe, will ich dich sammeln zu deinen Vätern, und du sollst gesammelt werden zu deinen Gräbern in Frieden, und deine Augen sollen nicht all das Unglück ansehen, das ich bringe über diesen Ort. Und sie brachten dem Könige Antwort. Da sandte der König hin, und versammelte zu sich alle Ältesten von Juda und Jerusalem. Und der König ging hinauf ins Haus Jahwe's, und alle Männer von Juda und alle Bewohner von Jerusalem mit ihm, und die Priester und die Propheten und alles Volk, so klein als groß, und er las vor ihren Ohren alle Worte des Buches des Bundes, das gefunden worden im Hause Jahwe's. Und der König stand auf dem Stande, und schloß den Bund vor Jahwe, Jahwe nachzuwandeln, und seine Gebote und seine Verordnungen und seine Satzungen zu halten mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele, die Worte,dieses Bundes zu erfüllen, die geschrieben standen in diesem Buche. Und alles Volk trat in den Bund. Und der König gebot Hilkia, dem Hohenpriester, und den Unterpriestern und den Türhütern, aus dem Tempel Jahwe's zu schaffen alles Gerät, das dem Baal und der Astarte und dem ganzen Heere des Himmels gemacht war; und er verbrannte es außerhalb Jerusalems in den Feldern Kidron, und brachte den Staub davon gen Bethel, Und er schaffte die Götzenpriester ab, welche die Könige von Juda bestellt, die da räucherten auf den Höhen in den Städten von Juda und den Umgebungen von Jerusalem, und die, welche räucherten dem Baal, der Sonne und dem Monde und dem Tierkreise und dem ganzen Heere des Himmels. Und er schaffte die Astarte aus dem Hause Jahwe's hinaus vor Jerusalem an den Bach Kidron, und verbrannie sie im Bache Kidron, und zermalmte sie zu Staub, und warf den Stand davon auf die Gräber der Leute vom Volke. Und er riß die Häuser der Buhler nieder, die im Hause Jahwe's waren, wo die Weiber Zelte webten für die Astarte. Und er ließ alle Priester kommen aus den Städten Juda's. und verunreinigte die Höhen, wo die Priester geräuchert, von Geba bis nach Beerseba, und riß die Höhen nieder vor den Toren, (auch) die vor der Türe Josua's, des Obersten der Stadt, die zur Linken, beim Tore der Stadt. Doch opferten die Priester der Höhen nicht auf dem Altäre Jahwe's zu Jerusalem, sondern aßen Ungesäuertes unter ihren Brüdern: Und er verunreinigte das Thopheth im Tale der Söhne Hinnoms, daß niemand mehr seinen Sohn und seine Tochter durchs Feuer dem Molech weiht. Und er schaffte die Rosse ab, welche die Könige von Juda der Sonne geweiht, daß sie nicht mehr ins Haus Jahwe's kamen in die Celle Nethanmolochs, des Hämlings, der in der Vorstadt wohnte; und die Wagen der Sonne verbrannte er mit Feuer. Und die Altäre auf dem Dache des Obergemachs des Ahas, welche die Könige von Juda gebauet, und die Altäre, welche Manasse gebauet in den beiden Vorhöfen des Hauses Jahwes, riß der König nieder, und eilte von dannen, und warf ihre Asche in den Bach Kidron. Und die Höhen, die vor Jerusalem waren, zur Rechten vom Berge des Verderbens, welche Salomo, der König von Israel, gebauet der Astarte, dem Scheusal der Zidonier, und dem Kamos, dem Scheusal Moabs, und dem Milcom, dem Greuel der Söhne Ammons, verunreinigte der König. Und er zerbrach die Säulen, und rottete die Astarten aus, und füllte ihre Stätte mit Menschengebeinen. Und auch den Altar zu Bethel, die Höhe, die Jerobeam, der Sohn Nebats, gebauet, welcher Israel zur Sünde verleitet, auch selbigen Altar und die Höhe riß er nieder, und verbrannte die Höhe, zermalmte sie zu Staub, und verbrannte die Astarte. Und Josia blickte um sich, und sah die Gräber, welche daselbst waren auf dem Berge: da sandte er hin und ließ die Gebeine aus den Gräbern holen, und verbrannte sie auf dem Altar, und verunreinigte ihn: nach dem Worte Jahwes, welches der Mann Gottes verkündigte, welcher diese Dinge verkündigte. Und er sprach: Was ist das für ein Mal dort, welches ich sehe? Und es sprachen zu ihm die Leute der Stadt: Das Grab des Mannes Gottes, welcher gekommen von Juda, und die Dinge verkündigt hat, welche du getan an dem Altar zu Bethel. Und er sprach: Lasst ihn, niemand beunruhige seine Gebeine! Und so erretteten sie seine Gebeine samt den Gebeinen des Propheten, welcher gekommen von Samarien. Und auch alle Höhenhäuser in den Städten Samariens, welche die Könige von Israel gebauet, (Jahwe) zu reizen, tat Josia weg, und tat mit ihnen ganz so, wie er getan zu Bethel. Und er opferte alle Priester der Höhen, die daselbst waren, auf den Altären, und verbrannte Menschengebeine darauf. Und so kehrte er zurück gen Jerusalem. Und der König gebot dem ganzen Volke, und sprach: Haltet Passah Jahwe, eurem Gott, wie geschrieben steht in diesem Buche des Bundes. Denn es war kein solches Passah gehalten worden von den Zeiten der Richter an, welche Israel gerichtet, und die ganze Zeit der Könige von Israel und der Könige von Juda; sondern im achtzehnten Jahre des Königs Josia ist dieses Passah dem Jahwe gehalten worden zu Jerusalem. Und auch die Totenbeschwörer und die klugen Männer und die Theraphim und die Götzen und alle Scheusale, die gesehen wurden im Lande Juda und in Jerusalem, schaffte Josia fort, um die Worte des Gesetzes zu erfüllen, die geschrieben standen in dem Buche, welches Hilkia, der Priester, gefunden im Hause Jahwes. Und seines Gleichen ist vor ihm kein König gewesen, der sich zu Jahwe gekehrt hatte mit seinem ganzen Herzen und mit seiner ganzen Seele und mit all seinen Kräften, ganz nach dem Gesetze Mose's; und nach ihm ist nicht seines Gleichen aufgestanden. Doch ließ Jahwe nicht ab von seinem großen Grimme, womit er entbrannte über Juda wegen all der Reizungen, womit ihn Manasse gereizt. Und Jahwe sprach: Auch Juda will ich wegtun von meinem Angesichte, so wie ich Israel weggetan, und ich verwerfe diese Stadt, welche ich erwählt, Jerusalem, und das Haus, wovon ich gesagt: meine Name soll daselbst wohnen. Die übrige Geschichte Josia's aber und alles, was er getan, das steht ja geschrieben im Buche der Zeitgeschichte der Könige von Juda. Zu seiner Zeit zog Pharao Necho, der König von Ägypten, heran wider den König von Assyrien an den Strom Euphrat, und der König Josia zog ihm entgegen; und er tötete ihn zu Megiddo, da er sein ansichtig wurde. Und seine Knechte führten ihn zu Wagen tot von Megiddo weg, und brachten ihn gen Jerusalem, und begruben ihn in seinem Begräbnis. Und es nahm das Volk des Landes Jahwes, den Sohn Josia's; und sie salbten ihn, und machten ihn zum Könige an seines Vaters Statt. Der König JoahasDrei und zwanzig Jahre alt war Joahas, als er König ward, und drei Monde regierte er zu Jerusalem. Der Name aber seiner Mutter war Hamutal, die Tochter Jeremia's von Libna. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes, ganz so, wie seine Väter getan. Und Pharao Necho ließ ihn binden zu Ribla im Lande Hemath, daß er nicht mehr regierte zu Jerusalem, und legte eine Buße auf das Land von hundert Talenten Silbers und einem Talente Goldes. Und Pharao Necho machte Eliakim, den Sohn Josia's, zum Könige an Josia's, seines Vaters, Statt, und wandelte seinen Namen in Jojakim; Joahas aber führte er weg, und er kam gen Ägypten, und starb daselbst. Und das Silber und Gold gab Jojakim dem Pharao; doch schätzte er das Land, um das Geld zu zahlen auf Befehl Pharao's; von einem jeglichen nach seiner Schätzung trieb er das Silber und Gold ein vom Volke des Landes, um es dem Pharao Necho zu geben. Der König JojakimFünf und zwanzig Jahre alt war Jojakim, als er König ward, und elf Jahre regierte er zu Jerusalem. Der Name aber seiner Mutter war Sebuda, die Tochter Pedaja's von Ruma. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes, ganz so, wie seine Väter getan. Zu seiner Zeit zog Nebukadnezar, der König von Babel, heran, und Jojakim ward ihm untertan, drei Jahre; aber er ward wieder abtrünnig von ihm. Da sandte Jahwe wider ihn die Scharen der Chaldäer und die Scharen der Syrer und die Scharen der Moabiter und die Scharen der Söhne Ammons, die sandte er nach Juda, es zu Grunde zu richten, nach dem Worte Jahwes, das er geredet durch seine Knechte, die Propheten. Nur auf Befehl Jahwes erging es also über Juda, um es wegzutun von seinem Angesichte, um der Sünden Manasse's willen, alles dessen, was er getan, und auch des Blutes der Unschuldigen, das er vergoß, und Jerusalem erfüllt! mit unschuldigem Blut; und nicht wollte Jahwe vergeben. Die übrige Geschichte Jojakims aber und alles, was er getan, das steht ja geschrieben im Buche der Zeitgeschichte der Könige von Juda. Und Jojakim, legte sich zu seinen Vätern, und Jojachin, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Es zog aber der König von Ägypten nicht mehr aus seinem Lande; denn der König von Babel hatte alles genommen, vom Bache Ägyptens bis zum Strome Euphrat, was dem Könige von Ägypten gehörte. Erste Wegführung unter JojachinAchtzehn Jahre alt war Jojachin, als er König ward, und drei Monde regierte er zu Jerusalem. Der Name aber seiner Mutter war Nehustha, die Tochter Elnathans von Jerusalem. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes, ganz so, wie sein Vater getan. Zu selbiger Zeil zogen die Knechte Nebukadnezars, des Königs von Babel, wider Jerusalem, und die Stadt kam in Einschließung. Und Nebukadnezar, der König von Babel, kam zur Stadt, während seine Knechte sie einschlossen. Da ging Jojachin, der König von Juda, hinaus zum Könige von Babel, er und seine Mutter und seine Knechte und seine Obersten und seine Hämlinge; und der König von Babel nahm ihn gefangen, im achten Jahre seiner Regierung. Und er nahm heraus von dannen alle Schätze des Hauses Jahwes und die Schätze des Königshauses, und beschnitt alle goldenen Geräte, welche Salomo, der König von Israel, gemacht im Tempel Jahwes, so wie Jahwe geredet. Und er führte ganz Jerusalem und alle Obersten und alle Kriegsleute hinweg, zehntausend wurden weggeführt, und alle Schmiede und Schlosser; nichts blieb übrig außer geringem Volke des Landes. Und er führte Jojachin hinweg gen Babel; und die Mutter des Königs und die Weiber des Königs und seine Hämlinge und alle Vornehmen des Landes führte er gefangen hinweg von Jerusalem gen Babel; und alle Kriegsleute, siebentausend, und die Schmiede und die Schlosser, tausend, alles streitbare, zum Kriege Taugliche, die brachte der König von Babel gefangen gen Babel. Und der König von Babel machte Methanja, seinen Oheim, zum Könige an seiner Statt, und wandelte seinen Namen in Zedekia. Zedekia König; Zerstörung Jerusalems und zweite WegführungEinundzwanzig Jahre alt war Zedekia, als er König ward, und elf Jahre regierte er zu Jerusalem. Der Name aber seiner Mutter war Hamital, die Tochter Jeremia's von Libna. Und er that, was böse war in den Augen Jahwe's, ganz so, wie Jojakim getan. Denn ob dem Zorne Jahwes erging es (also) mit Jerusalem und Juda, bis er sie wegwarf von seinem Angesichte. Und Zedekia ward abtrünnig vom Könige von Babel. Und es geschah im neunten Jahre seiner Regierung, im zehnten Mond, am zehnten des Monden, da kam Nebukadnezar, der König von Babel, er und all seine Macht wider Jerusalem, und belagerten es, und sie baueten um dasselbe einen Wall ringsum. Und es kam die Stadt in Einschließung bis ins elfte Jahre des Königs Zedekia. Am neunten des (vierten) Monden, da nahm der Hunger überhand in der Stadt, und es war kein Brot da für das Volk des Landes. Und die Stadt ward durchbrochen, und alle Kriegsleute (flohen) des Nachts durch das Tor zwischen den beiden Mauern am Garten des Königs, die Chaldäer aber waren um die Stadt ringsum, und man zog den Weg nach der Ebene zu. Aber das Heer der Chaldäer jagte dem Könige nach, und sie erreichten ihn in den Ebenen von Jericho, und all sein Heer zerstreuete sich von ihm. Und sie griffen den König, und führten ihn hinauf zum Könige von Babel gen Ribla, und sprachen Gericht über ihn. Und die Söhne Zedekia's schlachteten sie vor seinen Augen, und die Augen Zedekia's blendete man, und band ihn mit Ketten, und brachte ihn gen Babel. Und im fünften Mond, am siebenten des Monden, da war das neunzehnte Jahr des Königs Nebukadnezar, des Königs von Babel, kam Nebusaradan, der Oberste der Trabanten, der Knecht des Königs von Babel, gen Jerusalem, und verbrannte das Haus Jahwe's und das Königshaus; und alle Häuser zu Jerusalem, alle großen Häuser verbrannte er mit Feuer. Und die Mauern Jerusalems ringsum riß das ganze Herr der Chaldäer nieder, das bei dem Obersten der Trabanten war. Und den Rest des Volkes, die Übriggebliebenen in der Stadt, und die Überläufer, die übergegangen zum Könige von Babel, und den Rest der Volksmenge, führte Nebusaradan, der Oberste der Trabanten, hinweg. Von den Geringen aber im Lande ließ der Oberste der Scharfrichter zurück zu Winzern und Ackerleuten. Und die kupfernen Säulen im Hause Jahwe's und die Gestelle und das kupferne Meer im Hause Jahwe's zerbrachen die Chaldäer, und führten das Kupfer davon gen Babel. Und die Töpfe und die Schaufeln und die Messer und die Becher und alle kupfernen Geräte, womit der Dienst verrichtet wurde, nahmen sie; und die Kohlepfannen und die Schalen, was von Gold war, Gold, und was von Silber, Silber, nahm der Oberste der Trabanten. Die zwei Säulen, das eine Meer und die Gestelle, welche Salomo gemacht für das Haus Jahwes; es war nicht zu wägen das Kupfer an all diesen Geräten. Achtzehn Ellen war die Höhe einer Säule, und ein Knauf von Kupfer darauf, und die Höhe des Knaufes drei Ellen, und ein Gitter und Granatäpfel waren an dem Knaufe ringsum, alles von Kupfer, und dergleichen war an der anderen Säule an dem Gitter. Und es nahm der Oberste der Trabanten Seraja, den Oberpriester, und Zephanja, den Unterpriester, und die drei Türhüter, und aus der Stadt nahm er einen Hämling, der gesetzt war über die Kriegsmänner, und fünf Männer von denen, welche vor dem Könige standen, die in der Stadt gefunden wurden, und den Schreiber, den Heerobersten, der das Volk des Landes zum Heere aushob, und sechzig Mann vom Volke des Landes, die in der Stadt gefunden wurden, die nahm Nebusaradan, der Oberste der Trabanten, und brachte sie zum Könige von Babel gen Ribla. Und der König von Babel schlug sie und tötete sie zu Ribla, im Lande Hemath. Und so ward Juda weggeführt aus seinem Lande. Und über das Volk, das übriggeblieben im Lande Juda, welches Nebukadnezar, der König von Babel, übriggelassen, über die setzte er Gedalja, den Sohn Ahikams, des Sohnes Saphans. Und als alle Kriegsobersten, sie und die Männer, hörten, daß der König von Babel Gedalja (über das Land) gesetzt, kamen sie zu Gedalja gen Mizpa, nämlich Ismael, der Sohn Netanja's, und Johanan, der Sohn Kareahs, und Seraja, der Sohn Thanhumeths, der Netophathiter, und Jaasanja, der Sohn Maechathi's, sie und ihre Männer. Und Gedalja schwur ihnen und ihren Männern, und sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht vor den Knechten der Chaldäer, bleibt im Lande, und seid dem Könige von Babel untertan, so wird's euch wohlgehen. Aber es geschah im siebenten Mond, da kam Ismael, der Sohn Nethanja's, des Sohnes Elisama's, vom königlichen Samen, und zehn Männer mit ihm, und schlugen Gedalja, daß er starb, und die Juden und die Chaldäer, welche bei ihm waren zu Mizpa. Da machte sich alles Volk auf, so klein als groß, und die Kriegsobersten, und zogen gen Ägypten; denn sie fürchteten sich vor den Chaldäern. Und es geschah im siebenunddreißigsten Jahre nach der Wegführung Jojachins, des Königs von Juda, im zwölften Mond, am siebenundzwanzigsten des Monden, da erhob Evil-Merodach, der König von Babel, im Jahre da er König wurde, das Haupt Jojachins, des Königs von Juda, aus dem Gefängnis; und redete mit ihm gütig, und setzte seinen Stuhl über den Stuhl der Könige, welche bei ihm waren zu Babel; und ließ ihn die Kleider seines Gefängnisses ausziehen; und er aß allezeit vor ihm all sein Leben lang. Und sein Speisebedarf, der beständige Speisebedarf, ward ihm gegeben vom Könige, das Tagtägliche, all sein Leben lang. Geschlechtsregister von Adam bis Abraham; dessen NachkommenAdam, Seth, Enos, Kenan, Mahalaleel, Jared, Henoch, Methusalah, Lamech, Noah, Sem, Ham und Japhet. Die Söhne Japhets sind: Gomer und Magog und Madai und Javan und Thubal und Mesech und Thiras. Und die Söhne Gomers: Askenas und Riphat und Thogarma. Und die Söhne Javans: Elisa und Tharsisa, Chithim und Dodanim. Die Söhne Hams: Chus und Mizraim, Put und Kanaan: Und die Söhne Chus: Meroe und Hevila und Sabtha und Naema und Sabthecha. Und die Söhne Raema's: Sabäa und Dedan. Und Chus zeugte Nimrod; selbiger fing an gewaltig zu werden auf der Erde. Und Mizraim zeugte die Ludim und die Anamim und die Lehabim und die Naphthuhim und die Pathrusim und die Casluhim (woher ausgegangen die Philistim) und die Caphthorim. Und Kanaan zeugte Zidon, seinen Erstgebornen, und Heth, und Jebusi und Amori und Gergesi, und Hevi und Arki und Sini, und Arvadi und Zemar und Mesech. Die Söhne Sems: Elam und Assur und Arphachsad und Lud und Aram und Uz und Hul und Gether und Selah zeugte Eber. Und Arphachsad zeugte Selahi und Hemathi. Und Eber wurden zwei Söhne geboren, der Name des einen Peleg, weil zu seiner Zeit die Erde verteilt ward, und der Name seines Bruders Joktan. Und Joktan zeugte Almodad und Seleph und Hazarmaveth und Jerah, und Hadoram und Usal und Dikla, und Ebal und Abimael und Sabäa, und Ophir und Hevila und Jobab. All diese sind Söhne Joktans. Sem, Arphachsad, Selah, Eber, Peleg, Regu, Serug, Nahor, Therah, Abrain, das ist Abraham. Die Söhne Abrahams: Isaak und Ismael. Das ist ihr Geschlecht: der Erstgeborne Ismaels Nebajoth und Kedar und Adbeel und Mibsam, Misma und Duma, Massa, Hadad und Thema, Jetur, Naphis und Kedma. Das sind die Söhne Ismaels. Und die Söhne Ketura's, des Kebsweibes Abrahams: sie gebar Simran und Joksan und Medan und Midian und Jesbak und Suah. Und die Söhne Joksans: Sabäa und Dedan. Und die Söhne Midians: Epha und Epher und Henoch und Abida und Eldaa. Alle diese sind Söhne Ketura's. Und Abraham zeugte Isaak. Die Söhne Isaaks: Esau und Israel. Die Söhne Esau's: Eliphas, Neguel und Jeus und Jaelam und Jorah. Die Söhne Eliphas: Theman und Omar, Zephi, und Gaetham, Kenas und Thimnah und Amalek. Die Söhne Neguels: Nabath, Serah, Samma und Missa. Und die Söhne Seirs: Lotan und Sobal und Zibeon und Ana und Dison und Ezer und Disan. Und die Söhne Lotans: Hori und Homam und die Schwester Lotans Thimna. Die Söhne Sobals: Aljan und Manahath und Ebal, Sephi und Onam. Und die Söhne Zibeons: Aja und Ana. Die Söhne Ana's: Dison. Und die Söhne Disons: Hamran und Esban und Jethran und Caran. Und die Söhne Ezers: Bilhan und Sawan und Jaekan. Die Söhne Disans: Uz und Aran. Und das sind die Könige, welche geherrscht im Lande Edom, bevor Könige herrschten über die Söhne Israels: Bela, der Sohn Beors, und der Name seiner Stadt war Dinhaba. Und Bela starb, da ward König an seiner Statt Jobab, der Sohn Serahs, aus Bozra. Und Jobab starb, da ward König an seiner Statt Husam, aus dem Lande der Themaniter. Und Husam starb, da ward König an seiner Statt Hadad, der Sohn Bedads, der die Midianiter schlug auf dem Gefilde von Moab; und der Name feiner Stadt war Nwith. Und Hadad starb, da ward König an seiner Statt Samla von Masreka. Und Samla starb, da ward König an seiner Statt Saul von Rehoboth am Strome. Und Saul starb, da ward König an seiner Statt Baal-Hanan, der Sohn Achbors. Und Baal-Hanan starb, da ward König an seiner Statt Hadad, und der Name seiner Stadt war Pagi, und der Name seines Weibes Mehetabeel, die Tochter Matreds, der Tochter Mesahabs. Und Hadad starb. Und es waren die Häuptlinge von Edom: der Häuptling von Thimna, der Häuptling von Alja, der Häuptling von Jetheth, der Häuptling von Ahalibama, der Häuptling von Ela, der Häuptling von Pinon, der Häuptling von Kenes, der Häuptling von Theman, der Häuptling von Mibzar, der Häuptling von Magdiel, der Häuptling von Iram. Das sind die Häuptlinge von Edom. Geschlechtsregister Jakobs und des Stammes JudaDas sind die Söhne Israels: Ruben, Simeon, Levi und Juda, Issaschar und Sebulon, Dan, Joseph und Benjamin, Naphthali, Gad und Asser. Die Söhne Juda's: Ger und Onan und Sela, die drei wurden ihm geboren von der Tochter Suahs, der Kananitin. Und Ger, der Erstgeborne, war böse in den Augen Jahwe's, darum tötete er ihn. Und Thamar, seine Schnur, gebar ihm Perez und Serah. Alle Söhne Juda's sind fünf. Die Söhne Perez: Hezron und Hamul. Und die Söhne Serahs: Simri und Ethan und Heman und Calcol und Terg, alle zusammen fünf. Und die Sohne Charmi's: Achar, welcher Israel ins Unglück brachte, weil er sich vergriff an dem Verbannten. Und die Söhne Ethans: Asarja. Und die Söhne Hezrons, die ihm geboren worden: Jerahmeel und Ram und Chelubai. Und Ram zeugte Amminadab, und Amminadab. zeugte Nahesson, den Fürsten der Söhne Juda's. Und Nahesson zeugte Salma, und Salma zeugte Boas, und Boas zeugte Obed, und Obed zeugte Isai, und Isai zeugte seinen Erstgebornen Eliab und Abinadsb, den zweiten, und Simea, den dritten, Nathaneel, den vierten, Raddai, den fünften, Ozem, den sechsten, David, den siebenten. Und ihre Schwestern waren: Zeruja und Abigail. Und die Söhne Zeruja's: Abisai und Joab und Asael, drei. Und Abigail gebar Amasa, und der Vater Amasa's war Jether, der Ismaeliter. Und Kaleb, der Sohn Hezrons, zeugte mit Asuba, (seinem) Weibe, und mit Jerigoth, und das sind ihre Muba's Söhne: Jeser und Sobab und Ardon. Und als Asuba starb, nahm Kaleb sich Ephrat, und sie gebar ihm Hur. Und Hur zeugte Uri, und Uri zeugte Bezaleel. Und darnach wohnte Hezron der Tochter Machirs bei, des Vaters Gileads; und nahm sie, da er sechzig Jahre alt war, und sie gebar ihm Segub. Und Segub zeugte Jair, der hatte dreiundzwanzig Städte im Lande Gilead; aber die Gerusiter und Syrer nahmen die Dörfer Jairs ihnen weg, Kenath und ihre Töchter, sechzig Städte. Alle diese sind Söhne Machirs, des Vaters Gileads. Und nachdem Hezron gestorben war zu Kaleb-Ephrata, gebar ihm sein Weib Abia Ashur, den Vater Thekoa's. Und die Söhne Jerahmeels, des Erstgebornen Hezrons, waren: der Erstgeborne Ram und Buna und Oren und Ozem und Ahia. Und Jerahmeel hatte noch ein anderes Weib, ihr Name Atara, selbige ist die Mutter Onams. Und die Söhne Rams, des Erstgebornen Jerahmeels, waren: Macu und Jamin und Eier. Und die Söhne Onams waren: Sammai und Jada. Und die Söhne Sammai's: Nadab und Abisur. Und der Name des Weibes Abisurs war Abihail, und sie gebar ihm Ahban und Molid. Und die Söhne Nadabs: Seled und Appaim. Und Seled starb ohne Söhne. Und die Söhne Appaims: Jisei. Und die Söhne Jisei's: Sesan. Und die Söhne Sesans: Ahelai. Und die Söhne Jada's, des Bruders Sammai's: Jether und Jonathan. Und Jether starb ohne Söhne. Und die Söhne Jonathans: Peleth und Sasa. Das waren die Söhne Jerahmeels. Und Sesan hatte keine Söhne, sondern Töchter. Und Sesan hatte einen ägyptischen Knecht, sein Name Jarha. Und Sesan gab seine Tochter Jarha, seinem Knechte, zum Weibe, und sie gebar ihm Athai. Und Athai zeugte Nathan, und Nathan zeugte Sabad, und Sabad zeugte Ephlal, und Ephlal zeugte Obed, und Obed zeugte Jehu, und Jehu zeugte Asarja, und Asarja zeugte Helez, und Helez zeugte Elasa, und Elasa zeugte Sisemai, und Sisemai zeugte Sallum, und Sallum zeugte Jekamia, und Jekamia zeugte Elisama. Und die Söhne Kalebs, des Bruders Jerahmeels, waren: Mesa, sein Erstgeborner, der ist der Vater Siphs, und die Söhne Maresa's, des Vaters Hebrons. Und die Söhne Hebrons: Korah und Thapuah und Rekem und Sema. Und Sema zeugte Raham, den Vater Jorkeams, und Rekem zeugte Sammai. Und der Sohn Sammai's war Maon, und Maon war der Vater Bethzurs. Und Epha, das Kebsweib Kalebs, gebar Haran und Moza und Gases. Und Haran zeugte Gases. Und die Söhne Jehdai's: Regem und Jotham und Gisan und Pelet und Epha und Saaph. Das Kebsweib Kalebs Maacha gebar Seber und Thirhana, und gebar Saaph, den Vater Madmanna's, Sewa, den Vater Machbena's, und den Vater Gibea's. Und die Tochter Kalebs war Achsa. Das waren die Söhne Kalebs: Benhur, der Erstgeborne Ephrata's, Sobal, der Vater von Kiriath-Jearim, Salma, der Vater von Bethlehem, Hareph, der Vater von Beth-Gader. Und die Söhne Sobals, des Vaters von Kiriath-Jearim, waren: Haroe, Hazi, Hammenuhoth. Und die Geschlechter von Kiriath-Jearim sind: die Jethriter und die Puthiter, und die Sumathiter und die Misraiter; von selbigen sind ausgegangen die Zaregathiter und die Esthaoliter. Die Söhne Salma's: Bethlehem und die Netophathiter, Atarot, Beth-Joab und die Hälfte der Manachiter, die Zareither, und die Geschlechter der Schreiber, der Bewohner von Jabez, der Thiratiter, der Timeathiter, der Suchothiter. Das sind die Keniter, die gekommen sind von Hammath, dem Vater des Hauses Rechab. Nachkommen DavidsUnd das waren die Söhne Davids, die ihm geboren wurden zu Hebron: der Erstgeborne Amnon, von Ahinoam, der Jesreelitin; der zweite Daniel, von Abigail, der Karmelitin: der dritte Absalom, der Sohn Maacha's, der Tochter Talmai's, des Königs von Gesur: der vierte Adonia, der Sohn Haggiths; der fünfte Saphatja, von Abital; der sechste Jithream, von Egla, seinem Weibe. Sechs wurden ihm geboren zu Hebron; und er regierte daselbst sieben Jahre und sechs Monde, und dreiunddreißig Jahre regierte er zu Jerusalem. und diese wurden ihm geboren zu Jerusalem: Simea und Sobab und Nathan und Salomo, vier, von Bathsua (Bathseba), der Tochter Ammiels, und Jibehar und Elisama und Eliphelet, und Noga und Nepheg und Japhia, und Elisama und Eljada und Eliphelet, neun; alle Söhne Davids, außer den Söhnen der Kebsweiber. Und Thamar war ihre Schwester. Und der Sohn Salomo's war Rehabeam, des Sohn Abia, des Sohn Assa, des Sohn Josaphat, des Sohn Joram, des Sohn Ahasja, des Sohn Joas, des Sohn Amazia, des Sohn Asarja, des Sohn Jotham, des Sohn Ahas, des Sohn Hiskia, des Sohn Manasse, des Sohn Amon, des Sohn Josia, Und die Söhne Josia's: der Erstgeborne Johanan, der zweite Jojakim, der dritte Zedekia, der vierte Sallum. Und die Söhne Jojakims: des Sohn Jechonja, des Sohn Zedekia. Und die Söhne Jechonja's, des Gefangenen: des Sohn Sealthiel, Und Matchiram und Phedaja und Senazar, Jekamsa, Hosama und Nedabja. Und die Söhne Phedaja's: Serubabel und Simei. Und der Sohn Serubabels: Mesulam und Hananja und Selomith, ihre Schwester, und Hasuba und Ohel und Berechja und Hasadja, Jusab-Hesed, fünf. Und der Sohn Hananja's: Platja und Jesaja, die Söhne Nephaja's, die Söhne Arnans, die Söhne Obadja's, die Söhne Sechanja's. Und die Söhne Sechanja's: Semaja. Und die Söhne Semaja's: Hatus und Jigal und Bariah und Nearja und Saphat, sechs. Und der Sohn Nearja's: Eljoenai und Hiskia und Asrikam, drei. Und die Söhne Eljoenai's: Hodaja und Eljasib und Plaja und Akub und Johanam und Delaja und Anani, sieben. Noch andere Nachkommen Juda'sDie Söhne Juda's: Perez, Hezron und Charmi und Hur und Sobal. Und Reaja, der Sohn Sobals, zeugte Jahath, und Jahath zeugte Ahumai und Lehad. Das sind die Geschlechter der Zaregathiter. Und diese sind vom Vater von Etam: Jesreel und Jisma und Jidbas, und der Name ihrer Schwester Hazlelponi. Und Pnuel war der Vater Gedors, und Efer der Vater Husa's. Das sind die Söhne Hurs, des Erstgebornen Ephrata's, des Vaters von Bethlehem. Und Ashur, der Vater von Thekoa, hatte zwei Weiber, Helea und Naara. Und Naara gebar ihm Ahusam und Hepher und Thimni und Ahzstari. Das sind die Söhne Naara's. Und die Söhne Helea's: Zereth und Zohar und Ethnan. Und Koz zeugte Anub und Hazobeba und die Geschlechter Aharhels des, Sohnes Harums. Und Jabez war geehrt von seinen Brüdern, und seine Mutter nannte seinen Namen Jabez, indem sie sprach: Ich habe ihn geboren mit Schmerzen. Und Jabez rief zum Gott Israels, und sprach: Wenn du mich segnest und meine Grenze erweiterst, und deine Hand mit mir ist, und machst, daß kein Unglück mick treffe, daß ich keine Schmerzen habe — Und Gott ließ kommen, was er erbeten, Und Chelub, der Bruder Suha's, zeugte Mehir, der ist der Vater Esthons, Und Esthon zeugte das Haus Nahas und Passcah und Thehinna, den Vater der Stadt Nahas. Das sind die Männer von Necha. Und die Söhne Kenas: Othniel und Seraja. Und die Söhne Othniels Hatath. Und Meonothai zeugte Ophra. und Seraja zeugte Joab, den Vater des Tals der Zimmerleute, denn sie waren Zimmerleute. Und die Söhne Kalebs, des Sohnes Jephunne's: Iru, Ela und Naam. Und die Söhne Ela's: Kenes. Und die Söhne Jehaleels: Siph und Sipha und Thirja und Asareel. Und die Söhne Esra's: Jether und Mered und Epher und Jalon; .... und sie gebar Mirjam und Samai und Jisba, den Vater Esthemoa's. Und sein Weib, die Jüdin, gebar Jered, den Vater Gedors, und Heber, den Vater Socho's, und Jekuthiel, den Vater Sanoahs. Und das sind die Söhne Bithja's, der Tochter Pharao's, welche Mered nahm Und die Söhne des Weibes Hodija's, der Schwester Nahams, des Vaters von Kegila, sind: Garmi und Esthemoa, der Maachathiter. Und die Söhne Simons sind: Amnon und Rinna, Benhanan und Thilon. Und die Söhne Jisei's: Soseth und Bensoheth. Die Söhne Sela's, des Sohnes Juda's, sind: Er, der Vater Lecha's, und Laads, der Vater Maresa's, und die Geschlechter des Hauses der Byssus - Arbeiter vom Hause Asbea, und Jokim und die Männer von Coseba, und Joas und Saraph, die über Moab herrschten, und Jasubi-Lechem. Aber diese Dinge sind alt. Das waren die Töpfer und die da wohnten in ummauerten Anpflanzungen; bei dem Könige in seinen Geschäften wohnten sie daselbst. Geschlechtsregister des Stammes SimeonDie Söhne Simeons: Nemuel und Jamin, Jarib, Serah, Saul, des Sohn Sallum, des Sohn Mibsam, des Sohn Misma. Und die Söhne Misma's: des Sohn Hamuel, des Sohn Zachur, des Sohn Simei. Und Simei hatte sechszehn Söhne und sechs Töchter, und seine Brüder hatten nicht viele Söhne, und alle ihre Geschlechter mehrten sich nicht, wie die Söhne Juda's. Und sie wohnten zu Beerseba und Molada und Hazar-Sual, und zu Bilha und zu Ezem und zu Tholad, und zu Bethuel und zu Horma und zu Ziklag, und zu Beth-Marchaboth und zu Hazar-Susim und zu Beth-Birei und zu Saaraim. Das waren ihre Städte bis zur Regierung Davids. Und ihre Dörfer: Etam und Ain, Rimmon und Thochen und Asan, fünf Städte; und all ihre Dörfer, welche rings um diese Städte waren bis nach Baal: das ihre Wohnplätze und ihr Geschlechtsverzeichnis. Und Mesobab und Jamlech und Josa, der Sohn Amazia's, und Joel und Jehu, der Sohn Josibja's, des Sohnes Seraja's, des Sohnes Asiels, und Eljoenai und Jaakoba und Jesohaja und Asaja und Adiel und Jestmiel und Benaja, und Sisa, der Sohn Siphei's, des Sohnes Alons, des Sohnes Jedaja's, des Sohnes Simri's, des Sohnes Semaja's: diese mit Namen Angeführten waren Fürsten in ihren Geschlechtern, und ihre Stammhäuser breiteten sich aus in Menge. Und sie gingen gegen Abend von Gedor, bis an die Morgenseite des Tales, um Weide zu suchen für ihre Schafe. Und sie fanden fette und gute Weide, und ein Land weit nach allen Seiten und ruhig und still; denn von Ham waren, die daselbst wohnten vor Zeiten. Und so kamen die mit Namen Aufgeschriebenen zur Zeit Hiskia's, des Königs von Juda, und schlugen die Meuniter und ihre Zelte, welche sich daselbst befanden, und vertilgten sie bis auf diesen Tag, und wohnten an ihrer Statt; denn Weide für ihr Vieh war daselbst. Und von ihnen, von den Söhnen Simeons, zogen nach dem Gebirge Seir fünfhundert Mann, und Platja und Nearja und Rephaja und Usiel, die Söhne Jisei's, waren an ihrer Spitze, und schlugen den Nest der Entronnenen von Amalek, und wohnten daselbst bis auf diesen Tag. Geschlechtsregister Rubens, Gads und Manasse's. Nachrichten von ihren ......Und die Söhne Rubens, des Erstgebornen Israels, (denn er war der Erstgeborne, aber weil er das Lager seines Vaters entweihte, ward seine Erstgeburt den Söhnen Josephs, des Sohnes Israels, gegeben, doch ohne im Geschlechtsverzeichnis gezählt zu werden nach der Erstgeburt: Freilich Juda war mächtig unter seinen Brüdern und zum Fürsten ward (Einer) aus ihm, die Erstgeburt aber war Josephs;) die Söhne Rubens, des Erstgebornen Israels, sind: Hanoch und Pallu und Hezron und Eharmi. Die Söhne Joels: des Sohn Semaja, des Sohn Gog, des Sohn Simei, des Sohn Micha, des Sohn Reaja, des Sohn Baal, des Sohn Beers, welchen Thiglath-Pilneser, der König von Assyrien, gefangen wegführte; er war Fürst der Rubeniten. Und seine Brüder nach ihren Geschlechtern, in der Verzeichnung ihrer Abstammung: das Haupt Jegiel und Sacharja, und Bela, der Sohn des Asas, des Sohnes Sema's, des Sohnes Joels: selbiger wohnte zu Aroer und bis nach Nebo und Baal-Meon, und gegen Aufgang wohnte er bis gegen die Wüste hin vom Strome Euphrat an; denn ihrer Herden waren viele im Lande Gilead. Und zur Zeit Sauls führten sie Krieg mit den Hagaritern, und sie fielen durch ihre Hand, und sie wohnten in ihren Zelten auf der ganzen Ostseite von Gilead. Und die Söhne Gads wohnten ihnen gegenüber im Lande Basan bis gen Salcha: Joel, das Haupt, und Sapham, der zweite, und Jaenai und Saphat, in Basan. Und ihre Brüder nach ihren Stammhäusern sind: Michael und Mesullam und Seba und Jorai und Jaechan und Sia und Eber, sieben. Das sind die Söhne Abihails, des Sohnes Huri's, des Sohnes Jaroahs, des Sohnes Gileads, des Sohnes Michaels, des Sohnes Jesisai's, des Sohnes Jahdo's, des Sohnes Bus. Ahi, der Sohn Abdels, des Sohnes Guni's, war ihr Stamm-Haupt. Und sie wohnten in Gilead und Basan und in deren Töchtern und in allen Tristen Sarono, bis an ihre Ausgänge. Sie alle sind ihren Geschlechtern nach verzeichnet zur Zeit Zöthains, des Königs von Juda, und zur Zeit Jerobeams, des Königs von Israel. Die Söhne Rubens und die Gaditer und der halbe Stamm Manasse, was tapfere Männer waren, die Schild und Schwert führten, und den Bogen spannten, und des Kriegs kundig waren, vierundvierzigtausendsiebenhundertundsechzig, die auszogen zum Heere, die führten Krieg mit den Hagaritern und mit Jetur und Naphis und Nodab. Und es ward ihnen geholfen wider sie, und die Hagariter wurden in ihre Hände gegeben, und alle, die mit ihnen waren; denn sie riefen zu Gott im Streite, und er erhörte sie, weil sie auf ihn vertraueten. Und sie führten weg ihr Vieh, Kamele fünfzigtausend, und Schafe zweihundertundfünfzigtausend, und Esel zweitausend, und Menschenseelen hunderttausend. Denn es fielen viele Erschlagene, denn der Streit war von Gott. Und sie wohnten an ihrer Statt bis zur Wegführung. Und die Söhne des halben Stammes Manasse wohnten im Lande von Basan bis an Baal-Hermon und Senir und den Berg Hermon: sie waren zahlreich. Und das waren ihre Stammhäupter: Opher und Jisei und Eliel und Asriel und Jeremia und Hodawia und Jahdiel, Kriegshelden, Männer von Namen, Häupter ihrer Stammhäuser. Aber sie fielen ab von dem Gott ihrer Väter, und hurten den Göttern der Völker des Landes nach, welche Gott ausgetilgt vor ihnen. Da erweckte der Gott Israels den Geist Phuls, des Königs von Assyrien, und den Geist Thiglath-Pilnesers, des Königs von Assyrien, und führte weg die Rubeniten und die Gaditen und den halben Stamm Manasse, und brachte sie nach Halah und Habor und Hara und den Fluß (des Landes) Gosan bis auf diesen Tag. Geschlechtsregister und Städte des Stammes LeviDie Söhne Levi's: Gerson, Jahath und Merari. Und die Söhne Jahaths: Amram, Izehar und Hebron und Usiel. Und die Söhne Amrams: Aaron und Mose und Mirjam. Und die Söhne Aarons: Nadab und Abihu, Eleasar und Ithamar. Eleasar zeugte Pinehas, Pinehas zeugte Abisua, und Abisua zeugte Buki, und Buki zeugte Usi, und Usi zeugte Serahja, und Serahja zeugte Merajoth, Merajoth zeugte Amarja, und Amarja zeugte Ahitub, und Ahitub zeugte Zadok, und Zadok zeugte Ahimaaz, und Ahimaaz zeugte Asarja, und Asarja zeugte Johanan, und Johanan zeugte Asarja (das ist der, welcher Priester war im Hause, welches Salomo bauete zu Jerusalem;) und es zeugte Asarja Amarja, und Amarja zeugte Ahitub, und Ahitub zeugte Zadok, und Zadok zeugte Sallum, und Sallum zeugte Hilkia, und Hilkia zeugte Asarja, und Asarja zeugte Seraja, und Seraja zeugte Jozadak, und Jozadak zog weg, da Jahwe Juda und Jerusalem wegführte durch Nebukadnezar. Die Söhne Levi's sind: Gersom, Jahath und Merari. Und das sind die Namen der Söhne Gersoms: Libni und Simei. Und die Söhne Kahaths: Amram und Jezehar und Hebron und Usiel. Die Söhne Merari's; Maheli und Musi. Und das sind die Geschlechter der Leviten nach ihren Vätern: Von Gersom, des Sohn Libni, des Sohn Jahath, des Sohn Simna, des Sohn Joah, des Sohn Iddo, des Sohn Serah, des Sohn Jeathrai, des Sohn Kahath, des Sohn Amminadab, des Sohn Korah, des Sohn Assir, des Sohn Elkana, des Sohn Ebjassaph, des Sohn Assir, des Sohn Thahath, des Sohn Uriel, des Sohn Usija, des Sohn Saul. Und die Söhne Elkana's: Amasai und Ahimoth, des Sohn Elkana, des Sohn Elkana-Zophai, des Sohn Nahat, des Sohn Eliab, des Sohn Joram, des Sohn Elkana. Und die Söhne Samuels: Der Erstgeborne Vasni und Abija. Die Söhne Merari's: Maheli, des Sohn Libni, des Sohn Simei, des Sohn Usa, des Sohn Simea, des Sohn Hagija, des Sohn Asaja. Und diese sind es, welche David bestellte zum Gesang im Hause Jahwes, seit die Lade zur Ruhe gekommen. Und sie dienten vor der Wohnung des Versammlungszeltes im Gesang, bis Salomo das Haus Jahwes bauete zu Jerusalem, und standen nach ihrer Ordnung in ihrem Dienst. Und das sind, die da standen, und ihre Söhne: von den Söhnen der Kahathiter: Heman, der Sänger, der Sohn Joels, des Sohnes Samuels, des Sohnes Elkana's, des Sohnes Jerohams, des Sohnes Eliels, des Sohnes Thoahs, des Sohnes Zuphs, des Sohnes Elkana's, des Sohnes Mahats, des Sohnes Amasai's, des Sohnes Elkana's, des Sohnes Joels, des Sohnes Asarja's, des Sohnes Zephanja's, des Sohnes Thahaths, des Sohnes Assirs, des Sohnes Ebjassphs, des Sohnes Korahs, des Sohnes Jezehars, des Sohnes Kahaths, des Sohnes Levi's, des Sohnes Israels. Und sein Bruder Assaph, der zu seiner Rechten stand, Assaph, der Sohn Berechja's, des Sohnes Simea's, des Sohnes Michaels, des Sohnes Baesaja's, des Sohnes Malchija's, des Sohnes Ethni's, des Sohnes Seraho, des Sohnes Adaja's, des Sohnes Ethans, des Sohnes Sima's, des Sohnes Simei's, des Sohnes Jahaths, des Sohnes Gersoms, des Sohnes Levi's. Und die Söhne Merari's, ihre Brüder, standen zur Linken: Ethan, der Sohn Kisi's, des Sohnes Abdi's, des Sohnes Maluchs, des Sohnes Hasabja's, des Sohnes Amazia's, des Sohnes Hilkia's, des Sohnes Amzi's, des Sohnes Bani's, des Sohnes Samers, des Sohnes Maheli's, des Sohnes Musi's, des Sohnes Merari's, des Sohnes Levi's. Und ihre Brüder, die Leviten, waren zu eigen gegeben zu allem Dienste der Wohnung des Hauses Gottes. Und Aaron und seine Söhne opferten auf dem Brandopferaltar und auf dem Rauchaltar, waren zu allem Dienste des Hochheiligen, und versöhnten Israel, ganz so, wie Mose, der Knecht Gottes, geboten. Und das sind die Söhne Aarons: des Sohn Eleasar, des Sohn Pinehas, des Sohn Abisua, des Sohn Buki, des Sohn Usi, des Sohn Serahja, des Sohn Merajoth, des Sohn Amarja, des Sohn Ahitub, des Sohn Zadok, des Sohn Ahimaaz. Und das sind ihre Wohnungen, nach ihren Gehöften, in ihrer Grenze, der Söhne Aarons vom Geschlechte der Kahathiter, denn ihnen fiel das Los. Und sie gaben ihnen (die Stadt) Hebron im Lande Juda und ihren Bezirk, ringsum; aber das Feld der Stadt und ihre Dörfer gaben sie Kaleb, dem Sohne Jephune's. Und den Söhnen Aarons gab man die Zufluchtstädte: Hebron und Libna und ihren Bezirk, und Jathir und Esthemoa und ihren Bezirk, und Hilen und ihren Bezirk, und Debir und ihren Bezirk, und Asan und ihren Bezirk, und Bethsemes und ihren Bezirk, und vom Stamme Benjamin: Geba und ihren Bezirk, und Allemeth und ihren Bezirk, und Anathoth und ihren Bezirk. All ihre Städte dreizehn, nach ihren Geschlechtern. Und den übrigen Söhnen Kahaths (gab man) von den Geschlechtern des Stammes (Ephraim und vom Stamme Dan und) vom halben Stamme Manasse durchs Los zehn Städte. Und den Söhnen Gersoms nach ihren Geschlechtern vom Stamme Issaschar und vom Stamme Asser und vom Stamme Naphthali und vom Stamme Manasse in Basan dreizehn Städte. Den Söhnen Merari's nach ihren Geschlechtern vom Stamme Ruben und vom Stamme Gad und vom Stamme Sebulon durchs Los zwölf Städte. Und so gaben die Söhne Israels den Leviten die Städte und ihre Bezirke. Und sie gaben durchs Los vom Stamme der Söhne Juda's und vom Stamme der Söhne Simeons und vom Stamme der Söhne Benjamins diese Städte, die sie mit Namen nennen. Und (die übrigen) von den Geschlechtern der Söhne Kahaths, ihre Städte waren vom Stamme Ephraim. Und man gab ihnen die Zufluchtstädte: Sichem und ihren Bezirk auf dem Gebirge Ephraim, und Geser und ihren Bezirk, und Jokmeam und ihren Bezirk, und Beth-Horon und ihren Bezirk, und Ajalon und ihren Bezirk, und Gath-Rimmon und ihren Bezirk, und vom halben Stamme Manasse Aner und ihren Bezirk, und Bileam und ihren Bezirk, — dem Geschlechte der übrigen Söhne Kahaths. Den Söhnen Gersoms: vom Geschlechte des halben Stammes Manasse: Golan in Basan und ihren Bezirk, und Astharoth und ihren Bezirk; und vom Stamme Issaschar: Kedes und ihren Bezirk, und Ramoth und ihren Bezirk, und Anem und ihren Bezirk; und vom Stamme Asser: Masal und ihren Bezirk, und Abdon und ihren Bezirk, und Hukok und ihren Bezirk, und Rehob und ihren Bezirk, und vom Stamme Naphthali: Kedes in Galiläa und ihren Bezirk, und Hamman und ihren Bezirk, und Kirjathaim und ihren Bezirk. Den übrigen Söhnen Merari's (gaben sie) vom Stamme Sebulon: Rimmon und ihren Bezirk, und Thobor und ihren Bezirk; und jenseits des Jordans, bei Jericho, östlich vom Jordan, vom Stamme Ruben: Bezer in der Wüste und ihren Bezirk, und Jahza und ihren Bezirk, und Kedemoth und ihren Bezirk, und Mepaath und ihren Bezirk; und vom Stamme Gad: Ramoth in Gilead und ihren Bezirk, und Mahanaim und ihren Bezirk, und Hesbon und ihren Bezirk, und Jaeser und ihren Bezirk. Nachkommen Issaschars, Benjamins, Naphtali's, Manasse's, Ephraims und AssersUnd anlangend die Söhne Issaschars, (so waren sie): Thola und Pua, Jasub und Simron, viere. Und die Söhne Thola's: Usi und Rephaja und Jeriel und Jahemai und Jibsam und Samuel, Häupter ihrer Stammhäuser, von Thola, tapfere Männer nach ihren Geschlechtern; ihre Anzahl zur Zeit Davids war zweiundzwanzigtausend sechshundert. Und die Söhne Ussi's: Jesraja. Und die Söhne Jesraja's: Michael und Obadja und Joel, Jissia, fünf, sie alle fünf Oberhäupter. Und bei ihnen waren nach ihren Geschlechtern, nach ihren Stammhäusern, Heerscharen zum Streite sechsunddreißigtausend; denn sie hatten viel Weiber und Söhne. Und ihre Brüder nach allen Geschlechten, Issaschars, tapfere Männer, waren siebenundachtzigtausend, das Geschlechtsverzeichnis aller. (Die Söhne) Benjamins sind: Bela und Becher und Jediael, drei. Und die Söhne Bela's: Ezbon und Usi und Usiel und Jerimoth und Jeri, fünf, Häupter ihrer Stammhäuser, tapfere Männer, und ihr Geschlechtsverzeichnis; zweiundzwanzigtausendundvierunddreißig. Und die Söhne Bechers: Semira und Joas und Elieser und Eljoenai und Omri und Jeremoth und Abia und Anathoth und Alameth; alle diese waren Söhne Bechers, und ihr Verzeichnis nach ihren Geschlechtern, die Häupter ihrer Stammhäuser, tapfere Männer, zwanzigtausendundzweihundert. Und die Söhne Jediaels: Bilhan. Und die Söhne Bilhans: Jeus und Benjamin und Ehud und Cnaana und Sethan und Tharsis und Ahisahar. Alle diese waren Söhne Jediaels, nach ihren Stammhäuptern, tapfere Männer, siebzehntausendundzweihundert, die zum Heere auszogen zum Streite. Und Supim und Hupim, die Söhne Irs, Husim, die Söhne Ahers. Die Söhne Naphthali's: Jaziel und Guni und Jezer und Sallum, die Söhne Bilha's. Die Söhne Manasse's: Esriel, welchen gebar . . . .; sein syrisches Kebsweib gebar Machir, den Vater Gileads. Und Machir nahm ein Weib von Hupim und Supim, und der Name seiner Schwester war Maacha, und der Name des zweiten (Sohnes) war Zelaphehad, und Zelaphehad hatte Töchter. Und Maacha, das Weib Machirs, gebar einen Sohn, und nannte ihn Peres; und der Name seines Bruders Seres, und seine Söhne Ulam und Nekem. Und die Söhne Ulams: Bedan. Das die Söhne Gileads, des Sohnes Machirs, des Sohnes Manasse's. Und seine Schwester Hammolecheth gebar Ishod und Abieser und Mahela. Und die Söhne Semida's waren: Ahean und Sichem und Likhi und Anjam. Und die Söhne Ephraims sind: Suthela und des Sohn Bered, und des Sohn Thahath, und des Sohn Elada, und des Sohn Thahath, und des Sohn Sabad, und des Sohn Suthela und Eser und Elead. Und es mordeten sie die Männer von Gath, die Eingebornen des Landes; denn sie waren hinabgezogen, ihre Herden zu nehmen. Und es trauerte Ephraim, ihr Vater, lange Zeit, und es kamen seine Brüder, ihn zu trösten, Und er wohnte seinem Weibe bei, und sie ward schwanger, und gebar einen Sohn, und er nannte seinen Namen Bria, weil Unglück getroffen sein Haus. Und seine Tochter war Seera, und sie bauete Beth-Horon, das untere und das obere, und Usen-Seera. Und Rephah war sein Sohn, und des Sohn Reseph und Thelah, und des Sohn Thahan, des Sohn Laedan, des Sohn Ammihud, des Sohn Elisama, des Sohn Nun, des Sohn Josua. Und ihr Eigentum und ihre Wohnung war Bethel und ihre Töchter, und gegen Aufgang Naaran, und gegen Untergang Geser und ihre Töchter, und Sichem und ihre Töchter bis nach Gasa und ihren Töchtern; und zur Seite der Söhne Manasse's Bethsean und ihre Töchter, Thaenach und ihre Töchter, Megiddo und ihre Töchter, Dor und ihre Töchter. Darin wohnten die Söhne Josephs, des Sohnes Israels. Die Söhne Assers sind: Jimna und Jisva und Jisvi und Bria und Serah, ihre Schwester. Und die Söhne Bria's: Heber und Malchiel, das ist der Vater Birsaviths. Und Heber zeugte Japhlet und Somer und Hotham und Sua, ihre Schwester. Und die Söhne Japhlets: Pasach und Bimehal und Asvath. Das die Söhne Japhlets. Und die Söhne Semers: Ahi und Rahga, und Huba und Aram. Und die Söhne Helems (Hothams), seines Bruders: Zophah und Jimna und Seles und Amal. Die Söhne Zophahs: Sua und Harnepher und Sual und Ben und Jimra, Bezer und Hod und Sama und Silsa und Jethran und Beera. Und die Söhne Jethers: Jephunne und Phispa und Ära. Und die Söhne Ulla s: Arah und Haniel und Rizja. Alle diese waren Söhne Assers, Häupter der Stammhäuser, Auserlesene, tapfere Männer, Häupter der Fürsten. Und ihr Verzeichnis; zum Heere, zum Streite, ihre Zahl war sechsundzwanzigtausend Mann. Das Haus Benjamins und SaulsUnd Benjamin zeugte Bela, seinen Erstgebornen, Asbel, den zweiten, und Ahrah, den dritten, Noba, den vierten, und Rapha, den fünften. Und Bea hatte Söhne: Addar und Gera und Abihud, und Abisua und Naaman und Ahoah, und Gera und Sephuphan und Huram. Und das sind die Söhne Ehuds, diese waren Stammhäupter der Einwohner von Geba, und sie führten sie weg nach Manahath: nämlich Naaman und Ahia und Gera, selbiger führte sie weg, und zeugte Ufa und Abihud. Und Saharaim zeugte im Lande Moab, seit er sie entlasten, mit Husim und Baera, seinen Weibern, Söhne. Und er zeugte von Hobes, seinem Weibe, Jobab und Zibja und Mesa und Malcham, und Jeuz und Sochja und Mirma. Das sind seine Söhne, Stammhäupter. Und von Husim zeugte er Abitub und Elpaal. Und die Söhne Elpaals: Eber und Miseam und Semer; selbiger bauete (die Städte) Ono und Lod und ihre Töchter. Und Bria und Sema sind Stammhäupter der Einwohner von Ajalon, sie vertrieben die Einwohner von Gath. Und Ahio, Sasak und Jeremoth, und Sebadja und Arad und Eder, und Michael und Jispa und Joha sind die Söhne Bria's. Und Sebadja und Mesullam und Hiski und Heber, und Jismerai und Jislia und Jobab sind die Söhne Elpaals. Und Jakim und Sichri und Sabdi, und Elienai und Zilthai und Eliel, und Adaja und Beraja und Simrat sind die Söhne Simei's. Und Jispan und Eber und Eliel, und Abdon und Sichri und Hanau, und Hananja und Elam und Anthothia, und Jiphdeja und Pnuel sind die Söhne Sasaks. Und Samserai und Seharja und Athalja, und Jaeresja und Elia und Sichri sind die Söhne Jerohams. Diese sind die Stammhäupter nach ihren Geschlechtern, Häupter; diese wohnten zu Jerusalem. Und zu Gideon wohnte der Vater Gibeons, und der Name seines Weibes war Maacha. Und sein erstgeborner Sohn war Abdon, und (die übrigen) Zur und Kis und Baal und Nadab, und Gedor und Ahjo und Secher. Und Mikloth zeugte Simea, und auch sie wohnten ihren Brüdern gegenüber zu Jerusalem bei ihren Brüdern. Und Ner zeugte Kis, und Kis zeugte Saul, und Saul zeugte Jonathan und Malchi-Sua und Abinadab und Esbaal. Und der Sohn Jonathans war Meribbaal, und Meribbaal zeugte Micha. Und die Söhne Micha's sind: Pithon und Melech und Thaerea und Ahas. Und Ahas zeugte Joadda, und Joadda zeugte Alemeth und Asmaveth und Simri, und Simri zeugte Moza, und Moza zeugte Viuea, des Sohn Rapha, des Sohn Eleasa, des Sohn Azel. Und Azel hatte sechs Söhne, und das ihre Namen: Asrikam, Bochru und Jismael und Searja und Obadja und Hanan. Alle diese sind Söhne Azels. Und die Söhne Esels, seines Bruders: Ulam, sein Erstgeborner, Jeus, der zweite, und Eliphelet, der dritte. Und die Söhne Ulams waren tapfere Männer, Bogenschützen, und hatten viele Söhne und Enkel, hundert und fünfzig. Alle diese sind von den Söhnen Benjamins. Zu Jerusalem wobnende Familien ans verschiedenen StämmenGanz Israel aber ist nach seinen Geschlechtern verzeichnet worden, und siehe, sie sind eingeschrieben ins Buch der Könige von Israel. Und Juda ward weggeführt nach Babel um seiner Vergehungen willen. Und die früheren Einwohner in ihrem Eigentum und ihren Städten waren Israeliten, die Priester, die Leviten und die eigenen Leute des Heiligtums. Und zu Jerusalem wohnten von den Söhnen Juda's und von den Söhnen Benjamins und von den Söhnen Ephraims und Manasse's. Uthai, der Sohn Ammihuds, des Sohnes Omri's, des Sohnes Imri's, des Sohnes Bani's, von den Söhnen Perez, des Sohnes Juda's. Und von den Silonitern: Asaja, der Erstgeborne, und seine Söhne. Und von den Söhnen Serahs: Jeguel und seine Brüder, sechshundertundneunzig. Und von den Söhnen Benjamins: Sallu, der Sohn Mesullams, des Sohnes Hodavja's, des Sohnes Hasuna's; und Jibneja, der Sohn Jerohams, und Ela, der Sohn Usi's, des Sohnes Michri's, und Mesullam, der Sohn Sephatja's, des Sohnes Neguels, des Sohnes Jibneja's; und ihre Brüder nach ihren Geschlechtern, neunhundertundsechsundfünfzig. Alle diese Männer waren Stammhäupter ihrer Stammhäuser. Und von den Priestern: Jedaja und Jojarib und Jachin, und Asarja, der Sohn Hilkia's, des Sohnes Mesullams, des Sohnes Zadoks, des Sohnes Merajoths, des Sohnes Ahitubs, Vorsteher des Hauses Gottes; und Adaja, der Sohn Jerohams, des Sohnes Pashurs, des Sohnes Malmija's; und Maesai, der Sohn Adiels, des Sohnes Jahsera's, des Sohnes Mesullams, des Sohnes Mesillemiths, des Sohnes Immers; und ihre Brüder, Häupter ihrer Stammhäuser, tausendsiebenhundertundsechzig, wackere Männer im Geschäfte des Dienstes im Hause Gottes. Und von den Leviten: Semaja, der Sohn Hasubs, des Sohnes Asrikams, des Sohnes Hasabja's, von den Söhnen Merari's; und Bakbakar, Heres und Galal und Mathanja, der Sohn Micha's, des Sohnes Sichri's, des Sohnes Assaphs; und Obadja, der Sohn Semaja's, des Sohnes Galals, des Sohnes Jedutuns; und Berechja, der Sohn Assa's, des Sohnes Elkana's, der da wohnte in den Dörfern der Netophathiter. Und die Torwärter: Sallum und Akub und Talmon und Ahiman und ihre Brüder; Sallum war das Haupt. Und bis jetzt sind sie im Königstore gegen Aufgang, sie, die Torwärter des Lagers der Söhne Levi's. Und Sallum, der Sohn Kore's, des Sohnes Ebjassaphs, des Sohnes Korahs, und seine Brüder vom Hause seines Vaters, die Korahiter, waren über das Geschäft des Dienstes, Türhüter des Zeltes, und ihre Väter waren im Lager Jahwes Hüter des Eingangs. Und Pinehas, der Sohn Eleasars, war Fürst über sie vor Zeiten (Jahwe war mit ihm). Secharja, der Sohn Meselemja's, war Torwärter des Versammlungszeltes. Sie alle, Auserlesene zu Torwärtern an der Schwelle, waren zweihundertundzwölf. Sie waren nach ihren Dörfern verzeichnet; David und Samuel, der Seher, hatten sie eingesetzt um ihrer Treue willen. Sie und ihre Söhne waren an den Toren des Hauses Jahwes, des Hauses des Zeltes, zu Wache. Nach den vier Winden standen die Torwärter, gegen Aufgang, gegen Abend, gegen Mitternacht und gegen Mittag. Und ihre Brüder waren in ihren Dörfern, mir zu kommen den siebenten Tag von Zeit zu Zeit mit ihnen. In Amtstreue standen sie, die vier Vorsteher der Torwärter, selbige Leviten, und sie waren über die Zellen und über die Schätze des Hauses Gottes. Nnd rings um das Haus Gottes übernachteten sie; denn ihnen lag die Wache ob, und sie waren gesetzt über die Öffnung an jedem Morgen. Und etliche von ihnen waren über die Geräte des Dienstes; denn nach der Zahl brachten sie sie hinein, und nach der Zahl taten sie sie heraus. Und etliche von ihnen waren bestellt über die Geräte, über alle heiligen Geräte, und über das Weißmehl und den Wein und das Öl und den Weihrauch und die Spezereien. Und etliche von den Söhnen der Priester mischten Salböl der Spezereien. Und dem Mathithja, aus den Leviten, er war der Erstgeborne Sallums, des Korahiters, war anvertraut das Pfannenbackwerk. Und etliche aus den Kahathitern, ihren Brüdern, waren über die Schaubrote gesetzt, sie zuzurichten Ruhetag für Ruhetag. Und das sind die Sänger, Stammhäupter der Leviten, frei vom Dienste der Zellen, denn Tag und Nacht liegt ihnen das Geschäft ob. Das sind die Stammhäupter der Leviten, nach ihren Geschlechtern, Häupter; diese wohnten zu Jerusalem. Wiederholung des Geschlechtsregisters SaulsUnd zu Gibeon wohnte der Vater Gibeons, Jegiel, der Name seines Weibes Mascha. Und sein Sohn, der Erstgeborne, Abdon, und (die übrigen) Zur und Kis und Baal und Ner und Nadab und Gedor und Ahjo und Sacharja und Mikloth. Und Mikloth zeugte Simeam, und auch diese wohnten ihren Brüdern gegenüber zu Jerusalem bei ihren Brüdern. Und Ner zeugte Kis, und Kis zeugte Saul, und Saul zeugte Jonathan und Malchisua und Abinadab und Esbaal. Und der Sohn Jonathans war Meribbaal, und Meribbaal zeugte Micha. Und die Söhne Micha's: Pithon und Melech und Thaherea. Und Ahas zeugte Jaera, und Jaera zeugte Alemeth und Asmaveth und Simri, und Simri zeugte Moza, und Moza zeugte Binea, und des Sohn war Rephaja, des Sohn Elasa, des Sohn Azel. Und Azel hatte sechs Söhne, und das ihre Namen: Asrikam, Bochru und Jismael und Searja und Obadja und Hanau. Das die Söhne Azels. Sauls und Jonathans TodUnd die Philister stritten wider Israel, und die Männer von Israel flohen vor den Philistern, und es fielen Erschlagene auf dem Gebirge Gilboa. Und die Philister setzten dem Saul und seinen Söhnen nach, und schlugen Jonathan und Abinadab und Malchisua, die Söhne Sauls. Und der Streit war hart wider Saul, und es trafen auf ihn die Bogenschützen, und es ward ihm bange vor den Schützen. Da sprach Saul zu seinem Waffenträger: Ziehe dein Schwert, und erstich mich damit, daß nicht diese Unbeschnittenen kommen, und mich mißhandeln. Und sein Waffenträger wollte nicht, denn er fürchtete sich sehr. Da nahm Saul das Schwert, und fiel darauf. Und als sein Waffenträger sah, daß Saul tot war, so fiel auch er auf das Schwert, und starb. Und so starb Saul und seine drei Söhne, und sein ganzes Haus allzumal starb. Und als alle Männer von Israel in der Ebene sahen, daß die Männer von Israels flohen, und daß Saul und seine Söhne tot waren, verließen sie ihre Städte, und flohen; und es kamen die Philister, und wohnten darin. Und es geschah am folgenden Tage, da kamen die Philister, um die Erschlagenen auszuziehen, und fanden Saul und seine drei Söhne gefallen auf dem Gebirge Gilboa. Und sie zogen ihn aus, und nahmen sein Haupt und seine Waffen, und sandten sie ins Land der Philister ringsum, um die Botschaft zu verkünden ihren Götzen und dem Volke. Und sie legten seine Waffen ins Haus ihres Gottes, und seinen Schädel schlugen sie an im Hause Dagons. Und es hörten alle (Bewohner) von Jabes in Gilead alles, was die Philister an Saul getan: da machten sich alle tapfern Männer auf, und nahmen den Körper Sauls und die Körper seiner Söhne, und brachten sie gen Jabes und begruben ihre Gebeine unter der Terebinthe zu Jabes, und fasteten sieben Tage. Und so starb Saul um seines Vergehens willen, womit er sich vergangen an Jahwe, wegen des Wortes Jahwes, welches er nicht beobachtete, und auch, weil er die Totenbeschwörer befragte. Jahwe aber befragte er nicht; darum ließ er ihn sterben; und wandte das Königtum zu David, dem Sohne Isai's. David, König von Israel. Eroberung JerusalemsUnd es versammelte sich ganz Israel zu David gen Hebron, und sprachen: Dein Gebein und Fleisch sind wir. Schon gestern und vorgestern, schon als Saul König war, warst du es, der Israel ausführte und einführte; und Jahwe, dein Gott, hat dir gesagt: Du sollst mein Volk Israel weiden, und du sollst Fürst sein über mein Volk Israel. Und so kamen alle Ältesten Israels zum Könige gen Hebron, und David schloß mit ihnen einen Bund zu Hebron vor Jahwe; und sie salbten David zum Könige über Israel, nach dem Worte Jahwes durch Samuel. Und es zog der König und ganz Israel gen Jerusalem, das ist Jebus; daselbst aber waren die Jebusiter, die Bewohner des Landes. Und die Bewohner von Jebus sprachen zu David: Du wirst nicht hier hereinkommen. Aber David nahm die Burg Zion ein, das ist Davids-Stadt. Und David sprach: Wer die Jebusiter schlägt zuerst, der soll ein Haupt und Oberster werden. Und es stieg zuerst hinauf Joab, der Sohn Zeruja's, und ward ein Haupt. Und David wohnte in der Burg, darum nannte man sie Davidsstadt. Und er bauete die Stadt ringsum von Millo an, und ringsumher, und Joab erneuerte das Übrige der Stadt. Und David ward immerfort größer, und Jahwe der Heerscharen war mit ihm. Liste der Helden DavidsUnd das sind die vornehmsten Helden, die David hatte, die fest bei ihm hielten an seinem Königtum, mit ganz Israel, um ihn zum Könige zu machen, nach dem Worte Jahwes über Israel. Und das ist die Zahl der Helden, die David hatte: Jasobeam, der Sohn Hachmoni's, das Haupt der Wagenkämpfer: selbiger schwang seinen Speer über dreihundert Erschlagene auf ein Mal. Und nach ihm Eleasar, der Sohn Dodo's, des Ahohiters; selbiger war unter den drei Helden. Selbiger war bei David zu Pas-Damim, als die Philister daselbst versammelt waren zum Streite. Und es war (daselbst) ein Stück Feldes voll Gerste, und das Volk floh vor den Philistern: da traten sie mitten auf das Stück, und erretteten es, und schlugen die Philister, und Jahwe schaffte einen großen Sieg. Und es gingen (diese) drei, von den dreißig Häuptern, hinab zum Felsen zu David in die Höhle Adullam, und das Lager der Philister lagerte im Tale Rephaim. David aber war damals auf der Berghöhe, und die Aufstellung der Philister war damals zu Bethlehem. Und David hatte ein Gelüst, und sprach: Wer holt mir Wasser zu trinken aus der Grube zu Bethlehem, die am Tore? Da brachen die Drei durch das Lager der Philister, und schöpften Wasser aus der Grube zu Bethlehem am Tore, und nahmen und brachten es zu David; aber er wollte es nicht trinken, und goß es hin dem Jahwe, und sprach: Fern lasse es Gott von mir sein, solches zu tun! Sollte ich das Blut dieser Männer trinken auf ihre Lebensgefahr? Denn auf ihre Lebensgefahr haben sie es gebracht. Und er wollte es nicht trinken. Das taten die drei Helden. Und Abisai, der Bruder Joabs: selbiger war das Haupt der (anderen) Drei; und er schwang seinen Speer über dreihundert Erschlagene, und hatte einen Namen unter den Dreien. Vor den Dreien der zweiten Ordnung war er geehrt, und ward ihr Oberster; aber an die ersten Drei kam er nicht. Benaja, der Sohn Jojada's, der Sohnes eines tapfern Mannes von großen Taten von Kabzeel: selbiger schlug zwei Gotteslöwen von Moab; und selbiger stieg hinab, und schlug den Löwen in der Grube an einem Schneetage. Und selbiger schlug den ägyptischen Mann, einen Mann von fünf Ellen Länge, und in der Hand des Ägypters war ein Speer wie ein Weberbaum; und er ging zu ihm hinab mit dem Stabe, und riß den Speer aus der Hand des Ägypters, und tötete ihn mit seinem Speere. Das tat Benaja, der Sohn Jojada's, und er hatte einen Namen unter den drei Helden. Vor den Dreißig, siehe, war selbiger geehrt, aber an die (ersten) Drei kam er nicht. Und David tat ihn zu seinem geheimen Gehör. Und die Helden der Scharen waren: Asahel, der Bruder Joabs; Elhanan, der Sohn Dodo's, von Bethlehem; Sammoth, der Haroriter; Helez, der Peloniter; Ira, der Sohn Ikes, des Thekoiters; Abieser, der Anthothiter; Sibechai, der Hosathiter; Ilai, der Ahohiter; Maherai, der Netophathiter; Heled, der Sohn Baena's, des Netophathiters; Ithai, der Sohn Ribai's, von Gibea im Stamme Benjamin; Benaja, der Piratoniter; Hurai, von Nahale-Gaas; Abiel, der Arbathiter; Asmaveth, der Baherumiter; Eljahba, der Saalboniter; Bene-Hasem, der Gisoniter; Jonathan, der Sohn Sage's, des Harariters; Ahiam, der Sohn Sachars, des Harariters; Eliphal, der Sohn Urs; Hepher, der Mecheratiter; Ahm, der Peloniter; Hezro der Karmeliter; Naarai, der Sohn Esbai's; Joel, der Bruder Nachans; Mibehar, der Sohn Hagri's; Zelek, der Ammoniter; Naherai, der Berothiter, der Waffenträger Joabs, des Sohnes Zeruja's; Ira, der Jethriter; Gareb, der Jethriter; Uria, der Hethiter; Sabad, der Sohn Ahelai's; Adina, der Sohn Sisa's, des Rubeniten, Haupt der Rubeniten, und bei ihm waren dreißig; Hanan, der Sohn Maecha's; Josaphat, der Mithniter; Usia, der Astheratiter; Sama und Jeiel, die Söhne Hothams, des Aroeriters; Jediael, der Sohn Simri's, und Joha, sein Bruder, der Thiziter; Eliel, der Mahevite; Jeribai und Josawia, die Söhne Elnaams, und Jithma, der Moabiter; Eliel und Obed und Jaesiel-Hammezobaja. Verzeichnis derjenigen, die sich zu David schlugen, zu Ziklag, und ihn zum Könige von Israel machtenDiese aber sind es, die zu David kamen nach Ziklag, da er noch verbannt war vor Saul, dem Sohne des Kis, und selbige waren unter den Helden, die ihm halfen zum Streite, Bogenschützen, mit der Rechten und Linken Steine werfend, und Pfeile schießend vom Bogen, von den Brüdern Sauls aus Benjamin; das Haupt Ahieser und Joas, die Söhne Semaa's, des Gibeathiters, und Jeftel und Pelet, die Söhne Asmaveths, und Beracha und Jehu, der Anthothiter, und Jesmaja, der Gibeoniter, ein Held unter den Dreißig, und über die Dreißig, und Jeremia und Jehasiel und Johanan und Josabad, der Gederatiter, Eleusai und Jerimoth und Bealja und Samarja und Saphatja, der Harophiter, Elkana und Jissija und Asareel und Joeser und Jasobeam, die Korahiter, und Joela und Sebadja, die Söhne Jerohams, von Gedor. Und von den Gaditen sonderten sich ab zu David zur Berghöhe der Wüste, Helden, Kriegsmänner, gerüstet mit Schild und Spieß, vom Ansehen wie Löwen, und wie Gasellen auf den Bergen an Schnelle; Eser, das Haupt, Obadja, der zweite, Eliab, der dritte, Mismanna, der vierte, Jeremja, der fünfte, Athai, der sechste, Eliel, der siebente, Johanan, der achte, Elfabad, der neunte, Jeremia, der zehnte, Machbanai, der elfte. Diese waren von den Söhnen Gads, Heeres-Häupter, der kleine über hundert, und der große über tausend. Diese sind's, die über den Jordan gingen, im ersten Mond, da er sein ganzes Ufer anfüllte, und jagten in die Flucht alle (Bewohner der) Täler nach dem Aufgang und nach dem Untergang. Und es kamen etliche von den Söhnen Benjamins und Juda's zur Berghöhe zu David. Und David ging heraus, vor sie, und hob an, und sprach zu ihnen: Wenn ihr zum Frieden zu mir kommt, mir zu helfen, so ist mein Herz gegen euch geneigt zur Vereinigung; wenn aber, um mich zu verraten meinen Feinden, ohne daß Unrecht in meiner Hand, so sehe es der Gott unserer Väter, und richte! Da ergriff der Geist Amasai, das Haupt der Wagenkämpfer, (und er sprach): Dein sind wir, David, mit dir halten wir's, Heil, Heil dir, und Heil deinen Helfern, denn dir hilft dein Gott! Und David nahm sie an, und setzte sie an die Spitzen der Scharen. Und von Manasse gingen über zu David, da er mit den Philistern kam wider Saul zum Streite, aber ihnen nicht half; denn durch Beratschlagung entließen ihn die Fürsten der Philister, indem sie sprachen: Auf Gefahr unsrer Köpfe möchte er übergehen zu seinem Herrn Saul! Als er nach Ziklag zog, gingen zu ihm über von Manasse: Adna und Josabad und Jediael und Michael und Josabad und Elihu und Zilthai, Häupter der Haufen Manasse's. Und selbige halfen David wider die Streifscharen; denn Kriegshelden waren sie alle, und wurden Oberste im Heere. Denn von Tag zu Tag kamen mehrere zu David, ihm zu helfen, bis zu einem großen Heere, gleich einem Heere Gottes. Das aber ist die Kopfzahl der Gerüsteten zum Heere, die zu David gen Hebron kamen, um das Königtum Sauls ihm zuzuwenden nach Befehl Jahwes: Söhne Juda's, führend Schild und Spieß, sechstausendundachthundert, Gerüstete zum Heere; von den Söhnen Simeons, tapfere Männer für das Heer, siebzigtausendundhundert; von den Söhnen Levi's viertausendundsechshundert, und Jojada, der Fürst von Aaron, und mit ihm dreitausendundsiebenhundert, und Zadok, ein tapferer Jüngling, und sein Stammhaus, zwei und zwanzig Oberste; und von den Söhnen Benjamins, den Brüdern Sauls, dreitausend; bis dahin aber hielt der größere Teil von ihnen noch am Hause Sauls; und von den Söhnen Ephraims zwanzigtausendundachtundert, tapfere Männer, Männer von Namen in ihren Stammhäusern; und vom halben Stamme Manasse achtzehntausend, die mit Namen bestimmt wurden, hinzugehen, und David zum Könige zu machen; und von den Söhnen Issaschars, die sich auf die Zeiten verstanden, um zu wissen, was Israel tun mußte, ihrer Häupter zweihundert, und all ihre Brüder folgten ihrem Worte; von Sebulon, die auszogen zum Heere, gerüstet zum Streite mit allen Kriegswaffen, fünfzigtausend, sich zum Streite zu stellen unzweideutiges Herzens; und von Naphthali tausend Oberste, und mit ihnen mit Schild und Speer siebenunddreißigtausend; und von den Daniten, gerüstet zum Streite, achtundzwanzigtausendundsechshundert; und von Asser, ausziehend zum Heere, sich zum Streite zu stellen, vierzigtausend; und von jenseits des Jordans, von den Rubeniten und den Gaditen und dem halben Stamme Manasse, mit allen Kriegswaffen zum Streite, hundertundzwanzigtausend. All diese Kriegsleute, ordnend die Schlacht mit aufrichtigem Herzen, kamen gen Hebron, um David zum Könige über ganz Israel zu machen. Und auch alle Übrigen in Israel waren einträchtig David zum Könige zu machen. Und sie waren daselbst bei David drei Tage, und aßen und tranken, denn ihre Brüder richteten ihnen zu; und auch die nahe bei ihnen wohnenden bis nach Issaschar und Sebulon und Naphthali brachten Brot auf Eseln und auf Kamelen und auf Maultieren und auf Rindern, Mehlspeisen, Feigen und Rosinen und Wein und Öl und Rinder und Schafe in Menge; denn es war Freude in Israel. David will die Bundeslade nach Jerusalem bringenUnd David beriet sich mit den Obersten über tausend und hundert, mit allen Fürsten. Und David sprach zur ganzen Versammlung Israels: Gefällt es euch, und ist es von Jahwe, unsrem Gott: so laßt uns allenthalben aussenden zu unsren übrigen Brüdern in allen Landen Israels, und mit ihnen zu den Priestern und den Leviten in ihren Bezirksstädten, daß sie sich zu uns versammeln. Und laßt uns die Lade unsres Gottes zu uns herholen; denn wir haben nicht nach ihr gefragt zur Zeit Sauls. Und es sprach die ganze Versammlung, daß man also tun sollte; denn die Sache war recht dem ganzen Volke. Und so versammelte David ganz Israel vom Nil Ägyptens bis nach Hemath hin, um die Lade Gottes zu holen von Kiriath-Jearim. Und David und ganz Israel zog hin gen Baala nach Kiriath-Jearim in Juda, um von dannen hinaufzubringen die Lade Gottes Jahwes, der über den Cherubs thront, wo der Name angerufen wird. Und sie fuhren die Lade Gottes auf einem neuen Wagen aus dem Hause Abinadabs; Usa aber und Ahio leiteten den Wagen. Und David und ganz Israel spielten vor Gott her aus allen Kräften, mit Gesang und mit Lauten und mit Harfen und mit Pauken und mit Zymbeln und mit Trompeten. Und als sie zur Tenne Chidon kamen, reckte Usa seine Hand aus, die Lade zu erfassen; denn die Rinder hatten sich losgerissen. Da entbranntes der Zorn Jahwes wider Usa, und er schlug ihn, darum daß er seine Hand ausgereckt nach der Lade, und er starb daselbst vor Gott. Da ward David betrübt, weil Jahwe einen Schlag getan an Usa, und er nannte selbigen Ort Perez-Usa (Schlag Usa's) bis auf diesen Tag. Und David fürchtete sich vor Gott an selbigem Tage, und sprach: Wie sollte ich zu mir bringen die Lade Gottes? Und David schaffte die Lade nicht zu sich nach der Stadt Davids, und setzte sie ab ins Haus Obed-Edoms, des Gathiters. Und so blieb die Lade Gottes im Hause Obed-Edoms, in seinem Hause, drei Monde. Und Jahwe segnete das Haus Obed-Edoms und alles, was sein war. Davids Hausbau, Weiber und Kinder, Krieg mit den PhilisternUnd es sandte Hiram, der König von Tyrus, Boten zu David, und Zedernholz und Mauerleute und Zimmerleute, ihm ein Haus zu bauen. Und David erkannte, daß ihn Jahwe bestätigte als König über Israel, und daß sein Königreich hoch erhoben ward um seines Volkes Israel willen. Und David nahm noch mehr Weiber zu Jerusalem, und zeugte noch mehr Söhne und Töchter. Das aber sind die Namen derer, die ihm geboren wurden in Jerusalem: Sammuah und Sobab, Nahan und Salomo und Jibhar und Elisua und Elphelet und Nogah und Nepheg und Japhia und Elisamma und Beeljada und Cliphelet. Und als die Philister hörten, daß David gesalbt worden zum Könige über ganz Israel, zogen alle Philister heran, David aufzusuchen. Und als es David hörte, zog er ihnen entgegen. Und die Philister kamen, und breiteten sich aus im Tale Rephaim. Da befragte David Gott, und sprach: Soll ich gegen die Philister ziehen, und wirst du sie in meine Hand geben? Und Jahwe sprach zu ihm: Ziehe, und ich gebe sie in deine Hand. Da zogen sie nach Baal-Prazim, und David schlug sie daselbst, und sprach: Gott hat meine Feinde zerrissen durch mich gleich einem Wasserriß. Daher nannte er den Namen selbigen Ortes Baal-Prazim (Ort der Risses). Und sie ließen daselbst ihre Götter, und David gebot, und sie wurden verbrannt mit Feuer. Und die Philister kamen wiederum, und breiteten sich aus im Tale. Da befragte David abermal Gott, und Gott sprach zu ihm: Ziehe nicht hinter ihnen her, wende dich von ihnen, und komme an sie gegenüber den Bechastauden. Und wenn du Geräusch eines Einherschreitens hörst in den Wipfeln der Bechastauden, dann gehe hervor zum Streite; denn Gott geht vor dir her, um das Heer der Philister zu schlagen. Und David tat, so wie ihm Gott geboten, und schlug das Heer der Philister von Gibeon bis gen Geser. Und es ging der Ruhm Davids aus in alle Lande, und Jahwe ließ die Furcht vor ihm auf alle Völker fallen. Die Bundeslade wird wirklich nach Jerusalem gebrachtUnd er bauete sich Häuser in der Stadt Davids, und richtete einen Ort zu für die Lade Gottes, und schlug ihr ein Zelt auf. Damals sprach David: Die Lade Gottes soll niemand tragen als die Leviten, denn sie hat Jahwe erwählt die Lade Gottes zu tragen, um ihm zu dienen in Ewigkeit. Und David versammelte ganz Israel nach Jerusalem, um die Lade Jahwes hinaufzubringen an ihren Ort, den er ihr zugerichtet. Und David versammelte die Söhne Aarons und die Leviten: von den Söhnen Kahaths: Uriel, den Obersten, und seine Brüder, hundertundzwanzig; von den Söhnen Merari's: Asaja, den Obersten, und seine Brüder, zweihundertundzwanzig; von den Söhnen Gersoms: Joel, den Obersten, und seine Brüder, hundertunddreißig; von den Söhnen Elizaphans: Semaja, den Obersten, und seine Brüder, zweihundert; von den Söhnen Hebrons: Eliel der Obersten und seine Brüder achtzig; von den Söhnen Usiels: Amminadab, den Obersten, und seine Brüder, hundertundzwölf. Und David rief Zadok und Abjathar, die Priester, und die Leviten, Uriel, Asaja und Joel und Semaja und Eliel und Amminadab, und sprach zu ihnen: Ihr seid die Stammhäupter der Leviten, heiligt euch und eure Brüder, und bringt die Lade Jahwes, des Gottes Israels, herauf an den Ort, den ich ihr zugerichtet. Weil das vorige Mal nicht ihr es tatet, so tat Jahwe, unser Gott, einen Schlag unter uns, weil wir ihn nicht suchten - nach der Gebühr. Da heiligten sich die Priester und Leviten, um die Lade Jahwes, des Gottes Israels, herauszubringen. Und so trugen die Söhne der Leviten die Lade Gottes, so wie Mose geboten nach dem Worte Jahwes, auf ihren Schultern, mit den Stangen, (die sie) auf sich (legten). Und David befahl den Obersten der Leviten, ihre Brüder, die Sänger, zu bestellen mit Saitenspielen, Harfen und Lauten und Cymbeln, daß sie hell sängen und die Stimme erhöben in Freuden. Und die Leviten bestellten: Heman, der Sohn Joels, und von seinen Brüdern Assaph, den Sohn Berechja's; und von den Söhnen Merari's, ihren Brüdern: Ethan, den Sohn Kusaja's; und mit ihnen ihre jüngeren Brüder: Sacharja, Ben und Jaesiel und Semiramoth und Jehiel und Unni, Eliab und Benaja und Maeseja und Mathithja und Eliphelehu und Miknehu und Obed-Edom und Jegiel, die Torwärter; und die Sänger Heman, Assaph und Ethan, hell zu singen mit ehernen Cymbeln; und Sacharja und Asiel und Semiramyth und Jehiel und Unni und Eliar und Maeseja und Benaja mit Harfen mit Mädchenstimme; und Mathithja und Eliphelehu und Miknehu und Obed-Edom und Jegiel und Asasia mit Lauten mit der Grundstimme, als Vorsänger. Und Chenanja, der Meister der Leviten im Gesange, unterwies im Gesange; denn er war verständig. Und Berechja und Elkana waren Torwärter der Lade. Und Sabanja und Josaphat und Nethaneel und Amasai und Sacharja und Benaja und Elieser, die Priester, trompeteten mit den Trompeten vor der Lade Gottes her. Und Obed-Edom und Jehia waren Torwärter der Lade. Und so gingen David und die Ältesten Israels und die Obersten über tausend hin, die Lade des Bundes Jahwes hinaufzubringen aus dem Hause Obed-Edoms in Freuden. Und es geschah, da Gott den Leviten half, welche die Lade des Bundes Jahwes trugen, so opferten sie sieben Stiere und sieben Widder. Und David war angetan mit einem Oberkleide von Byssus, und auch alle Leviten, welche die Lade trugen, und die Sänger und Chananja, der Meister des Gesanges unter den Sängern; und David hatte eine leinenes Schulterkleid an. Und ganz Israel brachte die Lade des Bundes Jahwes hinauf mit Jubelgeschrei und mit Posaunenklang und mit Trompeten und mit Zymbeln, klingend mit Harfen und Lauten. Und es geschah, als die Lade des Bundes Jahwes zur Stadt Davids kam, da schauete Michal, die Tochter Sauls, durch das Fenster, und sah den König David springen und tanzen, und verachtete ihn in ihrem Herzen. Und sie brachten die Lade Gottes hinein, und stellten sie in das Zelt, welches David für sie aufgeschlagen, und brachten Brandopfer und Dankopfer dar vor Gott. Und als David das Opfern der Brandopfer und Dankopfer geendigt, da segnete er das Volk im Namen Jahwes. Und er verteilte dem ganzen Israel, vom Manne bis zum Weibe, einem jeglichen einen Laib Brot und ein Maß (Wein) und einen Rosinenkuchen. Und er stellte vor die Lade Jahwes Leviten, zum Dienste, und daß sie Jahwe, den Gott Israels, priesen und lebten und rühmten: Assaph, als Haupt, und als den zweiten nach ihm Sacharja; Jegiel und Semiramoth und Jehiel und Mathithja und Eliab und Benaja und Obed-Edom und Jegiel mit Harfen und mit Lauten, und Assaph mit Cymbeln klingend; und Benaja und Jehasiel, die Priester, (stoßend) in die Trompeten beständig vor der Lade des Bundes Gottes. An selbigem Tage, damals ließ David zuerst dem Jahwe danken durch Assaph und seine Brüder. Dankt Jahwe, ruft an seinen Namen, tut kund unter den Völkern seine Taten! Singet ihm, spielet ihm, dichtet von all seinen Wundern! Rühmt euch seines heiligen Namens, es freue sich das Herz seiner Verehrer! Fragt nach Jahwe und seiner Herrlichkeit, sucht sein Angesicht allezeit! Gedenkt seiner Wunder, die er getan, seiner Zeichen und der Gerichte seines Mundes, ihr Same Israels, seine Knechte, Söhne Jakobs, seine Auserwählten! Er, Jahwe, ist unser Gott; seine Gerichte über alle Welt. Gedenkt auf ewig seines Bundes, des Wortes, das er geboten, auf tausend Geschlechter, den er geschlossen mit Abraham, und was er geschworen dem Isaak; und er stellte es Jakob zur Satzung, Israel zum ewigen Bund, sprechend: Dir will ich das Land Kanaan geben, zum Los eurer Besitzung; da ihr noch eine geringe Anzahl waret, Wenige und Fremdlinge im Lande. Sie zogen von Volk zu Volk, und von einem Königreich zum anderen Volk. Er gestattete niemandem sie zu unterdrücken, und strafte um sie Könige. „Tastet meine Gesalbten nicht an, und meinen Propheten tut kein Leid!" Singt Jahwe, alle Lande, verkündet von Tag zu Tag seine Hilfe! Erzählt unter den Völkern seine Herrlichkeit, unter allen Nationen seine Wunder! Denn groß ist Jahwe und sehr preiswürdig, und furchtbar über alle Götter; denn alle Götter der Völker sind Götzen, und Jahwe hat den Himmel gemacht. Glanz und Hoheit ist vor seinem Angesicht, Ehre und Freude in seinem Wohnsitz. Gebt Jahwe, ihr Völkerstämme, gebt Jahwe Ehre und Preis! Gebt Jahwe seines Namens Ehre, bringt Geschenke, und kommt vor ihn, betet an vor Jahwe im heiligen Schmuck! Zittert vor ihm, alle Lande, die Welt besteht und wankt nicht. Es freue sich der Himmel, und frohlocke die Erde, man spreche unter den Völkern: Jahwe ist König! Es brause das Meer und was es erfüllt, fröhlich sei die Flur und alles, was darauf ist; es jauchzen die Bäume des Waldes vor Jahwe, denn er kommt, zu richten die Erde. Dankt Jahwe, denn er ist gütig, denn ewig ist seine Gnade! Und sprecht: Hilf uns, Gott unsrer Hilfe, und sammle und rette uns aus den Völkern, daß wir preisen deinen heiligen Namen, daß wir uns rühmen deines Lobes. Gepriesen sei Jahwe, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und alles Volk spreche: So sei es! und lobe Jahwe! Und er ließ daselbst vor der Label, des Bundes Jahwes Assaph und seine Brüder, um zu dienen vor der Lade beständig, Tag für Tag; und Obed-Edom und ihre Brüder, achtundsechzig, und Obed-Edom, den Sohn Jedikhuns, und Hosa, als Torwärter. Und Zadok, den Priester, und seine Brüder, die Priester, (bestellte er) vor die Wohnung Jahwes auf der Höhe zu Gibeon, um dem Jahwe Brandopfer zu opfern auf dem Brandopferaltar brandig, des Morgens und Abends, ganz so, wie es geschrieben steht im Gesetze Jahwes, welches er geboten für Israel; und mit ihnen Heman und Jedutun und die übrigen Auserlesenen, die mit Namen bestimmt waren, dem Jahwe zu danken, daß ewig seine Gnade; und mit ihnen Hunan und Jedutun, mit Trompeten und Cymbeln zu klingen mit Saitenspielen Gottes; und die Söhne Jedutuns zu Torwächtern. Und so ging alles Volk ein jeglicher nach Hause, und David wandte sich, sein Haus zu begrüßen. Davids beabsichtigter TempelbauUnd es geschah, als David in seinem Hause wohnte, da sprach er zu Nathan, dem Propheten: Siehe, ich wohne in einem Hause von Zedern, und die Lade des Bundes Jahwes unter den Teppichen, Und Nathan sprach zu David: Alles, was dir im Herzen ist, das tue, denn Gott ist mit dir. Und es geschah in selbiger Nacht, da geschah das Wort Gottes zu Nathan, und sprach: Gehe, und sprich zu David, meinem Knechte: So spricht Jahwe: Du sollst mir nicht ein Haus bauen zur Wohnung. Ich habe ja in keinem Hause gewohnt seit dem Tage, da ich Israel heraufführte, bis auf diesen Tag, und ich ging von Zelt zu Zelt und von Wohnung (zu Wohnung). Die ganze Zeit, da ich wandelte unter ganz Israel, habe ich wohl ein Wort geredet zu einem der Richter Israels, dem ich gebot mein Volk zu weiden, und gesprochen: Warum bauet ihr mir nicht ein Haus von Zedern? Und nun, so sprich zu meinem Knechte, zu David: So spricht Jahwe der Heerscharen: Ich habe dich genommen vom Anger hinter der Herde weg zum Fürsten über mein Volk Israel, und war mit dir, wohin du gingst, und rottete alle deine Feinde aus vor dir, und habe dir einen Namen gemacht, gleich dem Namen der Großen auf Erden, und habe Wohnsitze meinem Volke Israel gegeben, und es gepflanzt, daß es an seiner Stelle wohnt, und nicht mehr beunruhigt wird, und die Söhne der Tücke es nicht mehr plagen, so wie früherhin, und seit der Zeit, daß ich Richter ordnete über mein Volk Israel; und ich habe all deine Feinde gedemütigt, und verkündigte dir, Jahwe werde dir ein Haus bauen. Wenn deine Tage voll sind, daß du zu deinen Vätern gehst, so will ich deinen Samen nach dir erheben, einen von deinen Söhnen, und will sein Königtum bestätigen. Selbiger soll mir ein Haus bauen, und ich will seinen Thron befestigen auf ewig. Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein! und ich will meine Gnade nicht abziehen von ihm, so wie ich sie abzog von dem, der vor dir war; sondern ich will ihn feststellen in meinem Hause und Königreiche auf ewig, und sein Thron soll fest sein auf ewig. Gleich all diesen Worten und all dieser Offenbarung redete Nathan zu David. Da ging der König David hinein, und setzte sich vor dem Angesichte Jahwes, und sprach: Wer bin ich, Gott, Jahwe, und das mein Haus, daß du mich gebracht bis hierher? Und es war dies zu klein in deinen Augen, Gott, und du gabst dem Hause deines Knechtes Verheißungen in die Ferne, und hast mich angesehen nach Menschenart, du in der Höhe Gott Jahwe! Was soll David noch weiter (reden) zu dir von der Ehre deines Knechtes? Du kennst ja deinen Knecht! Jahwe! um deines Knechtes willen und nach deinem Willen hast du all dies Große getan, und kund gegeben all dies Große. Jahwe, niemand ist wie du, und kein Gott außer dir, ganz so, wie wir gehört mit unsren Ohren. Und wo ist, wie dein Volk Israel, ein Volk auf Erden, welches Gott gekommen sich zu erlösen zu seinem Volke, und dir einen Namen zu machen durch Großes und Furchtbares, indem du vor deinem Volke, welches du erlöst aus Ägypten, Völker vertriebst? Und so hast du dir dein Volk Israel gemacht zu deinem Volke auf ewig, und du, Jahwe, bist ihnen Gott geworden. Und nun, Jahwe! das Wort, das du über deinen Knecht und sein Haus geredet, werde wahr auf ewig, und tue, so wie du geredet. Ja, es werde wahr, und es verherrliche sich dein Name auf ewig, daß man spreche: Jahwe der Heerscharen ist der Gott Israels, Gott von Israel, und das Haus Davids, deines Knechtes, sei fest vor dir! Du, mein Gott, hast deinem Knechte geoffenbart, daß du ihm ein Haus bauen wollest: darum faßt dein Knecht (das Herz) vor dir zu beten. Und nun, Jahwe, du bist Gott, und du hast deinem Knechte dieses Gute verheißen; und nun laß es dir gefallen zu segnen das Haus deines Knechtes, daß es ewiglich vor dir sei; denn wen du, Jahwe, segnest, der ist gesegnet ewiglich. Mehrere Siege Davids. Seine AmtleuteUnd es geschah hernachmals, da schlug David die Philister, und beugte sie, und nahm Gath und ihre Töchter aus der Hand der Philister. Und er schlug die Moabiter, und die Moabiter wurden dem David Knechte, die Geschenke brachten. Und David schlug Hadareser, den König von Zoba, in Hemath, da er hinzog seine Macht zu gründen am Strome Euphrat. Und David fing von ihm tausend Wagen und siebentausend Reiter und zwanzigtausend Mann Fußvolk, und lähmte alle Wagenpferde, und behielt von ihnen hundert übrig. Und es kamen die Syrer von Damaskus Hadareser, dem Könige von Zoba, zu Hilfe, und David schlug von den Syrern zweiundzwanzigtausend Mann. Und David legte (Besatzungen) in das damaszenische Syrien, und die Syrer wurden dem David Knechte, die Geschenke brachten. Und so schaffte Jahwe dem David Sieg, überall wohin er zog. Und David nahm die goldenen Schilde, welche die Knechte Hadaresers getragen, und brachte sie gen Jerusalem. Und aus Mehad und aus Chun, Städten Hadaresers, nahm David sehr viel Kupfer. Davon machte Salomo das kupferne Meer und die Säulen und die kupfernen Geräte. Und Thou, der König von Hemath, hörte, daß David die ganze Macht Hadaresers, des Königs von Zoba geschlagen: da sandte er Hadoram, seinen Sohn, zum Könige David, ihn zu fragen nach dem Wohlsein, und ihm Glück zu wünschen, darum daß er gestritten wider Hadareser, und ihn geschlagen, (denn Thou war im Streite mit Hadareser,) und allerlei goldene und silberne und kupferne Geräte. Auch diese weihte der König David dem Jahwe nebst dem Silber und dem Golde, das er genommen von all den Völkern, von den Edomitern und von den Moabitern und von den Söhnen Ammons und von den Philistern und von den Amalekitern. Und Abisai, der Sohn Zeruja's, schlug die Edomiter im Salztale, achtzehntausend an der Zahl. Und er legte in Edom Besatzungen, und ganz Edom ward dem David untertan. Und so schaffte Jahwe der David Sieg überall, wohin er zog. Und David herrschte über ganz Israel, und übte Recht und Gerechtigkeit gegen all sein Volk. Joab aber, der Sohn Zeruja's, war über das Heer, und Zosaphai, der Sohn Ahiluds, Kanzler; und Zadok, der Sohn Ahitubs, und Abimelech, der Sohn Abjathars, waren Priester, und Savsa Schreiber; und Benaja, der Sohn Jojada's, war über die Scharfrichter und Läufer, und die Söhne Davids waren die ersten zur Hand des Königs. Sieg über die Ammoniter und SyrerUnd es geschah hernachmals, da starb Nahas, der König der Söhne Ammons, und sein Sohn ward König an seiner Statt. Da sprach David: Ich will Liebe tun an Hanon, dem Sohne Nahas, denn sein Vater hat an mir Liebe getan. Und David sandte Boten hin, ihn zu trösten um seines Vaters willen. Und es kamen die Knechte Davids ins Land der Söhne Ammons zu Hanon, ihn zu trösten. Da sprachen die Obersten der Söhne Ammons zu Hanon: Ehrt wohl David deinen Vater in deinen Augen, da er zu dir Tröster gesendet? Sind nicht in der Absicht dae Land zu erforschen und zu zerstören und zu erspähen, seine Knechte gekommen zu dir? Da nahm Hanon die Knechte Davids, und beschor sie, und schnitt ihnen die Kleider halb ab bis an die Hüften, und entließ sie. Und man kam, und berichtete dem David über die Männer, da sandte er ihnen entgegen, denn die Männer waren sehr geschändet, und sprach: Bleibt zu Jericho, bis euer Bart wächst, dann kommt wieder. Und als die Söhne Ammons sahen, daß sie bei David stanken, sandte Hanon und die Söhne Ammons tausend Talente Silbers, um sich Wagen und Reiter zu dingen von den Syrern in Mesopotamien und von den Syrern in Maacha und von Zoba. Und sie dingten sich zwei und dreißigtausend Wagen und den König von Maacha und sein Volk; die kamen und lagerten sich vor Medeba. Und die Söhne Ammons versammelten sich aus ihren Städten, und kamen zum Streite. Und als es David hörte, sandte er Joab aus und das ganze Heer der Krieger. Und die Söhne Ammons zogen aus, und stellten sich zum Streite vor das Tor der Stadt, und die Könige, die gekommen, waren allein im Felde. Und als Joab sah, daß der Streit gegen ihn gerichtet war von vorne und von hinten, las er aus von allen Auserlesenen von Israel, und stellte sich den Syrern entgegen, und das übrige Volk gab er in die Hand Abisai's, seines Bruders, und sie stellten sich gegen die Söhne Ammons. Und er sprach: Wenn die Syrer mir überlegen sind, so komme mir zu Hilfe; und wenn die Söhne Ammons dir überlegen sind, so ziehe ich dir zur Hilfe. Sei fest, und laß uns fest sein für unser Volk und für die Städte unsres Volkes; Jahwe aber tue, was ihm gut däucht. Und so rückte Joab und das Volk, das bei ihm war, gegen die Syrer an zum Streite, und sie flohen vor ihm. Und als die Söhne Ammons sahen, daß die Syrer flohen, so flohen sie auch vor Abisai, seinem Bruder, und gingen in die Stadt. Und so kam Joab gen Jerusalem. Und als die Syrer sahen, daß sie geschlagen waren vor Israel, sandten sie Boten, und ließen die Syrer jenseits des Stromes ausziehen, und Sophach, der Heer-Oberste Hadaresers, vor ihnen her. Und es ward dem David berichtet: da versammelte er ganz Israel, und ging über den Jordan, und kam an sie, und stellte sich wider sie, und David stellte sich wider die Syrer zum Streite, und sie stritten mit ihm. Aber die Syrer flohen vor Israel, und David erwürgte von den Syrern siebentausend Wagen und vierzigtausend Mann Fußvolk, und Sophach, den Heerobersten, tötete er. Und als die Knechte Hadaresers sahen, daß sie geschlagen waren vor Israel, so machten sie Frieden mit David, und wurden ihm untertan. Und die Syrer wollten nicht wieder den Söhnen Ammons helfen. Eroberung von RabbaUnd es geschah zur Zeit der Rückkehr des Jahres, zur Zeit als die Könige ausgezogen, da führte Joab die Heeresmacht aus, und verheerte das Land der Söhne Ammons, und kam und belagerte Rabba. David aber blieb zu Jerusalem. Und Joab schlug Rabba, und zerstörte es. Und David nahm die Krone ihres Königs von seinem Haupte, und fand sie vom Gewicht eines Talentes Goldes, und daran waren Edelsteine, und er setzte sie auf sein Haupt, und die Beute der Stadt brachte er hinaus in sehr großer Menge. Und das Volk, das darin war, führte er hinaus, und zerschnitt sie mit Sägen und eisernen Dreschwagen und Beilen. Und also tat David an allen Städten der Söhne Ammons. Und so kehrte David und das ganze Volk gen Jerusalem. Mehrere Kriege mit den PhilisternUnd es geschah hernachmals, da entstand ein Streit zu Geser mit den Philistern. Damals schlug Sibchai, der Husathiter, Sippai, einen von den Erzeugten Rapha's, und (die Philister) wurden gebeugt. Und es war abermal ein Streit mit den Philistern. Da schlug Elhanan, der Sohn Jairs, Lahemi, den Bruder Goliaths, des Gathiters, der Schaft aber seines Speeres war wie ein Weberbaum. Und es war abermal ein Streit zu Gath. Da war ein Mann von großer Länge, und seiner Finger und Zehen waren je sechs, vier und zwanzig, und auch er war ein Erzeugter von Rapha. Und er höhnte Israel, und ihn schlug Jonathan, der Sohn Simea's, des Bruders Davids. Diese waren dem Rapha geboren zu Gath; und sie fielen durch die Hand Davids und durch die Hand seiner Knechte. Zählung des Volks und Pest. Bestimmung des TempelplatzesUnd der Satan stand auf wider Israel, und reizte David Israel zu zählen. Da sprach David zu Joab und zu den Obersten des Volkes: Geht hin, zählt Israel von Beerseba bis Dan, und bringt mir ihre Zahl, daß ich sie erfahre. Und Joab sprach: Es möge Jahwe, dein Gott, zum Volke, so viel ihrer sind, hundert Mal hinzutun. Sind sie nicht alle, mein Herr König, meines Herrn Knechte? Warum begehrt mein Herr dieses? Warum soll es Israel zur Schuld gereichen? Aber das Wort des Königs blieb fest gegen Joab, und Joab ging weg, und zog umher im ganzen Israel, und kam wieder gen Jerusalem. Da gab Joab die Zahl der Musterung des Volkes dem David. Und es war ganz Israel tausendmal tausend und hunderttausend Mann, die das Schwert zogen, und Juda viermal hundertundsiebzigtausend Mann, die das Schwert zogen. Aber Levi und Benjamin musterte er nicht unter ihnen; denn das Wort des Königs war dem Joab ein Greuel. Und es mißfiel diese Sache Gott, und er schlug Israel. Und David sprach zu Gott: Ich habe sehr gesündigt, daß ich diese Sache getan. Und nun nimm doch weg das Vergehen deines Knechtes, denn ich habe sehr töricht gehandelt! Und Jahwe redete zu Gad, dem Seher Davids, und sprach: Gehe hin, und rede zu David, und sprich: So spricht Jahwe: Dreierlei lege ich dir vor, wähle dir eines davon, daß ich's dir tue. Und so kam Gad zu David, und sprach zu ihm: So spricht Jahwe: Nimm dir: ob drei Jahre Hunger, oder drei Monde umkommend vor deinen Widersachern, und das Schwert deiner Feinde treffend, oder drei Tage das Schwert Jahwes und Pest im Lande, und den Engel Jahwes würgend in allen Grenzen Israels; und nun siehe zu, was ich zur Antwort bringe dem, der mich sendet. Da sprach David zu Gad: Mir ist sehr weh! Laß mich doch durch die Hand Jahwes fallen, denn sehr groß ist seine Barmherzigkeit; aber durch Menschenhand will ich nicht fallen. Und so gab Jahwe eine Pest über Israel, und es fielen von Israel siebzigtausend Mann. Und Jahwe sandte den Engel nach Jerusalem, es zu verderben, und als er verderbte, sah es Jahwe, und er bereuete das Böse, und sprach zum Engel, der da verderbte: Genug! nun ziehe deine Hand zurück. Der Engel Jahwes aber stand bei der Tenne Arnans, des Jebusiters. Und David erhob seine Augen, und sah den Engel stehen zwischen der Erde und dem Himmel, sein Schwert gezückt in seiner Hand, ausgereckt über Jerusalem. Da fielen David und die Ältesten, bedeckt mit Sacktuch, auf ihr Angesicht. Und David sprach zu Gott: Habe ich nicht befohlen das Volk zu zählen? Und ich bin es, der gesündigt und übel getan; aber diese, die Herde, was haben sie getan? Jahwe, mein Gott, es komme deine Hand über mich und über das Haus meines Vaters, aber über mein Volk nicht, zur Plage! Der Engel Jahwes aber sprach zu Gad, David zu sagen, daß er hinaufgehen sollte, einen Altar dem Jahwe zu errichten auf der Tenne Arnans, des Jebusiters. Und David ging hinauf nach dem Worte Gads, das er geredet im Namen Jahwes. Und als Arnan sich wandte und den Engel sah, und seine vier Söhne mit ihm, so versteckten sie sich; Arnan aber drasch eben Weizen. Und David kam zu Arnan: da schaute Arnan hin, und sah David, und ging heraus aus der Tenne, und neigte sich vor David mit dem Antlitz zur Erde. Und David sprach zu Arnan: Gib mir den Platz der Tenne, daß ich darauf einen Altar dem Jahwe baue; um volles Geld gib mir sie, auf daß die Plage abgewehrt werde vom Volke. Und Arnan sprach zu David: Nimm sie dir, und es tue mein Herr, der König, was ihm gut däucht: siehe, ich gebe die Rinder zum Brandopfer und die Dreschwagen zum Holz und Weizen zum Speisopfer; das alles gebe ich. Und der König David sprach zu Arnan: Nein! sondern kaufen will ich sie um volles Geld, denn ich will nicht, was dein ist, dem Jahwe bringen, und Brandopfer opfern unentgeltlich. Und so gab David dem Arnan für den Platz Seckel Goldes, von Gewicht sechs hundert. Und David bauete daselbst dem Jahwe einen Altar, und opferte Brandopfer und Dankopfer, und rief zu Jahwe, und er erhörte ihn mit Feuer vom Himmel auf dem Altar des Brandopfers. Und Jahwe befahl dem Engel, da zog er sein Schwert zurück in seine Scheide. Zu selbiger Zeit, als David sah, daß ihn Jahwe erhörte auf der Tenne Arnans, des Jebusiters, so opferte er daselbst. Die Wohnung Jahwes aber, welche Mose gemacht in der Wüste, und der Brandopferaltar war zu selbiger Zeit auf der Höhe zu Gibeon; aber David konnte nicht vor denselben gehen, Gott zu suchen, denn er war erschrocken vor dem Schwerte des Engels Jahwes. Davids Vorkehrungen zum TempelbauUnd David sprach: Hier soll das Haus Gottes Jahwes stehen, und hier der Altar zum Brandopfer Israels. Und David befahl die Fremdlinge zu versammeln, die im Lande Israel waren, und bestellte Steinhauer, Quadersteine zu hauen zum Bau des Hauses Gottes. Und Eisen in Menge zu Nägeln an die Flügel der Türen und zu Klammern hatte David angeschafft, und Kupfer in Menge, nicht zu wägen, und Zedernholz, nicht zu zählen; denn die Zidonier und die Tyrier hatten Zedernholz in Menge gebracht zu David. Denn David sprach: Salomo, mein Sohn, ist ein Knabe und zart, und das Haus ist dem Jahwe zu bauen, überaus groß zu machen, zum Ruhme und Preise in allen Landen: darum will ich ihm Vorrat schaffen. Und so schaffte David Vorrat in Menge vor seinem Tode. Und er rief Salomo, seinen Sohn, und gebot ihm ein Haus zu bauen Jahwe, dem Gott Israels. Und David sprach zu Salomo: Mein Sohn, ich hatte im Sinne ein Haus zu bauen dem Namen Jahwes, meines Gottes. Aber es geschah zu mir das Wort Jahwes, und sprach: Blut in Menge hast du vergossen, und große Kriege geführt: du sollst nicht ein Haus bauen meinem Namen, denn viel Bluts hast du vergossen zur Erde vor mir. Siehe, ein Sohn wird dir geboren: selbiger wird ein Mann der Ruhe sein, und ich will ihm Ruhe schaffen vor allen seinen Feinden ringsum; denn Salomo (Friederich) soll sein Name sein, und Frieden und Ruhe will ich über Israel bringen bei seinem Leben. Selbiger soll ein Haus bauen meinem Namen, und er soll mir Sohn sein, und ich ihm Vater, und ich will den Thron seines Königtums über Israel befestigen auf ewig. Nun, mein Sohn, sei Jahwe mit dir, daß es dir gelinge, und du das Haus Jahwes, deines Gottes, bauest, so wie er es geredet von dir. Jedoch möge dir Jahwe Weisheit und Verstand geben, und dir gebieten zu herrschen über Israel, und zu halten das Gesetz Jahwes, deines Gottes. Dann wirst du glücklich sein, wenn du darauf achtest zu tun die Satzungen und Rechte, welche Jahwe Mose'n geboten für Israel. Sei fest und stark, fürchte dich nicht, und zage nicht! Und siehe, in meiner Mühseligkeit habe ich angeschafft zum Hause Jahwes Gold, hunderttausend Talente, und Silber, tausendmal tausend Talente, und das Kupfer und Eisen ist nicht zu wägen; denn in Menge ist es da, und Holz und Steine habe ich angeschafft; dazu magst du noch hinzutun. Und bei dir sind in Menge Werkleute, Steinhauer und Arbeiter in Stein und Holz und allerlei Verständige in allerlei Arbeit; das Gold, das Silber und das Kupfer und das Eisen ist nicht zu zählen. Mache dich auf, und richte es aus! Und Jahwe sei mit dir! Und David gebot allen Obersten von Israel Salomo, seinem Sohne, beizustehen. „Ist nicht Jahwe, euer Gott, mit euch, und hat euch Ruhe geschafft ringsum? Denn er hat in meine Hand gegeben die Bewohner des Landes, und das Land ist unterjocht vor Jahwe und vor seinem Volke. Nun richtet euer Herz und eure Seele darauf Jahwe, euren Gott, zu suchen; und macht euch auf, und bauet das Heiligtum Gottes Jahwes, daß ihr die Lade des Bundes Jahwes und die heiligen Geräte Gottes hineinbringt in das dem Namen Jahwes gebauete Haus." Zählung und Anstellung der LevitenUnd als David alt war und lebenssatt, machte er Salomo, seinen Sohn, zum Könige über Israel. Und er versammelte alle Obersten von Israel und die Priester und Leviten. Und es wurden die Leviten gezählt von dreißig Jahren und drüber, und ihre Zahl war Kopf für Kopf, an Männern, achtunddreißigtausend. „Von diesen seien Vorgesetzte über das Werk des Hauses Jahwes vierundzwanzigtausend, und Vorsteher und Richter sechstausend; und viertausend Torwärter und viertausend, die dem Jahwe lobsingen mit den Saitenspielen, die ich gemacht, lobzusingen." Und David teilte sie in Abteilungen nach den Söhnen Levis Gerson, Kahath und Merari. Von den Gersonitern waren: Laedan und Simei. Die Söhne Laedans: das Haupt Jehiel und Setham und Joel, drei. Die Söhne Simei's: Salomith und Hasiel und Haran, drei. Diese waren Stammhäupter (vom Geschlechte) Laedan. Und die Söhne Simei's: Jahath, Sina und Jeus und Bria; das sind die Söhne Simei's, vier. Und Jahath war das Haupt, und Sina der zweite; und Jeus und Bria hatten nicht viele Kinder, und so machten sie ein Stammhaus nach einer Zählung. Die Söhne Kahaths: Amram, Jezehar, Hebron und Usiel, vier. Die Söhne Amrams: Aaron und Mose. Und Aaron ward abgesondert, ihn zu heiligen als hochheilig, er und seine Söhne, in Ewigkeit, um zu räuchern vor Jahwe, ihm zu dienen und zu segnen in seinem Namen auf ewig. Und Mose's, des Mannes Gottes, Söhne wurden nach dem Stamme Levi genannt. Die Söhne Mose's: Gersom und Elieser. Die Söhne Gersoms: Sebuel, das Haupt. Und die Söhne Eliesers waren: Rehabja, das Haupt; und Elieser hatte keine anderen Söhne, aber die Söhne Rehabja's waren überaus zahlreich. Die Söhne Jezehars: Salomith, das Haupt. Die Söhne Hebrons: Jerja, das Haupt, Amarja, der zweite, Jehasiel, der dritte, und Jekamam, der vierte. Die Söhne Usiels: Micha, das Haupt, und Jissia, der zweite. Die Söhne Merari's: Maheli und Musi. Die Söhne Maheli's: Eleasar und Kis. Und Eleasar starb, und hatte keine Söhne, sondern Töchter, und es nahmen sie die Söhne des Kis, ihre Brüder. Die Söhne Musi's: Maheli und Eder und Jeremoth, drei. Das sind die Söhne Levi's, nach ihren Stammhäusern und Stammhäuptern, wie sie gemustert wurden nach Zahl der Namen, Kopf für Kopf, die Geschäft taten zum Dienste des Hauses Jahwes, von zwanzig Jahre alt und drüber. Denn David sprach: Es hat Jahwe, der Gott Israels, seinem Volke Ruhe geschafft, und er wohnt zu Jerusalem in Ewigkeit; so haben auch die Leviten nicht mehr zu tragen die Wohnung und all ihr Gerät zu ihrem Dienste. Denn nach den letzten Befehlen Davids geschah diese Zählung der Söhne Levi's von zwanzig Jahre alt und drüber. Denn ihre Bestellung war zur Hand der Söhne Aarons, zum Dienste des Hauses Jahwes, über die Vorhöfe und über die Zellen und über die Reinigung alles Heiligen und zu Dienstgeschäften des Hauses Gottes und zum Schaubrote und zum Weißmehle, zum Speisopfer und zu den ungesäuerten Fladen und zur Pfanne und zum Gerösteten und zu allem Hohl- und Längenmaße, und zu stehen Morgen für Morgen zum Danke und Lobe Jahwe's, und also am Abend, und alle Brandopfer dem Jahwe zu opfern an Ruhetagen, an Neumonden und an Festen, nach der Zahl, nach ihrer Gebühr, beständig vor Jahwe; und daß sie besorgten, was zu besorgen am Versammlungszelt, und was zu besorgen am Heiligtum, und was zu besorgen für die Söhne Aarons, ihre Brüder, zum Dienste des Hauses Jahwes. Einteilung und Bestellung der PriesterUnd anlangend die Söhne Aarons, so waren ihre Abteilungen (diese). Die Söhne Aarons: Nadab und Abihu, Eleasar und Ithamar. Und Nadab und Abihu starben vor ihrem Vater, und hatten keine Söhne, und Eleasar und Ithamar wurden Priester. Und es teilte sie ab David und Zadok, von den Söhnen Eleasars, und Ahimelech, von den Söhnen Ithamars, nach ihrer Bestellung in ihrem Dienste. Und von den Söhnen Eleasars fanden sich mehr Häupter der Männer als von den Söhnen Ithamars, und sie teilten sie ab; von den Söhnen Eleasars waren die Häupter ihrer Stammhäuser sechzehn, und von den Söhnen Ithamars, nach ihren Stammhäusern, acht. Und sie teilten sie ab durchs Los, diese gleich jenen; denn die Obersten des Heiligtums und die Obersten Gottes waren aus den Söhnen Eleasars und aus den Söhnen Ithamars. Und es schrieb sie auf Semaja, der Sohn Nethaneels, der Schreiber, aus (dem Stamm) Levi, vor dem Könige und den Obersten und Zadok, dem Priester, und Ahimelech, dem Sohne Abjathars, und den Stammhäuptern der Priester und Leviten; je ein Stammhaus ward gezogen für Eleasar, und je eines ward gezogen für Ithamar. Und es kam das erste Los heraus für Jojarib; für Jedaja das zweite; für Harim das dritte; für Seorim das vierte; für Malchija das fünfte; für Mejamin das sechste; für Hakoz das siebente; für Abia das achte; für Jesus das neunte; für Sechanja das zehnte; für Eliasib das elfte; für Jakim das zwölfte; für Hupa das dreizehnte; für Jesebeab das vierzehnte; für Bilga das fünfzehnte; für Immer das sechzehnte; für Hesir das siebzehnte; für Hapizez das achtzehnte; für Pethaja das neunzehnte; für Jeheskel das zwanzigste; für Jachin das einundzwanzigste; für Gamul das zweiundzwanzigste; für Delaja das dreiundzwanzigste; für Maasia das vierundzwanzigste. Das ist ihre Bestellung zu ihrem Dienst, ins Haus Jahwes zu kommen nach ihrer Ordnung, (bestimmt) durch Aaron, ihren Vater, so wie ihm Jahwe, der Gott Israels, geboten. Und anlangend die Söhne Levi's, die übrigen: von den Söhnen Amrains: Subael; von den Söhnen Subaels: Jehdea; von Nehabja, von den Söhnen Rehabja's: das Haupt Jissia; von den Jezeharitern: Salomoth; von den Söhnen Salomoths: Jahath: und die Söhne (Hebrons): Jerja, (das Haupt), Amarja, der zweite, Jahesiel, der dritte, Jekamam, der vierte; die Söhne Asiels, Micha; von den Söhnen Micha's: Samir; der Bruder Micha's: Jissia; von den Söhnen Jissia's: Sacharja: die Söhne Merari's: Maheli und Musi; die Söhne Jaesia's, seines Sohnes. Die Söhne Merari's von Jaesia, seinem Sohne: Soham und Sachur und Ibri; von Maheli: Eleasar, der hatte keine Söhne; von Kis, die Söhne des Kis: Jerahmeel: und die Söhne Musi's: Maheli und Eder und Jerimoth. Das waren die Söhne der Leviten, nach ihren Stammhäusern. Und es warfen auch sie das Los eben so, wie ihre Brüder, die Söhne Aarons, vor David, dem Könige, und Zadok und Ahimelech und den Stammhäuptern der Priester und der Leviten; das Stammhaupt eben so, wie sein geringster Bruder. Ordnung der heiligen SängerUnd David und die Obersten des Heeres sonderten ab zum Dienste von den Söhnen Assaphs und Hemans und Jedutuns, die da spielten mit Lauten und Harfen und Zymbeln; und es war ihre Zahl, die Geschäfte taten in ihrem Dienste: von den Söhnen Assaphs: Sachur und Joseph und Nethanja und Asarela, die Söhne Assaphs, zur Hand Assaphs, der da spielte unter Leitung des Königs; von Jedutun, die Söhne Jedutuns: Gedalja und Zeri und Jesaja, Hasabja und Mathitbja, (und Simei) sechs, unter Leitung ihres Vaters Jedutun, der mit der Laute spielte zum Danke und Lobe Jahwes; von Heman, die Söhne Hemans: Bukja und Mathanja, Usiel, Scbuel und Jerimoth, Hananja, Hanani, Eliatha, Gidalthi und Romamthi-Eser, Josbekasa, Mallothi, Hothir, Mahesioth, alles Söhne Hemans, des Sehers des Königs, der mit Worten Gottes lobpries; und Gott gab dem Heman vierzehn Söhne und drei Töchter. Alle diese waren unter Leitung ihrer Väter beim Gesange im Hause Jahwes, mit Zymbeln, Harfen und Lauten zum Dienste des Hauses Gottes; unter Leitung des Königs war Assaph und Jedutun und Heman. Und es war ihre Zahl nebst ihren Brüdern, den Geübten im Gesange Jahwes, alle die kundigen, zweihundertachtundachtzig. Und sie warfen die Lose des Amtes, der Geringe eben so, wie der Große, der Kundige mit dem Lehrling. Und es kam das erste Los heraus für Assaph, (nämlich) Joseph (seinen Sohn); (für) Gedalja das zweite, ihn und seine Brüder und Söhne, zwölf; das dritte (für) Sachur, seine Söhne und Brüder, zwölf; das vierte für Jizri (Zeri), seine Söhne und Brüder, zwölf; das fünfte (für) Nethanja, seine Söhne und Brüder, zwölf; das sechste (für) Bukja, seine Söhne und Brüder zwölf; das siebente (für) Jesarela (Asarela), seine Söhne und Brüder, zwölf; das achte (für) Jesaja, seine Söhne und Brüder, zwölf; das neunte (für) Mathanja, seine Söhne und Brüder, zwölf; das zehnte (für) Simei, seine Söhne und Brüder, zwölf; das elfte (für) Asareel (Usiel), seine Söhne und Brüder, zwölf; das zwölfte (für) Hasabja, seine Söhne und Brüder, zwölf; das dreizehnte (für) Subael (Sebuel), seine Söhne und Brüder, zwölf; das vierzehnte (für) Mathithja, seine Söhne und Brüder, zwölf; das fünfzehnte (für) Jeremoth, seine Söhne und Brüder, zwölf; das sechzehnte (für) Hananja, seine Söhne und Brüder, zwölf; das siebzehnte (für) Jesbekasa, seine Söhne und Brüder, zwölf; das achtzehnte (für) Hanani, seine Söhne und Brüder, zwölf; das neunzehnte (für) Mallothi, seine Söhne und Brüder, zwölf; das zwanzigste (für) Eliatha, seine Söhne und Brüder, zwölf; das einundzwanzigste (für) Hothir, seine Söhne und Brüder, zwölf; das zweiundzwanzigste (für) Gidalthi, seine Söhne und Brüder, zwölf; das dreiundzwanzigste (für) Mahesioth, seine Söhne und Brüder, zwölf; das vierundzwanzigste (für) Romamthi-Eser,seine Söhne und Brüder, zwölf. Torwärter, Schatzverwalter und RichterAnlangend die Abteilungen der Torwärter: Von den Korahitern: Meselemja, der Sohn Kore's, von den Söhnen Assaphs; und Meselemja's Söhne: Sacharja, der Erstgeborne, Jediael, der zweite, Sebadja, der dritte, Jathniel, der vierte, Elam, der fünfte, Johanan, der sechste, Eljoenai, der siebente; und Obed-Edoms Söhne: Semaja, der Erstgeborne, Josabad, der zweite, Joah, der dritte, und Sachar, der vierte, und Nethaneel, der fünfte, Ammiel, der sechste, Issaschar, der siebente, Pegulthai, der achte; denn Gott hatte ihn gesegnet. Und Semaja, seinem Sohne, wurden auch Söhne geboren, Oberhäupter in ihres Vaters Hause, denn sie waren wackere Männer; die Söhne Semaja's: Othni und Rephael und Obed, Elsabad, sein Bruder, wackere Männer, Elihu und Semachja. Alle diese waren von den Söhnen Obed-Edoms; sie samt ihren Söhnen und Brüdern wackere und tüchtige Männer zum Dienste, zwei und sechzig, von Obed-Edom. Und Meselemja's Söhne und Brüder, wackere Männer, waren achtzehn. Und Hosa's, von den Söhnen Merari's, Söhne: Simri, das Haupt (nämlich der Erstgeborne war er nicht, aber sein Vater setzte ihn zum Haupte), Hilkia, der zweite, Thebalja, der dritte, Sacharja, der vierte: alle Söhne und Brüder von Hosa waren dreizehn. Diesen (fielen zu) die Abteilungen der Torwärter, nach den Köpfen der Männer, die Wachen neben ihren Brüdern, während sie dienten im Hause Jahwes. Und sie warfen Lose, der Geringe, so wie der Große, nach ihren Stammhäusern, über Tor und Tor. Und es fiel das Los gegen Aufgang auf Selemja (Meselemja); und auch für Sacharja, seinen Sohn, einen klugen Ratgeber, warfen sie Lose, und es kam sein Los heraus gegen Mitternacht; für Obed Edom gegen Mittag, und für seine Söhne bei dem Vorratshause; für Supim und für Hosa gegen Untergang bei dem Tore Sallecheth, wo die Straße heraufgeht, Wache neben Wache. Gegen Aufgang (wachten) sechs Leviten, gegen Mitternacht täglich vier, gegen Mittag täglich vier, und bei dem Vorratshause zwei; gegen die Vorstadt gegen Untergang, vier an der Straße, zwei gegen die Vorstadt. Das sind die Abteilungen der Torwärter von den Söhnen der Korahiter und von den Söhnen Merariter. Und von den Leviten war Ahia über die Schätze des Hauses Gottes und über die Schätze der geheiligten Sachen. Die Söhne Laedans, von den Söhnen der Gersoniter von Laedan, Stammhäupter (des Geschlechts) Laedan, von den Gersonitern, Jehieli's. die Söhne Jehieli's, Setham und Joel, sein Bruder, waren über die Schätze des Hauses Jahwes. Von den Amramtern, den Jezeharitern, den Hebronitern, den Asielitern ...... Und Sebuel, der Sohn Gersoms, des Sohnes Mose's, war Oberaufseher über die Schätze. Und seine Brüder von Elieser; des Sohn Rehabja, und des; Sohn Jesaja, und des Sohn Joram, und des Sohn Sichri, und des Sohn Salomith; selbiger Salomith und seine Brüder waren über alle Schätze der geheiligten Sachen, welche David, der König, und die Stammhäupter, die Obersten über tausend und hundert und die Obersten des Heeres geheiligt; von den Kriegen und von der Beute hatten sie solche geheiligt, znr Besserung des Hauses Jahwes; und was alles Samuel, der Seher, geheiligt, und Saul, der Sohn des Kis, und Abner, der Sohn Ners, und Joab, der Sohn Zeruja's, all das Geheiligte war unter der Hand Salomiths und seiner Brüder. Von den Jezeharitern war Chenanja und seine Söhne für die äußern Geschäfte über Israel, als Vorsteher und Richter. Von den Hebronitern war Hasabja und seine Brüder, wackere Leute, tausendundsiebenhundert, über Israel gesetzt diesseits des Jordans gegen Untergang, zu allen Geschäften Jahwes und zum Dienste des Königs. Von den Hebronitern war Jerja das Haupt, von den Hebronitern, nach ihren Geschlechtern und Stammhäusern. Im vierzigsten Jahre der Regierung Davids wurden sie untersucht, und wackere Männer unter ihnen gefunden zu Jaeser in Gilead. Und seine Brüder, wackere Leute, waren zweitausendundsiebenhundert, alles Stammhäupter. Und David, der König, setzte sie über die Rubeniten und die Gaditen und den halben Stamm Manasse für alle Angelegenheiten Gottes und des Königs. Einteilung des Heeres; Stammfürsten; BeamteUnd (das) sind die Söhne Israels nach ihrer Zahl, Stammhäupter und Oberste über tausend und hundert und ihre Vorsteher, welche dem Könige dienten, nach aller Art der Abteilungen, je der antretenden und abtretenden, Mond für Mond von allen Monden des Jahres, jegliche Abteilung von vierundzwanzigtausend. Über die erste Abteilung vom ersten Mond war Jasobeam, der Sohn Sabdiels, und bei seiner Abteilung waren vierundzwanzigtausend. Er war von den Söhnen Perez, das Haupt aller Heeresobersten vom ersten Mond. Und über die Abteilung des zweiten Monden war Dodai, der Ahohiter, und von seiner Abteilung war Mikloth Anführer (unter ihm), und bei seiner Abteilung waren vierundzwanzigtansend. Der Oberste des dritten Heeres vom dritten Mond war Benaja, der Sohn Jojada's, des Priesters, das Haupt, und bei seiner Abteilung waren vierundzwanzigtausend. Selbiger Benaja war ein Held unter den Dreißigen, und über die Dreißig, und von seiner Abteilung (war Anführer) Ammisabad, sein Sohn. Der vierte vom vierten Mond war Asahel, der Bruder Joabs, und Sebadja, sein Sohn, nach ihm, und bei seiner Abteilung waren vierundzwanzigtausend. Der fünfte vom fünften Mond, der Oberste, war Samehuth, der Jesrahiter, und bei seiner Abteilung waren vierundzwanzigtausend. Der sechste vom sechsten Mond war Ira, der Sohn Ike's, des Thekoiters, und bei seiner Abteilung waren vierundzwanzigtausend. Der siebente vom siebenten Mond war Helez, der Peloniter, von den Söhnen Ephraims, und bei seiner Abteilung waren vierundzwanzigtausend. Der achte vom achten Mond war Sibechai, der Husathiter, aus den Sarehitern, und bei seiner Abteilung waren vierundzwanzigtausend. Der neunte vom neunten Mond war Abieser, der Anthotiter, von den Benjaminiten, und bei seiner Abteilung waren vierundzwanzigtausend. über Juda Elihu, von den Brüdern Davids; über Issaschar Omri, der Sohn Michaels; Der elfte vom elften Mond war Benaja, der Piratoniter, von den Söhnen Ephraims, und bei seiner Abteilung waren vierundzwanzigtausend. Der zwölfte vom zwölften Mond war Heldai, der Netophathiter, vom (Geschlecht) Othniels, und bei seiner Abteilung waren vierundzwanzigtausend. Und über die Stämme Israels waren: über die Rubeniten war Fürst Elieser, der Sohn Sichri's; und über die Simeoniten Sephatja, der Sohn Maacha's; über die Leviten Hasabja, der Sohn Kemuels; über das Geschlecht Aarons Zadok; - - - über Sebulon Jesmaja, der Tohn Obadja's; über Naphthali Jerimoth, der Sohn Asriels; über die Söhne Ephraims Hosea, der Sohn Asasja's; über den halben Stamm Manasse Joel, der Sohn Pedaja's; über den halben Stamm Manasse in Gilead Iddo, der Sohn Sacharja's; über Benjamin Jaesiel, der Sohn Abners; über Dan Asarel, der Sohn Jorams. Das sind die Obersten der Stämme Israels. Und David hat ihre Zahl nicht aufnehmen lassen von zwanzig Jahre und drunter; denn Jahwe hatte verheißen Israel zu mehren wie die Sterne des Himmels. Joab, der Sohn Zeruja's, hatte begonnen zu zählen, aber nicht vollendet, und es kam darum ein Zorn über Israel, und die Zahl ward nicht aufgenommen in die Rechnung der Zeitgeschichte des Königs David. Und über die Schätze des Königs war Asmaveth, der Sohn Adieks, und über die Vorräte auf dem Felde in den Städten und in den Dörfern und in den Türmen war Jonathan, der Sohn Usia's. Und über die Feldarbeiter beim Bau des Landes war Esri, der Sohn Chelubs. Und über die Weinberge war Simei, der Ramathiter, und über die Weinvorräte in den Weinbergen Sabdi, der Siphmiter. Und über die Ölgärten und die Sykomoren in der Niederung war Baal-Hanan, der Gaderiter, und über die Ölvorräte Joas. Und über die Rinder, die da weideten auf Saron, war Sitrai, der Saroniter, und über die Rinder in den Tälern Saphat, der Sohn Adlai's. Und über die Kamele Obil, der Ismaelit, und über die Eselinnen Jehedja, der Meronothiter. Und über das Kleinvieh war Jasis, der Hagariter. All diese waren Oberste über die Habe des Königs David. Und Jonathan, der Oheim Davids, war Rat, ein verständiger und gelehrter Mann; und Jehiel, der Sohn Hachmoni's, war bei den Söhnen des Königs; und Ahithophel war Rat des Königs; und Husai, der Arachiter, war Freund des Königs; und nach Ahithophel waren Benaja, der Sohn Jojada's, und Abjathar, (Räte des Königs); und Heeroberster des Königs war Joab. Volksversammlung. Davids letzte Anordnungen und TodUnd David versammelte alle Obersten Israels, die Obersten der Stämme und die Obersten der Abteilungen, die dem Könige dienten, und die Obersten über tausend und die Obersten über hundert und dir Obersten über alle Habe und Herden des Königs und seiner Söhne, samt den Hämlingen und den Helden und alle tapfern Männer nach Jerusalem. Und David, der König, erhob sich auf seine Füße, und sprach: Hört mich, meine Brüder und mein Volk! Ich hatte im Sinne ein Haus der Ruhestätte zu bauen für die Lade des Bundes Gottes und den Fußschemel unsres Gottes, und mich angeschickt zu bauen; aber Gott sprach zu mir: Du sollst nicht ein Haus bauen meinem Namen, denn ein Kriegsmann bist du, und hast Blut vergossen. Und es erwählte mich Jahwe, der Gott Israels, aus dem ganzen Hause meines Vaters, König zu sein über Israel ewiglich; denn Juda hat erwählt zum Fürsten, und im Hause Juda's das Haus meines Vaters, und unter den Söhnen meines Vaters hat er an mir Wohlgefallen gehabt, mich zum Könige zu machen über ganz Israel; und von all meinen Söhnen (denn viele Söhne hat mir Jahwe gegeben) erwählte er Salomo, meinen Sohn, zu sitzen auf dem Throne des Königtums Jahwes über Israel. Und er sprach zu mir: Salomo, dein Sohn, selbiger soll mein Haus und meine Vorhöfe bauen; denn ich habe ihn mir erwählt zum Sohne, und ich will ihm Vater sein. Und ich will sein Königtum befestigen auf ewig, wenn er fest darauf hält meine Gebote und meine Rechte zu tun, wie zu dieser Zeit (er tut). Und nun, vor den Augen von ganz Israel, der Versammlung Jahwes, und vor den Ohren unsres Gottes (ermahne ich euch): haltet und sucht alle Gebote Jahwes, eures Gottes, auf daß ihr das gute Land besitzt, und es vererbt auf eure Söhne auf ewig. Und du Salomo, mein Sohn, erkenne den Gott deines Vaters, und diene ihm mit ergebenem Herzen und mit williger Seele; denn alle Herzen erforscht Jahwe, und alles Dichten der Gedanken versteht er. Wenn du ihn suchst, so wird er sich von dir finden lassen; wenn du ihn aber verläßt, so wird er dich verstoßen für immer. Siehe nun, da Jahwe dich erwählt hat ein Haus zu bauen zum Heiligtum, sei fest, und richte es aus. Und David gab Salomo, seinem Sohne, das Vorbild der Halle und seiner Häuser und seiner Schatzkammern und seiner Obergemächer und seiner innern Kammern und des Hauses der Bundeslade, das Vorbild von allem, was er im Geiste hatte, von den Vorhöfen des Hauses Jahwes und allen Zellen ringsum, von den Schatzhäusern des Hauses Gottes und den Schatzhäusern der geheiligten Sachen, und von den Abteilungen der Priester und der Leviten und von allem Geschäfte des Dienstes im Hause Jahwes und von allen Geräten des Dienstes im Hause Jahwes; von den goldenen, nach dem Gewichte des Goldes, von allen Geräten jeglichen Dienstes, und von allen silbernen Geräten, nach dem Gewichte, von allen Geräten jeglichen Dienstes, und das Gewicht von den goldenen Leuchtern und ihren goldenen Lampen, nach dem Gewichte jegliches Leuchters und seiner Lampen, und von den silbernen Leuchtern, nach dem Gewichte jegliches Leuchters und seiner Lampen, nach dem Gebrauche jegliches Leuchters, und das Gold nach dem Gewichte zu den Tischen der Schaubrote, zu jeglichem Tische, und Silber zu den silbernen Tischen, und (das Vorbild) der Gabeln und Schalen und Kannen, von reinem Golde, und von den goldenen Bechern nach dem Gewichte jegliches Bechers, und von silbernen Bechern, nach dem Gewichte jegliches Bechers, und vom Rauchaltar, von geläutertem Golde, nach dem Gewichte; und das Vorbild des Wagens, der goldenen Cherubs, die ausgebreitet die Lade des Bundes Jahwes decken. „Das alles ist in Schrift (verfaßt) von der Hand Jahwes, der mich unterwies über alle Werke des Vorbildes." Und David sprach zu Salomo, seinem Sohne: Sei fest und stark, und richte es aus, fürchte dich nicht, und zage nicht; denn Gott Jahwe, mein Gott, ist mit dir, er wird nicht die Hand von dir abziehen, noch dich verlassen, bis vollendet sind alle Werke zum Dienste des Hauses Jahwe's. Und siebe, hier sind die Abteilungen der Priester und Leviten zu allem Dienste des Hauses Gottes; und du hast bei dir zu allem Geschäfte allerlei Freiwillige, verständig zu aller Arbeit, und die Obersten und alles Volk zu deinen Angelegenheiten. Und David, der König, sprach zur ganzen Versammlung: Salomo, mein Sohn, der einzige, den Gott erwählt, ist noch ein Knabe und zart, und das Werk ist groß, denn nicht für Menschen soll dieser Palast sein, sondern für Gott Jahwe. Wer nach all meinem Vermögen habe ich Vorrat geschafft zum Hause meines Gottes, Gold zu dem Goldenen und Silber zu dem Silbernen und Kupfer zu dem Kupfernen, Eisen zu dem Eisernen und Holz zu dem Hölzernen, Onych-Steine und gefaßte Steine zur Verzierung und von bunten Farben und allerlei köstliche Steine und Marmor-Steine in Menge; und noch, da ich Gefallen habe am Hause meines Gottes, will ich mein Eigentum an Gold und Silber zum Hause meines Gottes geben, oben darein über das, was ich in Vorrat geschafft zum heiligen Hause: dreitausend Talente Goldes, vom Golde aus Ophir, und siebentausend Talente geläutertes Silbers, zum Überziehen der Wände der Häuser, zu allem Goldenen und zu allem Silbernen, zu allem Werke der Künstler. Und wer ist nun freiwillig mit voller Hand zu kommen heute für Jahwe? Und es waren freiwillig die Obersten der Stammhäuser und die Obersten der Stämme Israels und die Obersten über tausend und hundert und die Obersten der Geschäfte des Königs. Und sie gaben zur Arbeit des Hauses Gottes Gold, fünftausend Talente und zehntausend Dariken und Silber, zehntausend Talente, und Kupfer, achtzehtausend Talente, und Eisen, hunderttausend Talente. Und bei wem sich Steine fanden, der gab sie zum Schatze des Hauses Jahwes, in die Hand Jehiels, des Gersoniters. Und das Volk freuete sich über ihre freiwilligen Gaben; denn mit ergebenem Herzen gaben sie sie dem Jahwe, und auch David der König freuete sich sehr. Und David pries Jahwe vor den Augen der ganzen Versammlung und sprach: Gepriesen seist du, Jahwe, Gott Israels, unsres Vaters, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Dein ist, Jahwe, die Majestät und die Macht und die Herrlichkeit und die Beständigkeit und die Hoheit, ja, alles im Himmel und auf Erden; dein, Jahwe, ist das Königtum, und du bist erhaben über alles als Haupt; und Reichtum und Ehre kommt von deinem Angesichte, und du bist Herrscher über alles, und in deiner Hand ist Kraft und Macht, und in deiner Hand steht es alles zu erheben und zu erhalten. Und nun, unser Gott, danken wir dir, und preisen den Namen deiner Herrlichkeit. Denn was bin ich, und was mein Volk, daß wir vermöchten solche Gaben zu geben? Denn von dir kommt alles, und von deiner Hand haben wir dir gegeben. Denn Fremdlinge sind wir vor dir und Beisaßen, wie all unsre Väter; wie ein Schatten sind unsre Tage auf Erden, ohne Hoffnung. Jahwe, unser Gott, all dieser Überfluß, den wir angeschafft, um dir zu bauen ein Haus für deinen heiligen Namen, von deiner Hand ist er und dein ist alles. Und ich weiß, mein Gott, daß du das Herz prüfst, und die Rechtschaffenheit liebst. In Rechtschaffenheit meines Herzens habe ich all dies freiwillig gegeben, und jetzt dein Volk, das sich hier befindet, habe ich mit Freude gesehen, wie es dir freiwillig gegeben. Jahwe, Gott Abrahams, Isaaks und Israels, unsrer Väter, bewahre auf ewig solchen Sinn und Gedanken im Herzen dieses Volkes, und richte ihre Herzen zu dir! Und Salomo, meinem Sohne, gib ein ergebenes Herz zu halten deine Gebote und deine Verordnungen und deine Satzungen, und alles zu tun, und den Palast zu bauen, den ich bereitet habe. Und David sprach zur ganzen Versammlung: Preist doch Jahwe, euren Gott! Und es pries die ganze Versammlung Jahwe, den Gott ihrer Väter, und neigten sich und beugten sich vor Jahwe und vor dem Könige. Und sie brachten dem Jahwe Opfer, und opferten Brandopfer dem Jahwe am anderen Morgen selbigen Tages, tausend Stiere, tausend Widder, tausend Schafe und Trankopfer dazu und noch andere Opfer in Menge für ganz Israel. Und sie aßen und tranken vor Jahwe an selbigem Tage in großer Freude, und machten Salomo, den Sohn Davids, zum anderen Mal zum Könige, und salbten ihn zum Fürsten Jahwe's und Zadok zum Priester. Und so setzte sich Salomo auf den Thron Jahwe's, als König an Davids, seines Vaters, Statt, und war glücklich, und es gehorchte ihm ganz Israel. Und alle Obersten und die Helden und auch alle Söhne des Königs Davids unterwarfen sich Salomo, dem Könige. Und Jahwe machte Salomo überaus groß vor den Augen von ganz Israel, und gab ihm eine Pracht des Königtums, dergleichen vor ihm kein König über Israel gehabt. David aber, der Sohn Isai's, war König über ganz Israel. Und die Zeit, die er regierte über ganz Israel, war vierzig Jahre; zu Hebron regierte er sieben Jahre, und zu Jerusalem regierte er dreiunddreißig. Und er starb in glücklichem Alter, satt von Leben, Reichtum und Ehre, und Salomo, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Die Geschichte des Königs Davids aber, die erste und letzte, siehe, die ist geschricben in der Geschichte Samuels, des Sehers, und in der Geschichte Nathans, des Propheten, und in der Geschichte Gads, des Schauers, nebst all seiner Regierung und seinen tapfern Taten und den Zeiten, die über ihn ergingen und über Israel und über alle Reiche der Länder. Salomo's Traum zu GibeonUnd es befestigte sich Salomo, der Sohn Davids, in seinem Königtum, und Jahwe, sein Gott, war mit ihm, und machte ihn überaus groß. Und Salomo befahl dem ganzen Israel, den Obersten über tausend und hundert und den Richtern und allen Fürsten in ganz Israel, den Stammhäuptern, daß sie hingingen, Salomo und die ganze Versammlung mit ihm, nach der Höhe zu Gibeon; denn daselbst war das Versammlungszelt Gottes, welches Mose, der Knecht Jahwe's, gemacht in der Wüste. Jedoch die Lade Gottes hatte David heraufgebracht von Kiriath-Jearim an (den Ort), den ihr David zugerichtet, denn er schlug ihr ein Zelt auf zu Jerusalem; aber den kupfernen Altar, welchen Bezaleel, der Sohn Uri's, gemacht, hatte er vor die Wohnung Jahwe's gestellt, und ihn besuchten Salomo und die Versammlung, Und Salomo opferte daselbst auf dem kupfernen Altar vor Jahwe, der vor dem Versammlungszelte stand; und er opferte auf demselben tausend Brandopfer. In selbiger Nacht erschien Gott dem Salomo, und sprach zu ihm: Bitte, was ich dir geben soll? Und Salomo sprach zu Gott: Du hast an David, meinem Vater, große Liebe getan, und hast mich zum Könige gemacht an seiner Statt: nun bewähre sich, Gott Jahwe, dein Wort an David, meinem Vater! Du hast mich zum Könige gemacht über ein Volk, zahlreich wie der Staub der Erde: so gib mir nun Weisheit und Kenntnis, daß ich ausziehe vor diesem Volke und einziehe; denn wer möchte dieses dein großes Volk richten? Und Gott sprach zu Salomo: Darum weil du also gesinnt bist, und nicht Reichtum an Gütern und Ehre und den Tod deiner Feinde erbeten, und auch nicht langes Leben erbeten, sondern Weisheit und Kenntnis erbeten, daß du mein Volk richtest, über welches ich dich zum Könige gemacht: so ist dir die Weisheit und Kenntnis gegeben; und Reichtum und Güter und Ehre will ich dir geben, dergleichen nicht gehabt die Könige, die vor dir gewesen, und nach dir keiner haben wird. Und so kam Salome von der Höhe zu Gibeon zurück gen Jerusalem vom Versammlungszelte, und regierte über Israel. Salomo's Reiterei und ReichtumUnd Salome brachte zusammen Wagen und Reiter, und hatte tausendundvierhundert Wagen und zwölftausend Reiter, und legte sie in die Wagenstädte und bei den König nach Jerusalem. Und der König machte das Silber und das Gold zu Jerusalem den Steinen gleich, und die Zedern machte er den Sykomoren gleich, die in der Niederung wachsen, an Menge. Und die Ausfuhr der Rosse für Salomo (geschah) aus Ägypten, und einen Zug, die Kaufleute des Königs holten einen Zug für Geld. Und sie führten herauf aus Ägypten einen Wagen um sechshundert Seckel Silbers, und ein Roß um hundertundfünfzig, und also führten sie mit sich für alle Könige der Hethiter und die Könige von Syrien. Vorbereitungen zum TempelbauUnd Salomo gedachte ein Haus zu bauen dem Namen Jahwes und ein Haus zu seinem Königssitze. Da zählte Salomo ab siebzigtausend Lastträger und achtzigtausend Steinhauer aus dem Gebirge, und dreitausendundsechshundert Vorsteher über dieselben. Und Salomo sandte zu Huram, dem Könige von Tyrus, und sprach: So wie du getan an David, meinem Vater, und ihm Zedern sandtest, um sich ein Haus zu bauen zu seiner Wohnung, so tue auch mir. Siehe, ich baue ein Haus dem Namen Jahwes, meines Gottes, es ihm zu heiligen, anzuzünden vor ihm wohlriechendes Rauchwerk und beständige Schaubrote und Brandopfer Morgens und Abends, au Ruhetagen und an Neumonden und an den Festen Jahwes, unsres Gottes; ewiglich liegt dies Israel ob. Und das Haus, das ich baue, soll groß sein; denn größer ist unser Gott als alle Götter. Aber wer hat Macht ihm ein Haus zu bauen? Denn der Himmel und aller Himmel Himmel fassen ihn nicht; und wer bin ich, daß ich ihm ein Haus baue? es sei denn, um vor ihm zu räuchern. Und nun sende mir einen Mann, verständig zu arbeiten in Gold und in Silber und in Kupfer und in Eisen und in rotem Purpur und Karmesin und blauem Purpur, und kundig eingeschnittene Arbeit zu machen, nebst den Verständigen, die bei mir sind in Juda und zu Jerusalem, welche David, mein Vater, angeschafft. Und sende mir Zedern-, Zypressen- und Sandelholz vom Libanon; denn ich weiß, daß deine Knechte kundig sind das Holz auf Libanon zu bauen; und siehe, meine Knechte sollen mit deinen Knechten sein. Und ich habe mir Holz anzuschaffen in Menge; denn das Haus, das ich baue, soll groß und außerordentlich sein. Und siehe, für die Holzhauer, die das Holz fällen, will ich ausgeschlagenen Weizen geben deinen Knechten, zwanzigtausend Kor, und Gerste, zwanzigtausend Kor, und Wein, zwanzigtausend Bath, und Öl, zwanzigtausend Bath. Und es antwortete Huram, der König von Tyrus, schriftlich, und sandte zu Salomo: Weil Jahwe sein Volk liebt, hat er dich über sie gesetzt zum Könige. Und Huram sprach: Gepriesen sei Jahwe, der Gott Israels, welcher Himmel und Erde gemacht, daß er David, dem Könige, einen Sohn gegeben, weise und klug und einsichtsvoll, welcher dem Jahwe ein Haus bauen wird und ein Haus zu seinem Königssitze. Und nun sende ich einen verständigen und kundigen Mann, nämlich Huram Abi, den Sohn eines Weibes von den Töchtern Dans, sein Vater aber war ein tyrischer Mann, kundig zu arbeiten in Gold und in Silber, in Kupfer, in Eisen, in Steinen und in Holz, in rotem und blauem Purpur und in Byssus und in Karmesin, und allerlei eingeschnittene Arbeit zu machen, und allerlei Kunstwerke zu ersinnen, die ihm aufgegeben werden, nebst deinen Verständigen und den Verständigen meines Herrn Davids, deines Vaters. Und nun den Weizen und die Gerste und das Öl und den Wein, wovon mein Herr gesagt, möge er seinen Knechten senden; so wollen wir Holz hauen vom Libanon nach all deinem Bedürfnis, und wollen es dir bringen als Flöße auf das Meer bei Joppe, und du magst es dann hinaufführen lassen gen Jerusalem. Und Salomo zählte alle Fremdlinge, die im Lande Israel waren, nach der Zählung, wie sie David, sein Vater, gezählt, und es fanden sich hundertundfünfzigtausend und dreitausendundsechshundert. Und er machte aus ihnen siebzigtausend Lastträger und achtzigtausend Steinhauer auf dem Gebirge und dreitausendundsechshundert Vorsteher, das Volk zur Arbeit anzuhalten. Der Bau des TempelsUnd Salomo begann das Haus Jahwes zu bauen zu Jerusalem, auf dem Berge Morija, der David, seinem Vater, gezeigt war, an dem Orte, den David bestimmt hatte auf der Tenne Arnans, des Jebusiters. Und er begann zu bauen im zweiten Mond, am zweiten (Tage), im vierten Jahre seiner Regierung. Und das war der Grund, welchen Salomo legte zum Baue des Hauses Gottes: die Länge, Ellen nach dem alten Maße, sechzig Ellen, und die Breite zwanzig Ellen; und die Halle, welche der Länge nach vor der Breite des Hauses war, zwanzig Ellen, und die Höhe hundert und zwanzig; und er überzog sie inwendig mit reinem Golde. Und das große Haus bekleidete er mit Zypressenholz, und bekleidete es mit gutem Golde, und machte daran Palmen und Ketten. Und er überzog das Haus mit köstlichen Steinen zur Zierde; und das Gold war Gold von Parvaim. Und er bekleidete das Haus, die Balken, die Schwellen und seine Wände und seine Flügeltüren, mit Gold, und schnitt Cherubs an den Wänden ein. Und er machte das Haus des Allerheiligsten, seine Länge, nach der Breite des Hauses, zwanzig Ellen, und seine Breite zwanzig Ellen, und bekleidete es mit gutem Golde, an sechshundert Talente. Und das Gewicht zu den Nägeln war an fünfzig Seckel Goldes. Und auch die Obergemächer bekleidete er mit Gold. Und er machte im Hause des Allerheiligsten zwei Cherubs, ein Werk von Bildhauerarbeit, und man überzog sie mit Gold. Und die Flügel der Cherubs, ihre Länge war zwanzig Ellen; der Flügel des einen, fünf Ellen lang, rührte an die Wand des Hauses, und der andere Flügel, fünf Ellen lang, rührte an den Flügel des anderen Cherubs; und der Flügel des anderen Cherubs, fünf Ellen lang, rührte an die Wand des Hauses, und der andere Flügel, fünf Ellen lang, stieß an den Flügel des anderen Cherubs; die Flügel dieser Cherubs, ausgebreitet, waren zwanzig Ellen lang, und sie standen auf ihren Füßen, und ihre Gesichter waren gerichtet gegen das Haus; und er machte den Vorhang von blauem und rotem Purpur und Karmesin und Byssus, und machte daran Cherubs. Und er machte vor dem Hause zwei Säulen, fünf und dreißig Ellen die Höhe, und der Schmuck auf ihrer Spitze war fünf Ellen lang. Und er machte Ketten am Hinterraume, und tat (dergleichen) auf die Spitze der Säulen, und machte hundert Granatäpfel, und tat sie an die Ketten. Und er richtete die Säulen auf vor dem Tempel, eine zur Rechten und eine zur Linken, und nannte den Namen der rechten Jachin, und den Namen der Linken Boas. Und er machte einen kupfernen Altar, zwanzig Ellen seine Länge, und zwanzig Ellen seine Breite, und zehn Ellen seine Höhe. Und er machte das Meer, gegossen, zehn Ellen von seinem einen Rande bis zu seinem anderen Rande, gerundet ringsum, und fünf Ellen seine Höhe, und eine Schnur von dreißig Ellen umfasste es ringsum. Und Bilder von Stieren waren unter demselben, rings, rings um dasselbe herumgehend, zehn Ellen, das Meer umfangend ringsum; zwei Reihen von Rindern, gegossen aus Einem Gusse mit demselben. Es stand auf zwölf Rindern, drei gerichtet gegen Mitternacht, und drei gerichtet gegen Abend, und drei gerichtet gegen Mittag, und drei gerichtet gegen Aufgang, und das Meer über denselben oben drüber, und all ihre Hinterteile einwärts. Und seine Dicke war eine Hand breit, und sein Rand wie die Arbeit eines Becherrandes, (in Gestalt) einer Lilienblüthe, enthaltend (viele) Bath, dreitausend faßte es. Und er machte zehn Becken, und setzte fünf zur Rechten, und fünf zur Linken, um darin zu waschen; was zum Brandopfer gehört, spülten sie darin; und das Meer war zum Waschen für die Priester. Und er machte die goldenen Leuchter, zehn, nach ihrer Gebühr, und tat sie in den Tempel, fünf zur Rechten, und fünf zur Linken. Und er machte zehn Tische, und stellte sie in den Tempel, fünf zur Rechten, und fünf zur Linken, und machte hundert goldene Schalen. Und er machte den Vorhof der Priester und den großen Vorhof, und Türen in den großen Vorhof, und ihre Flügel überzog er mit Kupfer. Und das Meer setzte er auf die rechte Seite des Hauses morgenwärts gegen Mittag. Und Huram machte die Töpfe und die Schaufeln und die Schalen, und Huram vollendete die Arbeit, die er machte für den König Salomo im Hause Gottes: zwei Säulen und die Kugeln und die Knäufe auf der Spitze der Säulen, und die zwei Gitter zur Bedeckung der beiden Kugeln der Knäufe, die auf der Spitze der Säulen; und die vierhundert Granatäpfel zu den beiden Gittern, zwei Reihen von Granatäpfeln zu Einem Gitter, zur Bedeckung der beiden Kugeln der Knäufe an den Säulen; und die Gestelle machte er, und die Becken machte er auf den Gestellen; das eine Meer und die zwölf Rinder unter demselben; und die Töpfe und Schaufeln und Gabeln und alle Geräte dazu machte Huram Abiv für den König Salomo im Hause Jahwes, von geglättetem Kupfer. Im Jordan-Kreise ließ sie der König gießen, in dichter Erde, zwischen Suchoth und zwischen Zeredatha. Und Salomo machte alle diese Geräte in großer Menge; denn das Gewicht des Kupfers ward nicht erforscht. Und Salomo machte alle Geräte, die im Hause Gottes, nämlich den goldenen Altar und die Tische, und auf ihnen die Schaubrote, und die Leuchter und ihre Lampen, daß sie brannten nach dem Gebrauche vor dem Hinterraume, von köstlichem Golde, und die Blumen und die Lampen und die Lichtschneuzen von Gold; alles lauter Gold; und die Messer und die Schalen und die Becher und die Rauchpfannen, von köstlichem Golde, und in die Türe des Hauses ihre Flügel, die inneren, des Allerheiligsten, und die Flügeltüren des Hauses, des Tempels, von Gold. Einweihung des TempelsUnd so ward fertig alles Werk, das Salomo machte für das Haus Jahwes, und Salomo brachte hinein, was David, sein Vater, geheiligt; und das Silber und Gold und alle Geräte tat er in den Schatz des Hauses Gottes. Damals versammelte Salomo die Ältesten Israels und alle Häupter der Stämme, die Fürsten der Stammhäuser der Söhne Israels, nach Jerusalem, um die Lade des Bundes Jahwes hinaufzubringen aus der Stadt Davids, das ist Zion. Und es versammelten sich zum Könige alle Männer von Israel am Fest, (das ist der siebente Mond.) Und es kamen alle Ältesten Israels, und die Leviten trugen die Lade. Und sie brachten die Lade hinauf und das Versammlungszelt und alle heiligen Geräte, die im Zelte, die brachten hinaus die Priester, die Leviten. Und der König Salomo und die ganze Gemeinde Israels, die sich bei ihm eingestellt, waren vor der Lade, und opferten Schafe und Rinder, die nicht gezählt noch gerechnet wurden vor Menge. Und die Priester brachten die Lade des Bundes Jahwes hinein an ihren Ort in den Hinterraum des Hauses, ins Allerheiligste, unter die Flügel der Cherubs. Und die Cherubs breiteten die Flügel aus über den Ort der Lade, und bedeckten die Lade und ihre Stangen darüber hin, Und die Stangen waren so lang, daß die Spitzen der Stangen gesehen wurden von der Lade vor dem Hinterraume, aber sie wurden nicht gesehen auswärts, und sie waren daselbst bis auf diesen Tag. Nichts war in der Lade als nur die beiden Tafeln, welche Mose hineingetan auf Horeb, da Jahwe (einen Bund) geschlossen mit den Söhnen Israels, da sie auszogen aus Ägypten. Und es geschah, als die Priester herausgingen aus dem Heiligen (denn alle Priester, die sich vorfanden, hatten sich geheiligt, es waren nicht die Abteilungen zu beobachten;) und die Leviten, die Sänger, sie alle, als Assaph, Heman, Jedutun und ihre Söhne und ihre Brüder, bekleidet mit Byssus, mit Zymbeln und mit Harfen und mit Lauten, standen auf der Morgenseite des Altars, und bei ihnen an hundertundzwanzig Priester, trompetend mit Trompeten; und wie wenn es Einer wäre, klangen die Trompeter und die Sänger mit Einer Stimme, Jahwe lobend und dankend; und als sie die Stimme erhoben mit Trompeten und Zymbeln und Saitenspielen und mit Danksagen Jahwes, daß er gütig, daß ewig seine Gnade: so ward das Haus erfüllt von einer Wolke, das Haus Jahwes; und es konnten die Priester nicht dastehen, den Dienst zu verrichten, vor der Wolke; denn die Herrlichkeit Jahwes hatte das Haus Gottes erfüllt. Damals sprach Salomo: Jahwe hat beschlossen zu wohnen im Dunkel. Ich aber habe ein Haus gebauet dir zur Wohnung und einen Ort zu deinem Sitze für Ewigkeiten. Und der König wandte sein Angesicht, und segnete die ganze Versammlung Israels, und die ganze Versammlung Israels stand da. Und er sprach: Gepriesen sei Jahwe, der Gott Israels, welcher geredet mit seinem Munde zu David, meinem Vater, und mit seiner Hand es erfüllt, da er sprach: Seit dem Tage, da ich mein Volk herausgeführt aus dem Lande Ägypten, habe ich keine Stadt erwählt aus allen Stämmen Israels, um ein Haus zu bauen, daß mein Name daselbst wäre, und habe keinen Mann erwählt zum Fürsten über mein Volk Israel: aber ich erwählte Jerusalem, daß mein Name daselbst wäre, und erwählte David, daß er über mein Volk wäre. Und es war David, meinem Vater, im Sinne, ein Haus zu bauen dem Namen Jahwes, des Gottes Israels, und Jahwe sprach zu David, meinem Vater: Weil dir im Sinne gewesen ein Haus zu bauen meinem Namen, so hast du wohl getan, daß es dir im Sinne gewesen; nur du sollst das Haus nicht bauen, sondern dein Sohn, der aus deinen Lenden kommt, selbiger soll ein Haus bauen meinem Namen. Und Jahwe hatte sein Wort erfüllt, das er geredet, und ich trat in Davids Statt, meines Vaters, und setzte mich auf den Thron Israels, so wie Jahwe geredet, und bauete das Haus dem Namen Jahwes, des Gottes Israels, und ich setzte daselbst hinein die Lade, worin der Bund Jahwes, den er geschlossen mit den Söhnen Israels. Und (Salomo) trat vor den Altar Jahwes, in Gegenwart der ganzen Versammlung Israels, und breitete seine Hände aus. Nämlich Salomo hatte ein Gestell von Kupfer gemacht, und es mitten in den Vorhof gestellt, fünf Ellen seine Länge, und fünf Ellen seine Breite, und drei Ellen seine Höhe, und darauf trat er, und knieete auf seine Kniee im Angesichte der ganzen Versammlung Israels, und breitete seine Hände aus himmelwärts, und sprach: Jahwe, Gott Israels, kein Gott ist wie du im Himmel und auf Erden, bewahrend Bund und Gnade deinen Knechten, die vor dir wandeln mit ihrem ganzen Herzen, der du deinem Knechte David, meinem Vater, gehalten, was du zu ihm geredet; du hast es geredet mit deinem Munde, und mit deiner Hand erfüllt, wie zu dieser Zeit (geschieht). Und nun, Jahwe, Gott Israels, halte deinem Knechte David, meinem Vater, was du zu ihm geredet, da du sprachst: Es soll dir nicht fehlen an einem Manne vor mir, der da sitzt auf dem Throne Israels, wenn nur deine Söhne Acht haben auf ihre Wege, in meinem Gesetze zu wandeln, so wie du gewandelt vor mir; und nun, Jahwe, Gott Israels, bewähre sich dein Wort, welches du geredet zu deinem Knechte, zu David. Freilich in Wahrheit sollte Gott wohnen bei den Menschen auf der Erde? Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel fassen dich nicht, gar nur dieses Haus, welches ich gebauet. Aber wende dich zum Gebete deines Knechtes und zu seinem Flehen, Jahwe, mein Gott! daß du hörst auf das Rufen und das Gebet, welches dein Knecht heute betet vor dir, daß deine Augen offen seien über dieses Haus, Tag und Nacht, über den Ort, wovon du gesagt, daß du deinen Namen dahin legen wollest; daß du hörst auf das Gebet, welches dein Knecht beten wird zu diesem Orte. So höre denn auf die Flehungen deines Knechtes und deines Volkes Israel, welche sie beten werden zu diesem Orte; höre es an dem Orte deiner Wohnung vom Himmel herab, höre und vergib Sünde! Wenn jemand sündigt wider seinen Nächsten, und man legt einen Eid auf ihn, ihn zu beschwören, und der Schwur kommt vor deinen Altar in diesem Hause: so höre du vom Himmel herab, und handle, und richte deine Knechte, daß du dem Schuldigen vergeltest, und seinen Wandel auf sein Haupt bringst, und den Gerechten für gerecht erklärst, indem du ihm gibst nach seiner Gerechtigkeit. Und wenn dein Volk Israel geschlagen wird vor dem Feinde, weil sie sündigen wider dich, und sie bekehren sich, und bekennen deinen Namen, und beten und flehen zu dir in diesem Hause: so höre du vom Himmel herab, und vergib die Sünde deines Volkes Israel, und bringe sie zurück in das Land, welches du ihnen und ihren Vätern gegeben. Ist der Himmel verschlossen, und es kommt kein Regen, weil sie sündigen wider dich, und sie beten zu diesem Orte, und bekennen deinen Namen, bekehren sich von ihrer Sünde, weil du sie demütigst: so höre du im Himmel, und vergib die Sünde deiner Knechte und deines Volkes Israel, nachdem du ihnen den guten Weg gewiesen, worauf sie wandeln sollen, und gib Regen auf dein Land, welches du deinem Volke gegeben zur Besitzung. So Hunger ist im Lande, so Pest ist, so Brand und Vergelben (des Getreides) fressende Heuschrecken sind, so sein Feind ihn bedrängt im Lande seiner Tore, irgend eine Plage und irgend eine Krankheit: alles Gebet, alles Flehen, das dann geschehen wird von irgend einem Menschen und von deinem ganzen Volke Israel, wenn sie inne werden ein jeglicher seine Plage und seinen Schmerz, und ihre Hände ausbreiten zu diesem Hause: das höre du vom Himmel herab, dem Orte deiner Wohnung, und vergib, und tue einem jeglichen nach all seinem Wandel, wie du sein Herz kennst; denn du kennst allein das Herz der Menschensöhne: auf daß sie dich fürchten, und in deinen Wegen wandeln alle Zeit, die sie leben im Lande, welches du ihren Vätern gegeben. Auch auf den Fremden, der nicht von deinem Volke Israel ist, und aus einem fernen Lande kommt um deines großen Namens willen und deiner starken Hand und deines ausgereckten Armes willen, und kommt und betet zu diesem Hause, so höre du vom Himmel herab von dem Orte deiner Wohnung, und tue alles, um was der Fremde zu dir ruft, auf daß alle Völker der Erde deinen Namen erkennen, und dich fürchten, wie dein Volk Israel, und daß sie erkennen, daß nach deinem Namen dieses Haus genannt wird, das ich gebauet. So dein Volk auszieht zum Streite wider seine Feinde, auf dem Wege, den du sie senden wirst, und sie beten zu dir nach dieser Stadt hin, welche du erwählt, und nach dem Hause, welches ich gebauet deinem Namen: so höre vom Himmel herab ihr Gebet und ihr Flehen, und schaffe ihnen Recht. So sie sündigen wider dich (denn es ist kein Mensch, der nicht sündigte), und du zürnst über sie, und gibst sie hin dem Feinde, und ihre Sieger führen sie in ein fernes oder nahes Land; und sie nehmen es zu Herzen in dem Lande, wohin sie gefangen geführt sind, und bekehren sich, und flehen zu dir im Lande ihrer Sieger, und sprechen: wir haben gesündigt und uns vergangen, und haben gefrevelt; und sie bekehren sich zu dir mii ihrem ganzen Herzen und mit ihrer ganzen Seele im Lande ihrer Gefangenschaft, wohin man sie gefangen geführt, und beten nach ihrem Lande hin, welches du ihren Vätern gegeben, und nach der Stadt, welche du erwählt, und nach dem Hause, welches ich gebauet deinem Namen: so höre vom Himmel herab, dem Orte deiner Wohnung, ihr Gebet und ihre Flehungen, und schaffe ihnen Recht, und vergib deinem Volke, was sie gesündigt wider dich. So laß nun, mein Gott, deine Augen offen sein, und deine Ohren aufmerksam auf das Gebet dieses Ortes. Und nun, erhebe dich, Gott Jahwe, zu deinem Ruhesitz, du und die Lade deiner Herrlichkeit! Deine Priester, Gott Jahwe, seien bekleidet mit Heil, und deine Frommen müssen sich freuen des Guten. Gott Jahwe, weise nicht ab deinen Gesalbten, gedenke an die Gnade gegen David, deinen Knecht! Und als Salomo das Gebet geendigt hatte, so fiel das Feuer vom Himmel, und fraß das Brandopfer und die Schlachtopfer, und die Herrlichkeit Jahwes erfüllte das Haus; und die Priester konnten nicht in das Haus Jahwes gehen, denn es hatte die Herrlichkeit Jahwes das Haus Jahwes erfüllt. Und alle Söhne Israels sahen, wie das Feuer und die Herrlichkeit Jahwes herniederkam auf das Haus, und beugten sich mit dem Antlitz zur Erde aufs Pflaster, und beteten an, und dankten Jahwe, daß er gütig, daß ewig seine Gnade. Und der König und alles Volk opferten Opfer vor Jahwe. Und der König Salomo opferte zweiundzwanzigtausend Rinder und hundertundzwanzigtausend Schafe, und so weihten der König und alles Volk das Haus Gottes. Und die Priester standen in ihren Verrichtungen, und die Leviten mit Saitenspielen Jahwes, welche David, der König, gemacht, um Jahwe zu danken, daß ewig seine Gnade, wenn David durch sie lobsang; und die Priester trompeteten ihnen gegenüber, und ganz Israel stand da. Und Salomo heiligte den Raum des Vorhofs vor dem Hause Jahwes; denn er opferte daselbst die Brandopfer und die Fettstücke der Dankopfer; denn der kupferne Altar, welchen Salomo gemacht, konnte nicht die Brandopfer- und Speisopfer und die Fettstücke fassen. Und so hielt Salomo das Fest zu selbiger Zeit, sieben Tage, und ganz Israel mit ihm, eine sehr große Versammlung, von Hemath bis an den Bach Ägyptens. Und sie hielten am achten Tage eine Festversammlung; denn die Einweihung des Altars hielten sie sieben Tage, und das Fest sieben Tage. Und am dreiundzwanzigsten Tage des siebenten Monden entließ er das Volk nach ihren Zelten, fröhlich und gutes Mutes über all das Gute, welches Jahwe getan an David und an Salomo und an Israel, seinem Volke. Jahwe erscheint dem Salomo zum zweiten MalUnd so vollendete Salomo das Haus Jahwes und das Königshaus; und alles, was dem Salomo in Sinn gekommen zu machen im Hause Jahwes und in seinem Hause, gelang ihm. Da erschien Jahwe dem Salomo des Nachts, und sprach zu ihm: Ich habe dein Gebet gehört, und diesen Ort mir erwählt zum Opferhause. Wenn ich den Himmel verschließe, und kein Regen kommt, und wenn ich den Heuschrecken gebiete das Land zu fressen, und wenn ich Pest sende über mein Volk; und es demütigt sich mein Volk, das nach meinem Namen genannt ist, und sie beten, und suchen mein Angesicht, und kehren sich von ihren bösen Wegen: so will ich hören vom Himmel herab, und ihre Sünde vergeben, und ihr Land heilen. Nun sollen meine Augen offen sein, und meine Ohren aufmerksam auf das Gebet dieses Ortes. Und nun habe ich dieses Haus erwählt und geheiligt, daß daselbst mein Name sei auf ewig, und meine Augen und mein Herz soll daselbst sein alle Zeit. Und wenn du vor mir wandelst, so wie David, dein Vater gewandelt, daß du tuest ganz so, wie ich dir gebiete, und meine Satzungen und meine Rechte hältst: so will ich den Thron deines Königtums bestätigen, so wie ich David, deinem Vater, verheißen, da ich sprach: Es soll dir nicht fehlen an einem Manne, der da herrscht über Israel. Wenn ihr euch aber abwendet, und verlasset meine Satzungen und meine Gebote, die ich euch vorgelegt, und geht hin, und dient anderen Göttern, und betet sie an: so werde ich sie ausreißen aus meinem Lande, welches ich ihnen gegeben, und dieses Haus, welches ich meinem Namen geheiligt, will ich verwerfen von meinem Angesicht, und will es machen zum Sprichwort und zur Stichelrede unter allen Völkern. Und dieses Haus, welches so erhaben war, wer vorbeigeht vor demselben, wird sich entsetzen und sprechen: Weswegen hat Jahwe also getan diesem Lande und diesem Hause? Und man wird sprechen: Darum daß sie Jahwe, den Gott ihrer Väter, verlassen haben, der sie ausgeführt aus dem Lande Ägypten, und andere Götter ergriffen, und sie anbeteten, und ihnen dienten; darum hat er über sie gebracht all dies Unglück. Salomo's Städtebau, Frohnen, Schifffahrt und OpferUnd es geschah nach Verlauf von zwanzig Jahren, als Salomo das Haus Jahwes und sein Haus gebauet, daß er die Städte, welche Huram dem Salomo gegeben, bauete, und er gab daselbst Wohnung den Söhnen Israels. Und Salomo zog nach Hemath in Zoba, und überwältigte es. Und er bauete Thadmor in der Wüste und alle Städte der Vorratshäuser, die er bauete in Hemath. Und er bauete Beth-Horon, das obere, und Beth-Horon, das untere, feste Städte mit Mauern, Toren und Riegeln, und Baalath und alle Städte der Vorratshäuser, die Salomo hatte, und alle Städte der Wagen und die Städte der Reiter und alles, was Salomo Lust hatte zu bauen in Jerusalem und auf dem Libanon und im ganzen Lande seiner Herrschaft. Alles Volk, das übriggeblieben von den Hethitern und den Amoritern und den Pheresitern und den Hevitern und den Zebusitern, welche nicht waren von den Söhnen Israels; von deren Söhnen, die übriggeblieben nach ihnen im Lande, welche die Söhne Israels nicht vertilgt, die hob Salomo als Frohnarbeiter aus bis auf diesen Tag. Aber aus den Söhnen Israels machte Salomo keine Knechte zu seiner Arbeit; denn sie waren die Kriegsleute und die Obersten seiner Wagenkämpfer und die Obersten seiner Wagen und seiner Reiter. Und das sind die Oberaufseher (über die Arbeit) des Königs Salomo: zweihundertundfünfzig, die über das Volk walteten. Und die Tochter Pharao's führte Salomo herauf aus der Stadt Davids in das Haus, das er ihr gebauet, denn er sprach: Es soll mir kein Weib wohnen im Hause Davids, des Königs von Israel; denn heilig ist das, wo die Lade Jahwes hinein gekommen. Damals opferte Salomo dem Jahwe Brandopfer auf dem Altar Jahwes, welchen er gebauet vor der Halle; und das Tag-Tägliche opferte er nach dem Gebote Mose's, an den Ruhetagen und den Neumonden und den Festen, drei Mal im Jahre, am Feste des Ungesäuerten und am Feste der Wochen und am Feste der Laubhütten. Und er bestellte nach der Ordnung Davids, seines Vaters, die Abteilungen der Priester zu ihrem Dienste, und die Leviten zu ihren Verrichtungen, lobzusingen und zu dienen vor den Priestern, das Tag-Tägliche, und die Torwärter nach ihren Abteilungen in jegliches Tor; denn also war das Gebot Davids, des Mannes Gottes. Und man wich nicht vom Gebote des Königs für die Priester und Leviten in Ansehung jeglicher Sache und in Ansehung der Schätze. Und so ward bereitet alles Werk Salomo's, bis zum Tage der Gründung des Hauses Jahwes und bis zu dessen Vollendung, bis das Haus Jahwes fertig war. Damals ging Salomo nach Ezeon-Geber und nach Eloth am Ufer des Meeres im Lande Edom. Und Huram sandte ihm durch seine Knechte Schiffe und Knechte, des Meeres kundig, und sie kamen mit den Knechten Salomo's gen Ophir, und holten von dannen vierhundertundfünfzig Talente Goldes, und brachten es zum Könige Salomo. Besuch der Königin von SabäaUnd die Königin von Sabäa hörte den Ruf Salomo's, und kam, Salomo zu versuchen mit Rätseln, nach Jerusalem mit einem sehr großen Zuge, mit Kamelen, tragend Spezereien und Gold in Menge und köstliche Steine, und kam zu Salomo, und redete mit ihm alles, was in ihrem Herzen war. Und Salomo sagte ihr alles, was sie fragte; und nichts war verborgen vor Salome, das er ihr nicht sagte. Und als die Königin von Sabäa sah die Weisheit Salomes und das Haus, welches er gebauet, und die Speise seines Tisches und das Sitzen seiner Knechte und das Stehen seiner Diener und ihre Kleidung und seine Schenken und ihre Kleidung und seine Stiege, da man hinaufstieg zum Hause Jahwes: so kam sie ganz außer sich, und sprach zum Könige: Wahrheit war die Rede, die ich hörte in meinem Lande, von deinen Dingen und deiner Weisheit; und ich glaubte ihren Reden nicht, bis ich kam, und meine Augen sahen; und siehe, nicht ist mir die Hälfte berichtet worden von der Größe deiner Weisheit; du übertriffst das Gerücht, das ich gehört. Heil deinen Leuten, und Heil diesen deinen Knechten, die vor dir stehen allezeit, und deine Weisheit hören! Gepriesen sei Jahwe, dein Gott, der sich zu dir geneigt dich zu setzen auf seinen Thron, als König, für Jahwe, deinen Gott. Weil dein Gott Israel liebt, um es zu erhalten ewiglich, so setzte er dich über sie zum Könige, daß du Recht und Gerechtigkeit übst. Und sie gab dem Könige hundertundzwanzig Talente Goldes und Spezereien in großer Menge und köstliche Steine; und es ist nie dergleichen Spezerei gewesen, wie die Königin von Sabäa dem Könige Salomo gegeben. (Und auch die Knechte Hurams und die Knechte Salomo's, welche Gold brachten aus Ophir, brachten Sandelholz und köstliche Steine. Und der König machte von dem Sandelholze Treppen im Hause Jahwes und im Königshause und Lauten und Harfen für die Sänger, und es waren dergleichen nicht gesehen vor Zeiten im Lande Juda.) Und der König Salomo gab der Königin von Sabäa all ihr Begehr, was sie verlangte, außer dem, was sie dem Könige gebracht hatte. Und sie kehrte zurück, und zog nach ihrem Lande, sie und ihre Knechte. Salomos Reichtum, Pracht, Schifffahrt, Reiterei. Sein TodUnd es war das Gewicht des Goldes, das dem Salomo einkam in Einem Jahre, sechshundertsechsundsechzig Talente Goldes, außer dem von den Krämern, und die Handelsleute brachten, und alle Könige von Arabien und die Statthalter des Landes brachten Gold und Silber für Salomo. Und der König Salome machte zweihundert Schilde von versetztem Golde, sechshundert Seckel versetztes Goldes zog er über ein Schild; und dreihundert Tartschen von versetztem Golde, dreihundert Seckel Goldes zog er über eine Tartsche; und der König legte sie in das Haus des Waldes Libanon. Und der König machte einen großen Thron von Elfenbein, und überzog ihn mit reinem Golde. Sechs Stufen aber waren an dem Throne, und ein goldener Fußtritt an dem Throne festgemacht, und Armlehnen waren zu beiden Seiten am Sitze, und zwei Löwen standen neben den Armlehnen, und zwölf Löwen standen auf den sechs Stufen zu beiden Seiten; desgleichen ist nicht gemacht worden in irgend einem Königreiche. Und alle Trinkgeschirre des Königs Salomo waren von Gold, und alle Geräte des Hauses des Waldes Libanon waren von köstlichem Golde; Silber war für nichts geachtet zu den Zeiten Salomo's. Denn die Schiffe des Königs fuhren gen Tarsis mit den Knechten Hurams; ein Mal in drei Jahren kamen die Tarsis-Schiffe, und brachten Gold und Silber, Elfenbein und Affen und Pfauen. Und der König Salomo war größer denn alle Könige der Erde an Reichtum und Weisheit. Und alle Könige der Erde suchten das Angesicht Salomo's, um seine Weisheit zu hören, die Gott in sein Herz gegeben. Und sie brachten ein jeglicher sein Geschenk, silberne und goldene Geräte und Kleider, Waffen und Spezereien, Rosse und Maultiere, das Jährliche für das Jahr. Und Salomo hatte viertausend Raufen von Rossen und Wagen und zwölftausend Reiter, und er legte sie in die Wagenstädte und bei den König nach Jerusalem. Und er herrschte über alle Könige vom Strome bis zum Lande der Philister und bis zur Grenze Ägyptens. Und der König machte das Silber zu Jerusalem den Steinen gleich, und die Zedern machte er den Sykomoren gleich, die in der Niederung wachsen, an Menge. Und man führte Rosse aus Ägypten für Salomo und aus allen Landen. Die weitere Geschichte Salomo's aber, die erste und die letzte, die steht ja geschrieben in der Geschichte Nathans, des Propheten, und in der Prophezeiung Ahia's, des Siloniters, und in den Gesichten Jedo's, des Sehers, über Jerobeam, den Sohn Nebats. Und Salomo regierte zu Jerusalem über ganz Israel vierzig Jahre. Und Salomo legte sich zu seinen Vätern, und man begrub ihn in der Stadt Davids, seines Vaters. Und Rehabeam, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Abfall der zehn StämmeUnd Rehabeam ging gen Sichem, denn gen Sichem kam ganz Israel, ihn zum Könige zu machen. Und es geschah, als Jerobeam, der Sohn Nebats, es hörte, (er war aber in Ägypten, wohin er geflohen vor Salomo, dem Könige), da kehrte Jerobeam aus Ägypten. Und sie sandten hin, und riefen ihn, da kam Jerobeam und ganz Israel, und sie redeten zu Rehabeam, und sprachen: Dein Vater hat unser Joch hart gemacht, und nun erleichtere den harten Dienst deines Vaters und sein schweres Joch, das er auf uns gelegt: so wollen wir dir dienen. Und er sprach zu ihnen: Noch drei Tage, und dann kommt wieder zu mir. Und das Volk ging hin. Da beriet sich der König Rehabeam mit den Alten, welche vor Salomo, seinem Vater, gestanden, da er noch lebte, und sprach: Wie ratet ihr Antwort zu geben diesem Volke? Und sie redeten zu ihm, und sprachen: Wenn du gütig bist diesem Volke, und ihnen gefällig bist, und zu ihnen gütige Worte redest: so werden sie dir dienen allezeit. Aber er verließ den Rat der Alten, den sie ihm geraten, und beriet sich mit den Jungen, welche mit ihm groß geworden, die vor ihm standen. Und er sprach zu ihnen: Was ratet ihr daß wir Antwort geben diesem Volke, welches zu mir geredet, und gesprochen: Erleichtere das Joch, welches dein Vater auf uns gelegt? Und es redeten mit ihm die Jungen, welche mit ihm groß geworden, und sprachen: So mußt du sprechen zu dem Volke, welches zu dir geredet, und gesprochen: Dein Vater hat unser Joch schwer gemacht, du aber erleichtere es uns; so mußt du sprechen zu ihnen: Mein kleiner Finger ist dicker, als die Lenden meines Vaters; und nun, mein Vater hat euch ein schweres Joch aufgeladen, ich aber will noch hinzutun zu eurem Joche: mein Vater hat euch gezüchtigt mit Geißeln, ich aber mit Skorpionen. Und als Jerobeam und alles Volk zu Rehabeam kam am dritten Tage, so wie der König geredet, da sprach er: Kommt wieder zu mir am dritten Tage; so antwortete der König hart, und es verließ der König Rehabeam den Rat der Alten, und redete zu ihnen nach dem Rate der Jungen, und sprach: Mein Vater hat euer Joch schwer gemacht, ich aber will noch hinzutun zu demselben; mein Vater hat euch gezüchtigt mit Geißeln, ich aber mit Skorpionen. Und der König hörte nicht auf das Volk; denn es war Schicksal von Gott, auf daß er sein Wort erfüllte, welches er geredet durch Ahia, den Siloniter, zu Jerobeam, dem Sohne Nebats. Und wie ganz Israel sah, daß der König nicht auf sie hörte, so antwortete das Volk dem Könige und sprach: Was haben wir für Teil an David? und wir haben kein Eigentum am Sohne Isai's! Ein jeglicher zu seinen Zelten, Israel! Nun siehe zu deinem Hause, David! Und so ging ganz Israel zu seinen Zelten. Die Söhne Israels aber, die in den Städten Juda's wohnten, über die ward Rehabeam König. Da sandte der König Rehabeam den Hadoram, der über die Frohn war; aber die Söhne Israels warfen ihn mit Steinen, daß er starb. Der König Rehabeam aber stieg rasch auf seinen Wagen und floh gen Jerusalem. Und so fiel Israel ab vom Hause Davids bis auf diesen Tag. Und als Rehabeam gen Jerusalem kam, versammelte er das ganze Haus Juda und Benjamin, hundert und achtzigtausend auserlesene Kriegsleute, um zu streiten mit Israel, um das Königreich zurückzubringen an Rehabeam. Da geschah das Wort Jahwe's zu Semaja, dem Manne Gottes, und sprach: Sprich zu Rehabeam, dem Sohne Salomo's, dem Könige von Juda, und zum ganzen Israel in Juda und Benjamin, und sprich: So spricht Jahwe: Zieht nicht aus, und streitet nicht mit euren Brüdern, kehrt ein jeglicher nach seinem Hause; denn von meinetwegen ist diese Sache geschehen. Und sie gehorchten den Worten Jahwe's, und kehrten zurück vom Zuge wider Jerobeam. Rehabeams RegierungUnd Rehabeam wohnte zu Jerusalem, und bauete Städte zu Festungen in Juda. Und er bauete Bethlehem und Etam und Thekoa, und Bethzur und Socho und Adullam, und Gath und Maresa und Siph, und Adoraim und Lachis und Aseka, und Zarea und Ajalon und Hebron, welche in Juda und Benjamin, zu befestigten Städten. Und er machte die Festungen stark, und legte in sie Befehlshaber und Vorräte von Speise und Öl und Wein, und in jegliche Stadt Schilde und Speere, und machte sie sehr stark. Und ihm gehörte Juda und Benjamin. Und die Priester und Leviten, die in ganz Israel waren, traten zu ihm über aus dessen ganzen Gebiete. Denn es verließen die Leviten ihre Bezirke und ihr Eigentum, und gingen nach Juda und Jerusalem; denn es verstieß sie Jerobeam und seine Söhne vom Priestertum Jahwes, und bestellte sich Priester zu den Höhen und zu den Böcken und zu den Kälbern, die er gemacht. Und ihnen nach kamen aus allen Stämmen Israels, die ihr Herz Hingaben Jahwe, den Gott Israels, zu suchen, gen Jerusalem, um Jahwe zu opfern, den Gott ihrer Väter. Und sie verstärkten das Königreich Juda, und befestigten Rehabeam, den Sohn Salomo's, drei Jahre lang. Denn sie wandelten im Wege Davids und Salomo's drei Jahre lang. Und Rehabeam nahm sich zum Weibe neben Mahelath, der Tochter Jerimoths, des Sohnes Davids, Abihail, die Tochter Eliabs, des Sohnes Isai's. Und sie gebar ihm Söhne: Jeus und Semarja und Saham. Und nach ihr nahm er Maacha, die Tochter Absaloms; und sie gebar ihm Abia und Athai und Sisa und Salomith. Und Rehabeam liebte Maacha, die Tochter Absaloms, mehr denn alle seine Weiber und Kebsweiber; denn er hatte achtzehn Weiber genommen und sechzig Kebsweiber, und zeugte acht und zwanzig Söhne und sechzig Töchter. Und Rehabeam bestellte zum Haupt Abia, den Sohn Maacha's, zum Fürsten unter seinen Brüdern; denn ihn zum Könige zu machen (gedachte er). Und er handelte verständig, und verteilte von all seinen Söhnen in alle Lande Juda's und Benjamins, in alle befestigten Städte, und gab ihnen Speise in Menge, und verlangte (für sie) eine Menge Weiber. Und es geschah, als das Königtum Rehabeams befestigt, und er stark mar, verließ er das Gesetz Jahwes, und ganz Israel mit ihm. Und es geschah im fünften Jahre des Königs Rehabeam, da zog Sisak, der König von Ägypten, heran wider Jerusalem, weil sie sich vergangen an Jahwe, mit tausendundzweihundert Wagen und mit sechzigtausend Reitern; und keine Zahl war des Volkes, welches mit ihm kam aus Ägypten, Libyer, Suchiter und Äthiopier. Und er nahm die befestigten Städte ein, die Juda gehörten, und kam bis Jerusalem. Semaja aber, der Prophet, kam zu Rehabeam und den Obersten von Juda, die sich versammelt hatten nach Jerusalem aus Furcht vor Sisak, und sprach zu ihnen: So spricht Jahwe: Ihr habt mich verlassen, und auch ich habe euch überlassen der Hand Sisaks. Da demütigten sich die Obersten von Israel und der König, und sprachen: Gerecht ist Jahwe! Da aber Jahwe sah, daß sie sich gedemütigt, so geschah das Wort Jahwes zu Semaja, und sprach: Sie haben sich gedemütigt, ich will sie nicht verderben, und will ihnen in Kurzem Errettung schaffen, und mein Grimm soll sich nicht ergießen über Jerusalem durch Sisak. Doch sollen sie ihm dienen, daß sie erkennen, was es sei mir dienen und den Königreichen der Länder dienen. Und so zog Sisak, der König von Ägypten, heran wider Jerusalem, und nahm die Schätze des Hauses Jahwes und die Schätze des Königshauses, alles nahm er, und nahm die goldenen Schilde, welche Salomo gemacht. Und der König Rehabeam machte an deren Statt kupferne Schilde, und vertrauete sie der Hand der Obersten der Läufer, welche die Tore des Königshauses bewachten. Und so oft der König ins Haus Jahwes kam, kamen die Läufer, und trugen sie, und brachten sie sodann zurück in das Gemach der Läufer. Da er sich aber demütigte, wandte sich von ihm der Zorn Jahwes, daß er ihn nicht verderbte völlig; auch war in Juda noch etwas Gutes. Und der König Rehabeam befestigte sich zu Jerusalem, und regierte. Einundvierzig Jahre alt war Rehabeam, als er König ward, und siebzehn Jahre regierte er zu Jerusalem, der Stadt, welche Jahwe erwählt hat, seinen Namen dahin zu legen, aus allen Stämmen Israels. Der Name aber seiner Mutter war Naama, die Ammonitin. Und er tat Böses, denn er richtete nicht sein Herz Jahwe zu suchen. Die Geschichte Rehabeams aber, die erste und die letzte, die steht ja geschrieben in der Geschichte Semaja's, des Propheten, und Iddo's, des Sehers, nach Weise der Geschlechtsverzeichnisse. Und es war Streit zwischen Rehabeam und Jerobeam die ganze Zeit. Und Rehabeam legte sich zu seinen Vätern, und ward begraben in der Stadt Davids, und Abia, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Regierung Abia'sIm achtzehnten Jahre des Königs Jerobeam, da ward Abia König über Juda. Drei Jahre regierte er zu Jerusalem. Der Name aber seiner Mutter war Michaja, die Tochter Uriels von Gibea. Und es war Streit zwischen Abia und Jerobeam. Und Abia eröffnete den Streit mit einem Heere streitbarer Männer, viermal hunderttausend auserlesener Mannschaft, und Jerobeam stellte sich gegen ihn in Schlachtordnung mit achtmal hunderttausend auserlesener Mannschaft streitbarer Männer. Da stieg Abia auf den Berg Zemarim, der im Gebirge Ephraim liegt, und sprach: Hört mich, Jerobeam und ganz Israel! Ist euch nicht zu wissen, daß Jahwe, der Gott Israels, das Königtum über Israel dem David gegeben auf ewig, ihm und seinen Söhnen, durch einen Salzbund? Aber Jerobeam, der Sohn Nebats, der Knecht Salomo's, des Sohnes Davids, erhob sich, und empörete sich wider seinen Herrn, und es sammelten sich zu ihm leichtfertige, nichtswürdige Leute, und widersetzten sich Rehabeam, dem Sohne Salomo's, und Rehabeam war noch jung und verzagtes Herzens, und widerstand ihnen nicht. Und nun gedenkt ihr zu widerstehen dem Königtume Jahwes in der Hand der Söhne Davids, und ihr seid eine große Menge, und habt bei euch die goldenen Kälber, welche euch Jerobeam gemacht zu Göttern. Habt ihr nicht die Priester Jahwes, die Söhne Aarons, und die Leviten verstoßen, und euch Priester gemacht wie die Völker der Länder? Wer da kam mit voller Hand, mit einem jungen Stiere und sieben Widdern, der ward Priester der Nichtgötter. Aber wir, Jahwe ist unser Gott, und wir haben ihn nicht verlassen, und Priester dienen dem Jahwe, Söhne Aarons, und die Leviten in ihrem Geschäfte, und zünden dem Jahwe Brandopfer an Morgen für Morgen und Abend für Abend und wohlriechendes Rauchwerk, und (tun) Schaubrote auf den Tisch von reinem Golde und den goldenen Leuchter und seine Lampen zum Brennen Abend für Abend; denn wir beobachten, was zu beobachten gegen Jahwe, unsren Gott; aber ihr habt ihn verlassen. Und siehe, mit uns an der Spitze ist Gott und seine Priester, und die Lärmtrompeten, um gegen euch Lärm zu blasen. Söhne Israels! streitet nicht mit Jahwe, dem Gott eurer Väter, denn es wird euch nicht gelingen. Aber Jerobeam ließ den Hinterhalt herumgehen, in ihren Rücken zu kommen, und so standen sie vorne vor Juda, und der Hinterhalt in deren Rücken. Und als sich Juda umsah, siehe, da war Streit wider sie von vorne und von hinten. Da schrieen sie zu Jahwe, und die Priester trompeteten mit den Trompeten, und die Männer von Juda erhoben ein Kriegsgeschrei; und da die Männer von Juda ein Kriegsgeschrei erhoben, schlug Gott Jerobeam und ganz Israel vor Abia und Juda. Und die Söhne Israels flohen vor Juda, und Gott gab sie in ihre Hand. Und Abia und sein Volk richtete eine große Niederlage unter ihnen an, und es fielen erschlagen von Israel fünfmal hunderttausend auserlesener Mannschaft. Und so wurden die Söhne Israels gedemütigt zu selbiger Zeit, und die Söhne Juda's wurden mächtig, weil sie sich stützten auf Jahwe, den Gott ihrer Väter. Und Abia jagte dem Jerobeam nach, und nahm ihm Städte weg, Bethel und ihre Töchter und Jesana und ihre Töchter und Ephron und ihre Töchter. Und Jerobeam behielt keine Kraft mehr, so lange Abia lebte, und Jahwe schlug ihn, daß er starb. Und Abia befestigte sich, und nahm sich vierzehn Weiber, und zeugte zweiundzwanzig Söhne und sechzehn Töchter. Die übrige Geschichte Abia's aber und seine Taten und seine Geschichten stehen geschrieben in der Erläuterung des Propheten Iddo. Assa's RegierungUnd Abia legte sich zu seinen Vätern, und man begrub ihn in der Stadt Davids, und Assa, sein Sohn, ward König an seiner Statt. In dessen Tagen hatte das Land Frieden zehn Jahre. Und Assa tat, was gut und recht war in den Augen Jahwes, seines Gottes. Und er schaffte ab die fremden Altäre und die Höhen, und zerbrach die Säulen, und hieb die Astarten um, und befahl Juda Jahwe, den Gott ihrer Väter, zu suchen, und das Gesetz und Gebot zu tun. Und er schaffte ab aus allen Städten Juda's die Höhen und Sonnensäulen. Und das Königreich hatte Frieden vor ihm. Und er bauete befestigte Städte in Juda; denn das Land hatte Frieden, und es war kein Streit mit ihm in diesen Jahren; denn Jahwe hatte ihm Ruhe geschafft. Und er sprach zu Juda: Lasst uns diese Städte bauen, und Mauern herumführen und Türme, Tore und Riegel; noch ist das Land (frei) vor uns, weil wir Jahwe, unsren Gott, gesucht haben; wir haben ihn gesucht, und er hat uns Ruhe geschafft ringsum. Und so baueten sie, und es gelang ihnen. Und Assa hatte ein Heer, Schild und Speer tragend, aus Juda dreimal hunderttausend, und aus Benjamin, Schild tragend und Bogen spannend, zweimal hundertundachtzigtausend, alles streitbare Männer. Und es zog wider sie Serah, der Äthiopier, mit einem Heere von tausendmal tausend Mann und dreihundert Wagen, und kam bis Maresa. Da zog Assa ihm entgegen, und sie stellten sich in Schlachtordnung im Tale Zephatha bei Maresa. Und Assa rief zu Jahwe, seinem Gott, und sprach: Es ist bei dir kein Unterschied dem Großen zu helfen oder dem Ohnmächtigen: hilf uns Jahwe, unser Gott, denn auf dich stützen wir uns, und in deinem Namen sind wir gekommen wider diese Menge: Du, Jahwe, bist unser Gott: laß nicht gegen dich Menschen Kraft behalten! Da schlug Jahwe die Äthiopier vor Assa und vor Juda, und die Äthiopier flohen. Und Assa und das Volk, das bei ihm war, jagte ihnen nach bis nach Gerar, und es fielen von den Äthiopiern so viele, daß keiner von ihnen am Leben blieb; denn sie wurden zerschmettert vor Jahwe und vor seinem Heere. Und sie trugen sehr viel Beute davon. Und sie schlugen alle Städte rings um Gerar, denn der Schrecken Jahwes war auf sie gefallen; und sie beraubten alle die Städte; denn es war sehr viel Raubes darin. Und auch die Zelte des Viehes schlugen sie, und führten Schafe in Menge weg und Kamele, und kehrten gen Jerusalem. Asarja aber, der Sohn Odeds, auf ihn kam der Geist Gottes. Und er ging dem Assa entgegen, und sprach zu ihm: Höre mich, Assa und ganz Juda und Benjamin! Jahwe war mit euch, weil ihr mit ihm wart; und wenn ihr ihn sucht, so wird er sich von euch finden lassen; wenn ihr ihn aber verlasst, so wird er euch verlassen. Lange Zeit ist in Israel vergangen ohne wahren Gott, ohne lehrenden Priester und ohne besetz; aber da sie sich in der Bedrängnis bekehrten zu Jahwe, dem Gott Israels, und ihn suchten, so ließ er sich von ihnen finden. In selbigen Zeiten war keine Sicherheit für den Ausgehenden und den Eingehenden, sondern viele Unruhen über alle Bewohner des Landes. Es stieß sich Volk an Volk, und Stadt an Stadt; denn Gott beunruhigte sie mit allerlei Bedrängnis. Ihr aber, seid fest und lasst eure Hände nicht sinken! denn es wird euch Lohn für eure Werke. Und als Assa diese Worte und die Prophezeiung Odeds, des Propheten, hörte, fasste er Mut, und schaffte die Scheusale aus dem ganzen Lande Juda und Benjamin und aus den Städten, welche er genommen vom Gebirge Ephraim, und erneuerte den Altar Jahwes, welcher vor der Halle Jahwes. Und er versammelte ganz Juda und Benjamin und die Fremdlinge mit ihnen ans Ephraim und Manasse und aus Simeon; denn es waren viele zu ihm übergegangen aus Israel, da sie sahen, daß Jahwe, sein Gott, mit ihm war. Und sie versammelten sich gen Jerusalem im dritten Mond im fünfzehnten Jahre der Regierung Assa's, und opferten dem Jahwe an selbigem Tage von der Beute, die sie gebracht, siebenhundert Rinder und siebentausend Schafe, und gingen den Bund ein, Jahwe, den Gott ihrer Väter, zu suchen mit ihrem ganzen Herzen und mit ihrer ganzen Seele; und wer Jahwe, den Gott Israels, nicht suchte, der sollte getötet werden, so klein als groß, so Mann als Weib. Und sie schwuren dem Jahwe mit lauter Stimme und mit Jauchzen und mit Trompeten und Posaunen, und es freuete sich ganz Israel über den Schwur; denn mit ihrem ganzen Herzen schwuren sie, und mit ihrem ganzen Willen suchten sie ihn; und er ließ sich von ihnen finden, und Jahwe schaffte ihnen Ruhe ringsum. Und auch Maacha, die Mutter Assa's, des Königs, setzte er ab von (der Würde) der Königin, weil sie der Astarte ein Götzenbild gemacht, und Assa rottete ihr Götzenbild aus, und zermalmte und verbrannte es im Tale Kidron. Die Höhen aber wurden nicht abgeschafft aus Israel; doch war das Herz Assa's ganz ergeben all sein Leben lang. Und er brachte, was sein Vater geheiligt, und was er geheiligt, ins Haus Jahwes, Silber und Gold und Geräte. Es war aber kein Streit bis zum fünfunddreißigsten Jahre der Regierung Assa's. Im sechs und dreißigsten Jahre der Regierung Assa's zog Baesa, der König von Israel, heran wider Juda, und bauete Rama, um niemanden aus- und eingehen zu lassen Assa, dem Könige von Juda. Da nahm Assa Silber und Gold aus den Schätzen des Hauses Jahwes und des Königshauses, und sandte (es) zu Benhadad, dem Könige von Syrien, der zu Damaskus wohnte, und sprach: Ein Bund ist zwischen mir und dir und zwischen meinem Vater und deinem Vater: siehe, ich sende dir Silber und Gold, auf! brich deinen Bund mit Baesa, dem Könige von Israel, daß er abziehe von mir. Und es hörte Benhadad auf den König Assa, und sandte seine Kriegsobersten wider die Städte Israels und sie schlugen Zion und Dan und Abel-Maim und alle Vorratshäuser in den Städten Naphthali's. Und als Baesa hörte, stand er ab vom Baue Rama's, und machte seiner Arbeit ein Ende. Assa, der König, aber nahm ganz Juda, daß sie die Steine und, das Holz von Rama wegtrugen, womit Baesa gebauet und bauete damit Geba und Mizpa. Zu selbiger Zeit aber kam Hanani der Seher, zu Assa, dem Könige von Juda, und sprach zu ihm: Weil du dich gestützt auf den König von Syrien, und dich nicht gestützet auf Jahwe, deinen Gott: darum ist das Heer des Königs von Syrien entronnen aus deiner Hand. Waren nicht die Äthiopier und die Libyer eine Macht an Menge, an Wagen und Reitern sehr viel? Aber weil du dich stützest auf Jahwe, gab er sie in deine Hand. Denn Jahwes Augen durchlaufen die ganze Erde, um denen beizustehen, deren Herz ihm ganz ergeben. Du hast töricht getan deshalb; denn von nun an wird Streit mit dir sein. Und Assa ward unwillig über den Seher, und legte ihn ins Stockhaus; denn in Entrüstung (handelte er) mit ihm deshalb. Auch bedrückte Assa etliche vom Volke zu selbiger Zeit. Und siehe die Geschichte Assa's, die erste und die letzte, siehe, die ist geschrieben im Buche der Könige von Juda und Israel. Und es erkrankte Assa im neununddreißigsten Jahre seiner Regierung an seinen Füßen, so daß er überaus krank war; und auch in seiner Krankheit suchte er nicht Jahwe, sondern die Ärzte. Und Assa legte sich zu seinen Vätern, und starb im einundvierzigsten Jahre seiner Regierung. Und man begrub ihn in seinem Begräbnis, das er sich gehauen in der Stadt Davids, und legte ihn auf das Lager, das man angefüllt mit Spezereien allerlei Art, gemischt durch Salbenmischereiarbeit, und brannte ihm einen sehr großen Brand. Regierung JosaphatsUnd es ward Josaphat, sein Sohn, König an seiner Statt, und ward mächtig wider Israel. Und er legte Kriegsvolk in alle Städte Juda's, die befestigten, und legte Besatzungen in das Land Juda und in die Städte Ephraims, welche Assa, sein Vater, genommen. Und Jahwe war mit Josaphat; denn er wandelte in den Wegen Davids, seines Vaters, den alten, und suchte nicht die Baals; sondern den Gott seines Vaters suchte er, und in seinen Geboten wandelte er, und nicht nach dein Tun Israels. Und Jahwe befestigte das Königreich in seiner Hand, und ganz Israel brachte dem Josaphat Geschenke, und er hatte viel Reichtum und Überfluß. Und sein Mut hob sich auf den Wegen Jahwes, und er schaffte ferner die Höhen und Astarten aus Juda. Und im dritten Jahre seiner Regierung sandte er seine Obersten, Benhail und Obadja und Sacharja und Nethaneel und Michaja, um zu lehren in den Städten von Juda, und mit ihnen die Leviten: Semaja und Nethanja und Sebadja und Asahel und Semiramoth und Jonathan und Adonia und Tobia und Tob-Adonia, die Leviten, und mit ihnen Elisama und Joram, die Priester. Und sie lehrten in Juda, und hatten mit sich das Gesetzbuch Gottes, und zogen umher in allen Städten Juda's, und lehrten unter dem Volke. Und es kam das Schrecken Jahwes auf alle Königreiche der Länder, die rings um Juda, daß sie nicht stritten mit Josaphat. Und etliche von den Philistern brachten dem Josaphat Geschenke und Silber zum Tribut; auch die Araber brachten ihm Schafvieh, siebentausendundsiebenhundert Widder, und siebentausendundsiebenhundert Böcke. Und Josaphat ward immerfort größer, überaus groß, und bauete in Juda Schlösser und Städte mit Vorratshäusern, und hatte vielen Vorrat in den Städten Juda's und Kriegsleute, streitbare Helden zu Jerusalem. Und das ist ihre Musterung nach ihren Stammhäusern. In Juda waren Oberste über tausend: Adna, der Oberste, und mit ihm streitbare Männer dreimal hunderttausend; und neben ihm Johanan, der Oberste, und mit ihm zweimal hundertundachtzigtausend; und neben ihm Amasja, der Sohn Sichri's, der dem Jahwe freiwillig diente, und mit ihm zweimal hunderttausend streitbare Männer. Und von Benjamin: der Kriegsheld Eliada, und mit ihm, bewaffnet mit Bogen und Schild, zweimal hunderttausend; und neben ihm Josabad, und mit ihm hundertundachtzigtausend Gerüstete zum Heer. Diese waren es, die dem Könige dienten, ohne die, welche der König gelegt in die festen Städte in ganz Juda. Und Josaphat hatte viel Reichtum und Überfluß. Und er verschwägerte sich mit Ahab. Und nach Verlauf von Jahren zog er hinab zu Ahab nach Samarien, und Ahab schlachtete für ihn Schafe und Rinder in Menge und für das Volk, das mit ihm war, und trieb ihn an zu ziehen gen Ramoth in Gilead. Und Ahab, der König von Israel, sprach zu Josaphat, dem Könige von Juda: Willst du mit mir ziehen gen Ramoth in Gilead? Und er sprach zu ihm: Ich wie du, und dein Volk wie mein Volk, und (ich ziehe) mit dir in den Streit. Und Josaphat sprach zum Könige von Israel: Frage doch heute das Wort Jahwes! Da versammelte der König von Israel die Propheten, vierhundert Mann, und sprach zu ihnen: Sollen wir nach Gilead ziehen zum Streite, oder soll ich abziehen? Und sie sprachen: Ziehe hin, und Gott wird es geben in die Hand des Königs. Und Josaphat sprach: Ist hier kein Prophet Jahwes mehr, daß wir durch ihn fragen könnten? Und der König von Israel sprach zu Josaphat: Noch ist ein Mann da, durch den wir Jahwe fragen könnten; aber ich hasse ihn, denn er prophezeiet über mich nie zum Guten, sondern allezeit zum Bösen: es ist Micha, der Sohn Jimla's. Und Josaphat sprach: Es spreche der König nicht also! Da rief der König von Israel einen Hämling, und sprach: Bringe eilend Micha, den Sohn Jimla's. Der König von Israel aber und Josaphat, der König von Juda, saßen ein jeglicher auf seinem Throne, angetan mit (königlichen) Kleidern, und saßen auf einem Platze am Eingange des Tores von Samarien, und alle Propheten prophezeieten vor ihnen. Und Zedekia, der Sohn Cnaana's machte sich eiserne Hörner, und sprach: So spricht Jahwe: Hiermit wirst du die Syrer stoßen, bis du sie vernichtest. Und alle Propheten prophezeieten also, und sprachen: Ziehe hin gen Ramoth in Gilead, es wird dir gelingen, und Jahwe wird es geben in die Hand des Königs. Der Bote aber, der hinging, Micha zu rufen, redete zu ihm, und sprach: Siehe die Reden des Propheten sind einmütig gut für den König: sei doch deine Rede wie die eines von ihnen, und rede gut! Und Micha sprach: Beim Leben Jahwes! was mein Gott mir sagen wird, das will ich reden. Und als er zum Könige kam, sprach der König zu ihm: Micha, sollen wir nach Ramoth in Gilead ziehen zum Streite, oder soll ich abstehen? Und er sprach: Zieht hin, es wird euch gelingen, und sie werden in eure Hand gegeben werden. Und der König sprach zu ihm: Wie oftmals muß ich dich beschwören, daß du nichts zu mir redest denn bloß Wahrheit im Namen Jahwes? Und er sprach: Ich sah ganz Israel zerstreuet auf den Bergen, wie eine Herde, die keinen Hirten hat. Und Jahwe sprach: Diese haben keinen Hirten, es kehre ein jeglicher nach seinem Hause in Frieden. Da sprach der König von Israel zu Josaphat: Habe ich es dir nicht gesagt? Er prophezeiet über mich nichts Gutes, sondern Böses. Und er sprach: Darum hört das Wort Jahwes: Ich sah Jahwe, sitzend auf seinem Throne, und das ganze Heer des Himmels stehend zu seiner Rechten und zu seiner Linken. Und Jahwe sprach: Wer will Ahab, den König von Israel, bereden, daß er hinaufziehe, und falle bei Ramoth in Gilead? Und dieser sprach so, und jener sprach so. Da ging der Geist hervor, und trat vor Jahwe, und sprach: Ich will ihn bereden. Und Jahwe sprach zu ihm: Wodurch? Und er sprach: Ich will ausgehen und ein Lügengeist sein im Munde aller seiner Propheten. Und er sprach: Du sollst ihn bereden, und wirst es auch vermögen: gehe aus, und tue also. Und nun, siehe, Jahwe hat einen Lügengeist gelegt in den Mund dieser deiner Propheten, und Jahwe hat Böses ausgesprochen über dich. Da trat Zedekia, der Sohn Cnaana's, hinzu, und schlug Micha auf den Backen, und sprach: Auf welchem Wege wäre der Geist Jahwes von mir gewichen, um zu dir zureden? Und Micha sprach: Siehe, du wirst es sehen an selbigem Tage, wenn du von Kammer zu Kammer gehst, dich zu verkriechen. Und der König von Israel sprach: Nehmt Micha, und bringt ihn zu Amon, dem Obersten der Stadt, und zu Joas, dem Königssohne, und sprecht: So spricht der König: legt diesen ins Gefängnis, und speist ihn mit Brot und Wasser der Trübsal, bis ich glücklich zurückkehre. Und Micha sprach: Wenn du glücklich zurückkehrst, so hat Jahwe nicht durch mich geredet. Und er sprach: Hört es, Völker alle! Und so zog der König von Israel und Josaphat, der König von Juda, nach Ramoth in Gilead. Und der König von Israel sprach zu Josaphat: Verkleidet will ich in den Streit kommen, aber du ziehe deine Kleider an. Und so verkleidete sich der König von Israel, und sie kamen in den Streit. Und der König von Syrien hatte den Obersten seiner Wagen geboten, und gesprochen: Streitet mit niemandem, weder klein noch groß, sondern mit dem Könige von Israel allein. Und es geschah, als die Obersten der Wagen Josaphat sahen, denn sie gedachten: Es ist der König von Israel: da lenkten sie auf ihn zu, um (mit ihm) zu streiten. Da schrie Josaphat, und Jahwe half ihm, und Gott trieb sie ab von ihm; und als die Obersten der Wagen sahen, daß es der König von Israel nicht war, kehrten sie sich von ihm ab. Ein Mann aber spannte seinen Bogen in seiner Unschuld, und schoß den König von Israel zwischen die Fugen und den Panzer. Und er sprach zu seinem Wagenführer: Lenke um, und führe mich aus dem Treffen; denn ich bin verwundet. Und der Streit nahm überhand an selbigem Tage, und der König von Israel blieb stehen auf dem Wagen, den Syrern gegenüber, bis zum Abend, und starb zur Zeit des Sonnenuntergangs. Und es kehrte Josaphat, der König von Juda, glücklich zu seinem Hause nach Jerusalem. Da ging ihm entgegen Jehu, der Sohn Hanani's, der Seher, und sprach zum Könige Josaphat: Soll man dem Frevler helfen, und die Feinde Jahwes liebst du? Und um des willen kommt Zorn über dich von Jahwe; doch etwas Gutes ist an dir erfunden worden, daß du die Astarten weggeschafft aus dem Lande, und dein Herz gerichtet Gott zu suchen. Und Josaphat blieb zu Jerusalem. Und er zog wiederum aus unter das Volk von Beerseba bis zum Gebirge Ephraim, und führte sie zurück zu Jahwe, dem Gott ihrer Väter. Und er bestellte Richter im Lande, in allen Städten Juda's, den befestigten, Stadt für Stadt. Und er sprach zu den Richtern: Sehet zu, was ihr tut! Denn nicht für Menschen richtet ihr, sondern für Gott; und er ist bei euch im Gerichtswesen. Und nun sei die Furcht Jahwes auf euch, habt Acht, was ihr tut; denn bei Jahwe, unsrem Gott, ist kein Unrecht und kein Ansehen der Person und kein Geschenkenehmen. Und auch zu Jerusalem bestellte Josaphat Leviten und Priester und Stammhäupter von Israel zum Gerichte Jahwes und für die Rechtsstreite, und sie kehrten zurück gen Jerusalem. Und er gebot ihnen, und sprach: So sollt ihr tun in der Furcht Jahwes, mit Treue und redlichem Herzen; und was irgend für ein Rechtsstreit vor euch kommt von euren Brüdern, die in ihren Städten wohnen, es sei über Blut oder über Gesetz und Gebot und Satzungen und Rechte, so belehrt sie, daß sie sich nicht verschulden wider Jahwe, und kein Zorn über sie komme und über ihre Brüder; so sollt ihr tun und euch nicht verschulden. Und siehe, Amarja, der Oberpriester, ist über euch in allen Angelegenheiten Jahwes, und Sabadja, der Sohn Ismaels, der Fürst vom Hause Juda's, in allen Angelegenheiten des Königs; und Vorsteher, Leviten, habt ihr vor euch. Seid fest in eurem Tun, und Jahwe sei mit dem Guten! Und es geschah hernachmals, da kamen die Söhne Moabs und die Söhne Ammons und mit ihnen ein Teil der Meuniter wider Josaphat zum Streite. Und man kam, und berichtete dem Josaphat, und sprach: Es kommt wider dich eine große Menge von jenseits des Meeres, von Edom; und siehe, sie sind zu Hazezon-Thamar, das ist Engedi. Da fürchtete sich Josaphat, und schickte sich Jahwe zu suchen, und rief ein Fasten aus über ganz Juda. Und Juda kam zusammen, um von Jahwe (Hilfe) zu suchen, und aus allen Städten von Juda kam man, Jahwe zu suchen. Und Josaphat trat auf in der Versammlung Juda's und Jerusalems im Hause Jahwes vor dem neuen Vorhofe, und sprach: Jahwe, Gott unsrer Väter, bist du nicht Gott im Himmel, und du Herrscher über alle Königreiche der Völker? Und in deiner Hand ist Kraft und Macht, und niemand ist, der dir widerstehe. Hast du nicht, unser Gott, die Bewohner dieses Landes vertrieben vor deinem Volke Israel, und gabst es dem Samen Abrahams, der dich liebte, auf ewig? Und sie wohnten darin, und baueten dir darin ein Heiligtum für deinen Namen, indem sie sprachen: Wenn Böses über uns kommt, Schwert, Strafgericht und Pest und Hunger, so wollen wir treten vor dieses Haus und vor dich, denn dein Name ist in diesem Hause, und wollen zu dir schreien ob unserer Bedrängnis, und du wirst hören und retten. Und nun, siehe, die Söhne Ammons und Moabs und die vom Gebirge Seir, unter welche du Israel nicht gestattet hast zu kommen, da sie aus dem Lande Ägypten kamen, sondern sie wichen von ihnen, und vertilgten sie nicht: siehe, sie vergelten es uns damit, zu kommen, uns zu vertreiben aus unsrem Besitze, worein du uns gesetzt. Unser Gott, wirst du nicht richten über sie? Denn wir haben nicht die Kraft gegen diese große Menge, die wider uns kommt, und wir wissen nicht, was wir tun sollen, sondern auf dich sind unsre Augen gerichtet. Ganz Juda aber stand vor Jahwe, auch ihre Kinder, ihre Weiber und ihre Söhne. Aber Jehasiel, der Sohn Sacharja's, des Sohnes Benaja's, des Sohnes Jegiels, des Sohnes Mathanja's, der Levit, von den Söhnen Assaphs, auf ihn kam der Geist Jahwes inmitten der Versammlung, und er sprach: Merkt auf, ganz Juda und Bewohner von Jerusalem, und o König Josaphat! So spricht Jahwe zu euch: Fürchtet euch nicht, und zaget nicht vor dieser großen Menge! denn euer ist der Streit nicht, sondern Gottes. Morgen zieht hinab wider sie: siehe, sie werden über die Anhöhe Ziz heraufkommen, und ihr werdet sie treffen am Ende des Tales vor der Wüste Jeruel. Ihr sollet nicht zu streiten haben dabei, tretet hin, bleibt stehen, und seht die Hilfe Jahwes mit euch. Juda und Jerusalem! fürchtet euch nicht, und zagt nicht, morgen zieht ihnen entgegen, und Jahwe ist mit euch. Da neigte sich Josaphat mit dem Antlitz zur Erde, und ganz Juda und die Bewohner von Jerusalem fielen nieder vor Jahwe, anzubeten vor Jahwe. Und die Leviten von den Söhnen der Kahathiter und von den Söhnen der Korahiter standen auf, Jahwe, dem Gott Israels, lobzusingen mit überaus lauter Stimme. Und sie machten sich des Morgens frühe auf, und zogen aus in die Wüste Thekoa, und bei ihrem Auszuge trat Josaphat auf, und sprach: Hört mich, Juda, und Bewohner von Jerusalem! Seid getrost im Vertrauen auf Jahwe, euren Gott, so dürft ihr euch trösten; vertrauet auf seine Propheten, so wird es euch gelingen. Und er beriet sich mit dem Volke, und bestellte Sänger Jahwes, die da lobsangen im heiligen Schmucke, indem sie auszogen vor den Gerüsteten her, und sprachen: Dankt Jahwe, denn ewig ist seine Gnade! Und um die Zeit, da sie begannen mit Jubel und Lobsingen, stellte Jahwe einen Hinterhalt wider die Söhne Ammons, Moabe und die vom Gebirge Seir, die nach Juda gekommen, und sie wurden geschlagen. Und es standen die Söhne Ammons und Moabs wider die Bewohner des Gebirges Seir, sie zu verbannen und zu vertilgen; und da sie die Bewohner von Seir vernichtet hatten, half einer wider den anderen zum Verderben. Juda aber kam auf die Berghöhe, wo man nach der Wüste schauet: da wandten sie sich nach der Menge, und siehe, da lagen sie als Leichen auf der Erde, und nichts war entronnen. Da kam Josaphat und sein Volk, ihre Beute zu rauben, und sie fanden bei ihnen in Menge Güter und Leichname und kostbare Geräte, und plünderten sich soviel, daß es nicht zu tragen war; und sie raubten drei Tage die Beute, denn groß war sie. Und am vierten Tage versammelten sie sich im Preistale; denn daselbst priesen sie Jahwe, daher nannten sie den Namen selbiges Ortes Preistal bis auf diesen Tag. Und so kehrten um alle Männer von Juda und Jerusalem, und Josaphat an ihrer Spitze, zurückzukehren nach Jerusalem in Freuden; denn Freude hatte ihnen Jahwe gegeben über ihre Feinde. Und sie kamen gen Jerusalem mit Harfen und Lauten und Trompeten zum Hause Jahwes. Und es fiel das Schrecken Gottes auf alle Königreiche der Länder, da sie hörten, daß Jahwe gestritten mit den Feinden Israels. Und das Königtum Josaphats hatte Frieden, und sein Gott schaffte ihm Ruhe ringsum. Und so war Josaphat König über Juda. Fünfunddreißig Jahre alt war er, als er König ward, und fünfundzwanzig Jahre regierte er zu Jerusalem. Der Name aber seiner Mutter war Asuba, die Tochter Silhi's. Und er wandelte im Wege seines Vaters Assa, und wich nicht davon, so daß er tat, was recht war in den Augen Jahwes. Jedoch die Höhen wurden nicht abgeschafft, und noch richtete nicht das Volk sein Herz zu dem Gott seiner Väter. Die übrige Geschichte Josaphats aber, die erste und die letzte, siehe, sie ist geschrieben in der Geschichte Jehu's, des Sohnes Hanani's, welche eingerückt ist in das Buch der Könige von Israel. Und hernachmals verbündete sich Josaphat, der König von Juda, mit Ahasja, dem Könige von Israel, welcher frevelte in seinem Tun. Und er verbündete ihn mit sich, um Schiffe zu bauen, nach Tarsis zu gehen; und sie baueten Schiffe zu Ezeongeber. Da weissagte Elieser, der Sohn Dodava's, von Maresa, wider Josaphat, und sprach: Weil du dich verbündet mit Ahasja, hat Jahwe dein Tun zerstört. Und die Schiffe wurden zerbrochen, und vermochten nicht nach Tarsis zu gehen. Regierung JoramsUnd Josaphat legte sich zu seinen Vätern, und ward begraben bei seinen Vätern in der Stadt Davids, und Joram, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Und er hatte Brüder, die Söhne Josaphats: Asarja und Jehiel und Sacharja und Asarjahu und Michael und Sephatja; alle diese waren Söhne Josaphats, des Königs von Israel. Und ihr Vater gab ihnen viele Geschenke an Silber und an Gold und an Kostbarkeiten, nebst festen Städten in Juda; aber das Königreich gab er dem Joram, denn er war der Erstgeborne. Und als Joram zum Königtum seines Vaters erhoben war, und sich befestigt hatte, tötete er all seine Brüder mit dem Schwerte, und auch etliche von den Obersten von Israel. Zwei und dreißig Jahre alt war Joram, als er König ward, und acht Jahre regierte er zu Jerusalem. Und er wandelte im Wege der Könige von Israel, so wie das Haus Ahabs tat; denn er hatte eine Tochter Ahabs zum Weibe, und tat, was böse war in den Augen Jahwes. Aber Jahwe wollte nicht das Haus Davids verderben, um des Bundes willen, den er geschlossen mit David, und so wie er verheißen ihm und seinen Söhnen eine Leuchte scheinen zu lassen alle Zeit. Zu seiner Zeit fiel Edom ab von der Obergewalt Juda's, und sie setzten einen König über sich. Da zog Joram hinüber mit seinen Obersten, und alle Wagen mit ihm; und er machte sich auf des Nachts, und schlug die Edomiter, die ihn umringt hatten, und die Obersten der Wagen. Und so fiel Edom ab von der Obergewalt Juda's bis auf diesen Tag. Damals fiel Libna ab zu selbiger Zeit von seiner Obergewalt, weil er Jahwe, den Gott seiner Väter, verlassen. Auch er machte Höhen auf den Bergen Juda's, und verleitete die Bewohner von Jerusalem zur Hurerei, und verführte Juda. Und es kam zu ihm eine Schrift von Elia, dem Propheten, die lautete also: So spricht Jahwe, der Gott Davids, deines Vaters: Darum daß du nicht gewandelt in den Wegen Josaphats, deines Vaters, und in den Wegen Assa's, des Königs von Juda; sondern wandeltest im Wege der Könige von Israel, und verleitetest Juda und die Bewohner von Jerusalem zur Hurerei, so wie das Haus Ahabs zur Hurerei verleitet, und hast auch deine Brüder, das Haus deines Vaters, die besser waren als du, getötet: siehe, so wird Jahwe eine große Plage verhängen über dein Volk und deine Söhne und deine Weiber und all deine Habe. Und du wirst viel Krankheit haben, Krankheit in deinem Eingeweide, bis dein Eingeweide herausgeht vor Krankheit, Jahre auf Jahre. Und so erweckte Jahwe wider Joram den Geist der Philister und der Araber, welche an der Seite der Äthiopier wohnen. Und sie zogen heran wider Juda, und erbrachen die Stadt, und führten hinweg alle Habe, die sich fand im Hause des Königs, und auch seine Söhne und Weiber, so daß ihm kein Sohn übrig blieb außer Joahas, dem jüngsten seiner Söhne. Und nach all diesem schlug ihn Jahwe an seinem Eingeweide mit einer Krankheit ohne Heilung. Und das geschah von einem Jahre zum anderen, und nach Verlauf von zwei Jahren, da ging sein Eingeweide heraus bei seiner Krankheit, und er starb bei schlimmen Schmerzen; und sein Volk machte ihm keinen Brand gleich dem Brande seines Vaters. Zweiunddreißig Jahre alt war er, als er König ward, und acht Jahre regierte er zu Jerusalem. Und er ging hin ohne Bedauern, und man begrub ihn in der Stadt Davids, aber nicht in den Gräbern der Könige. Regierung Ahasja'sUnd die Bewohner von Jerusalem machten Ahasja; seinen jüngsten Sohn zum Könige an seiner Statt; denn alle die älteren hatte die Schar getötet, die mit den Arabern gekommen zum Lager. Und so ward Ahasja, der Sohn Jorams, König von Juda. Zweiundvierzig Jahre alt war Ahasja, als er König ward, und ein Jahre regierte er zu Jerusalem. Der Name aber seiner Mutter war Athalja, die Tochter Omri's. Auch er wandelte in den Wegen des Hauses Ahabs, denn seine Mutter war seine Ratgeberin zum Freveln. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes, so wie das Haus Ahabs; denn dieselben waren seine Ratgeber nach dem Tode seines Vaters, zu seinem Verderben. Auch auf ihren Rat zog er hin, und zog mit Joram, dem Sohne Ahabs, dem Könige von Israel, zum Streite wider Hasael, den König von Syrien, bei Ramoth in Gilead. Und die Syrer verwundeten Joram. Da kehrte er zurück, um sich heilen zu lassen zu Jesreel von den Wunden, womit ihn die Syrer verwundet hatten bei Rama, als er stritt mit Hasael, dem Könige von Syrien. Und Ahasja, der Sohn Jorams, König von Juda, zog hinab, Joram, den Sohn Ahabs, zu besuchen zu Jesreel; denn er war krank. Und von Gott geschah der Untergang Ahasja's, daß er zu Joram kam; und als er hingekommen, zog er mit Joram aus gegen Jehu, den Sohn Nimsi's, welchen Jahwe gesalbt, das Haus Ahabs auszurotten. Und es geschah, als Jehu Strafe übte am Hause Ahabs, traf er die Obersten von Juda und die Söhne der Brüder Ahasja's, welche dem Ahasja dienten, und mordete sie. Und er suchte Ahasja, und sie griffen ihn, da er versteckt war zu Samarien, und brachten ihn zu Jehu, und töteten ihn, und begruben ihn. Denn sie sprachen: Der Sohn Josaphats ist er, welcher Jehu gesucht mit ganzem Herzen. Und im Hause Ahasja's war niemand, der tüchtig war zum Königtum. Athalja's Tyrannei, Sturz und TodAthalja aber, die Mutter Ahasja's, da sie sah, das, ihr Sohn tot war, machte sie sich, auf, und vertilgte allen königlichen Samen vom Hause Juda's. Da nahm Josabeath, die Königstochter, Joas, den Sohn Ahasja's, und stahl ihn weg aus der Mitte der Königssöhne, die getötet wurden, und tat ihn und seine Amme in die Kammer der Betten; und so verbarg ihn Josabeath, die Tochter des Königs Joram, das Weib Jojada's, des Priesters, (denn sie war die Schwester Ahasja's,) vor Athalja, daß sie ihn nicht tötete; und er war mit ihnen im Hause Gottes versteckt sechs Jahre. Athalja aber regierte über das Land. Und im siebenten Jahre faßte Jojada Mut, und nahm die Obersten über hundert, Asarja, den Sohn Jerohams, und Ismael, den Sohn Johanans, und Asarja, den Sohn Obeds, und Maeseja, den Sohn Adaja's und Elisaphat, den Sohn Sichri's, mit sich in den Bund. Und sie zogen umher in Juda, und versammelten die Leviten aus allen Städten Juda's, und die Stammhäupter von Israel, daß sie nach Jerusalem kamen. Und es schloß die ganze Versammlung einen Bund im Hause Gottes mit dem Könige. Und (Jojada) sprach zu ihnen: Siehe, der Königssohn soll König sein, so wie es Jahwe verheißen den Söhnen Davids. Das ist es, was ihr tun sollt: ein Dritteil von euch treten an am Ruhetage, von den Priestern und Leviten, als Türhüter; und ein Dritteil sei im Königshause, und ein Dritteil am Tore Jesod, und das ganze Volk in den Vorhöfen des Hauses Jahwes. Und es soll niemand in das Haus Jahwes kommen als die Priester und die Dienenden von den Leviten, die sollen hineinkommen; denn heilig sind sie; und das ganze (übrige) Volk soll die Wache Jahwes halten. Und die Leviten sollen den König umgeben ringsum, ein jeglicher mit seinen Waffen in der Hand; und wer eindringt ins Haus, soll getötet werden; und seid beim Könige, wenn er eingeht und wenn er ausgeht. Und es taten die Leviten und ganz Juda ganz so, wie Jojada, der Priester, geboten, und nahmen ein jeglicher seine Leute, die antretenden am Ruhetage samt den abtretenden am Ruhetage; denn es hatte Jojada, der Priester, die Abteilungen nicht entlassen. Und Jojada der Priester, gab den Obersten über hundert die Spieße und Tartschen und Schilde des Königs David, die im Hause Gottes waren. Und er stellte das ganze Volk, einen jeglichen mit seinem Gewehr in der Hand, von der rechten Seite des Hauses bis zur linken Seite deö Hauses, am Altar und am Hause beim Könige ringsum. Und sie führten den Königssohn heraus, und setzten ihm die Krone auf, und (gaben ihm) das Gesetz, und machten ihn zum Könige, und es salbten ihn Jojada und seine Söhne, und sprachen: Es lebe der König! Da hörte Athalja das Geschrei des Volkes, das zulief, und den König pries, und kam zum Volke ins Haus Jahwes. Und sie schauete, und siehe, der König stand auf seinem Stande am Eingange und die Obersten und die Trompeter bei dem Könige, und alles Volk des Landes fröhlich und in die Trompeten stoßend, und die Sänger mit Saitenspielen, verkündigend und lobsingend. Da zerriß Athalja ihre Kleider, und sprach: Verschwörung, Verschwörung! Aber Jojada, der Priester, ließ die Obersten über hundert, die Befehlshaber des Heeres, hervorgehen, und sprach zu ihnen: Bringt sie hinaus bis innerhalb der Reihen; und wer ihr folgt, der werde getötet durchs Schwert; denn der Priester sprach: Tötet sie nicht im Hause Jahwes. Und sie machten ihr Raum, und sie ging durch den Eingang des Roßtores ins Königshaus, und sie töteten sie daselbst. Und Jojada schloß einen Bund zwischen sich und dem ganzen Volke und dem Könige, daß es das Volk Jahwes sein sollte. Da ging alles Volk in das Haus des Baal, und sie rissen es nieder, und seine Altäre und seine Bilder zerbrachen sie, und Mathan, den Priester des Baal, ermordeten sie vor den Altären. Und Jojada legte die Ämter Jahwes in die Hand der Priester, der Leviten, welche David verteilt über das Haus Jahwes, Brandopfer Jahwes zu opfern, wie geschrieben steht im Gesetze Mose's, mit Freuden und Gesängen nach der Weise Davids. Und er bestellte die Torwärter in die Tore des Hauses Jahwes, daß nicht hineinkäme ein Unreiner wegen irgend einer Sache. Und er nahm die Obersten über hundert und die Vornehmen und Herren im Volke und alles Volk des Landes, und führte den König hinab aus dem Hause Jahwes, und sie kamen durch das obere Tor ins Königshaus, und setzten den König auf den Königsthron. Und alles Volk des Landes war fröhlich, und die Stadt war ruhig; Athalja aber hatten sie getötet mit dem Schwerte. Regierung des JoasSieben Jahre alt war Joas, als er König ward, und vierzig Jahre regierte er zu Jerusalem. Der Name aber seiner Mutter war Zibja von Beerseba. Und Joas tat, was recht war in den Augen Jahwes, so lange Jojada, der Priester lebte. Und Jojada nahm ihm zwei Weiber, und er zeugte Söhne und Töchter. Und es geschah hernachmals, daß Joas im Sinne hatte das Haus Jahwes zu erneuern. Da versammelte er die Priester und die Leviten, und sprach zu ihnen: Geht aus nach den Städten Juda's, und sammelt von ganz Israel Geld zur Besserung des Hauses eures Gottes, Jahraus, Jahrein, und eilt mit der Sache. Aber die Leviten eilten nicht. Da rief der König Jojada, den Oberpriester, und sprach zu ihm: Warum hast du nicht Acht gehabt auf die Leviten, daß sie einbrächten aus Juda und Jerusalem die Steuer Mose's, des Knechtes Jahwes, und der Versammlung Israels zum Zelte des Gesetzes? Denn Athalja, die Frevlerin, (und) ihre Söhne haben das Haus Gottes zerstört, und auch aus allem Geheiligten des Hauses Jahwes haben sie die Baals gemacht. Und der König defahl, daß sie eine Lade machten, und sie stellten in das Tor des Hauses Jahwes hinaus. Und man verkündigte in Juda und Jerusalem, daß man dem Jahwe bringen sollte die Steuer Mose's, des Knechtes Jahwes, (die er gelegt) auf Israel in der Wüste. Und es freueten sich alle Obersten und alles Volk, und brachten und warfen in die Lade, bis man fertig war. Und es geschah, wenn es Zeit war, daß man die Lade dem Verordneten des Königs durch die Leviten brächte, und wenn sie sahen, daß viel Geld darin war: so kam der Schreiber des Königs und der Verordnete des Oberpriesters, und leerten die Lade, und nahmen sie, und brachten sie wieder an ihren Ort; so taten sie Tag für Tag, und brachten Geld zusammen in Menge. Und der König und Jojada gaben es denen, die das Werk der Arbeit schafften im Hause Jahwes, und die dingten Steinhauer und Zimmerleute, zu erneuern das Haus Jahwes, und auch Schmiede in Eisen und Kupfer, zu bessern das Haus Jahwes. Und es arbeiteten, die das Werk schafften, und es ward das Werk ausgebessert durch ihre Hand, und sie stellten das Haus Gottes wieder her in seinen Stand, und befestigten es. Und als sie es vollendet hatten, brachten sie vor den König und Jojada das Übrige des Geldes, und man machte davon Geräte für das Haus Jahwes, Geräte zum Dienst und zum Opfern und Schalen und goldene und silberne Geräte. Und man opferte Brandopfer im Hause Jahwes beständig, so lange Jojada lebte. Aber Jojada war alt und lebenssatt, und starb; hundert und dreißig Jahre alt war er, als er starb. Und man begrub ihn in der Stadt Davids bei den Königen, weil er Gutes getan in Israel und an Gott und seinem Hause. Und nach dem Tode Jojada's kamen die Obersten von Juda, und beugten sich vor dem Könige: da hörte der König auf sie. Und sie verließen das Haus Jahwes, des Gottes ihrer Väter, und dienten den Warten und den (anderen) Götzen, und es kam ein Zorn über Juda und Jerusalem, um dieser ihrer Verschuldung willen. Und er sandte unter sie Propheten, um sie zurückzuführen zu Jahwe, und sie warnten sie; aber sie merkten nicht darauf. Der Geist Gottes aber ergriff Sacharja, den Sohn Jojada's, des Priesters, und er trat empor über das Volk, und sprach zu ihnen: So spricht Gott: Warum übertretet ihr die Gebote Jahwes? Ihr werdet ja nicht glücklich sein! Weil ihr Jahwe verlasst, so verläßt er euch. Und sie verschworen sich gegen ihn, und warfen ihn mit Steinen, auf das Gebot des Königs, im Vorhofe des Hauses Jahwes. Und nicht gedachte Joas, der König, der Liebe, welche Jojada, sein Vater, an ihm getan, und mordete seinen Sohn. Und als er starb, sprach er: Jahwe sieht es, und wird es rächen! Und es geschah bei Umlauf des Jahres, da zog wider ihn heran ein Heer der Syrer, und sie kamen nach Juda und Jerusalem, und brachten um alle Obersten des Volkes aus dem Volke, und alle ihre Beute sandten sie zum Könige gen Damaskus. Freilich in geringer Anzahl kam das Heer der Syrer, aber Jahwe gab in ihre Hand ein Heer von großer Menge, weil sie Jahwe, den Gott ihrer Väter, verlassen hatten, und an Joas übten sie Strafe. Und da sie wegzogen von ihm, nämlich sie verließen ihn mit vielen Wunden, verschworen sich wider ihn seine Knechte, um des Blutes der Söhne Jojada's, des Priesters, willen, und ermordeten ihn auf seinem Bette, daß er starb. Und man begrub ihn in der Stadt Davids, aber man begrub ihn nicht in den Gräbern der Könige. Und diese waren die Verschworenen wider ihn: Sabad, der Sohn Simeaths, der Ammonitin, und Josabad, der Sohn Simriths, der Moabitin, Seine Söhne aber und die Menge des ihm aufgelegten Tributs und der Bau des Hauses Gottes, siehe, das ist geschrieben in der Erläuterung der Bücher der Könige. Und Amazia, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Regierung Amazia'sFünfundzwanzig Jahre alt, ward Amazia König, und neun und zwanzig Jahre regierte er zu Jerusalem. Der Name aber seiner Mutter war Joadan von Jerusalem. Und er tat, was recht war in den Augen Jahwes, nur nicht mit ganz ergebenem Herzen. Und es geschah, als das Königtum ihm befestigt war, so brachte er seine Knechte um, die den König, seinen Vater, erschlagen. Aber ihre Söhne tötete er nicht, sondern wie geschrieben steht im Gesetze, im Buche Mose's, wie Jahwe geboten, da er sprach: Es sollen Väter nicht getötet werden um Söhne, und Söhne sollen nicht getötet werden um Väter, sondern ein jeglicher soll für seine Sünde getötet werden. Und Amazia versammelte Juda, und ließ sie sich stellen nach Stammhäusern, nach Obersten über tausend und nach Obersten über hundert, ganz Juda und Benjamin, und musterte sie von zwanzig Jahren und drüber, und fand sie dreimal hunderttausend auserlesene Mannschaft, ausziehend im Heere, führend Speer und Schild. Und er dingte von Israel hunderttausend streitbare Männer für hundert Talente Silbers. Es kam aber ein Mann Gottes zu ihm, und sprach: König! laß das Heer von Israel nicht mit dir ziehen, denn Jahwe ist nicht mit Israel, allen Söhnen Ephraims. Sondern ziehe du, tue es, sei fest im Streite! Gott möchte dich fallen lassen vor dem Feinde; denn bei Gott ist Macht zu helfen und fallen zu lassen. Und Amazia sprach zum Manne Gottes: Und was ist zu tun mit den hundert Talenten, die ich der Schar von Israel gegeben? Und der Mann Gottes sprach: Es steht bei Jahwe dir mehr zu geben denn dieses. Da sonderte sie Amazia ab, die Schar, welche zu ihm gekommen von Ephraim, daß sie weggingen an ihren Ort. Aber es entbrannte ihr Zorn sehr über Juda, und sie kehrten an ihren Ort mit entbranntem Zorne. Amazia aber faste Mut, und führte sein Volk aus, und zog ins Salztal, und schlug die Söhne Seirs, zehntausend Mann. Und zehntausend nahmen die Söhne Juda's lebendig gefangen, und führten sie auf die Spitze des Felsens, und warfen sie hinab von der Spitze des Felsens, daß sie alle zerborsten. Aber die Männer der Schar, welche Amazia zurückgeschickt, daß sie nicht mit ihm zogen in den Streit, die fielen ein in die Städte Juda's von Samarien bis nach Beth-Horon und schlugen von denselben dreitausend, und erbeuteten große Beute. Und es geschah, nachdem Amazia zurückgekommen von der Niederlage der Edomiter, da brachte er die Götter der Söhne Seirs, und stellte sie sich auf zu den Göttern, und betete an vor ihnen, und räucherte ihnen. Da entbrannte der Zorn Jahwes über Amazia, und er sandte zu ihm einen Propheten, der sprach zu ihm: Warum suchst du die Götter des Volkes, die ihr Volk nicht gerettet aus deiner Hand? Und da er zu ihm redete, sprach Amazia zu ihm: Hat man dich zum Ratgeber für den König bestellt? Laß ab! Warum soll man dich schlagen? Da ließ der Prophet ab, und sprach: Ich merke, daß Gott beschlossen dich zu verderben, weil du solches tust, und nicht meinem Rate gehorchst. Und es beriet sich Amazia, der König von Juda, und sandte zu Joas, dem Sohne Joahas, des Sohnes Jehu's, dem Könige von Israel, und sprach: Komm, laß uns einander ins Angesicht sehen! Da sandte Joas, der König von Israel, zu Amazia, dem Könige von Juda, und sprach: Der Dornstrauch auf dem Libanon sandte zu der Zeder auf dem Libanon, und sprach: Gib deine Tochter meinem Sohne zum Weibe! Da lief einher das Wild des Feldes auf dem Libanon, und zertrat den Dornstrauch. Du denkst: Siehe, du hast die Edomiter geschlagen, so ist dir der Mut gestiegen, dir Ruhm zu erwerben; nun bleibe zu Hause! Warum willst du dich einlassen mit dem Unglücke, daß du fällst, du und Juda mit dir? Aber Amazia hörte nicht; denn es geschah von Gott, auf daß er sie hingäbe weil sie die Götter von Edom gesucht. Da zog Joas, der König von Israel, heran, und sie sahen einander ins Angesicht, er und Amazia, der König von Juda, zu Beth-Semes in Juda. Aber es ward Juda geschlagen vor Israel, und sie flohen ein jeglicher zu seinen Zelten. Und Amazia, den König von Juda, den Sohn Joas, des Sohnes Ahasja's, sing Joas, der König von Israel, zu Beth-Semes, und führte ihn gen Jerusalem, und riß die Mauer von Jerusalem nieder, vom Tore Ephraim bis zum Ecktore, vierhundert Ellen weit, und nahmen alles Gold und Silber und alle Geräte, die sich fanden im Hause Gottes bei Obed-Edom, und die Schätze des Königshauses und die Geiseln, und kehrte zurück gen Samarien. Und Amazia, der Sohn des Joas, König von Juda, lebte nach dem Tode Joas, des Sohnes Joahas, des Königs von Israel, fünfzehn Jahre. Die übrige Geschichte Amazia's aber, die erste und die letzte, die steht ja geschrieben im Buche der Könige von Juda und Israel. Und von der Zeit an, da Amazia von Jahwe gewichen, stiftete man wider ihn eine Verschwörung zu Jerusalem, und er floh gen Lachis, und sie sandten ihm nach gen Lachis, und töteten ihn daselbst. Und sie brachten ihn auf den Rossen, und man begrub ihn bei seinen Vätern in der Stadt Juda's. Regierung Usia'sDa nahm das ganze Volk Usia, er war aber sechzehn Jahre alt, und machte ihn zum Könige an seines Vaters Statt. Er bauete Eloth, und brachte es zurück an Juda, nachdem der König sich gelegt zu seinen Vätern. Sechzehn Jahre alt war Usia, als er König ward, und zweiundfünfzig Jahre regierte er zu Jerusalem. Der Name aber seiner Mutter war Jecholia von Jerusalem. Und er tat, was recht war in den Augen Jahwe's, ganz so, wie Amazia, sein Vater, getan. Und er suchte Gott, so lange Sacharja lebte, der kundig war im Sehen Gottes; und so lange er Jahwe suchte, gab ihm Gott Glück. Und er zog aus, und stritt wider die Philister, und riß nieder die Mauer von Gath und die Mauer von Jabne und die Mauer von Asdod, und bauete Städte um Asdod und unter den Philistern. Und Gott half ihm wider die Philister und wider die Araber, die da wohnten zu Gurbaal, und die Meuniter. Und die Ammoniter gaben dem Usia Geschenke, und sein Name gelangte bis nach Ägypten hin; denn er ward überaus mächtig. Und Usia bauete Türme zu Jerusalem auf dem Ecktore und auf dem Taltore und an dem Winkel, und befestigte sie. Und er bauete Türme in der Wüste, und grub viele Brunnen; denn er hatte große Herden so in der Niederung als in der Ebene, Ackerleute und Winzer auf den Bergen und auf dem Karmel; denn er liebte den Landbau. Und Usia hatte eine Macht zum Kriege tüchtig, die auszog zum Heere in Scharen, nach der Zahl ihrer Musterung durch Jegiel, den Schreiber, und Maeseja, den Vorsteher, unter Aufsicht Hananja's, eines der Obersten des Königs. Die ganze Zahl der Stammhäupter der streitbaren Männer war zweitausendundsechshundert. Und ihnen zur Hand die Heeresmacht dreimal hunderttausend und siebentausendundsiebenhundert, zum Kriege tüchtig in Heereskraft, dem Könige zu helfen wider den Feind. Und Usia schaffte ihnen, dem ganzen Heere, Schilde und Speere und Helme und Panzer und Bogen und bis auf Schleudersteine. Und er machte zu Jerusalem künstliche Rüstzeuge durch Kunst der Künstler, die auf den Türmen und Ecken sein sollten, um zu schießen mit Pfeilen und mit großen Steinen. Und sein Name ging aus in die Ferne; denn wunderbarlich ward ihm geholfen, bis daß er mächtig ward. Aber da er mächtig war, erhob sich sein Herz, so daß er übel tat; und er verging sich an Jahwe, seinem Gott, und kam in den Tempel Jahwes, um zu räuchern auf dem Altar das Rauchwerk. Da kam ihm nach Asarja, der Priester, und mit ihm Priester Jahwe's, achtzig wackere Leute, und sie widerstanden Usia, dem Könige, und sprachen zu ihm: Dir gebührt es nicht, Usia, zu räuchern dem Jahwe, sondern den Priestern, den Söhnen Aarons, die geheiligt sind zum Räuchern! Gehe heraus aus dem Heiligtum, denn du vergehst dich, und es gereicht dir nicht zur Ehre von Gott Jahwe! Da ward Usia zornig, und in seiner Hand war ein Rauchfaß zum Räuchern; und da er zürnte mit den Priestern, brach der Aussatz aus an seiner Stirne, im Angesichte der Priester im Hause Jahwes, neben dem Rauchaltar. Und als Asarja, der Oberpriester, und alle Priester auf ihn blickten, siehe, da war er aussätzig an seiner Stirne, und sie trieben ihn von dannen, und auch er selbst eilte herauszugehen, weil ihn Jahwe geschlagen. Und so war Usia, der König, aussätzig bis zum Tage seines Todes, und wohnte in einem Siechenhause, als Aussätziger; denn er war ausgeschlossen vom Hause Jahwe's. Und Jotham, sein Sohn, war über das Haus des Königs gesetzt, und richtete das Volk des Landes. Die übrige Geschichte Usia's aber, die erste und die letzte, hat Jesaja, der Sohn des Amoz, der Prophet, geschrieben. Und Usia legte sich zu seinen Vätern, und man begrub ihn bei seinen Vätern, auf dem Begräbnisacker der Könige; denn sie sprachen: Aussätzig ist er. Und Jotham, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Regierung Jotham'sFünfundzwanzig Jahre alt war Jotham, als er König ward, und sechzehn Jahre regierte er zu Jerusalem. Der Name aber seiner Mutter war Jerusa, die Tochter Zadoks. Er tat, was recht war in den Augen Jahwe's, ganz so, wie Usia, sein Vater, getan; nur ging er nicht in den Tempel Jahwe's, und noch tat das Volk übel. Und er bauete das obere Tor des Hauses Jahwes, und an der Mauer des Hügels bauete er viel. Und Städte bauete er auf dem Gebirge von Juda, und in den Wäldern bauete er Schlösser und Türme. Und er stritt mit dem Könige der Söhne Ammons, und überwand sie, und es gaben ihm die Söhne Ammons in selbigem Jahre hundert Talente Silbers und zehntausend Kor Weizen und Gerste zehntausend. Dies zinsten ihm die Söhne Ammons auch im zweiten Jahre und im dritten. Und Jotham ward mächtig, weil er den rechten Weg ging vor Jahwe, seinem Gott. Die übrige Geschichte Jothams aber und all seine Streite und seine Taten, siehe, das ist geschrieben im Buche der Könige von Israel und Juda. Fünfundzwanzig Jahre alt war er, als er König ward, und sechzehn Jahre regierte er zu Jerusalem. Und Jotham legte sich zu seinen Vätern, und man begrub ihn in der Stadt Davids. Und Ahas, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Regierung des AhasZwanzig Jahre alt war Ahas, als er König ward, und sechzehn Jahre regierte er zu Jerusalem. Und er tat nichr, was recht war in den Augen Jahwes, wie David, sein Vater, und wandelte in den Wegen der Könige von Israel, und auch gegossene Bilder machte er den Baals, und er räucherte im Tale der Söhne Hinnoms, und verbrannte seine Söhne im Feuer, gleich den Greueln der Völker, welche Jahwe vertrieben vor den Söhnen Israels. Und er opferte und räucherte auf den Höhen und auf den Hügeln und unter jeglichem grünen Baume. Da gab ihn Jahwe, sein Gott, in die Hand des Königs von Syrien, und (die Syrer) schlugen ihn, und fingen von ihm viele Gefangene, und führten sie gen Damaskus; und auch in die Hand des Königs Israel ward er gegeben, und er richtete ihm eine große Niederlage an. Und Pekah, der Sohn Remalja's, erwürgte in Juda hundertundzwanzigtausend an Einem Tage, alles streitbare Männer, weil sie Jahwe, den Gott ihrer Väter verließen. Und Sichri, ein Held von Ephraim, erwürgte Maeseia, den Sohn des Königs, und Asrikam, den Hausvorsteher, Elkana, den zweiten vom Könige. Und die Söhne Israels führten gefangen von ihren Brüdern zweimal hunderttausend Weiber, Söhne und Töchter, und auch große Beute raubten sie von ihnen, und brachten die Beute nach Samarien. Daselbst aber war ein Prophet Jahwes, Obed sein Name, der ging dem Heere entgegen, das nach Samarien kam, und sprich zu ihnen: Siehe, im Zorne über Juda hat Jahwe, der Gott eurer Väter, sie in eure Hand gegeben, und ihr habt unter ihnen gewürgt im Grimme, daß es zum Gimmel gelangt ist. Und nun gedenkt ihr die Söhne Juda's und Jerusalems euch zu unterjochen zu Knechten und Mägden. Und nicht aus euch, ja euch Schulden gegen Zehora, euren Gott? So gehorcht mir nun, und schickt die Gefangenen zurück, die ihr gefangen von euren Brüdern; denn entbrannt ist der Zorn Jahwe's über euch. Und es standen Männer auf von den Häuptern der Söhne Ephraims, Asarja, der Sohn Zohanans, Berechja, der Sohn Mesihemoths, und Hiskia, der Sohn Sallums, Amasa, der Sohn Hadli's, wider die vom Heere Kommenden, und sprachen zu ihnen: Ihr sollt die Gefangenen nicht hierherbringen, denn zu unserer Verschuldung gegen Jahwe gedenkt ihr unsre Sünden und unsre Verschuldung zu mehren; denn groß ist unsre Verschuldung, und der Zorn ist entbrannt wider Israel. Da ließen die Gerüsteten die Gefangenen und die Beute vor den Obersten und vor der ganzen Versammlung. Und die Männer, die angegeben sind mit Namen, standen auf, und nahmen die Gefangenen, und alle die Nackten unter ihnen bekleideten sie von der Beute, bekleideten sie und beschuhten sie, und speisten und tränkten sie, und salbten sie, und führten sie auf Eseln, wer ermattet war, und brachten sie nach Jericho, der Palmenstadt, zu ihren Brüdern, und kehrten zurück gen Samarien. Zu selbiger Zeit sandte der König Ahas an die Könige von Assyrien, daß sie ihm hülfen. Noch kamen auch die Edomiter, und schlugen Juda, und führten Gefangene weg. Und die Philister fielen ein in die Städte der Niederung und des Südens von Juda, und nahmen Bethsemes ein und Ajalon und Gederoth und Socho und ihre Töchter und Thimna und ihre Töchter und Gimso und ihre Töchter, und wohnten darin. Denn Jahwe demütigte Juda, um Ahas willen, des Königs von Juda, weil er Juda zügellos machte, und sich verging an Jahwe. Und es kam wider ihn Thiglath-Pilneser, der König von Assyrien, und drängte ihn und stand ihm nicht bei. Zwar plünderte Ahas das Haus Jahwe's und das Haus des Königs und der Obersten, und gab es dem Könige von Assyrien; aber es half ihm nichts. Und in der Zeit der Bedrängnis verging er sich noch mehr an Jahwe, er, der König Ahas. Und er opferte den Göttern von Damaskus, die ihn geschlagen, und sprach: Die Götter der Könige von Syrien helfen ihnen, ihnen will ich opfern, daß sie mir helfen. Aber sie gereichten ihm zum Falle und dem ganzen Israel. Und Ahas nahm die Geräte des Hauses Gottes zusammen, und beschnitt die Geräte des Hauses Gottes, und schloß die Türen des Hauses Jahwe's, und machte sich Altäre an allen Ecken zu Jerusalem. Und in allen Städten von Juda machte er Höhen, anderen Göttern zu räuchern, und reizte Jahwe, den Gott seiner Väter. Seine übrige Geschichte aber und alle seine Taten, die ersten und die letzten, stehe, das ist geschrieben im Buche der Könige von Juda und Israel. Und Ahas legte sich zu seinen Vätern, und man begrub ihn in der Stadt Jerusalems; denn man brachte ihn nicht in die Gräber der Könige von Israel. Und Hiskia, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Hiskia stellt den Gottesdienst wieder herHiskia ward König, fünfundzwanzig Jahre alt, und neun und zwanzig Jahre regierte er zu Jerusalem. Der Name aber seiner Mutter war Abia, die Tochter Sacharja's. Und er tat, was recht war in den Augen Jahwes, ganz so, wie David, sein Vater, getan. Er, im ersten Jahre seiner Regierung, im ersten Mond, tat die Türen des Hauses Jahwes auf, und besserte sie. Und er ließ die Priester und die Leviten kommen, und versammelte sie auf dem Platze gegen Aufgang, und sprach zu ihnen: Hört mich, ihr Leviten! Nun heiligt euch und heiligt das Haus Jahwes, des Gottes eurer Väter, und schafft die Unreinigkeit aus dem Heiligtum. Denn es haben sich unsre Väter vergangen, und getan, was böse ist in den Augen Jahwes, unsres Gottes, und verließen ihn, und wandten ihr Angesicht von der Wohnung Jahwes, und kehrten (ihm) den Rücken zu; auch haben sie die Türen der Halle geschlossen, und löschten die Lampen aus, und Rauchwerk räucherten sie nicht, und Brandopfer opferten sie nicht im Heiligtume des Gottes Israels. Da kam der Zorn Jahwes über Juda und Jerusalem, und er machte es zur Mißhandlung, zum Entsetzen und zum Spott, so wie ihr seht mit euren Augen. Und siehe, unsre Väter sind gefallen durchs Schwert, und unsre Söhne und Töchter und Weiber sind in der Gefangenschaft um des willen. Nun ist mir im Sinne einen Bund zu schließen mit Jahwe, dem Gott Israels, daß sich von mir wende sein entbrannter Zorn. Meine Söhne, nun seid nicht lässig; denn euch hat Jahwe erwählt vor ihm zu stehen, ihm zu dienen und seine Diener zu sein, die ihm räuchern. Da machten sich auf die Leviten: Mahath, der Sohn Amasai's, und Joel, der Sohn Asarja's, von den Söhnen der Kahathiter; und von den Söhnen der Merariter: Kis, der Sohn Abdi's, und Asarja, der Sohn Jehaleels; und von den Gersonitern: Joab, der Sohn Simma's, und Eden, der Sohn Joabs; und von den Söhnen Elizaphans: Simri und Jegiel: und von den Söhnen Assaphs: Sacharja und Mathanja; und von den Söhnen Hemans: Jehiel und Simei; und von den Söhnen Jedutuns: Semaja und Usiel. Und sie versammelten ihre Brüder, und heiligten sich, und kamen, nach dem Gebote des Königs gemäß den Worten Jahwes, um das Haus Jahwes zu reinigen. Und die Priester gingen hinein ins Haus Jahwes, um zu reinigen, und schafften alle Unreinigkeit heraus, welche sie im Tempel Jahwes fanden, in den Vorhof des Hauses Jahwes; und die Leviten nahmen sie, und schafften sie hinaus in den Bach Kidron. Und sie begannen am ersten des ersten Monden zu heiligen, und am achten Tage des Monden kamen sie an die Halle Jahwes, und heiligten das Haus Jahwes acht Tage lang, und am sechzehnten des ersten Monden hatten sie vollendet. Da gingen sie hinein zu Hiskia, dem Könige, und sprachen: Wir haben das ganze Haus Jahwes gereinigt und den Brandopferaltar und all seine Geräte und den Tisch der Schaubrote und all seine Geräte; und alle die Geräte, welche der König Ahas entweiht hat in seiner Regierung in seinem Vergehen, haben wir zugerichtet und geheiligt, und siehe, sie sind vor dem Altar Jahwes. Da machte sich Hiskia, der König, frühe auf, und versammelte die Obersten der Stadt, und ging hinauf zum Hause Jahwe's. Und sie brachten dar sieben Stiere und sieben Widder und sieben Lämmer und sieben Ziegenböcke zum Sündopfer für das Königreich und für das Heiligtum und für Juda. Und er befahl den Söhnen Aarons, den Priestern zu opfern auf dem Altar Jahwes. Da schlachteten die Priester die Rinder, und nahmen das Blut, und sprengten es auf den Altar, und schlachteten die Widder, und sprengten das Blut auf den Altar, und schlachteten die Lämmer, und sprengten das Blut auf den Altar. Und sie brachten herzu die Böcke des Sündopfers vor den König und die Versammlung, die legten ihre Hände auf dieselben, und die Priester schlachteten sie, und sprengten ihr Blut zur Entsündigung auf den Altar, ganz Israel zu versöhnen; denn für ganz Israel hatte der König das Brandopfer und Sündopfer befohlen. Und er bestellte die Leviten im Hause Jahwes mit Zymbeln, mit Harfen und mit Lauten, nach dem Gebote Davids und Gads, des Sehers des Königs, und Nathans, des Propheten; denn durch Jahwe geschah das Gebot, durch seine Propheten. Und die Leviten standen mit den Saitenspielen Davids, und die Priester mit den Trompeten. Und Hiskia befahl Brandopfer zu opfern auf dem Altar; und als das Brandopfer begann, begann der Gesang Jahwes und die Trompeten durch die Saitenspiele Davids, des Königs von Israel. Und die ganze Versammlung fiel nieder, und der Gesang erscholl und die Trompeten trompeteten, alles bis zur Vollendung des Brandopfers. Und als das Brandopfer vollendet war, neigten sich der König und alle, die sich bei ihm fanden, und beteten an. Und Hiskia, der König, und die Obersten befahlen den Leviten dem Jahwe lobzusingen mit Worten Davids und Assaphs, des Sehers. Und sie lobsangen mit Freuden, und neigten sich und beteten an. Und Hiskia hob an, und sprach: Nun ihr seid mit voller Hand gekommen für Jahwe, tretet herzu und bringt Schlachtopfer und Dankopfer zum Hause Jahwes. Da brachte die Versammlung Schlachtopfer und Dankopfer, und alle freiwilligen Brandopfer. Und es war die Zahl der Brandopfer, welche die Versammlung brachte: siebzig Rinder, hundert Widder, zweihundert Lämmer, zum Brandopfer für Jahwe alle diese; und geheiligt wurden sechshundert Rinder und dreitausend Schafe. Nur der Priester waren zu wenig, und sie vermochten micht allen Brandopfern die Haut abzuziehen: da standen ihnen bei ihre Brüder, die Leviten, bis das Geschäft vollendet war, und bis sich die (übrigen) Priester geheiligt; denn die Leviten waren redlicher gewesen sich zu heiligen als die Priester. Aber auch waren Brandopfer in Menge mit den Fettstücken der Dankopfer und mit den Trankopfern zu den Brandopfern. Und so ward der Dienst des Hauses Jahwes beschickt. Und es freuete sich Hiskia und alles Volk darüber, daß Gott des Volkes geachtet hatte; denn plötzlich war die Sache geschehen. Und Hiskia sandte an ganz Israel und Juda, und auch Briefe schrieb er an Ephraim und Manasse, daß sie kämen zum Hause Jahwes in Jerusalem, um Passah zu halten Jahwe, dem Gott Israels. Und der König und seine Obersten und die ganze Versammlung zu Jerusalem wurden Rats das Passah zu halten im zweiten Mond. Denn sie vermochten nicht es zu halten zu jener Zeit, weil die Priester sich noch nicht geheiligt in hinreichender Anzahl, und das Volk nicht versammelt war nach Jerusalem. Und die Sache war dem Könige recht und der ganzen Versammlung. Und sie setzten fest, ausrufen zu lassen in ganz Israel von Beerseba bis nach Dan, daß man käme, Passah zu halten Jahwe, dem Gott Israels, zu Jerusalem; denn sie hatten es lange nicht gehalten, wie geschrieben steht. Da gingen die Läufer mit den Briefen von der Hand des Königs und seiner Obersten durch ganz Israel und Juda, und nach dem Gebote des Königs, und sprachen: Ihr Söhne Israels, kehrt euch zu Jahwe, dem Gott Abrahams, Isaaks und Israels, daß er sich kehre zu den Entronnenen, die euch übrig geblieben von der Hand der Könige von Assyrien. Und seid nicht wie eure Väter und eure Brüder, die sich vergangen an Jahwe, dem Gott eurer Väter, darum er sie dem Verderben hingegeben, so wie ihr seht. Nun seid nicht halsstarrig, wie eure Väter, gebt dem Jahwe die Hand, und kommt zu seinem Heiligtume, welches er geheiligt auf ewig, und dient Jahwe, eurem Gott, daß sich von euch wende sein entbrannter Zorn. Denn wenn ihr euch zu Jahwe kehrt, so werden eure Brüder und eure Söhne Erbarmen finden vor ihren Siegern, daß sie zurückkehren in dieses Land; denn gnädig und barmherzig ist Jahwe, euer Gott, und er wird sein Angesicht nicht von euch wenden, wenn ihr euch zu ihm kehrt? Und so gingen die Läufer von Stadt zu Stadt durch das Land Ephraim und Manasse bis nach Sebulon; aber sie lachten über sie, und spotteten ihrer. Doch etliche von Asser und Manasse und von Sebulon demütigten sich, und kamen nach Jerusalem. Auch auf Juda kam die Hand Jahwes, daß er allen Einen Sinn gab, zu tun, das Gebot des Königs und der Obersten nach dem Worte Gottes. Und es versammelte sich gen Jerusalem viel Volk, um das Fest des Ungesäuerten zu halten, im zweiten Mond, eine sehr große Versammlung. Und sie machten sich auf, und schafften die Altäre weg zu Jerusalem, und alle Rauchaltäre schafften sie weg, und warfen sie in den Bach Kidron. Und sie schlachteten das Passah am vierzehnten des zweiten Monden, und die Priester und die Leviten schämten sich und heiligten sich, und brachten Brandopfer dar im Hause Jahwes. Und sie standen an ihrer Stelle, nach ihrem Gebrauche, nach dem Gesetze Mose's, des Mannes Gottes, und die Priester sprengten das Blut aus der Hand der Leviten. Weil Viele in der Versammlung waren, die sich nicht geheiligt, so übernahmen die Leviten das Schlachten der Passahlämmer für alle Unreinen, und heiligten sie dem Jahwe. Denn eine Menge des Volkes, viele von Ephraim und Manasse, Issaschar und Sebulon hatten sich nicht gereinigt, sondern aßen das Passah nicht nach der Schrift. Doch Hiskia betete für sie, und sprach: Jahwe, der Gütige, vergebe allen, die ihr Herz gerichtet Gott zu suchen, Jahwe, den Gott ihrer Väter, aber nicht mit heiliger Reinigkeit! Und Jahwe erhörte Hiskia, und verzieh dem Volke. Und so hielten die Söhne Israels, die sich zu Jerusalem fanden, das Fest des Ungesäuerten sieben Tage in großer Freude, und es priesen Jebora Tag für Tag die Leviten und die Priester mit Saitenspielen des Lobes Jahwes. Und Hiskia redete allen Leviten freundlich zu, die kundig waren in der schönen Kunde des Dienstes Jahwes, und sie aßen die Festopfer sieben Tage lang, indem sie Dankopfer opferten und lobsangen Jahwe, dem Gott ihrer Väter. Und die ganze Versammlung ward Rats sieben andere Tage zu halten, und sie hielten noch sieben Tage in Freuden. Denn Hiskia, der König von Juda, spendete der Versammlung tausend Stiere und siebentausend Schafe, und die Obersten spendeten der Versammlung tausend Stiere und zehntausend Schafe; und es hatten sich Priester geheiligt in Menge. Und es freueten sich die ganze Versammlung von Juda und die Priester und die Leviten und die ganze Versammlung, die von Israel gekommen, und die Fremdlinge, die aus dem Lande Israel gekommen, und die in Juda wohnten. Und es war eine große Freude zu Jerusalem; denn seit der Zeit Salomo's, des Sohnes Davids, Königs von Israel, war desgleichen nicht geschehen zu Jerusalem. Und die Priester und Leviten standen auf, und segneten das Volk, und ihre Stimme ward erhört, und ihr Gebet kam zu seiner heiligen Wohnung im Himmel. Und als dies alles vollendet war, ging das ganze Israel, das sich da fand, hinweg zu den Städten von Juda, und sie zerbrachen die Säulen, und hieben die Astarten um, und rißen die Höhen nieder und die Altäre in ganz Juda und Benjamin und in Ephraim und Manasse, bis alles vertilgt war, und dann kehrten alle Söhne Israels zurück ein jeglicher zu seinem Eigentume, zu ihren Städten. Und Hiskia bestellte die Abheilungen der Priester und der Leviten, nach ihren Abteilungen, einen jeglichen nach seinem Dienste, die Priester und Leviten, zu Brandopfern und Dankopfern, zum Dienst und zum Lobsingen und Preisen, in den Toren des Lagers Jahwes. Und der König bestimmte einen Teil von seiner Habe zu Brandopfern, zu den Brandopfern des Morgens und Abends und zu den Brandopfern an den Ruhetagen und den Neumonden und den Festen, wie geschrieben steht im Gesetze Jahwes. Und er befahl dem Volke, den Bewohnern von Jerusalem, den Teil der Priester und Leviten zu geben, auf daß sie am Gesetze Jahwe's hielten. Und als dieser Befehl auskam, brachten die Söhne Israels reichlich die Erstlinge von Getreide, Most und Öl und Honig und allem Erzeugnis des Feldes; und den Zehnten von allem brachten sie in Menge. Und die Söhne Israels und Juda's, die in den Städten von Juda wohnten, auch sie brachten den Zehnten von Rindern und Schafen und den Zehnten von dem Geheiligten, das Jahwe, ihrem Gott, geheiligt war, und legten Haufen bei Haufen. Im dritten Mond begannen sie die Haufen aufzuschütten, und im siebenten Mond vollendeten sie. Und es kamen Hiskia und die Obersten, und sahen die Haufen, und priesen Gott und segneten sein Volk Israel. Und Hiskia befragte die Priester und die Leviten wegen der Haufen, Da sprach zu ihm Asarja, der Oberpriester, vom Hause Zadok, und sprach: Seit man begonnen die Gabe zu bringen ins Haus Jahwes, haben wir gegessen, und sind satt worden, und haben übriggelassen in Menge; denn Jahwe hat sein Volk gesegnet, und das Übriggebliebene ist dieser große Haufe. Und Hiskia befahl Zellen zuzurichten im Hause Jahwes. Und sie richteten sie zu, und brachten die Gaben und die Zehnten und das Geheiligte hinein treulich. Und über dieselben war Obervorsteher Chananja, der Levit, und Simei, sein Bruder, der zweite. Und Jehiel und Ahasja und Nahath und Asahel und Jerimoth und Josabad und Eliel und Jesmachja und Mahath und Benaja waren Aufseher zur Hand Chananja's und Simei's, seines Bruders, auf Anordnung Hiskia's, des Königs, und Asarja's, des Obervorstehers des Hauses Gottes. Und Kore, der Sohn Jimna's, der Levit, der Torwärter gegen Aufgang, war über die freiwilligen Gaben Gottes, um die Hebe Jahwes und das Hochheilige heraus zu geben. Und unter seiner Aufsicht waren Eden und Minjamin und Jesua und Seinaja, Amarja und Sachanja in den Städten der Priester aus Treu und Glauben, um ihren Brüdern nach Abteilungen zu geben, dem Großen wie dem Kleinen, außer ihren Verzeichneten an Mannsbildern von drei Jahren und drüber, allen, die ins Haus Jahwe's kamen Tag für Tag, zu ihrem Dienste in ihren Verrichtungen, in ihren Abteilungen, nebst den Verzeichneten der Priester, nach ihren Stammhäusern, und der Leviten, von zwanzig Jahren und drüber, in ihren Verrichtungen, in ihren Abteilungen, und den Verzeichneten von all ihren Kindern, ihren Weibern und ihren Töchtern, der ganzen Menge; denn redlich heiligten sie sich zum Dienste. Und für Söhne Aarons, die Priester, waren auf dem Bezirksfelde ihrer Städte, Stadt für Stadt, Männer bestellt, die mit Namen angegeben waren, um allen Mannsbildern der Priester und allen Verzeichneten der Leviten ihren Teil zu geben. Und also tat Hiskia in ganz Juda, und tat gut und recht und redlich vor Jahwe, seinem Gott, und in allem Tun, das er begann im Dienste des Hauses Gottes, und im Gesetze und Gebote, um seinen Gott zu suchen; mit ganzem Herzen tat er es, und er hatte Glück. Sanheribs Kriegszug; wunderbare Rettung; übrige Regierung Hiskia's und TodNach diesen Taten und dieser Redlichkeit kam Sanherib, der König von Assyrien, und kam nach Juda, und lagerte sich wider die festen Städte, und gedachte sie sich zu erbrechen. Und als Hiskia sah, daß Sanherib kam, und seine Absicht war zu streiten wider Jerusalem: ward er Rats mit seinen Obersten und seinen Helden die Wasserquellen zu verstopfen, die außerhalb der Stadt, und sie halfen ihm. Und es versammelte sich viel Volk, und sie verstopften alle Quellen und den Bach, der mitten durch das Land fließt, und sprachen: Warum sollten die Könige von Assyrien kommen, und viel Wasser finden? Und er fasste Mut, und bauete alle niedergerissenen Mauern, und führte sie aus bis an die Türme, und außerhalb staute er eine andere Mauer, und befestigte das Millo an der Stadt Davids, und machte Gewehre in Menge und Schilde. Und er setzte Kriegsoberste über das Volk, und versammelte es zu sich auf den Platz am Tore der Stadt, und redete ihnen freundlich zu, und sprach: Seid fest und stark, fürchtet euch nicht und verzagt nicht vor dem Könige von Assyrien und vor all der Menge, die mit ihm ist; denn mit uns sind mehr, als mit ihm. Mit ihm ist ein fleischlicher Arm, aber mit uns Jahwe, unser Gott, uns zu helfen und unsren Streit zu streiten. Und es verließ sich das Volk auf die Reden Hiskia's, des Königs von Juda. Nach diesem sandte Sanherib, der König von Assyrien, seine Knechte gen Jerusalem (er aber stand wider Lachis, und seine ganze Macht mit ihm) an Hiskia, den König von Juda, und an ganz Juda, das in Jerusalem war, und sprach: So spricbt Sanherib, der König von Assyrien: Worauf vertrauet ihr, daß ihr bleibt in der Festung in Jerusalem? Verführt euch Hiskia nicht, und macht, daß ihr sterbt durch Hunger und Durst, indem er spricht: Jahwe, unser Gott, wird uns retten aus der Hand des Königs von Assyrien? Ist's nicht Hiskia, der seine Höhen und seine Altäre abgeschafft, und Juda und Jerusalem befohlen, und gesprochen: Vor Einem Altar sollt ihr anbeten, und auf ihm räuchern? Wisst ihr nicht, was ich und meine Väter getan allen Völkern der Länder? Haben die Götter der Völker der Länder vermocht ihr Land zu retten aus meiner Hand? Wer ist unter allen Göttern dieser Völker, welche meine Väter vertilgt, welcher vermochte sein Land zu retten aus meiner Hand, daß euer Gott vermögen sollte euch zu retten aus meiner Hand? Und nun, laßt euch nicht täuschen von Hiskia, und lasst euch nicht verführen auf solche Weise, und glaubt ihm nicht! Denn kein Gott aller Völker und Königreiche vermochte sein Volk zu retten aus meiner Hand und aus der Hand meiner Väter: wie viel weniger wird euer Gott euch retten aus meiner Hand! Und noch mehr redeten seine Knechte wider Gott, Jahwe, und wider Hiskia, seinen Knecht. Und einen Brief schrieb er, um Jahwe, den Gott Israels, zu höhnen und wider ihn zu reden, indem er sprach: So wie die Götter der Völker der Länder, welche ihr Volk nicht gerettet aus meiner Hand, also wird auch der Gott Hiskia's sein Volk nicht retten aus meiner Hand. Und sie riefen mit lauter Stimme auf Jüdisch dem Volke von Jerusalem zu, das auf der Mauer war, um sie zu schrecken und bestürzt zu machen, auf daß sie die Stadt einnähmen. Und sie redeten vom Gott Jerusalems, wie von den Göttern der Völker der Erde, welche Werk von Menschenhänden sind. Und es betete Hiskia, der König, und Jesaja, der Sohn des Amoz, der Prophet, um des willen, und schrieen gen Himmel. Da sandte Jahwe einen Engel, der vertilgte alle Kriegshelden und Fürsten und Obersten im Heere des Königs von Assyrien, und er zog mit Schamröte zurück nach seinem Lande. Und als er in das Haus seines Gottes ging, fällten ihn daselbst durchs Schwert, die hervorgegangen aus seinen Lenden. Und so half Jahwe dem Hiskia und den Bewohnern von Jerusalem aus der Hand Sanheribs, des Königs von Assyrien, und aus der Hand aller, und schützte sie ringsum. Und viele brachten Geschenke dem Jahwe nach Jerusalem, und Kostbarkeiten dem Hiskia, dem Könige von Juda, und er war erhaben in den Augen aller Völker hernachmals. Zu selbiger Zeit ward Hiskia krank zum Sterben, und er betete zu Jahwe, und er sprach zu ihm, und gab ihm ein Wunderzeichen. Aber Hiskia vergalt nicht die Wohltat an ihm, sondern sein Herz erhob sich, und es war über ihn ein Zorn und über Juda und Jerusalem. Da demütigte sich Hiskia wegen der Erhebung seines Herzens, er und die Bewohner von Jerusalem, und es kam der Zorn Jahwes nicht über sie beim Leben Hiskia's. Und Hiskia hatte sehr großen Reichtum und Überfluß, und er machte sich Schatzkammern für Silber und für Gold und für köstliche Steine und für Spezereien und für Schilde und für allerlei kostbare Geräte, und Vorratshäuser für die Erzeugnisse an Getreide und Most und Öl, und Raufen für allerlei Vieh und Hürden für Herden. Und Städte schaffte er sich und Schaf- und Rinderherden in Menge; denn Gott gab ihm sehr große Habe. Und er, Hiskia, verstopfte den obern Ausfluß des Wassers Gihon, und leitete es hinunter abendwärts von der Stadt Davids. Und Hiskia war glücklich in all seinem Tun. Und dennoch bei den Botschaftern der Fürsten von Babel, die zu ihm sandten, um über das Wunder zu fragen, welches geschehen im Lande, verließ ihn Gott, so daß er ihn versuchte, um zu erkennen alles, was in seinem Herzen. Die übrige Geschichte Hiskia's aber und seine frommen Taten, siehe, das ist geschrieben in dem Gesichte Jesaja's, des Sohnes des Amoz, des Propheten, im Buche der Könige von Juda und Israel. Und Hiskia legte sich zu seinen Vätern, und man begrub ihn auf der Höhe der Gräber der Söhne Davids, und es taten ihm Ehre in seinem Tode ganz Juda und die Bewohner von Jerusalem. Und Manasse, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Regierung Manasse'sZwölf Jahre alt war Manasse, als er König ward, und fünfundfünfzig Jahre regierte er zu Jerusalem. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes, gleich den Greueln der Völker, welche Jahwe vertrieben vor den Söhnen Israels. Und er bauete wieder die Höhen, welche Hiskia, sein Vater, niedergerissen, und errichtete Altäre den Baals, und machte Astarten, und betete das ganze Heer des Himmels an, und diente ihm. Und er bauete Altäre im Hause Jahwes, wovon Jahwe gesprochen: Zu Jerusalem soll mein Name sein ewiglich. Und er bauete Altäre dem ganzen Heere des Himmels in beiden Vorhöfen des Hauses Jahwes. Und er weihte seinen Sohn durchs Feuer im Tale der Söhne Hinnoms, und trieb Zauberei und Zeichendeuterei und Beschwörung, und bestellte Totenbeschwörer und kluge Männer, und tat viel Böses in den Augen Jahwes, ihn zu reizen. Und er setzte das Götzenbild, das er gemacht, ins Haus Gottes, wovon Gott gesprochen zu David und zu Salomo, seinem Sohne: In dieses Hans und nach Jerusalem, das ich erwählt aus allen Stämmen Israels, will ich meinen Namen legen ewiglich. Und ich will den Fuß Israels nicht mehr weichen lassen aus dem Lande, welches ich bestimmt euren Vätern, wenn sie nur darauf achten zu tun alles, was ich ihnen geboten, all das Gesetz und die Satzungen und die Rechte, durch Mose. Aber Manasse verführte Juda und die Bewohner von Jerusalem, daß sie ärger taten denn die Völker, welche Jahwe ausgetilgt vor den Söhnen Israels. Und Jahwe redete zu Manasse und zu seinem Volke, aber sie merkten nicht darauf. Da ließ Jahwe über sie kommen die Heerobersten des Königs von Assyrien, die nahmen Manasse gefangen mit Haken, und banden ihn mit Ketten, und führten ibn gen Babel. Und da er bedrängt war, flehte er zu Jahwe, seinem Gott, und demütigte sich sehr vor dem Gott seiner Väter, und betete zu ihm; und er ließ sich von ihm erbitten, und erhörte sein Flehen, und ließ ihn nach Jerusalem zurückkehren in sein Königreich, und Manasse erkannte, daß Jahwe Gott sei. Und hernachmals bauete er eine äußere Mauer der Stadt Davids abendwärts von Gihon im Tale, und wo man ins Fischtor geht, und führte sie um den Hügel, und machte sie sehr hoch, und legte Kriegsoberste in alle festen Städte in Juda. Und er schaffte weg die Götter der Fremde und das Bild aus dem Hause Jahwes und alle Altäre, die er gebauet auf dem Berge des Hauses Jahwes und zu Jerusalem, und warf sie hinaus vor die Stadt, Und er stellte den Altar Jahwes her, und opferte auf demselben Dank- und Lobopfer, und befahl Juda: Jahwe, dem Gott Israels, zu dienen. Aber das Volk opferte noch auf den Höhen, nur Jahwe, ihrem Gott. Die übrige Geschichte Manasse's aber und sein Gebet zu seinem Gott und die Reden der Seher, die zu ihm redeten im Namen Jahwes, des Gottes Israels, das steht ja in der Geschichte der Könige von Israel; und sein Gebet, und wie er erhört worden, und all seine Sünde und sein Vergehen, und die Örter, an welchen er Höhen gebauet und die Astarten und Götzen errichtet, bevor er sich demütigte! siehe, das ist geschrieben in der Geschichte Hosai's. Und Manasse legte sich zu seinen Vätern, und man begrub ihn in seinem Hause, und Amon, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Regierung AmonsZweiundzwanzig Jahre alt war Amon, als er König ward, und zwei Jahre regierte er zu Jerusalem. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes, so wie Manasse, sein Vater, getan; und all den Götzen, welche Manasse, sein Vater, gemacht, opferte Amon und diente ihnen. Und er demütigte sich nicht vor Jahwe, wie sich Manasse, sein Vater, gedemütigt; denn er, Amon, häufte Verschuldung. Und seine Knechte verschworen sich wider ihn, und töteten ihn in seinem Hause. Aber das Volk des Landes schlug alle die Verschworenen wider den König Amon, und machte Josia, seinen Sohn, zum Könige an seiner Statt. Fromme Regierung Josia'sAcht Jahre alt war Josia, als er König ward, und einunddreißig Jahre regierte er zu Jerusalem. Und er tat, was recht war in den Augen Jahwe's, und wandelte in den Wegen Davids, seines Vaters, und wich nicht zur Rechten und zur Linken. Und im achten Jahre seiner Regierung, da er noch ein Knabe war, begann er den Gott Davids, seines Vaters, zu suchen; und im zwölften Jahre begann er Juda und Jerusalem zu reinigen von den Höhen und den Astarten und den geschnitzten und gegossenen Bildern. Und sie rissen nieder vor seinen Augen die Altäre der Baals, und die Sonnensäulen, die über denselben waren, hieb er ab, und die Astarten und die geschnitzten und gegossenen Bilder zerbrach und zermalmte er, und streuete (den Staub davon) auf die Gräber derer, die denselben geopfert. Und die Gebeine der Priester verbrannte er auf ihren Altären, und reinigte so Juda und Jerusalem. Und in den Städten von Manasse und Ephraim und Simeon und bis nach Naphthali durchsuchte er ihre Häuser ringsum. Und er riß nieder die Altäre, und die Astarten und die Götzen zerschlug und zermalmte er, und alle Sonnensäulen hieb er um im ganzen Lande Israel. Und so kehrte er zurück nach Jerusalem. Und im achtzehnten Jahre seiner Regierung, nach der Reinigung des Landes und des Hauses, sandte er Saphan, den Sohn Azalja's, und Maeseja, den Obersten der Stadt, und Joah, den Sohn des Joahas, den Kanzler, um zu bessern das Haus Jahwes, seines Gottes. Und sie kamen zu Hilkia, dem Hohenpriester, und man gab (ihnen) das Geld, das eingebracht worden ins Haus Jahwes, welches die Leviten, die Türhüter; eingesammelt von Manasse und Ephraim und vom ganzen Überbleibsel Israels und von ganz Juda und Benjamin und von den Bewohnern von Jerusalem; und sie gaben es in die Hand derer, die das Werk schafften, die bestellt waren im Hause Jahwes, und es gaben denen, die das Werk schafften, die da schafften am Hause Jahwes, um das Haus herzustellen und zu bessern, sie gaben es den Zimmerleuten und den Bauleuten, zum Ankaufe von gehauenen Steinen und Holz zu Bindebalken und zum Gebälke der Häuser, welche die Könige von Juda verderbt hatten. Und die Männer handelten mit Treue bei dem Werke. Und über sie waren gesetzt Jahath und Obadja, die Leviten, von den Söhnen Merari's, und Sacharja und Mesullam, von den Söhnen der Katathiter, zur Aufsicht, und die Leviten waren alle kundig der Saitenspiele; auch waren sie über die Lastträger, und waren Aufseher über alle, die das Werk schafften jeglicher Arbeit, und von den Leviten waren (Andere) Schreiber und Vorsteher und Torwärter. Und da sie das Geld, das eingebracht worden ins Haus Jahwes, herausnahmen, fand Hilkia, der Priester, das Buch des Gesetzes Jahwes durch Mose. Da hob Hilkia an, und sprach zu Saphan, dem Schreiber: Das Gesetzbuch habe ich gefunden im Hause Jahwes, und Hilkia gab das Buch dem Saphan. Und Saphan brachte das Buch dem Könige, und brachte noch dem Könige Nachricht, und sprach: Alles, was deinen Knechten aufgetragen ist, tun sie. Und sie schütteten das Geld, das sich fand im Hause Jahwes, aus, und gaben es in die Hand derer, die bestellt sind, und in die Hand derer, die das Werk schaffen. Und es berichtete Saphan, der Schreiber, dem Könige, und sprach: Ein Buch hat mir Hilkia, der Priester, gegeben, und Saphan las darin vor dem Könige. Und es geschah, als der König die Worte des Gesetzes hörte, da zerriß er seine Kleider. Und der König gebot dem Hilkia und Ahikam, dem Sohne Saphans, und Abdon, dem Sohne Micha's, und Saphan, dem Schreiber, und Asaja, dem Knechte des Königs, und sprach: Geht hin, fragt Jahwe für mich und für die Übriggebliebenen in Israel und Juda über die Worte des Buches, das gefunden worden; denn groß ist der Grimm Jahwes, der sich über uns ergießt, darum daß unsre Väter das Wort Jahwes nicht beobachtet, zu tun, wie geschrieben steht in diesem Buche. Da ging Hilkia, und denen der König (geboten), zu Hulda, der Prophetin, dem Weibe Sallums, des Sohnes Thakehaths, des Sohnes Hasrahs, des Kleiderhüters (sie wohnte aber zu Jerusalem im anderen Teile), und sie redeten zu ihr auf solche Weise. Und sie sprach zu ihnen: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Sprecht zu dem Manne, der euch zu mir gesandt: So spricht Jahwe: Siehe, ich bringe Unglück über diesen Ort und über seine Bewohner, alle die Flüche, die geschrieben stehen in dem Buche, welches man gelesen vor dem Könige von Juda. Darum daß sie mich verlassen, und anderen Göttern geräuchert, mich zu reizen mit allen Werken ihrer Hände: so wird sich mein Grimm ergießen über diesen Ort, und wird nicht erlöschen. Aber zum Könige von Juda, der euch sendet, Jahwe zu befragen, sprecht so zu ihm: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Die Worte, die du gehört, — dieweil dein Herz erweicht worden, und sich gedemütigt vor Gott, indem du hörtest seine Reden über diesen Ort und über seine Bewohner, und weil du dich demütigtest vor mir, und deine Kleider zerrissest, und weintest vor mir: so habe auch ich gehört, spricht Jahwe. Siehe, ich will dich sammeln zu deinen Vätern, und du sollst gesammelt werden in deine Gräber in Frieden, und deine Augen sollen nicht all das Unglück ansehen, das ich bringe über diesen Ort und über seine Bewohner. Und sie brachten dem Könige Antwort. Da sandte der König hin, und versammelte alle Ältesten von Juda und Jerusalem. Und der König ging hinauf ins Haus Jahwes, und alle Männer von Juda und die Bewohner von Jerusalem und die Priester und die Leviten und alles Volk, so klein als groß, und er las vor ihren Ohren alle Worte des Buches des Bundes, das gefunden worden im Hause Jahwes. Und der König stand auf seinem Stande, und schloß den Bund vor Jahwe, Jahwe nachzuwandeln, und seine Gebote und seine Verordnungen und seine Satzungen zu halten mit seinem ganzen Herzen und mit seiner ganzen Seele, die Worte des Bundes zu tun, die geschrieben standen in diesem Buche. Und er ließ (in denselben) treten alle, die sich fanden in Jerusalem und in Benjamin, und es taten die Bewohner von Jerusalem nach dem Bunde Gottes, des Gottes ihrer Väter. Und Josia schaffte alle Greuel weg aus allen Landen, welche den Söhnen Israels gehörten, und machte, daß alle, die sich in Israel fanden, Jahwe, ihrem Gott dienten; so lange er lebte, wichen sie nicht ab von Jahwe, dem Gott ihrer Väter. Und Josia hielt zu Jerusalem ein Passah dem Jahwe, und man schlachtete das Passah am vierzehnten des ersten Monden. Und er bestellte die Priester zu ihren Verrichtungen, und ermunterte sie zum Dienste des Hauses Jahwes. Und er sprach zu den Leviten, die ganz Israel lehrten, die dem Jahwe geheiligt waren: Setzt die heilige Lade in das Haus, welches Salomo, der Sohn Davids, König von Israel, gebauet; sie ist euch nicht mehr Last auf der Schulter. Nun dient Jahwe, eurem Gott, und seinem Volke Israel, und seid bereit nach euren Stammhäusern, nach euren Abteilungen, gemäß der Schrift Davids, des Königs von Israel, und gemäß der Schrift Salomo's, seines Sohnes. Und steht im Heiligtume nach den Zweigen der Stammhäuser eurer Brüder, der Sühne des Volkes, und nach der Abteilung des Stammhauses der Leviten; und schlachtet das Passah, und heiligt euch, und bereitet es euren Brüdern, so daß ihr tut nach dem Worte Jahwes durch Mose. Und Josia spendete den Söhnen des Volkes Lämmer und junge Ziegen, (alles zu Passahopfern für alle, die sich da fanden,) an der Zahl dreißigtausend, und von den Rindern dreißigtausend, alles von der Habe des Königs. Und seine Obersten spendeten freiwillig dem Volke, den Priestern und den Leviten. Hilkia und Sacharja und Jehiel, die Obervorsteher des Hauses Gottes, gaben den Priestern zu Passahopfern zweitausend und sechshundert (Lämmer), und Rinder dreihundert. Und Chananja und Semaja und Nethaneel, seine Brüder, und Hasabja und Jegiel und Josabad, die Obersten der Leviten, spendeten den Leviten zu Passahopfern fünftausend (Lämmer), und Rinder fünfhundert. Und so ward der Dienst beschickt, und die Priester standen an ihrer Stelle, und die Leviten nach ihren Abteilungen, nach dem Gebote des Königs. Und (die Leviten) schlachteten das Passah, und die Priester sprengeten (das Blut) aus ihrer Hand, und die Leviten zogen die Haut ab. Und sie sonderten die Brandopfer ab, um sie zu geben den Verzweigungen der Stammhäuser des Volkes, um sie dem Jahwe zu opfern, wie geschrieben steht im Gesetze Mose's; und also (thaten sie) auch mit den Rindern. Und sie brieten das Passah am Feuer nach dem Gebrauche, und das Geheiligte kochten sie in den Töpfen und den Kesseln und den Pfannen, und brachten es eilend dem ganzen Volke. Und darnach bereiteten sie für sich und für die Priester; denn die Priester, die Söhne Aarons, waren beim Opfern der Brandopfer und der Fettstücke bis in die Nacht, und so bereiteten die Leviten für sich und für die Priester, die Söhne Aarons. Und die Sänger, die Söhne Assaphs, waren in ihrer Bestellung nach dem Gebote Davids und Assaphs und Hemans und Jedutuns, des Sehers des Königs, und die Torwärter in jeglichem Tor; sie hatten nicht nötig zu weichen von ihrem Dienste, weil ihre Brüder für sie bereiteten. Und so ward der ganze Dienst Jahwes beschickt an selbigem Tage, daß man das Passah schlachtete und Brandopfer opferte auf dem Altar Jahwes, nach dem Gebote des Königs Josia. Und es hielten die Söhne Israels, die sich da fanden, das Passah zu selbiger Zeit und das Fest des Ungesäuerten sieben Tage. Und es war kein Passah gehalten worden, wie dieses, in Israel seit der Zeit Samuels, des Propheten; und alle Könige von Israel hatten kein solches Passah gehalten, wie Josia hielt und die Priester und die Leviten und ganz Juda und Israel, das sich da fand, und die Bewohner von Jerusalem. Im achtzehnten Jahre der Regierung Josia's ist dieses Passah gehalten worden. Nach all diesem, da Josia das Haus hergestellt, zog Necho, der König von Ägypten, heran zum Streite wider Carchemis am Euphrat, und Josia zog ihm entgegen. Und er sandte zu ihm Boten, und sprach: Was habe ich mit dir zu schaffen, König von Juda? Nicht wider dich (komme ich) jetzt, sondern gegen das Volk, mit dem ich im Kriege bin, und Gott hat beschlossen mich eilen zu lassen. Stehe ab von Gott, der mit mir ist, daß er dich nicht verderbe! Aber Josia wandte sich nicht ab von ihm, sondern verkleidete sich, um mit ihm zu streiten, und hörte nicht auf die Rede Necho's aus dem Munde Gottes, und kam zum Streite ins Tal Megiddo. Da schossen die Schützen auf den König Josia, und der König sprach zu seinen Knechten: Bringt mich hinweg, denn ich bin sehr verwundet. Und seine Knechte brachten ihn hinweg vom Wagen, und setzten ihn auf seinen zweiten Wagen, und führten ihn gen Jerusalem. Und er starb, und ward begraben in den Gräbern seiner Väter, und ganz Juda und Jerusalem trauerten um Josia. Und Jeremia dichtete Klaglieder auf Josia, und alle Sänger und Sängerinnen sprachen in ihren Klagliedern von Josia, bis auf diesen Tag, und machten sie zur Sitte in Israel; und siehe, sie sind geschrieben in den Klagliedern. Die übrige Geschichte Josia's aber und seine frommen Taten, gemäß dem, was geschrieben steht im Gesetze Jahwe's, und seine Geschichte, die erste und letzte, siehe, das ist geschrieben im Buche der Könige von Israel und Juda. Kurze Regierung des JoahasUnd es nahm das Volk des Landes Joahas, den Sohn Josia's, und machte ihn zum Könige an seines Vaters Statt zu Jerusalem. Dreiundzwanzig Jahre alt war Joahas, als er König ward, und drei Monde regierte er zu Jerusalem. Und der König von Ägypten setzte ihn ab zu Jerusalem, und büßte das Land um hundert Talente Silbers und ein Talent Goldes. Und der König von Ägypten machte Eliakim, seinen Bruder, zum Könige über Juda und Jerusalem, und wandelte seinen Namen in Jojakim, und Joachas, seinen Bruder, nahm Necho, und führte ihn gen Ägypten. Regierung JojakimsFünf und zwanzig Jahre alt war Jojakim, als er König ward, und elf Jahre regierte er zu Jerusalem. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwe's, seines Gottes. Wider ihn zog heran Nebukadnezar, der König von Babel, und band ihn mit Ketten, um ihn gen Babel zu führen. Auch von den Geräten des Hauses Jahwe's brachte Nebukadnezar nach Babel, und tat sie in seinen Tempel zu Babel. Die übrige Geschichte Jojakims aber und seine Greuel, die er getan, und was an ihm Böses befunden worden, siehe, das ist geschrieben im Buche der Könige von Israel und Juda. Und Jojachin, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Erste Wegführung unter JojachimAchtzehn Jahre alt war Jojachin, als er König ward, und drei Monde und zehn Tage regierte er zu Jerusalem. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes. Und bei Umlauf des Jahres sandte der König Nebukadnezar, und ließ ihn gen Babel bringen samt den kostbaren Geräten des Hauses Jahwes, und machte Zedekia, seinen Bruder, zum König über Juda und Jerusalem. Zedekia König; Zerstörung Jerusalems; zweite WegführungEin und zwanzig Jahre alt war Zedekia, als er König ward, und elf Jahre regierte er zu Jerusalem. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes, seines Gottes; er demütigte sich nicht vor Jeremia, dem Propheten, (der zu ihm redete) aus dem Munde Jahwes. Auch ward er abtrünnig vom Könige Nebukadnezar, der ihn hatte schwören lassen bei Gott, und war halsstarrig, und verhärtete sein Herz, daß er sich nicht kehrte zu Jahwe, dem Gott Israels. Auch alle Obersten der Priester und des Volkes häuften die Vergehungen gleich allen Greueln der Völker, und verunreinigten das Haus Jahwes, das er geheiligt zu Jerusalem. Und es sandte Jahwe, der Gott ihrer Väter, an sie durch seine Boten; vom frühen Morgen an sandte er, denn er schonte seines Volkes und seiner Wohnung. Aber sie verhöhnten die Boten Gottes, und verachteten ihre Worte, und verlachten seine Propheten, bis der Grimm Jahwes über sein Volk stieg, daß keine Hilfe mehr war. Da ließ er über sie kommen den König der Chaldäer, der tötete ihre Jünglinge mit dem Schwerte in ihrem Heiligtum, und schonte nicht des Jünglings und der Jungfrau, des Alten und des Greisen; alles gab (Gott) in seine Hand. Und alle Geräte des Hauses Gottes, die großen und die kleinen, und die Schätze des Hauses Jahwes und die Schätze des Königs und seiner Obersten, alles führte er gen Babel. Und sie verbrannten das Haus Gottes, und rissen die Mauer von Jerusalem nieder, und alle Paläste darin verbrannten sie mit Feuer, und alle kostbaren Geräte verderbten sie. Und er führte, was übrig war vom Schwerte, gefangen nach Babel, und (daselbst) dienten sie ihm und seinen Söhnen, bis zur Herrschaft der Perser: um zu erfüllen das Wort Jahwes durch den Mund Jeremias, bis das Land seine Feierjahre abgetragen hatte; die ganze Zeit der Verwüstung feierte es, bis daß siebzig Jahre voll waren. Erlaubnis der Rückkehr aus BabelUnd im ersten Jahre Kores, des Königs von Persien, damit das Wort Jahwes durch den Mund Jeremia's vollendet würde, erweckte Jahwe den Geist Kores, des Königs von Persien, daß er den Ruf ergehen ließ durch sein ganzes Königreich, und auch durch Schrift, und sprach: So spricht Kores, der König von Persien: Alle Reiche der Erde hat mir Jahwe, der Gott des Himmels, gegeben, und er hat mir befohlen ihm ein Haus zu bauen zu Jerusalem in Juda. Wer unter euch von seinem Volke ist, mit dem sei Jahwe, sein Gott, und er ziehe hinauf. Kores (Cyrus) erlaubt den Juden die RückkehrUnd im ersten Jahre Kores, des Königs von Persien, damit das Wort Jahwes durch den Mund Jeremia's vollendet würde, erweckte Jahwe den Geist Kores, des Königs von Persien, daß er den Ruf ergehen ließ durch sein ganzes Königreich, und auch durch Schrift, und sprach: So spricht Kores, der König von Persien: Alle Königreiche der Erde hat mir Jahwe, der Gott des Himmels, gegeben, und er hat mir befohlen ihm ein Haus zu bauen zu Jerusalem in Juda. Wer unter euch von seinem Volke ist, mit dem sei sein Gott, und er ziehe hinauf nach Jerusalem in Juda, und baue das Haus Jahwes, des Gottes Israels, des Gottes zu Jerusalem. Und jeglicher, der übrig ist, aus all den Orten, wo er sich aufgehalten, ihn sollen die Leute seines Ortes unterstützen mit Silber und Gold und mit Habe und mit Vieh, nebst den freiwilligen Gaben zum Hause Gottes zu Jerusalem. Da machten sich auf die Stammhäupter von Juda und Benjamin und die Priester und Leviten, alle, denen Gott den Geist erweckte, hinaufzuziehen, um zu bauen das Haus Jahwes zu Jerusalem. Und alle, die um sie her waren, unterstützten sie mit silbernem Geräte, mit Gold, mit Habe und mit Vieh und mit Kostbarkeiten, außer allen freiwilligen Gaben. Und der König Kores gab heraus die Geräte des Hauses Jahwes, welche Nebukadnezar aus Jerusalem weggeführt, und in das Haus seines Gottes getan. Und Kores, der König von Persien, gab sie heraus in die Hand Mithredaths, des Schatzmeisters; und der zählte sie dar Sesbazar (Serubabes), dem Fürsten Juda's. Und das ist ihre Zahl: dreißig goldene Becken, tausend silberne Becken, neunundzwanzig Messer, dreißig goldene Becher, vierhundert und zehn silberne Becher von zweiter Güte, tausend andere Geräte. Aller Geräte von Silber und von Gold waren fünftausend und vierhundert. Das alles nahm Sesbazar hinauf bei Hinaufführung der Weggeführten aus Babel nach Jerusalem. Verzeichnis der ZurückkehrendenUnd das sind die Söhne der Landschaft (Juda), welche heraufzogen aus der Gefangenschaft der Wegführung, welche Nebukadnezar, der König von Babel, weggeführt nach Babel, und die zurückkehrten nach Jerusalem und Juda, ein jeglicher nach seiner Stadt, welche kamen mit Serubabel: Jesua, Nehemia, Seraja, Reelja, Mardachai, Bilsan, Mispar, Bigevai Rehum, Baena; die Zahl der Männer aus dem Volke Israel; die Söhne des Pareos, zweitausend hundert und zwei und siebzig; die Söhne Sephatja's, dreihundert und zwei und siebzig; die Söhne Arahs, siebenhundert und fünf und siebzig; die Söhne Pahath-Moabs, von den Söhnen Jesua's (und) Joabs, zweitausend achthundert und zwölf; die Söhne Elams, tausend zweihundert und vier und fünfzig; die Söhne Sathu's, neunhundert und fünf und vierzig; die Söhne Saccai's, siebenhundert und sechzig; die Söhne Bani's, sechshundert und zwei und vierzig; die Söhne Bebai's, sechshundert und drei und zwanzig; die Söhne Asgads, tausend zweihundert und zwei und zwanzig; die Söhne Adonikams, sechshundert sechs und sechzig; die Söhne Bigevai's, zweitausend sechs und fünfzig; die Söhne Adins, vierhundert vier und fünfzig; die Söhne Aters, von (dem Geschlechte des) Hiskia, acht und neunzig; die Söhne Bezai's, dreihundert und drei und zwanzig; die Söhne Jorah's, hundert und zwölf; die Söhne Husums, zweihundert drei und zwanzig; die Söhne Gibbars, fünf und neunzig; die Söhne Bethlehems, hundert drei und zwanzig; die Leute von Netopha, sechs und fünfzig; die Leute von Anathoth, hundert und acht und zwanzig; die Söhne Asmaveths, zwei und vierzig; die Söhne Kiriath-Arims (Kiriath-Jearims), Caphira's und Beeroths, siebenhundert und drei und vierzig; die Söhne Rama's und Geba's, sechshundert ein und zwanzig; die Leute von Michmas, hundert zwei und zwanzig; die Leute von Bethel und Ai, zweihundert drei und zwanzig; die Söhne Nebo's, zwei und fünfzig; die Söhne des Magbis, hundert sechs und fünfzig; die Söhne Elams, des anderen, tausend zweihundert und vier und fünfzig; die Söhne Harims, dreihundert und zwanzig; die Söhne Lods, Hadids und Ono's, siebenhundert fünf und zwanzig; die Söhne Jericho's, dreihundert fünf und vierzig; die Söhne Senaa's, dreitausend sechshundert und dreißig; die Priester: die Söhne Jedaja's, vom Hause Jesua, neunhundert drei und siebzig; die Söhne Immers, tausend zwei und fünfzig; die Söhne Pashurs, lausend zweihundert und sieben und vierzig; die Söhne Harims, tausend und siebzehn; die Leviten: die Söhne Jesua's und Kadmiels, von den Söhnen Hodavja's, vier und siebzig; die Sänger: die Söhne Assaphs, hundert acht und zwanzig; die Söhne der Torwärter: die Söhne Sallums, die Söhne Aters, die Söhne Talmons, die Söhne Akubs, die Söhne Hatita's, die Söhne Sobai's, zusammen hundert neun und dreißig; die eigenen Leute: Die Söhne Ziha's, die Söhne Hasupha's, die Söhne Tabaoths, die Söhne des Keros, die Söhne Sieha's, die Söhne Padons, die Söhne Lebana's, die Söhne Hagaba's, die Söhne Akubs, die Söhne Hagabs, die Söhne Samlai's, die Söhne Hanans, die Söhne Giddels, die Söhne Gahars, die Söhne Reaja's, die Söhne Rezins, die Söhne Nekoda's, die Söhne Gasams, die Söhne Usa's, die Söhne Paseah's, die Söhne Besai's, die Söhne Asna's, die Söhne Meunims, die Söhne Nephusims, die Söhne Bakbuks, die Söhne Hakupha's, die Söhne Harhurs, die Söhne Bazeluths, die Söhne Mehida's, die Söhne Harsa's, die Söhne des Barkos, die Söhne Sissera's, die Söhne Thamahs, die Söhne Reziahs, die Söhne Hatipha's; die Söhne der Knechte Salomo's: die Söhne Sotai's, die Söhne Sephereths, die Söhne Pruda's, die Söhne Saela's, die Söhne Darkons, die Söhne Giddels, die Söhne Sephatja's, die Söhne Hattils, die Söhne Pochereth-Hazzebaims, die Söhne Ami's; alle eigenen Leute und Söhne der Knechte Salomo's, dreihundert zwei und neunzig. Und das sind die, welche heraufzogen von Thel-Melah, Thel-Harsa, Cherub-Adian, Immer, (aber sie konnten nicht ihr Stammhaus und ihren Samen angeben, ob sie aus Israel wären;) die Söhne Delaja's, die Söhne Tobia's, die Söhne Nekoda's, sechshundert zwei und fünfzig; und von den Söhnen der Priester: die Söhne Habaja's, die Söhne des Hakoz, die Söhne Barsillai's, welcher ein Weib genommen von den Töchtern Barsillai's, des Gileaditers, und nach ihrem Namen genannt wurde. Diese suchten ihr Geschlechtsregister, aber sie wurden nicht gefunden, und so wurden sie verworfen vom Priestertum. Und der Thirsatha (Landpfleger) befahl ihnen, daß sie nicht äßen vom Hochheiligen, bis (wieder) ein Priester stände für Licht und Wahrheit. Die ganze Gemeinde war zusammen zwei und vierzig tausend dreihundert und sechzig, ohne ihre Knechte und ihre Mägde: deren waren siebentausend dreihundert und sieben und dreißig. Zu ihnen gehörten zweihundert Sänger und Sängerinnen. Ihrer Rosse waren siebenhundert sechs und dreißig, und ihrer Maultiere zweihundert fünf und vierzig; ihrer Kamele vierhundert fünf und dreißig; Esel sechstausend siebenhundert und zwanzig. Und von den Stammhäuptern gaben (Manche), als sie zum Hause Jahwes zu Jerusalem kamen, freiwillig etwas für das Haus Gottes, um es wiederherzustellen auf seiner Stätte; nach ihrem Vermögen gaben sie zum Schätze des Werkes an Gold einundsechzigtausend Dariken, und an Silber fünftausend Minen, und hundert Priesterröcke. Und so wohnten die Priester und die Leviten und die vom Volke und die Sänger und die Torwärter und die eigenen Leute in ihren Städten, und ganz Israel in seinen Städten. Altarbau; Laubhüttenfest; Grundlegung des TempelsUnd als der siebente Mond herankam, und die Söhne Israels in ihren Städten waren, da versammelte sich das Volk wie Ein Mann nach Jerusalem. Und es machten sich auf Jesua, der Sohn Jozadaks, und seine Brüder, die Priester, und Serubabel, der Sohn Sealthiels, und seine Brüder, und baueten den Altar des Gottes Israels, um Brandopfer darauf zu opfern, wie es geschrieben steht im Gesetze Mose's, des Mannes Gottes. Und sie richteten den Altar zu an seiner Stelle, weil ein Schrecken sie befallen hatte vor den Völkern der Länder; und sie opferten darauf Brandopfer dem Jahwe, Brandopfer des Morgens und des Abends. Und sie hielten das Fest der Laubhütten, wie geschrieben steht, und brachten Brandopfer Tag für Tag nach der Zahl, nach der Gebühr, das Tagtägliche; und darnach die beständigen Brandopfer und die auf die Neumonde und alle Festtage Jahwes, die geheiligten, und für alle, welche dem Jahwe etwas freiwillig darbrachten. Vom ersten Tage des siebenten Monden fingen sie an dem Jahwe Brandopfer zu opfern. Aber der Grund des Tempels Jahwes war noch nicht gelegt. Und sie gaben Geld den Steinhauern und Zimmerleuten, und Speise und Trank und Öl den Zidoniern und Tyriern, um Zedernholz vom Libanon zu bringen auf das Meer bei Joppe, nach der Erlaubnis; Kores, des Königs von Persien, für sie. Und im zweiten Jahre ihrer Rückkehr zum Hause Gottes nach Jerusalem, im zweiten Monde, begannen Serubabel, der Sohn Sealthiels, und Jesua, der Sohn Jozadate, und ihre übrigen Brüder, die Priester und Leviten, und alle, die aus der Gefangenschaft gekommen gen Jerusalem, und bestellten die Leviten von zwanzig Jahren und drüber zur Aufsicht über das Werk des Hauses Jahwes. Und es standen Jesua, seine Söhne und seine Brüder, und Kadmiel und seine Söhne, Söhne Juda's, wie Ein Mann, die Aufsicht zu führen über die, die das Werk schafften am Hause Gottes; (desgleichen) die Söhne Hanadads, ihre Söhne und Brüder, die Leviten. Und als die Bauleute den Grund legten zum Tempel Jahwes, standen die Priester da in ihrer Kleidung, mit Trompeten, und die Leviten, die Söhne Assaphs, mit Zymbeln, um Jahwe zu loben nach der Weise Davids, des Königs Israels. Und sie sangen zum Lobe und Danke Jahwes, daß er gütig, daß ewig seine Gnade über Israel. Und das ganze Volk erhob ein großes Geschrei zum Lobe Jahwes über die Grundlegung des Hauses Jahwes. Aber viele von den Priestern und den Leviten und den Stammhäuptern, den alten, welche das erste Haus gesehen in seiner Grundlage, als dieses Haus in ihre Augen (fiel), weinten mit lauter Stimme; viele aber erhoben die Stimme zum Freudengeschrei. Und das Volk konnte nicht den Schall des Freudengeschreies unterscheiden von dem Schalle des Weinens im Volke; denn das Volk erhob ein großes Geschrei, und der Schall ward gehört bis in die Ferne. Hindernisse des TempelbauesUnd als die Feinde Juda's und Benjamins hörten, daß die Söhne der Wegführung einen Tempel Jahwe, dem Gott Israels, baueten, traten sie zu Serubabel und zu den Stammhäuptern, und sprachen zu ihnen: Wir wollen mit euch bauen, denn wie ihr, suchen wir euren Gott; und ihm opfern wir seit den Tagen Asarhaddons, des Königs von Assyrien, welcher uns hierher geführt. Aber es sprach zu ihnen Serubabel und Jesua und die übrigen Stammhäupter Israels: Nicht euch und uns (kann es gemein sein) das Haus unsres Gottes zu bauen; sondern wir zusammen wollen bauen Jahwe, dem Gott Israels, so wie uns geboten der König Kores, der König von Persien. Da machte das Volk des Landes die Hände des Volkes Juda lässig, und schreckte sie ab vom Bauen. Und sie dingten wider sie Ratgeber, um ihr Vorhaben zu vereiteln, die ganze (noch übrige) Lebenszeit Kores, des Königs von Persien, und bis zur Regierung Darius, des Königs von Persien. Unter der Regierung des Ahasveros aber, im Anfange seiner Regierung, schrieben sie eine Anklage wider die Bewohner Juda's und Jerusalems. Und in den Tagen Arthasastha's schrieben Bislam, Mithredath, Tabeel und dessen übrige Genossen an Arthasastha, den König von Persien, Die Schrift des Briefes aber war aramäisch geschrieben und aramäisch verdolmetscht. Rehum, der Befehlshaber, und Simsai, der Schreiber, schrieben einen Brief wider Jerusalem an den König Arthasastha, folgendergestalt, damals; Rehum, der Befehlshaber, und Simsai, der Schreiber, und ihre übrigen Genossen von Dina und Apharsatcha, Tarpela, Persien, Arach, Babel, Susan, Deha und Elam, und die übrigen Völker, welche weggeführt Osnapper, der große und mächtige, und welchen er ihren Wohnsitz angewiesen in der Stadt Samaria, und die übrigen (Völker) diesseits des Stromes, und so weiter. Das ist die Abschrift des Briefes, welchen sie sendeten an ihn, an Arthasasta, den König: Deine Knechte, die Männer diesseits des Stromes, und so weiter. Kund sei dem Könige, daß die Juden, welche von dir heraufgezogen, zu uns gekommen sind nach Jerusalem, die aufrührische und böse Stadt bauen, und die Mauern vollenden, und die Grundlagen herstellen. Nun sei dem Könige kund, daß, wenn die Stadt aufgebauet, und die Mauern vollendet sein werden, diese Schoß, Zoll und Weggeld nicht geben werden, und solches dem königlichen Schatze Schaden bringen wird. Nun alldieweil wir das Salz des Palastes essen, und den Schaden des Königs nicht länger mit ansehen können, deshalb senden wir, und tun es kund dem Könige, daß nachgesucht werde in den Geschichtsbüchern deiner Väter, so wirst du finden in den Geschichtsbüchern, und erfahren, daß diese Stadt eine aufrührische, Königen und Ländern schädliche Stadt gewesen, und sie Meuterei darin getrieben haben von Alters her: weßhalben diese Stadt zerstört worden. Wir tun dem Könige zu wissen, daß, wenn diese Stadt aufgebauet, und die Mauern vollendet werden, deshalb diesseits des Stromes dir kein Teil mehr sein wird. Da sandte der König einen Bescheid an Rehum, den Befehlshaber, und Simsai, den Schreiber, und ihre übrigen Genossen, welche in Samaria wohnten, und den übrigen diesseits des Stromes: Heil, und so weiter. Der Brief, welchen ihr an uns gesendet, ist genau von mir gelesen worden. Und von mir ist Befehl erteilt worden, daß man nachsuchte, und man hat gefunden, daß diese Stadt von Alters her sich wider die Könige aufzeichnet, und daß Abfall und Meuterei darin getrieben worden. Und mächtige Könige sind zu Jerusalem gewesen, und die geherrscht haben über alles, was jenseits des Stromes ist, und Zoll, Schoß und Weggeld ist ihnen gegeben worden. So gebt nun Befehl diesen Leuten zu wehren, daß diese Stadt nicht aufgebauet werde, bis von mir Befehl erteilt wird. Und hütet euch zu verfehlen hiernach zu tun. Warum sollte der Schaden wachsen zum Nachteil der Könige? Darauf, sobald die Abschrift des Briefes des Königs Arthasastha gelesen war vor Rehum und Simsai, dem Schreiber, und ihren Genossen, gingen sie eilend nach Jerusalem zu den Juden, und wehrten ihnen mit mächtigem Arme. Da hörte auf das Werk am Hause Gottes zu Jerusalem, und blieb liegen bis ins zweite Jahre der Regierung des Königs Darius von Persien. Fortsetzung des Tempelbaues und Nachfrage darüberEs weissagten aber Haggai, der Prophet, und Sacharja, der Sohn Iddo's, die Propheten, zu den Juden in Juda und Jerusalem im Namen des Gottes Israels. Darauf machten sich auf Serubabel, der Sohn Sealthiels, und Jesua, der Sohn Jozadaks, und fingen an zu bauen das Haus Gottes zu Jerusalem, und mit ihnen die Propheten Gottes, welche sie unterstützten. Zu der Zeit kamen zu ihnen Tathnai, der Landpfleger diesseits des Stromes, und Sthar-Bosnai und ihre Genossen, und sprachen also zu ihnen: Wer hat euch Befehl gegeben dieses Haus zu bauen und diese Mauer zu vollenden? Darauf sagten wir ihnen solchergestalt, welches die Namen der Männer wären, welche diesen Bau täten. Und das Auge ihres Gottes war über den Ältesten der Juden, daß sie ihnen nicht wehrten, bis die Sache an Darius gelangte, und hierauf schrieben sie einen Brief zurück darüber. Abschrift des Briefes, welchen Tathnai, der Landpfleger diesseits des Stromes, und Sthar-Bosnai und seine Genossen von Apharsach diesseits des Stromes sandten an den König Darius. Bericht sandten sie an ihn, und also war darin geschrieben: Darius, dem Könige, alles Heil! Es sei kund dem Könige, daß wir gegangen in die Landschaft Juda, zu dem Hause des großen Gottes; und selbigen wird gebauet mit Quader-Steinen, und Holz wird gelegt in die Wände, und dieses Werk wird mit Fleiß betrieben und geht glücklich von Statten unter ihrer Hand. Darauf haben wir jene Ältesten gefragt; solchergestalt haben wir zu ihnen gesagt: Wer hat euch Befehl gegeben dieses Haus zu bauen und diese Mauer zu vollenden? Und auch nach ihren Namen fragten wir sie, um sie dir anzuzeigen, daß wir die Namen der Manner schrieben, welche ihre Häupter sind. Und solchergestalt gaben sie uns Antwort, und sprachen: Wir sind Knechte des Gottes des Himmels und der Erde, und bauen das Haus, das ehedem gebauet war der vielen Jahren, und das ein großer König Israels gebauet und vollendet hat. Aber dieweil unsre Väter den Gott des Himmels erzürnt hatten, hat er sie in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, des Chaldäers, gegeben, und er hat dieses Haus zerstört und das Volk hinweggeführt nach Babel. Aber im ersten Jahre Kores, des Königs von Babel, hat der König Kores Befehl gegeben dieses Gotteshaus zu bauen. Und auch die Geräte des Gotteshauses, von Gold und Silber, welche Nebukadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem genommen, und in den Tempel zu Babel gebracht, hat Kores, der König, genommen aus dem Tempel zu Babel, und sie sind gegeben worden dem Sesbazar mit Namen, den er zum Landpfleger setzte. Und er sprach zu ihm: Diese Geräte nimm, ziehe hin, bringe sie in den Tempel zu Jerusalem, und das Haus Gottes werde aufgebauet an seiner Stätte. Darauf ist dieser Sesbazar gekommen, und hat den Grund gelegt zum Gotteshause zu Jerusalem; und von da an und bis jetzt wird es gebauet, ist aber noch nicht vollendet. Und nun, wenn es dem Könige gefällt, so werde nachgesucht in dem Schatzhause des Königs, welches dort zu Babel, ob es so ist, daß vom Könige Kores Befehl gegeben ist zum Baue dieses Gotteshauses zu Jerusalem, und die Willensmeinung des Königs hierüber sende er uns zu. Vollendung und Einweihung des TempelsHierauf gab der König Darius Befehl, daß man nachsuchte in dem Schrifthause, wo man die Schätze niederlegte zu Babel. Und man fand zu Ahmetha, in der Burg, welche in der Landschaft Medien liegt, eine Rolle, und also war geschrieben darin zur Urkunde: Im ersten Jahre des Königs Kores gab der König Kores Befehl: Das Gotteshaus zu Jerusalem anlangend, so werde das Haus erbauet, als eine Stätte, wo man Opfer opfert, und seine Grundlagen sollen errichtet werden: seine Höhe sechzig Ellen, seine Breite sechzig Ellen; drei Lager von Quader-Steinen, und eine Lage von Holz, und die Kosten sollen aus dem Hause des Königs gegeben werden. Und auch die Geräte des Gotteshauses von Gold und Silber, die Nebukadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem genommen, und nach Babel gebracht, sollen zurückgegeben werden, daß sie kommen in den Tempel zu Jerusalem an ihre Stelle, und man sie bringe ins Gotteshaus. Nun, Tathnai, Landpfleger jenseits des Stromes, und Sthar-Bosnai, und ihre Genossen von Apharsach, die ihr jenseits des Stromes, haltet euch fern von dannen. Lastet geschehen die Arbeit an diesem Gotteshause; der Landpfleger der Juden und die Ältesten der Juden mögen dieses Gotteshaus bauen an seiner Stätte. Und von mir ist Befehl gegeben darüber, was ihr leisten sollt diesen Ältesten der Juden zum Baue dieses Gotteshauses: nämlich, von den königlichen Gütern, von den Renten jenseits des Stromes, sollen mit Fleiß die Kosten diesen Männern gegeben werden, damit sie nicht gehindert seien. Und was nötig ist, junge Stiere und Widder und Lämmer zu Brandopfern für den Gott des Himmels, Weizen, Salz, Wein und Öl, wie es verlangen die Priester zu Jerusalem, soll ihnen gegeben werden Tag für Tag, ohne zu verfehlen, daß sie opfern zum lieblichen Geruch dem Gott des Himmels, und beten für das Leben des Königs und seiner Söhne. Und von mir ist Befehl gegeben, daß so jemand dieses Gebot übertritt, so soll man einen Balken von dessen Hause reißen, solchen aufrichten, und ihn daran schlagen, und sein Haus soll zu einem Misthaufen gemacht werden deshalb. Der Gott aber, dessen Name daselbst wohnt, stürze alle Könige und Völker, welche ihre Hand ausstrecken, um zu übertreten, zu zerstören dieses Gotteshaus zu Jerusalem. Ich Darius habe Befehl gegeben; mit Fleiß werde er vollzogen. Darauf taten Tathnai, der Landpfleger diesseits des Stromes, Sthar-Bosnai und ihre Genossen, wegen des, was der König Darius solchergestalt, gesandt, mit Fleiß also. Und die Ältesten der Juden baueten und es ging ihnen glücklich von Statten durch die Weissagung Haggai's, des Propheten, und Sacharja's, des Sohnes Ido's. Und sie baueten und vollendeten nach dem Befehle des Gottes Israels und nach dem Befehle Kores, Darius und Arthasastha's, des Königs von Persien. Und es ward beendigt dieses Haus bis zum dritten Tage des Monden Adar, welches war das sechste Jahre der Regierung des Königs Darius. Und es feierten die Söhne Israels, die Priester und Leviten und die übrigen Söhne der Wegführung die Einweihung dieses Gotteshauses mit Freuden. Und sie opferten zur Einweihung dieses Gotteshauses hundert Stiere, zweihundert Widder, vierhundert Lämmer und Ziegenböcke zum Sündopfer für ganz Israel zwölf, nach der Zahl der zwölf Stämme Israels. Und sie bestellten die Priester nach ihren Ordnungen, und die Leviten nach ihren Abteilungen zum Dienste Gottes zu Jerusalem, wie geschrieben steht im Buche Mose's. Und es hielten die Söhne der Wegführung das Passah am vierzehnten Tage des ersten Monden. Denn die Priester und Leviten hatten sich gereinigt; wie Ein Mann waren sie alle rein; und sie schlachteten das Passah für alle Söhne der Wegführung und für ihre Brüder, die Priester, und für sich selbst. Und es aßen (das Passah) die Söhne Israels, welche zurückgekommen aus der Wegführung, und wer sich abgesondert von der Unreinigkeit der Völker zu ihnen, um Jahwe zu suchen, den Gott Israels. Und sie hielten das Fest des Ungesäuerten sieben Tage in Freuden; denn Jahwe hatte sie erfreuet, da er ihnen das Herz des Königs von Assyrien zugewendet, sie zu unterstützen bei dem Werke des Hauses Gottes, des Gottes Israels. Esra's Rückkehr und VollmachtUnd nach diesen Dingen unter der Regierung Arthasastha's, des Königs von Persien, zog Esra, der Sohn Seraja's, des Sohnes Asarja's, des Sohnes Hilkia's, des Sohnes Sallums, des Sohnes Zadoks, des Sohnes Ahitubs, des Sohnes Amarja's, des Sohnes Asarja's, des Sohnes Merajoths, des Sohnes Serahja's, des Sohnes Usi's, des Sohnes Buki's, des Sohnes Abisua's, des Sohnes des Pinehas, des Sohnes Elearsars, des Sohnes Aarons, des obersten Priesters, selbiger Esra zog herauf aus Babel; er war aber ein geschickter Schriftgelehrter im Gesetze Mose's, welches Jahwe, der Gott Israels, gegeben. Und der König gab ihm, vermöge der über ihm waltenden Hand Jahwe's, seines Gottes, all sein Begehren. Und es zogen (mit ihm) einige von den Söhnen Israels und von den Priestern und Leviten und Sängern une Torwächtern und eigenen Leuten nach Jerusalem, im siebenten Jahre Arthasastha's, des Königs. Und sie kamen gen Jerusalem im fünften Mond, das ist das siebente Jahre des Königs. Denn am ersten Tage des ersten Monden wurde angeordnet das Heraufziehen von Babel, und am ersten Tage des fünften Monden kam er nach Jerusalem, vermöge der gütigen über ihm waltenden Hand seines Gottes. Denn Esra hatte sein Herz darauf gerichtet das Gesetz Jahwes zu erforschen und zu erfüllen und zu lehren in Israel Satzung und Recht. Und das ist die Abschrift des Briefes, welchen der König Arthasastha gab Esra, dem Priester, dem Schriftgelehrten, gelehrt in den Worten der Gebote Jahwes und seiner Satzungen über Israel: Arthasastha, der König der Könige, Esra, dem Priester und vollkommenen Schriftgelehrten im Gesetze des Gottes des Himmels, und so weiter. Von mir ist Befehl gegeben, daß, wer bereitwillig ist in meinem Reiche vom Volke Israel und seinen Priestern und den Leviten nach Jerusalem zu ziehen, mit dir ziehen darf: alldieweil du vom Könige und seinen sieben Räten gesandt wirst, um eine Untersuchung anzustellen über Juda und Jerusalem nach dem Gesetze deines Gottes, welches in deiner Hand ist; und hinzubringen Silber und Gold, welches der König und seine Räte freiwillig gegeben dem Gott Israels, dessen Wohnung zu Jerusalem ist; auch alles Silber und Gold, das du finden kannst in der ganzen Landschaft Babel, nebst den freiwilligen Gaben, welche Volk und Priester geben für das Haus ibres Gottes zu Jerusalem. Derohalben sollst du mit Fleiß kaufen mit diesem Gelde Stiere, Widder, Lämmer und Speisopfer und Trankopfer dazu, und sie darbringen auf dem Altar im Hause eures Gottes zu Jerusalem. Und was dir und deinen Brüdern gut däucht mit dem übrigen Silber und Golde zu tun, das möget ihr nach dem Willen eures Gottes tun. Und die Geräte, welche dir gegeben worden, zum Dienste des Hauses deines Gottes, überliefere vor Gott zu Jerusalem. Und die übrige Notdurft des Hauses deines Gottes, was dir vorfällt auszugeben, das sollst du geben aus dem Schatzhause des Königs. Und von mir, Arthasastha, dem Könige, ist Befehl gegeben allen Schatzmeistern jenseits des Stromes, daß alles, was von euch fordern wird Esra, der Priester und Schriftgelehrte im Gesetze des Gottes des Himmels, mit Fleiß getan werde, bis auf hundert Talente Silber und hundert Kor Weizen und bis hundert Bath Wein und bis hundert Bath Öl, und Salz ohne Vorschrift. Alles, was befohlen ist vom Gott des Himmels, soll richtig getan werden für das Haus des Gottes des Himmels, damit kein Zorn komme über das Reich, den König und seine Söhne. Und euch sei kund, daß ihr auf alle Priester, Leviten, Sänger, Torhüter, eigene Leute und Diener im Hause dieses Gottes Zins, Zoll und Weggeld nicht Macht habt zu legen. Und du, Esra bestelle, nach der Weisheit deines Gottes, die in deiner Hand ist, Richter und Pfleger, die alles Volk richten, das jenseits des Stromes ist, alle, die das Gesetz deines Gottes kennen; und die es nicht kennen, sollt ihr lehren. Und wer nicht tut das Gesetz deines Gottes und das Gesetz des Königs, an dem soll mit Fleiß Recht geübt werden, es sei zum Tode, es sei zur Verweisung, es sei zur Buße, an Gütern, oder zum Gefängnis. Gepriesen sei Jahwe, der Gott unsrer Väter, der also dem Könige ins Herz gegeben zu verherrlichen das Haus Jahwes zu Jerusalem, und der mir Gnade zugewandt vor dem Könige, seinen Ratgebern und allen mächtigen Fürsten des Königs! Und ich fühlte mich gestärkt, vermöge der über mir waltenden Hand Jahwes, meines Gottes, und versammelte Häupter aus Israel, mit mir heraufzuziehen. Und das sind ihre Stammhäupter und ihr Geschlechtsverzeichnis, welche mit mir heraufzogen unter der Regierung Arthasastha's, des Königs von Babel. Von den Söhnen des Pinehas, Gersom; von den Söhnen Ithamars, Daniel; von den Söhnen Davids, Hattus; von den Söhnen Sechanja's (von den Söhnen des Pareos), Sacharja, und mit ihm wurden gezählt hundert und fünfzig Mannsbilder; von den Söhnen Pahath-Moabs, Eljoenai, der Sohn Serahja's, und mit ihm zweihundert Mannsbilder; von den Söhnen Sechanja's, der Sohn Jehasiels, und mit ihm dreihundert Mannsbilder; und von den Söhnen Adins, Ebed, der Sohn Jonathans, und mit ihm fünfzig Mannsbilder; und von den Söhnen Elams, Jesaja, der Sohn Athalja's, und mit ihm siebzig Mannsbilder; und von den Söhnen Sephatja's, Sebadja, der Sohn Michaels, und mit ihm achtzig Mannsbilder; und von den Söhnen Joabs, Obadja, der Sohn Jehies, und mit ihm zweihundert und achtzehn Mannsbilder; und von den Söhnen Selomiths, der Sohn Josiphja's, und mit ihm hundert und sechzig Mannsbilder; und von den Söhnen Bebai's, Sacharja, der Sohn Bebai's, und mit ihm acht und zwanzig Mannsbilder; und von den Söhnen Asgads, Johanan, der Sohn Hakkatans, und mit ihm hundert und zehn Mannsbilder; und von den Söhnen Adonikams, den spätern, und das sind ihre Namen: Eliphelet, Jehiel und Semaja, und mit ihnen siebzig Mannsbilder; und von den Söhnen Bigevai's, Uthai und Sabud, und mit ihnen siebzig Mannsbilder. Und ich versammelte sie an dem Flusse, der nach Ahava fließt, und wir lagerten daselbst drei Tage; und ich hatte Acht auf das Volk und die Priester, und von den Söhnen Levi's fand ich keine daselbst. Da sandte ich nach Elieser, nach Ariel, nach Semaja, und nach Elnathan und nach Jarib und nach Elnathan und nach Nathan und nach Sacharja und nach Messulam, den Häuptern, und nach Jojarib und nach Elnathan, den Kundigen, und entbot sie an Iddo, das Haupt im Orte Casphia, und legte ihnen Worte in den Mund, zu reden zu Iddo (und) seinem Bruder, den eigenen Leuten in dem Orte Casphia, um uns Diener zu bringen für das Haus unsres Gottes. Und sie brachten uns, vermöge der gütigen über uns waltenden Hand unsres Gottes, einen klugen Mann von den Söhnen Maheli's, des Sohnes Levi's, des Sohnes Israels, und Serabia und seine Söhne und Brüder, achtzehn; und Hasabja und mit ihm Jesaja, von den Söhnen Merari's, seine Brüder und ihre Söhne, zwanzig; und von den eigenen Leuten, welche David und seine Fürsten zu eigen gegeben zum Dienste der Leviten, zweihundert und zwanzig; alle aufgezeichnet mit Namen. Und ich rief dort am Fluß Ahava ein Fasten aus, um uns zu demütigen vor unsrem Gott, von ihm zu erbitten glückliche Reise für uns und unsre Kinder und all unsre Habe. Denn ich schämte mich vom Könige Kriegsmacht und Reiter zu verlangen, um uns zu schützen vor Feinden auf der Reise. Denn wir hatten dem Könige gesagt: Die Hand unsres Gottes waltet über allen, die ihn suchen, zu ihrem Besten; aber seine Macht und sein Zorn sind wider alle, die ihn verlassen. Und so fasteten wir und baten unsren Gott deshalb, und er erhörte uns. Und ich sonderte von den Obersten der Priester zwölfe aus, Serebja, Hasabja, und mit ihnen zehn ihrer Brüder, und wog ihnen dar das Silber und das Gold und die Geräte, das Geschenk für das Haus unsres Gottes, welches der König und seine Ratgeber und Fürsten und ganz Israel, das sich vorfand (in Babel), gegeben. Und ich wägte dar in ihre Hand sechshundert und fünfzig Talente Silbers, und an silbernen Geräten hundert Talente, an Gold hundert Talente; und zwanzig goldene Becher, an Wert tausend Dariken, und zwei Geräte von goldglänzendem, trefflichem Erze, dem Golde gleich geschätzt. Und ich sprach zu ihnen: Ihr seid dem Jahwe heilig, und die Geräte sind heilig, und das Silber und Gold ist eine freiwillige Gabe für Jahwe, den Gott eurer Väter. Bewacht und verwahrt es, bis ihr es darwägt vor den Obersten der Priester und Leviten und den Stammhäuptern Israels zu Jerusalem in den Zellen des Hauses Jahwes. Und es nahmen die Priester und Leviten das gewogene Silber und Gold und die Geräte, um sie zu bringen nach Jerusalem in das Haus unsres Gottes. Und so brachen wir auf vom Flusse Ahava am zwölften Tage des ersten Monden, um nach Jerusalem zu ziehen. Und die Hand unseres Gottes waltete über uns, und er errettete uns von der Hand des Feindes und Lauerers am Wege. Und als wir nach Jerusalem kamen, ruhten wir daselbst aus drei Tage. Und am vierten Tage wägten wir dar das Silber und Gold und die Geräte im Tempel unsres Gottes, in die Hände Meremoths, des Sohnes Uria's, des Priesters; und mit ihm war Eleasar, der Sohn Pinehas, und mit ihnen Josabad, der Sohn Jesua's, und Noadja, der Sohn Benui's, die Leviten; nach Zahl und Gewicht von Allem; und alles Gewicht ward aufgeschrieben zu selbiger Zeit. Und die aus der Gefangenschaft zurückgekommenen Söhne der Wegführung brachten Brandopfer dar dem Gott Israels: zwölf Stiere für ganz Israel, sechs und neunzig Widder, sieben und siebzig Schafe und zwölf Böcke zum Sündopfer, alles zum Brandopfer für Jahwe. Und sie übergaben die Befehle des Königs den Satrapen des Königs und den Landpflegern diesseits des Stromes, und die unterstützten das Volk und das Haus Gottes. Esra entfernt die fremden WeiberUnd als solches vollbracht war, traten zu mir die Obersten, und sprachen: Es sondern sich nicht das Volk Israel und die Priester und die Leviten von den Völkern der Länder, gemäß ihren Greueln, als den Kananitern, den Hethitern, den Pheresitern, den Jebusitern, den Ammonitern, den Moabitern, den Ägyptern und den Amoritern. Denn sie haben von ihren Töchtern (Weiber) genommen für sich und ihre Söhne, und den heiligen Samen vermischt mit den Völkern der Länder. Und die Hand der Obersten und Vorsteher ist in dieser Missetat die erste gewesen. Und als ich diese Rede hörte, zerriß ich meinen Rock und Mantel, und raufte mir die Haare meines Hauptes und Bartes aus, und saß hinstarrend. Und zu mir versammelten sich alle, die da fürchteten die Worte des Gottes Israels wegen des Vergehens der Weggeführten; und ich saß hinstarrend bis zum Abendopfer. Und beim Abendopfer stand ich auf von meiner Trauer, mit zerrissenem Rock und Mantel, und fiel auf meine Kniee, und breitete meine Hände aus zu Jahwe, meinem Gott, und sprach: Mein Gott, ich schäme mich und scheue mich mein Angesicht, mein Gott, zu dir zu erheben! Denn unsre Missetaten sind über unser Haupt gewachsen, und unsre Schuld ist groß bis an den Himmel. Von den Tagen unsrer Väter an sind wir in großer Schuld gewesen bis auf diesen Tag, und um unsrer Missetat willen sind wir, unsre Könige und Priester, gegeben worden in die Hand der Könige der Länder, zum Schwert, zur Gefangenschaft, zum Raub und zur Schmach, wie zu dieser Zeit (es ist). Und nun ist uns einen kleinen Augenblick Gnade von Jahwe, unsrem Gott, geschehen, uns ein Überbleibsel zu erhalten, und uns einen Zeltpflock zu geben an dem Orte seines Heiligtums, so daß unser Gott unsre Augen erhellt, und uns ein wenig aufleben läßt in unsrer Knechtschaft. Denn Knechte sind wir; aber in unsrer Knechtschaft hat uns nicht verlassen unser Gott, und wandte uns Gnade zu vor den Königen von Persien, daß sie uns aufleben lassen, um aufzubauen das Haus unsres Gottes, und dessen Trümmer herzustellen, und daß sie uns Mauern geben in Juda und Jerusalem. Und nun, was sollen wir sagen, unser Gott! nach diesem? Denn wir haben deine Gebote verlassen, die du uns geboten durch deine Knechte, die Propheten, indem du sprachst: Das Land, worein ihr kommt, es einzunehmen, ist ein unreines Land durch die Unreinigkeit der Völker der Länder, durch ihre Greuel, womit sie es angefüllt von einem Ende zum anderen durch ihre Unsauberheit. So sollt ihr nun eure Töchter nicht ihren Söhnen geben, und ihre Töchter sollt ihr nicht euren Söhnen nehmen, und ihr sollt nicht ihren Frieden und ihr Wohl suchen ewiglich, damit ihr mächtig werdet, und das Gut des Landes esst, und es vererbet auf eure Söhne in Ewigkeit. Und nach allem, was über uns gekommen um unsrer bösen Taten und um unsrer großen Verschuldung willen, (denn du, unser Gott, hast geschont mehr als unsre Missetat verdiente, und hast uns Rettung verliehen auf diese Weise,) sollten wir wiederum deine Gebote verletzen, und uns verschwägern mit diesen gräuelvollen Völkern? Wirst du nicht über uns zürnen bis zur Vertilgung, bis kein Überbleibsel und Entrinnen? Jahwe, Gott Israels! du bist gerecht. Denn wir sind erhalten und entronnen, wie zu dieser Zeit (es ist). Siehe, wir stehen vor deinem Angesichte in unsrer Verschuldung; denn niemand kann bestehen vor deinem Angesichte deshalb. Und als Esra betete und bekannte, Weinend und liegend vor dem Hause Gottes, versammelte sich zu ihm von Israel eine sehr große Versammlung, Männer und Weiber und Kinder; nämlich das Volk weinte sehr. Da hob an Sachanja, der Sohn Jehiels, von den Söhnen Elams, und sprach zu Esra: Wir haben uns vergangen an unsrem Gott, daß wir fremde Weiber heimgeführt von den Völkern des Landes; doch ist noch Hoffnung für Israel deshalb! Wir wollen nun einen Bund schließen mit unsrem Gott, daß wir ausschaffen alle (fremden) Weiber und was von ihnen geboren ist, nacb dem Rate meines Herrn (Esra) und derer, die da fürchten das Gebot unsres Gottes, damit nach dem Gesetze geschehe. Stehe auf, denn dir kommt diese Sache zu, und wir wollen mit dir sein. Sei fest, und tue es! Da stand Esra auf, und ließ die Obersten der Priester, der Leviten und von ganz Israel schwören zu tun nach diesem Worte. Und sie schwuren. Und Esra machte sich auf vom Hause Gottes hinweg, und ging in die Zelle Johanans, des Sohnes Eljasibs; er ging dahin, und aß kein Brot und trank kein Wasser; denn er trauerte über die Missetat der Weggeführten. Und sie ließen den Ruf ergehen durch Juda und Jerusalem an alle Söhne der Wegführung sich zu versammeln gen Jerusalem. Und wer nicht käme binnen drei Tagen, nach dem Rate der Obersten und Ältesten, des ganze Habe sollte verbannt sein, und er selbst ausgeschlossen aus der Gemeinde der Weggeführten. Da versammelten sich alle Männer Juda's und Benjamins gen Jerusalem binnen drei Tagen: das war der neunte Mond, am zwanzigsten des Monden. Und alles Volk saß auf dem freien Platze vor dem Hause Gottes, zitternd um der Sache willen und vom Regen. Da trat Esra der Priester, auf, und sprach zu ihnen: Ihr habt euch vergangen, und fremde Weiber heimgeführt, so daß ihr die Schuld Israels vermehrt habt. Und nun legt Bekenntnis ab Jahwe, dem Gott eurer Väter, und tut seinen Willen, und sondert euch von den Völkern dieses Landes und von den fremden Weibern! Da antwortete die ganze Versammlung, und sprach mit lauter Stimme: Also, nach deinen Worten, liegt uns ob zu tun! Aber das Volk ist zahlreich, und jetzt die Regenzeit, und es ist nicht möglich im Freien zu bleiben, und das Werk ist nicht für einen Tag und nicht für zwei; denn wir haben häufig übertreten in dieser Sache. Laßt unsere Obersten bestellen für die ganze Versammlung; und alle in unsren Städten, die fremde Weiber heimgeführt, mögen kommen zu bestimmten Zeiten, und mit ihnen die Ältesten jeglicher Stadt und ihre Richter, bis daß von uns gewendet werde der entbrannte Zorn unsres Gottes um dieser Sache willen. Doch Jonathan, der Sohn Asahels, und Jehasja, der Sohn Tikva's, traten auf dagegen, und Mesullam, und Sabthai, der Levit, unterstützten sie. Aber es taten also die Söhne der Wegführung. Und es wurden ausgewählt Esra, der Priester, und etliches Stammhäupter nach ihren Stammhäusern, und alle mit Namen. Und sie hielten eine Sitzung am ersten Tage des zehnten Monden, um die Sache zu untersuchen. Und sie kamen zu Ende mit allen, die fremde Weiber heimgeführt, bis zum ersten Tag des ersten Monden. Und es fanden sich unter den Söhnen der Priester, die fremde Weiber heimgeführt: von den Söhnen Jesua's, des Sohnes Jozadaks, und seinen Brüdern: Maeseja und Elieser und Jarib und Gedalja; und sie gaben ihre Hand darauf, ihre Weiber auszuschaffen, und brachten einen Widder dar zum Schuldner für ihre Schuld; und von den Söhnen Immers: Hanani und Sebadja; und von den Söhnen Harims; Maeseja und Elia und Semaja und Jehiel und Usia; und von den Söhnen Pashurs: Eljoenai, Maeseja, Ismael, Nathanael, Josabad und Eleasa; und von den Leviten: Josabad und Simei und Kelaja (das ist Kelita), Pethahja, Juda und Elieser; und von den Sängern: Eljasib; und von den Torwärtern: Sallum und Telem und Uri; und von Israel, von den Söhnen des Pareos: Ramja und Jissia und Malchija und Mijainin und Eleasar und Malchijar und Benaja; und von den Söhnen Elams: Mathanja, Sacharia und Jehiel und Abdi und Jeremoth und Elia; und von den Söhnen Sathu's: Eljoenai, Eljasib, Mathanja und Jeremoth und Sabad und Asisa; und von den Söhnen Bebai's: Johanan, Hananja, Sabai, Athlai; und von den Söhnen Bani's: Mesullam, Malluch und Adaja, Jasub und Scal, Jeramoth; und von den Söhnen Pahath-Moabs: Adna und Chelal, Benaja, Maeseja, Mathanja, Bezaleel und Benui und Manassa; und von den Söhnen Harims: Elieser, Jissia, Malchija, Semaja, Simeon, Benjamin, Malluch, Semarja; von den Söhnen Hassums: Mathnai, Matatha, Sabad, Eliphelet, Jeremai, Manasse, Simei; von den Söhnen Bani's: Maedai, Amram und Huel, Benaja, Ädja, Cheluhi, und Naja, Meremoth, Eljasib, Mathanja, Mathnai und Jaesai, und Bani und Benui, Simei und Selemja und Nathan und Adaja, Machnadbei, Sasai, Sarai, Asareel und Selamja, Samarja, Sallum, Amarja, Joseph; von den Söhnen Nebo's: Jejel, Mathithja, Sabad, Sebina, Jaddai und Joel, Benaja, Alle diese hatten fremde Weiber genommen, und es waren von selbigen Weibern, welche Söhne gebracht hatten. Nehemia erhält Nachricht von JerusalemGeschichte Nehemia's, des Sohnes Hachalja's. Und es geschah im Monde Chisleu des zwanzigsten Jahres, da ich war zu Susan, der Burg; da kam Hanani, einer meiner Brüder, er und einige Männer, aus Juda. Und ich fragte sie über die Juden, die Entronnenen, die übrig geblieben von der Gefangenschaft, und über Jerusalem, Und sie sprachen zu mir: Die Übrigen, die übrig geblieben von der Gefangenschaft dort in der Landschaft, sind in großem Elende und in Schmach, und die Mauer von Jerusalem ist zerrissen, und ihre Tore verbrannt mit Feuer. Und es geschah, als ich diese Rede hörte, da saß ich und weinte, und trug Leid mehrere Tage, und fastete und betete vor dem Angesichte des Himmels. Und ich sprach: Ach, Jahwe, du Gott des Himmels, du großer und furchtbarer Gott, der Bund und Gnade bewahrt denen, die ihn lieben und seine Gebote halten! Laß doch dein Ohr aufmerken und deine Augen offen sein, daß du hörst auf das Gebet deines Knechtes, das ich vor deinem Angesichte bete heute Tag und Nacht für die Söhne Israels, deine Knechte; und wie ich bekenne die Sünden der Söhne Israels, wodurch wir uns an dir versündigt haben; auch ich und meines Vaters Haus haben gesündigt. Übel haben wir getan an dir, und nicht die Gebote und Satzungen und Rechte gehalten, welche du geboten Mose'n, deinem Knechte. Gedenke doch des Wortes, welches du Mose'n, deinem Knechte, geboten, indem du sprachst: Wenn ihr euch vergeht, so will ich euch unter die Völker zerstreuen. Kehrt ihr aber zu mir, und beobachtet meine Gebote und tut sie: wenn eure Vertriebenen wären am Ende des Himmels, so will ich sie von dannen sammeln, und sie bringen an den Ort, den ich erwählt, meinen Namen daselbst wohnen zu lassen. Sie sind ja deine Knechte und dein Volk, die du erlöst hast durch deine große Kraft und deine mächtige Hand. Ach, Herr, laß dein Ohr aufmerken auf das Gebet deines Knechtes und auf das Gebet deiner Knechte, deren Lust es ist deinen Namen zu fürchten, und laß es deinem Knechte heute gelingen, und laß ihn Barmherzigkeit finden vor dem Angesichte dieses Mannes. Ich war aber Mundschenk des Königs. Er reist mit Erlaubnis des Königs nach JerusalemUnd es geschah im Mond Nisan, im zwanzigsten Jahre Arthasastha's, des Königs, als Wein vor ihm stand, da nahm ich den Wein, und gab ihn dem Könige; (ich war aber (sonst) nicht traurig gewesen vor ihm.) Da sprach der König zu mir: Warum ist dein Angesicht so traurig? Du bist doch nicht krank? Das ist nichts als Herzenstraurigkeit. Und ich fürchtete mich sehr. Und ich sprach zum Könige: Der König lebe ewig! Warum sollte mein Angesicht nicht traurig sein, da die Stadt, der Begräbnisort meiner Väter, wüste liegt, und da ihre Tore vom Feuer verzehrt sind? Und der König sprach zu mir: Um was denn bittest du? Da betete ich zum Gott des Himmels, und sprach zum Könige: Gefällt es dem Könige, und ist dein Knecht wohlgefällig vor dir, (so bitte ich), daß du mich sendest nach Juda nach der Stadt des Begräbnisses meiner Väter, damit ich sie baue. Da sprach zu mir der König und die Gemahlin, die neben ihm saß: Wie lange wird deine Reise dauern, und wann wirst du zurückkehren? Und es gefiel dem Könige, daß er mich sendete, und ich setzte ihm eine Zeit. Und ich sprach zum Könige: Gefällt es dem Könige, so möge man mir Briefe geben an die Landpfleger jenseits des Stromes, damit sie mich durchziehen lassen, bis daß ich komme nach Juda, und einen Brief an Assaph, den Aufseher des königlichen Waldes, daß er mir Holz gebe zum Balken der Tore der Burg bei dem Tempel und zur Mauer der Stadt und zu dem Hause, in welches ich ziehen will. Und der König gab es mir vermöge der gütigen über mir waltenden Hand meines Gottes. Und so kam ich zu den Landpflegern jenseits des Stromes, und übergab ihnen die Briefe des Königs; und der König sandte mit mir Kriegs-Oberste und Reiter. Als aber Saneballat, der Horoniter, und Tobia, der Knecht, der Ammoniter, das hörten, war es ihnen überaus mißfällig, daß ein Mann kam, das Beste der Söhne Israels zu suchen. Und als ich nach Jerusalem gekommen, und daselbst drei Tage gewesen war: so machte ich mich auf des Nachts, ich und wenige Männer mit mir; ich sagte aber keinem Menschen, was mir mein Gott ins Herz gab zu tun an Jerusalem; und kein Tier war bei mir als das Tier, worauf ich ritt. Und ich zog hinaus zum Taltore des Nachts, und gegen die Drachenquelle hin und an das Misttor, und betrachtete die Mauer Jerusalems, die da zerrissen, und ihre Tore, die vom Feuer verzehrt waren. Und ich zog weiter zum Quelltore und zum Königsteiche, und es war kein Raum für das Tier durchzukommen unter mir. Und ich zog im Tale hinauf des Nachts, und betrachtete die Mauer, und kam wieder durch das Taltor, und kehrte zurück. Die Vorsteher aber wußten nicht, wohin ich gegangen, und was ich tat. Denn den Juden und den Priestern und den Edeln und den Vorstehern und den übrigen, die das Werk schafften, hatte ich bis jetzt nichts gesagt. Da sprach ich zu ihnen: Ihr seht das Elend, worin wir sind; wie Jerusalem wüste liegt, und seine Tore verbrannt sind mit Feuer. Kommt und laßt uns die Mauer Jerusalems bauen, daß wir nicht mehr zum Spott seien! Und ich tat ihnen kund, wie die gütige Hand meines Gottes über mir gewaltet, und auch die Worte des Königs, welche er zu mir gesprochen. Und sie sprachen: Wir wollen uns aufmachen, und bauen! Und sie stärkten ihre Hände zum Guten. Als aber Saneballat, der Horoniter, Tobia, der Knecht, der Ammoniter, und Gesem, der Araber, es hörten, spotteten sie unser, und verachteten uns, und sprachen: Was ist das, was ihr tut? Wollt ihr euch gegen den König empören? Und ich gab ihnen Antwort, und sprach: Der Gott des Himmels wird es uns gelingen lassen, und wir, seine Knechte, wollen uns aufmachen und bauen. Ihr aber habt kein Teil noch Recht noch Gedächtnis in Jerusalem. Bau der Tore JerusalemsDa machten sich auf Eljasib, der Hohepriester, und seine Brüder, die Priester, und baueten das Schaftor. Sie weiheten es, und setzten dessen Tore ein; und bis zum Turme Mea weihten sie es, bis an den Turm Hananeel. Und neben ihm baueten die Männer von Jericho, und neben ihm bauete Sachur, der Sohn Imri's. Und das Fischtor baueten die Söhne Senaa's. Sie balkten es, und setzten dessen Tore, Schlösser und Riegel ein. Und neben ihnen besserte Meremoth, der Sohn Uria's, des Sohnes des Hakoz; und neben ihm besserte Mesullam, der Sohn Berechja's, des Sohnes Mesesabeels; und neben ihm besserte Zadok, der Sohn Baena's. Und neben ihnen besserten die Thekoiter; aber die Angesehenen unter ihnen unterzogen nicht ihren Nacken dem Dienste ihres Herrn. Und das alte Tor besserten Jojada, der Sohn Passeahs, und Mesullam, der Sohn Besodja's; sie balkten es, und setzten dessen Türen, Schlösser und Riegel ein. Und neben ihnen besserten Melathja, der Gibeoniter, und Jason, der Meronothiter, die Leute von Gibeon und Mizpa, gehörig zum Gerichtsstuhle des Landpflegers diesseits des Stromes. Neben ihnen besserte Usiel, der Sohn Harhaja's, (einer) der Goldschmiede; und neben ihm besserte Hananja, der Salbenmischersohn. (Sie hatten aber Jerusalem stehen lassen bis an die breite Mauer.) Und neben ihnen besserte Rephaja, der Sohn Hurs, der Oberste des halben Bezirks von Jerusalem. Und neben ihnen besserte Jedaja, der Sohn Harumaphs, gegen seinem Hause über; und neben ihm besserte Hattus, der Sohn Hasabenja's. Ein zweites Stück besserte Malchija, der Sohn Harims, und Hasub, der Sohn Pahath-Moabs, und den Ofenturm. Und neben ihm besserte Sallum, der Sohn des Hallohes, der Oberste des (anderen) halben Bezirks von Jerusalem, er und seine Töchter. Das Taltor besserten Hamm und die Bewohner von Sanoah: sie baueten es, und setzten dessen Türen, Schlösser und Riegel ein; und tausend Ellen an der Mauer bis an das Misttor. Und das Misttor besserte Malchija, der Sohn Rechabs, der Oberste des Bezirks von Beth-Hakarem; er bauete es, und setzte dessen Türen, Schlösser und Riegel ein. Und das Quell-Tor besserte Sallum, der Sohn Chol-Hose's, der Oberste des Bezirks von Mizpa; er bauete es, deckte es, und setzte dessen Türen, Schlösser und Riegel ein; und die Mauer am Teiche Siloah bei dem Garten des Königs bis an die Stufen, die herabführen von der Stadt Davids. Nach ihm besserte Nehemia, der Sohn Asbuks, der Oberste des halben Bezirks von Beth-Zur, bis den Gräbern Davids gegenüber und bis an den angelegten Teich und bis an das Heldenhaus. Nach ihm besserten die Leviten, Rehum, der Sohn Bani's. Neben ihm besserte Hasabja, der Oberste des halben Bezirks von Kegila, für seinen Bezirk. Nach ihm besserten ihre Brüder, Bavai, der Sohn Henadads, der Oberste des (anderen) halben Bezirks von Kegila. Und es besserte neben ihm Eser, der Sohn Jesua's, der Oberste von Mizpa, ein zweites Stück gegenüber dem Aufstiege zum Zeughause des Winkels. Nach ihm besserte eifrig Baruch, der Sohn Sabai's, ein zweites Stück vom Winkel an bis zur Türe des Hauses Eljasibs, des Hohenpriesters. Nach ihm besserte Meremoth, der Sohn Uria's, des Sohns des Hakoz, ein zweites Stück von der Türe des Hauses Eljasibs bis ans Ende des Hauses Eljasibs. Und nach ihm besserten die Priester, die Männer des (Jordan) Kreises. Nach ihnen besserten Benjamin und Hasub, ihrem Hause gegenüber. Nach ihnen besserte Asarja, der Sohn Maeseja's, des Sohnes Ananja's, neben seinem Hause, Nach ihm besserte Benui, der Söhn Henadads, ein zweites Stück vom Hause Asarja's bis an den Winkel und bis an die Ecke. Palal, der Sohn Usai's, dem Winkel und dem Turme gegenüber, der hervortritt vom obern Königshause im Gefängnishofe. Nach ihm Pedaja, der Sohn des Pareos. Die eigenen Leute iber wohnten auf dem Hügel bis gegenüber dem Wassertore gegen Aufgang und dem hervortretenden Turme. Nach ihnen besserten die Thekoiter ein zweites Stück dem großen hervortretenden Turme gegenüber, bis zur Mauer des Hügels. Oberhalb deö Roßtores besserten die Priester, ein jeglicher seinem Hause gegenüber. Nach ihnen besserte Zadok, der Sohn Immers, seinem Hause gegenüber, und nach ihm besserte Semaja, der Sohn Saibanja's, der Hüter des Tores gegen Aufgang. Nach ihm besserte Hananja, der Sohn Selemja's, und Hanun, der sechste Sohn Zalaphs, ein zweites Stück. Nach ihnen besserte Mesullam der Sohn Berechja's, seiner Zelle gegenüber. Nach ihm besserte Malchija, der Sohn des Goldschmieds, bis ins Haus der eigenen Leute und der Krämer, dem Musterungstore gegenüber bis ans Obergemach der Ecke. Und zwischen dem Obergemache der Ecke und dem Schaftore besserten die Goldschmiede und die Krämer. Und es geschah, als Saneballat hörte, daß wir die Mauer baueten, ward er zornig und sehr entrüstet, und spottete der Juden. Und er sprach vor seinen Brüdern und den Mächtigen zu Samaria, und sprach: Was machen die ohnmächtigen Juden? Wird man es ihnen lassen? werden sie opfern? werden sie es jetzt vollenden? werden sie die Steine lebendig machen aus den Schutthaufen, da sie verbrannt sind? Und Tobia, der Ammoniter, stand neben ihm, und sprach: Auch was sie bauen! Wenn ein Fuchs hinauf spränge, zerrisse er ihre steinerne Mauer! — Höre es, unser Gott, daß wir verachtet sind, und bringe ihren Hohn auf ihr Haupt zurück, und gib sie zum Raube im Lande der Gefangenschaft! Decke ihre Missertat nicht zu, und ihre Sünde werde nicht getilgt vor deinem Angesichte; denn sie haben (dich) gereizt den Bauenden zuwider. — Wir aber baueten die Mauer, und geschlossen ward die ganze Mauer bis zur Hälfte, und das Volk hatte Herz zu arbeiten. Und es geschah, als Saneballat und Tobia und die Araber und die Ammoniter und die Asdoditer hörten, daß die Mauern Jerusalems hergestellt wurden, daß die Risse anfingen geschlossen zu werden, da wurden sie sehr zornig. Und sie verschworen sich alle unter einander zu kommen und zu streiten wider Jerusalem und ihm Schaden zu tun. Da beteten wir zu unsrem Gott, und stellten Wachen gegen sie Tag und Nacht (aus Furcht) vor ihnen. Aber Juda sprach: Die Kraft der Träger ist zu schwach, und des Schuttes ist zu viel: wir können nicht bauen an der Mauer! Und unsre Widersacher sprachen: Sie sollen es nicht wissen noch sehen, bis wir kommen mitten unter sie, und sie erwürgen, und dem Werke ein Ende machen. Und es geschah, als die Juden, die neben ihnen wohnten, kamen, und es uns sagten wohl zehn Mal, von allen Orten, woher sie hin und wieder kamen zu uns: da stellte ich unten an die Stelle hinter der Mauer an sonnige Örter, ich stellte das Volk nach Geschlechtern, mit ihren Schwertern, ihren Spießen und ihren Bogen. Und ich schauete, und trat auf, und sprach zu den Edeln und zu den Vorstehern und zu dem übrigen Volke: Fürchtet euch nicht vor ihnen! An den Herrn, den großen und furchtbaren, gedenkt, und streitet für eure Brüder, eure Söhne und eure Töchter, eure Weiber und eure Häuser! Und es geschah, als unsre Feinde hörten, daß es uns kund geworden, da machte Gott ihren Rat zunichte, und wir kehrten alle wieder zur Mauer, ein jeglicher an sein Werk. Und es geschah, von diesem Tage an schafften die eine Hälfte meiner Knappen an dem Werke, und die andere Hälfte hielten Spieße, Schilder und Bogen und Panzer. Und die Obersten standen hinter dem ganzen Hause Juda. Die da baueten an der Mauer und die da Last trugen und aufluden, schafften mit der einen Hand am Werke, und mit der anderen hielten sie die Waffen. Die Bauenden hatten ein jeglicher sein Schwert gegürtet um die Hüften, und baueten. Und der in die Posaune stieß, war neben mir. Und ich sprach zu den Edeln und zu den Vorstehern und zum übrigen Volke: Das Werk ist groß und weitläuftig, und wir sind zerstreuet auf der Mauer, einer entfernt von dem anderen: an dem Orte nun, wo ihr den Schall der Posaune hört, dahin versammelt euch zu uns. Unser Gott wird für uns streiten! Und so schafften wir an dem Werke; und die eine Hälfte des Volkes hielt die Spieße, vom Aufgang der Morgenröte, bis die Sterne hervortraten. Auch sprach ich zu selbiger Zeit zum Volke: Ein jeglicher mit seinem Knappen übernachte in Jerusalem, daß sie uns des Nachts zur Wache dienen, und am Tage beim Werke. Und weder ich, noch meine Brüder, noch meine Knappen, noch die Männer der Wache, welche mir folgten, zogen unsre Kleider aus; einem jeglichen war seine Waffe das Wasser. Nehemia steuert dem WucherUnd es erhob sich ein großes Geschrei des Volkes und der Weiber gegen ihre Brüder, die Juden. Und es waren, welche sprachen: Unsrer Söhne und unsrer Töchter, unser sind viel: so laßt uns Getreide schaffen, und essen, daß wir leben! Und es waren, welche sprachen: Wir müssen unsre Felder und unsre Weinberge und unsre Häuser verpfänden, daß wir Getreide schaffen für den Hunger. Und es waren, welche sprachen: Wir haben Geld entlehnt zu den Steuern für den König auf unsre Felder und unsre Weinberge. Und doch ist wie unsrer Brüder Leib unser Leib, und wie ihre Kinder unsre Kinder. Und siehe, wir müssen unsre Söhne und unsre Töchter der Knechtschaft unterwerfen; und es sind schon einige von unsren Töchtern unterworfen, und wir haben kein Vermögen in unsren Händen, und unsre Felder und unsre Weinberge gehören Andern. Da ward ich sehr zornig, als ich ihr Geschrei hörte und diese Reden. Und mein Herz war Rates in mir, und ich haderte mit den Edeln und Vorstehern, und sprach zu ihnen: Wucher treibt ihr, einer mit seinem Bruder? Und ich stellte gegen sie eine große Versammlung auf, und sprach zu ihnen: Wir haben unsre Brüder losgekauft, die Juden, welche an die Völker verkauft waren, nach unsrem Vermögen; und ihr wollt eure Brüder verkaufen, und sie sollen sich uns verkaufen? Da schwiegen sie, und fanden keine Worte. Und ich sprach: Nicht gut ist die Sache, die ihr tut! Solltet ihr nicht in der Furcht unsres Gottes wandeln, um des Hohnes willen der Völker, unsrer Feinde? Auch ich, meine Brüder und meine Knappen, haben ihnen Geld und Getreide geliehen. Laßt uns doch dieses Darlehen erlassen! Gebet ihnen doch zurück heute ihre Felder, ihre Weinberge, ihre Ölgärten und ihre Häuser und den Hundertsten vom Gelde und vom Getreide und vom Moste und vom Öl, den ihr von ihnen als Zins genommen. Da sprachen sie: Wir wollen es zurückgeben, und von ihnen nichts fordern; also wollen wir tun, so wie du uns gesagt. Und ich rief die Priester, und ließ sie schwören solches zu tun. Auch schüttelte ich meinen Busen aus, und sprach: So schüttele Gott jedermann, der dieses Wort nicht erfüllt, aus seinem Hause und aus seinem Erwerbe, und so sei er ausgeschüttelt und ausgeleert! Da rief die ganze Versammlung: So sei es! und sie lobten Jahwe; und das Volk tat nach diesem Worte. Auch von dem Tage an, da man mir gebot ihr Landpfleger zu sein im Lande Juda, vom zwanzigsten Jahre bis zum zwei und dreißigsten Jahre Arthasastha's, des Königs, zwölf Jahre hindurch, aß ich und meine Brüder nicht die Kost eines Landpflegers. Denn die vorigen Landpfleger, welche vor mir waren, hatten das Volk beschwert, und nahmen von ihnen Brot und Wein, nebst vierzig Seckel Silbers; auch ihre Knappen schalteten über das Volk. Ich aber tat nicht also, aus Furcht vor Gott. Und auch am Werke dieser Mauer griff ich mit an; und Felder kauften wir nicht, und alle meine Knappen waren versammelt daselbst beim Werke. Und von den Juden und den Vorstehern waren (täglich) hundert und fünfzig Mann, nebst denen, die zu mir kamen von den Völkern rings umher, an meinem Tische. Und was zubereitet ward auf einen Tag, ein Ochse, sechs gemästete Schafe und Geflügel wurden mir zubereitet; auch innerhalb zehn Tagen allerlei Wein in Überfluß; und bei dem forderte ich nicht die Landpflegerkost, denn schwer lastete der Dienst auf diesem Volke. — Gedenke mir, mein Gott, zum Besten alles, was ich getan an diesem Volke! Nachstellungen gegen NehemiaUnd es geschah, als von Saneballat und Tobia und Gesem, dem Araber, und unsren übrigen Feinden gehört wurde, daß ich die Mauer gebauet, und daß keine Lücke mehr darin war, obschon ich bis zu selbiger Zeit die Thüren noch nicht eingesetzt in die Tore: da sandte Saneballat und Gesem zu mir, und sprach: Komm, und laß uns zusammenkommen in den Dörfern im Tale Ono; sie aber gedachten mir Böses zu tun. Da sandte ich Boten zu ihnen, und sprach: Ein großes Werk schaffe ich, und kann nicht hinabkommen. Warum sollte das Werk ruhen, wenn ich davon abließe, und hinabzöge zu euch? Und sie sandten zu mir auf dieselbe Weise vier Mal; und ich erwiederte ihnen auf dieselbe Weise. Da sandte zu mir Saneballat auf dieselbe Weise zum fünften Male seinen Knappen, einen offenen Brief in seiner Hand. Darin war geschrieben: Unter den Völkern verlautet, und Gasmu spricht: Du und die Juden ihr gedenkt euch zu empören: darum bauest du die Mauer, und du wirst ihr König werden nach diesen Reden. Auch hast du Propheten bestellt, welche über dich ausrufen sollen zu Jerusalem, und sprechen: König in Juda! Und nun wird vom Könige vernommen werden gleich diesen Reden. So komme nun, damit wir uns beraten zusammen! Und ich sandte zu ihm, und sprach: Es ist nicht geschehen nach diesen Reden, von welchen du sprichst, sondern aus deinem Herzen hast du sie erdacht! Denn sie alle wollten uns furchtsam machen, und dachten: Ihre Hände werden ablassen vom Werke, daß es nicht vollbracht werde. Nun aber stärke so Gott, meine Hände! Und ich kam in das Haus Semaja's, des Sohnes Delaja's, des Sohnes Mehetabeels; er war aber eingeschlossen. Und er sprach: Laß uns zusammenkommen im Hause Gottes, im Innern des Tempels, und die Türen des Tempels verschließen; denn es kommen Leute, dich zu erwürgen; und diese Nacht kommen sie, dich zu erwürgen. Und ich sprach: Ein Mann, wie ich, sollte fliehen? Und wer ist, wie ich, der in den Tempel ginge, und am Leben bliebe? Ich werde nicht hineingehen; Und ich forschte, und siehe, nicht Gott hatte ihn gesendet, sondern er redete die Weissagung auf mich, weil Tobia und Saneballat ihn gedungen hatten. Darum war er gedungen, damit ich mich fürchten, und also tun und sündigen sollte, und es ihnen diente zum bösen Gerüchte, damit sie mich verlästern könnten. — Gedenke, mein Gott, des Tobia und Saneballat nach diesen ihren Werken; auch der Prophetin Noadja und der übrigen Propheten, die mich in Furcht setzen wollten! Und die Mauer ward fertig am fünf und zwanzigsten Tage des Elul, nach zwei und fünfzig Tagen. Und es geschah, als alle unsre Feinde es hörten, so fürchteten sich alle Völker rings umher, und der Mut entfiel ihnen sehr, und sie merkten, daß von unsrem Gott dieses Werk geschehen war. Auch ließen zu selbiger Zeit Edle von Juda viele Briefe an Tobia gehen, und solche von Tobia kamen an sie. Denn viele waren in Juda ihm mitverschworen. Denn er war ein Schwager Sachanja's, des Sohnes Arahs, und sein Sohn Johanan hatte die Tochter Mesullams, des Sohnes Berechja's, genommen. Auch redeten sie zu seinem Besten vor mir, und meine Reden hinterbrachten sie ihm. Tobia aber sandte Briefe, um mich in Furcht zu setzen. Nehemias nützliche EinrichtungenUnd es geschah, als die Mauer gebauet war, da setzte ich die Türen ein, und es wurden die Torwärter und die Sänger und Leviten bestellt. Und ich gebot Hanani, meinem Bruder, und Hananja, dem Obersten der Burg über Jerusalem, (denn er war ein treuer Mann und gottesfürchtig vor vielen,) und sprach zu ihnen: Die Tore Jerusalems sollen nicht eher auf getan werden, als bis die Sonne heiß scheint; und während sie noch auf sind, soll man die Türen zumachen, und verschließet sie. Und bestellt Wachen aus den Bewohnern Jerusalems, einen jeglichen auf seine Wache und jeglichen seinem Hause gegenüber, Die Stadt aber war geräumig und groß, und wenig Volkes darin, und keine Häuser aufgebauet. Da gab mein Gott mir ins Herz, daß ich die Edeln und die Vorsteher und das Volk versammelte zur Geschlechtsverzeichnung. Und ich fand ein Geschlechtsverzeichnis derer, die zuerst heraufgezogen waren, und ich fand geschrieben darin: Das sind die Söhne der Landschaft, welche heraufzogen aus der Gefangenschaft der Wegführung, welche Nebukadnezar, der König von Babel, weggeführt, und die zurückkehrten nach Jerusalem und Juda, ein jeglicher nach seiner Stadt, die da kamen mit Serubabel: Jesua, Nehemia, Asarja, Raamja, Nahemani, Mardachai, Bilsan, Mispereth, Bigevai, Nehum, Baena; die Zahl der Männer aus dem Volke Israel! die Söhne des Pareos, zweitausend hundert und zwei und siebzig; die Söhne Sephatja's, dreihundert und zwei und siebzig; die Söhne Arah's, sechshundert und zwei und fünfzig; die Söhne Pohath-Moabs, von den Söhnen Jesua's und Joabs, zweitausend achtundert und achtzehn; die Söhne Elams, tausend zweihundert und vier und fünfzig; die Söhne Sathu's, achthundert und fünf und vierzig; die Söhne Saccai's, siebenhundert und sechzig; die Söhne Benui's, sechshundert und acht und vierzig; die Söhne Bebai's, sechshundert und acht und zwanzig; die Söhne Asgads, zweitausend dreihundert und zwei und zwanzig; die Söhne Adonikams, sechshundert und sieben und sechzig; die Söhne Bigevai's, zweitausend und sieben und sechzig; die Söhne Adins, sechshundert und fünf und fünfzig; die Söhne Aters von (dem Geschlechte des) Hiskia, acht und neunzig; die Söhne Hasums, dreihundert und acht und zwanzig; die Söhne Bezais, dreihundert und vier und zwanzig; die Söhne Hariphs, hundert und zwölf; die Söhne Gibeons, fünf und neunzig; die Leute von Bethlehem und Netopha, hundert und acht und achtzig; die Leute von Anathoth, hundert und acht und zwanzig; die Leute von Beth-Asmaveth, zwei und vierzig; die Leute von Kiriath-Jearim, Caphira und Beeroth, siebenhundert und drei und vierzig; die Leute von Raina und Geba, sechshundert und ein und zwanzig; die Leute von Michmas, hundert und zwei und zwanzig; die Leute von Bethel und Ai, hundert und drei und zwanzig; die Leute von Nebo, dem anderen, zwei und fünfzig; die Söhne Elams, des anderen, tausend zweihundert und vier und fünfzig; die Söhne Harims, dreihundert und zwanzig; die Söhne Jericho's, dreihundert und fünf und vierzig; die Söhne Lods, Hadids und Ono's, siebenhundert und ein und zwanzig; die Söhne Senaa's, dreitausend neunhundert und dreißig; die Priester: die Söhne Jedaja's, vom Hause Jesua, neunhundert und drei und siebzig; die Söhne Immers, tausend zwei und fünfzig; die Söhne Pashurs, tausend zweihundert und sieben und vierzig; die Söhne Harims, tausend und siebzehn; die Leviten: die Söhne Jesua's, von Kadmiel, von den Söhnen Hodua's, vier und siebzig; die Sänger: die Söhne Assaphs, hundert acht und vierzig; die Torwärter: die Söhne Sallums, die Söhne Aters, die Söhne Talmons, die Söhne Akubs, die Söhne Hatita's, die Söhne Sobai's hundert acht und dreißig; die eigenen Leute: die Söhne Ziha's, die Söhne Hasupha's, die Söhne Tabaoths, die Söhne des Keros, die Söhne Sia's, die Söhne Padons, die Söhne Lebana's, die Söhne Hagaba's, die Söhne Salmai's, die Söhne Hanans, die Söhne Giddels, die Söhne Gahars, die Söhne Reaja's, die Söhne Rezins, die Söhne Nekoda's, die Söhne Gasams, die Söhne Usa's, die Söhne Pascahs, die Söhne Besai's, die Söhne Meunims, die Söhne Nephusim's, die Söhne Bakbuks, die Söhne Hakupha's, die Söhne Harhurs, die Söhne Bazeliths, die Söhne Mehida's, die Söhne Harsa's, die Söhne des Barkos, die Söhne Sissera's, die Söhne Thamahs, die Söhne Neziahs, die Söhne Hatipha's; die Söhne der Knechte Salomo's: die Söhne Sotai's, die Söhne Sophereths, die Söhne Prida's, die Söhne Jaela's, die Söhne Darkons, die Söhne Giddels, die Söhne Sephatja's, die Söhne Hatils, die Söhne Pochereth-Hazzebaims, die Söhne Amons: alle eigenen Leute und Söhne der Knechte Salomo's, dreihundert zwei und neunzig. Und da sind die, welche heraufzogen von Thel-Melah, Thel-Harsa, Cherub-Addon und Immer, (aber sie konnten nicht ihr Stammhaus und ihren Samen angeben, ob sie aus Israel wären:) die Söhne Delaja's, die Söhne Tobia's und die Söhne Nekoda's, sechshundert und zwei und vierzig; und von den Priestern: die Söhne Habaja's, die Söhne des Hakoz, die Söhne Barsillais, welcher ein Weib genommen von den Töchtern Barsillai's, des Gileaditers, und nach ihrem Namen genannt wurde. Diese suchten ihr Geschlechtsregister; aber es wurde nicht gefunden, und so wurden sie verworfen vom Priestertum. Und der Thirsatha (Landpfleger) befahl ihnen, daß sie nicht äßen vom Hochheiligen, bis (wieder) ein Priester stände für Licht und Wahrheit. Die ganze Gemeinde war zusammen zwei und vierzigtausend dreihundert und sechzig, ohne ihre Knechte und ihre Mägde: deren waren siebentausend dreihundert und sieben und dreißig. Zu ihnen gehörten zweihundert und fünf und vierzig Sänger und Sängerinnen. Ihrer Rosse waren siebenhundert sechs und dreißig, und ihrer Maultiere zweihundert fünf und vierzig; Kamele vierhundert fünf und dreißig; Esel sechstausend siebenhundert und zwanzig. Und von der ganzen Anzahl der Stammhäupter gaben Manches etwas zum Werke. Der Thirsatha gab zum Schatze an Gold tausend Danken, fünfzig Schalen, und fünfhundert und dreißig Priesterröcke. Und von den Stammhäuptern gaben Manche zum Schatze des Werkes an Gold zwanzigtausend Danken, und an Silber zweitausend und zwei hundert Minen. Und was das übrige Volk gab, war, an Gold zwanzigtausend Danken, und an Silber Zweitausend Minen, und sieben und sechzig Priesterröcke. Und so wohnten die Priester und die Leviten und die Torwächter und die Sänger und die vom Volke und die eigenen Leute und ganz Israel in ihren Städten. Vorlesung des Gesetzes; Laubhüttenfest; öffentliche Buße und Verpflichtung auf das GesetzUnd als der siebente Mond herankam, und die Söhne Israels in ihren Städten waren, da versammelte sich das ganze Volk wie Ein Mann auf dem freien Platze vor dem Wassertore. Und sie sprachen zu Esra, dem Schriftgelehrten, daß er das Buch des Gesetzes Mose's herbeibrächte, welches Jahwe Israel geboten. Da brachte Esra, der Priester, das Gesetz vor die Versammlung, so Männer als Weiber, und alle, die es vernehmen konnten, am ersten Tage des siebenten Monden. Und er las darin auf dem freien Platze, der vor dem Wassertore ist, vom Anbruche des Morgens bis zum Mittage, vor den Männern und Weibern und denen, die es vernehmen konnten. Und die Ohren des ganzen Volkes waren auf das Gesetzbuch gerichtet. Und Esra, der Schriftgelehrte, stand auf einem Gerüste von Holz, das man gemacht zu dem Behufe (Zwecke). Und neben ihm standen Mathithja und Sema und Anaja und Uria und Hilkia und Maeseja zu seiner Rechten; und zu seiner Linken Pedaja und Misael und Malchija und Hasum und Hasbadana, Sacharja, Mesulam. Und Esra eröffnete das Buch vor den Augen des ganzen Volkes, denn er war erhaben über das ganze Volk; und als er es eröffnete, stand das ganze Volk auf. Und Esra pries Jahwe, den großen Gott, und das ganze Volk antwortete: So sei es, so sei es! indem es die Hände emporhob, und sich neigte und beugte vor Jahwe mit dem Antlitz zur Erde. Und Jesua und Bani und Serebja, Jamin, Akub, Sabthai, Hodija, Maeseja, Klita, Asarja, Josabad, Hanan, Plaja und die Leviten legten dem Volke das Gesetz aus, und das Volk blieb an seiner Stelle. Und sie lasen aus dem Gesetzbuch Gottes deutlich, und gaben den Sinn an, und erklärten es beim Vorlesen. Und Nehemia, das ist der Thirsatha, und Esra, der Priester, und die Leviten, welche das Volk belehrten, sprachen zum ganzen Volke: Dieser Tag ist heilig Jahwe, eurem Gott. Seid nicht traurig, und weint nicht! (Denn das ganze Volk weinte, als es die Worte des Gesetzes hörte.) Und er sprach zu ihnen: Geht hin, eßt Fettes, und trinket Süßes, und sendet Gerichte denen, welchen nichts zubereitet ist; denn heilig ist dieser Tag unsrem Herrn. Und bekümmert euch nicht, denn die Freude an Jahwe ist eure Stärke! Und die Leviten beruhigten das ganze Volk, und sprachen: Seid stille! denn der Tag ist heilig, und bekümmert euch nicht! Und so ging das ganze Volk hin, zu essen und zu trinken, und Gerichte zu senden, und einen großen Freudentag zu feiern. Denn sie hatten die Worte verstanden, welche man ihnen kund getan. Und am zweiten Tage versammelten sich die Stammhäupter des ganzen Volkes, die Priester und Leviten zu Esra, dem Schriftgelehrten, um aufzumerken auf die Worte des Gesetzes. Und sie fanden geschrieben im Gesetze, welches Jahwe durch Mose geboten: dasz die Söhne Israels sollten in Laubhütten wohnen am Feste im siebenten Monde, und daß sie sollten verkündigen und den Ruf ergehen lassen durch alle ihre Städte und durch Jerusalem, also: Gebet hinaus auf den Berg, und holet Ölzweige und wilde Ölzweige und Myrtenzweige und Palmzweige und Zweige von dickbelaubten Bäumen, um Laubhütten zu machen, wie geschrieben steht. Und das Volk ging hinaus, und holte herbei, und machte sich Laubhütten, ein jeglicher auf seinem Dache und in ihren Höfen und in den Höfen des Hauses Gottes und auf dem freien Platze am Wassertore und auf dem freien Platze am Ephraimstore. Und die ganze Versammlung derer, die zurückgekommen aus der Gefangenschaft, machte Laubhütten, und wohnte in den Laubhütten. Denn nicht hatten seit den Tagen Josua's, des Sohnes Nuns, die Söhne Israels also getan bis auf selbigen Tag. Und es war eine sehr große Freude. Und man las im Gesetzbuch Gottes Tag für Tag, vom ersten bis zum letzten Tage. Und sie hielten das Fest sieben Tage, und am achten Tage die Festversammlung nach dem Gebrauche. Und am vier und zwanzigsten Tage dieses Monden kamen die Söhne Israels zusammen in Fasten und in Sacktuch und Erde auf ihren Häuptern. Und es ward der Same Israels abgesondert von allen Söhnen der Fremde. Und sie traten hin, und bekannten ihre Sünden und die Missetaten ihrer Väter. Und sie standen auf an ihrer Stelle, und lasen im Gesetzbuche Jahwes, ihres Gottes, den vierten Teil des Tages, und den anderen vierten Teil bekannten sie. und fielen nieder vor Jahwe, ihrem Gott. Und es traten auf die Erhöhung der Leviten Jesua und Bani, Kadmiel, Sebanja, Buni, Serebja, Bani, Ebenani, und riefen mit lauter Stimme zu Jahwe, ihrem Gott. Und es sprachen die Leviten Jesua und Kadmiel, Bani, Hasebanja, Serebja, Hodija, Sebanja, Pethahja: Auf! preist Jahwe, euren Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Man preise deinen herrlichen Namen, der erhaben ist über allen Preis und Ruhm! Du bist es, Jahwe, du allein, du hast den Himmel gemacht, der Himmel Himmel und ihr ganzes Heer, die Erde und alles, was darauf ist, die Meere und alles, was darin ist. Und du erhältst alles dieses, und das Heer des Himmels betet dich an. Du bist es, Jahwe, Gott, der du Abram erwählt, und ihn herausgeführt aus Ur in Chaldäa, und ihm den Namen Abraham gegeben. Und du fandest sein Herz treu vor dir, und schlossest mit ihm den Bund, zu geben das Land der Kananiter, der Hethiter, der Amoriter und der Pheresiter und der Jebusiter und der Gergesiter, es zu geben seinem Samen. Und du hast dein Wort erfüllt, denn du bist gerecht! Und du sahst das Elend unsrer Väter in Ägypten, und ihr Geschrei hörtest du am Schilfmeer; und tatest Zeichen und Wunder an Pharao und all seinen Knechten und an allem Volke seines Landes; denn du erkanntest, daß sie an ihnen Übermut geübt, und du erwarbst dir einen Namen, wie zu dieser Zeit (er ist). Und das Meer zerteiltest du vor ihnen, und sie gingen mitten durch das Meer auf dem Trocknen; und die ihnen nachjagten, warfest du in die Fluten, wie einen Stein in mächtige Wasser. Und in einer Wolkensäule führtest du sie des Tages, und in einer Feuersäule des Nachts, ihnen zu erleuchten den Weg, den sie zogen. Und auf den Berg Sinai stiegst du herab, und redetest mit ihnen vom Himmel, und gabst ihnen gerade Rechte und ein wahrhaftiges Gesetz, gute Satzungen und Gebote. Und deinen heiligen Ruhetag tatest du ihnen kund, und Gebote und Satzungen und Gesetz gebotest du ihnen durch Mose, deinen Knecht. Und Brot vom Himmel gabst du ihnen für ihren Hunger, und Wasser aus dem Felsen ließest du ihnen hervorgehen für ihren Durst. Und du befahlest ihnen hineinzuziehen und das Land einzunehmen, das du deine Hand erhoben ihnen zu geben. Doch sie, unsere Väter, wurden übermütig und halsstarrig, und hörten nicht auf deine Gebote. Und sie weigerten sich zu gehorchen, und gedachten nicht deiner Wunder, die du getan an ihnen; sie waren halsstarrig, und setzten ein Oberhaupt, um zurückzukehren in ihre Knechtschaft, bei ihrer Widerspenstigkeit. Du aber bist ein Gott der Vergebung, gnädig und barmherzig, langmütig und von großer Güte, und verließest sie nicht. Auch, da sie sich ein gegossenes Kalb gemacht, und sprachen: Das ist dein Gott (Israel!), der dich heraufgeführt aus Ägypten! und große Schmähung übten; so verließest du doch, nach deiner großen Barmherzigkeit, sie nicht in der Wüste. Die Wolkensäule wich nicht von ihnen des Tages, um sie zu leiten auf dem Wege; und die Feuersäule nicht des Nachts, ihnen zu leuchten auf dem Wege, den sie zogen. Und deinen guten Geist gabst du zu ihrer Unterweisung, und dein Manna versagtest du nicht ihrem Munde, und Wasser gabst du ihnen für ihren Durst. Und vierzig Jahre versorgtest du sie in der Wüste; keinen Mangel litten sie; ihre Kleider veralteten nicht, und ihre Füße schwollen nicht. Und du gabst ihnen Königreiche und Völker, und verteiltest sie nach allen Seiten hin, und sie nahmen das Land Sihons ein und das Land des Königs von Hesbon und das Land Ogs, des Königs von Basan. Und ihre Söhne mehrtest du wie die Sterne des Himmels, und brachtest sie in das Land, welches du ihren Vätern verheißen, daß sie hineinkommen und es einnehmen sollten. Und es kamen die Söhne, und nahmen das Land ein. Und du beugtest vor ihnen die Bewohner des Landes, die Kananiter, und gabst sie in ihre Hände und ihre Könige und alle Völker des Landes, mit ihnen zu tun nach Gefallen. Und sie eroberten feste Städte und ein fettes Land, und nahmen Häuser ein, voll von allerlei Gütern, ausgehauene Brunnen, Weinberge und Ölgärten und eßbare Bäume in Menge. Und sie aßen, und wurden satt und fett, und ließen es sich wohl sein durch deine große Güte. Aber sie wurden widerspenstig und empörten sich gegen dich, und warfen dein Gesetz hinter ihren Rücken, und deine Propheten erwürgten sie, die sie warnten, um sie zurückzuführen zu dir, und übten große Schmähung. Da gabst du sie in die Hand ihrer Dränger, daß sie sie bedrängten. Aber zur Zeit ihrer Bedrängnis schrieen sie zu dir, und du hörtest vom Himmel herab, und nach deiner großen Barmherzigkeit gabst du ihnen Retter, die sie erretteten von der Hand ihrer Dränger. Aber wenn sie Ruhe hatten, taten sie wieder Böses vor dir: da überließest du sie der Hand ihrer Feinde, daß sie über sie herrschten. Da schrieen sie wieder zu dir, und du vom Himmel herab hörtest und errettetest sie nach deiner großen Barmherzigkeit, zu verschiedenen Zeiten. Und du warntest sie, um sie zurückzuführen zu deinem Gesetze; sie aber waren übermütig, und hörten nicht auf deine Gebote, und wider deine Rechte sündigten sie, welche der Mensch tun soll, daß er dadurch lebe; und sie setzten entgegen eine widerspenstige Schulter, und waren halsstarrig, und gehorchten nicht. Und du verzogst mit ihnen viele Jahre, und warntest sie durch deinen Geist, durch deine Propheten; aber sie merkten nicht darauf. Da gabst du sie in die Hand der Völker der Länder. Aber vermöge deiner großen Barmherzigkeit hast du es nicht gar ausgemacht mit ihnen, und sie nicht verlassen; denn ein gnädiger und barmherziger Gott bist du. Und nun, unser Gott, du großer Gott, du Starker und Furchtbarer, der Bund und Gnade bewahrt! Laß nicht gering gelten vor dir die Mühseligkeit, die uns betroffen, unsre Könige, unsre Obersten und unsre Priester und unsre Propheten und unsre Väter und dein ganzes Volk, seit den Tagen der Könige von Assyrien bis auf diesen Tag! Doch du bist gerecht in allem, was über uns gekommen; denn treu hast du getan, und wir sind schuldig. Und unsre Könige, unsre Obersten, unsre Priester und unsre Väter haben nicht dein Gesetz getan, und nicht geachtet auf deine Gebote und deine Warnungen, womit du sie gewarnet. Und sie haben in ihrem Königtum und in der Fülle deiner Güter, die du ihnen gegeben, und in dem weiten und fetten Lande, das du ihnen übergeben, dir nicht gedient, und sich nicht gekehrt von ihren bösen Taten. Siehe, wir sind jetzt Knechte; und in dem Lande, das du unsren Vätern gegeben, und seine Früchte und Güter zu genießen, siehe, wir sind Knechte in demselben. Und seinen Ertrag mehrt es für die Könige, die du gesetzt über uns um unsrer Sünden willen. Und über unsre Leiber herrschen sie und über unser Vieh nach ihrem Gefallen, und in großer Bedrängnis sind wir. Und bei all dem schlossen und schrieben wir einen festen Bund, und mit Untersiegelung, unsre Obersten, unsre Leviten, unsre Priester. Und bei den Untersiegelten waren: Nehemia, der Thirsatha, der Sohn Hachalja's, und Zidekia, Seraja, Asarja, Jeremja, Pashur, Amarja, Malchija, Hattus, Sebanja, Maluch, Harim, Meremoth, Obadja, Daniel, Ginthon, Baruch, Mesullam, Abija, Mijamin, Maasja, Bilgai, Semaja: das warm die Priester; und die Leviten: Jesua, der Sohn Asanja's, Binnui, von den Söhnen Henadads, Kadmiel, und ihre Brüder: Sebanja, Hodija, Klita, Plaja, Hanan, Micha, Rehob, Hasabja, Sachur, Serebja, Sebanja, Hodija, Bani, Beninu; die Häupter des Volks; Pareos, Pabath-Moab, Elam, Sathu, Bani, Buni, Asgad, Bebai, Adonija, Bigevai, Adin, Ater, Hiskia, Asur, Hodija, Hasum, Bezai, Hariph, Anathoth, Nebai, Magpias, Mesullam, Hesir, Mesesabeel, Zadok, Jadua, Platja, Hanan, Anaja, Hosea, Hananja, Hasub, Halohes, Pilha, Sobek, Rehum, Hasabna, Maeseja, Ahia, Hanan, Anan, Malluch, Harim, Baena. Und das übrige Volk, die Priester, die Leviten, die Torwärter, die Sänger, die eigenen Leute, und alle, die sich abgesondert von den Völkern der Länder zum Gesetze Gottes, ihre Weiber, ihre Söhne und ihre Töchter, jeglicher Einsichtige und Verständige, schlossen sich an ihre angesehenen Brüder an, und traten in Eid und Schwur, zu wandeln nach dem Gesetze Gottes, welches gegeben worden durch Mose, den Knecht Gottes. und zu halten und zu erfüllen alle Gebote Jahwe's, unsres Herrn, und seine Rechte und seine Satzungen; und daß wir unsre Töchter nicht gäben den Völkern des Landes, und ihre Töchter nicht nähmen für unsre Söhne; und wenn die Völker des Landes Waren und alle Arten von Getreide am Ruhetage zum Verkauf brächten, wir es ihnen nicht abnähmen am Ruhetage oder anderen heiligen Tagen; und daß wir freiließen das siebente Jahre und die Schuld jeglicher Hand. Und wir setzten uns ein Gebot fest, uns aufzulegen den drittens Teil eines Sekcls jährlich zum Dienste des Hauses unsres Gottes, für die Schaubrote und das beständige Speisopfer und für die beständigen Brandopfer, (zu dem) der Ruhetage, der Neumonde, für die Festtage und für das Geheiligte und für die Sündopfer, zur Versöhnung Israels, und für alle Verrichtung im Hause unsres Gottes. Auch warfen wir Lose über die Gaben an Holz, die Priester, die Leviten und das Volk, es zu bringen zum Hause unsres Gottes, nach unsren Stammhäusern, zu bestimmten Zeiten, Jahre für Jahre, um es zu verbrennen auf dem Altar Jahwes, unsres Gottes, wie geschrieben steht im Gesetze. Und (wir setzten fest) zu bringen die Erstlinge unsres Landes und die Erstlinge aller Baumfrüchte Jahre für Jahre zum Hause Jahwes; und das Erstgeborne unsrer Söhne und unsres Viehes, wie geschrieben steht im Gesetze, und das Erstgeborne unsrer Rinder und Herden zu bringen zum Hause unsres Gottes den Priestern, die da dienen im Hause unsres Gottes; und die Erstlinge unsrer Grütze und unsre Hebopfer, und die Früchte von allen Bäumen, Most und Öl wollen wir den Priestern bringen in die Zellen des Hauses unsres Gottes, und den Zehnten unsres Landes den Leviten; denn die Leviten müssen (wieder) den Zehnten geben in allen Städten, wo wir Ackerbau treiben. Und der Priester, der Sohn Aarons, soll bei den Leviten sein, wenn die Leviten den Zehnten geben, daß die Leviten den Zehnten vom Zehnten herausbringen zum Hause unsres Gottes in die Zellen im Schatzhause. Denn in die Zellen sollen die Söhne Israels und die Söhne Levi's das Hebopfer des Getreides, des Mostes und des Öls bringen; daselbst sind die heiligen Geräte und die Priester, die da dienen, und die Torwärter und die Sänger. Und so wollen wir nicht verlassen das Haus unsres Gottes. Die vornehmsten Bewohner JerusalemsUnd es wohnten die Obersten des Volkes zu Jerusalem, das übrige Volk aber warf Lose, daß sie einen von zehn kommen ließen, zu wohnen in Jerusalem, der heiligen Stadt, die neun Teile aber in den (übrigen) Städten. Und das Volk segnete alle die Männer, welche sich freiwillig zeigten in Jerusalem zu wohnen. Und das sind die Häupter der Landschaft, welche zu Jerusalem wohnten. In den Städten Juda's aber wohnte ein jeglicher in seinem Eigentume, in ihren Städten: die Israeliten, die Priester und die Leviten und die eigenen Leute und Söhne der Knechte Salomo's. Und zu Jerusalem wohnten von den Söhnen Juda's und von den Söhnen Benjamin's; von den Söhnen Juda's: Athaja, der Sohn Usia's, des Sohnes Sacharja's, des Sohnes Amarja's, des Sohnes Sephatja's, des Sohnes Mahelaleels, von den Söhnen des Perez, und Maeseja, der Sohn Baruchs, des Sohnes Ehol-Hose's, des Sohnes Hasaja's, des Sohnes Adaja's, des Sohnes Jojaribs, des Sohnes Sacharja's, des Sohnes Siloni's. Aller Söhne des Perez, die zu Jerusalem wohnten, waren vierhundert acht und sechzig, wackere Männer. Und das sind die Söhne Benjamins: Sallu, der Sohn Mesullams, des Sohnes Joeds, des Sohnes Pedaja's, des Sohnes Kolaja's, des Sohnes Maeseja's, des Sohnes Ithiels, des Sohnes Jesaja's; und nach ihm Gabai (und) Sallai, neunhundert acht und zwanzig; und Joel, der Sohn Sichri's, war Aufseher über sie, und Juda, der Sohn Hasnua's, war über die Stadt der zweite. Von den Priestern: Jedaja, der Sohn Jojaribs, Jachin, Seraja, der Sohn Hilkia's, des Sohnes Mesullams, des Sohnes Zadoks, des Sohnes Merajoths, des Sohnes Ahitobs, Vorsteher des Hauses Gottes, und ihre Brüder, welche die Geschäfte verrichteten im Hause Gottes, achthundert zwei und zwanzig; und Adaja, der Sohn Jerohams, des Sohnes Plalja's, des Sohnes Amzi's, des Sohnes Sacharja's, des Sohnes Pashurs, des Sohnes Malchija's, und seine Brüder, Häupter der Stammhäuser, zweihundert zwei und vierzig; und Amassai, der Sohn Asareels, des Sohnes Ahesai's, des Sohnes Mesillemoths, des Sohnes Immers, und ihre Brüder, wackere Männer, hundert acht und zwanzig; und Aufseher über sie war Sabdiel, der Sohn Gedolims. Und von den Leviten: Semaja, der Sohn Hasubs, des Sohnes Asrikams, des Sohnes Hasabja's, des Sohnes Buni's; und Sabthai und Josabad, (gesetzt) über die äußeren Geschäfte im Hause Gottes, von den Häuptern der Leviten; und Mathanja, der Sohn Micha's, des Sohnes Sabdi's, des Sohnes Assaphs, das Haupt, der zuerst den Lobgesang anstimmte beim Gebete; und Bakbukja, der zweite von seinen Brüdern; und Abda, der Sohn Sammua's, des Sohnes Galals, des Sohnes Jedutuns: alle Leviten in der heiligen Stadt zweihundert vier und achtzig. Und die Torwärter: Akub, Talmon und ihre Brüder, welche die Tore hüteten, hundert zwei und siebzig. Und die übrigen Israeliten, die Priester, die Leviten waren in allen Städten Juda's, ein jeglicher in seiner Besitzung. Und die eigenen Leute wohnten auf dem Hügel; und Ziha und Gispa waren über die eigenen Leute. Und der Aufseher der Leviten zu Jerusalem war Usi, der Sohn Bani's, des Sohnes Hasabja's, des Sohnes Mathanja's, des Sohnes Micha's, von den Söhnen Assaphs, den Sängern, für die Geschäfte des Hauses Gottes. Denn es war ein Gebot des Königs gegeben über sie, und ein fester Lohn war für die Sänger, das Tagtägliche. Und Petathja, der Sohn Mesesabeels, von den Söhnen Serahs, des Sohnes Juda's, war zu Händen des Königs in aller Angelegenheit des Volkes. Anlangend die Dörfer auf ihren Feldern, so wohnten von den Söhnen Juda's in Kiriath-Arba und ihren Töchtern, und in Dibon und ihren Töchtern, und in Kabzeel und ihren Dörfern; und in Jesua und in Molada und in Beth-Palet, und in Hazar-Sual und in Beer-Seba und ihren Töchtern, und in Ziklag und in Mechona und ihren Töchtern, und in En-Rimmon und in Zarega und in Jarmut, Sanoah, Adullam und ihren Dörfern, Lachis und ihren Feldern, Aseka und ihren Töchtern. Und sie ließen sich nieder vor Beerseba bis zum Tale Hinnom. Und die Söhne Benjamins von Geba in Michmas und Aja und Beth-El und ihren Töchtern, Anathoth, Nob, Ananja, Hazor, Nama, Hithaim, Hadid, Zeboim, Neballat, Lod und Ono, im Zimmertale. Und von den Leviten kamen Abteilungen Juda's zu Benjamin. Priester- und LevitenlistenDas aber sind die Priester und Leviten, welche heraufzogen mit Serubabel, dem Sohne Sealthiels, und Jesua: Seraja, Jeremja, Esra, Amarja, Malluch, Hattus, Sechanja, Rehum, Meremoth, Iddo, Ginthai, Abija, Mijamin, Maadja, Bilga, Semaja und Jojarib, Jedaja, Sallu, Amok, Hilkia, Jedaja. Das waren die Häupter der Priester und ihrer Brüder in den Tagen Jesua's. Und die Leviten: Jesua, Binnui, Kadmiel, Serebja, Juda, Mathanja, (verordnet) über die Lobgesänge, er und seine Brüder; und Bakbukja und Unni, ihre Brüder, waren ihnen gegenüber zur Wache. Und Jesua zeugte Jojakim, und Jojakim zeugte Eljasib, und Eljasib zeugte Jojada, und Jojada zeugte Jonathan, und Jonathan zeugte Jaddua. Und in den Tagen Jojakims warm unter den Priestern Stammhäupter: von Seraja Meraja, von Jeremja Hananja, von Esra Mesullam, von Amarja Johanan, von Meluchi Jonathan, von Sebanja Joseph, von Harim Adna, von Merajoth Helkai, von Iddo Sacharja, von Ginthon Mesullam, von Abija Sichri, von Minjamin, von Moadja Piltai, von Bilga Samua, von Semaja Jonathan, von Jojarib Mathnai, von Jedaja Usi, von Sallai Kallai, von Amok Eber, von Hilkia Hasabja, von Jedaja Nethaneel. Von den Leviten wurden in den Tagen Eljasibs, Jojada's, Johanans und Jaddua's die Stammhäupter aufgezeichnet, und von den Priestern unter der Regierung Darius, des Persers. Die Stammhäupter der Söhne Levi's sind aufgezeichnet im Buche der Zeitgeschichte bis auf die Tage Johanans, des Sohnes Eljasibs. Die Oberhäupter der Leviten aber waren: Hasabja, Serebja und Jesua, der Sohn Kadmiels; und ihre Brüder (waren) ihnen gegenüber verordnet zu loben und zu preisen, nach dem Gebote Davids, des Mannes Gottes, Wache neben Wache. Mathanja und Bakbukja, Obadja, Mesullam, Talmon, Akub wachten als Torwärter auf der Wache bei den Vorratshäusern der Tore. Diese waren in den Tagen Jojakims, des Sohnes Jesua's, des Sohnes Jozadaks, und in den Tagen Nehemia's, des Landpflegers, und Esra's, des Priesters, des Schriftgelehrten. Einweihung der MauerUnd bei der Einweihung der Mauer von Jerusalem suchte man die Leviten aus all ihren Örtern, um sie nach Jerusalem zu bringen, um Einweihung zu feiern in Freuden mit Lobliedern und Gesängen, mit Zymbeln, Harfen und Lauten. Da versammelten sich die Söhne der Sänger aus dem Kreise rings um Jerusalem und aus den Dörfern der Netophathiter, und aus Beth-Gilgal und aus den Feldern von Geba und Asmaveth; denn Dörfer hatten sich die Sänger erbauet rings um Jerusalem. Und die Priester und Leviten reinigten sich, und reinigten das Volk und die Tore und die Mauer. Da ließ ich die Obersten Juda's auf die Mauer steigen, und bestellte zwei große Dank-Chöre und Aufzüge: (einer ging) zur Rechten über die Mauer hin nach dem Misttore. Und hinter ihnen gingen Hesaja und die eine Hälfte der Obersten Juda's, nämlich Asarja, Esra und Mesullam, Juda und Benjamin und Semaja und Jeremia; und von den Söhnen der Priester mit Trompeten: Sacharja, der Sohn Jonathans, des Sohnes Semaja's, des Sohnes Mathanja's, des Sohnes Michaja's, des Sohnes Sachurs, des Sohnes Assaphs; und seine Brüder: Semaja und Asareel, Milelai, Gilelai, Maai, Rethanael und Juda, Hanani, mit Saitenspielen Davids, des Mannes Gottes, und Esra, der Schriftgelehrte, vor ihnen her. Und beim Ouelltore, und ihnen gegenüber, stiegen sie die Stufen der Stadt Davids, den Aufstieg der Mauer hinauf oberhalb des Hauses Davids bis zum Wassertore gegen Morgen. Das zweite Dank-Chor aber ging auf der entgegengesetzten Seite, und ich ihm nach, nebst der anderen Hälfte des Volkes, über die Mauer hin, über den Ofenturm hin bis an die breite Mauer, und über das Tor Ephraim hin und über das alte Tor und über das Fischtor und deu Turm Hananeel und den Turm Mea bis an das Schaftor, und sie blieben stehen bei dem Gefängnistore. Und so standen beide Dank-Chöre am Hause Gottes, und ich und die Hälfte der Vorsteher mit mir, und die Priester: Eljakim, Maeseja, Minjamin, Michaja, Eljoenai, Sacharja, Hananja, mit Trompeten, und Maeseja und Semaja und Eleasar und Usi und Johanan und Malchija und Elam und Eser. Und die Sänger spielten, und Jesrahja war der Vorsteher. Und sie opferten an diesem Tage große Opfer, und freueten sich; denn Gott hatte ihnen eine große Freude gemacht, und auch die Weiber und Kinder freueten sich, und die Freude Jerusalems ward gehört bis in die Ferne. Verbesserungen im Tempel, Gottesdienst, HauswesenUnd es wurden an selbigem Tage Männer verordnet über die Schatzkammern für die Hebopfer, für die Erstlinge und für die Zehnten, um darein zu sammeln von den Feldern der Städte die gesetzlichen Anteile für die Priester und Leviten. Denn Juda hatte eine Freude an den Priestern und Leviten, die da bestellt waren; und sie beobachteten, was zu beobachten für ihren Gott, und was zu beobachten für die Reinigung, auch die Sänger und Torwärter, nach dem Gebote Davids und Salomo's, seines Sohnes. Denn zur Zeit Davids und Assaphs vor Alters gab es Vorsteher der Sänger und Lob- und Danklieder zu Ehren Gottes. Und ganz Israel bestimmte zur Zeit Serubabels und zur Zeit Nehemia's Gebühren für die Sänger und Torwärter, das Tagtägliche, und sie gaben Geheiligtes den Leviten, und die Leviten gaben von dem Geheiligten an die Söhne Aarons. An selbigem Tage ward gelesen aus dem Buche Mose's vor den Ohren des Volkes, und man fand darin geschrieben: daß kein Ammoniter und Moabiter kommen soll in die Gemeinde Gottes in Ewigkeit: weil sie den Söhnen Israels nicht Brot und Wasser dargebracht, und wider sie Bileam dingten, sie zu verfluchen; aber unser Gott wandelte den Fluch in Segen. Und es geschah, als sie dieses Gesetz hörten, da sonderten sie alle Fremdlinge ab von Israel. Vor diesem aber hatte der Priester Eljasib, gesetzt über eine Zelle im Hause Gottes, Verwandter des Tobia, ihm eine große Zelle gemacht, wohin man vorher legte die Speisopfer, den Weihrauch und die Geräte und den Zehnten vom Getreide, Most und Öl, die Gebühr der Leviten, Sänger und Torwärter, und die Hebopfer für die Priester. Und bei allem dem war ich nicht zu Jerusalem gewesen. Denn im zwei und dreißigsten Jahre Arthasastha's, deö Königs von Babel, war ich zum Könige gekommen, und am Ende des Jahres hatte ich's mir vom Könige erbeten. Und so kam ich nach Jerusalem, und bemerkte das Böse, das Eljasib getan für Tobia, ihm eine Zelle zu machen in den Vorhöfen des Hauses Gottes. Und es mißfiel mir sehr, und ich warf alles Geräte vom Hause Tobia's hinaus aus der Zelle. Und ich befahl, daß man die Zellen reinigte, und brachte wieder hinein die Geräte des Hauses Gottes, das Speisopfer und den Weihrauch. Und ich erfuhr, daß die Gebühren der Leviten nicht waren gegeben worden, und entwichen waren, ein jeglicher auf sein Feld, die Leviten und Sänger, welche das Geschäft tun sollten. Da haderte ich mit den Vorstehern, und sprach: Warum ist das Haus Gottes verlassen? Und ich versammelte sie, und stellte sie an ihre Stelle. Und ganz Juda brachte den Zehnten vom Getreide, Most und Öl zum Schatze. Und ich bestellte zu Aufsehern über den Schatz: Selemja, den Priester, und Zadok, den Schriftgelehrten, und Pedaja von den Leviten, und ihnen zur Hand Hanan, den Sohn Sachurs, des Sohnes Mathanja's; denn sie wurden für treu geachtet, und ihnen lag ob die Verteilung unter ihre Brüder. — Gedenke meiner, mein Gott. deshalb, und laß nicht erlöschen meine frommen Taten, die ich getan am Hause meines Gottes und seinen Gebräuchen! Zu selbiger Zeit sah ich in Juda, die die Keltern traten am Ruhetage, und Garben einbrachten und auf Esel luden, und auch Wein, Trauben und Feigen und allerlei Last, und es nach Jerusalem brachten am Ruhetage. Und ich warnte sie des Tages, da sie die Lebensmittel verkauften. Auch Tyrer wohnten darin, welche Fische brachten und allerlei Ware, und sie verkauften am Ruhetage an die Söhne Juda's und Jerusalems. Da haderte ich mit den Edeln von Juda, und sprach zu ihnen: Was ist das für eine böse Sache, die ihr tut, und den Ruhetag enteiligt? Haben nicht so unsre Väter getan, und so brachte unser Gott über uns all dich Unglück und über diese Stadt? Und ihr mehrt den Zorn über Israel durch Enteiligung des Ruhetags? Und es geschah, als es dunkel ward in den Toren Jerusalems vor dem Ruhetage, da befahl ich, daß die Türen geschlossen würden, und befahl, daß man sie nicht auftäte bis nach dem Ruhetage. Und von meinen Knappen stellte ich an die Tore, damit keine Last hereinkäme am Ruhetage. Da blieben die Krämer und die Verkäufer von allerlei Waren über Nacht draußen vor Jerusalem, einmal und zweimal. Und ich warnte sie, und sprach zu ihnen: Warum bleibt ihr über Nacht vor der Mauer? Wenn ihr es wieder tut, so werde ich Hand an euch legen! Von selbiger Zeit an kamen sie nicht am Ruhetage. Und ich befahl den Leviten, daß sie sich reinigten, und zur Torwache kämen, um den Ruhetag zu heiligen. — Auch des gedenke mir, mein Gott, und schone meiner nach deiner großen Güte! Auch sah ich zu selbiger Zeit Juden, welche asdoditische, ammonitische, moabitische Weiber heimgeführt hatten. Und ihre Söhne redeten die Hälfte asdoditisch, und wußten nicht jüdisch zu reden, sondern nach der Sprache eines und des anderen Volkes. Und ich haderte mit ihnen, und fluchte ihnen, und schlug einige Männer von ihnen, und raufte sie, und ließ sie schwören bei Gott: Wo ihr eure Töchter gebt ihren Söhnen, und wo ihr von ihren Töchtern nehmt für eure Söhne und für euch! Hat nicht deren halben Salomo gesündigt, der König Israels? Und unter den vielen Völkern war kein König wie er, und geliebt von seinem Gott war er, und Gott setzte ihn zum Könige über ganz Israel; und doch verführten ihn zur Sünde die fremden Weiber. Und sollten wir euch gehorchen solch großes Übel zu tun, uns zu vergehen an unsrem Gott, fremde Weiber heimzuführen? Und einer von den Söhnen Jojada's, des Sohnes Eljasibs, des Hohenpriesters, hatte sich verschwägert mit Saneballat, dem Horoniter, den jagte ich von mir. Gedenke ihrer, mein Gott, wegen der Befleckung des Priestertums und des Bundes des Priestertums und der Leviten! Und so reinigte ich sie von allem Fremden, und bestellte die Verrichtungen für die Priester und für die Leviten, einen jeglichen in seinem Geschäfte, und die Gaben an Holz zu bestimmten Zeiten und an Erstlingen. — Gedenke meiner, mein Gott, zum Besten! Ahasveros verstößt seine Königin VasthiUnd es geschah in den Tagen des Ahasveros (selbiger Ahasveros herrschte von Indien bis Äthiopien über hundert und sieben und zwanzig Landschaften), in selbigen Tagen, als der König Ahasveros auf seinem königlichen Throne saß in Susan, der Burg, im dritten Jahre seiner Regierung, gab er ein Gastmahl all seinen Obersten und seinen Knechten, den Kriegsobersten Persiens und Mediens, den Edeln und Obersten der Länder vor ihm, indem er den herrlichen Reichtum seines Königreichs sehen ließ und die köstliche Pracht seiner Größe viele Tage lang, hundert und achtzig Tage. Und als diese Tage vergangen, gab der König allem Volke, das sich fand in Susan, der Burg, vom Großen bis zum Kleinen, ein Gastmahl sieben Tage lang, im Hofe des Gartens am Hause des Königs. Weiße baumwollene und purpurblaue Tücher hingen gefaßt in leinenen und purpurnen Schnüren an silbernen Ringen und Marmorsäulen; Polster von Gold und Silber (lagen) auf Pflaster von Alabaster und Marmor und Perlen und Schildpatt. Und man schenkte in goldenen Gefäßen, und Gefäße waren von Gefäßen verschieden, und königlicher Wein war in Menge da nach königlicher Weise. Und beim Trinken, nach dem Befehl, nötigte niemand; denn also hatte der König allen Großen seines Hauses verordnet, zu tun nach dem Wohlgefallen eines jeglichen. Auch Vasthi, die Königin, gab ein Gastmahl für die Weiber im königlichen Hause des Königs Ahasveros. Am siebenten Tage, da der König fröhliches Herzens war beim Weine, befahl er dem Mehuman, Bistha, Harbona, Bigtha und Abagtha, Sether und Charcas, den sieben Hämlingen, die vor dem Könige Ahasveros dienten, die Königin Vasthi zu bringen vor den König mit der königlichen Krone, um den Völkern und Obersten ihre Schönheit zu zeigen: denn schön von Ansehen war sie. Aber es weigerte sich Vasthi, die Königin, zu kommen auf das Wort des Königs durch die Hämlinge. Da ergrimmte der König sehr, und sein Zorn entbrannte in ihm. Und der König sprach zu den Weisen, die sich auf die Zeit verstanden, (denn also geschahen die Angelegenheiten des Königs vor allen Gesetz- und Rechtsverständigen; und die Nächsten um ihn waren: Charsena, Sethar, Admatha, Tharsis, Meres, Marsena, Memuchan, die sieben Obersten der Perser und Meder, die das Angesicht des Königs sehen durften, die den ersten Sitz hatten im Königreiche:) Was ist nach dem Rechte zu tun mit der Königin Vasthi, darum daß sie nicht getan den Befehl des Königs Ahasveros durch die Hämlinge? Da sprach Memuchan vor dem Könige und den Obersten: Nicht an dem Könige allein hat sich die Königin Vasthi vergangen, sondern an allen Obersten und an allen Völkern, welche in allen Landschaften des Königs Ahasveros. Denn es wird die Tat der Königin auskommen zu allen Weibern, daß sie ihre Herren verachten in ihren Augen, indem sie sprechen: Der König Ahasveros befahl die Königin Vasthi zu bringen vor ihn, und sie kam nicht. Und dieses Tages werden die Gemahlinnen der Perser und Meder, die das Wort der Königin hören, es sagen zu allen Obersten des Königs, und genug Verachtung und Zank (wird es geben). Gefällt es dem Könige, so gehe ein königliches Gebot von ihm aus, und werde geschrieben unter die Gesetze der Perser und Meder, so daß es nicht untergehe: daß Vasthi nicht mehr komme vor das Angesicht des Königs Ahasveros, und ihre königliche Würde gebe der König einer Andern, die besser ist als sie. Und hört man die Verordnung des Königs, welche er erläßt in seinem ganzen Königreiche, (denn groß ist es:) so werden alle Weiber Ehre ihren Herren erweisen, vom Großen bis zum Kleinen, Und es gefiel die Rede dem Könige und den Obersten, und der König tat nach der Rede Memuchans. Und er sandte Briefe in alle Landschaften des Königs, in jegliche Landschaft nach ihrer Schrift, und zu jeglichem Volke nach seiner Sprache: daß ein jeglicher Herr in seinem Hause sein, und reden sollte nach der Sprache seines Volkes. Esther wird Königin; Mardachai entdeckt eine VerschwörungNach diesen Dingen, als sich der Zorn des Königs Ahasveros gelegt, gedachte er an Vasthi, was sie getan, und was über sie beschlossen war. Da sprachen die Knappen des Königs, welche ihn bedienten: Man suche dem König Jungfrauen, schön von Ansehen, und der König bestelle Verordnete in allen Landschaften seines Reiches, daß sie alle Jungfrauen, die schön von Ansehen sind, zusammenbringen nach der Burg Susan in das Frauen-Haus zur Hand Hegai's, des königlichen Hämlings, des Hüters der Frauen, daß er ihre Reinigungssalben gebe; und die Dirne, welche dem Könige gefällt, werde Königin an Vasthi's Statt. Und es gefiel dem Könige die Rede, und er tat also. Es war aber ein jüdischer Mann in der Burg Susan, sein Name Mardachai, der Sohn Jairs, des Sohnes Simei's, des Sohnes des Kis, ein Mann aus Benjamin, welcher weggeführt worden von Jerusalem mit denen, welche weggeführt wurden mit Jechonja, dem Könige von Juda, welchen weggeführt Nebukadnezar, der König von Babel. Und er war Pflegevater der Hadassa, das ist Esther, der Tochter seines Vatersbruders; denn sie hatte weder Vater noch Mutter. Und die Dirne war schön von Gestalt und sein von Ansehen. Und als ihr Vater und ihre Mutter starben, hatte sie Mardachai sich zur Tochter genommen. Und es geschah, als das Gebot des Königs und sein Gesetz vernommen ward, und als viele Dirnen zusammengebracht wurden zur Burg Susan, zur Hand Hegai's, da ward Esther in das Haus des Königs genommen, zur Hand Hegai's, des Hüters der Frauen. Und die Dirne gefiel ihm, und erhielt Gunst vor ihm, und er eilte ihre Reinigungssalbe und ihre Speisen zu geben, und ihr sieben ausersehene Dirnen aus dem Hause des Königs zu geben, und versetzte sie und ihre Dirnen an den besten Ort des Frauenhauses. Nicht entdeckt hatte Esther ihr Volk und ihre Geburt; denn Mardachai hatte ihr geboten, daß sie es nicht entdecken sollte. Und Tag für Tag wandelte Mardachai vor dem Hofe des Frauenhauses, um das Wohlergehen Esthers zu erfahren, und was mit ihr geschähe. Und wenn die Reihe kam an jegliche Dirne zum Könige Ahasveros zu kommen, nachdem ihr geschehen nach dem Rechte der Weiber zwölf Monde, (denn so viel vergehen Tage bei ihrer Reinigung, nämlich sechs Monde mit Myrrhenöl, und sechs Monde mit Balsam und (anderen Reinigungssalben der Weiber): alsdann kam die Dirne zum Könige. Alles, was sie sagte, ward ihr gegeben, mit ihr zu kommen aus dem Frauenhause in das Haus des Königs. Am Abend kam sie hinein, und am Morgen kehrte sie zurück in das andere Frauenhaus zur Hand des Saasgas, des königlichen Hämlings, des Hüters der Kebsweiber. Sie kam nicht wieder zum Könige, es sei denn, daß der König sie begehrte, und sie gerufen ward mit Namen. Und als die Reihe kam an Esther; die Tochter Abihails, des Vatersbruders Mardachai's, welcher sie sich zur Tochter genommen, zum Könige zu kommen, begehrte sie nichts als was Hegai, der königliche Hämling, der Hüter der Frauen, sagte. Und Esther erhielt Gunst in den Augen Aller, die sie sahen. Und Esther ward zum Könige Ahasveros gebracht in sein königliches Haus im zehnten Mond, das ist der Mond Tebeth, im siebenten Jahre seiner Regierung. Und es gewann der König Esther lieber denn alle Weiber, und sie erhielt Gunst und Gnade bei ihm vor all den Jungfrauen. Und er setzte die königliche Krone auf ihr Haupt, und machte sie zur Königin an Vasthi's Statt. Und der König gab ein großes Gastmahl all seinen Obersten und Knechten, das Gastmahl Esthers, und gab den Landschaften einen Erlaß, und gab Geschenke nach königlicher Weise. Und als Jungfrauen versammelt wurden zum zweiten Male, saß Mardachai in der Pforte des Königs. Nicht entdeckte Esther ihre Geburt und ihr Volk, so wie es ihr Mardachai geboten; und Esther tat den Befehl Mardachai's, so wie, da sie in der Pflege war bei ihm. In selbigen Tagen, als Mardachai in der Pforte des Königs saß, ergrimmten Bigthan und Theres, zwei Hämlinge des Königs von den Türhütern, und trachteten Hand zu legen an den König Ahasveros. Und die Sache ward dem Mardachai kund, und er berichtete es Esther, der Königin. Und Esther sagte es dem Könige im Namen Mardachai's. Und die Sache ward untersucht und gefunden, und es wurden beide an Bäume gehenkt. Und es ward aufgeschrieben in das Buch der Zeitgeschichte vor dem Könige. Hamans grausamer Befehl gegen die JudenNach diesen Dingen machte der König Ahasveros Haman, den Sohn Medatha's, den Agagiter, groß, und erhob ihn, und setzte seinen Stuhl über alle Obersten, die um ihn waren. Und alle Knechte des Königs, die in der Pforte des Königs waren, beugten sich und warfen sich nieder vor Haman; denn also hatte der König seinetwegen geboten. Aber Mardachai beugte sich nicht und warf sich nicht nieder. Da sprachen die Diener des Königs, die in der Pforte des Königs waren, zu Mardachai: Warum übertrittst du das Gebot des Königs? Und es geschah, als sie solches täglich zu ihm sagten, und er nicht auf sie hörte, berichteten sie es dem Haman, um zu sehen, ob die Worte Mardachai's bestehen würden? Denn er hatte ihnen berichtet, daß er ein Jude wäre. Und als Haman sah, daß sich Mardachai nicht vor ihm beugte und niederwarf, ward Haman voll Grimmes. Aber es schien ihm verächtlich die Hand zu legen an Mardachai allein; denn man hatte ihm das Volk Mardachai's berichtet; und Haman suchte alle Juden, welche im ganzen Reiche des Ahasveros waren, das Volk Mardachai's, zu vertilgen. Im ersten Mond, das ist der Mond Nisan, im zwölften Jahre des Königs Ahasveros, warf man das Pur, das ist das Los, vor Haman, von Tag zu Tag und von Mond zu Mond, bis zum zwölften Mond, das ist der Mond Adar. Und Haman sprach zum Könige Ahasveros: Es ist ein zerstreutes und abgesondertes Volk unter den Völkern in allen Landschaften deines Königreichs, und ihre Gesetze sind verschieden von (den Gesetzen) aller Völker, und die Gesetze des Königs tun sie nicht; und es ist für den König nicht schicklich sie zu lassen. Gefällt es dem Könige, so werde geschrieben sie auszurotten; und ich will zehntausend Talente Silbers darwägen in die Hände der Schaffner, um es in die königliche Schatzkammer zu bringen. Da zog der König seinen Ring von seiner Hand, und gab ihn Haman, dem Sohne Medatha's, dem Agagiter, dem Feinde der Juden. Und der König sprach zu Haman: Das Silber sei dir gegeben, dazu das Volk, damit zu tun, wie es dir gut däucht. Da wurden die Schreiber des Königs gerufen, im ersten Mond, am dreizehnten Tage desselben, und es wurde geschrieben ganz so, wie es Haman gebot, an die Satrapen des Königs und an die Landpfleger über jegliche Landschaften und an die Obersten jeglicher Völker, Landschaft für Landschaft, nach ihrer Schrift, und Volk für Volk, nach seiner Sprache; im Namen des Königs Ahasveros ward es geschrieben und untersiegelt mit dem Ringe des Königs. Und es wurden die Briefe gesandt durch die Läufer in alle Landschaften des Königs, daß man alle Juden vertilgen, töten und umbringen sollte, vom Knaben bis zum Greise, Kinder und Weiber, an Einem Tage, am dreizehnten des zwölften Monden, das ist der Mond Adar, und daß man ihr Gut plündern sollte. Eine Abschrift der Schrift ward, damit Befehl gegeben würde in allen Landschaften, bekannt gemacht allen Völkern, daß sie bereit wären auf diesen Tag. Die Läufer gingen eilend aus auf das Wort des Königs, und der Befehl ward gegeben in der Burg Susan. Und der König und Haman saßen, und tranken; aber die Stadt Susan war in Bestürzung. Mardachai fordert Esther zur Hilfe aufUnd als Mardachai alles erfuhr, was geschehen war, zerriß er seine Kleider, und kleidete sich in Sacktuch und Asche, und ging hinaus mitten in die Stadt, und erhob ein lautes und klägliches Geschrei. Und er kam bis vor die Pforte des Königs, denn in die Pforte des Königs durfte man nicht kommen in Kleidung von Sacktuch. Und in allen Landschaften, wohin das Wort des Königs und sein Gesetz gelangte, war ein großes Klagen unter den Juden, und Fasten und Weinen und Leidtragen; mit Sacktuch und Asche bedeckten sich Viele. Und es kamen die Dirnen Esthers und ihre Hämlinge, und berichteten es ihr. Da geriet die Königin sehr in Angst, und sandte Kleider, Mardachai anzuziehen, und sein Sacktuch von ihm zu tun; aber er nahm sie nicht. Da rief Esther Hathach, einen von den Hämlingen des Königs, den er bei ihr bestellt hatte, und entbot ihn an Mardachai, um zu erfahren, waS das wäre, und warum es wäre? Da ging Hathach hinaus zu Mardachai auf den Platz der Stadt, der vor der Pforte des Königs war. Und Mardachai berichtete ihm alles, was ihm begegnet war, und die Angabe des Silbers, das Haman versprochen darzuwägen in die Schatzkammer des Königs für die Juden, um sie zu vertilgen. Auch die Abschrift des Gesetzes, das zu Susan gegeben worden wegen ihrer Vertilgung, gab er ihm, um sie der Esther zu zeigen, und ihr Dalles) zu berichten, und ihr zu gebieten zum Könige zu gehen, ihn anzuflehen, und bei ihm zukitten für ihr Volk. Und so kam Hathach, und berichtete der Esther die Worte Mardachai's. Und Esther sprach zu Hathach, und entbot ihn an Mardachai: Alle Knechte des Königs und das Volk der Landschaften des Königs wissen, daß, wenn irgend jemand, Mann und Weib, zum Könige hineingeht in den innern Hof des Königs, der nicht gerufen wird, ein (gleiches) Gesetz desselben ist, ihn zu töten, außer gegen welchen der König den goldenen Szepter ausreckt, daß er lebe. Ich bin nicht gerufen worden zum Könige zu kommen, nun schon dreißig Tage. Und man berichtete dem Mardachai die Worte Esthers. Und Mardachai sprach zur Antwort an Esther: Denke nicht in deiner Seele gerettet zu werden im Hause des Königs vor allen Juden. Denn so du stille säßest in dieser Zeit, so würde Hilfe und Rettung für die Juden entstehen von einem anderen Orte her; du aber und deines Vaters Haus ihr würdet umkommen. Und wer weiß, ob du nicht um dieser Zeit willen zum Königtum gelangt bist? Und Esther sprach zur Antwort an Mardachai: Gehe hin, versammle alle Juden, die sich finden zu Susan, und fastet um meinetwillen, und esst nicht und trinkt nicht in drei Tagen Nacht und Tag. Auch ich mit meinen Dirnen will also fasten; und alsdann will ich zum Könige gehen, wenn gleich nicht nach dem Gesetze; und wenn ich umkomme, so komme ich um! Und so ging Mardachai hin, und tat ganz so, wie ihm Esther geboten. Esther ladet den König zum MahleUnd es geschah am dritten Tage, da kleidete sich Esther königlich, und trat in den innern Hof am Hause des Königs, dem Hause des Königs gegenüber. Und der König saß auf seinem königlichen Stuhle im königlichen Hause, der Türe des Hauses gegenüber. Und es geschah, als der König Esther, die Königin, stehen sah im Hofe, erhielt sie Gnade in seinen Augen, und der König reckte gegen Esther seinen goldenen Szepter, der in seiner Hand; und Esther trat hinzu, und rührte die Spitze des Szepters an. Und es sprach der König zu ihr: Was ist dir Esther, Königin? Und was ist dein Begehren? (Wär' es) bis zur Hälfte des Königreichs, so soll es dir gegeben werden. Und Esther sprach: Gefällt es dem Könige, so komme der König und Haman heute zum Mahle, das ich für ihn zugerichtet: Und der König sprach: Holt eilig Haman, um zu tun, wie Esther gesagt. Und so kamen der König und Haman zu dem Mahle, das Esther zugerichtet. Und der König sprach zu Esther, beim Weintrinken: Was ist deine Bitte? es soll dir gegeben werden. Und was ist dein Begehren? (Wär' es) bis zur Hälfte des Königreichs, es soll geschehen. Da antwortete Esther, und sprach: Meine Bitte und Begehren ist: habe ich Gnade gefunden in den Augen des Königs, und gefällt es dem Könige meine Bitte zu gewähren und mein Begehren zu tun, so komme der König und Haman zu dem Mahle, das ich für sie zurichten will; und morgen will ich tun nach dem Worte des Königs. Und Haman ging heraus an selbigem Tage fröhlich und gutes Mutes; als aber Haman den Mardachai erblickte in der Pforte des Königs, und daß er nicht aufstand und sich nicht rührte vor ihm, so ward Haman voll Grimmes über Mardachai. Aber Haman hielt sich zurück. Und als er zu Hause kam, sandte er hin, und ließ seine Freunde und Seres, sein Weib, kommen. Und Haman erzählte ihnen von der Herrlichkeit seines Reichtums und von der Menge seiner Söhne, und alles, wie ihn der König groß gemacht, und wie er ihn erhoben über die Obersten und die Knechte des Königs. Und Haman sprach: Auch hat die Königin Esther niemand kommen lassen mit dem Könige zu dem Mahle, das sie zugerichtet als bloß mich; und auch auf morgen bin ich zu ihr geladen mit dem Könige. Aber all dieses genügt mir nicht, so lange ich Mardachai, den Juden, sehe sitzen in der Pforte, des Königs. Da sprachen zu ihm Seres, sein Weib, und all seine Freunde: Man mache einen Baum, fünfzig Ellen hoch, und am Morgen sprich zum Könige, daß man Mardachai daran henke: dann gehe mit dem Könige zum Mahle fröhlich. Und es gefiel die Rede dem Haman wohl, und er ließ den Baum machen. Mardachai kommt zu hohen EhrenIn selbiger Nacht floh den König der Schlaf; und er befahl das Gedächtnisbuch der Zeitgeschichte zu bringen; und sie wurde gelesen vor dem Könige. Da fand sich geschrieben, daß Mardachai berichtet hatte über Bigthan und Theres, die beiden Hämlinge des Königs von den Türhütern, daß sie getrachtet die Hand zu legen an den König Ahasveros. Und der König sprach: Was für Ehre und Erhebung ist dem Mardachai geschehen deshalb? Und die Knappen des Königs, welche ihn bedienten, sprachen: Es ist nichts mit ihm geschehen. Und der König sprach: Wer ist im Hofe? (Haman aber war eben gekommen in den Hof des Königs Hauses, den äußern, um dem Könige zu sagen, daß man Mardachai an den Baum henken sollte, den er ihm bereitet hatte.) Und die Knappen des Königs sprachen zu ihm: Siehe, Haman steht im Hofe. Und der König sprach: Er komme herein! Da kam Haman herein, und der König sprach zu ihm: Was ist zu tun mit dem Manne, dessen Ehre der König beliebt? Und Haman gedachte in seinem Herzen: Wem sollte der König Ehre zu tun belieben außer mir? Und Haman sprach zum Könige: Der Mann, dessen Ehre der König beliebt — man bringe ein königliches Kleid, womit der König sich kleidet, und das Roß, worauf der König reitet, und auf dessen Kopf man die königliche Krone setzt; und man gebe das Kleid und das Roß in die Hand eines von den Obersten des Königs, den Edlen, und man bekleide den Mann, dessen Ehre der König beliebt, und lasse ihn reiten auf dem Rosse in den Straßen der Stadt, und rufe vor ihm her: So geschieht dem Manne, dessen Ehre der König beliebt! Und der König sprach zu Haman: Eile, nimm das Kleid und das Roß, so wie du gesagt, und tue also Mardachai, dem Juden, der in der Pforte des Königs sitzt; laß nichts ausfallen von allem, was du gesagt. Da nahm Haman das Kleid und das Roß, und bekleidete Mardachai, und führte ihn durch die Straßen der Stadt, und rief aus vor ihm her: So geschieht dem Manne, dessen Ehre der König beliebt! Und Mardachai kam zurück zur Pforte des Königs; Haman aber eilte nach seinem Hause, traurig und mit verhülltem Haupte. Und Haman erzählte der Seres, seinem Weibe, und all seinen Freunden alles, was ihm begegnet war. Da sprachen zu ihm seine Weisen und Seres, sein Weib: Wenn Mardachai, vor dem du zu fallen angefangen, vom Samen der Juden ist, so wirst du nichts gegen ihn vermögen, sondern fallen wirst du vor ihm. Noch redeten sie mit ihm, da langten die Hämlinge des Königs an, und eilten Haman zum Mahle zu führen, das Esther zugerichtet. Haman wird an den Baum gehenktUnd so kam der König und Haman, um zu trinken bei Esther, der Königin. Und der König sprach zu Esther auch am zweiten Tage, beim Weintrinken: Was ist deine Bitte Königin Esther? sie soll dir gegeben werden. Und was ist dein Begehren? (Wär' es) bis zur Halfte des Königreichs, es soll geschehen. Da antwortete die Königin Esther, und sprach: Habe ich Gnade gefunden in deinen Augen, o König! und gefällt es dem Könige, so werde mir mein Leben geschenkt auf meine Bitte, und mein Volk auf mein Begehren. Denn wir sind verkauft, ich und mein Volk, zum Vertilgen, zum Erwürgen und Umbringen. Und wenn wir zu Knechten und Mägden verkauft würden, so wollte ich schweigen; aber der Feind ist nicht im Stande den Schaden des Königs zu ersetzen. Da sprach der König Ahasveros, und sprach zu Esther, der Königin: Wer ist doch der, und wo ist doch der, der sich erdreistet hat also zu tun? Und Esther sprach: Der Feind und Widersacher ist dieser böse Haman! Und Haman erschrak vor dem Könige und der Königin, Und der König stand auf in seinem Zorne vom Weintrinken, sund ging hinaus zum Garten am Hause; Haman aber blieb, sein Leben zu erbitten von Esther, der Königin; denn er sah, daß Böses gegen ihn beschlossen war vom Könige. Und als der König zurückkam aus dem Garten am Hause in den Speisesaal, lag Haman an dem Polster, worauf Esther saß. Da sprach der König: Will er gar der Königin Gewalt antun bei mir im Hause? Das Wort war aus dem Munde des Königs gegangen, da verhüllten sie Hamans Angesicht. Und es sprach Harbona, einer von den Hämlingen, vor dem Könige: Auch siehe, der Baum, welchen Haman hat machen lassen für Mardachai, der zum Besten des Königs geredet, steht im Hause Hamans fünfzig Ellen hoch. Da sprach der König: Henkt ihn daran! Und sie henkten Haman an den Baum, den er bereitet hatte für Mardachai; und der Zorn des Königs legte sich. Gegenbefehl zur Rettung der JudenAn selbigem Tage gab der König Ahasveros Esther, der Königin, das Haus Hamans, des Feindes der Juden. Und Mardachai kam vor den König; denn Esther hatte berichtet, was er ihr war. Und der König zog seinen Ring ab, den er dem Haman abgenommen, und gab ihn dem Mardachai. Und Esther setzte Mardachai über das Haus Hamans. Und Esther redete wiederum vor dem Könige, und fiel ihm zu Füßen, und weinte, und flehete zu ihm, abzuwenden die Bosheit Hamans, des Agagiters, und seine Anschläge, die er ersonnen wider die Juden. Und der König reckte den goldenen Szepter gegen Esther: da stand Esther auf, und trat vor den König. Und sie sprach: Gefällt es dem Könige, und habe ich Gnade gefunden vor ihm, und scheint dem Könige die Sache recht, und gefalle ich in seinen Augen: so werde geschrieben, die Briefe zu widerrufen, den Anschlag Hamans, des Sohnes Medatha's, des Agagiters, welche er geschrieben, um die Juden zu vertilgen, welche in allen Landschaften des Königs sind. Denn wie könnte ich dem Unglücke zusehen, das mein Volk treffen wird? Und wie könnte ich dem Untergänge meines Geschlechtes zusehen? Und es sprach der König Ahasveros zu Esther, der Königin, und zu Mardachai, dem Juden: Siehe, das Haus Hamans habe ich der Esther gegeben, und ihn hat man an einen Baum gehenkt, darum daß er seine Hand gelegt an die Juden. Ihr aber schreibet wegen der Juden, was euch gut däucht, im Namen des Königs, und untersiegelt es mit dem Ringe des Königs. Denn eine Schrift, welche im Namen des Königs geschrieben und mit dem Ringe des Königs untersiegelt worden, ist nicht zu widerrufen. Da wurden die Schreiber des Königs gerufen, zu selbiger Zeit, im dritten Mond, das ist der Mond Sivan, am drei und zwanzigsten Tage desselben, und es wurde geschrieben ganz so, wie es Mardachai gebot, an die Juden und an die Satrapen und die Landpfleger und die Obersten der Landschaften, von Indien bis Äthiopien, nämlich hundert und sieben und zwanzig Landschaften, Landschaft für Landschaft, nach ihrer Schrift, und Volk für Volk, nach seiner Sprache, und auch an die Juden, nach ihrer Schrift und nach ihrer Sprache. Und (Mardachai) schrieb im Namen des Königs Ahasveros, und untersiegelte mit dem Ringe des Königs, und sandte Briefe durch die Läufer auf den Pferden, reitend auf den Rennern, den Maultieren, den Söhnen der Stuten, daß der König gestattete den Juden in aller und jeglicher Stadt sich zu versammeln und zu stehen für ihr Leben, zu vertilgen, zu erwürgen und umzubringen alle Macht des Volkes und Landes, die sie befeindeten, Kinder und Weiber, und ihr Gut zu rauben, auf einen Tag in allen Landschaften des Königs Ahasveros, am dreizehnten Tage des zwölften Monden, das ist der Mond Adar. Eine Abschrift der Schrift ward, damit Befehl gegeben würde in allen Landschaften, bekannt gemacht allen Völkern, daß die Juden bereit waren auf diesen Tag sich zu rächen an ihren Feinden. Die Läufer, welche ritten auf den Rennern, den Maultieren, gingen schleunig und eilend aus auf das Wort des Königs, und der Befehl ward gegeben in Susan, der Burg. Und Mardachai ging vom Könige hinweg in königlicher Kleidung, purpurblau und weiß, mit einer großen goldenen Krone und einem Mantel von Byssus und Purpur. Und die Stadt Susan jauchzte und war fröhlich. Den Juden ward Licht und Freude und Wonne und Ehre. Und in allen und jeglichen Landschaften und in allen und jeglichen Städten, wohin das Wort des Königs und sein Befehl gelangte, war Freude und Wonne unter den Juden, Gastmahl und Festtag. Und viele von den Einwohnern der Länder wurden Juden; denn die Furcht vor den Juden war auf sie gefallen. Die Juden rächen sich an ihren FeindenUnd im zwölften Mond, das ist der Mond Adar, am dreizehnten Tage desselben, an welchem das Wort und der Befehl des Königs zur Erfüllung kam, an dem Tage, da die Feinde der Juden hofften sie zu überwältigen, und es sich so wandte, daß die Juden selbst ihre Hasser überwältigten: versammelten sich die Juden in ihren Städten in allen Landschaften des Königs Ahasveros, um Hand zu legen an die, so ibr Unglück suchten; und niemand widerstand ihnen, denn die Furcht vor ihnen war aus alle Völker gefallen. Und alle Obersten der Landschaften und die Satrapen und die Landpfleger und die Geschäftsleute des Königs unterstützten die Juden; denn die Furcht vor Mardachai war auf sie gefallen. Denn groß war Mardachai im Hause des Königs, und sein Ruf ging durch alle Landschaften, denn der Mann Mardachai ward immerfort größer. Und so schlugen die Juden all ihre Feinde mit dem Schwerte, und erwürgten und brachten um, und taten an ihren Hassern nach ihrem Gefallen. Und in Susan, der Hauptstadt, töteten und erwürgten die Juden fünfhundert Mann; und den Parsandatha und den Dalphon und den Aspatha, und den Porata und den Adalja und den Aridatha, und den Parmastha und den Arisai und den Aridai und den Vajesatha; die zehn Söhne Hamans, des Sohnes Medatha's, des Feindes der Juden, erwürgten sie; aber an die Beute legten sie ihre Hand nicht. An selbigem Tage kam die Zahl der in Susan, der Burg, Erwürgten vor den König. Und der König sprach zu Esther, der Königin: In Susan, der Burg, haben die Juden erwürgt und umgebracht fünfhundert Mann und die zehn Söhne Hamans: was werden sie in den übrigen Landschaften des Königs getan haben? Und was ist deine Bitte? es soll dir gegeben werden, und was noch dein Begehren? es soll geschehen. Und Esther sprach: Gefällt es dem Könige, so werde auch morgen den Juden zu Susan gestattet zu tun nach dem heutigen Befehl; und die zehn Söhne Hamans henke man an den Baum. Und der König gebot, daß also geschehen sollte. Und der Befehl ward gegeben zu Susan, und die zehn Söhne Hamans henkte man. Und es versammelten sich die Juden zu Susan auch am vierzehnten Tage des Monden Adar, und erwürgten zu Susan dreihundert Mann; aber an die Beute legten sie ihre Hand nicht. Auch die übrigen Juden in den Länden, des Königs versammelten sich, und standen für ihr Leben, und erhielten Ruhe vor ihren Feinden, und töteten von ihren Hassern fünf und siebzig tausend; aber an die Beute legten sie ihre Hand nicht — am dreizehnten Tage des Monden Adar. Und am vierzehnten desselben hatten sie Ruhe, und machten ihn zu einem Tage des Gastmahls und der Freude. Und die Juden zu Susan versammelten sich am dreizehnten desselben und am vierzehenten Tage desselben, und hatten Ruhe am fünfzehnten Tage desselben, und machten ihn zu einem Tage des Gastmahls und der Freude. Darum machen die Landjuden, die in den Städten des platten Landes wohnen, den vierzehnten Tag des Monden Adar zum Tage der Freude und des Gastmahls und zum Festtage, und wo man Gerichte sendet einer dem anderen. Einsetzung des PurimfestesUnd Mardachai schrieb diese Geschichten auf, und sandte Briefe an alle Juden in allen Landschaften des Königs Ahasveros, die nahen und die fernen, um ihnen festzusetzen, daß sie den vierzehnten Tag des Monden Adar und den fünfzehnten desselben feierten jegliches Jahres, als die Tage, an welchen die Juden Ruhe erhalten vor ihren Feinden, und den Mond, wo es sich ihnen gewandt von Kummer zu Freude, und von Trauer zum Festtage; daß sie sie feierten als Tage des Gastmahls und der Freude, und wo man Gerichte sendet einer dem anderen und Gaben der Armen. Und die Juden nahmen an, was sie angefangen zu tun, und was Mardachai ihnen vorgeschrieben. Nämlich Haman, der Sohn Medatha's, der Agagiter, der Feind aller Juden, hatte einen Anschlag ersonnen wider die Juden, sie zu vertilgen, und das Pur, das ist das Los, geworfen, um sie aufzureiben und zu vertilgen. Und als sie vor den König kam, befahl er mit Briefen, daß der böse Anschlag, den er ersonnen wider die Juden, zurückfiel auf sein Haupt, und man henkte ihn und seine Söhne an den Baum. Daher nannten sie diese Tage Purim, nach dem Worte Pur. Daher nach allen Worten dieses Briefs und nach dem, was sie gesehen davon, und was ihnen begegnet, setzten die Juden fest und nahmen an für sich und ihren Samen und für alle, die sich zu ihnen halten würden, so daß es nicht unterginge, diese beiden Tage zu feiern nach ihrer Vorschrift und bestimmten Zeit, in jeglichem Jahre; und diese Tage sollten in Andenken bleiben und gefeiert werden in allem und jeglichem Geschlecht, in jeglicher Familie, in jeglicher Landschaft und in jeglicher Stadt; und diese Purim-Tage sollten nicht untergehen unter den Juden, und ihr Andenken nicht aufhören bei ihrem Samen. Und es schrieb Esther, die Königin, die Tochter Abihails, und Mardachai, der Jude, mit allem Nachdrucke, um zu bestätigen diesen zweiten Brief über das Purim. Und man sandte Briefe an alle Juden in die hundert und sieben und zwanzig Landschaften des Königreiches Ahasveros, Worte des Friedens und der Treue, um zu bestätigen diese Purim-Tage, zur bestimmten Zeit, so wie Mardachai, der Jude, und Esther, die Königin, ihnen festgesetzt, und wie sie für sich selber und ihren Samen festgesetzt die Sache der Fasten und ihres Geschreies. Und der Befehl Esthers bestätigte die Sache dieser Purim, und ward aufgeschrieben in ein Buch. Mardachai's Macht und GrößeUnd der König Ahasveros legte eine Frohn auf das Land und auf die Inseln des Meeres. Und alle Taten seiner Gewalt und Macht und die Erzählung von der Größe Mardachai's, zu welcher der König ihn erhoben, das ist ja geschrieben im Buche der Zeitgeschichte der Könige der Meder und Perser. Denn Mardachai, der Jude, war der Zweite nach dem Könige Ahasveros, und groß bei den Juden, und wohlgefällig der Menge seiner Brüder, der das Beste seines Volkes suchte, und redete zum Heil für all seinen Samen. Hiobs schwere PrüfungenEs war ein Mann im Lande Uz, Hiob sein Name; und es war selbiger Mann fromm und rechtschaffen und gottesfürchtig und das Böse meidend. Und es wurden ihm sieben Söhne geboren und drei Töchter. Und seines Viehes waren siebentausend Schafe und dreitausend Kamele und fünfhundert Joch Rinder und fünfhundert Eselinnen, und des Gesindes sehr viel; und es war selbiger Mann größer denn alle Söhne des Ostens. Es gingen aber seine Söhne hin, und gaben ein Gastmahl im Hause eines jeglichen auf seinen Tag, und sandten hin, und luden ihre drei Schwestern mit ihnen zu essen und zu trinken. Und es geschah, wenn die Tage des Gastmahls umgegangen waren, da sandte Hiob hin nach ihnen, und heiligte sie, und machte sich frühe auf am Morgen, und opferte Brandopfer nach ihrer aller Zahl; denn Hiob sprach: Vielleicht haben meine Söhne gesündigt und Gott Lebewohl gesagt in ihrem Herzen. Also tat Hiob allezeit. Und es geschah des Tages, da kamen die Söhne Gottes, sich zu stellen vor Jahwe; und es kam auch der Widersacher (Satan) unter ihnen. Und Jahwe sprach zum Widersacher: Von wannen kommst du? Und der Widersacher antwortete dem Jahwe, und sprach: Vom Durchstreifen der Erde und vom Umherwandeln auf ihr. Und Jahwe sprach zum Widersacher: Hast du Acht gehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn nicht ist wie er auf der Erde ein Mann fromm und rechtschaffen und gottesfürchtig und das Böse meidend. Und der Widersacher antwortete dem Jahwe, und sprach: Fürchtet wohl Hiob Gott umsonst? Hast du nicht ihn und sein Haus und alles, was sein ist, geschirmt ringsum? Das Tun seiner Hände hast du gesegnet, und sein Vieh hat sich ausgebreitet im Lande. Aber strecke doch deine Hand aus, und taste an alles, was sein ist, ob er nicht in dein Angesicht dir Lebewohl sagen wird? Und Jahwe sprach zum Widersacher: Siehe, alles was sein ist, sei in deiner Hand; nur an ihn lege nicht deine Hand. Und so ging der Widersacher hinweg vom Angesichte Jahwes. Und es geschah des Tages, als seine Söhne und seine Töchter aßen und Wein tranken im Hause ihres Bruders, des erstgebornen, da kam ein Bote zu Hiob, und sprach: Die Rinder pflügten, und die Eselinnen weideten neben ihnen: da fielen Sabäer ein, und nahmen sie, und die Knappen schlugen sie mit der Schärfe des Schwertes, und ich nur entrann allein, es dir zu berichten. Noch redete dieser, so kam jener, und sprach: Feuer Gottes fiel vom Himmel, und brannte unter den Schafen und den Knappen, und fraß sie, und ich nur entrann allein, es dir zu berichten. Noch redete dieser, so kam jener und sprach: Chaldäer machten drei Haufen, und fielen über die Kamele her, und nahmen sie, und die Knappen schlugen sie mit der Schärfe des Schwertes, und ich nur entrann allein, es dir zu berichten. Während dieser redete, so kam jener, und sprach: Deine Söhne und deine Töchter aßen, und tranken Wein im Hause ihres Bruders, des Erstgebornen: und siehe, da kam ein großer Wind über die Wüste her, und stieß an die vier Ecken des Hauses, und es fiel auf die Jünglinge, und sie starben, und ich nur entrann allein, es dir zu berichten. Da stand Hiob auf, und zerriß sein Gewand, und schor sein Haupt, und fiel zur Erde, und betete an, und sprach: Nacket bin ich aus Mutterleib gekommen, und nackt kehre ich dahin zurück; Jahwe hat gegeben, und Jahwe hat genommen: es sei der Name Jahwes gepriesen! Bei all dem sündigte Hiob nicht, und stieß nichts Törichtes aus gegen Gott. Und es geschah des Tages, da kamen die Söhne Gottes, sich zu stellen vor Jahwe, und es kam auch der Widersacher unter ihnen, sich zu stellen vor Jahwe. Und Jahwe sprach zum Widersacher: Woher kommst du? Und der Widersacher antwortete dem Jahwe, und sprach: Vom Durchstreifen der Erde und vom Umherwandeln auf ihr. Und Jahwe sprach zum Widersacher: Hast du Acht gehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn nicht ist wie er auf der Erde ein Mann fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und das Böse meidend; und noch hält er fest an seiner Frömmigkeit, und du reiztest mich gegen ihn, ihn zu verderben, vergebens. Und der Widersacher antwortete dem Jahwe, und sprach: Haut um Haut; alles ja, was der Mensch hat, gibt er für sein Leben! Aber strecke doch deine Hand aus, und taste sein Gebein und Fleisch an, ob er nicht in dein Angesicht dir Lebewohl sagen wird? Und Jahwe sprach zum Widersacher: Siehe, er sei in deiner Hand; nur sein Leben bewahre. Und so ging der Widersacher hinweg vom Angesichte Jahwes, und schlug Hiob mit bösen Beulen, von seiner Fußsohle bis zu seiner Scheitel. Und er nahm sich eine Scherbe, sich damit zu schaben, während er in der Asche saß. Da sprach sein Weib zu ihm: Noch hältst du fest an deiner Frömmigkeit? Sage Gott Lebewohl, und stirb! Und er sprach zu ihr: Wie eine der Torinnen redet, so redest du! Auch das Gute empfangen wir von Gott, und das Böse wollten wir nicht empfangen? Bei all dem sündigte Hiob nicht mit seinen Lippen. Und es hörten drei Freunde Hiobs all dieses Unglück, das über ihn gekommen, und kamen, ein jeglicher von seinem Orte: Eliphas, der Themaniter, und Bildad, der Suchäer, und Zophar, der Namaathiter; und sie verabredeten sich mit einander zu kommen, ihn zu beklagen und ihn zu trösten. Und als sie ihre Augen erhoben von ferne, erkannten sie ihn nicht, und erhoben ihre Stimme, und weinten, und zerrissen ein jeglicher sein Gewand, und sprengten Staub auf ihre Häupter himmelwärts. Und sie saßen bei ihm auf der Erde sieben Tage und sieben Nächte, und keiner redete ein Wort zu ihm; denn sie sahen, daß sehr groß der Schmerz war. Hiobs Klagehernachmals tat Hiob seinen Mund auf, und verfluchte seinen Geburtstag. Und Hiob hob an, und sprach: Vertilgt sei der Tag, da ich geboren, und die Nacht, die sprach: Ein Männlein ist empfangen! Selbiger Tag sei finster; nicht blicke auf ihn Gott von oben, und nicht strahle über ihm Licht! Ihn fordre Dunkel und Todesnacht zurück, es ruh' auf ihm Gewölk; ihn schrecken Tagesverfinsterungen! Selbige Nacht, Finsternis nehme sie hinweg; sie freue sich nicht unter den Tagen des Jahres, in die Zahl der Monde komme sie nicht! Siehe, selbige Nacht sei unfruchtbar, es komme in sie kein Jubel! Sie müssen verwünschen die Tagesflucher, kundig zu erregen den Leviathan! Finster seien ihrer Dämmerung Sterne; sie hoffe auf Licht, und es komme nicht; sie schaue nicht des Morgenrots Wimpern: weil sie meines Mutterleibes Pforte nicht schloß, und nicht den Jammer verhüllte vor meinen Augen. Warnm kam ich nicht tot aus Mutterleibe, verschied nicht, als ich hervorging aus dem Schoße? Warum kamen Kniee mir entgegen, und warum Brüste, daß ich sog? Denn nun läg' ich, und rastete; schliefe, dann hätt' ich Ruhe, mit Königen und Räten der Erde, die sich Trümmer erbaueten, oder mit Fürsten, die Gold hatten, die ihre Häuser füllten mit Silber; oder gleich verborgener Fehlgeburt wär' ich nicht, gleich Kindern, welche das Licht nicht gesehen. Dort lassen Frevler vom Toben, und dort feiern Ermüdete an Kraft; zusammen rasten (dort) Gefangene, und hören nicht die Stimme des Treibers; Klein und Groß ist dort derselbe, und der Knecht ist frei von seinem Herrn. Warum gibt Er einem Mühseligen Licht, und Leben Herzbetrübten, die hoffen auf den Tod, und er ist nicht da, die nach ihm graben mehr als nach Schätzen; die sich freuen bis zum Jubel, frohlocken, wenn sie finden ein Grab? s(Warum) einem Manne, dessen Weg verborgen, den Gott umzäunet hat? Denn als wie mein Essen kommt mein Seufzen, und es ergießt sich wie Wasser mein Gestöhn; denn erschreck' ich vor einem Schrecken, so trifft es mich; und was ich schaudre, kommt mich an. Nicht raste, noch feire, noch ruh' ich; und (immer) kommt Ungemach. Eliphas GegenredeUnd es antwortete Eliphas, der Themaniter, und sprach: Versucht man ein Wort an dich, ist's dir lästig? Doch der Rede sich zu enthalten, wer vermag's? Siehe, du ermahntest Viele, und schlaffe Hände stärktest du? dem Wankenden half auf deine Rede, und sinkende Kniee befestigtest du: da es nun an dich kommt, so erliegst du? da es dich antastet, so erschrickst du? Ist nicht deine Gottesfurcht dein Vertrauen, und deine Hoffnung dein frommer Wandel? Gedenke doch, wer kam unschuldig um, und wo wurden Redliche vernichtet? So wie ich gesehen, die Böses pflügen, und die Unheil säen, die ernten es: von Gottes Athem kommen sie um, und vom Hauche seiner Nase schwinden sie hin. Das Geschrei des Löwen und des Brüllers Stimme, und die Zähne der jungen Löwen werden zerschmettert; der Löwe kommt aus Mangel an Raub, und die Söhne der Löwin werden zerstreuet. Zu mir stahl sich eine Offenbarung, und es faßte mein Ohr ein Flüstern davon, in Gedanken von Nachtgesichten, wenn tiefer Schlaf die Menschen befällt. Schauer kam mich an und Zittern, und durchschauerte all meine Gebeine; und ein Geist ging an mir vorüber — es sträubten sich die Haare meines Leibes — stand da — nicht erkannt' ich sein Ansehn — eine Gestalt vor meinen Augen, ein Säuseln und eine Stimme hört' ich: „Ist der Mensch vor Gott gerecht, vor seinem Schöpfer rein der Mann? Siehe, seinen Knechten trauet er nicht, und seinen Engeln legt er Torheit zur Last: geschweige die Bewohner von Lehmhütten, deren Grund auf Staub ruhet: sie werden zerstört wie von Motten; vom Morgen zum Abend werden sie zertrümmert; ohne daß man's achtet, auf immer gehen sie unter. Wird nicht weggerafft das Herrlichste aus ihnen? Sie sterben, und nicht in Weisheit." Rufe doch! Ist Jemand, der dir antwortet, und zu wem der Heiligen willst du dich wenden? Ja, den Toren erwürgt Unmut, und den Albernen tötet Eifer. Ich sah einen Toren wurzeln, aber ich fluchte seiner Wohnung alsbald. Fern waren seine Kinder vom Heil; man unterdrückte sie im Tore, und keiner rettete. Seine Ernte aß der Hungrige, bis aus den Dornen raffte er sie weg; und es schlürften die Durstigen sein Gut. Denn nicht aus der Erde geht Unheil hervor, und aus dem Boden nicht sprosst Ungemach; denn zum Ungemach ist der Mensch geboren, so wie des Blitzes Söhne sich hochschwingen im Fluge. Aber ich würde zum Herrn mich wenden, und Gott vorlegen meine Sache, der Großes tut, unerforschlich, Wunderbares, ohne Zahl; der Regen gibt auf die Fläche des Landes, und Wasser sendet auf die Fläche der Triften; er hebt Niedrige zur Höhe, und Trauernde steigen zum Glück; er vernichtet der Listigen Anschläge, daß ihre Hände nicht ausrichten den Plan; er fängt Kluge in ihrer List, und der Verschmitzten Rat wird übereilt; bei Tage stoßen sie auf Finsternis, und, wie Nachts, tappen sie am Mittag; und er rettet aus ihrem Schwert, ihrem Rachen, und aus der Hand des Starken den Armen; und so ist dem Elenden Hoffnung, und Bosheit verschließt ihren Mund. Siehe, Heil dem Manne, den Gott züchtigt: die Zurechtweisung des Allmächtigen verschmähe nicht! Denn er verwundet und verbindet; er schlägt, und seine Hände heilen; in sechs Nöten errettet er dich, und in sieben trifft dich nichts Böses. Im Hunger erlöst er dich vom Tode, und im Krieg aus der Hand des Schwertes; bei der Zunge Geißel bist du geborgen, und fürchtest dich nicht vor Verderben, wenn es kommt; des Verderbens, des Hungers lachst du, und vor dem Wilde des Landes fürchtest du dich nicht; denn mit den Steinen des Feldes bist du im Bunde, und das Wild des Feldes hält Frieden mit dir. Du weißt, daß in Frieden dein Zelt ist; und musterst du deine Wohnung, so wirst du nicht getäuscht; du weißt, daß zahlreich dein Same, und deine Sprößlinge wie Gras des Landes. In reifem Alter gehst du ein ins Grab, so wie sich erhebt der Garbenhaufe zu seiner Zeit. Siehe, das erforschten wir, also ist's: vernimm es, und du merk' es dir. Hiobs AntwortUnd es antwortete Hiob, und sprach: O! würde doch gewogen mein Unmut, und zöge man mein Leiden in der Wage zugleich auf! Denn schon ist er schwerer als der Sand des Meeres: darum sind meine Reden töricht. Denn die Pfeile des Allmächtigen stecken in mir, ihren Gift trinkt mein Herz; die Schrecken Gottes rüsten sich gegen mich. Schreiet denn ein Waldesel beim Grase, brüllt ein Stier bei seinem Futter? Isst man denn Fades ohne Salz, ist Geschmack im Eiweiß? Mich widert es anzurühren; und dieses ist wie meine ekle Speise! O! daß doch meine Bitte in Erfüllung ginge, und Gott mein Verlangen gewährte! Gefiel es Gott, daß er mich zermalmte, reckte er aus seine Hand, und machte mir ein Ende! So wäre mir noch ein Trost, und frohlocken wollte ich im schonungslosen Schmerze; denn nicht verleugnet hab' ich die Worte des Heiligen! Was ist meine Kraft, daß ich harren, und was mein Ende, daß ich Langmut haben soll? Ist Felsenkraft meine Kraft, ist mein Körper Erz? Ist nicht vernichtet meine Hilfe in mir, und Rettung verscheucht von mir? Dem Verzagten gebührt von seinem Freunde Liebe, sonst verläßt er die Furcht des Allmächtigen; meine Brüder täuschen wie ein Bach, wie Wasser der Täler, die vorübergehen, die getrübt sind vom Eise, in sie birgt sich der Schnee; zur Zeit, da sie eingeengt werden, schwinden sie, wenn's heiß wird, erlöschen sie von ihrer Stelle. Es beugen Karawanen um auf ihrem Wege, ziehen hin in die Öde, und kommen um; es blicken hin Thema's Karawanen, Sabäa's Reisezüge hoffen darauf: sie schämen sich, daß sie getraut; sie kommen hin, und erröten. Denn nun seid ihr nichts, seht Schrecken, und bebt. hab' ich gesagt: Gebt mir, und von eurem Vermögen schenkt für mich, und rettet mich aus der Hand des Feindes, und aus der Hand des Wüterichs löst mich? Unterweist mich, so will ich schweigen, und was ich gefehlt, erklärt mir! Wie kräftig sind der Wahrheit Worte; aber was beweist euer Verweisen? Gedenkt ihr Worte zu verweisen? für den Wind sind ja des Verzweifelnden Worte! Ja, über die Waise werft ihr das Netz, und grabet (Gruben) dem Freunde. Nun aber, wollt doch, auf mich blicken, so springt es euch in die Augen, ob ich lüge! Kehrt doch um, nicht geschehe Unrecht; kehrt um, noch hab' ich Recht darin. Ist auf meiner Zunge Unrecht? oder versteht mein Gaumen nicht Frevel? Ist dem Menschen nicht Kriegsdienst auf Erden, und sind nicht wie Mietlings-Tage seine Tage? Wie ein Knecht lechzet nach Schatten, und wie ein Mietling harrt seines Lohnes: also wurden mir zu Teil Monde des Wehs, und Nächte des Ungemachs zugezählt. Wenn ich liege, so denk' ich: wann steh' ich auf, und (wann) weicht die Nacht? und satt werd' ich des Hin- und Herwerfens bis zur Dämmerung. Bekleidet ist mein Leib mit Gewürm und Erdschollen; meine Haut wird steif, und fließt wieder. Meine Tage gleiten schneller als Weberschifflein, und schwinden hin ohne Hoffnung. Gedenke, daß ein Hauch mein Leben! Nicht wird mein Auge wieder Glück schauen. Nicht erblickt mich (wieder) des mich Sehenden Auge; deine Augen (schauen) nach mir, und ich bin nicht mehr. Es schwindet die Wolke, und fährt hin: also wer zur Unterwelt sinkt, steigt nicht wieder empor. Nicht wieder kehrt er nach seinem Hause, ihn erkennt nicht mehr sein Wohnort. So will ich auch nicht hemmen meinen Mund, und reden von meines Herzens Drangsal, klagen über meiner Seele Kummer! Bin ich ein Meer, ein Ungeheuer, daß du mir Wache setzt? Wenn ich denke, mich soll trösten mein Bette, mittragen meinen Kummer mein Lager: so schreckst du mich mit Träumen, und durch Gesichte ängstigst du mich, daß lieber meine Seele Erwürgung wählte, den Tod, als meine Gebeine. Ich schwinde, nicht ewig werd' ich leben: laß von mir! denn ein Hauch sind meine Tage. Was ist der Mensch, daß du ihn würdigst, daß du Acht hast auf ihn, und nach ihm stehest jeden Morgen, jeden Augenblick ihn prüfst? Wie lange willst du nicht wegblicken von mir, mich nicht lassen so lange, als ich meinen Speichel verschlucke? hab' ich gesündigt, was kann ich dir tun, Menschenhüter? Warum setzt du mich dir zum Gegenstand, daß ich mir selbst zur Last geworden? Und warum vergibst du nicht meine Schuld, und läßt hingehen meine Missetat? Denn nun werd' ich in den Staub mich legen, und du suchst mich, und ich bin nicht mehr. Bildads GegenredeUnd es antwortete Bildad, der Suchäer, und sprach: Wie lange willst du solches reden, ein heftiger Sturm die Worte deines Mundes? Soll Gott beugen das Recht, und der Allmächtige beugen die Gerechtigkeit? Wenn deine Söhne gegen ihn sündigten, so gab er sie Preis ihrer Schuld. Wenn du aber nach Gott suchest, und zum Allmächtigen um Gnade flehest; wenn du rein und rechtschaffen: ja dann wird er über dich wachen, und beglücken deine gerechte Hütte; dein Früheres wird gering sein, und dein Späteres wird sehr wachsen. Denn frage doch das vorige Geschlecht und merk' auf die Forschung ihrer Väter, (denn von gestern sind wir, und wissen nichts, denn ein Schatten sind unsre Tage auf Erden): werden sie nicht dich lehren, zu dir sprechen, und aus ihrem Verstand Rede geben? „Schießt Papierschilf auf ohne Sumpf, wächst Riedgras ohne Wasser? Noch ist's in seinem ersten Triebe, wird nicht gemäht, und doch vor allem Grase welkt es: also die Wege aller Gottvergeßnen, und die Hoffnung des Ruchlosen geht unter, dessen Vertrauen abgeschnitten wird, und ein Spinnenhaus ist seine Zuversicht. Er lehnt sich aus sein Haus, und es steht nicht; er hält sich dran, und es bleibt nicht aufrecht. Saftvoll steht es im Sonnenschein, und über seinen Garten hin laufen seine Ranken; um Steinhaufen flechten sich seine Wurzeln, auf Steinschicht dringt er; reißt man ihn aus seiner Stelle, so verleugnet sie ihn: „Ich sah dich nicht!" Siehe, solches ist die Lust seines Weges, und aus dem Boden sprossen Andere." Siehe, Gott verwirft nicht den Frommen, und fasst nicht der Bösewichter Hand. während er mit Freude füllt deinen Mund, und deine Lippen mit Jubel; deine Hasser kleiden sich in Scham, und die Hütte der Frevler ist nicht mehr. Hiobs AntwortUnd es es antwortete Hiob, und sprach: Fürwahr, ich weiß, daß es also ist: wie kann ein Mensch gerecht sein bei Gott? Wenn er möchte mit ihm rechten, nicht antwortet' er ihm eins von tausend. Weise an Verstand und gewaltig an Kraft, wer trotzte ihm, und blieb unversehrt? Er versetzt Berge unversehens, die er umkehrt im Zorne. Er rüttelt die Erde von ihrer Stelle, und ihre Säulen erbeben. Er befiehlt der Sonne, daß sie nicht aufgeht, und Sterne versiegelt er. Er neigt den Himmel, er allein, und schreitet einher über des Meeres Höhen. Er schuf Bär, Orion und Siebengestirn und des Südens Kammern. Er tut Großes, daß es nicht zu erforschen, und Wunderbares, daß es nicht zu zählen. Sieh', er kommt über mich, und ich seh' ihn nicht; er fällt an, und ich bemerk' ihn nicht. Sieh', er packt, wer hält ihn zurück? wer spricht zu ihm: Was tust du? Gott läßt nicht ab von seinem Zorn, unter ihn beugen sich trotzige Helfer: und ich sollte ihm erwiedern, meine Worte wählen gegen ihn? Hätt' ich auch Recht, ich würde nicht erwiedern, zu meinem Richter fleht' ich um Gnade. Rief ich, und er antwortete mir: nicht glaubt' ich, daß er meine Stimme hörte: er, der im Sturme mich überfällt, und meine Wunden mehrt ohne Ursach, nicht mir gestattet Odem zu holen, da er mich sättigt mit bittrem Weh! Gilt es Kraft des Starken: „Hier bin ich!" spricht er, und gilt es Recht: „Wer fordert mich?" Hätt' ich auch Recht, mein Mund müßte mich verdammen; wär' ich unsträflich, er verdrehte meine Sache; wär' ich unsträflich, ich verkennte mich selber, verwürfe mein Leben. Eins ist es, d'rum sprech' ich: Unsträflichen und Schuldigen tilgt er. Wenn nur die Geißel tötete jählings! aber der Prüfung Unschuldiger spottet er. Die Erde ist gegeben in Frevlers Hand, den Blick ihrer Richter verhüllt er. Wenn denn nicht, wer ist es? Meine Tage eilen schneller als ein Läufer, fliehen, schauen kein Glück; fahren hin gleich Rohrkähnen, wie ein Adler, der auf Fraß stürzt. Denk' ich: ich will vergessen meine Klage, lassen meine (finstre) Miene, und mich erheitern: so schaudre ich vor all meinen Schmerzen; ich weiß, daß du mich nicht lossprichst. Ich muß schuldig sein: wozu müh' ich mich umsonst? Badet' ich mich in Schneewasser, und reinigte mit Lauge meine Hände: dann tauchtest du mich in die Grube, daß meinem Gewand vor mir ekelte. Denn nicht Mensch ist er, wie ich, daß ich ihm erwiederte, daß wir zusammen gingen ins Gericht; nicht ist zwischen uns ein Schiedsmann, der seine Hand legte auf uns beide. Er tue weg von mir seine Rute, und sein Schrecken ängstige mich nicht mehr: so will ich reden, und mich nicht fürchten; denn nicht also ist mir zu Mute. Es ekelt mich meines Lebens: drum will ich mir freilassen meine Klage, will reden vom Kummer meiner Seele. Ich spreche zu Gott! Verdamme mich nicht! tue mir kund, worüber rechtest du mit mir? Tut es dir wohl, wenn du mißhandelst, wenn du verstößest das Werk deiner Hände? und den Rat der Frevler bestrahlst du (gnädig)? Hast du Augen von Fleisch, siehst du, wie Sterbliche sehen? Sind wie Tage des Menschen deine Tage, sind deine Jahre wie Tage des Mannes, daß du suchst nach meinem Vergehen, und nach meiner Sünde forschst, obschon du weißt, daß ich nicht schuldig, und niemand rettet aus deiner Hand? Deine Hände bildeten und schufen mich, ganz um und um: und du willst mich verderben? Gedenke doch, daß wie Ton du mich formtest: und in Staub willst du mich wieder wandeln? Hast du mich nicht rohe Milch hingegossen, und wie Käse gerinnen lassen? Haut und Fleisch zogst du mir an, und aus Knochen und Sehnen wobest du mich; Leben und Gnade erzeigtest du mir, und deine Obhut bewahrte meinen Atem: und solches hegtest du in deinem Herzen; ich weiß, daß dieses dir im Sinne war! Wenn ich sündigte, so wolltest du mich belauern, und von meinem Vergehen mich nicht lossprechen. War' ich schuldig, dann wehe mir! und gerecht sollt' ich nicht mein Haupt erheben, gesättigt von Schmach und schauend mein Elend. Und erhüb' es sich, wie ein Löwe wolltest du mich jagen, und immer wieder deine Wunderkraft beweisen gegen mich; neue Zeugen stellen vor mich, und deinen Grimm mehren wider mich; Heer auf Heer wechselnd gegen mich. Warum doch ließest du mich aus Mutterleibe hervorgehen? Ich wäre verschieden, und kein Auge hätte mich gesehen; als wär ich nicht gewesen, wär' ich vom Mutterschoße zum Grabe getragen worden. Sind nicht wenig meine Tage? Er lasse ab, wende sich von mir, daß ich ein wenig mich erheitre, bevor ich hingehe, und nicht wiederkomme, ins Land der Dunkelheit und Todesnacht, ins Land einer Düsterheit gleich Finsternis, der Todesnacht ohne Ordnung, das da strahlt — wie Finsternis. Zophars GegenredeUnd es antwortete Zophar, der Naamathiter, und sprach: Soll Wortmenge nicht erwiedert werden, und der Lippenmann Recht behalten? Zu deinem Geschwätze sollen Männer schweigen, so daß du spottest und keiner dich beschämt, daß du sprichst: Rein ist meine Lehre, und lauter bin ich in deinen Augen? Aber möchte nur Gott reden, und seine Lippen auftun wider dich, daß er dir offenbarte Geheimnisse der Weisheit, denn Doppeltes an Einsicht (besitzt er): dann erkenntest du, daß Gott dir in Vergessenheit bringt von deiner Schuld. Kannst du die Forschung Gottes erreichen, oder die Vollkommenheit des Allmächtigen erreichen? Himmelshöhen — was machst du? — tiefer ist sie als die Unterwelt — was erkennst du? länger als die Erde an Maß, und breiter als das Meer. Wenn er anfällt und fesselt, und Gericht beruft: wer hält ihn zurück? Denn er kennt die bösen Menschen, und sieht Laster, ohne daß man es merkt; denn der törichte Mensch bekommt Verstand, wie ein Waldeselfüllen wird als Mensch geboren. Wenn du aber dein Herz (zu ihm) richtest, und nach ihm ausbreitest deine Hände; — wenn Böses in deiner Hand, entfern' es, und laß nicht wohnen in deinem Zelte Unrecht —; dann wirst du den Blick erheben tadellos, wirst fest sein, und dich nicht fürchten; dann wirst du das Ungemach vergessen — wie Wasser verronnen, sein gedenken, und heller als Mittag wird das Leben sich erheben; wärest du verdunkelt, wirst du wie der Morgen sein, und du vertrauest; denn Hoffnung ist; und ob beschämt, wirst du ruhig wohnen; du liegst, und Keiner scheucht dich auf, und es streicheln dir das Angesicht Viele. Aber der Frevler Augen schmachten, und ihnen schwindet die Zuflucht, und ihre Hoffnung ist der Seele Aushauch. Hiobs AntwortUnd es antwortete Hiob, und sprach: Fürwahr, ihr seid ein Volk, und mit euch stirbt die Weisheit aus! Auch ich habe Verstand, wie ihr; nicht steh' ich euch nach; und wer wüßte nicht dergleichen? Zum Gespötte meinem Freunde bin ich, rufend zu Gott, und er wird mich erhören — zum Gespötte der Gerechte, Fromme! Dem Unglücke Verachtung nach des Sicheren Gedanken, bereit für die mit dem Fuße Wankenden. Ruhig sind die Zelte Räubern und Sicherheit denen, die Gott erzürnen, die Gott führen in ihrer Faust. Aber frage die Tiere, daß sie's dich lehren, und die Vögel des Himmels, daß sie's dir verkünden; oder rede zur Erde, daß sie's dich lehre und es dir erzählen die Fische des Meeres: wer wüßte nicht unter allen diesen, daß Jahwes Hand dieses gemacht, in dessen Hand der Odem alles Lebendigen, und der Geist jeglichen Menschenkörpers? Prüft das Ohr nicht Reden, so wie der Gaumen Speise kostet? In Greisen ist Weisheit, und bei hohem Alter Einsicht. Bei ihm ist Weisheit und Macht, sein ist Rat und Einsicht. Sieh', er zerstört, und es wird nicht wieder gebaut; er schließt einen Mann ein, und er wird nicht gelöst. Sieh', er hemmt die Gewässer, und sie vertrocknen; er läßt sie los, und sie kehren um das Land. Bei ihm ist Stärke und Weisheit, sein ist Verirrter und Irrführer; er führt Ratsherren gefangen, und Richter macht er zu Toren; die Zucht der Könige löst er, und schlingt die Fesseln um ihre Lenden; er führt Priester gefangen, und Gewaltige stürzt er; er raubt die Lippe Bewährten, und nimmt Alten das Urteil; er schüttet Verachtung auf Edle, und der Starken Gurt macht er schlaff; er enthüllt Tiefen vom Dunkel, und zieht ans Licht Todesnacht; er läßt die Völker wachsen, und verderbt sie, breitet die Völker aus, und führt sie zurück; er raubt den Verstand Volkshäuptern, und läßt sie irren in Wüsten, ohne Weg; sie tappen im Dunkel, ohne Licht, und er läßt sie irren wie Trunkene. Sieh! alles (dies) sah mein Auge, hörte mein Ohr, und vernahm es; so viel ihr wisst, weiß auch ich, nicht steh' ich euch nach. Aber ich möchte zum Allmächtigen reden, und zu rechten mit Gott wünscht' ich; aber ihr flickt Lüge, und seid unnütze Ärzte alle. Wenn ihr nur stilleschwiegt! das gält euch für Weisheit. Hört doch meine Verteidigung, und die Beweise meiner Lippen vernehmt; Wollt ihr für Gott Unwahrheit reden, und für ihn Trug reden? Wollt ihr seine Partei nehmen, wollt ihr für Gott rechten? Wird es gut gehen, wenn er euch erforscht? werdet ihr, wie man Menschen täuscht, ihn täuschen? Strafen wird er euch, wenn ihr heimlich Partei nehmt! Schreckt euch nicht seine Hoheit, und überfällt euch nicht seine Furcht? Eure Denksprüche werden Aschensprüche, zu Lehmburgen eure Burgen. Schweigt vor mir, daß ich rede, und es ergehe über mich, was will! Um was es sei, alles wag' ich, und setze mein Leben aufs Spiel! Sieh', er töte mich — ich darf nicht hoffen — nur meinen Wandel will ich vor ihm rechtfertigen. Auch das muß mir zum Heil sein; denn vor ihn wird kein Ruchloser treten. Gebt Gehör meiner Rede, und meine Erklärung (komme) zu euren Ohren! Wohlan! ich lege meine Sache vor: ich weiß, daß ich Recht habe. Wer ist's, der mit mir rechtet? alsdann will ich schweigen, und sterben. Nur zweierlei tue mir nicht, dann will ich vor deinem Antlitz mich nicht bergen: deine Hand entferne von mir, und dein Schrecken laß mich nicht ängstigen. So rufe, und ich will antworten; oder ich rede, und du erwiedere mir! Wie viel habe ich Fehler und Sünden? meine Vergehung und Sünde tue mir kund! Warum birgst du dein Antlitz, und achtest mich für deinen Feind? Ein verwehtes Blatt willst du schrecken, und dürre Stoppel verfolgen, daß du gegen mich schreibst so Bitteres, und mir zurechnest meine Jugendsünden, und meine Füße legst in den Block, und all meine Pfade bewachst, meine Fußsohlen eingrenzt, so ich doch vergehe wie Moder, wie ein Gewand, das die Motte gefressen? Der Mensch, vom Weibe geboren, ist kurz an Tagen und satt Ungemachs; wie eine Blume sproßt er und welkt, und flieht wie Schatten, und bleibt nicht. Und auf solchen hast du geöffnet dein Auge, und mich führst du ins Gericht mit dir? Käme doch ein Reiner von Unreinem! Nicht Einer! Sind bestimmt seine Tage, die Zahl seiner Monden bei dir; steckst du sein Ziel, daß er es nicht überschreite: so blicke doch ab von ihm, daß er ruhe, bis er sich freue wie ein Mietling seines Tages! Denn es ist für den Baum Hoffnung: wird er abgehauen, so grünt er wieder, und seine Sprößlinge nehmen nicht ab. Altert in der Erde seine Wurzel, und stirbt im Boden sein Stamm: vom Dufte des Wassers sprosst er auf, und treibt Äste, wie neu gepflanzt. Aber stirbt der Mann, so liegt er da; verscheidet der Mensch, wo ist er? Es verfließt das Wasser aus dem See, und der Strom versiegt und trocknet: so liegt der Mensch, und erhebt sich nicht wieder; bis der Himmel vergeht, erwachen sie nicht, und regen sich nicht aus ihrem Schlafe. O! verbirgst du mich in der Unterwelt, verhülltest mich, bis dein Zorn nachließe, setztest mir Frist, und gedächtest dann meiner! Stirbt der Mensch: lebt er dann wieder auf? Alle Tage meines Kriegsdienstes wollt' ich harren, bis meine Ablösung käme! Du riefest, und ich antwortete dir, nach dem Werke deiner Hände sehntest du dich. Denn nun zählst du meine Schritte! Wachst du nicht über meine Sünde? Versiegelt im Beutel ist mein Vergehen, und du ersinnst hinzu zu meiner Missetat. Aber ein Berg, der fällt, bleibt liegen, und ein Fels wird versetzt von seiner Stelle; Steine höhlt Wasser aus, fort schwemmen seine Fluten den Staub der Erde; so hast du die Hoffnung des Menschen vernichtet. Du überfällst ihn stets, daß er dahin geht, entstellst sein Antlitz, und treibst ihn fort. Geehrt sind seine Söhne, er weiß es nicht; gering sind sie, er merkt nicht darauf. Nur um ihn selber fühlt Schmerz sein Leib, und um ihn selber trauert seine Seele. Eliphas zweite GegenredeUnd es antwortete Eliphas, der Themaniter, und sprach: Erwidert ein Weiser Windgedanken, und füllt mit Ost seine Brust, beweisend mit Worten, die nichts taugen, und mit Reden, die ihm nichts helfen? Auch vernichtest du die Gottesfurcht, und verringerst die Andacht vor Gott. Denn dein eigner Mund lehrt deine Schuld, obschon du wählst Worte der Listigen. Dich verdammt dein Mund, und nicht ich, und deine Lippen zeugen wider dich. Bist du der erste Mensch geboren, und vor den Hügeln geschaffen? Hörtest du den Rat Gottes an, und zogest an dich alle Weisheit? Was weißt du, und wir wüßten's nicht; was siehst du ein, und es war' uns nicht bekannt? Greise und Alte sind unter uns, reicher als dein Vater an Jahren. Sind dir zu gering die Tröstungen Gottes und ein Wort voll Sanftheit gegen dich? Was reißt dich fort dein Herz, und was rollen deine Augen, daß du wider Gott richtest deine Wut, und Reden ausstößt aus deinem Munde? Was ist der Mensch, daß er rein sei, und daß gerecht der Weibgeborne? Siehe, seinen Heiligen trauet er nicht, und der Himmel ist nicht rein vor seinen Augen: geschweige der Abscheuliche und Verdorbene, der Mensch, der wie Wasser Unrecht trinkt! Ich will dich belehren, höre auf mich, und was ich geschaut, will ich verkünden, was die Weisen sagten, und nicht verbargen von den Vätern her: ihnen allein war übergeben das Land, und kein Feind drang in ihre Mitte. All sein Leben lang ist der Frevler gequält, alle Jahre, die aufgehoben dem Wüterich. Die Stimme des Schreckens tönt in seinen Ohren, im Frieden kommt über ihn der Verwüster. Er glaubt nicht Wiederkehr aus Finsternis, ausersehen ist er für das Schwert. Er irrt nach Brot, wo (er's finde); er weiß, daß bereit ist vor ihm ein finsterer Tag; ihn schrecken Not und Bedrängnis, und überfallen ihn wie ein König, gerüstet zum Sturm. Denn er streckte wider Gott seine Hand, und wider den Allmächtigen erhob er sich trotzig; wider ihn lief er an mit (emporgerecktem) Halse, mit dichten Buckeln seiner Schilde; denn er deckte sein Antlitz mit seinem Fett, und machte Schmer an seinen Lenden: darum bewohnt er verwüstete Städte, Häuser, in denen niemand wohnt, die bestimmt sind zu Steinhaufen. Er bleibt nicht reich, und sein Vermögen dauert nicht, und nicht breitet sich aus im Lande sein Besitz. Er entweicht nicht dem Verderben, seine Sprößlinge sengt die Flamme, und er vergeht durch Seines Mundes Hauch. Er traue nicht dem Bösen, er wird getäuscht; denn Böses wird ihm zur Vergeltung. Vor seiner Zeit ist es aus mit ihm, und sein Ast grünt nicht mehr; er wirft wie eine Rebe seine unreifen Trauben ab, und läßt wie der Ölbaum seine Blüten fallen. Ja, das Haus des Ruchlosen ist unfruchtbar, und Feuer frißt die Zelte der Bestechung. Sie empfangen Unheil, und gebären Unglück, und ihr Leib bereitet Trug. Hiobs AntwortUnd es antwortete Hiob, und sprach: Ich habe dergleichen vieles gehört, heillose Tröster seid ihr alle! Wird ein Ende der windigen Reden? oder was bringt dich so auf, daß du widersprichst? Auch ich könnte reden wie ihr, wärt ihr nur an meiner Stelle! Ich könnte Worte wider euch zusammenreihen, und schütteln über euch mein Haupt; ich könnt' euch aufrichten mit meinem Munde, und das Beileid meiner Lippen könnte lindern. Red' ich, mein Schmerz wird nicht gelindert; und hör' ich auf, er weicht nicht von mir. Ja, schon hat er mich erschöpft, verödet hast du mein ganzes Haus. Du hast mich gepackt, das zeugt (wider mich); gegen mich tritt meine Magerkeit auf, und beschuldigt mich ins Angesicht. Sein Grimm zerfleischt und verfolgt mich, er knirscht gegen mich mit seinen Zähnen; mein Feind, schärft er seine Blicke gegen mich. Sie reißen gegen mich ihren Mund auf, schlagen mit Hohn meine Wangen; zusammen stehen sie einander wider mich bei. Gott gibt mich Preis dem Ungerechten, und in die Hände der Frevler wirft er mich. Ruhig war ich, da schüttelt' er mich, und ergriff meinen Nacken, und zerschmetterte mich, und stellte mich sich zum Zielpunkt. Es umgaben mich seine Schützen; er spaltete meine' Nieren ohne Schonung, vergoß zur Erde meine Galle; er durchbrach mich, Riß auf Riß, lief gegen mich an wie ein Held. Sacktuch näht' ich um meine Haut, und steckte in Staub mein Haupt. Mein Antlitz ist gerötet vom Weinen, und auf meinen Wimpern ruht Todesnacht, obschon kein Unrecht in meiner Hand, und mein Gebet lauter. Erde! decke nicht mein Blut, und kein Aufenthalt sei meinem Klaggeschrei! Auch jetzt noch, siehe, ist im Himmel mein Zeuge, und mein Fürsprecher in der Höhe. Meine Spötter sind meine Freunde; zu Gott hinauf tränt mein Auge, daß er Recht schaffe dem Manne gegen Gott, und dem Menschensohne gegen seine Freunde. Denn die wenigen Jahre kommen zu Ende, und einen Pfad ohne Wiederkehr wandle ich. Mein Athem ist zerstört, meine Tage verlöscht, Gräber sind für mich. Wenn nicht Betrug bei mir ist, so mag auf ihrem Hadern weilen mein Auge. Setze doch ein, vertritt mich bei dir! Wer ist's, der in meine Hand einschlägt? Denn ihren Sinn hast du verschlossen in Weisheit: darum wirst du ihnen die Oberhand nicht lassen. Wer zur Beute Freunde verrät, die Augen seiner Söhne müssen verschmachten! Er hat mich gestellt zum Sprichwort der Völker, und ins Gesicht wird mir gespieen. Es trübt sich vor Kummer mein Auge, und meine Glieder sind wie Schatten alle. Darob entsetzen sich die Rechtschaffenen, und der Unschuldige empört sich wider den Gottlosen; doch fest hält der Gerechte seinen Pfad, und der an Händen Reine gewinnt neue Kraft. Aber ihr alle mögt wiederkehren, und kommet nur, ich finde doch unter euch keinen Weisen! Meine Tage sind vorüber, meine Pläne abgerissen, das (liebste) Eigentum meines Herzens. Die Nacht machen sie zum Tage, das Licht ist nahe der Finsternis. Wenn ich harre auf die Unterwelt, mein Haus, im Finstern mein Lager bette; das Grab meinen Vater nenne, meine Mutter und Schwester die Würmer: wo ist doch meine Hoffnung? meine Hoffnung, wer schauet sie? Zu den Riegeln der Unterwelt sinkt sie hinab, wenn allzumal im Staube Ruhe. Bildads zweite GegenredeUnd es antwortete Bildad, der Suchäer, und sprach: Wie lange wollt ihr jagen nach Worten? Werdet klug, dann wollen wir reden! Warum werden wir geachtet für Vieh, und gelten für unrein in euren Augen? Du, der sich selbst zerfleischst in seinem Zorn, soll deinethalben die Erde verlassen sein, und versetzt der Fels von seiner Stelle? Ja, des Sünders Licht erlischt, und nicht scheint die Flamme seines Feuers; das Licht dunkelt in seinem Zelte, und seine Lampe über ihm erlischt; beengt werden seine gewaltigen Schritte, und ihn stürzt sein eigener Rat. Denn ins Netz wird er geschickt mit seinen Füßen, und auf dem Garne wandelt er; es fasst die Fersen die Falle, es ergreift ihn die Schlinge; verborgen im Boden ist sein Strick, und sein Fangeisen auf dem Pfade. Ringsum ängstigen ihn Schrecknisse, und jagen ihn auf dem Fuße; ausgehungert wird seine Kraft, und Verderben steht ihm zur Seite; es frißt die Glieder seines Leibes, es frißt seine Glieder des Todes Erstgeborner. Fortgerissen wird er aus seinem Zelte, seiner Zuversicht, und es treibt ihn fort zum Könige des Schreckens. Es wohntt in seinem Zelte, das nicht mehr sein; aus seine Wohnung wird Schwefel gestreut. Von unten verdorren seine Wurzeln, und von oben welkt sein Ast; sein Gedächtnis schwindet aus dem Lande, und keinen Namen hat er auf der Trift. Er wird vom Lichte zur Finsternis; gestoßen, und aus der Welt fortgetrieben; nicht Sohn noch Enkel bleiben ihm in seinem Volke, und kein Überbleibsel in seinen Wohnungen. Ob seinem Tage staunen die Nachkommen, und die Vorfahren ergreift Schauer. Ja, so sind die Wohnungen des Missetäters, und so die Stätte des Gottvergeßnen. Hiobs AntwortUnd es antwortete Hiob, und sprach: Wie lange wollt ihr mich betrüben, und mich zermalmen mit Worten. Schon zehnmal habt ihr mich gehöhnt, schämt euch nicht, mich zu übertäuben. Und hab' ich auch fürwahr geirrt, so bleibt bei mir mein Irrtum. Wollt ihr fürwahr gegen mich euch groß zeigen, und gegen mich dartun meine Schmach? Erkennt doch, daß Gott mich gebeugt, und sein Garn um mich gestellt. Sieh', ich schreie über Gewalttat, und werde nicht gehört: rufe, und finde kein Recht. Meinen Pfad hat er umzäunt, daß ich nicht hinüber kann, und auf meine Stiege Finsternis gelegt; meine Ehre hat er mir ausgezogen, und weggetan die Krone meines Hauptes; er zerstörte mich ringsum, daß ich dahin bin, und riß wie einen Baum meine Hoffnung aus; es entbrannte über mich sein Zorn, und er achtete mich als seinen Feind; allzumal kamen seine Scharen, und bahnten zu mir heran ihren Weg, und lagerten rings um mein Zelt. Meine Brüder hat er von mir entfernt, und meine Vertrauten sind mir nur entfremdet; es lassen ab meine Verwandten, und meine Bekannten vergessen meiner; die Fremdlinge meines Hauses und meine Mägde achten mich für fremd, ein Auswärtiger bin ich geworden in ihren Augen. Meinem Knechte ruf' ich, und er antwortet nicht; mit meinem Munde muß ich zu ihm flehen. Mein Atem ist meinem Weibe widrig, und mein Flehen den Söhnen meines Leibes. Selbst Kinder verachten mich; steh' ich auf, so reden sie wider mich. Mich verabscheuen alle meine Busenfreunde, und die ich liebte, kehren sich gegen mich. An Haut und Fleisch klebt mein Gebein, und (kaum) bin ich mit meinem Zahnfleisch entronnen. Erbarmt euch mein, erbarmt euch mein, ihr, meine Freunde, denn Gottes Hand hat mich geschlagen! Warum verfolgt ihr mich wie Gott, und werdet nicht satt meines Fleisches? O! würden doch aufgeschrieben meine Worte, würden sie in ein Buch gezeichnet, mit Eisengriffel und Blei auf ewig in Felsen eingehauen! Aber ich weiß, mein Retter lebt, und zuletzt wird er auf dem Staube stehen; und wenn nach meiner Haut dieses da zerstört ist, auch ohne Fleisch werd' ich Gott schau'n; ja, ihn werd' ich mir schauen, meine Augen sehen ihn, und kein Anderer; (vor Sehnsucht) verzehren sich meine Nieren im Busen! Ja, dann werdet ihr sagen: Warum verfolgten wir ihn? und der Sache Wurzel wird sich an mir erfunden haben. Fürchtet euch vor dem Schwerte? Denn (eure) Wut ist schuldig des Schwertes; auf daß ihr wisst, daß es Gericht gibt! Zophars zweite GegenredeUnd es antwortete Zophar, der Raamathiter, und sprach: Darum doch sollen meine Gedanken mir Antwort geben, und zwar wegen meines Stürmens in mir. Mir schmählichen Verweis muß ich hören, aber der Geist erwiedert mir aus meiner Einsicht. Weißt du dies nicht von Ewigkeit her, seit Menschen gesetzt sind auf die Erde: daß der Jubel der Frevler kurz, und die Freude des Ruchlosen augenblicklich? Stieg auch bis zum Himmel seine Höhe, und rührte sein Haupt an die Wolken; wie sein Kot vergeht er auf ewig, die ihn gesehen, fragen: Wo ist er? Wie ein Traum entstiegt er, und man findet ihn nicht, und wird verscheucht wie ein Nachtgesicht. Das Auge sah ihn, und nicht wieder, und nicht mehr erblickt ihn sein Wohnort. Seine Söhne müssen die Armen befriedigen, und ihre Hände geben zurück sein Vermögen. Sein Gebein strotze von Jugendkraft, mit ihm sinkt sie in den Staub. Schmeckt auch süß seinem Munde das Böse, verbirgt er es unter seiner Zunge; spart er es, und läßt es nicht fahren, und hält zurück an seinem Gaumen: sein Fraß wandelt sich in seinem Eingeweide, zu Otterngift in seinem Leibe. Reichtum schlang er, und speit ihn von sich: aus seinem Bauche treibt ihn Gott. Otternzift saugt er, ihn mordet die Zunge der Natter. Er sieht nicht seine Lust an Bächen, strömenden Flüssen von Honig und Milch. Er gibt zurück, was er erworben, und schlingt es nicht, soviel von seinem Vermögen zu erstatten, und wird nicht froh. Denn er mißhandelte, verließ Arme, raubte Häuser, aber baute sie nicht auf; denn er kannte keine Ruhe in seinem Bauche; doch mit seinem Liebsten wird er nicht entrinnen; nichts blieb übrig vor seiner Freßgier; darum wird nicht bestehen sein Wohlstand. In seines Überflusses Fülle hat er Not, alle Schläge eines Elenden treffen ihn. Es wird seinen Bauch etwas füllen: (Gott) schickt über ihn seine Zornglut, und läßt über ihn regnen seine Speise. Flieht er vor der Eisenrüstung, so durchbohrt ihn der eherne Bogen. Er zieht (am Pfeil), aber er ging aus dem Leibe heraus, und fährt aus seiner Galle; auf ihm Todesschrecken. Jegliches Unheil ist aufgespart seinen Schätzen; ihn frißt Feuer, nicht angeblasen, verzehrt den Rest in seinem Zelte. Der Himmel enthüllt seine Schuld, und die Erde erhebt sich wider ihn. Es wandert seines Hauses Ertrag, zerfließend am Tage der Rache. Das ist der Teil des Frevlers von Gott, und sein beschieden Los vom Herrn. Hiobs AntwortUnd es antwortete Hiob, und sprach: Gebt Gehör meiner Rede, und dieses sei eure Tröstung! Ertragt mich, daß ich rede, und wenn ich geredet, so spotte! Ist gegen einen Menschen meine Klage? Und warum sollt' ich nicht ungeduldig werden? Blickt auf mich, und staunt, und legt die Hand auf den Mund! Denk' ich daran, so erschreck' ich, und meinen Leib fasst Schauder: warum leben die Frevler, altern, wachsen gar an Kraft? Ihr Same besteht vor ihnen, gleich ihnen, und ihre Sprößlinge vor ihren Augen. Ihre Häuser in Frieden, ohne Furcht, und Gottes Rute kommt nicht über sie. Sein Stier befruchtet, und verschmäht nicht; seine Kuh kalbt, und verwirft nicht. Gleich einer Herde führen sie ihre Kinder aus, und ihre Knaben hüpfen; sie jauchzen bei Pauke und Harfe, und freuen sich beim Klange der Schalmei. Im Glücke verbringen sie ihre Tage, und im Nu sinken sie zur Unterwelt. Und doch sprechen sie zu Gott: „Weiche von uns, an der Kunde deiner Wege haben wir keine Lust! Was ist der Allmächtige, daß wir ihm dienen sollen, und was nützt es uns, wenn wir zu ihm beten?" Siehe, ist nicht in ihrer Hand ihr Glück? (Der Rat der Frevler sei fern von mir!) Wie oft erlischt die Leuchte der Frevler, und kommt über sie ihr Verderben, teilt er (ihnen) Schmerzen zu im Zorn? Wie oft sind sie wie Stoppel vor dem Winde, und wie Spreu, die der Wirbelwind entführt? „Gott spart seinen Kindern sein Unheil" — ihm sollt' er vergelten, daß er es fühle! Sein Auge sollte sein Verderben sehen, und vom Zorne des Allmächtigen sollt' er trinken! Denn was liegt ihm an seinem Hause nach dem Tode, wenn die Zahl seiner Monden zugeteilt ist? Kann man Gott Weisheit lehren? Er richtet ja die Himmlischen! Denn ihr sprecht: „Wo ist das Haus des Gewaltigen, und wo das Zelt der Wohnungen der Frevler?" seine Herdenplätze sind voll Milch, und das Mark seiner Knochen getränkt. Und jener stirbt in Herzenskummer, und hat nicht das Glück geschmeckt. Zusammen liegen sie im Staube, und Gewürm bedeckt sie. Sieh' ich kenne eure Gedanken, und die Meinungen, womit ihr mir Unrecht tut. - - - Habt ihr nicht befragt, die des Weges ziehen? So werdet ihr ihre Zeichen nicht verkennen. Am Tage des Verderbens wird der Böse verschont, am Tage der Rache werden sie entführt. Wer rügt ihm ins Gesicht seinen Wandel, und was er getan, wer vergilt es ihm? Er wird zu den Gräbern hingetragen, und auf dem Hügel wacht er; sanft liegen auf ihm des Tales Schollen, und nach ihm zieht alle Welt, und ihm voran ohne Zahl. Wie mögt ihr nun so eitel mich trösten? Eure Antworten bleiben Bosheit. Eliphas dritte GegenredeUnd es antwortete Eliphas, der Themaniter, und sprach: Nützt wohl Gott der Mensch? Nein, sich selber nützt der (Vernünftige). Ist's Angelegenheit des Allmächtigen, wenn du gerecht bist, und sein Gewinn, wenn du unsträflich wandelst? Wild er aus Furcht vor dir dich tadeln, mit dir gehen ins Gericht? War nicht deines Übeltuns viel, und kein Ende deiner Vergehungen? Denn du pfändtest deine Brüder ohne Ursach, und zogst den Nackten die Kleider aus; du tränktest nicht mit Wasser den Matten, und dem Hungrigen versagtest du Brot; dem Gewaltigen gehörte das Land, und der Angesehene durfte darin wohnen; Witwen ließest du leer von dir, und der Waisen Stützen wurden zerbrochen. Darum umgeben dich Schlingen, und dich schreckt Furcht jählings; oder siehst du nicht die Finsternis und die Wasserflut, die dich deckt? Ist Gott nicht in der Himmelshöhe? Schaue den Gipfel der Sterne, wie hoch sie sind! Aber du sprichst: „Was weiß Gott? wird er hinter dem Dunkel richten? Gewölk ist seine Hülle, daß er nicht sieht, und am Kreise des Himmels wandelt er." Also zu dem alten Pfade hältst du dich, den die Bösewichter betraten, die weggerafft wurden vor der Zeit; ein Strom ergoß sich über ihren Grund; die zu Gott sprachen: „Weiche von uns!" und was könne der Allmächtige ihnen tun? Und doch füllt' er ihre Häuser mit Gütern. Der Rat der Frevler sei fern von mir! Es werden's die Gerechten schauen und sich freuen, und der Schuldlose wird ihrer spotten: „Fürwahr, vertilgt ist unser Widersacher, und seine Herrlichkeit fraß Feuer!" Vertraue dich nur ihm, so geht es dir wohl; dadurch wird Glück zu dir kommen! Empfange nur aus seinem Munde Belehrung, und nimm seine Worte zu Herzen! Kehrst du zum Allmächtigen, so wirst du aufgebaut werden: entferne das Unrecht aus deinen Zelten! Wirf auf den Staub das Erz, und unter die Kiesel der Bäche Ophirs Gold: so wird der Allmächtige dein Erz sein, und Schätze von Silber dir. Alsdann wirst du des Allmächtigen dich freuen, und zu Gott erheben dein Antlitz. Betest du zu ihm, so wird er dich hören und deine Gelübde wirst du entrichten. Wenn du etwas beschließt, so wird es dir gelingen, und auf deine Wege scheint Licht; senken sie sich, so gebietest du Erhebung; dem Niedergeschlagenen hilft er. Er wird (sogar) retten den Nichtschuldlosen: er wird gerettet durch die Reinheit deiner Hände. Hiobs AntwortUnd es antwortete Hiob, und sprach: Auch jetzt ist Aufruhr meine Klage, da doch mein Schlag beschwert mein Seufzen. O! daß ich wüßte ihn zu finden, und kommen könnte zu seinem Throne! Ich (wollte) meine Sache ihm vorlegen, und meinen Mund füllen mit Beweisen. Wissen möcht' ich die Worte, die er mir erwiederte, und vernehmen, was er zu mir spräche. Würd' er mit Machtfülle gegen mich streiten? Nein, nur würd' er Acht haben auf mich! Dann würd' ein Redlicher mit ihm rechten, und ich würd' auf ewig entkommen meinem Richter. Doch siehe, geh' ich gen Osten, so ist er nicht da; und gen Westen, so bemerk' ich ihn nicht; schafft er im Norden, so schau' ich ihn nicht; verhüllt er sich im Süden, so seh' ich ihn nicht. Denn er kennt meinen Wandel; er läutere mich: wie Gold geh' ich hervor. An seinen Schritt hielt sich mein Fuß, seinen Weg beobachtet' ich, und wich nicht ab; das Gebot seiner Lippen ließ ich nicht; mehr als mein Gesetz bewahrt' ich die Worte seines Mundes. Doch er ist einzig, wer hält ihn zurück? seine Seele begehrt, und er tut's. Ja vollenden wird er mein Geschick, und desgleichen hat er mehr im Sinn. Darum beb' ich vor seinem Angesicht; ich erwäge, und zittere vor ihm. Gott hat ja mir den Mut gebrochen, und der Allmächtige mich geschreckt; denn nicht verstumm' ich vor der Finsternis, und vor mir selbst, den' Dunkel deckt. Warum werden vom Allmächtigen nicht Zeiten aufgespart, und sehen seine Verehrer nicht seine Tage? Grenzen verrücken sie, Herden rauben und weiden sie; den Esel der Waisen treiben sie fort, nehmen den Ochsen der Witwe zum Pfande; sie stoßen Arme aus dem Wege, allzumal verkriechen sich die Elenden des Landes. Siehe, Waldesel in der Wüste, gehen sie aus zur Arbeit, nach Nahrung suchend; die Wildnis (gibt) ihnen Speise für die Kinder: ans dem Felde ernten sie ihr Futter, und im Weinberge des Frevlers lesen sie nach; nackt übernachten sie ohne Gewand, und ohne Hülle im Frost; vom Regen des Gebirgs durchnäßt, und ohne Zuflucht umarmen sie den Felsen. Sie reißen von der Brust die Waise, und was der Elende anhat, pfänden sie. Nackt gehen sie einher ohne Gewand, und hungrig tragen sie Garben; zwischen ihren Mauern pressen sie Öl, die Kelter treten sie, und dursten. Aus Städten ächzen Sterbende, und der Erschlagenen Seelen klagen — und Gott achtet nicht auf die Ungereimtheit! Jene sind Feinde des Lichts, kennen nicht seine Wege, und bleiben nicht auf seinen Pfaden. Gegen Anbruch des Lichts erhebt sich der Mörder, tötet den Elenden und Armen, und Nachts ist er wie der Dieb. Des Ehebrechers Auge lauert auf die Dämmerung, denkend, mich soll kein Aug' erblicken, und eine Hülle legt er auf sein Antlitz. Im Finstern brechen sie in die Häuser; des Tags verschließen sie sich, wissen nichts vom Lichte. Denn zugleich ist ihnen Morgen Finsternis; sie kennen das Graun der Finsternis;. Im Flug ist ein solcher hin über des Wassers Fläche, verflucht wird ihr Erbteil im Lande; nicht wendet er sich nach den Weinbergen hin. Dürre und Hitze raffen Schneewasser hinweg: so die Unterwelt, die da sündigten. Sein vergisst der Mutterleib, an ihm labt sich Gewürm; sein wird nicht mehr gedacht, und zerbrochen wie Holz wird Frevel: er, welcher beraubte die Unfruchtbare, die nicht gebar, und der Witwe nicht wohl tat. Und doch (lange) hält (Gott) die Gewaltigen durch seine Kraft; (der Frevler) ersteht wieder, wenn er auf sein Leben nicht mehr trauet. Er gibt ihm Sicherheit, daß er sich stützen kann; sein Auge (wacht) über seine Wege. Hoch stehen sie: ein Augenblick, und sie sind nicht mehr; sie sinken hin; wie Alle werden sie gesammelt, wie die Spitzen der Ähren abgemäht. Und wenn denn nicht, wer straft mich Lügen, und macht zunichte meine Rede? Bildads dritte GegenredeUnd es antwortete Bildad. der Suchäer, und sprach: Herrschaft und Schrecken ist bei Ihm, der Frieden macht in seinen Höhen. Sind zu zählen seine Scharen? und über wen geht nicht sein Licht auf? Und wie mag der Mensch gerecht sein bei Gott, und wie rein der Weibgeborne? Siehe, sogar der Mond, er scheint nicht hell, und die Sterne sind nicht rein vor seinen Augen: geschweige der Mensch, der Wurm, und der Menschensohn, die Made! Hiobs AntwortUnd es antwortete Hiob, und sprach: Wie hast du der Ohnmacht geholfen, unterstützt der Schwachheit Arm! Wie hast du der Unweisheit geraten, und Einsicht in Fülle kund getan! Für wen hast du Worte vorgebracht, und wessen Geist sprach aus dir? (Vor Ihm) erbeben die Schatten unter den Wassern und ihren Bewohnern; bloß liegt die Unterwelt vor ihm, keine Hülle hat der Abgrund. Er spannt den Norden aus über die Leere, hängt die Erde über das Nichts. Er bindet das Wasser in seine Wolken, und es reißt nicht das Gewölk darunter. Er verschließt das Antlitz seines Thrones, breitet um ihn sein Gewölk. Eine Grenze zirkelte er ab auf Wassersfläche, aufs genaueste, Licht neben Finsternis. Die Säulen des Himmels zittern, und staunen vor seinem Schelten. Durch seine Macht regt er das Meer auf, und durch seine Weisheit schlägt er (dessen) Trutz. Durch seinen Geist ist der Himmel Schönheit, es schuf seine Hand die flüchtige Schlange. Siehe, das sind die Enden seiner Wege, und welch' leiser Laut, von dem wir hören! und seiner Allmacht Donner — wer vernimmt ihn? Hiobs Antwort an alle DreiUnd Hiob fuhr fort seinen Spruch zu erheben, und sprach: Beim Leben Gottes, der mir mein Recht entzogen, beim Allmächtigen, der meine Seele betrübt hat — denn ganz ist noch mein Atem in mir, und Gottes Hauch in meiner Nase — wo meine Lippen Unrecht reden, und meine Zunge Trug ausspricht! Fern sei von mir, daß ich euch Recht gebe; bis ich verscheide, lass' ich meine Unschuld mir nicht nehmen. An meiner Gerechtigkeit halt' ich, und lasse sie nicht; nicht schmäht mein Herz einen meiner Tage. Es gehe wie dem Frevler meinem Feinde, und meinem Gegner wie dem Ungerechten! Denn was ist des Gottlosen Hoffnung, wenn abschneidet, wenn herauszieht Gott seine Seele? Hört Gott sein Geschrei, wenn über ihn Bedrängnis kommt? Oder kann er des Allmächtigen sich freuen, und Gott anrufen allezeit? Ich will euch belehren von Gottes Tun; wie der Allmächtige gesinnt, nicht verhehlen. Sieh', ihr alle selber habt es erkannt: warum denn redet ihr Eitles? Dies ist das Los des Frevlers bei Gott, nsd der Wüteriche Erbe, daß sie vom Allmächtigen empfangen. Mehren sich seine Söhne — fürs Schwert, und seine Sprößlinge werden des Brotes nicht satt; seine Überbleibsel werden durch die Pest begraben, und ihre Witwen weinen nicht. Häuft er wie Staub Silber, und schafft er wie Lehm Kleider: er schafft, und der Gerechte bekleidet sich damit, und das Silber teilt der Fromme. Er bauet der Motte gleich sein Haus, und der Hütte gleich, die ein Wächter gemacht. Reich legt er sich, und tut's nicht wieder; er tut seine Augen auf, und ist nicht mehr. Ihn ereilen wie Wasser Schrecken, Nachts reißt ihn hinweg ein Wirbelwind; ihn rafft empor der Ost, daß er vergeht, und stürmt ihn fort von seiner Stätte. (Gott) schießt auf ihn ohne Schonung, seiner Hand möcht' er entfliehen. Man klatscht über ihn in die Hände, und zischt ihn fort aus seiner Stätte. Denn das Silber hat seinen Fundort, und seinen Sitz das Gold, das man läutert; Eisen wird aus dem Boden geholt, und Steine schmelzt man zu Erz; ein Ende hat man der Finsternis gesetzt, und aufs vollkommenste erforscht man den Fels des Dunkels und der Todesnacht. Man bricht einen Schacht fern vom Wohnenden: verlassen vom Fuße, hangen sie hinab; fern von Menschen, schweben sie. Die Erde, aus welcher Nahrung sproßt, unter sich wird sie umgekehrt wie von Feuer. Sitz des Saphirs ist ihr Gestein, und Goldstaub ist darauf. Den Pfad, ihn kennt kein Raubvogel, und ihn späht nicht des Geiers Auge; ihn betreten die wilden Tiere nicht, über ihn streift kein Löwe. An Kieselstein legt man die Hand, kehrt von Grund aus Berge um. In Felsen bricht man Gänge durch, und alles Kostbare sieht dann das Auge. Das Tröpfeln der Ströme hemmt man, und Verborgenes bringt man ans Licht. Aber die Weisheit, wo wird sie gefunden? und wo doch ist der Sitz der Einsicht? Nicht kennt der Mensch ihre Schätzung, sie wird nicht gefunden im Lande der Lebenden. Die Tiefe sagt: In mir ist sie nicht! und das Meer sagt: Nicht bei mir! Nicht wird köstliches Gold gegeben für sie, und nicht Silber dargewogen als ihr Kaufpreis; sie wird nicht aufgewogen mit Gold von Ophir, mit köstlichem Onych und Saphir; nicht kann man ihr gleichstellen Gold und Glas, und als ihren Tausch golden Gerät; Korallen und Kristall sind nicht zu erwähnen, und der Besitz der Weisheit ist mehr als Perlen; nicht kann man ihr gleichstellen Ätiopiens Topas, mit feinem Golde wird sie nicht aufgewogen. Die Weisheit nun, woher kommt sie? und wo doch ist der Sitz der Einsicht? Verborgen ist sie vor dem Auge aller Lebenden, und vor den Vögeln des Himmels verhüllt. Der Abgrund und Tod sprechen: Mit unsren Ohren haben wir ihren Ruf vernommen. Gott kennt ihren Weg, und Er weiß ihren Wohnsitz; denn er schaut bis an die Enden der Erde, unter dem ganzen Himmel hin schauet er. Als er dem Winde Gewicht gab, und die Gewässer abwog mit dem Maße; als er dem Regen Gesetz gab, und eine Bahn dem Donnerstrahl: da sah er sie und tat sie kund, bestellte sie und erforschte sie; und sprach zum Menschen: Siehe, des Herrn Furcht ist Weisheit, und Böses meiden Einsicht. Hiobs Rückblick auf sein früheres LebenUnd Hiob fuhr fort seinen Spruch zu erheben, und sprach: O wär' ich wie in den Monden der Vergangenheit, wie in den Tagen, da Gott mich behütete, als seine Leuchte schien über meinem Haupt, bei seinem Licht ich wandelte durchs Dunkel; wie ich war in den Tagen meines Herbstes, als Gottes Freundschaft bei meinem Zelte; als der Allmächtige noch mit mir war, rings um mich meine Knaben; als meine Schritte sich badeten in Milch, und der Fels neben mir Ölbäche ergoß; als ich ausging zum Tore nach der Stadt, auf dem Platze stellte meinen Sitz: es sahen mich Jünglinge, und bargen sich, und Greise erhoben sich und standen; Fürsten hemmten die Rede, und legten die Hand auf ihren Mund; die Stimme der Edeln barg sich, und ihre Zunge klebte am Gaumen; denn das Ohr, das (mich) hörte, pries mich, und das Auge, das (mich) sah, rühmte mich. Denn ich rettete den Elenden, der schrie, und die Waise, die ohne Helfer war; des Verdorbnen Segen kam auf mich, und der Witwe Herz erfüllt' ich mit Jubel. Mit Gerechtigkeit kleidet' ich mich, und sie kleidete mich; wie Mantel und Kopfbund war mein Recht. Auge war ich dem Blinden, und Fuß dem Lahmen ich; Vater war ich den Armen, und den Handel des Unbekannten erforscht' ich; und ich zerbrach das Gebiß des Ungerechten, und seinen Zähnen entriß ich den Raub. Da dacht ich: Mit meinem Neste werd' ich sterben, und wie der Phönix mehren meine Tage; meine Wurzel ist dem Wasser aufgetan, und der Tau übernachtet auf meinen Ästen; mein Ruhm bleibt mir frisch, und mein Bogen in meiner Hand gewinnt neue Kraft! Auf mich hörten sie, und harrten, und schwiegen zu meinem Rate; nach meinen Worten sprachen sie nicht wieder, und auf sie träufelte meine Rede; sie harrten auf mich wie auf Regen, und ihren Mund sperrten sie auf wie nach Spätregen. Ich lachte sie an, wenn sie nicht mehr vertrauten; die Heitre meines Blickes trübten sie nicht. Wählt' ich den Weg zu ihnen, so saß ich da als Haupt, und thronte wie ein König unter der Schar, wie einer Trauernde tröstet. Und nun lachen über mich Jüngere als ich an Jahren, deren Väter ich nicht gewürdigt den Hunden meiner Herde beizugesellen. Auch ihrer Hände Kraft, wozu sollte sie mir? Ihnen ist verloren reifes Alter, von Mangel und Hunger dürre, die da benagen die Steppe, die alte Wüste und Verwüstung, die da pflücken Melde am Gesträuch, und denen Ginsterwurzel ihr Brot. Aus der (Menschen) Mitte werden sie verstoßen, man schreit über sie gleich Dieben; in grausen Tälern müssen sie wohnen, in Löchern der Erde und Felsen; zwischen Gesträuchen brüllen sie, unter Dorngebüsch wild gelagert, Gottloser, ja Ehrloser Söhne, ausgestoßen aus dem Lande. Und nun bin ich ihr Spottlied geworden, und ward ihnen zum Gespräche! Sie verabscheuen mich, entfernen sich von mir, und vor meinem Angesichte enthalten sie sich nicht auszuspeien. Ihren Zügel lösen sie und demütigen mich, und den Zaum lassen sie frei vor meinen Augen. Zur Rechten tritt (mir) die Brut, sie stoßen meine Füße fort, und bahnen zu mir heran ihre verderblichen Wege; sie zerstören meinen Pfad, zu meinem Falle helfen sie, denen niemand beisteht. Wie mit weitem Mauerrisse kommen sie, unter Krachen wälzen sie sich heran. Gekehrt ist gegen mich (jegliche) Schrecknis, verjagt wie Sturmwind meine Herrlichkeit, und wie Gewölk ist vorüber mein Glück. Und nun ergießt sich in mir mein Herz (in Jammer), mich ergreifen Tage des Kummers. Die Nacht durchbohrt mein Gebein, (und löst es ab) von mir, und meine Nager schlafen nicht. Durch die Allgewalt ist mein Gewand entstellt, gleich meinem Leibrock umgürtet es mich. Er hat mich geworfen in den Kot, daß ich Staub und Asche gleiche. Ich schreie zu dir, und du hörst nicht; ich stehe (vor dir), und du siehst mich an. Zum Wüterich bist du mir verwandelt, mit der Stärke deiner Hand befeindest du mich. Du hebst mich auf den Wind, läßt mich dahin fahren, und mir das Heil zerrinnen. Denn ich weiß, zum Tode willst du mich führen, ins Versammlungshaus aller Lebendigen. Ja, kein Bitten hilft, streckt er aus die Hand; ist bei seinem Verhängnis darüber Flehen (vergönnt)? Fürwahr, ich weinte über Hartbedrängte, es trauerte mein Herz über Elende. Und doch — Glück hofft' ich, und es kam Unglück; ich harrt' auf Licht, und es kam Finsternis. Mein Eingeweide wallt, und ruht nicht; mich haben Tage des Jammers überfallen. Geschwärzt geh' ich einher, nicht von Sonnenbrand; stehe da in der Versammlung, und schreie. Bruder bin ich geworden der (heulenden) Schakale, und Genosse der Strauße. Meine Haut wird schwarz, (und löst sich ab) von mir, und mein Gebein brennt vor Glut. Und so ist zur Klage geworden meine Laute, und meine Schalmei zu Trauertönen. Einen Bund hatt' ich geschlossen mit meinen Augen: wie sollt' ich auf eine Jungfrau blicken? Doch welch Los Gottes von oben, und welch Erbe des Allmächtigen aus der Höhe! Gehört nicht Verderben dem Ungerechten, und Unglück den Übeltätern? Sieht er nicht meine Wege, und zählt all meine Schritte? Ging ich mit Lüge um, und eilte zum Trug mein Fuß: er wäge mich auf der Wage des Rechts, und Gott erkenne meine Unschuld! Wich mein Schritt aus dem Wege, folgte meinen Augen mein Herz, und klebt' an meiner Hand ein Schandfleck: so will ich säen, und ein Andrer esse, und meine Sprößlinge werden entwurzelt! Ließ mein Herz sich betören ob einem Weibe, und lauert' ich an der Türe meines Nächsten: dann mahle einem anderen mein Weib, und Andere beschlafen sie! Denn das ist Frevel und das ein Verbrechen für die Richter; ja, ein Feuer ist's, das bis zur Vernichtung frißt, und meinen ganzen Ertrag entwurzelt. Verwarf ich das Recht meines Knechtes, und meiner Magd, wenn sie mit mir stritten: was wollt' ich tun, wenn Gott sich erhöbe? und wenn er strafte, was ihm erwiedern? Hat nicht in Mutterleibe, der mich schuf, ihn geschaffen, und uns nicht Einer bereitet im Schoße? Versagt' ich den Wunsch der Geringen, und ließ der Witwe Augen schmachten; und aß ich meinen Bissen allein, und aß nicht die Waise davon — nein, von meiner Jugend an wuchs sie mir auf, als Vater, und von meiner Geburt an leitet' ich jene. Könnt' ich Verlassene sehen ohne Gewand, und ohne Hülle Dürftige; segneten mich nicht ihre Hüften, und wurden sie von der Schur meiner Schafe nicht warm; schwang ich gegen die Waise meine Hand, weil ich meinen Beistand sah im Tor: so falle meine Achsel aus der Schulter, und mein Arm brech' aus der Röhre! Denn Schrecken ist mir das Verderben Gottes, und vor seiner Majestät vermag ich nichts. Macht' ich Gold zu meiner Zuversicht, und sprach zum Schatze: Mein Vertrauen! freut ich mich, daß groß mein Vermögen, und daß viel meine Hand erworben; sah ich das Licht, wie es scheint, und den Mond, prächtig wallend, und ließ heimlich mein Herz sich betören, daß meine Hand meinen Mund küßte — auch das war strafbares Verbrechen, weil ich verleugnete Gott in der Höhe — freut' ich mich über das Verderben meines Hassers, und frohlockte, wenn ihn Unglück traf — doch nicht gestattet' ich meinem Gaumen zu sündigen, durch Fluch seinen Tod zu fordern — sprächen nicht die Leute meines Zeltes: Wäre doch nur Einer von seinem Fleische nicht satt geworden — auf der Straße übernachtete nicht der Fremdling, meine Türe tat ich auf dem Wanderer — verhehlt ich nach Menschenart mein Vergehen, verbergend im Busen mein Verbrechen, weil ich scheute die große Versammlung, und der Stämme Verachtung mich schreckte, so daß ich verstummte, nicht vor die Türe ging — o, hätt' ich einen, der auf mich hörte! hier ist meine Unterschrift, der Allmächtige antworte mir, und seine Klage schreibe mein Gegner! fürwahr, auf meiner Schulter wollt' ich sie tragen, sie umbinden mir zum Hauptschmuck! jeglicher meiner Schritte wollt' ich ihm bekennen; wie ein Fürst, mich ihm nahen! — schrei't wider mich mein Acker, und klagen zugleich seine Furchen; aß ich seinen Ertrag ohne Zahlung, und preßt' ich Seufzer aus seinem Herrn: so sprosse statt Weizen Dorn, und statt Gerste Unkraut! Ende der Reden Hiobs. Reden Elihu'sUnd es hörten jene drei Männer auf dem Hiob zu antworten, weil er sich für gerecht hielt in seinen Augen. Da entbrannte der Zorn Elihu's, des Sohnes Beracheels, des Busiters vom Geschlecht Ram: gegen Hiob entbrannte sein Zorn, darum daß er sich selbst rechtfertigte vor Gott; und gegen seine drei Freunde entbrannte sein Zorn, darum daß sie keine Antwort fanden, und doch Hiob verdammten. Elihu aber hatte auf Hiob geharrt: mit Reden, denn jene waren älter denn er an Jahren; als nun Elihu sah, daß keine Antwort war im Munde der drei Männer, so entbrannte sein Zorn. Und es antwortete Elihu, der Sohn Beracheels, der Busiter, und sprach: Gering bin ich an Jahren, und ihr Greise: drum fürchtete und scheut' ich mich euch meine Einsicht zu eröffnen. Ich dachte: das Alter mag reden, und die Menge der Jahre Weisheit kund tun. Allein der Geist ist es im Menschen, der Hauch des Höchsten, der ihn klug macht. Nicht (immer) sind Bejahrte weise, noch sehen Alte das Recht ein. Drum sprech' ich: Hör' auf mich, meine Einsicht will auch ich eröffnen. Sieh', ich harrte auf eure Reden, horchte auf eure Beweisgründe, bis daß ihr die Sache erforschtet, und auf euch hin merkt' ich: aber siehe, keiner ist, der Hiob widerlege, der seinen Reden antworte, von euch. Daß ihr nur nicht sagt: „Wir haben Weisheit gefunden; Gott kann ihn aus dem Felde schlagen, kein Mensch!" Er aber hat nicht Worte gegen mich gerüstet, und so werde ich mit euren Reden ihm nicht erwiedern. Sie sind verwirrt, und antworten nicht mehr; entrückt ist ihnen die Rede. Und sollt' ich harren, da sie nicht mehr reden, da sie dastehen, nicht mehr antworten? Erwiedern will auch ich mein Teil, und eröffnen meine Einsicht auch ich. Denn voll bin ich von Sprüchen, es drängt mich der Geist im Busen. Siehe, mein Busen ist wie Wein, der nicht geöffnet, wie neue Schläuche, die zerspringen. Ich will reden, daß mir Luft werde, meine Lippen auftun und erwiedern. Nicht doch will ich auf einen Menschen Rücksicht nehmen, und niemandem schmeicheln; denn ich weiß nicht zu schmeicheln, sonst raffte mich bald hinweg mein Schöpfer. Aber höre doch, Hiob, meine Rede, und all meine Worte nimm zu Ohren! Sieh', ich tu' auf meinen Mund, es redet meine Zunge in meinem Gaumen. Geradheit meines Herzens sind meine Worte, und was meine Lippen wissen, reden sie rein. Gottes Geist hat mich geschaffen, und des Allmächtigen Hauch belebt mich. Wenn du's vermagst, erwiedre mir; rüste dich gegen mich, stelle dich! Sieh', ich bin, wie du, von Gott; aus Ton gebildet auch ich. Siehe, Furcht vor mir kann dich nicht schrecken, und mein Gewicht dich nicht niederdrücken. Ja, du sprachst vor meinen Ohren, und den Laut der Worte hört' ich: „Rein bin ich, ohne Vergehen, lauter, und keine Schuld auf mir. Siehe, Feindschaft findet er wider mich, achtet mich für seinen Gegner; er legt in den Block meine Füße, bewacht all meine Pfade." Siehe, darin hast du nicht Recht, erwiedr' ich dir; denn Gott ist größer als ein Mensch. Warum rechtest du mit ihm? Denn über all sein Tun gibt er nicht Antwort? Denn einmal redet Gott, und zweimal — man achtet es nicht — im Traum, im Nachtgesicht, wenn tiefer Schlaf die Menschen befällt, im Schlummer auf dem Lager. Dann gibt er Offenbarung den Menschen, und besiegelt ihre Warnung, um den Menschen abzuziehen vom Tun, und daß er Übermut vom Mann entferne, seine Seele zurückhalten vom Grabe, und sein Leben, nicht zu fahren ins Geschoß. Auch wird er gezüchtigt mit Schmerz auf seinem Lager, und mit stetem Kampf in seinem Gebeine. Es ekelt seinem Munde vor Brot, und seinem Gaumen vor erwünschter Speise; sein Fleisch zehrt sich ab, daß man's nicht mehr sieht, und kahl werden seine Knochen, die man nicht sah; und so naht dem Grabe seine Seele, und sein Leben den Todesengeln. Wenn für ihn ein Engel ist, ein Mittler, einer von den Tausenden, daß er dem Menschen sein rechtes Verhalten kund tut: so erbarmt er sich sein, und spricht: Erlös' ihn vom Sinken in's Grab, ich habe Sühnung erhalten. Dann grünet sein Leib wieder auf, mehr als in der Kindheit; er kehrt zurück in die Tage seiner Jugend. Er betet zu Gott, und Er begnadigt ihn, daß er sein Antlitz schauet in Jubel, und gibt dein Menschen seine Gerechtigkeit wieder. Er singt zu den Menschen und spricht: „Ich hatte gesündigt und Grades krumm gemacht, doch mir ward nicht vergolten. Er erlöste meine Seele vom Fahren ins Grab, und mein Leben freut sich des Lichtes." Sieh', all dieses tut Gott, zwei, drei Mal, mit dem Menschen, um ihn zurückzuführen vom Grabe, daß er erleuchtet werde vom Lichte des Lebens. Merk' auf, Hiob, hör' auf mich; schweige, und ich will reden. Hast du Worte, so erwiedre mir; rede, denn gern geb' ich dir Recht. Wo nicht, so höre du auf mich; schweige, und ich will dich Weisheit lehren, Und Elihu hob an, und sprach: Hört, ihr Weisen, meine Worte, und ihr Kundigen, merkt auf mich! Denn das Ohr prüft die Reden, wie der Gaumen kostet, um zu essen. Das Rechte laßt uns untersuchen, und erkennen unter uns, was gut! Es sprach Hiob doch: „Ich bin unschuldig, und Gott hat mir mein Recht entzogen; trotz meinem Rechte muß ich lügen, unheilbar ist meine Wunde ohne Schuld." Wer ist ein Mann wie Hiob, der Lästerung trinkt wie Wasser, und geht in Gesellschaft mit Übeltätern, und wandelt mit Frevlern? Denn er sprach: „Nichts frommt es dem Manne, wenn er gern umgeht mit Gott!" Darum, Männer von Verstand, hört auf mich! Fern sei von Gott Frevel, und vom Allmächtigen Unrecht! Denn des Menschen Tun vergilt er ihm, und nach jegliches Wandel läßt er's ihn finden. Ja fürwahr, Gott frevelt nicht, und der Allmächtige beugt nicht das Recht. Wer hat ihm die Erde vertrauet? und wer schuf die Welt, die ganze? Wenn er auf sich nur Acht gäbe, seinen Geist und seinen Lebenshauch an sich zöge: es erblaßte alles Fleisch zumal, und der Mensch kehrte in den Staub zurück. Hast du nun Verstand, so vernimm dies, merk' auf den Laut meiner Rede: Kann auch, wer das Recht hasst, regieren? und kannst du den Gerechten, Gewaltigen verdammen? der zum Könige spricht „Bösewicht", „Frevler" zu Fürsten; der nicht Partei nimmt für Obere, und den Reichen nicht erkennt vor dem Geringen, weil seiner Hände Werk sie alle. Im Nu sterben sie und um Mitternacht; es wanken Völker, und sind dahin; Mächtige werden weggerafft, ohne Menschenhand. Denn seine Augen blicken auf des Menschen Wege, und all seine Schritte schauet er; da ist nicht Finsternis; und Nacht, daß sich daselbst verhüllten die Übeltäter. Er braucht ja nicht auf den Menschen zu achten lange, daß er vor Gott trete ins Gericht. Er zerschmettert Gewaltige ohne Untersuchung, und stellt Andere an ihre Statt. Darum kennt er ihre Handlungen; und kehrt sie um des Nachts, und sie werden zermalmt. An der Frevler Stätte schlägt er sie, am Orte der Zuschauer; denn darum wichen sie ab von ihm, und achteten nicht all seine Wege, um vor ihn zu bringen der Armen Klage; daß er der Elenden Klage erhöre. Er aber schafft Ruhe, und wer kann ihn verdammen? Er verbirgt sein Antlitz, und wer kann ihn schauen? und so mit Völkern und Menschen allzumal, so daß Ruchlose nicht mehr herrschen, nicht mehr des Volks Verderben sind. Denn darf man zu Gott sprechen: „Ich büßte, ohne übel zu tun. Anders, als ich sehe, lehre mich: tat ich Unrecht, so will ich's nicht wieder tun?" Soll er nach deinem Sinn es vergelten? Denn du hast verschmähet, denn du mußt wählen, nicht ich; und was du weißt, rede! Leute von Verstand werden zu mir sagen, ein weiser Mann, der auf mich hört: „Hiob redet ohne Einsicht, und seine Reden sind ohne Klugheit." Mein Wunsch ist, Hiob werde geprüft immerfort ob seiner Antworten nach Art der Ungerechten. Denn er fügt zu seiner Sünde Frevel, höhnt unter uns, und häuft seine Reden wider Gott." Und Elihu hob an, und sprach: Hast du das für Recht gehalten? Du sprachst: „Ich bin gerechter als Gott?" Denn du sprichst: „Was nützt es mir, was gewinn' ich mehr, als wenn ich sündigte?". Ich will dir Worte erwiedern, und deinen Freunden mit dir. Schaue den Himmel, und siehe, blicke zu den Wolken — hoch sind sie über dir! Wenn du sündigst, was machst du gegen Ihn? sind deiner Vergehen viel, was tust du ihm? Bist du gerecht, was gibst du ihm, oder was empfängt er aus deiner Hand? Dem Manne wie du (fällt anheim) dein Frevel, und dem Menschensohn deine Gerechtigkeit. Ob der Menge der Unterdrückung schreien sie, klagen ob der Gewalttat Vieler; aber keiner spricht: „Wo ist Gott, mein Schöpfer, der Jubel verleiht in der Nacht (des Unglücks), der uns belehrte vor dem Vieh des Feldes, und vor den Vögeln des Himmels uns Weisheit gab?" Alsdann schreien sie, und Er erhört nicht, ob dem Übermute der Bösen. Ja, Eitles hört Gott nicht, und der Allmächtige blickt nicht darauf: geschweige, da du sprichst, du erblickst ihn nicht: der Streit ist vor ihm, nur harre sein! Aber nun, da sein Zorn nicht straft, und nicht merkt auf der Sünden große Menge: tut Hiob zu Nichtigem den Mund auf, ohne Verstand häuft er Worte. Und Elihu fuhr fort, und sprach: Harre mir ein wenig, daß ich dich lehre; denn noch hab' ich Worte für Gott. Von ferne her will ich mein Wissen nehmen, meinem Schöpfer Recht schaffen. Denn wahrlich nicht Lüge sind meine Worte, ein redlich Denkender steht vor dir. Siehe, groß ist Gott — doch verschmäht er nichts — groß an Verstandes Kraft. Er beglückt nicht Frevler, und schafft Recht den Elenden; er zieht vom Gerechten nicht ab sein Auge, und mit Königen auf dem Throne, da läßt er sie sitzen ewiglich, daß sie hoch sind. Werden sie aber gebunden mit Ketten, gefangen in Stricken des Elends: so tut er ihnen kund ihr (böses) Tun, und ihre Missetat, weil sie sich stolz betrugen, und offenbart ihnen Warnung, und spricht, daß sie ablassen sollen vom Bösen. Gehorchen sie, und unterwerfen sich, so enden sie ihre Tage in Glück, und ihre Jahre in Wonne; gehorchen sie aber nicht, so fahren sie ins Geschoß, und kommen um durch Unverstand. Ruchlose hegen Zorn, flehen nicht, wenn er sie fesselt: Es stirbt in Jugend ihre Seele, und ihr Leben gleich Schandbuben. Aber Elende rettet er in ihrem Elend, und öffnet in der Bedrängnis ihr Ohr. Und so führt er dich auch aus dem Rachen der Bedrängnis ins Weite, wo keine Beengung, und die Besetzung deines Tisches wird voll Fett sein. Doch bist du voll von Frevlers Gericht, so wird Gericht und Strafe sich folgen. Denn (Gottes) Zorn möge dich nicht reizen durch Überfluß, und Lösegeldes Menge laß dich nicht verführen! Wird er deinen Reichtum schätzen? Nicht Gold, noch alle Kräfte des Vermögens! Lechze nicht nach der Nacht, wo Völker sich hinwegheben von ihrer Stelle. Hüte dich, wende dich nicht zum Unrecht! denn solches wählst du lieber denn Elend. Siehe, Gott ist erhaben in seiner Macht: wer ist gleich ihm Lehrer? Wer schreibt ihm vor seine Wege, und wer spricht: Du tust Unrecht? Gedenke sein Tun zu erheben, welches Menschen besingen. Alle Menschen staunen es an, der Sterbliche schaut es aus der Ferne. Siehe, Gott ist groß, wir begreifen ihn nicht; seiner Jahre Zahl ist nicht zu erforschen. Wenn er aufzieht Wassertropfen, so träufeln sie Regen, seinen Nebel; davon rinnen die Wolken, und tropfen auf viele Menschen. Und versteht man die Ausspannung der Wolken, das Erkrachen seines Gezelts? Sieh', er breitet über sich her sein Licht, und mit den Wurzeln des Meeres bedeckt er sich. Denn mit ihnen straft er Völker, gibt Speise zum Überfluß. Seine Hände bedeckt er mit Feuer, und entbietet es gegen den Empörer. Es verkündigt ihn sein Getöse der Herde, ihn wenn er im Anzuge. Ja, vor diesem zittert mein Herz, und bebt empor von seiner Stelle. Hört doch das Toben seines Donners, und das Gemurmel, das aus seinem Munde kommt! Unter dem ganzen Himmel leitet es hin, und sein Feuer nach den Säumen der Erde. Nach ihm brüllt der Donner; er donnert mit seiner erhabenen Stimme, und hält es nicht zurück, läßt sich seine Stimme hören. Gott donnert mit seiner Stimme wunderbar; er tut Großes, das wir nicht begreifen. Denn zum Schnee spricht er: Falle zur Erde! und zum Regenguß und den Regengüssen seiner Macht. Jegliches Menschen Hand lähmt er, daß (ihn) erkennen alle Menschen seiner Schöpfung. Da geht das Wild in sein Lager, und ruhet in seinen Höhlen. Aus der Kammer kommen Stürme, und von den strengen Winden Kälte. Von Gottes Atem gibt es Eis, und die Breite der Wasser kommt ins Enge. Auch mit Feuchtigkeit beladet er die Wolke; es zerstreuet das Gewölk sein Blitz. Und es wendet sich ringsum nach seiner Leitung, zu tun, was er ihm gebietet über den Erdkreis: sei's zur Geißel, sei's für das Land, sei's zum Wohltun, läßt er es treffen. Nimm dies zu Ohren, Hiob! steh' und merk auf Gottes Wunder! Weißt du, wenn Gott darauf denkt, und erglänzen läßt das Licht seines Gewölks? Weißt du um das Schweben der Wolken, die Wunder des Vollkommenen an Weisheit, wie deine Kleider heiß werden, wenn die Erde schwül wird vom Süden? Kannst du mit ihm den Äther wölben, fest wie einen gegossenen Spiegel? Lehr' uns, was sollen wir ihm sagen? Wir können nichts vorbringen vor Finsternis! Soll es ihm erzählt werden, wenn ich rede? Hat je einer gewollt, daß er vernichtet werde? Nun, sie schauen ja nicht ins Licht, das strahlt im Äther, wenn der Wind darüber fährt und ihn reinigt. Vom Norden kommt Gold — bei Gott furchtbare Pracht! Der Allmächtige, wir dringen nicht zu ihm: groß ist er an Macht und Recht und an Fülle der Gerechtigkeit; er erwiedert nicht. Darum fürchtet ihn, ihr Menschen! Er schauet auf keinen der Weisesten. Jahwe verweiset dem Hiob seine VermessenheitUnd Jahwe antwortete dem Hiob aus dem Wetter und sprach: Wer ist's, der den Ratschluß verfinstert mit Reden ohne Verstand? Gürte doch wie ein Mann deine Lenden! So will ich dich fragen, und du belehre mich! Wo wärest du, als ich die Erde gründete? Sag' an, wenn du Einsicht hast! Wer bestimmte ihre Maße, daß du's wüßtest, oder wer zog über sie die Meßschnur? Worauf wurden ihre Grundlagen eingesenkt? oder wer legte ihren Eckstein, als allzumal die Morgensterne jubelten, und jauchzten alle Gottessöhne? Und wer umschloß mit Toren das Meer, als es hervorbrach aus dem Mutterschoß, als ich Gewölk ihm gab zum Gewand, und Wolkennacht zu Windeln, als ich ihm meine Satzung bestimmte, und Riegel setzte und Tore, und sprach: „Bis hierher sollst du kommen, und nicht weiter: hier sei Ziel gesetzt deiner Wogen Trotz?" Gebotst du je in deinem Leben dem Morgen, wiesest dem Frührot seine Stätte, daß es unfasse die Säume der Erde, und die Frevler von ihr verscheucht werden, wenn sie sich wandelt wie Siegelton, und (alles) hervortritt wie ein Gewand, wenn den Frevlern ihr Licht entrückt wird, und der hochgehobene Arm zerbrochen? Kamst du bis zu des Meeres Quellen, und hast du das Innre der Tiefe durchwandelt? Enthüllten sich dir die Pforten des Todes, und hast du die Pforten der Todesnacht geschaut? Hast du betrachtet der Erde Breiten? Sag' an, wenn du das alles weißt! Wo ist der Weg zur Wohnung des Lichts, und die Finsternis, wo hat sie ihren Sitz, daß du sie brächtest zu ihrer Grenze, und daß du kenntest die Pfade zu ihrem Haue? Du weißt es! denn damals warst du schon geboren, die Zahl deiner Tage ist so groß! Bist du zu den Vorräten des Schnee's gekommen, und schautest die Vorräte des Hagels, denn ich spare für Zeiten der Bedrängnis, für Tage des Kampfes und Streites? Wo ist der Weg, da sich das Licht verteilt, der Ostwind sich verbreitet über das Land? Wer hat dem Regengusse Kanäle abgeteilt, und Wege dem Wetterstrahl, um zu regnen auf Land ohne Menschen, auf Steppen, worin kein Mensch, um zu sättigen die Wüste und Verwüstung, und hervorzutreiben des Grases Wuchs? Hat der Regen einen Vater, oder wer zeugte des Taues Tropfen? Aus wessen Schoß geht das Eis hervor, und des Himmels Reif, wer gebiert ihn? Wie Stein verdichtet sich das Wasser, und die Fläche der Fluten hält zusammen. Knüpfest du die Bande des Siebengestirns, oder kannst du die Fesseln Orions lösen? Führest du des Tierkreises Bilder hervor zu ihrer Zeit, und leitest den Bären neben seinen Kindern? Kennst du die Satzungen des Himmels, oder bestimmst seine Herrschaft über die Erde? Erhebst du zum Gewölk deine Stimme, daß Wasserfülle dich decke? Sendest du die Blitze, daß sie gehen, und zu dir sprechen: Hier sind wir? Wer legte in dunkles Gewölk Weisheit, oder wer gab der Lufterscheinung Einsicht? Wer zählt die Wolken ab mit Weisheit, und des Himmels Krüge, wer gießt sie aus, wenn der Staub zerfließt zum Fluß, und die Schollen aneinander kleben? Jagest du der Löwin Beute, und sättigst der jungen Leuen Hunger; wenn sie liegen in ihrer Höhle, sitzen im Dickicht auf der Lauer? Wer schafft dem Raben seinen Raub, wenn seine Jungen zu Gott schreien, irren ohne Nahrung? Weißt du die Zeit der Geburt der Gemsen, kannst du der Hindinnen Wehen gewahren? Zählst du die Monde, die sie verbringen, und weißt die Zeit ihrer Geburt? Sie krümmen sich, werfen ihre Jungen, und entledigen sich ihrer Schmerzen. Es erstarken ihre Kinder, wachsen im Freien, gehen aus, und kehren nicht zu ihnen. Wer ließ den Waldesel frei, und löste die Bande des wilden Esels, dem ich die Wüste gab zu seinem Hause, und zu seiner Wohnung die Salzsteppe? Er lacht des Getümmels der Stadt, das Geschrei des Treibers hört er nicht. Das auf Bergen Ausgespähte ist seine Weide, und allem Grünen spürt er nach. Willigt der Büffel dir zu dienen, oder übernachtet er an deiner Krippe? Bindest du den Büffel an die Furche seines Seiles, oder eggt er die Felder hinter dir her? Vertrauest du ihm, weil groß seine Kraft, und überläßt du ihm deine Arbeit? Verläßt du dich auf ihn, daß er deine Saat heimführe, und einsammle deine Tenne? Des Straußen Flügel schwingt sich fröhlich'; ist's Wohlsein frommer Fittig und Feder? Denn er überläßt der Erde seine Eier, und im Staube läßt er sie erwärmen, und vergißt, daß der Fuß sie zertreten, und das Wild des Feldes sie zermalmen wird. Hart tut er mit seinen Jungen, wie nicht seinen; vergeblich seine Mühe, er fürchtet's nicht. Denn Gott ließ ihn der Weisheit vergessen, und teilt' ihm keine Einsicht zu. Wenn er sich in die Höhe peischt, lacht er des Rosses und seines Reiters. Gibst du dem Rosse Stärke, kleidest seinen Hals mit Schauer? Lehrst du es springen wie Heuschrecken? Prachtvoll sein Schnauben, schrecklich! Es scharrt im Boden, und freut sich der Kraft, zieht entgegen der Rüstung; Es lacht der Furcht, und bebt nicht, und kehrt nicht um vor dem Schwerte. Auf ihm klirrt der Köcher, der blitzende Speer und Wurfspieß. Im Lärm und Toben schlürft es den Boden, und steht nicht, wenn das Horn erschallt. Beim Horne spricht es: hui! und aus der Ferne riecht es den Streit, der Führer Lärmen und Kriegsgeschrei. Fliegt durch deinen Verstand der Habicht, breitet seinen Fittig gegen Süden? Erhebt sich auf dein Geheiß der Geier, und bauet sein Nest in der Höhe? Auf Felsen wohnt und herbergt er, auf Klippen der Felsen und Bergspitzen: von dannen späht er Nahrung, in die Ferne schauet sein Auge; und seine Jungen schlürfen Blut, und wo Erschlagene, da ist er. Jahwes Frage und Hiobs AntwortUnd Jahwe hob an zu Hiob, und sprach: Will mit dem Allmächtigen der Tadler rechten? Der Ankläger Gottes antworte darauf! Und Hiob antwortete dem Jahwe, und sprach: Siehe, zu gering bin ich, was soll ich dir erwiedern? Meine Hand leg' ich auf meinen Mund! Einmal sprach ich, und antworte nicht; zweimal, und tu's nicht mehr! Jahwes fernere RedeUnd Jahwe antwortete dem Hiob aus dem Wetter, und sprach: Gürte doch wie ein Mann deine Lenden! Ich will dich fragen, und du belehre mich! Wirst du auch mein Recht zunichte machen, mich verdammen, auf daß du gerecht seist? Oder hast du einen Arm wie Gott, und kannst wie er mit Donner rollen? Schmücke dich doch mit Hoheit und Majestät, und Pracht und Herrlichkeit leg' an! Geuß aus die Fluten deines Zornes, blick' hin auf jeglichen Stolzen, und demütige ihn! Blick' hin auf jeglichen Stolzen, beug' ihn, und tritt die Frevler nieder an ihrer Stelle! Versenke sie in den Staub allzumal, ihr Angesicht verschließ' in Dunkel! Dann will auch ich dich preisen, daß dir deine Rechte hilft. Siehe doch den Behemoth, den ich geschaffen mit dir, Gras wie das Rind frißt er. Siehe doch seine Kraft in seinen Lenden, und seine Stärke in den Muskeln seines Bauchs! Er beuget seinen Schwanz, (starr) wie eine Zeder, die Nerven seiner Schamteile sind verschlungen. Seine Knochen Röhren von Erz, seine Beine wie Stäbe von Eisen. Er ist das erste der Werke Gottes; sein Schöpfer reichte (ihm) dar sein Schwert. Denn Futter tragen ihm die Berge, woselbst alles Wild des Feldes spielt. Unter Lotosbüschen ruht er, im Schirme des Rohres und Sumpfe; es flechten ihm Lotosbüsche ihren Schatten, ihn umgeben die Weiden des Baches. Siehe, der Strom schwillt an — er flieht nicht, bleibt getrost, wenn auch der Jordan heranschwillt gegen sein Maul. Vor seinen Augen fängt man ihn wohl, in Fesseln durchbohrt man ihm die Nase? Ziehest du den Leviathan mit der Angel, und senkst in die Schnur ein seine Zunge? Legst du ein Seil in seine Nase, und durchbohrst mit einem Ringe seinen Backen? Wird er viel Flehens vor dir machen, oder dir sanfte Worte geben? Wird er einen Bund schließen mit dir, daß du ihn nehmest zum ewigen Knecht? Spielest du mit ihm gleich einem Vogel, und bindest ihn (an einen Faden) deinen Dirnen? Handeln um ihn Gesellen, teilen sie ihn unter Kaufleute? Füllest du mit Spießen seine Haut, und mit Fischerhaken seinen Kopf? Leg' an ihn deine Hand, an Kampf denke nicht wieder! Siehe, sein Vertrauen ist betrogen! Sinkt er nicht schon bei seinem Anblick zu Boden? Keiner ist so kühn, daß er ihn reize: und wer ist, der sich mir widersetzt? Wer tat mir etwas zuvor, daß ich vergelten müsse? Unter dem ganzen Himmel ist Alles mein! Nicht schweigen will ich von seinen Gliedern, der Beschaffenheit der Kräfte und der Schöne seiner Rüstung. Wer hat aufgedeckt die Oberfläche seines Gewandes, und wer drang in sein Doppelgebiß? Wer hat die Pforten seines Angesichts aufgetan? Rings um seine Zähne ist Schrecken. Ein Stolz die Rinnen seiner Schilder, geschlossen mit engem Siegel: eines ans andere fügen sie sich, und keine Luft dringt zwischen sie; eines am anderen kleben sie fest, greifen zusammen und trennen sich nicht. Sein Niesen strahlt Licht, und seine Augen gleichen des Frührots Wimpern. Aus seinen Rachen gehen Fackeln, Feuerfunken sprühen hervor. Aus seinen Nüstern fährt Rauch, wie aus erhitztem Topf und Kessel, Sein Hauch entzündet Kohlen, und Flammen fahren aus seinem Rachen. Auf seinem Halse wohnt Stärke, und vor ihm her tanzt Angst. Die Wampen seines Fleisches schließen an; fest gegossen ist es über ihn, wankt nicht. Sein Herz ist fest gegossen wie ein Stein, und fest gegossen wie ein unterer Mühlstein. Vor seinem Erheben zittern Helden, vor Schrecken kommen sie außer sich. Trifft man ihn mit dem Schwerte, es besteht nicht, noch Speer, noch Pfeil, noch Panzer. Er achtet für Stroh Eisen, für faules Holz Erz. Ihn jagt nicht in die Flucht des Bogens Sohn, in Stoppeln wandeln sich ihm Schleudersteine. Für Stoppel gilt die Keule, und er lacht des Rauschens der Lanze. Unter ihm sind scharfe Scherben, einen Dreschschlitten breitet er auf dem Schlamme aus. Er bringt wie einen Topf in Wallung', die Tiefe, macht das Meer wie einen Salbenkessel. Hinter sich zieht er glänzend die Bahn; man hielt die Flut für graues Haar. Nicht ist auf Erden Herrschaft über ihn, der geschaffen ist zur Unverzagtheit. Auf alles Hohe blickt er herab; er ist König über alle stolzen Tiere. Hiob unterwirft sich ganzUnd Hiob antwortete dem Jahwe, und sprach: Ich weiß, daß du alles vermagst, und dir verwehrt ist kein Beginnen. „Wer ist's, der den Ratschluß verdunkelt ohne Verstand?" Darum bracht' ich vor, was ich nicht verstand; Unbegreifliches für mich, was ich nicht einsah. „Höre doch, ich will reden; ich will dich fragen, und du belehre mich!" Mit dem Ohre nur hatt' ich von dir gehört, aber nun hat dich mein Auge geschaut. Darum verwerf' ich, und bereue auf Staub und Asche. Ausgang der Sache für Hiob und seine FreundeUnd es geschah, nachdem Jahwe diese Reden geredet zu Hiob, da sprach Jahwe zu Eliphas, dem Themaniter: Mein Zorn ist entbrannt über dich und über deine beiden Freunde; denn ihr habt nicht recht von mir geredet, so wie mein Knecht Hiob. Und nun nehmt euch sieben Stiere und sieben Widder, und geht hin zu meinem Knechte Hiob, und opfert Brandopfer für euch, und Hiob, mein Knecht, möge für euch beten; nur auf ihn will ich Rücksicht nehmen, daß ich nicht an euch Strafe übe; denn ihr' habt nicht recht geredet von mir, so wie mein Knecht Hiob. Da gingen hin Eliphas, der Themaniter, und Bildad, der Suchäer, (und) Zophar, der Naamathiter, und taten, so wie ihnen Jahwe gesagt, und Jahwe nahm Rücksicht auf Hiob. Und Jahwe erstattete dem Hiob seinen Verlust, da er betete für seine Freunde, und Jahwe vermehrte alles, was Hiob hatte, auf das Doppelte. Da kamen zu ihm all seine Brüder und all seine Schwestern und all seine Bekannten von ehedem, und aßen mit ihm in seinem Hause, und beklagten ihn und trösteten ihn über all das Unglück, das Jahwe über ihn gebracht, und gaben ihm ein jeglicher eine Kesita, und ein jeglicher einen goldenen Ring. Und Jahwe segnete das Spätere Hiobs mehr denn das Frühere, und er erhielt vierzehntausend Schafe und sechstausend Kamele und tausend Joch Rinder und tausend Eselinnen. Und er erhielt sieben Söhne und drei Töchter. Und er nannte den Namen der, ersten Jemima (die Helle), und den Namen der anderen Kezia (Kasia), und den Namen der dritten Keren-Happuch (Schmink-Büchse). Und man fand keine so schönen Weiber, wie die Töchter Hiobs im ganzen Lande, und ihr Vater gab ihnen Besitzung unter ihren Brüdern. Und Hiob lebte nach diesem hundert und vierzig Jahre, und sah seine Söhne und seine Sohnes Söhne, vier Geschlechter. Und Hiob starb alt und lebenssatt. Erstes BuchDas Los des Frommen und des GottlosenHeil dem Manne, der nicht wandelt in der Frevler Rat, und auf den Weg der Sünder nicht tritt, und im Kreise der Spötter nicht sitzt; sondern am Gesetze Jahwes Lust hat, und über sein Gesetz sinnet Tag und Nacht! Er ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und des Blatt nicht welkt; und alles, was er tut, gelingt ihm. Nicht so die Frevler, sondern wie die Spreu, die der Wind zerstäubt. Darum bestehen die Frevler nicht im Gericht, und die Sünder nicht in der Gemeinde der Gerechten; denn Jahwe kennt den Wandel der Gerechten, und der Wandel der Frevler führt zum Untergang. Vergebliches Auflehnen gegen den Gesalbten GottesWarum toben die Völker, und sinnen die Nationen Eitles, stehen auf die Könige der Erde, und ratschlagen die Herrscher zusammen wider Jahwe und seinen Gesalbten? „Laßt uns zerreißen ihre Bande, und von uns werfen ihre Fesseln!" Der Thronende im Himmel lacht, der Herr spottet ihrer: dann redet er zu ihnen in seinem Grimm, und in seiner Zornglut schreckt er sie: „Habe doch ich meinen König gesalbt auf Zion, meinem heiligen Berge!" Erzähl' ich vom Beschluß! Jahwe sprach zu mir: Du bist mein Sohn, ich habe dich heute gezeugt. Fordre von mir: so geb' ich dir die Völker zur Besitzung, und zum Eigentum die Enden der Erde: du sollst sie zerschmettern mit eisernem Szepter, wie Töpfergefäß sie zertrümmern." Und nun, ihr Könige, besinnt euch, laßt euch warnen, ihr Richter der Länder! Dient Jahwe mit Furcht, und erbebt mit Zittern! Küsst den Sohn, daß er nicht zürne, und ihr umkommt auf eurem Wege. Denn bald entglüht sein Zorn! Heil allen, die Ihm vertrauen! Vertrauen in BedrängnisJahwe! wie viel sind meiner Bedränger,Gesang Davids auf seiner Flucht vor Absalom, seinem Sohne. viele erheben sich wider mich! Viele sprechen von mir: „Für ihn ist keine Rettung bei Gott!" (Pause.) Aber du, Jahwe, bist mein Schild, meine Ehre, und der mein Haupt emporhebt, Laut ruf' ich zu Jahwe, und er antwortet mir von seinem heiligen Berge. (Pause.) Ich lege mich nieder, und entschlafe: ich erwache, denn Jahwe erhält mich. Nicht fürcht' ich Myriaden Volkes, die ringsum sich stellen wider mich. Auf, Jahwe! rette mich, mein Gott! Denn du zerschlägst all meinen Feinden den Backen, die Zähne der Frevler zermalmst du. Bei Jahwe ist Rettung! Deinem Volke Segen von dir! (Pause.) Fromme Zuversicht gegen die FeindeMein Rufen erhöre, Gott meines Rechtes!Dem Musikmeister, nach Saitenspielen; Gesang Davids. In der Bedrängnis schaffe mir Raum! Erbarm' dich mein, und vernimm mein Flehen! Ihr Männer, wie lange soll meine Ehre zur Schmach sein, wollt ihr Eitles lieben, nach Lüge trachten? (Pause). Erkennt doch, daß Jahwe seinen Frommen auserkoren! Jahwe hört, wenn ich zu ihm rufe. Zittert, und sündigt nicht! Bedenkt es im Herzen auf eurem Lager, und ruht! (Pause). Opfert Opfer der Frömmigkeit, und vertrauet Jahwe! Viele sprechen: „O möchten wir Glück schauen!" Erheb' über uns das Licht deines Antlitzes, Jahwe! Freude legst du mir ins Herz, mehr als wenn ihres Kornes und Mostes viel ist. In Frieden leg' ich mich zugleich und schlafe; denn du Jahwe, läßt mich abgeschieden, sicher wohnen. Gebet um Hilfe gegen GottloseMeine Worte vernimm, Jahwe!Dem Musikmeister, nach Flöten; Gesang Davids.merk' auf mein Stöhnen! Horch' auf mein Rufen, mein König und mein Gott! denn zu dir bet' ich. Jahwe, frühe höre meine Stimme! Frühe wend' ich mich zu dir, und harre. Denn nicht ein Gott, dem Frevel gefällt, bist du; nicht darf bei dir weilen der Böse; nicht dürfen Übermütige treten vor deine Augen; du haßt alle, die Übel tun; du tilgst, die, Lügen reden, Männer des Bluts und Trugs verabscheut Jahwe. Doch ich darf durch deine große Güte kommen zu deinem Hause, niederfallen an deinem heiligen Tempel in Gottesfurcht. Jahwe, leite mich in deiner Gerechtigkeit, um meiner Feinde willen, ebene vor mir deinen Pfad! Denn in ihrem Mund ist nichts Wahres, ihr Innres Verderben; ein offenes Grab ihre Kehle, ihre Zungen glätten sie. Laß sie büßen, Gott, vereitl' ihre Ratschläge! ob ihren vielen Übertretungen stürze sie! Denn sie empören sich gegen dich. Dann freuen sich alle, die dir vertrauen, ewig jubeln sie, da du sie schützt; und es frohlocken über dich, die deinen Namen lieben. Denn du segnest den Gerechten, Jahwe; wie mit einem Schilde umgibst du ihn mit Gnade. Gebet im großen KummerJahwe, nicht in deinem Zorne strafe mich,Dem Musikmeister, mit Saitenspiel nach der Oktave; Gesang Davids.und nicht in deinem Grimme züchtige mich! Erbarm' dich mein, Jahwe! denn ich verschmachte; heile mich Jahwe! denn meine Gebeine sind erschrocken, und meine Seele ist sehr erschrocken! Und du Jahwe, wie lange? Wende dich, Jahwe, rette meine Seele, hilf mir, um deiner Gnade willen! Denn nicht im Tode gedenkt man dein; in der Unterwelt, wer kann dich preisen? Ich ermüde mich mit meinem Seufzen, schwemme jede Nacht mein Bette, mit meinen Tränen netz' ich mein Lager. Es verfällt vor Gram mein Antlitz, es altert ob all meinen Feinden. Weicht von mir, all ihr Übeltäter! Denn Jahwe hört mein Weinen; Jahwe hört mein Flehen, Jahwe nimmt mein Gebet an. Zu Schanden werden und sehr erschreckt all meine Feinde, weichen zurück, werden zu Schanden plötzlich. Gebet wider Feinde, besonders EinenJahwe, mein Gott, zu dir flücht' ich,Klaglied Davids, welches er zu Jahwe sang in Betreff Cus, des Benjaminiten.bilf mir von all meinen Verfolgern, und rette mich, daß Er nicht zerreiße wie ein Löwe mein Leben, zermalmend, ohne Rettung. Jahwe, mein Gott! hab' ich solches getan: ist Unrecht in meinen Händen, lohnt' ich meinem Freunde mit Bösem, und plündert' ich den mich grundlos Befeindenden: so verfolge mich der Feind, und erreiche, und trete mich zu Boden, und strecke mich in den Staub! (Pause.) Steh' auf, Jahwe, in deinem Zorn! erhebe dich wider meiner Feinde Wut! auf zu mir, ordne Gericht! Und der Leiter Versammlung umringe dich, und über ihr kehre zur Höhe! Jahwe richtet die Völker: schaffe mir Recht, Jahwe! nach deiner Gerechtigkeit und Unschuld geschehe mir! Laß enden die Bosheit der Frevler, und stärke die Gerechten! Es prüft Herz und Nieren der gerechte Gott. Mein Schild ist bei Gott; er hilft den Rechtschaffenen. Gott ist ein gerechter Richter, und ein Gott, der zürnt jeglichen Tag. Läßt er nicht ab, so wetzt Er sein Schwert, spannt seinen Bogen, und richtet ihn, und richtet auf ihn Todesgeschosse; seine Pfeile macht er brennend. Sieh', er empfing Böses, und ging schwanger mit Unheil, aber gebar Täuschung! Ein Loch grub er, und höhlt' es aus, aber fiel in die Grube, die er bereitet. Es kehrt sein Unheil auf sein Haupt, und auf seine Scheitel stürzt sein Frevel. Preisen will ich Jahwe nach seiner Gerechtigkeit, und singen den Namen Jahwes, des Höchsten. Jahwes, des Schöpfers, Größe und GüteJahwe, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde,Dem Musikmeister, nach der Githith; Gesang Davids.welche deinen Ruhm erhebt zum Himmel! Aus der Kinder und Säuglinge Mund hast du (dir) Lob gegründet, um deiner Widersacher willen, um Feind' und Rachgierige zu schwichtigen. Schau' ich deinen Himmel, deiner Hände Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet: was ist der Sterbliche, daß du sein gedenkst, und des Menschen Sohn, daß du auf ihn siehst; daß du ihn wenig zurücksetzt gegen Gott, und mit Herrlichkeit und Würde ihn krönst; machst ihn zum Herrscher über die Werke deiner Hände, Alles legst du unter seine Füße: Schaf' und Rinder allzumal, und auch die Tiere des Gefildes, Vögel des Himmels und Fische des Meeres, was die Pfade des Meeres durchwandert. Jahwe, unser Herrscher! wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde! Hoffnung und Bitte eines BedrängtenPreisen will ich Jahwe mit ganzem Herzen,Dem Musikmeister, nach der Jungfernweise, den Beniten; Gesang Davids.erzählen all deine Wundertaten; ich will frohlocken und jubeln über dich, singen deinen Namen, o Höchster, wenn meine Feinde zurücke weichen, sinken und schwinden vor deinem Antlitz. Denn du führst meinen Handel und Streit, sitzt auf dem Stuhl, als gerechter Richter. Du schiltst die Völker, tilgst die Frevler, löschst aus ihren Namen auf immer und ewig. Die Feinde sind dahin — Trümmer auf ewig; und die Städte zerstörest du, getilgt ist ihr Andenken! Ja, Jahwe thront in Ewigkeit, hat zum Gericht gestellt seinen Stuhl; und er richtet die Welt mit Gerechtigkeit, und spricht Recht den Völkern mit Billigkeit. Und es ist Jahwe Burg dein Armen, Burg in Zeiten der Drangsal. Und auf dich vertrauen, die deinen Namen kennen; denn du verläßt nicht, die dich suchen, Jahwe. Singt Jahwe, dem Thronenden auf Zion, verkündet unter den Völkern seine Taten! Denn er, Rächer des Bluts, gedenkt ihrer, vergißt nicht die Klagen der Elenden. Erbarme dich mein, Jahwe! Siehe mein Elend durch meine Hasser, mich emporhebend aus den Toren des Todes, auf daß ich verkünde all dein Lob in den Toren der Tochter Zions, frohlocke ob deiner Hilfe. Es tauchen die Völker in die Grube, die sie bereitet; im Netz, das sie verborgen, fängt sich ihr Fuß. Bekannt ist Jahwe, daß er Gericht hält; im Werk seiner Hände verstrickt er den Frevler; (Harfenspiel; Pause.) Es kehren die Frevler zur Unterwelt, alle Völker, die Gott vergessen. Denn nicht stets ist der Arme vergessen, der Elenden Hoffnung nicht verloren auf immer. Steh' auf, Jahwe! daß der Mensch sich nicht überhebe, daß die Völker gerichtet werden vor dir! Lege, Jahwe, Schrecken auf sie, laß die Völker erfahren, daß sie Menschen sind! (Pause.) Gebet gegen VolksbedrückerWarum, Jahwe, stehest du fern, verbirgst dich in Zeiten der Drangsal? Beim Übermut der Frevler ängstigen sich die Elenden, werden gefangen in Listen, die sie ersinnen. Denn es rühmt sich der Frevler seines Gelüstes, und der Räuber lästert, schmäht Jahwe. Der Frevler vermöge seines Stolzes: „Er ahndet nicht! Es ist kein Gott," sind all seine Gedanken. Es gelingen seine Wege zu jeder Zeit; fern in der Höhe sind deine Gerichte von ihm; all seine Feinde — (stolz) bläst er sie an. Er spricht in seinem Herzen: „Ich wanke nicht, von Geschlecht zu Geschlecht, frei von Unglück." Von Fluch ist voll sein Mund von Trug und Schaden; auf seiner Zunge Unheil und Verderben. Er liegt im Hinterhalte der Dörfer; im Verstecke mordet er Unschuldige; sein Auge nach Unglücklichen späht. Er lauert im Verstecke, gleich einem Löwen im Dickicht; lauert auf den Fang des Elenden, fängt den Elenden, ziehend mit seinem Netze. Und zermalmt stürzt er zu Boden, und es fallen durch seine Stärke die Unglücklichen. Er spricht in einem Herzen: „Gott vergißt! verbirgt sein Antlitz, sieht es niemals!" Steh'auf, Jahwe, Gott, erhebe deine Hand! vergiß nicht die Elenden! Warum verachtet der Frevler Gott, spricht in seinem Herzen, du ahndest nicht? Du siehst es! du schauest Unheil und Jammer, und zeichnest es in deine Hand; dir überläßt es der Unglückliche, der Waise bist du Helfer. Zerbrich des Frevlers Arm, und der Böse — seinen Frevel suche und find' ihn nicht mehr! Jahwe ist König immer und ewig, es schwinden die Völker aus seinem Lande. Der Elenden Wünsche hörst du, Jahwe, stärkst ihr Herz, neigst dein Ohr, und schaffst Recht Waisen und Armen, daß man nicht mehr die Menschen verscheuche aus dem Lande. Besorgnis und ZuversichtAuf Jahwe vertrau' ich:Dem Musikmeister; (Gesang) Davids. wie mögt ihr zu mir sprechen: „Flieht auf euren Berg wie Vögel! Denn siehe, die Frevler spannen den Bogen, richten ihre Pfeile auf der Sehne, im Finstern zu schießen auf die Redlichen. Wenn die Pfeiler zerstört werden, was tut der Gerechte? Jahwe ist in seinem heiligen Palast; Jahwe, des Thron im Himmel, seine Augen schauen, seine Wimpern erforschen die Menschenkinder. Jahwe erforscht den Gerechten, und den Frevler und der Gewalttat Freund haßt sein Herz. Er regnet auf Frevler Schlingen; Feuer und Schwefel und Glutwind ist ihr Becherteil. Denn gerecht ist Jahwe, Gerechtigkeit liebt er; die Redlichen schauen sein Angesicht. Gebet gegen die überhandnehmenden BösenHilf, Jahwe!Dem Musikmeister, nach der Oktave; Gesang Davids.Denn die Frommen nehmen ab, die Treuen verlieren sich unter den Menschen. Falschheit reden sie, einer mit dem anderen; mit Schmeichellippen, mit doppeltem Herzen reden sie. Es tilge Jahwe alle Schmeichellippen, die großsprecherischen Zungen, die da sprechen: „Mit unsrer Zunge sind wir gewaltig; unsre Lippen mit uns: wer ist unser Herr? Ob der Elenden Druck, ob der Armen Klage, steh' ich nun auf, spricht Jahwe, stelle sie sicher, auf die sie schnauben. Jahwes Reden sind rein, gleich Silber geläutert in der Werkstatt am Boden, gereinigt sieben Mal. Du, Jahwe, wirst sie behüten, sie wahren vor dieser Menschenart ewiglich. Mögen ringsum Frevler wandeln, wie wenn aufkommt Schlechtes unter den Menschen. Bitte um Hilfe gegen FeindeWie lange, Jahwe, vergißt du mich immerfort,Dem Musikmeister; Gesang Davids.wie lange verbirgst du dein Antlitz vor mir? Wie lange soll ich Sorgen hegen im Busen, Kummer im Herzen den Tag über? Wie lange soll mein Feind sich über mich erheben? Scbau' her, erhöre mich, Jahwe, mein Gott! Erhelle meine Augen, daß ich nicht entschlafe zum Tode, daß mein Feind nicht spreche: „Ich überwand ihn!" meine Dränger nicht jubeln, weil ich wanke. Ich aber vertraue deiner Gnade: mein Herz soll jubeln ob deiner Hilfe. Ich will Jahwe singen, daß er mir wohlgetan. Klage über die Bosheit der MenschenDer Gottlose spricht in seinem Herzen:Dem Musikmeister; Gesang Davids. „Es ist kein Gott!" Verderbt, abscheulich ist ihre Handlung; Keiner, der da Gutes tue. Jahwe blickt vom Himmel auf die Menschen-Kinder, zu sehen, ob ein Vernünftiger da sei, der Gott suche: Alle sind abgewichen, allzumal verdorben; Keiner, der Gutes tue, auch nicht Einer. Werden es nicht inne alle Übeltäter, die mein Volk fressen wie Brot, Jahwe nicht anrufen? Dann überfällt sie Schrecken; denn Gott ist unter dem gerechten Geschlecht. Die Ratschläge des Elenden mögt ihr vereiteln; denn Jahwe ist seine Zuflucht. O! käm' aus Zion Heil über Israel! Führt Jahwe zurück die Gefangenschaft seines Volkes, dann frohlockt Jakob, freuet sich Israel. Eigenschaften eines Verehrers JahwesJahwe, wer darf weilen bei deinem Zelte,Gesang Davids.wer wohnen auf deinem heiligen Berge? Wer untadelig wandelt, und Gerechtigkeit übt, und Wahrheit redet von Herzen: er verleumdet nicht mit seiner Zunge, tut dem Andern nicht Schaden, und Schmähung spricht er nicht aus wider den Nächsten; in seinen Augen ist verächtlich der Verworfene, aber Jahwes Verehrer achtet er; schwört dem Bösen, und ändert nicht; sein Geld gibt er nicht auf Zins, und Bestechung nimmt er nicht gegen Unschuldige: wer solches tut, der wankt nicht ewiglich! Ergebenheit gegen GottBewahre mich Gott:Schrift Davids.denn zu dir flücht' ich! Zu Jahwe sprech ich: Du bist der Herr, all mein Wohl geht nicht über dich. Die Heiligen, welche im Lande, sind die Herrlichen, an denen ich all mein Lust habe. Viel sind die Schmerzen derer, die anders wohin eilen; nicht spend ich ihre Spenden von Blut, und bringe nicht ihre Namen auf meine Lippen. Jahwe ist mein Acker und Becherteil; du bewahrst mein Los. Die Meßschnur fiel mir in lieblicher Gegend, und das Besitztum gefällt mir. Ich preise Jahwe, der mich beraten; auch Nachts mahnen mich meine Nieren. Ich stelle Jahwe mir vor allezeit; denn (er steht) mir zur Rechten, ich wanke nicht. Darum freut sich mein Herz, und frohlockt mein Geist; ja, auch mein Fleisch ruht sorgenlos. Denn du überläßt meine Seele nicht der Unterwelt, läßt deine Frommen nicht schauen die Grube. Du tust mir kund den Weg des Lebens; Fülle von Freuden ist bei deinem Angesichte, Wonne in deiner Rechten für und für. Gebet gegen boshafte, weltlich gesinnte MenschenHöre, Jahwe, Gerechtigkeit,Gebet Davids.vernimm mein Flehen, merk' auf mein Gebet von Lippen sonder Trug! Von deinem Antlitz her ergehe mein Gericht, deine Augen schauen richtig. Prüfst du mein Herz, untersuchst es Nachts, läuterst mich: du wirst keine bösen Gedanken in mir finden; nicht vergeht sich mein Mund. Beim Tun der Menschen, durch das Wort deiner Lippen, hab' ich gemieden des Gewalttätigen Wege. Erhalte meine Schritte in deinen Gleisen, daß nicht wanken meine Füße! Ich rufe zu dir, denn du wirst mich erhören, mein Gott; neige mir dein Ohr, vernimm meine Rede! Sonderlich erweise deine Gnade, du Helfer der Schutz suchenden vor Widersachern mit deiner Rechten! Bewahre mich wie den Augapfel, des Auges Sohn! Unter dem Schatten deiner Flügel birg mich, vor den Frevlern, die mich anfallen, meinen Feinden, die mit Wut mich umringen. Ihr fühlloses Herz verschließen sie, mit ihrem Munde reden sie in Hoffahrt. Unsere Schritte umringen sie uns jetzt; ihre Augen richten sie, (uns) hinzustrecken zu Boden. Sie gleichen einem Löwen, der nach Beute schmachtet, einem jungen Löwen, lauernd im Verstecke. Steh' auf, Jahwe, komm ihnen zuvor, wirf sie nieder! Rette mich von den Frevlern durch dein Schwert, von den Menschen durch deine Hand, Jahwe, den Menschen dieser Welt! Ihr Erb ist im Leben, mit deinen Schätzen füllst du ihren Bauch; satt sind die Söhne, und ihren Überfluß lassen sie ihren Kindern. Aber ich, durch Gerechtigkeit werd' ich dein Antlitz schauen, mich sättigen, wenn ich erwache, deines Anblicks. Davids Dank für die Rettung von seinen FeindenIch liebe dich,Dem Musikmeister; (Gesang) des Knechtes Jahwes, Davids, welcher zu Jahwe redete die Worte dieses Liedes, als ihn Jahwe gerettet aus der Hand aller seiner Feinde und aus der Hand Sauls, und sprach:Jahwe, meine Stärke! Jahwe, mein Fels, meine Burg und mein Erretter, mein Gott, mein Hort, zu dem ich flüchte, mein Schild, Horn meines Heils, meine Beste! Den Preiswürdigen rief ich, Jahwe, und von meinen Feinden ward ich gerettet. Mich umrangen Wogen des Todes, und Bäche des Verderbens schreckten mich; Stricke der Unterwelt umgaben mich, mich ergriffen Schlingen des Todes. In meiner Bedrängnis rief ich Jahwe, und zu meinem Gott schrie ich: er vernahm aus seinem Palast meine Stimme, und mein Geschrei kam vor ihn in seine Ohren. Da wankt' und bebte die Erde, und die Grundfesten der Berge zitterten, und schwankten, weil er zürnte. Es stieg Rauch aus seiner Nase, und Feuer fraß aus seinem Munde; Kohlen brannten aus ihm. Und er neigte den Himmel, und fuhr hernieder, Dunkel unter seinen Füßen. Und er fuhr auf dem Cherub und flog, und schwebt' auf des Windes Fittichen. Er machte Dunkel zu seiner Hülle, rings um sich her zu seinem Zelte, Regennacht, dichtes Gewölk. Aus dem Glanze vor ihm her fuhren seine Wolken, Hagel und Feuerkohlen. Und es donnerte Jahwe im Himmel, und der Höchste gab seine Stimme von sich, Hagel und Feuerkohlen. Er schoß seine Pfeile, und zerstreute sie, und der Blitze viel, und verwirrte sie. Und es zeigten sich die Täler des Meeres, und enthüllten sich die Grundfesten der Welt vor deinem Schelten, Jahwe, vor dem Schnauben deiner Nase. Er langte aus der Höh', faßte mich, zog mich hervor aus großem Gewässer. Er rettete mich von meinen Feinden, den Starken, und von meinen Hassern, die mich überwältigt. Sie überfielen mich am Tage des Unglücks, aber Jahwe war meine Stütze. Er führte mich heraus ins Freie, zog mich hervor, weil er mich liebte. Jahwe vergalt mir nach meiner Rechtschaffenheit, nach meiner Hände Reinheit lohnt' er mir. Denn ich hielt die Wege Jahwes, und frevelte nicht wider meinen Gott. Denn all seine Rechte hatt' ich vor Augen, und seine Satzungen ließ ich nicht von mir; ich war fehllos gegen ihn, und hütete mich vor meinem Vergehen. Drum lohnte mir Jahwe nach meiner Rechtschaffenheit, nach meiner Hände Reinheit, die ihm vor Augen. Gegen den Guten bist du gütig, gegen den redlichen Mann bist du redlich; gegen den Reinen bist du rein, aber gegen den Falschen bist du treulos. Denn elenden Leuten hilfst du, und stolze Augen demütigst du. Ja, du ließest meine Leuchte scheinen; Jahwe, mein Gott, erhellte mein Dunkel. Mit dir rannt' ich an gegen Scharen, und mit meinem Gott übersprang ich Mauern. Gottes Wege sind ohne Trug, Jahwes Wort geläutert; Schild ist er allen, die ihm vertrauen. Denn wer ist Gott, außer Jahwe, und wer ist Hort als unser Gott? Der Gott, der mich gürtete mit Kraft, und fehllos machte meinen Pfad. Er gab mir Füße gleich Hirschen, und stellte mich auf meine Höhen; er lehrte meine Hand den Streit, daß den ehernen Bogen spannt mein Arm. Du reichtest mir den Schild deiner Hilfe, und deine Rechte stützte mich, und deine Güte erhob mich. Du gabst Raum meinen Schritten unter mir, und meine Knöchel wankten nicht. Ich verfolgte meine Feinde, und erreichte sie, und kehrte nicht um, bis ich sie getilgt; ich zerschmetterte sie, daß sie nicht aufzustehen vermochten, sie sankn unter meine Füße. Du gürtetest mich mit Kraft zum Streite, strecktest meine Widersacher unter mich; meine Feinde ließest du mir den Rücken wenden, und meine Hasser, ich vernichtete sie. Sie riefen um Hilfe, kein Retter war da; zu Jahwe, er hörte sie nicht. Ich zermalmte sie wie Staub vor dem Winde, wie Straßenkot schüttet' ich sie aus. Du rettetest mich aus den Kämpfen der Völker, und setztest mich zum Haupt der Nationen: Völker, die ich nicht kannte, dienen mir: auf das bloße Gerücht gehorchen sie mir; die Söhne der Fremde schmeicheln mir; die Söhne der Fremde sinken hin, und beben hervor aus ihren Schlössern. Es lebe Jahwe! gepriesen sei mein Hort, erhoben der Gott meines Heils! Der Gott, der mir Rache verlieh, und die Völker mir unterwarf, der mich entriß meinen Feinden, und über meine Widersacher erhobst du mich, vom Gewalttätigen errettetest du mich. Darum will ich dich rühmen unter den Völkern, Jahwe, und deinen Namen lobsingen, der grosses Heil verleiht seinem König, und Huld übt an seinem Gesalbten, an David und seinem Samen ewiglich. Lob Gottes aus der Natur; Lob seines GesetzesDie Himmel erzählen Gottes Herrlichkeit,Dem Musikmeister; Gesang Davids.und seiner Hände Werk verkündet die Feste. Ein Tag dem anderen sagt den Spruch, und eine Nacht der anderen meldet die Kunde: kein Spruch und keine Worte, deren Stimme man nicht vernähme. Durch alle Lande geht ihr Klang, bis ans Ende der Welt ihr Ruf, woselbst er der Sonne ein Zelt aufgeschlagen. Und diese, dem Bräutigam gleich, der hervortritt aus der Kammer, freut sich wie ein Held zu laufen den Pfad. Vom Ende des Himmels ihr Aufgang, und ihr Umschwung bis an seine Enden, und nichts ist geborgen vor ihrer Gluth. Jahwes Gesetz ist vollkommen, erquickend das Gemüt; Jahwes Verordnungen wahrhaft, belehrend den Unkundigen; Jahwes Befehle sind richtig, erfreuend das Herz; Jahwe's Gebot lauter, erheiternd die Augen; Jahwes Dienst ist rein, dauernd in Ewigkeit; Jahwes Rechte Wahrheit, gerecht allzumal: sie sind köstlicher denn Gold und viel gediegen Gold, süßer denn Honig und Honigseim. Auch dein Knecht ward belehrt durch sie, in ihrer Haltung ist großer Lohn. Verirrungen, wer sieht sie ein? Von unerkannten sprich mich los! Auch vor den Übermütigen bewahre deinen Knecht, laß sie nicht über mich herrschen! Dann bin ich schuldlos, rein von großer Missetat. Laß dir Wohlgefallen die Rede meines Mundes, und das Dichten meines Herzens vor dir, Jahwe, mein Hort und mein Retter! Glückwunsch zum Kriegszuge des KönigsDich erhöre Jahwe am Tage der Drangsal,Dem Musikmeister; Gesang Davids.dich schütze der Name des Gottes Jakobs! Er sende dir Hilfe vom Heiligtum, von Zion aus unterstütz' er dich! Er gedenk' all deiner Speisopfer, und deine Brandopfer seien ihm fett! (Pause.) Er tue dir nach deinem Sinne, und all deine Ratschläg' erfüllt' er! Wir wollen jauchzen ob deinem Sieg, und im Namen unsres Gottes das Panier schwingen, wenn Jahwe erfüllt all dein Begehren. Nun weiß ich, daß Jahwe hilft seinem Gesalbten, ihn erhört von seinem heiligen Himmel, mit hilfreichen Taten seiner Rechten. Jene rühmen sich der Wagen, jene der Rosse; aber wir des Namens Jahwe's, unsres Gottes. Selbige stürzen und fallen, aber wir stehen und halten uns aufrecht. Jahwe, hilf dem Könige! Er erhört uns, wenn wir zu ihm rufen. Triumpflied über die Siege des KönigsJahwe, deines Schutzes freut sich der König,Dem Musikmeister, Gesang Davids.und über deine Hilfe wie frohlockt er sehr! Den Wunsch seines Herzens gabst du ihm, und das Verlangen seiner Lippen versagtest du nicht. (Pause). Denn du brachtest ihm entgegen Segnungen des Glücks, setztest auf sein Haupt eine goldene Krone. Leben bat er von dir, du gabst es ihm; langes Leben, auf immer und ewig, Groß ist sein Ruhm durch deine Hilfe, Büro' und Hoheit legtest du auf ihn; denn du machtest ihn zum Segen für und für, erfreutest ihn mit Wonne bei deinem Angesicht. Denn der König vertrauet auf Jahwe, und durch des Höchsten Gnade wankt er nicht. Treffen wird deine Hand all deine Feinde, deine Rechte treffen deine Hasser. Du machst sie einem Feuerofen gleich bei deiner Gegenwart; Jahwe vertilgt sie in seinem Zorn, und sie verzehrt Feuer. Ihre Frucht wirst du von der Erde tilgen, und ihren Samen aus den Menschenkindern. Denn sie spannten dir (Netze) des Unheils; sannen Anschläge, aber vermochten's nicht. Denn in die Flucht wirst du sie schlagen, mit deiner Sehne zielen gegen ihr Angesicht. Erhebe dich, Jahwe, mit deiner Macht! Singen und spielen wollen wir deine Taten. Flehen und Hoffnung eines BedrängtenMein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen,Dem Musikmeister, nach „Hindin der Morgenröte"; Gesang Davids.fern von meiner Hilfe, den Worten meines Gestöhns? Mein Gott! ich rufe Tags, und du hörst nicht; und Nachts, und mir wird keine Ruhe. Du bist ja doch der Heilige, thronend unter Lobliedern Israels. Auf dich vertraueten unsre Väter, vertraueten, und du rettetest sie. Zu dir schrien sie, und entrannen; auf dich vertraueten sie, und wurden nicht zu Schanden. Aber ich bin ein Wurm und kein Mensch, Hohn der Leute und verachtet vom Volke. Wer mich sieht, spottet mein, verzieht die Lippen, nickt mit dem Haupte. „Befehl' er seine Sache Jahwe: der helf' ihm, rett' ihn, weil er ihn liebt!" Ja, du zogst mich hervor aus Mutterleibe, ließest mich sorglos liegen an meiner Mutter Brüsten; auf dich warf ich mich von der Geburt an, von Mutterleib' an warst du mein Schutzgott. Sei nicht fern von mir! Denn Drangsal ist nahe, denn kein Helfer ist da. Mich umgeben große Stiere, Gewaltige Basans umringen mich, sperren ihren Rachen wider mich auf, gleich reißenden, brüllenden Löwen. Wie Wasser bin ich hingeschüttet, und aufgelöst sind all meine Gebeine; mein Herz wie Wachs geschmolzen in meinem Busen; trocken wie Scherben ist meine Lebenskraft, und meine Zunge klebt an meinem Gaumen; und in den Staub des Todes legst du mich. Denn mich umgeben Hunde, der Bösewichter Rotte umringt mich, wie Löwen meine Hände und Füße. Ich zähle all meine Gebeine; jene schauen, und sehen ihre Lust an mir. Sie teilen meine Kleider unter sich, und über mein Gewand werfen sie das Los. Aber du, Jahwe, sei nicht fern. meine Stärke, zu Hilfe eile mir! Rette vom Schwert meine Seele, von den Hunden mein Leben! Hilf mir aus dem Rachen des Löwen, und wider die Hörner der Büffel erhöre mich! Dann will ich deinen Namen preisen meinen Brüdern, inmitten der Versammlung dich rühmen. Jahwe's Verehrer, rühmt ihn, alle vom Samen Jakobs, ehrt ihn, bebt vor ihm, alle vom Samen Israels! Denn er verwarf und verschmähte nicht des Elenden Elend, und barg nicht sein Angesicht vor ihm; und als er schrie zu ihm, hört' er. Von dir soll singen! mein Loblied in großer Versammlung; meine Gelübde erfüll' ich vor seinen Verehrern. Essen sollen Elende und sich sättigen, Jahwe rühmen, die ihn suchen; euer Herz soll aufleben für und für! Eingedenk kehren dann zu dir die Enden der Erde, und vor dir beten an alle Völkerstämme. Denn Jahwes ist das Königtum, er ist Herrscher über die Völker. Es essen und beten an alle Reichen der Erde, vor ihm knieen alle zum Grabe Gebeugten und wer sein Leben nicht fristen kann. Die Nachkommenden werden ihm dienen, vom Herrn wird erzählt bei der Nachwelt; sie kommen, und verkünden seine Gerechtigkeit, dem gebornen Geschlechte, daß er wohlgetan. Vertrauen auf Jahwes Schutz und LeitungJahwe ist mein Hirt,Gesang Davids. ich leide nicht Mangel. Auf grünen Angern lagert er mich, zu stillem Wasser führt er mich. Meine Seele erquickt er, leitet mich in Geleisen des Heils, um seines Namens willen. Auch wenn ich wandle durch ein Tal des Todesschattens, fürcht' ich nichts Übles, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, die trösten mich. Du rüstest vor mir ein Mahl, Angesichts meiner Feinde; salbst mit Öl mein Haupt, mein Becher fließt über. Ja, Glück und Huld folgen mir all mein Leben lang, und ich wohne im Hause Jahwes immerdar. Lobgesang beim Einzuge der LadeJahwes ist die Erde und was sie erfüllt,Von David ein Gesang. die Welt und ihre Bewohner. Denn er hat sie auf Meere gegründet, und auf Strömen sie festgestellt. Wer darf steigen auf Jahwes Berg, und wer stehen auf seinem heiligen Wohnsitz? Wer schuldloser Händ' und reines Herzens ist, wer nicht nach Bösem trachtet, und nicht schwört zum Trug. Er erlangt Segen von Jahwe, und Gerechtigkeit vom Gott seines Heils. Dies das Geschlecht seiner Verehrer, die sein Antlitz suchen, von Jakob. (Pause.) Erhebt, ihr Tore, eure Häupter, und erhebt Euch, ewige Pforten, daß einziehe der König der Herrlichkeit! „Wer ist der König der Herrlichkeit?" Jahwe der Starke und Mächtige, Jahwe, mächtig im Kriege! Erhebt, ihr Tore, eure Häupter, und erhebt sie, ihr ewigen Pforten, daß einziehe der König der Herrlichkeit! „Wer ist er, der König der Herrlichkeit?" Jahwe, der Heerscharen Gott, er ist der König der Herrlichkeit. (Pause.) Bitte um Hilfe, Belehrung und SündenvergebungZu dir, Jahwe,Von David. erheb' ich meine Seele. Mein Gott, dir vertrau' ich, laß mich nicht zu Schanden werden; laß meine Feinde nicht frohlocken über mich! Auch werden alle, die auf dich hoffen, nicht zu Schanden; zu Schanden werden die losen Verräter. Deine Wege, Jahwe, tue mir kund, deine Pfade lehre mich! Laß mich wandeln in deiner Wahrheit, und lehre mich! Denn du bist der Gott meines Heils, auf dich hoff' ich allezeit. Gedenke deiner Barmherzigkeit, Jahwe, und deiner Gnade, denn von Ewigkeit her sind sie. Meiner Jugendsünden und Missetaten gedenke nicht; nach deiner Gnade gedenke meiner, um deiner Güte willen, Jahwe! Gütig und gerecht ist Jahwe: darum zeigt er Sündern den Weg, läßt Elende wandeln im Recht, und lehrt Elende seinen Weg. Alle Wege Jahwes sind Gnad' und Treue für die, so seinen Bund und seine Gesetze halten. Um deines Namens willen, Jahwe, wirst du verzeihen mein Vergehen, denn es ist groß! Welcher Mann Jahwe fürchtet, ihm zeigt er den Weg, den er wähle. Seine Seele wohnt im Glück, und sein Same besitzt das Land. Freundschaft hat Jahwe mit seinen Verehrern, und seinen Bund zu ihrer Belehrung. Meine Augen blicken stets nach Jahwe; denn er wird aus dem Netze ziehen meine Füße. Schaue nach mir, und erbarme dich mein! Denn verlassen und elend bin ich. Den Drangsalen meines Herzens mache Luft, und aus meinen Beklemmungen rette mich! Sieh' mein Elend und Ungemach, und vergib all meine Sünden! Sieh' meine Feinde, daß ihrer viel sind, und mit ungerechtem Haß hassen sie mich! Bewahre meine Seel' und rette mich! laß mich nicht zu Schanden werden! Denn zu dir flüchte ich. Unschuld und Redlichkeit müssen mich schützen; denn ich hoff' auf dich, Erlöse, Gott, Israel aus all seiner Drangsal! Gutes BewußtseinRichte mich, Jahwe!Von David.Denn in meiner Unschuld wandl' ich, und auf Jahwe vertrau' ich, ohne zu wanken. Prüfe mich, Jahwe, und versuche mich, läutere meine Nieren und mein Herz! Denn deine Gnad' ist vor meinen Augen, und ich wandl' in deiner Wahrheit; ich sitze nicht bei den Lügenhaften, und mit den Hinterlistigen komm' ich nicht zusammen; ich hasse der Bösewichte Versammlung, und bei den Frevlern sitz' ich nicht; ich wasch' in Unschuld meine Hände, und umgehe deinen Altar, Jahwe, um anzustimmen Lobgesang, und zu verkünden all deine Wunder. Jahwe, ich liebe die Wohnung deines Hauses, und den Wohnsitz deiner Herrlichkeit. Raffe nicht hin mit Sündern meine Seele, nicht mit Blutmenschen mein Leben, in deren Hand Verbrechen, und deren Rechte voll Bestechung! Aber ich wandl' in meiner Unschuld: erlöse mich, und erbarme dich mein! Mein Fuß tritt auf rechten Pfad: in den Versammlungen will ich Jahwe preisen! Vertrauen, Sehnsucht, FlehenJahwe ist mein Licht und mein Heil:Von David.vor wem sollt' ich mich fürchten? Jahwe ist meines Lebens Schutzwehr: vor wem sollt' ich zittern? Nahen wider mich Bösewichte, mich zu zerfleischen, meine Dränger und Feinde: sie straucheln und fallen. Wenn wider mich lagert ein HeerLager, mein Herz fürchtet nichts; wenn Streit sich wider mich erhebt, dabei bin ich sorglos. Um Eines bitt' ich Jahwe, darnach tracht' ich, daß ich weile im Haufe Jahwe's mein Leben lang, um Jahwe's Pracht zu schauen, und seinen Tempel zu betrachten. Denn er birgt mich in seiner Hütte am Unglückstage, schirmt mich mit dem Schirme seines Zeltes, hebt mich auf (sichern) Felsen. Und nun wird sich mein Haupt erheben über meine Feinde rings; Opfer will ich opfern in seinem Zelte mit Posaunenschall, und singen und spielen Jahwe's Lob. Höre, Jahwe, flehend ruf' ich, und erbarme dich mein, und erhöre mich! Von dir spricht mein Herz: „Suchet mein Angesicht!" Dein Angesicht, Jahwe, such' ich. Verbirg dein Angesicht nicht vor mir, weise nicht ab im Zorne deinen Knecht! Mein Beistand bist du, verlaß' und verstoße mich nicht, Gott meines Heils! Denn Vater und Mutter haben mich verlassen; aber Jahwe wird mich aufnehmen. Lehre mich, Jahwe, deinen Weg, und leite mich auf dem Pfade des Rechten, um meiner Feinde willen! Gib mich nicht Preis der Wut meiner Dränger! Denn gegen mich stehen falsche Zeugen auf, und die Verderben schnauben. Hütt' ich nicht geglaubt Jahwe's Segen zu schauen, im Lande der Lebenden Hoff' auf Jahwe! Sei mutig und getrostes Herzens, und hoff' auf Jahwe! Gebet um Hilfe und um Strafe der GottlosenZu dir, Jahwe, ruf' ich:Von David.mein Hort, schweige nicht gegen mich, damit nicht, verstummest du gegen mich, ich gleiche den ins Grab Gesunkenen! Höre mein Flehen, weil ich zu dir rufe, weil ich meine Hand erhebe nach deinem Allerheiligsten! Raffe mich nicht weg mit Frevlern und Übeltätern, die friedlich reden mit ihren Freunden, während Böses in ihrem Herzen. Gib ihnen nach ihrem Tun und nach ihrer Handlungen Bosheit; nach den Werken ihrer Hände gib ihnen, vergilt ihnen ihr Betragen! Denn sie achten nicht auf Jahwe's Tun und seiner Hände Werk: er zerstöre sie, und baue sie nicht wieder auf! Gepriesen sei Jahwe, denn er hört mein Flehen! Jahwe ist mein Schutz und Schild, ihm vertraut mein Herz, und mir ist geholfen: und so frohlockt mein Herz, und mit meinem Liebe will ich ihm lobsingen. Jahwe ist Schutz seines Volkes, und Schutzwehr und Hilfe seines Gesalbten Er. Hilf deinem Volk, und segne dein Eigentum, und weid' und trag' es in Ewigkeit. Preis Jahwes als Donner- und SchutzgottGebt Jahwe, ihr Göttersöhne,Gesang Davids.gebt Jahwe Ehr' und Preis! Gebt Jahwe seines Namens Ehre, betet an vor Jahwe im heiligen Schmuck! Jahwes Stimme schallt über den Wassern, Gott, der herrliche, donnert, Jahwe über großen Wassern. Jahwe's Stimme ist gewaltig, Jahwes Stimme prachtvoll; Jahwe's Stimme zerschmettert Zedern, Jahwe zerschmettert die Zedern Libanons, und macht sie hüpfen wie Kälber, den Libanon und Sirion wie junge Büffel; Jahwes Stimme sprüht Feuerflammen; Jahwes Stimme erschüttert die Wüste, Jahwe erschüttert die Wüste Kades; Jahwes Stimme macht Hindinnen kreisen, und entblättert die Wälder; und in seinem Tempel spricht Alles: Ehre! Jahwe thronte bei der Wasserflut, und so thront Jahwe als König ewiglich; Jahwe gibt seinem Volke Schutz, Jahwe segnet sein Volk mit Frieden. Danklied eines GerettetenIch erhebe dich, Jahwe,Gesang Davids; (nach) dem Liede der Hausweihe.daß du mich entrissest, und meine Feinde sich nicht freuen ließest über mich! Jahwe, mein Gott! ich rief zu dir, und du heiltest mich. Jahwe, du zogst aus der Unterwelt meine Seele, riefst mich ins Leben zurück von den ins Grab Gesunkenen. Singt Jahwe, ihr seine Frommen, und preist seinen heiligen Ruhm! Denn einen Augenblick währt sein Zorn, Lebenslang seine Huld; am Abend kehrt Weinen ein, und am Morgen Jubel. Ich gedacht' in meiner Sicherheit: ich wanke nicht ewiglich! Jahwe, durch deine Huld hattest du meinen Berg befestigt; aber du bargst dein Antlitz, da erschrak' ich. Zu dir Jahwe, rief ich, und zu Jahwe betet' ich flehend: „Welcher Gewinn bei meinem Blute, meinem Sinken zur Grube? Kann Staub dich preisen, verkünden deine Treue? Höre, Jahwe, und erbarme dich mein, Jahwe, sei mein Helfer!" Da wandeltest du meine Klage in Reigen, löstest mein Sacktuch, und gürtetest mich mit Freude, auf daß dich besinge der Ruhm und nicht verstumme. Jahwe, mein Gott, ewig will ich dich preisen! Gebet um RettungZu dir, Jahwe, flücht' ich;Dem Musikmeister; ein Lied Davids.laß mich nimmer zu Schanden werden, durch deine Gerechtigkeit errette mich! Neige zu mir dein Ohr, hilf mir eilend, sei mir ein schützender Fels, eine Burg, zu meiner Rettung! Denn mein Fels und meine Burg bist du, und um deines Namens willen wirst du mich führen und leiten, wirst mich ziehen aus dem Netze, das sie mir verborgen; denn du bist mein Schutz. In deine Hand befehl' ich meinen Odem, du erlöst mich, du treuer Gott! Ich hasse, die falsche Nichtigkeiten ehren, und auf Jahwe vertrau' ich. Ich will jubeln und mich freuen deiner Gnade, daß du mein Elend angesehen, geachtet auf meiner Seele Drangsal, und mich nicht der Hand des Feindes überliefert, ins Freie gestellt meinen Fuß. Erbarme dich mein, Jahwe! Denn ich bin bedrängt; es verfällt vor Kummer mein Antlitz, meine Seel' und mein Leib. Denn im Schmerz verschwindet mein Leben, und meine Jahre im Stöhnen; es ermattet durch meine Strafe meine Kraft, und meine Gebeine zerfallen. Ob all meinen Drängern bin ich sehr zum Hohn, auch meinen Nachbarn, und zum Schrecken meinen Bekannten; die mich sehen draußen, fliehen vor mir. Mein ist vergessen wie eines Toten im Herzen; ich bin wie ein zerbrochenes Gefäß. Denn ich höre die Lästerungen Vieler, Schrecken rings um, indem sie zusammen ratschlagen wider mich, mein Leben zu rauben sinnen. Ich aber vertraue auf dich, Jahwe; ich denke: du bist mein Gott! In deiner Hand ist mein Schicksal: rette mich aus der Hand meiner Feinde und Verfolger! Laß dein Antlitz leuchten über deinen Knecht, hilf mir durch deine Gnade! Jahwe, laß mich nicht zu Schanden werden, weil ich dich anrufe! laß zu Schanden werden die Frevler, getilgt zur Unterwelt hinab! Laß verstummen die Lügenlippen, die wider den Gerechten reden frech, mit Hochmut und Verachtung. Wie groß ist deine Güte, die du sparst deinen Verehrern, erweist den dir Vertrauenden Angesichts der Menschen! Du schirmst sie mit deines Antlitzes Schirm vor der Menschen Meutereien, birgst sie in der Hütte vor der Zungen Streit. Gepriesen sei Jahwe, daß er mir seine Gnade wunderbar erwiesen wie in befestigter Stadt. Ich aber gedacht' in meiner Bestürzung: ich bin ausgeschlossen von deinen Augen! Doch du hörtest die Stimme meines Flehens, als ich zu dir rief. Liebt Jahwe, all seine Frommen! Die Treuen bewahrt Jahwe, und vergilt reichlich den Übermütigen. Seid mutig und getrostes Herzens, alle, die ihr auf Jahwe hofft! Von der SündenvergebungHeil, wem Missetat vergeben,Von David ein Gedicht.Sünde verziehen ist! Heil dem Menschen, dem Jahwe Schuld nicht zurechnet, und in des Gemüt kein Trug! Weil ich schwieg, verzehrte sich mein Gebein durch mein Stöhnen den ganzen Tag. Denn Tag und Nacht lastete auf mir deine Hand; mein Lebenssaft vertrocknete wie in Sommer-Dürre. (Pause.) Meine Sünde tat ich dir kund, und hehlte nicht meine Schuld; ich sprach: gesteh' ich meine Missetat Jahwe! und du vergabst meiner Sünden Schuld. (Pause.) Darum bete jeglicher Fromme zu dir zur Zeit des Findens: gewiß bei Flut großer Gewässer werden sie ihn nicht treffen. Du bist mein Schirm: vor Drangsal wahrst du mich, mit Rettungsjubel umgibst du mich. (Pause.) Ich will dich unterweisen, und dir den Weg zeigen, den du wandeln sollst; will raten, mein Auge auf dich (gerichtet). Seid nicht wie Rosse, wie Mäuler ohne Verstand, die mit Zaum und Gebiß, ihrem Geschirr, zu bändigen, weil sie nicht zu dir nahen. Viel Schmerzen hat der Frevler; wer aber Jahwe vertraut, ihn umgibt er mit Gnade. Freuet euch Jahwes und frohlockt, Gerechte, und jauchzt, all ihr Rechtschaffenen! Jahwe Gott der Welt und IsraelsJauchzet, Gerechte, über Jahwe! Den Redlichen ziemt Lobgesang. Preist Jahwe mit Harfen, auf zehnsaitigen Lauten spielt ihm! Singet ihm ein neues Lied, rührt baß die Saiten unter Posaunenschall! Denn gerecht ist Jahwes Wort, und all sein Tun ist treu; er liebt Recht und Gerechtigkeit, von Jahwes Gnade ist voll die Erde. Durch Jahwes Wort ist der Himmel gemacht, durch seines Mundes Hauch all sein Heer. Er sammelt als Haufen das Wasser des Meeres, und legt in Vorratshäuser die Fluten. Vor Jahwe fürchte sich die ganze Erde, vor ihm müssen beben alle Bewohner der Welt. Denn er spricht, so geschieht's; er gebeut, so steht es da. Jahwe vernichtet die Ratschläge der Völker, vereitelt die Gedanken der Nationen. Jahwes Ratschläge bestehen ewig, seines Herzens Gedanken auf Geschlecht und Geschlecht. Heil dem Volke, des Gott Jahwe, der Nation, die er sich gewählt zum Eigentum! Vom Himmel blickt Jahwe herab, sieht alle Menschenkinder; von seinem Wohnsitz herab schaut er auf alle Bewohner der Erde: er, der ihr Herz bildet allzumal, der da merkt auf all ihre Taten. Kein König siegt durch Größe der Macht, der Held wird nicht gerettet durch Größe der Kraft; eitel ist das Roß zum Siege, und mit seiner großen Kraft rettet es nicht. Siehe, Jahwes Auge blickt auf seine Verehrer, die da hoffen auf seine Gnade, um zu retten vom Tod ihre Seele, und ihr Leben zu erhalten im Hunger. Auf Jahwe harrt unsre Seele; unsre Hilf' und unser Schild ist er. Denn sein freuet sich unser Herz, denn seinem heiligen Namen vertrauen wir. Es komme deine Gnade, Jahwe, auf uns, so wie wir von dir hoffen! Gott hilft den GerechtenIch will Jahwe preisen allezeit,Von David, als er seinen Verstand verstellte vor Abimelech, und er ihn hinwegtrieb, und er wegging.beständig sei sein Lob in meinem Munde! Jahwes soll sich rühmen meine Seele; es hören's Elende und freuen sich. Verherrlicht Jahwe mit mir, laßt uns seinen Namen erheben allzumal! Ich suchte Jahwe, und er erhörte mich, und aus all meiner Furcht errettete er mich. Die auf ihn blicken, werden erheitert, und ihr Angesicht darf nicht erröten. Dieser Elende rief, und Jahwe hörte, und aus all seiner Drangsal half er ihm. Jahwes Engel lagert sich um seine Verehrer, und errettet sie. Fühlt und seht, wie gütig Jahwe! Heil dem Manne ihm vertrauet! Fürchtet Jahwe, ihr seine Heiligen! Denn kein Mangel trifft die, so ihn fürchten. Löwen darben und hungern; doch die Jahwe suchen, mangeln keines Gutes. Kommt, Söhne, hört auf mich! die Furcht Jahwes will ich euch lehren. Wer ist, der das Leben liebt, Jahre sich wünscht, Glück zu genießen? Wahre deine Zunge vor Bösem, und deine Lippen vor Trugrede! Weiche vom Bösen und tue Gutes; suche Frieden und strebe darnach! Jahwes Augen sehen auf die Gerechten, und seine Ohren hören auf ihr Geschrei; Jahwes Antlitz ist wider die Übeltäter, um ihr Gedächtnis auszurotten von der Erde. Sie schreien, und Jahwe hört, und aus all ihrer Drangsal rettet er sie. Nah' ist Jahwe den Herzzermalmten, und den Geistgebeugten hilft er. Viel Unglück hat der Gerechte, aber aus allem rettet ihn Jahwe; er bewahrt all seine Gebeine, nicht eines von ihnen wird zerschmettert. Den Frevler tötet das Unglück, und des Gerechten Hasser büßen. Es löst Jahwe seiner Knechte Leben, und nicht büßen alle, die ihm vertrauen. Gebet gegen FeindeBestreite, Jahwe, die mich bestreiten!Von David.bekämpfe, die mich bekämpfen! Ergreife Schild und Tartsche, und steh' auf zu meinem Beistand! Schwinge Spieß und Axt wider meine Verfolger, rufe mir zu: ich bin deine Hilfe! Zu Schanden und Schimpf müssen werden, die nach dem Leben mir stehn, zurückweichen mit Scham, die mir Unglück sinnen! Wie Spreu seien sie vor dem Winde, und Jahwes Engel stoße sie fort! Ihr Weg sei dunkel und schlüpfrig, und Jahwes Engel verfolge sie! Denn ohne Ursach bargen sie mir Grub und Netz, ohne Ursach höhlten sie mir (Löcher). Über sie komme Verderben, eh' sie's vermuten; das Netz, das sie gestellt, fange sie; zum Verderben stürzen sie hinein! Dann frohlockt mein Herz über Jahwe, freut sich seiner Hilfe. All meine Gebeine sprechen: Jahwe, wer ist wie du, der Elende rettet von Übermächtigen, Elende und Arme von ihren Räubern? Es treten ungerechte Zeugen auf; wovon ich nichts weiß, fragt man mich. Böses bezahlt man mir für Gutes; verwaist bin ich. Und ich, bei ihrer Krankheit trug ich Sacktuch, kasteiete mich mit Fasten, und mein Gebet wandte sich in meinen Busen. Als wäre es mein Freund, mein Bruder, ging ich einher; wie leidtragend um die Mutter, war ich traurend gebeugt. Aber meines Falles freuen sie sich, und versammeln sich; versammeln sich wider mich, schmähend, da ich von nichts weiß; lästern mich und hören nicht auf. Mit den ruchlosesten Kuchenwitzlingen fletschen sie gegen mich die Zähne. Herr, wie lange willst du zusehen? Errette meine Seele von ihrem Verderben, von den Löwen mein Leben! Ich will dir danken in großer Versammlung, in zahlreichem Volke dich rühmen! Laß nicht über mich frohlocken, die mir ohne Ursach feind; nicht, die mich grundlos hassen, mit den Augen winken! Denn nicht zum Frieden reden sie, und wider die Stillen im Lande sinnen sie Trug. Sie reißen über mich ihr Maul auf, rufen: „Ha, ha! wir sehen's mit Augen!" Du siehst es, Jahwe: schweige nicht! Herr, sei nicht fern von mir! Steh' auf, erwache, mir Recht zu schaffen, mein Gott und Herr, meine Sache zu führen! Schaffe mir Recht nach deiner Gerechtigkeit, Jahwe, mein Gott! daß sie nicht über mich frohlocken, daß sie nicht sprechen im Herzen: „Ha! unser Wunsch!" daß sie nicht sprechen: „Wir haben ihn verderbt!" Laß zu Schanden und Hohn werden allzumal, die meines Unglücks sick freuen! sie decke Schande und Schmach, die wider mich groß tun! Dann jubeln und frohlocken, die mein Recht lieben; und sprechen allezeit: Groß ist Jahwe, der seines Knechtes Wohl liebt! Und meine Zunge preist deine Gerechtigkeit, allezeit deinen Ruhm. Gebet gegen die Bosheit der MenschenEin Spruch vom Verbrechen des FrevlersDem Musikmeister; vom Knechte Jahwe's, von David.ist mir im Herzen: Furcht Gottes ist nicht vor seinen Augen. Denn er schmeichelt sich selber in seinen Augen, um seine Missetat zu vollbringen, um zu hassen. Die Worte seines Mundes sind Unrecht und Trug; er steht ab von Vernunft, von Wohltun; Unrecht sinnt er auf seinem Lager, betritt Wege, die nicht gut, Böses scheuet er nicht. Jahwe bis zum Himmel reicht deine Gnade, deine Treue bis an die Wolken; deine Gerechtigkeit ist gleich Bergen Gottes, deine Gerichte gleich großen Meeren. Menschen und Vieh hilfst du, Jahwe! Wie köstlich ist deine Gnade, o Gott, die Menschenkinder flüchten in deiner Flügel Schatten. Sie laben sich am Überfluß deines Hauses, mit deiner Wonnen Strome tränkst du sie. Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, durch dein Licht schauen wir Licht. Laß deine Gnade dauern deinen Bekennern, und deine Gerechtigkeit den Redlichen! Mich treffe nicht der Hoffart Fuß, und der Frevler Hand vertreibe mich nicht! Schon sinken die Übeltäter niedergestoßen, vermögen sie nicht aufzustehen. Lohn der Frevler und FrommenEntrüste dich nicht über die Bösewichter,Von David.beneide nicht die Ungerechten! Denn wie das Gras werden sie schnell gemäht, und wie grünes Laub verwelken sie. Vertraue Jahwe, und übe Gutes; bleib' im Lande, und pflege Redlichkeit! Und vergnüge dich an Gott! Er wird dir geben deines Herzens Verlangen. Wälz' auf Jahwe deine Sorgen, und vertrau' ihm! Er wirds ja machen. Er wird aufgehn lassen wie Licht dein Recht, und deine Gerechtigkeit wie Mittagslicht. Hoffe still auf Jahwe, und harre sein! Entrüste dich nicht über den Glücklichen, über den Mann, der Trug übt! Steh' ab vom Zorne, und laß den Grimm; entrüste dich nicht, nur um übel zu tun! Denn die Bösewichte werden ausgerottet, und die auf Jahwe hoffen, die besitzen das Land. Noch kurze Zeit, so ist der Frevler nicht mehr; du achtest auf seine Stätte, und er ist nicht mehr. Und die Elenden besitzen das Land, und ergehen sich an reichem Glück. Es sinnt der Frevler wider den Gerechten, und knirscht wider ihn mit den Zähnen: der Herr lacht sein; denn er sieht, daß sein Tag kommt. Das Schwert ziehen die Frevler, und spannen ihren Bogen, um den Elenden und Armen zu fällen, zu morden die Redlichen: ihr Schwert geht in ihr eigen Herz, und ihr Bogen wird zerbrochen. Besser das Wenige des Gerechten, als der Überfluß vieler Frevler. Denn der Frevler Arme werden zerbrochen, die Gerechten aber stützt Jahwe. Jahwe kennt die Lebenstage der Rechtschaffenen, und ihr Besitztum dauert in Ewigkeit. Sie werden nicht zu Schanden zur Zeit des Unglücks, und in den Tagen des Hungers sättigen sie sich. Denn die Frevler kommen um, Jahwes Feinde, wie des Angers Pracht; sie schwinden: wie Rauch schwinden sie. Es borgt der Frevler, und kann nicht bezahlen, der Gerechte aber schenkt und gibt; denn Jahwes Gesegnete besitzen das Land, und seine Verfluchten werden ausgerottet. Von Jahwe werden des Mannes Schritte gesichert, und er ist hold seinem Wandel. Fällt er, so stürzt er nicht hin; denn Jahwe stützt seine Hand. Jung war ich, und bin alt worden, und nie sah ich den Gerechten verlassen, und seinen Samen nach Brot gehend. Alltäglich schenkt er und leiht, und sein Same ist hoch gesegnet. Weiche vom Bösen, und übe Gutes, und bleibe stets ruhig! Denn Jahwe liebt Recht, und verlaßt nicht seine Frommen, ewig sind sie bewahrt; aber der Frevler Same wird ausgerottet. Die Gerechten besitzen das Land, und wohnen darin für und für. Des Gerechten Mund spricht Weisheit, und seine Zunge redet Recht; Das Gesetz seines Gottes ist ihm im Herzen, nicht wanken seine Schritte. Es lauert der Frevler auf den Gerechten, und sucht ihn zu töten: Jahwe überläßt ihn nicht seiner Hand, und verdammet ihn nicht im Gericht. Hoff' auf Jahwe, und halte seinen Weg! so hilft er dir auf, das Land zu besitzen: der Ausrottung der Frevler wirst du zusehn. Ich sah einen Frevler, einen Wüterich, sich spreizend wie ein belaubter, tiefwurzelnder Baum: er schwand dahin, und sieh', er war nicht mehr; ich sucht' ihn, und er fand sich nicht. Beobachte den Redlichen und sieh' auf den Rechtschaffnen! Denn Nachkommen hat der Mann des Friedens; aber Missetäter werden getilgt allzumal, der Frevler Nachkommen ausgerottet. Und Hilfe kommt den Gerechten von Jahwe; er ist ihre Schutzwehr zur Zeit der Drangsal. Ihnen steht Jahwe bei, und rettet sie; rettet sie von den Frevlern, und hilft ihnen, weil sie ihm vertrauen. Wehmütige Klage und Bitte um HilfeJahwe, nicht in deinem Unwillen strafe mich,Gesang Davids zur Erinnerung.noch in deinem Grimme züchtige mich! Denn deine Pfeile fuhren auf mich nieder, und nieder auf mich fuhr deine Hand. Nichts Heiles ist an meinem Fleisch ob deinem Grimm, nichts Gesundes an meinem Gebein ob meiner Sünde. Denn meine Vergehungen übersteigen mein Haupt; wie eine schwere Last lasten sie auf mir. Es stinken, es eitern meine Beulen, um meiner Torheit willen. Ich bin gekrümmt, niedergebeugt gänzlich: allezeit geh' ich trauernd einher. Denn mein Eingeweid ist voll Fieberbrand, und nichts Heiles an meinem Fleisch. Kraftlos bin ich und ganz zerschlagen, ich heule vor Gestöhn meines Herzens. Herr! offenbar ist dir all mein Verlangen, und mein Seufzen dir nicht verborgen. Mein Herz pocht, meine Kraft verläßt mich, und meiner Augen Licht, auch das weicht von mir. Meine Lieben und Freunde stehen meinem Weh' gegenüber, und meine Verwandten stehen von ferne. Und Schlingen legen, die meinem Leben nachstellen; die mein Unglück suchen, reden Verderben, und List sinnen sie allezeit. Ich aber bin wie ein Tauber, höre nicht, und wie ein Stummer, der seinen Mund nicht öffnet, und bin wie Einer, der nicht hört, und in dessen Mund keine Widerrede. Denn auf dich, Jahwe, harr' ich, du wirst erhören, Herr, mein Gott! Denn ich spreche: Laß sie nicht über mich frohlocken; wenn mein Fuß wankt, nicht wider mich großtun! Denn bereit bin ich zum Fall, und mein Schmerz ist stets vor mir. Denn meine Vergehung sag' ich an, kümmere mich ob meiner Sünde; meine Feinde aber leben und erstarken; es mehren sich, die mich vergeblich hassen. Bezahlend Böses für Gutes, befeinden sie mich für mein Trachten nach Gutem. Verlaß mich nicht, Jahwe, mein Gott, sei nicht fern von mir! Eile mir zum Beistand, Herr, meine Hilfe! Klage und Bitte mit TodesgedankenIch sprach: „Bewahr' ich meinen Wandel,Dem Musikmeister der Jedutuniter; Gesang Davids.um nicht zu fehlen mit meiner Zunge; bewahr' ich meines Mundes Zaum, so lange der Frevler mir vor Augen." Ich verstummte und schwieg von Allem, aber mein Schmerz war empört; es brannte mein Herz in meinem Busen; in meinem Drange entzündete sich Feuer: da redete ich mit meiner Zunge. Lehre mich, Jahwe, kennen mein Ende, und welches meiner Tage Maß! Erkenn' ich doch, wie hinfällig ich bin. Siehe Handbreiten machtest du meine Tage, und meine Lebensdauer ist wie nichts vor dir; ja, gar vergänglich ist jeglicher Mensch, wie fest er stehe! (Pause.) Ja, als ein Schattenbild wandelt der Sterbliche, ja, Vergängliches strebt er; sammelt, und weiß nicht, wer es einnimmt. Und nun, was soll ich hoffen, o Herr? Auf dir steht meine Hoffnung! Von all meinen Missetaten errette mich, zum Spotte des Gottlosen mache mich nicht! Doch ich verstumme, tue nicht meinen Mund auf; denn du hast's getan. Nimm von mir deine Schläge, ob den Streichen deiner Hand vergeh' ich! Züchtigst du mit Strafen für seine Schuld den Sterblichen: so verzehrst du der Motte gleich seine Schöne; ja, vergänglich ist der Mensch! (Pause.) Höre mein Flehen, Jahwe, und merk' auf mein Rufen; zu meinen Tränen schweige nicht! Denn ein Fremdling bin ich bei dir, Beisaß, wie all meine Väter. Blick' ab von mir, daß ich mich erheitere, bevor ich hingehe, und nicht mehr bin! Dank und BitteHarren tat ich auf Jahwe:Dem Musikmeister; Gesang Davids.da neigt' er sich zu mir, und hörte mein Rufen. Er zog mich aus der Grube des Verderbens, aus kotigem Schlamm; und stellt' auf Felsen meine Füße, sicherte meine Schritte; und legt' in meinen Mund ein neues Lied, Lobgesang auf unsren Gott. Viele schauen's, und fürchten, und vertrauen Jahwe. Heil dem Manne, der Jahwe zu seiner Zuversicht macht, und sich nicht wendet zu den Trotzigen und Lügenhaften! Viel tatest du, Jahwe, mein Gott, deiner Wunder und Ratschläge gegen uns; nichts ist dir gleichzustellen; wollt' ich verkünden und reden, sie sind nicht zu zählen. Schlacht und Speisopfer liebst du nicht, offenbartest du mir; Brand- und Sündopfer begehrst du nicht. Da sprach ich: „Sieh! ich komme mit der Buchrolle mir ins Herz geschrieben. Deinen Willen zu tun, Jahwe, ist meine Lust, und dein Gesetz in meinem Herzen." Ich verkünde (deine) Gerechtigkeit in großer Versammlung; siehe, meine Lippen hemm' ich nicht: Jahwe, du weißt es! Deine Gerechtigkeit berg' ich nicht in meinem Herzen; deine Treu' und Hilfe preis' ich; verhehle nicht deine Gnad' und Treue vor großer Versammlung. Du aber auch, Jahwe, hemme nicht dein Erbarmen gegen mich, deine Gnad' und Treue laß beständig mich wahren! Denn mich umgeben Leiden bis zur Unzahl; mich erreichen meine Vergehungen, ich kann sie nicht übersehen, zahlreicher sind sie als die Haare meines Hauptes, und mein Herz verläßt mich. Laß dir's gefallen, Jahwe, mich zu retten! Jahwe, eile mir zu Hilfe! Laß zu Schanden und Hohn werden allzumal, die meinem Leben nachstellen, es wegzuraffen! Laß abziehen voll Schimpf, die mein Unglück wollen! Laß erstarren ob ihrer Schande, die zu mir sprechen: Ha! Ha! Dann freuen sich und frohlocken über dich, alle, die dich suchen; es sprechen allezeit: Groß ist Jahwe! die deine Hilfe wünschen. Ich nun bin elend und arm; doch der Herr sorgt für mich; meine Hilf' und mein Retter bist du: mein Gott, säume nicht! Gebet eines UnglücklichenHeil dem, der sich annimmt des Elenden!Dem Musikmeister; Gesang Davids.Am Tage des Unglücks wird ihn Jahwe retten; Jahwe wird ihn bewahren, erhalten, er wird glücklich sein auf Erden; und nicht wirst du ihn Preis geben seiner Feinde Wut. Jahwe wird ihn unterstützen auf dem Siechbette; all sein Krankenlager wendest du. Ich spreche: Jahwe erbarme dich mein! heile mich, denn ich sündigte gegen dich! Meine Feinde sprechen Böses von mir: „Wann stirbt er, und erlischt sein Name?" Kommt einer, mich zu sehen: Falschheit redet er; sein Herz sammelt sich Bosheit; er geht, draußen redet er. Zusammen flüstern wider mich alle meine Hasser, wider mich sinnen sie Unheil. „Verderben ist ausgeschüttet über ihn; er liegt, und wird nicht wieder aufstehn!" Auch mein Freund, dem ich vertraute, der mein Brot ißt, er hebt gegen mich die Ferse. Aber du, Jahwe, erbarme dich mein, und richte mich auf, daß ich ihnen vergelte! Daran erkenn' ich, daß du mich liebst, daß mein Feind nicht über mich jauchzt. Mich aber in meiner Unschuld erhältst du, und stellst mich dir vor Augen ewiglich. Gepriesen sei Jahwe, Israels Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit! So sei es; ja, so sei es. Zweites BuchSehnsucht nach dem TempelWie eine Hindin lechzt nach Wasserbächen,Dem Musikmeister; Gedicht der Söhne Korahs.also lechzt mein Herz nach dir, Gott! Es dürstet mein Herz nach Gott, dem lebendigen Gott! Wann komm' und erschein' ich vor Gottes Antlitz? Mir sind meine Tränen Speise Tag und Nacht, da man mir sagt alle Zeit: „Wo ist dein Gott?" Daran denk' ich und ergieß' in mir mein Herz in Klagen, wie einher ich zog im Haufen, mit ihnen wallte zum Hause Gottes, unter Jubel und Lobgesang, in feiernder Menge. Warum bist du gebeugt, mein Herz, und jammerst in mir? Harr' auf Gott! Noch werd' ich ihn preisen, ihn, meinen Retter, und meinen Gott! Gebeugt ist mein Herz in mir: darum gedenk' ich dein aus dem Lande des Jordans, des Hermons, vom Berge Mizhar. Flut ruft der Flut, beim Brausen deiner Wasserfälle; all deine Wogen und Wellen strömen über mich, Tags entbot Jahwe seine Gnade, und Nachts war sein Loblied in mir, Gebet zum Gott meines Lebens. (Nun) muß ich sprechen zu meinem Felsengott: Warum hast du mich vergessen? warum geh' ich trauernd einher unter des Feindes Druck? Mit Zermalmung meiner Gebeine schmähen mich meine Dränger, da sie mir sagen alle Zeit: „Wo ist dein Gott?" Warum bist du gebeugt, mein Herz, und jammerst in mir? Harr' auf Gott! Noch werd' ich ihn preisen, ihn, meinen Retter und meinen Gott! Bitte um Aufnahme bei GottSchaffe mir Recht, Gott, und führe meinen Streit gegen ein liebloses Volk! Von Männern des Trugs und der Ungerechtigkeit rette mich! Denn du bist mein Schutzgott: warum hast du mich verworfen? warum geh' ich trauernd einher unter des Feindes Druck? Sende dein Licht und deine Treue, daß sie mich leiten, mich bringen zu deinem heiligen Berge und deinen Wohnungen, daß ich komme zum Altar Gottes, zum Gott meiner Jubelfreude, und dich preise auf der Laute, Gott, mein Gott! Warum bist du gebeugt, mein Herz, und jammerst in mir! Harr' auf Gott! Noch werd' ich ihn preisen, ihn, meinen Retter, und meinen Gott! Gebet in ReligionsvervolgungGott! mit unsren Ohren hörten wir,Dem Musikmeister; von den Söhnen Korahs ein Gedicht.unsre Väter erzählten uns: Großtaten tatst du in ihren Tagen, in den Tagen der Vorzeit. Du mit deiner Hand vertriebst Völker, und pflanztest jene; verderbtest Nationen, und breitetest jene aus. Denn nicht durch ihr Schwert nahmen sie ein das Land, und ihr Arm nicht schaffte Sieg; sondern deine Rechte und dein Arm und deines Antlitzes Licht; denn du warst ihnen hold. Du bist mein König, Gott! Sende Jakob Hilfe! Mit dir stoßen wir unsre Dränger nieder, mit deinem Namen treten wir unsre Gegner zu Boden. Denn nicht meinem Bogen vertrau' ich, und mein Schwert nicht schafft mir Sieg; sondern du schaffst uns Sieg über unsre Dränger, und unsre Hasser machst du zu Schanden. Gottes rühmen wir uns alle Zeit, und deinen Namen preisen wir ewiglich! (Pauset Doch du verwarfst und schändetest uns, und zogst nicht aus mit unsren Heeren; du ließest uns zurückweichen vor unsren Drängern, und unsre Hasser machten sich Beute; du machtest uns einer Schlachtherde gleich, und unter die Völker zerstreutest du uns; du verkauftest dein Volk um nichts, und steigertest nicht ihren Preis; du machtest uns zum Hohn unsren Nachbarn, zum Spott und Schimpf unsren Umgebungen; du machtest uns zum Sprichwort unter den Völkern, zum Kopfnicken unter den Nationen. Alle Zeit steht mir meine Schande vor Augen, und Scham meines Antlitzes bedeckt mich, vor der Stimme des Schmähers und Lästerers, vor'm Anblick des Feindes und Rachgierigen. All dies traf uns, und doch vergaßen wir dein nicht, und waren nicht treulos deinem Bunde; nicht ist abgewichen unser Herz, noch bog unser Schritt aus deinem Pfad, daß du uns zermalmtest im Lande der Schakale, und uns umhülltest mit Finsternis. Hätten wir unsres Gottes vergessen, und unsre Hände gestreckt zu fremdem Gott: würde dies Gott nicht erforschen? Denn er kennt die Geheimnisse des Herzens. Nein, um dich werden wir gemordet den ganzen Tag, sind geachtet wie Schlachtvieh. Erwache! Warum schläfst du, Herr? Steh' auf! verwirf uns nicht immerfort! Warum birgst du dein Antlitz, vergißt unser Elend und unsren Druck? Denn zum Staube gebeugt ist unsre Seele, zu Boden gedrückt unser Leib. Auf, uns zur Hilfe! und rett' uns um deiner Gnade willen! Lob eines KönigsEs wallt mein Herz von guter Rede.Dem Musikmeister, nach Schoschanim; von den Söhnen Korahs ein Lied der Lieblichkeit.Ich spreche: Mein Werk dem Könige! Meine Zunge sei eines fertigen Schreibers Griffel! Schön bist du vor Menschensöhnen, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, darum hat dich Gott gesegnet ewiglich. Gürte dein Schwert um die Hüfte, Held, deine Zierde und deinen Schmuck! Und deinen Schmuck — Fahr' hin siegreich um Wahrheit, Milde und Gerechtigkeit, und dich lehre deine Rechte erstaunliche Taten. Deine scharfen Pfeile — Völker sinken zu deinen Füßen — (dringen) ins Herz der Feinde des Königs. Dein Thron Gottes steht immer und ewig, des Rechtes Szepter ist deines Königtumes Szepter. Du liebest Gerechtigkeit, und hassest Frevel: darum salbte dich Gott, dein Gott, mit Freudenöl vor deinen Genossen. Myrrhe und Aloe, Kasia sind all deine Kleider, aus Elfenbeinpallästen erfreuet dich Saitenspiel. Königstöchter sind unter deinen Geliebten; es steht dir zur Rechten die Königin in Gold von Ophir. Höre, Tochter, und sieh' und neige dein Ohr! Vergiß dein Volk und deines Vaters Haus! Laß den König begehren deiner Schönheit: er ist ja dein Herr, huldige ihm! So wird die Tochter Tyrus mit Geschenken dir schmeicheln, die Reichen des Volkes. Ganz Pracht ist die Königstochter im Gemach, von Goldwirkerei ihr Gewand; aus buntgewirkten Teppichen wird sie zum Könige geführt; Jungfrau'n hinter ihr her, ihre Gespielinnen, werden zu dir gebracht: herzugeführt unter Freud' und Frohlocken, treten sie ein in den Königspalast. An deiner Väter Stelle treten deine Söhne: zu Fürsten setzest du sie in allen Landen. Ich will deinen Namen rühmen von Geschlecht zu Geschlecht: darum werden die Völker dich preisen immer und ewig. Dank Israels nach bestandenen GefahrenGott ist uns Zuflucht und Schutz,Dem Musikmeister; von den Söhnen Korahs, ein Lied nach Jungfernweise.als Hilfe in Drangsal sehr erprobt. Darum fürchten wir nichts, wandelt sich auch die Erde, und wanken die Berge im Herzen des Meeres. Mag toben und schäumen sein Gewässer, erbeben die Berge bei seinem Aufruhr. (Pause.) Ein Strom, seine Bäche erfreuen Gottes Stadt, das Heiligtum der Wohnung des Höchsten, Gott ist in ihrer Mitte, sie wankt nicht; sie schützt Gott beim Anbruch des Morgens, Es toben Völker, wanken Königreiche: er läßt seinen Donner erschallen, es zagt die Erde. Jahwe der Heerscharen ist mit uns, unsre Feste der Gott Jakobs. (Pause.) Kommt, schauet die Taten Jahwes, wie er Zerstörung wirkte auf Erden, Kriege schwichtigend bis ans Ende der Erde, Bogen zerbrach, Spieße stumpfte, Wagen verbrannte mit Feuer! „Laßt ab, und erkennt, daß ich Gott bin, erhaben unter den Völkern, erhaben auf Erden!" Jahwe der Heerscharen ist mit uns, unsre Feste der Gott Jakobs. (Pause.) SiegesliedIhr Völker alle, klatscht in die Hände,Dem Musikmeister; von den Söhnen Korahs ein Gesang.jauchzt Gott mit Jubelschall! Denn Jahwe, der Höchste, ist furchtbar, ein großer König über die ganze Erde. Erzwang Völker unter uns, und Nationen unter unsre Füße; erwählt uns unser Besitztum, den Stolz Jakobs, den er liebt. (Pause.) Gott steigt empor mit Jubelklang, Jahwe mit Posaunen - Schall. Singt Gott, singt! singt unsrem König, singt! Denn König der ganzen Erd' ist Gott: singt ihm Lieder! Gott herscht über die Völker, Gott sitzt auf seinem heiligen Thron. Der Völker Fürsten versammeln sich als Volk des Gottes Abrahams; denn Gottes sind die Häupter der Erde; hoch ist er erhaben. Dank für die Rettung JerusalemsGroß ist JahweGesang der Söhne Korahs.und sehr preiswürdig in unsres Gottes Stadt, auf seinem heiligen Berge. Schön erhebt sich, der ganzen Erde Lust, der Zionsberg; des fernsten Nordens (Lust), des großen Königs Stadt. Gott tat sich an ihren Pallästen kund als Schutz. Denn sich', die Könige kamen zusammen: hinweg waren sie allzumal. Sie sahen: sofort erstaunten sie, erschraken, und flohen; Beben ergriff sie daselbst, Zittern, der Gebärerin gleich, durch den Ostwind, welcher Tarsis-Schiffe zertrümmert. Wie wir vernommen, also sahn wir's in Jahwes der Heerscharen Stadt, unsres Gottes Stadt: Gott erhält sie auf ewig, (Pause.) Wir denken, o Gott, deiner Gnade in Mitte deines Tempels. Wie dein Name, Gott! so (erschallt) dein Ruhm an der Erde Enden; von Gerechtigkeit voll ist deine Rechte. Es freut sich der Zionsberg, es frohlocken die Töchter Juda's, um deiner Gerichte willen. Umgewandelt Zion ringsum, zählt seine Türme, beachtet seinen Graben, mustert seine Palläste, auf daß ihr's verkündet dem künftigen Geschlecht! Denn dieser Gott ist unser Gott immer und ewig, er wird uns leiten bis zum Tode. Trost gegen freche, übermütige FeindeHört dies, all ihr Völker,Dem Musikmeister; von den Söhnen Korahs ein Gesang.merkt auf, alle Bewohner der Welt, ihr Menschensöhne und Männersöhne, allzumal Reiche und Arme! Mein Mund redet Weisheit, und meines Herzens Dichtung ist Verstand. Ich neige mein Ohr dem Liede, bei Harfenklang eröffne ich meinen Spruch. Warum soll ich fürchten zur Zeit der Not, wenn meiner Untertreter Missetat mich umgibt, welche vertrauen auf ihr Gut, und auf ihres Reichtums Größe sich brüsten? Den Bruder nicht vermag der Mensch zu lösen, kann Gott nicht Lösegeld zahlen. (zu teuer ist seines Lebens Kaufpreis, und er steht ab auf ewig!) daß er fortlebe für und für, und nicht die Grube sehe. Ja, er sieht sie! Weise sterben, und zugleich Tor und Dummer kommen um, und lassen Andern ihr Gut. In ihrem Sinn stehen ihre Häuser ewig, ihre Wohnungen auf Geschlecht und Geschlecht; man rühmt ihre Namen auf Erden. Doch der Mensch in Herrlichkeit ist ohne Bestand; er gleicht den Tieren, die man würgt. Dieser ihr Wandel ist ihre Hoffnung: und die ihnen folgen, billigen ihre Rede. (Pause.) Wie Schafe zur Unterwelt getrieben, weidet sie der Tod: bald treten auf sie die Redlichen, und ihre Gestalt zehrt die Unterwelt, ob der Wohnung, die ihnen geworden. Doch meine Seele wird Gott der Unterwelt entreißen, denn er nimmt mich in seinen Schutz. (Pause.) Fürchte dich nicht, wenn jemand reich wird, wenn seines Hauses Überfluß sich mehrt! Denn im Tode nimmt er das alles nicht mit sich, ihm folgt nicht hinab sein Überfluß. Ob er in seinem Leben sich glücklich preist, und rühmen sie dich, daß du dir wohl tust; doch kommst du zur Wohnung deiner Väter, die nimmer das Licht schauen. Der Mensch in Herrlichkeit ohne Verstand, er gleicht den Tieren, die man würgt. Der wahre GottesdienstGott, Gott Jahwe, spricht,Gesang Assaphs.und beruft die Erde, vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang; aus Zion, der Schönheit Vollendung, erscheint Gott; unser Gott kommt, und nicht schweigt er: Feuer frißt vor ihm her, und rings um ihn stürmt es sehr. Er ruft dem Himmel zu oben, und der Erde, um sein Volk zu richten: „Versammelt mir meine Frommen, die meinen Bund geschlossen bei Opfer!" Und der Himmel wird seine Gerechtigkeit verkünden; denn Gott ist Richter. (Pause.) „Höre, mein Volk, daß ich rede! Israel, daß ich dich ermahne! Ich bin Gott, dein Gott. Nicht um deine Opfer tadle ich dich, deine Brandopfer sind ja beständig vor mir. Nicht mag ich nehmen aus deinem Hause Stiere, nicht aus deinen Hürden Böcke. Denn mein ist alles Wild des Waldes, die Tiere auf den Bergen bei Tausenden; ich kenne alle Vögel der Berge, und des Gefildes Wild ist mir kund. Hungerte mich, ich sagt' es nicht dir; denn mein ist die Welt und was sie erfüllt. Ess' ich denn Fleisch der Stiere, und trink' ich Blut der Böcke? Opfere Gott Dank, und erfülle dem Höchsten deine Gelübde! Und rufe mich an am Tage der Drangsal: ich will dich retten, und du preise mich!" Und zum Frevler spricht Gott: „Was hast du herzuzählen meine Satzungen, und warum nimmst du mein Gesetz in den Mund, so du doch Zucht haßt, und meine Worte hinter dich wirfst? Siehst du einen Dieb, so befreundest du dich mit ihm, und mit Ehebrechern hast du Gemeinschaft. Deinen Mund läßt du los zum Bösen, und deine Zunge flieht Betrug; du sitzest und redest wider deinen Bruder, wider deiner Mutter Sohn sprichst du Verleumdung aus. Solches tatst du, und ich schwieg: da dachtest du, ich sei wie du; aber ich überführe dich, und leg's dir vor! Merkt doch solches, ihr Gottesvergessenen, daß ich nicht zerreiße ohne Rettung! Wer Dank opfert, ehrt mich; und wer Acht hat auf den Wandel, ihn lasse ich Gottes Hilfe schauen. Gebet um SündenvergebungSei mir gnädig, o Gott,Dem Musikmeister; Gesang Davids, als Nathan, der Prophet, zu ihm kam, nachdem er bei Bathseba gelegen.nach deiner Huld! nach deiner großen Erbarmung tilge mein Vergehen! wasche mich ganz rein von meiner Schuld, und von meiner Sünde reinige mich! Denn meine Vergehen kenn' ich, und meine Sünde ist vor mir beständig. An dir allein hab' ich gesündigt, und was übel in deinen Augen, getan, auf daß du gerecht seist in deinem Spruch, rein in deinem Gericht. Sieh', in Schuld bin ich geboren, und in Sünde empfing mich meine Mutter. Siehe, Wahrheit liebst du im Herzen: so lehre mich denn im Innern Weisheit! Entsündige mich mit Ysop, daß ich rein sei; wasche mich, daß ich weißer sei denn Schnee! Laß mich Wonn' und Freude vernehmen, daß die Gebeine frohlocken, die du zerschlagen! Birg dein Angesicht vor meinen Sünden, und all meine Schulden tilge! Ein reines Herz schaffe mir, o Gott! und einen festen Geist bild' in mir neu! Verwirf mich nicht vor deinem Angesicht, und deinen heiligen Geist nimm nicht von mir! Gib mir wieder deiner Hilfe Wonne, und mit willigem Geiste rüste mich aus! Dann will ich die Übertreter deine Wege lehren, daß die Sünder sich zu dir wenden. Rette mich von Blutschuld, Gott meiner Hilfe, daß meine Zunge juble ob deiner Güte! Herr, tu' auf meine Lippen, daß mein Mund deinen Ruhm verkünde! Denn dich freuen nicht Opfer, sonst gäb' ich sie; Brandopfer gefallen dir nicht: Gottgefällige Opfer sind ein zerknirschter Geist, ein zerknirschtes und zerschlagenes Herz, Gott, verachtest du nicht. Tue Zion wohl nach deiner Gnade, baue die Mauern Jerusalems! Dann freuest du dich der Opfer der Frömmigkeit, Brandopfer und ganzer Opfer; dann bringt man auf deinen Altar Stiere. Gegen einen übermütigen FeindWas rühmst du dich der Bosheit,Dem Musikmeister; Gedicht Davids, als Doeg, der Edomiter, kam, und Saul berichtete, und zu ihm sprach: David kam zum Hause Ahimelechs.o Wüterich? Gottes Gnade währt alle Zeit! Verderben sinnt deine Zunge, gleich scharfem Schermesser, du Trug Übender! Du liebst das Böse, nicht das Gute, Lüge, nicht Wahrheit reden; (Pause.) du liebst alle verderblichen Reden, o Zunge des Trugs! Auch wird dich Gott zerstören ganz und gar, dich packen und wegreißen aus dem Zelte, und auswurzeln aus dem Lande der Lebenden. (Pause.) Und es schauen's die Gerechten, und fürchten, und über ihn lachen sie. „Seht da den Mann, der Gott nicht zum Schutz erkor, und vertraute der Menge seines Reichtums, sich stark dünkte in seiner Bosheit!" Doch ich bin wie ein grünender Ölbaum im Hause Gottes; ich trau' auf Gottes Gnade ewig und immerdar. Ich preise dich ewig, weil du (wohl) getan, und hoffe auf deinen Namen, weil er groß, vor den Augen deiner Frommen! Klage über dir Bosheit der MenschenDer Gottlose spricht in seinem Herzen:Dem Musikmeister, nach Flöten; Gedicht Davids.„Es ist kein Gott!" Verderbt, abscheulich ist ihre Ungerechtigkeit; keiner, der da Gutes tue. Gott blickt vom Himmel auf die Menschenkinder, zu sehen, ob ein Vernünftiger da sei, der Gott suche: Alle sind abgefallen, allzumal verdorben; Keiner, der Gutes tue, auch nicht Einer. Werden es nicht inne die Übeltäter, die mein Volk fressen wie Brot, Gott nicht anrufen? Dann überfällt sie Schrecken, wo kein Schrecken; denn Gott zerstreuet der wider dich Lagernden Gebeine; du machst sie zu Schanden; denn Gott hat sie verworfen. O! käm' aus Zion Heil über Israel! Führt Gott zurück die Gefangenschaft seines Volkes, dann frohlockt Jakob, freuet sich Israel. Gebet gegen FeindeGott! durch deinen Namen errette mich,Dem Musikmeister, nach Saitenspielen; Gedicht Davids, als die Siphiter kamen, und zu Saul sprachen: Siehe, David ist verborgen bei uns.und durch deine Kraft räche mich! Gott! höre mein Gebet, merk' auf meines Mundes Worte! Denn Barbaren erheben sich gegen mich, und Wüteriche stehen mir nach dem Leben: sie haben Gott nicht vor Augen. (Pause.) Siehe, Gott ist mein Helfer, der Herr meines Lebens Stütze; vergelten wird er die Bosheit meinen Feinden: nach deiner Treue vertilge sie! Williges Herzens will ich dir opfern, deinen Namen preisen Jahwe, daß er gütig, daß er aus aller Drangsal mich gerettet, und mein Auge sich weidet an meinen Feinden! Gegen Feinde, besonders gegen falsche FreundeMerk', o Gott, auf mein Gebet,Dem Musikmeister, nach Saitenspielen; Gedicht Davids.und verhülle dich nicht vor meinem Flehen! Horch' auf mich, und erhöre mich! Ich irr' umher in meiner Klage, und jammre, ob dem Geschrei des Feindes, ob dem Druck des Frevlers; denn sie schütten auf mich Unheil, und in Zorn befeinden sie mich. Mein Herz ängstet sich in meinem Busen, und Todesschrecken befallen mich; Furcht und Zittern dringt in mich, und mich deckt Schauder. Drum sprech' ich: O, hätt' ich Flügel wie Tauben, daß ich flöge und Ruhe fände! Siehe, weit entflöh' ich, weilt' in der Wüste; (Pause.) schneller wollt ich entrinnen als reißender Wind, als Wetter! Vernicht', o Herr, teil' ihre Zungen! Denn ich sehe Gewalt und Streit in der Stadt; Tag und Nacht umkreisen sie sie auf ihren Mauern, und Unheil und Jammer ist in ihrem Innern; Verderben ist in ihrem Innern, und nicht weicht von ihrem Markt Bedrückung und Trug. Nicht der Feind höhnt mich: das ertrug' ich; nicht mein Hasser tut groß gegen mich: vor ihm bürg' ich mich; aber, du, Mensch meines Gleichen, mein Vertrauter und mein Bekannter, die wir zusammen süßes Vertrauen pflogen, ins Haus Gottes wandelten im Haufen! Es überrasche sie der Tod, sie müssen zur Unterwelt sinken lebendig! Denn Bosheit ist in ihrer Wohnung, in ihrer Mitte. Ich rufe zu Gott, und Jahwe wird mir helfen. Abends und Morgens und Mittags klag' und jammr' ich, und er wird meine Stimme hören. Er erlöst zum Heil meine Seele aus dem Kampfe wider mich: denn viele stehen wider mich. Gott hört, und demütigt sie; er thront ja von Alters her; (Pause.) sie, bei denen keine Änderung, die Gott nicht fürchten. Ihre Hand legen sie an ihre Freunde, brechen ihren Bund; glätter als Butter ist ihr Mund, und Krieg ihr Herz; weicher ihre Worte als Öl, und doch gezogene Schwerter. „Wirf aus Jahwe dein Geschick, er wird dich erhalten, wird nimmer den Gerechten wanken lassen!" Ja, du, Gott, wirst sie hinabstoßen in die tiefste Grube; die Männer des Bluts und Trugs werden ihr Leben nicht bringen zur Hälfte; ich aber vertraue auf dich! Gebet gegen FeindeErbarme dich mein, o Gott!Dem Musikmeister, nach „Taube unter den Terebinthen;" von David eine Schrift, als ihn die Philister ergriffen zu Gath.Denn gegen mich schnauben Menschen, alle Zeit befehdend drängen sie mich. Es schnauben meine Gegner alle Zeit; Viele befehden mich in Übermut. Wenn ich mich fürchte, so vertrau' ich auf dich! Gottes rühm ich mich, seiner Verheißung; Gott vertrau ich, fürchte nichts: was können Sterbliche mir tun? Den ganzen Tag kränken sie meine Sache; gegen mich sind all' ihre Gedanken zum Bösen. Sie sammeln sich, lauern, beobachten meine Fersen, dieweil sie meinem Leben nachstellen. Bei ihrer Bosheit sollten sie Rettung finden? Im Zorn stürze die Völker hinab, o Gott! Meine Verbannung zähle! fasse meine Tränen in deinen Schlauch! stehen sie nicht in deinem Buche? Dann weichen zurück meine Feinde, wenn ich rufe; das weiß ich, daß Gott für mich! Gottes rühm' ich mich, der Verheißung; Jahwe' o rühm' ich mich, der Verheißung! Gott vertrau ich, fürchte nichts: was können Menschen mir tun? Deine Gelübde, Gott, liegen mir ob, ich muß dir Dankopfer entrichten! Denn du rettetest meine Seele vom Tode, ja, meinen Fuß vom Sturze, daß ich wandle vor Gott im Lichte der Lebenden. Gebet gegen FeindeErbarme dich mein, o Gott,Dem Musikmeister; (nach) „Verdirb nicht;" von David eine Schrift, als er floh vor Saul in die Höhle.erbarme dich mein! Denn zu dir flüchtet meine Seele; in deiner Fittige Schatten flücht' ich, bis vorüber das Verderben. Ich rufe zu Gott, dem Höchsten, zu Gott, der es für mich hinausführt. Es sendet vom Himmel, und hilft mir, er, der mein Verfolger, schmäht, (Pause,) es sendet Gott seine Gnad' und seine Treue. Mitten unter Löwen ist mein Leben, unter Flammensprühenden lieg' ich; unter Menschen, deren Zähne Spieß und Pfeile, deren Zunge scharfe Schwerter. Zeig' erhaben dich über den Himmel, o Gott, über die ganze Erde deine Herrlichkeit. Ein Netz stellten sie meinen Schritten, schon krümmte sich meine Seele; sie gruben vor mir ein Loch: sie fallen selber hinein! Getrost ist mein Herz, o Gott, getrost mein Herz! singen will ich und spielen! Auf, mein Geist! auf, Laute und Harfe! auf will ich sein mit dem Morgenrot! Ich preise dich unter den Völkern, Herr, spiele dir unter den Nationen! Denn groß bis zum Himmel ist deine Gnade, und bis zu den Wolken deine Treue. Zeig' erhaben dich über den Himmel, Gott, über dir ganze Erde deine Herrlichkeit! Gegen ungerechte RichterSprecht ihr wirklich verstummtes Recht,Dem Musikmeister, (nach) „Verdirb nicht;" von David eine Schrift.richtet billig, ihr Menschensöhne? Nein, im Herzen übt ihr Unrecht, im Lande wägt ihr dar euer Hände Gewalttat! Abgewichen sind die Frevler von Mutterleib' an, es irren von der Geburt an die Lügner; Gift haben sie gleich Schlangengift, gleich tauber Otter, die ihr Ohr verstopft, die nicht hört auf der Beschwörer Stimme, des Banners, welcher des Bannens kundig. Gott, zerschmettre ihre Zähne in ihrem Rachen! das Gebiß der Löwen zerstoße, Jahwe! Sie müssen vergehen wie Wasser, das dahin rinnt; ihre Pfeile spannen, als seien sie abgestumpft! Der Schnecke gleich seien sie, die zerfließend wandelt, der Fehlgeburt des Weibes, die das Licht nicht schaut! Bevor eure Töpfe die Dornen merken, so frisch, wie brennend, sind sie weggerafft! Dann freut sich der Gerechte, weil er Rache schaut, seine Schritte badet in der Frevler Blut; und der Mensch spricht: Ja, Lohn ist dem Gerechten! ja, Gott ist Richter auf Erden! Gebet gegen FeindeRette mich von meinen Feinden,Dem Musikmeister, (nach) „Verdirb nicht;" von David eine Schrift, als Saul sandte, und sie sein Haus belauerten, ihn zu töten.mein Gott, von meinen Widersachern befreie mich! Rette mich von den Übeltätern, und von den Blutmenschen hilf mir! Denn siehe, sie lauern auf meine Seele; Mächtige sammeln sich wider mich, ohne meine Missetat und Sünde, Jahwe! Ohne meine Schuld, rennen sie an und stellen sich: auf, mir entgegen, und schaue! Ja, du, Jahwe, Gott der Heerscharen, Israels Gott, wach' auf, alle Völker zu strafen! Begnadige nicht die verräterischen Übeltäter! (Pause.) Zurück müssen sie kehren am Abend, heulen wie Hunde, und rings die Stadt umlaufen! Siehe, sie lästern mit ihrem Munde, Schwerter auf ihren Lippen; denn „wer hört es?" Doch du Jahwe, lachst ihrer, du spottest aller Völker! Ihre Stärke — ich flüchte zu dir; denn Gott ist meine Burg. Mein Gott kommt mir mit seiner Gnade entgegen, Gott läßt mich meine Lust sehen an meinen Feinden! Töte sie nicht, daß es mein Volk nicht vergesse! Vertreibe sie durch deine Kraft, und stürze sie, du, unser Schild, o Herr. Sünde ihres Mundes ist ihrer Lippen Rede: so mögen sie gefangen werden durch ihre Hoffahrt, und ob dem Fluch und Trug, den sie reden! Tilge sie im Grimm, tilge sie hinweg, daß sie erfahren, daß Gott in Jakob herrscht, bis an die Enden der Erde! (Pause.) Zurück müssen sie kehren am Abend, heulen wie Hunde, und rings die Stadt umlaufen! Sie müssen umher schweifen nach Speise, wenn sie, nicht gesättigt, übernachten! Ich aber will deine Stärke besingen, und jubeln des Morgens ob deiner Gnade; denn du bist meine Burg, und meine Zuversicht in Drangsal. Meine Stärke, ich dichte zu dir! Denn Gott ist meine Burg, mein gnädiger Gott. Bitte und Hoffnung des SiegesGott, du verwarfst uns,Dem Musikmeister, auf Schuschan-Eduth; eine Schrift Davids zum Lehren: als er stritt mit den Syrern von Mesopotamien und mit den Syrern von Zoba, und als Joab umkehrte, und die Edomiter schlug im Salztale, zwölftausend Mann an der Zahl.zerstreutest uns, zürnetest: stell' uns wieder her! Du erschüttertest das Land, zerrissest es: heile seine Brüche, denn es wankt! Du ließest dein Volk Hartes fühlen, tränktest uns mit Taumelwein. Du gabst deinen Verehrern ein Panier, sich zu erheben um der Wahrheit willen. Auf daß sich retten deine Geliebten, hilf mit deiner Hand, und erhör' uns! Gott verhieß bei seiner Heiligkeit: Frohlocken will ich, will Sichem verteilen, und Sukkoths Gefild ausmessen; mein ist Gilead und mein Manasse, und Ephraim ist meines Hauptes Schirm, Juda mein Herrscherstab: Moab ist mein Waschbecken, auf Edom werf' ich meinen Schuh, über mich, Philistäa, jauchze! Wer wird mich führen in die feste Stadt, wer leitet mich bis Edom? Nicht du, o Gott, der uns verworfen, und nicht auszogst, Gott, mit unsren Heeren? Schaff' uns Hilfe aus Drangsal, da eitel ist der Menschen Hilfe! Mit Gott werden wir siegen, und er tritt nieder unsre Feinde! Gebet in VerbannungHöre, Gott, mein Flehen,Dem Musikmeister, nach Saitenspiel; von David.vernimm mein Gebet! Vom Ende der Erde ruf' ich zu dir im Schmachten meines Herzens: auf unerreichbaren Felsen führe mich! Denn du bist meine Zuflucht, mein fester Turm vor dem Feinde, Laß mich weilen in deinem Zelte ewiglich, mich flüchten unter deiner Flügel Schirm! (Pause.) Denn du, Golt, erhörst meine Gelübde, gibst (mir) deiner Verehrer Besitztum. Tage lege den Tagen des Königs zu, seine Jahre seien Geschlechter lang! Ewig thron' er vor Gott! Gnad' und Treue laß ihn bewahren! Alsdann sing' ich deinen Namen für und für, wenn mein Gelübd' ich erfülle Tag für Tag! Vertrauen eines BedrängtenJa, auf Gott hofft still meine Seele:Dem Musikmeister über die Jeduthuniter; Gesang Davids.von ihm kommt meine Hilfe! Ja, er ist mein Fels und meine Hilfe, meine Burg: ich werde nicht viel Wanken! Wie lange stürmt ihr auf einen Mann, wollt ihn alle zertrümmern, gleich sinkender Wand, umgestürzter Mauer? Ja, von seiner Höh' ratschlagen sie ihn zu stoßen, pflegen der Lüge; mit ihrem Mund segnen, und mit ihrem Herzen fluchen sie. (Pause.) Ja, auf Gott hoffe still, meine Seele! denn von ihm kommt meine Hoffnung. Ja, er ist mein Fels und meine Hilfe, meine Burg: ich werde nicht Wanken! Bei Gott ist meine Hilfe und meine Ehre; mein schützender Fels, meine Zuflucht in Gott! Vertraut ihm allezeit, o Volk, schüttet vor ihm aus eure Herzen! Gott ist unsre Zuflucht. Ja, nichts sind die Menschensöhne, Täuschung die Sterblichen; auf der Wage steigen sie, sind nichts allzumal. Vertrauet nicht auf Erpressung, und auf Raub, seid nicht eitel! Wächst der Reichtum, habt nicht Acht! Ein Wort sprach Gott, zwei, die ich vernahm: daß Macht bei Gott sei, und bei dir, o Herr, Gnade; denn du vergiltst jeglichem nach seinem Tun. Sehnsucht nach Gott und dem HeiligtumeJahwe! du bist mein Gott,Gesang Davids, als er war in der Wüste Juda.dich such' ich: nach dir dürstet mein Geist, lechzet mein Leib, als ein dürres, schmachtendes Land ohne Wasser. Alsdann schau' ich dich im Heiligtum, um deine Pracht und Herrlichkeit zu sehen; denn besser ist deine Gnade, als Leben: meine Lippen sollen dich loben. Alsdann will ich dich loben in meinem Leben, in deinem Namen meine Händ' erheben. Wie an Fettem und Feistem wird mein Herz sich laben, und mit jubelnden Lippen mein Mund preisen. Wenn ich dein gedenke auf meinem Lager: Nachtwachen hindurch sinn' ich über dich. Denn du bist meine Hilfe, und in deiner Flügel Schatten jauchz' ich; meine Seele hängt dir nach, mich unterstützt deine Rechte. Jene aber, die zum Verderben mir nach dem Leben stehen, werden kommen in die Tiefen der Erde. Sie werden Preis gegeben dem Schwerte, der Schakale Beute werden sie. Und der König wird sich Gottes freuen; es wird sich rühmen, wer bei ihm schwört, wenn der Lügner Mund verstopft ist. Gebet gegen FeindeHöre, Gott, meine Stimme in meiner Klage!Dem Musikmeister; Gesang Davids.vor des Feindes Schrecken wahre, mein Leben! Birg mich vor dem Kreise der Bösen, vor der Rotte der Übeltäter: die ihre Zungen schärfen wie Schwerter, ihre Pfeile spannen, verderbliche Reden, zu schießen im Verborgenen den Redlichen; plötzlich schießen sie ihn, und scheu'n sich nicht. Sie setzen sich Böses vor, ratschlagen Schlingen zu legen; sie sprechen: „Wer wird sie sehen?" Sie sinnen Verbrechen: „Wir haben's fertig! ersonnen ist der Anschlag!" Und jegliches Busen und Herz ist tief verhüllt. Da schießt sie Gott; ein plötzlicher Pfeil ist ihre Niederlage; sie stürzt über einander ihre Zunge; es fliehen alle, die sie sehen, und es fürchten alle Menschen, und verkünden Gottes Tat, und erkennen sein Werk. Es freut sich der Gerechte Jahwe's, und vertraut ihm, und es rühmen sich alle Redlichen. Jahwes Güte und MachtDir gebührt Vertrauen,Dem Musikmeister; von David ein Lied.Lobgesang, Gott auf Zion! und dir werden Gelübde erfüllt. Hörer des Gebets! zu dir kommt alles Fleisch. Missetaten drücken mich: unsre Übertretungen, du wirst sie vergeben. Heil dem, den du erwählest, und zuläßt, daß er weilt in deinen Vorhöfen! Möchten wir uns sättigen der Wonne deines Hauses, deines heiligen Tempels! Wunderbar in Gnaden erhörst du uns, Gott unseres Heils, du, Zuversicht der Erd- und Meeresenden, der fernen! Der die Berge festigt durch seine Kraft, umgürtet ist mit Macht; stillt das Brausen des Meeres, das Brausen seiner Wellen, und das Getös der Völker. Und es fürchten der Erden Bewohner deine Wunder, des Morgens und Abends Aufgang füllst du mit Jubel. Du siehst nach der Erde, und leihest ihr Überfluß, begabst sie reichlich; Gottes Bach ist voll Wassers; Getreide bereitest du, wenn du sie also bereitest, ihre Furchen tränkend, ebnend ihre Schollen, mit Regengüssen sie schwemmst, ihr Gewächs segnest. Du krönest das Jahre mit deinem Segen, und deine Fußstapfen triefen von Fett. Es triefen die Anger der Wüste, mit Jubel die Hügel sich gürten; es kleiden sich die Triften mit Schafen, und die Auen sind gehüllt in Korn; Alles jauchzt und singt. Danklied für RettungJauchzet zu Gott,Dem Musikmeister, ein Lied. alle Welt! Singt seines Namens Herrlichkeit, verherrlicht sein Lob! Sprecht zu Gott: „Wie wunderbar ist dein Tun, ob der Größe deiner Macht schmeicheln dir deine Feinde; alle Welt betet vor dir an, und lobsingt dir, lobsingt deinem Namen! (Pause). Kommt und seht Gottes Werke, der wunderbar an Taten gegen die Menschenkinder. Er wandelt das Meer in trocknes Land, durch den Strom gingen sie zu Fuße; damals freuten wir uns sein. Ewig herrschend durch seine Macht, schau'n seine Augen auf die Völker, daß die Empörer sich nicht erheben. (Pause.) Preist ihr Völker unsren Gott, und lasst sein Lob erschallen, der unsre Seele beim Leben erhielt, und unsren Fuß nicht wanken ließ. Denn du prüftest uns, o Gott, läutertest uns, wie man Silber läutert; führtest uns in Schlingen, legtest drückende Last auf unsren Rücken, ließest Menschen reiten auf unsrem Haupte, wir gingen durchs Feuer und Wasser; du aber führtest uns heraus zum Überfluß. Ich komm' in dein Haus mit Brandopfern, erfülle dir meine Gelübde, wozu meine Lippen sich aufgetan, die mein Mund geredet in meiner Not. Brandopfer von Mastvieh opfre ich dir, samt Fett der Widder; Rinder bring' ich samt Böcken. (Pause.) Kommt, hört, daß ich erzähle, ihr Gottesfürchtigen, alle, was er an mir getan! Zu ihm rief ich mit meinem Mund, und Lobgesang ist (nun) auf meiner Zunge. Hätt' ich auf Unrecht gedacht in meinem Herzen, nicht hätte der Herr gehört; aber Gott hörte, merkt' auf die Stimme meines Gebetes. Gepriesen sei Gott, daß er mein Gebet nicht abwies, und seine Gnade mir nicht entzog. Lobgesang auf JahweGott sei uns gnädig,Dem Musikmeister, nach Saitenspielen; ein Lied.und segn' uns, er lasse sein Angesicht gegen uns leuchten, (Pause.) daß man auf Erden dein Tun erkenne, unter allen Nationen deine Hilfe! Dich preisen die Völker, Gott, dich preisen die Völker alle. Es freuen sich und jubeln die Nationen; denn du richtest die Völker recht, und die Nationen auf Erden lenkst du. Dich preisen die Völker, Gott, dich preisen die Völker alle. Die Erde zieht ihren Ertrag, uns segnet Gott, unser Gott. Uns segnet Gott, und ihn fürchten die Enden der Erde. Triumphlied der BundesladeErhebt sich Gott:Dem Musikmeister; von David ein Lied.zerstreuen sich seine Feinde, und fliehen seine Hasser vor seinem Antlitz. Wie Rauch verweht, verwehst du sie; wie Wachs zerschmilzt vor Feuer, so schwinden die Frevler vor Gott. Und die Gerechten freuen sich, frohlocken vor Gott, und sind fröhlich in Wonne. Singt Gott, spielt seinem Namen, macht ihm Bahn, der einherfährt durch die Ebenen, Jah ist sein Name, und frohlockt vor ihm her! Vater der Waisen und Sachwalter der Witwen ist Gott in seiner heiligen Wohnung; Gott läßt Vertriebne zu Hause wohnen, führt Gefangene zum Glücke; doch die Empörer wohnen in der Dürre. Gott, als du auszogst vor deinem Volke her, als du einherschrittest durch die Wüste: (Pause.) da zitterte die Erde, und der Himmel troff vor Gottes Antlitz; dieser Sinai vor Gottes Antlitz, des Gottes Israels. Reichlichen Segen sprengtest du, Gott; dein Eigentum, das ermattete, du erquicktest es. Deine Schar ließ sich nieder darin; du bereitetest es durch deine Güte den Elenden, Gott! Der Herr gab Siegsgesang, Siegesbotinnen dem großen Heere. Die Könige der Heere fliehen, sie fliehen; und die Hausfrau teilt Beute. Wenn ihr ruhet zwischen den Viehhürden: da sind Taubenflügel überzogen mit Silber, und ihr Gefieder mit gelbem Golde. Als der Allmächtige die Könige zerstreute darin, war es überschneit gleich dem Zalmon. Ihr Gottesberge, Basans Berge, ihr Gipfelreichen Berge, Basans Berge, warum lauert ihr, Gipfelreiche Berge, auf den Berg, den Gott erkoren zu seinem Sitz? Er bewohnt ihn doch auf ewig! Der Wagen Gottes sind zweimal zehntausend, tausend und abermal tausend; unter ihnen der Herr, der Sinai im Heiligtum. Du steigst zum hohen Sitz, führst Gefangene, empfängst Geschenke an Menschen; und die Empörer auch sollen wohnen bei Jah Gott. Gepriesen sei der Herr Tag für Tag! Legt man uns Last auf, Gott ist unsere Hilfe. (Pause.) Dieser Gott ist uns ein Gott des Helfens, und Jahwe, der Herr, weiß vom Tode Rettung. Ja, Gott zerschmettert seiner Feinde Haupt, die Haarscheitel besten, der wandelt in seiner Schuld! Es spricht der Herr: „Von Basan will ich sie herbringen, sie herbringen von den Tiefen des Meeres: daß du deinen Fuß badest in Blut, deiner Hunde Zunge an den Feinden ihren Teil habe," Sie schauen deinen Zug, o Gott, den Zug meines Gottes und meines Königs im Heiligtum. Voran die Sänger, darnach die Saitenspieler, inmitten der Paukenschlagenden Jungfrauen. „In voller Versammlung preist Gott, den Herrn, ihr vom Quell Jakobs!" Da sind Benjamin, der Jüngste, seine Herrscher; die Häupter Juda's, seine Haufen; die Obern Sebulons, die Obern Naphthali's. Es gebot dein Gott Israel deine Macht: zeige dich mächtig, Gott, der du für uns gewirkt, aus deinem Tempel über Jerusalem! Dir müssen Könige Gaben bringen. Schilt das Tier des Schilfs, der Stiere Schar mit den Kälbern der Völker, daß sie sich unterwerfen mit Silberbarren! Zerstreue die Völker, die des Kampfes sich freuen! Es kommen Magnaten aus Ägypten, Äthiopien eilt mit seinen Händen zu Gott. Ihr Königreiche der Erde, singt Gott, spielt dem Herrn, der einherfährt am uralten Himmel: siehe, er donnert mit mächtigem Donner. Gebt Ehre dem Gott, des Hoheit über Israel, des Macht in den Wolken! Furchtbar bist du, Gott, in deinem Heiligtum. Israels Gott gibt Macht und Stärke dem Volke: gepriesen sei Gott. Gebet gegen FeindeHilf mir Gott!Dem Musikmeister, nach Schoschannim; von David.Denn Wasser dringt mir ans Leben; ich taucht' in tiefen Schlamm, ohne Grund, sank in Wassertiefen, und Flut überströmt mich. Ich bin müde von Rufen, vertrocknet ist meine Kehle; meine Augen verschmachten, harrend auf meinen Gott. Mehr denn meines Hauptes Haar sind, die mich grundlos hassen; zahlreich meine Verderber, die mir ohn' Ursach feind; was ich nicht geraubt, da soll ich erstatten. Gott, du kennst meine Torheit, und meine Verschuldungen sind dir nicht verborgen. Laß nicht durch mich zu Schanden werden, die dir vertraun, Herr, Jahwe der Heerscharen! laß nicht durch mich beschimpft sein deine Verehrer, Gott Israels! Denn um dich trag' ich Hohn, deckt Scham mein Angesicht. Entfremdet bin ich meinen Brüdern, ein Unbekannter den Söhnen meiner Mutter. Denn der Eifer für dein Haus verzehrt mich, und der dich Höhnenden Hohn fällt auf mich. Und ich weine und faste, aber dies wird mir zum Hohn; und ich kleide mich in Sacktuch, drum werd' ich ihnen zum Sprichwort. Von mir sprechen: die da sitzen im Tor, und die Lieder der Weintrinker. Nun aber (kommt) mein Gebet zu dir, Jahwe, (sei's) zur wohlgefälligen Zeit, Gott, durch deine große Gnade! erhöre mich durch deine hilfreiche Treue! Rette mich aus dem Schlamm, daß ich nicht versinke! werd' ich gerettet von meinen Hassern und aus den Wasser-Tiefen! Laß nicht die Wasserflut mich überströmen, und nicht den Abgrund mich schlingen, und laß die Grube sich nicht über mir schließen! Erhöre mich, Jahwe, denn groß ist deine Güte; nach deiner großen Barmherzigkeit blick' auf mich! Und birg nicht dein Antlitz vor deinem Knechte, denn ich bin bedrängt; eilend erhöre mich! Nahe meiner Seele, erlöse sie! um meiner Feinde willen rette mich! Du kennst meinen Hohn und Schimpf und Schmach; dir offenbar sind all meine Dränger. Der Hohn bricht mir das Herz, und ich erkranke; ich hoff' auf Mitleid, und keines wird mir, und auf Tröster, und finde keine. Sie tun in meine Speise Galle, und für meinen Durst tränken sie mich mit Essig. Werd' ihnen ihr Tisch zum Fallstrick, und den Sorglosen zur Schlinge! Dunkel seien ihre Augen, daß sie nicht sehen, und ihre Lenden laß beständig wanken! Geuß über sie aus deinen Grimm, und deines Zornes Glut erreiche sie! Wüste sei ihr Dorf, in ihren Zelten kein Bewohner! Denn, den du geschlagen, verfolgen sie, und vom Schmerze deiner Verwundeten reden sie. Füge Schuld zu ihrer Schuld, und laß sie nicht Gerechtigkeit erlangen vor dir! Werden sie ausgelöscht aus dem Buche des Lebens, und mit den Gerechten nicht aufgezeichnet! Ich nun bin elend und leidend: deine Hilfe Gott, wird mich beglücken. Dann will ich Gottes Namen preisen im Liede, und ihn verherrlichen im Lobgesang: das gefällt Jahwe mehr denn ein Stier, mit Hörnern und Klauen. Es sehen's die Elenden, freuen sich, die da Gott suchen, und euer Herz lebt auf! Denn auf die Armen hört Jahwe, und seine Gefangenen verachtet er nicht. Ihn preise Himmel und Erde, die Meere und alles, was darin wimmelt! Denn Gott wird Zion helfen, und Juda's Städte bauen, und sie wohnen daselbst, und nehmen's ein; und seiner Knechte Same besitzt es, und die seinen Namen lieben, wohnen, darin. Gebet gegen FeindeGott mich zu retten,Dem Musikmeister; von David zur Erinnerung.Jahwe, eile mir zu Hilfe! Laß zu Schanden und Hohn werden, die meinem Leben nachstellen! Laß abziehen voll Schimpf, die mein Unglück wollen! Laß zurückweichen ob ihrer Schande, die da sprechen: Ha! Ha! Dann freuen sich und frohlocken über dich alle, die dich suchen; und sprechen allezeit: Groß ist Gott! die deine Hilfe wünschen. Ich nun bin elend und arm: Gott eile zu mir! Meine Hilfe und mein Retter bist du: Jahwe säume nicht: Gebet gegen FeindeZu dir, Jahwe, flücht' ich: laß mich nimmer zu Schanden werden. Durch deine Gerechtigkeit rett' und befreie mich! Neige zu mir dein Ohr, und hilf mir! Sei mir Felsenwohnung zur beständigen Zuflucht, sende mir Hilfe! Denn du bist meine Feste und meine Burg. Mein Gott, befreie mich aus der Hand des Frevlers, aus dem Arm des Ungerechten und Unterdrückers! Denn du bist meine Hoffnung, Herr, Jahwe, mein Vertrauen von Jugend an; auf dich stützt' ich mich von Mutterleib' an, aus meiner Mutter Schoß zogst du mich; von dir (singt) beständig mein Lobgesang. Wie ein Wunder bin ich Vielen, denn du bist meine feste Zuflucht. Voll ist mein Mund deines Ruhmes, alle Zeit deines Preises! Verwirf mich nicht zur Zeit meines Alters, beim Schwinden meiner Kraft verlaß mich nicht! Denn meine, Feinde sprechen von mir, und die auf mein Leben lauern, ratschlagen zusammen, sprechend: „Gott hat ihn verlassen: verfolgt und greift ihn, denn da ist kein Retter!" Gott, sei nicht fern von mir! mein Gott, eile mir zu Hilfe! Voll Scham müssen umkommen, die mich befeinden, bedeckt mit Hohn und Schmach, die mein Unglück suchen! Ich aber will beständig hoffen, und vermehren all deinen Ruhm! Mein Mund soll deine Gerechtigkeit erzählen, alle Zeit deine Hilfe; denn ich kenne keine Zahlen. Mit Lobliedern will ich kommen, Herr, Jahwe, will rühmen deine Gerechtigkeit allein! Gott, du hast mich's gelehrt von Jugend an, und bis jetzt verkünd' ich deine Wunder. Doch auch bis zum greisen Alter, Gott, verlaß mich nicht, bis ich dem jungen Geschlecht dein Tun verkünde, allen Nachkommen deine Macht! Deine Gerechtigkeit, Gott, reicht ja bis zur Höhe; Großes tatst du; Gott, wer ist, wie du? Du hast uns viel Not und Unglück schauen lassen: du wirst uns auch wieder beleben, und aus der Erd' Abgründen uns wieder hervorziehen. Du wollest erhöhen mein Ansehn, und wieder mich trösten! Auch will ich dich preisen mit Harfenklang, deine Treue, mein Gott! will auf der Laute dir spielen, Heiliger Israels! Jubeln werden meine Lippen, wenn ich dir spiele, und meine Seele, die du erlöst; auch meine Zunge wird allezeit reden deine Gerechtigkeit, daß zu Schanden und Hohn geworden, die mein Unglück wollen. Glückwunsch an den KönigGott, deine Gerichte verleih' dem KönigAuf Salomo.und deine Gerechtigkeit dem Königssohn! So richtet er dein Volk nach Recht, und deine Elenden nach Billigkeit. Es tragen die Berge Heil dem Volke, und die Hügel, durch Gerechtigkeit. Er richtet die Elenden des Volkes, hilft den Armen, und zermalmt den Unterdrücker. Dich fürchtet man, so lange die Sonne scheint, und so lange der Mond, von Geschlecht zu Geschlecht. Wie Regen fällt er auf geschorne Wiesen; wie Wassergüsse, Besprengung des Landes. In seinen Tagen blüht der Gerechte, und Glückesfülle, bis der Mond vergeht. Und er herrscht vom Meer bis zum Meer, und vom Strom bis an der Erde Enden. Vor ihm beugen sich die Steppenbewohner, und seine Feinde lecken Staub; die Könige von Tarsis und den Inseln zinsen Gaben, die Könige von Sabäa und Meroe bringen Geschenke; und vor ihm neigen sich alle Könige, alle Völker dienen ihm. Denn er rettet den Armen, der um Hilfe schreit, und den Elenden, der ohne Helfer; er schont des Geringen und Armen, und das Leben der Armen rettet er; von Schaden und Gewalt erlöst er sie, und kostbar ist ihr Blut in seinen Augen. Und sie leben und geben ihm Gold von Sabäa, und beten für ihn beständig; alle Zeit preisen sie ihn. Es ist Überfluß an Korn im Lande, auf der Berge Haupt; es rauscht wie Libanon seine Frucht; und Städten entblüht Volk wie Gras des Landes. Sein Name dauert ewiglich; so lange die Sonne scheint, sprosst sein Name; mit ihm segnet man sich, alle Völker preisen ihn glücklich! Gepriesen sei Gott, Jahwe, du Gott Israels, der Wunder tut, er allein! Und gepriesen sein herrlicher Name ewiglich, und seiner Herrlichkeit voll werde die Erde! So sei es, ja, so sei es! Ende der Gebete Davids, des Sohnes Isai's. - - - Drittes BuchDas Schicksal der Frommen und GottlosenJa, gütig ist gegen Israel Gott,Gesang Assaphs.gegen die von reinem Herzen. Ich aber, wenig fehlte, so strauchelten meine Füße; fast nichts, so glitten meine Schritte; denn ich beneidete die Übermütigen, weil ich das Glück der Frevler sah. Denn keine Qualen bis an ihren Tod, und wohlgenährt ist ihr Körper; an Ungemach der Menschen nehmen sie nicht Teil, und mit den Sterblichen werden sie nicht geschlagen. Darum ist ihr Halsgeschmeide Hoffahrt; sie deckt, als Anzug, Gewalttat. Hervor aus fühllosem Herzen geht ihr Verbrechen; es wallen über die Einbildungen des Herzens. Sie höhnen und reden boshaft Unterdrückung, aus stolzer Höhe reden sie; sie heben zum Himmel ihren Mund, und ihre Zunge geht durch die Erde. Darum wendet sich das Volk dahin, und Wasser in Fülle schlürfen sie, und sprechen: „Wie weiß Gott etwas, ist Wissen bei dem Höchsten?" Seht diese Frevler! und doch in ewiger Ruhe häufen sie Schätze. Ja, vergeblich hielt ich rein mein Herz, und wusch in Unschuld meine Hände, und bin geschlagen alle Zeit, und meine Straf' ist jeglichen Morgen da. Spräch' ich: ich will reden, wie jene: siehe, deiner Söhne Geschlecht verriet' ich. Da' dacht' ich nach, dich zu begreifen, mühevoll war es in meinen Augen: bis ich drang in Gottes Heiligtümer, Acht hatte auf jener Ende. Ja, auf schlüpfrige Örter stellst du sie, stürzest sie hin zu Trümmern. Wie werden sie zunichte unversehens, weggerafft, gehen sie unter plötzlich. Wie Träume nach dem Erwachen machst du, Herr, aufweckend ihren Wahn zu Spott. Als mein Herz sich betrübte, und es mich stach in meinen Nieren; da war ich unvernünftig, und wußte nichts; wie Tiere war ich gegen dich; doch blieb ich beständig bei dir, du faßtest mich bei meiner rechten Hand. Durch deinen Rat wirst du mich leiten, und darnach mit Ehren mich aufnehmen. Wen hab' ich im Himmel? und neben dir lieb' ich nichts auf Erden. Vergehe mein Fleisch und mein Herz: mein Herzenshort und mein Teil ist Gott ewiglich! Denn siehe, die von dir fern sind, kommen um; du tilgest alle, die abfallen von dir. Mir aber ist Gott nahe sein Wonne; auf Jahwe setz' ich mein Vertrauen, um zu erzählen all deine Werke. Gebet bei Verwüstung des TempelsWarum, Gott, verwirfst du immerfort,Gedicht, Assaphs.raucht dein Zorn über die Herde deiner Weide? Gedenke deiner Gemeinde, die du dir erworben vor Alters, erlöst als deinen eigentümlichen Stamm, des Zionsberges, auf dem du gewohnt! Erhebe deine Schritte zu den stäten Verwüstungen! Alles verderbt der Feind im Heiligtum. Es brüllen deine Gegner inmitten deines Versammlungsortes, setzen ihre Bräuche ein zu Bräuchen. Sie erscheinen wie solche, die hochführen auf Holzdickicht die Äxte. Und nun sein Schnitzwerk allzumal zerschlagen sie mit Beilen und Hämmern; sie stecken in Brand dein Heiligtum, reißen zu Boden deines Namens Wohnung. Sie sprechen im Herzen: "Laßt uns sie alle verderben!" Sie verbrennen alle Gottesversammlungen im Lande. Unsre Bräuche sehen wir nicht; kein Prophet ist mehr, und Keiner bei uns, der weiß, wie lange? Wie lange, Jahwe, soll höhnen der Gegner, schmähen der Feind deinen Namen immerfort? Warum ziehst du zurück deine Hand und Rechte? Hervor aus dem Busen, tilge! Gott ist ja doch mein König von Alters her, der Hilfe geleistet inmitten des Landes. Du trenntest durch deine Macht das Meer, zerschmettertest der Ungeheuer Häupter auf dem Wasser. Du zerschlugst der Krokodile Häupter, gabst sie zum Fraß dem Volke der Steppenbewohner. Du brachest Quell und Bach auf, du trocknetest immer fließende Ströme. Dein ist der Tag und dein die Nacht, du hast die Lichter und Sonne bereitet. Du hast alle Grenzen der Erde gesetzt; Sommer und Winter, du hast sie gemacht. Gedenke besten: der Feind höhnt Jahwe, und ein gottloses Volk schmäht deinen Namen! Gib nicht dem Raubtiere hin die Seele deiner Taube, das Leben deiner Elenden vergiß nicht immerfort! Blick hin auf den Bund! Denn voll sind des Landes Schlupfwinkel von Mörderhöhlen. Weise nicht den Bedrängten beschämt ab! laß den Elenden und Armen preisen deinen Namen! Steh' auf, o Gott, streite deinen Streit! gedenke deiner Schmach von den Gottlosen täglich! Vergiß nicht des Geschrei's deiner Feinde, des Lärmens deiner Gegner, der stets aufsteigt! Dank für die Demütigung der FrevlerWir danken dir, Gott,Dem Musikmeister, (nach) „Verdirb nicht;" ein Lied Assaphs.danken; denn nah' ist dein Name; (alle) erzählen deine Wundertaten. „Wenn ich den Zeitpunkt ergreife, so richt' ich nach Gerechtigkeit: es beben die Erde und all' ihre Bewohner; ich stelle fest ihre Säulen." (Pause.) (Drum) sprech' ich zu den Stolzen: Seid nicht stolz! und zu den Frevlern: Erhebt nicht euer Haupt! Erhebt nicht hoch euer Haupt, redet (nicht) steifes Halses Frechheit! Denn nicht vom Aufgang noch Untergang, und nicht aus der Wüste kommt Erhebung; sondern Gott ist Richter; er erniedrigt diesen, und erhebt jenen. Denn ein Becher ist in Jahwe's Hand, und von Wein gährt er, voll Mischung, und daraus schenkt er: ja, seine Hefen schlürfen und trinken alle Frevler der Erde. Ich aber will es ewiglich verkünden, spielen dem Gott Jakobs! „Und alle Häupter der Frevler will ich abschlagen, erheben sollen sich die Häupter der Gerechten!" Danklied für einen SiegBekannt in Juda ist Gott,Dem Musikmeister, auf Saitenspielen; ein Lied Assaphs.in Israel groß seine Name; und zu Salem ist sein Sitz, und seine Wohnung auf Zion. Daselbst zerbrach er des Bogens Blitze, Schild und Schwert und Krieg. (Pause.) Glänzend bist du, herrlicher als die Berge des Raubes. Ausgezogen wurden die mutigen Tapfern, sanken in ihren Schlaf; und nicht fanden alle Kriegshelden ihre Hände. Von deinem Schelten, Gott Jakobs, sanken betäubt so Wagen als Roß. Furchtbar bist du! wer mag wider dich stehen bei deinem Zorn? Vom Himmel ließest du Gericht erschallen; die Erd' erschrak, und ruhte, als zum Gericht Gott aufstand, zu helfen allen Elenden der Erde. (Pause.) Der Grimm des Menschen preist dich, wenn mit dem letzten Grimm du dich gürtest. Tut und entrichtet Gelübde Jahwe, eurem Gott All' um ihn her müssen dem Furchtbaren Gaben bringen! Er mäht den Stolz der Fürsten, furchtbar den Königen der Erde. Trost aus der GeschichteIch rufe zu Gott, und flehe;Dem Musikmeister über die Jedutuniter; von Assaph ein Gesang.ich rufe zu Gott, und mög' er auf mich merken! Am Tage der Drangsal such' ich den Herrn; meine Hand ist ausgestreckt des Nachts, unermüdet; es weigert sich des Trostes mein Herz. Ich denk' an Gott, und erseufze; sinne nach, und mein Geist verzagt. (Pause.) Wach hältst du meine Augenlieder; voll Unruh bin ich, und kann nicht reden. Ich überdenke der Vorzeit Tage, die Jahre der Vergangenheit; ich denk' an meine Loblieder in der Nacht, sinne nach in meinem Herzen, und mein Geist forscht. Wird ewig der Herr verschmähen, nicht mehr begnadigen hinfort? Hat ganz und gar seine Huld ein Ende, läßt ab die Verheißung für und für? Hat Gott der Gnade vergessen, verschlossen im Zorne sein Erbarmen? (Pause.) Da sprech' ich: Mein Leiden ist solches, (doch) Änderung in der Rechten des Höchsten! Ich werde preisen die Taten Jahs, denn ich will denken deiner Wunder vor Alters; und ich sinn' über all deine Werke, und deine Taten betracht' ich. Gott, heilig ist dein Tun; welcher Gott ist groß wie Gott? Du bist der Gott, der Wunder tut, hast kund getan unter den Völkern deine Macht. Du hast dein Volk erlöst mit starkem Arm, die Söhne Jakobs und Josephs. (Pause). Dich sahen die Wasser. Gott, dich sahen die Wasser und bebten; und es zitterten die Fluten. Wasser gossen die Wolken, vom Donner erscholl der Äther; und deine Pfeile flogen. Dein Donner kracht' im Wirbelwind, Blitze bestrahlen die Welt; es zittert' und schwankte die Erde. Durchs Meer ging dein Weg, dein Pfad durch großes Gewässer; und unkenntlich waren deine Spuren. Gleich einer Herde führtest du dein Volk durch Mose und Aaron. Ermahnung aus der alten GeschichteMerke, mein Volk, auf meine Lehre!Gedicht Assaphs.neigt euer Ohr den Reden meines Mundes! Zum Liede tu' ich auf meinen Mund; Sprüche verkünd' ich aus der Vorzeit. Was wir gehört und erfahren, und unsre Väter uns erzählten, wollen wir nicht verhehlen ihren Söhnen, dem kommenden Geschlechte verkündend Jahwes Lob, und seine Macht und Wunder, die er getan. Er gab Verordnungen in Jakob, und stellte Gesetze in Israel, die er unsren Vätern gebot, sie kund zu tun ihren Söhnen: auf daß sie kennte das kommende Geschlecht, die Söhne, welche geboren würden; daß sie aufwüchsen, und ihren Söhnen sie erzählten; daß sie auf Gott ihr Vertrauen setzten, und Gottes Taten nicht vergäßen, und seine Gebote hielten, und nicht wie ihre Väter waren, ein widerspenstig und ungehorsam Geschlecht, ein Geschlecht, das sein Herz (zu Gott) nicht richtete, und des Gemüt nicht gegen ihn treu. Ephraims Söhne (waren wie) bogenbewaffnete Schützen, die den Rücken wenden am Tage des Kampfs. Sie hielten nicht Gottes Bund, und in seinen Gesetzen weigerten sie sich zu wandeln; und vergaßen seiner Taten und seiner Wunder, die er sie schauen lassen. Vor ihrer Väter Augen tat er Wunder, im Lande Ägypten, Zoans Gefilde. Er spaltete das Meer, und führte sie durch, und stellte die Wasser wie einen Damm; er leitete sie mit der Wolke des Tags, und die ganze Nacht mit Feuerschein; er spaltete Felsen in der Wüste, und tränkte sie wie mit großen Fluten; und ließ Bäche springen aus der Klippe, und Wasser rinnen gleich Flüssen. Und doch fuhren sie fort gegen ihn zu sündigen, sich wider den Höchsten zu empören in der Steppe. Sie versuchten Gott in ihrem Herzen, indem sie Speise forderten für ihre Lust; sie redeten lästernde wider Gott, sprachen: „Vermag auch Gott ein Mahl zu rüsten in der Wüste? Siehe, den Felsen schlug er, und Wasser floß, und Bäche strömten: vermag er auch Brot zu geben, wird er Fleisch schaffen seinem Volke?" Darum, als Jahwe es hörte, entrüstete er sich, und Feuer entzündet sich in Jakob, und der Zorn erhob sich gegen Israel. Denn sie vertrauten nicht auf Gott, und verließen sich nicht auf seine Hilfe. Doch gebot er den Wolken oben, und des Himmels Pforten tat er auf, und ließ auf sie Manna regnen zur Speise, und Himmelsgetreide gab er ihnen; Brot der Vornehmen aß ein jeglicher, Nahrung sandte er ihnen zur Sättigung. Er ließ den Ost herfahren am Himmel, und führte durch seine Macht den Süd herbei, und ließ auf sie Fleisch regnen wie Staub, und wie Meeressand gefiederte Vögel, und ließ sie fallen in ihr Lager, rings um ihre Wohnungen. Und so aßen sie und sättigten sich sehr, und ihr Gelüst schaffte er ihnen. Noch stillten sie ihr Gelüst, noch war ihre Speis' in ihrem Munde: so erhob sich Gottes Zorn wider sie, und würgte unter ihren Starken, und Israels Jünglinge streckt' er hin. Bei all dem sündigten sie fürder, und glaubten nicht an seine Wunder. Da ließ er in Nichtigkeit ihre Tage schwinden, und ihre Jahre in plötzlichem Verderben. Wenn er sie tötete, so fragten sie nach ihm, und kehrten sich, und suchten Gott, und gedachten, daß Gott ihr Hort, und der Höchste ihr Erlöser. Aber sie täuschten ihn mit ihrem Munde, und mit ihrer Zunge logen sie ihm, und ihr Herz war nicht fest gegen ihn, und sie hielten nicht treu an seinem Bunde. Doch er ist barmherzig, vergibt Schuld, und tilgt nicht; und läßt viel nach von seinem Zorne, und regt nicht auf all seinen Grimm. Und so gedacht er, daß sie Fleisch, ein Hauch, der dahinfährt und nicht wiederkehrt. Wie oft empörten sie sich wider ihn in der Wüste, und erzürnten ihn in der Einöde, und versuchten von neuem Gott, und bekümmerten den Heiligen Israels! Sie gedachten nicht seiner Taten, des Tags, da er sie löste vom Feind, da er seine Zeichen in Ägypten tat, und seine Wunder in Zaons Gefild. Er wandelt' in Blut ihre Ströme, und ihre Flüsse konnten sie nicht trinken. Er sandte unter sie Hundsfliegen, die fraßen sie, und Frösche, die verwüsteten sie; und der Grille gab er ihr Gewächs, und ihre Arbeit der Heuschrecke. Er schlug mit Hagel ihren Weinstock, und ihn Sykomoren mit Schloßen, und gab dem Hagel Preis ihr Vieh, und ihre Herden den Blitzen. Er entließ gegen sie seines Zornes Glut, Grimm und Wut und Drangsal, eine Sendung von Engeln des Unglücks. Er ließ seinem Zorne freien Lauf, versagte nicht dem Tode ihre Seele, und ihr Leben gab er Preis der Pest, und schlug alle Erstgeburt in Ägypten, die Erstlinge der Kraft in den Zelten Hams. Und so ließ er gleich Schafen ausziehen sein Volk, und leitete sie gleich einer Herde durch die Wüste, und führte sie sicher, daß sie nichts fürchteten, und ihre Feinde deckte das Meer. Und er brachte sie zu seiner heiligen Grenze, zu diesem Berge, den seine Rechte erwarb; er vertrieb vor ihnen Völker, und verloste sie zum Erbteil des Besitzes, und ließ in ihren Zelten Israels Stämme wohnen. Aber sie versuchten, widerspenstig, Gott, den Höchsten, und seine Verordnungen hielten sie nicht; sie wichen und fielen ab wie ihre Väter, wandten sich wie ein trüglicher Bogen; sie reizten seinen Zorn mit ihren Höhen, und mit ihren Götzenbildern seine Eifersucht. Gott hört' es, und entrüstete sich, und verabscheute Israel sehr. Und so verließ er die Wohnung Silo's, das Zelt, das er aufgeschlagen unter den Menschen, und gab in Gefangenschaft seine Herrlichkeit, und seine Majestät in Feindes Hand. Und er gab dem Schwerte Preis sein Volk, und über sein Eigentum war er entrüstet; seine Jünglinge fraß das Feuer, und seine Jungfrauen wurden nicht besungen; seine Priester fielen durchs Schwert, und seine Witwen weinten nicht. Da erwachte wie ein Schlafender der Herr, wie ein Held, übermannt vom Wein. Er schlug seine Feinde zurück, und ewigen Schimpf legt' er auf sie. Doch er verschmähte das Zelt Joseps, und den Stamm Ephraim erwählt' er nicht; er erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, den er liebte. Und er baute, den Himmelshöhen gleich, sein Heiligtum, der Erde gleich, die er ewig gegründet. Und er erwählte David, seinen Knecht, und nahm ihn von den Schafhürden; von den melkenden Schafen bracht' er ihn, Jakob, sein Volk, zu weiden, und Israel, sein Eigentum. Und er weidete sie mit redlichem Herzen, und mit klugen Händen leitet' er sie. Gebet beim Wüten der FeindeGott! die Völker drangen in dein Eigentum,Gesang Assaphs.entweihten deinen heiligen Tempel, machten Jerusalem zu Steinhaufen. Sie gaben die Leichen deiner Knechte zum Fraß den Vögeln des Himmels, das Fleisch deiner Frommen den Tieren des Landes. Sie vergossen ihr Blut wie Wasser, rings um Jerusalem, und keiner begrub. Wir sind ein Hohn unsren Nachbarn geworden, Spott und Gelächter unsren Umgebungen. Wie lange, Jahwe, wirst du zürnen immerfort, wird brennen wie Feuer dein Eifer? Geuß deinen Grimm auf die Völker, die dich nicht kennen, und über die Reiche, die deinen Namen nicht anrufen! Denn sie haben Jakob verschlungen, und seine Wohnung verwüstet. Gedenk' uns nicht die Schuld der Vorzeit! Laß bald dein Erbarmen uns begegnen, denn wir sind sehr elend! Hilf uns, Gott unsres Heils, um der Ehre deines Namens willen! und rett' uns, und vergib unsre Sünden um deines Namens willen! Warum sollen die Völker sagen: „Wo ist ihr Gott?" Es werd' unter den Völkern kund vor unsren Augen die Rache des vergoßnen Blutes deiner Knechte! Es komme vor dich die Klage der Gefangenen, nach deines Armes Macht erhalte des Todes Söhne! Und gib zurück unsren Nachbarn siebenfach in den Busen ihren Hohn, womit sie dich gehöhnt, Herr! Wir aber, dein Volk und die Herde deiner Weide, wollen dir ewig danken, auf Geschlecht und Geschlecht deinen Ruhm verkünden. Bitte um Erhaltung IsraelsHirt Israels, merk' auf,Dem Musikmeister, nach Schoschannim-Eduth; von Assaph ein Gesang.der du Joseph wie Schafe leitest! der du auf den Cherubs thronst, erscheine! Vor Ephraim und Benjamin und Manasse erwecke deine Macht, und komm' uns zu Hilfe! Gott, stell' uns wieder her, und laß dein Antlitz leuchten, daß uns geholfen werde! Jahwe, Gott der Heerscharen, wie lange zürnest du bei deines Volkes Gebet? Tränen-Brot liesest du sie essen, und in Tränen läßt du sie trinken das Maß. Zum Zankapfel machst du uns unsren Nachbarn, und unsre Feinde spotten unter sich. Gott der Heerscharen, stell' uns wieder her, und laß dein Antlitz leuchten, daß uns geholfen werde! Einen Weinstock hobst du aus Ägppten aus, vertriebst die Völker, und pflanztest ihn; du machtest vor ihm Raum, und er schlug Wurzeln, und füllte das Land; bedeckt waren die Berge von seinem Schatten, und seine Zweige gleich Zedern Gottes; er breitete seine Reben bis ans Meer, und bis zum Strom seine Sprossen. Warum rissest du nieder seine Mauern, daß von ihm pflücken alle, die des Weges ziehen? Ihn zerwühlt der Eber aus dem Walde, und des Gefildes Tier weidet ihn ab. Gott der Heerscharen, kehre doch wieder! schaue vom Himmel und sieh', und blicke nach diesem Weinstock! Beschütze, was deine Hand gepflanzt, und den Sohn, den du dir erkoren! Verbrannt mit Feuer (ist der Weinstock), abgeschnitten; vor dem Schelten deines Angesichts kommen sie um. Halte deine Hand über den Mann deiner Rechten, über den Menschensohn, den du dir erkoren! Dann wollen wir nicht weichen von dir: beleb' uns wieder, so rufen wir deinen Namen an. Jahwe, Gott der Heerscharen, stell' uns wieder her! laß dein Antlitz leuchten, daß uns geholfen werde! Aufforderung zur Feier des PassahsJauchzt Gott, unsrer Stärke,Dem Musikmeister, nach Githith; von Assaph.jubelt dem Gott Jakobs! Erhebt Gesang, und schlagt die Pauke, die liebliche Laute samt der Harfe! Stoßt am Neumond in die Posaune, am Vollmond, unsres Festes Tag! Denn Satzung ist für Israel solches, ein Gesetz vom Gott Jakobs: zur Verordnung macht' er's in Joseph, als er auszog gegen Ägyptenland. Die Stimme eines mir Unbekannten hör' ich! „Ich entrückte der Last deine Schulter, deine Hände entzogen sich dem Korbe. In der Drangsal riefst du, und ich rettete dich, erhörte dich in des Donners Hülle, prüfte dich am Wasser des Haders. (Pause.) Höre mein Volk, daß ich dich ermahne! Israel, möchtest du mich hören! Unter dir sei kein fremder Gott! falle nicht nieder vor Göttern des Auslands! Ich, Jahwe, bin dein Gott, der dich heraufgeführt aus Ägyptenland: tu' auf deinen Mund, ich will ihn füllen! Doch nicht hörte mein Volk auf meine Stimme, und Israel war mir nicht gehorsam. Da überließ ich's dem Starrsinn seines Herzens, ließ sie wandeln in ihren Ratschlägen." „O! wollte mein Volk mich hören, Israel in meinen Wegen wandeln! Bald wollt' ich ihre Feinde beugen, und wider ihre Dränger kehren meine Hand; Jahwes Hasser sollten ihm schmeicheln, und ihr Glück sollt' ewiglich währen; und ich wollte sie speisen mit Mark des Weizens, und mit Honig aus Felsen dich sättigen!" Gegen tyrannische KönigeGott tritt auf in Gottes - Versammlung,Gesang Assaphs.und in Mitte der Götter hält er Gericht. „Wie lange wollt ihr ungerecht richten, und die Partei der Frevler nehmen? (Pause.) Gebt Recht Geringen und Waisen, Elenden und Armen schafft Gerechtigkeit! Rettet Geringe und Dürftige, aus der Hand der Frevler entreißt sie! Sie sind ohne Einsicht und ohne Verstand, in Finsternis wandeln sie: drum wanken die Grundfesten der Erde. Ich habe gesagt: Götter seid ihr, und Söhne des Höchsten ihr alle; doch wie Menschen sollt ihr sterben, und wie einer der Fürsten fallen." Steh' auf, Gott, richte die Erde! denn du besitzt alle Völker. Gebet gegen Israels FeindeGott, ruhe nicht,Ein Lied Assaphs.schweige nicht, und sei nicht still, o Gott! Denn siehe, deine Feinde toben, und deine Hasser heben das Haupt; wider dein Volk fassen sie listigen Anschlag, und ratschlagen wider deine Schutzbefohlenen. Sie sprechen: „Auf! laßt uns sie tilgen aus den Völkern, daß Israels Name nicht mehr genannt sei!" Sie ratschlagen von Herzen zusammen, gegen dich einen Bund sie schließen; die Zelte Edoms und die Ismaeliter, Moab und die Hagriter, Gebal und Ammon und Amalek, Philistäa samt Tyrus Bewohnern; auch Assyrien schließt sich an sie, und leiht seinen Arm den Söhnen Lots. (Pause). Tu' ihnen wie Midian, wie Sissera, wie Jabin am Bache Kison, die vertilgt, wurden bei En-Dor, Dünger wurden dem Erdboden! Mache sie, ihre Fürsten wie Oreb und Seeb, und wie Sebah und Zalmuna all ihre Gesalbten, die da sprechen: „Laßt uns erobern die Wohnungen Gottes!" Mein Gott, mache sie dem Wirbel gleich, den Stoppeln vor dem Winde, dem Feuer gleich, das den Wald verbrennt, und der Flamme, welche den Berg entzündet! Also verfolge sie mit deinem Sturm, und mit deiner Windsbraut scheuche sie fort! Füll' ihr Angesicht mit Schmach, damit sie deinen Namen suchen, Jahwe! Zu Schanden müssen sie werden und hinweggeschreckt auf immer, und mit Hohn umkommen, damit sie erfahren, daß dein Name, Jahwe, allein, der höchste über alle Welt. Sehnsucht nach dem TempelWie lieblich sind deine Wohnungen,Dem Musikmeister, auf Githith; von den Söhnen Korahs ein Gesang.Jahwe der Heerscharen! Es sehnt sich und schmachtet meine Seele nach den Vorhöfen Jahwes; mein Herz und mein Leib jauchzen dem lebendigen Gott zu. Auch Sperlinge finden ein Haus und Schwalben ein Nest für sich, wo ihre Jungen sie bergen, bei deinen Altären, Jahwe der Heerscharen, mein König und mein Gott! Heil den Bewohnern deines Hauses! immerfort preisen sie dich. (Pause.) Heil dem Menschen, des Ruhm du bist, wer der Straßen (nach Jerusalem) denkt! Ziehend durch das Tränental, machen sie es quellenreich, und mit Segen bedeckt es Spätregen. Gehend wachsen sie an Kraft, bis sie vor Gott erscheinen auf Zion. Jahwe, Gott der Heerscharen, höre mein Gebet! merk' auf, Gott Jakobs! (Pause.) Du, unser Schild, schau herab, Gott, und sieh' deines Gesalbten Antlitz an! Denn besser ein Tag in deinen Vorhöfen denn tausend; lieber will ich stehn an der Schwelle des Hauses Gottes, denn in des Frevlers Zelten wohnen. Sonn' und Schild ist Jahwe Gott, Gnad' und Herrlichkeit schenkt Jahwe, versagt kein Gut dem redlich Wandelnden. Jahwe der Heerscharen, Heil dem Menschen, der dir vertraut! Bitte für den wiederhergestellten StaatDu hast, Jahwe, dein Land begnadigt,Dem Musikmeister; von den Söhnen Korahs ein Gesang.zurückgeführt Jakobs Gefangenschaft; hast die Schuld deines Volkes vergeben, verziehn all seine Sünden; (Pause,) hast abgelegt all deinen Grimm, nachgelassen von deines Zornes Glut: stell' uns wieder her, Gott unsres Heils, und laß deinen Unwillen gegen uns! Willst du denn ewiglich über uns zürnen, deinen Zorn fortsetzen auf Geschlecht und Geschlecht? Willst du uns nicht wieder beleben, daß dein Volk sich deiner freue? Laß uns, Jahwe, deine Gnade schauen, und deine Hilfe verleih' uns! Hör' ich' was Gott Jahwe spricht! Denn Heil verspricht er seinem Volke und seinen Frommen; nur kehr' es nicht zur Torheit! Ja, nah' ist seinen Verehrern seine Hilfe, so daß Herrlichkeit wird wohnen im Lande. Gut und Treue begegnen sich, Gerechtigkeit und Friede sich küssen; Treue sprosst aus der Erde, und Gerechtigkeit blickt vom Himmel. Auch wird Jahwe Glück geben und unser Land geben seinen Ertrag; Gerechtigkeit wandelt vor seinem Angesicht, und schreitet fürder auf ihrem Pfad. Gebet eines UnglücklichenNeige, Jahwe, dein Ohr,Gebet Davids.erhöre mich! denn elend und arm bin ich. Bewahre mein Leben, denn ich bin fromm! Hilf deinem Knechte, du mein Gott, der dir vertraut! Erbarme dich mein, o Herr! Denn zu dir ruf' ich alle Zeit. Erfreue die Seele deines Knechtes! Denn zu dir, Herr, erheb' ich meine Seele. Denn du, Herr, bist gütig und verzeihend, und Gnadenreich gegen alle, die zu dir rufen. Merke, Jahwe, auf mein Gebet, und hör' auf die Stimme meines Flehens! Zur Zeit meiner Drangsal ruf' ich zu dir, denn du erhörst mich. Keiner ist dir gleich unter den Göttern, Herr, und nichts gleich deinen Taten. Alle Völker, die du gemacht, müssen kommen und vor dir anbeten, Herr, und deinen Namen ehren. Denn groß bist du und Wunder übend, du bist Gott allein. Lehre mich, Jahwe, deinen Weg, daß ich wandle in deiner Wahrheit! Einige mein (ganzes) Herz zur Furcht deines Namens! Ich will dich preisen, Herr, mein Gott, mit ganzem Herzen, und ehren deinen Namen in Ewigkeit! Denn groß ist deine Gnade gegen mich; du reißest meine Seele aus der tiefen Unterwelt. Gott! Übermütige stehen wider mich auf, und der Wütriche Rotte stellt mir nach dem Leben; und sie haben dich nicht vor Augen. Doch du, Herr, barmherziger und gnädiger Gott, langmütig und reich an Gnade und Treue, blicke nach mir, und erbarme dich mein! leih' deinen Schutz deinem Knechte, und hilf dem Sohne deiner Magd! Tu' an mir ein Zeichen zum Heil, daß meine Hasser es sehen mit Schande, wie du, Jahwe, mir beistehst und mich tröstest. Zion, Sitz der WeltreligionVon den Söhnen Korahs ein Lied. Seine Gründungxist auf heiligen Bergen; Jahwe liebt die Tore Zions vor allen Wohnungen Jakobs. Herrliches ist verheißen von dir, Stadt Gottes! (Pause.) „Ich nenne Rahab und Babel als meine Bekenner; siehe, Philistäa und Tyrus samt Äthiopien, die sind daselbst geboren." Und von Zion sagt man: „Männiglich sind in ihr geboren, und er, der Höchste, befestigt sie." Jahwe zählt verzeichnend die Völker: „Die sind daselbst geboren. (Pause.) Und Sänger, wie Tänzer, all meine Quellen sind in dir." Gebet eines TiefbetrübtenJahwe, Gott meiner Hilfe,Lied der Söhne Korahs; dem Musikmeister, nach Zithern zu singen; Gedicht Hemans, des Esrahiters.am Tage ruf' ich, Nachts vor dir: Es komme vor dich mein Gebet, neige dein Ohr zu meinem Flehen! Denn satt ist meine Seele des Unglücks, und mein Leben neigt sich zur Unterwelt, Geachtet bin ich gleich den ins Grab Gesunkenen, bin wie ein Mann ohne Kraft, unter den Toten hingestreckt, gleich den Erschlagenen, die im Grabe liegen, deren du nicht mehr gedenkst, und die ausgeschlossen von deiner Hand. Gestoßen hast du mich in eine Grube der Tiefe, in Finsternisse, in Abgründe. Auf mir lastet dein Grimm, und mit all deinen Wogen beugst du mich. (Pause.) Entfernt hast du meine Bekannten von mir, mich ihnen gemacht zum Abscheu; eingeschlossen, find' ich keinen Ausweg, Mein Auge verschmachtet vor Elend; ich rufe dich, Jahwe, den ganzen Tag, breite zu dir meine Hände. Wirst du an den Toten Wunder üben, erstehen Schatten, und preisen dich? (Pause.) Wird im Grabe deine Gnad' erzählt, deine Treu' im Abgrund? Wird in der Finsternis dein Wunder kund, und deine Gerechtigkeit im Lande des Vergessens? Ich nun flehe zu dir, Jahwe, und am frühen Morgen kommt mein Gebet vor dich. Warum, Jahwe, verwirfst du mich, birgst dein Antlitz vor mir? Elend bin ich und sterbend von Jugend auf; ich trage deine Schrecken, und verzweifle. Über mich geht dein Grimm, deine Ängste vernichten mich, umgeben mich wie Wasser alle Zeit, umringen mich allzumal. Entfernet hast du von mir Geliebte und Freunde, meine Bekannten sind unsichtbar. Gebet für das davidische GeschlechtJahwes Gnaden will ich ewiglich singen,Gedicht Ethans, des Esrahiters.auf Geschlecht und Geschlecht deine Treue verkünden mit meinem Munde! Denn ich denke: auf ewig ist die Gnade gegründet, im Himmel befestigst du deine Treue. „Einen Bund schloß ich mit meinen Auserwählten, schwur David, meinem Knechte: in Ewigkeit will ich deinen Samen bestätigen, und gründen auf Geschlecht und Geschlecht deinen Thron." (Pause.) Es preist ja der Himmel deine Wunder, Jahwe, und deine Treu' in der Versammlung der Heiligen. Denn wer in den Wolken vergleicht sich Jahwe, ist ähnlich Jahwe unter den Göttersöhnen? dem Gott, der erschrecklich im großen Kreise der Heiligen, und furchtbar über alle, die ihn umgeben. Jahwe, der Heerscharen Gott, wer ist wie du mächtig, Jah? und deine Treu' ist rings um dich her. Du herrschst über des Meeres Aufruhr; erheben sich seine Wellen, du sänftigst sie. Du zermalmst wie einen Erschlagenen Rahab, mit deinem mächtigen Arm zerstreutest du deine Feinde. Dein ist der Himmel und dein die Erde; die Welt und was sie erfüllt, du hast sie gegründet. Nord und Süd, du hast sie geschaffen! Thabor und Hermon jubeln über deinen Namen. Dein ist ein Arm voll Gewalt; stark ist deine Hand, erhaben deine Rechte. Recht und Gerechtigkeit ist deines Thrones Grundfeste; Gnad' und Treue stehen vor deinem Antlitz. Heil dem Volke, das den Posaunenruf kennt! Jahwe, in deines Antlitzes Licht wandeln sie; ob deinem Namen frohlocken sie alle Zeit, und deiner Gerechtigkeit rühmen sie sich. Denn ihre herrliche Zierde bist du; durch deine Gunst erhebt sich unser Haupt: denn von Jahwe ist unser Schild, und vom Heiligen Israels unser König. Damals verhießest du im Gesicht deinem Frommen, und sprachst: „Hilfe hab' ich dem Helden geliehen, erhoben den Auserwählten aus dem Volke. Ich habe David, meinen Knecht, gefunden, mit meinem heiligen Öl ihn gesalbt. Mit ihm soll meine Hand bleiben, und mein Arm ihn unterstützen. Nicht drängen soll ihn der Feind, und der Widersacher ihn nicht drücken; ich zermalme vor ihm seine Gegner, und seine Hasser will ich schlagen. Meine Treu' und Gnade soll bei ihm sein, und durch meinen Namen sein Haupt sich heben; und ich lege aufs Meer seine Hand, und auf die Ströme seine Rechte. Er soll mir rufen: „Du bist mein Vater, mein Gott und der Fels meiner Rettung!" Ja, zum Erstgebornen will ich ihn machen, zum Höchsten über die Könige der Erde. Ewig will ich ihm meine Gnade bewahren, und mein Bund soll ihm beständig sein. Ich mache dauernd seinen Samen, und seinen Thron gleich des Himmels Alter. Wenn seine Söhne verlassen mein Gesetz, und in meinen Rechten nicht wandeln; wenn sie meine Satzungen brechen, und meine Gebote nicht halten: so straf ich mit der Rute ihr Vergehen, und mit Streichen ihr Verbrechen. Aber meine Gnade will ich ihm nicht entziehen, und nicht täuschen mit meiner Treue; will nicht verletzen meinen Bund, und meiner Lippen Ausspruch nicht ändern. Einmal schwur ich bei meiner Heiligkeit: nie werd' ich gegen David lügen! Sein Same soll ewig dauern, und sein Thron wie die Sonne vor mir; wie der Mond soll er ewig bestehen; und der Zeug' in den Wolken ist wahrhaft." Und du nun verwarfst und verschmähtest, zürntest mit deinem Gesalbten; verachtetest den Bund mit deinem Knechte, warfst zu Boden seine Krone; rissest nieder all seine Mauern, machtest seine Schutzwehren zu Trümmern. Ihn berauben alle, die des Weges ziehen, er ist ein Hohn geworden seinen Nachbarn. Du erhobst die Rechte seiner Dränger, erfreutest all seine Feinde; ließest weichen seines Schwertes Schärfe, und ihn nicht bestehen im Streite. Du machtest ein Ende seinem Glänze, und seinen Thron stürztest du zu Boden; du kürztest die Tage seiner Jugend, bedecktest ihn mit Schmach. Wie lange, Jahwe, wirst du dich bergen immerfort, wird brennen wie Feuer dein Grimm? Gedenke mein, wie (kurz) das Leben, zu welchem Nichts du geschaffen alle Menschenkinder! Welcher Mann lebt, und schaut nicht den Tod, rettet seine Seele aus der Unterwelt? Wo sind deine vorigen Gnaden, Herr, die du David geschworen bei deiner Wahrheit? Gedenk', o Herr, des Hohnes deiner Knechte, daß ich im Busen trage all die vielen Völker, daß höhnen deine Feinde, Jahwe, daß sie höhnen die Schritte deines Gesalbten! Gepriesen sei Jahwe ewiglich! So sei es, ja, so sei es! Viertes BuchGottes Ewigkeit, des Menschen VergänglichkeitHerr, Zuflucht warest du unsGebet Mose's, des Mannes Gottes.von Geschlecht zu Geschlecht; bevor Berge geboren waren, und du Erd' und Welt erzeugtest, und von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du, Gott. Du kehrest den Menschen um in Staub, und sprichst: „Kehrt zurück, ihr Menschenkinder!" Denn tausend Jahre sind in deinen Augen wie der gestrige Tag, wenn er vergangen, und eine Wache in der Nacht. Du raffest sie hinweg, sie sind ein Schlummer: am Morgen wie Gras, das dahin ist; am Morgen blüht es und ist dahin, am Abend wird es abgemäht, und verdorrt. Denn wir vergehen durch deinen Zorn, und durch deinen Grimm werden wir hinweggeschreckt. Du stellst unsre Vergehen dir vor Augen, unsre unerkannten vor deines Antlitzes Licht. Denn es schwinden all unsre Tage durch deinen Unwillen; wir verbringen unsre Jahre wie einen Gedanken. Unsre Lebenstage sind siebzig Jahre, und, wenn mit Kraft, achtzig Jahre; und ihr Stolz ist Mühsal und Not; denn vorüber eilt es, und wir fliegen. Wer erkennt deines Zornes Gewalt, und, deiner Furcht gemäß, deinen Unwillen? Unsre Tage zählen lehr' uns also, daß wir erlangen ein weises Herz! Wende dich, Jahwe! Wie lange? Und habe Mitleid mit deinen Knechten! Sättige uns bald deiner Gnade, damit wir jubelnd uns freuen unser Leben lang! Erfreu' uns, so viel Tage du uns gebeugt, so viel Jahre wir Unglück geschaut! Laß deine Knechte schauen deine Taten, und deine Herrlichkeit ihre Söhne! Es komme die Huld des Herrn, unsres Gottes, auf uns! Und unsrer Hände Werk unterstütz' uns! ja, unsrer Hände Werk, unterstütz' es! Glück dessen, der auf Gott vertrautWer unter dem Schirm des Höchsten sitzt, im Schatten des Allmächtigen ruht er. Ich spreche zu Gott: Meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, dem ich vertraue. Denn er entreißt dich dem Stricke des Vogelstellers, der verderblichen Pest; mit seinem Gefieder deckt er dich, und unter seinen Flügeln findest du Zuflucht; Schild und Schirm ist seine Treue. Du darfst dich nicht fürchten vor Schrecken der Nacht, vor dem Pfeile, der fliegt des Tags; vor der Pest, die im Finstern wandelt, vor der Seuche, die verwüstet am Mittag. Fallen an deiner Seite tausend, und Myriaden an deiner Rechten: dir naht es nicht. Nur mit deinen Augen erblickst du es, und der Frevler Vergeltung siehst du. Denn du, Jahwe, bist meine Zuflucht; den Höchsten hast du dir gewählt zum Schutz. Nicht begegnet dir Unglück, und Plage naht nicht deinem Zelte. Denn seine Engel entbietet er dir, dich zu bewahren auf all deinen Wegen: auf den Händen tragen sie dich, daß an keinen Stein stoße dein Fuß. Über Löw' und Otter schreitest du, trittst auf junge Löwen und Drachen. „Weil er mich liebt, will ich ihn retten, ihn schützen, weil er meinen Namen kennt. Er ruft mich an, und ich erhör' ihn; bei ihm bin ich in der Not, ich will ihn entreißen und verherrlichen. Mit langem Leben will ich ihn sättigen, und ihn schauen lassen meine Hilfe." Jahwe, Beglücker seiner VerehrerSchön ist's, Jahwe zu preisen,Lied auf den Ruhetag.und deinem Namen zu spielen, o Höchster, Morgens zu verkünden deine Gnade, und deine Treu' in den Nächten, zum Decachord und zur Laute, zum Spiele auf der Harfe. Denn du erfreust mich, Jahwe, durch deine Werke; ob den Taten deiner Hände juble ich. Wie groß sind deine Taten, Jahwe, unergründlich deine Ratschläge! Der unvernünftige Mensch erkennt es nicht, und der Tor sieht dies nicht ein. Grünen die Frevler wie Kraut, und blühen alle Übeltäter: (so ist's), um getilgt zu werden auf immer. Und du bist erhaben ewiglich, Jahwe! Denn siehe, deine Feinde, Jahwe, denn siehe, deine Feinde kommen um; es zerstreuen sich alle Übeltäter. Doch du erhöhst, gleich Büffeln, mein Horn; ich triefe von frischem Öl. Und mein Auge weidet sich an meinen Feinden, an meinen boshaften Widersachern letzt sich mein Ohr. Der Gerechte grünt wie die Palme, wächst wie eine Zeder auf Libanon. Gepflanzt im Hause Jahwe's, in unsres Gottes Vorhöfen grünen sie; noch sprossen sie im Alter, sind saftreich und dickbelaubt: um zu verkünden, daß Jahwe gerecht, mein Hort und kein Unrecht an ihm. Lob JahwesJahwe ist König, mit Hoheit angetan, angetan Jahwe, mit Macht umgürtet: drum besteht die Welt, wankt nicht. Es bestehet dein Thron von Alters her, von Ewigkeit bist du. Es erbeben die Ströme, Jahwe! es erheben die Ströme ihre Stimme, es erheben die Ströme ihr Getös; vor der Stimme großer Wasser, herrlicher Wellen des Meeres, ist herrlich in der Höhe Jahwe. Deine Verordnungen sind wahrhaft; deinem Hause ziemt Heiligkeit, Jahwe, auf ewige Zeiten. Bitte um Rache für IsraelGott der Rache. Jahwe, Gott der Rache, erscheine! Erhebe dich, Richter der Erde, zahle Vergeltung den Stolzen! Wie lange sollen die Frevler, Jahwe, wie lange die Frevler frohlocken? Sie stoßen freche Reden aus, und es rühmen sich alle Übeltäter. Dein Volk, Jahwe, treten sie in Staub, und dein Eigentum bedrücken sie; Witwe und Fremdling würgen sie, und Waisen morden sie; und sprechen: "Nicht sieht es Jah, nicht merkt es Jakobs Gott!" Merket doch, ihr Unvernünftigsten der Menschen! und ihr Toren, wann werdet ihr klug? Der das Ohr gepflanzet, sollt' er nicht hören? sollte, der das Auge gebildet, nicht sehen? der die Völker züchtigt, sollt' er nicht strafen, er, der den Menschen Verstand lehrt? Jahwe kennt des Menschen Gedanken, daß sie nichtig sind. Heil dem Manne, den du mahnst, Jah, und in deiner Lehr' ihn unterweist, ihn zu beruhigen in des Unglücks Tagen, bis die Grube dem Frevler gegraben! Denn nicht verstößt Jahwe sein Volk, und sein Eigentum verläßt er nicht; denn zum Rechte wird kehren das Gericht, und ihm folgen alle Redlichen. Wer erhebt sich für mich wider die Bösen? wer steht für mich wider die Übeltäter? Wo nicht Jahwe meine Hilfe: schon ruhte im stillen Lande meine Seele. Wenn ich denke: es wankt mein Fuß: so stützt mich, Jahwe, deine Gnade. Bei meinen vielen Sorgen im Busen, erquicken deine Tröstungen meine Seele. Ist dir verbündet der Thron des Verderbens, der Unheil sinnt wider das Gesetz? Sie rotten sich wider das Leben des Gerechten, und unschuldiges Blut verurteilen sie. Doch Jahwe ist meine Schutzwehr, und mein Gott Fels meiner Zuflucht: er wird ihnen vergelten ihr Unheil, und durch ihre Bosheit sie vertilgen; vertilgen wird sie Jahwe, unser Gott! Man soll Gott preisen und ihm gehorchenAuf! laßt uns Jahwe jauchzen, jubeln dem Fels unsers Heils! Laßt uns vor sein Antlitz kommen mit Dank, mit Gesängen ihm jubeln! Denn ein großer Gott ist Jahwe, und ein großer König über alle Götter, in dessen Hand das Innerste der Erde, dessen die Schätze der Berge sind; dessen das Meer — er hat es gemacht, und das Trockene haben seine Hände gebildet. Kommt, laßt uns niederfallen und uns beugen! laßt uns knieen vor Jahwe, unsrem Schöpfer! Denn er ist unser Gott, und wir das Volk seiner Weide und die Herde seiner Hand. Möchtet ihr heute auf seine Stimme hören! Verhärtet nicht euer Herz, wie beim Haderwasser, wie am Tage der Versuchung in der Wüste, da mich versuchten eure Väter, mich prüften, obschon sie meine Werke sahen. Vierzig Jahre verdroß mich des Geschlechts, und ich sprach: Ein Volk, irrendes Herzens sind sie, und kennen nicht meine Wege! So daß ich schwur in meinem Zorne: Sie sollen nicht eingehen zu meiner Ruhe. Aufruf zum Lobe JahwesSingt Jahwe ein neues Lied, singt Jahwe, alle Lande! Singt Jahwe, preiset seinen Namen! verkündet von Tag zu Tag seine Hilfe! Erzählt unter den Völkern seine Herrlichkeit, unter allen Nationen seine Wunder! Denn groß ist Jahwe, und sehr preiswürdig, furchtbar über alle Götter; denn alle Götter der Völker sind Götzen, und Jahwe hat den Himmel gemacht. Glanz und Hoheit ist vor seinem Angesicht, Ehr' und Herrlichkeit in seinem Heiligtum. Gebt Jahwe, ihr Völkerstämme, gebt Jahwe Ehr' und Preis! Gebt Jahwe seines Namens Ehre! bringt Geschenke, und kommt zu seinen Vorhöfen! Betet an vor Jahwe im heiligen Schmuck! zittert vor ihm, alle Lande! Sprecht unter den Völkern: Jahwe ist König: drum besteht die Welt, wankt nicht; er richtet die Nationen mit Gerechtigkeit. Es freue sich der Himmel, und frohlocke die Erde, es brause das Meer, und was es erfüllt; fröhlich sei die Flur, und alles, was darauf ist, da sollen jauchzen alle Bäume des Waldes vor Jahwe! Denn er kommt, denn er kommt zu richten die Erde. Richten wird er die Welt mit Gerechtigkeit und die Völker mit seiner Wahrheit. Lob JahwesJahwe ist König: es frohlocke die Erde, freuen sich die vielen Inseln! Gewölk und Wolkennacht ist um ihn her; Recht und Gerechtigkeit seines Thrones Grundfeste; Feuer geht vor ihm her, und verzehrt ringsum seine Feinde. Seine Blitze bestrahlen die Welt: es sieht's und zittert die Erde. Die Berge wie Wachs zerschmelzen vor Jahwes Antlitz, vor dem Antlitz des Herrn die ganze Erde. Es verkündet der Himmel seine Gerechtigkeit, es schauen alle Nationen seinen Ruhm. Zu Schanden werden alle Diener der Bilder, die der Götzen sich rühmen; vor ihm beten an alle Götter. Es hört's und freut sich Zion; es frohlocken die Töchter Juda's um deiner Gerichte willen, Jahwe. Denn du, Jahwe, bist der Höchste über alle Welt, hoch erhaben über alle Götter. Die ihr Jahwe liebt, haßt das Böse! Er bewahrt die Seele seiner Frommen; aus der Frevler Hand rettet er sie. Licht geht auf dem Gerechten, und den Redlichen Freude. Freut euch, Gerechte, über Jahwe, und preist seinen heiligen Namen. Lobgesang auf JahweSingt Jahwe ein neues Lied!Ein Gesang.Denn Wunder tat er; ihm half seine Recht' und sein heiliger Arm. Kund tat Jahwe seine Hilfe; vor den Augen der Völker enthüllt' er seine Gerechtigkeit. Er gedachte seiner Gnad' und Treue gegen Israels Haus; es sahen alle Enden der Erde unsres Gottes Hilfe. Jauchzet Jahwe, alle Lande! brecht aus in Jubel und spielt! Spielt Jahwe auf der Harfe, auf der Harfe mit Gesang! Mit Trompeten, mit Posaunenklang jubelt vor dem König Jahwe! Es brause das Meer und was es erfüllt, die Welt und die darauf wohnen; es klatschen die Ströme in die Hände, es jauchzen allzumal die Berge vor Jahwe! Denn er kommt zu richten die Erde. Richten wird er die Welt mit Gerechtigkeit, und die Völker mit Billigkeit. Lob JahwesJahwe ist König, es zittern die Völker; er thront auf den Cherubs, es schwankt die Erde. Jahwe ist auf Zion groß, und erhaben er über alle Völker. Man preise deinen Namen, den großen und furchtbaren! — heilig ist er — den Ruhm des Königs, der das Recht liebt! Du hältst Gerechtigkeit aufrecht, Recht und Billigkeit übst du in Jakob. Erhebt Jahwe, unsren Gott, und fallt nieder zum Schemel seiner Füße! Heilig ist er! Mose und Aaron, seine Priester, und Samuel, der anrief seinen Namen, riefen zu Jahwe, und er erhörte sie. In der Wolkensäule redet' er zu ihnen; sie hielten seine Gebote und die Satzung, die er ihnen gegeben. Jahwe, unser Gott, du erhörtest sie, ein verzeihender Gott warst du ihnen, und ein rächender ob ihren Handlungen. Erhebt Jahwe, unsren Gott, und fallt nieder an seinem heiligen Berge! Denn heilig ist Jahwe, unser Gott. Ausruf zum Lobe JahwesJauchzet Jahwe,Ein Lobgesang.alle Welt! Dienet Jahwe mit Freuden, kommt vor sein Antlitz mit Jubel! Erkennt, daß Jahwe Gott ist! Er hat uns gemacht, und sein sind wir; sein Volk und die Herde seiner Weide. Tretet an seine Tore mit Dank, in seine Vorhöfe mit Loblied! Dankt ihm, preiset seinen Namen! Denn gütig ist Jahwe, ewig währt seine Gnade, und auf Geschlecht und Geschlecht seine Treue. Gute Vorsätze eines KönigsGüte und Gerechtigkeit will ich singen;Von David ein Gesang.dir, Jahwe, will ich spielen. Ich will merken auf redlichen Weg — Wann wirst du zu mir kommen? — will wandeln redliches Herzens in meinem Hause. Ich will mir nicht vor Augen stellen Nichtswürdiges; Übertretungen zu üben hass' ich, es soll mir nicht anhangen. Ein falsches Herz soll fern sein von mir; den Bösen will ich nicht kennen. Wer heimlich seinen Freund lästert, ihn will ich tilgen; den Hoffärtigen und Hochmütigen mag ich nicht. Mein Auge will ich haben auf die Treuen im Lande, daß sie um mich bleiben; wer auf redlichem Wege wandelt, der soll mir dienen. Es soll nicht bleiben in meinem Hause, wer Trug übt; wer Lügen redet, wird nicht bestehen vor meinen Augen. Alltäglich will ich alle Frevler des Landes tilgen, ausrotten aus Jahwes Stadt alle Übeltäter. Bitte um Wiedererbauung JerusalemsJahwe, höre mein Gebet,Gebet eines Elenden, wenn er in tiefster Betrübnis seine Klage ausschüttet vor Jahwe.und mein Flehen komme zu dir! Birg dein Antlitz nicht vor mir am Tage meiner Drangsal! neige zu mir dein Ohr, wenn ich rufe; eilend erhöre mich! Denn geschwunden sind wie Rauch meine Tage, und meine Gebeine glühen wie ein Brand. Gesengt ist wie Gras und welkt mein Herz; denn ich vergesse mein Brot zu essen. Vor meinem Klagen und Seufzen klebt mein Gebein an meinem Fleisch. Ich gleiche dem Pelikan der Wüste, bin wie eine Eule in Trümmern. Ich wache (Nachts), und bin wie ein einsamer Vogel auf dem Dache. Alle Zeit höhnen mich meine Feinde; die gegen mich rasen, schwören bei mir. Denn Asche wie Brot ess' ich, und meinen Trank misch' ich mit Tränen, wegen deines Unwillens und deines Grimmes; denn du hast mich aufgehoben und niedergeworfen. Meine Tage sind wie gestreckte Schatten, und wie Gras verwelk' ich. Du aber, Jahwe, thronest ewig, und dein Name dauert auf Geschlecht und Geschlecht. Du wirst aufstehen, dich Zions erbarmen; denn Zeit ist's, es zu begnadigen; gekommen ist die Stunde. Denn es lieben deine Knechte Zions Steine, und seinen Schutt bedauern sie. Dann fürchten die Völker Jahwes Namen, und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit. Ja, Jahwe bauet Zion, zeigt sich in seiner Herrlichkeit, wendet sich zum Gebete der Armen, und verachtet nicht ihr Gebet. Dies werde geschrieben dem künstigen Geschlecht, und das aufwachsende Volk preise Jah. er blickt herab von seiner heiligen Höhe; Jahwe vom Himmel auf Erden schauet, zu hören das Seufzen der Gefangenen, zu lösen die Söhne des Todes, daß sie erzählen zu Zion seinen Namen, und seinen Ruhm zu Jerusalem, wenn sich sammeln die Völker allzumal, und die Königreiche zum Dienste Jahwes. Er hat meine Kraft gebeugt auf dem Wege, gekürzt meine Tage. Ich spreche: Mein Gott, nimm mich nicht weg in der Hälfte meiner Tage! Durch alle Geschlechter dauern deine Jahre. Vor Zeiten hast du die Erde gegründet, und deiner Hände Werk sind die Himmel. Dieselben vergehen, doch du bestehest; sie alle veralten wie ein Kleid; wie ein Gewand wechselst du sie, und sie wechseln. Doch du bist derselbe, und deine Jahre enden nicht. Die Söhne deiner Knechte werden im Lande wohnen, und ihr Same vor dir bestehen. Jahwe, der gerechte und gnädige GottPreise, meine Seele, Jahwe,Von David.und all mein Inneres, seinen heiligen Namen! Preise, meine Seele, Jahwe, und vergiß nicht all seine Wohltaten, welcher vergibt all deine Schuld, welcher heilt all deine Krankheiten; welcher erlöst aus der Grube dein Leben, welcher dich krönt mit Gnad' und Erbarmen; welcher sättigt mit Gutem dein Alter, daß sich erneut, gleich dem Adler, deine Jugend. Gerechtigkeit übt Jahwe, und Gericht für alle Unterdrückten. Er tat Mose'n seine Wege kund, den Söhnen Israels seine Taten. Barmherzig und gnädig ist Jahwe, langmütig und reich an Gnade. Nicht immerfort rechtet er, und nicht ewig trägt er nach. Nicht nach unsren Sünden tat er uns, und nicht nach unsren Vergehen vergalt er uns; sondern wie mächtig des Himmels Höhe über der Erde, so mächtig war seine Gnade über seinen Verehrern; wie fern der Aufgang vom Untergang, so entfernt' er von uns unsre Missetaten; wie sich erbarmt der Vater der Söhne, so erbarmte sich Jahwe seiner Verehrer. Denn er kennt unser Gebild, eingedenk, daß wir Staub. Der Mensch, wie Gras sind seine Tage; wie die Blume des Feldes, also blüht er: wenn ein Wind darüber fährt, so ist sie nicht mehr, und nicht kennt sie mehr ihr Ort. Jahwes Gnade bleibt von Ewigkeit zu Ewigkeit gegen seine Verehrer, und seine Gerechtigkeit gegen die Kindes - Kinder; gegen die, so seinen Bund halten, und seiner Gebote gedenken, sie zu tun. Jahwe hat im Himmel errichtet seinen Thron, und sein Königtum herrscht über alles. Preist Jahwe, ihr seine Engel, ihr Gewaltigen, Täter seines Worts, gehorsam der Stimme seines Worts! Preist Jahwe, all seine Heere, ihr seine Diener, Täter seines Willens! Preist Jahwe, all seine Werke, an allen Orten seiner Herrschaft! Preise, meine Seele, Jahwe! Lob Jahwes als WeltschöpferPreise, meine Seele, Jahwe, Jahwe, mein Gott, du bist sehr groß, mit Glanz und Pracht bekleidet! Er hüllt sich in Licht wie in Gewand, spannt den Himmel wie ein Gezelt; er ballt mit Wasser sein Obergemach, macht Wolken zu seinem Wagen, fährt auf des Windes Fittichen. Er macht zu seinen Boten Winde, zu seinen Dienern Feuerflammen. Er stützte die Erde auf ihre Grundfesten, sie wankt nicht ewig und immerdar. Mit der Tiefe wie mit Gewand hattest du sie gedeckt; auf Bergen standen Gewässer; vor deinem Schelten flohen sie, vor deiner Donnerstimme fuhren sie hinweg, — es stiegen Berge, sanken Täler — an den Ort, den du ihnen gegründet. Grenzen setztest du, die sie nicht überschreiten, daß sie nicht zurückkehren, die Erde zu decken. Du lässest Quellen fließen zu Bächen, zwischen Bergen rinnen sie hin: sie tränken alle Tiere des Gefildes, es löschen die Waldesel ihren Durst: an ihnen wohnen des Himmels Vögel, unter den Zweigen hervor geben sie ihre Stimme von sich. Er tränkt die Berge aus seinem Obergemach; der Frucht seiner Werke sättigt sich die Erde. Er läßt Gras sprossen für das Vieh und Kraut zum Nutzen des Menschen, Brot hervorzubringen aus der Erde; und Wein, welcher des Menschen Herz erfreuet, indem er das Antlitz glänzender macht als Öl; und Brot, welcher des Menschen Herz erquickt. Es sättigen sich die Bäume Jahwes, die Zedern Libanons, die er gepflanzt: woselbst die Vögel nisten; der Storch, Tannen sind sein Haus. Die hohen Berge sind für die Steinböcke, die Felsen der Bergmäuse Zuflucht. Den Mond schuf er (zum Zeichen) der Zeiten; die Sonne kennt ihren Untergang. Du machest Finsternis, daß es Nacht wird; in ihr regen sich alle Tiere des Waldes, die jungen Löwen brüllen nach Raub, und verlangen von Gott ihre Speise. Die Sonne geht auf: sie heben sich davon, und in ihren Höhlen lagern sie sich. Es geht der Mensch an seine Arbeit, und an sein Ackerwerk bis an den Abend. Wie groß sind deine Werke, Jahwe! Alle hast du sie mit Weisheit gemacht; voll ist die Erde deiner Güter! Die Meere, groß und ausgedehnt; daselbst wimmelt's ohne Zahl, Tiere, klein und groß. Daselbst gehen Schiffe; Walfische, die du gebildet, um darin zu spielen. Sie alle warten auf dich, daß du ihnen Speise gebest zu seiner Zeit. Du gibst ihnen: sie sammeln; du tust auf deine Hand: sie sättigen sich des Guten. Du birgst dein Antlitz: sie erschrecken; du nimmst ihren Odem: sie sterben, und kehren in ihren Staub zurück. Du läßt aus deinen Odem: sie werden erschaffen, und du erneuest die Gestalt der Erde. Jahwes Herrlichkeit ist ewig; es freut sich Jahwe seiner Werke, der da blickt auf die Erde, und sie zittert; der da rührt an die Berge, und sie rauchen. Jahwe will ich singen, so lang ich lebe, meinem Gott spielen, so lang ich bin! Mög' ihm gefallen mein Dichten! Ich freue mich Jahwes. Schwänden die Sünder von der Erde, und wären die Frevler nicht mehr! Preise, meine Seele, Jahwe! Lobt Gott! Ermahnung aus der UrgeschichteDankt Jahwe, ruft an seinen Namen! tut kund unter den Völkern seine Taten! Singt ihm, spielt ihm! dichtt von all seinen Wundern! Rühmt euch seines heiligen Namens! es freue sich das Herz seiner Verehrer! Fragt nach Jahwe und seiner Herrlichkeit! sucht sein Angesicht alle Zeit! Gedenkt seiner Wunder, die er getan, seiner Zeichen und der Gerichte seines Mundes, ihr, Same Abrahams, seine Knechte, Söhne Jakobs, seine Auserwählten. Er, Jahwe, ist unser Gott, seine Gerichte über alle Welt. Er gedenkt auf ewig seines Bundes, des Wortes, das er geboten, aus tausend Geschlechter, den er geschlossen mit Abraham, und was er geschworen dem Isaak; und er stellte es Jakob zur Satzung, Israel zum ewigen Bund, sprechend: Dir will ich das Land Kanaan geben, zum Los eurer Besitzung; da sie noch eine geringe Anzahl waren, Wenige und Fremdlinge im Lande. Und sie zogen von Volk zu Volk, von einem Königreich zum anderen Volk. Er gestattete niemandem sie zu unterdrücken, und strafte um sie Könige: „Tastet meine Gesalbten nicht an, und meinen Propheten tut kein Leid." Da rief er Hunger über das Land, alle Stütze des Brotes brach er. Er sandte vor ihnen her einen Mann; zum Knechte verkauft ward Joseph. Sie zwangen in Fesseln seinen Fuß, in Eisen mußte er leben, bis zur Zeit, da sein Wort eintraf, die Rede Jahwes ihn bewährte. Es sandte der König, und löste ihn, der Völkerherrscher, und befreite ihn; setzte ihn zum Herren über sein Haus, und zum Gebieter über all sein Eigentum, daß er seine Fürsten fessele nach Willkühr, und seine Ältesten Weisheit lehre. Und so kam Israel gen Ägypten, und Jakob war Fremdling im Lande Hams. Und er machte sein Volk sehr fruchtbar, und stärker als seine Feinde. Er wandelte ihr Herz, daß sie sein Volk haßten, und Arglist übten wider seine Knechte. Da sandte er Mose, seinen Knecht, Aaron, den er erwählt. Sie taten unter ihnen seine Zeichen, und seine Wunder im Lande Hams. Er sandte Finsternis, und machte finster; und sie waren nicht widerspenstig gegen sein Wort. Er wandelte ihr Wasser in Blut, und ließ sterben ihre Fische. Es wimmelte ihr Land von Fröschen, bis in die Gemächer ihrer Könige. Er sprach, und es kamen Hundsfliegen, Mücken in all ihr Gebiet. Er gab ihnen zum Regen Hagel, Feuerflammen auf ihr Land. Und er schlug ihren Weinstock und Feigenbaum, und zerbrach die Bäume ihres Gebietes. Er sprach: da kamen Heuschrecken, und Grillen ohne Zahl, die fraßen alles Kraut in ihrem Lande, und fraßen die Frucht ihrer Flur. Und er schlug alle Erstgeburt in ihrem Lande, alle Erstlinge ihrer Kraft, und führte Israel aus mit Silber und Gold, und kein Müder war in seinen Stämmen. Es freute sich Ägypten ihres Auszugs; denn ihr Schrecken war auf sie gefallen. Er breitete Gewölk aus zum Schirm, und Feuer, die Nacht zu erleuchten. Man forderte, da ließ er Wachteln kommen, und mit Himmelsbrot sättigte er sie. Er tat Felsen auf, da floß Wasser; rann in der Steppe, ein Strom. Denn er gedachte seines heiligen Worts gegen Abraham, seinen Knecht. Und so führte er sein Volk aus in Freuden, in Jubel seine Auserwählten. Und er gab ihnen die Länder der Völker, und die Arbeit der Nationen nahmen sie ein: auf daß sie seine Satzungen hielten, und seine Gesetze bewahrten. Lobt Gott! Erinnerung an die Sünden der VorelternLobt Gott! Dankt Jahwe! Denn er ist gütig, denn ewig ist seine Gnade. Wer spricht aus die Machttaten Jahwe's, verkündigt all sein Lob? Heil denen, die das Gesetz halten, Gerechtigkeit üben zu jeder Zeit! Gedenke meiner, Jahwe, mit der Gnade gegen dein Volk, blick' auf mich mit deiner Hilfe, daß ich schaue deiner Auserwählten Wohl, mich freue der Freude deines Volkes, mich rühme mit deinem Eigentum! Wir haben gesündigt mit unsren Vätern, uns vergangen, gefrevelt. Unsre Väter in Ägypten merkten nicht auf deine Wunder, gedachten nicht deiner großen Gnaden, und waren widerspenstig am Meere, beim Schilfmeere. Er aber half ihnen um seines Namens willen, um kund zu tun seine Macht. Und er schalt das Schilfmeer, daß es vertrocknete, und ließ sie durch die Fluten gehen wie durch die Wüste. Und er half ihnen aus der Hand des Hassers, und erlöste sie aus der Hand des Feindes; Und das Wasser deckte ihre Dränger, nicht Einer von ihnen übrigblieb. Da glaubten sie an seine Worte, besangen seinen Ruhm. Schnell vergaßen sie seiner Taten, harrten nicht auf seinen Rat; und sie hatten ein Gelüst in der Wüste, versuchten Gott in der Einöde. Da gab er ihnen ihr Begehren, aber sandte Seuchen unter sie. Und sie eiferten wider Mose im Lager, wider Aaron, den Heiligen Jahwes. Da tat sich die Erde auf, und verschlang Dathan, und deckte die Rotte Abirams; und es brannte Feuer in ihrer Rotte, Flamme verzehrte die Frevler. Sie machten ein Kalb am Horeb, und beteten an vor einem Gußbilde, und vertauschten ihren Stolz mit der Gestalt des Grasfressenden Rindes. Sie vergaßen Gott, ihren Erretter, der Großes getan in Ägypten, Wunderbares im Lande Hams, Furchtbares am Schilfmeere. Da gedachte er sie zu vertilgen, wäre nicht Mose, sein Auserwählter, vor den Riß getreten vor ihn, um seinen Grimm zu wenden vom Verderben. Und sie verschmähten das köstliche Land, glaubten nicht an sein Wort; und sie murrten in ihren Zelten, gehorchten nicht der Stimme Jahwe's. Da erhob er ihnen seine Hand, (und schwur), sie zu fällen in der Wüste, und ihren Samen zu werfen unter die Völker, und sie zu zerstreuen in die Länder. Und sie hängten sich an Baal-Peor, und aßen Opfer der Toten (Götzen), und reizten durch ihre Werke den Zorn: drum brach in sie ein die Plage. Da trat Pinehas auf, und strafte, und so ward der Plage gewehrt. Das ward ihm gerechnet zur Gerechtigkeit, auf Geschlecht und Geschlecht ewiglich. Und sie erzürneten (Gott) am Haderwasser, und Mose'n ging's übel um ihretwillen; denn sie erbitterten sein Gemüt, und er redete unbedacht mit seinen Lippen. Sie vertilgten nicht die Völker, was ihnen Jahwe befohlen; sie vermischten sich mit den Völkern, und lernten ihre Taten; sie dienten ihren Götzenbildern, die wurden ihnen zum Fallstrick; sie opferten ihre Söhne und Töchter den Götzen, und vergossen unschuldig Blut, ihrer Söhne und Töchter Blut, die sie den Götzen Kanaans opferten, daß entweiht ward das Land durch Blut. Und sie verunreinigten sich mit ihren Werken, und hurten mit ihren Handlungen. Da entbrannte der Zorn Jahwe's über sein Volk, und er verabscheute sein Eigentum, und gab sie in die Hand der Völker, daß über sie herrschten ihre Hasser; es bedrückten sie ihre Feinde, und sie wurden gebeugt unter ihre Hand. Vielmals errettete er sie; doch sie waren widerspenstig in ihrem Rat, und sanken (ins Elend) durch ihre Missetat. Er sah auf ihre Drangsal, wenn er ihre Wehklagen hörte; er gedacht ihnen seines Bundes, und hatte Mitleid nach seiner großen Gnade, und ließ sie Erbarmen finden vor all ihren Siegern. Hilf uns, Jahwe, unser Gott, und sammle uns aus den Völkern, daß wir preisen deinen heiligen Namen, daß wir uns rühmen deines Lobes. Gepriesen sei Jahwe, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und alles Volk spreche: So sei es! Lobt Gott! Fünftes BuchDank für die Rettung der ErulantenDankt Jahwe! Denn er ist gütig, denn ewig ist seine Gnade. So sprechen die Erlösten Jahwe's, die er erlöst aus Feindes Hand, und aus den Ländern sie gesammelt, vom Aufgang und vom Untergang, vom Norden und vom Meere. Sie irrten in der Wüste, in der Einöde, den Weg zu einer Wohnstadt fanden sie nicht; hungrig waren sie und durstig, ihre Seele in ihnen verschmachtete. Da schrieen sie zu Jahwe in ihrer Drangsal, und aus ihrer Beklemmung rettete er sie, und leitete sie auf ebenen Weg, zu kommen zu einer Wohnstadt. Preisen sie vor Jahwe seine Gnade, und seine Wunder vor den Menschenkindern, weil er gesättigt die schmachtende Seele, und die hungrige Seele gefüllt mit Gutem! Die Bewohner der Finsternis und Todesnacht, die Gefangenen in Elend und Eisen — denn sie widerstrebten Gottes Worten, und des Höchsten Ratschluß verschmähten sie; drum beugte er durch Ungemach ihr Herz, sie sanken, und waren ohne Retter. Da schrieen sie zu Jahwe in ihrer Drangsal, aus ihrer Beklemmung half er ihnen; er führte sie aus der Finsternis und Todesnacht, und ihre Bande zerriß er. Preisen sie vor Jahwe seine Gnade, und seine Wunder vor den Menschenkindern, weil er zerbrochen eherne Türen, und eiserne Riegel zerhauen! Die Toren, ob ihrem abtrünnigen Wandel, und ob ihren Vergehungen litten sie; vor aller Speise ekelte ihnen, sie neigten sich zu des Todes Pforten. Da schrieen sie zu Jahwe in ihrer Drangsal, aus ihrer Beklemmung half er ihnen; er sandte sein Wort, und heilte sie, und entriß sie ihren Gruben. Preisen sie vor Jahwe seine Gnade, und seine Wunder vor den Menschenkindern; opfern sie Opfer des Dankes, und verkünden sie seine Taten mit Jubel! Die zur See gingen auf Schiffen, schafften auf großem Gewässer; sie sahen die Taten Jahwes, und seine Wunder in den Fluten. Er sprach, und erregte einen Sturmwind, der türmte die Wellen des Meeres; sie stiegen gen Himmel, sanken zum Abgrund; ihr Mut zerrann in der Not; sie schwindelten und taumelten wie Trunkene, und all ihre Weisheit war vernichtet. Da schrieen sie zu Jahwe in ihrer Drangsal, und aus ihrer Beklemmung riß er sie; er hemmte den Sturm zu leisem Wehen, und es schwiegen die Wellen; und sie freuten sich, da sie sich legten, und er führte sie zur erwünschten Küste. Preisen sie vor Jahwe seine Gnade, und seine Wunder vor den Menschenkindern; erheben sie ihn in Volksversammlung, und in der Ältesten Sitzung rühmen sie ihn! Er wandelte Ströme in Wüste, und Wasserquellen in durstig Land, fruchtbares Land in Salzsteppe, ob der Bosheit seiner Bewohner. Er wandelte die Wüste in Wassersee, und dürres Land in Wasserquellen, und ließ die Hungrigen daselbst wohnen, daß sie errichteten Städte zum Wohnen. Sie besäeten Felder, und pflanzten Weinberge, daß sie jährliche Früchte trugen. Und er segnete sie, daß sie sich mehrten, und ihr Vieh verminderte er nicht. Vermindert wurden sie und niedergebeugt, von Druck, Unglück und Jammer; Verachtung schüttete er auf Fürsten, und ließ sie irren in unwegsamer Öde; doch hob er den Armen aus dem Elend, und machte den Helden gleich die Geschlechter. Es sahen's die Redlichen, und freuen sich, und alle Boshaften verschließen den Mund. Wer weise ist, der nimmt dies wahr, und hat Acht auf Jahwes Gnade. Lob GottesGetrost ist mein Herz, o Gott!Ein Lied Davids.Singen will ich und spielen, auch mein Geist. Auf, Laute und Harfe! auf will ich sein mit dem Morgenrot! Ich preise dich unter den Völkern, Jahwe, und spiele dir unter den Nationen! Denn größer als der Himmel ist deine Gnade, und bis zu den Wolken deine Treue. Zeig' erhaben dich über den Himmel, Gott, und über die ganze Erde deine Herrlichkeit! Auf daß sich retten deine Geliebten: hilf mit deiner Hand, und erhör' uns! Gott verhieß bei seiner Heiligkeit: Frohlocken will ich, will Sichem verteilen und Sukkoths Gefild ausmessen; mein ist Gilead, mein Manasse, und Ephraim ist meines Hauptes Schirm, Juda mein Herrscherstab; Moab ist mein Waschbecken, auf Edom werf' ich meinen Schuh, über Philistäa jauchz' ich. Wer wird mich führen in die feste Stadt, wer leitet mich bis Edom? Nicht du, Gott, der uns verworfen, und nicht auszogst, Gott, mit unsren Heeren? Schaff' uns Hilfe aus Drangsal, da eitel ist der Menschen Hilfe! Mit Gott werden wir siegen, und er tritt nieder unsre Feinde. Gebet gegen FeindeGott meines Lobliedes,Dem Musikmeister, von David ein Gesang.schweige nicht! Denn Frevlers Mund und Truges Mund öffnen sich wider mich, reden zu mir mit Lügenzunge; und mit Worten des Hasses umgeben sie mich, und streiten wider mich ohn' Ursach. Für meine Liebe befeinden sie mich; ich aber bin ganz Gebet: sie erweisen mir Böses für Gutes, und Haß für meine Liebe. Setz' über ihn den Frevler, und der Widersacher steh' ihm zur Rechten! Aus dem Gericht geh' er schuldig, und sein Gebet werde zur Sünde! Seiner Tage seien wenige, sein Amt empfang' ein Anderer! Seine Kinder seien Waisen, und sein Weib Witwe! Umherschweifen müssen seine Kinder, und betten, und heischen fern von ihren Trümmern! Es ziehe der Wucherer an sich alles, was sein ist, und plündern Fremde seine Arbeit! Niemand bewahr' ihm Liebe, und keiner erbarme sich seiner Waisen! Seine Nachkommenschaft werde vertilgt, im anderen Geschlecht erlösch' ihr Name! Gedacht werde seiner Väter Schuld bei Jahwe, und seiner Mutter Sünde nicht ausgelöscht! Sie seien vor Jahwe stets, und er rotte sein Andenken von der Erde! Darum daß er nicht daran dachte, Liebe zu üben, und verfolgte den elenden Mann und Armen, und den Betrübten, ihn zu töten. Er liebte den Fluch, so treff er ihn! er hatte kein Gefallen an Segen, so sei er fern von ihm! Er ziehe Fluch an wie sein Gewand; er dringe wie Wasser in sein Innres, und wie Öl in seine Gebeine; er sei ihm wie das Kleid, darein er sich hüllt, und als Gürtel, womit er stets sich gürtet! Dies sei meiner Widersacher Lohn von Jahwe, und derer, die Böses reden wider mich! Du aber, Jahwe, Herr, stehe mir bei um deines Namens willen, denn groß ist deine Gnade: rette mich! Denn elend und arm bin ich, und mein Herz ist verwundet in mir. Wie der Schatten, wenn er sich streckt, schwind' ich; werde weggescheucht wie Heuschrecken, Meine Kniee sinken vor Fasten, und mein Fleisch nimmt ab an Fett. Ich bin ihnen zum Hohn; sie sehen mich, und nicken mit dem Haupt. Stehe mir bei, Jahwe, mein Gott! hilf mir nach deiner Gnade, damit sie erfahren, daß dieses deine Hand, daß du, Jahwe, es getan! Sie mögen fluchen, du aber segne! Sie mögen aufstehen, aber zu Schanden werden, und dein Knecht sich freuen! Es kleide meine Widersacher Schmach, und sie hülle wie Gewand ihre Schande! Dann preis' ich Jahwe hoch mit meinem Munde, und in Vieler Mitte rühm' ich ihn, daß er zur Rechten steht dem Armen, und ihm hilft von denen, die ihn verdammen. Der Statthalter GottesDas ist Jahwes Spruch zu meinem Herrn:Von David ein Gesang.„Sitze zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde mache zum Schemel deiner Füße." Den Stab deiner Macht streckt Jahwe aus von Zion: herrsche inmitten deiner Feinde! Ganz Willigkeit ist dein Volk an deinem Heertage, im heiligen Schmuck; aus der Frühe Schoß tauet dir Jugend. Jahwe schwur, und bereut es nicht: „Du bist Priester ewiglich, nach der Weise Melchisedeks." Der Herr an deiner Rechten zerschmettert am Tage seines Zornes Könige. Er hält Gericht unter den Völkern, erfüllt von Leichen: zerschmettert Häupter auf weitem Land. Aus dem Bache trinkt er auf dem Zuge, darum erhebt er das Haupt. Lob JahwesLobt Gott! Jahwe preis' ich mit ganzem Herzen, in der Redlichen Kreis und Gemeinde! Groß sind die Taten Jahwes, erwünscht nach all ihrer Lust. Glanz und Hoheit ist sein Tun, und seine Gerechtigkeit besteht ewig. Gedächtnis stiftet' er seiner Wunder; gnädig und barmherzig ist Jahwe. Nahrung gab er seinen Verehrern, gedenkt ewig seines Bundes. Seiner Taten Macht offenbart er seinem Volke, indem er ihnen gab der Heiden Besitztum. Die Taten seiner Hände sind Wahrheit und Recht, wahrhaft alle seine Gebote, unerschüttert ewig und immerdar, gemacht mit Wahrheit und Redlichkeit. Erlösung sandt' er seinem Volke, schloß auf ewig seinen Bund; heilig und furchtbar ist sein Name. Der Weisheit Anfang ist die Furcht Jahwes; die wahre Einsicht hat, wer darnach tut; sein Ruhm besteht ewig. Lob des GottesfürchtigenLobt Gott! Heil dem Manne, der Jahwe fürchtet, an seinen Geboten große Lust hat! Mächtig auf Erden wird sein Same sein; der Redlichen Geschlecht wird gesegnet. Reichtum und Überfluß ist in seinem Hause, und seine Gerechtigkeit besteht ewig. Licht geht in Finsternis auf den Redlichen; gnädig ist Er und barmherzig und gerecht. Wohl geht's dem Manne, er schenkt und leiht, behauptet seine Händel mit Recht. Denn in Ewigkeit wankt er nicht; in ewigem Andenken ist der Gerechte. Vor böser Botschaft' fürchtet er sich nicht; getrost ist sein Herz, Vertrauend auf Jahwe; unerschüttert sein Herz, er fürchtet nichts, bis er seine Lust sieht an seinen Feinden. Er streuet aus, gibt den Armen; seine Gerechtigkeit besteht ewig; sein Haupt ist erhaben in Ehren. Der Frevler sieht's, und kränkt sich! mit den Zähnen knirscht er, und vergeht; der Frevler Wünsche sind verloren. Lob JahwesLobt Gott! Lobt, ihr Diener Jahwes, lobt den Namen Jahwes! Jahwes Name sei gepriesen von nun an bis in Ewigkeit! Vom Sonnenaufgang bis zum Untergang sei gelobt der Name Jahwes! Erhaben über alle Völker ist Jahwe, über den Himmel seine Herrlichkeit. Wer ist wie Jahwe, unser Gott? der hoch wohnt; der tief herunter schauet auf den Himmel und auf die Erde; der aufrichtet aus dem Staube den Geringen, aus dem Kote hebt den Armen, um ihn zu setzen neben Fürsten, neben Fürsten seines Volkes; der die Unfruchtbare im Hause wohnen läßt, als fröhliche Mutter von Söhnen. Lobt Gott! Der Auszug aus ÄgyptenAls Israel aus Ägypten zog, Jakobs Geschlecht aus fremdem Volke: ward Juda sein Heiligtum, Israel seine Herrschaft. Das Meer sah es, und floh; der Jordan wandte sich zurück; die Berge hüpften wie Widder; die Hügel wie junge Lämmer. Was ist dir, Meer, daß du fliehst, Jordan, daß du dich wendest zurück, ihr Berge, daß ihr hüpft wie Widder, ihr Hügel, wie junge Lämmer? Vor dem Antlitz des Herrn, beb', o Erde, vor dem Antlitz des Gottes Jakobs, der Felsen wandelt in Wassersee, Kieselstein in Wasserquellen. Jahwe, der wahre GottNicht uns, Jahwe, nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre, um deiner Gnade, deiner Treue willen! Warum sollen die Völker sprechen: „Wo ist doch ihr Gott?" Unser Gott ist ja im Himmel; Alles, was er will, tut er. Ihre Götzen sind Silber und Gott, gemacht von Menschenhänden. Einen Mund haben sie, und reden nicht; Augen haben sie, und sehen nicht; Ohren haben sie, und hören nicht; eine Nase haben sie, und riechen nicht; ihre Hände, sie greifen nicht damit; ihre Füße, sie gehen nicht damit; sie sprechen nicht mit ihrer Kehle. Gleich ihnen sind, die sie machen, alle, die auf sie vertrauen. Israel, vertrau' auf Jahwe! Unser Hilfe und unser Schild ist er. Haus Aarons, vertrauet auf Jahwe! Unsre Hilfe und unser Schild ist er. Jahwe's Verehrer, vertrauet auf Jahwe! Unsre Hilfe und unser Schild ist er. Jahwe gedenkt unser: er wird segnen, segnen das Haus Israels, segnen das Haus Aarons, segnen Jahwes Verehrer, die Kleinen mit den Großen; mehren wir euch Jahwe, euch und eure Kinder. Gesegnet seid ihr von Jahwe, dem Schöpfer Himmels und der Erde. Der Himmel ist Jahwes Himmel, aber die Erde gab er den Menschenkindern. Nicht die Toten loben Jah, noch alle, die zur Stille hinabgesunken; wir aber wollen Jah preisen, von nun an bis in Ewigkeit! Lobt Gott! Dank für Rettung aus UnglückIch freue mich, daß Jahwe hört meine Stimme, mein Flehen, denn er neigte mir sein Ohr; und mein Leben lang werd' ich ihn anrufen, Mich umrangen Stricke des Todes, der Unterwelt Drangsale trafen mich, Bedrängnis; und Schmerz ich traf. Doch Jahwes Namen rief ich an: O! Jahwe! rette meine Seele! Gnädig ist Jahwe und gerecht, und unser Gott barmherzig; Jahwe bewahrt die Einfältigen: ich war elend, und er half mir. Kehr', o Seele, zu deiner Ruhe! denn Jahwe tat, dir wohl. Denn du rettetest meine Seele vom Tode, mein Auge vom Weinen, meinen Fuß vom Fall. Ich werde wandeln vor Jahwe im Lande der Lebenden. Ich vertraute, wenn ich auch sprach: Viel muß ich leiden! Ich gedacht' in meiner Bestürzung: Alle Menschen täuschen. Wie soll ich Jahwe vergelten all seine Wohltaten gegen mich? Den Becher der Rettung will ich erheben, und Jahwes Namen anrufen; meine Gelübde will ich Jahwe erfüllen vor den Augen seines ganzen Volkes. Kostbar ist in Jahwes Augen der Tod seiner Frommen. O höre mich, Jahwe! denn ich bin dein Knecht, bin der Sohn deiner Magd. Du löstest meine Bande: dir will ich opfern Opfer des Danks, und Jahwes Namen anrufen; meine Gelübde will ich Jahwe erfüllen vor den Augen seines ganzen Volkes, in den Vorhöfen des Hauses Jahwes, in deiner Mitte, Jerusalem! Lobt Gott! Aufruf zum Lobe GottesLobt Jahwe, alle Völker! rühmt ihn, alle Nationen! Denn über uns waltet seine Gnade, und Jahwes Treu ist ewig. Lobt Gott! TriumpfgesangDankt Jahwe! denn er ist gütig, denn ewig ist seine Gnade. Es spreche Israel: Ewig ist seine Gnade! Es spreche Aarons Haus: Ewig ist seine Gnade! Es sprechen Jahwes Verehrer: Ewig ist seine Gnade! Aus Bedrängnis rief ich Jah, mich erhörte befreiend Jah. Jahwe ist für mich, ich fürchte mich nicht: was können Menschen mir tun? Jahwe ist mein Helfer, und ich werd' an meinen Hassern meine Lust sehn. Besser ist's zu Jahwe flüchten, denn auf Menschen zu vertrauen: besser zu Jahwe zu flüchten, denn auf Fürsten zu vertrauen. Alle Völker umringten mich; in Jahwes Namen ja tilg' ich sie! Sie umringten, ja umringten mich; in Jahwe's Namen ja tilg' ich sie; Sie umringten mich wie Bienen: sie erloschen wie Dornenfeuer; in Jahwes Namen ja tilg' ich sie! Stoßen wolltest du mich zu Boden; aber Jahwe stand bei mir. Mein Preis und Gesang sei Jah; er ward meine Rettung. Jubel- und Siegesruf in der Gerechten Hütten: „Jahwes Rechte tut mächtige Taten; Jahwes Recht' ist erhaben, Jahwes Rechte tut mächtige Taten!" Ich werde nicht sterben, sondern leben, und erzählen die Taten Jahs! Gezüchtigt hat mich Jah, doch dem Tode gab er mich nicht. Tut mir auf der Frömmigkeit Pforten, daß ich eingeh', und Jah danke! Dies ist die Pforte zu Jahwe, Fromme gehen zu ihr ein. Ich danke dir, daß du mich erhört, und mein Erretter warst! „Der Stein, den die Bauleute verworfen, ist geworden zum Eckstein. Von Jahwe ist solches geschehen, wunderbar ist's in unsren Augen! Dies ist der Tag, den Jahwe gemacht: frohlocken und freuen wir uns an ihm! O, höre, Jahwe, hilf! o, höre, Jahwe, beglücke!" „Gesegnet, der da kommt, im Namen Jahwes! Wir segnen euch aus Jahwe's Haus'" Gott ist Jahwe, und er beleuchtet uns. Fesselt das Opfer mit Seilen, hin zu des Altars Hörnern! Mein Gott bist du, und ich preise dich, mein Gott, ich erhebe dich! Dankt Jahwe! denn er ist gütig, denn ewig ist seine Gnade. AlephHeil denen, deren Weg unsträflich, die da wandeln in Jahwes Gesetz! Heil denen, die seine Verordnungen halten, mit ganzem Herzen ihn suchen, und kein Unrecht, üben, in seinen Wegen wandeln. Du hast deine Befehle geboten, sie fleißig zu halten. O! wären meine Wege dahin gerichtet, deine Satzungen zu halten! Dann würd' ich nicht zu Schanden, indem ich blick' auf all' deine Gebote. Ich werde dich preisen mit aufrichtigem Herzen, indem ich lerne deine gerechten Gesetze. Deine Satzungen will ich halten: verlaß mich nicht allzusehr! BethWie kann ein Jüngling rein halten seinen Wandel? Indem er sich hält nach deinem Worte. Mit meinem ganzen Herzen such' ich dich: laß mich nicht irren von deinen Geboten! In meinem Herzen berg' ich dein Wort, auf daß ich gegen dich nicht sündige. Gepriesen seist du, Jahwe! Lehre mich deine Satzungen! Mit meinen Lippen zähl' ich auf alle Gebote deines Mundes. Ob dem Wege deiner Verordnungen freu' ich mich wie über großen Reichtum. Über deine Befehle sinn' ich nach, und blick' auf deine Pfade. An deinen Satzungen ergeh' ich mich, vergesse nicht deines Wortes. GimelTu' deinem Knechte wohl, daß ich lebe und dein Wort beobachte! Enthülle meine Augen, daß ich schaue die Geheimnisse deines Gesetzes! Ein Fremdling bin ich auf Erden: verbirg nicht vor mir deine Gebote! Zermalmt ist meine Seele vor Verlangen nach deinen Rechten zu jeder Zeit. Du schiltst die Übermütigen, Verfluchten, die abweichen von deinen Geboten. Wälze von mir Schmach und Verachtung! denn ich bewahre deine Verordnungen. Es sitzen Fürsten, und bereden sich wider mich: dein Knecht sinnt über deine Satzungen; auch sind deine Verordnungen mein Ergötzen, meine Ratgeber. DalethZum Staube gebeugt ist meine Seele: belebe mich nach deiner Verheißung! Meine Wege erzähl' ich, und du erhörst mich: lehre mich deine Satzungen! Deiner Befehle Weg laß mich einsehn! Ich will sinnen über deine Geheimnisse. Es tränt meine Seele vor Kummer: richte mich auf nach deiner Verheißung! Den Weg der Lüge entferne von mir, und deines Gesetzes (Kunde) schenke mir! Den Weg der Wahrheit erwähl' ich, und deine Rechte seh' ich mir vor. Ich hange an deinen Verordnungen; Jahwe laß mich nicht zu Schanden werden! Den Weg deiner Gebote will ich laufen, wenn du mein Herz öffnest. HeLehre mich, Jahwe, den Weg deiner Satzungen, daß ich ihn halte bis ans Ende! Gib mir Einsicht, daß ich dein Gesetz halte, und es beobachte mit ganzem Herzen! Laß mich betreten den Pfad deiner Gebote! denn an ihm hab' ich meine Lust. Neige mein Herz zu deinen Verordnungen, und nicht zum Gewinn! Wende mein Auge, daß es nicht blicke nach dem Eiteln! auf deinen Wegen belebe mich! Erfülle deinem Knechte dein Versprechen, das (gesetzt ist) auf deine Furcht! Wende meine Schmach ab, die ich fürchte! denn gütig sind deine Gerichte. Sieh', ich verlange nach deinen Befehlen: in deiner Gerechtigkeit belebe mich! VawUnd es treffe mich deine Gnade, Jahwe, deine Hilfe nach deinem Versprechen, damit ich antworten möge dem mich Höhnenden; denn ich vertrau' auf deine Verheißung. Und entziehe meinem Munde der Wahrheit Wort nicht allzusehr! denn auf deine Gerichte harr' ich. Und ich will halten dein Gesetz allezeit, auf immer und ewig, und will wandeln auf freier Bahn; denn deine Befehle such' ich. Und ich will reden von deinem Gesetz vor Königen, und will mich nicht schämen. Und werde mich ergehen an deinen Geboten, die ich liebe, und meine Hände erheben zu deinen Geboten, die ich liebe, und sinne nach über deine Satzungen. ZainGedenke deiner Verheißung gegen deinen Knecht, dieweil du mich hoffen ließest! Das ist mein Trost in meinem Elend, daß dein Versprechen mich belebt. Übermütige spotten mein gar sehr; doch von deinem Gesetz beug' ich nicht aus. Ich denke deiner Gerichte von Alters her, Jahwe, und tröste mich. Glutwind ergreift mich vor den Frevlern, welche dein Gesetz verlassen. Gesang sind mir deine Satzungen im Hause meiner Fremdlingschaft. Ich gedenke Nachts deines Namens, Jahwe, und beobachte dein Gesetz. Das hab' ich eigen, daß ich deine Befehle halte. ChethMein Teil, Jahwe, sprech' ich, ist deine Worte zu beobachten. Ich flehe zu dir von ganzem Herzen: sei mir gnädig nach deinem Versprechen! Ich überdenke meine Wege, und kehre meine Füße zu deinem Gesetz. Ich eil' und zaudere nicht deine Gebote zu beobachten. Die Fallstricke der Frevler umgeben mich; deines Gesetzes vergeh' ich nicht. Um Mitternacht steh' ich auf, dir zu danken für deine gerechten Gebote. Freund bin ich allen, so dich fürchten, und so deine Befehle beobachten. Deiner Gnade, Jahwe, ist voll die Erde: lehre mich deine Satzungen! TetGutes tust du an deinem Knechte, Jahwe, nach deiner Verheißung. Gute Einsicht und Kunde lehre mich! denn ich glaube deinen Geboten. Bevor ich gedemütigt war, irrt' ich; nun aber acht' ich auf dein Wort. Gütig bist du und guttätig: lehre mich deine Satzungen! Trug sinnen wider mich Übermütige; mit ganzem Herzen halt' ich deine Befehle. Fühllos wie Fett ist ihr Herz; in deinem Gesetz ergötz' ich mich. Gut ist's mir, daß ich gedemütigt ward, auf daß ich lernte deine Satzungen. Besser ist mir das Gesetz deines Mundes als Tausende von Gold und Silber. JodDeine Hände haben mich geschaffen und bereitet: gib mir Einsicht, daß ich deine Gebote lerne! Deine Verehrer sehen mich und freuen sich; denn ich harr' auf deine Verheißung. Ich weiß, Jahwe, daß gerecht deine Gerichte, und mit Treue du mich demütigst. O! laß deine Gnade mir zum Trost sein, nach deinem Vers sprechen gegen deinen Knecht! Laß dein Erbarmen, mich treffen, daß ich lebe! denn dein Gesetz ist mein Ergötzen. Zu Schanden müssen werden die Übermütigen! denn ohn' Ursach' beugen sie sich; ich sinne nach über deine Befehle. Es müssen sich zu mir kehren deine Verehrer, und welche deine Verordnungen kennen! Mein Herz sei redlich in deinen Satzungen, auf daß ich nicht zu Schanden werde! CaphEs schmachtet nach deiner Hilfe meine Seele, auf deine Verheißung harr' ich. Es schmachten meine Augen nach deinem Versprechen, denkend: wann wirst du mich trösten? Denn ich bin wie ein Schlauch im Rauche; deiner Satzungen vergeh' ich nicht. Wie viel sind der Tage deines Knechtes? Wann wirst du' Gericht halten über meine Verfolger? Es graben mir Übermütige Gruben, die nicht nach deinem Gesetze tun. All deine Gebote sind Wahrheit. Ohn' Ursach verfolgen sie mich: hilf mir! Beinahe hätten sie mich getilgt zu Boden; ich aber verließ nicht deine Satzungen. Nach deiner Gnade belebe mich, damit ich deines Mundes Verordnung beobachte. LamedIn Ewigkeit, o Jahwe, steht fest dein Wort im Himmel; auf Geschlecht und Geschlecht deine Wahrheit; du hast die Erde gegründet, und sie steht; nach deinen Gesetzen steht alles noch heute, denn alles ist dir untertan. Wo nicht dein Gesetz mein Ergötzen, dann wär' ich umgekommen in meinem Elend. In Ewigkeit werd' ich nicht deiner Befehle vergessen, denn durch sie belebst du mich. Dein bin ich: hilf mir! denn deine Befehle such' ich. Auf mich lauern Frevler, mich umzubringen; auf deine Verordnungen merk' ich. Aller Vollkommenheit sah ich ein Ende; unendlich ist dein Gebot. MemWie lieb' ich dein Gesetz! Alle Zeit ist es mein Sinnen. Weiser denn meine Feinde machen mich deine Gebote; denn ewig bleibt es mir. Kundiger bin ich denn all meine Lehrer, denn deine Verordnungen sind mein Sinnen. Verständiger bin ich als die Ältesten; denn deine Befehle halt' ich. Von jeglichem bösen Pfade halt' ich zurück meinen Fuß, auf daß ich dein Wort beobachte. Von deinen Rechten weich' ich nicht ab; denn du belehrst mich. Wie süß ist meinem Gaumen dein Wort, mehr denn Honig meinem Mund! Aus deinen Befehlen lern' ich Verstand: darum haß' ich jeglichen Pfad der Lüge. NunLeuchte meinen Füßen ist dein Wort, und Licht meinem Steige. Ich habe geschworen, und erfüll' es, zu halten deine gerechten Gesetze. Niedergebeugt bin ich sehr: Jahwe, belebe mich nach deiner Verheißung! Meines Mundes freiwillige Opfer nimm gnädig an, Jahwe, und lehre mich deine Rechte! Mein Leben steht auf dem Spiele beständig; aber deines Gesetzes vergeh' ich nicht. Es legen die Frevler mir Fallstricke; aber von deinen Befehlen irr' ich nicht ab. Deine Gebote hab' ich mir geeignet auf ewig; denn meines Herzens Wonne sind sie. Ich habe mein Herz geneigt, deine Satzungen zu tun ewig bis ans Ende. SamechDie Zweideutigen hasse ich, und dein Gesetz lieb' ich. Mein Schirm und mein Schild bist du; auf deine Verheißung harr' ich. Weicht von mir, ihr Boshaften, daß ich die Gebote meines Gottes halte! Unterstützt mich nach deinem Versprechen, daß ich lebe, und laß mich nicht zu Schanden werden ob meiner Hoffnung! Stütze mich, daß ich errettet werde, und auf deine Satzungen schaue beständig! Du verachtest alle, die von deinen Satzungen weichen; denn Täuschung ist ihr Trug. Wie Schlacken schaffst du weg alle Frevler der Erde: darum lieb' ich deine Verordnungen. Es schauert mir vor deinem Schrecken die Haut, und vor deinen Gerichten fürcht' ich mich. AinIch habe Recht und Gerechtigkeit getan: du wirst mich nicht überlasten meinen Unterdrückern! Vertritt du deinen Knecht zum Heil! Mögen mich nicht unterdrücken die Übermütigen! Mein Auge schmachtet nach deiner Hilfe, und nach deinem gerechten Versprechen. Tu' mit deinem Knechte nach deiner Gnade, und lehre mich deine Satzungen! Dein Knecht bin ich: gib mir Einsicht, daß ich erkenne deine Verordnungen! Zeit ist's zu handeln für Jahwe: sie haben dein Gesetz gebrochen. Darum lieb' ich deine Gebote mehr als Gold und gediegen Gold; darum halt' ich alle Befehle für recht; jeglichen Pfad der Lüge haß' ich. PeWunderbar sind deine Verordnungen, darum beobachtet sie meine Seele. Die Eröffnung deiner Worte erleuchtet, gibt Verstand den Einfältigen. Meinen Mund tu' ich auf und lechze; denn nach deinen Geboten verlang' ich. Wende dich zu mir, und erbarme dich mein, wie billig gegen die, so deinen Namen lieben! Meine Schritte befestige in deinem Worte, und laß kein Unrecht über mich herrschen! Erlöse mich von der Menschen Unterdrückung, daß ich deine Befehle halte! Laß dein Antlitz leuchten über deinen Knecht, und lehre mich deine Satzungen! Von Wasserbächen rinnt mein Auge ob denen, die dein Gesetz nicht halten. TzadeGerecht bist du, Jahwe, und richtig deine Gesetze; du gebietest Gerechtigkeit in deinen Verordnungen und große Wahrheit. Mich verzehrt mein Eifer, daß meine Feinde dein Wort vergessen. Rein geläutert ist dein Wort, und dein Knecht liebt es. Gering bin ich und verachtet; deiner Befehle vergeh' ich nicht. Deine Gerechtigkeit ist ewiges Recht, und dein Gesetz Wahrheit. Drangsal und Angst treffen mich; deine Gebote sind mein Ergötzen. Die Gerechtigkeit deiner Verordnungen ist ewig: gib mir Einsicht, so leb' ich! KoppIch rufe mit ganzem Herzen, erhöre mich Jahwe, daß ich deine Satzungen halte! Ich rufe dich: hilf mir, daß ich deine Verordnungen beobachte! Ich komme zuvor in der Dämmerung und schreie; auf deine Verheißung harr' ich. Mein Auge kommt zuvor den Nachtwachen, um zu sinnen über dein Wort. Höre meine Stimme nach deiner Gnade! Jahwe, nach deiner Gerechtigkeit belebe mich! Es nahen, die dem Verbrechen nachjagen, von deinem Gesetze fern sind; doch nahe bist du, Jahwe, und all deine Gebote sind Wahrheit. Längst weiß ich aus deinen Verordnungen, daß auf ewig du sie gegründet. ReschSiehe mein Elend, und entreiße mich! denn deines Gesetzes vergeh' ich nicht. Streite meinen Streit, und erlöse mich! nach deinem Versprechen belebe mich! Fern ist von den Frevlern die Hilfe, denn deine Satzungen suchen sie nicht. Groß ist deine Barmherzigkeit, Jahwe: nach deiner Gerechtigkeit belebe mich! Viel sind meiner Verfolger und Dränger; von deinen Verordnungen bog ich nicht aus. Ich sehe die Verräter mit Abscheu, die dein Wort nicht beobachten. Siehe, daß ich deine Befehle liebe: Jahwe, nach deiner Gnade belebe mich! Die Summe deines Wortes ist Wahrheit, und ewig all deine gerechten Gesetze. SchinFürsten verfolgen mich ohne Grund; aber (nur) vor deinen Worten bebt mein Herz. Ich freue mich über dein Wort wie einer, der große Beute findet. Lüge hass' ich, und verabscheue sie; dein Gesetz lieb' ich. Sieben Mal des Tages lob' ich dich ob deinen gerechten Geboten. Großen Frieden haben, die dein Gesetz lieben, und ihnen droht kein Unfall. Ich warte deiner Hilfe, Jahwe, und deine Gebote tu' ich. Es hält meine Seele deine Verordnungen, und ich liebe sie sehr. Ich halte deine Befehle und Verordnungen, denn all meine Wege sind dir offenbar. TauEs nahe mein Rufen vor dich, Jahwe! nach deiner Verheißung gib mir Einsicht! Es komme mein Flehen vor dich! nach deinem Versprechen errette mich! Meine Lippen sollen strömen von Lob, denn du lehrst mich deine Satzungen. Meine Zunge soll singen dein Wort, denn all deine Gebote sind recht. Deine Hand sei mir zum Beistand! denn deine Befehle hab' ich erwählt. Ich sehne mich nach deiner Hilfe, Jahwe, und dein Gesetz ist mein Ergötzen. Laß meine Seele leben, und dich loben! laß deine Gerichte mir helfen! Ich irre wie ein verlornes Schaf: suche deinen Knecht! denn deiner Gebote vergeß' ich nicht. Klage über FeindeZu Jahwe in meiner Drangsal ruf' ich,Ein Stufenlied.und er erhört mich. Jahwe, errette mich von der Lippe der Lüge, von der Zunge des Truges! Was gibt dir und was mehrt dir die Zunge des Truges? Scharfe Pfeile des Kriegers, gleich Kohlen des Ginsters. Weh mir, daß ich weile unter Mesech, wohne bei den Zelten Kedars! Lange genug hab' ich gewohnt bei denen, die den Frieden hassen! Ich bin ganz Friede; doch wenn ich rede (von Frieden), so sind jene für Streit. Vertrauen eines Hilfesuchenden auf JahweIch hebe mein Auge zu den Bergen:Ein Stufenlied.woher wird mir Hilfe kommen? Hilfe (kommt) mir von Jahwe, dem Schöpfer Himmels und der Erde. Nicht läßt er wanken deinen Fuß, nicht schlummert dein Hüter. Siehe, nicht schlummert, nicht schläft der Hüter Israels. Jahwe ist dein Hüter, Jahwe dein Schirm, dir zur rechten Hand. Tags wird dich die Sonne nicht stechen, noch der Mond in der Nacht. Jahwe behütet dich vor allem Übel, behütet deine Seele; Jahwe behütet deinen Ausgang und Eingang, von nun an bis in Ewigkeit. Pilgerlied der nach Jerusalem WallendenIch freue mich,Ein Stufenlied; von David.wenn man mir sagt: Zum Hause Jahwes laßt uns gehen! Es stehen unsre Füße in deinen Toren, Jerusalem! Jerusalem, du wohlgebaute, als Stadt, die in sich zusammenverbunden: wohin die Stämme ziehen, die Stämme Jahs, nach Israels Brauch, zu preisen den Namen Jahwes. Denn daselbst stehen die Trone zum Gericht, die Trone des Hauses Davids. Wünscht Jerusalem Heil! Es gehe wohl deinen Freunden! Heil sei in deinen Mauern, Wohlergehen in deinen Palästen! Um meiner Brüder und Freunde willen will ich dir Heil wünschen; um des Hauses willen Jahwes, unsres Gottes, will ich dein Bestes suchen. Seufzer unter feindlichem DruckeZu dir erheb' ich meine Augen,Ein Stufenlied.du Thronender im Himmel! Siehe, wie der Knechte Augen auf ihres Herren Hand, wie der Magd Augen auf ihrer Gebieterin Hand: also schauen unsre Augen auf Jahwe, unsren Gott, bis er sich unser erbarme. Erbarme dich unser, Jahwe, erbarme dich unser! Denn genug sind wir gesättigt der Schmach; genugsam sind wir gesättigt des Spottes der Übermütigen, der Schmach der Stolzen. Dank für Rettung aus der NotWo nicht Jahwe,Ein Stufenlied; von David.der für uns war, so spreche Israel; wo nicht Jahwe, der für uns war, als sich die Menschen wider uns erhoben: dann hätten sie lebendig uns geschlungen, als ihr Zorn entbrannte wider uns; dann hätten die Wasser uns überflutet, der Strom war' uns über das Haupt geschwollen; dann war' uns über das Haupt geschwollen das wogende Gewässer. Gepriesen sei Jahwe, der uns nicht zur Beute gab ihren Zähnen! Unsre Seel' entrann, wie ein Vogel dem Stricke der Vogelsteller; der Strick ist zerrissen, und wir entrannen! Unsre Hilfe ist bei Jahwe, dem Schöpfer Himmels und der Erde. Jahwe Beschützer IsraelsDie auf Jahwe trauen,Ein Stufenlied.sind wie der Zionsberg, der nicht wankt, in Ewigkeit steht. Wie um Jerusalem Berge ringsum, so Jahwe rings um sein Volk von nun an bis in Ewigkeit. Denn nicht wird bleiben des Frevels Szepter auf der Gerechten Los, auf daß nicht die Gerechten ihre Hände ausstrecken zum Unrecht. Tue gut, Jahwe, den Guten, und denen, die redlich in ihrem Herzen! Die ausbeugen auf ihre krummen Pfade, sie lasse Jahwe dahinfahren samt den Übeltätern! Heil sei Israel! Bitte um gänzliche RückkehrAls Jahwe Zions Gefangenschaft zurückführte,Ein Stufenlied.waren wir wie Träumende. Da war unser Mund voll Lachens, und unsre Zunge voll Jubels; da sprach man unter den Völkern: Großes hat Jahwe getan an diesen! Ja, Großes hat Jahwe getan an uns; des sind wir fröhlich! Führe zurück, Jahwe, unsre Gefangenschaft, gleich Bächen im Mittagsland! Die mit Tränen säeten, werden mit Jubel ernten: weinend geht (der Sämann), tragend den Samenwurf; mit Jubel kommt er, tragend seine Garben. Von Jahwe alles GlückWenn Jahwe nicht das Haus bauet:Ein Stufenlied; von Salomo.vergebens arbeiten daran die Bauleute; wenn Jahwe nicht die Stadt behütet: vergebens wacht der Hüter. Vergebens steht ihr frühe auf, sitzt spät auf, eßt sauer erworbenes Brot: dasselbe gibt er seinem Geliebten im Schlafe. Siehe, Jahwes Geschenk sind Söhne, Belohnung die Leibesfrucht. Wie Pfeile in Kriegers Hand, also die Söhne der Jugend. Heil dem Manne, der seinen Köcher mit ihnen gefüllt! Sie werden nicht zu Schanden, wenn sie mit Feinden reden im Tore. Glück des FrommenHeil dem, der Jahwe fürchtet,Ein Stufenlied.der wandelt auf seinen Wegen! Deiner Hände Arbeit ißt du! Heil dir, und wohl dir! Dein Weib ist wie ein fruchtbarer Weinstock im Innern deines Hauses; deine Söhne wie Ölbaumpflanzen rings um deinen Tisch. Sieh', also wird der Mann gesegnet, der Jahwe fürchtet! Dich wird Jahwe segnen aus Zion, und du siehst deine Lust an Jerusalems Wohl dein Leben lang; du schauest Söhne von deinen Söhnen. Heil sei Israel! Hoffnung des bedrängten IsraelsGenugsam drängten sie mich von meiner Jugend an,Ein Stufenlied.so spreche Israel; genugsam drängten sie mich von meiner Jugend an, doch überwältigten sie mich nicht. Auf meinem Rücken pflügten Pflüger, zogen lang ihre Furchen. Jahwe ist gerecht, er zerschnitt der Frevler Bande. Zu Schanden müssen werden, zurückweichen alle, die Zion hassen! Sie seien wie Gras der Dächer, das, eh' man's ausrauft, welkt; womit nicht seine Hand füllt der Schnitter, noch seinen Arm der Binder; und nicht sprechen die Vorübergehenden: „Jahwes Segen über euch! Wir segnen euch im Namen Jahwes!" Bitte nm Sündenvergebung und HilfeAus der TiefeEin Stufenlied.ruf' ich dich, Jahwe! Herr, hör' auf meine Stimme! sei dein Ohr aufmerksam auf mein Flehen! Wenn du Vergehungen, Jah, bewahrest: Herr, wer mag bestehen? Nein, bei dir ist Vergebung, auf daß man dich fürchte. Ich hoffe auf Jahwe, es hofft meine Seele, und auf seine Verheißung harr' ich. Meine Seele (harrt) auf Jahwe, mehr als Wächter auf den Morgen, Wächter auf den Morgen, Harr', o Israel, auf Jahwe', denn bei Jahwe ist Gnade, und reichlich bei ihm Erlösung. Er wird Israel erlösen von all seinen Vergehungen! Demut und GenügsamkeitJahwe, nicht hoffärtig ist mein Herz,Ein Stufenlied; von David.noch stolz mein Blick; ich gehe mit nichts um, was mir zu groß und über mich erhaben. Ja, gestillt und geschweigt hab' ich meine Seele: wie ein entwöhntes Kind an der Mutter (Brust), wie das entwöhnte Kind ist in mir meine Seele. Harr' o Israel, auf Jahwe, von nun an bis in Ewigkeit. Bei der Einweihung des TempelsGedenke, Jahwe,Ein Stufenlied.dem David all seiner Mühseligkeit, welcher Jahwe schwur, gelobte dem Mächtigen Jakobs: „Ich gehe nicht ein unter meines Hauses Dach, steige nicht aus meines Bettes Lager; ich lasse keinen Schlaf auf meine Augen, auf meine Wimpern keinen Schlummer: bis ich einen Sitz finde für Jahwe, eine Wohnung für den Mächtigen Jakobs." Siehe, wir hörten von ihr zu Ephrata, fanden sie in den Fluren Jaars. Laßt uns gehen zu seiner Wohnung, niederfallen zum Schemel seiner Füße! Erhebe dich, Jahwe, zu deinem Ruhort, du und die Lade deiner Herrlichkeit! Deine Priester seien bekleidet mit Gnade, und deine Frommen müssen jubeln! Um Davids willen, deines Knechtes, weise nicht ab deinen Gesalbten! Jahwe schwur David Wahrheit, er wird davon nicht abgehen: „Von deines Leibes Frucht will ich setzen auf deinen Tron. Wenn deine Söhne meinen Bund halten, und meine Verordnungen, die ich sie lehre: so sollen auch ihre Söhne für und für sitzen auf deinem Thron." Ja, erwählt hat Jahwe Zion, erkoren zu seiner Wohnung. „Dies ist mein Ruhort für und für; hier will ich wohnen, ihn erkor ich. Seine Nahrung will ich segnen, seine Dürftigen sättigen mit Brot; und seine Priester will ich kleiden mit Heil, und seine Frommen sollen jubeln. Da will ich Davids Macht erhöhen, eine Leuchte zurichten meinem Gesalbten. Seine Feinde will ich kleiden mit Schmach, und auf seinem Haupte soll die Krone schimmern." Lob der EintrachtSiehe, wie schön und wie lieblich,Ein Stufenlied; von David.wenn Brüder ja beisammen wohnen! Wiedas köstliche Öl auf dem Haupte, herabfließend auf den Bart, den Bart Aarons, der herabfließt auf seines Kleides Borte; wie der Tau auf Hermon, (wie der), so auf Zions Berge fällt. Denn dahin sendet Jahwe Segen und Glück in Ewigkeit. Wachtlied der LevitenAuf! preist Jahwe,Ein Stufenlied.all ihr Diener Jahwes, die ihr steht in Jahwes Haus in den Nächten! Erhebt eure Hände zum Heiligtum, und preist Jahwe! So wird dich Jahwe segnen aus Zion, der Schöpfer Himmels und der Erde. Loblied auf JahweLobt Gott! Lobt den Namen Jahwes, lobt, ihr Diener Jahwes, die ihr steht im Hause Jahwes in den Vorhöfen des Hauses unsres Gottes! Lobt Gott! denn gütig ist Jahwe; spielt seinem Namen! denn er ist hold. Denn Jakob erwählte sich Jah, Israel zu seinem Eigentum. Ich weiß daß Jahwe groß, und unser Herr mehr denn alle Götter. Alles, was Jahwe will, tut er, im Himmel und auf Erden, im Meer und allen Fluten. Der Wolken heranzieht vom Ende der Erde, Blitze zum Regen bereitet, Wind hervorholt aus seinen Vorratshäusern; welcher die Erstgebornen Ägyptens schlug, vom Menschen bis zum Vieh, Zeichen und Wunder sandte in deine Mitte, Ägypten, wider Pharao und all seine Knechte; welcher viele Völker schlug und tötete mächtige Könige: Sihon, den König der Amoriter, und Og, den König von Basan, und alle Könige von Kanaan, und gab ihr Land zum Besitztum Israel, seinem Volke. Jahwe, dein Name ist ewig, Jahwe, dein Gedächtnis auf Geschlecht und Geschlecht. Denn Jahwe richtet sein Volk, und erbarmt sich seiner Knechte. Die Götzen der Völker sind Silber und Gold, gemacht von Menschenhänden. Einen Mund haben sie, und reden nicht; Ohren haben sie, und hören nicht; auch ist kein Atem in ihrem Mund. Gleich ihnen sind, die sie machen, alle, die auf sie trauen. Haus Israels, preist Jahwe! Haus Aarons, preist Jahwe! Haus Levi's, preist Jahwe! Jahwes Verehrer, preist Jahwe! Gepriesen sei Jahwe von Zion aus, der zu Jerusalem wohnt! Lobt Gott! Ein Loblied ähnlichen InhaltsDankt Jahwe! denn er ist gütig, denn ewig ist seine Gnade. Dankt dem Gott der Götter! denn ewig ist seine Gnade. Dankt dem Herrn der Herren! denn ewig ist seine Gnade; der große Wunder tut allein, denn ewig ist seine Gnade; der den Himmel gemacht mit Einsicht, denn ewig ist seine Gnade; der die Erde befestigt über den Wassern, denn ewig ist seine Gnade; der die großen Lichter gemacht, denn ewig ist seine Gnade; die Sonne zur Beherrschung des Tages, denn ewig ist seine Gnade; den Mond und die Sterne zur Beherrschung der Nacht, denn ewig ist seine Gnade; der Ägypten schlug an seinen Erstgebornen, denn ewig ist seine Gnade; und Israel ausführte von dannen, denn ewig ist seine Gnade; durch starke Hand und ausgereckten Arm, denn ewig ist seine Gnade; der das Schilfmeer zerteilt' in Teile, denn ewig ist seine Gnade; und Israel führte mitten hindurch, denn ewig ist seine Gnade; und Pharao und seine Macht ins Schilfmeer trieb, denn ewig ist seine Gnade; der sein Volk durch die Wüste führte, denn ewig ist seine Gnade; der große Könige schlug, denn ewig ist seine Gnade; und mächtige Könige tötete, denn ewig ist seine Gnade; Sihon, den König der Amoriter, denn ewig ist seine Gnade; und Og, den König von Basan, denn ewig ist seine Gnade; und ihr Land gab zum Besitztum, denn ewig ist seine Gnade; zum Besitztum Israel, seinem Knechte, denn ewig ist seine Gnade; der in unsrer Niedrigkeit an uns dachte, denn ewig ist seine Gnade; und uns losriß von unsern Drängern, denn ewig ist seine Gnade; der Speise gibt allem Fleisch, denn ewig ist seine Gnade. Dankt dem Gott des Himmels! denn ewig ist seine Gnade. Erinnerung an das ExilAn Babels Strömen, daselbst saßen wir, und weinten, indem wir Zions gedachten. An den Weiden im Lande hängten wir unsre Harfen auf. Daselbst forderten von uns unsere Sieger Gesang, und unsere Quäler Freudenlieder: „Singet uns Gesänge von Zion." Wie sollten wir singen Jahwes Gesang im Lande der Fremde? Vergeß' ich dich, Jerusalem, so vergesse (mich) meine Rechte! Es klebe meine Zunge an meinem Gaumen, wenn ich dein nicht denke, wenn ich Jerusalem nicht setze über die höchsten meiner Freuden! Gedenke, Jahwe, den Söhnen Edoms den Unglückstag Jerusalems: die da riefen: „Reißt um, reißt um bis auf ihre Grundfeste!" Tochter Babels, du Verwüsterin! Heil dem, der deine Kinder ergreift und zerschmettert am Felsen! - - - Danksagung für RettungIch preise dich mit ganzem Herzen,Von David.im Angesichte Gottes spiel' ich dir! Ich falle nieder an deinem heiligen Tempel, und preise deinen Namen ob deiner Gnad' und Treue; verherrlicht hast du über all deinen Ruhm deine Verheißung. Als ich rief, erhörtest du mich, verliehst mir Mut, und meiner Seele Kraft. Dich werden preisen, Jahwe, alle Könige der Erde, wenn sie hören deines Mundes Verheißung, sie singen von den Wegen Jahwes; denn groß ist die Herrlichkeit Jahwes. Erhaben ist Jahwe, und sieht den Niedern, und den Hochmütigen erkennt er von ferne. Wandl' in mitten der Drangsal, so belebst du mich: gegen meiner Feinde Wut streckst du deine Hand, und deine Rechte hilft mir. Jahwe wird's für mich hinausführen! Jahwe, ewig ist deine Gnade, von deiner Hände Taten lasse nicht! Gott, der HerzensprüferJahwe, du erforschstDem Musikmeister; von David ein Gesang.und erkennst mich. Du kennst mein Sitzen und Aufstehen, merkst meine Gedanken von ferne. Mein Wandeln und mein Liegen sichtest du, und mit all meinen Wegen bist du vertraut. Denn kein Wort ist auf meiner Zunge: siehe, Jahwe, du weißt es ganz. Vorwärts und rückwärts umschließt du mich, und hältst über mir deine Hand. Wunderbar ist solches Wissen mir; zu hoch, ich kann es nicht erreichen! Wohin soll ich gehen vor deinem Geist, und wohin vor deinem Antlitz fliehen? Stieg' ich zum Himmel: daselbst bist du; macht' ich die Unterwelt zu meinem Lager: du bist da! Schwäng' ich Flügel der Morgenröte, wohnt' am äußersten Ende des Meeres: auch daselbst leitete mich deine Hand, und faßte mich deine Rechte. Und spräch ich: Nur Finsternis überfalle mich, und Nacht sei Licht um mich her: auch Finsternis verfinstert nicht vor dir, und Nacht leuchtet wie Tag; so Finsternis wie Licht. Denn du hast meine Nieren gebildet, mich gewoben im Mutterleibe. Ich preise dich darob, daß ich so erstaunlich ausgezeichnet bin. Wunderbar sind deine Werke, und das erkennt meine Seele wohl. Nicht verholen war mein Körper vor dir, als ich gemacht ward im Verborgenen, gewirkt im Untern der Erde. Meinen Keim sahen deine Augen; und in dein Buch wurden alle verzeichnet, die Tage, die bestimmt waren, bevor einer von ihnen war. Mir aber, wie unbegreiflich sind mir deine Gedanken, Gott! wie überschwänglich ihre Summen! Wollt' ich sie zählen, mehr als des Sandes ist ihrer; ich erwache, und noch bin ich bei dir. O! möchtest du, Gott, den Frevler töten! Ihr Blutmenschen, weicht von mir! sie, die wider dich reden verbrecherisch, zum Bösen sich erheben, deine Feinde. Sollt' ich nicht deine Hasser, Jahwe, hassen, und deine Widersacher nicht verabscheuen? Vollkommenes Hasses hass' ich sie; Feinde sind sie mir! Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz! prüfe mich, und erkenne meine Gedanken! Und sich', ob der Weg des Unheils in mir, und leite mich auf den Weg des Altertums! Gebet gegen FeindeRette mich, Jahwe,Dem Musikmeister; Gesang Davids.von den bösen Menschen, vor den Männern der Gewalttat wahre mich, welche Böses sinnen im Herzen, alle Zeit Streit erregen! Sie spitzen ihre Zunge, gleich der Schlange; Gift der Otter ist unter ihren Lippen. (Pause.) Behüte mich, Jahwe, vor der Frevler Arm, vor den Männern der Gewalttat wahre mich, welche sinnen meine Füße zu stürzen! Es legen Stolze mir Stricke und Schlingen, breiten Netze znr Seite des Pfads; Fallen stellen sie mir. (Pause.) Ich spreche zu Jahwe: Du bist mein Gott! höre, Jahwe, die Stimme meines Flehens! Jahwe, der Herr, ist meine mächtige Hilfe; du schirmst mein Haupt am Tage des Kampfes. Erfülle nicht, Jahwe, die Wünsche der Frevler, ihre Absicht gewähre nicht! Sie würden sich erheben. (Pause.) Die Häupter der mich umringenden, das Unheil ihrer Lippen decke sie! Es müssen Kohlen auf sie herabfallen, in Feuer stürz' er sie; und in Fluten, daß sie nicht erstehen! Der Mann von (böser) Zunge besteht nicht auf Erden; der Mann der Gewalttat, ihn jagt das Verderben stürzend. Ich weiß, daß Jahwe dem Elenden Recht schafft, Gerechtigkeit den Armen. Ja, die Gerechten werden deinen Namen preisen, die Redlichen wohnen vor deinem Angesicht! Gebet gegen FeindeJahwe, ich rufe zu dir,Dem Musikmeister; von David.eile zu mir! höre meine Stimme, weil ich zu dir rufe! Es komme mein Gebet als Rauchwerk vor dich, meiner Hände Erhebung als Abendopfer! Setze, Jahwe, Wache meinem Mund! bewahre die Türe meiner Lippen! Laß mein Herz nicht ausbeugen zum Bösen, Handlungen zu üben in Frevel mit Männern, die Übel tun, und daß ich nicht esse von ihren Leckerbissen! Mich schlage der Gerechte, Liebe ist's; er strafe mich, Salbe des 'Hauptes; nicht weigere sich mein Haupt, wiederholt er: doch wider ihre Bosheit bete ich. Stürzen herab vom Felsen ihre Richter: dann hören sie meine Rede, daß sie lieblich. Wie man die Erde aufreißt und furchet, sind unsre Gebeine hingestreuet dem Rachen der Unterwelt. Ja, zu dir, Jahwe, Herr, ist mein Auge gerichtet; zu dir flücht' ich, gib mein Leben nicht Preis! Behüte mich vor den Stricken, die sie mir legen, und vor den Schlingen der Übeltäter! Laß fallen in ihre Netze die Frevler allzumal, während ich vorübergehe. Gebet gegen FeindeFlehend schrei' ich zu Jahwe,Gedicht Davids; ein Gebet, als er in der Höhle war.flehend bet' ich zu Jahwe; schütte vor ihm aus meine Klage, Meine Drangsal tu' ich vor ihm kund. Wenn mein Geist in mir verzagt, so kennst du meinen Steig, Auf dem Pfade, den ich wandle, legen sie mir Schlingen. Blicke zur Rechten, und schaue! Ich habe Keinen, der mich kennt; verloren ist mir die Zuflucht, Keiner fragt nach mir. Ich schreie zu dir, Jahwe! Ich denke: du bist meine Zuflucht, mein Teil im Lande der Lebenden. Merk' auf mein Rufen! denn ich bin sehr elend; rette mich von meinen Verfolgern! denn sie überwältigen mich. Führ' aus dem Kerker meine Seele, daß ich deinen Namen preise! Mich umringen werden die Gerechten, wenn du mir wohltust. Gebet gegen FeindeJahwe, höre mein Gebet,Gesang Davids.merk' auf mein Flehen! In deiner Wahrheit erhöre mich, in deiner Gerechtigkeit! Und gehe nicht ins Gericht mit deinem Knechte! denn vor dir gerecht ist kein Lebendiger. Denn es verfolgt der Feind meine Seele, zermalmt zu Boden mein Leben, stößt mich ins Dunkel gleich den Toten der Urzeit. Und es verzagt in mir mein Geist; im Busen erstarrt mein Herz. Ich denke der Tage der Vorwelt, sinn' über all deine Werke; über die Taten deiner Hände denk' ich nach. Ich breite meine Hände zu dir; gleich schmachtendem Land (lechzt) meine Seele nach dir. (Pause.) Eilend erhöre mich, Jahwe! es zehrt sich (vor Sehnsucht) mein Geist. Verbirg nicht dein Antlitz vor mir! sonst gleich ich den zur Grube Gesunkenen. Laß bald mich deine Gnade vernehmen! denn auf dich trau' ich. Tu' mir den Weg kund, den ich wandle! denn zu dir erheb' ich meine Seele. Rette mich von meinen Feinden, Jahwe! denn dir entdeck' ich mich. Lehre mich deinen Willen tun, denn du bist mein Gott; dein guter Geist führe mich auf gerader Bahn! Um deines Namens willen, Jahwe, wirst du mich erhalten, in deiner Gerechtigkeit mich führen aus der Drangsal! Und in deiner Gnade wirst du vertilgen meine Feinde, und umbringen alle Bedränger meiner Seele! Denn ich bin dein Knecht. Dank und BitteGepriesen sei Jahwe, mein Fels,Von David.der meine Hände gelehrt den Kampf, meine Finger den Streit, er, mein Wohltäter und meine Burg, und meine Zuflucht und mein Erretter, mein Schild, zu dem ich flüchte, der mir Völker unterwarf! Jahwe, was ist der Mensch, daß du ihn kennst? des Menschen Sohn, daß du ihn achtest? Der Mensch, dem Hauche gleicht er; seine Tage wie schwindende Schatten. Jahwe, neige deinen Himmel, und steig' herab! rühr' an die Berge, daß sie rauchen! Blitze mit Blitzen, und zerstreue sie! schieß deine Pfeile, und verwirre sie. Lange mit deinen Händen aus der Höhe! befrei' und rette mich aus dem großen Gewässer, aus der Hand der Söhne der Fremde, deren Mund Falschheit redet, und deren Rechte der Lüge Rechte! Gott, ein neues Lied will ich dir singen, mit zehnsaitiger Laute dir spielen, dir, der Sieg verleiht den Königen, der David, seinen Knecht, befreite vom verderblichen Schwerte. Befrei' und rette mich aus der Hand der Söhne der Fremde, deren Mund Falschheit redet, und deren Rechte der Lüge Rechte, daß unsre Söhne seien wie Pflanzen, großgezogen in ihrer Jugend, unsre Töchter wie schön gehauene Ecksäulen, nach der Paläste Bauart. Unsre Speicher seien voll, allerlei Vorrat ausspendend; unsre Schafe tausend-, zehntausendfältig sich mehrend auf unsren Triften; unsre Rinder seien trächtig, keine Niederlage, keine Gefangenen, und keine Klage auf unsren Gassen! Heil dem Volke, dem also ist! Heil dem Volke, des Gott Jahwe! Lobgesang auf JahweDich will ich erheben, mein Gott,Lobgesang Davids.König, und deinen Namen preisen ewig und immerdar. An jedem Tage will ich dich preisen, und deinen Namen loben ewig und immerdar. Groß ist Jahwe und sehr preiswürdig, und seiner Größe keine Erforschung. Ein Geschlecht rühme dem anderen deine Werke, und verkünde deine mächtigen Taten! Von der herrlichen Pracht deiner Majestät, und von deinen Wundern taten will ich dichten; von der Macht deiner furchtbaren Taten sollen sie sprechen, und deine Größe will ich erzählen; deiner großen Güte Ruhm sollen sie ausrufen, und ob deiner Gerechtigkeit jubeln. Gnädig und barmherzig ist Jahwe, langmütig und reich an Gnade. Gütig ist Jahwe gegen alle, und sein Erbarmen erstreckt sich über all seine Werke. Dich preisen, Jahwe, all deine Werke, und deine Frommen rühmen dich; von deines Königtums Herrlichkeit sprechen sie, und von deiner Macht reden sie, um den Menschenkindern deine Macht kund zu tun, und die prachtvolle Herrlichkeit deines Königtume. Dein Königtum ist ein Königtum aller Ewigkeit, und deine Herrschaft besteht in Geschlecht und Geschlecht. Jahwe stützt alle Fallenden, und richtet alle Niedergebeugten auf. Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit. Du tust auf deine Hand, und sättigst alles Lebendige mit Gnade. Gerecht ist Jahwe in all seinen Wegen, und gnädig in all seinen Werken. Nah' ist Jahwe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn anrufen mit Wahrheit. Seiner Verehrer Wünsche tut er; ihr Geschrei hört er, und hilft ihnen. Jahwe bewahrt alle, die ihn lieben, und alle Frevler tilgt er. Jahwes Lob soll mein Mund reden, und preisen soll alles Fleisch seinen heiligen Namen ewig und immerdar! Lob JahwesLobt Gott! Lobe, meine Seele, Jahwe! Ich will loben Jahwe, so lang ich lebe, spielen meinem Gott, so lang ich bin. Vertrauet nicht auf Fürsten, auf Menschenkinder, bei denen keine Hilfe! Ihr Odem geht aus, sie kehren in ihren Staub: selbigen Tages sind dahin ihre Ratschläge. Heil dem, des Beistand der Gott Jakobs, des Hoffnung auf Jahwe, seinen Gott! Er machte Himmel und Erde, das Meer und alles, was darinnen; er bewahrt Treu' in Ewigkeit. Er schafft Recht den Unterdrückten, gibt Brot den Hungrigen; Jahwe läßt los Gefangene. Jahwe öffnet Blinden die Augen, Jahwe richtet Niedergebeugte auf; Jahwe liebt Gerechte. Jahwe behütet Fremdlinge; Waisen und Witwen hilft er auf; aber den Weg der Frevler krümmt er. Jahwe ist König in Ewigkeit, dein Gott, o Zion, auf Geschlecht und Geschlecht. Lobt Gott! Lob JahwesLobt Gott! Denn schön ist's, unsrem Gott zu spielen, denn lieblich, ziemend ist Lobgesang. Jahwe bauet (wieder) Jerusalem; die Zerstreuten Israels sammelt er. Er heilt, die verwundetes Herzens, und verbindet ihre Schmerzen. Er berechnet die Zahl der Sterne, und alle benennt er mit Namen. Groß ist unser Herr und machtvoll, seines Verstandes ist kein Maß. Jahwe richtet Leidende auf, erniedert Frevler zur Erde. Singt Jahwe mit Dankliedern, spielt unsrem Gott auf der Laute! Der den Himmel deckt mit Wolken, der Erde Regen bereitet, Kräuter sprossen läßt auf Bergen; der dem Vieh seine Speise gibt, den jungen Raben, die da rufen. Nicht der Kraft des Rosses ist er hold, noch hat er an Mannes-Schenkeln Wohlgefallen; Wohlgefallen hat Jahwe an seinen Verehrern, die da harren auf seine Gnade. Rühme, Jerusalem, Jahwe! lobe deinen Gott, Zion! Denn er befestigt die Riegel deiner Tore, segnet deine Söhne in deiner Mitte; er macht deine Grenze sicher, mit Mark des Weizens sättigt er dich. Er sendet seinen Befehl zur Erde, eilend läuft sein Wort. Er gibt Schnee wie Wolle, Reif wie Asche streut er aus; er wirft sein Eis herab in Stücken, vor seinem Frost, wer kann bestehen? Er sendet sein Wort, und schmelzt sie; läßt seinen Wind wehen, es fließt Wasser. Er tat Jakob kund sein Wort, und seine Satzungen und Rechte Israels. Nicht also tat er allen Völkern, und seine Rechte, sie kennen sie nicht. Lobt Gott! Aufruf Jahwe zu lobenLobt Gott! Lobt Jahwe vom Himmel her, lobt ihn in den Höhen! Lobt ihn, all seine Engel, lobt ihn, all seine Heere! Lobt ihn, Sonn' und Mond, lobt ihn, alle leuchtenden Sterne! Lobt ihn, Himmel des Himmels, und Wasser, das über dem Himmel! Loben sie Jahwes Namen!, Denn er gebot, und sie waren geschaffen, und er stellte sie fest auf ewig und immerdar; Satzungen gab er, und sie überschreiten sie nicht. Lobt Jahwe von der Erde her, ihr Ungeheuer und alle Tiefen, Feuer und Hagel, Schnee und Nebel, Sturmwind, der sein Wort ausrichtet, Berge und alle Hügel, Fruchtbäume und alle Zedern, Tiere und alles Vieh, Gewürm und gefiederte Vögel, Könige und alle Völker, Fürsten und alle Richter der Erde, Jünglinge und Jungfrauen, Alte samt Knaben! Loben sie Jahwes Namen! Denn erhaben ist sein Nam' allein, seine Herrlichkeit über Erd' und Himmel; und er erhöht das Haupt seinem Volke, den Ruhm all seinen Frommen, den Söhnen Israels, dem Volke, das ihm nahe. Lobt Gott! SiegeshoffnungLobt Gott! Singt Jahwe ein neues Lied, sein Lob in der Frommen Versammlung! Israel freue sich seines Schöpfers, frohlocken die Söhne Zions ob ihrem König! Loben sie seinen Namen mit Reigen, mit Pauk' und Harfe spielen sie ihm! Denn Wohlgefallen hat Jahwe an seinem Volke, schmückt Elende mit Heil. Es frohlocken die Frommen der Herrlichkeit, jubeln auf ihren Lagern; Lobeserhebungen Gottes in ihrem Munde, und zweischneidige Schwerter in ihrer Hand, um Rache zu üben an den Völkern, Strafe an den Nationen, um ihre Könige zu binden mit Ketten, und ihre Edeln mit eisernen Fesseln, um an ihnen zu üben das geschriebne Recht: Ehr' ist solches all seinen Frommen. Lobt Gott! Aufruf zum Lobe GottesLobt Gott! Lobt Gott in seinem Heiligtum, lobt ihn in seiner Herrlichkeit Feste! Lobt ihn ob seinen mächtigen Taten, lobt ihn nach seiner erhabenen Größe! Lobt ihn mit Posaunenstoß, lobt ihn mit Laut' und Harfe! Lobt ihn mit Pauk' und Reigen, lobt ihn mit Saiten und Schalmei! Lobt ihn mil hellen Zymbeln, lobt ihn mit schallenden Zymbeln! Alles, was Odem hat, lobe Jahwe! Lobt Gott! Empfehlung der Weisheit und TugendTitel und Vorbericht. Empfehlung der Weisheit, Warnung vor Verbrechen und Verachtung jenerSprüche Salomo's, des Sohnes Davids, Königs von Israel: um Weisheit und Zucht kennen zu lernen, um verständige Reden zu verstehen, um die Zucht der Vernunft, des Rechts und der Gerechtigkeit und Geradheit anzunehmen, um Einfältigen Klugheit zu verleihen, Jünglingen Einsicht und Besonnenheit, daß der Weise höre, und Gelehrtheit mehre, und der Einsichtsvolle kluge Maßregeln gewinne, um Sprüche und sinnreiche Rede zu verstehen, Worte der Weisen und ihre Rätsel. Die Furcht Jahwes ist der Erkenntnis Anfang; Weisheit und Zucht verachten Toren. Höre, mein Sohn, deines Vaters Zucht, und verlasse nicht deiner Mutter Lehre! Denn ein anmutiger Kranz sind sie für dein Haupt, und Geschmeide für deinen Hals. Mein Sohn, wenn dich die Sünder locken, so willige nicht ein! Wenn sie sprechen: „Komm mit uns, laß uns lauern auf Blut, nachstellen dem vergeblich Unschuldigen; wir wollen sie verschlingen, wie die Unterwelt Lebendige, und Redliche wie die, so in die Gruft sinken; allerlei köstlichen Reichtum werden wir erlangen, unsre Häuser füllen mit Beute; dein Los sollst du werfen unter uns; einen Beutel wollen wir alle haben—" mein Sohn, so gehe nicht mit ihnen den Weg; halte deinen Fuß zurück von ihrem Pfade! Denn ihre Füße laufen zum Bösen; sie eilen Blut zu vergießen. Denn vergeblich ist ausgespannt das Netz im Angesicht aller Geflügelten. Und jene lauern auf ihr eigen Blut; sie stellen ihrem eignen Leben nach. Also die Wege aller, die nach Gewinn geizen: er raubt das Leben seines Besitzers. Die Weisheit ruft auf der Straße, läßt auf den Plätzen ihre Stimme erschallen; an der Ecke lärmender Straßen ruft sie; in den Eingängen der Stadttore spricht sie ihre Rede: „Wie lange, Einfältige, wollt ihr Einfalt lieben, und wollen Spötter an Spott Gefallen haben, und Toren Einsicht hassen? Wendet euch zu meiner Zurechtweisung! Sieh', ich will euch meinen Geist ausströmen, will euch kund tun meine Worte. Weil ich denn rief, und ihr euch weigertet, ich meine Hand ausreckte, und niemand darauf achtete, und ihr all meinen Rat verwaiset, und meine Zurechtweisung nicht wolltet: so will ich auch bei eurem Verderben lachen, will spotten, wenn Schrecken über euch kommt. Wenn wie ein Wetter Schrecken über euch kommt, und euer Verderben wie ein Sturmwind naht, wenn über euch kommt Not und Angst: dann werden sie mich rufen, und ich nicht antworten; werden mich suchen, und mich nicht finden. Darum daß sie Einsicht haßten, und die Furcht Jahwes nicht erwählten, daß sie meinem Rate nicht zu Willen waren, all meine Zurechtweisung verschmähten; so sollen sie von der Frucht ihres Wandels essen, und an ihren Ratschlägen sich sättigen. Denn der Einfältigen Abfall tötet sie, und die Sicherheit der Toren vertilgt sie. Wer aber auf mich hört, wird sicher wohnen, und ist ruhig vor der Furcht des Unglücks. Einladung zur Weisheit und Warnung vor Bosheit, Falschheit, und EhebruchMein Sohn, o nähmest du meine Rede an, und bewahrtest bei dir mein Gebot, daß du dein Ohr zur Weisheit neigtest, dein Herz wendetest znr Einsicht! Denn wenn du der Erkenntnis rufst, nach der Klugheit deine Stimme erhebst; wenn du sie suchst wie Silber, wie nach Schätzen nach ihr forschst: dann wirst du die Furcht Jahwe's verstehen, und Gotteserkenntnis; finden. Denn Jahwe gibt Weisheit; aus seinem Munde kommt Erkenntnis; und Verstand. Er bewahrt den Redlichen Heil; Schild (ist er) für die in Unschuld Wandelnden, zu beschützen die Pfade des Rechts, und daß er den Weg seiner Frommen bewahre. Dann wirst du verstehen Gerechtigkeit und Recht, und Geradheit, jeglichen guten Pfad. Wenn Weisheit kommt in dein Herz, und Erkenntnis deiner Seele angenehm ist; so wird Besonnenheit über dich wachen, Einsicht dich behüten, um dich zu retten vom Wege des Bösen, vom Manne, der Falschheit spricht; (von denen), die den geraden Pfad verlassen, um zu wandeln auf den Wegen der Finsternis; die sich freuen Böses zu tun, frohlocken über Ränke der Bosheit; die mit ihren Wegen verkehrt sind, und verdreht in ihren Pfaden: um dich zu retten vom Weibe des Andern, der Fremden, die ihre Reden glättet; die den Vertrauten ihrer Jugend verläßt, und den Bund ihres Gottes vergißt; — denn sie sinkt zum Tode mit ihrem Hause, und zu den Schatten mit ihren Pfaden; alle, die zu ihr eingehen, kehren nicht zurück, und erreichen nicht die Wege des Lebens: — auf daß du wandelst auf dem Wege der Guten, und der Gerechten Pfad beobachtest. Denn die Redlichen wohnen im Lande, und die Unsträflichen bleiben darin übrig; die Frevler aber werden aus dem Lande gerottet, und die Verräter daraus verbannt. Vorteile der WeisheitMein Sohn, vergiß nicht meine Lehre, und meine Gebote bewahre dein Herz! Denn Länge der Tage und Lebensjahre und Frieden werden sie dir mehren. Liebe und Treue verlasse dich nicht; binde sie an deinen Hals, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens: so wirst du Huld und gutes Glück finden in Gottes und der Menschen Augen. Vertraue Jahwe mit ganzem Herzen, und auf deine Einsicht stütze dich nicht! Auf all deinen Wegen denk' an ihn, so wird er deine Pfade ebnen. Sei nicht in deinen Augen weise; fürchte Jahwe, und meide das Böse! Heilung wird es sein deinen Sehnen, Erquickung deinen Gebeinen. Ehre Jahwe mit deinem Reichtum, und mit dem Ersten deines ganzen Ertrags: so werden deine Scheuern sich füllen mit Überfluß, und von Most deine Kufen überfließen. Jahwes Zucht, mein Sohn, verschmähe nicht, und laß dich seine Zurechtweisung nicht verdrießen! Denn wen Jahwe liebt, den züchtigt er; und wie ein Vater den Sohn, an dem er Wohlgefallen hat. Heil dem Menschen, der Weisheit findet, und dem Menschen, der Einsicht erlangt! Denn ihr Erwerb ist besser als Erwerb von Silber, und mehr als Gold ihr Ertrag; köstlicher ist sie als Perlen, und all deine Kostbarkeiten kommen ihr nicht gleich. Langes Leben ist in ihrer Rechten; in ihrer Linken Reichtum und Ehre. Ihre Wege sind liebliche Wege, und all ihre Pfade Friede. Ein Baum des Lebens ist sie denen, die sie erfassen; und wer sie festhält, ist beglückt. Jahwe gründete durch Weisheit die Erde, richtete den Himmel auf durch Einsicht; durch seine Kunde brachen die Tiefen hervor, und die Wolken träufeln Tau. Mein Sohn, laß sie nicht weichen von deinen Augen, bewahre Weisheit und Besonnenheit! Sie werden Leben sein für deine Seele, und Anmut deinem Halse. Dann wirst du sicher gehen deinen Weg, und dein Fuß wird nicht anstoßen. Legst du dich nieder, so erschrickst du nicht; und liegst du, so ist süß dein Schlaf. Fürchte dich nicht vor plötzlichem Schrecken, noch vor dem Verderben der Frevler, wenn es kommt. Denn Jahwe wird dein Vertrauen sein, und er behütet deinen Fuß vor dem Fange. Einzelne SittenregelnVersage nicht die Wohltat dem, welchem sie gebührt, wenn es in deiner Hand steht sie zu üben. Sprich nicht zu deinem Nächsten: „Geh' und komme wieder, und Morgen will ich dir geben!" so du es doch hast. — Schmiede nicht gegen deinen Nächsten Böses, so er doch vertrauensvoll bei dir wohnt. — Hadre mit keinem Menschen ohne Ursach, wenn er dir nichts Übels erzeigt hat. Beneide nicht den gewalttätigen Mann, und wähle keinen seiner Wege. Denn ein Greuel Jahwe's ist der Falsche, aber mit den Redlichen ist er vertraut. Jahwes Fluch ruht auf dem Hause des Frevlers; aber die Wohnung der Gerechten segnet er. Wenn er der Spötter spottet, so schenkt er den Demütigen Huld. Ehre erben die Weisen; die Toren aber tragen Schmach davon. Ermahnung zur Weisheit und WahrhaftigkeitHört, Söhne, eines Vaters Zucht, und merkt auf, Einsicht zu lernen, Denn gute Lehre geb' ich euch; mein Gebot verlaßt nicht! Denn Sohn war ich meinem Vater, zart und einzig in meiner Mutter Augen. Und er lehrte mich, und sprach zu mir: Es halte dein Herz meine Worte fest, bewahre meine Gebote, so wirst du leben! Erwirb Weisheit, erwirb Einsicht, vergiß es nicht, und weiche nicht von meines Mundes Rede! Verlaß sie nicht, so wird sie dich bewahren; liebe sie, so wird sie dich behüten. Der Weisheit Anfang ist: „Erwirb Weisheit, und mit deiner ganzen Habe erwirb Einsicht!" Erhebe sie, so wird sie dich erhöhen; sie wird dich ehren, wenn du sie umarmst. Sie gibt deinem Haupt einen anmutigen Kranz, eine prächtige Krone verleiht sie dir. Höre, mein Sohn, und nimm meine Rede an, so werden sich dir mehren des Lebens Jahre. Den Weg der Weisheit lehr' ich dich; ich leite dich auf die gerade Bahn. Wenn du gehst, wird nicht beengt dein Schritt; und wenn du läufst, so strauchelst du nicht. Halte fest die Lehre, laß nicht davon; bewahre sie! denn sie ist dein Leben. Auf den Pfad des Frevlers komme nicht, und gehe nicht einher auf dem Wege der Bösen! Verlaß ihn, gehe nicht darauf einher; weiche von ihm, und gehe vorüber! Denn sie schlafen nicht, wenn sie nicht Böses tun; ihr Schlaf ist geraubt, wenn sie nicht zu Falle bringen. Denn sie essen das Brot des Frevels, und Wein des Unrechts trinken sie. Aber der Pfad der Gerechten ist wie das Licht des Sonnenglanzes; es wird immer Heller bis zur Tageshöhe. Der Weg der Frevler ist wie die Finsternis; sie wissen nicht, woran sie straucheln. Mein Sohn, merk' auf meine Worte; zu meinen Reden neige dein Ohr! Laß sie nicht von deinen Augen weichen; bewahre sie im Innern deines Herzens! Denn sie sind Leben denen, die sie finden, und ihrem ganzen Leibe Heilung. Mehr denn alles bewahre dein Herz; denn aus ihm entspringt Leben. Tue von dir Falschheit des Mundes; Verkehrtheit der Lippen entferne von dir! Deine Augen müssen gerade vor sich blicken, und deine Wimpern richtig vor dir Hinsehen! Ebene deines Fußes Pfad, und all deine Wege seien recht! Beuge nicht zur Rechten und zur Linken; entferne deinen Fuß vom Bösen! Warnung vor EhebruchMein Sohn, auf meine Weisheit merke, zu meiner Einsicht neige dein Ohr, um zu bewahren Besonnenheit, und daß Kunde deine Lippen behalten. Denn Honig träufeln des fremden Weibes Lippen, und glätter als Öl ist ihr Gaumen; aber ihr Ausgang ist bitter wie Wermut, scharf wie ein zweischneidig Schwert. Ihre Füße laufen hinunter zum Tode; die Unterwelt erreichen ihre Schritte. Daß sie ja nicht den Weg des Lebens beachte, schweifen ihre Pfade, sie weiß nicht wohin. Und nun denn, Söhne, hört mich, und weicht nicht von meines Mundes Rede! Entferne von ihr deinen Weg, und nahe nicht der Türe ihres Hauses, daß du nicht gibst Andern deine Blüte, und deine Jahre dem Grausamen; daß Fremde sich nicht sättigen von deinem Vermögen, dein sauer Erworbenes in fremdes Haus nicht komme; daß du nicht seufzt über deinen Ausgang, wenn Fleisch und Leib dir schwindet, und sprichst: Ach! daß ich Zucht gehaßt, und Warnung mein Herz verschmäht, und daß ich nicht gehört auf die Stimme meiner Lehrer, und meinen Unterweisern nicht mein Ohr geneigt! Wenig fehlt, so war' ich ganz ins Unglück geraten, inmitten der Versammlung und Gemeinde. Trinke Wasser aus deiner Grube, und Rieselndes aus deinem Brunnen: so werden deine Quellen auf die Gasse überfließen, auf die Plätze die Wasserbäche; sie werden für dich allein sein, und nicht für Fremde mit dir zugleich. Gesegnet sei deine Quelle, und freue dich des Weibes deiner Jugend! Die liebliche Hindin, die anmutige Gemse: ihr Busen berausche dich allezeit, in ihrer Liebe taumle stets! Warum aber mein Sohn, willst du taumeln (berauscht) von einer Andern, und umfassen den Busen einer Fremden? Denn offen vor Jahwes Augen sind eines Menschen Wege, und all seine Pfade mißt er. Seine Vergehungen fangen den Frevler, und von den Stricken seiner Sünden wird er ergriffen. Er stirbt durch Mangel an Zucht, und durch die Größe seiner Torheit taumelt er (nieder). Warnung vor Bürgschaft, Faulheit, Falschheit und anderen LasternMein Sohn, hast du für deinen Nächsten gebürgt, für den Fremden deine Hand eingeschlagen; bist du gebunden durch die Reden deines Mundes: gefangen durch die Reden deines Mundes: so tue dies doch ja, mein Sohn, und mache dich los, weil du in deines Nächsten Hand gekommen. Geh', wirf dich (ihm) zu Füßen, und treibe deinen Nächsten an! Verstatte deinen Augen keinen Schlaf, noch Schlummer deinen Wimpern! Mache dich los wie eine Gazelle von der Hand, und wie ein Vogel aus der Hand des Vogelstellers! Geh' hin zur Ameise, du Träger! sieh' ihren Wandel, und werde klug! Sie hat nicht Fürsten, Vorsteher, Gebieter; und doch bereitet sie im Sommer ihre Nahrung, und sammelt in der Ernte ihre Speise. Wie lange, Träger, willst du liegen? wann willst du dich erheben von deinem Schlafe? „Ein wenig Schlaf, ein wenig Schlummer! Ein wenig Händefalten, um zu liegen!" So kommt wie ein Räuber deine Armut, und dein Mangel wie ein Schildbewaffneter. Ein nichtswürdiger Mensch ist der unredliche Mann, der da wandelt in Falschheit seines Mundes, der mit seinen Augen blinzelt, mit seinen Füßen redet, und mit seinen Fingern deutet. Hinterlist ist in seinem Herzen, er schmiedet Böses allezeit, Hader stiftet er. Darum wird plötzlich sein Verderben kommen; im Augenblick wird er zerschmettert, ohne Heilung. Sechs Dinge sind's, die Jahwe haßt, und sieben sind ein Greuel seiner Seele: stolze Augen; lügenhafte Zunge; und Hände, die unschuldiges Blut vergießen; ein Herz, das böse Anschläge schmiedet; Füße, die eilen zum Bösen zu laufen; wer Lügen ausspricht als falscher Zeuge, und wer Hader stiftet unter Brüdern. Ermahnung zur Weisheit, Warnung vor EhebruchBewahre, mein Sohn, deines Vaters Gebot, und verlasse nicht deiner Mutter Lehre! Binde sie stets auf dein Herz, und knüpfe sie an deinen Hals! Wenn du gehst, wird sie dich leiten; wenn du liegst, wird sie über dich wachen; und erwachst du, so wird sie zu dir sprechen. Denn eine Leuchte ist Gebot, und Lehre Licht, und Weg des Lebens Unterweisung der Zucht, um dich zu bewahren vor dem schlechten Weibe, vor der Glätte der fremden Zunge. Laß dich nicht gelüsten ihrer Schönheit in deinem Herzen, sie fange dich nicht mit ihren Wimpern! Denn wegen einer Hure (kommt man) bis zum (letzten) Laib Brotes, aber ein Eheweib stellt dem teuern Leben nach. Nimmt jemand Feuer in seinen Busen, und seine Kleider werden nicht versengt? Geht jemand über glühende Kohlen, und seine Füße werden nicht verbrannt? Also, wer zum Weibe seines Nächsten geht: Keiner bleibt ungestraft, der sie berührt. Man sieht dem Diebe nicht nach, wenn er stiehlt, um seine Begierde zu stillen, weil ihn hungert, und ertappt, muß er siebenfach erstatten, allen Reichtum seines Hauses muß er geben. Wer mit einem Weibe Ehebruch treibt, ist unverständig; wer sich selbst verderbt, der tut es. Schlage und Schmach findet er, und sein Schimpf wird nicht ausgetilgt. Denn Eifersucht ist glühender Zorn des Mannes, und er schont nicht am Tage der Rache. Er wird auf keinerlei Lösegeld Rücksicht nehmen, und nicht zu Willen sein, wenn du auch Geschenke mehrst. Mein Sohn, bewahre meine Rede! und meine Gebote verbirg bei dir! Bewahre meine Gebote, damit du lebst und meine Lehre wie deinen Augapfel! Binde sie an deine Finger, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens! Sprich zu der Weisheit: Du bist meine Schwester! und nenne die Klugheit deine Verwandte, daß sie dich bewahre vor des Andern Weibe, vor der Fremden, die ihre Reden glättet. Denn durch das Fenster meines Hauses, durch mein Gitter blickt' ich; da sah ich unter den Einfältigen, bemerkte unter den Söhnen einen sinnlosen Jüngling. Er ging auf der Straße neben ihrer Ecke hin, und den Weg nach ihrem Hause schritt er. In der Dämmerung, am Abend des Tages, in der Mitte der Nacht und Finsternis;. Und siehe, ein Weib kam ihm entgegen im Anzug einer Hure, verschlossenes Herzens: leidenschaftlich und unbändig war sie; in ihrem Hause ruhten ihre Füße nicht. Bald auf der Gasse, bald auf den Plätzen, und neben jeder Ecke lauerte sie. Und sie erfaßt' ihn und küßt' ihn, mit frecher Miene sprach sie zu ihm: „Dankopfer lagen mir ob: heute hab' ich erfüllt meine Gelübde. Darum ging ich heraus dir entgegen, dein Angesicht zu suchen, und habe dich gefunden. Mit Decken hab' ich gedeckt mein Bette, mit bunten Teppichen von ägyptischer Leinwand. Mein Lager hab' ich besprengt mit Myrrhe, Aloe und Zimmt. Komm', laß uns schwelgen in Liebe bis an den Morgen, und uns ergötzen an Liebkosungen! Denn der Mann ist nicht zu Hause, ist des Weges gezogen in die Ferne. Den Geldbeutel nahm er in die Hand; am Tage des Vollmondes wird er nach Hause kommen. Sie verführt' ihn durch viele Überredung, durch die Glätte ihrer Lippen riß sie ihn fort. Er geht ihr nach auf der Stelle, wie ein Stier zur Schlachtung kommt, und wie in Fesseln zur Züchtigung des Toren, bis daß ein Pfeil seine Leber spaltet; wie ein Vogel zur Schlinge eilt, und nicht weiß, daß sie seinem Leben droht. Und nun denn, meine Söhne, hört auf mich, und merkt auf die Reden meines Mundes! Laß dein Herz nicht weichen auf ihre Wege, verirre dich nicht auf ihre Pfade! Denn viele Erschlagene hat sie hingestreckt, und zahlreich sind alle von ihr Erwürgten. Ein Weg zur Unterwelt ist ihr Haus, der hinabführt zu den Kammern des Todes. Lob der WeisheitRuft nicht die Weisheit, und die Klugheit läßt ihre Stimme erschallen? Oben auf Anhöhen am Wege, an Kreuzwegen stellt sie sich hin. Zur Seite der Tore, an der Öffnung der Stadt, am Eingange der Pforte ruft sie laut: ,Zu euch, Ihr Männer, ruf' ich, und meine Stimme (erschallt) zu den Menschenkindern! Lernt, ihr Einfältigen, Klugheit, und ihr Toren, lernt Verstand! Hört, denn Edles red' ich, und das Auftun meiner Lippen ist Geradheit. Denn Wahrheit spricht mein Mund, und Greuel meiner Lippen ist Frevel. Gerecht sind alle Reden meines Mundes; es ist darin nichts Verdrehtes und Verkehrtes. Sie alle sind richtig für den Verständigen, und gerade denen, die Erkenntnis gefunden. Nehmt meine Liebe, und nicht Silber; und Erkenntnis lieber als ausgewähltes Gold! Denn Weisheit ist bester als Perlen, und alle Kostbarkeiten kommen ihr nicht gleich. Ich Weisheit wohne bei der Klugheit, und besonnene Erkenntnis find' ich. Die Furcht Jahwe's ist Haß gegen Böses, Hoffahrt und Hochmut und bösen Weg; und den Mund der Falschheit hast' ich. Ich habe Rat und Weisheit, ich bin Verstand, ich habe Kraft. Durch mich regieren Könige, und Fürsten geben gerechte Gesetze; durch mich üben Obere Obergewalt, und Edle, alle Richter der Erde. Ich liebe, die mich lieben, und die mich suchen, finden mich. Reichtum und Ehre ist bei mir, glänzender Wohlstand und Wohltätigkeit. Besser ist meine Frucht als Gold, als reines Gold; und mein Ertrag als ausgewähltes Silber. Auf dem Wege der Gerechtigkeit wandl' ich, mitten auf den Pfaden des Rechts, um denen, die mich lieben, Habe zu verleihen, und ihre Vorratskammern voll zu machen." „Jahwe bereitete mich als Anfang seines Handelns, vor seinen Werken, ehedem. Vor Alters ward ich gesalbt, vor Anfang, vor dem Ursprung der Erde; als noch keine Wassertiefen, ward ich geboren, als noch keine Quellen, reich an Wasser; bevor Berge eingesenkt waren, vor den Hügeln ward ich geboren; als er noch nicht gemacht Land und Steppen, und das Haupt des Staubes der Erde. Als er den Himmel bereitete, war ich dort, als er den Kreis zeichnete auf der Fläche der Tiefe; als er die Wolken oben anheftete, und gewaltig hervorbrachen die Quellen der Tiefe; als er dem Meere seine Grenze setzte, daß die Wasser seinen Bord nicht überschreiten; als er die Grundfesten der Erde legte: da war als Künstlerin ich ihm zur Seite; da war ich sein Ergötzen Tag für Tag, spielte vor ihm allezeit; spielte auf seiner Erde Kreis, und hatte mein Ergötzen an den Menschenkindern." „Und nun, Söhne, hört auf mich! und Heil denen, die meine Wege bewahren! Hört Zurechtweisung, und werdet weise, und laßt sie nicht fahren! Heil dem Menschen, der auf mich hört, daß er Tag für Tag an meinen Türen wacht, daß er die Pfosten meiner Pforte hütet! Denn wer mich findet, findet Leben, und erhält Wohlgefallen von Jahwe. Wer aber mich verfehlt, verletzt sein Leben; alle die mich hassen, lieben den Tod." Einladung zur Weisheit, Warnung vor der TorheitDie Weisheit hat ihr Haus gebaut, und gehauen ihre sieben Säulen; geschlachtet ihr Schlachtvieh, gemischt ihren Wein, und zugerichtet ihren Tisch. Sie hat gesendet ihre Dirnen, ruft auf den Rücken der Höhen der Stadt: „Wer einfältig, kehre hierher!" wer unverständig, zu ihm spricht sie: „Kommt, eßt von meinem Brote, und trinkt vom Weine, den ich gemischt! Verlaßt die Einfalt, so werdet ihr leben, und wandelt auf dem Wege des Verstandes! Wer den Spötter züchtigt, zieht sich Schimpf zu; und wer den Frevler zurechtweist, einen Schandfleck. Weise den Spötter nicht zurecht, damit er dich nicht hasse! Weise den Weisen zurecht, so wird er dich lieben. Gib dem Weisen, so wird er noch weiser; unterrichte den Gerechten, so mehrt er Gelehrtheit. Der Weisheit Beginn ist die Furcht Jahwe's, und Erkenntnis des Allheiligen Verstand, Ja, durch mich mehren sich deine Tage, und es nehmen dir zu die Jahre des Lebens. Bist du weise, so bist du dir weise; und bist du ein Spötter, so mußt du es allein tragen!" Das Weib der Torheit ist leidenschaftlich, unbesonnen, und weiß von nichts. Sie setzt sich vor die Türe ihres Hauses, auf einen Stuhl auf den Anhöhen der Stadt, um zu rufen, die des Weges ziehen, gerade wandeln auf ihren Pfaden: „Wer einfältig, kehre hierher!" Und wer unverständig, zu ihm spricht sie: „Gestohlnes Wasser ist süß, und heimliches Brot lieblich!" Und er weiß nicht, daß dort die Schatten sind, in den Tälern der Unterwelt ihre Geladenen. Einzelne Sprüche verschiedenen InhaltsSprüche Salomo's. Ein weiser Sohn erfreuet den Vater; ein törichter Sohn ist seiner Mutter Kummer. Nichts nützen Schätze des Frevels; aber Gerechtigkeit errettet vom Tode. Nicht hungern läßt Jahwe den Gerechten; aber der Frevler Gier weist er ab. — Arm wird, wer mit lässiger Hand schafft; aber die Hand der Fleißigen macht reich. Wer im Sommer sammelt, ist ein kluger Sohn; wer in der Ernte schläft, ist ein schlechter Sohn. — Segnungen (ruhen), auf dem Haupte des Gerechten; aber den Mund der Frevler deckt Unrecht. Das Gedächtnis der Gerechten bleibt im Segen; aber der Name der Frevler verwest. — Wer weises Herzens ist, nimmt Gebote an; wer töricht von Lippen, stürzt ins Verderben. Wer in Unschuld wandelt, wandelt sicher; wer aber seinen Weg verkehrt, wird (durch Strafe) gewitzigt werden. — Wer mit den Augen blinzelt, richtet Verdruß an; und wer töricht von Lippen, stürzt ins Verderben. — Eine Quelle des Lebens ist des Gerechten Mund; aber den Mund der Frevler deckt Unrecht. — Haß erregt Hader; aber alle Vergehungen deckt Liebe. — Auf den Lippen des Einsichtsvollen wird Weisheit gefunden; der Stock aber (gehört) dem Rücken des Unverständigen. Die Weisen bewahren Erkenntnis; aber der Mund des Narren ist naher Einsturz. — Des Reichen Habe ist (ihm) eine feste Stadt; der Armen Einsturz ihre Armut. — Der Lohn des Gerechten zum Leben; der Gewinn des Frevlers zur Sünde. Den Weg zum Leben (wandelt), wer Zucht bewahrt; wer aber Zurechtweisung verläßt, der irrt. Wer Haß verbirgt, hat Lügenlippen; und wer Verleumdung ausbringt, ist ein Tor. — Bei vielen Worten fehlt nicht Vergehung; wer aber seine Lippen spart, handelt klüglich. — Ausgewähltes Silber ist die Zunge des Gerechten; das Herz der Frevler ist wie nichts. — Die Lippen des Gerechten weiden Viele; die Toren aber sterben aus Verstandesmangel. — Jahwes Segen, der macht reich; und nichts fügt saure Mühe hinzu. — Wie Scherz ist es dem Toren, Verbrechen zu üben; Weisheit aber dem verständigen Manne. Was der Frevler fürchtet, es kommt auf ihn; das Begehren des Gerechten gewährt er. — Wie ein Sturmwetter vorüberfährt, ist der Frevler nicht mehr; der Gerechte aber ist eine ewige Grundfeste. — Wie Essig den Zähnen und wie Rauch den Augen, so der Träge dem, der ihn sendet. — Furcht Jahwe's vermehrt die Lebenstage; aber die Jahre der Frevler sind kurz. — Die Erwartung der Gerechten ist Freude; aber der Frevler Hoffnung geht zu Grunde. — Eine Feste für die Unschuld ist der Weg Jahwes, aber Verderben den Übeltätern. Der Gerechte wankt nicht in Ewigkeit; die Frevler aber werden nicht im Lande wohnen. — Der Mund des Gerechten sprosst Weisheit, aber die Zunge der Falschheit wird ausgerottet. — Des Gerechten Lippen kennen Wohlgefälliges, aber der Frevler Mund Verkehrtheit. Falsche Wage ist Jahwe's Greuel; völliges Gewicht aber sein Wohlgefallen. — Kommt Übermut, so kommt Schmach; aber bei Bescheidnen ist Weisheit. — Die Unschuld der Redlichen leitet sie: aber die Verkehrtheit der Verräter vernichtet sie. — Nicht hilft Reichtum am Tage des Zorns; aber Gerechtigkeit errettet vom Tode. — Die Gerechtigkeit des Frommen macht eben seinen Weg; aber durch seinen Frevel fällt der Frevler. — Die Gerechtigkeit der Redlichen rettet sie; in ihrer Bosheit werden die Verräter gefangen. — Stirbt der frevelnde Mensch, so geht seine Hoffnung unter; und die Erwartung der Übeltäter geht unter. - Der Gerechte wird aus der Not gerettet, und der Frevler kommt an seine Stelle. — Mit dem Munde richtet der Ruchlose seinen Nächsten zu Grunde; aber durch die Einsicht der Gerechten wird er gerettet. — Beim Glücke der Gerechten frohlockt die Stadt, beim Untergange der Frevler ist Jubel. — Durch den Segen der Frommen wird eine Stadt erhöht; aber durch den Mund der Frevler zerstört. — Wer seines Nächsten spottet, ist unverständig; und ein verständiger Mann schweigt. — Wer mit Verleumdung umhergeht, enthüllt Geheimnisse; wer aber treues Gemüts ist, verbirgt die Sache. — Wo keine Leitung, da sinkt ein Volk; aber Heil ist bei vielen Ratgebern. — Übel geht es dem, der sich für einen Fremden verbürgt; wer aber Bürgen haßt, ist sicher. — Ein anmutiges Weib erlangt Ehre, wie Gewalttätige Reichtum erlangen. — Sich selber tut wohl der Gütige; aber ins Verderben bringt sich selbst der Grausame. — Der Frevler erwirbt nichtigen Lohn; aber wer Gerechtigkeit säet, sichern Gewinn. — Wer redlich in Gerechtigkeit, erlangt Leben; wer aber Bösem nachjagt, Tod. — Ein Greuel Jahwes sind Herzverkehrte; sein Wohlgefallen Unschuldige von Wandel. — Von Geschlecht zu Geschlecht bleibt der Böse nicht ungestraft; doch der Same der Gerechten wird errettet. Goldner Ring in Schweinsnase — schönes Weib und vernunftlos. — Der Gerechten Begehren ist lauter Gutes; der Frevler Hoffnung Strafe. — Es sind, die ausstreuen, und noch zunehmen; und die sparen mehr als recht, nur zum Mangel. — Eine wohltätige Seele wird reichlich gesättigt; wer (Andere) labt, wird auch gelabt. — Wer Korn inne hält, den verflucht das Volk; aber Segen kommt auf das Haupt des Verkäufers. — Wer nach Gutem strebt, sucht Wohlgefallen; wer aber Böses sucht, über den kommt es. — Wer sich auf seinen Reichtum verläßt, der fällt; aber wie ein Blatt grünen die Gerechten. — Wer sein eigenes Haus ins Verderben bringt, erbt Wind; und Knecht wird der Tor des Weisen. — Frucht des Gerechten (Frucht) vom Baume des Lebens, und Herzen nimmt ein der Weise. — Siehe, dem Gerechten wird auf Erden vergolten: wie viel mehr dem Frevler und Sünder. Wer Zucht liebt, liebt Einsicht; wer aber Zurechtweisung haßt, bleibt dumm. — Der Gute erlangt Wohlgefallen von Jahwe; den Mann der Ränke aber straft er. — Nicht besteht der Mensch in Frevel; aber der Gerechten Wurzel wankt nicht. — Ein wackeres Weib ihres Mannes Krone; wie Fäulnis; aber in seinen Knochen ein schlechtes. — Die Gedanken der Gerechten sind Recht; die Anschläge der Frevler Betrug. — Die Reden der Frevler — Lauern auf Blut; aber der Mund der Redlichen errettet sie. — Umgekehrt werden die Frevler, und sind nicht mehr; aber das Haus der Gerechten bleibt stehen. — Nach Maßgabe seiner Klugheit wird der Mann gepriesen; aber wer verkehrtes Sinnes, kommt in Verachtung. — Besser der Geringgeschätzte, der einen Knecht hat, als der stolz tut, und Brot entbehrt. — Der Gerechte weiß, wie es seinem Viehe zu Mute ist; aber der Frevler Herz ist grausam. — Wer seinen Acker bauet, hat Brot genug; wer aber Müßiggängern nachgeht, ist unverständig. — Den Frevler gelüstet nach dem Fange des Bösen; aber der Gerechten Wurzel bringt (Frucht). — Im Vergehen der Lippen ist ein schlimmer Fallstrick; aber der Not entgeht der Gerechte. — Von seines Mundes Frucht sättigt sich der Mann mit Gutem, und seiner Hände Tun kehrt dem Menschen zurück. — Des Toren Weg ist gerade in seinen Augen; wer aber auf Rat hört, ist weise. — Des Toren Unwille tut sich auf der Stelle kund; wer aber seine Schmach verbirgt, ist klug. — Wer Wahrheit ausspricht, verkündt Recht; aber ein Lügenzeuge Trug. — Es sind, die (mit Reden) herausfahren gleich Schwertstichen; aber der Weisen Zunge ist Heilung. — Der Wahrheit Lippe besteht ewiglich; aber nur einen Augenblick die Lügenzunge. — Betrug ist im Herzen derer, die Böses schmieden; bei denen aber, die zum Frieden raten, Freude. — Kein Übel begegnet dem Gerechten; aber die Frevler sind voll Unglück. — Ein Greuel Jahwe's sind Lügenlippen; aber die Wahrheit üben, sind sein Wohlgefallen. — Ein kluger Mensch verbirgt (seine) Einsicht; aber der Toren Herz ruft Torheit aus. — Die Hand der Fleißigen wird herrschen; aber die lässige wird frohnpflichtig. — Gram im Herzen des Mannes drückt es nieder; aber ein freundliches Wort erfreuet es. — Der Gerechte weist seinem Nächsten den Weg; aber der Weg der Frevler führt sie irre. — Der Lästige brät sein Wildpret nicht; aber köstlicher Reichtum eines Mannes ist der Fleißige. — Auf dem Pfade der Gerechtigkeit ist Leben; auf gebahntem Wege kein Tod. Ein weiser Sohn hört des Vaters Zucht; der Spötter aber keinen Tadel. — Von seines Mundes Frucht ißt jeder Gutes; aber die Begierde der Verräter ist Unrecht. — Wer seinen Mund bewahrt, behütet seine Seele; wer seine Lippen aufreißt, dem droht Verderben. — Es begehrt, doch nichts ist da, die Eßlust des Trägen; aber die Eßlust der Fleißigen wird gesättigt. — Lügenwort haßt der Gerechte; der Frevler aber übt Schimpf und Schande. — Gerechtigkeit behütet Unschuldige von Wandel; aber Frevel stürzt Sünder. — Es sind, die sich reich stellen, und gar nichts haben; die sich arm stellen, und großes Gut haben. — Lösegeld des Lebens ist Manchem sein Reichtum; der Arme aber hört keine Drohung. — Der Gerechten Licht brennt fröhlich; der Frevler Leuchte aber erlischt. — Durch Übermut richtet man nur Hader an; aber bei denen, die sich raten lassen, ist Weisheit. — Reichtum mindert sich durch Eitelkeit; wer aber in die Hand sammelt, mehrt ihn. — Verzögerte Hoffnung macht das Herz krank; ein Baum des Lebens aber ist ein verlangter Wunsch. — Wer das Wort verachtet, geht zu Grunde; wer aber das Gebot fürchtet, dem wird's vergolten. — Des Weisen Lehre ist ein Lebensborn, zu entweichen den Stricken des Todes. — Gute Einsicht verschafft Gunst; der Weg der Verräter ist öder Fels. — Jeglicher Kluge handelt mit Erlenntnis; ein Narr aber breitet Torheit aus. — Ein treuloser Gesandter fallt ins Unglück; aber ein redlicher Bote ist Heilung. — Armut und Schande dem, der Zucht verläßt; wer aber Zurechtweisung beachtet kommt zu Ehren. — Ein erfüllter Wunsch ist dem Herzen süß, und der Toren Greuel Böses meiden. — Wer mit Weisen umgeht, wird weise; wer aber mit Toren verkehrt, wird verkehrt. — Die Sünder verfolgt Unglück; aber die Gerechten belohnt Er mit Glück. — Der Gute vererbt (seine Habe) auf Kindeskinder, und dem Gerechten wird aufgespart des Sünders Vermögen. — Viel Nahrung bringt der Armen Neubruch; aber es sind, die zu Grunde gehen durch Unrecht. — Wer seine Rute schont, haßt seinen Sohn; wer ihn aber lieb hat, sucht ihm Züchtigung. — Der Gerechte ißt zur Sättigung seiner Lust; aber der Bauch der Frevler leidet Mangel. Der Frauen Weisheit bauet ihr Haus; die Torheit aber reißt es mit ihren Händen ein. — Wer in Redlichkeit wandelt, fürchtet Jahwe; wessen Wege aber verkehrt, der verachtet ihn. — Im Munde des Toren ist des (eignen) Stolzes Rute; aber die Lippen der Weisen bewahren sie. — Wo keine Ochsen sind, da ist die Krippe leer; viel Ertrag aber durch die Kraft des Stieres. — Ein wahrhafter Zeuge lügt nicht; aber Lügen spricht ein falscher Zeuge aus. — Der Spötter sucht Weisheit, und findet sie nicht; aber dem Verständigen ist die Erkenntnis leicht, — Gehe hinweg vom törichten Manne, und bei wem du nicht weißt Lippen der Einsicht. — Des Klugen Weisheit ist auf seinen Weg merken; des Albernen Torheit aber ist Betrug. — Die Toren treiben Spott mit Schuld; aber unter den Redlichen (wobnt Gottes) Wohlgefallen. — Das Herz kennt seinen eignen Kummer, und in seine Freude kann sich kein Fremder mischen, — Das Haus der Frevler wird vertilgt; aber die Hütte der Frommen grünt. — Es sind Wege, die gerade scheinen dem Menschen; aber ihr Ausgang ist Weg zum Tode, — Auch beim Lachen hat (oft) das Herz Kummer, und Freude geht (oft) in Trauer aus. — Seines Wandels wird satt der Abtrünnige, und dessen, was ihm zukommt, der gute Mann. — Der Einfältige glaubt jedem Worte; der Kluge aber merkt auf seinen Schritt. — Der Weise scheut sich, und meidet das Böse; der Tor aber ist übermütig und sicher. — Der Jähzornige begeht Torheit; der Mann von Ränken aber wird gehaßt. — Die Einfältigen besitzen Torheit; die Klugen aber krönen sich mit Einsicht. — Es beugen sich die Bösen vor den Guten, und die Frevler an den Toren des Gerechten. — Auch von seinem Nächsten wird der Arme gehaßt; aber viel sind, die den Reichen lieben. — Wer seinen Nächsten verachtet, der sündigt; wer sich aber der Elenden erbarmt, Heil ihm! — Gehen nicht in der Irre, die Böses schmieden? aber Liebe und Treue finden, die Gutes schmieden. — Bei aller sauern Mühe ist Überfluß; aber Geschwätz der Lippen (führt) nur zum Mangel. — Der Weisen Krone ist ihr Reichtum; der Toren Narrheit ist Narrheit. — Seelen rettet der Zeuge der Wahrheit; aber Lügen spricht aus der des Trugs. — In der Furcht Jahwe's ist feste Zuversicht, und den Kindern wird er Zuflucht sein. — Die Furcht Jahwes ist ein Lebensborn, zu entweichen den Stricken des Todes. — In Volksmenge besteht des Königs Schmuck; aber in Mangel an Leuten des Fürsten Sturz. — Der Langmütige hat viel Verstand; der Jähzornige aber offenbart Torheit. — Des Körpers Leben ist ein gelassenes Herz; aber Knochenfäulnis Eifersucht. — Wer den Geringen drückt, lästert seinen Schöpfer; aber ihn ehrt, wer sich des Armen erbarmt. — Durch seine Bosheit wird der Frevler gestürzt; aber der Gerechte vertrauet auch im Tode. — Im Herzen des Verständigen ruht Weisheit; in der Brust der Toren aber wird sie kund. — Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber der Nationen Schande ist Sünde. — Des Königs Wohlgefallen hat ein kluger Knecht, sein Zorn aber ist ein schlechter. Sanste Antwort wendet Grimm; aber ein kränkendes Wort erregt Zorn. — Der Weisen Zunge schafft gute Kenntnis; der Toren Mund aber sprudelt Narrheit. — An jedem Orte sind Jahwes Augen: sie schauen auf Böse und auf Gute. — Heilsamkeit der Zunge ist ein Baum des Lebens; aber Verkehrtheit in ihr Zermalmung des Gemüts. — Der Tor verschmäht die Zucht seines Vaters; wer aber Zurechtweisung beachtet, der wird klug. — Im Hause des Gerechten ist viel Reichtum; aber im Einkommen des Frevlers ist Zerrüttung. — Der Weisen Lippen streuen Kenntnis aus; aber der Toren Herz ist nicht redlich. — Der Frevler Opfer ist Jahwes Greuel; aber das Gebet der Frommen sein Wohlgefallen. — Jahwes Greuel ist der Weg des Frevlers; wer aber der Gerechtigkeit nachjagt, den liebt er. — Schlimme Züchtigung dem, der den (rechten) Pfad verläßt; wer Zurechtweisung haßt, muß sterben. — Unterwelt und Abgrund sind offen vor Jahwe: wie viel mehr die Herzen der Menschenkinder. — Der Spötter liebt nicht Zurechtweisung; zu den Weisen geht er nicht. — Ein fröhliches Herz erheitert das Angesicht; aber bei Herzenskummer ist das Gemüt niedergeschlagen. — Ein kluges Herz strebt nach Einsicht; aber des Toren Mund weidet sich an Torheit. — Alle Tage des Elenden sind böse; aber ein frohes Herz ist ein beständiges Gelag. — Besser ein Wenig mit Gottes Furcht, als großer Schatz und Getümmel dabei. — Besser ein Gericht Gemüse und Liebe da, als ein gemästeter Ochse und Haß dabei. — Der Jähzornige erregt Streit; ein Geduldiger aber stillt Zank. — Der Weg des Trägen ist wie eine Dornhecke; der Pfad der Frommen aber gebahnt. — Ein weiser Sohn erfreuet den Vater, aber ein unverständiger Mensch verachtet seine Mutter. — Torheit ist Freude für den Unverständigen; aber der Mann von Einsicht wandelt gerade. — Vereitelt werden Anschläge, wo keine Beratung; wo aber viel Ratgeber, bestehen sie. — Freude hat der Mann an der Antwort seines Mundes; und ein Wort zu seiner Zeit wie schön! — Der Weg des Lebens geht aufwärts für den Weisen, daß er entweiche der Unterwelt abwärts. — Das Haus der Hoffärtigen reißt Jahwe nieder; aber er stellt fest der Witwe Grenze. — Jahwes Greuel sind die Anschläge der Bosheit; rein aber vor ihm liebliche Reden.— Sein Haus bringt ins Verderben, wer nach Gewinn geizt; wer aber Geschenke haßt, wird leben. — Das Herz des Gerechten überlegt, was er antworte; aber der Mund der Frevler sprudelt Bosheit. — Fern ist Jahwe von den Frevlern; aber das Gebet der Frommen erhört er. — Freundlicher Anblick erfreuet das Herz; gute Nachricht gießt Mark in die Gebeine. — Das Ohr, das auf Zurechtweisung des Lebens hört, herbergt unter den Weisen. Wer Zucht verläßt, verachtet sich, selbst; wer aber auf Zurechtweisung hört, erwirbt Verstand. — Die Furcht Jahwes ist Zucht zur Weisheit, und vor der Ehre geht Demut her. Des Menschen Sache sind Entwürfe des Herzens; von Jahwe aber kommt Erhörung der Zunge. — Alle Wege des Menschen sind rein in seinen Augen; es wägt aber Jahwe die Geister. — Wälze auf Jahwe dein Tun, so werden deine Anschläge bestehen. — Jahwe hat alles gemacht zu seinem Zwecke, auch den Frevler für den Tag des Unglücks. — Jahwes Greuel ist jeder Übermütige; von Geschlecht zu Geschlecht bleibt er nicht ungestraft. — Durch Liebe und Treue wird Missetat versöhnt, und durch die Furcht Jahwes meidet man Böses. — Hat Jahwe Wohlgefallen an eines Mannes Wege, so versöhnt er auch seine Feinde mit ihm. — Besser ein Wenig mit Gerechtigkeit, als viel Einkommen mit Unrecht. — Des Menschen Herz denkt seinen Weg aus; Jahwe aber richtet seine Schritte. — Gottesspruch sei auf des Königs Lippen; im Gerichte soll sein Mund nicht Unrecht sprechen. — Rechtes Gewicht und Wage sind Jahwes, sein Werk alle Gewichtsteine im Beutel. — Ein Greuel sei Königen Unrecht zu tun; denn durch Gerechtigkeit wird der Thron befestigt. — Des Königs Wohlgefallen seien Lippen der Gerechtigkeit; wer Geradheit spricht, den soll er lieben. — Königsgrimm Todesengel; aber ein weiser Mann versöhnt ihn. — Im heitern Blick des Königs ist Leben, und seine Gnade wie eine Wolke des Spätregens. — Weisheit erwerben wie viel besser als Gold, und Einsicht erwerben vorzüglicher als Silber! — Der Redlichen Weg ist Böses meiden; es bewahrt sein Leben, wer seinen Weg beachtet. — Vor dem Verderben Stolz, und vor dem Falle Hochmut. — Besser demütig sein mit den Armen, als Raub teilen mit den Stolzen. — Wer klug ist bei einer Sache, findet Glück; und wer sich auf Jahwe verläßt, Heil ihm! — Wer weises Herzens ist. wird verständig genannt, und Anmut der Lippen mehrt Gelehrtheit. — Ein Lebensborn ist Klugheit für ihren Besitzer: aber Züchtigung der Toren ist Torheit. — Das Herz des Weisen macht seinen Mund klug, und auf seinen Lippen mehrt es Gelehrtheit. — Honigseim sind liebliche Reden, süß der Seele, Heilung den Gebeinen. — Es sind Wege, die gerade scheinen dem Menschen; aber ihr Ausgang ist Weg zum Tode. — Der Hunger des Arbeiters arbeitet für ihn; denn ihm ladet auf sein Mund. — Der nichtswürdige Mann bereitet Unglück, und auf seinen Lippen ist's wie versengend Feuer. — Der falsche Mann stiftet Hader, und der Ohrenbläser entzweit Vertraute. — Ein unredlicher Mann verführt seinen Nächsten, und leitet ihn auf einen Weg, der nicht gut. — Er drückt die Augen zu, um Falschheit zu sinnen; er beißt die Lippen zusammen: er hat die Bosheit vollendet! — Eine Ehrenkrone ist graues Haar: auf dem Wege der Gerechtigkeit wird sie gesunden. — Besser der Langmütige, als ein Held; und wer sein Gemüt beherrscht, als ein Stadteroberer. — In den Schoß wird das Los geworfen; von Jahwe aber kommt all sein Bescheid. Besser ein trockner Bissen und Ruhe dabei, als ein Haus voll Zankmahlzeiten. — Ein kluger Knecht herrscht über den schlechten Sohn, und mit Brüdern teilt er die Erbschaft. — Schmelztiegel für's Silber, und Ofen für's Gold; aber die Herzen prüft Jahwe. — Ein Böser merkt auf die Lippe des Unheils; ein Lügner horcht auf die Zunge des Frevels. — Wer des Dürftigen spottet, lästert seinen Schöpfer; wer sich des Verderbens freuet, bleibt nicht ungestraft. — Die Krone der Alten sind Sohnessöhne, und der Söhne Ehre ihre Väter. — Es ziemt dem Narren nicht treffliche Rede: wie viel weniger dem Edlen Lügenrede. — Ein Edelstein ist das Geschenk in den Augen seines Empfängers; wohin es sich wendet, macht es Glück. — Wer Vergehung bedeckt, sucht Liebe; wer aber eine Sache wieder anregt, entzweit Vertraute. — Tiefer dringt Tadel ein bei Verständigen als hundert Schläge bei Toren. — Empörung sucht nur Böses; aber ein grausamer Bote wird wider sie gesandt. — Begegnen mag einem ein Bär, dem die Jungen geraubt sind; aber nicht der Narr in seiner Torheit. — Wer Gutes mit Bösem vergilt, von dessen Hause weicht nicht das Unglück. — Einen Damm aufreißen heißt Zank anfangen: ehe der Streit heftig wird, gib nach! — Wer den Schuldigen unschuldig, und den Unschuldigen schuldig spricht, Jahwes Greuel sind beide zusammen. — Wozu denn Kaufpreis in der Hand des Toren? Weisheit zu kaufen? Es fehlt ja der Verstand! — Zu jeder Zeit liebt der Freund; aber als Bruder ist er für die Not geboren. — Ein unverständiger Mensch schlägt die Hand ein, leistet Bürgschaft vor dem Andern. — Vergehen liebt, wer Zank liebt; und wer seine Türe zu hoch baut, sucht Einsturz. — Wer falsches Herzens ist, findet nichts Gutes; und wer mit seiner Zunge trügt, fällt in Unglück. — Wer einen Toren zeugt, (der zeugt ihn) sich zum Kummer; und keine Freude hat des Narren Vater. — Ein fröhlich Herz bringt gute Heilung; aber ein niedergeschlagenes Gemüt vertrocknet das Gebein. — Geschenke nimmt der Frevler aus dem Busen, zu beugen die Wege des Rechts. — Vor dem Antlitz des Verständigen ist die Weisheit; aber die Augen des Toren sind am Ende der Erde. — Gram für den Vater ist ein törichter Sohn, und Kummer für die, die ihn gebar. — Auch den Gerechten zu büßen ist nicht gut, noch Edle zu schlagen um Recht. — Wer seine Reden spart, kennt Einsicht; und wer kühles Geistes, ist ein Mann von Verstand. — Auch der Tor, wenn er schweigt, wird für weise geachtet; wer seine Lippen schließt, ist verständig. Nach Gelüst wählt der Sonderling; wider alles Kluge ereifert er sich. — Der Tor hat keine Lust an Einsicht, sondern daran, sein Herz zu offenbaren. — Kommt der Frevler, kommt auch Verachtung, und mit Schande Schmach. — Tiefe Wasser sind die Reden aus des Menschen Munde; ein sprudelnder Bach die Quelle der Weisheit. — Partei zu nehmen für den Frevler ist nicht gut, um den Gerechten zu unterdrücken im Gericht. — Die Lippen des Toren bringen Streit, und sein Mund ruft nach Schlägen. — Der Mund des Toren wird ihm zum Verderben, und seine Lippen Fallstrick für sein Leben. — Worte des Ohrenbläsers sind wie Leckerbissen: sie dringen hinab ins Innerste des Leibes. — Auch wer lässig ist in seinem Geschäft, der ist Bruder des Verschwenders. — Ein fester Turm ist Jahwes Name: zu ihm eilt der Gerechte, und wird beschirmt. — Des Reichen Habe ist eine feste Stadt, und wie eine hohe Mauer, in seiner Einbildung. — Vor dem Sturze hebt sich stolz des Mannes Herz; vor der Ehre geht Demut her. — Wer Antwort gibt, eh' er vernommen, dem ist es Narrheit und Schande. — Der Mut des Mannes erträgt sein Leiden; aber ein niedergeschlagener Mut, wer kann ihn tragen? — Des Klugen Herz erwirbt Einsicht, und des Weisen Ohr sucht Einsicht. — Geschenke machen dem Menschen Raum, und vor die Großen führen sie ihn. — Gerecht scheint der Erste bei seinem Streit; aber es kommt sein Gegner, und prüft ihn. — Streitigkeiten schlichtet das Los, und zwischen Mächtigen entscheidet es. — Zerworfne Brüder sind (hartnäckiger) als eine feste Stadt; und (ihr) Hader wie Palastes Riegel. — Von seines Mundes Frucht sättigt sich der Leib eines Mannes; vom Ertrage seiner Lippen sättigt er sich, — Tod und Leben durch die Zunge: wer sie gebraucht, genießt ihre Frucht. — Wer ein Weib gefunden, hat Glück gefunden, und Wohlgefallen erlangt von Jahwe. — Flehend redet der Arme; der Reiche aber antwortet hart. — Einer hat viel Umgang zu seinem Untergang; doch gibt es Freunde, die fester anhangen als ein Bruder. Besser ein Armer, der in seiner Unschuld wandelt, als wer von falschen Lippen und ein Tor ist. — Auch Gier ohne Einsicht ist nicht gut; und wer mit den Füßen eilt, der tritt fehl. — Die Torheit des Menschen verkehrt seinen Weg; aber wider Jahwe ergrimmt sein Gemüt. — Reichtum führt viele Freunde zu; der Arme aber wird von seinem Freunde verlassen. — Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft, und wer Lügen ausspricht, wird nicht entrinnen. — Viele schmeicheln dem Freigebigen; und alle sind Freunde des Mannes, der Geschenke gibt. — Den Armen hassen all seine Brüder: wie viel mehr entfernen sich seine Freunde von ihm. Er folgt (ihren) Worten — sie sind nicht da! — Wer Verstand erwirbt, liebt seine Seele; wer auf Klugheit hält, findet Glück. — Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft; und wer Lügen ausspricht, geht zu Grunde. — Nicht ziemt dem Toren Wohlleben; wie viel weniger dem Knechte zu herrschen über Fürsten. — Klugheit macht den Mann langsam zum Zorn, und Ehre ist's, ihm Vergehung zu übersehen. — Wie Löwengebrüll der Zorn eines Königs; aber wie Tau auf Gras sein Wohlgefallen. — Unglück für seinen Vater ist ein törichter Sohn, und eine rinnende Dachtraufe die Zänkereien eines Weibes. — Haus und Habe sind das Erbe von Eltern; aber von Jahwe kommt ein vernünftiges Weib. — Trägheit versenkt in tiefen Schlaf, und die lässige Seele muß Hunger leiden. — Wer das Gebot bewahrt, bewahrt sein Leben; wer seinen Weg vernachlässigt, ist des Todes. — Dem Jahwe leiht, wer einem Armen schenkt; und seine Wohllat wird er ihm vergelten. — Züchtige deinen Sohn, da noch Hoffnung ist; aber ihn zu töten laß dir nicht in den Sinn kommen. — Wer rauh im Zorne, muß Strafe leiden; denn befreist du ihn, so mußt du's wieder tun. — Hör' auf Rat und nimm Zucht an, damit du weise seist in deiner Zukunft. — Viele Pläne sind im Herzen des Menschen; aber der Ratschluß Jahwes, der besteht. — Des Menschen Anmut ist seine Güte; und besser der Arme als der Lügner. — Die Furcht Jahwes führt zum Leben; gesättigt wohnt man, nicht heimgesucht vom Übel. — Der Träge versteckt seine Hand in die Schüssel, selbst zu seinem Munde mag er sie nicht zurückführen. — Schlägst du den Spötter, so wird der Einfältige klug; und weise den Verständigen zurecht, so lernt er Einsicht. — Den Vater verderbt, die Mutter verjagt ein schlechter und schändlicher Sohn. — Laß ab, mein Sohn, aus Unterweisung zu hören, um abzuirren von den Worten der Klugheit! — Ein nichtswürdiger Zeuge spottet des Rechts; und der Mund der Frevler verschlingt Unrecht. — Bereitet sind den Spöttern Strafgerichte, und Schläge dem Rücken der Narren. Ein Spötter ist der Wein, ein Brausekopf starkes Getränk; und wer darin taumelt, ist nicht weise. — Wie Löwengebrüll ist das Schrecken eines Königs; wer heftig wird gegen ihn, sündigt an sich selbst. — Ehre ist's dem Manne, vom Hader abzulassen; doch jeder Tor ereifert sich. — Des Winters wegen mag der Träge nicht pflügen: er wird betteln in der Ernte, und empfängt nichts! — Tiefes Wasser ist der Anschlag im Herzen des Mannes; der Kluge aber schöpft ihn heraus. — Viele Menschen rühmen ein jeglicher seine Güte; aber einen treuen Mann, wer findet ihn? — In seiner Unschuld wandelt der Gerechte: Heil seinen Kindern, die er hinterläßt! — Der König, auf dem Richterstuhle sitzend, würfelt mit seinen Augen alles Böse. — Wer kann sagen: Ich habe mein Herz lauter erhalten, bin rein geblieben von Sünde? — Verschiedenes Gewicht, verschiedenes Maß: Jahwes Greuel ist zugleich beides. — Schon der Knabe läßt in seinen Handlungen sich erkennen, ob rein und redlich sein Tun wird sein. — Das Ohr hört, und das Auge sieht; Jahwe hat beide geschaffen. — Liebe den Schlaf nicht, daß du nicht verarmest; halte deine Augen offen, so wirst du Brot genug haben. — Schlecht! Schlecht! spricht der Käufer; geht er aber fort, dann rühmt er sich. — Es gibt Gold unb Perlen die Menge; aber ein kostbares Gerät sind verständige Lippen. — Nimm ihm sein Kleid! denn er hat für einen Andern gebürgt; und für die Fremden pfänd' ihn aus! — Lieblich schmeckt dem Manne das Brot des Trugs; hernach aber wird ihm der Mund voll Kiesel. — Anschläge mit Überlegung bestehen, und mit kluger Leitung führe Krieg! — Geheimnisse enthüllt, wer mit Verleumdung umhergeht; und mit dem, der seine Lippen offen hat, laß dich nicht ein! — Wer seinem Vater und seiner Mutter flucht, des Leuchte erlischt in dickster Finsternis. — Eigentum, Anfangs ergeizt, wird auch am Ende nicht gesegnet sein. — Sprich nicht: „Ich will Böses vergelten!" Warte auf Jahwe, der wird dir helfen. — Jahwes Greuel ist verschiedenes Gewicht, und Wage des Betrugs ist nicht gut. — Von Jahwe hangen ab des Mannes Schritte: der Mensch, wie kann er seinen Weg verstehen? — Ein Fallstrick für den Menschen das Heilige zu übereilen, und nach den Gelübden (erst) zu überlegen. — Es wurfelt die Bösen ein weiser König, und führt über sie das Nad (des Dreschwagens). — Eine Leuchte Jahwes ist des Menschen Seele, durchforschend alle Gemächer des Innern. — Liebe und Treue behüten den König, und er stützt durch Liebe seinen Thron. — Der Jünglinge Stolz ist ihre Stärke, und Schmuck der Greise graues Haar. — Blutige Streiche sind Reinigung des Bösen, und Schläge, die bis ins Innere dringen. Wie Wasserbäche ist das Herz des Königs in Jahwes Hand; auf alles, was er will, neigt er es hin. — Des Menschen Wege sind alle recht in seinen Augen; es wägt aber Jahwe die Herzen. — Gerechtigkeit und Recht üben ist Jahwe lieber als Opfer. — Stolz der Augen und Hochmut des Herzens, der Frevler Leuchte, ist Sünde. — Die Bedachtsamkeit des Fleißigen führt nur zum Überfluß; wer aber eilt, (eilt) nur zum Mangel. — Erwerb von Schätzen durch falsche Zunge, verwehter Hauch derer, die den Tod suchen. — Die Gewalttat der Frevler rafft sie selbst fort, denn sie weigern sich zu tun, was Recht ist. — Wer krumme Wege geht, der weicht ab; wer aber rein, des Tun ist gerade. — Besser sitzen auf dem Winkel des Daches, als ein zänkisches Weib und gemeinsames Haus. — Die Begierde des Frevlers trachtet nach Bösem; Gnade findet nicht in seinen Augen sein Freund. — Wird der Spötter gestraft, so wird der Einfältige weise; unterrichtet man den Weisen, so nimmt er Belehrung an. — Es achtet ein Gerechter auf das Haus des Frevlers, stürzt die Frevler ins Unglück. — Wer sein Ohr verstopft vor dem Schreien des Armen, der wird auch rufen, aber nicht erhört werden. — Eine Gabe ins geheim beugt den Zorn, und ein Geschenk in den Schoß den heftigen Grimm. — Freude ist's dem Gerechten zu tun, was Recht ist; aber Schrecken den Übeltätern. — Ein Mensch, der vom Wege der Vernunft abirrt, wird in der Schatten Versammlung ruhen. — Ein Mann des Mangels wird, wer Freude liebt; wer Wein und Öl liebt, wird nicht reich. — Lösegeld wird für den Gerechten der Frevler, und für die Redlichen tritt der Verräter ein. — Besser wohnen im Lande der Wüste, als ein zänkisches Weib und Verdruß. — Köstlicher Schatz und Öl sind in des Weisen Wohnung; aber der törichte Mensch verschlingt sie. — Wer nach Gerechtigkeit und Güte strebt, der findet Leben, Gerechtigkeit und Ehre. — Die Stadt der Helden ersteigt der Weise, und stürzt die Feste, worauf sie vertraut. — Wer seinen Mund und seine Zunge bewahrt, bewahrt vor Not seine Seele. — Der Stolze, Übermütige, sein Name ist Spötter: er handelt im Überwallen seines Stolzes. — Des Trägen Begierde bringt ihn um; denn seine Hände weigern sich zu schaffen. Den ganzen Tag begehrt er begehrlich; der Gerechte aber gibt und spart nicht. — Das Opfer der Frevler ist ein Greuel: wie vielmehr, bringt man es mit Verbrechen dar. — Der Lügenzeuge kommt um; der Mann aber, der hört, darf ewig reden. — Der Frevler zeigt freche Miene; der Redliche aber richtet seinen Weg. — Es gibt keine Weisheit und keine Klugheit und keinen Rat vor Jahwe. — Das Roß wird gerüstet zum Tage des Streits; bei Jahwe aber ist der Sieg. Vorzüglicher ist guter Name als viel Reichtum; besser als Silber und Gold gute Gunst. — Reich und Arm begegnen sich: Jahwe hat sie alle geschaffen. — Der Kluge sieht das Unglück, und verbirgt sich; die Einfältigen aber gehen fort, und müssen büßen. — Die Folge der Demut, der Furcht Jahwes ist Reichtum und Ehre und Leben. — Dornen, Schlingen sind auf dem Wege des Falschen; wer sein Leben bewahren will, entferne sich davon. — Unterrichte den Knaben gemäß seinem Lebenswege: auch wenn er alt wird, wird er nicht davon weichen. — Der Reiche herrscht über die Armen, und Knecht ist der Borgende des Leihenden. — Wer Unrecht säet, wird Unheil ernten, und die Rute seiner Strafe ist fertig. — Der Mitleidige wird gesegnet; denn er gibt von seinem Brote dem Armen. — Treibe den Spötter aus, so geht der Zank weg, so hört auf Streit und Schande. — Wer Herzensreinheit liebt, auf wessen Lippen Anmut, des Freund ist der König. — Jahwes Augen bewahren Klugheit; aber die Worte des Verräters stürzt er. — Es spricht der Träge: „Ein Löwe ist draußen, mitten auf der Straße könnt' ich erwürgt werden!" — Eine tiefe Grube ist der Mund fremder Weiber; wem Jahwe zürnt, der fällt hinein. — Torheit, fest gekettet ans Herz des Knaben, der Stock der Züchtigung entfernt sie daraus. — Man drückt den Armen, um ihn reich zu machen; man gibt dem Reichen, nur zum Mangel. Ermahnungen zur Weisheit; einzelne SprücheNeige dein Ohr, und höre die Worte der Weisen, und habe Acht auf meine Belehrung! Denn schön ist's, wenn du sie bewahrst in deinem Innern, wenn sie bereit sind allzumal auf deinen Lippen. Daß auf Jahwe dein Vertrauen sei, das lehr' ich dich heute, ja dich. Fürwahr ich schreibe dir Herrliches an Ratschlägen und Klugheit, dir kund zu tun Richtschnur wahrhafter Reden, damit du Wahrheit zur Antwort bringst dem, der dich sendet. Beraube nicht den Schwachen, weil er schwach; und unterdrücke den Armen nicht im Tore des Gerichts! Denn Jahwe streitet ihren Streit, und beraubt ihre Räuber des Lebens. — Geselle dich nicht zum Zornigen, und mit dem Hitzigen gehe nicht um: damit du nicht seinen Weg lernst, und einen Fallstrick für deine Seele davon trägst. — Sei nicht unter denen, welche die Hand einschlagen, die für Schulden sich verbürgen. — Wenn du nichts hast zu bezahlen: warum soll man dein Bett unter dir wegnehmen? — Verrücke nicht die alte Grenze, die deine Väter gemacht haben. — Siehst du einen Mann, der rüstig in seinem Geschäfte: Königen wird er dienen, nicht wird er Niedrigen dienen. Setzt du dich zum Essen mit einem Herrscher, so merke wohl, wen du vor dir hast, und setze ein Messer an deine Kehle, wenn du gierig bist! Laß dich nicht gelüsten nach seinen Leckerbissen; denn es ist betrügliche Speise. — Mühe dich nicht reich zu werden; von (dieser) deiner Klugheit laß ab! Willst du deine Augen fliegen lassen darnach? (Bald) ist es nicht mehr! denn Flügel macht es sich wie ein Adler, und fliegt gen Himmel. — Iß nicht vom Brote des Mißgünstigen, und laß dich nicht gelüsten nach seinen Leckerbissen! Denn wie er rechne! in seinem Herzen, so ist er. Iß und trink! spricht er zu dir; aber sein Herz ist nicht mit dir. Deinen Bissen, den du gegessen, mußt du ausspeien, und hast verloren deine freundlichen Worte. — Vor den Ohren des Narren rede nicht! denn er verachtet die Klugheit deiner Rede. — Verrücke nicht die alte Grenze, und in die Felder der Waisen schreite nicht ein! Denn ihr Erlöser ist mächtig: er streitet ihren Streit mit dir. — Bring' her dein Herz der Zurechtweisung und deine Ohren den Reden der Einsicht! — Entziehe nicht dem Knaben die Züchtigung: wenn du ihn mit dem Stocke schlägst, wird er nicht sterben. Du schlägst ihn mit dem Stocke, und errettest seine Seele von der Unterwelt, Mein Sohn, wenn dein Herz weise ist, so freuet sich mein Herz, ja meines. Es frohlocken meine Nieren, wenn deine Lippen Geradheit reden. Dein Herz beneide nicht die Sünder, sondern sei in der Furcht Jahwes alle Zeit. Nein! sondern eine Zukunft ist, und deine Hoffnung wird nicht vernichtet sein. —- Höre du, mein Sohn, und sei weise, und richte dein Herz auf den geraden Weg! Sei nicht unter Weinsäufern, unter denen, die ihren Leib vergeuden! Denn der Säufer und Vergeuder verarmet, und in Lumpen kleidet Schlummer. — Gehorche deinem Vater, er hat dich gezeuget; und verachte nicht, wenn sie alt ist, deine Mutter. Wahrheit kaufe, und verkaufe sie nicht, Weisheit, Zucht und Einsicht! Frohlocken tut der Vater des Gerechten; wer einen Weisen gezeugt, freut sich sein. Möge sich freuen dein Vater und deine Mutter, und frohlocken, die dich gebar! — Gib mir, mein Sohn, dein Herz, und dein Auge bewahre meine Wege! Denn eine tiefe Grube ist die Hure, und ein enger Born das fremde Weib. Sie lauert wie ein Räuber, und die Treulosen unter den Menschen mehrt sie. Wer hat Weh? wer hat Leid? wer hat Zank? wer hat Kummer? wer hat Wunden ohne Ursach, wer hat trübe Augen? Die spät beim Weine sitzen, die kommen, um gewürzten Wein zu kosten. Sieh' den Wein nicht an, wenn er sich rötet, wenn er im Becher strahlt, sanft hinunter gleitet! Am Ende sticht er wie eine Schlange, und wie eine Natter beißt er. Deine Augen blicken (dann) nach fremden Weibern, und dein Herz erbt verkehrte Dinge; du bist wie einer, der mitten im Meere schläft, und wie einer, der an der Spitze des Mastbaumes schläft. „Sie schlagen mich, es tut nicht wehe; sie stoßen mich, ich fühle es nicht. Wann wache ich auf? Wieder will ich ihn suchen." Beeifere dich nicht um böse Menschen, und wünsche nicht bei ihnen zu sein! Denn Verderben sinnt ihr Herz, und Unheil reden ihre Lippen. — Durch Weisheit wird ein Haus gebauet, und durch Verstand befestigt; und durch Einsicht werden die Kammern gefüllt mit aller kostbaren und lieblichen Habe. — Der weise Mann hat Stärke, und der kundige Mann befestigt seine Kraft. Denn mit kluger Leitung sollst du Krieg führen, und Sieg kommt durch viele Ratgeber. — Zu hoch ist dem Toren die Weisheit; im Tore tut er seinen Mund nicht auf. — Wer darauf sinnt Böses zu tun, den nennt man einen Ränkemacher. — Das Vorhaben der Torheit ist Sünde, und ein Greuel den Menschen ein Spötter. — Sinkt dir der Mut am Tage der Not, so sinkt auch deine Kraft. — Errette die zum Tode Geführten und die zum Würgen hinwanken; entziehe dich nicht! Wenn du sprichst: „Siehe, wir kennen den nicht! wird, der die Herzen wägt, es nicht merken? und der deine Seele behütet, er weiß es, und vergilt dem Menschen nach seinem Tun. — Iß, mein Sohn, Honig, denn er ist gut, und Honigseim, süß auf deinem Gaumen: also lerne Weisheit für deine Seele. Wenn du sie gefunden, so ist eine Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht vernichtet sein. — Laure nicht als Frevler auf die Wohnung des Gerechten, verwüste seine Lagerstätte nicht! Denn siebenmal fällt der Gerechte, und steht wieder auf; aber die Frevler stürzen im Unglück. — Über den Fall deines Feindes freue dich nicht, und über seinen Sturz frohlocke dein Herz nicht: damit, es nicht Jahwe sehe, und es ihm mißfalle, und er seinen Zorn von ihm abwende. — Entrüste dich nicht über die Bösen, beneide nicht die Frevler! Denn keine Zukunft hat der Böse; die Leuchte der Frevler wird erlöschen. — Fürchte Jahwe, mein Sohn, und den König, und mit Aufrührern laß dich nicht ein! Denn plötzlich steigt ihr Verderben auf; und die Strafe, von Beiden (verhängt), wer kennt sie? Ein AnhangAuch dies von Weisen. Partei nehmen im Gericht ist nicht gut. Wer zum Schuldigen sagt: Du hast Recht! dem fluchen Völker, auf den zürnen Nationen. Aber den strafenden (Richtern) geht es wohl, und auf sie kommt Segen des Glücks. — Die Lippen küßt, wer treffende Antwort gibt. — Besorge draußen dein Geschäft, und bestelle dein Feld: darnach, so magst du dein Haus bauen. — Sei nicht ohne Ursach' Zeuge wider deinen Nächsten, und wolltest du täuschen mit deinen Lippen? — Sprich nicht: Wie er mir tat, so will ich ihm tun; ich will jeglichem vergelten nach seinem Werke! — Vor dem Felde des trügen Mannes ging ich vorüber, und vor dem Weinberge des unverständigen Menschen. — und siehe, er schoß ganz empor in Nesseln, und seine Fläche war bedeckt von Dornen, und seine Steinmauer war eingerissen. Und ich schaut' es, hatte Acht; ich sah's, nahm eine Warnung. „Ein wenig Schlaf, ein wenig Schlummer! ein wenig Händefalten, um zu liegen!" So kommt einhergeschritten deine Armut, und dein Mangel wie ein Schildbewaffneter. Eine nachträgliche Sammlung von SprüchenAuch dies sind Sprüche Salomo's, welche zusammengetragen die Männer Hiskia's, des Königs von Juda. — Gottes Ehre ist's, eine Sache zu verbergen; aber der Könige Ehre eine Sache zu erforschen. — Wie der Himmel an Höhe, und die Erde an Tiefe, so sei das Herz der Könige unerforschlich. — Sondere die Schlacken vom Silber, so geht dem Goldschmied ein Gefäß hervor. — Sondere den Frevler aus der Umgebung des Königs, so wird durch Gerechtigkeit sein Thron befestigt. — Brüste dich nicht vor dem Könige, und an den Platz der Großen tritt nicht! Denn besser ist's, wenn man dir sagt: Komm? hier herauf! als wenn man dich erniedrigt vor dem Fürsten, den deine Augen sehen. — Fahre nicht schnell heraus zum Streite, damit du nicht etwas tust zuletzt, beim Ausgang, wenn dich der Andere beschimpft! — Deinen Streit streite mit deinem Gegner; aber das Geheimnis des Andern enthülle nicht. — damit dich nicht schmähe, wer es hört, und dein übler Leumund nie weiche. — Goldene Äpfel mit silbernen Figuren — ein Wort geredet zu seiner Zeit. — Ein goldener Ring und Schmuck von feinem Golde — ein weiser Warner für aufmerksames Ohr. — Wie Schneekühlung zur Zeit der Ernte ein treuer Bote dem, der ihn sendet, und erquickt seines Herrn Seele. — Wolken und Wind ohne Regen — ein Mann, der mit Geschenken fälschlich prahlt. — Durch Langmut läßt ein Fürst sich bereden, und die weiche Zunge bricht Knochen. — Findest du Honig, so iß dein Genüge, damit du dich nicht sein übersättigst, und ihn ausspeiest. — Mache selten deinen Fuß im Hause deines Freundes, damit er nicht deiner überdrüssig und dir gram werde. — Streithammer und Schwert und spitziger Pfeil — ein Mann, der falsches Zeugnis redet wider seinen Nächsten. — Ein zerbrochener Zahn und wankender Fuß — das Vertrauen auf Treulose zur Zeit der Not. — Wer das Kleid auszieht am Tage der Kälte, Essig auf Potasche: so, wer Lieder singt dem traurigen Herzen. — Wenn deinen Hasser hungert, so speis' ihn mit Brot; und wenn ihn dürstet, so tränk' ihn mit Wasser! Denn glühende Kohlen sammelst du auf sein Haupt, und Jahwe wird dir vergelten. Nordwind gebiert Regen, und verdrießliche Gesichter heimliche Zunge. — Besser sitzen auf dem Winkel des Daches als ein zänkisches Weib und gemeinsames Haus. — Kühlendes Wasser für die ermattete Seele, und gute Nachricht aus fernem Lande. — Eine getrübte Quelle und ein verderbter Brunnen — der Gerechte, wankend vor dem Frevler. — Zu viel Honig essen ist nicht gut, und Erforschung schwerer Dinge wird zu schwer. — Eine eingerissene Stadt ohne Mauer — ein Mann, dessen Gemüte Selbstbeherrschung fehlt. Wie der Schnee im Sommer und der Regen in der Ernte, so ziemt nicht dem Toren Ehre. — Wie der Sperling dahin flattert, wie die Schwalbe fliegt, so trifft ein unverdienter Fluch nicht. — Die Peitsche fürs Pferd, der Zaum für den Esel, und der Stock für den Rücken der Toren. — Antworte dem Toren nicht nach seiner Narrheit, damit du ihm nicht auch gleich werdest. Antworte dem Toren nach seiner Narrheit, damit er sich nicht weise dünke. — Die Füße verstümmelt, Unrecht leidet, wer Geschäfte ausrichtet durch einen Toren. — Schlaff hängen die Schenkel vom Lahmen herab, und ein Spruch im Munde des Toren. — Wie ein Bündel Edelsteine auf einem Steinhaufen, so, wer dem Toren Ehre gibt. — Ein Dorn, erhoben in der Hand des Trunkenen, und der Spruch im Munde der Toren. — Ein Schütze, der alle verwundet, und wer Toren dingt und Vorübergehende dingt. — Wie der Hund zurückkehrt zu dem, was er gespieen, so wiederholt der Tor seine Narrheit. — Siehst du einen, der sich weise dünkt, so ist für den Toren mehr Hoffnung als für ihn. — Es spricht der Träge: „Ein Brüller ist auf dem Wege, ein Löwe auf der Straße." — Die Türe dreht sich in ihrer Angel, und der Träge auf seinem Lager. Der Träge versteckt seine Hand in der Schüssel; es ist ihm beschwerlich, sie zum Munde zurückzuführen. Der Träge dünkt sich weiser als Sieben, die mit Einsicht Antwort geben. — Einen Hund beim Ohre faßt, wer im Vorbeigehen sich ereifert über fremden Streit. — Wie ein Wahnsinniger, der Geschosse, Pfeile und Tod um sich wirft, so der Mann, der seinen Nächsten betrügt, und dann spricht: hab' ich nicht gescherzt? — Wo kein Holz mehr ist, erlischt das Feuer; und wo kein Ohrenbläser, hört der Streit auf. — Kohlen dienen zu Glut, und Holz zu Feuer; und ein zänkischer Mann, um Streit zu entzünden. — Worte des Ohrenbläsers sind wie Leckerbissen; sie dringen hinab ins Innerste des Leibes. — Schlackensilber über ein irdenes Gefäß gezogen — feurige Lippen und ein böses Herz. — Mit seinen Lippen verstellt sich der Hasser, und in seinem Innern hegt er Trug. Wenn er holdselig redet, glaub' ihm nicht! denn sieben Greuel sind in seinem Herzen. Verdeckt wird Haß durch Täuschung; enthüllt wird seine Bosheit in der Volksversammlung. — Wer eine Grube gräbt, der fällt hinein, wer einen Stein wälzt, auf den rollt er zurück. — Die falsche Zunge haßt die, so sie zermalmet; und ein glatter Mund bereitet Verderben. Rühme dich nicht des morgenden Tages! denn du weißt nicht, was der Tag erzeugt. — Es lobe dich ein Andrer, und nicht dein Mund, ein Fremder, und nicht deine Lippen! — Steines Schwere und Sandes Last, aber des Toren Unmut ist schwerer als beide. — Grausam ist Grimm und ungestüm Zorn; aber wer kann vor Eifersucht bestehen? — Besser ist offener Tadel als verhehlte Liebe. — Treu gemeint sind Freundes Wunden, aber reichlich des Hassers Küsse. Der Gesättigte tritt Honigseim mit Füßen; dem Hungrigen aber ist alles Bittere süß. — Wie ein Vogel, der fern von seinem Neste schweift, so ein Mann, der fern von seinem Wohnsitze schweift. — Öl und Rauchwerk erfreuet das Herz, und süß ist einem der Freund durch Herzens Rat. Deinen Freund und deines Vaters Freund verlasse nicht; doch in deines Bruders Haus gehe nicht am Tage deines Unglücks! Bester ein Nachbar in der Nähe als ein Bruder in der Ferne. — Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz; so kann ich meinem Lästerer Antwort geben. — Der Kluge sieht das Unglück, und) verbirgt sich; die Einfältigen gehen fort, (und) müssen büßen. — Nimm ihm sein Kleid! denn er hat für einen Andern gebürgt; und für die Fremde pfänd' ihn aus! — Wer seinen Nächsten mit lauter Stimme schon am frühen Morgen grüßt, dem wird es für einen Fluch gerechnet. Eine rinnende Dachtraufe am Regentage und ein zänkisches Weib sind gleich. Wer es stillt, stillt den Wind, und das Öl seiner Rechten ruft. — Eisen wird durch Eisen scharf, und Einer schärft den Zorn des Andern. — Wer seinen Feigenbaum bewahrt, ißt dessen Frucht; und wer Sorge trägt für seinen Herrn, der kommt zu Ehren. — Wie im Wasser Angesicht gegen Angesicht, so des Menschen Herz gegen den Menschen. — Die Unterwelt und der Abgrund werden nie gesättigt, und des Menschen Augen werden nie gesättigt. — Schmelztiegel für's Silber und Ofen für's Gold: so sei der Mann für den Mund seines Lobes. — Zerstößt du den Narren im Mörser unter Grütze mit der Keule, so wird nicht von ihm seine Narrheit weichen. — Bekümmere dich um das Aussehn deines Viehes, habe Acht auf die Herden! Denn nicht ewig dauert der Reichtum; und bleibt denn die Krone von Geschlecht zu Geschlecht? Das Gras verschwindet, und junges Grün erscheint, und es werden der Berge Kräuter gesammelt; die Lämmer kleiden dich, und Feldes Kaufpreis sind Böcke; und genug Ziegenmilch ist da zu deiner Nahrung, zur Nahrung deines Hauses und als Lebensmittel für deine Dirnen. Es flieht, ohne daß man ihn jagt, der Frevler; der Gerechte aber ist getrost wie ein junger Löwe. — Bei Empörung eines Landes sind seiner Fürsten viele; doch bei klugen und verständigen Menschen, so herrscht (der Fürst) lange. — Ein armer Mann, der Geringe unterdrückt, ist ein Regen, der wegschwemmt, daß es kein Brot gibt. — Die das Gesetz verlassen, loben den Frevler; die aber das Gesetz halten, entrüsten sich über ihn. Böse Leute sehen das Recht nicht ein; die aber nach Jahwe fragen, sehen Alles ein. — Besser ein Armer, der in seiner Unschuld wandelt, als wer verkehrtes Wandels und reich ist. — Wer das Gesetz bewahrt, ist ein verständiger Sohn; wer aber mit Verschwendern umgeht, macht seinem Vater Schande. — Wer seine Habe mehrt durch Wucher und Zins, der sammelt sie für den, der Armen schenkt. — Wer sein Ohr abwendet, um das Gesetz nicht zu hören, dessen Gebet auch ist ein Greuel. — Wer Redliche irre führt auf bösen Weg, der wird in seine eigene Grube fallen; die Frommen aber werden Gutes erben. — Weise ist der reiche Mann in seinen Augen; aber der verständige Arme durchschaut ihn. — Wenn die Gerechten frohlocken, gibt es viel Prunk; wenn aber die Frevler emporkommen, so verstecken sich die Menschen. — Wer seine Missetat verbirgt, kann nicht glücklich sein; wer sie aber bekennt und unterläßt, erlangt Barmherzigkeit. — Heil dem Menschen, der beständig Scheu hat; wer aber sein Herz verhärtet, fällt ins Unglück. — Ein brüllender Löwe und ein gieriger Bär ist ein ungerechter Herrscher über ein armes Volk. — Ein Fürst von wenig Verstand, der übt viel Bedrückung; wer aber Gewinn haßt, herrscht lange. — Ein Mensch, mit Menschenblut belastet, muß bis zur Grube fliehen, daß man ihn nicht ergreife. — Wer schuldlos wandelt, wird errettet; wer aber falsch auf zwei Wegen geht, fällt auf einem. — Wer seinen Acker bauet, hat Brot genug; wer aber Müßiggängern nachgeht, hat Armut genug. — Der treue Mann ist reich an Segen; wer aber eilt sich zu bereichern, bleibt nicht ungestraft. — Partei nehmen ist nicht gut; aber um einen Bissen Brot begeht der Mann Unrecht. — Es jagt nach Reichtum der neidische Mann, und bedenkt nicht, daß Mangel über ihn kommt. — Wer die Menschen tadelt, findet zuletzt mehr Gunst, als wer seine Zunge glättet. — Wer seinen Vater oder seine Mutter beraubt, und spricht: Es ist kein Unrecht! der ist Genosse des Räubers. — Der Aufgeblasene erregt Streit; wer aber auf Jahwe vertrauet, wird reich. — Wer auf seinen Verstand vertrauet, ist ein Tor; wer aber in Weisheit wandelt, wird gerettet. — Wer dem Armen gibt, hat keinen Mangel; wer aber seine Augen verschließt, ladet viel Fluch auf sich. — Wenn die Frevler emporkommen, verbergen sich die Menschen; wenn sie aber umkommen, mehren sich die Gerechten. Der Mann des Widerspruchs, der hartnäckig ist, wird plötzlich zertrümmert ohne Rettung. — Wenn sich die Gerechten mehren, freuet sich das Volk; wenn aber der Frevler herrscht, seufzt das Volk. — Wer Weisheit liebt, erfreuet seinen Vater; wer aber mit Huren umgeht, bringt sein Vermögen durch. — Ein König befestigt durch Gerechtigkeit sein Land; der Mann aber, der Geschenke nimmt, verderbt es. — Ein Mann, der seinem Nächsten heuchelt, breitet ein Netz aus seinen Schritten. — Im Vergehen des bösen Mannes liegt ein Fallstrick; der Gerechte aber jubelt und freuet sich. — Der Gerechte erkennt die Rechtssache des Armen; der Frevler aber versteht keine Kenninis. — Spötter setzen die Stadt in Flammen; Weise aber stillen den Zorn. — Ein weiser Mann im Streite mit einem törichren Manne mag zürnen oder lachen, so hat er keine Ruhe. — Blutgierige Menschen hassen den Frommen; die Redlichen aber suchen sein Leben (zu erhalten). — Sein ganzes Gemüt schüttet der Tor aus; der Weise aber dämpft es zurück. — Merkt ein Herrscher auf das Wort der Lüge, so sind alle seine Diener Frevler. — Der Arme und der Bedrücker begegnen sich: Beider Augen erleuchtet Jahwe. — Ein König, der Arme mit Wahrheit richtet, dessen Thron wird auf ewig bestehen. — Rute und Züchtigung geben Weisheit; aber ein sich überlassener Knabe macht seiner Mutter Schande. — Mehren sich die Frevler, mehrt sich Vergehung; die Gerechten aber sehen an ihrem Falle ihre Lust. Züchtige deinen Sohn, so schafft er dir Ruhe, und gewährt Wonne deiner Seele. Wo keine Offenbarung, wird zügellos das Volk; wenn es aber das Gesetz bewahrt, Heil ihm! — Durch Worte wird der Knecht nicht gezogen; er versteht es zwar, aber gehorcht nicht. — Siehst du einen Mann, der sich in seinen Reden übereilt, so ist für den Toren mehr Hoffnung als für ihn. — Wenn man seinen Knecht von Jugend auf verzärtelt, so will er zuletzt Sohn sein. — Ein zorniger Mann erregt Streit, und ein Hitziger vergeht sich viel. — Des Menschen Hoffahrt erniedrigt ihn; aber der Demütige erlangt Ehre. — Wer mit dem Diebe teilt, haßt sich selbst: er hört den Eid, und zeigt nichts an. — Menschenfurcht legt Fallstrick; wer aber auf Jahwe vertrauet, ist geschützt. — Viele suchen das Angesicht des Herrschers; doch von Jahwe kommt des Mannes Recht. — Ein Greuel der Gerechten der Übeltäter, und ein Greuel des Frevlers der Redliche von Wandel. Sprüche AgursWorte Agurs, des Sohnes Jake's, die Weissagung; Spruch des Mannes an Ithiel, an Ithiel und Uchal. Ja! unvernünftiger bin ich als ein Mensch, und Menscheneinsicht hab' ich nicht; und habe Weisheit nicht gelernt, und Erkenntnis des Allheiligen nicht erkannt. Wer stieg zum Himmel auf und ab? wer faßte den Wind in seine Faust? wer band das Wasser ins Kleid? wer setzte fest alle Grenzen der Erde? Wie ist sein Name, wie der Name seines Sohnes, wenn du's weißt? Aller Ausspruch Gottes ist geläutert; Schild ist er denen, die ihm vertrauen. Tue nichts hinzu zu seinen Worten, damit er dich nicht strafe und du zum Lügner werdest! — Zweierlei erbitt' ich von dir: versag' es mir nicht, bevor ich sterbe! Falschheit und Lügenreden halte fern von mir; Armut und Reichtum gib mir nicht; laß mich verzehren das Brot meines Bedarfs, damit ich nicht, übersättigt, verleugne, und spreche: Wer ist Jahwe? oder, damit ich nicht, verarmt, stehle, und mich vergreife am Namen meines Gottes. — Verleumde nicht den Diener bei seinem Herrn, damit er dir nicht fluche, und du büßest. — Ein Geschlecht flucht seinem Vater, und segnet seine Mutter nicht. Ein Geschlecht ist rein in seinen Augen, und doch von seinem Unflat nicht gewaschen. Ein Geschlecht, wie hoch sind seine Augen, und erheben sich seine Wimpern! Ein Geschlecht, Schwerter sind seine Zähne, und Messer sind seine Backenzähne, um wegzufressen die Armen von der Erde, und die Elenden unter den Menschen. — Die Aluka hat zwei Töchter: „Gib her! gib her!" Dreie sind nicht zu sättigen, Viere sprechen nie: Genug! Die Unterwelt, die Unfruchtbare, die Erde, welche nie vom Wasser gesättigt wird, und das Feuer, welches nie sagt: Genug! Ein Auge, das den Vater verspottet, und den Gehorsam gegen die Mutter verachtet, das hacken die Raben des Tales aus, und das fressen die jungen Adler. — Dreie sind mir unbegreiflich, und Viere versteh' ich nicht: den Weg des Adlers am Himmel, den Weg der Schlange auf dem Felsen, den Weg des Schiffes inmitten des Meeres, den Weg des Mannes zur Dirne. — Also die Weise der Ehebrecherin: sie genießt, und wischt sich den Mund, und spricht: Ich habe nichts Übels getan! — Unter Dreien bebt das Land, und unter Vieren kann es nicht aushalten: unter einem Knecht, wenn er König wird, und einem Narren, wenn er satt Brot hat; unter der Verschmähten, wenn sie Frau wird, und der Magd, wenn sie ihre Gebieterin beerbt. Viere sind klein auf Erden, und doch weise, wohlgelehrt: die Ameisen, ein Volk, gar nicht kräftig, und doch schaffen sie sich im Sommer ihre Speise; die Bergmäuse, ein Volk, gar nicht stark, und doch legen sie in Felsen ihre Wohnung an; keinen König haben die Heuschrecken, und ziehen doch alle geschart; die Eidechse greift mit den Händen, und ist in Königspallästen. — Dreie haben einen schönen Schritt, und Viere einen schönen Gang: der Löwe, der Held unter den Tieren, er weicht vor Niemand zurück; das Lenden-gegürtete (Streitroß), oder der Widder, und ein König mit seinem Volke. Wenn du töricht wärest in Übermut, und (Böses) sannest — die Hand auf den Mund! Denn Druck der Milch gibt Butter, und Druck der Nase gibt Blut, und Druck des Zornes gibt Zank. Lehren für KönigeWorte an Lemuel, den König; Sprüche, die ihn seine Mutter lehrte. Was, mein Sohn, was, Sohn meines Leibes, was, Sohn meiner Gelübde, (soll ich dir sagen?) Gib nicht den Weibern deine Kraft hin, noch deine Wege den Königs-Verderberinnen. Nicht für Könige, Lemuel! nicht für Könige, Wein zu trinken, nicht für Fürsten Hang zu starkem Getränke, damit er nicht trinke, und das Gesetz vergesse, und verkehre das Recht aller Söhne des Elends. Gebt starkes Getränk dem Unglücklichen, und Wein dem Herzbetrübten! Er trinke, und vergesse seiner Armut, und gedenke seines Ungemachs nicht mehr. — Tu' deinen Mund auf für den Stummen, und für das Recht aller Kinder der Verlassenschaft! Tu' deinen Mund auf, richte recht, führe die Sache des Armen und Elenden! Lob des tugendsamen WeibesEin wackeres Weib, wer findet es? über Perlen geht ihr Wert. Ihr vertrauet das Herz ihres Mannes, und an Beute fehlt es ihm nicht. Sie tut ihm Gutes und nichts Böses alle Tage ihres Lebens. Sie sucht Wolle und Flachs, und schafft nach ihrer Hände Lust. Sie ist wie Kaufmannsschiffe: von fern her bringt sie ihre Nahrung. Sie steht auf, wenn's noch Nacht ist, und gibt Speise ihrem Hause und das Tagwerk ihren Dirnen. Sie sinnt auf Feld, und erlangt es; von ihrer Hände Frucht pflanzt sie einen Weinberg. Sie gürtet mit Kraft ihre Lenden, und stärkt ihre Arme. Sie schmeckt, daß gut ihr Erwerb; es erlischt nicht in der Nacht ihre Leuchte. Ihre Hand streckt sie nach dem Spinnrocken, und ihre Finger fassen die Spindel. Sie breitet ihre Hand dem Armen aus, und reicht ihren Arm dem Elenden. Sie fürchtet nicht für ihr Haus den Schnee, denn ihr ganzes Haus ist bekleidet mit Karmesin. Decken macht sie sich; Byssus und Purpur ist ihr Kleid. Gekannt ist in den Toren ihr Mann, wenn er sitzt bei den Ältesten des Landes. Hemden macht sie, und verkauft sie; und Gürtel gibt sie an den Kananiter. Kraft und Würde ist ihr Gewand, und sie lacht des kommenden Tages. Ihren Mund öffnet sie mit Weisheit, und der Anmut Lehre ist auf ihrer Zunge. Sie beobachtet die Wege ihres Hauses, und Brot der Trägheit ißt sie nicht. Ihre Söhne treten auf, und preisen sie; ihr Mann, und lobt sie: „Viele Töchter handeln wacker, du aber übertriffst sie alle!" Täuschung ist die Anmut, und Eitelkeit die Schönheit; ein gottesfürchtiges Weib, das muß man loben. Gebt ihr von der Frucht ihrer Hände! Es loben sie in den Toren ihre Werke. Alles ist eitelWorte des Predigers, des Sohnes Davids, des Königs zu Jerusalem. Eitelkeit der Eitelkeiten, spricht der Prediger, Eitelkeit der Eitelkeiten! Alles ist eitel. Welchen Gewinn hat der Mensch für all seine Mühe, womit er sich mühet unter der Sonne? Ein Geschlecht vergeht und ein Geschlecht kommt, und die Erde bleibt ewig stehen. Und die Sonne geht auf, und die Sonne geht unter, und zu ihrer Wohnung eilt sie, geht (wieder) dort auf. Es geht nach Süden, und wendet sich nach Norden, wendend und wendend geht der Wind, und in seinen Wendungen kehrt der Wind zurück. Alle Bäche fließen ins Meer, und das Meer wird nicht voll; an den Ort wohin die Bäche fließen, dahin fließen sie immer wieder. Alle die Worte ermüden, kein Mensch vermag sie auszureden; das Auge wird nicht satt zu schauen, und das Ohr wird nicht voll vom Hören. Das, was gewesen, ist das, was sein wird; und das, was geschehen, ist das, was geschehen wird, und gar nichts Neues ist unter der Sonne. Es gibt Dinge, wovon man sagt: „Siehe doch, das ist neu!" — Längst ist es dagewesen in den Jahrhunderten, die vor uns gewesen. Kein Gedächtnis (bleibt) den Früheren; und auch den Künftigen, welche sein werden, wird kein Gedächtnis bleiben bei denen, die künftig sein werden. Des Predigers eigene Erfahrung darüberIch Prediger war König über Israel zu Jerusalem. Und ich richtete mein Herz mit Weisheit zu untersuchen und zu erforschen alles, was unter dem Himmel geschieht. Das ist ein übles Geschäft, welches Gott den Menschensöhnen zugeteilt, sich damit zu beschäftigen! — Ich sah alle Werke, die unter der Sonne geschehen; und siehe, alles eitel und windiges Streben. Krummes kann nicht gerade werden, und Mängel können nicht gezählt werden. Ich sprach in meinem Herzen: Siehe, ich habe große und größere Weisheit erlangt denn alle, die vor mir gewesen zu Jerusalem, und mein Herz hat viel Weisheit und Kenntnis geschaut. Doch da ich mein Herz richtete Weisheit zu erkennen und Torheit und Narrheit zu erkennen: erkannte ich, daß auch dies ein windiges Streben ist. Denn bei viel Weisheit ist viel Unmut; und wer Kenntnis mehrt, mehrt Schmerz. Ich sprach in meinem Herzen: Auf denn, ich will dich versuchen mit Freude, und genieße Gutes! Aber siehe, auch das war eitel. Zum Lachen sprach ich: toll! und zur Freude: was tut sie? Ich gedachte in meinem Herzen zu halten beim Weine mein Fleisch, während mein Herz mit Weisheit leitete, und Torheit zu ergreifen, bis ich sähe, was den Menschensöhnen gut wäre, daß sie es tun unter dem Himmel die kleine Zahl ihrer Lebenstage. Große Dinge tat ich. Ich bauete mir Häuser, pflanzte mir Weinberge. Ich machte mir Gärten und Lusthaine, und pflanzte darin Bäume von allerlei Frucht. Ich Machte mir Wasserteiche, um daraus zu wässern den in Bäumen aufwachsenden Wald. Ich kaufte Knechte und Mägde, und hatte Hausgeborne. Auch hatte ich Herden von Rindern und Schafen, mehr denn alle, die vor mir gewesen zu Jerusalem. Ich sammelte mir auch Silber und Gold und Schätze von Königen und Landschaften. Ich schaffte mir Sänger und Sängerinnen, und Wollust der Menschensöhne, Herrin und Herrinnen. Und ich ward groß, und nahm zu mehr denn alle, die vor mir gewesen zu Jerusalem. Auch meine Weisheit blieb mir. Und alles, was meine Augen wünschten, entzog ich ihnen nicht; ich versagte meinem Herzen keine Freude; denn mein Herz war fröhlich durch all meine Mühe, und das war mein Teil von all meiner Mühe. Als ich aber anblickte all meine Werke, die meine Hände gemacht, und die Mühe, womit ich mich gemüht und geschafft: siehe, da war alles eitel und windiges Streben, und kein Gewinn unter der Sonne. Und ich wandte mich zu betrachten Weisheit und Torheit und Narrheit. (Denn was wird der Mensch (tun), der nach dem Könige kommen wird? Das, was sie längst getan haben!) Und ich sah, daß ein Vorzug der Weisheit vor der Torheit sei, wie der Vorzug des Lichtes vor der Finsternis der Weise hat seine Augen im Kopfe, und der Tor wandelt im Finstern; doch erkannte ich, daß einerlei Schicksal ihnen allen begegnet. Da sprach ich in meinem Herzen: Gleich dem Schicksale des Toren wird auch mir begegnen: und warum bin ich da sehr weise geworden? Und ich dacht in meinem Herzen, daß auch das eitel sei. Denn kein Gedächtnis bleibt dem Weisen mit dem Toren in Ewigkeit, dieweil längst in künftigen Tagen alles vergessen ist; und ach! es stirbt der Weise mit dem Toren! Da haßte ich das Leben; denn übel schien mir alles, was unter der Sonne geschieht; denn alles ist eitel und windiges Streben. Und ich haßte all meine Mühe, womit ich mich mühte unter der Sonne, daß ich sie überlassen sollte dem Menschen, der nach mir sein wird. Und wer weiß, ob er ein Weiser oder ein Tor sein wird? Doch wird er schalten über all meine Mühe, womit ich mich gemüht und weislich getan unter der Sonne. Auch das ist eitel. Da wandte ich mich, mein Herz verzweifeln zu lassen ob all der Mühe, womit ich mich gemüht unter der Sonne. Denn es gibt einen Menschen, dessen Mühe mit Weisheit, Kenntnis und Gelingen (verbunden war) und doch dem Menschen, der sich nicht damit gemüht, muß er es geben als sein Erbteil. Auch das ist eitel und ein großes Übel! Denn was wird dem Menschen für all seine Mühe und für das Streben seines Geistes, womit er sich müht unter der Sonne? Denn all seine Tage sind schmerzvoll, und Kummer ist sein Geschäft; selbst des Nachts ruht sein Herz nicht. Auch das ist eitel! Nichts Besseres für den Menschen, als daß er esse und trinke und seine Seele Glück schauen lasse bei seiner Mühe. Auch solches sah ich, daß es aus der Hand Gottes kommt. Denn wer kann essen und wer genießen außer mir? Denn dem Menschen, welcher ihm wohlgefällt, gibt er Weisheit und Erkenntnis und Freude; aber dem Sünder gibt er das Geschäft zu sammeln und zu häufen, um es dem zu geben, der Gott wohlgefällt. Auch das ist eitel und windiges Streben. Der Kreislauf der Dinge, die herrschende Ungerechtigkeit, die Vergänglichkeit des Menschen — alles empfiehlt den unimttelbaren Lebensgenuß.Alles hat seine Zeit, und seine Stunde hat jegliches Ding unter dem Himmel. Seine Zeit hat geboren werden, und seine Zeit sterben; seine Zeit hat pflanzen, und seine Zeit Gepflanztes ausrotten; seine Zeit hat würgen, und seine Zeit heilen; seine Zeit hat einreißen, und seine Zeit aufbauen; seine Zeit hat weinen, und seine Zeit lachen; seine Zeit hat klagen, und seine Zeit tanzen; seine Zeit hat Steine auseinander werfen, und seine Zeit Steine sammeln; seine Zeit hat umarmen, und seine Zeit von Umarmung fern sein; seine Zeit hat suchen, und seine Zeit verloren gehen lassen; seine Zeit hat aufbewahren, und seine Zeit wegwerfen; seine Zeit hat zerreißen, und seine Zeit nähen; seine Zeit hat schweigen, und seine Zeit reden; seine Zeit hat lieben, und seine Zeit hassen; seine Zeit hat Krieg, und seine Zeit Friede. Was für Gewinn hat der Schaffende dafür, daß er sich müht? Ich sah die Geschäfte, welche Gott den Menschensöhnen gegeben, sich damit zu beschäftigen. Alles machte er schön zu seiner Zeit; aber auch die Welt legte er in ihr Herz, so daß der Mensch nicht die Werke versteht, die Gott tut, von Anfang bis zu Ende. Ich erkannte, daß es für sie nichts Besseres gibt als fröhlich sein und sich gütlich tun ihr Leben lang. Auch wenn irgend ein Mensch ißt und trinkt und Gutes schaut bei all seiner Mühe, ist das ein Geschenk Gottes. Ich erkannte, daß alles, was Gott wirkt, für ewig ist; nichts ist hinzuzusetzen und nichts davon zu nehmen, und Gott wirkt, daß man sich vor ihm fürchten soll. Was ist, war längst; und was werden soll, ist längst gewesen, und Gott sucht das Verdrängte wieder auf. Und weiter betrachtete ich unter der Sonne die Stätte des Gerichts, da war Frevel; und die Stätte der Gerechtigkeit, da war Frevel. Da sprach ich in meinem Herzen: Den Gerechten und den Frevler wird Gott richten; denn eine Zeit (kommt) für jegliches Ding und über alles Tun alsdann. Ich sprach in meinem Herzen: Wegen der Menschensöhne (geschieht es), damit sie Gott prüfe, und daß sie sehen, daß sie wie Tiere sind. Denn das Schicksal der Menschensöhne ist wie das Schicksal des Tieres, und Ein Schicksal haben sie. Wie dieses stirbt, so stirbt jener; Ein Lebenshauch ist Allen, und einen Vorzug des Menschen vor dem Tiere gibt es nicht, denn Alles ist eitel. Alles geht dahin an Einen Ort. Alles ward aus dem Staube, und Alles kehrt zum Staube. Wer weiß, ob der Lebenshauch der Menschensöhne in die Höhe steigt, und der Lebenshauch des Tieres hinabführt unter die Erde? Und so sah ich, daß nichts Besseres ist, als daß der Mensch sich freue seines Tuns; denn das ist sein Teil. Denn wer bringt ihn dahin, daß er sehe, was nach ihm sein wird? Weitere Erfahrungen über die Eitelkeit der DingeUnd wieder sah ich alle die Bedrückungen, die geschehen unter der Sonne; und siehe, da waren Tränen der Bedrückten, und sie hatten keinen Tröster; und von der Hand ihrer Unterdrücker Gewalt, und sie hatten keinen Tröster. Da pries ich die Toten, die längst gestorben, vor den Lebendigen, die bis dahin noch lebten. Glücklicher aber als Beide ist der, der bis dahin nicht gewesen, der nicht gesehen das böse Tun, welches geschieht unter der Sonne. — Und ich sah alle Mühe und alles Gelingen des Tuns, daß es (Gegenstand der) Eifersucht des Einen wegen des Andern. Auch das ist eitel und windiges Streben! — Der Tor faltet seine Hände, und verzehrt sich selbst. Besser eine Hand voll Ruhe, als beide Fäuste voll Arbeit und windiges Streben. — Und wieder sah ich Eitelkeit unter der Sonne. Es ist ein Einzelner und nicht selbander; weder Sohn noch Bruder hat er, und doch ist seiner Mühe kein Ende, und sein Auge wird des Reichtums nicht satt. Für wen mühe ich mich doch, und versage meiner Seele das Gute? Auch das ist eitel und ein böses Ding! Besser Zwei als Einer. Denn sie haben einen guten Lohn für ihre Mühe. Denn fallen sie, so hilft der Eine seinem Genossen auf. Wehe aber dem Einzelnen, der fällt, ohne daß ein Anderer da ist, der ihm aufhelfe! Auch, wenn Zwei bei einander liegen, so wird ihnen warm; der Einzelne aber, wie will er warm werden? Und wenn jemand ihn den Einen angreift, so werden ihm doch Zwei widerstehen; und die dreifache Schnur wird nicht schnell zerrissen. — Besser ein armer, aber weiser Jüngling als ein alter und törichter König, welcher nicht mehr weiß sich warnen zu lassen. Denn aus dem Hause der Gefangenen ging er hervor, um König zu sein, obschon er in seinem Königreiche arm geboren war. Ich sah alle Lebenden, die unter der Sonne wandelten, mit dem anderen Jünglinge, der an Jenes Stelle trat. Kein Ende war all des Volkes, Aller, denen er vorstand; gleichwohl freuen die Spätem sich sein nicht. Denn auch das ist eitel und windiges Streben. Nach einzelnen guten Lehren wieder Bemerkungen über die EitelkeitBewahre deinen Fuß, wenn du zum Hause Gottes gehst; und zu nahen, um zu hören, ist besser als Opferbringen der Toren. Denn sie kümmern sich nicht um Böses tun. — Sei nicht schnell mit deinem Munde, und dein Herz eile nicht ein Wort vor Gott auszusprechen! Denn Gott ist im Himmel, und du bist auf der Erde: darum seien deiner Worte wenige. Denn Träume kommen durch viele Sorge: so wird der Tor laut durch viele Worte. Wenn du Gott ein Gelübde gelobst, so verziehe nicht es zu erfüllen; denn er hat kein Gefallen an den Toren: was du gelobst, erfülle. Besser, daß du nicht gelobst, als daß du gelobst und nicht erfüllst. Gestatte deinem Munde nicht dein Fleisch in Sünde zu bringen, und sprich nicht vor dem Boten (Gottes): Es war ein Irrtum! Warum soll Gott zürnen über deine Stimme, und verderben deiner Hände Werk? Denn bei vielen Träumen, da ist Eitelkeit, und (so auch) bei vielen Worten; ja, fürchte du Gott! — Sichest du den Druck des Armen und den Raub des Rechts und der Gerechtigkeit im Lande, so wundere dich nicht über die Sache. Denn über den Hohen wacht ein Höherer, und ein Höchster über sie alle. Aber ein Vorteil des Landes ist in Allem ein König, vom Lande verehrt. — Wer Geld liebt, wird Geldes nicht satt; und wer Reichtum liebt, hat keinen Nutzen davon. Auch das ist eitel. Mehrt sich das Gut, so mehren sich seine Verzehrer. Und welches Glück hat dessen Besitzer, als das Anschauen der Augen? Süß ist der Schlaf des Arbeiters, er mag wenig oder viel essen; aber die Sättigung des Reichen läßt ihn nicht schlafen. Es ist ein schmerzliches Übel, das ich sah unter der Sonne: Reichtum, aufbewahrt von seinem Besitzer zu seinem Unglück. Denn geht solcher Reichtum unter durch schlimmes Geschäft, und hat er einen Sohn erzeugt, so bleibt nichts in seiner Hand. Wie er aus dem Leibe seiner Mutter hervorging, nackt geht er wieder hinweg, wie er gekommen; und nichts trägt er für seine Mühe davon, was er fortbrachte in seiner Hand. Und auch das ist ein schmerzliches Übel. Ganz so, wie er gekommen, geht er hin. Und was bleibt für Vorteil ihm, der sich mühte in den Wind? Ja, sein Lebenlang aß er im Dunkel, und Unmut hat er viel und Leiden ist ihm und Verdruß. Siehe, was ich gesehen: gut, ja schön ist's zu essen und zu trinken und Gutes zu schauen bei all seiner Mühe, womit sich Einer müht unter der Sonne, die kleine Zahl seiner Lebenstage, welche ihm Gott gegeben; denn das ist sein Teil. Auch wenn irgend einem Menschen Gott Reichtum und Güter gegeben, und ihm gestattet davon zu genießen, seinen Teil davon zu tragen, und sich zu freuen seiner Mühe, das ist ein Geschenk Gottes. Denn nicht viel denkt er an die Tage seines Lebens, weil Gott ihn beschäftigt mit der Freude seines Herzens. Es gibt ein Übel, das ich sah unter der Sonne, und häufig trifft es den Menschen. Einer dem Gott Reichtum und Güter und Ehre gibt, daß er nichts entbehrt für seine Seele von allem, was er sich wünscht; aber Gott gestattet ihm nicht davon zu genießen, sondern ein Fremder genießt es. Das ist eitel und ein schlimmes Übel! Wenn Einer hundert Söhne zeugte, und lebte viele Jahre, und viele wären seiner Lebensjahre; und seine Seele sättigte sich nicht des Guten, und auch kein Begräbnis würde ihm: so spräch' ich: Glücklicher als er die Fehlgeburt. Denn in Eitelkeit kommt sie, und in Finsternis geht sie dahin, und mit Finsternis ist ihr Name bedeckt; auch hat sie die Sonne nicht gesehen noch empfunden: (aber) Ruhe hat sie vor jenem (Reichen). Und wenn er tausend Jahre zweimal gelebt, und keines Guten genossen — geht nicht Alles an Einen Ort? — Alle Mühe des Menschen ist für seinen Mund, und gleichwohl wird die Begierde nicht gesättigt. Denn welchen Vorzug hat der Weise vor dem Toren? Welchen der Arme, der da versteht vor den Lebenden zu wandeln? Besser ist, was man vor Augen sieht, als das Trachten der Begierde. Auch das ist eitel und windiges Streben. Was da ist, längst ist sein Name genannt; und es ist bekannt, daß er Mensch ist, und nicht vermag zu hadern mit dem, der mächtiger ist als er. Denn es gibt viele Dinge, welche die Eitelkeit mehren. Was hat der Mensch für einen Vorzug? Denn wer weiß, was dem Menschen gut ist im Leben, die kleine Zahl der Tage seines eiteln Lebens, die er verbringt wie der Schatten? Denn wer zeigt dem Menschen, was nach ihm sein wird unter der Sonne? Unter einzelnen Sprüchen Bemerkungen über die menschliche EitelkeitBester gut Gerücht, als gute Gerüche, und der Tag des Todes besser als der Tag der Geburt. Bester zu gehen ins Haus der Trauer, als zu gehen ins Haus des Mahles, dieweil solches ist das Ende aller Menschen, und der Lebendige nimmt's zu Herzen. Bester Unmut als lachen; denn bei trübem Angesicht wird das Herz gut. Das Herz der Weisen ist im Hause der Trauer, aber das Herz der Toren ist im Hause der Freude. — Besser auf die Rüge des Weisen zu hören, als daß einer auf das Lied der Toren hört. Denn wie das Knistern der Dornen unter dem Topfe, also das Lachen des Toren; auch das ist eitel. Denn Erpressung macht den Weisen töricht, und Geschenke verderben das Herz. Besser der Ausgang einer Sache als ihr Anfang; besser Langmut als Hochmut. — Übereile dich nicht in deinem Gemüte zum Unwillen! denn Unwille ruht im Busen des Toren. — Sprich nicht: Was ist's, daß die vorigen Tage besser gewesen als diese? Denn nicht aus Weisheit fragst du darnach. — Weisheit ist so gut, als Besitztum, und Vorteil denen, welche die Sonne schauen. Denn im Schutze der Weisheit, im Schutze des Silbers; aber ein Vorzug ist Einsicht: die Weisheit verleiht ihren Besitzern Leben. — Schaue Gottes Werk! Denn wer kann gerade machen, was er krümmt? — Am Tage des Glücks sei glücklich, und am Tage des Unglücks bedenke: auch diesen, gleich jenem, schuf Gott, deswegen, daß der Mensch nicht irgend etwas wisse nach ihm. Das alles sah ich in den Tagen meiner Eitelkeit. Es gibt einen Gerechten, der geht unter in seiner Gerechtigkeit, und es gibt einen Gottlosen, der lange lebt in seiner Bosheit. — Sei nicht allzu gerecht, und benimm dich nicht zu sehr weise! Warum willst du dich verderben? Sei nicht allzu gottlos, und sei kein Tor! Warum willst du sterben, ehe es deine Zeit ist? Es ist gut, daß du an diesem hältst, aber auch von jenem nicht deine Hand läßt. Denn der Gottesfürchtige entgeht dem allen. — Die Weisheit macht den Weisen stärker als zehn Gewaltige, die in der Stadt sind. — Kein Mensch ist ja gerecht auf Erden, der das Gute tue und nicht sündige. Auch auf alle Reden, die man redet, gib nicht Acht, damit du nicht hörst, wie dein Knecht dir flucht. Denn auch viele Male weiß dein Herz, daß du Andern auch geflucht hast. Das alles hab' ich versucht mit der Weisheit. Ich sprach: ich will weise sein; sie aber war ferne von mir. Was ferne ist und tief, ja tief, wer mag's finden? — Ich wandte mich und mein Herz zu erkennen und zu erforschen und zu suchen Weisheit und Verstand, und zu erkennen Frevel, Torheit und Narrheit, Tollheit. Da fand ich, was bitterer als der Tod ist, das Weib, dessen Herz Netze und Schlingen, und dessen Hände Banden. Wer gut ist vor Gottes Angesicht, der entrinnt ihr; aber der Sünder wird von ihr bestrickt. Siehe, dies hab' ich gefunden, spricht der Prediger, eines am anderen, (erforschend), um Verstand zu finden. Was noch meine Seele sucht, und ich nicht gefunden: einen Mann von Tausenden hab' ich gefunden; aber ein Weib hab' ich unter all diesen nicht gefunden. Nur dies, siehe, hab' ich gefunden: daß Gott den Menschen gerade geschaffen; sie aber suchen viel Ränke. Wer ist wie der Weise? und wer versteht die Deutung der Dinge? Die Weisheit der Menschen erleuchtet sein Angesicht, und seines Angesichtes Frechheit wird verwandelt. — Ich spreche: Halte das Gebot des Königs, und zwar wegen des Eides Gottes! Übereile dich nicht, daß du von ihm weichst, gehe nicht in böse Sache ein! Denn alles, was er will, darf er tun, sintemal das Wort des Königs mächtig ist: und wer darf zu ihm sagen: Was tust du? — Wer das Gebot hält, weiß von nichts Bösem, und Zeit und Weise kennt das Herz des Weisen. Denn jegliches Ding hat seine Zeit und Weise; denn viel ist des Übels, das den Menschen trifft. Denn keiner weiß, was sein wird; denn wie es sein wird, wer zeigt's ihm an? — Kein Mensch hat Macht über den Lebenshauch, so daß er den Lebenshauch zurückhalteu könnte; und keiner hat Macht über den Tag des Todes, und es ist keine Entlassung in dem Streite; und nicht rettet Frevel die Seinigen. — Das alles hab' ich gesehen und Acht gehabt auf alles Tun, das geschieht unter der Sonne. Es gibt Zeiten, wo ein Mensch über Menschen schaltet zu ihrem Unglücke. Und sodann sah ich Frevler, die begraben wurden, und es kamen und gingen hinweg vom heiligen Orte und wurden vergessen in der Stadt, die redlich getan hatten. Auch das ist eitel. — Weil der Richterspruch über böse Taten nicht schleunig vollzogen wird, darum wird das Herz der Menschensöhne in ihnen dreist Böses zu tun. Wenn aber auch der Sünder das Böse hundertmal tut, und lange lebt, so weiß ich doch, daß es wohl gehen wird denen, die Gott fürchten und sich fürchten vor seinem Angesicht. Aber wohl wird es nicht gehen dem Frevler; und er wird nicht lange leben wie der Schatten, weil er sich nicht fürchtet vor Gottes Angesicht. Eitelleit des Irdischen und LebensgenußEs ist eine Eitelkeit, die auf Erden geschieht, daß Gerechte sind, denen widerfährt gleich dem Tun der Frevler; und daß Frevler sind, denen widerfährt gleich dem Tun der Gerechten. Ich sprach: Auch das ist eitel! Und so lobte ich die Freude, weil nichts gut ist für den Menschen unter der Sonne, als zu essen und zu trinken und fröhlich zu sein; und dies bleibt ihm für seine Mühe sein Leben lang, als ihm Gott gegeben unter der Sonne. Als ich mein Herz richtete Weisheit zu lernen, und zu schauen die Dinge, welche geschehen auf Erden, (denn weder Tag noch Nacht sieht (der Mensch) Schlaf mit seinen Augen:) da sah ich alles Werk Gottes, daß der Mensch nicht vermag zu begreifen das Werk, das geschieht unter der Sonne. Deswegen weil der Mensch sich müht zu forschen, begreift er es doch nicht; und wenn auch der Weise gedächte es zu erkennen, vermag er es nicht zu begreifen. Denn auf das alles richtete ich mein Herz, und erforscht das alles, daß die Gerechten und die Weisen und ihre Werke in Gottes Hand sind; weder Liebe noch Haß kennt der Mensch: das alles steht ihnen bevor. Alles wie allen: einerlei Schicksal hat der Gerechte und der Frevler, der Gute und der Reine und der Unreine, und der, welcher opfert, und der, welcher nicht opfert; wie der Gute, so der Sünder, der, welcher schwört, wie der, welcher den Schwur fürchtet. Das ist ein Übel bei allem, was geschieht unter der Sonne, daß alle einerlei Schicksal haben: daher auch das Herz der Menschensöhne voll Bosheit ist, und Torheit ist in ihrem Herzen, so lange sie leben, und darnach — zu den Toten. Denn wer wird ausgenommen? Bei allen Lebendigen ist Hoffnung: denn ein lebendiger Hund ist besser als ein toter Löwe. Denn die Lebenden wissen, daß sie sterben müssen; aber die Toten wissen gar nichts, und haben keinen Lohn mehr; denn vergessen wird ihr Gedächtnis;. Sowohl ihre Liebe als ihr Haß, als ihr Eifer, ist längst dahin; und sie haben keinen Teil mehr in der Welt an allem, was geschieht unter der Sonne. Gehe hin, iß mit Freuden dein Brot, und trinke frohes Herzens deinen Wein; denn Gott hat schon Wohlgefallen an deinem Tun. Allezeit seien deine Kleider weiß, und Öl auf deinem Haupte mangle nicht! Genieße des Lebens mit dem Weibe, welches du lieb hast, alle Tage des eiteln Lebens, welches dir (Gott) gegeben unter der Sonne, alle Tage deines eiteln Lebens! Denn das ist dein Teil im Leben für deine Mühe, womit du dich mühst unter der Sonne. Alles, was dir vor die Hand kommt zu tun mit deiner Kraft, tue! Denn kein Tun, noch Klugheit, noch Einsicht, noch Weisheit ist in der Unterwelt, wohin du gehst. Weisheit und andere Vorzüge gelten nicht immerWieder sah ich unter der Sonne, daß nicht den Schnellen der Lauf, und nicht den Helden der Krieg, und auch nicht den Weisen Brot, und auch nicht den Klugen Reichtum, und auch nicht den Einsichtsvollen Gunst zustehe, sondern Zeit und Zufall trifft sie alle. Denn es kennt auch nicht der Sterbliche seine Zeit, wie die Fische, welche gefangen werden im verderblichen Netze, und wie die Vögel, welche gefangen werden in der Schlinge: gleich ihnen werden die Menschensöhne bestrickt zur Zeit des Unglücks, wenn es plötzlich über sie fällt. — Auch das sah ich: Weisheit unter der Sonne, und groß erschien sie mir. Eine kleine Stadt war, und wenig Menschen darin. Und wider sie kam ein großer König, und schloß sie ein, und bauete gegen sie große Türme. Und es fand sich darin ein armer, weiser Mann; und der rettete die Stadt durch seine Weisheit; niemand aber gedachte selbigen armen Mannes. Da sprach ich: Besser ist Weisheit als Stärke; und doch ist die Weisheit des Armen verachtet, und seine Worte werden nicht gehört. Worte der Weisen in Ruhe werden eher gehört als das Schreien des Herrschers unter den Toren. Besser ist Weisheit als Kriegswaffen; ein Sünder aber verderbt viel Gutes. Tote Fliegen machen stinkend, gährend das Öl des Salbenmischers; gewichtiger als Weisheit und Ehre ist ein wenig Torheit. Der Verstand des Weisen ist zu seiner Rechten; aber der Verstand des Toren zu seiner Linken. Auf welchem Wege auch der Tor geht, so fehlt ihm der Verstand; und er spricht zu Allen, er sei ein Tor. Einzelne SprücheWenn der Zorn des Herrschers sich gegen dich erhebt, so verlaß deine Stelle nicht; denn Gelassenheit schlägt nieder große Sünden. Es ist ein Übel, das ich sah unter der Sonne, zufolge eines Versehens, das ausgeht vom Gewaltigen: es wird Narrheit gestellt auf große Höhe, und Reiche müssen in Niedrigkeit sitzen. Ich sah Knechte auf Rossen, und Fürsten wie Knechte zu Fuße gehen. — Wer eine Grube gräbt, fällt darein; und wer eine Mauer einreißt, den beißt eine Schlange. Wer Steine wegwälzt, tut sich wehe daran; wer Holz spaltet, gefährdet sich daran. Wenn das Eisen stumpf ist, und er die Schneide nicht schärft, so muß er die Kräfte anstrengen. Doch Vorteil des Gelingens gibt Weisheit. Wenn die Schlange beißt ohne Beschwörung, so ist ohne Nutzen der Beschwörer. — Worte aus dem Munde des Weisen sind Anmut; aber die Lippen des Toren verderben ihn. Der Anfang der Worte seines Mundes ist Torheit, und das Ende seiner Rede verderbliche Tollheit. Und der Tor macht viele Worte; (doch) weiß der Mensch nicht das, was sein wird; und was nach ihm sein wird, wer zeigt's ihm an? Die Mühe des Toren ermüdet ihn, weil er nicht weiß nach der Stadt zu gehen. — Wehe dir, Land, dessen König ein Knabe ist, und dessen Fürsten am Morgen schmausen! Wohl dir, Land, dessen König ein Edler ist, und dessen Fürsten zur rechten Zeit essen, zur Stärkung, nicht zur Schwelgerei! — Durch Trägheit senkt sich der Balken, und durch lästige Hände träufelt das Haus. — Um sich zu ergötzen, bereitet man Speise, und der Wein erfreuet die Lebendigen; und das Gold gewährt Alles. — Auch in deinen Gedanken fluche dem Könige nicht auch in deiner Schlafkammer fluche dem Reichen nicht! Denn der Vogel des Himmels trägt die Stimme fort, und der Geflügelte verkündet das Wort. Wirf dein Brot auf's Wasser, denn nach langer Zeit wirst du es wieder finden. Teile aus an Sieben, auch an Achte; denn du weißt nicht, was für Unglück kommen kann auf Erden. Wenn die Wolken voll Regen sind, so leeren sie ihn aus auf die Erde; und wenn der Baum fällt im Süden oder im Norden: an dem Orte, wo der Baum hinfällt, da bleibt er. — Wer auf den Wind achtet, säet nicht; und wer nach den Wolken sieht, erntet nicht; — So wie du nicht weißt, welches der Weg des Windes ist, und wie die Gebeine im Leibe der Schwangern (entstehen), also kannst du die Werke Gottes nicht wissen, der Alles wirkt. Am Morgen säe deinen Samen, und auch am Abend laß deine Hand nicht ruhen! Denn du weißt nicht, ob dieses gelingen wird, oder jenes, und ob beides gleicherweise gut ist. Vom weisen Genusse des LebensUnd süß ist das Licht, und lieblich den Augen die Sonne zu sehen. Ja, wenn viele Jahre der Mensch lebt, in ihnen allen freue er sich, und gedenke der Tage der Finsternis, daß ihrer viele sein werden; alles was kommt, ist eitel. Freue dich, Jüngling, deiner Jugend, und laß dein Herz guter Dinge sein in deinen Jünglingstagen, und wandle auf den Wegen deines Herzens und in dem Anschaun deiner Augen! Doch wisse, daß über dies alles dich Gott wird ins Gericht bringen. Und entferne Gram aus deinem Herzen, und halte Übel ab von deinem Leibe! Denn die Jugend und die Morgenröte sind eitel. Und gedenke deines Schöpfers in deinen Jünglingstagen, ehe denn kommen die Tage des Übels, und sich nahen die Jahre, von welchen du sagen wirst: An ihnen hab' ich kein Gefallen; ehe finster wird die Sonne und das Licht und der Mond und die Sterne, und die Wolken wiederkommen nach dem Regen; zur Zeit, wenn die Hüter des Hauses zittern, und sich krümmen die Männer der Kraft, und feiern die Müllerinnen, weil ihrer wenig geworden, und finster werden die Seherinnen durch die Fenster, und geschlossen wird die Türe an der Straße, da der Laut der Mühle leise wird, und man aufsteht bei der Stimme des Vogels, und gedämpft sind alle Töchter des Gesanges; auch vor der Anhöhe fürchtet man sich, und Schrecken sind auf dem Wege, und verachtet ist die Mandel, und lästig die Grille, und wirkungslos die Kaper; denn es wandert der Mensch in sein ewiges Haus, und es gehen umher auf den Straßen die Klagenden; ehe denn losgekettet wird die silberne Schnur, und zertrümmert das goldene Ölgefäß, und zerbrochen der Eimer an der Quelle, und zertrümmert das Schöpfrad am Brunnen, und zurückkehrt der Staub zur Erde, wie er gewesen, der Lebenshauch aber kehrt zu Gott, der ihn gegeben hat. Eitelkeit der Eitelkeiten, spricht der Prediger, Alles ist eitel! SchlußredeAußerdem aber, daß der Prediger weise war, lehrte er auch das Volk Erkenntnis, prüfte und forschte, stellte viele Sprüche. Es suchte der Prediger zu finden liebliche Reden, und das redlich Geschriebene sind Worte der Wahrheit. Die Worte der Weisen sind wie Stacheln, und wie eingeschlagene Nägel die Versammler: sie sind gesetzt von Einem Hirten. Und übrigens aus ihnen, mein Sohn, lerne; des vielen Büchermachens ist kein Ende, und vieles Studieren ermüdet den Leib. Die Summe der Rede, das Ganze laßt uns hören: Gott fürchte, und seine Gebote halte! Denn das ist Alles für den Menschen. Denn alles Tun wird Gott bringen ins Gericht (das er hält) über alles Verborgene, es sei gut, es sei böse. Sehnsucht nach dem GeliebtenDas Lied der Lieder, von Salomo. Er küsse mich mit Küssen seines Mundes! Denn köstlicher sind deine Liebkosungen als Wein. Von Duft sind deine Salben lieblich; ausgegossenes Öl dein Name: darum lieben dich die Mädchen. Ziehe mich, dir nach wollen wir eilen! Mich führte der König in sein Gemach: wir wollen frohlocken und uns deiner freuen, wollen deine Liebe preisen mehr als Wein; aufrichtig lieben sie dich. — Schwarz bin ich, doch lieblich, Töchter Jerusalems, wie Kedars Zelte, wie Salomo's Teppiche. Seht mich nicht an, daß ich so schwarz bin, daß mich die Sonne so verbrannt! Die Söhne meiner Mutter zürnten mir, setzten mich zur Hüterin der Weinberge; meinen Weinberg, den eigenen, hütet' ich nicht. — Sage mir, du, den meine Seele liebt, wo weidest du, wo lagerst du zu Mittag, damit ich nicht wie verschmachtet umherirre bei den Herden deiner Genossen. „Wenn du's nicht weißt, Schönste unter den Frauen, so gehe nur auf den Spuren der Herde, und weide deine Zicklein bei den Wohnungen der Hirten!" Wechselgesang der zusammengetroffenen LiebendenDem Rosse am Wagen Pharao's vergleich' ich dich, meine Freundin! Lieblich sind deine Wangen in den (Perlen-) Schnüren, dein Hals in den (Korallen-) Reihen. Goldne Schnüre wollen wir dir machen, mit Pünktchen von Silber. — „Während der König an seiner Tafelrunde, gibt meine Narde ihren Duft. Ein Myrrhenstrauß ist mir mein Freund, zwischen meinen Brüsten ruht er. Eine Cophertraube ist mir mein Freund aus den Weingärten zu Engeddi." — Siehe, schön bist du, meine Freundin, siehe, schön bist du! Deine Augen sind Tauben. — „Siehe, schön bist du, mein Freund! ja lieblich, und unser Lager ist grün. Die Balken unsrer Häuser sind Zedern, unser Getäfel Zypressen. Ich bin eine Narzisse Sarons, eine Lilie in den Tälern." — Wie eine Lilie unter den Dornen, also meine Freundin unter den Töchtern. — „Wie ein Apfelbaum unter den Bäumen, also mein Freund unter den Söhnen. In seinem Schatten begehr' ich zu sitzen, und seine Frucht ist süß meinem Gaumen. Er führte mich ins Haus des Weines, und sein Panier über mir ist Liebe. Erquickt mich mit Rosinenkuchen, labt mich mit Äpfeln! Denn krank vor Liebe bin ich. Seine Linke unter meinem Haupte und seine Rechte umfaßt mich." — Ich beschwör' euch, Töchter Jerusalems, bei den Gazellen oder bei den Hindinnen des Feldes, weckt nicht,' weckt nicht auf die Geliebte, bis es ihr gefällt! Besuch des Liebenden bei der Geliebten im WeinbergeDie Stimme meines Freundes! Sieh', er kommt, hüpfend über die Berge, springend über die Hügel. Gleich ist mein Freund der Gazelle, oder dem Kalbe der Hindinnen. Sieh, er steht hinter unsrer Mauer, schaut durchs Fenster, blickt durchs Gitter. Mein Freund hebt an, und spricht zu mir: „Auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm'! Denn siehe, der Winter ist vergangen, der Regen ist vorüber, fortgezogen; die Blumen erscheinen auf der Flur; die Zeit des Gesanges ist herbeigekommen, und die Stimme der Turteltaube läßt sich hören auf unsrer Flur; der Feigenbaum würzt seine Früchte, und die Reben, in der Blüte, duften. Auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm'! Meine Taube in den Felsklüften, in der Klippen Bergung, laß mich sehen deine Gestalt, laß mich hören deine Stimme! Denn deine Stimme ist süß und deine Gestalt lieblich." — Fangt uns die Füchse, die kleinen Füchse, die Weinbergsverderber! Denn unser Weinberg ist in der Blüte. Mein Freund ist mein, und ich bin sein; er weidet unter den Lilien. Bis der Tag sich kühlt, und die Schatten fliehen, kehre wieder; sei gleich mein Freund, der Gazelle oder dem Kalbe der Hindinnen auf den Bergen der Klüfte. Die Liebende sucht den GeliebtenAuf meinem Lager in der Nacht sucht' ich, den meine Seele liebt; ich sucht' ihn, aber fand ihn nicht. Ich will doch aufstehn und umhergehn in der Stadt, auf den Gassen und Märkten, will suchen, den meine Seele liebt! Ich sucht' ihn, aber fand ihn nicht. Es fanden mich die Wächter, die in der Stadt umgehen. „Habt ihr gesehn, den meine Seele liebt?" Kaum war ich vor ihnen vorübergegangen, so fand ich ihn, den meine Seele liebt. Ich hielt ihn fest, und laß' ihn nicht, bis ich ihn bringe ins Haus meiner Mutter, ins Gemach meiner Gebärerin. — „Ich beschwör' euch, Töchter Jerusalems, bei den Gazellen oder bei den Hindinnen des Feldes: weckt nicht, weckt nicht auf die Geliebte, bis es ihr gefällt!" Brautlied Salomo'sWer ist die, welche heraufkommt aus der Wüste wie Rauchsäulen, umduftet von Myrrhen und Weihrauch, von allerlei Gewürzstaub des Krämers? Siehe, das Lager Salomo's! Sechzig Starke ringsumher von den Starken Israels, alle das Schwert haltend, des Krieges kundig, ein jeglicher sein Schwert an seiner Hüfte, gegen das Schrecken der Nächte. Eine Sänfte machte sich der König Salomo aus Holz von Libanon. Ihre Säulen macht' er von Silber, ihre Lehne von Gold, ihren Sitz von Purpur; ihr Boden lieblich ausgelegt von den Töchtern Jerusalems. Geht heraus und schauet, Töchter Zions, den König Salomo in der Krone, womit ihn seine Mutter gekrönt am Tage seiner Hochzeit und am Tage der Freude seines Herzens! Wechselgesang der LiebendenSiehe, schön bist du, meine Freundin! siehe, schön bist du! Deine Augen Tauben hinter deinem Schleier; dein Haar wie eine Herde Ziegen, die sich lagern am Berge Gilead; deine Zähne wie eine Herde geschorner Schafe, die aus der Schwemme hervorsteigen, die alle Zwillingsmütter, und keines kinderlos darunter; wie ein Purpurfaden deine Lippen; dein Mund lieblich; wie eines Granatapfels Hälfte deine Wange hinter deinem Schleier; wie Davids Turm dein Hals, erbauet für Waffen: tausend Tartschen hängen daran, alle Schilder der Helden; deine zwei Brüste wie zwei junge Zwillingsgazellen, die unter den Lilien weiden. Bis der Tag sich kühlt und die Schatten fliehen, will ich gehen zum Myrrhenberg und zum Weihrauchhügel. Ganz schön bist du, meine Freundin, und kein Fehl ist an dir! — Mit mir vom Libanon sollst du kommen, herabblicken vom Gipfel des Amana's, vom Gipfel des Senirs und Hermons, von den Wohnungen der Löwen, von den Bergen der Parder! Du raubst mir das Herz, meine Schwester, Braut, du raubst mir das Herz durch Einen Blick deiner Augen, durch ein Kettchen an deinem Halse! Wie schön ist deine Liebe, meine Schwester, Braut! Wie viel köstlicher sind deine Liebkosungen als Wein, und der Duft deiner Salben als aller Balsam! Honigseim träufeln deine Lippen, Braut! Honig und Milch ist unter deiner Zunge, und der Duft deiner Kleider wie der Duft des Libanons. Ein verschlossner Garten bist du, meine Schwester, Braut, eine verschlossne Quelle, ein versiegelter Born. Deine Sprößlinge ein Lusthain von Granatäpfeln mit köstlicher Frucht, Zypern mit Narden, Narde und Saphran, Kalmus und Zimmt, mit allerlei Weihrauchstauden, Myrrhe und Aloe, mit allen köstlichen Würzen; ein Quell im Garten, ein Born lebendiges Wassers, und rieselndes vom Libanon. — „Erhebe dich, Nordwind, komm', Südwind, durchwehe meinen Garten, daß seine Würzen fließen! Mein Freund komm' in seinen Garten, und esse seine köstliche Frucht." — Die Liebende sucht Nachts ihren GeliebtenIch komm' in meinen Garten, meine Schwester, Braut! Ich pflücke meine Myrrhe samt meinem Balsam; esse meinen Honig samt meinem Traubensaft; trinke meinen Wein samt meiner Milch. „Eßt, Freunde, trinkt, und berauscht euch in Liebe!" Ich schlief, aber mein Herz wachte. Die Stimme meines Freundes, welcher anklopft! „Tue mir auf, meine Schwester, meine Freundin, meine Taube, meine Reine! Denn mein Kopf ist voll Taues, meine Locken voll Tropfen der Nacht." „Ich habe meinen Rock ausgezogen: wie sollt' ich ihn wieder anziehen? Ich habe meine Füße gewaschen: wie sollt' ich sie wieder besudeln?" Mein Freund steckte seine Hand durchs Fenster, und mein Herz wallte ihm entgegen. Ich stand auf, meinem Freunde aufzutun, und meine Hände troffen von Myrrhen, und meine Finger von fließender Myrrhe am Handgriff des Riegels. Ich tat auf meinem Freunde; aber mein Freund war fortgegangen, entwichen. Ich war nicht bei Sinnen, da er mit mir sprach! Ich sucht' ihn, aber fand ihn nicht; ich rief ihn, aber er antwortete mir nicht. Es fanden mich die Wächter, die in der Stadt umgehen; die schlugen mich, verwundeten mich; es nahmen mir meinen Mantel die Wächter der Mauern. Ich beschwör' euch, Töchter Jerusalems: wenn ihr meinen Freund findet — was sollt ihr ihm sagen? daß ich vor Liebe krank bin! — „Was hat dein Freund voraus vor einem anderen Freunde, Schönste unter den Frauen? Was hat dein Freund voraus vor einem anderen Freunde, daß du uns so beschwörst?" — Mein Freund ist weiß und rot, hervorglänzend vor Tausenden; sein Haupt das feinste Gold, seine Locken schwankende Palmenzweige, schwarz wie der Rabe; seine Augen wie Tauben an Wasserbächen, in Milch gebadet, in Fülle wohnend; seine Wangen wie Balsamspaliere, wie Würzgeländer; seine Lippen Lilien, träufelnd von flüssiger Myrrhe; seine Hände goldene Ringe, besetzt mit Chrysolith; sein Leib ein Kunstwerk von Elfenbein, bedeckt mit Saphiren; seine Schenkel Marmorsäulen, ruhend auf Gestellen von Gold; seine Gestaltt wie der Libanon, auserlesen wie Zedern; sein Gaumen Süßigkeit, sein ganzes Wesen Lieblichkeit: das ist mein Geliebter, das mein Freund, Töchter Jerusalems! — „Wohin ging dein Freund, Schönste unter den Frauen, wohin hat sich dein Freund gewendet? Wir wollen ihn suchen mit dir!" — Mein Freund ging hinab zu seinem Garten, zu den Balsamspalieren, um zu weiden in den Gärten, und Lilien zu pflücken. Mein Freund ist mein, und ich bin sein; er weidet unter den Lilien. Lob der GeliebtenSchön bist du, Freundin, wie Thirza, lieblich wie Jerusalem; aber furchtbar wie Heerscharen. Wende deine Augen von mir, denn sie schrecken mich! Dein Haar wie eine Herde Ziegen, die sich lagern am Berge Gilead; deine Zähne wie eine Herde Schafe, die aus der Schwemme hervorsteigen, die alle Zwillingsmütter, und keines kinderlos darunter; wie die Hälfte eines Granatapfels deine Wangen hinter deinem Schleier. — Sechzig sind Königinnen, und achtzig Kebsweiber, und Mädchen ohne Zahl; aber Eine ist meine Taube, meine Reine; die Einzige ist sie ihrer Mutter, die Auserwählte ihrer Gebärerin. Es sehen sie die Töchter, und preisen sie glücklich; die Königinnen und Kebsweiber, und loben sie. Wechselgesang der LiebendenWer ist die, welche hervorleuchtet wie die Morgenröte, schön wie der Mond, rein wie die Sonne, und furchtbar wie Heerscharen? — „Zum Nußgarten ging ich herab, zu schauen die Grüne des Tales, zu schauen, ob die Rebe sprosst, ob die Granaten blühen. Ich weiß nicht, meine Lust machte mich zu Wagen meines edeln Volkes." — Kehr' um, kehr' um, Sulamithin! Kehr' um, kehr' um, daß wir dich schauen! — „Was wollt ihr schauen an der Sulamithin?" — Gleich dem Reigen der Engelchöre. Wie schön sind deine Tritte in den Schuhen, Fürstentochter! die Wölbungen deiner Hüften wie Halsgeschmeide, Werk von Künstlershänden; dein Nabel eine runde Schale, der es nicht mangelt an Würzwein; dein Leib ein Weizenhaufen, umzäunt mit Lilien; deine zwei Brüste wie zwei junge Zwillingsgazellen; dein Hals wie ein Turm von Elfenbein; deine Augen (wie) die Teiche zu Hesbon am Tore Bath-Rabim; deine Nase wie der Turm des Libanons, der nach Damaskus schauet; dein Haupt auf dir wie der Karmel, und das Haar deines Hauptes wie Purpur — der König gefesselt von Locken! Wie schön, wie holdselig bist du, Liebe, in den Reizen! Dieser dein Wuchs gleicht der Palme, und deine Brüste den Datteltrauben. Ich denke: auf die Palme will ich steigen, und ihre Zweige fassen! Und laß doch deine Brüste sein wie Trauben der Rebe, und deiner Nase Duft wie Äpfel, und deinen Mund wie köstlichen Wein! — der meinem Freunde sanft hinuntergleitet, schleicht über die Lippen der Schlummernden. Ich gehöre meinem Freunde, und nach dir steht mein Verlangen. — Komm', mein Freund, laß uns hinausgehen auf die Flur, weilen auf den Dörfern! Dann laß uns früh nach den Weinbergen gehen, schauen, ob die Rebe sprosst, aufbricht die Blüte, ob die Granaten blühen: dort will ich dir meine Liebe schenken! Die Liebesäpfel geben Duft, und an unsrer Türe sind allerlei köstliche Früchte, neue und alte: mein Freund, ich bewahrte sie dir! — O wärest du mir wie Bruder, der meiner Mutter Brust gesogen! Fänd' ich dich draußen, so würd' ich dich küssen, auch würde man mein nicht spotten. Ich will dich führen, dich bringen ins Haus meiner Mutter: du sollst mich lehren; ich will dich tränken mit Würzwein, mit Most meines Granatbaums. Seine Linke unter meinem Haupte, und seine Rechte umfaßt mich!" — Ich beschwör' euch, Töchter Jerusalems: weckt nicht, weckt nicht auf die Geliebte, bis es ihr gefällt! Das neu sich liebende EhepaarWer ist die, welche heraufkommt aus der Wüste, gestützt auf ihren Freund? „Unter dem Apfelbaum reizt' ich dich; daselbst gebar dich deine Mutter, daselbst gebar deine Gebärerin. Halte mich wie ein Siegel an deinem Herzen, wie ein Siegel an deinem Arme! Denn stark wie der Tod ist Liebe, fest wie die Unterwelt ihr Eifer; ihre Gluten Feuergluten, Gottesflamme. Große Wasser vermögen nicht zu löschen die Liebe, und Ströme fluten sie nicht hinweg. Gäb' auch ein Mann allen Reichtum seines Hauses um die Liebe, verspotten würde man ihn!" Dir sich selbst hütende UnschuldEine Schwester haben wir, noch klein, ohne Brüste: was machen wir mit unsrer Schwester, wenn man um sie wirbt? Ist sie eine Mauer, so bauen wir auf sie ein Schloß von Silber; und ist sie eine Pforte, so verwahren wir sie mit einer Türe von Zedern. — „Ich bin eine Mauer, und meine Brüste wie Türme: da war ich in seinen Augen wie eine, die Frieden findet." „Einen Weinberg hatte Salomo zu Baal-Hamon. Er übergab den Weinberg den Wächtern: jeglicher sollte für seine Früchte tausend Seckel bringen. Mein Weinberg ist vor meinen Augen! Die Tausend seien dein, Salomo, und Zweihundert den Wächtern seiner Frucht." Bewohnerin der Gärten! Freunde horchen deiner Stimme; laß sie mich hören! — Flieh', mein Freund! sei gleich der Gazelle, oder dem Kalbe der Hindinnen auf den Balsambergen!" Weissagungen Jesaja's, größtenteils aus der früheren ZeitGesichte Jesaja's, des Sohnes des Amoz, welche er schauete über Juda und Jerusalem, in den Tagen Usia's, Jothams, Ahas's, Hiskia's, der Könige von Juda. Strafrede an das abtrünnige VolkHört, ihr Himmel! merk' auf, o Erde! Denn Jahwe redet. Kinder hab' ich auferzogen und ernährt, sie aber sind von mir abgefallen. Das Rind kennt seinen Besitzer, und der Esel die Krippe seines Herrn; Israel kennt ihn nicht, mein Volk merkt nicht auf ihn. Wehe dem sündigen Geschlecht, dem schuldbelasteten Volke, der Brut von Bösewichtern, den entarteten Kindern! Sie haben Jahwe verlassen, verschmäht den Heiligen Israels, sind zurückgewichen. Wohin sollt ihr noch geschlagen werden, mehrt ihr Abfall? Das ganze Haupt ist krank, und das ganze Herz siech. Von der Fußsohle bis zum Haupte ist nichts Heiles an ihm, Wunde und Strieme und frischer Schlag, nicht ausgedrückt und nicht verbunden und nicht erweicht mit Öl. Euer Land ist eine Wüste, eure Städte sind mit Feuer verbrannt; euren Acker verzehren Feinde vor euren Augen; eine Wüste ist's wie Verheerung von Feinden. Und übrig ist die Tochter Zions wie eine Hütte im Weinberge, wie eine Nachthütte im Gurkenfelde, wie eine belagerte Stadt. Hätte Jahwe der Heerscharen uns nicht einen kleinen Rest gelassen: wie Sodom wären wir, Gomorra gleich geworden. Hört Jahwes Wort, ihr Sodoms-Fürsten! merkt auf die Lehre unsers Gottes, ihr Gomorra-Volk! Wozu mir eurer Opfer-Menge? spricht Jahwe; ich bin satt der Brandopfer von Widdern und des Fettes der Mastkälber; und am Blute von Stieren und Lämmern und Böcken hab' ich keine Lust. Wenn ihr kommt, vor mir zu erscheinen, wer verlangt das von euch meine Vorhöfe zu zertreten? Bringt nicht mehr Lügenopfer! Rauchwerk ist mir ein Greuel, Neumond und Ruhetag, Berufung der Gemeinde; ich mag nicht Frevel und Festversammlung. Eure Neumonde und eure Feste haßt meine Seele; sie sind mir zur Last; ich bin müde sie zu tragen, Und wenn ihr eure Hände ausbreitet, verhüll' ich meine Augen vor euch; wenn ihr auch des Betens viel macht, hör' ich nicht: eure Hände sind voll Blutes. Wascht euch, reinigt euch, schafft eure bösen Werke mir aus den Augen, hört auf zu freveln! Lernt Gutes tun, trachtet nach Recht, weist zurecht den Vermessenen, schafft der Waise Recht, führt die Sache der Witwe! Kommt denn und lasst uns rechten! spricht Jahwe. Wenn eure Sünden wie Scharlach sind, wie Schnee sollen sie weiß werden; wenn sie rot sind wie Purpur, wie Wolle sollen sie werden. Wenn ihr willig seid und gehorcht, sollt ihr das Mark des Landes verzehren. Wenn ihr aber euch weigert und widerspenstig seid, vom Schwerte sollt ihr gefressen werden; denn der Mund Jahwes hat's geredet. Wie ist zur Hure geworden die treue Stadt, erfüllt von Recht; Gerechtigkeit wohnte in ihr, und jetzt Mörder! Dein Silber ist geworden zu Schlacken, dein Wein gefälscht mit Wasser. Deine Obern sind Abtrünnige und Diebsgesellen; ein jeder liebt Bestechung und jagt nach Lohn; der Waise schaffen sie nicht Recht, und der Witwe Sache kommt nicht an sie. Darum ist der Spruch des Herrn, Jahwes der Heerscharen, des Starken Israels: Ha! ich will mich letzen an meinen Widersachern, und Rache nehmen an meinen Feinden. Und ich will meine Hand gegen dich wenden, und ausschmelzen wie mit Lauge deine Schlacken, und wegschaffen all dein Blei. Und ich will deine Richter wieder machen wie zuvor, und deine Räte wie im Anfang. Dann wirst du heißen: Stadt der Gerechtigkeit, treue Burg. Zion wird durch Recht gerettet werden, und seine bekehrten (Bürger) durch Gerechtigkeit. Aber Verderben auf die Abtrünnigen und Sünder allzumal; und die Jahwe verlassen, kommen um. Denn zu Schanden werden sie ob den Terebinthen, die eure Lust sind; und ihr errötet ob den Gärten, die ihr liebt. Denn ihr werdet sein wie eine Terebinthe, deren Blätter welken, und wie ein Garten, worin kein Wasser ist. Und der Gewaltige wird das Werg sein, und seine Tal der Funke, und sie brennen beide zumal, und niemand löscht. Goldenes Zeitalter. Strafgericht und LäuterungDie Weissagung, welche geschauet Jesaja, der Sohn des Amoz, über Juda und Jerusalem. Und es geschieht in der Folge der Zeiten, daß gegründet steht der Berg des Hauses Jahwes auf dem Gipfel der Berge, und erhaben ist über die Höhen, und zu ihm strömen alle Völker. Und es gehen viele Nationen, und sprechen: „Auf, laßt uns hinanziehen zum Berge Jahwes, zum Hause des Gottes Jakobs; und er soll uns lehren seine Wege, und wir wollen wandeln in seinen Pfaden!" Denn von Zion wird ausgehen Belehrung, und das Wort Jahwes von Jerusalem. Und er richtet die Völker, und bescheidet viele Nationen; und sie schmieden ihre Schwerter zu Hacken, und ihre Speere zu Winzermessern; nicht hebt Volk gegen Volk das Schwert, und nicht lernen sie für der den Krieg. Haus Jakobs, auf! laßt uns wandeln im Lichte Jahwes! Denn du verließest (Jahwe!) dein Volk, das Haus Jakobs, weil sie voll sind des Morgenlandes, und Zauberer gleich den Philistern, und schlagen ein mit Söhnen der Fremden. Und voll ist sein Land von Silber und Gold, und kein Ende seiner Schätze; und voll ist sein Land von Rossen, und kein Ende seiner Wagen. Und voll ist sein Land von Götzen; das Werk ihrer Hände beten sie an, was ihre Finger gebildet. Aber es wird gebeugt der Mensch und gedemütigt der Mann, und du kannst ihnen nicht vergeben. Kriech' in die Felsen, verbirg dich in die Erde vor dem Schrecken Jahwes und der Pracht seiner Hoheit! Des Menschen stolzer Blick wird gedemütigt, und gebeugt der Männer Übermut; und erhaben ist Jahwe allein an selbigem Tage, Denn einen (Gerichts)Tag hält Jahwe der Heerscharen über alles Stolze und Hohe; und über alles Erhabene, daß es erniedrigt wird; und über alle (Zedern des Libanon), die hohen und erhabenen, und über alle Eichen Basans; und über all die hohen Berge und über all die erhabenen Höhen; und über jeglichen hohen Turm und über jegliche schroffe Mauer; und über alle Tarsis-Schiffe, und über alle köstlichen Gebilde. Und gebeugt wird der Stolz der Menschen, und gedemütigt der Männer Übermut; und erhaben ist Jahwe allein an selbigem Tage. Und die Götzen sind gänzlich dahin. Man kriecht in Felsenhöhlen und Erdklüfte vor dem Schrecken Jahwes und dem Glanze seiner Majestät, wenn er sich erhebt, die Erde zu schrecken. An selbigem Tage werfen die Menschen ihre silbernen Götzen und ihre goldenen Götzen, die sie sich gemacht, sie anzubeten, den Ratten und den Fledermäusen hin, um zu kriechen in Felsen-Spalten und Bergklüfte vor dem Schrecken Jahwes und der Pracht seiner Hoheit, wenn er sich erhebt, zu schrecken die Erde. Laßt nur ab von dem Menschen, in dessen Nase ein (vergänglicher) Hauch! Denn wofür ist er geachtet? Denn siehe, der Herr, Jahwe, der Heerscharen, nimmt aus Jerusalem und Juda jegliche Stütze, jede Stütze des Brotes, jede Stütze des Wassers, den Helden und Kriegsmann, den Richter und Propheten und Wahrsager und Ältesten, den Obersten über Fünfzig und den Angesehenen und den Rat und den in Künsten Erfahrenen und den Zauberkundigen. Und ich setze Knaben zu ihren Obersten, und Kinder sollen über sie herrschen, Und es bedrückt sich das Volk, einer den anderen und jeglicher seinen Nächsten; es tobt der Knabe gegen den Greis, und der Geringe gegen den Edlen. So einer seinen Bruder ergreift im väterlichen Hause: "Du hast ein Kleid, Fürst sollst du uns sein, und dieser Einsturz unter deiner Hand!" hebt er an an selbigem Tage, und spricht: „Ich kann nicht Wundarzt sein, und in meinem Hause ist nicht Brot und nicht Kleidung: setzt mich nicht zum Fürsten des Volkes!" Denn es stürzt Jerusalem, und Juda fällt, weil ihre Zung' und Taten wider Jahwe sind, zu widerstreben dem Auge seiner Majestät. Der Ausdruck ihres Gesichts zeugt wider sie, und von ihrer Sünde reden sie offen wie Sodom, verhehlen sie nicht. Weh' ihrer Seele! denn sie bereiten sich Unglück. Sprecht vom Gerechten, daß er glücklich; denn die Frucht seiner Handlungen genießt er. Wehe dem Frevler, dem Unglücklichen! denn seiner Hände Werk wird ihm vergolten. Meines Volkes Bedrücker sind Kinder, und Weiber beherrschen es. Mein Volk! deine Führer leiten irre, und den Weg, den du wandelst, verderben sie. Es tritt auf Jahwe, zu rechten, und steht da, zu richten die Stämme. Jahwe geht in's Gericht mit den Ältesten seines Volkes und seinen Obersten: „So habt ihr den Weinberg abgeweidet, der Raub des Armen ist in euren Häusern! Was habt ihr mein Volk zu zertreten, und das Angesicht der Elenden zu zermalmen?" spricht der Herr, Jahwe der Heerscharen. Und Jahwe spricht: Darum daß hoffärtig sind die Töchter Zions, und einhergehen mit gerecktem Halse und frech die Augen werfend, trippelnd gehen sie einher, und mit den Fußspangen klirren sie: so wird der Herr die Scheitel der Töchter Zions kahl machen, und Jahwe ihre Scham entblößen. An selbigem Tage entrückt der Herr den Schmuck der Fußspangen und die Netze und die kleinen Monde. und die Ohrgehänge und die Armkettchen und die Schleier, die Kopfbunde und die Fußkettchen und die Gürtel und die Riechflaschen und die Amulette, die Fingerringe und die Nasenringe, die Feierkleider und die Röcke und die Mäntel und die Taschen, die Spiegel und die Hemdchen und die Turbane und die Flore. Und statt des Wohlgeruchs wird sein Moder, und statt Gürtels Strick, und statt gedrechselter Locken Glatze, und statt weiten Mantels Umgürtung mit Sacktuch, Brandmal statt Schönheit. Deine Männer werden fallen durchs Schwert, und deine Helden im Kriege. Und es klagen und trauern ihre Tore, und verödet sitzt sie am Boden. Und es ergreifen sieben Weiber Einen Mann an selbigem Tage und sprechen: „Unser Brot wollen wir essen und unsre Kleider anziehn, nur laß uns deinen Namen tragen, nimm die Schmach von uns!" An selbigem Tage wird der Sproß Jahwes zur Zier und Ehre sein, und die Frucht des Landes zum Stolz und Schmuck für die Entronnenen Israels. Und wer übrig bleibt in Zion und zurückgelassen wird in Jerusalem heilig wird er genannt werden, jeglicher, der zum Leben aufgeschrieben ist in Jerusalem: wenn der Herr abgewaschen den Unflat der Töchter Zions, und die Blutschuld Jerusalems gefegt aus ihrer Mitte, durch den Geist des Gerichts und den Geist der Vertilgung. Und es schafft Jahwe über den ganzen Raum des Berges Zion und seine Versammlungsplätze Gewölk am Tage und Rauch, und flammendes Feuers Schein bei Nacht; denn alles Herrliche wird beschützt. Und eine Hütte wird sein zum Schatten am Tage vor Hitze, und zu Zuflucht und Schirm vor Ungewitter und Regen. Der Weinberg des Volkes GottesSingen will ich von meinem Freunde, meines Freundes Lied von seinem Weinberge. Einen Weinberg hatte mein Freund auf einem fetten Hügel. Und er grub ihn um, reinigte ihn von Steinen, bepflanzte ihn mit Edelreben, und bauete einen Turm in seiner Mitte, und auch eine Kelter hieb er darin aus: und so hoffte er, daß er reife Trauben brächte; aber er brachte Heerlinge. „Und nun, Bewohner Jerusalems und Männer Juda's, richtet doch zwischen mir und meinem Weinberge! Was war noch zu tun meinem Weinberge, das ich nicht an ihm getan? Warum, da ich auf reife Trauben hoffte, brachte er Heerlinge? — Nun, ich will euch kund tun, was ich tun will meinem Weinberge: wegnehmen seinen Zaun, daß er abgeweidet, niederreißen seine Mauer, daß er zertreten werde. Und ich will ihm das Garaus machen: er soll nicht beschnitten und behackt werden, daß er aufschieße in Dornen und Gestrüpp: und den Wolken will ich befehlen, daß sie keinen Regen auf ihn fallen lassen." Nämlich der Weinberg Jahwes der Heerscharen ist das Haus Israels, und die Männer Juda's die Pflanzung seiner Freude. Er harrte auf Guttat, und siehe, da Blutbad; auf Pflichttreu, und siehe da Klaggeschrei. Wehe denen, die da rücken Haus an Haus, Feld an Feld fügen, bis kein Platz mehr ist, und ihr allein Bewohner bleibt im Lande! Vor meinen Ohren (sprach) Jahwe der Heerscharen: Wo nicht die vielen Häuser zur Wüste werden, die großen und schönen von Bewohnern leer! Denn zehn Joch Weinberg werden Ein Bath geben, und ein Homer Aussaat wird Ein Epha geben. Wehe denen, die früh auf sind am Morgen, starkem Getränke nachlaufen, die spät verziehen in die Nacht hinein, Wein erhitzt sie! Und Laute und Harfe, Pauke und Flöte und Wein macht ihre Gelage; aber auf Jahwes Werk sehen sie nicht, und seiner Hände Tun schauen sie nicht. Darum wandert mein Volk ins Elend aus Mangel an Erkenntnis, und seine Edeln verhungern, und seine Reichen verschmachten vor Durst. Darum reißt weit auf die Unterwelt ihren gierigen Schlund, und sperrt ihren Rachen auf ohne Maß; und hinab fährt ihre Pracht und ihr Reichtum und ihr Toben und was darin fröhlich ist. Da wird gebeugt der Mensch und gedemütigt der Mann, und die Augen der Stolzen gedemütigt; und erhaben steht Jahwe der Heerscharen da durch das Gericht, und der heilige Gott wird geheiligt durch Gerechtigkeit. Dann weiden Schafe wie auf ihrer Trift, und die Eindöden der Reichen zehren sie weilend ab. Wehe denen, welche die Strafe herziehen an Stricken des Lasters, und wie mit Wagenseilen den Sündenlohn; die da sprechen: „Er beeile, beschleunige sein Werk, daß wir's sehen; es nahe und gehe in Erfüllung der Rat des Heiligen Israels, daß wir's erfahren!" Wehe denen, die zum Bösen sagen gut, und zum Guten böse; die Finsternis zu Licht machen, und Licht zu Finsternis; die bitter zu süß, und süß zu bitter machen! Wehe denen, die weise sind in ihren Augen, und klug in ihrem Bedünken! Wehe den Helden im Weintrinken, und den Tapfern im Mischen starkes Getränkes; die den Frevler lossprechen gegen Bestechung, und den Gerechten ihr Recht entziehen! Darum wie des Feuer Zunge Stoppel frißt, und dürres Gras in der Flamme zusammensinkt: so wird ihre Wurzel wie Moder werden, und ihr Sproß wie Staub auffliegen; denn sie verachten das Gesetz Jahwe's der Heerscharen, und das Wort des Heiligen Israels verschmähen sie. Darum entbrennt Jahwes Zorn gegen sein Volk, und er reckt die Hand dawider aus und schlägt es, daß die Berge beben, und ihre Leichname wie das Kehricht auf den Gassen liegen. Bei all dem läßt sein Zorn nicht ab, und noch ist seine Hand ausgestreckt. Und er errichtet ein Panier den Völkern in der Ferne, und lockt eins herbei von der Erde Enden, und siehe, eilend flugs kommt es. Kein Matter und kein strauchelnder ist darunter; es schlummert und schläft nicht; nicht löst sich der Gürtel seiner Lenden, und nicht zerreißt der Riemen seiner Schuhe. Seine Pfeile sind geschärft, und all seine Bogen gespannt; seiner Rosse Hufe sind Kieseln gleich zu achten, und seine Räder dem Sturmwind. Sein Gebrüll wie der Löwin; es brüllt wie junge Löwen; es tobt und fasst die Beute, trägt sie davon und niemand rettet. Und es tobt gegen sie an selbigem Tage gleich des Meeres Toben. Und schaut man zur Erde, siehe, da ist Finsternis der Angst, und das Licht verfinstert sich durch ihr Gewölk. Jesaja's BerufungIm Todesjahre des Königs Usia, da sah ich den Herrn sitzend auf einem hohen und erhabenen Throne, und seine Schleppen füllten den Tempel. Seraphe standen oberhalb seiner, je sechs Flügel hatte einer: mit zweien bedeckte er sein Antlitz, und mit zweien bedeckte er seine Füße, und mit zweien flog er. Und einer rief dem anderen zu, und sprach: Heilig, heilig, heilig ist Jahwe der Heerscharen; voll ist die ganze Erde seiner Herrlichkeit. Und es erbebten die Grundfesten der Schwellen ob der Rufenden Stimme, und das Haus ward mit Dampf gefüllt. Da sprach ich: Wehe mir, ich bin verloren! Denn ein Mensch von unreinen Lippen bin ich, und unter einem Volke von unreinen Lippen wohn' ich, und den König, Jahwe der Heerscharen, haben meine Augen gesehen. Da flog einer der Seraphe zu mir, in seiner Hand ein glühender Stein, mit einer Zange hatte er ihn vom Altar genommen. Und er brachte ihn an meinen Mund, und sprach: Siehe, dieses hat berührt deine Lippen, und so ist deine Missetat gewichen und deine Sünde versöhnt. Und ich hörte die Stimme des Herrn, der sprach: Wen soll ich senden, und wer wird uns hingehen? Da sprach ich: Hier bin ich, sende mich! Und er sprach: Geh' und sprich zu diesem Volke: Hören sollt ihr, aber nicht verstehen, und sehen sollt ihr, aber nicht erkennen. Du sollst verstecken das Herz dieses Volkes, und seine Ohren betäuben, und seine Augen blenden, daß es nicht sehe mit seinen Augen, und mit seinen Ohren höre, und sein Herz fühle, und es sich bekehre und geheilt werde. Da sprach ich: Wie lange, Herr? Und er sprach: So lange bis die Städte zusammenstürzen, leer von Bewohnern, und die Häuser, leer von Menschen, und das Land verheert ist zur Wüste. Denn es entfernt Jahwe die Menschen, und groß ist die Verödung im Lande. Und bleibt noch der zehnte Teil darin, so wird er abermal vertilgt. (Doch) gleich der Terebinthe und der Eiche, in denen beim Fällen eine Wurzel (bleibt), ist ein heiliger Same seine Wurzel. Weissagung auf Anlaß des Kriegszugs von Ephraim und Syrien gegen JudaUnd es geschah in den Tagen des Ahas, des Sohnes Jothams, des Sohnes Usia's, des Königs von Juda, daß heranzog Rezin, der König von Syrien, und Pekah, der Sohn Remalja's, der König von Israel, gen Jerusalem, zum Streite wider dasselbe; aber er vermochte nicht zu streiten wider dasselbe. Und man berichtete dem Hause Davids, und sprach: Die Syrer stehen in Ephraim: da bebte sein Herz und das Herz seines Volkes, wie die Bäume des Wäldes beben vor dem Winde. Da sprach Jahwe zu Jesaja: Gehe doch hinaus dem Ahas entgegen, du und Schear Ja schub, dein Sohn, ans Ende der Wasserleitung des obern Teiches, nach der Straße zum Walkerfelde. Und sprich zu ihm: Nimm dich in Acht, und sei ruhig, fürchte dich nicht, und dein Herz verzage nicht vor diesen beiden Stummeln rauchender Feuerbrände, bei dem entbrannten Zorne Rezins und Syriens und des Sohnes Remalja's! Darum daß Syrien Verderben gegen dich sinnt, Ephraim und Remalja's Sohn, sprechend: Laßt uns hinanziehen wider Juda, und (die Stadt) ängstigen und sie uns erbrechen, und zum Könige darin setzen Tabeels Sohn: spricht so der Herr Jahwe: Es wird nicht zu Stande kommen und nicht geschehen. Denn das Haupt Syriens ist Damaskus, und das Haupt von Damaskus Rezin; und binnen fünf und sechzig Jahren ist Ephraim zertrümmert und kein Volk mehr. Und das Haupt Ephraims ist Samarien, und das Haupt Samariens Remalja's Sohn. Seid ihr nicht getrost, so dürft ihr euch nicht getrösten. Und Jahwe redete weiter zu Ahas, und sprach: Fordere dir ein Zeichen von Jahwe, deinem Gott; in der Tiefe fordere es, oder hoch in der Höhe! Und Ahas sprach: Ich fordere nicht und versuche nicht Jahwe. Da sprach er: Hört denn, Haus Davids! Ist's euch zu wenig Menschen zu ermüden, daß ihr auch meinen Gott ermüdet? Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben. Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden, und einen Sohn gebären, und seinen Namen nennen: Gott mit uns (Immanuel). Milch und Honig wird er essen, bis er weiß das Böse zu verwerfen und das Gute zu erwählen. Denn ehe der Knabe weiß das Böse zu verwerfen und das Gute zu erwählen, wird verödet sein das Land, vor dessen zwei Königen dir grauet. Bringen wird Jahwe über dich und über dein Volk und über dein Vaterhaus Tage, wie sie nicht gekommen seit der Zeit des Abfalls Ephraims von Juda, (den König von Assyrien.) Und es geschieht an selbigem Tage, Jahwe wird herbeilocken die Fliegen am Ende der Ströme Ägyptens, und die Bienen im Lande Assur. Und sie kommen und lagern sich allzumal in den abschüssigen Tälern und in den Felsklüften und in allen Dornbüschen und auf allen Triften. An selbigem Tage schert der Herr mit dem jenseits des Stromes gedungenen Schermesser, (mit dem Könige von Assyrien), das Haupt und das Haar der Scham. und auch den Bart nimmt es weg. Und es geschieht zu selbiger Zeit, hält jemand eine junge Kuh und ein Paar Schafe, so geschieht's, daß er von der Menge gewonnener Milch Rahm ißt; denn Milch und Honig wird jeglicher essen, der im Lande übrig bleibt. Und es geschieht in selbiger Zeit, es wird jeglicher Ort, wo tausend Reben für tausend (Seckel) Silbers stehen — zu Dornen und zu Gestrüpp wird er werden. Mit Pfeil und Bogen wird man dorthin kommen; denn Dornen und Gestrüpp wird das ganze Land. Und auf alle Berge, die man mit der Hacke behackt, wirst du nicht mehr kommen aus Furcht vor Dornen und Gestrüpp; sie werden der Rinder Trift, von Schafen zertreten. Untergang Ephraims und Syriens, Einfall der Assyrer; Aussicht in die messianische ZeitUnd Jahwe sprach zu mir: Nimm dir eine große Tafel, und schreibe darauf mit Menschengriffel: Schnell kommt Beute, eilt Raub. Und ich will mir zuverlässige Zeugen nehmen, den Priester Uria und Zacharja, den Sohn Jeberechja's. Und ich nahte mich der Prophetin, und sie ward schwanger und gebar einen Sohn, und Jahwe sprach zu mir: Nenne seinen Namen Schnell-kommt-Beute-eilt-Raub. Denn ehe der Knabe weiß Vater und Mutter zu rufen, wird man den Reichtum von Damaskus und die Beute Samariens hertragen vor dem Könige von Assyrien. Und Jahwe redete weiter zu mir, und sprach: Darum weil dieses Volk verachtet das sanftfließende Wasser Siloah's, und Lust hat an Rezin und an Remalja's Sohn, darum: siehe, so läßt der Herr die gewaltigen und starken Gewässer des Stromes gegen sie heranziehen, (den König von Assyrien und all seine Herrlichkeit): der tritt über alle seine Flußbetten, und geht über alle seine Ufer, und dringt ein in Juda, überschwemmt und strömt über, bis an den Hals wird er reichen; und die Ausdehnung seiner (Heeresflügel) füllt dein Land, so weit es ist, Gott mit uns! Tobt, ihr Völker, und verzagt! Hört es, all ihr Fernen der Erde, rüstet euch, und verzagt! Beschließt einen Beschluß, er wird vereitelt; redet ein Wort, es kommt nicht zu Stande; denn Gott ist mit uns. Denn so sprach Jahwe zu mir, als seine Hand gewaltig über mich kam, und warnte mich nicht auf den Wegen dieses Volks zu wandeln: Nennt nicht Verschwörung alles, was dieses Volk Verschwörung nennt, und was es fürchtet, fürchtet nicht, und erschreckt nicht! Jahwe der Heerscharen, ihn haltet heilig; er sei eure Furcht, und er euer Schrecken! Und er wird heilige Freistatt sein, aber Stein des Anstoßes und Fels des Strauchelns den beiden Häusern Israels, Schlinge und Fallstrick den Bewohnern Jerusalems. Und es straucheln daran viele, und fallen und werden zerschmettert, und werden verstrickt und gefangen. Wickle ein die Kundmachung, versiegle die Lehre durch meine Jünger! Und so harr' ich auf Jahwe, der (jetzt) sein Antlitz birgt vor dem Hause Jakob, und warte auf ihn. Sieh', ich und die Knaben, die mir Jahwe gegeben, sind Zeichen und Vorbilder in Israel von Jahwe der Heerscharen, der da wohnt auf dem Berge Zion. Und wenn sie zu euch sprechen: Befragt die Totenbeschwörer und klugen Manner, die da zirpen und flüstern: (so sprecht:) Soll nicht ein Volk seinen Gott befragen? für die Lebendigen die Toten? „Zur Lehre, zur Kundmachung!" Wenn sie nicht gleich diesem Worte sprechen, so schimmert ihnen keine Morgenröte. Und sie ziehen im Lande einher, schwer gedrückt und hungrig; und wenn sie hungern, so ergrimmen sie, und fluchen auf ihren König und ihren Gott; und schauen nach oben, und blicken zur Erde; und siehe, Trübsal und Finsternis, Dunkel der Angst und Umnachtung — verstoßen! Doch nicht (bleibt's) dunkel, wo (jetzt) Bedrängnis ist. So wie die Vorzeit in Schmach gebracht das Land Sebulon, das Land Naphthali, so bringt die Folgezeit zu Ehren den Strich am See, jenseits des Jordans, den Kreis der Heiden. Das Volk, das im Finstern wandelt, schauet ein großes Licht; die da sitzen im Lande der Todesnacht, Licht erglänzt über sie. Du machst des Volkes viel, machst groß seine Freude; sie freuen sich vor dir, wie man sich freuet in der Ernte, wie man jubelt beim Beuteteilen. Denn sein lastendes Joch, den Stecken seines Nackens, den Stab seines Treibers zerbrichst du wie am Tage Midians. Denn alle Rüstung des Gerüsteten im Schlachtgetümmel und das (Kriegs)-Gewand, in Blut gewälzt, die werden verbrannt, der Flammen Speise. Denn ein Kind wird uns geboren, ein Sohn wird uns gegeben; und es ruht die Herrschaft auf seiner Schulter, und man nennt seinen Namen Wunder, Berater, starker Gott. Beutevater, Friedensfürst: zur Mehrung der Herrschaft und zum Heil ohne Ende über Davids Thron und sein Königreich, es zu festigen und es zu stützen durch Recht und Gerechtigkeit, von nun an bis in Ewigkeit. Der Eifer Jahwes der Heerscharen wird solches tun. Drohung an EphraimEinen Spruch sendet der Herr nach Jakob, er kommt herab zu Israel. Und es soll's erfahren das ganze Volk, Ephraim und die Bewohner Samariens, die in Übermut und stolzes Herzens sprechen: „Ziegelsteine fielen ein, und mit Quadern bauen wir wieder; Maulbeerbäume wurden gefällt, und Zedern pflanzen wir nach." Denn Jahwe wird erheben die Dränger Rezins gegen sie, und seine Feinde wappnen. Die Syrer von vorn, und die Philister von hinten, die fressen Israel mit vollem Maul. Bei all dem läßt sein Zorn nicht ab, und noch ist seine Hand ausgestreckt. Das Volk aber kehrt sich nicht zu dem, der es schlägt, und nach Jahwe der Heerscharen fragt es nicht. Und so rottet Jahwe aus Israel Kopf und Schweif, Palmzweig und Binse an einem Tage. (Die Ältesten und Angesehenen sind der Kopf, und die Propheten, die falsch lehren, der Schweif.) Denn die Führer dieses Volkes leiten es irre, und die Geführten gehen zu Grunde. Darum freut sich der Herr nicht seiner Jünglinge, und seiner Waisen und Witwen erbarmt er sich nicht; denn sie alle sind gottlos und vom Argen, und jeglicher Mund spricht Schändliches. Bei all dem läßt sein Zorn nicht ab, und noch ist seine Hand ausgestreckt. Denn es brennt wie ein Feuer die Bosheit: Dornen und Gestrüpp verzehrt es, und zündet im Dickicht des Wäldes, daß es aufwallt in Rauchsäulen. Durch den Grimm Jahwe's der Heerscharen entbrennt das Land, und das Volk wird des Feuers Speise; keiner schont des anderen. Man schlingt zur Rechten und hungert, man frißt zur Linken und wird nicht satt; ein jeglicher frißt seines Armes Fleisch: Manasse (frißt) Ephraim, und Ephraim Manasse, und beide zusammen über Juda her. Bei all dem läßt sein Zorn nicht ab, und noch ist seine Hand ausgestreckt. Wehe denen, die ungerechte Urteile sprechen, und den Schreibern, die Unheil schreiben, um vom Gerichte zu verdrängen die Armen, und das Recht zu rauben den Elenden meines Volkes, daß die Witwen ihre Beute werden, und daß sie die Waisen berauben! Was wollt ihr tun am Tage der Ahndung, und bei der Verwüstung, die fernher kommt? Zu wem wollt ihr fliehen zur Hilfe, und wo wollt ihr lassen eure Herrlichkeit? Von mir verlassen sinken sie unter den Gefangenen hin, und fallen unter den Erschlagenen. Bei all dem läßt sein Zorn nicht ab, und noch ist seine Hand ausgestreckt. Assyriens Demütigung. Verheißung des MessiasHa! der Assyrer! Die Rute meines Zornes und der Stecken ist in seiner Hand meines Grimmes. Gegen ein gottloses Volk send' ich ihn, gegen das Volk meines Zornes entbiet' ich ihn, um Beute zu erbeuten und Raub zu rauben, und es zu treten wie Straßenkot. Er aber denkt nicht also, und sein Herz sinnt nicht also; sondern zu vertilgen hat er im Sinne und auszurotten Völker in Menge. Denn er spricht: „Sind nicht meine Fürsten allzumal Könige? Ging's nicht Calno wie Carchemisch? nicht Hemath wie Arpad? nicht Samarien wie Damaskus? So wie meine Hand die Reiche der Götzen getroffen, deren Bilder mehr waren als zu Jerusalem und Samarien: werd' ich nicht so wie ich Samarien und seinen Götzen getan, also auch tun Jerusalem und seinen Bildern?" Aber es geschieht, wenn der Herr vollbracht sein ganzes Werk am Berge Zion und Jerusalem, so ahnd' ich die Frucht des Hochmutes des Königs von Assyrien und die Prahlerei seiner stolzen Augen. Denn er spricht: „Durch meines Armes Kraft hab' ich's getan, und durch meine Weisheit, denn ich bin klug: und ich rückte die Grenzen der Völker, und ihre Schätze plünderte ich, und stürzte als Held die Thronenden. Und es griff wie ein Vogelnest meine Hand der Völker Reichtum; und wie man verlassene Eier wegnimmt, nahm ich die ganze Welt; und da war keiner, der die Flügel regte, und den Mund aufsperrte und zirpte." Rühmt sich wohl die Art gegen den, der damit hauet, oder brüstet sich die Säge gegen den, der sie führt, als führte die Rute den, der sie hebt, als höbe der Stock den Mann? Darum sendet der Herr, der Herr der Herrscharen, unter seine feisten (Krieger) die Dürre, und unter seiner Herrlichkeit brennt ein Brand wie Feuerbrand; und das Licht Israels wird zum Feuer, und sein Heiliger zur Flamme, die brennt und frißt seine Dornen und sein Gestrüpp an Einem Tage. Und die Pracht seines Waldes und Baumgartens wird er an Leib und Seele aufreiben, und es wird sein wie dahin schwindet ein Siecher. Und der Rest der Bäume seines Waldes wird zählbar sein, daß ein Knabe sie aufschriebe. Und es geschieht an selbigem Tage, nicht mehr wird der Rest von Israel und das Entronnene vom Hause Jakob sich stützen auf den, der es schlug, sondern stützt sich auf Jahwe, den Heiligen Israels, mit Treue. Der Rest bekehrt sich, der Rest Jakobs zu dem starken Gott. Denn wäre auch dein Volk, o Israel, wie Sand am Meer, (nur) ein Rest davon bekehrt sich; Austilgung ist beschlossen, flutet Gerechtigkeit einher. Denn Vertilgung und Beschluß wird der Herr, Jahwe der Heerscharen, vollführen inmitten des ganzen Landes. Darum spricht so der Herr, Jahwe der Heerscharen: Fürchte dich nicht, mein Volk, das in Zion wohnt, vor dem Assyrer! Mit der Rute schlug er dich, und hob seinen Stab gegen dich in der Weise Ägyptens. Denn noch eine kurze Zeit, so hat ein Ende der Grimm, und mein Zorn (wendet sich) zu ihrer Vernichtung. Dann schwingt über ihn Jahwe der Heerscharen die Geißel, wie der Midian schlug am Felsen Oreb; und seinen Stab über das Meer, und erhebt ihn in der Weise Ägyptens. Und es geschieht an selbigem Tage, da weicht seine Last von deiner Schulter, und sein Joch von deinem Nacken; und es zerbricht das Joch vor Fett. Er kommt nach Ajath, zieht durch Migron; in Michmas läßt er sein Gerät. Sie passieren den Paß, zu Geba machen sie Nachtquartier; es zittert Nama, Gibea Sauls flieht. Kreische laut auf, Tochter Gallims! horch nach Lais hin, armes Anathoth! Madmena flieht. Gebims Bewohner flüchten. Noch diesen Tag rastet er in Nob: dann schwingt er seine Hand gegen den Berg der Tochter Zions, den Hügel von Jerusalem. (Aber) siehe, der Herr, Jahwe der Heerscharen, schlägt ab die Zweige mit Schreckensgewalt; und die hohes Wuchses sind, werden umgehauen und die Hohen gestürzt. Geschlagen wird des Waldes Dickicht mit dem Eisen, und der Libanon fällt durch einen Mächtigen. Dann schießt ein Reis vom Stamm Isai's, und ein Sproß aus seiner Wurzel bricht hervor. Und es ruht auf ihm der Geist Jahwes, der Geist der Weisheit und der Klugheit, der Geist des Rates und der Kraft, der Geist der Erkenntnis; und der Furcht Jahwes. Und sein Wohlgefallen hat er an der Furcht Jahwes, und nicht nach dem Anblick seiner Augen wird er richten, und nicht nach dem Hören seiner Ohren entscheiden. Er richtet mit Gerechtigkeit die Armen, und bescheidet mit Billigkeit die Elenden im Volke; er schlägt das Land mit seines Mundes Geißel, und mit seiner Lippen Zornhauch tötet er den Frevler. Gerechtigkeit ist der Gurt seiner Hüften, und die Treue der Gurt seiner Lenden. Dann weilt der Wolf beim Lamme, und der Parder lagert sich beim Böckchen; Kalb und junger Löwe und Mastkalb allzumal, ein kleiner Knabe führt sie. Und Kuh und Bärin weiden, ihre Jungen lagern zusammen, und der Löwe wie das Rind frißt Stroh. Und es spielt der Säugling an der Natter Kluft, und nach der Otter Höhle streckt der Entwöhnte seine Hand aus. Nichts Böses und nichts Verderbliches tun sie auf meinem ganzen heiligen Berge; denn voll ist das Land von Erkenntnis Jahwes, wie die Wasser das Meer bedecken. Und es geschieht zu selbiger Zeit, der Sprößling Isai's, der dasteht als Panier für die Völker, zu ihm wenden sich die Nationen, und seine Wohnung ist Herrlichkeit. Und es geschieht an selbigem Tage, da wird der Herr zum zweiten Male seine Hand ausstrecken, um loszukaufen den Rest seines Volkes, der übrig ist aus Assyrien und aus Ägypten und aus Patros und aus Äthiopien und aus Elam und aus Sinear und aus Hemath und von den Inseln des Meers. Und er errichtet ein Panier den Völkern, und sammelt die Vertriebenen Israels, und die Zerstreuten Juda's bringt er zusammen von den vier Säumen der Erde. Dann weicht die Eifersucht Ephraims, und die Neider Juda's werden ausgerottet; Ephraim ist nimmer eifersüchtig auf Juda, und Juda beneidet nicht Ephraim. Und sie fliegen auf die Schulter der Philister westlich, zusammen plündern sie die Söhne des Ostens; nach Edom und Moab strecken sie ihre Hand, und die Söhne Ammons sind ihnen untertan. Dann verbannt Jahwe die Zunge des ägyptischen Meeres, und schwingt seine Hand über den Strom mit gewaltigem Sturm, und zerschlägt ihn in sieben Bäche, daß man in Schuhen hindurchgehen kann. Und es ist eine Straße für den Rest seines Volks, der übrig ist aus Assyrien, so wie sie war für Israel, als es heraufzog aus Ägyptenland. Weissagungen meistens gegen auswärtige VölkerDann sprichst du an selbigem Tage: „Ich preise dich, Jahwe! denn du zürntst auf mich, dein Zorn wandte sich, und du erbarmtest dich mein. Siehe, Gott ist meine Rettung: ich bin getrost und zittere nicht; denn mein Preis und Gesang ist Jah, Jahwe, und er ward meine Rettung." Und ihr schöpft Wasser mit Freuden aus den Quellen des Heils, und sprecht an selbigem Tage: „Preist Jahwe, ruft seinen Namen an, verkündet unter den Völkern seine Taten! Rühmt, daß erhaben ist sein Name. Singet Jahwe, denn Herrliches hat er getan; kund sei dies in allen Landen! Jauchze und jubele, Bewohnerin Zions! denn groß ist in deiner Mitte der Heilige Israels." Babylons Untergang, der Juden BefreiungAusspruch über Babel, welchen schauete Jesaja, der Sohn des Amoz. Aus nackten Bergen erhebt ein Panier, ruft ihnen laut, schwingt die Hand, daß sie einziehen in die Tore der Tyrannen! Ich hab' entboten meine Geweihten, aufgerufen meine Helden zu meinem Zorngericht, meine stolz frohlockenden. Schall Getöses auf den Bergen, gleich wie eines großen Volkes; Schall des Getümmels versammelter Völker und Königreiche: Jahwe der Heerscharen mustert sein Kriegsheer. Sie kommen aus fernem Lande, vom Ende des Himmels, Jahwe und seines Zornes Werkzeuge, zu verderben die ganze Erde. Heult, denn nah' ist der Tag Jahwes; als Verheerung vom Herrn kommt er. Darum werden alle Hände schlaff, und jegliches Menschen Herz verzagt. Sie sind bestürzt, von Krämpfen und Wehen ergriffen; wie die Gebärerin winden sie sich; einer starrt den anderen an; wie Flammen glüht ihr Antlitz. Siehe, der Tag Jahwes kommt grausam, voll Grimmes und brennendes Zornes, um die Erde zur Wüste zu machen, daß er die Sünder davon vertilge. Denn die Sterne des Himmels und seine Bilder lassen ihr Licht nicht leuchten; es dunkelt die Sonne bei ihrem Aufgang, und der Mond läßt sein Licht nicht scheinen. Und ich ahnde an der Welt die Bosheit, und an den Frevlern ihre Missetat; ich mache dem Hochmute der Stolzen ein Ende, und der Tyrannen Hoffart beug' ich. Seltener mach' ich die Menschen als Gold, und die Männer als Ophirs Schätze. Darum lass' ich den Himmel erzittern, und die Erde bebt von ihrer Stelle, beim Grimme Jahwes der Heerscharen, am Tage seiner Zornglut. Und es geschieht, wie eine verscheuchte Gazelle und wie eine Herde, die Keiner zusammenhält, wendet sich Jeglicher zu seinem Volke, und Jeglicher flieht in sein Land. Wer getroffen wird, wird durchbohrt; und wer ergriffen wird, fällt durchs Schwert. Und ihre Kinder werden zerschmettert vor ihren Augen, geplündert ihre Häuser, und ihre Weiber geschändet. Sieh', ich erwecke gegen sie die Meder, die Silber nicht achten, und an Gold keine Lust haben. Und (ihre) Bogen werden Jünglinge hinschmettern, und der Leibesfrucht erbarmen sie sich nicht; der Kinder jammert sie nicht. Und so wird Babel, die Zierde der Königreiche, die stolze Pracht der Chaldäer, wie die Umkehrung Gottes von Sodom und Gomorra. Sie wird nicht bewohnt in Ewigkeit, und nicht bevölkert auf Geschlecht und Geschlecht; nicht zeltet daselbst ein Araber, und Hirten lagern sich nicht daselbst. Es lagern sich daselbst Steppentiere, und Uhu's füllen ihre Häuser; es wohnen daselbst Straußen, und Waldteufel tanzen daselbst. Es heulen Schakale in ihren Palästen, und Goldfüchse in den Lustgebäuden. Und nah' ist ihre Zeit, und ihre Frist wird nicht verlängert. Denn Jahwe erbarmt sich Jakobs, und liebt ferner Israel, und versetzt sie in ihr Land. Und es schließen sich die Fremdlinge ihnen an, und halten sich zum Hause Jakobs. Und die Völker nehmen sie und bringen sie zu ihrem Wohnsitz; und das Haus Israels eignet sie sich zu im Lande Jahwes als Knechte und Mägde; sie halten gefangen, die sie gefangen hielten, und herrschen über ihre Dränger. Und wenn dann Jahwe dir Ruhe geschafft von deinem Mühsal und Ungemach und von dem schweren Dienste, der dir aufgelegt worden: so hebst du dieses Lied an über den König von Babel, und sprichst: „Wie hat's ein Ende mit dem Dränger, ein Ende mit der Erpressung!" Es zerbrach Jahwe den Stab der Frevler, den Stecken der Tyrannen, der die Völker schlug im Zorn mit Schlägen ohn' Unterlaß, der im Grimm über Nationen herrschte mit Verfolgung ohne Einhalt. Es ruht und rastet die ganze Erde, (alle) brechen in Jubel aus. Auch die Zypressen freuen sich über dich, die Zedern des Libanons: „Seit du daliegest, kommt niemand herauf, der uns abhaue." Die Unterwell drunten gerät über dich in Bewegung, deiner Ankunft entgegen; sie erregt vor dir die Schatten, alle Gewaltigen der Erde; läßt aufstehen von ihren Thronen alle Könige der Völker. Sie alle heben an, und sprechen zu dir: „Auch du bist siech geworden wie wir, bist uns gleich geworden." Hinab zur Unterwelt gefahren ist deine Herrlichkeit, das Rauschen deiner Harfen; gebettet ist unter dir mit Gewürm, und deine Decke sind Maden. Wie bist du vom Himmel gefallen, Glanzstern, Sohn der Morgenröte! zu Boden geschmettert, der du die Völker niederstrecktest! Du aber sprachst in deinem Herzen: „Zum Himmel will ich aufsteigen, über die Sterne Gottes meinen Thron erhöhen, und wohnen auf dem Versammlungsberge am äußersten Norden. Ich steige auf der Wolken Höhen, stelle mich gleich dem Höchsten." doch zur Unterwelt fährst du hinab, zur tiefsten Gruft. Die dich sehen, schauen dich an, betrachten dich: „Ist das der Mann, vor dem die Erde bebte, Königreiche zitterten, der den Erdkreis machte der Wüste gleich, und seine Städte verheerte, und seine Gefangenen nicht entließ nach Hause?" Alle Könige der Völker allzumal liegen mit Ehren, ein jeglicher in seiner Gruft; du aber liegst hingeworfen ohne Grab wie ein verschmähter Zweig, bedeckt mit Erschlagenen, Schwert-Durchbohrten, die hinabsinken zu den Steinen der Gruft, wie ein zertretenes Aas. Nicht wirst du mit ihnen vereint im Grabe; denn dein Land hast du verwüstet, dein Volk gewürgt; nicht wird genannt in Ewigkeit die Brut von Bösewichten!. Bereitet die Schlachtbank seinen Söhnen ob ihrer Väter Schuld, damit sie nicht sich erheben, und das Land einnehmen, und mit Feinden den Erdkreis füllen!" Und so erheb' ich mich gegen sie, spricht Jahwe der Heerscharen, und rotte von Babel aus Namen und Rest und Sprößling und Stamm, spricht Jahwe. Und ich mach es zur Wohnung des Igels, und zu Wassersümpfen, und feg' es aus mit dem Fegwische der Verwüstung, spricht Jahwe der Heerscharen. Bruchstück über Assyriens UntergangEs schwört Jahwe der Heerscharen, und spricht: Fürwahr, wie ich es bedacht, also geschieht es; und wie ich beschlossen, das kommt zu Stande: zu zerschmettern den Assyrer in meinem Lande, und daß auf meinen Bergen ich ihn zertrete, daß von ihnen weiche sein Joch, und seine Last von ihrer Schulter weiche. Das ist der Ratschluß, der beschlossen über alle Lande, und das die Hand, die ausgestreckt über alle Völker. Denn Jahwe der Heerscharen hat's beschlossen, und wer mag es vereiteln? und seine Hand ist ausgestreckt, und wer mag sie zurückwenden? Ausspruch gegen die PhilisterIm Todesjahre des Königs Ahas geschah dieser Ausspruch: Freue dich nicht, Philistäa gesamt, daß zerbrochen der Stab, der dich schlug! Denn aus der Schlange Wurzel geht Otterngezücht hervor, und ihre Frucht ist ein fliegender Drache. Dann weiden (ruhig) die Söhne der Elenden, und die Armen lagern sicher; und ich lasse durch Hunger deine Wurzel sterben, und deinen Rest tötet er. Heule, o Tor! jammere o Stadt! verzagt bist du, Philistäa gesamt; denn von Norden her kommt Rauch, kein Einzelner in ihren Scharen. Und was antwortet man den Boten des Volkes? Daß Jahwe Zion stützt, und in ihm Zuflucht finden die Elenden seines Volkes. Der Untergang MoabsAusspruch über Moab. Ja, über Nacht wird verheert Ar-Moab, wird vernichtet: ja, über Nacht wird verheert Kir-Moab, wird vernichtet. Man steigt zum (Götzen)Haus, und Dibon auf die Höhen unter Weinen; auf Nebo und auf Medeba heult Moab; auf all seinen Häuptern Glatzen, jeglicher Bart abgeschnitten. Auf ihren Straßen gürten sie Sacktuch um, auf ihren Dächern und Plätzen heult alles, zerfließend in Tränen. Und es schreit Hesbon und Eleale, bis Jahaz hört man ihre Stimme; darob die Wehrhaften Moabs kreischen; seine Seele ist ihm betrübt. Mein Herz schreit um Moab, des Flüchtlinge bis Zoar (schweifen), bis Eglath - Schelischija; denn den Stieg von Luchith, mit Weinen besteigt man ihn; denn den Weg von Horonaim entlang erheben sie Jammergeschrei. Denn die Wasser von Nimrim sind wüste; denn verdorrt ist das Gras, geschwunden das Kraut; kein Grünes mehr. Darum den Vorrat, den sie geschafft, und ihr Verwahrtes tragen sie über den Weidenbach. Denn es umgibt das Geschrei die Grenze Moabs, bis Eglaim (hallt) sein Geheul, bis Beer-Elim sein Geheul, Denn die Wasser Dimons sind voll Blut; denn ich bringe über Dimon neues Unheil; den Entronnenen Moab's (send' ich) einen Löwen, den Übriggebliebenen im Lande. Sendet die Lämmer des Landesoberherrn von Sela durch die Wüste zum Berge der Tochter Zions! Denn es geschieht, wie ein schweifender Vogel, ein verscheuchtes Nest, werden die Töchter Moabs sein, die Furten des Arnons. „Schaffe Rat, gib Entscheidung, laß gleich der Nacht deinen Schatten sein am Mittag, verbirg die Vertriebenen, den Flüchtling verrate nicht! Laß bei dir wohnen meine, Moabs, Vertriebenen, sei ihnen Schirm gegen den Verwüster! Denn es hört auf der Druck; ein Ende nimmt die Verwüstung, es weichen die Unterdrücker aus dem Lande. So wird befestigt durch Liebe der Thron, und es sitzt darauf mit Treue im Hause Davids ein Richter, nach Recht trachtend und der Gerechtigkeit kundig." „Wir haben vernommen den Hochmut Moabs, das sehr hochmütig, seine Hoffahrt, seinen Hochmut und Übermut, das Eitele seines Geschwätzes." Darum muß Moab heulen um Moab, alle heulen; um die Trümmer Kir-Hareseth's müßt ihr seufzen, ganz niedergeschlagen. Denn Hesbons Gefilde sind verwelkt; (verwelkt) der Weinstock Sibma's, dessen Edelreben die Herrscher der Völker berauschten: bis Jaeser reichten sie, irrten in die Wüste; seine Ranken breiteten sich aus, gingen über's Meer. Darum wein ich, wie Jaeser weint, um den Weinstock Sibma's, netze dich mit meinen Tränen, Hesbon und Eleale; denn in deine Obstlese und Ernte fällt der (Schlacht)Ruf. Entrückt ist Freude und Frohlocken aus dem Baumgarten, und in den Weinbergen wird nicht gejauchzt und nicht gejubelt; kein Kelterer tritt Wein in den Kufen; dem (Herbst)Rufe mach' ich ein Ende. Darum klagt mein Inneres um Moab gleich der Harfe, und um Kir-Hares mein Herz. Und es geschieht, wenn erscheint, wenn sich abmüht Moab auf der Höhe und kommt zu seinem Heiligtum, zu beten: so vermag es nichts. Das ist das Wort, welches Jahwe geredet über Moab vordem. Nun aber spricht Jahwe: In drei Jahren wie Taglöhners Jahre da sinkt in Verachtung Moabs Herrlichkeit mit all der großen Volksmenge, und der Rest wird sehr klein sein, nicht groß. Gegen Ephraim und DamaskusAusspruch über Damaskus. Siehe, Damaskus wird entfernt aus den Städten, und wird der Trümmer Stätte. Verlassen sind die Städte um Aroer, den Herden Preis gegeben, die lagern sich daselbst, und niemand schreckt. Ein Ende hat die Burg in Ephraim und die Herrschaft in Damaskus und dem Reste von Syrien; wie der Herrlichkeit der Söhne Israels geht es ihnen, spricht Jahwe der Heerscharen. Und es geschieht an selbigem Tage, da schwindet die Herrlichkeit Jakobs hin, und sein fettes Fleisch wird mager. Und es ist wie wenn der Schnitter Halmen sammelt, und sein Arm Ähren abmäht; und es ist wie wenn man Ähren liest im Tale Rephaim. Und es bleibt eine Nachlese darin wie beim Olivenschlagen, zwei, drei Beeren oben im Wipfel, vier, fünf in den Zweigen des Fruchtbaums, spricht Jahwe, der Gott Israels. An selbigem Tage schaut der Mensch auf seinen Schöpfer, und seine Augen sehen auf den Heiligen Israels. Nicht aber schaut er nach den Altären, seiner Hände Werk; und was seine Finger gebildet, sieht er nicht an, die Warten und Sonnensäulen. An selbigem Tage werden seine festen Städte sein wie die verlassenen Trümmer im Walddickicht und auf den Berggipfeln, die sie verlassen haben auf der Flucht vor Israels Söhnen; und es wird eine Wüste sein. Denn du vergaßt den Gott deines Heils, und an den Fels deiner Zuflucht dachtest du nicht: darum pflanztest du liebliche Pflanzungen, und besetztest sie mit fremden Reben. Als du pflanztest, machtest du ein Gehege, und bald brachtest du deine Stecklinge zur Blüte; (aber) es flieht die Ernte am Tage deö Besitzes, und tötlich ist der Schmerz. Vertilgung der AssyrerHa! ein Toben vieler Völker, gleich dem Toben der Meere toben sie; und ein Getöse von Nationen, gleich dem Getöse mächtiger Wasser tosen sie. Die Völker gleich dem Getöse mächtiger Wasser tosen sie. Aber Er schilt sie, und sie fliehen fern, gejagt wie Spreu der Berge vor dem Winde, und wie Staubwirbel vor der Windsbraut. Zur Abendzeit, siehe da! plötzliches Verderben: eh' es Morgen wird, sind sie nicht mehr. Das ist das Schicksal unsrer Räuber, und das Los unsrer Plünderer. Die Vernichtung des Feindes, den Äthiopiern verkündigtHa! Land schwirrender (Heeres-)Flügel, jenseits der Ströme Äthiopiens, das auf dem Meere Boten sendet, auf Rohrschiffchen über das Wasser. Geht, schnelle Gesandte, zu dem ausgebreiteten und glatten Volke, zu dem furchtbaren Volke weiter jenseits, zu der Nation der starken Kraft und Zertretung, deren Land Ströme zerschneiden! Alle Bewohner der Welt und Insaßen der Erde! wenn man erhebt das Panier auf den Bergen, so schauet, und wenn man in die Posaune stößt, hört! Denn so sprach Jahwe zu mir: Ruhig Mill ich zuschauen von meinem Sitze bei heiterer Hitze am Sonnenschein, bei Taugewölk in der Erntehitze. Denn vor der Ernte, wenn das Gewächs zur Vollendung gediehen, und zur reifenden Traube die Blüte wird, da schneidet Er die Ranken mit Hippen ab, und die Reben nimmt er weg, haut sie ab. Sie werden überlassen allzumal den Raubvögeln der Berge und dem Vieh des Feldes; und es übersommern darauf die Raubvögel, und alles Vieh des Feldes überwintert darauf. Zu selbiger Zeit werden Gaben gebracht an Jahwe der Heerscharen von dem ausgebreiteten und glatten Volke und von dem furchtbaren Volke weiter jenseits, der Nation der starken Kraft und Zertretung, deren Land Ströme zerschneiden, zu dem Wohnsitze Jahwes der Heerscharen, dem Berge Zion. Ägyptens Zerrüttung und BekehrungAusspruch über Ägypten. Siehe, Jahwe fährt auf schneller Wolke einher, und kommt gen Ägypten: da erbeben Ägyptens Götzen vor seinem Antlitz, und der Ägypter Herz verzagt in ihrer Brust. Und ich wappne Ägypter gegen Ägypter, daß kämpft Einer gegen seinen Bruder und Einer gegen seinen Freund, Stadt gegen Stadt, Königreich gegen Königreich. Und es verschwindet der Geist aus der Ägypter Brust, und ihren Rat werd' ich vernichten: da fragen sie nach den Götzen und nach den Zauberern, nach den Totenbeschwörern und klugen Männern. Und ich überliefere die Ägypter einem strengen Herrn, und ein harter König soll sie beherrschen, spricht der Herr, Jahwe der Heerscharen. Und es versiegt das Wasser aus dem Strome, und der Fluß wird trocken und dürr; und es stinken die Flüsse, seicht und trocken werden Ägyptens Kanäle, Rohr und Schilf erkranken. Die Auen am Strom, am Rande des Stromes, und alle Saat am Strome verdorrt, zerstiebt und ist nicht mehr. Da klagen die Fischer, und es trauern alle, die in den Strom Angeln werfen; und die, so Netze breiten über das Wasser, stehen betrübt. Und zu Schanden werden die Wirker gehecheltes Flachses, und die Weber weißer Gewänder. Und es sind des Landes Pfeiler niedergeschlagen, und alle Lohnarbeiter trauriges Herzens. Lauter Toren sind die Fürsten Zoans; Pharao's weise Räte, (ihr) Rat ist dumm geworden. Wie mögt ihr zu Pharao sprechen: „Ein Sohn der Weisen bin ich, ein Sohn der alten Könige!" Wo sind sie denn, deine Weisen? Sie mögen dir doch verkünden, daß man's erfahre, was Jahwe der Heerscharen beschlossen über Ägypten. Toren sind die Obersten Zoans, getäuscht die Obersten Nophs, und Ägypten führen irre die Häupter seiner Stämme. Jahwe goß in ihr Inneres den Geist der Verkehrtheit, daß sie die Ägypter irre führen in all ihrem Tun, wie ein Trunkener herumirrt in seinem Gespei. Und es geschieht von den Ägyptern keine Tat, welche Haupt und Schweif, Palmzweig und Binse vollbrächte. An selbigem Tage sind die Ägypter Weibern gleich, und sie zittern und beben vor dem Schwingen der Hand Jahwes der Heerscharen, die er gegen sie schwingt. Dann wird das Land Juda's für Ägypten zum Schrecken sein; jeglicher, gegen den man dessen gedenkt, wird beben ob dem Ratschlusse Jahwes der Heerscharen, den er darüber beschlossen. Zu selbiger Zeit werden fünf Städte im Lande Ägypten sein, welche die Sprache Kanaans reden, und bei Jahwe der Heerscharen schwören; Stadt der Errettung wird man die Eine nennen. Zu selbiger Zeit wird ein Altar Jahwes inmitten des Landes Ägypten sein, und ein Steinmal an seiner Grenze Jahwe heilig. Und das ist zum Zeichen und zum Zeugnis für Jahwe der Heerscharen im Lande Ägypten; denn sie werden zu Jahwe schreien ob ihren Drängern, und er wird ihnen einen Heiland und Verteidiger senden, daß er sie rette. Und Jahwe wird kund den Ägyptern, und die Ägypter lernen Jahwe kennen zu selbiger Zeit; und bringen Schlacht- und Speisopfer, und geloben Jahwe Gelübde, und erfüllen sie. Und so schlägt Jahwe die Ägypter, schlägt und heilt; sie aber kehren sich zu Jahwe, und er läßt sich von ihnen erbitten, und heilt sie. Zu selbiger Zeit wird eine Straße sein von Ägypten gen Assyrien, daß Assyrer nach Ägypten, und Ägypter nach Assyrien kommen, und die Ägypter mit den Assyrern (Jahwe) dienen. Zu selbiger Zeit wird Israel das dritte sein zu Ägypten und Assyrien, ein Segen inmitten der Erde, welche Jahwe der Heerscharen segnet, und spricht: Gesegnet sei mein Volk Ägypten, und meiner Hände Werk Assyrien, und mein Besitztum Israel! Symbolische HandlungIn dem Jahre, wo Tartan nach Asdod kam, gesandt von Sargon, dem Könige von Assyrien, und Asdod belagerte und es einnahm, zu selbiger Zeit redete Jahwe durch Jesaja, den Sohn des Arno; und sprach: Gehe hin und löse das Sacktuch von deinen Hüften, und ziehe deine Schuhe von deinen Füßen. Und er tat also, und ging nackt und barfuß. Ta sprach Jahwe: So wie mein Knecht Jesaja nackt und barfuß geht drei Jahre lang ein Zeichen und ein Vorbild für Ägypten und Äthiopien: also wird der König von Assyrien führen die Gefangenen Ägyptens und die Verbannten Äthiopiens, Jünglinge und Greise, nackt und barfuß, mit entblößtem Gesäß, eine Schmach für Ägypten. Dann werden sie bestürzt sein und sich schämen Äthiopiens, ihrer Zuversicht, und Ägytens, ihres Ruhmes. Und es sprechen die Bewohner dieser Küste, an selbigem Tage: Siehe, so geht es unsrer Zuversicht, wohin wir flohen zur Hilfe, um uns zu retten vor dem Könige von Assyrien; und wie könnten wir entrinnen? Babels Untergang durch die PerserAusspruch über die Wüste des Meeres: Wie Wetter im Süden einherfahren, kommt's von der Wüste, aus dem grauenvollen Lande. Ein schweres Gesicht ward mir kund: der Räuber raubt, und der Vermüster verwüstet. „Zeuch heran, Elam! belagere, Meder! Allen Seufzern mach' ich ein Ende." Darum sind meine Hüften voll Schmerzes, Wehen ergreifen mich wie der Gebärerin Wehen, vor Krämpfen hör' ich nicht, vor Bestürzung seh' ich nicht. Mein Herz schwindelt, Schauder ängstigt mich, die Nacht meiner Lust wird mir zum Schrecken. Man rüstet den Tisch, es wacht die Wache, man ißt, man trinkt. „Auf, ihr Obersten, salbt den Schild!" Denn so sprach der Herr zu mir: Gehe, bestelle den Turmwächter; was er sieht, soll er berichten. Der sah Reiterei, Reiter auf Rossen paarweis, Reiter auf Eseln, Reiter auf Kamelen, und aufhorchte er, hoch aufhorchend. Und er rief, ein Löwe: Auf der Warte, Herr, stand ich immerfort am Tage, und auf meinem Posten blieb ich alle Nächte. Und sieh', es kommen reisige Männer, Reiter auf Rossen, paarweis. Und er hob an und sprach: Gefallen, gefallen ist Babel, und all seine Götzenbilder hat man geschmettert zu Boden. Du mein Gedroschenes, mein Tennenkorn! was ich vernommen von Jahwe der Heerscharen, dem Gott Israels, hab' ich euch verkündet. Ausspruch über Duma. Von Seir her ruft man mir zu: Wächter, wie viel von der Nacht, wie viel von der Nacht? Eö spricht der Wächter: Es kommt Morgen und auch Nacht. Wenn ihr fragen wollt, fragt: kommt wieder! Weissagung gegen ArabienAusspruch gegen Arabien. In den Wildnissen Arabiens übernachtet ihr, Karawanen Dedans. Entgegen dem Durstigen bringen Wasser die Bewohner des Landes Thema, mit Brot kommen sie entgegen dem Flüchtling. Denn vor Schwertern fliehen sie, vor dem gezückten Schwerte und vor dem gespannten Bogen und vor des Krieges Schwere. Denn so sprach der Herr zu mir: Noch ein Jahr, wie Taglöhners Jahre, da schwindet alle Herrlichkeit Kedars. Und die übrige Zahl der tapfern Bogenschützen der Söhne Kedars wird gering sein; denn Jahwe, der Gott Israels, hat's geredet. Bei bevorstehender Belagerung JerusalemsAusspruch über das Gesichtetal. Was ist dir doch, daß du allesammt auf die Dächer steiest, du lärmerfüllte, tobende Stadt, fröhliche Burg? Deine Erschlagenen sind nicht vom Schwert Erschlagene und nicht Getötete im Kriege. All deine Feldherrn fliehen zumal, von den Bogenschützen werden sie gefangen; alle in dir Vorhandene werden zumal gefangen, ferne fliehen sie. Darum sprech' ich: Schauet weg von mir, ich muß bitterlich weinen; dringt nicht in mich, um mich zu trösten ob dem Verderben der Tochter meines Volkes! Denn einen Tag der Bestürzung, der Verwüstung und Verwirrung hat der Herr, Jahwe der Heerscharen, im Gesichtetal: man zertrümmert die Mauer, Hilfegeschrei hallt wider die Berge. Elam trägt den Köcher, mit Wagen voll Mannschaft (und) Reitern, und Kir entblößt den Schild. Und es geschieht, deine schönsten Täler sind voll Wagen, und die Reiter stellen sich gegen das Tor. Da wird enthüllt die Decke Juda's, und du blickst an selbigem Tage nach der Rüstung im Waldhause. Und die Mauerrisse der Stadt Davids seht ihr, daß ihrer viel, und ihr sammelt das Wasser des untern Teiches. Und die Häuser Jerusalems zählt ihr, und brecht die Häuser ab, um die Mauer zu festigen; und einen Behälter macht ihr zwischen beiden Mauern für das Wasser des alten Teiches. Aber ihr blickt nicht nach dem, der solches getan, und nach dem, der solches entworfen von fern her, seht ihr nicht. Und es ruft der Herr, Jahwe der Heerscharen, an selbigem Tage zum Weinen und zur Trauer und zum Haarscheren und zum Umgürten von Sacktuch. Aber siehe, Lust und Freude: Rinder-Würgen und Schafe-Schlachten; Fleisch-Essen und Wein-Trinken: „Gegessen und Getrunken! denn morgen sterben wir!" Doch geoffenbart hat sich meinen Ohren Jahwe der Heerscharen: Nicht wird euch gesühnt diese Schuld, bis ihr sterbt, spricht der Herr, Jahwe der Heerscharen. Sturz Sebna's, Erhebung EliakimsSo sprach der Herr, Jahwe der Heerscharen: Auf! gehe zu diesem Pfleger, zu Sebna, der über das (königliche) Haus gesetzt ist! „Was hast du hier? und wen hast du hier? daß du dir hier ein Grab aushauest, aushauend auf der Höhe dein Grab, höhlend im Felsen dir eine Wohnung? Siehe, Jahwe wirft dich hin mit Mannes-Wurfe, und faßt fest dich; wickelnd wickelt er dich zum Wickel; wie einen Ball schleudert er dich) in ein weites Land: daselbst wirst du sterben, und daselbst deine prächtigen Wagen — du Schmach des Hauses deines Herrn! Und ich stoße dich von deinem Posten, von deiner Stelle reißt dich (Gott)." „Und es geschieht an selbigem Tage, da beruf' ich meinen Knecht, Eliakim, den Sohn Hilkia's. Und ich bekleide ihn mit deinem Rocke, und mit deinem Gürtel umgürt' ich ihn, und deine Herrschaft geb' ich in seine Hand; und er wird ein Vater sein Jerusalems Bewohnern und dem Hause Juda's. Und ich lege den Schlüssel des Hauses Davids auf seine Schulter, und er soll öffnen, und niemand schließen, und er soll schließen, und niemand öffnen. Und ich schlag' ihn als Nagel an einen festen Ort, und er wird ein Ehrenstuhl für sein Vaterhaus. Und an ihn hängt sich die ganze Menge seines Vaterhauses, die Sprößlinge und Auswüchse, alle kleinen Gefäße, von den Beckengefäßen bis zu allen Kruggefäßen." An selbigem Tage ist der Spruch Jahwe's der Heerscharen, wird weichen der Nagel, der eingeschlagen an festem Orte; er wird abgehauen und fällt, und zu Grunde geht die Last, die auf ihm war; denn Jahwe hat's geredet." Zerstörung von TyrusAusspruch über Tyrus. Heult ihr Tarsisschiffe! Denn es ist zerstört; kein Haus, kein Eingang mehr: aus der Chittäer Lande wird's ihnen kund. Starrt, ihr Bewohner des Gestades, das der Kaufmann Sidons, der meerbefahrende, füllte! Auf weiten Wassern war die Saat des Nils, die Ernte des Stromes ihr Ertrag; und sie war der Markt der Nationen. Erröte, Sidon! Denn es spricht das Meer, des Meeres Beste also: „Nicht kreiste und nicht gebar ich, nicht zog ich Jünglinge groß, und Jungfrauen auf." Wenn die Kunde kommt nach Ägypten, werden sie beben bei der Kunde von Tyrus. Zieht hinüber nach Tarsis, heult, ihr Bewohner des Gestades! Ist das eure frohlockende Stadt, deren Ursprung in der Urzeit Tagen? Es tragen sie ihre Füße, um in der Ferne als Fremdling zu weilen. Wer hat solches beschlossen über Tyrus, die Kronenspenderin, deren Kaufleute Fürsten, deren Händler die Geehrten der Erde? Jahwe der Heerscharen hat es beschlossen, um zu entweihen die Hoheit jeglicher Zier, in Verachtung zu bringen alle Geehrten der Erde. Ziehe (frei) durch dein Land, gleich dem Nile, Tochter Tarsis! Kein Gürtel mehr! Seine Hand streckt' er über das Meer, machte Königreiche beben; Jahwe gebot über Kanaan, zu zerstören seine Besten, und sprach: Nicht sollst du fürder frohlocken, geschändete Jungfrau, Tochter Sidons! Zu den Chittäern auf! ziehe hinüber! auch dort wird keine Ruhe dir. Siehe, das Land der Chaldäer, dieses Volk, welches (vor kurzem noch) nicht war, Assur hat es den Wüstenbewohnern angewiesen: das errichtet seine Warten, zerstört ihre Paläste, macht sie zu Trümmern. Heult, ihr Tarsisschiffe, denn zerstört ist eure Feste! Und es geschieht an selbigem Tage, daß Tyrus vergessen ist siebzig Jahre, gleich der Zeit eines Königs; (aber) nach siebzig Jahren geht es Tyrus nach dem Liede von der Buhlerin: „Nimm die Laute, ziehe durch die Stadt, vergessene Buhlerin! rühre baß die Saiten, singe viel der Lieder, auf daß man dein gedenke!" Und es geschieht nach siebzig Jahren, da wird Jahwe nach Tyrus blicken, und sie kommt wieder zu ihrem Buhlerlohn, und buhlet mit den Königreichen der Erde auf dem ganzen Erdboden. Aber ihr Erwerb und Buhlerlohn wird Jahwe heilig sein: nicht wird er aufgehäuft, und nicht aufgespart, sondern denen, die vor Jahwe wohnen, wird ihr Erwerb zu Teil, zu Nahrung in Fülle und zu prächtiger Kleidung. Verwüstung des Landes, Rückkehr der Juden, Zerstörung der feindlichen HauptstadtSiehe, Jahwe leert das Land und verheert es, und wendet seine Fläche um, und zerstreuet seine Bewohner. Und es geht wie dem Volke, so dem Priester; wie dem Knechte, so dem Herrn; wie der Magd, so der Frau; wie dem Käufer, so dem Verkäufer; wie dem Verleiher, so dem Leiher; wie dem Schuldner, so dem Schuldherrn. Ausgeleert wird das Land, und ausgeplündert wird es; denn Jahwe redete dieses Wort. Es ächzt und lechzt das Land, es schmachtet und trauert der Erdkreis, es schmachten die Hohen des Volkes im Lande. Das Land aber war entweiht unter seinen Bewohnern; denn sie übertraten die Gesetze, überschritten die Satzung, brachen den ewigen Bund. Darum fraß der Fluch das Land, und es büßten seine Bewohner; darum wurden von Glut verzehrt des Landes Bewohner, und übrig blieb des Volkes wenig. Es trauert der Most, verschmachtet der Weinstock; es ächzen alle, die fröhliches Herzens waren. Es feiert die Freude der Pauken, auf hört der Fröhlichen Getümmel, es feiert die Freude der Harfe. Nicht trinkt man Wein beim Gesang, bitter ist der Trank den Zechern. Zertrümmert ist die Stadt der Öde, geschlossen jedes Haus, ohne Eingang. Klage um den Wein auf den Gassen; geschwunden ist alle Freude, verbannt des Landes Fröhlichkeit. Verwüstung ist übrig in der Stadt, und in Trümmer ist das Tor zerschlagen. Denn so ist's im Lande, in der Völker Mitte, wie beim Olivenschlagen, wie bei der Nachlese, wenn die Weinlese zu Ende. Jene erheben ihre Stimme, jauchzen; ob Jahwe's Majestät jubeln sie vom Meere her. Drum preist Jahwe in Osten, auf den Inseln des Meeres den Namen Jahwes, des Gottes Israels! Von der Erde Saum hören wir Gesänge: „Preis dem Gerechten!" Ich aber spreche: Verderben mir, Verderben mir, wehe mir! Räuber rauben, und Raub rauben Räuber. Grauen und Grube und Garn über dich, Bewohner des Landes! Wer da flieht vor dem Grauen, fällt in die Grube, und wer heraufsteigt aus der Grube, fängt sich im Garne; denn die Schleusen der Himmelshöhe sind aufgetan, und es beben die Grundfesten der Erde. Zertrümmert wird die Erde, zerschmettert wird die Erde, erschüttert wird die Erde. Es taumelt die Erde wie ein Trunkener, sie schwankt wie eine Nachthütte; und schwer liegt auf ihr ihre Sünde, und sie fällt und steht nicht wieder auf. Und es geschieht an selbigem Tage, es straft Jahwe das Heer der Höhe in der Höhe, und die Könige der Erde auf Erden. Und versammelt werden sie gefangen im Kerker, verschlossen ins Verschloß, und nach langer Zeit zur Strafe gezogen. Und es errötet der Mond, und schämt sich die Sonne; denn Jahwe, der Heerscharen herrscht auf dem Berge Zion und in Jerusalem und vor seinen Ältesten ist Herrlichkeit. Jahwe, mein Gott bist du, ich erhebe dich, preise deinen Namen; denn du hast Wunder geübt, Ratschlüsse von fern her, Wahrheit und Treue. Denn du hast die Stadt zu Schutt gemacht, die feste Burg zu Trümmern; die Paläste der Barbaren sind keine Stadt mehr, in Ewigkeit werden sie nicht aufgebaut. Darum preisen dich mächtige Völker, die Städte gewaltiger Nationen ehren dich. Denn du wärest Zuflucht dem Schwachen, Zuflucht dem Elenden in seiner Vedrängnis, Schutz vor Wetter, Schatten vor Hitze, wenn der Zornhauch der Tyrannen wie Wetter gegen die Wand. Wie die Glut in dürrem Lande, so beugst du der Barbaren Toben; (wie) die Glut durch einer Wolke Schatten, so wird gedämpft der Tyrannen Triumphgesang. Dann bereitet Jahwe der Heerscharen allen Völkern auf diesem Berge ein Mahl von fetten Speisen und von Hefeweinen, von markigem Fett, von geläuterten Hefeweinen. Und er vernichtet auf diesem Berge die Hülle, die alle Völker verhüllt, die Decke, die alle Nationen bedeckt. Es vernichtet den Tod auf ewig, und es wischt der Herr Jahwe die Tränen von jeglichem Antlitz, und die Schmach seines Volkes nimmt er weg von der Erde; denn Jahwe hat's geredet. Und man spricht an selbigem Tage: „Siehe, unser Gott ist's, auf den mir harrten, daß er uns rette; Jahwe ist's, auf den wir harrten: laßt uns frohlocken und seiner Hilfe uns freuen!" Denn es ruht Jahwes Hand auf diesem Berge, und Moab wird zertreten an seinem Orte, wie Stroh zertreten wird im Mistpfuhl. Und es breitet seine Hände darin aus, wie sie der Schwimmer breitet beim Schwimmen; er aber beugt seinen Übermut samt der List seiner Hände. Und die hohen Festen deiner Mauern stürzt er, beugt er, streckt er zur Erde, in den Staub. An selbigem Tage singt man dieses Lied im Lande Juda's: „Eine feste Stadt haben wir, Hilfe schafft Er, Mauer und Graben. Öffnet die Tore, daß einziehe ein gerechtes Volk, welches die Treue bewahrt! Wer festes Sinnes, den bewahrst du sicher, sicher, weil er auf dich vertrauet. Pertrauet auf Jahwe in Ewigkeit! denn Jah ist Jahwe, ein ewiger Fels. Denn er stürzte die Bewohner der Burg, die ragende Stadt; er streckte sie nieder, streckte sie nieder zur Erde, warf sie in den Staub. Es tritt sie der Fuß, die Füße des Elenden, die Schritte der Schwachen." „Pfad der Gerechten ist ebene Bahn; eben richtest du das Geleis des Gerechten. Auch auf dem Pfade deiner Gerichte, Jahwe, harren wir dein, nach deinem Namen und deinem Gedächtnis sehnt sich die Seele. Meine Seele sehnt sich nach dir in der Nacht, und mein Geist in meinem Innern sucht dich; denn sobald deine Gerichte auf Erden (walten), lernen Gerechtigkeit der Welt Bewohner. Wird der Frevler begnadigt, lernt er nicht Gerechtigkeit; im Lande der Billigkeit frevelt er, und schaut nicht auf Jahwe's Hoheit." „Jahwe! hochgehoben war deine Hand; sie sahen es nicht: sehen sollen sie und erröten — den Eifer für das Volk, und Feuer soll deine Feinde verzehren, Jahwe, du schaffst uns Frieden, denn all unser Tun tust du für uns. Jahwe, unser Gott! es beherrschten uns Herren außer dir, nur durch dich rufen wir deinen Namen an. Tote leben nicht wieder auf; Schatten stehen nicht wieder auf: darum hast du geahndet und sie vertilgt, und jedes Gedächtnis an sie vernichtet." „Du mehrst das Volk, Jahwe, wehrst das Volk, verherrlichst dich, erweiterst alle Grenzen des Landes. Jahwe, in der Bedrängnis blickten sie auf dich, ergossen sich in Gebet, als deine Züchtigung sie traf. Wie eine Schwangere, nahe der Geburt, Wehen empfindet, schreit in ihren Schmerzen; also waren wir fern von dir, Jahwe! Wir waren schwanger, empfanden Wehen: als hätten wir Wind geboren; Rettung ist nicht geschehen dem Lande und nicht geboren sind die Bewohner der Welt. Aufleben werden deine Toten, meine Leichname auferstehen! Wacht auf und jubelt, ihr Bewohner des Staubes! Denn ein Tau der Pflanzen ist dein Tau, und die Erde gebiert die Schatten wieder." Auf, mein Volk, geh' in deine Kammern, und schleuß die Türen hinter dir; verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis vorüber der Zorn! Denn siehe, Jahwe zieht aus von seinem Wohnsitz, an den Bewohnern der Erde ihre Missetat zu ahnden; und die Erde enthüllt ihr Blut, und deckt nicht mehr ihre Gemordeten. An selbigem Tage straft Jahwe mit seinem Schwerte, dem schweren und großen und gewaltigen, den Leviathan, die flüchtige Schlange, und den Leviathan, die gewundene Schlange, und tötet das Ungeheuer im Meere. An selbigem Tage singt vom Weinberge des Mostes also: „Ich Jahwe bin sein Hüter, tränk' ihn alle Augenblicke; daß ihn niemand angreife, will ich Tag und Nacht ihn hüten. Zorn hab ich nicht. O treff' ich nur Dornen und Gestrüpp im Kriege! ich will sie angreifen, und allzumal verbrennen! Es sei denn, sie ergriffen meinen Schutz, machten mit mir Frieden, machten Frieden mit mir." Die Folgezeit wird Jakob Wurzel schlagen, blühen und sprossen Israel, und mit Früchten erfüllen die Welt. Schlug er wohl Israel, wie er die schlug, so ihn schlugen? oder ward es erwürgt, wie erwürgt wurden ihre Erwürgten? Mit Maßen, durch Verstoßen, straftest du es, rafftest davon mit heftigcm Sturm am Tage des Ostes. Darum ist dadurch gesühnt Jakobs Schuld, und das ist die ganze Frucht der Wegschaffung seiner Sünde, da er alle Steine der Altäre machte wie zertrümmerte Kalksteine, da nicht mehr stehen Astarten und Sonnensäulen. Denn die (einst) feste Stadt steht öde, eine Wohnung, verlassen und verödet wie die Wüste; daselbst weidet das Kalb und lagert daselbst und verzehrt ihre Zweige. Wenn ihre Zweige dürr sind, werden sie abgebrochen; Weiber kommen, zünden sie an. Denn kein verständiges Volk war es: drum erbarmte sich sein Schöpfer seiner nicht, und der es bildete, war ihm nicht gnädig. Aber es geschieht an selbigem Tage, (Früchte) wird Jahwe schlagen von den Fluten des Stromes Euphrat bis an den Bach Ägyptens, und ihr werdet aufgelesen werden einer zum anderen, Söhne Israels. An selbigem Tage wird in die große Posaune gestoßen, und es kommen die Verlorenen im Lande Assur und die Verstoßenen im Lande Ägypten, und beten an vor Jahwe auf dem heiligen Berge in Jerusalem. Weissagungen in Beziehung auf den bevorstehenden Einbruch der AssyrerStrafe der Frevler in Ephraim und JudaWehe der stolzen Krone der Trunkenen Ephraims, der welken Blume, der Zierde seines Schmuckes, auf dem Haupte des fetten Tales der Weinberauschten! Sieh', ein Starker und Gewalliger kommt vom Herrn wie Hagelwetter, verderblicher Sturm; wie ein Wetter großer, überströmender Fluten wirft er sie zur Erde mit Macht. Mit Füßen wird sie zertreten, die stolze Krone der Trunkenen Ephraims. Und es wird die welke Blume, die Zierde seines Schmuckes, auf dem Haupte des fetten Tales, wie eine Frühfeige, ehe die Lese ist, die Einer sieht, und während sie noch in seiner Hand, verschlingt. An selbigem Tage wird Jahwe der Heerscharen zur zierenden Krone und zum prächtigen Kranze sein für den Rest seines Volkes, und zum Geiste des Gerichts dem, der zu Gericht sitzt, und zur Stärke denen, die den Krieg zurücktreiben ans Tor. Doch auch diese taumeln vom Weine, und schwanken vom starken Getränke; Priester und Propheten taumeln vom starken Getränke, sind übermannt vom Weine, schwanken vom starken Getränke, taumeln beim Weissagen, schwanken beim Rechtsprechen. Denn alle Tische sind voll unflätiges Gespei's, kein Platz ist mehr. „Wen will er Einsicht lehren, und wem Unterricht geben? Von der Milch Entwöhnten, von der Mutterbrust Entnommenen? Denn Gebot auf Gebot, Gebot auf Gebot. Verbot auf Verbot, Verbot auf Verbot, ein wenig da, ein wenig dort." Ja durch (Völker) stammelnder Lippe und in fremder Zunge wird Er reden zu diesem Volke, zu dem er sprach: „Das ist der Weg zur Ruhe, schafft Ruhe dem Ermüdeten; und das ist der Weg zum Heil;" aber sie wollten nicht hören. Und es wird ihnen Jahwes Wort sein „Gebot auf Gebot, Gebot auf Gebot, Verbot auf Verbot, Verbot auf Verbot, ein wenig da, ein wenig dort," auf daß sie hingehen und stürzen rücklings, und sich zerschellen und sich verstricken und sich fangen. Darum hört das Wort Jahwes, Männer des Spottes, Beherrscher dieses Volkes, das in Jerusalem! Weil ihr sprecht: „Wir haben einen Bund geschlossen mit dem Tode, und mit der Unterwelt einen Vertrag gemacht; die überflutende Geißel, wenn sie daherfährt, wird nicht an uns kommen; denn wir machen Lüge zu unsrer Zuflucht, und mit Trug schirmen wir uns" — darum spricht so der Herr Jahwe: Sieh', ich habe auf Zion einen Stein gegründet, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein gegründeter Gründung: wer vertrauet, wird nicht fliehen. Und ich mache das Recht zur Richtschnur, und die Gerechtigkeit zur Wage, und wegrafft Hagel der Lügen Zuflucht, und den Schirm sollen Wasser wegschwemmen. Und getilgt wird euer Bund mit dem Tode und euer Vertrag mit der Unterwelt besteht nicht; die überflutende Geißel, wenn sie daherfährt, so werdet ihr von ihr zertreten. So oft sie daherfährt, erfaßt sie euch; ja, jeden Morgen fährt sie her, bei Tag und bei Nacht; eitel Schrecken das Gerücht zu vernehmen. Ja, zu kurz wird das Bette sein, sich zu strecken, und die Decke zu eng, sich einzuhüllen. Denn wie auf dem Berge Perazim wird sich Jahwe erheben; wie im Tale bei Gibeon wird er zürnen, um zu tun sein Werk, ein befremdend Werk, und zu vollbringen sein Geschäft, ein unerhört Geschäft. Und nun, macht nicht die Spötter, daß nicht fester werden eure Banden! Denn Vertilgung und Beschluß hab' ich vernommen vom Herrn Jahwe der Heerscharen über die ganze Erde. Merkt auf und hört meine Stimme, horcht und hört mein Wort! Pflügt wohl allezeit der Pflüger, um zu säen, furcht und eggt er (immerfort) sein Feld? Nicht wahr? wenn er dessen Fläche geebnet, so streuet er Dill, und säet Kümmel, und setzt Weizen in Reihen, und Gerste an den bezeichneten Ort, und Spelt zu seiner Einfassung. Und es unterwies ihn nach dem Recht, sein Gott lehrte ihn. Denn (auch) nicht mit dem Dreschschlitten wird Dill gedroschen, und des Dreschwagens Rad über Kümmel gewälzt, sondern mit dem Stocke wird Dill geklopft, und Kümmel mit dem Stecken. Brotkorn wird zermalmt; freilich nicht immerfort drischt er es: er treibt seines Wagens Räder und seine Rosse; nicht zermalmt er's. Auch dieses geht aus von Jahwe der Heerscharen: wunderbar ist sein Rat, groß seine Weisheit. Jerusalem belagert und gerettet, gestraft und gebessertHa! Ariel, Ariel, Stadt, wo David lagerte! Fügt Jahre zu Jahre, lasst die Feste kreisen: dann bedräng' ich Ariel, und es gibt Ächzen und Geächz; aber es bleibt mir als Ariel. Und ich umlagere dich im Kreise, und enge dich ein mit Heeresaufstellung, und errichte Bollwerke gegen dich. Und gebeugt sprichst du vom Boden her, und aus dem Staube kommt gedämpft deine Rede; und wie eines Gespenstes aus dem Boden ist deine Stimme, und aus dem Staube flüstert deine Rede. Aber es wird wie dünner Stand die Menge deiner Feinde, und wie verfliegende Spreu die Menge der Wütriche; und es geschieht plötzlich, im Augenblick, Von Jahwe der Heerscharen wird geahndet mit Donner und Krachen und großem Schall, Sturm und Wetter und fressendes Feuers Flamme. Und es wird wie ein Traum, ein Nachtgesicht die Menge all der Völker, die gegen Ariel streiten, die gegen es und seine Burgen streiten, und es ängstigen. Und es ist wie wenn der Hungrige träumt, er esse, und aufwacht, und sein Magen ist leer; und wie wenn der Durstige träumt, er trinke, und aufwacht, und sich', er lechzt und seine Seele schmachtet, also wird es ergehn der Menge aller Völker, die gegen den Berg Zion streiten. Starrt und staunt! verblendet euch und erblindet! Trunken sind sie, doch nicht vom Weine; sie wanken, doch nicht von starkem Getränke. Denn Jahwe goß über euch einen Geist der Schlafsucht, und schloß eure Augen (die Propheten,) und eure Häupter (die Seher) verhüllt, er. Und so ist euch das ganze Gesetz wie die Worte der versiegelten Schrift, die man Einem gibt, der Schrift versteht, und spricht: Lies das doch! Er aber spricht: Ich kann nicht, denn es ist versiegelt. Und man gibt die Schrift Einem, der Schrift nicht versteht, und spricht: Lies das doch! Er aber spricht: Ich verstehe mich nicht auf Schrift. Und es spricht der Herr: Weil dies Volk sich naht mit seinem Munde, und mit seinen Lippen mich ehrt, sein Herz aber ferne hält von mir, und seine Furcht gegen mich gelernte Menschensatzung ist: darum siehe, handl' ich fürder wunderbar mit diesem Volke, wunderbar und wundersam, daß schwindet die Weisheit seiner Weisen, und die Klugheit seiner Klugen sich verbirgt. Wehe denen, die geheim tun vor Jahwe, zu verbergen (ihren) Rat, daß in Finsternis ihre Werke sind, und die da sprechen: Wer sieht uns? wer weiß von uns? O eurer Verkehrtheit! Ist denn wie Ton der Töpfer zu achten, daß das Werk von seinem Meister spreche: Er schuf mich nicht! und das Gebild vom Bildner spreche: Er versteht nichts? Ist es nicht noch ein klein wenig, so wandelt sich der Libanon zum Baumgarten, und der Baumgarten ist dem Walde gleich zu achten. Und es hören an selbigem Tage die Tauben die Worte der Schrift, und aus Nacht und Finsternis werden der Blinden Augen schauen, Dann freuen sich Jahwes die Elenden mehr und mehr, und die Armen frohlocken über den Heiligen Israels, daß geendet der Wüterich, und vertilgt der Spötter, und ausgerottet alle Wächter des Unrechts, die da Menschen verdammten im Rechtshandel, und dem Rechtenden im Tore Schlingen legten, und stürzten durch Trug den Gerechten. Darum spricht so Jahwe zum Hause Jakobs, er, der Abraham erlöste: Nun wird Jakob nicht zu Schanden, und nun sein Antlitz nicht erblassen. Denn wenn seine Kinder es schauen, meiner Hände Werk in seiner Mitte, werden sie heiligen meinen Namen; ja, sie heiligen den Heiligen Jakobs, und verehren den Gott Israels. Und es lernen, die verirrtes Geistes waren, Weisheit, und die Widerspenstigen nehmen Lehre an. Gegen das Bündnis mit Ägypten; Trost wegen AssyriensWehe den widerspenstigen Kindern, spricht Jahwe, Anschläge auszuführen ohne mich, und Bündnisse zu schließen, nicht aus meinem Geiste, um Sünde zu häufen auf Sünde; die gen Ägypten hinabziehen, und meinen Mund nicht befragen, sich zu schützen mit Pharao's Schutz, und zu flüchten in den Schatten Ägyptens. Aber es wird euch Pharao's Schutz zur Schande, und die Zuflucht in Ägyptens Schatten zur Schmach. Denn es sind zu Zoan seine Obersten, und seine Boten gelangen gen Hanes. Aber alle werden zu Schanden an diesem Volke, das ihnen nicht nützt; nicht zur Hilfe und nicht zum Nutzen ist es, sondern zur Schmach und zur Schande, Last der Tiere des Südens — Durch ein Land der Angst und Bedrängnis, woher Löwin und Löwe kommen, Ottern und fliegende Drachen, bringen sie auf der Esel Rücken ihren Reichtum, und auf der Kamele Höcker ihre Schätze zu dem Volke, das nicht nützt. Denn Ägyptens Hilfe ist eitel und leer, darum nenn ich es: Toben, das still sitzt. Nun gehe hin, schreib' es auf eine Tafel vor ihnen, und in ein Buch verzeichne es, daß es bleibe für die Folgezeit, für immer in Ewigkeit. Denn ein widerspenstig Volk ist es, lügnerische Kinder, Kinder, die das Gesetz Jahwes nicht hören wollen, die zu den Sehern sagen: „Seht nicht," und zu den Propheten: „Prophezeiet uns nicht das Wahre, redet zu uns Schmeicheleien, prophezeiet Täuschung! Weicht vom Wege, lenkt ab von der Bahn, schafft weg aus unsrem Angesicht den Heiligen Israels!" Darum spricht so der Heilige Israels: Weil ihr dieses Wort verwerft, und vertrauet auf Unrecht und Verkehrtheit, und euch darauf stützt: darum wird euch dieser Frevel werden wie ein Wasserstrom, der da stürzt, der anschwillt gegen eine hohe Mauer, deren Einbruch plötzlich, im Augenblicke, kommt. Und er bricht sie, wie zerbricht ein Töpfergeschirr, zertrümmert ohne Schonung, daß sich nicht findet in seinen Trümmern eine Scherbe, um Feuer zu holen vom Herde, und Wasser zu schöpfen aus dem Brunnen. Denn so sprach der Herr Jahwe, der Heilige Israels: Durch Umkehr und Ruhe wird ench geholfen, durch Stille und Vertrauen werdet ihr stark sein; aber ihr wolltet nicht. Ihr spracht: Nein! sondern auf Rossen wollen wir fliegen! — Darum werdet ihr fliegen! „Auf Rennern wollen wir reiten!" — Darum werden rennen eure Verfolger! Ein Tausend vor dem Drohen Eines, vor dem Drohen von Fünfen werdet ihr fliehen, bis daß euer Rest dasteht wie das Heerzeichen auf des Berges Gipfel, und wie das Panier auf dem Hügel. Und darum harrt Jahwe euch gnädig zu sein; und darum bleibt er fern, sich euer zu erbarmen; denn ein gerechter Gott ist Jahwe. Heil allen, die auf ihn harren! Ja, Volk in Zion, das in Jerusalem wohne! weinen sollst du nicht: gnädig wird er dir sein auf dein Hilfegeschrei; sobald er es vernimmt, erhört er dich. Und es gibt euch der Herr Brot in der Trübsal und Wasser im Elend, und nicht müssen sich fürder verstecken deine Lehrer, sondern deine Augen schauen deine Lehrer, und deine Ohren vernehmen das Wort hinter dir her: „Das ist der Weg, darauf wandelt!" wenn ihr zur Rechten weicht, und wenn zur Linken. Dann verunreinigt ihr den Überzug eurer silbernen Schnitzbilder und die Bekleidung eures goldenen Gußbildes; du wirfst es hin wie Unflat: hinaus! sprichst du zu ihnen. Dann gibt er Regen deiner Saat, womit du den Acker besäest, und das Brot, des Ackers Frucht, ist nahrhaft und fett; eö weidet deine Herde an selbigem Tage auf weitem Anger. Und die Rinder und die Esel, die den Acker bauen, fressen gesalzenes Futter, welches man würfelt mit Schwinge und Wurfschaufel. Und es geschieht, auf jeglichem hohem Berge und jeglichem ragenden Hügel sind Bäche, Wasserströme, am Tage der großen Schlacht, wenn gefallen die Türme. Dann ist das Licht des Mondes gleich dem Sonnenlicht, und das Sonnenlicht scheint siebenfach, (wie das Licht von sieben Tagen,) wenn Jahwe die Schäden seines Volkes verbindet, und die ihm geschlagenen Wunden heilt. Siehe, der Name Jahwe's kommt von ferne, in brennendem Zorn und gewaltigen Flammen; seine Lippen sind voll Grimmes, und seine Zunge wie fressend Feuer, und sein Zornhauch wie ein überflutender Bach, der bis an den Hals reicht, um zu schwingen die Völker in der Schwinge der Vernichtung, und den Zaum des Irrsals (zu legen) an die Backen der Nationen. Gesang wird euch sein wie in der Nacht der Festfeier; und Fröhlichkeit des Herzens wie des, der hinwallt mit Flöten, zu kommen zum Berge Jahwe's, zum Felsen Israels. Und Jahwe läßt vernehmen seine majestätische Stimme, und das Senken seines Armes schauen, im Zornesgrimme, mit fressendes Feuerflamme, mit Flut und Wetter und Hagelsteinen. Ja, vor Jahwes Stimme wird der Assyrer verzagen; mit dem Stecken schlägt er ihn. Und es geschieht jegliches Einherfahren der verhängten Rute, die Jahwe auf ihn senket, mit Pauken und mit Harfen; und in getümmelvollen Kämpfen kämpft er mit ihm. Ja, gerüstet ist von gestern her ein Tophet, auch dem Könige ist es bereitet, tief und breit; sein Scheiterhaufen hat Feuer und Holz in Menge: der Hauch Jahwes wie ein Schwefelbach zündet ihn an. Nicht Ägypten, sondern Jahwe rettet, und bringt nach dem Unglücke GlückWehe denen, die hinabziehen gen Ägyten um Hilfe, und auf Rosse sich verlassen, und vertrauen auf Wagen, weil ihrer viel, und auf Reiter, weil sie sehr zahlreich; aber nicht schauen auf den Heiligen Israels, und Jahwe nicht suchen. Aber auch Er ist ja weise, und bringt Unglück herbei, und nimmt seine Worte nicht zurück; und er erhebt sich wider das Haus der Frevler, und wider die Hilfe der Übeltäter. Die Ägypter sind ja Menschen und nicht Gott, und ihre Rosse Fleisch und nicht Geist. Jahwe aber wird seine Hand ausstrecken, und es strauchelt der Schützer, und fällt der Geschützte; und allzumal kommen alle um. Denn so sprach Jahwe zu mir: Gleichwie knurret der Löwe und der junge Löwe über seine Beute, gegen welchen man der Hirten Menge zusammenruft, vor ihrer Stimme nicht verzagt und vor ihrer Menge sich nicht beugt: also wird Jahwe der Heerscharen herabsteigen, um zu streiten auf dem Berge Zion und seinem Hügel, Gleich schwebenden Vögeln, also wird Jahwe der Heerscharen Jerusalem schirmen, schirmen und erretten, schonen und befreien. Kehrt um zu dem, von dem man tief abgefallen, ihr Söhne Israels! Ja, an selbigem Tage verwerfen sie ein jeglicher seine silbernen Götzen und seine goldenen Götzen, die eure Hände sich bildeten zur Sünde. Und der Assyrer fällt, nicht durch Mannesschwert, und nicht Menschenschwert wird ihn fressen; er flüchtet sich vor dem Schwerte, und seine Jünglinge werden Sklaven. Und sein Fels zieht erschreckt davon, und es beben vor (jedem) Panier seine Fürsten; Spruch Jahwes, dessen Feuer auf Zion, und dessen Herd in Jerusalem. Siehe, dann herrscht nach Recht der König, und die Obern werden nach Gerechtigkeit walten. Und ein jeglicher ist wie Zuflucht vor dem Winde und Schirm im Wetter, wie Wasserbäche in der Dürre, wie eines großen Felsen Schatten im lechzenden Lande. Und nicht mehr sind verblendet der Sehenden Augen, und der Hörenden Ohren merken auf. Und der Unbesonnenen Herz versteht zu erkennen, und der Stammler Zunge ist fertig deutlich zu reden. Nicht mehr wird der Gottlose ein Edler genannt, und der Arglistige nicht großmütig geheißen. Denn der Gottlose redet Gottlosigkeit, und sein Herz bereitet Bosheit, zu üben Ruchlosigkeit und Lästerung zu reden gegen Jahwe, darben zu lassen des Hungrigen Seele, und den Durstigen des Trankes mangeln. Und der Arglistigen Rüstzeug ist gefährlich, er sinnt auf List, zu verderben die Elenden durch Lügenworte, auch wenn der Arme Recht redet. Der Edle aber sinnt auf Edles, und beim Edeln beharrt er. Ihr sichern Weiber, auf! hört meine Stimme; ihr sorglosen Töchter, vernehmt meine Rede! In Jahre und Tag werdet ihr Sorglosen beben; denn dahin ist die Weinlese, eine Obsternte kommt nicht. Zittert, ihr Sichern; bebt, ihr Sorglosen! Zieh aus, und entblöße dich, und gürte die Lenden! Auf die Brüste schlagen sie, um das liebliche Gefilde, um den fruchtbaren Weinstock. Auf meines Volkes Acker schießen Dornen und Gestrüpp auf; ja, in allen Häusern der Freude, in der fröhlichen Stadt. Denn der Palast wird verlassen, öde das Getümmel der Stadt; Hügel und Turm sind statt Holen auf lange, der Waldesel Lust und der Herden Weide; bis über uns sich ergießt der Geist aus der Höhe, und die Wüste wird zum Baumgarten, und der Baumgarten dem Walde gleich zu achten ist. Dann wohnt Recht in der Wüste, und Gerechtigkeit weilt im Baumgarten; und der Gerechtigkeit Werk ist Friede, und der Gerechtigkeit Frucht Ruhe und Sicherheit auf ewig. Dann wohnt mein Volk in der Wohnung des Friedens und in Hütten voll Zuversicht, in sichern Ruhestätten. Aber es hagelt beim Sturze des Waldes, und in Niedrigkeit sinkt die Stadt (der Feinde). Heil euch, die ihr säet an lauter Gewässern, frei lasst den Fuß des Rindes und Esels. Assyriens und der Sünder in Zion Untergang; Rettung der entsündigten StadtWehe dir, Verwüster, du selbst nicht verwüstet, und Räuber, den man nicht beraubte! Wenn du geendet mit Verwüsten, wirst dn verwüstet; wenn du fertig mit Rauben, wird man dich berauben. Jahwe, sei uns gnädig, auf dich harren wir, sei unser Beistand an jeglichem Morgen, und unsre Hilfe zur Zeit der Not! Vor (deiner) Donnerstimme fliehen die Völker; vor deiner Erhebung zerstreuen sich die Nationen. Und gesammelt wird eure Beute, wie Grillen sammeln, wie Heuschrecken rennen, rennt man darnach. Erhaben ist Jahwe; denn er wohnt in der Höhe, erfüllt Zion mit Recht und Gerechtigkeit. Und es wird Sicherheit deiner Zeiten sein; Fülle des Heiles, Weisheit und Verstand; Gottesfurcht, sie ist dein Schatz. Siehe, ihre Gotteslöwen schreien draußen; die Friedensboten weinen bitterlich. Verödet sind die Straßen, es feiert der Wanderer des Pfades. Er bricht den Bund, verachtet die Städte, achtet keinen Menschen. Es trauert, schmachtet das Land; beschämt steht der Libanon, erkrankt; Saron gleicht der Wüste, das Laub wirft ab Basan und Karmel. Nun mach' ich mich auf, spricht Jahwe; nun erheb' ich mich, nun richt' ich mich auf! Ihr geht schwanger mit Heu, gebärt Stoppeln; euer Zorn ist ein Feuer, das euch frißt. Die Völker werden zu Kalk verbrannt; abgehauene Dornen, werden sie im Feuer lodern. Hört, ihr Fernen, was ich getan, und erkennt, ihr Nahen, meine Macht! Es erbeben in Zion die Sünder; Zittern ergreift die Gottlosen: „Wer mag von uns wohnen bei dem fressenden Feuer, und wer von uns wohnen bei den ewigen Gluten?" — Wer in Gerechtigkeit wandelt, und Geradheit spricht, wer Gewinn durch Erpressung verschmäht, wer seine Hand schüttelt, nicht Bestechung zu nehmen, wer sein Ohr verstopft, nicht Blutrat zu hören, und seine Augen verschließt, nicht Unrecht zu schauen: der wohnt auf Höhen; Felsenburgen sind dein Schutz; sein Brot wird (ihm) gegeben, sein Wasser versiegt nie. Den König in seiner Schöne werden schauen deine Augen, sie sehen das Land der Fernen. Dein Herz gedenkt der Schreckenszeit. „Wo ist, der Schätzung schrieb? wo, der nachwog? wo, der die Türme musterte?" Das freche Volk siehst du nicht mehr, das Volk von dunkler Rede, die man nicht vernimmt, von stammelnder Zunge, die man nicht versteht. Schaue Zion, unsrer Feste Stadt! Deine Augen sehen Jerusalem als ruhige Wohnung, als Zelt, das nicht wandert, dessen Pflöcke nimmer heraus gezogen, und keines seiner Seile losgerissen werden. Sondern daselbst ist herrlich uns Jahwe, statt der Flüsse, der breiten Ströme; nicht geht darauf ein Ruderschiff, und kein mächtiges Fahrzeug fährt darüber. Denn Jahwe, unser Richter, Jahwe, unser Gesetzgeber, Jahwe, unser König, er ist's, der uns rettet. Schlaff hängen deine Seile, sie halten nicht ihren Mastbaum, spannen nicht das Segel. Dann wird Beute und Raub geteilt in Menge, (selbst) Lahme rauben mit. Und kein Einwohner spricht: Ich bin krank! Dem Volke, das darin wohnt, ist seine Sünde verziehen. Untergang EdomsNaht euch, ihr Völker, zu hören, und ihr Nationen, merkt auf! Es höre die Erde und was sie erfüllt, die Welt und all ihre Sprößlinge! Denn Jahwe zürnt über alle Völker, und ergrimmt über all ihr Heer; er verbannt sie, gibt sie hin zum Schlachten. Ihre Erschlagenen werden hingeworfen, und ihre Leichname, auf steigt ihr Gestank; und Berge zerfließen von ihrem Blute. Es zerrinnt das ganze Himmelsheer, und es rollen sich wie ein Buch die Himmel, und all ihr Heer fällt herab, wie Blätter abwelken vom Weinstock, und wie das Welke vom Feigenbaume. Denn trunken ist mein Schwert im Himmel: sieh', auf Edom fährt es herab, auf das Volk meines Bannes, zum Gericht. Das Schwert Jahwes ist voll Blutes, gemästet von Fett, vom Blute der Lämmer und Böcke, vom Nierenfette der Widder. Denn ein Opfer hält Jahwe in Bozra, ein großes Schlachten im Lande Edom. Und es stürzen wilde Büffel mit ihnen, und Stiere samt Ochsen; und getränkt wird ihr Land mit Blut, und ihr Boden mit Fett gedüngt. Denn einen Tag der Rache hält Jahwe, ein Jahre der Vergeltung, um Zion zu rächen. Und es wandeln sich seine Flüsse in Pech, und sein Boden in Schwefel; und es wird sein Land zu brennendem Peche. Tag und Nacht erlischt es nicht, ewig steigt sein Rauch empor; von Geschlecht zu Geschlecht bleibt es wüste, in alle Ewigkeit geht niemand darüber. Und in Besitz nehmen es Pelikan und Igel, und Reiher und Rabe bewohnen es; und man zieht darüber die Meßschnur der Verwüstung und das Bleilot der Verödung. Seine Edeln, da sind keine, daß sie das Königtum ausrufen, und all seine Obern sind dahin. Es schießen in seinen Palästen Dornen auf, Nessel und Distel in seinen Festen; und es wird eine Wohnung der Schakale, ein Gehöfte für die Straußen. Da treffen sich Steppentiere mit Schakalen, und ein Waldteufel begegnet dem anderen; nur rastet daselbst das Nachtgespenst, und findet seine Ruhestatt. Daselbst nistet die Pfeilschlange und legt Eier; sie brütet und sitzt über ihren Jungen in ihrem Schatten; nur Geier sammeln sich daselbst einer zu dem anderen. Forscht in der Schrift Jahwes und lest! Keines von diesen bleibt aus, keines vermißt das andere; denn (sein) Mund, der gebot's, und sein Geist, der sammelte sie. Er wirft ihnen das Los, und seine Hand teilt es unter sie mit der Meßschnur; in Ewigkeit werden sie's besitzen, und von Geschlecht zu Geschlecht darin wohnen. Israels RückkehrEs freuen sich die Wüste und das dürre Land, und es frohlockt die Steppe, und sproßt auf gleich Narzissen. Aus sproßt sie und frohlockt mit Jubel und Jauchzen; die Pracht des Libanons wird ihr gegeben, die Herrlichkeit des Karmels und Sarons; sie schauen die Pracht Jahwes, die Herrlichkeit unsres Gottes. Stärkt die schlaffen Hände, und die wankenden Kniee festigt! Sprecht zu den Furchtsamen: „Seid getrost und fürchtet euch nicht! Siehe da, euer Gott, Rache kommt, Vergeltung Gottes; er kommt und rettet euch!" Dann öffnen sich der Blinden Augen, und die Ohren der Tauben tun sich auf. Dann hüpft wie ein Hirsch der Lahme, und es jubelt die Zunge des Stummen; denn in der Wüste brechen Gewässer hervor, und Bäche in der Steppe. Das Sandmeer wird zum Teiche, und das durstige Land zu Wasserquellen; in der Schakale Wohnung, wo ihr Lager, ist ein Gehöft für Schilf und Rohr. Und es wird daselbst eine Bahn und Straße sein, und heilige Straße wird man sie nennen; kein Unreiner zieht darüber, sie ist für sie (allein); wer den Weg geht, selbst Toren, können nicht irren. Nicht wird daselbst ein Löwe sein, kein reißend Tier darauf kommen: keins findet sich daselbst; da wandeln die Erlösten. Und es kehren die Befreiten Jahwes zurück, und kommen gen Zion mit Jubel, und ewige Freude auf ihrem Haupte; Wonne und Freude treffen sie, und es fliehen Kummer und Seufzen. Geschichtliches aus Hiskia's ZeitSanheribs Kriegszug; wunderbare RettungUnd es geschah im vierzehnten Jahre des Königs Hiskia, da zog Sanherib, der König von Assyrien, heran wider alle festen Städte Juda's, und nahm sie ein. Und es sandte der König von Assyrien Rabsake von Lachis gen Jerusalem wider den König Hiskia mit einem großen Heere; und er hielt an der Wasserleitung des obern Teiches, an der Straße des Wäscherfeldes. Da ging zu ihm heraus Eliakim, der Sohn Hilkia's, der über das (königliche) Haus gesetzt war, und Sebna, der Schreiber, und Joach, der Sohn Asaphs, der Kanzler. Und Rabsake sprach zu ihnen: Sprecht doch zu Hiskia: So spricht der große König, der König von Assyrien: Was ist das für ein Vertrauen, das du hegst? Ich spreche: Nur ein leeres Wort ist Rat und Macht zum Kriege. Nun, auf wen vertrauest du, daß du von mir abtrünnig worden? Siehe, du vertrauest auf jenen zerbrochenen Rohrstab, auf Ägypten, der, wenn sich jemand auf ihn stützt, ihm in die Hand geht und sie durchsticht: also ist Pharao, der König von Ägypten, allen, die auf ihn vertrauen. Und so du zu mir sprichst: Auf Jahwe, unsren Gott, vertrauen wir: ist er es nicht, dessen Höhen und Altäre Hiskia abgeschafft, und zu Juda und Jerusalem gesprochen: Vor diesem Altar sollt ihr anbeten? Und nun, lasse dich doch ein mit meinem Herrn, dem Könige von Assyrien, und ich will dir zweitausend Rosse geben, wenn du kannst die Reiter darauf geben. Und wie willst du zurücktreiben einen einzigen Befehlshaber, einen der geringsten Knechte meines Herrn? Und so vertrauest du auf Ägypten wegen Wagen und Reitern. Aber nun, bin ich denn ohne Jahwe heraufgezogen wider dieses Land, es zu verheeren? Jahwe hat zu mir gesprochen: Ziehe hinauf gegen dieses Land und verheere es! Und es sprach Eliakim und Sebna und Joach zu Rabsake: Rede doch zu deinen Knechten auf Syrisch, denn wir verstehen es; und rede nicht zu uns auf Jüdisch vor den Ohren des Volkes, das auf der Mauer ist. Und Rabsake sprach: Hat mich mein Herr zu deinem Herrn und zu dir gesandt, diese Worte zu reden? und nicht zu den Männern, die auf der Mauer sitzen, um ihren Kot zu essen und ihren Harn zu trinken mit euch? Da trat Rabsake hin, und rief mit lauter Stimme auf Jüdisch, und sprach: Hört die Worte des großen Königs, des Königs von Assyrien! So spricht der König: Laßt euch nicht täuschen von Hiskia, denn er vermag nicht euch zu retten. Und laßt euch nicht vertrösten von Hiskia auf Jahwe, indem er spricht: Retten wird uns Jahwe, und diese Stadt wird nicht gegeben werden in die Hand des Königs von Assyrien. Hört nicht auf Hiskia! Denn so spricht der König von Assyrien: Macht mit mir Frieden, und kommt heraus zu mir, so sollt ihr essen ein jeglicher von seinem Weinstock, und ein jeglicher von seinem Feigenbaum, und trinken ein jeglicher das Wasser seiner Grube: bis ich komme und euch hole in ein Land wie euer Land, ein Land von Korn und Most, ein Land von Brot und Weinbergen. Laßt euch nicht verführen von Hiskia, indem er spricht: Jahwe wird uns retten! Haben denn die Götter der sanderen Völker gerettet ein jeglicher sein Land aus der Hand des Königs von Assyrien? Wo sind die Götter von Hemath und Arpad? Wo die Götter von Sepharvaim, und daß sie Samaria gerettet hätten aus meiner Hand? Welche sind unter allen Göttern dieser Länder, die ihr Land gerettet aus meiner Hand, daß Jahwe Jerusalem retten sollte aus meiner Hand? Da schwiegen sie still, und antworteten ihm kein Wort; denn das Gebot des Königs war es, da er gesprochen: Ihr sollt ihm nicht antworten. Und es kam Eliakim, der Sohn Hilkia's, der über das Haus gesetzt war, und Sebna, der Schreiber, und Joach, dir Sohn Asaphs, der Kanzler, zu Hiskia mit zerrissenen Kleidern, und berichteten ihm die Worte Rabsake's. Und es geschah, als der König Hiskia es hörte, da zerriß er seine Kleider, und hüllte sich in Sacktuch, und ging ins Haus Jahwes. Und er sandte Eliakim, der über das Haus gesetzt war, und Sebna, den Schreiber, und die Ältesten der Priester, gehüllt in Sacktuch, zu Jesaja, dem Propheten, dem Sohne des Amoz. Und sie sprachen zu ihm: So spricht Hiskia; Ein Tag der Bedrängnis und der Züchtigung und der Schmach ist dieser Tag! Denn die Kinder sind gekommen bis zum Muttermund, und keine Kraft ist da zu gebären. Vielleicht hört Jahwe, dein Gott, die Worte Rabsake's, welchen der König von Assyrien, sein Herr, gesandt, den lebendigen Gott zu höhnen, und straft wegen der Worte, welche Jahwe, dein Gott, gehört. Erhebe denn Gebet für den Überrest (des Volkes), den vorhandenen! Und so kamen die Knechte des Königs Hiskia zu Jesaja. Und Jesaja sprach zu ihnen: So sprecht zu eurem Herrn: So spricht Jahwe: Fürchte dich nicht vor den Worten, die du gehört, womit die Knappen des Königs von Assyrien mich gelästert. Siehe, ich will ihm einen Geist eingeben, und er soll ein Gerücht hören, und zurückkehren in sein Land, und ich will ihn fällen durchs Schwert in seinem Lande. Und Rabsake kehrte zurück, und fand den König von Assyrien streitend wider Libna; denn er hatte gehört, daß er aufgebrochen von Lachis. Da hörte er von Thirhaka, dem Könige von Äthiopien, daß man sprach: Er ist ausgezogen, zu streiten mit dir. Und als er es hörte, sandte er Boten zu Hiskia, und sprach: So sprecht zu Hiskia, dem Könige von Juda: Laß dich nicht täuschen von deinem Gott, aus welchen du vertrauest, indem du sprichst: Jerusalem wird nicht gegeben werden in die Hand des Königs von Assyrien, Siehe, du hast gehört, was die Könige von Assyrien getan allen Landen, wie sie sie vertilgt haben; und du solltest gerettet werden? Haben denn die Götter der (anderen) Völker, welche meine Väter zu Grunde gerichtet, sie gerettet, Gosan und Haran und Rezeph und die Söhne Edens in Thelessar? Wo ist der König von Hemath und der König von Arpad und der König der Stadt Sepharvaim, Hena und Iva? Und Hiskia nahm den Brief aus der Hand der Boten, und las ihn, und ging hinauf ins Haus Jahwes, und breitete ihn aus vor Jahwe. Und Hiskia betete zu Jahwe, und sprach: Jahwe der Heerscharen, Gott Israels, der du über den Cherubs thronst, du bist allein Gott von allen Königreichen der Erde, du hast den Himmel und die Erde gemacht. Neige, Jahwe, dein Ohr und höre, öffne, Jahwe, dein Auge und siehe, und höre alle Worte Sanheribs, die er entboten, um den lebendigen Gott zu höhnen. Fürwahr, Jahwe, es haben die Könige von Assyrien alle Länder und ihr Land verwüstet, und haben ihre Götter ins Feuer geworfen; denn sie sind keine Götter, sondern Werk von Menschenhänden, Holz und Stein, die haben sie vertilgt. Nun aber, Jahwe, unser Gott, hilf uns aus seiner Hand, auf daß alle Königreiche der Erde erkennen, daß du, Jahwe, allein es bist! Da sandte Jesaja, der Sohn des Amoz, zu Hiskia, und sprach: So spricht Jahwe. der Gott Israels: Was du hast zu mir gebetet um Sanherib, den König von Assyrien — das ist das Wort, welches Jahwe redet über ihn: Dich verachtet, dein spottet die Jungfrau, Tochter Zions, hinter dir her schüttelt das Haupt die Tochter Jerusalems. Wen hast du gehöhnt und gelästert, und gegen wen die Stimme erhoben? du hast zur Höhe gerichtet deine Augen gegen den Heiligen Israels! Durch deine Knechte hast du den Herrn gehöhnt, und gesprochen: Mit meiner Wagen Menge ersteig' ich die Höhen der Berge, den äußersten Libanon, und haue um seine hohen Zedern und seine auserlesenen Zypressen, und komme bis an seine äußerste Höhe, seinen Gartenwald. Ich grabe und trinke Wasser, und trockne mit dem Tritte meiner Füße alle Ströme Ägyptens. Hast du nicht gehört, seit fernen Zeiten hab' ich es verfügt, seit den Tagen der Urzeit es entworfen? Nun hab' ich es kommen lassen, daß du zu wüsten Haufen feste Städte zerstörtest. Und ihre Einwohner, ohnmächtig, verzagten und wurden zu Schanden; sie wurden wie Gras des Feldes und grünes Kraut, wie Gras der Dächer und Brandkorn, eh' es aufgeschossen. Aber dein Sitzen und deinen Ausgang und deinen Eingang kenn' ich und dein Toben gegen mich. Um deines Tobens willen gegen mich, und weil dein Übermut zu meinen Ohren aufgestiegen, so leg' ich meinen Ring in deine Nase und mein Gebiß in deine Lippen, und führe dich zurück auf dem Wege, auf dem du gekommen. Und das sei dir das Zeichen: Das eine Jahr eßt ihr den Nachwuchs, und im zweiten Jahre den Wildwuchs, und im dritten Jahre sollt ihr säen und ernten, und Weinberge pflanzen und ihre Frucht essen. Und fürder schlagen die Erretteten des Hauses Juda's, die Übriggebliebenen, Wurzel unten, und tragen Früchte oben. Denn von Jerusalem soll ein Überrest ausgehen, und Errettete vom Berge Zion; der Eifer Jahwes der Heerscharen wird solches tun. Darum spricht so Jahwe vom Könige von Assyrien: Er wird nicht kommen in diese Stadt, und wird keinen Pfeil hinein schießen, und keinen Schild dagegen richten, und keinen Wall dagegen aufwerfen; auf dem Wege, worauf er gekommen, wird er zurückkehren, und in diese Stadt nicht kommen, spricht Jahwe. Und ich beschütze diese Stadt und rette sie, um meinetwillen und um Davids, meines Knechtes, willen. Da ging der Engel Jahwes aus, und schlug im Lager der Assyrer hundert und fünf und achtzig tausend Mann. Und als man sich des Morgens früh aufmachte, siehe, da waren sie alle tote Leichen. Da brach Sanherib, der König von Assyrien, auf, und zog fort, und kehrte zurück, und blieb in Nineve. Und als er anbetete im Tempel Nisrochs, seines Gottes, schlugen ihn Adrammelech und Sarezer, seine Söhne, mit dem Schwerte; sie aber entrannen ins Land Ararat. Und Asarhaddon, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Hiskia's Krankheit, Genesung und Danklied; seine EitelkeitZu selbiger Zeit ward Hiskia krank zum Sterben. Da kam zu ihm Jesaja, der Sohn des Amoz, der Prophet, und sprach zu ihm: So spricht Jahwe: Bestelle dein Haus, denn du wirst sterben und nicht genesen. Da wandte Hiskia sein Angesicht zur Wand, und betete zu Jahwe. Und er sprach: Ach! Jahwe, gedenke doch, daß ich vor dir gewandelt mit Treue und ergebenem Herzen, und getan, was gut ist in deinen Augen! Und Hiskia weinte sehr. Da geschah das Wort Jahwes zu Jesaja, und sprach: Gehe hin und sprich zu Hiskia: So spricht Jahwe, der Gott Davids, deines Vaters: Ich habe dein Gebet erhört, deine Tränen gesehen: siehe, ich füge zu deinem Leben noch fünfzehn Jahre, und aus der Hand des Königs von Assyrien will ich dich retten und diese Stadt, und will diese Stadt beschützen. Und das sei dir das Zeichen von Jahwe, daß Jahwe tun wird, was er geredet: Siehe, ich lasse zurückgehen den Schatten des Sonnenzeigers, wo er heruntergegangen am Sonnenzeiger des Ahas durch die Sonne, rückwärts zehn Grade; und die Sonne ging zurück zehn Grade am Sonnenzeiger, die sie heruntergegangen war. Lied Hiskia's, Königs von Juda, als er krank gewesen, und genesen war von seiner Krankheit. Ich sprach: Nun in der Ruhe meiner Tage soll ich gehen zu den Pforten der Unterwelt, beraubt des Restes meiner Jahre. Ich sprach: Nicht werd' ich (fürder) Jahwe sehen, Jahwe im Lande der Lebenden; nicht ferner Menschen schauen bei den Bewohnern des stillen Landes. Meine Wohnung wird abgebrochen und wandert von mir wie ein Hirtenzelt; ich schneide ab wie der Weber mein Leben; vom Trumm löst er mich ab; in Tag und Nacht machst du's aus mit mir. Ich harrte bis zum Morgen; gleich dem Löwen, so zermalmte er all meine Gebeine. In Tag und Nacht machst du's aus mit mir. Wie eine Schwalbe, ein Kranich, so girrt' ich; klagte wie die Taube; es schmachteten zur Himmelshöhe meine Augen: „Herr, mir ist beklommen, rette mich!" Was soll ich sagen? Er verhieß mir's, und er tat es. In Demut will ich wandeln all meine Lebensjahre ob der Betrübnis meiner Seele. Herr! davon leben (alle), dadurch (besteht) all meines Geistes Leben: so wirst du mich stärken, und verleihe mir Leben! Siehe, zum Heil ward das Leiden mir, das Leiden, und du zogst liebevoll meine Seele aus der Vernichtung Grube; denn du warfst hinter deinen Rücken all meine Sünden. Denn nicht die Unterwelt preist dich, der Tod nicht lobsingt dir; nicht harren, die in die Grube sanken, auf deine Treue. Der Lebende, der Lebende, er preist dich, wie ich heute; der Vater verkündet den Kindern von deiner Treue. Jahwe rettet mich, und unser Saitenspiel wollen wir rühren all unsre Lebenstage im Hause Jahwes. Und Jesaja sprach, sie sollten einen Feigenkuchen bringen, und zerdruckt auf das Geschwür legen, auf daß er genese. Und Hiskia sprach: Was ist das Zeichen, daß ich hinaufgehen werde zum Tempel Jahwes? Zu selbiger Zeit sandte Meredach-Baladan, der Sohn Baladans, König von Babel, Brief und Geschenke an Hiskia, und er hörte, daß er krank gewesen und genesen. Und Hiskia freuete sich über sie, und zeigte ihnen sein Schatzhaus, taS Silber und das Gold und die Spezereien und das köstliche Öl und sein ganzes Zeughaus und alles, was sich fand in seinen Schätzen; nichts war, was Hiskia ihnen nicht zeigte in seinem Hause und in seiner ganzen Herrschaft. Da kam Jesaja, der Prophet, zum Könige Hiskia, und sprach zu ihm: Was haben diese Männer gesagt? und woher sind sie gekommen zu dir? Und Hiskia sprach: Aus fernem Lande sind sie zu mr gekommen, von Babel. Und er sprach: Was haben sie gesehen in deinem Hause? Und Hiskia sprach: Alles, was in eiinem Hause ist, haben sie gesehen; es ist nichts, was ich ihnen nicht zeigte, in meinen Schätzen. Da sprach Jesaja zu Hiskia: Höre das Wort Jahwe's der Heerscharen! Siehe, es werden Tage kommen, da wird weggeführt alles, was in deinem Hause ist, und was deine Väter gesammelt bis auf diesen Tag, gen Babel; nichts wird übrig bleiben, apricht Jahwe. Und von deinen Söhnen, die hervorgehen aus dir, welche du zeugen wirst, werden sie nehmen, daß sie Hämlinge seien im Palast des Königs von Babel. Und Hiskia sprach zu Jesaja: gütig ist das Wort Jahwes, das du geredet! Und er sprach: Daß nur Glück und Bestand sei, so lange ich lebe! Tröstende und ermahnende Reden an das jüdische Volk am Ende des ExilsRettung durch Jahwe, den wahren GottTröstet, tröstet mein Volk! spricht euer Gott. Sprecht Jerusalem Mut ein, und ruft ihm zu, daß vollendet ist sein Kriegsdienst, daß bezahlt seine Schuld, daß es empfangen aus Jahwes Hand das Doppelte für all seine Sünden. Eine Stimme ruft: „In der Wüste bereitet den Weg Jahwes, ebnet in der Steppe eine Straße für unseren Gott! Jegliches Tal werde erhöht, und jeglicher Berg und Hügel erniedrigt; und es werde die Anhöhe zur Ebene, und das Unwegsame zum Blachfeld. So wird sich offenbaren die Herrlichkeit Jahwes, und sie schauen alles Fleisch zumal; denn der Mund Jahwes hat's geredet." Eine Stimme spricht: „Verkünde!" und er spricht: „Was soll ich verkünden?" „Alles Fleisch ist Gras, und all seine Anmut wie des Feldes Blume. Es verdorrt Gras, welkt Blume, wenn Jahwes Odem sie anhaucht. (Fürwahr, Gras ist das Volk.) Es verdorrt Gras, welkt Blume; aber das Wort unsres Gottes besteht in Ewigkeit."' Auf hohen Berg steig' hinan, Friedensbotin Zion, erhebe gewaltig deine Stimme, Friedensbotin Jerusalem, erhebe sie, fürchte dich nicht, sprich zu den Städten Juda's: „Siehe da euer Gott! Siehe, der Herr, Jahwe, kommt als Gewaltiger, und sein Arm waltet ihm. Siehe, sein Lohn ist mit ihm, und seine Vergeltung vor ihm. Wie ein Hirt wird er seine Herde weiden, in seinen Arm faßt er die Lämmer, und in seinem Busen trägt er sie; die säugenden Mütter leitet er. Wer maß mit seiner hohlen Hand die Gewässer, und maß die Himmel mit der Spanne und faßte in den Dreiling den Staub der Erde, und wägte mit der Wage die Berge, und die Hügel mit Wagschalen? Wer ermaß den Geist Jahwes, und war sein Ratgeber, der ihn unterwies? Wen zog er zu Rat, daß er ihm Einsicht gäbe, und ihn lehrte den Pfad des Rechts, und ihn Krnntnis lehrte, und ihm den Weg der Einsicht wiese? Siehe, Völker sind wie ein Tropfen am Eimer, und wie Staub auf der Wage zu achten; siehe, Inseln wie das Ständchen hebt er. Und der Libanon reicht nicht hin zum Feuer, und sein Wild reicht nicht hin zum Brandopfer. Alle Völker sind wie nichts vor ihm, als Nichtiges und Leeres sind sie ihm geachtet. Und wem wollt ihr Gott vergleichen, und welch Gebild ihm gleich stellen? Das Bild gießt ein Künstler, und ein Schmelzer überzieht's mit Gold, und silberne Kettchen schmelzt er dran. Wer arm an Gaben, wählt ein Holz, das nicht morsch wird; einen geschickten Künstler sucht er sich, zu fertigen ein Bild, das nicht wankt. Erkennt ihr's nicht? vernehmt ihr's nicht? ward's euch nicht vom Anbeginn verkündet? habt ihr nicht gemerkt auf der Erde Gründung? Der da thront über dem Kreis der Erde, und ihre Bewohner wie Heuschrecken; der da ausspannt wie einen Teppich die Himmel, und sie ausbreitet wie ein Zelt zum Wohnen; der da Fürsten wandelt in nichts, Landesrichter zunichte macht — kaum sind sie gepflanzt, kaum sind sie gesäet, kaum wurzelt in der Erde ihr Stamm: so bläst er sie auch an, und sie verdorren, und ein Sturmwind rafft sie hinweg wie Spreu — Wem denn wollt ihr mich vergleichen, daß ich ähnlich wäre? spricht der Heilige. Hebt zur Himmelshöhe eure Augen, und schauet! Wer hat diese geschaffen? Der herausführt ihr Heer nach der Zahl, sie alle ruft bei Namen; ob seiner großen Macht und gewaltigen Stärke bleibt keiner aus. Warum sprichst du, Jakob, und redest, Israel: Verborgen ist mein Schicksal vor Jahwe, und vor meinem Golt geht mein Recht vorüber? Hast du es nicht erkannt, oder nicht gehört? Ein ewiger Gott ist Jahwe, Schöpfer der Enden der Erde. Er ermattet nicht und ermüdet nicht; keine Ergründung seiner Einsicht. Er gibt dem Müden Kraft, und dem Ohnmächtigen mehrt er die Stärke. Es ermatten Jünglinge und ermüden, und junge Krieger straucheln; aber die auf Jahwe harren, verjüngen die Kraft, treiben (neues) Gefieder wie die Adler, laufen und ermüden nicht, gehen und ermatten nicht. Jahwe, nicht die Götzen, hilft IsraelSchweigt (und hört) auf mich, Inseln, und Nationen sollen Kraft sammeln; sie sollen herzutreten und dann reden: zusammen wollen wir ins Gericht gehen! Wer erweckte vom Aufgang her ihn, dem Sieg begegnet auf jedem Tritte? gibt ihm Völker preis, und unterjocht Könige, macht wie Staub ihr Schwert, wie verwehte Spreu ihren Bogen? Er verfolgt sie, und zieht sicher den Pfad, den sein Fuß nie betreten. Wer tat und vollbrachte es? Der die Menschengeschlechter hervorrief vom Anbeginn, ich, Jahwe, der erste, und bei den letzten derselbe. Es schauen's die Inseln und schaudern, der Erde Enden zittern; sie nahen und kommen herzu. Einer hilft dem andern, und spricht zu seinem Bruder: Sei getrost! Es ermutigt der Schmied den Schmelzer, der Hammerglätter den Ambosschläger, spricht von der Lötung: Sie ist gut! und heftet's mit Nägeln, daß es nicht wanke. Aber du, Israel, mein Knecht, Jakob, den ich erwählte, Same Abrahams, meines Freundes, den ich ergriff von den Enden der Erde, und von ihren Säumen herrief, und zu dir sprach: Mein Knecht bist du, dich erwähl' ich und verwerfe dich nicht: — Fürchte dich nicht! denn ich bin mit dir; zage nicht! denn ich bin dein Gott, stärke dich, und helfe dir, und stütze dich mit meiner heilvollen Rechten. Sieh', es werden zu Schanden und Schmach alle, die auf dich zürnten; es werden wie nichts und gehen unter, die mit dir haderten. Du wirst sie suchen und nicht finden, die wider dich stritten; wie nichts und abermal nichts werden, die gegen dich Krieg führten. Denn ich Jahwe, dein Gott, bin's, der deine Rechte faßt, der zu dir spricht: Fürchte dich nicht, ich helfe dir! Fürchte dich nicht, du Wurm Jakob, du kleiner Haufe Israel, ich helfe dir, spricht Jahwe, und dein Retter ist der Heilige Israels. Sieh', ich mache dich zu einem Dreschwagen, scharf und neu, mit doppelter Schneide: du sollst Berge dreschen und zermalmen, und Hügel wandeln in Spreu. Du sollst sie würfeln, daß der Sturm sie fortführt, und der Wirbelwind sie zerstreut; du aber wirst frohlocken über Jahwe, des Heiligen Israels dich rühmen. Die Elenden und Armen suchen Wasser, und keins ist da; ihre Zunge verdorrt vor Durst: ich Jahwe will sie erhören, ich, der Gott Israels, sie nicht verlassen. Ich öffne auf kahlen Hügeln Ströme, und in Tälern Quellen; mache die Wüste zum Wasserteich, und das dürre Land zu Wasserquellen. Ich setze in die Wüste Zedern, Acazien und Myrrhen und Ölbaume; pflanze in der Einöde Zypressen, Platanen und Lärchen allzumal: auf daß sie sehen und erkennen, merken und verstehen zumal, daß Jahwes Hand solches getan, und der Heilige Israels es gewirkt. Bringt eure Sache vor, spricht Jahwe, führt eure Bekräftigungen an, spricht Jakobs König. Sie mögen sie anführen und uns sagen, was sich ereignen wird. Die früheren (Weissagungen), welche waren sie? sagt an, daß wir darauf Acht haben, und merken auf ihren Ausgang; oder das Künftige laßt uns hören! Sagt an, was kommen wird in der Folgezeit, daß wir erkennen, daß ihr Götter seid! Tut Gutes oder Böses, daß wir erstaunen und es sehen zumal. Sieh', ihr seid nichts, und euer Werk eitel; ein Greuel, wer euch erwählt! Ich erweckt' ihn von Mitternacht her, und er kam; von Sonnenaufgang, der meinen Namen anruft; und er geht über Gewaltige wie Lehm, und wie ein Töpfer Ton zertritt. Wer hat es verkündigt von Anfang? daß wir es erfahren — und vorlängst? daß wir sprechen: Recht! Niemand sagt' es, niemand verkündigte, niemand hörte eure Worte. Zuerst (geb' ich) Zion — siehe, da sind sie! — und Jerusalem geb' ich Friedensboten. Ich schaue, und keiner ist da; von ihnen, da ist kein Ratgeber, daß ich sie fragte, und sie Antwort gäben. Siehe, sie sind alle nichts, eitel ihre Werke, und leerer Hauch ihre Bilder. Der Knecht Gottes, der Heil verkündetSiehe meinen Knecht, den ich aufrecht halte, meinen Auserwählten, an dem meine Seele Gefallen hat — ich lege meinen Geist auf ihn, das Recht wird er den Völkern verkünden. Nicht schreiet, und nicht ruft er; nicht läßt er auf der Gasse seine Stimme hören. Zerknicktes Rohr zerbricht er nicht, und glimmendes Docht, er löscht es nicht aus; nach Wahrheit verkündigt er das Recht. Nicht erblödet und nicht ermattet er, bis er auf Erden pflanzt das Recht, und auf seine Lehre die Inseln harren. So spricht der Gott Jahwe, der die Himmel schuf und sie ausspannte, der die Erde ausbreitete mit ihren Sprößlingen, der Odem gab dem Volke auf ihr, und Geist den auf ihr Wandelnden: Ich Jahwe berufe dich zum Heil, und ergreife deine Hand; ich bewahre dich und mache dich zum Bundesmittler des Volkes, zum Lichte der Nationen, um zu öffnen blinde Augen, Gefangene aus dem Verschloß zu führen, aus dem Kerkerhause, die in Finsternis sitzen. Ich bin Jahwe, das ist mein Name, und meine Ehre geb' ich keinem anderen, noch meinen Ruhm den Götzenbildern. Das früher Verkündigte, sieh', es ist eingetroffen, und Neues sag' ich an; eh' es noch aufgeht, verkünd' ich es euch. Singt Jahwe ein neues Lied, seinen Ruhm am Ende der Erde, die ihr das Meer befahlt und was es füllt, ihr Inseln und ihre Bewohner! Es jauchzen die Wüste und ihre Städte, die Zeltdörfer, die Kedar bewohnt; es jubeln die Felsenbewohner, von der Berge Gipfel her rufe man! Man gebe Jahwe Ehre, und seinen Ruhm verkünde man auf den Inseln! Jahwe zieht aus wie ein Held, wie ein Kriegsmann weckt er seinen Eifer; er ruft und erhebt Kriegsgeschrei, und gegen seine Feinde beweist er sich mächtig. Ich schwieg seit lange, war ruhig, hielt an mich: wie die Gebärerin will ich aufschreien, schnauben und schnappen zumal. Ich will verwüsten Berge und Hügel, und all ihr Kraut vertrocknen lassen; ich mache Ströme zu festem Lande, und Seen laß ich vertrocknen. Und ich leite Blinde auf unbekanntem Wege, und auf unbekannten Steigen führe ich sie; ich mache Finsternis vor ihnen zu Licht, und Höckrichtes zur Ebene. Diese Worte, ich tue sie, und unterlasse sie nicht. Dann weichen zurück und werden zu Schanden, die auf Schnitzbilder trauen, die zu den Gußbildern sprechen: Ihr seid unsre Götter. Ihr Tauben, hört, und ihr Blinden, schauet her und seht! Wer ist blind, wenn nicht mein Knecht, und taub wie mein Bote, den ich sende? wer ist blind wie Gottes Freund, und blind wie der Knecht Jahwes? Wohl schautest du Vieles, aber achtetest nicht darauf; offen hatte man die Ohren, aber — hörte nicht. Jahwe gefiel es um seines Heiles willen, daß er ein großes und herrliches Gesetz gab. Und doch ist es ein beraubt und geplündert Volk; gefesselt in Löchern hat man sie alle, und in Kerkerhäusern sind sie verborgen; sie wurden zur Beute, und niemand rettet, zur Plünderung, und niemand spricht: Gib zurück! Wer unter euch will dieses vernehmen, aufhorchen und hören für die Zukunft? Wer gab der Plünderung hin Jakob, und Israel den Räubern? Nicht Jahwe, gegen den wir gesündigt, und auf dessen Wegen sie nicht wollten wandeln und nicht hörten auf sein Gesetz? Und so goß er über Israel seines Zornes Glut und Krieges Gewalt: die entzündet' es rings, es merkt' es nicht; die verzehrt' es, und es nahm's nicht zu Herzen. Jahwe befreit Israel ohne dessen VerdienstNun aber spricht so Jahwe, der dich schuf, Jakob, und der dich bildete, Israel: Fürchte dich nicht! denn ich erlöse dich, rufe dich bei Namen, mein bist du. Wenn du durch' Gewässer gehst, bin ich bei dir, und durch die Ströme, sie überfluten dich nicht; wenn du durch Feuer gehst, versengst du dich nicht, und Flamme brennt dich nicht. Denn ich bin Jahwe, dein Gott; der Heilige Israels ist dein Erretter: ich gebe als dein Lösegeld Ägypten, Äthiopien und Saba statt deiner. Weil du teuer in meinen Augen, wertgeachtet bist, und ich dich liebe, so geb' ich Menschen statt deiner, und Völker statt deines Lebens. Fürchte dich nicht! denn ich bin mit dir, vom Aufgang her bring' ich deinen Samen, und vom Untergang her samml' ich dich. Ich spreche zur Mitternacht: Gib her! und zum Mittag: Halte nicht zurück! Bringe her meine Söhne aus der Ferne, und meine Töchter von der Erde Ende; jeglichen, der sich nennt mit meinem Namen, den ich schuf zu meiner Ehre, den ich bildete und machte. Gib heraus das blinde Volk, das Augen hat, und die Tauben, die Ohren haben! Alle Völker mögen sich versammeln zumal, und zusammentreten die Nationen. Wer unter ihnen kann solches verkündigen? und frühere (Weissagungen) mögen sie uns hören lassen; sie mögen ihre Zeugen stellen, daß sie Recht erhalten, daß sie hören und sprechen: Es ist wahr! Ihr seid meine Zeugen, spricht Jahwe, und mein Knecht, den ich erwählte, auf daß ihr's erkennt und mir glaubt, und merkt, daß ich's bin. Vor mir ward kein Gott gebildet, und nach mir wird keiner sein. Ich, ich bin Jahwe, und außer mir kein Retter. Ich verkündigte und rettete, und tat es kund, und kein fremder Gott war unter euch: ihr also seid meine Zeugen, spricht Jahwe, und ich Gott. Schon von Anbeginn bin ich es, und niemand rettet aus meiner Hand; tu' ich etwas; wer hintertreibt es? So spricht Jahwe, euer Erlöser, der Heilige Israels: Um euretwillen sandt' ich gen Babel, und werde die Flüchtlinge alle und die Chaldäer hinabtreiben auf die Schiffe ihrer Lust. Ich Jahwe bin euer Heiliger, der Schöpfer Israels, euer König. So spricht Jahwe, der im Meer einen Weg macht, und in mächtigen Wassern einen Pfad, der ausziehen ließ Wagen und Roß, Heer und Held — allzumal liegen sie da, und stehen nicht auf, ausgelöscht, wie ein Docht erloschen — Denkt nicht mehr des Früheren, und auf das Vorige achtet nicht mehr! Sieh', ich wirke Neues; schon geht es auf: werdet ihr's nicht erfahren? Ja, ich werde in der Wüste einen Weg schaffen, in der Einöde Ströme. Mich werden preisen des Feldes Tiere, Schakale und Strauße, daß ich in der Wüste Wasser schuf, Ströme in der Einöde, um zu tränken mein auserwähltes Volk. Das Volk, daß ich mir gebildet, soll meinen Ruhm verkünden. Und doch riefst du mich nicht an, Jakob, daß du dich gemüht hättest, Israel. Nicht brachtest du mir deine Lämmer zum Brandopfer, und mit deinen Schlachtopfern ehrtest du mich nicht; ich gab dir nicht zu schaffen mit Gaben, und ermüdete dich nicht mit Weihrauch; du kauftest mir nicht um Geld Würzrohr, und mit deiner Opfer Fett sättigtest du mich nicht; aber du machtest mir zu schaffen mit deinen Sünden, ermüdetest mich mit deinen Vergehungen. Ich, ich selbst tilge deine Missetaten um meinetwillen, und deiner Sünden gedenk' ich nicht. Erinnere mich, laß uns zusammen rechten! sprich du, daß du gerechtfertigt seist! Dein erster Ahnherr sündigte, und deine Dolmetscher wurden abtrünnig von mir: und so entweiht' ich die heiligen Fürsten, und gab dem Fluche hin Jakob, und Israel den Schmähungen. Der Götzen Ohnmacht. Sendung des CyrusAber nun höre, Jakob, mein Knecht, und Israel, den ich erwählte! So spricht Jahwe, der dich schuf, und der dich bildete von Mutterleib' an, dir beisteht: Fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, Jeschurun, den ich erwählte! Denn ich gieße Wasser auf das durstige Land, und Rieselndes auf das Trockne; gieße meinen Geist auf deinen Samen, und meinen Segen auf deine Sprößlinge, daß sie wachsen wie zwischen Gras, wie Weiden an Wasserbächen. Der wird sprechen: Jahwe gehör' ich, und der wird preisen Jakobs Namen, und der wird seine Hand dem Jahwe zeichnen, und schmeicheln mit Israels Namen. So spricht Jahwe, Israels König, und sein Erlöser, Jahwe der Heerscharen: Ich bin der Erste und ich der Letzte, und außer mir ist kein Gott. Und wer weissagte wie ich — er sag' es an und trag' es mir vor — seit ich gegründet das Volk der Urzeit? Und das Zukünftige und was da kommen wird, mögen sie verkünden! Bebt nicht und erschreckt nicht! hab' ich es dir nicht vordem verkündigt und angesagt? Ihr seid ja meine Zeugen! Gibt es einen Gott außer mir? Kein Fels ist, ich weiß keinen. Die Götzenbildner sind alle eitel, und ihre Lieblinge nützen zu nichts; sie selbst sind ihre Zeugen. Sie sehen nicht, und haben nicht Verstand, auf daß sie zu Schanden werden. Wer bildete einen Gott, und goß ein Bildnis, daß es nichts nütze? Sieh', all seine Genossen werden zu Schanden, und die Bildner sind selber Menschen; versammelt stehen sie alle, beben, werden zu Schanden allzumal. Der Eisen-Schmied fertigt eine Axt in den Kohlen, und bildet sie mit Hämmern, und fertigt sie mit seinem kräftigen Arm; er hungert auch, und hat keine Kraft mehr, trinkt nicht Wasser, und ermattet. Der Holz-Zimmerer zieht eine Schnur, zeichnet es mit dem Stifte, fertigt es mit den Schnitzmessern, und mit dem Zirkel zeichnet er es: und so macht er's gleich einem Mannsbild, gleich einer schönen Menschengestalt, ein Haus zu bewohnen. Er fällt sich Zedern, und nimmt Steineiche und Eiche, und wählt sich unter den Bäumen des Waldes; er pflanzt Fichten, und der Regen zieht sie groß. Und es dient dem Menschen zum Brennen, und er nimmt davon und wärmt sich, auch heizt er, und bäckt Brot; auch fertigt er einen Gott, und betet an, macht ein Bild, und fällt davor nieder. Die Hälfte davon verbrennt er mit Feuer, bei der Hälfte ißt er Fleisch, brät Braten, und sättigt sich; auch wärmt er sich, und spricht: Ei, ich werde warm, empfinde Feuer! Und den Nest davon macht er zum Gott, zu seinem Bilde, fällt vor ihm hin, und wirft sich nieder, und betet zu ihm, und spricht: Rette mich, denn mein Gott bist du! Sie erkennen nicht, und sehen nicht ein; denn verklebt, daß sie nicht sehen, sind ihre Augen, daß sie nicht verstehen, ihr Herz. Er nimmt's nicht zu Herzen, und hat nicht Verstand und nicht Einsicht zu denken: Die Hälfte davon verbrannt'ich, mit Feuer, und auch buk ich Brot über seinen Kohlen, briet mir Fleisch und aß; und das Übrige sollt' ich zum Greuel machen, vor einem Holzblocke hinfallen? Er jagt nach Asche, ein getäuschtes Herz führt ihn irre, daß er nicht seine Seele rettet, und nicht spricht: Halt' ich nicht Trug in meiner Rechten? Gedenke des, Jakob, und Israel! denn mein Knecht bist du; ich bildete dich, Knecht bist du mir, Israel! du bist mir unvergessen. Ich verwische wie Nebel deine Missetaten, und wie Gewölk deine Sünden. Kehre um zu mir! denn ich erlöse dich. Jubelt, ihr Himmel! denn Jahwe hat's vollführt. Jauchzt, Tiefen der Erde, brecht aus, Berge, in Jubel, Wald und alle Bäume darin! denn Jahwe erlöst Jakob, und an Israel verherrlicht er sich. So spricht Jahwe, dein Erlöser, der dich bildete von Mutterleib' an: Ich bin Jahwe, der alles geschaffen, der die Himmel ausgespannt allein, die Erde ausgebreitet durch mich selbst; der die Zeichen der Lügenpropheten vereitelt, und die Wahrsager zu Toren macht; der die Weisen zurücktreten läßt, und ihre Einsicht zur Narrheit macht; der erfüllt seines Knechtes Ausspruch, und seiner Boten Rat vollbringt; der von Jerusalem spricht: Sie werde bewohnt! und von den Städten Juda's: Sie sollen erbauet werden, und ihre Trümmer stell' ich wieder her! der zur Tiefe spricht: Trockne aus, und deine Ströme lass' ich versiegen! der von Coresch spricht; mein Hirt, und all mein Geschäft soll er vollbringen, und spricht von Jerusalem: Sie werde erbauet! und vom Tempel: Er werde gegründet! So spricht Jahwe zu seinem Gesalbten, zu Coresch, den ich halte bei seiner Rechten, um vor ihm Nationen zu stürzen, und daß ich der Könige Hüften entgürte; um vor ihm Pforten zu öffnen, und daß Tore nicht verschlossen bleiben: Ich will vor dir her gehen, und die Höcker ebnen; eherne Pforten will ich sprengen, und eiserne Riegel wegschlagen. Und ich schenke dir Schätze des Dunkels, und Reichtümer der Verborgenheit, auf daß du erkennst, daß ich Jahwe bin, der dich bei Namen gerufen, der Gott Israels. Um meines Knechtes Jakobs willen und Israels, meines Auserwählten, rief ich dich bei deinem Namen, nannte dich schmeichelnd, ohne daß du mich, kanntest. Ich bin Jahwe, und keiner mehr; außer mir ist kein Gott. Ich rüstete dich, ohne daß du mich kanntest, auf daß man erkenne vom Sonnenaufgang und vom -untergang, daß keiner außer mir; ich bin Jahwe und keiner mehr. Der Licht bildet, und Dunkel schafft, Glück bereitet, und Unglück schafft; ich Jahwe tue dieses alles. Träufelt, ihr Himmel, von oben, und die Wolken rieseln Segen; die Erde tue sich auf, und trage Heil, und lasse Segen sprossen zugleich! Ich Jahwe schaffe solches. Wehe dem, der mit seinem Schöpfer hadert, eine Scherbe unter den Scherben der Erde! Spricht wohl der Ton zu seinem Bildner: Was machst du? und dein Werk (von dir). Er hat nicht Hände? Wehe dem, der zu seinem Vater spricht: Warum zeugest du? und zu der Mutter: Warum gebierest du? So spricht Jahwe, der Heilige Israels und sein Schöpfer: Über das Zukünftige fragt mich; über meine Kinder, meiner Hände Werk, laßt mich sorgen! Ich habe die Erde gemacht, und Menschen darauf geschaffen; meine Hände breiteten die Himmel aus, und all ihr Heer bestellt' ich. Ich erweckt' ihn zum Heil, und all seine Wege will ich ebnen; er soll meine Stadt bauen, und meine Gefangenen entlassen, nicht um Kaufpreis und nicht nm Lösegeld, spricht Jahwe der Heerscharen. So spricht Jahwe: Der Erwerb Ägyptens und der Gewinn Äthiopiens und die Sabäer, Leute von großer Länge, werden zu dir übergehen und dein sein; dir folgen sie, in Fesseln ziehen sie einher; und dir beugen sie sich, dir flehen sie: „Nur bei dir ist Gott, und keiner mehr, keine Gottheit weiter." Fürwahr, du bist ein verborgener Gott, Gott Israels, ein Retter! Beschämt und zu Schanden werden alle, allzumal gehen sie in Schmach, die Bildner der Götzen. Israel wird beglückt von Jahwe mit ewigem Heil, nicht beschämt werdet ihr und nicht zu Schanden in alle Ewigkeit. Denn so spricht Jahwe, der die Himmel schuf — er ist Gott; der die Erde bildete und sie schuf — er gründete sie; nicht umsonst schuf er sie, zur Wohnung bereitet' er sie. — Ich bin Jahwe, und keiner sonst. Nicht im Verborgenen redet' ich, an einem Orte finstern Landes; nicht sprach ich zu Jakobs Geschlecht: Umsonst sucht mich; ich Jahwe rede Wahrheit, verkünde Recht. Versammelt euch und kommt, naht heran allzumal, Gerettete der Völker! Ohne Verstand sind, die da tragen das Holz ihres Bildes, und flehen zu einem Gott, der nicht hilft. Macht es kund, und führt sie her, und sie mögen ratschlagen zusammen! Wer verkündete dies vor Alters, sagt' es an vorlängst? Nicht ich Jahwe? Und kein Gott weiter außer mir; ein warhaftiger und rettender Gott ist nicht außer mir. Wendet euch zu mir, und laßt euch retten, all ihr Enden der Erde! Denn ich bin Gott und keiner sonst. Bei mir schwör' ich, Wahrheit geht aus meinem Munde, ein Wort, das nicht zurückgeht, daß mir sich beugen soll jegliches Knie schwören jegliche Zunge. Nur bei Jahwe — spricht man von mir — ist Heil und Macht; zu ihm kommen und schämen sich alle, die auf ihn zürnten. Durch Jahwe werden gerechtfertigt, und sein rühmen sich alle Nachkommen Israels. Der Untergang der GötzenEs sinkt Bel, stürzt Nebo; ihre Bilder kommen auf Tier und Vieh; die von euch getragenen werden aufgeladen, eine Last dem müden Vieh. Sie stürzen, sinken allzumal, können nicht die Bürde retten; und sie selbst gehen in die Gefangenschaft. Hört auf mich, Haus Jakobs, und aller Überrest des Hauses Israels, ihr mir aufgeladenen von Mutterleib an, getragen von der Geburt an! Auch bis ins Alter bin ich derselbe, bis zum grauen Haar will ich heben; ich tat es, und werde (ferner) tragen, ich will heben und erretten. Wem wollt ihr mich verähnlichen und gegenüberstellen, wem mich vergleichen, daß wir ähnelten? Die da Gold schütten aus dem Beutel, und Silber auf der Wage wägen; einen Goldschmied dingen, daß er einen Gott mache; niederfallen, und sich hinwerfen! Sie heben ihn, auf der Schulter tragen sie ihn, und stellen ihn auf seinen Platz, daß er stehe; von seinem Orte weicht er nicht; auch schreit man zu ihm, und er antwortet nicht; aus ihrer Not hilft er ihnen nicht. Gedenkt des, und ermannt euch, nehmt's, Abtrünnige, zu Herzen! Gedenkt des Früheren vor Alters; denn ich bin Gott, und keiner sonst; bin Herr, und niemand sonst wie ich, der da verkündigte von Anfang das Letzte, und vor Alters, was noch nicht geschehen; der da sprach: Mein Rat wird bestehen, und all meinen Willen richt' ich aus; der da rief von Aufgang her den Adler, aus fernem Lande den Mann meines Rates. Ich sprach's, und lass' es auch kommen; entwarf's, und werd' es auch ausrichten. Hört mich, Verstockte, die ihr fern seid vom Heil! Genähert hab' ich mein Heil, es ist nicht fern, und meine Rettung säumt nicht. Ich gewähre in Zion Rettung, und Israel meine Herrlichkeit. Babyloniens UntergangHerunter, und setze dich in den Staub, Jungfrau, Tochter Babels! Setze dich zur Erde, ohne Thron, Tochter der Chaldäer! Denn nicht wird man dich fürder nennen Zarte und Weichliche. Nimm die Mühle, und mahle Mehl; deck' auf deinen Schleier, heb' auf die Schleppe, entblöße den Schenkel, wate durch Ströme! Es werde aufgedeckt deine Blöße, ja, gesehen deine Scham; Rache will ich nehmen, und werde keinem begegnen. Unser Erlöser — Jahwe der Heerscharen ist sein Name, der Heilige Israels. Sitze stumm, und verkrieche dich ins Dunkel, Tochter der Chaldäer! Denn nicht wird man dich finden, nennen Herrin der Reiche. Ich zürnte auf mein Volk, entweihte mein Besitztum, und gab sie in deine Hand; du bewiesest ihnen kein Mitleid, auf den Greis legtest du dein Joch gar schwer. Und du sprachst: Ewig werd' ich Herrin sein, so daß du dir solches nicht zu Gemüte führst, nicht dachtest an den Ausgang. Nun aber höre dieses, Üppige, die da sorglos sitzt, die da spricht in ihrem Herzen: Ich bin's und keine sonst; nie werd' ich Witwe sein, noch Kinderlosigkeit erfahren: — Ja, kommen wird über dich Beides, plötzlich, an einem Tage, Kinderlosigkeit und Witwentum; in vollem Maße trifft es dich, trotz deinen vielen Beschwörungen, trotz deiner Bannsprüche gewaltigen Menge. Du trautest auf deine Bosheit, sprachst: Niemand sieht mich! Deine Weisheit und Klugheit, sie führten dich irre; und du sprachst in deinem Herzen: Ich bin's und keine sonst. Und so kommt über dich Unheil, das du nicht weißt wegzuzaubern; und es stürzt über dich Unglück, das du nicht sühnen kannst; und plötzlich kommt Verderben über dich, ehe du's vermutest. Beharre doch bei deinen Bannsprüchen, bei der Beschwörungen Menge, womit du dich gemüht von deiner Jugend auf! Vielleicht vermagst du zu helfen, vielleicht kannst du schrecken. Bist du müde der Menge deiner Beratungen, so mögen doch aufstehen und dir helfen die Himmelsteiler, die nach den Sternen schauen, die an den Neumonden Kunde geben von dem, was über dich kommen wird. Siehe, sie sind wie Stoppel, Feuer verbrennt sie, sie retten nicht ihr Leben aus der Flamme; da ist keine Kohle, sich zu wärmen, kein Feuer, davor zu sitzen. Also werden dir, mit denen du dich mühtest: mit denen du verkehrtest von Jugend auf, sie irren ein jeglicher seines Weges; keiner hilft dir. Jahwe entwarf und verkündigte AllesHört dies, Haus Jakobs, die sich nennen nach Israels Namen, und die aus Juda's Quell hervorgegangen; die bei Jahwes Namen schwören, und den Gott Israels preisen, (doch) nicht mit Wahrheit und Redlichkeit! (Denn von der heiligen Stadt nennen sie sich, und auf den Gott Israel stützen sie sich, Jahwe der Heerscharen ist sein Name.) Das Frühere sagt' ich an vorlängst, aus meinem Munde ging es, und ich tat es kund; plötzlich schuf ich's, und es kam. Weil ich wußte, daß du verstockt bist, und ein Eisenstab dein Nacken, und deine Stirne von Erz: so sagt' ich's dir an vorlängst; eh' es kam, tat ich's dir kund: daß du nicht sprächest: Mein Götze tat es, mein Schnitz- und Gußbild verordnete es. Du hast's gehört, da sich' nun alles! und ihr, wollt ihr es nicht bekennen? Ich tue dir Neues kund von nun an, und Verborgnes, das du nicht gewußt. Jetzt ist's entstanden, und nicht vorlängst; und vor der Zeit, da hast du's nicht gehört, daß du nicht sprechest: Sieh', ich wußte es. Weder hörtest du es, noch wußtest es, noch war vorlängst dein Ohr geöffnet; denn ich wußte, du bist untreu, und abtrünnig hießest du von Mutterleib' an. Um meines Namens willen bin ich langmütig, um meiner Ehre willen bezähm' ich mich gegen dich, daß ich dich nicht ausrotte. Sieh', ich habe dich geschmolzen, aber nicht um Silber (zu gewinnen), dich geprüft im Ofen des Elends. Um meinet-meinetwillen tu' ich es; denn ach, wie ward (mein Name) entweiht! und meine Ehre geb' ich keinem anderen. Hör' auf mich, Jakob, und Israel, mein Berufener! Ich bin es, ich der Erste, ich auch der Letzte. Auch hat meine Hand die Erde gegründet, und meine Rechte die Himmel ausgebreitet; ich rufe ihnen zu, und sie stehen da allzumal. Sammelt euch, ihr alle, und hört! Wer unter ihnen hat dieses verkündigt, ihn, den Jahwe liebt, der seinen Willen vollzieht an Babel, und seine Macht an den Chaldäern? Ich, ich sprach's, und berief ihn; ich führt' ihn her, und ihm soll's gelingen. Naht mir, und hört dies! Nicht hab' ich vom Anfang im Verborgenen geredet; seit es geschieht, bin ich dabei; und nun hat der Herr Jahwe mich gesandt mit seinem Geiste. So spricht Jahwe, dein Erlöser, der Heilige Israels: Ich Jahwe, dein Gott, lehre dich, was dir frommt, führe dich auf den Weg, den du gehen sollst. O hättest du gemerkt auf meine Gebote! Dann wäre dem Strome gleich dein Glück, und dein Heil wie Meeresfluten. Es wäre dem Sande gleich dein Same, und die Sprößlinge deines Leibes wie die seines Schoßes; nicht wäre ausgerottet und nicht vertilgt seine Name vor mir. Zieht aus von Babel, flieht aus der Chaldäer Lande; mit Jubelstimme berichtet und macht dies kund, verbreitet es bis ans Ende der Erde, sprecht: Jahwe hat erlöst seinen Knecht Jakob! Und sie dürsten nicht in den Steppen, wodurch er sie leitet; Wasser aus dem Felsen läßt er ihnen rieseln; er spaltet den Fels, und es fließt Wasser. Kein Friede, spricht Jahwe, für die Frevler. Der Knecht Gottes als Heilsbote verherrlichtHört, Inseln, auf mich, und merkt auf, Nationen in der Ferne! Jahwe berief mich von Mutterleib' an, vom Schoße meiner Mutter an nannt' er meinen Namen. Und er machte meinen Mund gleich scharfem Schwert, mit dem Schatten seiner Hand bedeckt' er mich; und machte mich zum glatten Pfeil, in seinem Köcher barg er mich. Und er sprach zu mir: Mein Knecht bist du; Israel ist's, an dem durch dich ich mich verherrliche. Ich aber sprach: Vergebens hab' ich mich gemüht, umsonst und um nichts meine Kraft verzehrt; aber mein Recht ist bei Jahwe, und mein Lohn bei meinem Gott. Und nun spricht Jahwe, der mich bildete von Mutterleib' an zu seinem Knechte, um Jakob zu ihm zu bekehren, daß Israel sich zu ihm versammle, — und ich bin geehrt in Jahwes Augen, und mein Gott ist mein Schutz — er spricht: Zu gering ist's, daß du mein Knecht seist, aufzurichten die Stämme Jakobs, und die Geretteten Israels zurückzuführen: und so mach' ich dich zum Lichte der Nationen, daß mein Heil dringe bis an's Ende der Erde. So spricht Jahwe, Israels Erlöser, sein Heiliger, zu dem, dessen Leben verachtet ist, der dem Volke Abscheu einflößt, zum Knechte der Tyrannen: Könige werden sehen und aufstehen, Fürsten, die werden niederfallen, um Jahwes willen, der treu ist, des Heiligen Israels, der dich erwählte. So spricht Jahwe: Zur Zeit der Gnade erhör' ich dich, und zur Zeit des Heils helf' ich dir; und ich will dich erhalten und dich machen zum Bundes - Mittler des Volkes, um herzustellen das Land, auszuteilen verödete Besitzungen, zu den Gefangenen zu sprechen: Geht hervor! zu denen in der Finsternis: Kommt ans Licht! Auf den Wegen sollen sie weiden, und auf allen Hügeln ihre Weide haben. Sie sollen nicht hungern und nicht dürsten, und nicht soll sie treffen Glut und Sonne; denn ihr Erbarmer führt sie, und an Wasserquellen leitet er sie. Und ich mache all meine Berge zum Wege, und meine Straßen werden erhöht. Siehe, diese kommen von fern her, und siehe, jene von Nord und von West, und jene vom Lande Sinim. Jauchzet, ihr Himmel, und frohlocke, Erde, und brecht, Berge, in Jubel aus! Denn Jahwe tröstet sein Volk, und seiner Elenden erbarmt er sich. Zion spricht: Jahwe hat mich verlassen, und der Herr mein vergessen. Kann auch ein Weib ihres Säuglings vergessen, daß sie sich nicht erbarme ihrer Leibesfrucht? Und ob solche vergäßen, so vergesse ich dein nicht. Sieh', auf die Hände hab' ich dich gezeichnet, deine Mauern sind mir stets vor Augen. Es eilen deine Söhne herbei; deine Zerstörer und Verwüster ziehen aus von dir. Erhebe rings deine Augen und schaue! sie alle versammeln sich, kommen zu dir. Bei meinem Leben, spricht Jahwe, ja, du sollst sie alle wie Schmuck anziehen, und sie dir umgürten, gleich der Braut. Ja, deine Trümmer und deine Öden und dein zerstörtes Land — ja, nun wirst du zu enge sein dem Bewohner, und fern sind deine Verderber. Fortan sprechen vor deinen Ohren die Söhne deiner Kinderlosigkeit. Zu eng ist mir der Ort, rücke hin, daß ich wohnen kann! Und du sprichst in deinem Herzen: Wer zeugte mir diese? Ich war ja kinderlos und unfruchtbar, verbannt und verstoßen: und diese wer erzog sie? Sieh', ich war allein übrig: diese, wo waren sie? So spricht der Herr, Jahwe: Sieh', ich erhebe nach den Völkern meine Hand, und für die Nationen erricht' ich mein Panier, daß sie deine Söhne auf dem Arme bringen, und deine Töchter auf der Schulter hergetragen werden. Und Könige sollen deine Wärter sein, und ihre Fürstinnen deine Säugammen; auf's Antlitz zur Erde sollen sie sich vor dir beugen, und den Staub deiner Füße lecken; und du sollst erkennen, daß ich Jahwe bin, daß nicht zu Schanden werden, die auf mich harren. „Wird einem Gewaltigen Beute abgenommen, und eines Gerechten Raub gerettet werden?" Ja, so spricht Jahwe: Auch eines Gewaltigen Raub wird genommen, und eines Wüterichs Beute gerettet; und mit deinen Gegnern will ich kämpfen, und deine Söhne will ich befreien. Und essen lass' ich deine Bedrücker ihr eigen Fleisch, und wie von Most sollen sie von ihrem Blute trunken werden; und alles Fleisch soll erkennen, daß ich Jahwe dein Netter bin, und dein Erlöser der Held Jakobs. Israels eigene Schuld; der gerechtfertigte Knecht GottesSo spricht Jahwe: Wo ist der Scheidebrief eurer Mutter, mit dem ich sie entließ? Oder wer ist's von meinen Gläubigern, dem ich euch verkaufte? Siehe, um eure Sünden seid ihr verkauft, und um eure Missetaten ward eure Mutter entlassen. Warum kam ich, und niemand war da: rief ich, und niemand antwortete? Ist etwa zu kurz meine Hand zu erlösen, oder hab' ich keine Kraft zu retten? Siehe, mit meinem Dräuen trockn' ich das Meer, mache Ströme zur Wüste; es stinken ihre Fische aus Wassermangel, und sterben vor Durst. Ich kleide den Himmel in Dunkel, und mache Sacktuch zu seiner Hülle. Der Herr Jahwe gab mir eine Gelehrtenzunge, daß ich wisse Ermüdeten beizustehen mit Reden; er weckt an jeglichem Morgen, weckt mir das Ohr, daß ich höre gleich Lehrlingen. Der Herr Jahwe öffnete mir das Ohr, und ich widerstrebte nicht, zurück wich ich nicht. Meinen Rücken gab ich hin den Schlagenden, und meine Wangen den Raufenden; mein Antlitz verbarg ich nicht vor Schmach und Speichel. Aber der Herr Jahwe hilft mir: darum schämt' ich mich nicht, darum macht' ich mein Antlitz wie den Kiesel, und wußte, daß ich nicht zu Schanden werde. Nah' ist, der mir Recht schafft; wer will mit mir hadern? Laßt uns zusammen auftreten! wer ist mein Gegner? er nahe sich mir! Siehe, der Herr Jahwe hilft mir: wer ist's, der mich verdammen will? Siehe; sie alle, wie ein Gewand zerfallen sie; die Motte frißt sie. Wer unter euch fürchtet Jahwe, hört auf die Stimme seines Knechtes? Wer im Dunkel wandelt, ohne Licht, vertraue auf den Namen Jahwes, und stütze sich auf seinen Gott! Sieh', ihr alle, die ihr Feuer anzündet, mit Brandpfeilen gerüstet, fort in die Glut eures Feuers, und in die Brandpfeile, die ihr gezündet! Von meiner Hand kommt euch solches, in Jammer sollt ihr daliegen. Des Volkes Befreiung und RückkehrHört auf mich, die ihr der Gerechtigkeit nachjagt, die ihr Jahwe sucht! Schauet auf den Fels, aus dem ihr gehauen, und auf die Brunnenhöhle, aus der ihr gegraben seid! Schauet auf Abraham, euren Vater, und auf Sara, die euch gebar! Denn einzeln berief ich ihn, und segnet' ihn und mehrt' ihn. Ja, (also) erbarmet sich Jahwe Zions, erbarmet sich all seiner Trümmer; und er macht ihre Wüste wie Eden, und ihre Einöde wie einen Garten Jahwes. Freude und Wonne findet sich darin, Lobgesang und Saitenspiel. Horchet auf mich, mein Volk, und meine Nation, merket auf mich! Denn Belehrung wird von mir ausgehen, und mein Recht will ich zur Erleuchtung der Völker gründen. Nah' ist mein Heil, aus geht meine Hilfe, und meine Arme werden die Völker richten; auf mich werden die Inseln harren, und auf meinen Arm warten. Erhebt zum Himmel eure Augen, und schauet auf die Erde unten! Denn die Himmel zerstieben wie Rauch, und die Erde zerfällt wie ein Gewand, und ihre Bewohner sterben wie Mücken; aber meine Hilfe dauert ewig, und mein Heil wird nicht zerstört. Hört auf mich, die ihr Gerechtigkeit liebt, du Volk, in dessen Herzen mein Gesetz! Fürchtet nicht der Menschen Hohn, und vor ihren Schmähungen zaget nicht! Denn wie ein Gewand frißt sie die Motte, und wie Wolle frißt sie die Schabe; aber mein Heil dauert ewig, und meine Hilfe von Geschlecht zu Geschlecht. Auf, auf! zeuch Stärke an, Arm Jahwes! auf, wie in den Tagen der Vorzeit, der Geschlechter des Altertums! Warst du es nicht, der Rahab fällte, der den Drachen erlegte? Warst du es nicht, der das Meer austrocknete, die Gewässer der großen Flut, der die Tiefen des Meeres zum Wege machte, daß durchzogen die Erlösten? Und so kehren die Befreiten Jahwes zurück, und kommen gen Zion mit Jubel, und ewige Freude auf ihrem Haupte; Wonne und Freude treffen ein, es fliehen Kummer und Seufzen. Ich, ich bin's, der euch tröstet. Wer bist du, daß du dich fürchtest vor dem Menschen, der stirbt, und vor dem MenschenSohne, der wieGras hingegeben wird, und vergißt Jahwes, deines Schöpfers, der die Himmel ausspannte und die Erde gründete, und bebst beständig den ganzen Tag vor dem Zorne des Drängers, wenn er zielt, zu verderben? Wo ist nun der Zorn des Drängers? Eilends wird der (von) Fesseln) Gekrümmte befreit, und er stirbt nicht in der Grube, und mangelt nicht seines Brotes. Ich bin Jahwe, dein Gott, der dae Meer aufregt, daß seine Wellen toben: Jahwe der Heerscharen ist sein Name. Und ich legte meine Worte in deinen Mund, und mit dem Schatten meiner Hand bedeckt' ich dich, um einen (neuen) Himmel aufzuschlagen und eine (neue) Erde zu gründen, und zu Zion zu sprechen: Mein Volk bist du! Ermuntre dich, ermuntre dich, steh' auf Jerusalem, die du getrunken aus Jahwe's Hand seines Grimmes Becher, den Kelchbecher des Taumels getrunken, ausgeschlürft! Niemand leitete sie von allen Kindern, die sie geboren; und niemand ergriff ihre Hand von allen Kindern, die sie erzogen. Zweierlei betraf dich; wer beklagt dich? Verwüstung und Verderben, und Hunger und Schwert: wie soll ich dich trösten? Deine Kinder lagen ohnmächtig an allen Straßenecken, gleich einem Hirsch im Netze, voll vom Zorne Jahwes, vom Fluche deines Gottes. Darum höre dieses, Elende, Trunkene, und nicht von Wein! So spricht dein Herr, Jahwe, und dein Gott, der sein Volk rächt: Sieh', ich nehme aus deiner Hand den Taumelbecher, den Kelchbecher meines Grimmes; du sollst ihn nicht mehr trinken. Und ich geb' ihn in die Hand derer, die dir Jammer bereiteten, die zu dir sprachen: Bücke dich, daß wir darüber gehen, daß du wie den Erdboden machtest deinen Rücken, und wie eine Straße den darüber Gehenden. Auf, auf! zeuch an deinen Schmuck, Zion, zeuch an deine herrlichen Kleider Jerusalem, heilige Stadt! Denn nicht wird fürder in dich hineinkommen ein Unbeschnittener und Unreiner. Entschüttele dich des Staubes, steh' auf, setze dich, Jerusalem! löse dir die Fesseln deines Halses, gefangene Tochter Zions! Denn so spricht Jahwe: Umsonst seid ihr verkauft, und nicht um Geld sollt ihr gelöst werden. Denn so spricht der Herr Jahwe: Gen Ägypten zog mein Volk hinab vordem, um sich daselbst aufzuhalten; und Assur drückt' es ohne Grund. Und nun, was hab' ich hier, spricht der Herr, daß man weggeschleppt mein Volk umsonst? Seine Tyrannen jauchzen, spricht Jahwe, und beständig den ganzen Tag wird mein Name verhöhnt. Darum soll mein Volk meinen Namen kennen lernen, darum an selbigem Tage; denn ich derselbe, der verhieß, bin hier. Wie schön sind auf den Bergen die Füße des Glücksboten, der Frieden verkündet, gute Botschaft bringt, Heil verkündet, der zu Zion spricht; Dein Gott ist König! (Horch!) die Stimme deiner Wächter! Sie erheben die Stimme allzumal, (und) jauchzen; denn Aug' in Auge schauen sie, wie Jahwe zurückkehrt gen Zion. Brecht in Jubel aus allzumal, Trümmer Jerusalems! Denn Jahwe erbarmt sich seines Volkes, erlöst Jerusalem. Jahwe entblößt seinen heiligen Arm vor aller Völker Augen, und es schauen alle Enden der Erde das Heil von unsrem Gott. Hinweg, hinweg, zieht aus von dannen, keinen Unreinen rührt an, zieht fort aus ihrer Mitte! reinigt euch, die ihr Jahwes Geräte tragt! Denn nicht in Eile sollt ihr ausziehen, und nicht in Flucht auswanderen; sondern Jahwe geht vor euch her, und euren Zug beschließt Israels Gott. Des Knechtes Gottes Leiden und VerherrlichungSiehe, glücklich wird mein Knecht sein, emporsteigen und sich erheben und sehr hoch stehen. Gleichwie Viele sich vor ihm entsetzten, — so entstellt, mehr als eines Mannes, war sein Ansehen, und seine Gestalt, mehr als der Menschenkinder —: also wird er viele Völker in freudiges Erstaunen setzen, vor ihm werden Könige ihren Mund verschließen; denn was ihnen nie erzählt ward, sehen sie, und was sie nimmer hörten, vernehmen sie. Wer glaubte unsrer Botschaft, und der Arm Jahwes, wem ward er offenbar? Er wuchs auf wie ein Reis vor ihm, und wie ein Wurzelschoß aus dürrem Lande. Nicht Gestalt war ihm, noch Schöne, daß wir auf ihn schauten, und kein Ansehen, daß wir an ihm Gefallen hatten. Verachtet und verlassen von Menschen, ein Schmerzensmann und mit Krankheit vertraut; und wie ein das Antlitz vor uns Verhüllender war er verachtet, und wir schätzten ihn nicht. Aber unsre Krankheiten trug er, und unsre Schmerzen, er lud sie auf sich, so wir doch ihn achteten (von Gott) gestraft, von Gott geschlagen und geplagt. Er aber ward verwundet ob unsren Sünden, zerschlagen ob unsren Missetaten; Strafe lag auf ihm zu unsrem Heile, und durch seine Striemen sind wir genesen. Wir alle irrten wie Schafe, gingen ein jeglicher seines Weges; Jahwe aber ließ ihn treffen unser aller Schuld. Er ward gemißhandelt, da er doch sich demütigte, und seinen Mund nicht auftat wie das Lamm, das zum Schlachten geführt wird, und wie ein Schaf vor seinen Scherern verstummt; er tat seinen Mund nicht auf. Durch Drangsal und Strafgericht ward er hingerafft; aber bei seinen Zeitgenossen, wer bedacht' es, daß er gerissen ward aus dem Lande der Lebendigen, ob der Missetat meines Volkes ihn Plage traf? Man gab ihm bei Frevlern sein Grab, und bei Gottlosen in seinem Tode, ob er gleich kein Unrecht getan, und kein Trug war in seinem Munde. Doch Jahwe gefiel's ihn zu verwunden, machte ihn krank. Wenn aber seine Seele das Schuldopfer erlegt hat, wird er Nachkommen schauen, lange leben, und Jahwes Angelegenheit wird gedeihen in seiner Hand. Frei von Ungemach seiner Seele wird er sich satt schauen; durch seine Weisheit wird Viele gerecht machen mein gerechter Knecht, und ihre Vergehungen wird er tragen. Darum geb' ich ihm Teil unter Mächtigen, und mit Helden soll er Beute teilen, dafür daß er in den Tod hingab sein Leben, und zu Übeltätern gezählt ward, während er die Sünden Vieler trug, und für die Übeltäter eintrat. Israels Rückkehr und WiederherstellungJuble, Unfruchtbare, die nicht gebar, brich in Jubel aus und jauchze, die nicht kreiste! Denn mehr sind Söhne der Verlassenen als Söhne der Vermählten, spricht Jahwe. Erweitere den Platz deines Zeltes und die Teppiche deiner Wohnung laß ausspannen, wehr' es nicht! ziehe lang deine Seile, und deine Pflöcke festige! Denn zur Rechten und zur Linken sollst du dich ausbreiten, und dein Same soll Völker vertreiben, und öde Städte bevölkern. Fürchte dich nicht, denn du wirst nicht zu Schanden; und schäme dich nicht, denn du wirst nicht zum Hohn! Denn die Schande deiner Jugend sollst du vergessen, und des Hohns deines Witwentums nicht mehr gedenken. Denn dein Schöpfer ist dein Gemahl, Jahwe der Heerscharen ist sein Name; und dein Erlöser ist der Heilige Israels, Gott der ganzen Erde heißt er. Denn als ein vertriebnes, herzbetrübtes Weib beruft dich Jahwe, und als eine Jugendgemahlin, wenn sie verstoßen war, spricht dein Gott. Einen kleinen Augenblick verließ ich dich, aber mit großer Liebe nehm' ich dich wieder auf. In Zornmuts Glut verbarg ich mein Antlitz einen Augenblick vor dir; aber mit ewiger Huld erbarm' ich mich dein, spricht dein Erlöser, Jahwe. Denn wie die Gewässer Noahs ist mir dieses: so wie ich schwur, daß die Gewässer Noahs nicht wieder über die Erde kommen sollten, also schwör' ich nicht mehr auf dich zu zürnen, und dich nicht zu schelten. Denn die Berge mögen weichen und die Hügel wanken; aber meine Huld weicht nicht von dir, und mein Friedensbund wankt nicht, spricht dein Erbarmer Jahwe. Arme, vom Sturm Umhergeworfene, Trostlose sieh', ich lege in Bleiglanz deine Steine, und gründe dich mit Saphiren. Ich mache von Rubin deine Zinnen, und deine Tore von Karfunkelsteinen, und deinen ganzen Umfang von köstlichen Steinen. All deine Söhne sollen Jünger Jahwes sein, und groß deiner Söhne Glück. Durch Gerechtigkeit sollst du befestigt werden: sei fern von Angst, denn du darfst nicht fürchten, und von Schrecken, denn er naht dir nicht! Wenn man sich rottet, so ist's nicht mehr von mir; wer sich gegen dich rottet, er wird dir zufallen. Sieh', ich schaffe den Schmidt, der Kohlenfeuer anfacht, und eine Waffe hervorbringt nach seiner Arbeit; aber ich schaffe auch den Verwüster zum Vertilgen. Jegliche Waffe, gegen dich geschmiedet, richtet nichts aus; und jegliche Zunge, die gegen dich auftritt zum Gericht, sprichst du schuldig. Das ist das Erbe der Knechte Jahwes, und ihr Heil von mir, spricht Jahwe. Ha! alle Durstigen, kommt zum Wasser, und wer kein Geld hat! Kommt, kauft und eßt! Kommt und kauft ohne Geld, und ohne Preis Wein und Milch! Warum wägt ihr Silber dar für kein Brot, und euren Erwerb für das, was nicht sättigt? Hört doch auf mich, und genießt Gutes, und eure Seele labe sich an Fett! Neigt euer Ohr, und kommt zu mir, hört, auf daß eure Seele lebe! Ich will euch gewähren einen ewigen Bund, die Gnaden Davids, die beständigen. Siehe, zum Gesetzgeber der Völker hab' ich ihn gemacht, zum Fürsten und Gebieter der Völker. Siehe, ein Volk, das du nicht kennst, rufst du, und ein Volk, das dich nicht kennt, eilt zu dir, um Jahwes willen, deines Gottes, und wegen des Heiligen Israels; denn er verherrlicht dich. Sucht Jahwe, weil er zu finden ist; ruft ihn, weil er nahe ist. Es verlasse der Frevler seinen Weg, und der Übeltäter seine Gedanken, und kehre sich zu Jahwe, daß er sich sein erbarme, und zu unsrem Gott, denn viel vergibt er. Denn nicht meine Gedanken sind eure Gedanken, und nicht eure Wege meine Wege, spricht Jahwe. Sondern wie der Himmel höher ist als die Erde, also sind meine Wege höher als eure Wege, und meine Gedanken als eure Gedanken. Denn wie der Regen und der Schnee vom Himmel herabfällt, und nicht dorthin zurückkehrt, sondern die Erde tränkt und sie befeuchtet und sie sprossen macht, und Samen gibt dem Säenden, und Brot dem Essenden: also ist mein Wort, das aus meinem Munde geht; es kehrt nicht leer zu mir zurück, sondern vollbringt, was mir gefällt, und richtet aus, wozu ich es gesandt. Ja, in Freuden sollt ihr ausziehn und in Frieden geleitet werden; die Berge und die Hügel werden vor euch ausbrechen in Jubel, und alle Bäume des Feldes klatschen in die Hände. Statt der Dornhecke wird Zypresse aufwachsen, statt der Heide Myrte aufwachsen; und es gereicht Jahwe zum Ruhme, zum ewigen Denkmal, das nicht vergeht. Zutritt der HeidenSo spricht Jahwe: Haltet auf Recht und übt Gerechtigkeit! Denn nah' ist meines Heils Ankunft und meiner Gerechtigkeit Enthüllung. Heil dem Manne, der solches tut, und dem Menschensohne, der daran festhält, der den Ruhetag wahrt, ihn nicht zu enteiligen, und seine Hand bewahrt, nichts Übles zu tun! Und nicht spreche der Fremdling, der sich an Jahwe anschließt: Ausscheiden wird mich Jahwe von seinem Volke; und nicht spreche der Hämling: Sieh', ich bin ein dürrer Baum! Denn so spricht Jahwe von den Hämlingen: Die meine Ruhetage wahren, und erwählen, was mir wohlgefällt, und festhalten an meinem Bunde, denen geb ich in meinem Hause und meinen Mauern Denkmal und Namen, besser als Söhne und Töchter; einen ewigen Namen geb' ich ihnen, der nicht untergeht. Und die Fremdlinge, die sich an Jahwe anschließen, ihm zu dienen, und Jahwes Namen zu lieben, seine Knechte zu sein, alle die den Ruhetag wahren, ihn nicht zu enteiligen, und die festhalten an meinem Bunde, die bring' ich zu meinem heiligen Berge, und lasse sie fröhlich sein in meinem Bethause; ihre Brandopfer und Schlachtopfer sind wohlgefällig auf meinem Altar; denn mein Haus wird ein Bethaus genannt werden für alle Völker. Spruch des Herrn, Jahwes, der die Vertriebenen Israels sammelt: Ferner werd' ich sammeln zu ihm, zu seinen Gesammelten. Gegen die Frevler und GötzendienerAll ihr Tiere des Feldes, kommt, um zu fressen, all ihr Tiere im Walde! Seine Wächter, blind sind sie alle, und wissen von nichts; sie alle stumme Hunde, die nicht bellen können, träumend, darliegend, den Schlummer liebend. Doch sind die Hunde freßgierig, kennen keine Sättigung; und sie sind Hirten, die nicht auszumerken wissen; sie alle wenden sich ihres Weges, ein jeglicher seinem Gewinne nach von allen Enden her. „Kommt, laßt mich Wein holen, und laßt uns zechen starkes Getränk! und es soll wie jetzt morgen gehen, herrlich über die Maßen." Der Gerechte kommt um, und niemand nimmt es zu Herzen; und die Frommen werden hingerafft, ohne daß jemand merket, daß um der Bosheit willen der Gerechte hingerafft wird. Er geht zum Frieden ein; sie ruhen auf ihrem Lager, die gerade wandelten. Ihr aber tretet her, Söhne der Zauberin, Brut des Ehebrechers und der Hure! Über wen macht ihr euch lustig, über wen sperrt ihr das Maul auf, streckt die Zunge? Seid ihr nicht Kinder des Abfalls, Brut der Lüge, die da entbrannt sind für die Götzen unter jeglichem grünen Baum, welche die Kinder schlachten in den Tälern, unter den Felsklüften? Glatte Steine der Täler sind dein Teil, sie, sie sind dein Los; ihnen auch spendest du Trankopfer, bringst Speisopfer: kann ich mich darob beruhigen? Auf hohem und erhabenem Berge schlägst du dein Lager auf, und dort auch steigst du hinan, um Opfer zu bringen. Und hinter Tür und Pfosten stellest du deine Andacht auf. Denn von mir abgewandt, deckest du auf und besteigest, machest breit dein Lager, und bedingst dir (Hohn) von ihnen, du begehrst ihr Beilager, erstehst einen Platz. Du ziehst zum Könige mit Öl, und nimmst viel deiner Salben; du sendest deine Boten in weite Ferne, bis tief in die Unterwelt. Von deinen vielen Wegen bist du müde, sprichst aber nicht: Es ist vergeblich! Du findest noch Kraft in deiner Hand, darum bist du nicht geschwächt. Und vor wem bangtest du und fürchtetest dich, daß du leugnetest? Mein doch gedachtest du nicht, nähmst mich nicht zu Herzen. Schwieg ich nicht, und seit langer Zeit? und mich brauchtest du nicht zu fürchten. Ich will deine Gerechtigkeit kund tun, und deine Werke — die werden dir nicht frommen. Wenn du schreiest, werden dich retten deine Götzenhaufen? Sie alle ja rafft ein Wind, nimmt ein Hauch hinweg! Wer aber mir vertrauet, soll das Land erben, und meinen heiligen Berg besitzen. Und er spricht: Bahnt, bahnt, bereitet den Weg, hebt jeden Anstoß vom Wege meines Volkes! Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der ewiglich thront, der Heilige ist sein Name: Die (Himmels)-Höhe und das Heiligtum bewohn' ich, aber auch beim Zerschlagenen und Geistgebeugten, um zu beleben den Geist der Gebeugten, und zu beleben das Herz der Niedergeschlagenen. Denn nicht immer will ich hadern, und nicht ewig zürnen, weil der Geist vor mir verschmachtet und die Seelen, die ich geschaffen. Ob der Missetat seiner Gewinnsucht zürnt' ich, und so schlug ich es, barg mich, und zürnte; aber doch ging es abwendig, auf dem Wege seines Sinnes. Seine Wege sah ich, doch will ich es heilen, und will es leiten, und will Tröstung gewähren, ihm und seinen Trauernden, schaffend der Lippen Frucht; Heil, Heil dem Fernen und dem Nahen, spricht Jahwe, ich heile sie. Aber die Frevler sind wie das aufgewühlte Meer; denn zu ruhen vermag es nicht, und herauf wühlen seine Gewässer Kot und Schlamm. Kein Friede, spricht mein Gott, für die Frevler. Nur wahre Gottesfurcht bringt HeilRufe mit voller Kehle, hemme nicht, gleich der Posaune erhebe deine Stimme, und verkünde meinem Volke seine Missetat, und dem Hause Jakobs seine Sünde! Mich suchen sie Tag für Tag, und meine Wege begehren sie zu wissen, gleich einem Volke, das Gerechtigkeit getan, und seines Gottes Gesetz nicht verlassen; sie fordern von mir Heilsgerichte, Gottes Herannahen begehren sie. „Warum fasten wir, und du siehst es nicht, kasteien uns, und du merkest es nicht?" Sieh', an eurem Fasttage geht, ihr dem Geschäfte nach, und all eure Arbeiten betreibt ihr. Siehe! zu Streit und Hader fastet ihr, und zu schlagen mit frevler Faust. Nicht fastet ihr jetzt, daß eure Stimme erhört werde in der Höhe. Ist solches das Fasten, das ich liebe, der Tag, wo sich der Mensch kasteiet? Wie? zu hängen wie Binsen sein Haupt, und in Sack und Asche sich zu betten — magst du das ein Fasten nennen und einen Tag des Wohlgefallens für Jahwe? Siehe, das ist das Fasten, das ich liebe: lösen die Fesseln des Frevels, abstreifen die Bande der Unterjochung, entlassen Unterdrückte frei, und daß ihr jegliches Joch zerbrecht. Ja daß du brechest dem Hungrigen dein Brot, und umherrirrende Arme ins Haus führst, wenn du einen Nackten siehst, ihn kleidest, und deinem Bruder dich nicht entziehst. Dann wird anbrechen wie die Morgenröte dein Glück, und deine Heilung schnell wachsen; und es zieht deine Gerechtigkeit vor dir her und Jahwes Herrlichkeit beschließt deinen Zug. Dann wirst du rufen, und Jahwe wird antworten; du schreiest, und er spricht: Hier bin ich! wenn du entfernst aus deiner Mitte Unterjochung, Ausstrecken des Fingers und üble Rede. Und reichest du dem Hungrigen deinen Bissen, und sättigst die darbende Seele, dann geht in der Finsternis dein Licht auf, und wie der Mittag wird dein Dunkel. Und es leitet dich Jahwe beständig, und sättigt in Steppen deine Seele, und deine Gebeine stärkt er; du wirst wie ein gewässerter Garten und eine Wasserquelle, deren Wasser niemals täuschen. Und es bauen die Deinigen die alten Trümmer; was bis ans den Grund zerstört war von Geschlecht zu Geschlecht, richtest du auf; und man nennt dich: Lückenvermaurer, Hersteller der Wege zum Wohnen. Wenn du vom Ruhetage deinen Fuß zurückhältst dein Geschäft zu treiben an meinem heiligen Tage, und nennest den Ruhetag eine Lust, Jahwes heiligen Tag geehrt, und ehrest ihn, daß du nicht tust deine Wege, nicht deinem Geschäfte nachgehst und (eitle) Reden führst: dann sollst du Lust haben an Jahwe, und ich lasse dich einherfahren über des Landes Höhen; und lasse dich genießen das Erbe Jakobs, deines Vaters; denn der Mund Jahwes hat's geredet. Die Sünde verzögert die RettungSiehe, nicht zu kurz ist Jahwes Hand zu retten, und nicht taub ist sein Ohr zu hören; sondern eure Missetaten scheiden euch von eurem Gott, und eure Sünden bergen sein Antlitz vor euch, daß er nicht hört. Denn eure Hände sind befleckt mit Blut, und eure Finger mit Missetat; eure Lippen reden Lüge, eure Zunge spricht Frevel. Niemand fordert (vor Gericht) mit Recht, und keiner rechtet mit Redlichkeit; sie trauen auf eiteln Tand, und reden Falschheit; sie gehen schwanger mit Unheil, und gebären Verderben. Otterneier brüten sie aus, und Spinnenfäden weben sie: wer von ihren Eiern ißt, stirbt: und wird eins zertreten, so kriecht eine Natter aus. Ihre Fäden dienen nicht zum Kleide, und nicht können sie sich decken mit ihrem Machwerk; ihre Werke sind Werke des Frevels, und Gewalttat ist in ihren Händen. Ihre Füße laufen zum Bösen, und eilen unschuldig Blut zu vergießen; ihre Gedanken sind frevle Gedanken, Verwüstung und Verderben auf ihren Wegen. Den Weg des Friedens kennen sie nicht, und kein Recht ist auf ihren Geleisen; ihre Pfade krümmen sie sich: wer sie betritt, kennt nicht Frieden. Darum ist fern von uns Recht, und nicht erreichet uns Heil: wir harren auf Licht, und siehe, Finsternis; auf Helle, im Dunkeln wandeln wir. Wir tappen wie Blinde an der Wand, und wie ohne Augen tappen wir; wir straucheln am Mittag wie in der Dunkelheit, auf fetten Fluren gleich den Toten. Wir brummen wie die Bären alle, und wie die Tauben girren wir; wir harren auf Recht, und es kommt nicht, auf Rettung, fern ist sie von uns. Denn viel sind unsrer Vergehungen vor dir, und unsre Sünden zeugen wider uns; denn unsrer Vergehungen sind wir uns bewußt, und unsre Missetaten, wir kennen sie. Wir fielen ab und verleugneten Jahwe, und wichen zurück von unsrem Gott; wir redeten Unrecht und Abfall, empfingen im Herzen und sprachen Lügenworte. Es ward zurückgedrängt Recht, und Gerechtigkeit stand von fern; denn es strauchelte auf dem Markte Redlichkeit, und Geradheit fand keinen Eingang. Die Wahrheit ward etwas Seltenes, und wer das Böse mied, ward beraubt. Das sah Jahwe, und es mißfiel ihm, daß kein Recht da ist. Und er sah, daß Keiner da ist, und erstaunte, daß kein Vertreter: und so half ihm sein Arm, und seine Gerechtigkeit, die stützte ihn. Und er zog Gerechtigkeit an wie den Panzer, und den Helm des Heils (setzt' er) auf sein Haupt; er zog das Gewand der Rache als Kleid an, und hüllte sich wie in den Mantel in Eifer. Nach den Taten darnach wird er vergelten, den Grimm seinen Widersachern, das Tun seinen Feinden: den Inseln wird er das Tun vergelten. Dann fürchten sie im Niedergang Jahwes Namen, und im Sonnenaufgang seine Herrlichkeit: wenn kommt, wie ein Strom der Feind, den der Geist Jahwes forttreibt. Und es kommt für Zion ein Erlöser, für die bekehrten Sünder in Jakob, spricht Jahwe. Und ich, das ist mein Bund mit ihnen, spricht Jahwe: mein Geist, der auf (dir)ruht, und meine Worte, die ich in deinen Mund gelegt, sollen nicht weichen von deinem Munde und vom Munde deiner Kinder und vom Munde deiner Kindeskinder, spricht Jahwe, von nun an bis in Ewigkeit. Das neue JerusalemAuf, werde Licht, denn es kommt dein Licht, und die Herrlichkeit Jahwes geht über dir auf! Denn siehe, Dunkel deckt die Erde, und Finsternis die Nationen; aber über dir geht Jahwe auf, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Und es gehen Völker nach deinem Lichte, und Könige nach dem Glänze, der dir aufgegangen. Erhebe rings deine Augen, und schaue! Sie alle, versammelt, kommen zu dir; deine Söhne kommen von fern, und deine Töchter werden auf dem Arme getragen. Dann stehest du und freuest dich, und es bebt und weitet sich dein Herz; denn dir wendet sich zu des Meeres Reichtum, der Völker Schätze kommen zu dir. Eine Menge von Kamelen wird dich decken, Dromedare von Midian und Epha; alle kommen sie aus Sabäa; Gold und Weihrauch bringen sie, und verkünden das Lob Jahwe's. Alle Herden Kedars sammeln sich zu dir, die Widder Nebajoths dienen dir, steigen zum Wohlgefallen auf meinen Altar, und mein herrliches Haus verherrliche ich. Wer sind jene, die wie Wolken daherfliegen, und wie Tauben zu ihren Höhlen? Denn mein harren die Inseln, und Tarsis-Schiffe voran, zu bringen deine Kinder aus der Ferne; ihr Gold und ihr Silber mit ihnen, um des Namens Jahwes, deines Gottes, willen, des Heiligen Israels, denn er verherrlicht dich. Und es bauen die Söhne der Fremde deine Mauern, und ihre Könige dienen dir; denn in meinem Grimme schlug ich dich, aber in meiner Gnade erbarm' ich mich dein. Und offen stehen deine Tore beständig, Tag und Nacht werden sie nicht geschlossen, um zu dir zu bringen der Völker Schätze, und ihre Könige mit Gefolge. Denn die Völker und die Königreiche, die dir nicht dienen wollen, gehen unter, und die Völker werden vertilgt. Die Pracht des Libanons kommt zu dir, Zypresse, Platane und Lärche allzumal, zu schmücken den Ort meines Heiligtums, daß ich verherrliche den Ruhort meiner Füße. Und es gehen zu dir gebückt die Söhne deiner Bedrücker, und es beugen sich zu den Sohlen deiner Füße all deine Verhöhner, und nennen dich Jahwe's Stadt, Zion des Heiligen in Israel. Statt daß du verlassen wärst und verhaßt, und niemand dich betrat, mach' ich dich zu ewiger Hoheit, zur Wonne für Geschlecht und Geschlecht. Und du wirst saugen die Milch der Völker, und die Brust der Könige saugen; und wirst erkennen, daß ich Jahwe dein Retter bin, und dein Erlöser, der Starke Jakobs. Statt des Erzes will ich Gold bringen, und statt des Eisens Silber bringen, und statt des Holzes Erz, und statt der Steine Eisen; und ich setze zu deiner Obrigkeit Frieden, und zu deinen Herrschern Gerechtigkeit. Nicht hört man fürder Gewalttat in deinem Lande, Verwüstung und Verderben in deinen Grenzen; du nennst Heil deine Mauern, und deine Tore Ruhm. Nicht dient dir fürder die Sonne zum Lichte bei Tage, noch zum Scheine leuchtet dir der Mond; sondern Jahwe dient dir zu ewigen Lichte, und dein Gott zu deinem Schmucke. Nicht geht fürder deine Sonne unter, und dein Mond verdunkelt sich nicht; denn Jahwe dient dir zum ewigen Lichte, und vorüber sind die Tage deiner Trauer. Und dein Volk, sie alle sind Gerechte; ewig besitzen sie das Land, ein Sprößling von mir gepflanzt, ein Werk meiner Hände zur Verherrlichung. Der Kleine wird zu Tausend, und der Geringe zu mächtigem Volk. Ich Jahwe werd' es zu seiner Zeit schnell vollbringen. Beruf des Propheten, Heil zu verkündenDer Geist des Herrn Jahwe ruht auf mir, weil mich Jahwe salbte, frohe Botschaft zu bringen den Elenden; mich sandte, zu heilen die Herzverwundeten, Freiheit zu verkünden den Gefangenen, und den Gefesselten Öffnung des Kerkers; zu verkünden ein Gnadenjahr Jahwes, und einen Rachetag unsres Gottes, zu trösten alle Trauernden; zu geben den Trauernden Zions, ihnen zu schenken Putz statt Schmutz, Freudenöl statt Trauer, Prachtgewande statt verzagtes Geistes; daß man sie nenne: Terebinthen des Segens, Pflanzung Jahwes zur Verherrlichung. Und sie bauen die Verwüstungen der Vergangenheit, die Trümmer der Vorzeit richten sie auf; und sie erneuen die verwüsteten Städte, was in Trümmern lag von Geschlecht zu Geschlecht. Und es stehen Fremde und weiden eure Herden, und Söhne der Fremde sind eure Ackerleute und eure Winzer. Ihr aber heißt Priester Jahwes, Diener unsres Gottes nennt man euch. Der Völker Reichtum verzehrt ihr, und in ihre Herrlichkeit tretet ihr ein. Für eure Schmach wird euch doppelter Lohn, für die Schande sollen sie jubeln ob ihrem Teile: darum sollen sie in ihrem Lande das Doppelte besitzen, ewige Freude soll ihnen zu Teil werden. Denn ich Jahwe liebe Recht, hasse frevelhaften Raub: und so geb' ich ihren Lohn mit Treue, und einen ewigen Bund schließ' ich mit ihnen. Und es wird berühmt unter den Nationen ihr Same, und ihre Sprößlinge unter den Völkern; alle, die sie sehen, erkennen, daß sie ein Same, den Jahwe gesegnet. „Freuen tu' ich mich Jahwes, und meine Seele frohlockt über meinen Gott; denn er kleidet mich mit Kleidern des Heils, den Mantel des Segens legt er mir um; wie der Bräutigam zurichtet den Kopfschmuck, und wie die Braut anlegt ihr Geschmeide." Denn wie die Erde ihre Sprossen hervortreibt, und wie ein Garten seine Sämlinge sprossen läßt: also läßt der Herr Jahwe Heil sprossen, und Ruhm vor allen Nationen. Bitte des Propheten um HeilUm Zions willen schweig' ich nicht, und um Jerusalems willen rast' ich nicht, bis aufgeht wie Sonnenglanz sein Heil, und seine Rettung wie eine Fackel brennt. Und so schauen die Nationen dein Heil, und alle Könige deine Herrlichkeit; und man nennt dich mit einem neuen Namen, den Jahwes Mund bestimmt. Und du bist eine herrliche Krone in der Hand Jahwes, und ein königlicher Kopfbund in der Hand deines Gottes. Nicht wird man dich fürder nennen: Verlassene, und dein Land nicht mehr nennen: Wüste; sondern dich nennt man: Meine Lust an ihr, und dein Land: Vermählte. Denn seine Lust hat Jahwe an dir, und dein Land wird vermählt. Denn wie sich ein Jüngling einer Jungfrau vermählt, so vermählen sich dir deine Kinder; und mit der Freude eines Bräutigams über die Braut freuet sich über dich dein Gott. Auf deinen Mauern, Jerusalem, bestell' ich Wächter, den ganzen Tag und die ganze Nacht sollen sie nie schweigen. „Die ihr Jahwe erinnert, habt keine Ruhe! Und lasst ihm keine Ruhe, bis er gründet und bis er macht Jerusalem zum Preis auf Erden!" Jahwe hat geschworen bei seiner Rechten und seinem gewaltigen Arm: Nicht geb ich fürder dein Korn zur Speise deinen Feinden, und nicht sollen Söhne der Fremde deinen Most trinken, um den du dich gemüht; sondern die es gesammelt, sollen es essen, und Jahwe preisen; und die ihn gelesen, sollen ihn trinken in meinen heiligen Vorhöfen. Zieht, zieht in die Tore, bereitet den Weg dem Volke, bahnt, bahnt die Bahn, räumt die Steine hinweg, richtet ein Panier auf für die Stämme! Siehe, Jahwe verkündet den Enden der Erde: „Sprecht zur Tochter Zions: Siehe, dein Retter kommt: siehe, sein Lohn ist mit ihm, und seine Vergeltung vor ihm. Und man nennt sie: Das heilige Volk, Jahwes Erlöste; und dich nennt man: Gesuchte, nicht verlassene Stadt. Edoms Untergang„Wer ist's, der da kommt von Edom, in roten Kleidern von Bozra? er, prangend in seinem Gewände, stolz einhergehend ob seiner gewaltigen Kraft?" „Ich bin's, der da Heil verheißet, mächtig zu retten." „Warum ist rot dein Gewand, und deine Kleider wie des Keltertreters?" „Die Kelter trat ich allein, und von den Völkern war niemand mit mir; und ich trat sie in meinem Zorne, und zermalmte sie in meinem Grimme, daß ihr Saft an meine Kleider sprühte, und all mein Gewand besudelt' ich. Denn ein Rachetag war in meinem Sinne, und das Jahre meiner Erlösten war gekommen. Und ich schaute umher, da war kein Helfer; und ich staunte, da war keine Stütze. Da half mir mein Arm, und mein Grimm, der unterstützte mich. Und ich zertrat Völker in meinem Zorne, und zermalmte sie in meinem Grimme, daß zur Erde rann ihr Saft." Sündenbekenntnis und Bitte des VolkesJahwes Gnaden will ich preisen, Jahwes Ruhm, nach allem, was er an uns getan, und die große Huld gegen das Haus Israels, die er ihm bewiesen nach seiner Barmherzigkeit und großen Gnade. Er sprach: Ja, sie sind mein Volk, Kinder, die nicht trügen werden; und er ward ihnen Retter. In all ihrer Widerwärtigkeit war er nicht widerwärtig, und ein Engel seines Angesichts errettete sie; in seiner Liebe und Erbarmung erlöst' er sie, und hob und trug sie alle Tage der Vorzeit. Sie aber empörten sich und kränkten seinen heiligen Geist: da wandelt' er sich in ihren Feind, er selber kämpfte gegen sie. Da gedachte der alten Tage, Mose's sein Volk: „Wo ist, der sie aus dem Meere führte mit dem Hirten seiner Herde; wo ist, der seinen heiligen Geist in seine Mitte legte? der zur Rechten Mose's wandeln ließ seinen herrlichen Arm, der Gewässer spaltete vor ihnen, um sich einen ewigen Namen zu machen? der sie durch die Fluten leitete, wie das Roß auf der Ebene, ohne daß sie strauchelten? Wie das Vieh ins Tal hinabsteigt, führte sie Jahwes Geist zur Ruhe: also leitetest du dein Volk, um dir einen herrlichen Namen zu machen." Blicke vom Himmel und schaue her, von deiner heiligen und herrlichen Wohnung! Wo ist dein Eifer und deine Macht? deine Rührung und dein Erbarmen, die gegen mich zurückhalten? Du bist ja unser Vater; denn Abraham weiß nichts von uns, und Israel kennt uns nicht. Du, Jahwe, bist unser Vater, unser Retter ist dein Name von Ewigkeit. Warum, Jahwe, lässest du uns abirren von deinen Wegen, versteckst unser Herz gegen deine Furcht? Kehre wieder um deiner Knechte willen, der Stämme deines Eigentums! Auf kurze Zeit besaß dein heiliges Volk (das Land), unsre Feinde zertraten dein Heiligtum. Wir sind geworden wie solche, die du nimmer beherrscht, die nicht genannt sind nach deinem Namen. O daß du zerrissest die Himmel, stiegst herab, vor deinem Antlitz Berge bebten, wie Feuer entflammt Reisholz, Wasser aufsiedet von Feuer, um rund zu tun deinen Namen deinen Widersachern, vor deinem Antlitz Nationen zitterten; (wie) als du Wunder tatest, die wir nicht erwarteten, herabstiegst, vor deinem Antlitz Berge bebten! Von Alters her hat man nicht gehört, nicht vernommen, kein Auge sah einen Gott außer dir, der (solches) tat für die, so auf ihn harrten. Du begegnest dem, der mit Freuden Recht tut, denen, die dein gedenken auf deinen Wegen. Siehe, du zürntest, und wir sündigten; darin lange Zeit und werden wir gerettet werden? Und wir wurden wie ein Unreiner alle, wie ein besudelt Kleid all unsre Gerechtigkeit; und wir welkten wie ein Blatt wir alle, und unsre Missetaten rissen wie ein Sturm uns fort. Und niemand ist, der deinen Namen anruft, sich aufmacht an dir festzuhalten; denn du hast dein Antlitz verborgen vor uns, und läßt uns verzagen durch unsre Missetaten. Nun aber, Jahwe, du bist unser Vater, wir der Ton und du unser Bildner, und deiner Hände Werk wir alle. Zürne nicht, Jahwe, allzu sehr, und nicht auf immer gedenke der Missetat! Siehe, schaue doch her, dein Volk sind wir alle! Deine heiligen Städte sind eine Wüste geworden; Zion ist eine Wüste, Jerusalem eine Einöde. Unser heiliges und herrliches Haus, wo dich unsre Väter priesen, ist mit Feuer verbrannt, und all unsre Kostbarkeiten sind verwüstet. Willst du bei solchem an dich halten, Jahwe, schweigen, und uns so sehr betrüben? Jahwes Antwort: Die Gottlosen werden bestraft, sie Frommen aber herrlich belohntIch erhörte, die nicht baten, ließ mich finden, von denen, die mich nicht suchten; ich sprach: Hier bin ich, hier bin ich, zu einem Volke, das sich nicht nach meinem Namen nennt. Ich breitete täglich meine Hände aus nach dem widerspenstigen Volk, das auf dem Wege wandelt, der nicht gut, seinen Gedanken nach; dem Volke, das mich kränkt ins Angesicht beständig, in den Gärten opfert, und räuchert auf den Ziegelsteinen; das in den Gräbern sitzt, und in Höhlen übernachtet; das Schweinefleisch ißt, und Greuelbissen in seinen Schüsseln hat; das spricht: Bleib für dich, komm mir nicht zu nahe, denn ich bin dir heilig.' Solche sind ein Rauch in meiner Nase, ein Feuer, das immerfort brennt. Sieh', es steht vor mir geschrieben: nicht schweigen will ich, sondern vergelten, will vergelten in ihren Schoß eure Missetaten und eurer Väter Missetaten zusammen, spricht Jahwe, die da räucherten auf den Bergen, und auf den Hügeln mich schmähten; ich messe ihrer vorigen Taten Lohn in ihren Schoß. So spricht Jahwe: Wie wenn sich Saft in der Traube findet, und man spricht: Verderb' sie nicht, denn es ist Segen darin: also will ich tun um meiner Knechte willen, daß ich nicht alles vernichte. Und ich lasse aus Jakob Samen hervorgehen, und aus Juda Erben meiner Berge; und erben sollen's meine Auserwählten, und meine Knechte daselbst wohnen. Und es wird Saron zum Herdenanger, und das Tal Achor zum Lagerplatze der Rinder für mein Volk, das mich gesucht. Ihr aber, die ihr Jahwe verlasst, die ihr vergesst meines heiligen Berges, die ihr dem Glücke einen Tisch zurichtet, und der Bestimmung den Becher füllt: euch bestimm' ich für das Schwert, und ihr alle sollt zur Schlachtung hinsinken: weil ich rief, und ihr nicht antwortetet; ich redete, und ihr nicht hörtet, und tatet, was bös ist in meinen Augen, und was ich nicht will, erwähltet. Darum spricht so der Herr Jahwe: Siehe, meine Knechte werden essen, ihr aber hungern; siehe, meine Knechte werden trinken, ihr aber dürsten; siehe, meine Knechte werden sich freuen, ihr aber zu Schanden werden; siehe, meine Knechte werden jubeln vor Herzensfreude, ihr aber schreien vor Herzeleid, und vor Seelenkummer jammern. Und ihr hinterlasst euren Namen zum Fluchwort meinen Auserwählten, und euch tötet der Herr Jahwe, und seinen Knechten gibt er einen anderen Namen. Wer sich segnet im Lande, wird sich segnen beim Gott der Treue; und wer schwört im Lande, wird schwören beim Gott der Treue; denn vergessen werden die vorigen Drangsale, und verborgen vor meinen Augen. Denn sieh', ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde, und nicht wird des Vorigen gedacht, und nicht kommt es mehr in den Sinn. Sondern ihr sollt euch freuen und frohlocken bis in Ewigkeit dessen, was ich schaffe; denn sieh', ich schaffe Jerusalem zum Frohlocken, und sein Volk zur Wonne. Und ich frohlocke über Jerusalem, und freue mich meines Volkes; und nicht wird fürder darin gehört die Stimme des Weinens und die Stimme des Klaggeschrei's. Nicht wird fürder von dannen sein ein Kind (weniger) Tage und ein Kreis, der nicht seine Lebenstage vollendete; denn der Jüngling wird hundert Jahre alt sterben, und der Sünder hundert Jahre alt vom Fluch getroffen werden. Und sie werden Häuser bauen und bewohnen, und Weinberge pflanzen und ihre Frucht essen. Nicht sollen sie bauen, und ein anderer bewohnen, nicht pflanzen, und ein anderer essen; denn wie das Alter der Bäume soll das Alter meines Volkes sein, und ihrer Hände Werk sollen meine Auserwählten verbrauchen. Nicht vergebens sollen sie sich abmühen, und nicht (Kinder) zeugen für plötzlichen Tod; denn ein Same Gottgesegneter sind sie, und ihre Sprößlinge bleiben ihnen. Und es geschieht, ehe sie rufen, werd' ich antworten; noch reden sie, und ich erhöre. Wolf und Lamm weiden zusammen, und der Löwe frißt Stroh wie das Rind, und die Schlange, Staub ist ihre Speise. Nichts Böses und nichts Verderbliches tun sie auf meinem ganzen heiligen Berge, spricht Jahwe. So spricht Jahwe: Der Himmel ist mein Thron, und die Erde meiner Füße Schemel: wo ist ein Haus, das ihr mir bauen könntet, und wo ein Ort zu meiner Ruhestätte? All dieses hat ja meine Hand gemacht, und es ward all dieses, spricht Jahwe. Aber auf diesen schau' ich, auf den Elenden und Geist-Gebeugten und der mein Wort fürchtet. Wer ein Rind schlachtet, erschlägt einen Mann; wer ein Schaf opfert, würgt einen Hund, wer Speisopfer darbringt, (bringt) Saublut; wer Weihrauch anzündet, betet Götzen an. Auch haben sie ja ihre Wege erwählt, und an ihren Greueln hat ihre Seele Wohlgefallen. Aber auch ich will erwählen ihr Unheil, und wovor ihnen graut, lass' ich über sie kommen: weil ich rief, und' niemand antwortete, ich redete, und sie nicht hörten, und taten, was bös ist in meinen Augen, und was ich nicht will, erwählten. Hört das Wort Jahwes, die ihr sein Wort fürchtet! Es sprechen eure Brüder, die euch hassen, die euch ausstoßen um meines Namens willen: „Jahwe verherrliche sich, daß wir eure Freude sehen!" Aber sie werden zu Schanden. Schall Gebrauses von der Stadt her, Schall vom Tempel her, Schall Jahwes, der seinen Feinden vergilt. Ehe sie kreist, hat sie geboren, ehe sie Wehen ankommen, ist sie eines Knaben genesen. Wer hat solches gehört, wer dergleichen gesehen? Wird ein Land geboren an Einem Tage, oder ein Volk zur Welt gebracht auf Ein Mal, daß gekreist und schon geboren hat Zion ihre Kinder? Sollt' ich den Muttermund öffnen, und nicht gebären lassen? spricht Jahwe; oder sollt' ich, der ich gebären lasse, verschließen? spricht dein Gott. Freuet euch mit Jerusalem, und frohlockt über sie, alle, die ihr sie liebt! teilt mit ihr die Wonne, alle, die ihr um sie trauertet, auf daß ihr saugt und euch sättigt an der Brust ihres Trostes, auf daß ihr schlürft und euch letzt an ihrer Herrlichkeit Fülle. Denn so spricht Jahwe: Sieh', ich lenke ihr wie einen Strom Heil zu, und wie einen überströmenden Bach der Völker Reichtum, daß ihr sauget; auf dem Arme werdet ihr getragen werden, und auf den Knieen geliebkost. Wie ein Mann, der seine Mutter tröstet, also will ich euch trösten, und in Jerusalem sollt ihr getröstet werden. Und ihr schauet es, und euer Herz freuet sich, und eure Gebeine sprossen wie junges Grün; und es wird kund die Hand Jahwe's seinen Knechten, aber er ergrimmt gegen seine Feinde. Denn siehe, Jahwe kommt in Feuer, und wie der Sturmwind sind seine Wagen, auszulassen in Glut seinen Zorn, und seinen Fluch in Feuerflammen. Denn mit Feuer rechtet Jahwe, und mit seinem Schwerte gegen alles Fleisch; und viel sind der Erschlagenen Jahwes. Die sich heiligen und reinigen für die (Götzen)Gärten, hinter Einem her in der Mitte; die Schweinefleisch essen und Greuel und Mäuse, sie werden untergehen allzumal, spricht Jahwe. Und ich werde ihre Werke und ihre Gedanken — (Die Zeit) ist gekommen zu versammeln alle Völker und Zungen, und sie sollen kommen und schauen meine Herrlichkeit. Und ich tue an ihnen ein Zeichen, und sende von ihnen Gerettete an die Völker, nach Tharsis, zu Phui und Lud, den Bogenschützen, Tubal und Javan, den fernen Inseln, die nie von mir gehört, und nicht gesehen meine Herrlichkeit: die werden den Völkern meine Herrlichkeit verkünden. Und werden all eure Brüder bringen aus allen Völkern zur Gabe für Jahwe auf Rossen und auf Wagen und auf Sänften und auf Maultieren und auf Dromedaren nach meinem heiligen Berge, nach Jerusalem, spricht Jahwe, so wie die Söhne Israels ihre Gaben darbringen in reinem Gefäß ins Haus Jahwes. Und auch von ihnen will ich nehmen zu Priestern (und) Leviten, spricht Jahwe. Denn so wie der neue Himmel und die neue Erde, die ich schaffe, vor mir bestehen, spricht Jahwe, also wird bestehen euer Same und euer Name. Und es geschieht, von Neumond zu Neumond und von Ruhetag zu Ruhetag wird alles Fleisch kommen, vor mir anzubeten, spricht Jahwe. Und sie werden Hinausgehn, und schauen die Leichname der Menschen, die von mir abgefallen; denn ihr Wurm wird nicht sterben, und ihr Feuer nicht erlöschen, und sie sind ein Abscheu allem Fleische. Weissagungen und Geschichte Jeremias bis zur Zerstörung JerusalemsÜberschriftWeissagungen Jeremia's, des Sohnes Hilkia's, eines der Priester von Anathot im Lande Benjamin, zu welchem das Wort Jahwes geschah in den Tagen Josia's, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, im dreizehnten Jahre seiner Regierung, und geschah in den Tagen Jojakims, des Sohnes Josia's, des Königs von Juda, bis zum Ende des elften Jahres Zedekia's, des Sohnes Josia's, des Königs von Juda, bis zur Wegführung Jerusalems im fünften Mond. Berufung Jeremia's; zwei GesichteUnd es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Eh' ich dich bildete im Mutterleibe, kannt' ich dich, und ehe du hervorgingst aus dem Schoße, weiht' ich dich; zum Propheten für die Völker bestimmt', ich dich. Und ich sprach: Ach. Herr Jahwe! sieh', ich weiß nicht zu reden; denn jung bin ich'. Und Jahwe sprach zu mir: Sprich nicht: Jung bin ich; sondern gegen wen ich dich sende, gehe, und was ich dir gebiete, rede! Fürchte dich nicht vor ihnen! denn ich bin mit dir, dir zu helfen, spricht Jahwe. Und Jahwe reckte seine Hand aus, und rührte an meinen Mund, und Jahwe sprach zu mir: Sieh', ich lege meine Worte in deinen Mund. Schau', ich bestelle dich an diesem Tage über die Völker und über die Königreiche, um auszurotten und zu zertrümmern und zu verderben und zu zerstören; um aufzubauen und zu pflanzen. Und es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Was flehst du, Jeremia? Und ich sprach: Einen Mandelstab seh' ich. Und Jahwe sprach zu mir: Du hast recht gesehen; denn ich wache über mein Wort es auszurichten. Und es geschah das Wort Jahwes zu mir zum anderen Mal, und sprach: Was stehest du? Und ich sprach: Einen siedenden Topf seh' ich, und gerichtet ist er nach Norden. Und Jahwe sprach zu mir: Von Norden her wird das Unglück losbrechen über alle Bewohner des Landes. Denn sieh', ich rufe allen Stämmen der Königreiche gegen Norden, spricht Jahwe, daß sie kommen und ein jeglicher seinen Stuhl stellen vor die Tore von Jerusalem und wider all ihre Mauern ringsum und wider alle Städte Juda's. Und ich werde Gericht über sie sprechen um all ihres Übeltuns willen, daß sie mich verlassen, und anderen Göttern geräuchert und ihrer Hände Werk angebetet haben. Du aber gürte deine Lenden, und mache dich auf, und rede zu ihnen alles, was ich dir gebieten werde; zage nicht vor ihnen, damit ich dich nicht verzagt mache vor ihnen. Und sieh', ich mache dich heute zu einer festen Stadt und zu einer eisernen Säule und zu einer ehernen Mauer gegen das ganze Land, die Könige von Juda, dessen Oberste, dessen Priester und das gemeine Volk. Und sie werden wider dich streiten, aber nichts vermögen gegen dich; denn ich bin mit dir, spricht Jahwe, dir zu helfen. Gegen Ungehorsam und AbgöttereiUnd es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Geh' und verkündige vor den Ohren Jerusalems, und sprich: So spricht Jahwe: Ich gedenke der Freundschaft deiner Jugend, der Liebe deines Brautstandes, wie du mir nachzogst in die Wüste, in unbesäetes Land; heilig war Israel dem Jahwe, Erstling seines Ertrags; wer es verzehrte, verschuldete sich, Übel kam über ihn, spricht Jahwe. Hört das Wort Jahwes, Haus Jakobs und alle Geschlechter des Hauses Israels! So spricht Jahwe: Was haben eure Väter an mir Unrechts gefunden, daß sie sich von mir entfernten, und den eiteln Götzen nachwandelten, und eitel handelten? Und sie dachten nicht: Wo ist Jahwe, der uns heraufführte aus dem Lande Ägypten, der uns leitete in die Wüste, in das Land der Steppen und der Abgründe, in das Land der Dürre und des Todesschattens, in das Land, wodurch niemand zieht und wo kein Mensch wohnt? Und ich brachte euch in ein Land der Fruchtgefilde, um seine Früchte und seine Güter zu essen; und ihr kamt, und verunreinigtet mein Land, und machtet mein Eigentum zum Greuel. Die Priester dachten nicht: Wo ist Jahwe? und die Handhaber des Gesetzes kannten mich nicht, und die Hirten (des Volkes) fielen ab von mir, und die Propheten prophezeieten im Namen des Baals, und denen, die nicht helfen, wandelten sie nach. Darum werd' ich fürder mit euch rechten, spricht Jahwe, und mit den Söhnen eurer Söhne werd' ich rechten. Denn geht hinüber zu den Inseln der Chittäer, und schauet, und nach Kedar sendet, und merket wohl, und schauet, ob (daselbst) dergleichen geschehen? ob eine Nation die Götter vertauscht? (und doch sind sie nicht Götter!) Aber mein Volk hat vertauscht seinen herrlichen Gott mit denen, die nicht helfen. Staunt, ihr Himmel, darob, und schaudert und starrt sehr! spricht Jahwe. Denn zwei Übel hat mein Volk getan: mich verließen sie, den Ouell lebendiges Wassers, um sich Gruben zu graben, geborstene Gruben, welche das Wasser nicht fassen. Ist Israel ein Knecht? oder ist er ein Hausgeborner? Warum ist er zur Beute geworden? Wider ihn brüllen Löwen, lassen ihre Stimmen erschallen, und machen sein Land zur Wüste; seine Städte werden verbrannt, leer von Bewohnern. Auch die Söhne Nophs und Thahphanes werden dir die Scheitel abweiden. Bewirkt nicht das es dir, daß du Jahwe, deinen Gott, verließest zur Zeit, da er dich leiten wollte auf den (rechten) Weg? Und nun, was hast du mit dem Wege nach Ägypten, um das Wasser des Nils zu trinken? und was hast du mit dem Wege nach Assyrien, um das Wasser des Stromes (Euphrat) zu trinken? Dich wird deine Bosheit züchtigen, und dein Abfall dich strafen, und du wirst erkennen und sehen, wie schlimm und bitter es ist, Jahwe, deinen Gott, zu verlassen, und daß du keine Furcht vor mir hast, spricht der Herr Jahwe der Heerscharen. Denn von Alters her hast du dein Joch zerbrochen, abgerissen deine Bande, und sprachst: Ich will nicht dienen! Auf jeglichem hohen Hügel und unter jeglichem grünen Baume gabst du dich Preis als Hure. Ich bepflanzte dich ja mit Edelreben, lauter echtem Samen; wie aber hast du dich mir verwandelt in Ranken eines fremden Weinstocks! Ja, wenn du dich wüschst mit Kali, und nähmest dir viel Lauge; schmutzig ist deine Schuld vor mir, spricht der Herr Jahwe. Wie magst du sprechen: Ich habe mich nicht verunreinigt, den Baals bin ich nicht nachgewandelt? Siehe dein Treiben im Tale! Erkenne, was du getan, du, eine leichtfüßige junge Kamelstute, (brünstig) hin und her laufend, eine der Wüste gewohnte Waldeselin, die in ihrer Brunst nach der Luft schnappt — wer hindert ihre Begattung? Die sie suchen, laufen sich nicht müde; in ihrem Monde finden sie sie. Wehre deinem Fuße sich die Schuhe abzulaufen, und deiner Kehle zu dürsten! Doch du sprichst: Vergeblich! Nein, denn ich liebe die Fremden, und ihnen nach wandle ich. Wie ein Dieb beschämt ist, wenn er betroffen wird, also ist beschämt das Haus Israels, sie, ihre Könige, ihre Obersten und ihre Priester und ihre Propheten, die da sprechen zum Holze: Du bist mein Vater! und zum Steine: Du hast mich gezeugt! Denn mir wenden sie den Rücken zu, und nicht das Angesicht; aber zur Zeit ihres Unglücks sprechen sie: Auf und hilf uns! Wo sind nun deine Götter, welche du dir gemacht? Sie mögen aufstehen, ob sie dir helfen können zur Zeit deines Unglücks! Denn so viel deiner Städte, so viel sind deiner Götter Juda! Warum rechtet ihr mit mir? Ihr alle seid von mir abgefallen, spricht Jahwe. Vergeblich hab' ich eure Söhne geschlagen; Zucht nahmen sie nicht an; euer Schwert fraß eure Propheten wie ein verheerender Löwe. Ihr, gegenwärtiges Geschlecht, merkt das Wort Jahwes! Bin ich eine Wüste gewesen für Israel, oder ein Land tiefer Finsternis? Warum spricht mein Volk: Wir schweifen umher, kommen nicht mehr zu dir! Vergißt wohl eine Jungfrau ihres Schmuckes, eine Braut ihres Gürtels? Aber mein Volk hat mich vergessen seit unzähligen Tagen. Wie sein richtest du deine Wege ein, um Liebe zu suchen! Darum selbst an Übeltaten gewöhnst du deinen Wandel. Selbst findet sich an deiner Kleider Saum Blut unschuldiger Elenden; nicht beim Einbruche hast du sie betroffen, sondern bei all dem (hast du sie getötet.) Und doch sprichst du: Ich bin unschuldig, ja, sein Zorn wird sich von mir wenden. Sieh', ich will mit dir rechten darum, daß du sprichst: Ich habe nicht gesündigt. Warum läufst du so sehr, deinen Weg zu wechseln? Auch wegen Ägypten wirst du zu Schanden werden, wie du zu Schanden geworden wegen Assyrien. Auch von diesem wirst du weggehen, die Hände über den Kopf schlagend; denn Jahwe verwirft die, auf welche du vertrauest, und es wird dir nicht mit ihnen gelingen. Er spricht: Wenn ein Mann sein Weib entläßt, und sie geht von ihm, und wird eines anderen Mannes: darf er wieder zu ihr kehren? würde nicht das Land entweiht? Du aber hurtest mit vielen Buhlen, und solltest du wieder zu mir kehren? spricht Jahwe. Erhebe deine Augen zu den Höhen, und schaue! Wo bist du nicht geschändet worden? Am Wege lauertest du auf sie wie ein Araber in der Wüste, und entweihtest das Land durch deine Hurerei und durch deine Bosheit. Und es wurden die Regengüsse zurückgehalten, und Spätregen kam nicht; aber du hattest die Stirne eines Hurenweibes, du wolltest dich nicht schämen. Nicht wahr? nunmehr rufst du mir: Mein Vater! Freund meiner Jugend warst du. Wird er nachtragen ewiglich, wird er es gedenken immerdar? Siehe, so redest du, aber du tust Böses, und setzt es durch. Strafrede aus Josia's ZeitUnd Jahwe sprach zu mir in den Tagen Josia's, des Königs: Siehst du, was sie getan die abtrünnige Israel? Sie ging auf jeglichen hohen Berg und unter jeglichen grünen Baum, und hurte daselbst. Und ich gedachte: Nachdem sie alles dies getan, wird sie zu mir zurückkehren; aber sie ist nicht zurückgekehrt. Und das sah ihre untreue Schwester Juda. Und ich sah, daß, ob schon ich um eben deswillen, daß die abtrünnige Israel die Ehe gebrochen, sie verstoßen und ihr den Scheidebrief gegeben, doch die treulose Juda, ihre Schwester, sich nicht fürchtete und hinging und hurte auch. Und es war geschehen wegen ihrer schreienden Hurerei; denn sie hatte das Land verunreinigt, und Ehebruch getrieben mit Stein und Holz. Aber bei alle dem kehrte nicht zu mir ihre untreue Schwester Juda mit ihrem ganzen Herzen, sondern mit Falschheit, spricht Jahwe. Und Jahwe sprach zu mir: Gerecht erscheint die abtrünnige Israel vor der untreuen Juda. Geh' und rufe diese Worte gen Norden und sprich: Kehre zurück, abtrünnige Israel, spricht Jahwe; ich will nicht finster gegen euch blicken; denn ich bin gütig, spricht Jahwe, ich will nicht ewiglich nachtragen. Nur erkenne deine Schuld; denn von Jahwe, deinem Gott, bist du abgefallen, und schweiftest umher zu Fremden unter jeglichem grünen Baume, aber auf meine Stimme hörtet ihr nicht, spricht Jahwe. Kehrt zurück, abtrünnige Söhne, spricht Jahwe, denn ich bin euer Herrscher, und ich will euch nehmen, (wär' es auch nur) einen von der Stadt und zwei vom Geschlecht, und gen Zion bringen. Und ich Will euch Hirten geben nach meinem Sinne, die euch weiden mit Einsicht und Klugheit. Und es geschieht, wenn ihr euch mehrt und fruchtbar seid im Lande in selbigen Tagen, spricht Jahwe: so wird man nicht mehr sprechen von der Lade des Bundes Jahwes, und sie wird keinem in den Sinn kommen, und man wird ihrer nicht gedenken, noch sie vermissen, noch wird eine andere gemacht werden. Zu selbiger Zeit wird man Jerusalem nennen Thron Jahwes, und es werden sich zu ihr alle Völker versammeln um des Namens Jahwes willen; und sie werden nicht mehr dem Starrsinn ihres bösen Herzens nachwandeln. In selbigen Tagen wird das Haus Juda's mit dem Hause Israels gehen, und sie werden zusammen kommen aus dem Lande des Nordens in das Land, das ich euren Vätern zum Besitz gegeben. Und ich sprach (damals): Wie will ich dich stellen unter den Söhnen, und dir geben ein köstliches Land, das herrlichste Eigentum unter den Heeren der Völker; und ich dachte: Mein Vater werdet ihr mich rufen, und von mir nicht abweichen. Aber wie ein Weib ihrem Buhlen untreu wird, also wurdet ihr mir ungetreu, Haus Israels! spricht Jahwe. Eine Stimme auf den Höhen wird gehört, das flehentliche Weinen der Söhne Israels, daß sie ihren Weg verkehrt, vergessen Jahwes, ihres Gottes. Kehrt zurück, ihr abtrünnigen Söhne! Ich will euren Abfall wieder gutmachen. „Siehe, wir kommen zu dir; denn du, Jahwe, bist unser Gott. Fürwahr! trüglich ist, der von den Hügeln, der Überfluß, der von den Bergen kommt; fürwahr! bei Jahwe, unsrem Gott, ist die Hilfe Israels. Die schändlichen Götzen aber fraßen den Erwerb unsrer Väter von unsrer Jugend an, ihre Schafe und ihre Rinder, ihre Söhne und ihre Töchter; wir liegen in unsrer Schande, und uns deckt unsre Schmach; denn wider Jahwe, unsren Gott, haben wir gesündigt, wir und unsre Väter von unsrer Jugend an bis auf diesen Tag, und gehorchten nicht der Stimme Jahwes unsres Gottes." Wenn du umkehrst, Israel, spricht Jahwe, zu mir, so wirst du zurückkehren (in das Land); und wenn du deine abscheulichen Götzen wegtust von meinem Angesicht, so wirst du nicht mehr (in der Fremde) umherirren. Und schwörst du: „Beim Leben Jahwes!" mit Wahrheit, mit Gebühr und Gerechtigkeit: so werden sich mit ihm segnen die Völker, und sich sein rühmen. Denn so spricht Jahwe zu den Männern von Juda und zu Jerusalem: Pflügt euch Neubruch, und säet nicht unter Dornen! Laßt euch für Jahwe beschneiden, und tuet ab die Vorhaut eures Herzens, Männer von Juda und Bewohner von Jerusalem! damit nicht ausbreche wie Feuer mein Zorn, und brenne unauslöschlich, ob der Bosheit eurer Handlungen. Verkündet in Juda, und in Jerusalem ruft aus, und sprecht, und stoßt in die Posaune im Lande, ruft laut, und sprecht: Versammelt euch, und laßt uns in die festen Städte ziehen! Richtet Paniere auf nach Zion hin, flüchtet, bleibt nicht! Denn Unglück bring' ich von Norden und großes Verderben. Es steigt der Löwe aus seinem Dickicht, und der Zerstörer der Völker bricht auf, geht hervor aus seinem Orte, um dein Land zur Wüste zu machen; deine Städte werden zerstört, leer von Bewohnern. Darum gürtet euch mit Sacktuch, klagt und heult! Denn nicht wendet sich der entbrannte Grimm Jahwes von uns. Und es geschieht an selbigem Tage, spricht Jahwe, es wird dem Könige und den Obersten der Sinn vergeben, und es starren die Priester, und die Propheten staunen. Da sprach ich: Ach, Herr Jahwe! fürwahr, getäuscht hast du dies Volk und Jerusalem, indem du sprachst: Euch wird es wohlgehen, da doch das Schwert dringt ans Leben! Zu selbiger Zeit wird diesem Volke und Jerusalem gesagt werden: Ein brennender Wind (kommt) von den Hügeln in der Wüste nach meinem Volke hin, nicht zum Würfeln und nicht zum Reinigen, ein Wind, stärker als dazu, wird von mir kommen: nun will auch ich Gericht über sie halten. Siehe, gleich Wolken zieht er heran, und gleich dem Wirbel sind seine Wagen, schneller als Adler seine Rosse. „Weh uns, denn wir werden verwüstet!" Wasche dein Herz rein von Bosheit, o Jerusalem, damit du gerettet werdest! Wie lange sollen wohnen in deinem Innern deine heillosen Gedanken? Denn eine Stimme berichtet von Dan, und verkündigt Unheil vom Gebirge Ephraim. Meldet es den Völkern! siehe, verkündigt es Jerusalem: Belagerer kommen aus fernem Lande, und lassen wider die Städte Juda's ihre Stimme erschallen. Wie Feldwächter sind sie um Jerusalem ringsum; denn sie war gegen mich widerspenstig, spricht Jahwe. Dein Wandel und deine Handlungen haben dir dies bewirkt; das die Folge deiner Bosheit; ja, bitter ist's, es geht dir ans Leben. „Meine Eingeweide, meine Eingeweide! weh ist mir in meines Herzens Kammern, mir tobt mein Herz! ich kann nicht schweigen! Denn Posaunenschall hörst du, meine Seele, Kriegsgeschrei. Verderben über Verderben wird gerufen; denn das ganze Land wird verwüstet; plötzlich werden meine Zelte verwüstet, unversehens meine Teppiche. Wie lange soll ich das Panier sehen, den Posaunenschall hören?" — „Denn töricht ist mein Volk, mich kennt es nicht; unverständige Söhne sind sie und ohne Einsicht; weise sind sie übel zu tun, aber Gutes zu tun verstehen sie nicht." Ich schaue die Erde, und sieh', sie ist wüst' und leer; und an den Himmel, und kein Licht ist an ihm. Ich schaue die Berge, und siehe, sie beben, und alle Hügel schwanken. Ich schaue, und siehe, kein Mensch ist da, und alle Vögel des Himmels sind weggescheucht. Ich schaue, und siehe, der Karmel ist wüste, und all seine Städte sind zerstört, vor dem Angesichte Jahwes, vor seinem entbrannten Zorne. Denn so spricht Jahwe: Eine Wüste soll das ganze Land werden, aber das Garaus will ich ihm nicht machen. Darob trauert das Land, und es dunkelt der Himmel oben, weil ich es geredet, beschlossen, und es nicht bereue, und nicht davon ablassen werde. Vor dem Getöse des Reiters und des Bogenschützen flieht jegliche Stadt; sie kriechen in's Dickicht (der Wälder), und auf die Felsen steigen sie; jegliche Stadt ist verlassen, und kein Bewohner ist in ihnen. Und du, o Zerstörte, was willst du machen? Ob du dich kleidest in Purpur, ob du dich schmückst mit goldenem Schmuck, und färbest mit Schminke deine Augen: vergeblich verschönerst du dich; es verschmähen dich die Buhlen, nach dem Leben trachten sie dir. Denn eine Stimme wie einer Kreisenden hör' ich; Angstgeschrei wie einer Erstgebärenden, die Stimme der Tochter Zions: sie seufzt mit ausgebreiteten Händen: „Wehe mir! denn meine Seele erliegt den Mördern!" Streift umher in den Straßen Jerusalems, und schauet doch, und erkundet, und sucht auf ihren Plätzen, ob ihr jemand findet, ob Einer Gerechtigkeit übt, die Wahrheit sucht: so will ich ihr verzeihen. Und wenn sie auch „Beim Leben Jahwes!" sprechen: so schwören sie darum doch falsch. Jahwe, sind deine Augen nicht nach der Wahrheit gerichtet? Du schlägst sie, aber es schmerzt sie nicht; du verderbst sie, sie wollen keine Zucht annehmen; ihr Angesicht ist härter als Felsen; sie wollen sich nicht bekehren. Und ich gedachte: Nur die Geringen sind's; sie sind töricht, weil sie nicht den Weg Jahwes kennen, das Recht ihres Gottes: ich will doch zu den Großen gehen, und mit ihnen reden; denn sie kennen den Weg Jahwes, das Recht ihres Gottes. Doch sie allzumal haben das Joch zerbrochen, abgerissen die Bande. Darum wird sie der Löwe aus dem Walde schlagen, der Abendwolf sie verderben; der Parder lauert gegen ihre Städte: wer aus ihnen herausgeht, wird zerrissen werden; denn viel sind ihrer Vergehungen, zahlreich ihre Übertretungen. Weßhalb soll ich dir verzeihen? Deine Söhne haben mich verlassen, und schwören bei Nichtgöttern; ich nahm einen Eid von ihnen, aber sie trieben Ehebruch, und ins Hurenhaus liefen sie scharenweise. Gleich wohlgenährten Hengsten irrten sie umher, einer wiehert nach dem Weibe eines anderen. Soll ich solches nicht ahnden, spricht Jahwe, oder an einem Volke wie dieses nicht Rache nehmen? Ersteigt ihre Mauern, und zerstört, aber das Garaus macht nicht! Reißt ihre Ranken weg! denn nicht Jahwes sind sie. Denn untreu ward mir das Haus Israels und das Haus Juda's, spricht Jahwe. Sie verleugnen Jahwe, und sprechen: „Er ist nicht, und nicht wird über uns Unglück kommen, und Schwert und Hunger werden wir nicht schauen. Und die Propheten werden zu Wind werden, und der da redet, ist nicht in ihnen: also geschehe ihnen selber!" Darum spricht so Jahwe, der Gott der Heerscharen: Dieweil ihr dieses Wort redet, siehe, so mach' ich meine Worte in deinem Munde zu Feuer, und dieses Volk zu Holz, und es soll sie fressen. Sieh', ich bringe über euch ein Volk aus der Ferne o Haus Israels, spricht Jahwe: ein starkes Volk ist's, ein Volk von Alters her ist's, ein Volk, dessen Sprache du nicht kennst, und nicht verstehst, was es redet. Sein Köcher ist wie ein offenes Grab; alle sind sie Helden. Und es wird deine Ernte verzehren und dein Brot; sie werden verzehren deine Söhne und deine Töchter; verzehren deine Schafe und deine Rinder; verzehren deinen Weinstock und deinen Feigenbaum; es wird zertrümmern deine festen Städte, worauf du dich verläßt, mit dem Schwerte. Aber auch in selbigen Tagen, spricht Jahwe, will ich euch nicht das Garaus machen. Und wenn ihr sprecht: Wofür hat Jahwe, unser Gott, uns alles das getan? so sprich zu ihnen: „So wie ihr mich verlassen, und Göttern der Fremde gedient in eurem Lande: also sollt ihr Auswärtigen dienen in einem Lande, das nicht euer ist." Berichtet dies im Hause Jakobs, und verkündigt es in Juda, und sprecht: Hört dies, törichtes Volk ohne Verstand, das Augen hat, und nicht sieht, Ohren, und nicht hört! Wollt ihr mich nicht fürchten, spricht Jahwe, wollt ihr vor mir nicht zittern? der ich Sand zur Grenze gesetzt dem Meere, eine ewige Schranke, die es nicht überschreitet, und es stürmen, aber überwältigen sie nicht, und es toben seine Wellen, und überschreiten sie nicht. Aber dies Volk hat ein unbändiges und widerspenstiges Herz; sie fallen ab und gehen hin, und sprechen nicht in ihrem Herzen: Laßt uns doch Jahwe, unsren Gott, fürchten, welcher Regen gibt, Früh- und Spätregen zu seiner Zeit, die bestimmten Wochen der Ernte uns hält. Eure Vergehungen haben solches weggewendet, und eure Sünden das Gute abgehalten von euch. Denn es finden sich unter meinem Volke Frevler: sie lauern, wie Vogelsteller sich bücken, stellen Fallen, Menschen fangen sie. Wie ein Käfig voll Lockvögel, also ihre Häuser voll Betrugs: darum werden sie groß und reich. Fett sind sie und glatt; ja sie überschreiten das Maß im Bösen, führen keine Rechtssache, nicht die Rechtssache der Waise, und es gelingt ihnen, und die Gerechtigkeit der Armen handhaben sie nicht. Soll ich solches nicht ahnden, spricht Jahwe, oder an einem Volke wie dieses nicht Rache nehmen? Entsetzliches und Schauderhaftes geschieht im Lande. Die Propheten prophezeien falsch, und die Priester herrschen unter ihrer Leitung, und mein Volk liebt es also. Was aber werdet ihr tun beim Ausgang der Sache? Flüchtet, Söhne Benjamins, aus Jerusalem, und in Thekoa stoßt in die Posaune, und auf Bethcarem richtet ein Panier auf! Denn Unglück raget herein vom Norden her und großes Verderben. Die Schöne und Verzärtelte zerstör' ich', die Tochter Zions! Zu ihr kommen Hirten und ihre Herden, schlagen um sie Zelte ringsum, weiden ein jeglicher ab seinen Bereich. Rüstet wider sie Krieg! Auf, und laßt uns (sie) ersteigen am Mittag! Weh uns! denn es neigt sich der Tag, es strecken sich die Abendschatten. Auf, und laßt uns sie ersteigen in der Nacht, und ihre Paläste verderben!" Denn so spricht Jahwe der Heerscharen: Fällt Holz, und werft wider Jerusalem einen Wall auf! Sie ist die Stadt, die gestraft werden soll: ganz ist sie voll Unrecht in ihrem Innern. Wie ein Brunnen Wasser quillt, also quillt sie Bosheit, Gewalttat und Bedrückung wird in ihr gehört vor mir beständig, Wunden und Schläge. Bessere dich, Jerusalem, daß meine Seele sich nicht von dir losreiße, daß ich dich nicht zur Wüste mache, zum unbewohnten Lande! So spricht Jahwe der Heerscharen: Nachlese werden sie halten wie mit Reben mit dem Reste von Israel. Führe deine Hand wie ein Weinleser hin und wieder zu den Körben! Zu wem soll ich reden, und warnen, daß sie hören? Siehe, unbeschnitten ist ihr Ohr, und sie können nicht aufmerken. Siehe, das Wort Jahwes ist ihnen zum Hohn geworden, sie haben keine Lust daran. Aber des Grimmes Jahwes bin ich voll, bin müde ihn zu halten. Schütte ihn aus über das Kind auf der Straße und über den Kreis der Jünglinge allzumal; denn so Mann als Weib werden gefangen werden, so Greis als Wohlbetagte. Und ihre Häuser gehen über an andere, Felder und Weiber allzumal; denn ich werde meine Hand ausstrecken über die Bewohner des Landes, spricht Jahwe. Denn von den Kleinen bis zu den Großen geizen sie alle nach Gewinnst, und vom Propheten bis zum Priester üben sie alle Trug. Und sie heilen die Wunde meines Volks leichthin, sprechend: Heil, Heil! so doch kein Heil ist. Sie werden zu Schanden, denn Abscheuliches tun sie; doch sich schämen tun sie nicht, und Beschämung kennen sie nicht. Darum werden sie fallen unter den Fallenden; zur Zeit, wenn ich sie strafe, werden sie stürzen, spricht Jahwe. So spricht Jahwe: Tretet auf die Wege, und schauet, und fragt nach den alten Pfaden, welches der gute Weg sei, und wandelt darauf: so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Aber sie sprechen: Wir wollen nicht darauf wandeln! Und ich habe über euch Wächter bestellt, (sprechend:) Merkt auf den Posaunenschall! Aber sie sprechen: Wir wollen nicht darauf merken! Darum hört, ihr Nationen, und erfahre, (Völker-)Versammlung, was unter ihnen (vorgeht)! Hör' es, Erde! Sieh', ich bringe Unglück über dieses Volk, die Frucht ihrer Gedanken; denn auf meine Worte merkten sie nicht, und mein Gesetz verschmähten sie. Wozu mir Weihrauch, der aus Sabäa kommt, und das seine Würzrohr aus fernem Lande? Eure Brandopfer sind nicht angenehm, und eure Schlachtopfer gefallen mir nicht. Darum spricht so Jahwe: Sieh', ich lege diesem Volke Anstöße, daß darüber stürzen Väter und Söhne allzumal, der Nachbar und sein Freund, und umkommen. So spricht Jahwe: Sieh', ein Volk kommt vom Lande des Nordens, und eine große Nation steht auf vom Äußersten der Erde. Bogen und Wurfspieß führen sie; grausam sind sie und erbarmen sich nicht; ihre Stimme brauset wie das Meer, und auf Rossen reiten sie, gerüstet wie ein Mann zum Streite wider dich, Tochter Zions! Wir hören seine Kunde; es erschlaffen unsre Hände, Angst ergreift uns, Wehen gleich der Gebärerin. Gehe nicht auf das Feld, und auf dem Wege wandle nicht! denn Schwert des Feindes, Schrecken ringsum. O! mein Volk, gürte dich mit Sacktuch, und wälze dich in der Asche, Leid wie um einen einzigen Sohn trage, bittere Klage (erhebe)! Denn plötzlich kommt der Verwüster über uns. Zum Prüfer setz' ich dich unter meinem Volke, zum Prüfer des Erzes, daß du erkennst und prüfst ihren Wandel. Alle sind sie abtrünnig und widerspenstig, Verleumder, Erz und Eisen; alle sind sie Übeltäter. Es glüht der Blasebalg, vom Feuer ist das Blei verzehrt, vergebens schmelzt und schmelzet man, und die Bösen werden nicht geschieden. Verworfenes Silber nennt man sie, denn Jahwe hat sie verworfen. Eine ähnliche StrafredeDas Wort, welches zu Jeremia geschah von Jahwe, da er sprach: Tritt in das Tor des Hauses Jahwes, und rufe daselbst dieses Wort aus, und sprich: Hört das Wort Jahwes, alle von Juda, die ihr eingeht in diese Tore, um vor Jahwe anzubeten! So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Bessert euren Wandel und eure Handlungen, so will ich euch wohnen lassen an diesem Orte. Verlaßt euch nicht auf Lügenreden, wenn man spricht: Tempel Jahwes, Tempel Jahwes, Tempel Jahwes ist dies! Denn so ihr euren Wandel und eure Handlungen bessert, wenn ihr Gerechtigkeit übt zwischen einem und dem anderen, Fremdling, Waise und Witwe nicht drückt, und unschuldiges Blut nicht vergießt an diesem Orte, und anderen Göttern nicht nachwandelt zu eurem Schaden; so lass' ich euch wohnen an diesem Orte, im Lande, welches ich euren Vätern gegeben, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Sieh', ihr verlasst euch auf Lügenreden, die nichts helfen. Wie? stehlen, morden, und ehebrechen, und falsch schwören, und dem Baal räuchern, und anderen Göttern nachwandeln, welche ihr nicht kennt; und dann kommt ihr, und tretet vor mein Angesicht in diesem Hause, das nach meinem Namen genannt ist, und denkt: „Wir sind gerettet!" um all diese Greuel (ferner) zu üben. Ist denn eine Mörderhöhle geworden dieses Haus, das nach meinem Namen genannt ist, in euren Augen? Auch ich hab' es gesehen, spricht Jahwe. Denn geht hin nach meinem Wohnort, der zu Silo war, wo ich meinen Namen wohnen ließ vordem, und seht, was ich an ihm getan wegen der Bosheit meines Volkes Israel! Und nun, dieweil ihr all diese Taten tut, spricht Jahwe, und ich zu euch geredet vom frühen Morgen in, und ihr nicht gehört, und ich euch gerufen, und ihr nicht geantwortet: so tu' ich an dem Hause, das nach meinem Namen genannt ist, worauf ihr euch verlaßt, und an dem Lande, welches ich euch und euren Vätern gegeben, so wie ich an Silo getan, und werfe euch weg von meinem Angesichte, so wie ich all eure Brüder weggeworfen, allen Samen Ephraims. Du aber bitte nicht für dieses Volk, und erhebe nicht für sie Flehen und Gebet, und dringe nicht in mich; denn ich höre dich nicht. Siehst du nicht, was sie tun in den Städten Juda's und in den Straßen Jerusalems? Die Kinder lesen Holz, und die Väter brennen das Feuer an, und die Weiber kneten Teig, um Kuchen zu bereiten der Königin des Himmels, und Trankopfer zu opfern den fremden Göttern, um mir Verdruß zu machen. Machen sie mir Verdruß, spricht Jahwe, nicht sich selber zur Beschämung ihres Angesichts? Darum spricht so der Herr, Jahwe: Siehe, mein Zorn und Grimm soll sich ergießen über diesen Ort, auf Menschen und Vieh, auf die Bäume des Feldes und die Früchte des Feldes, und soll brennen und nicht erlöschen. So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Eure Brandopfer fügt zu euren Schlachtopfern, und esst Fleisch! Denn nicht redete ich mit euren Vätern, und gebot ihnen nicht zur Zeit, da ich sie ausführte aus dem Lande Ägypten, in Betreff von Brandopfern und Schlachtopfern; sondern dies gebot ich ihnen, und sprach: Gehorcht meiner Stimme so will ich euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein, und wandelt ganz in dem Wege, welchen ich euch gebieten werde, auf daß es euch wohl gehe. Aber sie gehorchten nicht, und neigten nicht ihr Ohr, und wandelten in den Ratschlägen und dem Starrsinn ihres bösen Herzens, und kehrten mir den Rücken zu, und nicht das Angesicht. Von dem Tage an, da eure Väter auszogen aus dem Lande Ägypten, bis auf diesen Tag, da sandt' ich zu euch all meine Knechte, die Propheten, täglich vom frühen Morgen an; aber sie hörten nicht auf mich, und neigten nicht ihr Ohr, und waren halsstarrig; sie machten es schlimmer denn ihre Väter. Und redest du zu ihnen all diese Reden, so werden sie nicht auf dich hören; und rufest du ihnen zu, so werden sie dir nicht antworten. Dann sprich zu ihnen: Dies ist das Volk, das nicht der Stimme Jahwes, seines Gottes, gehorcht, und keine Zucht annimmt; verschwunden ist die Wahrheit, und vertilgt aus ihrem Munde. Schere dein Haupthaar, (Jerusalem) und wirf es zur Erde, und erhebe auf den Hügeln Klage! Denn Jahwe hat verworfen und verstoßen das Geschlecht, über das er zürnt. Denn es taten die Söhne Juda's, was böse ist in meinen Augen, spricht Jahwe; sie stellten ihre abscheulichen Götzen in das Haus, das nach meinem Namen genannt ist, es zu verunreinigen. Und sie baueten die Höhen des Thopheth im Tale der Söhne Hinnoms, um ihre Söhne und ihre Töchter mit Feuer zu verbrennen, was ich nicht geboten, und was mir nicht in den Sinn gekommen. Darum sieh', es kommen Tage, spricht Jahwe, da man es nicht mehr Thopheth nennen wird, noch Tal der Söhne Hinnoms, sondern Tal des Würgens, und man wird zu Thopheth begraben aus Mangel an Raum. Und die Leichname dieses Volkes werden zum Fraß sein den Vögeln des Himmels und dem Vieh des Feldes, und keiner wird sie scheuchen. Und ein Ende mach' ich den Städten Juda's und in den Straßen Jerusalems der Stimme der Freude und der Fröhlichkeit, der Stimme des Bräutigams und der Braut; denn zu Trümmern soll das Land werden. Zu selbiger Zeit, spricht Jahwe, da wird man die Gebeine des Königs von Juda und die Gebeine seiner Obersten und die Gebeine der Priester und die Gebeine der Propheten und die Gebeine der Bewohner Jerusalems herausnehmen aus ihren Gräbern, und sie ausbreiten vor der Sonne und dem Monde und allem Heere des Himmels, welche sie geliebt, und welchen sie gedient, und welchen sie nachgewandelt, und welche sie gesucht, und welche sie angebetet; nicht werden sie gesammelt und nicht begraben, zum Dünger auf dem Felde werden sie. Und es wird der Tod vorgezogen dem Leben von dem Überbleibsel, das übriggeblieben von diesem bösen Geschlechte, an allen Orten, wohin ich die Übriggebliebenen verstoßen, spricht Jahwe, der Heerscharen. Und sprich zu ihnen: So spricht Jahwe: Fällt man denn, und steht nicht wieder auf? Oder kehrt man sich ab, und kehrt nicht wieder? Warum hat sich dieses Volk, Jerusalem, abgekehrt zu immerwährender Abkehr? Sie halten fest an ihrem Truge, sie wollen nicht umkehren. Ich merkte auf und hörte; nicht recht reden sie, keiner läßt sich seiner Bosheit gereuen, sprechend: Was hab' ich getan! Alle kehren sich ab in ihrem Laufe, wie ein in den Streii stürzendes Roß. Auch der Storch am Himmel kennt seine Zeit, und Turteltaube und Schwalbe und Kranich beobachten die Zeit ihrer Wiederkunft; aber mein Volk kennt nicht das Recht Jahwes. Wie mögt ihr sagen: Weise sind wir, und das Gesetz Jahwes kennen wir? Fürwahr! zur Lüge macht es der Lügengriffel der Schreiber. Es werden zu Schanden die Weisen, bestürzt und verstrickt: siehe, das Werk Jahwes haben sie verworfen, und welche Weisheit haben sie? Darum will ich ihre Weiber Andern geben, ihre Felder Eroberern; denn von Klein zu Groß geizen sie alle nach Gewinnst; vom Propheten bis zum Priester üben sie alle Trug. Und sie heilen die Wunde meines Volkes leichthin sprechend: Heil, Heil! so doch kein Heil ist. Sie werden zu Schanden, denn Abscheuliches tun sie; doch sich schämen tun sie nicht, und Beschämung kennen sie nicht. Darum werden sie fallen unter den Fallenden; zur Zeit ihrer Strafe werden sie stürzen, spricht Jahwe. Ein Ende will ich ihnen machen, spricht Jahwe; keine Trauben bleiben am Weinstocke, und keine Feigen am Feigenbaume, und die Blätter verwelken; und ich will ihnen anstiften, die sie überziehen. „Wozu weilen wir? Sammelt euch, daß wir in die festen Städte ziehen, und daselbst umkommen; denn Jahwe, unser Gott, hat unsren Untergang beschlossen, und tränkt uns mit Giftwasser: denn wir haben gesündigt wider Jahwe. Wir hoffen auf Glück, und da ist nichts Gutes; auf die Zeit der Heilung, und stehe da Schrecken." Von Dan her wird gehört das Schnauben ihrer Rosse; vom Wiehern ihrer Hengste bebt das ganze Land; und sie kommen und verzehren das Land und was darin ist, Städte und ihre Bewohner. Ja, sieh', ich sende unter euch Schlangen, Ottern, für die es keine Beschwörung gibt, die sollen euch stechen, spricht Jahwe. (Wer gibt) mir Erheiterung beim Kummer? In mir ist mein Herz erkrankt! Sieh', es erschallt das Wehklagen meines Volkes aus fernem Lande: „Ist Jahwe nicht mehr zu Zion, oder ist sein König nicht in ihm?" „Warum reizten sie mich durch ihre Bilder, durch die nichtigen Götter der Fremde?" „Vorüber ist die Ernte, zu Ende die Obstlese, und uns ist nicht geholfen!" Ob der Wunde meines Volkes bin ich verwundet, ich gehe in Trauer, Entsetzen ergreift mich. Ist kein Balsam in Gilead, ist kein Arzt daselbst? Warum wird der Wunde meines Volkes kein Verband angelegt? Wäre doch mein Haupt Wasser, und mein Auge ein Tränenquell! so wollt' ich weinen Tag und Nacht über die Erschlagenen meines Volkes! O! hätt' ich doch in der Wüste eine Wandererherberge, so wollt' ich mein Volk verlassen, und weg von ihnen gehen; denn alle sind sie Ehebrecher, eine Rotte Verräter. Und sie spannen ihre Zunge, als ihren Bogen, mit Lüge, und nicht durch Wahrheit herrschen sie im Lande; von einer Bosheit gehen sie zur anderen, und mich kennen sie nicht, spricht Jahwe. Hütet euch ein jeglicher vor seinem Freunde, und trauet keinem eurer Brüder; denn jeglicher Bruder sucht dem anderen das Bein zu unterschlagen, und jeglicher Freund geht als Verleumder umher; und jeglicher hintergeht seinen Freund, und Wahrheit reden sie nicht; sie üben ihre Zunge Lügen zu reden, Unrecht zu tun mühen sie sich. Du wohnst mitten unter Trug; aus Trug weigern sie sich mich zu erkennen, spricht Jahwe. Darum spricht so Jahwe der Heerscharen: Sieh, ich will sie läutern und prüfen; denn was soll ich anders tun wegen der Tochter meines Volkes? Ein tötlicher Pfeil ist ihre Zunge, Trug reden sie, mit ihrem Munde reden sie freundlich mit ihrem Nächsten, und im Innern legen sie Hinterhalt. Soll ich solches nicht an ihnen ahnden, spricht Jahwe, oder an einem Volke wie dieses nicht Rache nehmen? Über die Berge erheb' ich Weinen und Klaggeschrei, und über die Anger der Wüste Trauerlieder; denn verbrannt sind sie, daß niemand vorüberzieht, und nicht mehr hört man die Stimme der Herde; so Vögel des Himmels als Tiere sind entflohen, weggezogen. Und ich mache Jerusalem zu Steinhaufen, zur Wohnung der Schakale, und die Städte von Juda will ich zur Einöde machen, leer von Bewohnern. Wer ist der weise Mann? der sollte solches merken; und zu wem Jahwes Mund geredet, der sollt' es verkünden. Weßhalb geht das Land zu Grunde, wird verbrannt gleich der Wüste, so daß niemand vorüberzieht? Jahwe sprach: Weil sie mein Gesetz verlassen, das ich ihnen vorgelegt, und nicht meiner Stimme gehorcht, und nicht darin gewandelt, sondern gingen dem Starrsinn ihres Herzens nach und den Baals nach, wie ihre Väter es sie gelehrt haben. Darum spricht so Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Sieh', ich speise dieses Volk mit Wermut, und tränke sie mit Giftwasser. Und ich zerstreue sie unter die Völker, die sie nicht kennen, weder sie noch ihre Väter, und schicke hinter ihnen her das Schwert, bis daß ich sie vertilge. So spricht Jahwe der Heerscharen: Habt Acht, und ruft die Klagweiber, daß sie kommen, und zu den kundigen Frauen sendet, daß sie kommen, und eilend ein Klaglied anstimmen über uns, daß unsre Augen von Tränen rinnen, und unsre Wimpern von Wasser fließen. Denn Klagetöne erschallen aus Zion: „Wie sind wir verwüstet! wir sind sehr zu Schanden geworden! Denn wir müssen das Land verlassen, denn niedergeworfen haben sie unsre Wohnungen." Denn hört, Weiber, das Wort Jahwes, und es fasse euer Ohr das Wort seines Mundes! Lehrt eure Töchter Klagelieder, und eine lehre die andere Trauergesang! Denn es steigt der Tod durch unsre Fenster, kommt in unsre Paläste, (kommt) zu tilgen die Kinder von der Straße, die Jünglinge von den Marktplätzen. Rede: So der Spruch Jahwe's: Und es fallen die Leichname der Menschen wie Dünger auf dem Felde, und wie Garben hinter dem Schnitter her, die niemand sammelt. So spricht Jahwe: Nicht rühme sich der Weise seiner Weisheit, und nicht rühme sich der Starke seiner Stärke, nicht rühme sich der Reiche seines Reichtums; sondern dessen rühme sich, wer sich rühmen will, einzusehen und mich zu kennen, daß ich Jahwe bin, der Gnade, Recht und Gerechtigkeit übt im Lande; denn an solchem hab' ich Lust, spricht Jahwe. Sieh', es kommen Tage, spricht Jahwe, da ich strafe alle Beschnittenen mit den Unbeschnittenen, Ägypten und Juda und Edom und die Söhne Ammons und Moab und die mit beschorenen Haarecken, die in der Wüste wohnen. Denn alle Völker sind unbeschnitten, das ganze Haus Israels aber ist unbeschnittenes Herzens. Die Torheit des GötzendienstesHört das Wort, welches Jahwe zu euch redet, Haus Israels! So spricht Jahwe: An den Weg der Völker gewöhnt euch nicht, und vor den Zeichen des Himmels zagt nicht, weil die Völker vor ihnen zagen. Denn die Satzungen der Nationen sind nichtig. Denn Holz ist's, das aus dem Walde man gehauen, ein Werk von Künstlers Hand mit dem Beile. Mit Silber und Gold ziert er es, mit Nägeln und mit Hämmern befestigt er es, damit es nicht wanke. Wie ein Palmbanm gerundet sind sie, und reden nicht; getragen werden sie, denn sie schreiten nicht. Fürchtet euch nicht vor ihnen, denn sie können nicht schaden, und auch wohlzutun steht nicht bei ihnen. Niemand ist dir gleich, Jahwe, groß bist du, und groß dein Name durch Macht. Wer sollte dich nicht fürchten, König der Völker? Denn dir gebührt es; denn unter allen Weisen der Völker und in all ihren Königreichen ist niemand dir gleich. Und zusammen sind sie unvernünftig und töricht; eine nichtige Lehre, Holz ist es! Geschlagen Silber wird aus Tarsis gebracht, und Gold aus Ufas, Werk des Künstlers und der Hände des Goldschmiedes. Blauer und roter Purpur ist ihr Kleid, ein Werk Kunstverständiger sind sie alle. Aber Gott Jahwe ist Wahrheit, er ist ein lebendiger Gott und ewiger König; vor seinem Zorne bebt die Erde, und die Völker ertragen nicht seinen Grimm. Solchergestalt sollt ihr zu ihnen sprechen: Die Götter, welche Himmel und Erde nicht gemacht, werden verschwinden von der Erde und hinweg unter diesem Himmel. Er machte die Erde durch seine Macht, bereitete die Welt durch seine Weisheit, und durch seine Einsicht spannt' er den Himmel aus. Wenn er donnert, ist Menge Wassers am Himmel; und er zieht Wolken heran vom Ende der Erde, Blitze bereitet er zum Regen, und holt den Wind hervor aus seinen Vorratskammern. Unvernünftig ist jeglicher Mensch ohne (diese) Kenntnis; zu Schanden wird jeglicher Künstler ob den Bildern, denn Trug ist sein Gußwerk, und kein Atem darin. Nichtigkeit sind sie, ein Werk des Betrugs; zur Zeit ihrer Strafe werden sie schwinden. Nicht wie diese ist der, welcher Jakob zu Teil ward; sondern er hat alles gebildet, und Israel ist sein eigentümlicher Stamm, Jahwe der Heerscharen ist sein Name. Zerstörung JerusalemsBringe aus dem Lande zusammen dein Gepäck, die du wohnst in der Belagerung! Denn so spricht Jahwe: Sieh', ich will die Bewohner des Landes fortschleudern diesmal, und will sie ängstigen, damit man sie finde. „Wehe mir ob meinem Verderben! Schmerzhaft ist meine Wunde! Doch denk' ich: Wohlan! dies ist mein Leiden, ich muß es tragen! Mein Gezelt ist zerstört, und all meine Zeltstricke abgerissen; meine Söhne sind von mir gegangen, und sind dahin; niemand spannt mein Zelt wieder auf, und hängt meine Teppiche auf. Denn unvernünftig waren die Hirten, und suchten Jahwe nicht: darum könnt' es ihnen nicht glücklich gehen, und ihre ganze Herde ward zerstreuet." Ein Gerücht erschallet, sieh', es kommt, und ein groß Getös aus dem Lande des Nordens, um die Städte Juda's zur Wüste zu machen, zur Wohnung der Schakale. „Ich weiß, Jahwe, daß nicht beim Menschen steht sein Weg, nicht beim wandelnden Manne, und seine Schritte zu richten. Züchtige mich, Jahwe, doch mit Billigkeit, nicht in deinem Zorne, daß du mich nicht aufreibst. Geuß deinen Grimm auf die Völker, welche dich nicht kennen, und auf die Stämme, welche deinen Namen nicht anrufen! Denn sie haben Jakob verschlungen, haben ihn verschlungen und aufgezehrt, und seine Wohnung verwüstet." Gegen Übertretung des GesetzesDas Wort, welches zu Jeremia geschah von Jahwe, da er sprach: Hört die Worte dieses Bundes, und redet sie zu den Männern von Juda und zu den Bewohnern von Jerusalem! Und sprich zu ihnen: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Verflucht der Mann, welcher nicht hört die Worte dieses Bundes, welchen ich euren Vätern gebot, als ich sie ausführte aus dem Lande Ägypten, aus dem eisernen Ofen, indem ich sprach: Gehorcht meiner Stimme, und tut alles, was ich euch gebieten werde, so sollt ihr mein Volk sein, und ich will euer Gott sein, auf daß ich den Schwur erfülle, den ich euren Vätern geschworen, ihnen das Land zu geben, das von Milch und Honig fließt, wie zu dieser Zeit (geschehen). Und ich antwortete, und sprach: Ja es geschehe, Jahwe! Und Jahwe sprach zu mir: Rufe alle diese Worte aus in den Städten von Juda und in den Straßen von Jerusalem, und sprich: Hört die Worte dieses Bundes, und tut sie! Denn verwarnt hab' ich eure Väter vom Tage an, da ich sie heraufführte aus dem Lande Ägypten, bis auf diesen Tag, vom frühen Morgen an verwarnend, indem ich sprach: Gehorcht meiner Stimme! Aber sie gehorchten nicht, und neigten nicht ihre Ohren, und wandelten ein jeglicher im Starrsinn seines bösen Herzens; und so lass' ich über sie alle Worte dieses Bundes kommen, den ich geboten zu tun, und den sie nicht getan. Und Jahwe sprach zu mir: Es findet sich eine Verschwörung unter den Männern von Juda und den Bewohnern von Jerusalem. Sie kehren zu den Vergehungen ihrer Väter, der Vorfahren, welche sich weigerten meinen Worten zu gehorchen, und sie wandeln anderen Göttern nach, ihnen zu dienen; es hat gebrochen das Haus Israels und das Haus Juda's meinen Bund, welchen ich geschlossen mit ihren Vätern. Darum spricht so Jahwe: Sieh', ich bringe über sie Unglück, dem sie nicht sollen entgehen können; und schreien sie zu mir, so werd' ich nicht auf sie hören. Dann mögen die Städte von Juda und die Bewohner von Jerusalem hingehen, und zu den Göttern schreien, welchen sie räuchern; aber helfen werden sie ihnen nicht zur Zeit ihres Unglücks. Denn wie viel deiner Städte, so viel sind deiner Götter, Juda; und wie viel Straßen von Jerusalem, so viel Altäre habt ihr dem schändlichen Götzen gemacht, Altäre, dem Baal zu räuchern. Du aber bitte nicht für dieses Volk, erhebe nicht für sie Flehen und Gebet; denn ich höre nicht, wenn sie zu mir rufen wegen ihres Unglücks. Was soll mein Liebling in meinem Hause, daß diese Verbrechen üben die Vielen? Das heilige Fleisch wird doch (nutzlos) an dir vorübergehen. Wenn dein Unglück (kommt), dann wirst du frohlocken. Einen grünen Ölbaum, schön an lieblichen Früchten, nannte Jahwe dich. (Nun) beim Schall mächtiges Getümmels zündet er Feuer um ihn an, und sie brechen ab seine Zweige. Jahwe der Heerscharen, der dich gepflanzt, hat Übles über dich beschlossen, um der Bosheit des Hauses Israels und des Hauses Juda's willen, die sie getan, um mich zu reizen, indem sie dem Baal geräuchert haben. Mordanschlag wider JeremiaJahwe tat es mir kund, und ich erfuhr es; damals zeigtest du mir ihre Handlungen. Ich aber war wie ein Hauslamm, das zum Schlachten geführt wird, und wußte nicht, daß sie gegen mich Anschläge sannen: „Laßt uns den Baum verderben mit seiner Frucht, und ihn ausrotten aus dem Lande der Lebenden, daß seines Namens nicht mehr gedacht werde!" Aber Jahwe der Heerscharen ist ein gerechter Richter, der Nieren und Herz prüft. Ich werde deine Rache an ihnen sehen, denn dir hab' ich vertraut meine Sache. Darum spricht so Jahwe wider die Leute vou Anathoth, die dir nach dem Leben stehen, und sprechen: Prophezeie nicht im Namen Jahwes, damit du nicht stirbst durch unsere Hand. Darum spricht so Jahwe der Heerscharen: Sieh', ich will sie strafen: die Jünglinge sollen sterben durchs Schwert, ihre Söhne und Töchter sollen sterben durch Hunger, und nichts soll von ihnen übrig bleiben; denn ich bringe Unglück über die Leute von Anathoth, zur Zeit ihrer Strafe. Der von Allen befeindete ProphetRecht behältst du, Jahwe, wenn ich mit dir streite; doch muß ich mit dir rechten. Warum ist der Weg der Frevler glücklich, sind wohlgemut alle treulosen Verräter? Du pflanzt sie, und sie wurzeln, wachsen, und bringen Früchte. Nahe bist du ihrem Munde, ader fern von ihrem Herzen. Du aber, Jahwe, kennst mich, siehst mich, und prüfst mein Herz, wie es gegen dich gesinnt. Sondere sie aus wie Schafe zum Schlachten, und weihe sie dem Tage des Würgens! Wie lange soll das Land trauern, und das Kraut des ganzen Feldes welken? Wegen der Bosheit der Bewohner sind Tiere und Vögel weggerafft. Denn sie sprechen: Er sieht nicht unser Ende. „So du mit Fußgängern läufst, und sie dich müde machen: wie willst du wetteifern mit Rossen? Und bist du im Lande der Sicherheit mutig, was willst du tun im Jordansschmuck? Denn auch deine Brüder und deines Vaters Haus, auch sie sind treulos gegen dich; auch sie rufen dir nach mit voller Stimme. Glaube ihnen nicht, wenn sie freundlich mit dir reden!" Jahwe gibt sein treuloses Volk preisVerlassen hab' ich mein Haus, aufgegeben mein Eigentum; ich habe das Liebste meiner Seele in die Hand seiner Feinde gegeben. Mein Eigentum ist gegen mich geworden wie ein Löwe im Walde; es stößt gegen mich sein Gebrüll aus, darum haß' ich es. Ein Raubtier, eine Hyäne ist mir mein Eigentum: (darum) die Raubtiere darüber her ringsum. Auf! versammelt alles Wild des Feldes, bringt sie herbei zum Fraß! Viele Hirten verwüsten meinen Weinberg, zertreten mein Ackerstück; sie machen mein liebliches Ackerstück zur öden Wüste. Man wandelt es in Einöde; es trauert um mich her öde; verödet ist das ganze Land, weil kein Mensch es zu Herzen nahm. Über alle Hügel in der Wüste kommen Zerstörer; denn Jahwe's Schwert frißt von (einem) Ende des Landes bis zum (andern) Ende des Landes; kein Sterblicher bleibt unversehrt. Sie säeten Weizen, und Dornen ernteten sie; sie mühten sich, hatten keinen Gewinn. So werdet denn zu Schanden ob eurem Ertrag, wegen des entbrannten Zornes Jahwes! Drohung und Verheißung über die NachbarvölkerSo spricht Jahwe wider alle meine bösen Nachbarn, welche mein Eigentum angetastet, das ich zu eigen gegeben meinem Volke Israel. Sieh', ich reiße sie aus ihrem Lande, und das Haus Juda's will ich reißen aus ihrer Mitte. Aber es geschieht, nachdem ich sie herausgerissen, will ich mich wiederum ihrer erbarmen, und jeglichen zurückführen zu seinem Besitztum und jeglichen zu seinem Lande. Und es geschieht, wenn sie die Wege meines Volkes lernen, so daß sie bei meinem Namen schwören: „beim Leben Jahwes!" so wie sie mein Volk gelehrt beim Baal schwören: so sollen sie erbauet werden unter meinem Volke. Wenn sie aber nicht gehorchen, so reiße ich ein solches Volk aus, reiße es aus und verderbe es, spricht Jahwe. Wegführung der JudenSo sprach Jahwe zu mir: Geh' und kaufe dir einen leinenen Gürtel, und lege ihn an deine Lenden, aber ins Wasser bringe ihn nicht. Und ich kaufte den Gürtel nach dem Worte Jahwes, und legte ihn an meine Lenden. Und es geschah das Wort Jahwes zu mir zum zweiten Mal, und sprach: Nimm den Gürtel, den du gekauft, der an deinen Lenden ist, und mache dich auf, geh' an den Euphrat, und verbirg ihn daselbst in einer Felsenritze. Und ich ging und verbarg ihn am Euphrat, so wie Jahwe mir geboten. Und es geschah nach Verlauf vieler Tage, da sprach Jahwe zu mir: Mache dich auf, geh' an den Euphrat, und nimm von dannen den Gürtel, welchen ich dir geboten daselbst zu verbergen. Und ich ging an den Euphrat, und grub auf, und nahm den Gürtel von dem Orte, wohin ich ihn verborgen; und siehe, der Gürtel war verdorben, taugte zu nichts. Und es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: So spricht Jahwe: Also will ich die Pracht Juda's verderben und die Pracht Jerusalems, die große. Dies böse Volk, das sich weigert meinen Worten zu gehorchen, das da wandelt im Starrsinn seines Herzens, und anderen Göttern nachwandelt, um ihnen zu dienen und sie anzubeten, es soll werden wie dieser Gürtel, der zu nichts taugt. Denn so wie der Gürtel sich anschließt an die Lenden eines Mannes, also schloß ich an mich an das ganze Haus Israels und das ganze Haus Juda's, spricht Jahwe, so daß es mein Volk und mir zum Ruhm und Lob und Preis sein sollte; aber sie gehorchten nicht. Und sprich zu ihnen dieses Wort: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Jeglicher Krug wird mit Wein gefüllt. Sie aber werden zu dir sprechen: Wissen wir etwa nicht, daß jeglicher Krug mit Wein gefüllt wird? Dann sprich zu ihnen: So spricht Jahwe: Sieh', ich erfülle alle Bewohner dieses Landes, die Könige, die auf Davids Throne sitzen, und die Priester und die Propheten und alle Bewohner von Jerusalem mit Trunkenheit. Und ich zerschmeiße sie einen gegen den anderen, Väter und Söhne allzumal, spricht Jahwe; ich habe keine Schonung und kein Mitleid und kein Erbarmen, sie nicht zu verderben. Hört und merkt auf, seid nicht stolz! denn Jahwe redet. Gebt Jahwe, eurem Gott, Ehre, bevor er dunkel macht und bevor eure Füße sich stoßen an die Berge der Dämmerung, und, indem ihr auf Licht wartet, er es in Todesnacht wandelt, und zur Finsternis; macht. Und wenn ihr nicht hört, so werde ich im Verborgenen weinen wegen (eueres) Stolzes, und tränen wird und von Tränen rinnen mein Auge, weil die Herde Jahwes gefangen geführt wird. Sprich zum Könige und zur Königin: Setzt euch niedrig! denn von euren Häupten ist gefallen die Krone eurer Herrlichkeit. Die Städte des Mittags sind verschlossen, und niemand öffnet sie; Juda ist weggeführt ganz, weggeführt völlig. Erhebe deine Augen, und siehe, die aus Norden kommen! Wo ist die Herde, die dir gegeben war, deine herrliche Herde? Was willst du sagen, wenn er (sie) über dich setzt, da du sie doch an dich gewöhnttest als Buhlen, zum Haupt? Werden dich nicht Schmerzen ergreifen gleich einem gebärenden Weibe? Und so du sprichst in deinem Herzen: „Warum begegnet mir dieses?" Ob der Menge deiner Vergehungen ist deine Schleppe aufgedeckt, und sind deine Fersen mit Gewalt entblößt. Kann ein Moor seine Haut wandeln, und ein Parder seine Flecken? Dann würdet auch ihr können Gutes tun, die ihr gewohnt seid Böses zu tun. Aber ich will sie zerstreuen wie Spreu, die wegfährt vor dem Winde der Wüste. Das dein Los, dein zugemessen Teil von mir, spricht Jahwe, weil du mich vergessen, und dich verlassen auf die Lüge. Auch ich will deine Schleppe aufstreifen über dein Angesicht, daß deine Schande gesehen werde. Deine Ehebrecherei und dein (geiles) Wiehern, deine schändliche Hurerei auf den Höhen im Felde, ich sah deine Greuel. Wehe dir, Jerusalem, du kannst nicht rein werden nach wie langer Zeit! Strafpredigt bei einer DürreWelches Wort Jahwes geschah zu Jeremia in Betreff der Dürren. Es klagt Juda. und seine Städte schmachten, und liegen trauernd zu Boden; und das Geschrei Jerusalems steigt empor. Und ihre Vornehmen schicken ihre Geringen nach Wasser, sie kommen zu den Gruben, finden kein Wasser; sie kehren mit leeren Gefäßen, beschämt und verwirrt verhüllen sie ihr Haupt. Wegen der Flur, welche traurig steht, weil kein Regen auf die Erde kommt, sind die Ackerleute beschämt, verhüllen ihr Haupt. Ja, auch die Hindin auf dem Felde, sie gebiert und verläßt (ihre Jungen), weil kein Gras wächst. Und Waldesel stehen auf den Hügeln, schnappen nach Luft wie Schakale, und verschmachten, weil kein Kraut da ist. Wenn gleich unsre Vergehungen wider und zeugen, so handle du, Jahwe, um deines Namens willen; denn groß ist unser Abfall, gegen dich haben wir gesündigt. Du, Hoffnung Israels, sein Retter zur Zeit der Not! warum willst du wie ein Fremdling sein im Lande und wie ein Wanderer, der (sein Zelt) aufschlägt zum Übernachten? Warum willst du sein wie ein angedonnerter Mann, wie ein Held, der nicht helfen kann? Und doch bist du in unserer Mitte, Jahwe, und nach deinem Namen sind wir genannt: verlaß uns nicht! So spricht Jahwe zu diesem Volke: Also lieben sie zu schweifen, ihre Füße halten sie nicht zurück. Darum hat Jahwe kein Gefallen an ihnen, nun gedenkt er ihrer Vergehung, und ahndet ihre Sünden. Und Jahwe sprach zu mir: Bitte nicht für dieses Volk, zu seinem Besten. Wenn sie fasten, hör' ich nicht auf ihr Flehen; und wenn sie Brandopfer und Speisopfer bringen, so hab' ich kein Gefallen daran; sondern durch Schwert und durch Hunger und durch Pest will ich sie vernichten. Und ich sprach: Ach, Herr, Jahwe! siehe, die Propheten sprechen zu ihnen: Ihr werdet kein Schwert sehen, und Hunger wird euch nicht kommen, sondern beständiges Glück werd' ich euch geben an diesem Orte. Und Jahwe sprach zu mir: Lügen prophezeien die Propheten in meinem Namen, ich habe sie nicht gesandt, noch sie entboten, noch zu ihnen geredet: Lügengesichte und Wahrsagern und Nichtigkeit und Trug ihres Herzens prophezeien sie euch. Darum spricht so Jahwe über die Propheten, die in meinem Namen prophezeien, da ich doch sie nicht gesandt, und die da sprechen: Schwert und Hunger wird nicht in dieses Land kommen: Durch das Schwert und durch den Hunger sollen umkommen selbige Propheten. Und das Volk, welchem sie prophezeien, soll hingestreckt werden in den Straßen Jerusalems von Hunger und Schwert, und niemand soll sie begraben, sie, ihre Weiber und ihre Söhne und ihre Töchter; und so schütte ich über sie aus (die Strafe für) ihre Bosheit. Und sprich zu ihnen dieses Wort: Es rinnen meine Augen von Tränen Nacht und Tag, und stillen sich nicht; denn mit schwerer Wunde verwundet ist die Jungfrau, die Tochter meines Volkes, mit sehr schmerzhaftem Schlage. Wenn ich hinausgehe aufs Feld, siehe da, Erschlagene vom Schwerte; und wenn ich komme in die Stadt, siehe da, Verschmachtete vor Hunger; denn so Prophet als Priester wanderen ins Land hinein und wissen keinen Rat. Hast du denn Juda verworfen, oder bist du Zions überdrüssig? Warum hast du uns geschlagen, so daß keine Heilung für uns ist? Wir hoffen auf Glück, und da ist nichts Gutes, und auf die Zeit der Heilung, und siehe da Schrecken. Wir kennen, Jahwe, unser Unrecht, die Schuld unsrer Väter; denn wir haben gegen dich gesündigt. Verschmähe nicht, um deines Namens willen, schände nicht den Thron deiner Majestät; gedenke, brich nicht deinen Bund mit uns! Gibt es unter den Götzen der Völker, die da Regen machen? Oder kann der Himmel Güsse senden? Bist du es nicht Jahwe, unser Gott? Und auf dich hoffen wir, denn du hast alles dieses geschaffen. Und Jahwe sprach zu mir: Wenn auch Mose und Samuel vor mich träten, so würde mein Herz nicht sich neigen zu diesem Volke. Treibe sie von meinem Angesichte, daß sie weggehen! Und wenn sie zu dir sprechen: Wohin sollen wir gehen? so sprich zu ihnen: So spricht Jahwe: Wer zum Tode, zum Tode; und wer zum Schwerte, zum Schwerte; und wer zum Hunger, zum Hunger; und wer zur Gefangenschaft, zur Gefangenschaft. Und ich bestelle über sie vier Arten (von Strafen), spricht Jahwe: das Schwert zum Würgen, und die Hunde zum Schleifen, und die Vögel des Himmels und die Tiere des Feldes zum Fressen und zum Vertilgen, und ich gebe sie zur Mißhandlung allen Königreichen der Erde um Manasse's willen, des Sohnes Hiskia's, des Königs von Juda, deshalb, was er getan in Jerusalem. Denn wer mag Erbarmen mit dir haben, Jerusalem, und wer mag dir Beileid bezeigen, und wer mag hinzutreten, dich nach deinem Befinden zu fragen? Du hast mich verlassen, spricht Jahwe, bist zurück gewichen: und so streck' ich meine Hand aus wider dich, und verderbe dich; ich bin müde des Erbarmens. Und ich würfele sie mit der Wurfe! in die Pforten des Landes, würge die junge Mannschaft, vertilge mein Volk, das sich nicht kehrt von seinen Wegen. Zahlreicher sollen mir seine Witwen werden denn Sand am Meere; ich führe über sie, über Mutter (und) Jüngling, Verwüster am Mittage; ich lasse auf sie fallen plötzlich Angst und Schrecken. Es trauert die Gebärerin von sieben, sie haucht ihren Geist aus, ihre Sonne geht unter noch bei Tage, zu Schanden und beschämt ist sie. Und ihren Rest geb' ich für das Schwert ihren Feinden hin, spricht Jahwe. „Wehe mir, meine Mutter, daß du mich geboren, einen Mann des Streites und Haders für alle Welt! Nichts hab' ich entlehnt, und nichts hat man mir geliehen; doch verfluchen sie mich alle." Jahwe spricht: Wo ich dich nicht löse zum Heil, und mache, daß zur Zeit des Unglücks und zur Zeit der Bedrängnis der Feind dich anflehe! Kann man auch Eisen, Eisen aus dem Norden, und Erz zerbrechen? Dein Gut und deine Schätze geb' ich zum Raube, ohne Zahlung, und zwar wegen all deiner Sünden in all deinen Grenzen, und bring' es mit deinen Feinden in ein Land, das du nicht kennst; denn Feuer lodert in meinem Zorne, über euch entbrennt es. Du weißt (alles), Jahwe, gedenke mein, und sieh' auf mich, und räche mich an meinen Verfolgern! Nicht ob deiner Langmut raffe mich hin; erkenne, daß ich Schmach um deinetwillen trage. Gelangten zu mir deine Worte, begierig faßt' ich sie auf, und deine Worte waren mir zur Lust und Freude meines Herzens; denn ich bin genannt nach deinem Namen, Jahwe, Gott der Heerscharen! Ich saß nicht im Kreise der Lachenden, und war fröhlich; wegen deiner (mich ergreifenden) Hand saß ich einsam, denn mit Unwillen erfüllst du mich. Warum soll mein Leiden beständig sein, und meine Wunde tötlich? Sie will nicht heilen. Du bist mir wie eine täuschende Quelle, wie Wasser, das nicht besteht. Darum spricht so Jahwe: Wenn du zurückkommst (von deiner Ungeduld), so will ich dich zurückführen; vor mir sollst du stehen (als Prophet); und wenn du das Würdige scheidest vom Schlechten, so sollst du wie mein Mund sein. Jene sollen sich zu dir wenden, doch du wende dich nicht zu ihnen. Und ich mache dich diesem Volke zur ehernen, festen Mauer, daß sie wider dich streiten, und dich nicht überwältigen; denn ich bin bei dir, um dir zu helfen und dich zu retten, spricht Jahwe; und ich rette dich aus der Hand der Bösen, und erlöse dich aus der Faust der Wüteriche. Wegführung des jüdischen VolkesUnd es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Du sollst dir kein Weib nehmen und keine Söhne noch Töchter haben an diesem Orte. Denn so spricht Jahwe von den Söhnen und von den Töchtern, die geboren werden an diesem Orte, und von ihren Müttern, die sie gebären, und von ihren Vätern, die sie zeugen in diesem Lande: Durch tötliche Krankheiten sollen sie sterben; nicht beklagt, noch begraben, zum Dünger auf dem Felde sollen sie werden; und durch Schwert und Hunger sollen sie umkommen, und ihre Leichname sollen zum Fraß sein den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes. Denn so spricht Jahwe: Gehe nicht ins Haus der Trauer, und gehe nicht zum Klagen, und bemitleide sie nicht; denn ich habe mein Heil von diesem Volke weggenommen, spricht Jahwe, die Gnade und das Erbarmen, Und es werden sterben Große und Kleine in diesem Lande, nicht begraben werden sie, nicht klagt man um sie, nicht ritzt, und nicht schert man sich um sie; und nicht bricht man ihnen (Brot) bei der Trauer, um sie zu trösten über den Toten, und nicht gibt man ihnen zu Trinken den Becher des Trostes über Vater und Mutter. Aber auch ins Haus des Gastmahles gehe nicht, um bei ihnen zu sitzen, zu essen und zu trinken. Denn so spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Sieh', ein Ende mach' ich an diesem Orte vor euren Augen und bei euren Lebzeiten der Stimme der Freude und der Stimme der Fröhlichkeit, der Stimme des Bräutigams und der Stimme der Braut. Und wenn du nun diesem Volke solches verkündigst, und sie sprechen zu dir: Weshalb redet Jahwe wider uns all dies große Übel, und was ist unser Vergehen und was unsre Sünde, die wir gesündigt wider Jahwe, unsren Gott? so sprich zu ihnen: Darum daß eure Väter mich verlassen, spricht Jahwe, und anderen Göttern nachgewandelt, und ihnen gedient, und sie angebetet, und mich verlassen, und mein Gesetz nicht beobachtet haben; und ihr tut noch schlimmer denn eure Vater, und siehe, ihr geht ein jeglicher dem Starrsinn seines bösen Herzens nach, daß ihr auf mich nicht hört. Und so schleudere ich euch weg aus diesem Lande in ein Land, das ihr nicht kennt, weder ihr noch eure Väter, und daselbst mögt ihr anderen Göttern dienen Tag und Nacht, weil ich euch kein Erbarmen schenken will. Darum sieh', es kommen Tage, spricht Jahwe, da man nicht mehr sprechen wird: „Beim Leben Jahwe's, welcher die Söhne Israels heraufgeführt aus dem Lande Ägypten," sondern: „Beim Leben Jahwe's, welcher die Söhne Israels heraufgeführt aus dem Lande des Nordens und aus all den Ländern, wohin er sie vertrieben"; und ich führe sie zurück in ihr Land, das ich ihren Vätern gegeben. Sieh', ich will viele Fischer senden, spricht Jahwe, die sollen sie fischen; und hernachmals will ich viele Jäger senden, die sollen sie jagen von jeglichem Berge und von jeglichem Hügel und aus den Felsenritzen. Denn meine Augen sind auf all ihre Wege gerichtet, sie sind nicht verborgen vor mir; und nicht verhohlen ist ihr Vergehen vor meinen Augen. Und ich vergelte zuerst ihre zweifache Vergehung und Sünde, darum daß sie mein Land entweiht, mit den Leichen ihrer abscheulichen Götzen und Greuel mein Eigentum erfüllt haben. „Jahwe, meine Stärke und meine Feste und meine Zuflucht zur Zeit der Drangsal! zu dir werden Völker kommen von den Enden der Erde, und sprechen: „Nur Lüge haben unsre Väter ererbt, Nichtigkeit, und keine Hilfe ist bei ihnen. Soll ein Mensch sich Götter machen, die doch nicht Götter sind?" Darum siehe, tu' ich ihnen kund dies Mal, ich tue ihnen kund meine Hand und meine Macht, daß sie erkennen, daß mein Name Jahwe. - Die Sünde Juda's ist verzeichnet mit eisernem Griffel, mit diamantener Spitze; eingegraben in die Tafel ihres Herzens und an die Hörner ihrer Altäre. Wie sie gedenken ihrer Söhne, (also) ihrer Altäre und ihrer Astarten bei den grünen Bäumen und auf den hohen Hügeln. Mein Berg auf dem Felde! dein Gut, all deine Schätze geb' ich zur Beute, deine Höhen um der Sünden willen in all deinen Grenzen. Und du mußt ablassen, und durch deine Schuld, von deinem Besitztum, welches ich dir gegeben; und ich lasse dich dienen deinen Feinden in einem Lande, das du nicht kennst; denn ein Feuer habt ihr entzündet in meinem Zorne, ewiglich lodert es. So spricht Jahwe: Verflucht der Mann, der auf Menschen vertrauet, und Sterbliche zu seiner Stütze macht, und dessen Herz von Jahwe weicht! Er ist wie ein Nackter in der Steppe, und steht nicht, daß Glück kommt; er bewohnt dürre Gegenden in der Wüste, Salzboden, unbewohnt. Gesegnet der Mann, der auf Jahwe vertrauet, und des Vertrauen Jahwe! Er ist wie ein Baum an Wasser gepflanzt: nach dem Flusse streckt er seine Wurzeln, und fürchtet sich nicht, wenn Hitze kommt, und seine Blätter sind grün, und im Jahre der Dürre bangt er nicht, und hört nicht auf Früchte zu tragen. Trugvoll ist das Herz, mehr denn alles, und verderbt ist es: wer mag es kennen? Ich, Jahwe, erforsche das Herz, prüfe die Nieren, und zwar um zu geben jeglichem nach seinem Wandel, nach der Frucht seiner Taten. Ein Rebhuhn, das Eier brütet, die es nicht gelegt, ist, wer Reichtum erwirbt, und nicht mit Recht: in der Mitte seines Lebens muß er ihn verlassen, und an seinem Ende ist er ein Tor. Der Thron der Herrlichkeit, der Erhabenheit von Anbeginn ist der Ort unsres Heiligtums: Israels Hoffnung ist Jahwe; alle, die dich verlassen, werden zu Schanden. Die von mir weichen, (spricht Jahwe, deren Namen) werden in den Staub geschrieben; denn verlassen haben sie den Quell lebendiges Wassers, Jahwe. „Heile mich, Jahwe, daß ich heil werde; hilf mir, daß mir geholfen werde: denn du bist mein Ruhm. Siehe, sie sprechen zu mir: Wo ist das Wort Jahwes! Es komme doch! Ich habe mich nicht weggedrängt, um nicht Hirt zu sein hinter dir her, und den Unglückstag hab ich nicht gewünscht, du weist es; was aus meinen Lippen hervorgegangen, ist offenbar vor deinem Angesicht. Sei mir nicht zur Bestürzung, du meine Zuflucht am Tage des Unglücks! Laß meine Verfolger zu Schanden werden, aber mich laß nicht zu Schanden werden; laß jene bestürzt sein, aber mich laß nicht bestürzt sein! Bringe über sie den Tag des Unglücks, und mit zwiefachem Verderben verderbe sie!" Wider Enteiligung des SabbatsSo sprach Jahwe zu mir: Geb', und tritt in das Tor der Söhne des Volks, durch welches die Könige von Juda ein gehen, und durch welches sie ausgehen, und in alle Tore von Jerusalem, und sprich zu ihnen: Hört das Wort Jahwes, Könige von Juda und ganz Juda und alle Bewohner von Jerusalem, welche durch diese Tore gehen! So spricht Jahwe: Nehmt euch in Acht um euer Leben, und tragt keine Lasten am Ruhetage, und bringt sie nicht in die Tore von Jerusalem; und tragt keine Lasten aus euren Häusern am Ruhetage, und tut kein Geschäft; sondern heiligt den Ruhetag, so wie ich euren Vätern geboten. Doch sie gehorchten nicht, und neigten nicht ihre Ohren, und waren halsstarrig, so daß sie nicht gehorchten, und keine Zucht annahmen. Wenn ihr aber gehorcht, spricht Jahwe, so daß ihr keine Last in die Tore dieser Stadt bringt am Ruhetage, und den Ruhetag heiligt, so daß ihr an ihm kein Geschäft tut: so sollen durch dieses Tor eingehen Könige und Oberste, die auf dem Throne Davids sitzen, zu Wagen und zu Rosse, sie und ihre Obersten, die Männer Juda's und die Bewohner von Jerusalem; und diese Stadt soll bewohnt sein ewiglich. Und es kommen aus den Umgebungen Jerusalems und aus dem Lande Benjamin und aus der Niederung und vom Gebirge und vom Süden, die da Brand- und Schlacht- und Speisopfer und Weihrauch bringen, und die da Dankopfer bringen ins Haus Jahwe's. Wenn ihr aber nicht auf mich hört, den Ruhetag zu heiligen und keine Lasten zu tragen und nicht in die Tore Jerusalems zu kommen am Ruhetage: so werd' ich Feuer anzünden in den Toren der Stadt, daß es die Paläste Jerusalems fresse und nicht erlösche. Sinnbild des vom Töpfer geänderten TopfesDas Wort, das zu Jeremia geschah von Jahwe, da er sprach: Mache dich auf, und gehe hinab in das Haus des Töpfers, und daselbst will ich dir meine Worte verkünden. Und ich ging hinab in das Haus des Töpfers, und sieh', er arbeitete auf der Scheibe. Und es mißriet das Gefäß, das er aus Ton machte, da machte er wiederum daraus ein ander Gefäß, so wie es dem Töpfer gut deuchte zu tun. Da geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Sollt' ich nicht wie dieser Töpfer tun können mit euch, Haus Israels, spricht Jahwe? Siehe, wie Ton in der Hand des Töpfers, also seid ihr in meiner Hand, Haus Israels! Einmal red' ich über ein Volk und über ein Königreich, daß ich ausrotten und zertrümmern und verderben will. Kehrt sich aber selbiges Volk von seiner Bosheit, über welches ich geredet, so gereuet mich des Übels, welches ich gesonnen ihm zu tun. Und ein ander Mal red' ich über ein Volk und über ein Königreich, daß ich bauen und pflanzen will. Tut es aber was böse ist in meinen Augen, so daß es meiner Stimme nicht gehorcht, so gereuet mich des Guten, welches ich gedacht ihm zu tun. Und nun sprich doch zu den Männern von Juda und zu den Bewohnern von Jerusalem, und sprich: So spricht Jahwe: Sieh', ich bereite wider euch Unglück, und sinne wider euch einen Anschlag: kehrt doch um ein jeglicher von seinem bösen Wege, und bessert eure Wege und eure Handlungen! Aber sie sprechen: Vergeblich! denn unsren Gedanken wollen wir nachgehen, und ein jeglicher den Starrsinn seines bösen Herzens tun. Darum spricht so Jahwe: fragt doch unter den Völkern, wer dergleichen gehört? Gar Schauderhaftes hat die Jungfrau Israels geübt! Verläßt wohl vom Felsen meine Felder der Schnee Libanons? Versiegt das fremde, frische, rieselnde Wasser? Aber mich vergißt mein Volk, räuchert dem Nichts; und man hat sie straucheln gemacht auf ihren Wegen, den Pfaden des Altertums, daß sie wandeln auf Wegen, die nicht gebahnt, daß sie ihr Land zum Entsetzen machen, zum ewigen Spott; wer vorbeizieht vor demselben, wird sich entsetzen und das Haupt schütteln. Gleich dem Ostwinde will ich sie zerstreuen vor dem Feinde; mit dem Rücken und nicht mit dem Angesicht will ich sie ansehen am Tage ihres Verderbens. Aber sie sprechen: Kommt, und laßt uns Anschläge sinnen wider Jeremia; denn nicht untergehen kann das Gesetz unter den Priestern, noch der Rat unter den Weisen, noch das Wort Gottes unter den Propheten. Kommt und laßt uns ihn totschlagen mit der Zunge, und nicht aufmerken auf all seine Reden! Merke du auf mich, Jahwe, und höre die Stimme meiner Widersacher! Soll denn Gutes mit Bösem vergolten werden, daß sie Gruben graben meinem Leben? Gedenke, wie ich vor dir stand, um zu ihrem Besten zu reden, um deinen Grimm von ihnen zu wenden! Darum gib ihre Söhne dem Hunger hin, und überliefere sie dem Schwerte, daß ihre Weiber kinderlos und Witwen werden, und ihre Männer von der Pest getötet, ihre Jünglinge vom Schwert erschlagen im Streite! Es erschalle Klaggeschrei aus ihren Häusern, wenn du über sie Scharen führst plötzlich; denn sie haben Gruben gegraben, mich zu fangen, und Stricke gelegt meinen Füßen. Doch du, Jahwe, weißt all ihre Ratschläge wider mich zum Tode; verdecke nicht ihre Schuld, und ihre Sünde lösche nicht aus vor dir; mögen sie hinstürzen vor deinem Angesicht; am Tage deines Zornes handle mit ihnen!" Sinnbild der zerbrochenen FlascheSo sprach Jahwe: Geh' und kaufe eine Flasche vom Töpfer, und (nimm mit dir) von den Ältesten des Volkes und von den Ältesten der Priester; und gehe hinaus in das Tal der Söhne Hinnoms, welches vor dem Tore Harsid, und rufe daselbst die Worte aus, welche ich zu dir sagen werde, und sprich: Hört das Wort Jahwes, ihr Könige von Juda und Bewohner von Jerusalem! So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Sieh', ich bringe Unglück über diesen Ort, daß jeglichem, der es hört, die Ohren gellen werden: darum weil sie mich verlassen, und diesen Ort entfremdet, und an ihm anderen Göttern geräuchert, welche sie nicht kannten, weder sie, noch ihre Väter, noch die Könige von Juda, und diesen Ort erfüllt mit Unschuldiger Blute, und Höhen dem Baal gebauet haben, ihre Kinder zu verbrennen mit Feuer, als Brandopfer dem Baal, was ich nicht geboten noch geredet, noch mir in den Sinn gekommen. Darum sieh', es kommen Tage, spricht Jahwe, da dieser Ort nicht mehr heißen wird Thopheth, noch Tal der Söhne Hinnoms, sondern Tal des Würgens; und ich leere aus den Rat Juda's und Jerusalems an diesem Orte, und lasse sie fallen durchs Schwert vor ihren Feinden und durch die Hand derer, so nach ihrem Leben stehen, und gebe ihre Leichname zum Fraß den Vögeln des Himmels und den Tieren des Landes. Und ich mache diese Stadt zum Entsetzen und Spott; wer vorbeizieht vor derselben, wird sich entsetzen und spotten über all ihre Plagen. Und ich mache, daß sie das Fleisch ihrer Söhne essen und das Fleisch ihrer Töchter, und einer soll den anderen essen, in der Bedrängnis und Ängstigung, womit sie ihre Feinde ängstigen, und die ihnen nach dem Leben stehen. Und zerbrich die Flasche vor den Augen der Männer, welche mit dir gegangen, und sprich zu ihnen: So spricht Jahwe der Heerscharen: Also will ich dieses Volk zerbrechen und diese Stadt, so wie man ein töpfernes Gefäß zerbricht, das nicht kann wieder hergestellt werden. Und in Thopheth wird man begraben, weil kein Raum ist zu begraben. Also will ich tun diesem Orte, spricht Jahwe, und seinen Bewohnern, so daß ich diese Stadt gleich Thopheth mache. Und es sollen die Häuser Jerusalems und die Häuser der Könige von Juda werden wie der Ort Thopheth unrein, all die Häuser, auf deren Dächern man geräuchert dem ganzen Heere des Himmels, und Trankopfer geopfert anderen Göttern. Jeremia's Gefangennehmung durch Pashur. Seine KlagenUnd Jeremia kam von Thopheth, wohin ihn Jahwe gesandt, zu prophezeien, und trat in den Vorhof des Hauses Gottes, und sprach zum ganzen Volke: So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Sieh', ich bringe über diese Stadt und über all ihre Städte all das Unglück, das ich über sie geredet; denn sie sind halsstarrig, so daß sie nicht meinen Worten gehorchen. Und als Pashur, der Sohn Immers, der Priester, (er war aber Oberaufseher im Hause Jahwes,) Jeremia diese Worte prophezeien hörte: da schlug Pashur Jeremia, den Propheten, und legte ihn in den Stock, welcher im obern Tore Benjamins war im Hause Jahwes. Aber es geschah am anderen Tage, da ließ Pashur den Jeremia frei aus dem Stocke. Da sprach zu ihm Jeremia: Nicht Pashur (Freiheit umher) nennt Jahwe deinen Namen, sondern Magor Missabib (Schrecken ringsum). Denn so spricht Jahwe: Sieh', ich gebe dich dem Schrecken hin, dich und alle deine Freunde, und sie sollen durchs Schwert ihrer Feinde fallen, indem es deine Augen sehen; und ganz Juda geb' ich in die Hand des Königs von Babel, daß er sie wegführe gen Babel, und sie schlage mit dem Schwerte. Und ich gebe allen Reichtum dieser Stadt und all ihren Erwerb und all ihre Kostbarkeit; und alle Schätze der Könige von Juda geb' ich in die Hand ihrer Feinde, daß sie sie plündern und wegnehmen und gen Babel bringen. Und du Pashur und alle Bewohner deines Hauses werdet in die Gefangenschaft gehen, und gen Babel wirst du kommen, und daselbst sterben, und daselbst begraben werden, du und deine Freunde, welchen du prophezeiet hast mit Lüge. „Du hast mich beredet, Jahwe, unb ich ließ mich bereden; du hast mich überwältigt und es durchgesetzt! Ich aber werde zum Gelächter alltäglich; ein jeglicher spottet mein. Denn so oft ich rede, muß ich Klaggeschrei erheben, Gewalttat und Verderben rufen; denn es wird mir das Wort Jahwes zur Schmach und zum Spott alltäglich. Und dacht' ich: Ich will sein nicht mehr erwähnen, und nicht mehr reden in seinem Namen: so war es in meinem Herzen wie brennend Feuer, eingeschlossen in meinen Gebeinen; und ich ward müde es auszuhalten, und vermocht' es nicht mehr. Denn ich höre die Lästerung Vieler, Schrecken ringsum: „Gebt ihn an, wir wollen ihn angeben!" Alle meine Freunde, die mir zur Seite stehen, (sprechen:) „Vielleicht läßt er sich verführen, daß wir's vermögen gegen ihn, und an ihm Rache nehmen. Aber Jahwe steht mir bei wie ein furchtbarer Held: darum werden meine Verfolger stürzen und nichts vermögen; sehr schämen müssen sie sich, daß es ihnen nicht gelungen; eine ewige Schmach ist's, die nicht vergessen wird. Denn Jahwe der Heerscharen prüft den Gerechten, sieht Nieren und Herz; ich werde deine Rache an ihnen sehen, denn dir hab' ich vertraut meine Sache. Singt Jahwe, lobt Jahwe! denn er errettete die Seele des Leidenden aus der Hand der Boshaften!" „Verflucht der Tag, an welchem ich geboren ward; der Tag, an welchem mich meine Mutter gebar, sei nicht gesegnet! Verflucht der Mann, der meinem Vater die Botschaft brachte, und sprach: Ein Sohn ist dir geboren; Freude macht' er ihm. Es sei selbiger Mann gleich den Städten, welche Jahwe umkehrte ohne Reue; er höre Klage am Morgen und Geschrei zur Mittagszeit: weil er mich nicht tötete im Mutterleibe, so daß meine Mutter mein Grab geworden, und ihr Schoß; ewig schwanger geblieben. Warum doch ging ich hervor aus Mutterleibe, um Unheil und Jammer zu sehen, und daß in Schande vergingen meine Tage. Eroberung der StadtDas Wort, welches zu Jeremia geschah von Jahwe, als der König Zedekia Pashur, den Sohn Malchija's, und Zephanja, den Sohn Maeseja's, den Priester, an ihn sandte, und sprach: Frage doch für uns Jahwe; denn Nebukadnezar, der König von Babel, streitet wider uns: vielleicht tut Jahwe an uns nach all seinen Wundern, daß er abziehe von uns. Da sprach Jeremia zu ihnen: So sprecht zu Zedekia: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Sieh', ich wende zurück die Kriegswaffen in euren Händen, mit denen ihr streitet gegen den König von Babel und gegen die Chaldäer, welche euch belagern, außerhalb der Mauer, und bringe sie zusammen in diese Stadt. Und ich streite wider euch mit ausgereckter Hand und gewaltigem Arm und mit Zorn und Glut und großem Grimm. Und ich schlage die Bewohner dieser Stadt, so Menschen als Vieh; durch große Pest sollen sie sterben. Und darnach, spricht Jahwe, will ich Zedekia, den König von Juda, und seine Knechte und das Volk und die in dieser Stadt übriggeblieben sind von der Pest, vom Schwerte und vom Hunger, in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, geben, und in die Hand ihrer Feinde und in die Hand derer, die ihnen nach dem Leben stehen, daß er sie schlage mit der Schärfe des Schwertes, ohne Mitleid mit ihnen, ohne Schonung, und ohne Erbarmen. Und zu diesem Volke sollst du sprechen: So spricht Jahwe: Sieh', ich lege euch vor den Weg des Lebens und den Weg des Todes. Wer in dieser Stadt bleibt, wird sterben durch Schwert und Hunger und Pest; wer aber hinausgeht, und übergeht zu den Chaldäern, die euch belagern, der bleibt leben, und ihm wird seine Seele zur Beute. Denn ich richte mein Angesicht wider diese Stadt zum Übel und nicht zum Guten, spricht Jahwe; in die Hand des Königs von Babel soll sie gegeben werden, daß er sie verbrenne mit Feuer. Und zum Hause des Königs von Juda: Hört das Wort Jahwes, Haus Davids! So spricht Jahwe: Haltet Gericht am Morgen, und rettet den Beraubten aus der Hand des Unterdrückers, daß nicht wie Feuer ausbreche mein Grimm, und brenne unauslöschlich, wegen der Bosheit eurer Handlungen! Sieh', ich will an euch, Bewohner des Tales, des Felsens der Ebene, spricht Jahwe, die ihr sprecht: Wer wird zu uns herabsteigen, und wer dringen in unsre Wohnungen? Und ich will euch strafen nach der Frucht eurer Handlungen, spricht Jahwe, und anzünden ein Feuer in eurem Walde, daß es fresse all eure Umgebungen. Strafrede und VerheißungSo sprach Jahwe: Gehe hinab ins Haus des Königs von Juda, und rede daselbst diese Rede, und sprich: Höre das Wort Jahwes, König von Juda, der du sitzt auf dem Throne Davids, du und deine Knechte und dein Volk, alle, die durch diese Tore eingehen! So spricht Jahwe: Übt Recht und Gerechtigkeit, und rettet den Beraubten aus der Hand des Unterdrückers, und Fremdlinge, Waisen und Witwen drückt nicht, und tut ihnen nicht Unrecht, und unschuldig Blut vergießt nicht an diesem Orte! Denn so ihr tuet nach diesem Worte, so werden eingehen durch die Tore dieses Hauses Könige, die auf dem Trone Davids sitzen, fahrend auf Wagen und Rossen, sie und ihre Knechte und ihr Volk. Wenn ihr aber nicht gehorcht diesen Reden, so schwör' ich bei mir, spricht Jahwe, daß dieses Haus zu Trümmern werden soll. Denn so spricht Jahwe vom Hause des Königs von Juda: Ein Gilead bist du mir, ein Haupt des Libanons — wo ich dich nicht wandle in eine Wüste, in unbewohnte Städte! Und ich weihe gegen dich Verwüster, einen jeglichen mit seinen Werkzeugen, die sollen den Ausbund deiner Zedern abhauen, und ins Feuer werfen. Und es werden viele Völker vorübergehen vor dieser Stadt, und sprechen, einer zu dem anderen: Warum hat Jahwe also getan an dieser großen Stadt? Und man wird sprechen: Darum daß sie den Bund Jahwes, ihres Gottes, verlassen, und andere Götter angebetet, und ihnen gedient haben. Weint nicht um den Toten, und beklagt ihn nicht, weint vielmehr um den Weggezogenen! Denn nicht wird er wiederkehren, und sehen das Land seiner Geburt. Denn so spricht Jahwe von Sallum (Joahas), dem Sohne Josia's, des Königs von Juda, der König ward an Josia's, seines Vaters, Statt, und wegzog von diesem Orte: Er wird nicht hierher wiederkehren; sondern an dem Orte, wohin sie ihn gefangen geführt, daselbst wird er sterben, und dieses Land nicht mehr sehen. Wehe dem, der sein Haus bauet mir Ungerechtigkeit, und seine Gemächer mit Unrecht, seines Nächsten Dienst umsonst braucht, und seinen Lohn ihm nicht gibt; der da spricht: Ich will mir ein geräumiges Haus bauen und weite Gemächer, und hauet sich Fenster aus, und täfelt mit Zedern, und malt mit Bergrot! Meinest du, du regierst, weil du wetteiferst in Zedernhäusern? Dein Vater, aß und trank er nicht? aber er übte Recht und Gerechtigkeit, darum ging es ihm wohl; er sprach Recht für Elende und Arme, darum ging es ihm wohl. Ist nicht solches die Erkenntnis meiner, spricht Jahwe. Doch deine Augen und dein Herz sind auf nichts gerichtet denn auf deinen Gewinnst und auf unschuldig Blut, es zu vergießen, und auf Unterdrückung und Gewalttat, sie zu tun. Darum spricht so Jahwe von Jojakim, dem Sohne Josia's, dem Könige von Juda: Man wird nicht um ihn klagen: "O weh! mein Bruder!" und „O weh!, Schwester!" man wird nicht um ihn klagen: „O weh! Herr!" und „O weh! seine Herrlichkeit!" Wie man einen Esel begräbt, wird er begraben werden, geschleift und geworfen weit hinweg von den Toren Jerusalems. Jerusalem! steig' auf den Libanon, und schreie; und zu Basan laß deine Stimme erschallen, und schreie vom Abarim! denn zerschmettert sind all deine Buhlen. Ich redete zu dir in deinem Wohlstand; du sprachst: Ich will nicht hören. Das war dein Wandel von deiner Jugend an, daß du nicht gehorchtest meiner Stimme. All deine Führer wird der Wind entführen, und deine Buhlen werden in die Gefangenschaft gehen; dann wirst du Scham und Schande haben von all deiner Bosheit. Die du wohnst auf Libanon, und nistest auf Zedern, wie wirst du mitleidswürdig sein, wenn dich ankommen Schmerzen, Wehen wie eine Gebärerin! Bei meinem Leben, spricht Jahwe, wäre auch Chonja (Jechonja), der Sohn Jojakims, der König von Juda, ein Siegelring an meiner rechten Hand, so wollt' ich dich von dannen abreißen. Und ich gebe dich in die Hand derer, die nach deinem Leben stehen, und in die Hand derer, vor denen du dich fürchtest, und in die Hand Rebucadnezars, des Königs von Babel, und in die Hand der Chaldäer. Und ich werfe dich und deine Mutter, welche dich geboren, in ein anderes Land, woselbst ihr nicht geboren seid, und daselbst sollt ihr sterben. Und in das Land, wohin sich ihr Herz sehnt zurückzukehren, dahin sollen sie nicht zurückkehren. „Ist denn ein verachtet, zerbrochen Gefäß dieser Mann Chonja, oder ist er ein Gerät, woran man kein Gefallen hat? Warum wird er und sein Same weggeschleudert und geworfen in ein Land, das sie nicht kennen?" O Land, Land, Land, höre das Wort Jahwes! So spricht Jahwe: Schreibt diesen Mann auf als unfruchtbar, als einen Mann, der kein Gedeihen hat in seinem Leben! Denn es wird keiner gedeihen von seinem Samen, der da sitze auf dem Throne Davids, und herrsche fürder über Juda. Wehe den Hirten, die meine Herde irre führen und zerstreuen! spricht Jahwe. Darum spricht so Jahwe, der Gott Israels, über die Hirten meines Volkes: Ihr habt meine Herde zerstreuet und aus einander getrieben, und nicht nach ihr gesehen: sieh', ich will an euch ahnden die Bosheit eurer Handlungen, spricht Jahwe. Und ich will die Überbleibsel meiner Herde sammeln aus allen Ländern, wohin ich sie getrieben, und will sie zurückführen auf ihre Anger, daß sie fruchtbar sei und sich mehre. Und ich will Hirten über sie bestellen, die sie weiden, und sie soll sich nicht mehr fürchten noch beben, und nichts soll von ihr vermißt werden, spricht Jahwe. Sieh', es kommen Tage, da ich aufkommen lasse von David einen gerechten Sproß, der als König regiert mit Weisheit, und Recht und Gerechtigkeit übt im Lande. Zu seiner Zeit wird Juda beglückt werden, und Israel sicher wohnen; und dies ist der Name, mit dem man ihn nennen wird: Jahwe unser Heil. Darum sieh', es kommen Tage, spricht Jahwe, da man nicht mehr spricht: „Beim Leben Jahwes, der die Söhne Israels heraufgeführt aus dem Lande Ägypten!" sondern: „Beim Leben Jahwes, welcher den Samen des Hauses Israels heraufgeführt und herbeigebracht aus dem Land im Norden und aus all den Ländern, wohin ich sie getrieben"; und sie sollen in ihrem Lande wohnen. Gegen die falschen ProphetenÜber die Propheten. Zerschmettert ist mein Herz in meinem Busen, es wanken all meine Gebeine. Ich bin wie ein trunkener Mensch und wie ein Mann, den der Wein überstiegen, wegen Jahwes und wegen seines heiligen Wortes. Denn von Ehebrechern ist voll das Land; denn wegen des Fluches trauert das Land, dürre sind die Anger der Wüste; und ihr Lauf ist böse, und ihre Kraft Unrecht. Denn so Prophet als Priester sind ruchlos; auch in meinem Hause find' ich ihre Bosheit, spricht Jahwe. Darum wird ihnen ihr Weg sein wie schlüpfrige Örter im Dunkel; sie werden gestoßen, und fallen darauf; denn ich will über sie Unglück bringen zur Zeit ihrer Strafe, spricht Jahwe. An den Propheten Samariens sah ich Torheit; sie prophezeieten im Namen Baals, und führten irre mein Volk Israel. Aber an den Propheten Jerusalems seh' ich Schauderhaftes: ehebrechen und mit Lügen umgehen, und sie bestärken die Boshaften, so daß sie nicht kehren ein jeglicher von seiner Bosheit; sie sind mir alle wie Sodom, und ihre Bewohner wie Gomorra. Darum spricht so Jahwe der Heerscharen von den Propheten: Sieh', ich speise sie mit Wermut, und tränke sie mit Giftwasser; denn von den Propheten ist Verruchtheit ausgegangen über das ganze Land. So spricht Jahwe der Heerscharen: Hört nicht auf die Worte der Propheten, die euch prophezeien! Sie täuschen euch mit eitelm Wahne, die Offenbarung ihres Herzens reden sie, nicht aus dem Munde Jahwes. Sie sprechen zu denen, die mich verschmähen: Jahwe spricht: Wohl wird's euch gehen; und zu allen, die da wandeln in ihres Herzens Starrsinn, sprechen sie: Es wird kein Unglück über euch kommen. Denn wer hat im Rate Jahwes gestanden, und gesehen, und gehört sein Wort? Wer hat sein Wort behorcht und gehört? Sieh', ein Sturm von Jahwe, Grimm geht aus, und ein herabstürzender Sturm wird auf das Haupt der Frevler stürzen. Nicht wird nachlassen der Zorn Jahwes, bis er getan und bis er vollbracht die Gedanken seines Herzens. In der Folge der Zeiten werdet ihr des inne werden. Ich sandte die Propheten nicht, und sie liefen: und ich redete nicht zu ihnen, und sie prophezeieten. Hätten sie aber in meinem Rate gestanden, so verkündigten sie meine Worte meinem Volke und führten sie zurück von ihrem bösen Wege und der Bosheit ihrer Handlungen. Bin ich denn Gott aus der Nähe, spricht Jahwe, und nicht Gott aus der Ferne? Kann jemand sich verbergen im Verborgenen, daß ich ihn nicht sähe? spricht Jahwe. Erfüll' ich nicht Himmel und Erde? spricht Jahwe. Ich höre, was die Propheten sagen, die da Lügen prophezeien in meinem Namen, sprechend: Ich träumte, ich träumte! Wie lange (soll dies währen)? Haben im Sinne die Propheten, die da Lügen prophezeien, und ihres Herzens Trug prophezeien, gedenken sie meinen Namen beim Volke in Vergessenheit zu bringen durch ihre Träume, welche sie erzählen einer dem anderen, so wie ihre Väter meinen Namen vergaßen über dem Baal? Der Prophet, der Träume hat, erzähle Träume; und der meine Worte hat, rede meine Worte nach der Wahrheit. Was soll das Stroh bei dem Korne? spricht Jahwe. Ist nicht mein Wort wie Feuer, spricht Jahwe, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert? Darum sieh', ich will an die Propheten, spricht Jahwe, die meine Worte stehlen einer von dem anderen. Sieh', ich will an die Propheten, spricht Jahwe, die ihre Zunge nehmen und sprechen: Gottesspruch. Sieh', ich will an die, so lügenhafte Träume prophezeien, spricht Jahwe, und sie erzählen, und mein Volk irre führen mit ihren Lügen und mit ihrer Prahlerei, so ich sie doch nicht gesandt, noch sie entboten, und sie keinen Nutzen bringen diesem Volke, spricht Jahwe. Und so dich dieses Volk fragt, oder ein Prophet oder ein Priester, sprechend: Was ist die Wehsagung Jahwes? so sage ihnen, was die Wehsagung ist: Nun ich will euch verstoßen, spricht Jahwe. Und der Prophet und der Priester und der vom Volke, welcher sprechen wird: Wehsagung Jahwes: selbigen Mann will ich strafen und sein Haus. So sollt ihr sprechen einer zu dem anderen und einer zu seinem Nächsten: „Was hat Jahwe geantwortet, und was hat Jahwe geredet?" aber „Wehsagung Jahwes" sollt ihr nicht mehr erwähnen, denn ein Weh wird dem Manne sein Wort sein, weil ihr verdreht die Worte des lebendigen Gottes, Jahwes der Heerscharen, unsres Gottes. So sollst du sprechen zu dem Propheten: Was hat dir Jahwe geantwortet, und was hat Jahwe geredet? Wenn ihr aber „Wehsagung Jahwes" sprecht, so spricht Jahwe so: Darum weil ihr dies Wort sprecht: „Wehsagung Jahwes," und ich zu euch sandte und sprach: Ihr sollt nicht sprechen: „Wehsagung Jahwes:" darum siehe, verlassen will ich euch und euch verstoßen samt der Stadt, welche ich euch und euren Vätern gegeben, von meinem Angesicht. Und ich lege auf euch ewige Schmach und ewige Schande, die nicht soll vergessen werden. Die zwei FeigenkörbeEs ließ mich Jahwe schauen zwei Körbe voll Feigen, vor den Tempel Jahwes gestellt, nachdem Nebukadnezar, der König von Babel, Jechonja, den Sohn Jojakims, den König von Juda, und die Obersten von Juda und die Zimmerleute und die Schlosser gefangen weggeführt von Jerusalem, und sie gen Babel gebracht. In dem einen Korbe waren sehr gute Feigen, gleich den Frühfeigen; und in dem anderen Korbe waren sehr schlechte Feigen, die man nicht essen konnte vor Schlechtigkeit. Und Jahwe sprach zu mir: Was siehst du, Jeremia? Und ich sprach: Feigen; die guten Feigen sind sehr gut, und die schlechten sehr schlecht, so daß man sie nicht essen kann vor Schlechtigkeit. Und es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Gleich diesen guten Feigen also will ich die Gefangenen von Juda, welche ich weggeschickt von diesem Orte ins Land der ChaldSer, ansehen zum Guten. Und ich richte meine Augen auf sie zum Guten, und führe sie zurück in dieses Land, und erbaue sie, ohne sie wieder zu zerstören, und Pflanze sie, ohne sie wieder auszurotten. Und ich gebe ihnen ein Herz, mich zu erkennen, daß ich Jahwe bin; und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein; denn sie werden sich zu mir kehren mit ihrem ganzen Herzen. Aber gleich den schlechten Feigen, welche man nicht essen kann vor Schlechtigkeit, so spricht Jahwe, also will ich Zedekia, den König von Juda, machen und seine Obersten und die Überbleibsel von Jerusalem, die übriggeblieben in diesem Lande, und die in Ägypten wohnen; und ich gebe sie zur Mißhandlung, zum Unglück allen Königreichen der Erde, zur Schmach und zum Sprichwort und zum Spott und zum Fluch an all den Orten, wohin ich sie vertreibe. Und ich sende unter sie das Schwert und den Hunger und die Pest, bis sie aufgerieben sind aus dem Lande, welches ich ihnen und ihren Vätern gegeben. Wegführung und deren EndeDas Wort, welches zu Jeremia geschah über das ganze Volk Juda, im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josia's, des Königs von Juda, das war das erste Jahre Nebukadnezars, des Königs von Babel, welches Jeremia, der Prophet, redete an das ganze Volk von Juda und an alle Bewohner von Jerusalem, und sprach: Vom dreizehnten Jahre Josia's, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, bis auf diesen Tag, diese drei und zwanzig Jahre, geschah das Wort Jahwes zu mir, und ich redete zu euch vom frühen Morgen an; aber ihr hörtet nicht. Und Jahwe sandte an euch alle seine Knechte, die Propheten, vom frühen Morgen an, aber ihr hörtet nicht, und neigtet nicht eure Ohren zu hören. Sie sprachen: Kehrt doch ein jeglicher von seinem bösen Wege und von der Bosheit seiner Handlungen, so sollt ihr bleiben in dem Lande, welches Jahwe euch und euren Vätern gegeben, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und wandelt nicht anderen Götter nach, ihnen zu dienen und sie anzubeten, und reizt mich nicht durch das Tun eurer Hände: so will ich euch nichts Übles tun. Aber ihr hört nicht auf mich, spricht Jahwe, so daß ihr mich reiztet mit dem Tun eurer Hände zu eurem Unglück. Darum spricht so Jahwe der Heerscharen: Darum, daß ihr meine Worte nicht gehört: siehe, so sende ich hin, und hole alle Völkerstämme des Nordens, spricht Jahwe, und zu Nebukadnezar, dem Könige von Babel, meinem Knechte, und lasse sie kommen über dieses Land und über seine Bewohner und über alle diese Völker ringsum, und verbanne sie, und mache sie zum Entsetzen und zum Spott und zu ewigen Trümmern, und vertilge aus ihnen die Stimme der Freude und die Stimme der Fröhlichkeit, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut, den Laut der Mühle und das Licht der Lampe. Und es soll dieses ganze Land zu Trümmern, zur Wüste werden, und diese Völker sollen dem Könige von Babel dienen siebzig Jahre. Aber es geschieht, wenn siebzig Jahre voll sind, will ich am Könige von Babel und an selbigem Volke, spricht Jahwe, ihre Schuld ahnden und am Lande der Chaldäer, und mache es zu ewigen Wüsten. Und ich lasse über selbigen Land kommen alle meine Reden, die ich über dasselbe geredet, alles was geschrieben ist in diesem Buche, was Jeremia prophezeiet hat über alle Völker. Denn es machen auch sie zahlreiche Völker und große Könige dienstbar,' und ich vergelte ihnen nach ihren Werken und nach dem Tun ihrer Hände. Denn so sprach Jahwe, der Gott Israels, zu mir: Nimm diesen Kelch voll Zornweines aus meiner Hand, und laß ihn trinken alle Völker, zu welchen ich dich sende, daß sie trinken und taumeln und rasen vom Schwerte, das ich unter sie sende. Und ich nahm den Kelch aus der Hand Jahwes, und ließ ihn trinken alle Völker, zu welchen mich Jahwe gesandt: Jerusalem und die Städte Juda's und ihre Könige und ihre Obersten, um sie zu Trümmern, zum Entsetzen, zum Spott und zum Fluch zu machen, wie zu dieser Zeit (geschehen). Pharao, den König von Ägypten, und seine Knechte und seine Obersten und all sein Volk, und alle Bundesvölker und alle Könige des Landes Uz und alle Könige des Landes der Philister und Askalon und Gasa und Ekron und die Überbleibsel von Asdod, die Edomiter und die Moabiter und die Söhne Ammons, und alle Könige von Tyrus und alle Könige von Sidon und die Könige der Inseln jenseits des Meeres, Dedan und Thema und Bus und alle mit beschorenen Haarecken und alle Könige von Arabien und alle Könige der Bundesvölker, die in der Wüste wohnen, und alle Könige von Simri und alle Könige von Elam und alle Könige von Medien, und alle Könige des Nordens, die nahen und die fernen, einer dem anderen, und alle Königreiche der Welt auf dem Erdboden; und der König von Sesach (Babel) soll nach ihnen trinken. Und sprich zu ihnen: So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Trinkt, und werdet berauscht, und speiet, und fallt, und steht nicht wieder auf vor dem Schwerte, welches ich unter euch sende. Und wenn sie sich weigern den Kelch zu nehmen aus deiner Hand, um zu trinken: so sprich zu ihnen: So spricht Jahwe der Heerscharen: Trinken sollt ihr! Denn siehe, bei der Stadt, welche nach meinem Namen genannt ist, beginne ich schlimm zu verfahren; und ihr wolltet ungestraft bleiben? Ihr werdet nicht ungestraft bleiben; denn das Schwert rufe ich über alle Bewohner der Erde, spricht Jahwe der Heerscharen. Du aber prophezeie ihnen all diese Worte, und sprich zu ihnen: Jahwe brüllt aus der Höhe, und aus seiner heiligen Wohnung läßt er seine Stimme erschallen, brüllen tut er wider seine Hütte; ein Geschrei wie der Keltertreter stimmt er an gegen alle Bewohner der Erde, Es dringt das Getös bis ans Ende der Erde; denn Streit hat Jahwe mit den Völkern, er rechtet mit allen Sterblichen; die Frevler gibt er dem Schwerte hin, spricht Jahwe. So spricht Jahwe der Heerscharen: Siehe, Unglück geht aus von Volk zu Volk, und ein großer Sturm erhebt sich vom Äußersten der Erde. Und es liegen die Erschlagenen Jahwes an selbigem Tage von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende; nicht beklagt, noch weggetragen, noch begraben werden sie, zum Dünger auf dem Felde werden sie. Heult, Hirten, und wehklagt und wälzt euch (im Staube), Führer der Herde! Denn eure Zeit ist voll geschlachtet zu werden; und ich zerstreue euch, daß ihr hinfallt wie ein kostbares Gefäß. Und es ist verloren die Flucht den Hirten, und die Rettung den Führern der Herde. Es erschallt das Klaggeschrei der Hirten und das Heulen der Führer der Herde, denn Jahwe verwüstet ihre Weide. Und es sind verwüstet die Anger des Friedens durch den Grimm des Zornes Jahwes. Er verläßt wie ein Löwe sein Dickicht; denn ihr Land wird zur Wüste durch den Grimm des gewaltätigen (Schwertes) und durch den Grimm seines Zornes. Jeremia angeklagt und losgesprochenIm Anfang der Regierung Jojakims, des Sohnes Josia's, des Königs von Juda, geschah dieses Wort von Jahwe, da er sprach: So spricht Jahwe: Tritt in den Vorhof des Hauses Jahwes, und rede zu denen, die aus allen Städten Juda's kommen, um anzubeten im Hause Jahwes, alle die Worte, welche ich dir geboten zu ihnen zu reden; tue kein Wort davon. Vielleicht hören sie, und kehren ein jeglicher von seinem bösen Wege: so laß ich mich gereuen des Übels, welches ich gedenke ihnen zu tun wegen der Bosheit ihrer Handlungen. Und sprich zu ihnen: So spricht Jahwe: Wenn ihr nicht auf mich hört, daß ihr in meinem Gesetze wandelt, welches ich euch vorgelegt, daß ihr hört auf die Worte meiner Knechte, der Propheten, welche ich zu euch sende vom frühen Morgen an, ohne daß ihr hört: so mach' ich dieses Haus wie Silo, und diese Stadt mach' ich zum Fluche allen Völkern der Erde. Und es hörten die Priester und die Propheten und alles Volk den Jeremia diese Worte reden im Hause Jahwes; Und es geschah, als Jeremia zu Ende geredet hatte alles, was Jahwe geboten zu reden zu dem ganzen Volke: so griffen ihn die Priester und die Propheten und alles Volk, und sprachen: Sterben mußt du! Warum prophezeiest du im Namen Jahwes, und sprichst: Wie Silo soll dieses Haus werden, und diese Stadt soll wüste werden, leer von Bewohnern? Und es versammelte sich das ganze Volk gegen Jeremia im Hause Jahwes. Und als die Obersten von Juda diese Dinge hörten, kamen sie aus dem Hause des Königs hinauf zum Hause Jahwes, und setzten sich im Eingange des neuen Tores Jahwes. Und es sprachen die Priester und die Propheten zu den Obersten und zum ganzen Volke, und sprachen: Todesstrafe gebührt diesem Manne; denn er hat wider diese Stadt prophezeiet, so wie ihr gehört mit euren Ohren. Da sprach Jeremia zu allen Obersten und zum ganzen Volke, und sprach: Jahwe hat mich gesandt zu prophezeien wider dieses Haus und wider diese Stadt alle die Reden, die ihr gehört. Und nun bessert euren Wandel und eure Handlungen, und gehorcht der Stimme Jahwes, eures Gottes: so wird sich Jahwe des Übels gereuen lassen, welches er über euch geredet. Ich aber, siehe, ich bin in eurer Hand: tut mit mir, wie es euch gut und recht scheint in euren Augen. Nur müßet ihr wissen, daß, wenn ihr mich tötet, daß ihr unschuldig Blut auf euch ladet und auf diese Stadt und auf ihre Bewohner; denn in Wahrheit hat mich Jahwe gesandt zu euch, alle diese Worten zu reden vor euren Ohren. Da sprachen die Obersten und alles Volk zu den Priestern und zu den Propheten: Nicht gebührt diesem Manne Todesstrafe, denn im Namen Jahwes, unsres Gottes, hat er zu uns geredet. Und es traten Männer auf von den Ältesten des Landes, und sprachen zu der ganzen Versammlung des Volkes, und sprachen: Micha, der Moraschthit, prophezeiete zur Zeit Hiskia's, des Königs von Juda, und sprach zum ganzen Volke von Juda, und sprach: So spricht Jahwe der Heerscharen: Zion soll als Feld gepflügt, und Jerusalem zu Steinhaufen werden, und der Berg des Hauses (Jahwes) zu Waldhöhen. Haben ihn etwa Hiskia, der König von Juda, und ganz Juda getötet? Hat er nicht Jahwe gefürchtet, und zu Jahwe gefleht, und es ließ sich Jahwe des Übels gereuen, das er über sie geredet; und wir wollen eine große Übeltat begehen gegen unsre Seelen? Und auch ein sanderer Mann prophezeite im Namen Jahwes, Uria, der Sohn Semaja's aus Kiriath-Jearim, und er prophezeiete wider diese Stadt und wider dieses Land ganz wie die Reden Jeremia's. Und als der König Jojakim und alle seine Kriegshelden und alle Obersten seine Reden hörten, so suchte der König ihn zu töten. Als aber Uria es hörte, fürchtete er sich, und floh, und kam gen Ägypten. Da sandte der König Jojakim Männer gen Ägypten, Elnathan, den Sohn Achbors, und Männer mit ihm nach Ägypten. Und sie führten Uria aus Ägypten, und brachten ihn zum Könige Jojakim, und er schlug ihn mit dem Schwerte, und warf seinen Leichnam in die Gräber des gemeinen Volkes. Doch die Hand Ahikams, des Sohnes Saphans, war mit Jeremia, daß man ihn nicht gab in die Hände des Volks, ihn zu töten. Rat zur UnterwerfungIm Anfang der Regierung Zedekia's, des Sohnes Josia's, des Königs von Juda, geschah dieses Wort zu Jeremia von Jahwe, und sprach: So sprach Jahwe zu mir: Mache dir Bande und Joche, und tue sie an deinen Hals, und sende sie zum Könige von Edom und zum Könige von Moab und zum Könige der Söhne Ammons und zum Könige von Tyrus und zum Könige von Zidon durch die Gesandten, die nach Jerusalem gekommen zu Zedekia, dem Könige von Juda. Und befiehl ihnen an ihre Herren, und sprich: So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: So sollt ihr sprechen zu euren Herren: Ich habe die Erde, den Menschen und die Tiere, welche auf der Erde, gemacht durch meine große Kraft und meinen ausgereckten Arm, und ich gebe sie, wem es mir gut däucht; und nun geb' ich all diese Länder in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, meines Knechtes, und auch das Wild des Feldes geb' ich ihm, daß es ihm diene. Und es sollen ihm dienen alle Völker und seinem Sohne und seinem Sohnes - Sohne, bis die Zeit auch seines Landes kommt, und es zahlreiche Völker und große Könige dienstbar machen. Und das Volk und das Königreich, das ihm nicht dienen will, Nebukadnezar, dem Könige von Babel, und das seinen Hals nicht gibt in das Joch des Königs von Babel: mit Schwert und Hunger und Pest will ich ein solches Volk strafen, spricht Jahwe, bis ich es aufgerieben durch seine Hand. Und ihr, hört nicht auf eure Propheten und auf eure Wahrsager und auf eure Träume und auf eure Zauberer und auf eure Beschwörer, welche zu euch sprechen: Ihr werdet nicht dienen dem Könige von Babel. Denn Lüge prophezeien sie euch, um euch zu entfernen aus eurem Lande, und daß ich euch ausstoße, und ihr umkommt. Das Volk aber, das seinen Hals steckt in das Joch des Königs von Babel, und ihm dient, das will ich lassen auf seinem Boden, spricht Jahwe, daß es ihn baue und darauf wohne. Und zu Zedekia, dem Könige von Juda, redete ich gleich diesen Worten, und sprach: Steckt eure Hälse in das Joch des Königs von Babel, und dient ihm und seinem Volke: so werdet ihr leben. Warum wollt ihr sterben, du und dein Volk, durch Schwert und Hunger und Pest, so wie Jahwe geredet über das Volk, das nicht dem Könige von Babel dienen will? Und hört nicht auf die Worte der Propheten, die da zu euch sprechen: Ihr werdet nicht dienen dem Könige von Babel; denn Lüge prophezeien sie euch. Denn nicht gesandt hab' ich sie, spricht Jahwe, und sie prophezeien in meinem Namen Lüge, damit ich euch vertreibe, und ihr umkommt, ihr und die Propheten, die euch prophezeien. Und zu den Priestern und zu diesem ganzen Volke redete ich, und sprach: So spricht Jahwe: Hört nicht auf die Worte eurer Propheten, die euch prophezeien, und sprechen: Siehe, die Geräte des Hauses Jahwes werden zurückgebracht aus Babel nun bald; denn Lüge prophezeien sie euch. Hört nicht auf sie, dient dem Könige von Babel, so werdet ihr leben. Warum soll diese Stadt zu Trümmern werden? Wenn sie aber Propheten sind, und das Wort Jahwes bei ihnen ist: so mögen sie fürbitten bei Jahwe der Heerscharen, daß nicht die Geräte, die übriggeblieben im Hause Jahwes und im Hause des Königs von Juda und in Jerusalem, gen Babel kommen. Denn so spricht Jahwe der Heerscharen von den Säulen und von dem Meere und von den Gestellen und von den übrigen Geräten, die übriggeblieben in dieser Stadt, welche nicht Nebukadnezar, der König von Babel, weggenommen, als er Jechonja, den Sohn Jojakims, den König von Juda, wegführte von Jerusalem gen Babel samt allen Edeln von Juda und Jerusalem — denn so spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels, von den Geräten, die übriggeblieben im Hause Jahwes und im Hause des Königs von Juda und in Jerusalem. Gen Babel sollen sie gebracht werden und daselbst bleiben, bis ich nach ihnen sehe, spricht Jahwe, und sie heraufhole und wiederbringe an diesen Ort. Gegen einen falschen ProphetenUnd es geschah in selbigem Jahre, im Anfang der Regierung Zedekia's, des Königs von Juda, im vierten Jahre, im fünften Mond, da sprach zu mir Hananja, der Sohn Assurs, der Prophet, aus Gibeon, im Hause Jahwes vor den Augen der Priester und des ganzen Volkes, und sprach: So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Ich zerbreche das Joch des Königs von Babel, Binnen zwei Jahren bring' ich an diesen Ort zurück alle Geräte des Hauses Jahwes, welche Nebukadnezar, der König von Babel, weggenommen von diesem Orte, und sie gebracht gen Babel. Und Jechonja, der Sohn Jojakims, den König von Juda, und alle Gefangenen von Juda, die gen Babel gekommen, bring' ich zurück an diesen Ort, spricht Jahwe; denn ich werde zerbrechen das Joch des Königs von Babel. Da sprach Jeremia, der Prophet, zu Hananja, den Propheten, vor den Augen der Priester und vor den Augen des ganzen Volkes, die da standen im Hause Jahwe's, und Jeremia, der Prophet, sprach: So sei es! also tue Jahwe! es erfülle Jahwe deine Worte, welche du prophezeiest, daß er zurückbringe die Geräte des Hauses Jahwes und alle Gefangenen aus Babel an diesen Ort. Nur höre dieses Wort, welches ich rede vor deinen Ohren und vor den Ohren des ganzen Volkes! Die Propheten, welche vor mir und vor dir waren von Alters her, prophezeieten gegen viele Länder und gegen große Königreiche von Krieg und von Unglück und von Pest. Der Prophet, welcher prophezeiet von Heil: wenn die Rede des Propheten eintrifft, wird er als Prophet erkannt, welchen Jahwe gesandt in Wahrheit. Da nahm Hananja, der Prophet, das Joch vom Halse Jeremia's, des Propheten, und zerbrach es. Und Hananja sprach vor den Augen des ganzen Volkes, und sprach: So spricht Jahwe: Also will ich das Joch Nebukadnezars, des Königs von Babel, zerbrechen, binnen zwei Jahren, vom Halse aller Völker. Und Jeremia, der Prophet, ging seines Weges. Und es geschah das Wort Jahwes zu Jeremia, nachdem Hananja, der Prophet, das Joch zerbrochen vom Halse Jeremia's, des Propheten, und sprach: Geh', und sprich zu Hananja und sprich: So spricht Jahwe: Hölzerne Joche hast du zerbrochen, aber an ihrer Statt eiserne Joche gemacht. Denn so spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Ein eisernes Joch leg' ich auf den Hals aller dieser Völker, daß sie dienen Nebukadnezar, dem Könige von Babel, und sie werden ihm dienen; und auch das Wild des Feldes geb' ich ihm. Und Jeremia, der Prophet, sprach zu Hananja, dem Propheten: Höre doch, Hananja! Nicht hat dich Jahwe gesandt, und du hast diesem Volke Vertrauen eingeflößt auf Lügen: darum spricht so Jahwe: Sieh' ich schaffe dich hinweg vom Erdboden; dies Jahr stirbst du, denn Abfall hast du geredet gegen Jahwe. Und es starb Hananja, der Prophet, in selbigem Jahre, im siebenten Mond. Brief an die WeggeführtenUnd das sind die Worte des Briefes, welchen Jeremia, der Prophet, von Jerusalem sandte an die übrigen Ältesten der Weggeführten und an die Priester und an die Propheten und an das ganze Volk, welches Nebukadnezar von Jerusalem weggeführt gen Babel, nachdem Jechonja, der König, und die Königin und die Hämlinge, die Obersten von Juda und Jerusalem und die Zimmerleute und Schlosser weggezogen von Jerusalem, durch Eleasa, den Sohn Saphans, und Gemarja, den Sohn Hilkia's, welche Zedekia, der König von Juda, an Nebukadnezar, den König von Babel, gen Babel sandte, des Inhalts: So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels, zu allen Weggeführten, welche ich weggeführt von Jerusalem gen Babel: Bauet Häuser, und wohnt (darin), und pflanzt Gärten, und eßt ihre Früchte. Nehmt Weiber, und zeugt Söhne und Töchter, und nehmt euren Söhnen Weiber, und eure Töchter gebt Männern, daß sie Söhne und Töchter gebären, und mehrt euch daselbst, und mindert euch nicht. Und sucht das Wohl der Stadt, wohin ich euch weggeführt, und betet für sie zu Jahwe; denn in ihrem Wohl wird euer Wohl sein. Denn so spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Laßt euch nicht täuschen von euren Propheten, welche unter euch sind, und von euren Wahrsagern, und hört nicht auf eure Träume, welche ihr träumt. Denn mit Lüge prophezeien sie euch in meinem Namen, ich habe sie nicht gesandt, spricht Jahwe. Denn so spricht Jahwe: So wie für Babel siebzig Jahre voll sind, so will ich nach euch sehen, und über euch meine guten Verheißungen erfüllen, euch zurückzubringen an diesen Ort. Denn ich (allein) weiß die Ratschlüsse, die ich über euch beschließe, spricht Jahwe, Ratschlüsse des Heils und nicht zum Unglück, um euch einen (glücklichen) Ausgang und Hoffnung zu geben. Und ihr werdet mich anrufen, und (zufrieden) hingehen; und werdet zu mir beten, und ich werde euch erhören. Und ihr werdet mich suchen und finden; denn ihr werdet euch zu mir wenden mit eurem ganzen Herzen. Und ich will mich von euch finden lassen, spricht Jahwe, und will eure Gefangenen zurückbringen, und euch sammeln aus all den Völkern und aus all den Ländern, wohin ich euch vertrieben, spricht Jahwe, und will euch zurückführen an den Ort, von dannen ich euch weggeführt — weil ihr sprecht: Jahwe hat uns Propheten erweckt in Babel. Denn so spricht Jahwe vom Könige, der auf dem Throne Davids sitzt, und von allem Volke, das in dieser Stadt wohnt, euren Brüdern, welche nicht mit euch weggezogen in die Gefangenschaft; so spricht Jahwe der Heerscharen: Sich', ich sende unter sie das Schwert und den Hunger und die Pest, und mache sie den abscheulichen Feigen gleich, welche man nicht essen kann vor Schlechtigkeit. Und ich jage ihnen nach mit Schwert und Hunger und Pest, und gebe sie zur Mißhandlung allen Königreichen der Erde, zum Fluch und zum Entsetzen und zum Spott und zur Schmach unter allen Völkern, wohin ich sie vertreibe: dafür, daß sie nicht gehört auf meine Worte, spricht Jahwe, da ich zu ihnen meine Knechte, die Propheten, sandte vom frühen Morgen an, und ihr nicht hörtet, spricht Jahwe. Ihr aber hört das Wort Jahwes, alle Weggeführten, welche ich von Jerusalem geschickt gen Babel. So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels, von Ahab, dem Sohne Kolaja's, und von Zedekia, dem Sohne Maesejas, die euch Lüge prophezeien in meinem Namen: Sieh', ich gebe sie in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, daß er sie schlage vor euren Augen. Und von ihnen wird ein Fluch hergenommen von allen Weggeführten Juda's, welche zu Babel sind, daß man spricht: „Dich mache Jahwe gleich Zedekia und gleich Ehab, welche der König von Babel hat braten lassen im Feuer:" darum, daß sie Schandtat begangen in Israel, und Ehebruch getrieben mit den Weibern ihrer Nächsten, und Lüge geredet in meinem Namen, was ich ihnen nicht geboten. Ich aber, ich weiß es und bin Zeuge, spricht Jahwe. Gegen den falschen Propheten SemajaUnd zu Semaja, dem Nehalamiten, sollst du sprechen: So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Darum daß du in deinem Namen Briefe gesandt an das ganze Volk zu Jerusalem und an Zephanja, den Sohn Maeseja's, den Priester, und an alle Priester, des Inhalts: Jahwe hat dich zum Priester gesetzt anstatt Jojada's, des Priesters, daß Aufseher seien im Hause Jahwes gegen alle Rasenden und Prophezeienden, und daß du sie legst in den Stock und ins Gefängnis; und nun, warum hast du nicht gewehrt Jeremia, dem Anathothiten, welcher euch prophezeiet? Denn darum hat er an uns geschrieben gen Babel, des Inhalts: Es ist langwierig! bauet Häuser, und wohnt (darin), und pflanzt Gärten, und eßt ihre Früchte Und es las Zephanja, der Priester, diesen Brief vor den Ohren Jeremia's, des Propheten. Und es geschah das Wort Jahwes zu Jeremia, und sprach: Schreibe an alle Weggeführten, des Inhalts: So spricht Jahwe von Semaja, dem Nehalamiten: Darum, daß Semaja euch prophezeiet, und ich ihn nicht gesandt, und er euch Vertrauen eingeflößt auf Lüge: darum spricht so Jahwe: Sieh', ich strafe Semaja, den Nehalamiten, und seinen Samen; es soll von ihm kein Mann wohnen unter diesem Volke, und soll nicht das Gute schauen, welches ich meinem Volke tue, spricht Jahwe; denn Abfall hat er geredet wider Jahwe. Verheißung der RückkehrDas Wort, welches zu Jeremia geschah von Jahwe, da er sprach: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Schreibe dir alle die Worte, die ich zu dir geredet, in ein Buch. Denn sieh', es kommen Tage, spricht Jahwe, da ich die Gefangenen meines Volkes Israel und Juda zurückführe, spricht Jahwe, und sie zurückführe in das Land, welches ich ihren Vätern gegeben, daß sie es besitzen. Und das sind die Worte, welche Jahwe geredet über Israel und über Juda. Denn so spricht Jahwe: Die Stimme des Schreckens hören wir, Furcht ist da, und kein Friede. fragt doch, und seht, ob ein Mannsbild gebiert? Warum seh' ich jegliches Mannes Händen aus seinen Lenden gleich Gebärerinnen, und gewandelt ist jegliches Angesicht in Blässe? Wehe! groß ist dieser Tag, ohne seines gleichen; und eine Zeit der Drangsal ist's für Jakob; doch es soll daraus gerettet werden. Und es geschieht an selbigem Tage, spricht Jahwe der Heerscharen, ich will dein Joch zerbrechen von deinem Halse und deine Bande zerreißen, und nicht mehr werden Fremde dich dienstbar machen; sondern sie werden dienen Jahwe, ihrem Gott, und David, ihrem Könige, welchen ich ihnen aufstelle. Du nun fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, spricht Jahwe, und bebe nicht, Israel! Denn sieh', ich rette dich aus der Ferne, und deinen Samen aus dem Lande seiner Gefangenschaft, und Jakob kehrt zurück, und ist ruhig und sicher und ohne Furcht. Denn ich bin mit dir, spricht Jahwe, dir zu helfen; denn das Garaus werd' ich machen allen Völkern, wohin ich dich zerstreuet; nur dir mach' ich nicht das Garaus. Und ich züchtige dich nach Billigkeit, doch ungestraft kann ich dich nicht lassen. Denn so spricht Jahwe: Tötlich ist deine Wunde, unheilbar dein Schlag. Niemand führt deine Sache, daß er sie ausdrückte; Arzeneien, Verband sind für dich nicht da. All deine Buhlen haben dich vergessen, sie fragen nicht nach dir; denn mit Schlägen eines Feindes hab' ich dich geschlagen, mit grausamer Züchtigung, ob der Menge deiner Vergehungen, weil zahlreich deine Sünden. Was schreiest du über deine Wunde? tötlich ist dein Schmerz! Ob der Menge deiner Vergehungen, weil zahlreich deine Sünden, hab' ich solches dir getan. — Darum sollen alle, die dich gefressen, gefressen werden, und all deine Dränger alle in die Gefangenschaft wanderen; und deine Räuber werden zum Raube, und all deine Plünderer geb' ich zur Plünderung hin. Denn ich will dir einen Verband anlegen, und von deinen Schlägen dich heilen, spricht Jahwe. Denn die Vertriebene nannte man dich, Zion, nach welcher niemand fragt. So spricht Jahwe: Sieh', ich führe die Gefangenen der Zelte Jakobs zurück, und seiner Wohnungen erbarm' ich mich; und erbauet wird wieder die Stadt die auf ihrem Hügel, und der Palast nach seiner Weise bewohnt. Und daraus erschallen Danklieder und die Stimme der Spielenden; und ich mehre sie, daß ihrer nicht wenig, und verherrliche sie, daß sie nicht gering seien. Und ihre Söhne sollen sein wie ehedem, und ihre Gemeinde vor mir bestehen, und ich strafe all ihre Unterdrücker. Und ihr Anführer soll aus ihnen selbst sein, und ihr Herrscher aus ihrer Mitte hervorgehen; und ich lasse sie herzutreten, daß sie mir nahen; denn wer ist's, der sein Herz verbürgt, um zu mir zu nahen? spricht Jahwe. Und so sollt ihr mein Volk sein, und ich will euer Gott sein. Sieh', ein Sturm von Jahwe, Grimm geht aus, und ein raffender Sturm wird auf das Haupt der Frevler stürzen. Nicht wird nachlassen die Glut des Zornes Jahwes, bis er getan und bis er vollbracht die Gedanken seines Herzens. In der Folge der Zeiten werdet ihr es inne werden. Zu selbiger Zeit, spricht Jahwe, werde ich Gott aller Geschlechter Israels sein, und sie werden mein Volk sein. So spricht Jahwe: Gnade hat in der Wüste gefunden das Volk der dem Schwert Entronnenen; ich gehe, es zu seiner Ruhe zu führen, Israel. „Aus der Ferne erschien mir Jahwe." Mit ewiger Liebe ja lieb' ich dich, darum hab' ich dir Huld bewahrt. Fürder will ich dich erbauen, daß du gebauet bleibst, Jungfrau Israel! Fürder wirst du dich schmücken mit deinen Pauken, und hervorgehen im Reigen der Tanzenden. Fürder wirst du Weinberge pflanzen auf den Bergen Samariens; es pflanzen sie die Pflanzer, und benutzen sie. Denn es ist ein Tag, da die Wächter rufen auf den Bergen Ephraims: Auf! und laßt uns hinaufziehen nach Zion zu Jahwe, unsrem Gott! Denn so spricht Jahwe: Jubelt über Jakob mit Freuden, und jauchzt über das Haupt der Völker! Verkündet, rühmt und sprecht: Beglücke, Jahwe, dein Volk, das Überbleibsel von Israel! Sieh', ich bringe sie aus dem Lande des Nordens, und sammle sie vom Äußersten der Erde; unter ihnen sind Blinde und Lahme, Schwangere und Gebärerinnen allzumal; in großer Schar kehren sie hierher zurück. Mit Weinen kommen sie, und mit Flehen bring' ich sie; ich führe sie zu Wasserbächen, auf geradem Wege, auf dem sie nicht fallen; denn ich bin Israel zum Vater geworden, und Ephraim ist mein Erstgeborner. Hört das Wort Jahwes, Völker, und verkündet auf den Inseln von ferne, und sprecht: Der Israel zerstreuete, sammelte es, und bewahrt es, wie ein Hirt seine Herde. Denn Jahwe löste Jakob, und befreiete es aus der Hand des Übermächtigen. Und sie kommen und jubeln auf der Höhe Zions, und freuen sich über den Segen Jahwes, über Getreide und über Most und über Öl und über Schafe und über Rinder; und ihre Seele ist wie ein wasserreicher Garten, und sie werden sich fürder nicht kümmern. Dann freuet sich die Jungfrau im Reigen, und Jünglinge und Greise allzumal; und ich wandle ihre Trauer in Wonne, und tröste sie, und erfreue sie nach ihrem Kummer. Und ich labe die Priester mit Fett, und mein Volk sättigt sich meines Segens, spricht Jahwe. So spricht Jahwe: Ein Geschrei wird zu Rama gehört, Klage, bitteres Weinen. Rahel weint über ihre Söhne; sie will sich nicht trösten lassen über ihre Söhne, weil sie dahin sind. So spricht Jahwe: Wehre deiner Stimme das Weinen und deinen Augen die Tränen, denn ein Lohn ist deiner Arbeit, spricht Jahwe, und sie kehren zurück aus dem Lande des Feindes. Und Hoffnung ist für deine Zukunft, spricht Jahwe, und es kehren zurück die Söhne zu ihrer Grenze. Wohl höre ich Ephraim klagen: Du hast mich gezüchtigt, und ich bin gezüchtigt wie ein ungezähmtes Kalb: bekehre mich, daß ich mich bekehre, denn du, Jahwe bist mein Gott! Nachdem ich mich bekehrt, tue' ich Buße; und nachdem ich gewitzigt bin, schlag' ich mich auf die Hüfte; ich erröte und bin beschämt, denn ich trage die Schmach meiner Jugend. Ist mir denn Ephraim ein so teurer Sohn, oder ein Kind der Lust? Denn so oft ich von ihm rede, gedenke ich sein immerfort: darum klopft mein Herz für ihn, erbarmen will ich mich sein, spricht Jahwe. Errichte dir Wegzeichen, setze dir Wegweiser, hab' Acht auf die Straße, den Weg, den du ziehst; kehre zurück, Jungfrau Israel, kehre zu diesen deinen Städten! Wie lange willst du umherschweifen, abtrünnige Tochter! Jahwe schafft Neues im Lande: das Weib beschützt den Mann. So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Fürder wird man also sprechen im Lande Juda und in dessen Städten, wenn ich ihre Gefangenen zurückgebracht: „Dich segne Jahwe, Wohnung der Gerechtigkeit, heiliger Berg!" Und es wohnt darin Juda und all seine Städte allzumal, die Ackerleute und die mit Herden ziehen. Denn ich labe die Verschmachtenden, und sättige alle Bekümmerten. Darob erwacht' ich, und schaute, und mein Schlaf war mir angenehm gewesen. Sieh', es kommen Tage, spricht Jahwe, da ich das Haus Israels und das Haus Juda's besäe mit Saat von Menschen und Saat von Vieh. Und so wie ich über sie gewacht, um auszurotten und zu zertrümmern und zu zerstören und zu verderben und übel zu tun: also will ich über sie wachen, um aufzubauen und zu pflanzen, spricht Jahwe. Zu selbiger Zeit wird man nicht mehr sagen: „Die Väter haben Herlinge gegessen, und den Söhnen werden die Zähne stumpf;" sondern ein jeglicher soll für seine Vergehung sterben, und jeglichem Menschen, der Herlinge ißt, sollen seine Zähne stumpf werden. Sieh', es kommen Tage, spricht Jahwe, da ich mit dem Hause Israels und mit dem Hause Juda's einen neuen Bund schließe: nicht wie der Bund, den ich geschlossen mit ihren Vätern, zur Zeit, da ich ihre Hand ergriff, sie auszuführen aus dem Lande Ägypten, welche meinen Bund brachen, ich aber ihr Herr war, spricht Jahwe; sondern dies ist der Bund, den ich schließen will mit dem Hause Israels nach selbigen Tagen, spricht Jahwe: ich lege mein Gesetz in ihr Inneres, und in ihr Herz schreib' ich es, und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein. Und sie werden nicht mehr einer seinen Nächsten und einer seinen Brüder lehren, sprechend: Lernt Jahwe kennen! Denn alle werden mich kennen so Klein als Groß, spricht Jahwe: denn ich werde ihre Vergehung vergeben, und ihrer Sünde nicht mehr gedenken. So spricht Jahwe, der die Sonne gemacht zum Lichte bei Tage, und die Satzungen des Mondes und der Sterne zum Lichte bei Nacht, der das Meer aufregt, daß seine Wogen toben, Jahwe der Heerscharen ist sein Name: Wenn diese Satzungen weichen vor mir, spricht Jahwe, so soll auch der Same Israels aufhören ein Volk vor mir zu sein alle Zeit. So spricht Jahwe: Wenn der Himmel gemessen wird oben, und erforscht die Grundfesten der Erde unten: so will ich auch allen Samen Israels verschmähen wegen all des, was sie getan, spricht Jahwe. Sieh', es kommen Tage, spricht Jahwe, da die Stadt gebauet wird zu Ehren Jahwes, vom Turm Hananeels bis zum Ecktore, und die Meßschnur wird weiter fortgehen gegenüber bis zum Hügel Gareb, und sich wenden nach Goath. Und das ganze Tal der Leichen und der Asche und das Gefilde bis an den Bach Kidron, bis an die Ecke des Roßtores gegen Aufgang, soll Jahwe heilig sein; es soll nicht mehr ausgerottet, noch verwüstet werden in Ewigkeit. Sinnbildlicher Kauf eines AckersDas Wort, welches zu Jeremia geschah von Jahwe im zehnten Jahre Zedekia's des Königs von Juda, das war das achtzehnte Jahre Nebukadnezars. Damals aber belagerte das Heer des Königs von Babel Jerusalem, und Jeremia, der Prophet, war eingesperrt im Hofe des Gewahrsams, der im Hause des Königs von Juda, wo ihn Zedekia, der König von Juda eingesperrt, da er sprach: Warum prophezeiest du und sprichst: „So spricht Jahwe: Sieh', ich gebe diese Stadt in die Hand des Königs von Babel, daß er sie einnehme, und Zedekia, der König von Juda, wird nicht entrinnen aus der Hand der Chaldäer, sondern gegeben wird er in die Hand des Königs von Babel, und es redet sein Mund mit seinem Munde, und seine Augen schauen seine Augen; und gen Babel wird er Zedekia führen, und er wird daselbst bleiben, bis ich nach ihm sehe, spricht Jahwe. Wenn ihr streitet mit den Chaldäern, so werdet ihr kein Glück haben." Da sprach Jeremia: Es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Siehe, Hanameel, der Sohn Sallums, deines Vatersbruders, wird zu dir kommen, und sprechen: Kaufe dir mein Feld zu Anathoth, denn du hast das Lösungsrecht zu kaufen. Und so kam Hanameel, der Sohn meines Vaterbruders, zu mir nach dem Worte Jahwes in den Hof des Gewahrsams, und sprach zu mir: Kaufe doch mein Feld zu Anathoth im Lande Benjamin, denn du hast das Erb- und Lösungsrecht, kauf' es dir! Da merkte ich, daß es das Wort Jahwes war. Und ich kaufte das Feld von Hanameel, dem Sohne meines Vaterbruders, zu Anathoth, und wägte ihm das Geld dar, sieben Seckel (Goldes) und zehn Seckel Silbers. Und ich schrieb es in einen Brief, und versiegelte ihn, und nahm Zeugen dazu, und wägte das Geld dar auf der Wage. Und ich nahm den Kaufbrief, den versiegelten, nach Recht und Satzungen, und den offenen, und gab den Kaufbrief an Baruch, den Sohn Nerija's, des Sohnes Mahaseja's, vor den Augen Hanameels, meines Vetters, und vor den Augen der Zeugen, welche den Kaufbrief unterschrieben, und vor den Augen aller Juden, welche im Hofe des Gewahrsams saßen, und gebot Baruch vor den Augen derselben, und sprach: So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Nimm diese Briefe, diesen versiegelten Kaufbrief und diesen offenen Brief, und lege sie in ein irdenes Gefäß, damit sie dauern lange Zeit. Denn so spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Fürder werden Häuser und Felder und Weinberge gekauft werden in diesem Lande. Und ich betete zu Jahwe, nachdem ich den Kaufbrief an Baruch, den Sohn Nerija's, gegeben, und sprach: Ach, Herr Jahwe! siehe, du hast den Himmel und die Erde gemacht durch deine große Kraft und durch deinen ausgereckten Arm, kein Ding ist dir unmöglich. Du übst Gnade an Tausenden, und vergiltst die Schuld der Väter in den Schoß ihrer Söhne nach ihnen. Du großer, mächtiger Gott, Jahwe der Heerscharen sein Name, groß an Rat und mächtig an Taten, du dessen Augen offen stehen über alle Wege der Menschenkinder, um jeglichem zu tun nach seinem Wandel und nach der Frucht seiner Handlungen, der du Zeichen und Wunder getan im Lande Ägypten bis auf diesen Tag und an Israel und an anderen Menschen, und dir einen Namen gemacht, wie zu dieser Zeit er ist; und du hast dein Volk ausgeführt aus dem Lande Ägypten mit Zeichen und Wundern und mit starker Hand und mit ausgerecktem Arm und mit großem Schrecken, und gabst ihnen dieses Land, welches du ihren Vätern geschworen ihnen zu geben, ein Land fließend von Milch und Honig; und sie kamen und nahmen es ein; aber sie gehorchten nicht deiner Stimme, und in deinem Gesetze wandelten sie nicht, alles, was du ihnen geboten zu tun, taten sie nicht: da ließest du ihnen all dies Unglück begegnen. Siehe, die Wälle (der Feinde) sind schon bis an die Stadt gekommen, sie zu erorbern, und sie wird gegeben werden in die Hand der Chaldäer, die wider sie streiten, durch Schwert und Hunger und Pest; und was du geredet, ist geschehen, und siehe, du siehst es. Und doch hast du zu mir gesprochen, Herr Jahwe: Kaufe dir das Feld um Geld, und nimm Zeugen dazu, so doch die Stadt gegeben wird in die Hand der Chaldäer. Da geschah das Wort Jahwes zu Jeremia, und sprach: Sieh', ich Jahwe bin der Gott alles Fleisches, ist mir irgend ein Ding unmöglich? Darum spricht so Jahwe: Sieh', ich gebe diese Stadt in die Hand der Chaldäer und in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, daß er sie einnehme. Und die Chaldäer, die wider diese Stadt streiten, werden kommen, und diese Stadt mit Feuer anzünden, und sie verbrennen, und die Häuser, aus deren Dächern sie dem Baal geräuchert, und Trankopfer geopfert anderen Göttern, um mich zu reizen. Denn es taten die Söhne Israels und die Söhne Juda's nur was böse ist in meinen Augen von ihrer Jugend an; denn die Söhne Israels reizten mich nur mit dem Tun ihrer Hände, spricht Jahwe. Denn zu meinem Zorn und zu meinem Grimm war mir diese Stadt, vom Tage an, da man sie gebauet, bis auf diesen Tag, so daß ich sie wegtun will von meinem Angesichte, ob all dem Bösen, das die Söhne Israels und die Söhne Juda's getan, mich zu reizen, sie, ihre Könige, ihre Obersten, ihre Priester und ihre Propheten und die Männer von Juda und die Bewohner von Jerusalem. Und sie kehrten mir den Rücken zu, und nicht das Angesicht; vom frühen Morgen an lehrte ich sie, aber sie hörten nicht, um Zucht anzunehmen. Und sie stellten ihre abscheulichen Götzen in das Haus, welches nach meinem Namen genannt wird, es zu verunreinigen; und baueten Höhen dem Baal im Tale der Söhne Hinnoms, um ihre Söhne und ihre Töchter dem Moloch zu weihen, was ich ihnen nicht geboten und mir nicht in den Sinn gekommen, daß man solchen Greuel tue, um Juda zur Sünde zu verleiten. Und nun spricht dennoch so Jahwe, der Gott Israels, von dieser Stadt, von welcher ihr sprecht: Sie wird in die Hand des Königs von Babel gegeben durch Schwert und Hunger und Pest: Sieh', ich sammle sie aus all den Ländern, wohin ich sie vertrieben in meinem Zorn und in meiner Glut und in großem Grimm, und führe sie zurück an diesen Ort, und lasse sie sicher wohnen; und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein. Und ich gebe ihnen Ein Herz und Einen Wandel, mich zu fürchten alle Zeit, auf daß es ihnen wohl gehe und ihren Söhnen nach ihnen. Und ich schließe mit ihnen einen ewigen Bund, daß ich nicht von ihnen lassen will, ihnen Gutes zu tun; und meine Furcht leg' ich in ihr Herz, daß sie nicht von mir weichen. Und ich freue mich über sie, ihnen wohl zu tun, und pflanze sie in dieses Land mit Aufrichtigkeit, mit meinem ganzen Herzen und mit meiner ganzen Seele. Denn so spricht Jahwe: So wie ich all dies große Unglück gebracht habe über dieses Volk, also will ich auch all das Gute über sie bringen, das ich über sie geredet. Und es wird Feld gekauft werden in diesem Lande, von dem ihr sprecht: Eine Einöde ist's, leer von Menschen und Vieh, es wird gegeben in die Hand der Chaldäer. Felder um Geld wird man kaufen, und schreiben in den Brief, und siegeln, und Zeugen dazu nehmen, im Lande Benjamin und in der Umgebung von Jerusalem und in den Städten von Juda und in den Städten des Gebirges und in den Städten der Niederung und in den Städten des Südens; denn ich werde zurückbringen ihre Gefangenen, spricht Jahwe. VerheißungUnd es geschah das Wort Jahwes zu Jeremia zum anderen Mal, als er noch verhaftet war im Hofe des Gewahrsams, und sprach: So spricht Jahwe, der es tut, Jahwe, der es entwirft, um es zu bereiten, Jahwe sein Name: Rufe mir, und ich will dir antworten, und dir verkünden Großes und Unglaubliches, was du nicht weißt. Denn so spricht Jahwe, der Gott Israels, von den Häusern dieser Stadt und von den Häusern der Könige von Juda, welche zerstört werden wegen der Wälle und des Belagerungsgerätes — (sie kommen hinein), um zu streiten mit den Chaldäern, und um sie zu füllen mit den Leichen der Menschen, welche ich schlage in meinem Zorn und in meinem Grimm, und um all deren Bosheit ich mein Angesicht verberge vor dieser Stadt: Sieh', ich lege ihr Verband und Heilmittel an, und heile sie, und gewähre ihnen Überfluß des Glücks und Bestand. Und ich führe die Gefangenen Juda's zurück und die Gefangenen Israels, und erbaue sie wieder wie vordem. Und ich reinige sie von all ihrer Vergehung, wodurch sie wider mich gesündigt, und verzeihe alle ihre Vergehungen, wodurch sie wider mich gesündigt, und von mir abgefallen. Und (Jerusalem) wird mir gereichen zum Freudennamen, zum Ruhm und zum Preis bei allen Völkern der Erde, welche hören werden all das Gute, das ich an ihnen tue; und sie werden zittern und beben über all das Gute und über all das Glück, welches ich ihr bereite. So spricht Jahwe: Fürder soll gehört werden an diesem Orte, von dem ihr sprecht: „Wüste ist er, leer von Menschen und leer von Vieh," in den Städten Juda's und auf den Straßen Jerusalems, die verödet sind, leer von Menschen und leer von Bewohnern und leer von Vieh, die Stimme der Freude und die Stimme der Fröhlichkeit und die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut, die Stimme derer, die da sprechen: „Dankt Jahwe der Heerscharen, denn gütig ist Jahwe, denn ewig ist seine Gnade!" und die da Dankopfer darbringen zum Hause Jahwes. Denn ich will die Gefangenschaft des Landes wieder zurückführen wie vordem, sprich! Jahwe. So spricht Jahwe der Heerscharen: Fürder wird an diesem Orte, der wüste ist, leer von Menschen und Vieh, und in allen umliegenden Städten ein Anger sein für Hirten, die da Schafe lagern lassen; in den Städten des Gebirges, in den Städten der Niederung und in den Städten des Südens und im Lande Benjamin und in den Umgebungen von Jerusalem und in den Städten Juda's werden fürder Schafe vorüberziehen an der Hand des Zählers, spricht Jahwe. Sieh', es kommen Tage, spricht Jahwe, da ich das gute Wort erfülle, das ich geredet vom Hause Israels und vom Hause Juda's: in selbigen Tagen und zu selbiger Zeit will ich von David einen gerechten Sproß sprossen lassen, der Recht und Gerechtigkeit übt im Lande. In selbigen Tagen wird Juda beglückt sein, und Jerusalem sicher wohnen, und also wird man sie nennen: Jahwe unser Heil. Denn so spricht Jahwe: Es soll dem David nie an einem Mann fehlen, der da sitzt auf dem Throne des Hauses Israel; und den Priestern und den Leviten soll es nie fehlen an einem Manne vor mir, der da Brandopfer opfert, und Speisopfer anzündet, und Schlachtopfer verrichtet alle Tage. Und es geschah das Wort Jahwes zu Jeremia, und sprach: So spricht Jahwe: Wenn ihr meinen Bund mit dem Tage aufhebt und meinen Bund mit der Nacht, so daß nicht mehr Tag und Nacht sei zu seiner Zeit: so soll auch mein Bund mit David, meinen Knechte, aufgehoben werden, so daß er keine Nachkommen habe, der da herrsche auf seinem Throne, und mit den Leviten, den Priestern, meinen Dienern. Wie nicht gezählt wird das Heer des Himmels, und nicht gemessen der Sand des Meeres: also will ich mehren den Samen Davids, meines Knechtes, und die Leviten, welche mir dienen. Und es geschah das Wort Jahwes zu Jeremia, und sprach: Siehst du nicht, was dieses Volk redet und spricht: Die zwei Geschlechter, welche Jahwe erwählt, hat er verworfen; und darum verachten sie mein Volk, so daß es nicht mehr ein Volk ist in ihren Augen. So spricht Jahwe: Wenn ich nicht meinen Bund mit Tag und Nacht, die Satzungen des Himmels und der Erde, festgesetzt habe: so will ich auch den Samen Jakobs und Davids, meines Knechtes, verwerfen, so daß ich nicht mehr aus seinem Samen Herrscher wähle über den Samen Abrahams, Isaaks und Jakobs. Denn ich will ihre Gefangenschaft zurückführen, und mich ihrer erbarmen. Weissagung an ZedekiaDas Wort, welches zu Jeremia geschah von Jahwe, als Nebukadnezar, der König von Babel, und all sein Heer und alle Königreiche des Landes seiner Herrschaft und alle Völker wider Jerusalem und die umliegenden Städte stritten, da er sprach: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Geh' und sprich zu Zedekia, dem Könige von Juda, und sprich zu ihm: So spricht Jahwe: Sieh', ich gebe diese Stadt in die Hand des Königs von Babel, daß er sie verbrenne mit Feuer. Und auch du wirst nicht entrinnen aus seiner Hand, sondern ergriffen wirst du, und in seine Hand gegeben werden, und deine Augen werden die Augen, des Königs von Babel schauen, und sein Mund wird mit deinem Munde reden, und gen Babel wirst du kommen. Doch höre das Wort Jahwes, Zedekia König von Juda! So spricht Jahwe von dir: Du sollst nicht durchs Schwert sterben; in Friede wirst du sterben; und gleich dem Brande deiner Väter, der vorigen Könige, welche vor dir gewesen, also wird man dir einen Brand machen, und „O weh! Herr!" wird man über dich klagen; denn das Wort hab' ich geredet, spricht Jahwe. Und Jeremia, der Prophet, redete zu Zedekia, dem Könige von Juda, all diese Worte zu Jerusalem. Das Heer des Königs von Babel aber stritt wider Jerusalem und wider alle Städte von Juda, die übriggebliebenen, wider Lachis und Aseka; denn diese waren übrig unter den Städten von Juda, als feste Städte. Über die Freilassung der Knechte und MägdeDas Wort, welches zu Jeremia geschah von Jahwe, nachdem Zedekia einen Bund geschlossen mit dem ganzen Volke zu Jerusalem, Freiheit ihnen auszurufen, daß ein jeglicher seinen Knecht und ein jeglicher seine Magd, Hebräer und Hebräerin, freiließe, und niemand sie, einen Juden, seinen Bruder, zum Dienste zwänge. Und es gehorchten alle Obersten und das ganze Volk, welche in den Bund getreten, daß sie ein jeglicher seinen Knecht und ein jeglicher seine Magd freiließen, und sie nicht mehr zum Dienste zwängen; sie gehorchten und entließen sie. Aber sie wandten sich um hernachmals, und nahmen die Knechte und Mägde zurück, welche sie freigelassen, und unterwarfen sie als Knechte und Mägde. Da geschah das Wort Jahwes zu Jeremia von Jahwe, und sprach: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Ich schloß einen Bund mit euren Vätern, als ich sie ausführte aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft, und sprach: Nach Verlauf von sieben Jahren sollt ihr entlasten ein jeglicher seinen Bruder, den Hebräer, welcher sich dir verkauft; und er soll dir sechs Jahre dienen, dann sollst du ihn freilassen von dir. Aber eure Väter hörten nicht auf mich, und neigten nicht ihr Ohr. Ihr aber kehrtet um anjetzt, und tatet was recht ist in meinen Augen, daß ein jeglicher für seinen Nächsten Freiheit ausrief, und ihr schlosset einen Bund vor mir im Hause, das nach meinem Namen genannt wird; aber ihr habt euch wieder umgewandt, und meinen Namen entweiht, und habt ein jeglicher seinen Knecht zurückgenommen und ein jeglicher seine Magd, welche ihr freigelassen nach ihrer Lust, und habt sie unterworfen, eure Knechte und Mägde zu sein. Darum spricht so Jahwe: Ihr habt mir nicht gehorcht, Freiheit auszurufen ein jeglicher für seinen Bruder und ein jeglicher für seinen Nächsten: sieh', ich rufe euch Freiheit aus, spricht Jahwe, (und entlaste euch) für Schwert und Pest und Hunger, und gebe euch zur Mißhandlung allen Königreichen der Erde. Und ich mache die Menschen, welche meinen Bund übertreten, welche nicht die Worte meines Bundes erfüllen, den sie geschlossen vor meinem Angesicht, dem Rinde gleich, welches sie zerschnitten in zwei Stücke, und hindurch: gegangen zwischen seinen Stücken, die Obersten von Juda und die Obersten von Jerusalem, die Hämlinge und die Priester und alles Volk des Landes, welche hindurchgegangen zwischen den Stücken des Rindes. Und ich gebe sie in die Hand ihrer Feinde und in die Hand derer, die ihnen nach dem Leben stehen, und ihre Leichname sollen zum Fraß sein den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes. Und auch Zedekia, den König von Juda, und seine Obersten will ich in die Hand ihrer Feinde geben und in die Hand derer, die ihnen nach dem Leben stehen, und in die Hand des Heeres des Königs von Babel, das (jetzt) abgezogen von euch. Sieh', ich gebiete, spricht Jahwe, und bringe sie wieder zu dieser Stadt, daß sie wider sie streiten, und sie einnehmen, und sie verbrennen mit Feuer, und die Städte von Juda mach' ich zur Wüste, leer von Bewohnern. Das Beispiel der RechabitenDas Wort, welches zu Jeremia geschah von Jahwe zur Zeit Jojakims, des Sohnes Josia's, des Königs von Juda, da er sprach: Gehe zum Geschlechte der Rechabiten, und rede mit ihnen, und führe sie ins Haus Jahwes in eine der Zellen, und gib ihnen Wein zu trinken. Und ich nahm Jaasenja, den Sohn Jeremias, des Sohnes Habazinja's, und seine Brüder und all seine Söhne und das ganze Geschlecht der Rechabiten, und führte sie ins Haus Jahwes in die Zelle der Söhne Hanans, des Sohnes Gedalja's, des Mannes Gottes, welche neben der Zelle der Obersten, oberhalb der Zelle Maseja's, des Sohnes Salums, des Türhüters. Und ich setzte den Söhnen des Geschlechts der Rechabiten Humpen voll Weines und Becher vor, und sprach zu ihnen: Trinkt Wein. Und sie sprachen: Wir trinken keinen Wein; denn Jonadab, der Sohn Rechabs, unser Stammvater, hat uns geboten und gesprochen: Ihr sollt keinen Wein trinken, weder ihr, noch eure Söhne in Ewigkeit, und kein Haus sollt ihr bauen, und keinen Samen säen, und keinen Weinberg pflanzen und besitzen; sondern in Zelten sollt ihr wohnen euer Leben lang, auf daß ihr lange lebt in dem Lande, woselbst ihr euch aufhaltet. Und wir gehorchen der Stimme Jonadabs, des Sohnes Rechabs, unsres Stammvaters, in allem, was er uns geboten, so daß wir keinen Wein trinken unser Leben lang, weder wir, noch unsre Weiber, noch unsre Söhne, noch unsre Töchter, und daß wir keine Häuser bauen zu unsrer Wohnung, und weder Weinberg, noch Feld, noch Saat haben; und wir wohnen in Zelten, und gehorchen, und tun alles, was uns Jonadab, unser Stammvater geboten. Und es geschah, als Nebukadnezar, der König von Babel, heranzog in das Land, so sprachen wir: Kommt und laßt uns gen Jerusalem fliehen vor der Heeresmacht der Chaldäer und vor der Heeresmacht der Syrer; und so wohnen wir zu Jerusalem. Da geschah das Wort Jahwes zu Jeremia, und sprach: So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Geh' und sprich zu den Männern von Juda und zu den Bewohnern von Jerusalem: Wollet ihr nicht (hieraus) eine Warnung nehmen, meinen Worten zu gehorchen? spricht Jahwe. Es werden gehalten die Worte Jonadabs, des Sohnes Rechabs, welche er seinen Söhnen geboten, keinen Wein zu trinken; und sie trinken keinen bis auf diesen Tag, denn sie gehorchen dem Gebote ihres Stammvaters. Und ich habe zu euch geredet vom frühen Morgen an, und ihr habt mir nicht gehorcht. Und ich sandte an euch all meine Knechte, die Propheten, vom frühen Morgen an, und sprach: Kehrt doch ein jeglicher von seinem bösen Wege, und bessert eure Handlungen, und wandelt nicht anderen Göttern nach, ihnen zu dienen: so sollt ihr bleiben im Lande, welches ich euch gegeben und euren Vätern; aber ihr neigtet nicht eure Ohren, und hörtet nicht auf mich. Ja, es halten die Söhne Jonadabs, des Sohnes Rechabs, das Gebot ihres Stammvaters, welches er ihnen geboten; aber dieses Volk hört nicht auf mich. Darum spricht so Jahwe, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels: Sieh', ich bringe über Juda und über die Bewohner Jerusalems all das Übel, das ich über sie geredet, darum daß ich zu ihnen geredet, und sie nicht gehorcht, und ich ihnen zurief, und sie nicht geantwortet haben. Und zum Geschlechte der Rechabiten sprach Jeremia: So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Darum daß ihr gehorcht dem Gebote Jonadabs, eures Stammvaters, und all seine Gebote beobachtet, und tut nach allem, was er euch geboten: darum spricht so Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Es soll Jonadab, dem Sohne Rechabs, nie an einem Manne fehlen, der vor mir steht alle Zeit. Jeremia's Weissagungen, aufgezeichnet, vorgelesen, verbrannt und nochmals aufgezeichnetUnd es geschah im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josia's, des Königs von Juda, da geschah dieses Wort zu Jeremia von Jahwe, da er sprach: Nimm dir eine Buchrolle, und schreibe darauf alle die Worte, die ich zu dir geredet über Israel und über Juda und über alle Völker, von der Zeit an, da ich zu dir geredet, seit der Zeit Josia's bis auf diesen Tag. Vielleicht wird das Haus Juda's all das Übel hören, welches ich gedenke ihnen zu tun, damit sie sich kehren ein jeglicher von seinem bösen Wege, und ich verzeihe ihre Vergehung und ihre Sünde. Da rief Jeremia Baruch, den Sohn Nerija's, und Baruch schrieb aus dem Munde Jeremia's alle Worte Jahwes, welche er zu ihm geredet, auf eine Buchrolle. Und Jeremia gebot dem Baruch, und sprach: Ich bin zu Hause gehalten, kann nicht in das Haus Jahwes gehen: so gehe du, und lies in der Rolle, was du geschrieben aus meinem Munde, die Worte Jahwes, am Fasttage; und auch vor den Ohren aller von Juda, die aus ihren Städten kommen, lies sie vor. Vielleicht demütigen sie sich mit Flehen vor Jahwe, und kehren sich ein jeglicher von seinem bösen Wege; denn groß ist der Zorn und der Grimm, welche Jahwe geredet über dieses Volk. Und es tat Baruch, der Sohn Nerija's, ganz so, wie Jeremia, der Prophet, geboten, zu lesen in dem Buche die Worte Jahwes im Hause Jahwes. Und es geschah im fünften Jahre Jojakims, des Sohnes Josia's, des Königs von Juda, im neunten Mond, da rieben sie ein Fasten aus vor Jahwe, das ganze Volk zu Jerusalem und alles Volk, das aus den Städten Juda's kam nach Jerusalem. Da las Baruch in dem Buche die Worte Jeremia's im Hause Jahwes, in der Zelle Gemarja's, des Sohnes Saphans, des Schreibers, im oberen Vorhofe, im Eingange des neuen Tores des Hauses Jahwes, vor den Ohren des ganzen Volkes. Und als Micha, der Sohn Gemarja's, des Sohnes Saphans, alle Worte Jahwes aus dem Buche hörte: so ging er hinab ins Haus des Königs, in die Zelle des Schreibers, und siehe, daselbst saßen alle die Obersten, Elisama, der Schreiber, und Delaja, der Sohn Semaja's, und Elnathan, der Sohn Achbors, und Gemarja, der Sohn Saphans, und Zedekia, der Sohn Hananja's, alle die Obersten. Und es berichtete ihnen Micha alle die Worte, die er gehört, wie sie Baruch gelesen in dem Buche vor den Ohren des Volkes. Da sandten alle die Obersten an Baruch Jehudi, den Sohn Nethanja's, des Sohnes Selemja's, des Sohnes Kuschi's, und sprachen: Die Rolle, in welcher du gelesen vor den Ohren des Volkes, nimm sie in deine Hand, und komme! und so nahm Baruch, der Sohn Nerija's, die Rolle in seine Hand, und kam zu ihnen. Und sie sprachen zu ihm: Setze dich, und lies sie vor unsern Ohren! Und Baruch las vor ihren Ohren. Da geschah es, als sie all die Worte hörten, (blickten sie) erschrocken einer zu dem anderen, und sprachen zu Baruch: Berichten müssen wir dem Könige all diese Dinge, Und den Baruch fragten sie, und sprachen: Sage uns doch, wie hast du all diese Worte geschrieben aus seinem Munde? Und Baruch sprach zu ihnen: Aus seinem Munde sagte er zu mir all diese Worte, und ich schrieb sie auf das Buch mit Tinte. Da sprachen die Obersten zu Baruch: Gehe, verbirg dich samt Jeremia, daß niemand wisse, wo ihr seid! Und sie gingen zum Könige hinein in den Hof, und das Buch ließen sie in der Zelle Elisama's, des Schreibers, und berichteten vor den Ohren des Königs all diese Dinge. Da sandte der König den Jehudi, die Rolle zu holen, und er holte sie aus der Zelle Elisama's, des Schreibers, und Jehudi las sie vor den Ohren des Königs und vor den Ohren aller Obersten, welche um den König standen. Der König aber wohnte im Winterhause im neunten Mond, und die Kohlpfanne brannte vor ihm. Und es geschah, als Jehudi drei Spalten oder vier gelesen hatte, zerschnitt sie (der König) mit dem Schreibmesser, und warf sie ins Feuer in der Kohlpfanne, bis die ganze Rolle verbrannt war auf dem Feuer auf der Kohlpfanne. Und nicht erschraken und nicht zerrissen ihre Kleider der König und all seine Knechte, welche alle diese Worte hörten. Auch hatten Elnathan und Delaja und Gemarja fürgebeten beim Könige die Rolle nicht zu verbrennen; aber er hörte nicht auf sie. Und es gebot der König Jerameel, dem Sohne Hamelechs, und Seraja, dem Sohne Asriels, und Selamja, dem Sohne Abdeels, zu holen Baruch, den Schreiber, und Jeremia, den Propheten: aber es verbarg sie Jahwe. Und es geschah das Wort Jahwes zu Jeremia, nachdem der König die Rolle verbrannt und die Worte, welche Baruch aus seinem Munde geschrieben, und sprach: Nimm dir wieder eine andere Rolle, und schreibe darauf alle die vorigen Worte, welche auf der vorigen Rolle standen, welche Jojakim, der König von Juda, verbrannt hat. Und über Jojakim, den König von Zuda, sprich: So spricht Jahwe: Du hast diese Rolle verbrannt, indem du sprachst: Warum hast du daraufgeschrieben: Kommen wird der König von Babel, und dieses Land verderben, und aus ihm Menschen und Vieh vertilgen? Darum spricht so Jahwe über Jojakim, den König von Juda: Er soll keinen (Sohn) haben, der da sitzt auf dem Throne Davids, und sein Leichnam soll hingeworfen liegen der Hitze bei Tage und der Kälte bei Nacht. Und ich ahnde an ihm und an seinem Samen und an seinen Knechten ihre Vergehung, und bringe über sie und über die Bewohner Jerusalems und über die Männer von Juda all das Übel, das ich über sie geredet, sie aber nicht hörten. Und Jeremia nahm eine andere Rolle, und gab sie Baruch, dem Sohne Nerija's, dem Schreiber, und er schrieb darauf aus dem Munde Jeremia's alle Worte des Buches, welche Jojakim, der König von Juda, verbrannt mit Feuer; und noch wurden viele Worte zu ihnen hinzugefügt, gleich jenen. Jeremia's VerhaftungUnd es ward König Zedekia, der Sohn Josia's, an Chonja's, des Sohnes Jojakims, Statt, welchen Nebukadnezar, der König von Babel, zum Könige gemacht im Lande Juda. Und er hörte nicht, noch seine Knechte, noch das Volk des Landes auf die Worte Jahwes, welche er redete durch Jeremia, den Propheten. Und es sandte der König Zedekia Juchal, den Sohn Selemja's, und Zephanja, den Sohn Maaseja's, den Priester, zu Jeremia, dem Propheten, und sprach: Bete doch für uns zu Jahwe, unsrem Gott! Jeremia ging aber (frei) aus und ein unter dem Volke, und man hatte ihn nicht in das Gefängnis gesetzt. Und die Heeresmacht Pharao's war ausgezogen aus Ägypten, und die Chaldäer, welche Jerusalem belagerten, hatten den Ruf von ihnen vernommen, und waren abgezogen von Jerusalem. Da geschah das Wort Jahwes zu Jeremia, dem Propheten, und sprach: So spricht Jahwe, der Gott Israels: So sprich zum Könige von Juda, der euch zu mir gesandt, mich zu befragen: Siehe, die Heeresmacht Pharao's, welche ausgezogen euch zu Hilfe, wird wiederkehren in ihr Land Ägypten. Und die Chaldäer werden zurückkehren, und wider diese Stadt streiten, und sie einnehmen, und sie verbrennen mit Feuer. So spricht Jahwe: Täuscht euch nicht selber, daß ihr denkt: wegziehen werden die Chaldäer von uns: denn nicht werden sie wegziehen. Denn wenn ihr die ganze Heeresmacht der Chaldäer, die mit euch streiten, geschlagen hättet, und es blieben unter ihnen übrig durchbohrte Männer ein jeglicher in seinem Zelte: so würden sie aufstehen, und diese Stadt verbrennen mit Feuer. Und es geschah, als die Heeresmacht der Chaldäer wegzog von Jerusalem vor der Heeresmacht Pharao's: da ging Jeremia aus Jerusalem, um ins Land Benjamin zu gehen, und von dannen seinen Anteil zu holen, unter anderm Volke. Und er war im Tore Benjamin, und daselbst ein Aufseher, sein Name Jerija, Sohn Selemja's, des Sohnes Hananja's: der ließ Jeremia, den Propheten, greifen, indem er sprach: Zu den Chaldäern gehst du über. Und Jeremia sprach: Das ist nicht wahr, ich gehe nicht zu den Chaldäern über; aber Jerija hörte nicht auf ihn, und ließ Jeremia greifen, und führte ihn zu den Obersten. Und es entrüsteten sich die Obersten wider Jeremia, und schlugen ihn, und legten ihn ins Gefängnis, ins Haus Jonathans, des Schreibers; denn sie hatten es zum Gefängnis gemacht. Und als Jeremia in das Kerkerhaus und in die Gefangenkammern gekommen war, und daselbst lange Zeit gesessen hatte: da sandte der König Zedekia, und ließ ihn holen. Und der König fragte ihn in seinem Hause insgeheim, und sprach: Ist ein Wort von Jahwe? Und Jeremia sprach: Es ist! und sprach: In die Hand des Königs von Babel wirst du gegeben werden. Und Jeremia sprach zum Könige Zedekia: Was hab' ich gesündigt gegen dich und gegen deine Knechte und gegen dieses Volk, daß ihr mich ins Gefängnis gelegt? Und wo sind eure Propheten, welche euch prophezeiet, und gesprochen: Nicht wird der König von Babel gegen euch kommen und gegen dieses Land? Und nun höre doch, mein Herr König! laß mich demütig flehen vor dir, und bringe mich nicht zurück ins Haus Jonathans, des Schreibers, daß ich nicht daselbst sterbe! Da gebot der König Zedekia, und man legte den Jeremia in den Hof des Gewahrsams, und gab ihm ein Laib Brot täglich aus der Straße der Bäcker, bis alles Brot aufgezehrt war in der Stadt. Und so blieb Jeremia im Hofe des Gewahrsams. Jeremia in eine Grube geworfen, und herausgezogenUnd es höreten Sephatja, der Sohn Matthans, und Gedalja, der Sohn Pashurs, und Juchal, der Sohn Selemja's, und Pashur, der Sohn Malchija's, die Worte, welche Jeremia redete zum Volke, da er sprach: So spricht Jahwe: Wer in dieser Stadt bleibt, wird sterben durch Schwert und Hunger und Pest; wer aber hinausgeht zu den Chaldäern, wird leben, und ihm wird seine Seele zur Beute sein, daß er lebe. So spricht Jahwe: Gegeben wird diese Stadt in die Hand des Heeres des Königs von Babel, und er wird sie einnehmen. Da sprachen die Obersten zum Könige: Es werde doch dieser Mann getötet! Denn darum macht er schlaff die Hände der Kriegsleute, die übriggeblieben in dieser Stadt, und die Hände des ganzen Volkes, indem er zu ihnen redet gleich diesen Worten; denn dieser Mann sucht nicht das Beste dieses Volkes, sondern dessen Unglück. Und der König Zedekia sprach: Sieh', er ist in eurer Hand, denn nichts vermag der König wider euch. Da nahmen sie Jeremia, und warfen ihn in die Grube Malchija's, des Sohnes Hammelechs, welche im Hofe des Gewahrsams, und ließen Jeremia mit Stricken hinab; in der Grube aber war kein Wasser, sondern nur Schlamm, und Jeremia sank in den Schlamm. Und es hörte Ebedmelech, der Äthiopier, ein Hämling, der im Hause des Königs war, daß man Jeremia in die Grube geworfen; der König aber saß im Tore Benjamin. Da ging Ebedmelech aus dem Königshause, und redete zum Könige, und sprach: Mein Herr König! übel haben diese Männer getan an allem, was sie Jeremia, dem Propheten getan, den sie in die Grube geworfen; und schon starb er (fast) an seiner Stelle vor Hunger, denn es ist kein Brot mehr in der Stadt. Und es gebot der König Ebedmelech, dem Äthiopier, und sprach: Nimm mit dir von hinnen dreißig Männer, und ziehe Jeremia, den Propheten, herauf aus der Grube, bevor er stirbt. Da nahm Ebedmelech die Männer mit sich, und ging ins Könighaus unter die Schatzkammer, und nahm von dannen alte Lumpen und alte Lappen, und ließ sie hinab zu Jeremia in die Grube mit Stricken. Und Ebedmelech, der Äthiopier, sprach zu Jeremia: Lege die alten Lumpen und Lappen unter die Knöchel deiner Hände, unter die Stricke. Und Jeremia tat also. Und sie zogen Jeremia an den Stricken herauf aus der Grube, und Jeremia blieb im Hofe des Gewahrsams. Da sandte der König Zedekia, und ließ Jeremia, den Propheten, zu sich holen in den dritten Eingang im Hause Jahwe's; und der König sprach zu Jeremia: Ich frage dich etwas, verhehle mir nichts! Und Jeremia sprach zu Zedekia: So ich es dir sage, wirst du mich nicht töten? Und so ich dir rate, wirst du nicht auf mich hören. Da schwur der König Zedekia dem Jeremia insgeheim, und sprach: Beim Leben Jahwes, der uns diese Seele geschaffen! wo ich dich töte, und dich gebe in die Hand dieser Menschen, welche dir nach dem Leben stehen! Und Jeremia sprach zu Zedekia: So spricht Jahwe, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels: Wenn du hinausgehst zu den Obersten des Königs von Babel, so wirst du dein Leben erhalten, und diese Stadt wird nicht verbrannt werden mit Feuer, und du und dein Haus wirst leben bleiben. Wenn du aber nicht hinausgehest zu den Obersten des Königs von Babel, so wird diese Stadt gegeben in die Hand der Chaldäer, und sie verbrennen sie mit Feuer, und auch du wirst nicht entrinnen aus ihrer Hand. Und der König Zedekia sprach zu Jeremia: Ich scheue die Juden, welche übergegangen zu den Chaldäern, daß man mich nicht in ihre Hand gebe, und sie mich mißhandeln. Und Jeremia sprach: Man wird dich nicht Preis geben. Gehorche doch der Stimme Jahwes nach dem, was ich zu dir rede, so wird's dir wohl gehen, und du wirst dein Leben erhalten; weigerst du dich aber hinauszugehen, so ist dies das Wort, das mir Jahwe geoffenbart: Siehe, alle die Weiber, welche übrig sind im Hause des Königs von Juda, werden hinausgebracht werden zu den Obersten des Königs von Babel, und sie werden sprechen: „Dich haben betrogen und dich haben übermocht deine Freunde; es sanken in den Schlamm deine Füße, sie wichen zurück." Und all deine Weiber und deine Kinder wird man hinausbringen zu den Chaldäern, und auch du wirst nicht entrinnen aus ihrer Hand; sondern von der Hand deö Königs von Babel wirst du ergriffen werden, und wirst machen, daß diese Stadt verbrannt werde mit Feuer. Und Zedekia sprach zu Jeremia: Kein Mensch soll wissen um diese Reden, daß du nicht stirbst! Und so die Obersten hören, daß ich mit dir geredet, und kommen zu dir, und sprechen zu dir: Berichte uns doch, was du geredet zum Könige, verhehle nichts vor uns, damit wir dich nicht töten, und was zu dir geredet der König: so sprich zu ihnen: Ich flehte demütig vor dem Könige mich nicht zurückzubringen ins Haus Jonathans, daselbst zu sterben. Und es kamen alle Obersten zu Jeremia, und fragten ihn, und er berichtete ihnen gleich diesen Worten, welche ihm der König geboten. Da schwiegen sie, und ließen ihn; denn nicht war kund geworden die Sache. Und so blieb Jeremia im Hofe des Gewahrsams bis zum Tage, da Jerusalem eingenommen ward. Jeremias Schicksal bei der Eroberunq JerusalemsUnd es geschah, als Jerusalem eingenommen ward: (im neunten Jahre Zedekia's, des Königs von Juda, im zehnten Mond, kam Nebukadnezar, der König von Babel, und all seine Heeresmacht vor Jerusalem, und belagerte es; im elften Jahre Zedekia's, im vierten Mond, am neunten des Monden, ward die Stadt durchbrochen; da kamen alle Obersten des Königs von Babel, und setzten sich fest am Mitteltore, Nergal-Sarezer, Samgar-Nebo, Sarsechim, der Oberste der Hämlinge, Nergal-Sarezer, der Oberste der Magier, und all die übrigen Obersten des Königs von Babel. Und es geschah, als Zedekia, der König von Juda, und alle Kriegsleute sie sahen, so flohen sie und gingen des Nachts aus der Stadt auf dem Wege am Garten des Königs hin durch das Tor zwischen den beiden Mauern, und zogen nach der Ebene zu. Da jagte das Heer der Chaldaer ihnen nach, und sie erreichten Zedekia auf den Ebenen von Jericho, und nahmen ihn, und führten ihn hinauf zu Nebukadnezar, dem Könige von Babel, gen Ribla im Lande Hemath, und er sprach Gericht über ihn. Und es schlachtete der König von Babel die Söhne Zedekia's zu Ribla vor seinen Augen, und auch alle Edeln von Juda schlachtete der König von Babel. Und die Augen Zedekia's blendete er, und band ihn mit Ketten, um ihn gen Babel zu bringen. Und das Königshaus und die Häuser des Volks verbrannten die Chaldäer mit Feuer, und die Mauer von Jerusalem rissen sie nieder. Und den Rest des Volkes, die Übriggebliebenen in der Stadt, und die Überläufer, die übergegangen zu ihm, den Rest des Volkes, die Übriggebliebenen, führte Nebusaradan, der Oberste der Trabanten, hinweg gen Babel. Aber vom Volke die Geringen, die nichts hatten, ließ Nebusaradan, der Oberste der Trabanten, zurück im Lande Juda, und gab ihnen Weinberge und Äcker zu selbiger Zeit. Und es gebot Nebukadnezar, der König von Babel, wegen Jeremia's durch Nebusaradan, den Obersten der Trabanten, und sprach: Nimm ihn, und habe dein Auge auf ihn, und tue ihm nichts zu Leide, sondern, wie er dir sagen wird, also tue mit ihm. Da sandten Nebusaradan, der Oberste der Trabanten, und Nebusasban, der Oberste der Hämlinge, und Nergal-Sarezer, der Oberste der Magier, und alle Obersten des Königs von Babel, sie sandten hin, und ließen Jeremia holen aus dem Hofe des Gewahrsams, und übergaben ihn Gedalja, dem Sohne Ahikams, des Sohnes Saphans, ihn hinauszuführen in sein Haus. Und so blieb er unter dem Volke. Verheißung an EbedmelechUnd zu Jeremia geschah das Wort Jahwes, als er verhaftet war im Hofe des Gewahrsams, und sprach: Geh' und sprich zu Ebedmelech, dem Äthiopier, und sprich: So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Sieh', ich lasse meine Worte kommen über diese Stadt, zum Übel und nicht zum Guten, und sie werden geschehen vor deinen Augen zu selbiger Zeit. Aber ich will dich erretten zu selbiger Zeit, spricht Jahwe, und du sollst nicht gegeben werden in die Hand der Menschen, vor denen du dich fürchtest; Denn erretten will ich dich, und durchs Schwert sollst du nicht fallen, und es soll dir dein Leben zur Beute sein, weil du mir vertrauet hast, spricht Jahwe. Weissagungen und Geschichte Jeremia's nach der Zerstörung JerusalemsFreilassung Jeremia's. Gedalias Amt und ErmordungDas Wort, welches zu Jeremia geschah von Jahwe, nachdem ihn Nebusaradan, der Oberste der Trabanten, entlassen von Rama. Da er ihn holen ließ, war er mit Ketten gebunden unter allen Weggeführten von Jerusalem und Juda, welche weggeführt wurden gen Babel, Und der Oberste der Trabanten ließ den Jeremia holen, und sprach zu ihm: Jahwe, dein Gott, hat dieses Unglück geredet wider diesen Ort; und Jahwe ließ kommen, und tat, so wie er geredet, denn ihr hattet gesündigt wider Jahwe, und nicht gehorcht seiner Stimme, und so geschah euch solches. Und nun siehe, ich löse dich anjetzt von den Ketten an deinen Händen. Gefällt es dir mit mir zu gehen gen Babel, so komm, und ich will mein Auge auf dich haben; gefällt es dir aber nicht mit mir zu gehen gen Babel, so laß es: schaue, das ganze Land liegt vor dir: wohin es dir gefällt, und wohin es dir beliebt zu gehen, dahin gehe. Und da er noch nicht umkehrte, sprach er: So kehre zu Gedalja, dem Sohne Ahikams, des Sohnes Saphans, welchen der König von Babel gesetzt über die Städte von Juda, und bleibe bei ihm unter dem Volke, oder wohin es dir gefällt zu gehen, gehe. Und der Oberste der Trabanten gab ihm (seinen) Speisebedarf und ein Geschenk, und entließ ihn. Und so kam Jeremia zu Gedalja, dein Sohne Ahikams, gen Mizpa, und blieb bei ihm unter dem Volke, das übriggeblieben im Lande. Und als alle Kriegsobersten, welche auf dem Felde waren, sie und ihre Männer, hörten, daß der König von Babel Gedalja, den Sohn Ahikams, gesetzt über das Land, und daß er ihm Männer und Weiber und Kinder von den Geringen im Lande, von denen, die nicht weggeführt worden gen Babel, übergeben hatte: so kamen sie zu Gedalja gen Mizpa, nämlich Ismael, der Sohn Nethanja's, und Johanan und Jonathan, die Söhne Kareahs und Seraja, der Sohn Thanhumeths, und die Söhne Ephai's, des Netophathiters, und Jesanja, der Sohn Maachathi's, sie und ihre Männer. Und Gedalja, der Sohn Ahikams, des Sohnes Saphans, schwur ihnen und ihren Männern, und sprach: Fürchtet euch nicht den Chaldäern untertan zu sein, bleibt im Lande, und seid dem Könige von Babel untertan, so wird's euch wohlgehen. Und siehe, ich bleibe zu Mizpa, um den Chaldäern zu dienen, welche zu uns kommen; ihr aber erntet Wein und Obst und Öl, und tut's in eure Gefäße, und wohnt in euren Städten, die ihr eingenommen. Und auch alle Juden, welche in Moab und unter den Söhnen Amnions und in Edom und welche in all den Ländern waren, hörten, daß der König von Babel ein Überbleibsel den Juden gelassen, und daß er über sie Gedalja, den Sohn Ahikams, des Sohnes Saphans, gesetzt; und es kehrten alle Juden aus all den Örtern, wohin sie vertrieben waren, und kamen ins Land Juda zu Gedalja gen Mizpa, und ernteten Wein und Obst in Überfluß. Johanan aber, der Sohn Kareahs, und alle Kriegsobersten, welche auf dem Felde waren, kamen zu Gedalja gen Mizpa, und sprachen zu ihm: Weißt du auch, daß Baalis, der König der Söhne Ammons, Ismael, den Sohn Nethanja's, gesandt, dich tot zu schlagen? Aber Gedalja, der Sohn Ahikams, glaubte ihnen nicht. Und Johanan, der Sohn Kareahs, sprach zu Gedalja insgeheim zu Mizpa, und sprach: Laß mich doch hingehen, und Ismael, den Sohn Nethanja's, erschlagen, und kein Mensch soll es erfahren. Warum soll er dich tot schlagen, daß alle Juden, die sich zu dir gesammelt, zerstreuet werden, und das Überbleibsel von Juda umkomme? Aber Gedalja, der Sohn Ahikams, sprach zu Johanan, dem Sohne Kareahs: Tue diese Sache nicht, denn Lüge redest du von Ismael. Und es geschah im siebenten Mond, da kam Ismael, der Sohn Nethanja's, des Sohnes Elisama's, vom königlichen Samen und von den Großen des Königs, und zehn Männer mit ihm zu Gedalja, dem Sohne Ahikams, gen Mizpa, und assen daselbst mit einander zu Mizpa. Da erhob sich Ismael, der Sohn Nethanja's, und die zehn Männer, welche mit ihm waren, und schlugen Gedalja, den Sohn Ahikams, des Sohnes Saphans, mit dem Schwerte, und töteten ihn, welchen der König von Babel über das Land gesetzt; und auch alle Juden, welche bei ihm waren bei Gedalja zu Mizpa, und die Chaldäer, welche sich daselbst befanden, die Kriegsleute, schlug Ismael. Und es geschah, am zweiten Tage nachdem sie Gedalja getötet zu Mizpa, während es niemand wußte, da kamen Männer von Sichem, von Silo und von Samarien, achtzig Mann, mit geschorenem Bart und zerrissenen Kleidern und mit Ritzen am Leibe, und Speisopfer und Weihrauch in ihren Händen, um es zum Hause Jahwes zu bringen. Da ging Ismael, der Sohn Nethanja's, ihnen entgegen aus Mizpa, weinend unter dem Gehen; und als er sie traf, sprach er zu ihnen: Kommt zu Gedalja, dem Sohne Ahikams! Und es geschah, als sie mitten in die Stadt kamen, da ermordete sie Ismael, der Sohn Nethanja's, (und warf sie) in die Grube, er und die Männer, welche mit ihm waren. Aber zehn Männer fanden sich unter ihnen, die da sprachen zu Ismael: Töte uns nicht! denn wir haben versteckte Vorräte im Felde, Weizen und Gerste und Öl und Honig. Da ließ er ab, und tötete sie nicht mit ihren Brüdern. Die Grube aber, in welche Ismael alle die Leichname der Männer warf, welche er erschlagen samt Gedalja, ist selbige, welche der König Assa gemacht wegen Baesa's, des Königs von Israel: die füllte Ismael, der Sohn Nethanja's, mit Erschlagenen. Und Ismael führte all das übrige Volk zu Mizpa, die Königstöchter und alles Volk, das übrig war zu Mizpa, welches Nebusaradan, der Oberste der Trabanten, Gedalja, dem Sohne Ahikams, übergeben, die führete Ismael, der Sohn Nethanja's, gefangen weg, und zog hin, um hinüberzugehen zu den Söhnen Ammons. Und als Johanan, der Sohn Kareah's, und alle Kriegsobersten, welche bei ihm waren, all das Unheil hörten, welches Ismael, der Sohn Nethanja's, angerichtet: da nahmen sie alle die Männer, und zogen aus, um mit Ismael, dem Sohne Nethanja's, zu streiten; und sie fanden ihn bei dem großen Wasser bei Gibeon. Und es geschah, als all das Volk, das bei Ismael war, Johanan, den Sohn Kareahs, und alle die Kriegsobersten, welche bei ihm waren, sah, so freuete es sich; und es wandte sich all das Volk, das Ismael weggeführt von Mizpa, und kehrte um, und ging zu Johanan, dem Sohne Kareahs. Ismael aber, der Sohn Nethanja's, entrann mit acht Männern vor Johanan, und ging zu den Söhnen Ammons. Da nahm Johanan, der Sohn Kareahs, und alle Kriegsobersten, welche bei ihm waren, all das übrige Volk, das er wieder zurückgebracht von Ismael, dem Sohne Nethanja's, von Mizpa, nachdem er Gedalja, den Sohn Ahikams, erschlagen, Männer, Kriegsleute und Weiber und Kinder und Hämlinge, welche er wieder zurückgebracht von Gibeon; und sie zogen hin und blieben in der Herberge Chimhams nahe bei Bethlehem, um gen Ägypten zu ziehen. (und zu fliehen) vor den Chaldäern; denn sie fürchteten sich vor ihnen, weil Ismael, der Sohn Nethanja's, Gedalja, den Sohn Ahikams, erschlagen, welchen der König von Babel über das Land gesetzt. Jeremia widerrät die Flucht nach ÄgyptenUnd es traten herzu alle die Kriegsobersten und Johanan, der Sohn Kareahs, und Jesanja, der Sohn Hosaja's, und das ganze Volk, so klein als groß, und sprachen zu Jeremia, dem Propheten: Laß uns doch demütig flehen vor dir, und bete für uns zu Jahwe, deinem Gott, für dieses ganze Überbleibsel; denn wenige sind wir übriggeblieben von Vielen, so wie deine Augen uns sehen: daß Jahwe, dein Gott, uns offenbare, welchen Weg wir ziehen, und die Sache, die wir tun sollen. Und Jeremia, der Prophet, sprach zu ihnen: Ich gehorche, sieh', ich will beten zu Jahwe, eurem Gott, nach eurem Worte, und alles, was Jahwe euch antwortet, will ich euch offenbaren; nichts will ich euch vorenthalten. Und sie sprachen zu Jeremia: Es sei Jahwe gegen uns wahrhafter und zuverlässiger Zeuge! wo wir nicht ganz so, wie dir Jahwe, dein Gott, entbieten wird an uns, also tun werden! Es sei Gutes oder Böses, der Stimme Jahwes, unsres Gottes, an den wir dich senden, wollen wir gehorchen, damit es uns wohlgehe, wenn wir der Stimme Jahwes, unsres Gottes, gehorchen. Und es geschah nach zehn Tagen, da geschah das Wort Jahwes zu Jeremia. Und er berief Johanan, den Sohn Kareahs, und alle die Kriegsobersten, welche mit ihm waren, und das ganze Volk, so klein als groß, und sprach zu ihnen: So spricht Jahwe, der Gott Israels, an welchen ihr mich gesandt, um euer demütiges Flehen vor ihn zu bringen: Wenn ihr wohnen bleibt in diesem Lande, so will ich euch bauen, und nicht zerstören, und will euch pflanzen, und nicht ausrotten; denn es reuet mich des Übels, das ich euch getan. Fürchtet euch nicht vor dem Könige von Babel, vor dem ihr euch fürchtet; fürchtet euch nicht vor ihm! spricht Jahwe; denn ich bin bei euch, euch zu helfen, und euch zu retten aus seiner Hand. Und ich will euch Barmherzigkeit schaffen, daß er sich euer erbarme, und euch zurückkehren lasse in euer Land. Sprecht ihr aber: Wir wollen nicht bleiben in diesem Lande, so daß ihr nicht gehorcht der Stimme Jahwes, eures Gottes, sprechend: nein, sondern ins Land Ägypten wollen wir ziehen, wo wir keinen Krieg sehen, noch den Posaunenklang hören, noch nach Brot hungern, und wollen daselbst bleiben — nun denn, darum hört das Wort Jahwes, ihr Überbleibsel von Juda! So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Richtet ihr euer Angesicht, um gen Ägypten zu ziehen, und kommt ihr hin, um euch daselbst aufzuhalten: so wird das Schwert, vor dem ihr euch fürchtet, euch daselbst erreichen im Lande Ägypten; und der Hunger, vor dem euch bange ist, wird daselbst euch auf dem Fuße folgen in Ägypten, und ihr werdet daselbst sterben. Alle die Leute, welche ihr Angesicht richten, gen Ägypten zu ziehen, um sich daselbst aufzuhalten, werden sterben durch Schwert und Hunger und Pest; und es wird von ihnen keiner übrigbleiben und entrinnen vor dem Unglück, welches ich über sie bringe. Denn so spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: So wie mein Zorn und mein Grimm sich ergossen über die Bewohner von Jerusalem, also soll sich mein Grimm über euch ergießen, wenn ihr gen Ägypten zieht; und ihr sollt zum Schwur und zum Entsetzen und zum Fluch und zur Schmach werden, und sollt nicht wieder diesen Ort sehen. Jahwe hat zu euch geredet, ihr Überbleibsel von Juda: Zieht nicht gen Ägypten; wissen sollt ihr, daß ich es euch heute bezeugt habe. Denn ihr irrt zu eurem Verderben; denn ihr habt mich gesandt an Jahwe, euren Gott, und gesprochen: Bete für uns zu Jahwe, unsrem Gott, und alles, was Jahwe, unser Gott, sagen wird, das offenbare uns, und wir wollen's tun. Und ich habe es euch geoffenbart anjetzt; aber ihr gehorcht nicht der Stimme Jahwes, eures Gottes, und allem, was er mir entboten an euch. Und nun sollt ihr wissen, daß ihr durch Schwert, durch Hunger und durch Pest sterben werdet an dem Orte, wohin ihr Lust habt zu ziehen, um daselbst euch aufzuhalten. Die Juden ziehen nach ÄgyptenUnd es geschah, als Jeremia zum ganzen Volke alle Worte Jahwes, ihres Gottes, welche ihm Jahwe, ihr Gott, an sie entboten, zu Ende geredet, alle diese Worte: da sprach Asarja, der Sohn Hosaja's, und Johanan, der Sohn Kareahs, und alle frechen Männer, sie sprachen zu Jeremia: Lüge redest du, dir hat Jahwe, unser Gott, nicht entboten, und gesprochen: Zieht nicht gen Ägypten, euch daselbst auszuhalten; sondern Baruch, der Sohn Nerija's, reizt dich gegen uns auf, um uns in die Hand der Chaldäer zu geben, daß sie uns töten und uns gen Babel führen. Und nicht gehorchte Johanan, der Sohn Kareahs, und alle Kriegsobersten und alles Volk der Stimme Jahwes, zu bleiben im Lande Juda. Und es nahmen Johanan, der Sohn Kareahs, und alle Kriegsobersten alle Überbleibsel von Juda, welche zurückgekehrt aus allen Völkern, wohin sie vertrieben waren, um sich aufzuhalten im Lande Juda: die Männer und die Weiber und die Kinder und die Königstöchter und alle die Seelen, welche Nebusaradan, der Oberste der Trabanten, zurückgelassen bei Gedalja, dem Sohne Ahikams, des Sohnes Saphans, und auch Jeremia, den Propheten, und Baruch, den Sohn Nerija's, und kamen ins Land Ägypten, denn sie gehorchten nicht der Stimme Jahwes, und kamen bis Thahphanhes. Weissagung der Eroberung ÄgyptensUnd es geschah das Wort Jahwes zu Jeremia in Thahphanhes, und sprach: Nimm in deine Hand große Steine, und verstecke sie in den Ton im Ziegelofen, der am Tore des Hauses Pharao's zu Thahphanhes, vor den Augen der Juden, und sprich zu ihnen: So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Sieh', ich sende und hole Nebukadnezar, den König von Babel, meinen Knecht, und setze seinen Thron über diese Steine, welche ich versteckt habe, und über ihnen wird er seinen Prachtteppich ausbreiten; und er wird hereinkommen, und das Land Ägypten schlagen; und wer zum Tode, zum Tode, und wer zur Gefangenschaft, zur Gefangenschaft, und wer zum Schwerte, zum Schwerte. Und ich werde Feuer anzünden in den Häusern der Götter von Ägypten, und er wird sie verbrennen und wegführen, und das Land Ägypten um sich wickeln, so wie ein Hirt seinen Mantel um sich wickelt, und von dannen gehen in Frieden. Und die Säulen zu Beth-Semes im Lande Ägypten wird er zerbrechen, und die Häuser der Götter von Ägypten verbrennen mit Feuer. Strafpredigt an die Juden von ÄgyptenDas Wort, welches zu Jeremia geschah, an alle Juden, die im Lande Ägypten wohnten, die da wohnten zu Migdol und zu Thahphanhes und zu Noph und im Lande Pathros, da er sprach: So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Ihr habt all das Unglück gesehen, welches ich gebracht über Jerusalem und über alle Städte von Juda; und siehe, sie sind Trümmer anjetzt, und keine Bewohner in ihnen: wegen der Bosheit, welche sie übten, mich zu reizen, daß sie hingingen und anderen Göttern räucherten und dienten, die sie nicht kannten, weder sie, noch ihr, noch eure Väter. Und ich sandte zu euch all meine Knechte, die Propheten, vom frühen Morgen an, und sprach: Tuet doch nicht solchen Greuel, welchen ich hasse; aber sie gehorchten nicht, und neigten nicht ihre Ohren, zurückzukehren von ihrer Bosheit, daß sie nicht räucherten anderen Göttern. Da ergoß sich mein Grimm und mein Zorn, und brannte in den Städten Juda's und in den Straßen Jerusalems, daß sie zu Trümmern und zur Einöde wurden, wie zu dieser Zeit (geschehen). Und nun spricht so Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Warum tut ihr so großes Übel zu eurem Verderben, daß ihr von euch Mann und Weib, Kind und Säugling ausrottet aus Juda, so daß ihr kein Überbleibsel von euch laßt, daß ihr mich reizt durch das Tun eurer Hände, daß ihr räuchert anderen Göttern im Lande Ägypten, wohin ihr gekommen, euch daselbst aufzuhalten, auf daß ihr (Alles) von euch ausrottet, und daß ihr zum Fluch und zur Schmach werdet unter allen Völkern der Erde? Habt ihr die Übeltaten eurer Väter vergessen und die Übeltaten der Könige von Juda und die Übeltaten ihrer Weiber und eure Übeltaten und die Übeltaten eurer Weiber, welche sie begangen im Lande Juda und in den Straßen Jerusalems? Nicht gedemütigt sind sie bis auf diesen Tag, und fürchten sich nicht, und wandeln nicht in meinem Gesetze und in meinen Satzungen, welche ich ihnen vorgelegt und ihren Vätern. Darum spricht so Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Sieh', ich richte mein Angesicht gegen euch zum Unglück und zur Ausrottung von ganz Juda. Und ich will die Überbleibsel von Juda, welche ihr Angesicht gerichtet, ins Land Ägypten zuziehen, sich daselbst aufzuhalten, wegraffen, und sie sollen alle aufgerieben werden; im Lande Ägypten sollen sie fallen, durch Schwert und Hunger aufgerieben, so klein als groß; durch Schwert und Hunger sollen sie umkommen, und sollen zum Schwur, zum Entsetzen und zum Fluch und zur Schmach werden. Und ich strafe, die da wohnen im Lande Ägypten, so wie ich Jerusalem gestraft mit Schwert, mit Hunger und mit Pest. Und keiner wird entrinnen und übrigbleiben von den Überbleibseln von Juda, die ins Land Ägypten gekommen, um sich daselbst aufzuhalten und um zurückzukehren ins Land Juda, wohin sich ihr Herz sehnt zurückzukehren, daselbst zu wohnen; denn sie werden nicht zurückkehren, es sei denn (einzelne) Entronnene. Und es antworteten dem Jeremia alle Männer, welche wohl wußten, daß ihre Weiber anderen Göttern räucherten, und alle Weiber, welche dastanden in großer Menge, alles Volk, welches wohnte im Lande Ägypten und in Pathros, und sprachen: Was du da geredet zu uns im Namen Jahwes, darin gehorchen wir dir nicht; sondern tun wollen wir alles, was unser Mund ausgesprochen, zu räuchern der Königin des Himmels, und ihr Trankopfer zu opfern, so wie wir getan, wir und unsre Väter, unsre Könige und unsre Obersten in den Städten Juda's und in den Straßen Jerusalems, da wir Brot genug hatten, und es uns wohlging, und wir kein Unglück sahen. Aber seitdem wir abgelassen zu räuchern der Königin des Himmels, und ihr Trankopfer zu opfern, mangelt uns alles, und durch Schwert und Hunger kommen wir um. Und wenn wir (sprachen die Weiber) räuchern der Königin des Himmels, und ihr Trankopfer opfern, bereiten wir ihr denn ohne Wissen unsrer Männer Kuchen, um sie abzubilden, und opfern ihr Trankopfer? Da sprach Jeremia zum ganzen Volke, zu Männern und zu Weibern, zum ganzen Volke, welche ihm geantwortet, und sprach: Hat nicht eures Rauchwerks, das ihr geräuchert in den Städten Juda's und in den Straßen Jerusalems, ihr und eure Väter, eure Könige und eure Obersten und das gemeine Volk, hat nicht dessen Jahwe gedacht und es zu Herzen genommen? Und Jahwe konnte es nicht mehr ertragen wegen der Bosheit eurer Handlungen, wegen der Greuel, welche ihr tatet; und so ward euer Land zur Wüste und zum Entsetzen und zum Fluch, leer von Bewohnern, wie zu dieser Zeit (geschehen.) Deswegen weil ihr geräuchert, und gegen Jahwe gesündigt, und nicht der Stimme Jahwe's gehorcht, und in seinem Gesetz und in seinen Satzungen und in seinen Verordnungen nicht gewandelt: darum traf euch dieses Unglück, wie zu dieser Zeit (geschehen). Und Jeremia sprach zum ganzen Volk und zu allen Weibern: Hört das Wort Jahwes, ihr alle von Juda, die ihr im Lande Ägypten seid! So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Ihr und eure Weiber, ihr redet mit eurem Munde, und mit euren Händen erfüllt ihr es; ihr sprecht: „Halten wollen wir unsre Gelübde, welche wir gelobt, zu räuchern der Königin des Himmels, und ihr Trankopfer zu opfern: ja, haltet nur eure Gelübde, und erfüllt nur eure Gelübde!" Darum hört das Wort Jahwes, ihr alle von Juda, die ihr im Lande Ägypten wohnt! Sieh', ich schwöre bei meinem Namen, dem großen, spricht Jahwe: Wo je noch mein Name genannt wird im Munde eines Mannes von Juda, der da spricht: „Beim Leben des Herrn, Jahwes!" im ganzen Lande Ägypten! Sieh', ich wache über sie zum Übel und nicht zum Guten, und es sollen alle von Juda, welche im Lande Ägypten sind, umkommen durch Schwert und Hunger, bis sie vernichtet sind. Und die dem Schwert Entronnenen werden zurückkehren aus dem Lande Ägypten ins Land Juda in geringer Zahl, und es sollen erfahren alle Überbleibsel von Juda, welche ins Land Ägypten gekommen, daselbst sich aufzuhalten, wessen Wort erfüllt wird, von mir und von euch? Und das sei euch das Zeichen, spricht Jahwe, daß ich euch strafe an diesem Orte, auf daß ihr erfahrt, daß in Erfüllung gehen meine Worte gegen euch zum Übel; so spricht Jahwe: Sieh', ich gebe Pharao Hophra, den König von Ägypten, in die Hand seiner Feinde und in die Hand derer, die ihm nach dem Leben stehen, so wie ich Zedekia, den König von Juda, gegeben in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, seines Feindes, der ihm nach dem Leben stand. Verheißung an BaruchDas Wort, welches Jeremia, der Prophet, geredet zu Baruch, dem Sohne Nerija's, als er all diese Worte in ein Buch schrieb aus dem Munde Jeremia's, im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josia's, des Königs von Juda, da er sprach: So spricht Jahwe, der Gott Israels, zu dir, Baruch! Du sprichst: Wehe mir, daß Jahwe mir Kummer zu Schmerz füget; ich ermüde vor Seufzen, und Ruhe find' ich nicht. So sprich zu ihm: So spricht Jahwe: Siehe, was ich gebauet, zerstör' ich selbst, und was ich gepflanzt, rott' ich selbst aus, und das ist das ganze Land. Du aber verlangest für dich Großes; verlange es nicht! Denn sieh', ich bringe Unglück über alles Fleisch, spricht Jahwe; dir aber geb' ich deine Seele zur Beute an allen Orten, wohin du gehen wirst. Weissagungen Jeremia's über auswärtige VölkerSieg Nebukadnezars über Pharao NechoWelches Wort Jahwes geschah zu Jeremia, dem Propheten, über die Völker. Über Ägypten, über die Heeresmacht Pharao Necho's, des Königs von Ägypten, welche am Strome Euphrat stand bei Carchemis, welche Nebukadnezar, der König von Babel, schlug im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josia's, des Königs von Juda. Rüstet Schild und Tartsche, und rückt in den Streit! Spannt die Rosse an, und sitzt auf, ihr Reiter! Stellt euch auf in Helmen, schärft die Spieße, zieht die Panzer an! Warum seh' ich sie verzagt zurückweichen, und ihre Helden sind zerschmettert und ergreifen die Flucht, und blicken nicht zurück? Schrecken ringsum, spricht Jahwe. Nicht entflieht der Schnelle, und nicht entrinnt der Starke; gegen Norden am Ufer des Stromes Euphrat stürzen und fallen sie. Wer ist's, der heranzieht gleich dem Nil: gleich den Strömen wogt sein Gewässer? Der Ägypter zieht heran gleich dem Nil, und gleich den Strömen wogt das Gewässer, und spricht: Ich will hinanziehen, das Land bedecken, verderben Städte und ihre Bewohner! Kommt heran, Rosse, und rast, Wagen, und ausziehen mögen die Helden, die Schildführenden Äthiopier und Phutäer und die Bogenführenden und -spannenden Lydier. Aber selbiger Tag ist dem Herrn, Jahwe der Heerscharen, ein Tag der Rache, sich zu rächen an seinen Feinden; und es frißt das Schwert und sättigt sich, und wird trunken von ihrem Blute; denn ein Opfer hat der Herr, Jahwe der Heerscharen, im Lande des Nordens am Strome Euphrat. Gehe hinauf nach Gilead, und hole Balsam, o Jungfrau Tochter Ägyptens! Vergeblich häufst du Heilmittel, es ist kein Verband für dich! Es hören die Völker deine Schmach, und deines Geschrei's ist voll die Erde; denn Held stürzt über Held, und zusammen fallen beide. Einfall Nebukadnezars in ÄgyptenDas Wort, welches Jahwe zu Jeremia, dem Propheten, redete, daß Nebukadnezar, der König von Babel, kommen sollte, das Land Ägypten zu schlagen. Verkündet's in Ägypten, und ruft es aus zu Migdol und ruft es aus zu Noph und Thahphanhes! Sprechet: Stelle dich, und rüste dich, denn es frißt das Schwert rings um dich! Warum sind deine Führer niedergeworfen? Sie standen nicht, denn Jahwe stieß sie zu Boden. Er läßt Viele stürzen, ja, Einer fällt auf den Andern, und sie sprechen: Auf! und laßt uns kehren zu unsrem Volke und zu unsrem Heimatlande vor dem gewalttätigen Schwerte! Sie rufen daselbst: Pharao, König von Ägypten, ist verloren; er hat die Zeit vorbeigelassen! Bei meinem Leben, spricht der König, Jahwe der Heerscharen ist sein Name: Gleich dem Thabor unter den Bergen und gleich dem Karmel am Meere kommt er. Mache dir Wandergerät, Bewohnerin, Tochter Ägyptens! denn Noph wird zur Einöde werden und verbrannt, leer von Bewohnern. Ein gar schönes Kalb ist Ägypten; Verderben kommt vom Norden, kommt. Auch seine Söldner in seiner Mitte gleich gemästeten Kälbern, ja, auch sie wenden den Rücken, fliehen allzumal, stehen nicht; denn der Tag ihres Unfalls kommt über sie, der Tag ihrer Strafe. Seine Stimme wird gleich der Schlange ergehen, wenn sie mit Macht gehen, und mit Beilen über selbigen kommen gleich Holzhackern. Sie hauen seinen Wald um, spricht Jahwe, denn er ist undurchdringlich; denn ihrer sind mehr als Heuschrecken, und keine Zahl ist ihrer. Zu Schanden wird die Tochter Ägyptens, gegeben in die Hand des Volkes von Norden. Es spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Sieh', ich strafe Amon von No und Pharao und Ägypten und seine Götter und seine Könige, Pharao und die sich auf ihn verlassen. Und ich gebe sie in die Hand derer, die nach ihrem Leben stehen, und in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, und in die Hand seiner Knechte; aber hernachmals soll Ägypten bewohnt sein wie in den Tagen der Vorzeit, spricht Jahwe. Du aber, fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, und bebe nicht, Israel! Denn sieh', ich rette dich aus der Ferne, und deinen Samen aus dem Lande seiner Gefangenschaft, und Jakob kehrt zurück, und ist ruhig und wohlgemut und ohne Furcht. Du fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, spricht Jahwe, denn ich bin mit dir; denn das Garaus werd' ich machen allen Völkern, wohin ich dich vertrieben, aber dir mach' ich nicht das Garaus. Und ich züchtige dich nach Billigkeit, doch ungestraft kann ich dich nicht lassen. Sieg der Chaldäer über die PhilisterWelches Wort Jahwes geschah zu Jeremia, dem Propheten, über die Philister, bevor Pharao Gasa schlug! So spricht Jahwe: Siehe, Wasser steigen auf aus Norden, und werden zum überschwemmenden Giesbach, und überschwemmen das Land und was es erfüllt, Städte und ihre Bewohner; und es schreien die Menschen, und heulen alle Bewohner des Landes. Vor dem Schall des Stampfens der Hufe ihrer gewaltigen Rosse, vor dem Getös ihrer Wagen, dem Gerassel ihrer Räder wenden sich Väter nicht zu den Söhnen vor Erschlaffung der Hände, ob dem Tage, der da kommt, zu vertilgen alle Philister, auszurotten (den Städten) Tyrus und Sidon alle übrigen Helfer: denn Jahwe vertilgt die Philister, die Überbleibsel der Insel Kaphthor. Kahlheit kommt über Gasa, Askalon ist zerstört (und) ihre übrige Ebene. Wie lange willst du dich ritzen? O weh! Schwert Jahwes! wie lange willst du nicht rasten? Ziehe dich zurück in deine Scheide, sei ruhig und stille! Aber wie kannst du rasten, so doch Jahwe dir geboten? Wider Askalon und wider die Küste des Meeres, dahin hat er es bestellt. Verwüstung MoabsGegen Moab. So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Weh über Nebo, denn es ist verwüstet! Zu Schanden, eingenommen ist Kiriathaim; zu Schanden ist Misgab und bestürzt. Nichts mehr ist Moabs Ruhm; in Hesbon sinnen sie Böses wider selbigen: „Kommt und laßt es uns ausrotten aus den Völkern!" Auch du, Madmen, wirst getilgt werden, hinter dir her folgt das Schwert! Geschrei erschallt von Horonaim über Verwüstung und großes Verderben'! Zerschmettert ist Moab, Geschrei erheben ihre Kleinen. Denn am Stieg von Luchith steigt Weinen über Weinen auf; denn am Abhang von Horonaim hört man Ängste des Jammergeschrei's. Flieht, rettet euer Leben, und seid gleich dem Nackten in der Wüste! Denn weil du dich verließest auf deinen Erwerb und deine Schätze, so sollst auch du eingenommen werden, und Kamos wandert ins Elend, seine Priester und seine Fürsten allzumal. Und es kommt der Verwüster über jegliche Stadt, und keine Stadt entrinnt; es wird das Tal verderbt, und die Ebene verwüstet, wie Jahwe gesprochen. Gebt Moab Flügel, fliegend möcht' es davongehen; und seine Städte werden zur Einöde, leer von Bewohnern. Verflucht, wer das Werk Jahwes lässig tut, und verflucht, wer sein Schwert abhält vom Blut! Ruhig war Moab von seiner Jugend an, und stand auf seinen Hefen, und ward nicht geschüttet von Gefäß zu Gefäß, und in's Elend wandert' es nicht: daher war sein Geschmack ihm geblieben, und sein Geruch nicht verändert. Darum sieh', es kommen Tage, spricht Jahwe, da ich ihm Schröter sende, welche es schroten und seine Gefäße leeren, und seine Krüge zerschmeißen. Und zu Schanden wird Moab ob Kamos, so wie das Haus Israels zu Schanden geworden ob Bethel, ihrer Zuversicht. Wie mögt ihr sagen: Helden sind wir, und tapfere Männer zum Kriege? Verwüstet ist Moab und seine Städte steigen (in Rauch) auf, und seiner Jünglinge Kern stürzt zur Schlachtung, spricht der König, Jahwe der Heerscharen ist sein Name. Es naht das Verderben Moabs zu kommen, sein Unglück eilt sehr. Bedauert es all seine Nachbarn und alle, die es kennen! Sprecht: Wie zerbrach der starke Stab, der herrliche Stecken! Steige herab von der Herrlichkeit, und sitze in der Dürre, o Bewohnerin, Tochter Dibons! Denn der Verwüster Moabs zieht zu dir heran, zerstört deine Festen. An den Weg tritt und schaue, Bewohnerin von Aroer! Frage den Flüchtigen und die Entronnene, sprich: Was ist geschehen? Moab ist zu Schanden, denn es ist bestürzt; heult und schreiet; verkündet's am Arnon, daß Moab verwüstet! Und Gericht ist gekommen über das Land der Ebene, über Holon und über Jahza und über Mephaath, und über Dibon und über Nebo und über Beth-Diblathaim, und über Kiriathaim und über Beth-Gamul und über Beth-Maon, und über Kerijoth und über Bozra und über alle Städte des Landes Moab, die nahen und die fernen. Abgehauen ist Moabs Horn, und sein Arm zerbrochen, spricht Jahwe. Berauscht es, denn wider Jahwe erhob es sich, daß es sich übergebe speiend, und zum Gelächter werde auch selber. Oder war dir nicht zum Gelächter Israel? War es unter Dieben ergriffen, daß, so oft du von ihm redetest, du mit dem Kopfe nicktest? Verlaßt die Städte, und wohnt in den Felsen, Bewohner Moabs, und seid wie die Taube, welche nistet an der Öffnung der Höhle! Wir haben vernommen den Hochmut Moabs, das sehr hochmütig, seinen Stolz und Hochmut und Hoffart und Aufgeblasenheit. Ich kenne, spricht Jahwe, seinen Übermut, und das Eitle seines Geschwätzes: Eitles tat es. Darum heul' ich über Moab, und über ganz Moab klag' ich; über die Männer von Kir-Heres seufzt man. Mehr, als Jaeser weint, wein' ich über dich, Weinstock Sibma's! Deine Ranken gingen übers Meer, bis ans Meer von Jaeser reichten sie. In deine Obstlese und in deinen Weinherbst fällt der Verwüster. Entrückt ist Freude und Frohlocken vom Karmel und vom Lande Moab; dem Weine in den Kufen mach' ich ein Ende; nicht mehr keltert man unter Herbstruf; Schlachtruf, nicht Herbstruf. Vom schreienden Hesbon bis Eleale, bis Jahaz lassen sie ihre Stimme erschallen; von Zoar bis Horonaim, Eglath-Schelischija; denn auch die Wasser von Nimrim sind wüste. Ich mache ein Ende in Moab, spricht Jahwe, denen, die da opfern auf der Höhe und räuchern seinen Göttern. Darum klagt gleich Flöten mein Herz über Moab, und über die Männer von Kirhers klagt mein Herz gleich Flöten; darum geht der Vorrat, den sie geschafft, verloren. Jegliches Haupt Glatze, und jeglicher Bart geschoren; auf allen Händen Ritzungen, und an den Hüften Sacktuch. Auf allen Dächern Moabs und in seinen Straßen ist lauter Klage; denn ich habe Moab zerbrochen wie ein Gefäß, an dem man kein Gefallen hat, spricht Jahwe. Wie ist es bestürzt! Heult! Wie wendet Moab den Nacken voll Scham! Und zum Gelächter und zum Schrecken wird Moab all seinen Nachbarn. Denn so spricht Jahwe: Siehe, wie der Adler fliegt er, und breitet seine Fittige über Moab. Kerijoth ist erobert, und die Festen sind eingenommen; und den Helden Moabs ist zu Mute an selbigem Tage gleich einem Weibe in Kindesnöten. Und vertilgt wird Moab aus den Völkern, denn wider Jahwe hat es sich erhoben. Grauen und Grube und Garn über dich, Bewohner Moabs, spricht Jahwe. Wer da flieht vor dem Grauen, fällt in die Grube; und wer heraufsteigt aus der Grube, fängt sich im Garne. Denn ich lasse über sie, über Moab, kommen die Zeit ihrer Strafe, spricht Jahwe. Im Schatten Hesbons stehen ohnmächtig die Fliehenden; denn Feuer geht aus von Hesbon, und Flamme aus der Mitte Sihons, und frißt die Seite Moabs und die Scheitel der Söhne des Getümmels. Wehe dir, Moab! Verloren ist das Volk des Kamos! Denn deine Söhne werden weggeführt in Gefangenschaft, und deine Töchter in Gefängnis. Doch will ich die Gefangenschaft Moabs zurückführen in Folge der Zeiten, spricht Jahwe. So weit das Gericht über Moab. Verwüstung AmmonsGegen die Söhne Ammons. So spricht Jahwe: Hat denn Israel keine Söhne, oder hat es keine Erben? Warum hat Malkam Gad in Besitz genommen, und wohnt sein Volk in seinen Städten? Darum sieh', es kommen Tage, spricht Jahwe, da ich wider Rabba, der Söhne Ammons Kriegsgeschrei erschallen lasse, und sie soll zum Trümmerhaufen, und ihre Töchter mit Feuer verbrannt werden; und Israel soll die erobern, welche sein Land erobert haben, spricht Jahwe. Heule, Hesbon, denn Ai ist verwüstet! Schreiet, Töchter von Rabba, gürtet euch mit Sacktuch, klagt, und lauft hin und her zwischen den Weinbergsmauern! Denn Malkam wandert ins Elend, seine Priester und Fürsten allzumal. Was rühmst du dich der Täler? Es fließt dein Tal (von Blut), du widerspenstige Tochter, die sich auf ihre Schätze verließ: „Wer wird an mich kommen?" Sieh', ich lasse über dich Schrecken kommen, spricht der Herr, Jahwe der Heerscharen, von all deinen Umgebungen her; und ihr sollt vertrieben werden ein jeglicher vor sich hin, ohne daß jemand die Flüchtigen sammelt. Aber hernachmals will ich die Gefangenschaft der Söhne Ammons zurückführen, spricht Jahwe. Verwüstung EdomsGegen Edom. So spricht Jahwe der Heerscharen: Ist denn keine Weisheit mehr in Theman? ist guter Rat verloren unter den Klugen? ist ausgeschüttet ihre Weisheit? Flieht, wendet euch, und verkriecht euch tief, ihr Bewohner Dedans! denn Esau's Verderben bring' ich über ihn, die Zeit, da ich ihn strafe. Wenn Weinleser über dich kämen, würden sie nicht Nachlese übrig lassen? Wenn nächtliche Diebe, würden sie verderben nach ihrer Genüge. Nein! denn ich entblöße Esau, decke auf sein Verstecktes, verborgen bleiben kann er nicht. Es ist verwüstet sein Same und seine Brüder und seine Nachbarn, und dahin sind sie. Verlasse deine Waisen, ich will sie erhalten, und deine Witwen, auf mich mögen sie vertrauen! Denn so spricht Jahwe: Siehe, denen es nicht gebührte, den Kelch zu trinken, trinken müssen sie; und du, ungestraft willst du bleiben? Nicht sollst du ungestraft bleiben, sondern trinken sollst du. Denn bei mir schwör' ich, spricht Jahwe, daß zum Entsetzen, zur Schmach, zur Wüste und zum Fluch Bozra werden soll, und all ihre Städte sollen zu ewigen Wüsteneien werden. Eine Kunde vernahm ich von Jahwe, und eine Botschaft unter die Völker gesandt: „Versammelt euch und überzieht sie, und brecht auf zum Streite!" Denn siehe, klein will ich dich machen unter den Völkern, verachtet unter den Menschen. Deine Furchtbarkeit verführte dich, der Trotz deines Herzens, weil du auf Felsenhöhen wohnst, und Berggipfel inne hast. Ob du wie der Adler dein Nest erhöhst, von dannen stürz' ich dich herab! spricht Jahwe. Und zur Wüste wird Edom: wer vorüberzieht vor demselben, wird sich entsetzen und spotten ob all seinen Plagen. Gleich der Umkehrung von Sodom und Gomorra und all ihrer Nachbarn, spricht Jahwe, wird daselbst kein Mann wohnen, und darin kein Menschensohn weilen. Siehe, wie ein Löwe kommt er herauf vom Jordansschmuck gegen den wohlbestandenen Anger; denn plötzlich will ich sie wegtreiben daraus, und wer der Auserwählte, ihn will ich darüber setzen. Denn wer ist wie ich, und wer fordert mich vor Gericht, und wer ist der Hirte, der mir widersteht? Darum hört den Ratschluß Jahwes, welchen er beschlossen wider Edom, und seine Anschläge, welche er sinnt wider die Bewohner von Theman! Fürwahr, sie werden sie wegschleppen gleich schwachen Lämmern; fürwahr, er wird ihnen verwüsten ihren Anger. Vom Schall ihres Sturzes bebt die Erde; Wehklagen, am Schilfmeer wird sein Schall gehört. Siehe, wie der Adler kommt er heran, und fliegt, und breitet seine Fittiche über Bozra; und den Helden Edoms ist zu Mute an selbigem Tage gleich einem Weibe in Kindesnöten. Verwüstung von DamaskusGegen Damaskus. Zu Schanden sind Hemath und Arpad; weil eine böse Kunde sie vernommen, zagen sie; am Meere ist Angst, ruhen kann man nicht. Damaskus läßt den Mut sinken, wendet sich zur Flucht, und Beben faßt es; Angst und Schmerzen ergreifen es gleich der Gebärerin. „Wie ist sie nicht verlassen die Stadt des Ruhmes, die Burg meiner Wonne! Darum sollen ihre Jünglinge fallen in ihren Straßen, und all ihre Kriegsleute umkommen an selbigem Tage, spricht Jahwe der Heerscharen. Und Feuer werd' ich anzünden an der Mauer von Damaskus, daß es Ben-Hadads Paläste fresse. Verwüstung von Kedar und HazorGegen Kedar und gegen die Königreiche Hazors, welche Nebukadnezar, der König von Babel, schlug. So spricht Jahwe: Auf! zieht hinan gegen Kedar, und verwüstet die Söhne des Ostens! Ihre Gezelte und ihre Schafe werden sie nehmen, ihre Teppiche und all ihre Geräte und ihre Kamele sich wegführen; und man ruft ihnen zu: Schrecken ringsum! Flüchtet, flieht aus allen Kräften, verkriecht euch tief, Bewohner Hazors! spricht Jahwe. Denn beschlossen hat gegen euch Nebukadnezar, der König von Babel, einen Ratschluß, und sinnt gegen euch einen Anschlag. Auf! zieht hinan gegen ein ruhig Volk, das in Sicherheit wohnt, spricht Jahwe; nicht Türen noch Riegel hat es, einsam wohnt es. Und es sollen ihre Kamele zur Beute werden, und ihrer Heerden Menge zum Raube; und ich zerstreue sie nach allen Winden, sie mit beschorenen Haarecken; und von allen Seiten her bring' ich über sie Verderben, spricht Jahwe. und Hazor wird zur Wohnung der Schakale, zur ewigen Wüste; es wird daselbst kein Mann wohnen, und darin kein Menschensohn weilen. Verwüstung ElamsWelches Wort Jahwes geschah zu Jeremia, dem Propheten, über Elam, im Anfang der Regierung Zedekia's, des Königs von Juda, da er sprach: So spricht Jahwe der Heerscharen: Sieh', ich breche den Bogen Elams, seine vornehmste Stärke. Und ich bringe über Elam die vier Winde von den vier Enden des Himmels, und zerstreue es nach all diesen Winden, und kein Volk soll sein, wohin nicht Flüchtlinge Elams kommen. Und ich lasse die Elamiter zagen vor ihren Feinden und vor denen, die ihnen nach dem Leben stehen, und bringe über sie Unglück, die Glut meines Zornes, spricht Jahwe; und ich sende hinter ihnen her das Schwert, bis ich sie vernichte. Und ich richte meinen Thron auf in Elam, und tilge daraus Könige und Fürsten, spricht Jahwe. Doch es geschieht in der Folge der Zeiten, daß ich Elams Gefangenschaft zurückführe, spricht Jahwe. Verwüstung Babels und Rückkehr IsraelsDas Wort, welches Jahwe über Babel, über das Land der Chaldäer geredet durch Jeremia, den Propheten. Verkündet's unter den Völkern, und ruft es aus, und erhebt ein Panier: Ruft es aus, verhehlt es nicht, sprecht: Babel ist erobert, Bel zu Schanden, Merodach bestürzt, ihre Abgötter sind zu Schanden, ihre Götzen bestürzt. Denn wider sie zieht heran ein Volk aus Norden: das macht ihr Land zur Wüste, daß kein Bewohner darin ist, so Menschen als Vieh sind entflohen, weggezogen. In selbigen Tagen und zu selbiger Zeit, spricht Jahwe, sollen die Söhne Israels wiederkommen und die Söhne Juda's zugleich: weinend werden sie gehen, und Jahwe, ihren Gott, suchen; nach Zion fragen sie, dahinwärts (blickt) ihr Angesicht; sie kommen und schließen sich an Jahwe durch einen ewigen Bund, der nicht vergessen wird. Eine Herde verlorener Schafe war mein Volk; ihre Hirten verführten sie, in die Berge ließen sie sich verlaufen; von Berg zu Hügel gingen sie eilend, vergaßen ihre Lagerstätte. Wer sie traf, fraß sie, und ihre Feinde sprachen: Wir verschulden uns nicht! darum daß sie wider Jahwe gesündigt, die Weide des Heils und die Hoffnung ihrer Väter, Jahwe. Flieht aus Babel, und aus dem Lande der Chaldäer zieht, und seid wie Böcke vor den Schafen her! Denn sieh', ich lasse aufstehen und wider Babel ziehen einen Haufen großer Völker aus dem Lande des Nordens, und sie stellen sich wider sie, und von dort aus wird sie erobert. Ihre Pfeile sind wie eines würgenden Helden, sie kehren nicht leer zurück. Chaldäa wird zum Raube, all seine Plünderer werden satt haben, spricht Jahwe. Denn ihr freutet euch, denn ihr frohlocktet, Räuber meines Eigentums, denn ihr löcket gleich einem dreschenden Stiere, und wiehertet gleich Hengsten. Ganz ist zu Schanden eure Mutter, beschämt eure Gebärerin; siehe, das Ende der Völker: Wüste, Dürre und Einöde. Ob Jahwes Zorn wird sie nicht bewohnt sein, und zur Wüste werden ganz und gar; wer vorüberzieht vor Babel, wird sich entsetzen, und spotten ob all ihren Plagen. Stellt euch um Babel ringsum, all ihr Bogenspanner, schießt nach ihr, schont nicht der Pfeile! denn wider Jahwe sündigte sie. Erhebt wider sie Feldgeschrei ringsum! Sie reicht ihre Hand (zur Übergabe), es stürzen ihre Grundfesten, zerstört werden ihre Mauern; denn Jahwes Rache ist solches. Rächt euch an ihr! so wie sie getan, tut ihr! Tilgt den Sämann aus Babel, und wer die Sichel führt zur Erntezeit! Vor dem gewalttätigen Schwerte wird ein jeglicher zu seinem Volke kehren, und ein jeglicher in sein Land fliehen. Ein versprengtes Schaf war Israel, welches Löwen gescheucht. Zuerst fraß es der König von Assyrien, und nun zuletzt nagte ihm die Knochen ab Nebukadnezar, der König von Babel. Darum spricht so Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Sieh', ich ahnd' es am Könige von Babel und an seinem Lande, so wie ich es geahndet am Könige von Assyrien. Und ich führe Israel zurück zu seinem Anger, daß es weide auf dem Karmel und Basan, und auf dem Gebirge Ephraim und Gilead sich sättige. In selbigen Tagen und zu selbiger Zeit, spricht Jahwe, wird man die Schuld Israels suchen, und sie ist nicht da; und die Sünden Juda's, und sie werden nicht gefunden; denn ich verzeihe denen, die ich übrig lasse. Wider das Land doppelter Widerspenstigkeit, ziehe aus dagegen, und gegen die Bewohner der Strafe! Verwüste und verbanne hinter ihnen her, spricht Jahwe, und tue ganz, wie ich dir geboten! Kriegsgetös ist im Lande und groß Verderben. Wie ist zerhauen und zerbrochen der Hammer der ganzen Erde! Wie ist zum Entsetzen Babel geworden unter den Völkern! Ich legte dir Schlingen, und auch fingst du dich, Babel, ohne daß du es wußtest. Du bist getroffen und auch ergriffen, denn gegen Jahwe hast du gestritten. Jahwe tat seine Wehrkammer auf, und nahm heraus die Waffen seines Zornes; denn ein Werk hat der Herr, Jahwe der Heerscharen, im Lande der Chaldäer. Kommt gegen sie von allen Enden, öffnet ihre Scheuren, schüttet Alles auf wie Garbenhaufen, und verbannt es, läßt nichts davon übrig! Würgt all ihre Stiere, daß sie hinstürzen zur Schlachtung! Weh' ihnen! denn ihr Tag ist gekommen, die Zeit ihrer Strafe. Das Geschrei der Fliehenden und Entrinnenden erschallt aus dem Lande Babel, zu verkünden zu Zion die Rache Jahwes, unsres Gottes, die Rache für seinen Tempel. Ruft wider Babel Schützen; alle, die den Bogen spannen, lagert euch rings um sie; nichts entrinne; vergeltet ihr nach ihren Werken; ganz so wie sie getan, tut ihr! Denn wider Jahwe hat sie stolz gefrevelt, wider den Heiligen Israels. Darum sollen ihre Jünglinge fallen in ihren Straßen, und all ihre Kriegsleute umkommen an selbigem Tage, spricht Jahwe. Sieh', ich will an dich, o Stolz, spricht der Herr, Jahwe der Heerscharen; denn dein Tag ist gekommen, die Zeit deiner Strafe. Es fällt der Stolz und stürzt, und niemand richtet ihn auf, und Feuer zünd' ich an seinen Städten, daß es all seine Umgebungen fresse. So spricht Jahwe der Heerscharen: Es sind unterdrückt die Söhne Israels und die Söhne Juda's allzumal, und alle, die sie gefangen geführt, halten sie fest, weigern sich sie zu entlassen. Aber ihr Erlöser ist stark, Jahwe der Heerscharen ist sein Name; führen wird er ihre Sache, auf daß er das Land beruhige, und beunruhige die Bewohner Babels. Das Schwert über die Chaldäer, spricht Jahwe, und über die Bewohner Babels und über ihre Obersten und über ihre Weisen; das Schwert über die Lügenpropheten, und Narren werden sie; das Schwert über ihre Helden, und sie verzagen; das Schwert über ihre Rosse und über ihre Wagen und über alle Bundesvölker, welche in ihr sind, und zu Weibern werden sie; das Schwert über ihre Schätze, und geplündert werden sie; die Dürre über ihr Gewässer, und es vertrocknet; denn ein Land der Götzen ist's, und mit den Abgöttern treiben sie Wahnsinn. Darum werden (daselbst) Steppentiere wohnen mit Schakalen, und daselbst Strauße wohnen; und nicht mehr wird sie bewohnt sein in Ewigkeit, und unbevölkert bleiben auf Geschlecht und Geschlecht. Gleich der Umkehrung Sodoms und Gomora's und ihrer Nachbarn durch Gott, spricht Jahwe, wird daselbst kein Mann wohnen, und darin kein Menschensohn weilen. Sieh', ein Volk kommt von Norden, und eine große Nation und viele Könige stehen auf vom Äußersten der Erde. Bogen und Wurfspieß führen sie, grausam sind sie, und erbarmen sich nicht; ihre Stimme braust wie das Meer, und auf Rossen reiten sie, gerüstet wie ein Mann zum Streite wider dich, Tochter Babels! Es hört der König von Babel ihre Kunde, und es erschlaffen seine Hände; Angst ergreift ihn, Wehen gleich der Gebärerin. Siehe, wie ein Löwe kommt er herauf vom Jordansschmuck wider den wohlbestandenen Anger: plötzlich will ich sie wegtreiben daraus, und wer der Auserwählte, ihn will ich darüber setzen. Denn wer ist wie ich, und wer fordert mich vor Gericht, und wer ist der Hirt, der mir widersteht? Darum hört den Ratschluß Jahwes, den er beschlossen wider Babel, und seine Anschläge, die er sinnt wider das Land der Chaldäer: Fürwahr, sie werden sie wegschleppen gleich schwachen Lämmern, ihnen verwüsten den Anger. Vom Geschrei: Eingenommen ist Babel, bebt die Erde, und Wehklagen wird unter den Völkern gehört. So spricht Jahwe: Sieh', ich errege wider Babel und wider die, so in der Mitte meiner Widersacher wohnen, einen verheerenden Wind; und ich sende gen Babel Fremde, die sollen sie würfeln, und ihr Land ausleeren; denn sie kommen über sie von allen Seiten am Tage des Unglücks. Gegen den, der spannt, spanne der Bogenspanner seinen Bogen, und gegen den, der sich erhebt in seinem Harnisch! Und schont nicht ihrer Jünglinge, verbannt ihr ganzes Heer! Es sollen fallen Erschlagene im Lande der Chaldäer, und Durchbohrte in ihren Straßen. Denn nicht Witwe ist Israel und Juda gelassen von seinem Gott, von Jahwe der Heerscharen; denn ihr Land ist voll von Verschuldung gegen den Heiligen Israels. Flieht aus Babel, und rettet ein jeglicher sein Leben, daß ihr nicht umkommt durch ihre Schuld! Denn die Zeit der Rache Jahwes ist dies; das Verdienst vergilt er ihr. Ein goldener Kelch war Babel in Jahwes Hand, berauschend die ganze Erde; von ihrem Weine tranken die Völker, darum rasten die Völker. Plötzlich fällt Babel, und wird zerschmettert. „Heult über sie, bringt Balsam für ihre Wunden, vielleicht wird sie geheilt!" „Wir wollten Babel heilen, aber sie ist nicht heil geworden; verlaßt sie, und laßt uns gehen ein jeglicher in sein Land! Denn es reicht bis an den Himmel ihre Strafe, und erhebt sich bis zu den Wolken." „Ans Licht hat Jahwe unsre gerechte Sache gebracht: kommt, und laßt uns verkünden zu Zion die Taten Jahwes unsres Gottes!" Schärft die Pfeile, sättigt (mit Öl) die Schilde! Jahwe hat den Geist der Könige der Meder erregt; denn wider Babel ist sein Ratschlag sie zu zerstören; denn die Rache Jahwes ist solches, die Rache für seinen Tempel. Gegen Babels Mauern richtet ein Panier auf, verstärkt die Wache, bestellt Wächter, legt Hinterhalt! Denn es sinnt Jahwe, und führt auch aus, was er geredet wider die Bewohner von Babel. Die du wohnst an großen Wassern, reich an Schätzen, es kommt dein Ende, das Maß deines Raubes (ist voll). Es schwört Jahwe der Heerscharen bei seinem Leben; Ich fülle dich mit Menschen wie mit Heuschrecken, die erheben den Schlachtruf gegen dich. Er machte die Erde durch seine Macht, bereitete die Welt durch seine Weisheit, und durch seine Einsicht spannt er den Himmel auf. Wenn er donnert, ist Menge Wassers am Himmel; und er zieht Wolken heran vom Ende der Erde, Blitze bereitet er zum Regen, und holt den Wind hervor aus seinen Vorratskammern. Unvernünftig ist jeglicher Mensch ohne (diese) Kenntnis: zu Schanden wird jeglicher Künstler ob den Bildern; denn Trug ist sein Gußwerk, und kein Atem darin. Nichtigkeit sind sie, ein Werk des Betrugs: zur Zeit ihrer Strafe werden sie schwinden. Nicht wie diese ist der, welcher Jakob zu Teil ward; sondern er hat alles gebildet, und Israel ist sein eigentümlicher Stamm; Jahwe der Heerscharen ist sein Name. Ein Hammer wärst du mir, eine Kriegswaffe, und ich zerschmetterte mit dir Völker, und verderbte mit dir Königreiche. Ich zerschmetterte mit dir Roß und Reiter, und zerschmetterte mit dir Wagen und Führer. Ich zerschmetterte mit dir Mann und Weib, und zerschmetterte mit dir alt und jung, und zerschmetterte mit dir Jüngling und Jungfrau. Ich zerschmetterte mit dir Hirt und Herde, und zerschmetterte mit dir Ackersmann und Gespann, und zerschmetterte mit dir Fürsten und Landpfleger. Aber ich vergelte Babel und allen Bewohnern Chaldäa's all das Böse, das sie geübt an Zion, vor euren Augen, spricht Jahwe. Sieh', ich will an dich, o verheerender Berg, spricht Jahwe, der du alle Welt verheerest! Ich strecke meine Hand wider dich, und rolle dich von den Felsen, und mache dich zu einem verbrannten Berge, daß man aus dir nicht Ecksteine noch Grundsteine holen könne, sondern ewige Wüste sollst du sein, spricht Jahwe. Richtet ein Panier auf im Lande, stoßt in die Posaune unter den Völkern, rüstet gegen Babel Völker, ruft gegen sie die Königreiche Ararat, Minni und Aschenas, bestellt gegen sie Kriegsoberste, laßt Rosse herankommen gleich borstigen Heuschrecken! Rüstet wider sie Völker, die Könige der Meder, ihre Landpfleger und all ihre Statthalter und alle Lande ihrer Herrschaft. Und es zittert und bebt die Erde. Denn in Erfüllung gehen wider Babel Jahwes Anschläge das Land Babel zur Wüste zu machen, leer von Bewohnern. Es lassen ab die Helden Babels zu streiten, sitzen still in den Schlössern, ihre Tapferkeit ist versiegt, sie sind zu Weibern geworden; man hat angezündet ihre Wohnungen, erbrochen sind ihre Riegel. Läufer entgegen Läufer läuft, und Bote entgegen Bote, um Botschaft zu bringen dem Könige von Babel, daß seine Stadt erobert ist an allen Enden; und die Furten sind eingenommen, und die Seen haben sie ausgebrannt mit Feuer, und die Kriegsleute sind erschrocken. Denn so spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Die Tochter Babels ist gleich einer Tenne zur Zeit, da sie gedroschen wird; noch kurze Zeit, so kommt die Zeit der Ernte für sie. Uns fraß, uns rieb auf Nebukadnezar, der König von Babel, ließ uns als leeres Gefäß, verschlang uns wie ein Drache, füllte seinen Bauck mit unsren Lieblichkeiten, vertrieb uns. Die an mir geübte Gewalt und mein Fleisch komm' auf Babel, spricht die Bewohnerin Zions, und mein Blut auf die Bewohner Chaldäa's, spricht Jerusalem. Darum spricht so Jahwe: Sieh', ich will deine Sache führen, und deine Rache vollziehen, und will ihr Meer austrocknen, und ihre Quelle versiegen lassen. Und Babel soll zu Steinhaufen werden, zur Wohnung der Schakale, zum Entsetzen und Spott, leer von Bewohnern. Allzumal wie die Löwen brüllen sie, und schreien wie die jungen Löwen. Wenn sie erhitzt sind, will ich ihnen ein Trinkgelag bereiten, und sie berauschen, daß sie frohlocken, und dann entschlafen zum ewigen Schlafe, und nicht wieder erwachen, spricht Jahwe. Wie Schafe will ich sie hinstürzen zum Schlachten, wie Widder samt Böcken. Wie ist Sesach erobert, und eingenommen der Ruhm der ganzen Erde! Wie ist zum Entsetzen Babel geworden unter den Völkern! Das Meer ist getreten über Babel, vom Brausen seiner Wellen ist sie bedeckt. Ihre Städte sind zur Wüste geworden, ein dürres Land und Steppe, ein Land, darin kein Mann wohnt, durch welches kein Menschensohn zieht. Und ich strafe den Bel zu Babel, und nehme ihm, was er verschlungen, aus dem Munde; nicht mehr sollen Völker zu ihm strömen; auch die Mauer Babels fällt ein. Zieht aus von ihr, mein Volk, und rettet ein jeglicher sein Leben vor der Glut des Zornes Jahwes! Und daß nicht zage euer Herz, und ihr euch nicht fürchtet ob dem Gerüchte, daß man hört im Lande, wenn in diesem Jahre dieses Gerücht kommt, und nachher im anderen Jahre jenes Gerücht, und Gewalttat im Lande, Herrscher gegen Herrscher. Darum sieh', es kommen Tage, da ich die Götzen Babels strafe, und ihr Land zu Schanden wird, und all ihre Erschlagenen fallen in ihrer Mitte. Und es jauchzen über Babel Himmel und Erde und alles was darin ist; denn aus Norden kommen über sie die Verwüster, spricht Jahwe. Wie Babel fallen machte die Erschlagenen Israels, so fallen auch Babel die Erschlagenen des ganzen Landes. Ihr dem Schwert Entronnenen! zieht, weilt nicht! Gedenkt aus der Ferne Jahwes, und habt Jerusalem im Sinne! Wir waren zu Schanden: denn Hohn vernahmen wir, Schmach verhüllte unser Angesicht; denn Fremde waren eingedrungen in die Heiligtümer des Hauses Jahwes. Darum sieh', es kommen Tage, spricht Jahwe, da ich ihre Götzen strafe, und in ihrem ganzen Lande Erschlagene röcheln. Ob Babel gen Himmel sich hübe, und unübersteiglich machte die Höhe ihrer Festung; von mir sollen über sie Verwüster kommen, spricht Jahwe. Schall Klaggeschrei's von Babel her, und großer Jammer aus dem Lande der Chaldäer. Denn Jahwe verwüstet Babel, und tilgt aus ihr das laute Gelärm; es brausen ihre Wellen gleich großem Gewässer, es erschallt ihr tobendes Geräusch. Denn es kommt über sie, über Babel, der Vermüster, und ihre Helden werden gefangen, ihre Bogen zerbrochen; denn ein Gott der Vergeltung ist Jahwe, bezahlen wird er. Ich berausche ihre Obersten und ihre Weisen und ihre Landpfleger und ihre Statthalter und ihre Helden, daß sie entschlafen zum ewigen Schlafe, und nicht wieder erwachen, spricht der König, Jahwe der Heerscharen ist sein Name. So spricht Jahwe der Heerscharen: Die Mauern Babels, die breiten, sollen geschleift, und ihre Tore, die hohen, vom Feuer verzehrt werden, so daß Völker gearbeitet für nichts, und Nationen sich gemüht haben für's Feuer. Das Wort, welches Jeremia, der Prophet, Seraja, dem Sohne Nerija's, des Sohnes Mahsea's, befahl; da er wegzog mit Zedekia, dem Könige von Juda, gen Babel im vierten Jahre seiner Regierung. Seraja aber war Oberkämmerer. Und Jeremia schrieb alles Unglück, welches über Babel kommen sollte, in ein Buch, all diese Worte, welche geschrieben sind wider Babel. Und Jeremia sprach: zu Seraja: Wenn du gen Babel kommst, so siehe zu, daß du all diese Worte liest. und sprich: Jahwe! du hast wider diesen Ort geredet ihn zu vertilgen, so daß kein Bewohner mehr darin sei, weder Menschen noch Vieh, sondern zu ewiger Wüste soll er werden. Und wenn du dieses Buch ausgelesen, so binde daran einen Stein, und wirf es in den Euphrat, und sprich: So soll Babel versinken, und nicht wieder emporkommen vor dem Unglücke, welches ich über sie bringen will; und sie sollen ermattet liegen. So weit die Weissagungen Jeremia's AnhangNachricht von der Zerstörung JerusalemsEin und zwanzig Jahre alt war Zedekia, als er König ward, und elf Jahre regierte er zu Jerusalem. Der Name aber seiner Mutter war Hamital, die Tochter Jeremias von Libna. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes, ganz so, wie Jojakim getan. Denn ob dem Zorne Jahwes erging es (also) mit Jerusalem und Juda, bis er sie wegwarf von seinem Angesichte. Und Zedekia ward abtrünnig vom Könige von Babel. Und es geschah im neunten Jahre seiner Regierung, im zehnten Mond, am zehnten des Monden, da kam Nebukadnezar, der König von Babel, er und all seine Macht wider Jerusalem, und sie belagerten es, und baueten um dasselbe einen Wall ringsum. Und es kam die Stadt in Einschließung bis ins elfte Jahr des Königs Zedekia. Im vierten Mond, am neunten des Monden, da nahm der Hunger überhand in der Stadt, und es war kein Brot da für das Volk des Landes. Und die Stadt ward durchbrochen, und alle Kriegsleute flohen aus der Stadt des Nachts durch das Tor zwischen den beiden Mauern am Garten des Königs, die Chaldäer aber waren um die Stadt ringsum, und sie zogen den Weg nach der Ebene. Aber das Heer der Chaldäer jagte dem Könige nach, und sie erreichten Zedekia auf den Ebenen von Jericho, und all sein Heer zerstreuete sich von ihm. Und sie griffen den König, und führten ihn hinauf zum Könige von Babel gen Ribla, im Lande Hemath, und er sprach Gericht über ihn. Und es schlachtete der König von Babel die Söhne Zedekia's vor seinen Augen, und auch alle Obersten von Juda schlachtete er zu Ribla. Und die Augen Zedekia's blendete er, und band ihn mit Ketten, und es brachte ihn der König von Babel gen Babel, und legte ihn ins Gefängnis bis an seinen Tod. Und im fünften Mond, am zehnten des Monden, das war das neunzehnte Jahr des Königs Nebukadnezar, des Königs von Babel, kam Nebusaradan, der Oberste der Trabanten, welcher dem Könige von Babel diente, nach Jerusalem, und verbrannte das Haus Jahwes und das Königshaus, und alle Häuser zu Jerusalem; alle großen Häuser verbrannte er mit Feuer. Und alle Mauern Jerusalems ringsum riß das ganze Heer der Chaldäer nieder, das bei dem Obersten der Trabanten war. Und (viele) von den Geringen des Volkes und den Rest des Volkes, die Übriggebliebenen in der Stadt, und die Überläufer, welche übergegangen zum Könige von Babel, den Rest der Volksmenge, führte Nebusaradan, der Oberste der Trabanten, hinweg. Von den Geringen aber im Lande ließ Nebusaradan, der Oberste der Trabanten, zurück zu Winzern und Ackerleuten. Und die kupfernen Säulen im Hause Jahwes und die Gestelle und das kupferne Meer im Hause Jahwes zerbrachen die Chaldäer, und führten all das Kupfer davon gen Babel. Und die Töpfe und die Schaufeln und die Messer und die Schalen und die Becher und alle kupfernen Geräte, womit der Dienst verrichtet wurde, nahmen sie; und die Becken und die Kohlepfannen und die Schalen und die Töpfe und die Leuchter und die Becher und die Kannen, was von Gold war, Gold, und was von Silber, Silber, nahm der Oberste der Trabanten. Die zwei Säulen, das eine Meer und die zwölf Rinder von Kupfer unter den Gestellen, welche der König Salomo gemacht für das Haus Jahwes; es war nicht zu wägen das Kupfer an all diesen Geräten. Und die Säulen — achtzehn Ellen war die Höhe einer Säule, und ein Faden von zwölf Ellen umfaßte sie, und ihre Dicke war vier Finger, denn sie waren hohl; und ein Knauf von Kupfer darauf, und die Höhe des Knaufes fünf Ellen, und ein Gitter und Granatäpfel waren an dem Knaufe ringsum, alles von Kupfer, und dergleichen war an der anderen Säule und Granatäpfel. Und der Granatäpfel waren sechs und neunzig ins Freie, und aller Granatäpfel waren hundert am Gitter ringsum. Und es nahm der Oberste der Trabanten Seraja, den Oberpriester, und Zephanja, den Unterpriester, und die drei Türhüter, und aus der Stadt nahm er einen Hämling, der gesetzt war über die Kriegsmänner, und sieben Männer von denen, welche vor dem Könige standen, die in der Stadt gefunden wurden, und den Schreiber, den Heerobersten, der das Volk des Landes zum Heere aushob, und sechzig Mann vom Volke des Landes, die in der Stadt gefunden wurden, die nahm Nebusaradan, der Oberste der Trabanten, und brachte sie zum Könige von Babel gen Ribla. Und der König von Babel schlug sie und tötete sie zu Ribla im Lande Hemath. Und so ward Juda weggeführt aus seinem Lande. Das ist das Volk, welches Nebukadnezar weggeführt: im siebenten Jahre dreitausend und drei und zwanzig Juden; im achtzehnten Jahre Nebukadnezars aus Jerusalem achtundert zwei und dreißig Seelen; im drei und zwanzigsten Jahre Nebukadnezars führte Nebusaradan, der Oberste der Trabanten, weg siebenhundert fünf und vierzig Juden: alle Seelen zusammen viertausend und sechshundert. Und es geschah im sieben und dreißigsten Jahre nach der Wegführung Jojachins, des Königs von Juda, im zwölften Mond, am fünf und zwanzigsten des Monden, da erhob Evil-Merodach, der König von Babel, im Jahre, da er König ward, das Haupt Jojachins, des Königs von Juda, und führte ihn heraus aus dem Gefängnisse; und redete mit ihm gütig, und setzte seinen Stuhl über den Stuhl der Könige, welche bei ihm waren zu Babel; und ließ ihn die Kleider seines Gefängnisses ausziehen; und er aß vor ihm allezeit all sein Leben lang. Und sein Speisebedarf, der beständige Speisebedarf, ward ihm gegeben vom Könige von Babel, das Tagtägliche, bis zu seinem Todestage all sein Leben lang. Klaglied über Jerusalems Einnahme und die Wegführung ihrer BewohnerWie sitzt einsam die Stadt, die (einst) volkreiche! Sie ist wie eine Witwe; die Große unter den Völkern, die Fürstin unter den Landschaften ist dienstbar geworden. Jammernd weint sie nachts, Tränen auf ihrer Wange; Keiner tröstet sie von all ihren Buhlen; all ihre Freunde sind ihr treulos, sind ihr zu Feinden geworden. Juda wandert aus vor Elend und großer Knechtschaft; es weilt unter den Völkern, findet keine Ruhe; all seine Verfolger errreichen es in der Einengung. Die Wege nach Zion trauern, weil niemand zum Feste kommt; all ihre Tore sind öde, ihre Priester seufzen; ihre Jungfrauen sind betrübt, und sie hat Kummer. Ihre Gegner sind oben auf, ihre Feinde wohlgemut; denn Jahwe hat sie betrübt ob ihren vielen Missetaten; ihre Kinder wanderen in Gefangenschaft vor dem Feinde her. Und hinweg ist von der Tochter Zions all ihre Pracht; ihre Obersten sind wie Hirsche, die keine Weide finden, und kraftlos fliehen vor dem Verfolger. Jerusalem gedenkt in den Tagen ihres Elends und ihrer Verfolgung all ihrer Annehmlichkeiten, die da waren in der Vorzeit, indem ihr Volk durch Feindes Hand fällt, und niemand ihr hilft; die Feinde sehen sie, lachen über ihren Untergang. Schwer sündigte Jerusalem, darum ward sie zum Abscheu; all ihre Verehrer verachten sie, weil sie ihre Scham sehen; auch seufzt sie, und wendet sich ab. Ihr Unflat klebt an ihrem Saum. Sie bedachte nicht ihr Ende; drum fiel sie sonderlich, niemand tröstet sie. "Siehe, Jahwe, mein Elend, wie der Feind triumphiert!" Seine Hand reckt der Feind nach all ihren Kostbarkeiten; denn sie sieht es, wie die Völker in ihr Heiligtum dringen, von welchen du geboten, nie sollen sie kommen in deine Gemeinde. All ihr Volk seufzt, sucht nach Brot; es gibt seine Kostbarkeiten für Speise, sich zu erquicken. „Siehe, Jahwe, und schaue, wie verachtet ich bin!" „Geht's euch nicht an, alle, die ihr des Weges zieht? Schaut und seht, ob ein Schmerz meinem Schmerze gleicht, der mir angetan worden, womit mich Jahwe gebeugt an seines Zornes Tage. Aus der Höhe sandt' er Feuer in mein Gebein, und es herrscht darin; er breitet ein Netz meinen Füßen, ließ mich rückwärts sinken, machte mich elend, alltäglich krank. Das Joch meiner Missetaten ist geknüpft durch seine Hand; sie schlingen sich zusammen, legen sich über meinen Hals, beugen nieder meine Kraft; der Herr hat mich in die Hände derer gegeben, denen ich nicht widerstehen kann. Es verwarf all meine Helden der Herr in meiner Mitte, rief gegen mich Zusammenkunft aus, meine Jünglinge zu zerschmettern; die Kelter trat der Herr über der Jungfrau Tochter Zions. Darüber wein' ich, mein Auge, mein Auge rinnt von Wasser; denn fern sind von mir, die mich trösten, die mich erquicken; meine Söhne sind vertilgt, da obsiegte der Feind." Zion breitet ihre Hände aus, keiner ist, der sie tröste; Jahwe hat gegen Jakob seine Feinde entboten ringsum, Jerusalem ist zum Scheusal geworden unter ihnen. Gerecht ist Jahwe; denn gegen seinen Befehl war ich widerspenstig. Hört doch, all ihr Völker, und seht meinen Schmerz! Meine Jungfraun und Jünglinge sind in Gefangenschaft gegangen. Ich rief meinen Freunden, sie betrogen mich. Meine Priester und Ältesten verschmachten in der Stadt; denn vergebens suchen sie sich Speise, daß sie sich erquicken. Schaue, Jahwe, wie bang mir ist! Meine Eingeweide gähren; mein Herz wendet sich um in meinem Busen, denn widerspennstig war ich. Von außen würgt das Schwert, inwendig wie die Pest. Sie hören, wie ich seufze, doch niemand tröstet mich; all meine Feinde hören mein Unglück, freuen sich, denn du hast es getan. Du bringst den Tag, den du verkündigt, da sie werden wie ich! Es komme all ihr Unrecht vor dich! und tu' ihnen, so wie du mir getan ob all meinen Missetaten! Denn viel ist mein Seufzen, und mein Herz erkrankt." Klaglied über die Zerstörung der StadtWie umwölkt mit seinem Zorne der Herr die Tochter Zions! Er warf vom Himmel zur Erde die Pracht Israels, und gedachte nicht des Schemels seiner Füße am Tage seines Zornes. Der Herr verderbte ohne Schonung alle Wohnungen Jakobs, zerstörte in seinem Grimme die Festen der Tochter Juda's, machte sie der Erde gleich, entweihte (ihr) Königreich und ihre Obersten. Er hieb ab in seines Zornes Glut alle Hörner Israels, zog seine Rechte zurück vor dem Feinde, und brannte in Jakob wie flammend Feuer, das ringsum frißt. Er spannte seinen Bogen wie ein Feind; stellte sich mit seiner Rechten wie ein Gegner, und würgte alle Lust der Augen; über das Zelt der Tochter Zions goß er wie Feuer seinen Grimm. Der Herr ward wie ein Feind, verderbte Israel, verderbte all seine Paläste, zerstörte seine Festen, und häufte auf die Tochter Juda's Jammer über Jammer. Er verwüstete wie einen Garten seine Umzäunung, zerstörte seinen Versammlungsort; Jahwe machte vergessen zu Zion Fest und Ruhetag, und verwarf in seines Zornes Grimm König und Priester. Der Herr verschmähte seinen Altar, verwarf sein Heiligtum, überlieferte der Hand des Feindes die Mauern ihrer Paläste; sie ließen ihre Stimm' erschallen im Hause Jahwes wie am Festtag. Jahwe beschloß die Mauer der Tochter Zions zu zerstören, zog die Meßschnur, wandte seine Hand nicht ab vom Verwüsten; und so macht' er trauern Graben und Mauer; allzumal stehen sie kläglich. Zu Boden sanken ihre Tore er verderbte und zerbrach ihre Riegel. Ihr König und ihre Obersten sind unter den Völkern; keine Belehrung mehr; auch ihre Propheten erlangen kein Gesicht von Jahwe. Am Boden sitzen schweigend die Ältesten der Tochter Zions, sprengen Staub aus ihr Haupt, gürten sich mit Sacktuch; zu Boden senken ihr Haupt die Jungfrauen Jerusalems. In Tränen vergeht mein Auge, meine Eingeweide gähren, zur Erde ergießt sich meine Leber ob meines Volkes Verderben, da Kind und Säugling verschmachtet in den Straßen der Stadt. Zu ihren Müttern sprechen sie: Wo ist Brot und Wein? indem sie hinschmachten, Verwundeten gleich, in den Straßen der Stadt; indem sie ihren Geist aushauchen in ihrer Mutter Schoß. Wie soll ich dir zureden, was dir vergleichen, Tochter Jerusalems? Was dir gleichstellen, um dich zu trösten, Jungfrau Tochter Zions? Denn groß wie das Meer ist deine Wunde: wer kann dich heilen? Deine Propheten offenbarten dir Falschheit und Trug, und enthüllten nicht dein Vergehen, um deine Gefangenschaft zu wenden; sie offenbarten dir Weissagungen der Falschheit und Verführung. Über dich schlagen in die Hände alle, die des Weges ziehen; zischen und schütteln ihr Haupt ob der Tochter Jerusalems: "Ist das die Stadt, die man vollkommen an Schönheit nannte, die Lust der ganzen Erde?" Über dich reißen ihr Maul auf all deine Feinde; sie zischen, und knirschen mit den Zähnen, sprechen: "Wir haben verderbt! Ja, das ist der Tag, den wir erwartet! Wir haben's erlangt, erlebt!" Jahwe tat, was er beschlossen, vollendete sein Wort, das er entboten vor Alters, zerstörte ohne Schonung; und so ließ er über dich den Feind frohlocken, erhob deiner Gegner Horn. Es schreiet ihr Herz zum Herrn. O Mauer der Tochter Zions, laß dem Bache gleich rinnen dein Auge von Tränen Tag und Nacht, gönne keine Ruhe dir, nicht raste dein Augapfel! Steh'auf, klage nachts zu Anfang der Wachen, schütte wie Wasser aus dein Herz vor dem Angesichte des Herrn erhebe zu ihm deine Hände ob deiner Kinder Tod, die vor Hunger verschmachten an allen Straßenecken! Siehe, Jahwe, und schaue! Wem hast du also getan? Dürfen Weiber ihre Frucht essen, die Kinder auf ihren Armen? Darf im Heiligtum des Herrn gewürgt werden Priester und Prophet? Am Boden in den Gassen liegt Knabe und Greis, meine Jungfraun und Jünglinge sind durchs Schwert gefallen; du hast gewürgt am Tage deines Zornes, geschlachtet ohne Schonung. Du riefst wie am Festtag meine Schrecken rings her, und Keiner am Tage des Zornes Jahwes entrann und blieb übrig; die ich auf den Armen getragen und erzogen, mein Feind hat sie vertilgt. Klaglied eines frommen LeidendenIch bin der Mann, der Elend erfahren durch die Rute seines Grimmes. Er hat mich getrieben und geführt in Finsternis, und nicht in Licht. Ja, gegen mich von neuem wendet er seine Hand alltäglich. Er ließ verfallen mein Fleisch und meine Haut, zerschmetterte meine Gebeine. Er umbaute mich, und umgab mich mit Bitterkeit und Mühsal. In Dunkelheit versetzt' er mich, gleich den Toten der Vorzeit. Er ummauerte mich, daß ich nicht hinaus kann, belastete mich mit Ketten. Wenn ich auch schreie und rufe, so verstopft er mein Gebet. Er vermauerte meine Wege mit Quadern, meine Pfade kehrt' er um. Ein lauernder Bär ist er mir, ein Leu im Hinterhalt. Irrwege führt' er mich, und zerriß mich, machte mich zunichte. Er spannte seinen Bogen, und setzte mich als Ziel dem Pfeile. Er sandte in meine Nieren die Söhne seines Köchers. Zum Gelächter bin ich meinem ganzen Volke, ihr Spottlied den ganzen Tag. Er sättigte mich mit Bitterkeit, tränkte mich reichlich mit Wermut. Er zerknirschte mit Kies mir die Zähne, überhäufte mich mit Asche. Du verstießest vom Glück meine Seele; ich habe des Guten vergessen, und spreche: Dahin ist mein Vertrauen und meine Hoffnung auf Jahwe! Gedenke meines Elends und meiner Verfolgung, des Wermuts und Giftes! Wohl denkt (dessen) und ist gebeugt in mir mein Herz! Dies führ' ich mir zu Gemüte, darum will ich harren; Gnade Jahwes ist's, daß wir nicht vernichtet sind; denn nicht zu Ende ist seine Barmherzigkeit; neu ist sie alle Morgen, groß deine Treue. Mein Teil ist Jahwe, spricht meine Seele: darum harr' ich auf ihn. Gütig ist Jahwe gegen die, so auf ihn hoffen, gegen die Seele, die ihn sucht. Gut ist's, daß man still harre auf die Hilfe Jahwes. Gut ist es dem Manne, daß er das Joch trägt in seiner Jugend; daß er einsam sitzt und schweigt, da Er es ihm auferlegt; daß er seinen Mund in den Staub legt, (denkend): „Vielleicht ist noch Hoffnung!" daß er dem ihn Schlagenden den Backen reicht, gesättigt wird mit Schmach. Denn nicht verwirft in Ewigkeit der Herr. Denn wenn er betrübt, so erbarmt er sich nach seiner großen Gnade. Denn nicht von Herzen plagt er und betrübt die Menschenkinder. Tritt man unter seine Füße alle Gefangenen der Erde; beugt man das Recht des Mannes, vor dem Angesichte des Höchsten; unterdrückt man den Menschen in seinem Handel: sollt' es der Herr nicht sehen? Wer spricht, und es geschieht, wenn der Herr nicht gebietet? Kommt nicht aus des Höchsten Munde das Übel und Gute? Was klagt bei seinem Leben der Mensch? Jeglicher ob seinen Sünden. Laßt uns unsren Wandel prüfen und erforschen, und uns kehren zu Jahwe! Laßt uns unsere Herzen erheben samt den Händen zu Gott im Himmel! Wir haben gesündigt und waren widerspenstig: Du verziehest nicht. Du bargst dich im Zorn, und verfolgtest uns, würgtest und schontest nicht. Du bargst dich im Gewölk, daß nicht durchdrang das Gebet. Zum Unrat und Ekel machtest du uns unter allen Völkern. Über uns sperren den Mund auf all unsere Feinde. Grauen und Grube ist uns geworden, Verwüstung und Verderben. Von Wasserbächen rinnt mein Auge über meines Volkes Verderben. Mein Auge fließt und ruht nicht, sonder Aufhören, bis daß blicke und schaue Jahwe vom Himmel herab. Mein Auge schmerzt mich um aller Töchter meiner Stadt willen. Wohl jagten mich gleich dem Vogel, die mich befeinden sonder Ursach; vertilgten in der Grube mein Leben, und warfen einen Stein auf mich; es strömte das Wasser mir über das Haupt; ich dachte: Ich bin verloren! Ich rief deinen Namen, Jahwe, aus der tiefsten Grube: Meine Stimme hörst du; birg dein Ohr nicht zu meiner Rettung vor meinem Schreien! Du nahst, wenn ich dich rufe, sprichst: Fürchte dich nicht! Du führst, Herr, meine Sache, erlöst mein Leben. Du stehst, Jahwe, das an mir verübte Unrecht: richte meine Sache! Du stehst all ihre Rache, all ihre Anschläge gegen mich. Du hörst ihr Schmähen, Jahwe, all ihre Anschläge wider mich, die Reden meiner Gegner und ihr Sinnen wider mich den ganzen Tag. Ihr Sitzen und ihr Aufstehen schaue! Ich bin ihr Spottlied! Zahl' ihnen Vergeltung, Jahwe, nach dem Tun ihrer Hände! Gib ihnen Verstocktheit des Herzens, dein Fluch komme auf sie! Verfolge sie im Zorn, und tilge sie unter Gottes Himmel hinweg! Klaglied über das Elend der eroberten StadtWie ist verdunkelt das Gold, verändert das seine Geschmeide! Hingeworfen liegen die heiligen Steine an allen Straßenecken. Zions Söhne, die teuern, aufzuwägen mit gediegenem Gold, wie sind sie irdenen Krügen gleich geachtet, dem Gemächt von Töpfers Hand! Auch Schakale reichen die Brüste, säugen ihre Jungen; die Tochter meines Volks ist grausam, gleich den Straußen der Wüste. Es klebt die Zunge des Säuglings an seinen Gaumen vor Durst; die Kinder heischen Brot, niemand bricht es ihnen. Die sonst Leckerbissen gegessen, verschmachten in den Straßen; die getragen wurden auf Karmesin, umarmen den Kot. Größer ist die Buße meines Volks als die Strafe Sodoms, das umgekehrt ward im Nu, ohne das Menschenhände darüber kamen. Ihre Fürsten waren glänzender als Schnee, weißer als Milch; röter waren sie am Leibe als Korallen, wie Saphir ihre Gestalt; dunkler als Schwärze, ist (nun) ihr Ansehen, man kennt sie nicht in den Straßen; es hängt ihre Haut am Gebein, dürr ist sie wie Holz. Glücklicher sind die vom Schwert Erschlagenen als die vom Hunger Erschlagenen, welche verschmachten, durchbohrt vom Mangel an Früchten des Feldes. Zärtlicher Frauen Hände kochen ihre Kinder; zur Speise müssen sie ihnen dienen beim Jammer der Tochter meines Volks. Jahwe hat vollendet seine Rache, ausgegossen seines Zornes Glut; er zündete ein Feuer in Zion, das fraß ihre Grundfesten. Nicht glaubten die Könige der Erde und alle Bewohner der Welt, daß eindränge der Feind und Belagerer in die Tore Jerusalems. (Solches geschah) wegen der Sünden ihrer Propheten, wegen der Vergehungen ihrer Priester, welche in der Stadt vergossen das Blut der Gerechten. Sie wankten wie Blinde umher auf den Straßen, besudelt mit Blut, so daß man nicht konnte ihre Kleider berühren. "Weicht aus! unrein!" rief man ihnen zu, „weicht aus! weicht aus! rührt nicht an!" Da sie geflüchtet, wanken sie (nun) auch umher; man spricht unter den Völkern: „Nicht länger dürfen sie weilen!" Jahwes Zornblick hat sie zerteilt, nicht mehr schauet er nach ihnen, auf Priester nahmen sie keine Rücksicht, der Greise erbarmten sie sich nicht. Noch schmachten unsre Augen nach unsrer Hilfe, der nichtigen; auf unsren Warten warten wir auf das Volk, das nicht hilft. Schlingen legen sie unsren Schritten, daß wir nicht wandeln können in unsren Straßen; nah ist unser Ende, voll unsre Zeit; ja, gekommen ist unser Ende. Schneller sind, die uns verfolgen, denn die Adler unter dem Himmel; auf den Bergen jagen sie uns in der Wüste lauern sie auf uns. Unser Lebensatem der Gesalbte Jahwes, ist in ihren Gruben gefangen, von dem wir gedachten: Unter seinem Schatten leben wir unter den Völkern! Freue dich und frohlocke, Tochter Edoms, Bewohnerin des Landes Uz! Doch auch an dich wird der Kelch kommen, du wirst berauscht werden und entblößt. Abgetan ist deine Schuld, Tochter Zions, nicht mehr wird Er dich wegführen; aber deine Schuld wird er ahnden, Tochter Edoms, aufdecken deine Sünden. Klaglied über die Mißhandlung des Volkes durch die SiegerGedenke, Jahwe, was über uns ergangen! Schau' und sieh' unsre Schmach! Unser Besitztum ist Fremden zugefallen, unsre Häuser Ausländern. Waisen sind wir, ohne Vater, unsre Mütter gleich Witwen. Unser Wasser trinken wir für Geld, unser Holz bekommen wir für Zahlung. Auf unsren Hälsen (das Joch), werden wir gejagt; wir ermatten, keine Ruhe wird uns. Den Ägyptern reichen wir die Hand, den Assyrern, um satt Brot zu haben. Unsre Väter sündigten; sie sind nicht mehr; wir tragen ihre Schulden. Knechte herrschen über uns; Keiner, der uns ihrer Hand entreiße. Mit Lebensgefahr holen wir unser Brot vor dem Schwerte der Wüste. Unsre Haut brennt wie ein Ofen von den Gluten des Hungers. Die Weiber in Zion schwächen sie, die Jungfraun in den Städten Juda's. Die Obersten werden durch ihre Hand gehängt, der Weisesten Ansehen wird nicht geehrt. Jünglinge tragen Mühlsteine, und Knaben unterm Holze straucheln. Die Ältesten bleiben weg vom Tore, die Jünglinge von ihrem Saitenspiele. Ein Ende hat unsres Herzens Freude, in Trauer ist gewandelt unser Reigen. Entfallen ist der Kranz unsrem Haupte; weh uns, daß wir gesündigt! Um deswillen ist unser Herz erkrankt, um solches willen erdunkeln unsre Augen: um des Berges Zion willen, daß er verödet, die Füchse auf ihm streifen. Du, Jahwe, thronst ewig; dein Thron bleibt auf Geschlecht und Geschlecht. Warum vergißt du unser ganz und gar, verläßt uns so lange Zeit? Nimm uns, Jahwe, wieder auf zu dir, daß wir zurückkehren! Erneue unsre Tage wie vor Alters! Denn solltest du uns ganz verwerfen, gegen uns zürnen gar zu sehr? Einweihung des ProphetenUnd es geschah im dreißigsten Jahre im vierten Mond, am fünften Tage des Monden, als ich war unter den Gefangenen am Strome Chebar, da tat sich der Himmel auf, und ich sah Gesichte Gottes. Am fünften Tage des Monden, (es war das fünfte Jahr der Wegführung des Königs Jojachin,) geschah das Wort Jahwes zu Hesekiel, dem Sohne Busi's des Priesters, im Lande der Chaldäer, am Strome Chebar; und es kam daselbst über ihn die Hand Jahwes. Und ich schauete, und siehe, ein Sturmwind kam von Norden, eine große Wolke und Feuerklumpen, und Glanz ringsum, und aus ihr hervor wie der Blick von Golderz, aus dem Feuer. Und aus ihm hervor erschien die Gestalt von vier Tieren; und das war ihr Ansehen: Menschengestalt hatten sie. Und vier Gesichter hatte ein jedes, und vier Flügel hatte jedes von ihnen. Und ihre Füße waren aufrecht, und ihre Fußballen wie der Fußball eines Kalbes, und glänzten wie der Blick von geglättetem Erze. Und Menschenhände waren unter ihren Flügeln an ihren vier Seiten, und Gesichter und Flügel hatten alle viere. Zusammengefügt einer an den anderen waren ihre Flügel; sie wandten sich nicht in ihrem Gange; jegliches nach der Richtung seines Gesichts gingen sie. Und die Gestalt ihrer Gesichter war (vorn) ein Menschengesicht, und ein Löwengesicht an der rechten Seite aller viere, und ein Stiergesicht an der linken Seite aller viere, und ein Adlergesicht (an der Hinterseite) aller viere. Und (das waren) ihre Gesichter; und ihre Flügel waren ausgebreitet oberhalb, von jedem zwei zusammengefügt mit denen des anderen, und zwei bedeckten ihre Leiber. Jegliches aber ging nach der Richtung seines Gesichts; wohinwärts der Geist war zu gehen, gingen sie, nicht wandten sie sich in ihrem Gange. Und die Gestalt der Tiere war anzusehen wie Feuerkohlen, brennend; wie das Ansehen der Fackeln; selbigen (Feuer) fuhr einher zwischen den Tieren, und gab einen Glanz; und aus dem Feuer fuhren Blitze. Und die Tiere liefen hin und her, gleich dem Ansehen des Blitzes. Und so schaute ich die Tiere; und siehe, da stand ein Rad auf der Erde neben den Tieren, nach seinen vier Formen. Das Ansehen der Räder und ihre Arbeit war wie der Blick eines Chrysoliths; und die Gestalt des einen hatten alle viere, und ihr Ansehen und ihre Arbeit war, als wenn ein Rad inmitten des anderen wäre. Nach ihren vier Seiten gingen sie in ihrem Gange, nicht wandten sie sich in ihrem Gange. Und ihre Felgen, hoch waren sie und furchtbar, und ihre Felgen waren voll Augen ringsum an allen vieren. Und wenn die Tiere gingen, so gingen die Räder neben ihnen; und wenn die Tiere sich erhoben von der Erde, so erhoben sich die Räder. Wohinwärts der Geist war zu gehen, gingen sie, dahinwärts war der Geist zu gehen; und die Räder erhoben sich neben ihnen; denn der Geist der Tiere war in den Rädern. Wenn sie gingen, gingen sie; und wenn sie standen, standen sie; und wenn sie sich erhoben von der Erde, erhoben sich die Räder neben ihnen; denn der Geist der Tiere war in den Rädern. Und über den Häuptern der Tiere war die Gestalt einer Himmelsfeste, wie der Anblick des Krystalls, des wundervollen, ausgespannt oben über ihren Häuptern. Und unter der Feste waren ibre Flügel gerade gerichtet, einer an dem anderen; jedes hatte zwei, die sie bedeckten, ihre Leiber. Und ich hörte den Schall ihrer Flügel wie den Schall großer Wasser, wie die Stimme des Allmächtigen, wenn sie gingen; ein Geräusch wie der Schall eines Lagers; wenn sie stillstanden, ließen sie ihre Flügel sinken. Und es war Donner oberhalb der Beste, welche über ihrem Haupte war; wenn sie stillstanden, ließen sie ihre Flügel sinken. Und oberhalb der Feste über ihrem Haupte war wie das Ansehen von Saphirstein, die Gestalt eines Thrones, und auf der Gestalt des Thrones eine Gestalt wie vom Ansehen eines Menschen oben darauf. Und ich sah wie den Blick von Golderz, wie Ansehen von Feuer innerhalb, ringsum; vom Ansehen seiner Lenden aufwärts, und vom Ansehen seiner Lenden unterwärts sah ich wie Ansehen von Feuer, und es gab einen Glanz ringsum. Wie das Ansehen des Bogens, welcher in den Wolken ist am Regentage, also war das Ansehen des Glanzes ringsum. Das war das Ansehen der Gestalt der Herrlichkeit Jahwes. Und ich schaute, und fiel auf mein Angesicht, und hörte die Stimme eines, der da redete. Und er sprach zu mir: Menschensohn, tritt auf deine Füße, und ich will mit dir reden, Und es kam in mich der Geist, als er zu mir redete, und stellte mich auf meine Füße; und ich hörte den, der sich mit mir unterredete. Und er sprach zu mir: Menschensohn, ich sende dich zu den Söhnen Israels, zu den empörerischen Stämmen, welche sich empört haben gegen mich: sie und ihre Väter sind von mir abgefallen bis auf diesen selbigen Tag. Söhne von harter Stirne und verstocktem Herzen sind es, zu welchen ich dich sende. Und sprich zu ihnen: So spricht der Herr Jahwe. Und sie mögen hören, oder mögen es lassen, (denn ein widerspenstiges Geschlecht sind sie), so sollen sie erkennen, daß ein Prophet in ihrer Mitte ist. Du aber, Menschensohn, fürchte dich nicht vor ihnen, und vor ihren Worten fürchte dich nicht, denn freilich sind sie Nesseln und Dornen gegen dich, und bei Skorpionen wohnest du; vor ihren Worten fürchte dich nicht, und vor ihrem Angesichte bebe nicht; denn ein widerspenstiges Geschlecht sind sie. Und rede meine Worte zu ihnen, sie mögen hören oder mögen es lassen; denn widerspenstig sind sie. Du aber, Menschensohn, höre; was ich zu dir rede! Sei nicht widerspenstig, wie das widerspenstige Volk! Tue deinen Mund auf, und iß, was ich dir gebe! Und ich schauete, und siehe, eine Hand war gegen mich ausgereckt, und siehe, in derselben mar eine Buchrolle. Und er breitete sie aus vor mir, und sie war beschrieben inwendig und auf der Rückseite. Und es waren darauf geschrieben Klaglieder und Seufzer und Jammer. Und er sprach zu mir: Menschensohn, was du (vor dir) findest, iß; iß diese Rolle, Und gehe hin, und rede zu den Söhnen Israels! Da tat ich meinen Mund auf, und er gab mir diese Rolle zu essen. Und er sprach zu mir: Menschensohn, deinen Bauch speise, und deinen Leib fülle mit dieser Rolle, welche ich dir gebe! Und ich aß sie, und sie war mir im Munde wie Honig an Süßigkeit. Und er sprach zu mir: Menschensohn auf, gehe zum Hause Israels, und rede mit meinen Worten zu ihnen! Denn nicht zu einem Volk von dunkler Rede und unverständlicher Sprache wirst du gesandt; zum Hause Israels. Nicht zu vielen Völkern von dunkler Rede und unverständlicher Sprache, deren Wort du nicht verstehst: gewiß, sendete ich dich zu ihnen, sie würden auf dich hören. Aber das Haus Israels wird nicht wollen auf dich hören, denn sie wollen auf mich nicht hören. Denn das ganze Haus Israels ist von harter Stirne und verstocktem Herzen. Siehe, ich habe dein Angesicht hart gemacht gegenüber ihrem Angesichte, und deine Stirne hart gegenüber ihrer Stirne. Wie Diamant, härter als Felsen, hab' ich deine Stirne gemacht. Fürchte sie nicht, und bebe nicht vor ihrem Angesichte; denn ein widerspenstiges Geschlecht sind sie. Und er sprach zu mir: Menschensohn, alle meine Worte, die ich zu dir rede, nimm zu Herzen, und mit deinen Ohren höre sie! Und auf, gehe zu den Weggeführten, zu den Söhnen deines Volkes, und rede zu ihnen, und sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Jahwe. Sie mögen hören, oder mögen es lassen. Und es hob mich der Geist empor, und ich hörte hinter mir den Schall eines großen Gebrauses: „Gepriesen sei die Herrlichkeit Jahwes von ihrem Orte aus!" und den Schall der Flügel der Tiere, die einer den anderen berührten, und den Schall der Räder neben ihnen, und den Schall eines großen Gebrauses. Und der Geist hob mich empor und führte mich hinweg. Und ich fuhr dahin, erbittert im Zorne meines Gemütes; aber Jahwes Hand war mächtig über mir. Und ich kam zu den Weggeführten zu Thel-Abib, welche am Strome Chebar wohnten, und wo sie (sonst) wohnten, und blieb daselbst sieben Tage, betäubt, in ihrer Mitte. Und es geschah am Ende der sieben Tage, da geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn, als Wächter habe ich dich bestellt über das Haus Israels, und du sollst aus meinem Munde das Wort hören, und sie warnen von meinetwegen. Wenn ich zum Frevler spreche: Sterben mußt du! und du warnst ihn nicht, und redest nicht, den Frevler zu warnen vor seinem freveln Wege, damit er lebe, so wird der Frevler durch seine Missetat sterben; aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. So du aber den Frevler gewarnet hast, und er hat sich nicht gekehrt von seinem Frevel und von seinem freveln Wege: so wird er durch seine Missetat sterben; du aber hast deine Seele errettet. Wenn aber ein Gerechter sich kehrt von seiner Gerechtigkeit und Böses tut, so lege ich einen Anstoß (zum Straucheln) vor ihn hin, und er wird sterben. So du ihn nicht gewarnt hast, so wird er durch seine Sünde sterben, und seiner Gerechtigkeit, die er geübt, wird nicht gedacht, aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. So du aber den Gerechten gewarnt hast, daß er nicht sündige, und der Gerechte sündigt nicht: so wird er leben, weil er sich hat warnen lassen, und du hast deine Seele errettet. Weissagungen wider JerusalemUnd es kam daselbst über mich die Hand Jahwes, und er sprach zu mir: Mache dich auf, und gehe hinaus in das Tal, und daselbst will ich mit dir reden. Und ich machte mich auf, und ging hinaus in das Tal, und siehe, da stand die Herrlichkeit Jahwes, gleich der Herrlichkeit, welche ich am Strome Chebar gesehen; und ich fiel nieder auf mein Angesicht. Und es kam in mich der Geist, und stellte mich auf meine Füße. Und er redete mit mir, und sprach zu mir: Gehe hin, verschließe dich in deinem Hause! Und du, Menschensohn, siehe, man wird dir Stricke anlegen, und dich damit binden, daß du nicht herausgehst unter sie. Und deine Zunge will ich kleben lassen an deinem Gaumen, daß du verstummst, und für sie kein Strafprediger seiest; denn ein widerspenstiges Geschlecht sind sie. Wenn ich aber mit dir rede, will ich deinen Mund auftun, daß du zu ihnen sprichst: So spricht der Herr, Jahwe! Wer hören will, der höre; wer's aber läßt, der lasse es; denn ein widerspenstiges Geschlecht sind sie. Du aber, Menschensohn, nimm dir einen Ziegelstein, und lege ihn vor dich, und zeichne darauf eine Stadt, Jerusalem. Und stelle um sie eine Belagerung, und baue um sie Belagerungstürme, und schütte um sie einen Wall, und stelle um sie ein Lager, und setze um sie Böcke ringsum. Du aber nimm dir eine eiserne Pfanne, und stelle sie, als eine eiserne Mauer, zwischen dich und die Stadt, und richte dein Angesicht gegen sie, und so sei sie in Belagerung, und belagere sie — ein Zeichen sei's dem Hause Israels. Du aber lege dich auf deine linke Seite, und lege darauf die Missetat des Hauses Israels. Nach der Zahl der Tage, die du darauf liegst, wirst du ihre Missetat tragen. Ich aber mache dir die Jahre ihrer Missetat zu einer Anzahl Tage, nämlich dreihundert und neunzig Tage; und so sollst du tragen die Missetat des Hauses Israels. Und hast du diese vollbracht, so lege dich auf deine rechte Seite wiederum, und trage die Missetat des Hauses Juda's, vierzig Tage lang; je einen Tag mache ich dir zum Jahre. Und wider die Belagerung Jerusalems richte dein Angesicht und deinen entblößten Arm, und prophezeie wider sie. Und siehe, ich lege dir Stricke an, daß du dich nicht umwendest von einer Seite zur anderen, bis du vollbracht die Tage deiner Belagerung. Und du, nimm dir Weizen und Gerste und Bohnen und Linsen und Hirsen und Spelt, und tue sie in ein Gefäß, und mache dir daraus dein Brot, nach der Zahl der Tage, welche du auf deiner Seite liegst: dreihundert und neunzig Tage sollst du es essen. Und deine Speise, die du ißt, soll nach dem Gewichte sein, zwanzig Seckel auf den Tag; von Zeit zu Zeit sollst du sie essen. Und Wasser sollst du nach dem Maße trinken, ein Sechstel des Hins; von Zeit zu Zeit sollst du trinken. Und Gerstenkuchen sollst du essen, und selbige sollst du mit Menschenkot backen vor ihren Augen. Und Jahwe sprach: Also sollen die Söhne Israels ihr unreines Brot essen unter den Heiden, unter welche ich sie vertreiben werde. Da sprach ich: Ach, Herr Jahwe, siehe, meine Seele hat sich nie verunreinigt, und Aas und Zerrissenes hab' ich nicht gegessen von meiner Jugend an bis hieher, und nicht ist in meinen Mund gekommen unreines Fleisch. Und er sprach zu mir: Siehe, ich will dir Kuhmist statt Menschenkot zulassen, daß du daraus dein Brot bereitest. Und er sprach zu mir: Menschensohn, siehe, ich breche die Stütze des Brotes zu Jerusalem, daß sie Brot essen nach dem Gewichte und mit Kummer, und Wasser nach dem Maße und in Erstarrung trinken, auf daß sie des Brotes und Wassers mangeln, und erstarren mit einander und verschmachten in ihrer Strafe. Und du, Menschensohn, nimm dir ein scharfes Messer, ein Schermesser der Bartscherer nimm dir, und fahre damit über dein Haupt und über deinen Bart; und nimm dir Wagschalen, und teile sie (die Haare). Den dritten Teil verbrenne mit Feuer inmitten der Stadt, wenn voll sind die Tage der Belagerung; und nimm den dritten Teil, schlage ihn mit dem Schwerte rings um sie her; und den dritten Teil streue in den Wind, und das Schwert will ich hinter ihnen her ziehen. Und nimm davon wenige an Zahl, und binde sie in deinen Mantelzipfel. Und von diesen nimm wieder einige, und wirf sie ins Feuer, und verbrenne sie mit Feuer. Daraus wird ein Feuer ausgehen über das ganze Haus Israels. So spricht der Herr Jahwe: Das ist Jerusalem, die ich mitten unter die Völker gesetzt, und rings um sie her Länder. Aber sie widerstrebte meinen Rechten in Frevel mehr als die Völker, und meine Satzungen mehr als die Länder rings um sie her. Denn meine Rechte verwarfen sie, und in meinen Satzungen wandelten sie nicht. Darum spricht so der Herr Jahwe: Darum daß ihr getobt mehr als die Völker um euch her, in meinen Satzungen nicht gewandelt, und meine Rechte nicht getan, und selbst nach den Rechten der Völker um euch her nicht getan: Darum spricht so der Herr Jahwe: Sieh', ich bin auch wider dich, und will in deiner Mitte Gerichte üben vor den Augen der Völker. Und ich will an dir tun, was ich noch nie getan, und desgleichen ich nicht wieder tun werde, um all deiner Greuel willen. Darum sollen Väter Söhne essen in deiner Mitte, und Söhne sollen ihre Väter essen. Und ich will an dir Gerichte üben, und all deine Überbleibsel zerstreuen nach allen Winden. Darum bei meinem Leben! spricht der Herr Jahwe, weil du mein Heiligtum verunreinigt hast durch all deine Scheusale und all deine Greuel: so will ich auch (mein Auge) abziehen, und will kein Mitleid haben, und nicht schonen. Der dritte Teil von dir soll an der Pest sterben, und durch Hunger umkommen in deiner Mitte; und der dritte Teil soll durchs Schwert fallen rings um dich her; und den dritten Teil will ich nach allen Winden zerstreuen, und das Schwert ziehen hinter ihnen her. Und so lasse ich meinen Zorn aus, und stille meinen Grimm an ihnen und räche mich. Und sie sollen erkennen, daß ich Jahwe in meinem Eifer geredet, wenn ich meinen Grimm an ihnen ausgelassen habe. Und ich will dich machen zur Wüste und Schmach unter den Völkern unter dir her, vor den Augen aller Vorüberziehenden. Du sollst zur Schmach und zum Hohn, zur Warnung und zum Entsetzen werden für die Völker um dich her, wenn ich an dir Gericht übe in Zorn und Grimm und Züchtigungen des Grimmes; (ich Jahwe hab' es geredet;) wenn ich die bösen Pfeile des Hungers unter sie sende, welche Verderben bringen, welche ich sende, euch zu verderben; und Hunger werde ich über euch häufen, und euch die Stütze des Brotes brechen. Und ich sende über euch Hunger und wilde Tiere, die sollen dich kinderlos machen; und Pest und Blutvergießen soll durch dich hindurchgehen, und das Schwert will ich über dich bringen. Ich Jahwe hab' es geredet. Israels StrafeUnd es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn, richte dein Angesicht wider die Berge Israels, und prophezeie wider sie! Und sprich: Berge Israels, hört das Wort des Herrn Jahwes! So spricht der Herr Jahwe zu den Bergen und Hügeln, zu den Tälern und Gründen: Sieh', ich bringe das Schwert über euch, und zerstöre eure Höhen; und eure Altäre sollen verwüstet, und eure Sonnensäulen zerbrochen werden, und ich lasse eure Erschlagenen fallen vor euren Götzenbildern, und lege die Leichname der Söhne Israels hin vor ihre Götzen, und verstreue eure Gebeine rings um eure Altäre. In all euren Wohnsitzen sollen die Städte wüste, und die Höhen verödet werden, auf daß eure Altäre verwüstet und zerstört, und eure Götzen zerbrochen und vernichtet, und eure Sonnensäulen umgehauen, und eure Machwerke vertilgt werden. Und es sollen Erschlagene unter euch fallen, daß ihr erkennt, daß ich Jahwe bin. Doch will ich (Etliche) übrig bleiben lassen, indem von euch Schwertentronnene bleiben unter den Völkern, wenn ihr zerstreuet werdet in die Länder. Und es werden eure Entronnenen mein gedenken unter den Völkern, wohin sie gefangen geführt sind, wenn ich mir gebrochen ihr Herz, das hurende, das von mir abgewichen, und ihre Augen, welche ihren Götzen nachhurten, und wenn sie bei sich selbst Ekel haben an dem Bösen, das sie getan wegen all ihrer Greuel. Dann werden sie erkennen, daß ich Jahwe bin; nicht umsonst hab' ich geredet, ihnen dieses Übel zu tun. So spricht der Herr Jahwe: Schlage in deine Hände, und stampfe mit deinem Fuße, und sprich: „Wehe über alle bösen Greuel im Hause Israels, daß sie durch Schwert und Hunger und Pest fallen sollen." Wer ferne ist, soll an der Pest sterben; und wer nahe, soll durchs Schwert fallen; und wer übrigbleibt und bewahrt wird, wird, soll durch Hunger sterben; und so will ich meinen Grimm an ihnen auslassen. Dann werdet ihr erkennen, daß ich Jahwe, bin, wenn ihre Erschlagenen unter ihren Götzen liegen rings um ihre Altäre, auf jeglichem hohen Hügel, auf allen Gipfeln der Berge und unter jeglichem grünen Baume und unter jeglicher dichtbelaubten Eiche, an jedem Orte, wo sie lieblichen Geruch dargebracht all ihren Götzen. Und ich recke meine Hand aus wider sie, und mache das Land zur Wüste und Verwüstung, mehr als die Wüste Diblath. in all ihren Wohnsitzen. Dann werden sie erkennen, daß ich Jahwe bin. Und es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Und du Menschen'sohn, so spricht der Herr Jahwe vom Lande Israels: Es hat ein Ende! es kommt das Ende über alle vier Ecken des Landes! Nun (kommt) das Ende über dich, und ich sende meinen Zorn wider dich, und richte dich nach deinem Wandel, und bringe auf dich all deine Greuel. Und kein Mitleid will ich mit dir haben, und nicht schonen; sondern deinen Wandel will ich auf dich bringen, und deine Greuel sollen unter dich kommen, daß ihr erkennt, daß ich Jahwe bin. So spricht der Herr Jahwe: Unglück, ein Unglück, sieh', es kommt! Das Ende kommt, es kommt das Ende; es ist vollendet gegen dich; sieh', es kommt! Es kommt das Schicksal über dich, Bewohner des Landes! Es kommt die Zeit, nah' ist der Tag, Getümmel und nicht Freudenruf der Berge. Nun nächstens will ich meinen Grimm über dich ausschütten, und meinen Zorn an dir auslassen, und dich richten nach deinem Wandel, und all deine Greuel auf dich bringen. Und ich will kein Mitleid haben, und nicht schonen; gemäß deinem Wandel will ich über dich bringen, und deine Greuel sollen unter dich kommen, daß ihr erkennt, daß ich Jahwe (euch) schlage. Siehe, der Tag! sieh', es kommt! es geht aus das Schicksal, es blüht der Stab (der Züchtigung), es grünt der Übermut. Die Gewalttat erhebt sich als Stab des Frevels. Keiner (bleibt) von ihnen, keiner von ihrer Menge, keiner von ihrem Haufen; keine Klage über sie. Es kommt die Zeit, trifft ein der Tag. Der Käufer freue sich nicht, und der Verkäufer betrübe sich nicht; denn der Zorn ist wider ihre ganze Menge. Denn der Verkäufer wird nicht wieder zu dem Verkauften gelangen, und wenn er auch noch am Leben sein sollte; denn die Prophezeiung wider ihre ganze Menge wird nicht leer zurückkehren, und keiner, der in seiner Missetat lebt, wird bestehen können. Man bläst die Posaune, und rüstet alles; aber Keiner zieht in den Krieg; denn mein Zorn ist wider ihre ganze Menge. Das Schwert außen, und die Pest und der Hunger von innen. Wer auf dem Felde ist, wird durchs Schwert sterben; und wer in der Stadt, den wird der Hunger und die Pest fressen. Und entrinnen Entronnene von ihnen, so werden sie sein auf den Bergen wie die Tauben der Täler, alle girrend, jeglicher um seiner Missetat willen. Alle Hände erschlaffen, und alle Kniee zergehen in Wasser. Sie umgürten sich mit Sacktuch und Schrecken umhüllt sie; und auf allen Angesichtern Schamröte, und auf all ihren Häuptern Glatze. Ihr Silber werden sie auf die Gasse werfen, und ihr Gold wird zu Unflat werden. Ihr Silber und Gold wird nicht vermögen sie zu erretten am Tage des Zornes Jahwes; ihre Gier werden sie nicht damit sättigen, und ihren Leib nicht davon füllen; denn Verführung zu ihrer Missetat war es. Und dessen zierlichen Schmuck, zur Hoffahrt brauchten sie ihn, und ihre Greuel, ihre Scheusale verfertigten sie daraus: darum will ich es ihnen zum Unflat machen, und will es in die Hände der Fremden geben zum Raube, und den Frevlern der Erde zur Beute, damit sie es entweihen. Und ich will mein Angesicht von ihnen abwenden, daß sie mein unzugängliches (Heiligtum) entweihen; es sollen darein Wüteriche kommen, und es entweihen. Fertige die Kette! Denn das Land ist voll Blutschuld, und die Stadt voll Gewalttat. Und ich lasse die Ärgsten unter den Völkern kommen, daß sie ihre Häuser in Besitz nehmen; und ich mache der Hoffahrt der Frechen ein Ende, und ihre Heiligtümer sollen entweiht werden. Untergang kommt, und sie suchen Heil, und keins ist da. Unfall über Unfall kommt, und Gerücht auf Gerücht entsteht, und sie suchen Offenbarung vom Propheten (vergeblich), und Belehrung entschwindet dem Priester, und Rat den Ältesten. Der König ist in Trauer, und der Fürst kleidet sich in Erstarrung, und die Hände des gemeinen Volkes zittern. Nach ihrem Wandel will ich an ihnen tun, und nach ihrem Rechte sie richten, daß sie erkennen, daß ich Jahwe bin. Gesichte über dir Schuld und Strafe JerusalemsUnd es geschah im sechsten Jahre, im sechsten Mond, am fünften Tage des Monden, als ich in meinem Hause saß, und die Ältesten Juda's vor mir saßen, da fiel auf mich daselbst die Hand des Herrn Jahwes. Und ich schauete, und siehe, eine Gestalt, vom Ansehen wie Feuer; vom Ansehen seiner Lenden abwärts Feuer, und von seinen Lenden aufwärts wie Ansehen des Lichtglanzes, wie der Blick des Golderzes. Und er reckte das Gebild einer Hand aus, und ergriff mich bei den Locken meines Hauptes. Und der Geist führte mich fort zwischen der Erde und dem Himmel, und brachte mich gen Jerusalem, in Gesichten Gottes, an den Eingang des innern Tores, das gen Norden gerichtet, woselbst der Stand des Bildes der Eifersucht, das (Jahwes) Eifersucht erregte. Und siehe, daselbst war die Herrlichkeit des Gottes Israels, gleich dem Gesichte, das ich gesehen im Tale. Und er sprach zu mir: Menschensohn: erhebe doch deine Augen gegen Norden hin! Und ich erhob meine Augen gegen Norden hin, und siehe, nördlich vom Tore des Altars war jenes Bild der Eifersucht am Eingange. Und er sprach zu mir: Menschensohn, siehst du, was sie tun? Große Greuel sind es, die das Haus Israels hier tut, daß ich mich entfernen muß aus meinem Heiligtum. Und du sollst wiederum noch große Greuel sehen. Und er führte mich zur Türe des Vorhofs, und ich schauete, und siehe, da war ein Loch in der Wand. Und er sprach zu mir: Menschensohn, brich doch durch die Wand! Und ich brach durch die Wand, und siehe, da war eine Türe. Und er sprach zu mir: Gehe hinein, und schaue die argen Greuel, die sie hier tun! Und ich ging hinein und schauete, und siehe, da waren allerlei Gebilde von Würmern und unreinen Tieren, und allerlei Götzen des Hauses Israels, gezeichnet an die Wand ringsum. Und siebzig Männer aus den Ältesten des Hauses Israels, und Jasanja, der Sohn Saphans, stehend unter ihnen, standen vor ihnen, und jeglicher mit seinem Rauchfaß in der Hand, und der Duft einer Dampfwolke stieg empor. Und er sprach zu mir: Siehst du, Menschensohn, was die Ältesten des Hauses Israels im Finstern tun, ein jeglicher in seinen Kammern mit Bildwerk? Denn sie sprechen: Jahwe sieht uns nicht, Jahwe hat das Land verlassen! Und er sprach zu mir: Du sollst wiederum noch große Greuel sehen, die sie tun. Und er führte mich an den Eingang des Tores am Hause Jahwe's, das gegen Norden zu, und siehe, da saßen die Weiber, welche den Thammus beweinten. Und er sprach zu mir: Hast du gesehen, Menschensohn? du sollst wiederum noch größere Greuel sehen als diese. Und er führte mich in den innern Vorhof am Hause Jahwes; und siehe, am Eingange des Tempels Jahwe's, zwischen der Halle und dem Altar, waren bei fünf und zwanzig Männer, ihre Rücken gegen den Tempel Jahwes und ihr Angesicht gegen Osten gekehrt; und sie beteten an gegen Osten vor der Sonne. Und er sprach zu mir: Hast du gesehen, Menschensohn? Ist's dem Hause Juda's zu wenig die Greuel zu tun, die sie hier tun, daß sie auch das Land mit Gewalttat erfüllen, und mich immer wieder zum Zorne reizen? Und siehe, sie halten das Reis an ihre Nase. Wer auch ich will handeln im Grimm, will kein Mitleid haben, und nicht schonen; und rufen sie vor meinen Ohren mit lauter Stimme, so will ich sie nicht hören. Und er rief vor meinen Ohren mit lauter Stimme, und sprach: Bringt herbei die Strafen der Stadt, ein jeglicher sein Werkzeug zur Zerstörung in seiner Hand! Und siehe, sechs Männer kamen den Weg vom Obertore, welches gen Norden gerichtet ist, ein jeglicher sein Werkzeug zum Zerschlagen in seiner Hand; und ein Mann war in ihrer Mitte, gekleidet in Linnen, und ein Schreibzeug an seiner Seite. Und sie kamen, und traten neben den ehernen Altar. Und die Herrlichkeit des Gottes Israels erhob sich von dem Cherub, worüber sie war, hin zur Schwelle des Hauses, und rief dem Manne, der in Linnen gekleidet, an dessen Seite das Schreibzeug war. Und Jahwe sprach zu ihm: Gehe mitten durch die Stadt, mitten durch'Jerusalem, und zeichne ein Zeichen an die Stirnen der Leute, welche seufzen und jammern über all die Greuel, welche geschehen in ihrer Mitte. Und zu den Andern sprach er vor meinen Ohren: Geht ihm nach durch die Stadt, und schlagt! Habt kein Mitleid und schont nicht! Greise, Jünglinge und Jungfrauen und Kinder und Weiber erwürgt und vertilgt; aber Niemanden, der das Zeichen an sich hat, sollt ihr anrühren! Und an meinem Heiligtume fangt an! Und sie fingen an bei den Ältesten, die vor dem Hause waren. Und er sprach zu ihnen: Verunreinigt das Haus, und erfüllt die Vorhöfe mit Erschlagenen, dann geht hinaus! Und sie gingen hinaus, und schlugen in der Stadt. Und es geschah, als sie schlugen, und ich allein übrigblieb, da fiel ich auf mein Angesicht, und schrie und sprach: Ach, Herr Jahwe! willst du denn alle Überbleibsel Israels verderben, indem du deinen Zorn ausschüttest über Jerusalem? Und er sprach zu mir: Die Missetat des Hauses Israels und Juda's ist groß über die Maßen, und voll ist das Land von Blutschuld, und die Stadt voll Rechtsbeugung. Denn sie sprechen: Jahwe hat das Land verlassen, und Jahwe sieht es nicht! Aber ich will auch sein Mitleid haben, und nicht schonen; ihren Wandel will ich auf ihr Haupt bringen. Und siehe, der Mann, der in Linnen gekleidet, an dessen Seite das Schreibzeug war, brachte Antwort und sprach: Ich habe getan, so wie du mir geboten. Und ich schauete, und siehe, auf der Beste über dem Haupte der Cherube war wie ein Saphirstein; von Ansehen wie die Gestalt eines Thrones erschien's über denselben. Und (Jahwe) sprach zu dem Manne, der in Linnen gekleidet war, und sprach: Gehe hinein zwischen die Räder unterhalb der Cherube, und fülle deine Hände mit Feuerkohlen, welche zwischen den Cheruben sind, und streue sie über die Stadt! Und er ging hinein vor meinen Augen. Die Cherube aber standen auf der rechten Seite des Hauses, als der Mann hineinging, und das Gewölk erfüllte den inwendigen Vorhof. Und es erhob sich die Herrlichkeit Jahwes von dem Cherub hin zur Schwelle des Hauses, und das Haus ward erfüllt vom Gewölke, und der Vorhof ward voll vom Glänze der Herrlichkeit Jahwes. Und der Schall der Flügel der Cherube wurde gehört bis zum äußern Vorhofe, wie die Stimme Gottes, des Allmächtigen, wenn er redet. Und es geschah, als er geboten dem Manne, der in Linnen gekleidet war, und gesprochen: Nimm Feuer zwischen den Rädern unter den Cheruben hervor: ging er hinein und trat neben das Rad. Und ein Cherub streckte seine Hand zwischen den Cheruben hervor nach dem Feuer zwischen den Cheruben, und nahm und gab es dem in Linnen Gekleideten in die Hände; und er nahm es, und ging heraus. Und es erschien an den Cheruben das Gebild einer Menschenhand unter ihren Flügeln. Und ich schauete, und siehe, vier Räder waren neben den Cheruben, je ein Rad bei einem Cherub, und das Ansehen der Räder war wie der Blick eines Chrysoliths. Und ihrem Ansehen nach, eine Gestalt hatten alle viere, als wenn ein Rad inmitten des anderen wäre. In ihrem Gange gingen sie nach ihren vier Seiten, nicht wandten sie sich in ihrem Gange; denn an den Ort, wohin das Haupt gerichtet war, gingen sie ihm nach; nicht wandten sie sich in ihrem Gange. Und ihr ganzer Leib und ihr Rücken und ihre Hände und ihre Flügel und die Räder waren voll Augen ringsum, an allen vieren und ihren Rädern. Die Räder, sie wurden genannt Wirbelwind vor meinen Ohren. Und vier Gesichter hatte ein jedes; das Gesicht des ersten das Gesicht des Cherubs, und das Gesicht des zweiten das Gesicht eines Menschen, und des dritten das Gesicht eines Löwen, und des vierten das Gesicht eines Adlers. Und es erhoben sich die Cherube. Es waren die Tiere, welche ich gesehen am Strome Chebar. Und wenn die Cherube gingen, so gingen die Räder neben ihnen; und wenn die Cherube ihre Flügel schwangen, um sich emporzuheben über die Erde, so wandten sich die Räder nicht weg von ihrer Seite. Wenn sie standen so standen sie; und wenn sie sich emporhoben, so hoben sie sich empor mit ihnen; denn der Geist der Tiere war in ihnen. Und es ging die Herrlichkeit Jahwes heraus von der Schwelle des Hauses, und blieb stehen über den Cheruben. Und es schwangen die Cherube ihre Flügel, und hoben sich empor von der Erde vor meinen Augen, indem sie fortgingen, und die Räder neben ihnen. Und sie blieben stehen im Eingange des Tores am Hause Jahwes gegen Osten, und die Herrlichkeit des Gottes Israels war oben über ihnen. Es waren die Tiere, welch ich gesehen unter dem Gotte Israels am Strome Chebar, und ich erkannte, daß es die Cherube waren. Vier Gesichter hatte jegliches, und vier Flügel jegliches, und die Gestalt von Menschenhänden unter ihren Flügeln. Und die Gestalt ihrer Gesichter, es waren die Gesichter, die ich gesehen am Strome Chebar, ihr Ansehen und sie selbst. Ein jegliches nach der Richtung seines Gesichtes gingen sie. Und es hob mich der Geist empor, und führte mich an das vordere Tor des Hauses Jahwes, das gegen Osten gerichtet ist, und siehe, am Eingange des Tores waren fünf und zwanzig Männer; und ich sah unter ihnen Jasanja, den Sohn Assurs, und Platja, den Sohn Benaja's, die Obersten des Volkes. Und (Jahwe) sprach zu mir: Menschensohn, diese Männer sind's, die Unheil sinnen und bösen Rat raten in dieser Stadt, die da sprechen: Es ist nicht an der Zeit Häuser zu bauen; sie (die Stadt) ist der Topf, und wir sind das Fleisch. Darum prophezeie wider sie, prophezeie, Menschensohn! Und es fiel auf mich der Geist Jahwes, und sprach zu mir: Sprich: so spricht Jahwe: Ihr sprecht also, Haus Israels! und was euch in den Sinn kommt, weiß ich. Ihr habt gemehrt eure Erschlagenen in dieser Stadt, und erfüllt ihre Straßen mit Erschlagenen. Darum spricht so der Herr Jahwe: Eure Erschlagenen, welche ihr in ihrer Mitte hingestreckt, sie sind das Fleisch, und sie ist der Topf; euch aber wird man hinausführen. Das Schwert fürchtet ihr, und das Schwert will ich über euch bringen, spricht der Herr Jahwe. Und ich führe euch hinaus aus ihrer Mitte, und gebe euch in die Hand der Fremden, und übe an euch Gericht. Durchs Schwert sollt ihr fallen, an der Grenze Israels will ich über euch Gericht halten, daß ihr erkennt, daß ich Jahwe bin. Sie soll euch nicht als Topf, und ihr (nicht) als Fleisch darin sein; an der Grenze Israels will ich Gericht über euch halten. Und ihr sollt erkennen, daß ich Jahwe bin, in dessen Satzungen ihr nicht gewandelt, und dessen Rechte ihr nicht getan habt; sondern nach den Rechten der Völker um euch her habt ihr getan. Und es geschah, als ich prophezeiet, starb Platja, der Sohn Benaja's. Und ich fiel auf mein Angesicht, und schrie mit lauter Stimme, und sprach: Ach Herr Jahwe! willst du das Garaus machen dem Überbleibsel Israels? Und es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn, deine Brüder, deine Brüder, die Leute deiner Verwandtschaft, und das ganze Haus Israels insgesammt sind es, zu welchen die Bewohner Jerusalems sprechen: Bleibt ferne von Jahwe, uns ist das Land gegeben zum Eigentum! Darum sprich: So spricht der Herr Jahwe: Ich habe sie unter die Völker entfernt, und habe sie zerstreuet in die Länder, und bin ihnen wenig zum Heiligtum geworden in den Ländern, wohin sie gekommen. Darum sprich: So spricht der Herr Jahwe: Ich will euch sammeln aus den Völkern, und euch zusammenbringen aus den Ländern, worin ihr zerstreuet seid, und will euch geben das Land Israels. Und sie werden dahin kommen, und all seine Scheusale und all seine Greuel daraus entfernen. Und ich gebe ihnen ein einträchtig Herz, und einen neuen Geist geb' ich in euer Inneres, und entferne aus ihrem Leibe das Herz von Stein, und gebe ihnen ein Herz von Fleisch, auf daß sie in meinen Satzungen wandeln, und meine Rechte beobachten und sie halten; und sie werden mein Volk und ich werde ihr Gott sein. Deren Herz aber nach dem Wohlgefallen ihrer Scheusale und ihrer Greuel wandelt, denen will ich ihren Wandel auf ihr Haupt bringen, spricht der Herr, Jahwe. Und es schwangen die Cherube ihre Flügel, und die Räder (gingen) neben ihnen, und die Herrlichkeit des Gottes Israels war oben über ihnen. Und es erhob sich die Herrlichkeit Jahwes aus der Mitte der Stadt, und blieb stehen auf dem Berge, welcher der Stadt gegen Osten. Und der Geist hob mich empor, und führte mich (wiedr) gen Chaldäa zu den Weggeführten, im Gesichte, durch den Geist Gottes. Und es verschwand von mir das Gesicht, das ich gesehen. Und ich redete zu den Weggeführten alle Worte Jahwes, die er mir geoffenbart hatte. Zedekia's Flucht, Zerstreuung des VolkesUnd es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn, unter einem widerspenstigen Geschlechte wohnst du, das Augen hat zu sehen, aber nicht steht; das Ohren hat zu hören, aber nicht hört; denn ein widerspenstiges Geschlecht ist es. Du aber, Menschensohn, mache dir Wandergerät, und wandere aus am Tage vor ihren Augen, und wandere von deinem Orte an einen anderen Ort vor ihren Augen. Vielleicht sehen sie ein, daß sie ein widerspenstiges Geschlecht sind. Und schaffe heraus dein Gerät wie Wandergerät am Tage vor ihren Augen, und ziehe aus am Abend vor ihren Augen, wie man auszieht auf die Wanderschaft. Vor ihren Augen brich durch die Wand, und schaff' es da heraus. Vor ihren Augen nimm es auf deine Schulter, im Dunkeln trag' es heraus; dein Gesicht sollst du verhüllen, und das Land nicht sehen; denn zum Wunderzeichen hab' ich dich gesetzt dem Hause Israels. Und ich tat also, wie mir geboten war. Mein Gerät schaffte ich heraus wie Wandergerät am Tage; und am Abend brach ich durch die Wand mit der Hand; im Dunkeln schaffte ich es heraus, nahm es auf die Schulter vor ihren Augen. Und es geschah das Wort Jahwes zu mir am Morgen, und sprach: Menschensohn, hat nicht das Haus Israels, das widerspenstige Geschlecht, zu dir gesprochen: Was machst du? Sprich zu ihnen: So spricht der Herr Jahwe: Dem Fürsten gilt dieser Vortrag zu Jerusalem und dem ganzen Hause Israels, das darin ist. Sprich: Ich bin euer Wunderzeichen. Wie ich getan, also soll ihnen geschehen: sie sollen auswanderen und in die Gefangenschaft gehen. Der Fürst, der unter ihnen ist, soll auf der Schulter tragen im Dunkeln und ausziehen; durch die Wand wird man brechen, um ihn da hinauszuführen; sein Angesicht wird er verhüllen, aus daß er nicht mit Augen das Land sehe. Und ich werfe mein Netz über ihn, daß er gefangen werde in meinem Garne, und bringe ihn gen Babel, ins Land der Chaldäer; aber er wird es nicht sehen, und daselbst sterben. Und alle, die um ihn sind, seinen Beistand und all seine Scharen, will ich zerstreuen nach allen Winden, und das Schwert ziehen hinter ihnen her. Und sie werden erkennen, daß ich Jahwe bin, wenn ich sie versprenge unter die Völker, und sie zerstreue in die Länder. Doch will ich eine kleine Zahl Menschen von ihnen übrig lassen vom Schwerte, vom Hunger und von der Pest, auf daß sie erzählen all ihre Greuel unter den Völkern, wohin sie kommen, und erkennen, daß ich Jahwe bin. Und es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn, dein Brot iß mit Beben, und dein Wasser trinke mit Zittern und Sorgen! Und sprich zum Volke des Landes: So spricht der Herr Jahwe, von den Bewohnern Jerusalems im Lande Israels: Ihr Brot sollen sie in Sorgen essen, und ihr Wasser in Erstarrung trinken, auf daß veröde ihr Land, leer von allem, was darin ist, wegen der Ungerechtigkeit aller, die darin wohnen; und die bewohnten Städte werden wüste, und das Land zur Einöde werden, daß ihr erkennt, daß ich Jahwe bin. Und es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn, was soll euch diese Spottrede im Lande Israels, da ihr sprecht: Die Zeit verzieht sich, und alle Gesichte sind verloren! Darum sprich zu ihnen: So spricht der Herr Jahwe: Ich will dieser Spottrede ein Ende machen, und man soll sie nicht mehr führen in Israel. Sondern rede zu ihnen: Es naht die Zeit und das Wort aller Gesichte. Denn es soll fürder kein eitles Gesicht und keine trügliche Wahrsagung sein im Hause Israels. Denn ich bin Jahwe; ich rede: was ich rede, das soll geschehen und nicht länger aufgeschoben werden; ja, in euren Tagen, widerspenstiges Geschlecht, red' ich und laß' es geschehen, spricht der Herr, Jahwe. Und es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn, siehe, die vom Hause Israels sprechen: Das Gesicht, das er schauet, geht auf lange Zeit, und auf entfernte Zeiten prophezeiet er! Darum sprich zu ihnen: So spricht der Herr Jahwe: Nicht länger sollen all meine Worte aufgeschoben werden; was ich rede, das soll geschehen, spricht der Herr Jahwe. Gegen die falschen ProphetenUnd es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn, prophezeie wider die Propheten Israels, welche prophezeien, und sprich zu den Propheten aus eigenem Herzen: Hört das Wort Jahwes! So spricht der Herr Jahwe: Wehe den törichten Propheten, die ihrem eigenen Geiste folgen, und nichts schauen! Wie Füchse in Trümmern sind, Israel, deine Propheten. Ihr tretet nicht vor die Risse, und errichtet keine Mauer um das Haus Israels, um fest zu stehen im Streite am Tage Jahwes. Sie schauen Trug und Lügenwahrsagerei, die da sprechen: Spruch Jahwes, so doch Jahwe sie nicht gesendet; und lassen hoffen auf Erfüllung des Wortes. Nicht wahr? ihr schauet Truggesichte, und Lügenwahrsagerei sprecht ihr aus, und sprecht: Spruch Jahwes, so ich doch nicht geredet habe. Darum spricht so der Herr Jahwe: Darum daß ihr Trug redet und Lüge schauet, darum siehe, ich will an euch, spricht der Herr Jahwe. Und meine Hand soll sein wider die Propheten, die Trug schauen und Lügen wahrsagen. Im Kreise meines Volkes sollen sie nicht sein, und im Verzeichnisse des Hauses Israels nicht verzeichnet werden, und in das Land Israels nicht kommen, daß ihr erkennt, daß ich Jahwe bin: darum, ja darum, daß sie mein Volk irre führen, und sprechen: Heil! so doch kein Heil ist. Es bauet eine Mauer, und siehe, sie bestreichen sie mit Tünche. Sprich zu den Übertünchern, daß es einfallen wird; es wird ein wegschwemmender Platzregen kommen, und ihr, Hagelsteine, werdet fallen, und ein Stumwind wird hereinbrechen. Und siehe, ein fällt die Wand! Wird man nicht zu euch sprechen: Wo ist das Getünchte, das ihr getüncht habt? Darum spricht so der Herr, Jahwe: Ich lasse einen Sturmwind einherbrechen in meinem Grimme, und ein wegschwemmender Platzregen soll in meinem Zorne kommen, und Hagelsteine im Grimme zur Vernichtung. Und ich werfe die Wand um, die ihr bestrichen mit Tünche, und mache sie dem Erdboden gleich, daß ihr Grund entblößt werde; sie fällt ein, und ihr kommt um dazwischen, daß ihr erkennt, daß ich Jahwe bin. Und so lass' ich aus meinen Grimm an der Wand, und an denen, die sie bestrichen mit Tünche, und dann sprech' ich zu euch: Die Mauer ist nicht mehr, und nicht mehr, die sie übertünchten: die Propheten Israels, welche Jerusalem prophezeien, und ihr Gesichte des Heils schauen, so doch kein Heil ist, spricht der Herr Jahwe. Du aber, Menschensohn, richte dein Gesicht wider die Töchter deines Volkes, die aus eigenem Herzen prophezeien, und prophezeie wider sie, und sprich: So spricht der Herr, Jahwe: Wehe euch, die ihr Pfühle zusammenflickt für alle Gelenke der Hand, und Kissen macht für Häupter jegliches Wuchses, um Seelen zu fangen! Meint ihr die Seelen meines Volkes zu fangen, und eure eignen Seelen am Leben zu erhalten? Ihr enteiliget mich bei meinem Volke um einige Hände voll Gerste und um einige Bissen Vrodtes, indem ihr Seelen tödtet, welche nicht sterben sollen, und indem ihr Seelen am Leben erhaltet, die nicht leben sollen, indem ihr mein Volk belüget, das auf Lügen hört. Darum spricht so der Herr, Jahwe: Sich', ich will an eure Pfühle, worauf ihr die Seelen fangt, daß sie wegfliegen, und reiße sie ab von euren Armen, und mache los die Seelen, die ihr fangt, daß sie euch wegfliegen. Und ich zerreiße eure Kissen, und rette mein Volk aus euren Händen, daß es nicht mehr in euren Händen zum Fang sei, und ihr erkennt, daß ich Jahwe bin. Darum daß ihr das Herz des Gerechten betrübet fälschlich, so ich doch es nicht betrübt habe, und daß ihr die Hände des Frevlers stärkt, daß er sich nicht kehrt von seinem bösen Wege, daß sein Leben erhalten werde: darum sollt ihr nicht (mehr) Trug schauen, und nicht mehr Wahrsagerei treiben; und ich will mein Volk erretten aus euren Händen, daß ihr erkennt, daß ich Jahwe bin. Die Götzendiener werden abgewiesenUnd es kamen zu mir Männer von den Ältesten Israels, und setzten sich vor mir. Da geschah das Wort Jahwe's zu mir, und sprach: Menschensohn, diese Leute haben ihre Götzen in ihr Herz geschlossen, und stellen die Verführung zu ihrer Missetat vor ihr Angesicht: sollte ich mich wohl von ihnen erfragen lassen? Darum rede mit ihnen, und sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Jahwe: Einem jeglichen vom Hause Israels, der seine Götzen in sein Herz geschlossen, und die Verführung zu seiner Missetat vor sein Angesicht stellt, und kommt zum Propheten, will ich darnach antworten, nach der Menge seiner Götzen, damit ich das Haus Israels ergreife in seinem Herzen, daß sie von mir abgefallen durch all ihre Götzen. Darum sprich zum Hause Israels: So spricht der Herr Jahwe: Kehrt um, und kehrt euch ab von euren Götzen, und von all euren Greueln kehrt euer Angesicht ab! Denn jeglichem vom Hause Israels und von den Fremden, die sich aufhalten in Israel, der von mir abfällt und seine Götzen in sein Herz schließt, und die Verführung zu seiner Missetat vor sein Angesicht stellt, und kommt zum Propheten, um mich durch ihn zu fragen, dem will ich Jahwe antworten nach meiner Weise. Und ich will mein Angesicht richten wider selbigen Mann, und will ihn verderben, daß er zum Zeichen und Sprichwort werde, und will ihn ausrotten aus der Mitte meines Volkes, daß ihr erkennt, daß ich Jahwe bin. So aber ein Prophet sich betören läßt, und ein Wort redet, so hab' ich Jahwe selbigen Propheten betöret, und ich strecke meine Hand gegen ihn aus, und vertilge ihn aus der Mitte meines Volkes Israels. Und so tragen sie ihre Vergehung; wie die Vergehung des Fragers, so soll die Vergehung des Propheten sein, auf daß nicht mehr das Haus Israels von mir abirre, und sich nicht mehr verunreinige durch all seine Missetaten, sondern sie mein Volk seien, und ich ihr Gott sei, spricht der Herr Jahwe. Warum dem Strafgerichte Schuldige entrinnenUnd es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn, so ein Land wider mich sündigte, und sich verginge, und ich meine Hand dawider ausstreckte, und ihm die Stütze des Brotes zerbräche, und ihm Hunger zusendete, und aus ihm ausrottete Menschen und Vieh; und es wären die drei Männer in seiner Mitte: Noah, Daniel und Hiob: so würden sie durch ihre Gerechtigkeit ihre Seelen erretten, spricht der Herr Jahwe. Wenn ich wilde Tiere in das Land brächte, die darin würgten, und es zur Einöde würde, daß niemand durchzöge, um der Tiere willen: so würden diese drei Männer in seiner Mitte, bei meinem Leben! spricht der Herr Jahwe, weder Söhne noch Töchter erretten; sie allein würden errettet, das Land aber würde zur Einöde werden. Oder wenn ich das Schwert über selbiges Land brächte, und spräche: Das Schwert fahre durch das Land, und aus ihm ausrottete Menschen und Vieh: so würden diese drei Männer in seiner Mitte, bei meinem Leben! spricht der Herr Jahwe, weder Söhne noch Töchter erretten, sondern sie allein würden errettet werden. Oder wenn ich die Pest in selbigen Land sendete, und meinen Grimm darüber ausschüttete durch Blutvergießen, um aus ihm auszurotten Menschen und Vieh; und Noah, Daniel und Hiob wären in seiner Mitte: so würden sie, bei meinem Leben, spricht der Herr Jahwe, weder Sohn noch Tochter erretten, sondern sie würden durch ihre Gerechtigkeit ihre Seele erretten. Doch so spricht der Herr Jahwe: Wenn ich auch meine vier verderblichen Strafgerichte: Schwert und Hunger und wilde Tiere und Pest, gegen Jerusalem sende, um daraus Menschen und Vieh auszurotten: siehe, so sollen doch Gerettete darin übrig bleiben, welche herausgeführt werden, Söhne und Töchter. Siehe, sie werden herauskommen zu euch, und ihr werdet ihren Wandel und ihre Handlungen sehen, und euch trösten über das Unglück, das ich über Jerusalem gebracht, was ich alles über sie gebracht. Und sie werden euch trösten, wenn ihr ihren Wandel und ihre Handlungen seht, und werdet erkennen, daß ich nicht ohne Ursach getan alles, was ich darin getan, spricht der Herr Jahwe. Das unbrauchbare RebholzUnd es geschah das Wort Jahwe's zu mir, und sprach: Menschensohn, was wird das Holz des Weinstockes mehr sein als jedes andere Holz, die Rebe, die unter den Bäumen des Waldes ist? Wird davon Holz genommen, um ein Werk zu schaffen? Nimmt man davon einen Pflock, um daran zu hängen allerlei Gerät? Siehe, dem Feuer wird es gegeben zum Verzehren. Wenn das Feuer seine beiden Enden verzehrt hat, und sein Mittelstes verbrannt ist: taugt es dann zu einem Werke? Siehe, da es noch ganz war, konnte man kein Werk daraus schaffen: wie viel weniger, da es das Feuer verzehrt hat, und es verbrannt ist, kann ein Werk daraus geschafft werden! Darum spricht so der Herr Jahwe: Wie das Holz des Weinstocks unter den Bäumen des Waldes, welches ich dem Feuer gebe zum Verzehren, also will ich die Bewohner Jerusalems dahin geben. Und ich will mein Angesicht wider sie richten; wenn sie dem einen Feuer entgehen, so soll sie das andere Feuer verzehren, daß ihr erkennt, daß ich Jahwe bin, wenn ich mein Angesicht wider sie setze. Und ich mache das Land zur Wüste, darum weil sie sich vergangen haben, spricht der Herr Jahwe. Jerusalems Undank und UntreueUnd es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn, tue Jerusalem seine Greuel kund, und sprich: So spricht der Herr Jahwe zu Jerusalem: Dein Ursprung und deine Geburt ist aus dem Lande der Kananiter; dein Vater ein Amoriter, und deine Mutter eine Hethiterin. Und bei deiner Geburt, am Tage, da du geboren wurdest, wurde dein Nabel nicht abgeschnitten, und in Wasser wurdest du nicht gebadet zur Säuberung, und mit Salz nicht gerieben, und in Windeln nicht gewickelt. Niemand hatte mit dir Mitleid, um dir etwas von diesem zu tun aus Erbarmen, sondern du wurdest aufs Feld hingeworfen, mit Verachtung deiner Seele, am Tage deiner Geburt. Da ging ich an dir vorüber, und sah dich den Fußtritten ausgesetzt in deinem Blute, und sprach zu dir in deinem Blute: Lebe! ich sprach zu dir in deinem Blute: Lebe! Zu Myriaden wie das Gewächs des Feldes macht' ich dich, und du nahmst zu, und wurdest groß, und gelangtest zu den höchsten Reizen; die Brüste waren geschwollen, und dein Haar gewachsen; aber du warst nackt und bloß. Und ich ging an dir vorüber, und sah dich an; und siehe, es war deine Zeit, die Zeit der Liebe. Und ich breitete meine Decke aus über dich, und bedeckte deine Blöße, und ich schwur dir, und trat mit dir in den Bund, spricht der Herr Jahwe, und du wurdest mein. Und ich badete dich mit Wasser, und spülte, dein Blut ab von dir, und salbte dich mit Öl. Und ich kleidete dich mit Buntwirkerei, und zog dir Schuhe von Seehundfell an, und umwand dich mit Byssus, und bedeckte dich mit Seide. Und ich schmückte dich mit Schmuck, und legte Spangen an deine Hände, und Kettchen an deinen Hals. Und ich legte einen Reif an deine Nase, und Ringe an deine Ohren, und eine schöne Krone auf dein Haupt. Du warst geschmückt mit Gold und Silber, und deine Kleidung war Byssus und Seide und Buntwirkerei; Semmel und Honig und Öl aßest du. Und du warest überaus schön, und gediehst zum Königtum. Und dein Ruhm erscholl unter den Völkern wegen deiner Schönheit; denn vollkommen war sie durch meine Pracht, welche ich dir angelegt, spricht der Herr Jahwe. Aber du vertrauetest auf deine Schönheit, und hurtest auf deinen Namen, und verschwendetest deine Hurerei an jeglichen, der vorüberzog; ihm ward es. Und du nahmst von deinen Kleidern, und machtest dir bunte Höhen, und hurtest auf denselben: (dergleichen) ist nicht gekommen, noch wird es sein. Und du nahmst dein zierliches Geschmeide von meinem Golde und von meinem Silber, das ich dir gegeben, und machtest dir Mannsbilder, und hurtest mit ihnen. Und du nahmest deine buntgewirkten Kleider, und bedecktest sie damit, und mein Öl und Rauchwerk setztest du ihnen vor. Und meine Speise, die ich dir gegeben, Semmel und Öl und Honig, womit ich dich gespeist, setztest du ihnen vor zum lieblichen Geruch; und so geschah es, spricht der Herr Jahwe. Und du nahmest deine Söhne und Töchter, die du mir geboren, und opfertest sie ihnen zum Verzehren. War es zu wenig an deiner Hurerei, daß du auch meine Kinder schlachtetest, und sie hingabst, indem du sie ihnen weihtest? Und bei all deinen Greueln und Hurereien gedachtest du nicht an die Zeit deiner Jugend, da du nackt und bloß warst, und dem Fußtritte ausgesetzt in deinem Blute lagst. Und es geschah nach all deinen Übeltaten (Wehe, wehe dir! spricht der Herr Jahwe): da bauetest du dir Gewölbe, und machtest dir Höhen in allen Straßen: an jeglicher Straßenecke bauetest du deine Höhen, schändetest deine Schönheit, recktest deine Füße aus jeglichem, der vorüberzog, und triebst große Hurerei. Du hurtest mit den Söhnen Ägyptens, deinen Nachbarn mit großen Gliedern, und triebst große Hurerei, mich zu reizen. Und siehe, ich streckte meine Hand aus wider dich, und minderte dein Bestimmtes (an Nahrung), und gab dich Preis der Willkühr deiner Hasserinnen, der Töchter der Philister, die sich schämten vor deinem lasterhaften Wandel. Und du hurtest mit den Söhnen Assyriens, weil du nicht satt werden konntest; und du hurtest mit ihnen, und wurdest auch nicht satt. Und du triebst große Hurerei mit dem Kaufmannslande, bis nach Chaldäa; und auch davon wurdest du nicht satt. Wie krank ist dein Herz, spricht der Herr Jahwe, da du alles das tatest, das Tun eines unverschämten Hurenweibes, da du deine Gewölbe bauetest an jeglicher Straßenecke, und deine Höhen machtest in jeglicher Straße! Und du warst nicht wie eine Hure, daß du den Lohn verschmähtest, (wie) die Ehebrecherin, welche statt ihres Mannes Fremde annimmt. Allen Huren gibt man Geschenke; du aber gabst deine Geschenke all deinen Buhlen, und beschenktest sie, damit sie zu dir kämen ringsher zur Hurerei mit dir. Und es war an dir das Umgekehrte von anderen Weibern in deiner Hurerei, daß man dir nicht nachhurte, und da du Lohn gabst, und Lohn dir nicht gegeben ward; und so warst du das Umgekehrte. Darum, Hure, höre das Wort Jahwes! So spricht der Herr Jahwe: Darum daß dein Gold vergeudet, und deine Scham entblößt ist in deiner Hurerei für deine Buhlen und für all deine gräulichen Götzen, und wegen des Blutes deiner Söhne, die du ihnen gegeben: darum, siebe, will ich sammeln all deine Buhlen, welchen du gefallen, und alle, welche du geliebt, samt allen, die du gehaßt; ich will sie wider dich sammeln ringsher, und ihnen deine Scham entblößen, daß sie deine ganze Scham sehen. Und ich richte dich nach dem Rechte der Ehebrecherinnen und Blutvergießerinnen, und gebe dich hin der Blutrache des Grimmes und der Eifersucht. Und ich gebe dich in ihre Hände, und sie sollen deine Gewölbe zerstören, und deine Höhen umreißen, und dir deine Kleider ausziehen, und dir deine zierlichen Geschmeide nehmen, und dich nackt und bloß lassen. Und sie sollen eine Versammlung heranführen wider dich, und dich steinigen, und dich zerhauen mit ihren Schwertern. Und sie sollen deine Häuser verbrennen mit Feuer, und dir dein Recht antun vor den Augen vieler Weiber. Und so mache ich ein Ende deiner Hurerei, und auch Lohn sollst du nicht mehr geben. Und ich stille meinen Grimm an dir, und mein Eifer laßt ab von dir, und ich bin ruhig, und werde mich nicht mehr kränken. Darum daß du nicht gedacht an die Zeit deiner Jugend, und dich gegen mich erfrecht hast durch dies alles, siehe, so will auch ich, siehe, all deinen Wandel auf dein Haupt bringen, spricht der Herr Jahwe, daß du nicht (ferner) Laster übst zu all deinen Greueln. Siehe, jeglicher Spruchredner wird auf dich das Sprichwort sagen: Wie die Mutter, so die Tochter! Du bist die Tochter deiner Mutter, die ihren Mann und ihre Kinder verwarf; du bist die Schwester deiner Schwestern, welche ihre Männer und ihre Kinder verwarfen. Eure Mutter ist eine Hethiterin, und euer Vater ein Amoriter. Und deine ältere Schwester ist Samaria mit ihren Töchtern, welche dir zur Linken wohnt; und deine jüngere Schwester, welche dir zur Rechten wohnt, ist Sodom mit ihren Töchtern. Aber du wandeltest nicht auf ihren Wegen, und nach ihren Greueln tatest du nicht, bald war es zu gering; du tatest schlimmer als sie in all deinem Wandel. Bei meinem Leben! spricht der Herr Jahwe, nicht hat Sodom, deine Schwester, mit ihren Töchtern getan, wie du getan mit deinen Töchtern! Siehe, das war die Vergehung deiner Schwester Sodom: in Hoffahrt, Überfluß und sorgloser Ruhe lebte sie mit ihren Töchtern, und die Hand des Armen und Dürftigen stärkte sie nicht; und sie waren stolz, und taten Greuel vor mir; und so schaffte ich sie weg, da ich es sah. Und Samaria hat nicht gleich der Hälfte deiner Sünden gesündigt, und du tatest deiner Greuel mehr denn sie, und rechtfertigtest deine Schwestern durch all deine Greuel, welche du getan. Trage du denn auch deine Schmach, die du deinen Schwestern zuerkannt hast! Durch deine Sünden, welche du abscheulicher geübt als sie, erscheinen sie gerechter als du. So sei denn auch zu Schanden, und trage deine Schmach, da du deine Schwestern gerechtfertigt hast! Und ich werde zurückführen ihre Gefangenschaft, die Gefangenschaft Sodoms und ihrer Töchter und die Gefangenschaft Samariens und ihrer Töchter und die Gefangenschaft deiner Gefangenen unter ihnen, auf daß du so deine Schande trägst, und dich schämst alles dessen was du getan, indem du ihnen zum Troste bist. Und deine Schwester Sodom und ihre Töchter sollen zurückkehren zu ihrem vorigen Zustande, und Samaria und ihre Töchter sollen zurückkehren zu ihrem vorigen Zustande, und du und deine Töchter ihr sollt zurückkehren zu eurem vorigen Zustande. Und doch war Sodom, deine Schwester, nicht zu hören in deinem Munde zur Zeit deines Stolzes, ehe deine Bosheit offenbar wurde, wie (es geschah) zur Zeit des Hohnes der Töchter Syriens und aller rings um sie her, der Töchter der Philister, welche dich verachteten ringsum. Deine Laster und deine Greuel, du mußt sie nun tragen, spricht der Herr Jahwe. Denn so spricht der Herr Jahwe: Ja, ich werde dir tun, so wie du getan, die du den Schwur verachtet und den Bund gebrochen hast. Aber ich werde gedenken meines Bundes mit dir in den Tagen deiner Jugend, und mit dir errichten einen ewigen Bund. Und du wirst deines (vorigen) Wandels gedenken, und dich schämen, wenn du deine Schwestern nimmst, die größeren zu den kleineren, und ich sie dir zu Töchtern gebe, aber nicht wegen deines Bundes. Und ich werde meinen Bund mit dir errichten, und du sollst erkennen, daß ich Jahwe bin: auf daß du eingedenk seiest, und dich schämst, und den Mund nicht mehr auftuest vor Beschämung, wenn ich dir alles vergebe, was du getan, spricht der Herr Jahwe. Gleichnis von Zedekia's SchicksalUnd es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn, gib ein Rätsel, und stelle ein Gleichnis für das Haus Israels, und sprich: So spricht der Herr Jahwe: Ein großer Adler, mit großen Flügeln und langen Schwingen, voll Gefieders, das bunt von Farben, kam auf den Libanon, und nahm den Wipfel der Zeder. Das oberste ihrer Reiser brach er ab, und brachte es in ein Kaufmannsland, in eine Handelsstadt setzte er es. Und er nahm einen von den Stecklingen des Landes, und setzte ihn in ein Gartenfeld, brachte ihn an vieles Wasser, in ebenes Erdreich pflanzte er ihn. Und er wuchs, und ward ein verbreiteter Weinstock, niedriges Stammes, so daß seine Ranken sich zu jenem bogen, und seine Wurzeln unter ihm waren; ein Weinstock ward es, der Zweige gewann und Laub trieb. Und es war ein anderer großer Adler, mit großen Flügeln und vielem Gefieder. Und siehe, dieser Weinstock lechzte mit seinen Wurzeln nach ihm, und streckte seine Ranken nach ihm aus, damit er ihn tränkte, vom Beete, wo er gepflanzt war. Auf gutem Felde, an vielem Wasser war er gepflanzt, um Zweige zu treiben und Frucht zu tragen, um ein herrlicher Weinstock zu werden. Sprich: So spricht der Herr Jahwe: Wird er gedeihen? Wird (Jener) nicht seine Wurzeln ausreißen, und seine Frucht abschneiden, daß er verdorre, und alle Blätter seines Wuchses verdorren? Und nicht mit großem Arm und zahlreichem Volke wird er ihn Wegtun von seiner Wurzel. Sieh', er ist gcpflanzt; aber wird er gedeihen? Wird er nicht, wenn ihn der Ostwind berührt, verdorren? Auf den Beeten wo er wächst, wird er verdorren. Und es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Sprich doch zu dem widerspenstigen Geschlechte: Wißt ihr nicht, was das ist? Sprich: Sieh', es kam der König von Babel gen Jerusalem, und nahm ihren König und ihre Obersten, und brachte sie zu sich gen Babel. Und er nahm einen vom königlichen Stamme, und schloß einen Bund mit ihm, und ließ ihm einen Eid eingehen, und die Mächtigsten des Landes nahm er weg, damit es wäre ein unterwürfiges Königreich, daß es sich nicht erhöbe, daß es seinen Bund hielte, daß es bestände. Aber er fiel ab von ihm, indem er seine Boten sandte gen Ägypten, daß es ihm Rosse und viel Volks gäbe. Wird das gelingen? wird der errettet werden, der das tut? Den Bund brach er, und sollte errettet werden? Bei meinem Leben! spricht der Herr Jahwe, im Wohnsitze des Königs, der ihn zum Könige gemacht, dessen Eid er verachtet, und dessen Bund er gebrochen, bei ihm, in Babel, soll er sterben. Und nicht mit großem Heere und nicht mit vielem Volke wird Pharao für ihn etwas ausrichten im Kriege, wenn man einen Wall aufschüttet, und Belagerungstürme bauet, um viele Seelen auszurotten. Er hat den Eid verachtet, und den Bund gebrochen; und sieh', er hatte doch die Hand darauf gegeben, und tat dies alles: er wird nicht errettet werden! Darum spricht so der Herr Jahwe: Bei meinem Leben! ja, mein Eid ist's, den er verachtet, und mein Bund, den er gebrochen, und ich bringe ihn auf sein Haupt. Und ich breite mein Netz über ihn, daß er gefangen werde in meinem Garne, und bringe ihn gen Babel, und rechte mit ihm daselbst wegen der Untreue, die er gegen mich begangen. Und alle seine Auserlesenen in all seinen Scharen sollen durchs Schwert fallen, und die Übriggebliebenen nach allen Winden zerstreuet werden; und so sollt ihr erkennen, daß ich Jahwe es geredet. So spricht der Herr Jahwe: Auch ich will nehmen vom Wipfel der hohen Zeder, und es setzen, und von dem obersten ihrer Reiser will ich ein zartes abbrechen, und es pflanzen auf einen hohen und erhabenen Berg. Auf einen hohen Berg Israels will ich es pflanzen, und es wird Zweige treiben und Frucht bringen und eine herrliche Zeder werden; und es werden unter ihm wohnen allerlei Vögel, allerlei Geflügel; im Schatten seiner Zweige werden sie wohnen. Und alle Bäume des Feldes sollen erkennen, daß ich Jahwe den hohen Baum erniedrigt und den niedrigen Baum erhöht habe, daß ich den grünen Baum ausgedorrt und den dürren Baum grünend gemacht habe. Ich Jahwe hab' es geredet, und tue' es. Die göttliche VergeltungUnd es geschah das Wort Jahwe's zu mir, und sprach: Warum führt ihr das Sprichwort im Lande Israels, indem ihr sprecht: Die Väter essen Herlinge, und den Söhnen werden die Zähne stumpf? Bei meinem Leben! spricht der Herr Jahwe, wo euch fürder soll zu führen sein solch Sprichwort in Israel! Sieh', alle Seelen sind mein; wie des Vaters Seele, so des Sohnes Seele, mein sind beide; die Seele, welche sündigt, die soll sterben. So ein Mensch gerecht ist, und Recht und Gerechtigkeit übt, auf den Bergen nicht (Opferfleisch) ißt, und seine Augen nicht erhebt zu den Götzen des Hauses Israels, und seines Nächsten Weib nicht befleckt, und dem Weibe während ihrer Unreinigkeit nicht naht, und niemanden drückt, sein Pfand für die Schuld zurückgibt, keinen Raub begeht, sein Brot dem Hungrigen gibt, und den Nackten mit Kleidern deckt, auf Wucher nicht gibt, und Zins nicht nimmt, vom Unrecht seine Hand zurückhält, ein wahrhaftes Urteil fällt zwischen dem einen und dem anderen, in meinen Satzungen wandelt, und meine Rechte hält, daß er redlich handelt: der ist gerecht; leben soll er, spricht der Herr Jahwe. Zeugt er aber einen frevelhaften Sohn, der Blut vergießt, und seinem Bruder etwas von diesem tut, so er doch all dies nicht getan; so er auch auf den Bergen (Opferfleisch) ißt, und seines Nächsten Weib befleckt, den Armen und Elenden drückt, Raub begeht, das Pfand nicht zurückgibt, und zu den Götzen seine Augen erhebt, und Greuel tut, auf Wucher gibt, und Zins nimmt: sollte er leben? Nicht soll er leben? er hat all diese Greuel getan, getötet soll er werden; sein Blut komme auf ihn. Doch siehe, zeugt er einen Sohn, und er fleht alle Sünden, die sein Vater tut, steht sie und tut nicht dergleichen, auf den Bergen ißt er nicht (Opferfleisch), und seine Augen erhebt er nicht zu den Götzen des Hauses Israels, seines Nächsten Weib befleckt er nicht, und drücket niemanden, Pfand nimmt er nicht, und Raub begeht er nicht, gibt dem Hungrigen sein Brot, und deckt den Nackten mit Kleidern, hält vom Armen seine Hand zurück, nimm! nicht Wucher und Zins, übt meine Rechte, und wandelt in meinen Satzungen: selbiger soll nicht sterben um die Missetat seines Vaters; leben soll er. Sein Vater, weil er Bedrückung geübt und Raub begangen an seinem Bruder, und was nicht gut ist, getan unter seinem Volke — sieh', er soll sterben um seine Missetat. Ihr aber sprecht: Warum trägt der Sohn nicht mit die Missetat des Vaters? Aber der Sohn hat Recht und Gerechtigkeit geübt, alle meine Satzungen beobachtet und sie getan: leben soll er. Die Seele, welche sündigt, selbige soll sterben. Ein Sohn soll nicht tragen die Missetat des Vaters, und ein Vater nicht tragen die Missetat des Sohnes; die Gerechtigkeit des Gerechten soll auf ihn kommen, und der Frevel des Frevlers auf ihn kommen. Der Frevler aber, so er sich kehrt von all seinen Sünden, die er getan, und beobachtet all meine Satzungen, und übt Recht und Gerechtigkeit, leben soll er, nicht sterben. All seiner Übertretungen, die er begangen, soll ihm nicht gedacht werden; um der Gerechtigkeit willen, die er geübt, soll er leben. hab' ich denn Wohlgefallen am Tode des Frevlers, spricht der Herr Jahwe, nicht vielmehr daran, daß er sich kehre von seinem Wandel und lebe? Wenn aber der Gerechte sich kehrt von seiner Gerechtigkeit, und Unrecht tut, gleich all den Greueln tut, die der Frevler tut; sollte er leben? (Nein!) all seiner Gerechtigkeit, die er geübt, soll nicht gedacht werden; um seine Vergehung, womit er sich vergangen, und um seine Sünde, womit er gesündigt, darum soll er sterben. Ihr aber sprecht: Der Weg des Herrn ist nicht recht. Hört doch, Haus Israels! Ist mein Weg nicht recht? ist nicht vielmehr euer Weg nicht recht? Wenn der Gerechte sich kehrt von seiner Gerechtigkeit, und Unrecht tut, und stirbt deswegen: so stirbt er um das Unrecht, das er getan. Wenn aber der Frevler sich kehrt von seinem Frevel, den er geübt, und übt Recht und Gerechtigkeit: der wird seine Seele am Leben erhalten. Weil er eingesehen, und sich gekehrt von all seinen Übertretungen, die er begangen, soll er leben, nicht sterben. Aber es spricht das Haus Israels: Der Weg des Herrn ist nicht recht. Ist mein Weg nicht recht, Haus Israels? ist nicht vielmehr euer Weg nicht recht? Darum will ich euch einen jeglichen nach seinem Wege richten, Haus Israels, spricht der Herr Jahwe. Kehrt um und kehrt euch ab von all euren Übertretungen, damit euch die Missetat nicht zum Straucheln bringe. Werft von euch alle Übertretungen, die ihr begangen, und schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist! Denn warum wollt ihr sterben, Haus Israels? Denn ich habe kein Wohlgefallen am Tode des Sterbenden, spricht der Herr Jahwe. So bekehrt euch, daß ihr lebt! Gleichnisse von Joachas und Zedekia's und des Volkes SchicksalDu aber hebe ein Klaglied an über die Fürsten Israels, und sprich: Welch' eine Löwin deine Mutter, zwischen Löwen lagerte sie, und unter jungen Löwen zog sie groß ihre Jungen. Und sie zog eines auf von ihren Jungen, ein junger Löwe ward es, und er lernte rauben, Menschen fraß er. Und als die Völker von ihm hörten, ward er in ihrer Grube gefangen, und sie führeten ihn an Nasenringen ins Land Ägypten. Und da (die Mutter) sah, daß sie (vergeblich) geharrt, ihre Hoffnung verloren sei, so nahm sie ein anderes von ihren Jungen, zum jungen Löwen machte sie es. Und er wandelte unter den Löwen, ward ein junger Löwe, und lernte rauben, Menschen fraß er. Er erkannte ihre Witwen, und ihre Städte zerstörte er; und wüste ward das Land, und was darin war, vor der Stimme seines Brüllens. Da stellten gegen ihn die Völker ringsher aus den Landschaften und warfen ihr Netz über ihn, und er ward gefangen in ihrer Grube. Und sie steckten ihn mit Nasenringen in einen Käfig, und führten ihn zum Könige von Babel. Und man brachte ihn in eine Burg, auf daß seine Stimme nicht mehr gehört würde auf den Bergen Israels. Deine Mutter war wie ein Weinstock, dir gleich am Wasser gepflanzt; fruchtbar und zweigereich ward er vom vielen Wasser. Er hatte Reben, stark zu Herrscherszeptern, und erhob sich in seinem Wuchse zwischen dichtbelaubten Zweigen, und war sichtbar in seiner Höhe, in der Menge seiner Ranken. Aber er ward ausgerissen im Grimme, zu Boden geworfen, und der Ostwind dörrte seine Frucht; es wurden abgerissen und verdorrten seine starken Reben, Feuer fraß sie. Nun aber ist er verpflanzt in die Wüste, in ein dürres und durstiges Land. Und es fuhr Feuer aus von einem Aste seiner Zweige, fraß seine Frucht; und nicht mehr ist daran eine starke Rebe zum Herrscherszepter. Ein Klaglied ist's, und ward zum Klagliede. Tadel und VerheißungUnd es geschah im siebenten Jahre, im fünften Mond, am zehnten des Monden, da kamen Männer von den Ältesten Israels, um Jahwe zu fragen, und setzten sich vor mir. Und es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn, rede mit den Ältesten Israels, und sprich zu ihnen: So spricht der Herr Jahwe: Seid ihr, um mich zu fragen, gekommen? Bei meinem Leben! wo ich mich von euch erfragen lasse, spricht der Herr Jahwe. Willst du sie strafen, willst du strafen, Menschensohn? Die Greuel ihrer Väter tue' ihnen kund, und sprich zu ihnen: So spricht der Herr Jahwe: Zur Zeit, da ich Israel erwählte, da erhob ich meine Hand zum Geschlechte des Haufes Jakobs, und tat mich ihnen kund im Lande Ägypten; ich erhob meine Hand zu ihnen, und sprach: Ich bin Jahwe, euer Gott. Zu selbiger Zeit erhob ich meine Hand zu ihnen, um sie auszuführen aus dem Lande Ägypten in ein Land, das ich ihnen erspäht, das von Milch und Honig fließt — die Zierde ist's von allen Ländern. Und ich sprach zu ihnen: Werft ein jeglicher von sich die Greuel seiner Augen, und durch die Götzen Ägyptens verunreinigt euch nicht! Ich Jahwe bin euer Gott. Aber sie waren widerspenstig gegen mich, und wollten nicht auf mich hören: keiner warf von sich die Greuel seiner Augen, und die Götzen Ägyptens ließen sie nicht. Da gedacht' ich meinen Grimm über sie auszuschütten, meinen Zorn an ihnen auszulassen im Lande Ägypten. Aber ich handelte um meines Namens willen, um ihn nicht zu entweihen vor den Augen der Völker, in deren Mitte sie waren, und vor deren Augen ich mich ihnen kund getan, um sie auszuführen aus dem Lande Ägypten. Und ich führte sie aus dem Lande Ägypten, und brachte sie in die Wüste. Und ich gab ihnen meine Satzungen, und meine Rechte tat ich ihnen kund, welche der Mensch tun soll, daß er lebe durch sie. Auch meine Ruhetage gab ich ihnen, daß sie zum Zeichen wären zwischen mir und ihnen, daß sie erkennten, daß ich Jahwe sie heilige. Aber das Haus Israels war widerspenstig gegen mich in der Wüste; in meinen Satzungen wandelten sie nicht, und meine Rechte verachteten sie, welche der Mensch tun soll, daß er lebe durch sie, und meine Ruhetage entweihten sie sehr. Da gedacht' ich meinen Grimm über sie auszuschütten in der Wüste, sie zu vertilgen. Aber ich handelte um meines Namens willen, um ihn nicht zu entweihen vor den Augen der Völker, vor deren Augen ich sie ausgeführt. Auch erhob ich ihnen meine Hand in der Wüste sie nicht zu bringen in das Land, das ich (ihnen) gegeben, das von Milch und Honig fließt — die Zierde ist's von allen Ländern — weil sie meine Rechte verachteten, und in meinen Satzungen nicht wandelten, und meine Ruhetage entweihten; denn ihren Götzen nach ging ihr Herz. Aber ich hatte Mitleid mit ihnen, daß ich sie nicht verderbte, und ihnen nicht das Garaus machte in der Wüste. Und ich sprach zu ihren Söhnen in der Wüste: In den Satzungen eurer Väter wandelt nicht, und ihre Rechte beobachtet nicht, und mit ihren Götzen verunreinigt euch nicht! Ich Jahwe, bin euer Gott: in meinen Satzungen wandelt, und meine Rechte beobachtet und tut sie, und meine Ruhetage heiligt, daß sie zum Zeichen seien zwischen mir und euch, daß ihr erkennt, daß ich Jahwe euer Gott bin. Aber die Söhne waren widerspenstig gegen mich: in meinen Satzungen wandelten sie nicht, und meine Rechte beobachteten sie nicht, sie zu tun, welche der Mensch tun soll, daß er lebe durch sie, und meine Ruhetage entweihten sie. Da gedacht' ich meinen Grimm über sie auszuschütten, meinen Zorn an ihnen auszulassen in der Wüste. Aber ich hielt meine Hand zurück, und handelte um meines Namens willen, um ihn nicht zu entweihen vor den Augen der Völker, vor deren Augen ich sie ausgeführt. Auch erhob ich ihnen meine Hand in der Wüste sie zu versprengen unter die Völker, und sie zu zerstreuen in die Länder, weil sie meine Rechte nicht taten, und meine Satzungen verachteten, und meine Ruhetage entweihten, und den Götzen ihrer Väter nach ihre Augen waren. Und auch gab ich ihnen Satzungen, die nicht gut waren, und Rechte, wodurch sie nicht lebten, verunreinigte sie durch ihre Opfergaben, indem sie alle Erstgeburt den Götzens darbrachten, auf daß ich sie zerstörte, auf daß sie erkannten, daß ich Jahwe bin. Darum rede zum Hause Israels, Menschensohn, und sprich zu ihnen: So spricht der Herr Jahwe: Auch noch dadurch haben mich eure Väter gelästert mit ihrer Vergehung gegen mich. Als ich sie brachte in das Land, welches ich meine Hand erhoben ihnen zu geben: da ersahen sie jeglichen hohen Hügel und jeglichen dichtbelaubten Baum, und opferten daselbst ihre Opfer, und legten daselbst nieder ihre ärgerlichen Gaben, und brachten daselbst ihren lieblichen Geruch, und spendeten daselbst ihre Trankopfer. Und ich sprach zu ihnen: Was soll die Höhe, wohin ihr kommt? Und es wird ihr Name Höhe genannt, bis auf diesen Tag. Darum sprich zum Hause Israels: So spricht der Herr Jahwe: Wie? auf dem Wege eurer Väter verunreinigt ihr euch, und ihren Scheusalen hurt ihr nach; und indem ihr eure Geschenke bringt, indem ihr eure Kinder weiht durchs Feuer, verunreinigt ihr euch durch all eure Götzen bis auf diesen Tag: und ich sollte mich von euch erfragen lassen, Haus Israels? Bei meinem Leben! spricht der Herr Jahwe, wo ich mich von euch erfragen lasse! Und was ihr euch in den Sinn kommen laßt, soll nicht geschehen, daß ihr sprecht: Wir wollen werden wie die Völker, wie die Geschlechter der Länder, daß wir Holz und Stein dienen. Bei meinem Leben! spricht der Herr Jahwe, mit starker Hand und mit ausgerecktem Arme und mit ausgeschüttetem Grimme will ich über euch herrschen. Und ich will euch wegführen aus den Völkern und euch sammeln aus den Ländern, worin ihr zerstreuet seid, mit starker Hand und mit ausgerecktem Arme und mit ausgeschütteten! Grimme, und will euch bringen in die Wüste der Völker, und daselbst über euch Gericht halten von Angesicht zu Angesicht. Wie ich Gericht gehalten über eure Väter in der Wüste des Landes Ägypten: so will ich auch über euch Gericht halten, spricht der Herr Jahwe. Und ich will euch vorbeigehen lassen unter dem Stabe und euch bringen in die Bande des Bundes. Und ich will aussondern von euch die Empörer und die von mir Abtrünnigen: aus dem Lande ihres Aufenthaltes will ich sie wegführen, aber ins Land Israels sollen sie nicht kommen, daß ihr erkennt, daß ich Jahwe bin. Ihr denn, Haus Israels, so spricht der Herr Jahwe: Geht hin, und dient ein jeglicher seinen Götzen auch in Zukunft, wenn ihr nicht auf mich hören wollt, aber meinen heiligen Namen entweiht nicht mehr durch eure Gaben und durch eure Götzen! Denn auf meinem heiligen Berge, auf dem erhabenen Berge Israels, spricht der Herr Jahwe, daselbst soll mir das ganze Haus Israels dienen, so viel ihrer im Lande sind; daselbst will ich sie wohlgefällig annehmen, und daselbst fordern eure Hebopfer und die Erstlinge eurer Gaben, alles, was ihr mir heiligt. Zum lieblichen Gerüche werd' ich euch wohlgefällig annehmen, wenn ich euch herausführe aus den Völkern, und euch sammle aus den Ländern, worin ihr zerstreuet seid, und ich werde durch euch geheiligt werden vor den Augen der Völker. Und ihr sollt erkennen, daß ich Jahwe bin, wenn ich euch ins Land Israels bringe, in das Land, welches ich meine Hand erhoben euren Vätern zu geben. Und ihr werdet daselbst gedenken eures Wandels und all eurer Handlungen, wodurch ihr euch verunreinigt habt, und werdet bei euch selbst Ekel haben vor all euren Übeltaten, die ihr geübt. Und ihr sollt erkennen, daß ich Jahwe bin, wenn ich mit euch handle um meines Namens willen, nicht nach eurem bösen Wandel und nach euren verderbten Taten, Haus Israels, spricht der Herr Jahwe. Untergang Juda's durch die ChaldäerUnd es geschah das Wort Jahwes zu mir und sprach: Menschensohn, richte dein Angesicht nach Süden hin, und rede gegen Mittag, und prophezeie wider den Wald des Feldes im Süden. Und sprich zum Walde des Südens: Höre Jahwes Wort! So spricht der Herr Jahwe: Sieh', ich zünde in dir ein Feuer an, das in dir frißt alle grünen Bäume und alle dürren Baume, es erlischt nicht die lichterlohe Flamme; und es wird dadurch verbrannt alle Oberfläche von Süden gen Norden. Und alles Fleisch soll sehen, daß ich Jahwe es angezündet; es soll nicht erlöschen. Ich aber sprach: Ach, Herr Jahwe! Sie sprechen von mir: Redet er nicht in Bildreden? Da geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn, richte dein Angesicht gegen Jerusalem, und rede gegen die Heiligtümer, und prophezeie gegen das Land Israels, und sprich zum Lande Israels: So spricht Jahwe: Sieh', ich will an dich, und zieht mein Schwert aus seiner Scheide, und rotte aus dir Gerechte und Frevler! Darum daß ich ausrotten will aus dir Gerechte und Frevler, daher soll mein Schwert aus seiner Scheide fahren wider alles Fleisch von Süden gen Norden. Und alles Fleisch soll erkennen, daß ich Jahwe mein Schwert aus seiner Scheide gezogen; es soll nicht wieder zurückkehren. Du aber, Menschensohn, seufze! daß die Lenden brechen und mit bittern Schmerzen seufze vor ihren Augen! Und wenn sie zu dir sprechen: Warum seufzt du? so sprich: Wegen des Gerüchtes, das; es kommt; und verzagen werden alle Herzen, und alle Hände erschlaffen, und aller Mut erblödet, und alle Kniee zergehen in Wasser: sich', es kommt und geschieht! spricht der Herr Jahwe. Und es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn, prophezeie und sprich: So spricht Jahwe: Sprich: Schwert, Schwert, es ist geschärft und auch gefegt! Damit es schlachte, ist es geschärft; damit es blitze, ist es gefegt. Oder sollen wir uns freuen? Der Stamm meines Sohnes verachtet alles Holz. Und er gab es zu fegen, um es in die Hand zu fassen; es ist geschärft das Schwert und gefegt, um es dem Würger in die Hand zu geben. Schreie und heule, Menschensohn! Denn es geht über mein Volk, über alle Fürsten Israels; Preis gegeben sind sie dem Schwerte nebst meinem Volke; darum schlage deine Lenden! Die Probe ist gemacht; und wie, wenn auch der verachtende Stamm nicht mehr sein wird? spricht der Herr, Jahwe. Du aber, Menschensohn, prophezeie, und schlage die Hände zusammen, und wiederholt werde das Schwert zum dritten Mal, ein Schwert, das erschlägt, ein Schwert ist's, das Große erschlägt, das sie umzingelt. Auf daß die Herzen verzagen, und viele fallen, hab' ich wider all ihre Tore die Drohung des Schwertes gestellt. Ach! gemacht ist's zum Blitzen, gewetzt zum Schlachten! Nimm dich zusammen, schlage zur Rechten, richte dich, schlage zur Linken, wohin deine Schneide gekehrt ist! Und auch ich will meine Hände zusammenschlagen, und meinen Grimm stillen: ich Jahwe hab' es geredet. Und es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Du aber, Menschensohn, mache dir zwei Wege, auf welchen komme das Schwert des Königs von Babel; aus einem Lande sollen sie beide ausgehen. Und einen Ort mache, am Scheidewege der Städte mache ihn. Einen Weg richte, daß das Schwert komme gen Rabbath der Söhne Ammons, (den anderen) aber gen Juda, zu dem befestigten Jerusalem. Denn es hält der König von Babel am Kreuzwege, an der Scheide der beiden Wege, um sich wahrsagen zu lassen; er schüttelt die Pfeile, befragt die Theraphim, beschauet die Leber (des Opfertieres). In seine Rechte fällt das Los; Jerusalem, um die Böcke zu richten, den Mund aufzutun zum Morde, die Stimme zu erheben zum Feldgeschrei, die Böcke zu richten wider die Tore, einen Wall aufzuschütten, Türme zu bauen. Und es ist ihnen wie eine trügliche Wahrsagerei in ihren Augen, obschon sie ihnen Eide geschworen; er aber gedenkt der Missetat, daß sie ergriffen werden. Darum spricht so der Herr Jahwe: Weil ihr eure Missetat in Erinnerung bringt, indem eure Vergehungen offenbar sind; daß eure Sünden erscheinen in all eurem Tun, weil ihr euch in Erinnerung bringt, sollt ihr von seiner Hand ergriffen werden. Du aber, verruchter Frevler, Fürst Israels, dessen Tag kommt zur Zeil der Missetat des Endes! So spricht der Herr Jahwe: Abgenommen wird der Kopfbund, und abgehoben die Krone; diese ist nicht mehr diese; das Niedrige erhöh' ich, und das Hohe erniedr' ich. Verstört, verstört, verstört will ich sie machen; auch soll sie nicht sein, bis der kommt, dem das Gericht gehört, und dem ich's gebe. Gleiche Drohung wider die AmmoniterDu aber, Menschensohn, prophezeie, und sprich: So spricht der Herr Jahwe über die Söhne Amnons und ihren Hohn; und sprich: Schwert, gezücktes Schwert, zum Schlachten gefegt, daß man's fressen lasse, damit es blitze, während man dir Trug schauet und Lüge wahrsagt, daß es dich lege zu den Hälsen der erschlagenen Frevler, deren Tag kommt zur Zeit der Missetat des Endes. Stecke dein Schwerts wieder in seine Scheide! An dem Orte, wo du geschaffen bist, in dem Lande deines Ursprungs, will ich dich richten, und will über dich meinen Zorn ausschütten, das Feuer meines Grimmes wider dich anblasen, und dich geben in die Hand rasender Männer, Künstler des Verderbens. Dem Feuer sollst du zum Fraße werden, dein Blut soll im Lande fließen, man wird dein nicht mehr gedenken; denn ich Jahwe hab' es geredet. Jerusalems Sünden und StrafeUnd es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Und du Menschensohn, willst du richten, willst du richten die Stadt der Blutschuld? Und tue' all ihre Greuel kund, und sprich: So spricht der Herr Jahwe: Stadt, die du Blut vergießt in deiner Mitte, daß deine Zeit komme, und dir Götzen machst zur Verunreinigung! Durch das Blut, das du vergossen, hast du dich verschuldet, und durch die Götzen, die du dir gemacht, hast du dich verunreinigt, und hast herbeigezogen deine Tage, und bist gelangt zu deinen Jahren. Darum mach' ich dich zum Hohne den Völkern und zum Spotte allen Ländern. Die Nahen und die Fernen sollen dich verspotten, als befleckt von Namen, reich an Verwirrung. Siehe, die Fürsten Israels sind ein jeglicher nach seiner Macht in dir (beflissen) Blut zu vergießen. Vater und Mutter verachten sie in dir, am Fremden üben sie Erpressung in deiner Mitte, Waisen und Witwen bedrücken sie in dir. Meine Heiligtümer verachtest du, und meine Ruhetage entweihst du. Verleumder sind in dir, um Blut zu vergießen; auf den Bergen essen sie (Opferfleisch) in dir; Verbrechen üben sie in deiner Mitte. Die Scham des Vaters entblößt man in dir; die Weiber in ihrer Unreinigkeit beschlafen sie in dir. Jeglicher treibt mit dem Weibe des Andern Greuel, und jeglicher befleckt seine Schwiegertochter durch Blutschande, und jeglicher beschläft seine Schwester, seines Vaters Tochter, in dir. Geschenke nehmen sie in dir, um Blut zu vergießen; Wucher und Zins nimmst du, und übervorteilst deinen Nächsten durch Erpressung, und mich vergißt du, spricht der Herr Jahwe. Sieh', ich schlage meine Hände zusammen über den Geiz, den du treibst, und über deine Blutschuld, die in deiner Mitte ist. Wird dein Mut bestehen, werden deine Hände fest bleiben an den Tagen, da ich mit dir handeln werde? Ich Jahwe hab' es geredet, und tue' es. Ich will dich versprengen unter die Völker, und dich zerstreuen in die Länder, und deine Unreinigkeit gänzlich wegschaffen aus dir; und du wirst durch dich selbst entweiht sein vor den Augen der Völker, und erkennen, daß ich Jahwe bin. Und es geschah das Wort Jahwes zu mir und sprach: Menschensohn, das Haus Israels ist mir zu Schlacken geworden; sie alle sind Erz und Zinn und Eisen und Blei im Ofen; Schlackensilber sind sie geworden. Darum spricht so der Herr, Jahwe: Weil ihr alle zu Schlacken geworden seid, siehe, darum will ich euch zusammentun in Jerusalem. Wie man Silber und Erz und Eisen und Blei und Zinn zusammentut in den Ofen, um Feuer darüber anzublasen zum Schmelzen: also will ich euch zusammentun in meinem Zorne und in meinem Grimme, euch hineinlegen und schmelzen. Ja, ich will euch sammeln, und das Feuer meines Grimmes über euch anblasen, daß ihr darin geschmolzen werdet. Wie Silber geschmolzen wird im Ofen, also sollt ihr in (Jerusalem) geschmolzen werden, daß ihr erkennt, daß ich Jahwe meinen Grimm ausgeschüttet über euch. Und es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn, sprich zu ihr (der Stadt): Du bist ein Land, das nicht gereinigt, das ohne Regen ist am Tage des Zornes. Verschwörung ihrer Propheten in ihr; wie ein brüllender Löwe den Raub zerreißt, sind sie; Seelen fressen sie, Güter und Kostbarkeiten reißen sie an sich, ihrer Witwen machen sie viel in ihrer Mitte. Ihre Priester verletzen mein Gesetz, und entweihen meine Heiligtümer; zwischen dem Heiligen und Unheiligen machen sie keinen Unterschied, und den Unterschied zwischen dem Reinen und dem Unreinen lehren sie nicht; und vor meinen Ruhetagen verschließen sie ihre Augen, und ich werde entweiht unter ihnen. Ihre Obersten sind in ihrer Mitte wie reißende Wölfe, vergießen Blut, verderben Seelen, um Gewinn zu gewinnen. Ihre Propheten überstreichen ihnen mit Tünche, schauen Trug, und wahrsagen ihnen Lüge, sprechend: So spricht der Herr Jahwe, so doch Jahwe nicht (zu ihnen) geredet. Das gemeine Volk übt Erpressung, und begeht Raub, und Arme und Elende bedrücken sie, und am Fremdling üben sie Erpressung wider Recht. Ich suchte unter ihnen einen Mann, der eine Mauer errichtete, und vor den Riß träte vor mir für das Land, damit ichs nicht verderbe; aber ich fand keinen. Und so schütt' ich meinen Zorn aus über sie, vernichte sie durch das Feuer meines Grimmes, bringe ihren Wandel auf ihr Haupt, spricht der Herr Jahwe. Die zwei Buhlerinnen, Samarien und JerusalemUnd es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn! Es waren zwei Weiber, Töchter einer Mutter. Und sie hurten in Ägypten, in ihrer Jugend hurten sie; daselbst wurden ihre Brüste gedrückt, und daselbst betastete man ihren jungfräulichen Busen. Ihre Namen aber sind: Ohola (ihr eigen Zelt), die ältere, und Oholiba (mein Zelt in ihr), ihre Schwester. Und ich nahm sie zur Ehe, und sie gebaren Söhne und Töchter. Ihre Namen aber sind: Samarien ist Ohola, und Jerusalem Oholiba. Und Ohola hurte hinter mir, und entbrannte gegen ihre Buhlen, gegen die Assyrer, die (ihr) nahten, gekleidet in blauen Purpur, Landpfleger und Statthalter, liebliche Jünglinge sie alle, Reisige, reitend auf Rossen. Und sie gab sich ihnen hin zur Hurerei, allen Auserwählten der Söhne Assyriens, und mit allen, für die sie entbrannte, mit all deren Götzen verunreinigte sie sich. Aber ihre Hurerei von Ägypten her ließ sie nicht. Denn bei ihr hatten sie gelegen in ihrer Jugend; sie hatten ihren jungfräulichen Busen betastet, und ausgelassen ihre Hurerei an ihr. Darum gab ich sie in die Hand ihrer Buhlen, in die Hand der Söhne Assyriens, gegen welche sie entbrannte. Diese entblößten ihre Scham, nahmen ihre Söhne und Töchter weg, und töteten sie selbst mit dem Schwerte. Und sie ward zum Märchen unter den Weibern, und Strafe hatten sie an ihr geübt. Und das sah ihre Schwester Oholiba; aber sie trieb ihre Buhlerei noch ärger als sie, und ihre Hurerei als die Hurerei ihrer Schwester. Gegen die Söhne Assyriens entbrannte sie, Landpfleger und Statthalter, die (ihr) nahten, herrlich gekleidet, Reisige, reitend auf Rossen, liebliche Jünglinge sie alle. Und ich sah, daß sie sich verunreinigte, einerlei Weise hatten beide. Aber sie trieb ihre Hurerei weiter; und da sie Männer sah, gezeichnet an die Wand, Bilder der Chaldäer, gezeichnet mit Bergrot, gegürtet mit Gürteln um ihre Lenden, mit lang herabhängenden Binden auf ihren Häuptern, von Ansehen wie Wagenkämpfer alle, ähnlich den Söhnen Babels, Chaldäa's, ihres Geburtslandes: da entbrannte sie gegen sie beim Erblicken ihrer Augen, und sandte Boten an sie gen Chaldäa. Und es kamen die Söhne Babels zu ihr zum Beilager der Liebe, und verunreinigten sie durch ihre Hurerei, und sie verunreinigte sich an ihnen, und dann riß sich ihr Herz los von ihnen. Und als sie ihre Hurerei aufdeckte, und ihre Scham aufdeckte, so riß sich mein Herz los von ihr, so wie sich mein Herz losgerissen von ihrer Schwester. Aber sie mehrte ihre Hurerei, so daß sie gedachte der Tage ihrer Jugend, da sie gehurt im Lande Ägypten, und entbrannte gegen ihre Beischläfer, welche Glieder wie Esel, und Samenerguß wie Rosse hatten. Du blicktest zurück nach dem Laster deiner Jugend, da Ägypter deine Brüste drückten, um deines jungfräulichen Busens willen. Darum, Oholiba, spricht so der Herr Jahwe: Sieh', ich erwecke wider dich deine Buhlen, von welchen du dich losgerissen, und führe sie gegen dich ringsher: die Söhne Babels und alle Chaldäer, Gebieter, Reiche und Edle, alle Söhne Assyriens mit ihnen, liebliche Jünglinge, Landpfleger und Statthalter sie alle, Wagenkämpfer und Berufene, auf Rossen reitend alle. Und sie kommen wider dich mit Waffen, Wagen und Rädern und mit Völkerhaufen; mit Tartsche und Schild und Helm stellen sie sich gegen dich ringsum. Und ich übergebe ihnen das Gericht, daß sie dich richten nach ihren Rechten. Und ich richte meinen Eifer gegen dich, und sie handeln mit dir im Grimm; deine Nase und deine Ohren werden sie abschneiden, und deine Nachkommenschaft wird durchs Schwert fallen. Sie werden deine Söhne und Töchter wegnehmen, und deine Nachkommenschaft wird vom Feuer verzehrt werden. Und sie ziehen dir deine Kleider aus, und nehmen dein herrliches Geschmeide. Und so mach' ich ein Ende deinem Laster und deiner Hurerei aus dem Lande Ägypten her, daß du deine Augen nicht mehr zu ihnen erhebst, und Ägyptens nicht mehr gedenkst. Denn so spricht der Herr Jahwe: Sich', ich gebe dich in die Hand derer, die du haßt, in die Hand derer, von welchen dein Herz sich losgerissen. Und sie werden mit dir handeln in Haß, und all deinen Erwerb nehmen, und dich nackt und bloß lassen, daß aufgedeckt werde deine hurerische Scham und dein Laster und deine Hurerei. Geschehen soll dir solches, weil du nachhurtest den Völkern, und weil du dich verunreinigtest mit ihren Götzen. Aus dem Wege deiner Schwester bist du gewandelt, so geb' ich denn ihren Kelch in deine Hand. So spricht der Herr Jahwe: Den Kelch deiner Schwester mußt du trinken, den tiefen und weiten; er wird (dir) zum Gelächter und Spott werden; viel kann er fassen. Voll Rausches und Jammers wirst du werden; ein Kelch der Betäubung und Erstarrung ist der Kelch deiner Schwester Samarien. Du wirst ihn austrinken und ausschlürfen, und seine Scherben ablecken, und deine Brüste (daran) zerreißen. Denn ich hab' es geredet, spricht der Herr Jahwe. Darum spricht so der Herr Jahwe: Darum weil du mein vergessen, und mich hinter deinen Rücken geworfen, so trage du auch (die Strafe) deines Lasters und deiner Hurerei. Und Jahwe sprach zu mir: Menschensohn, willst du richten Ohola und Oholiba? Und offenbare ihnen ihre Greuel: daß sie Ehebruch getrieben, und Blut an ihren Händen ist, und daß sie mit ihren Götzen Ehebruch getrieben, und sogar ihre Kinder, die sie mir geboren, ihnen geweiht zur Speise. Noch taten sie dieses mir: sie verunreinigten mein Heiligtum an selbigem Tage, und entweihten meine Ruhetage. Denn, wenn sie ihre Kinder den Götzen geschlachtet, so kamen sie in mein Heiligtum am selbigen Tage, um es zu entweihen; und siehe, so haben sie getan in meinem Hause. Ja, sogar sandten sie nach Leuten, die aus der Ferne kamen, an welche Boten gesandt wurden, und siehe, sie kamen: für sie badetest du dich, schminktest deine Augen, und schmücktest dich mit Schmuck. Und du setztest dich auf ein herrliches Polster, vor welchem ein Tisch gerüstet stand, und darauf legtest du mein Rauchwerk und mein Öl. Und es erscholl das Geschrei einer wohlgemuten Menge in ihr, und zu den Leuten aus dem großen Haufen der Menschen wurden herbeigebracht Säufer (Sabäer) aus der Wüste, und die legten Spangen an ihre Hände, und herrliche Kronen auf ihre Häupter. Da sprach ich von der Abgenutzten durch Ehebruch: Wird man jetzt Hurerei treiben mit ihr, ja ihr? Und man ging zu ihr, wie man zu einer Hure geht; also gingen sie zu Ohola und zu Oholiba, den lasterhaften Weibern. Aber gerechte Männer sollen sie richten nach dem Rechte der Ehebrecherinnen und nach dem Rechte der Blutvergießerinnen; denn Ehebrecherinnen sind sie, und Blut ist an ihren Händen. Denn so spricht der Herr Jahwe: Heranführen will ich eine Versammlung wider sie, und sie Preis geben zur Mißhandlung und zum Raube. Und sie sollen sie steinigen, und sie zerhauen mit ihren Schwertern, ihre Söhne und Töchter erwürgen, und ihre Häuser mit Feuer verbrennen. Und so mach' ich dem Laster ein Ende im Lande, daß alle Weiber sich warnen lassen, und nicht solche Laster üben, wie ihr. Und sie sollen euer Laster auf euch bringen, und die Sünden eurer Götzen sollt ihr tragen, daß ihr erkennt, daß ich der Herr Jahwe bin. Die Zerstörung JerusalemsUnd es geschah das Wort Jahwes zu mir im neunten Jahre, im zehnten Mond, am zehnten des Monden, und sprach: Menschensohn, schreibe dir den Namen des Tages, dieses selbigen Tages! Es nähert sich der König von Babel Jerusalem an diesem selbigen Tage. Und gib dem widerspenstigen Geschlechte ein Gleichnis, und sprich zu ihnen: So spricht der Herr Jahwe: Setze den Topf zu, setze zu, und gieße auch Wasser darein. Tue seine Stücke hinein, allerlei gute Stücke, Lenden und Schultern; mit den besten Knochen fülle ihn. Das Beste von der Herde nimm, und auch einen Holzstoß für die Knochen darunter; laß es sieden, daß auch die Knochen darin kochen. Darum spricht so der Herr Jahwe: Wehe, Stadt der Blutschuld, Topf, in welchem Rost, und dessen Rost nicht von ihm losgeht! Stück für Stück nimm heraus, nicht falle darüber das Los! Denn ihr Blut ist in ihrer Mitte, auf den nackten Felsen hat sie's vergossen, nicht auf den Erdboden verschüttet, daß man hätte Staub darauf decken können. Um (meinen) Zorn zu erregen und Rache zu nehmen, hab' ich ihr Blut auf den nackten Felsen gießen lassen, damit es nicht bedeckt werden könne. Darum spricht so der Herr, Jahwe: Wehe der Stadt der Blutschuld! Auch ich will den Holzstoß groß machen. Häufe das Holz, schüre das Feuer, koche gar das Fleisch, rühre die Mischung um, daß die Knochen verbrennen! Und stelle ihn leer auf die Kohlen, auf daß sein Erz heiß und glühend werde, und seine Unreinigkeit in ihm schmelze, sein Rost verzehrt werde. Mit Beschwerde müht er ab, und nicht geht von ihm los sein vieler Rost, im Feuer bleibt sein Rost. In deiner Unreinigkeit ist Bosheit, darum daß ich dich reinigen wollte, und du nicht rein wirst. Von deiner Unreinigkeit wirst du nicht mehr gereinigt, bis daß ich meinen Grimm gestillt an dir. Ich Jahwe hab' es geredet; es kommt, und ich tue' es; ich erlass' es nicht, und ich schone nicht, und lasse mich's nicht gereuen. Nach deinem Wandel und nach deinen Taten soll man dich richten, spricht der Herr Jahwe. Und es geschah das Wort Jahwe's zu mir, und sprach: Menschensohn, sieh', ich nehme von dir die Lust deiner Augen durch eine Plage, und du sollst nicht klagen, und nicht weinen, und Tränen sollen dir nicht kommen. Seufze im Stillen, Totenklage stelle nicht an, deinen Kopfbund binde dir um, und deine Schuhe ziehe an deine Füße, und verhülle nicht den Bart, und das Brot der Leute iß nicht. Und als ich zum Volke geredet am Morgen, da starb mein Weib am Abend. Und ich tat am Morgen, wie mir geboten war. Da sprach das Volk zu mir: Willst du uns nicht anzeigen, was uns das bedeute, daß du so tust? Und ich sprach zu ihnen: Das Wort Jahwes geschah zu mir, und sprach: Sprich zum Hause Israels: So spricht der Herr Jahwe: Sieh', ich entweihe mein Heiligtum, den Stolz eurer Zuversicht, die Lust eurer Augen und das Verlangen eurer Seele; und eure Söhne und eure Töchter, die ihr zurückgelassen, werden durchs Schwert fallen. Und ihr werdet tun, wie ich getan. Den Bart werdet ihr nicht verhüllen, und das Brot der Leute nicht essen, und euren Kopfbund werdet ihr auf euren Häuptern, und eure Schuhe an euren Füßen haben; ihr werdet nicht klagen noch weinen, sondern hinschwinden durch eure Missetat, und seufzen einer gegen den anderen. Und so soll euch Hesekiel ein Wunderzeichen sein: ganz so, wie er getan, werdet ihr tun, wenn es kommt; und ihr sollt erkennen, daß ich der Herr Jahwe bin. Du aber, Menschensohn! Sieh', an dem Tage, da ich von ihnen nehme ihren Stolz, ihre herrliche Freude, die Lust ihrer Augen und die Sehnsucht ihrer Seele, ihre Söhne und Töchter; an selbigem Tage wird ein Entronnener zu dir kommen, um es deinen Ohren kund zu tun. An selbigem Tage wird dein Mund aufgetan mit dem Entronnenen, und du wirst reden, und nicht mehr verstummen. Und so sollst du ihnen ein Wunderzeichen sein, und sie sollen erkennen, daß ich Jahwe bin. Wider die Ammoniter, Moabiter, Edomiter und PhilisterUnd es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn, richte dein Angesicht gegen die Söhne Ammons, und prophezeie wider sie! Und sprich zu den Söhnen Ammons: Hört das Wort des Herrn Jahwes! So spricht der Herr Jahwe: Weil du Ha! gerufen über mein Heiligtum, daß es entweiht ist, und über das Land Israels, daß es verwüstet ist, und über das Haus Juda's, daß es in die Gefangenschaft gewandert: darum, siehe, geb' ich dich den Söhnen des Ostens zum Besitztum, daß sie ihre Hürden in dir aufschlagen, und ihre Wohnungen in dir errichten; sie sollen deine Früchte essen und deine Milch trinken, Und ich mache Rabbah zum Kamellager, und (das Land) der Söhne Ammons zum Lagerplatze der Schafe; und ihr sollt erkennen, daß ich Jahwe bin. Denn so spricht der Herr Jahwe: weil du in die Hand geklatscht, und mit dem Fuße gestampft, und dich gefreuet mit all deinem Hochmut von Herzen über das Land Israels: darum siehe, streck' ich meine Hand aus über dich, und gebe dich zur Beute den Völkern, und rotte dich aus von den Völkern, und vertilge dich aus den Ländern; ich vernichte dich, daß du erkennst, daß ich Jahwe bin. So spricht der Herr Jahwe: Weil Moab und Seir sprechen: Siehe, wie alle anderen Völker ist das Haus Juda's! darum, siehe, öffne ich die Seiten Moabs von den Städten her, von seinen Städten her sämtlich, der Zierde des Landes, Beth-Jesimoth, Baal-Meon und bis gen Kiriathaim, den Söhnen des Ostens nebst dem Lande der Söhne Ammons, und ich geb' es (ihnen) zum Besitztum, auf daß nicht mehr gedacht werde der Söhne Ammons unter den Völkern; und an Moab will ich Gericht üben, daß sie erkennen, daß ich Jahwe bin. So spricht der Herr Jahwe: Weil Edom mit Rachsucht gehandelt am Hause Juda's, und Schuld auf sich geladen, und an ihm Rache genommen: darum spricht so der Herr Jahwe: Ich strecke meine Hand aus über Edom, und rotte daraus Menschen und Vieh, und mache es zur Wüste von Theman an, und bis Dedan sollen sie durchs Schwert fallen. Und ich vollführe meine Rache an Edom durch die Hand meines Volkes Israel, und es soll an Edom tun nach meinem Zorne und meinem Grimme; und sie sollen meine Rache erfahren, spricht der Herr Jahwe. So spricht der Herr Jahwe: Weil die Philister mit Rachsucht gehandelt, und Rache genommen mit Hochmut von Herzen zur Vertilgung aus alter Feindschaft: darum spricht so der Herr, Jahwe: Sieh', ich strecke meine Hand aus über die Philister, und rotte aus die Krethiter, und vertilge das Überbleibsel an der Küste des Meeres, und übe an ihnen große Rache durch Züchtigungen des Grimmes, daß sie erkennen, daß ich Jahwe bin, wenn ich meine Rache an ihnen vollführe. Wider Tyrus und SidonUnd es geschah im elften Jahre, am ersten Tage des Monden, da geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn! Darum daß Tyrus über Jerusalem gerufen: Ha! sie ist zerbrochen, die Türe der Völker; es wendet sich (nun Alles) zu mir; ich werde voll werden, da sie wüste ist! darum spricht so der Herr Jahwe: Sieh', ich will an dich, Tyrus! und führe heran wider dich zahlreiche Völker, wie heranführt das Meer seine Wellen. Und sie sollen die Mauern von Tyrus zerstören, und ihre Türme abbrechen; und ich will ihre Erde von ihr wegfegen, und sie machen zu einem nackten Felsen. Ein Ort zum Ausbreiten der Netze soll sie werden inmitten des Meeres; denn ich hab' es geredet, spricht der Herr Jahwe; und sie soll den Völkern zum Raube werden, und ihre Töchter auf dem Lande sollen durchs Schwert erwürgt werden; und sie sollen erkennen, daß ich Jahwe bin. Denn so spricht der Herr Jahwe: Sieh', ich bringe wider Tyrus Nebukadnezar, den König von Babel, von Norden her den König der Könige, mit Rossen und Wagen und Reitern, und einen Haufen und vieles Volk. Deine Töchter auf dem Lande wird er mit dem Schwerte erwürgen, und gegen dich Belagerungstürme errichten, und einen Wall gegen dich aufschütten, und den Schild gegen dich erheben. Und seine Mauerbrecher wird er richten wider deine Mauern, und deine Türme niederstürzen mit seinem Kriegsgeräte. Von der Menge seiner Rosse wird dich ihr Staub bedecken; vom Getümmel der Reiter und Räder und Wagen werden deine Mauern erbeben, wenn er einzieht zu deinen Toren, wie man einzieht in eine durchbrochene Stadt. Mit den Hufen seiner Rosse wird er alle deine Straßen zerstampfen; dein Volk wird er mit dem Schwerte erwürgen, und die Bildsäulen deines Schutzes werden zu Boden stürzen. Und sie rauben deine Reichtümer, und plündern deine Ware, und zerstören deine Mauern, und reißen nieder deine Lusthäuser; und deine Steine und dein Holz und deine Erde werfen sie ins Wasser. Und ich mache ein Ende dem Getöne deines Gesanges, und der Klang deiner Lauten soll nicht mehr gehört werden. Ich mache dich zu einem nackten Felsen, ein Ort zum Ausbreiten der Netze wirst du werden. Du sollst nicht wieder gebauet werden; denn ich Jahwe hab' es geredet, spricht der Herr Jahwe. So spricht der Herr Jahwe zu Tyrus: Siehe, bei dem Getöse deines Falles, bei dem Ächzen der Verwundeten, bei dem Würgen in deiner Mitte erbeben die Inseln. Und es steigen von ihren Thronen herab alle Fürsten des Meeres, und werfen ihre Mäntel ab, und ihre buntgewirkten Kleider ziehen sie aus; in Schrecken kleiden sie sich, auf der Erde sitzen sie, und erschrecken jeden Augenblick, und entsetzen sich über dich. Und sie erheben über dich ein Klaglied, und sprechen zu dir: Wie bist du untergegangen, Bewohnte vom Meere her, Stadt, die gepriesen war, die mächtig war auf dem Meere, sie und ihre Bewohner, welche ihr Schrecken verbreiteten auf all ihre Anwohner! Nun erbeben die Inseln am Tage deines Falles, und bestürzt sind die Inseln im Meere ob deinem Ausgange. Denn so spricht der Herr Jahwe: Wenn ich dich mache zu einer verwüsteten Stadt, den Städten gleich, die nicht mehr bewohnt werden, wenn ich die Flut über dich steigen lasse, daß dich die vielen Wasser decken: so stoße ich dich hinunter zu den in die Grube Gesunkenen, zu dem Volke der Vorzeit, und gebe dir deine Wohnung im Lande der Unterwelt, unter den Trümmern der Vorzeit, bei den in die Grube Gesunkenen, auf daß du nicht mehr bewohnt werdest; doch schaffe ich Herrliches im Lande der Lebendigen. Zum Schreckbilde der Vernichtung mach' ich dich, und du bist dahin; man wird dich suchen, aber nicht mehr finden in Ewigkeit, spricht der Herr Jahwe. Und es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn, hebe über Tyrus ein Klaglied an, und sprich zu Tyrus: Die du wohnst an den Zugängen des Meeres, Händlerin der Völker nach vielen Inseln! So spricht der Herr Jahwe: Tyrus, du sprichst: Ich bin vollkommen an Schönheit! Inmitten der Meere ist dein Gebiet; deine Bauleute machten deine Schönheit vollkommen. Aus Zypressen vom Senir baueten sie dir alles Tafelwerk; Zedern vom Libanon nahmen sie, um dir einen Mastbaum zu machen. Von Eichen aus Basan machten sie deine Ruder, deine Bänke von Elfenbein, gefaßt in Scherbinholz aus den Inseln der Chittäer. Byssus mit Buntwirkerei aus Ägypten bereitetest du aus dir zum Segel, blauer und roter Purpur aus den Inseln Elisa war deine Decke. Die Bewohner Zidons und Arvads waren deine Ruderer; deine Kundigen, Tyrus, waren in dir, sie deine Schiffer. Die Ältesten Gebals und ihre Kundigen waren in dir, um deine Risse auszubessern. Alle Schiffe des Meeres und ihre Seeleute waren in dir, um deine Waren einzutauschen. Perser und Lydier und Lybier waren in deinem Heere, deine Kriegsleute; Schild und Helm hängten sie auf in dir; sie gaben dir Glanz. Die Söhne Arvads und deine eigene Kriegsmacht standen auf deinen Mauern ringsum, und Tapfere waren auf deinen Türmen. Ihre Schilde hängten sie an deine Mauern ringsum; sie machten deine Schönheit vollkommen. Tarsis verkehrte mit dir ob der Menge von allerlei Gütern; mit Silber, Eisen, Zinn und Blei machten sie deine Märkte. Javan, Thubal und Mesech waren deine Händler: mit Menschenseelen und Gerüchen von Erz machten sie deinen Tausch. Die vom Hause Thogarma's machten mit Rossen, Reitern und Mauleseln deine Märkte. Die Söhne Dedans waren deine Händler; viele Inseln waren zum Verkehre dir zur Hand; Elfenbeinhörner und Ebenholz gaben sie dir zur Bezahlung. Syrien verkehrte mit dir ob der Menge deiner Kunstarbeiten; mit Karfunkeln, Purpur und Buntwirkerei und Byssus und Korallen und Granaten machten sie deine Märkte. Juda und das Land Israels waren deine Händler; mit Weizen von Minnith und Backwerk und Honig und Öl und Balsam machten sie deinen Tausch. Damaskus verkehrte mit dir wegen der Menge deiner Kunstarbeiten, ob der Menge von allerlei Gütern, mit Wein von Helbon und blendend weißer Wolle. Wedan und Javan brachten Gewebe auf deinen Markt; geschmiedetes Eisen, Casia und Kalmus kamen dir zum Tausche. Dedan war dein Händler mit Decken zum Reiten. Arabien und alle Fürsten Kedars waren zum Verkehre dir zur Hand; in Lämmern und Widdern und Böcken, darin verkehrten sie mit dir. Die Händler aus Sabäa und Raema handelten mit dir; mit allerlei köstlicher Spezerei und mit allerlei Edelsteinen und Gold machten sie deine Märkte. Haran und Canna und Eden, die Händler aus Sabäa, Assur, Kilmad, handelten mit dir. Sie handelten mit dir in köstlichen Gewändern, in purpurblauen und buntgewirkten Mänteln, in Kisten voll Damaste, mit Stricken gebunden, von Zedernholz, auf deinem Handelsplatze. Die Schiffe von Tarsis waren deine Karawanen in deinem Verkehr; und so wurdest du angefüllt und sehr mächtig inmitten der Meere. Auf große Wasser führen dich deine Ruderer — der Ostwind zertrümmert dich inmitten der Meere. Dein Reichtum und dein Markt und dein Verkehr, deine Seeleute und deine Schiffer, die Ausbesserer deiner Risse, und die deine Waren eintauschen, und all deine Kriegsleute in dir, samt der ganzen Volksmenge in dir sinken in die Tiefe des Meeres am Tage deines Sturzes. Vom Schalle des Geschreies deiner Schiffer erzittern die Plätze. Und es steigen aus ihren Schiffen alle, die das Ruder führen, die Seeleute, alle Schiffer des Meeres; ans Land treten sie, und schreien laut über dich, und klagen bitterlich, und werfen Staub auf ihre Häupter, und wälzen sich in Asche. Sie scheren sich deinetwegen kahl, und gürten Sacktuch um, und weinen über dich mit betrübter Seele und bitterer Trauer. Sie heben in ihrem Jammer ein Klaglied über dich an, und klagen über dich: „Wer ist wie Tyrus, wie die Zerstörte inmitten des Meeres? Da dein Handel ausging aus (allen) Meeren, sättigtest du viele Völker; durch die Menge deiner Güter und Waren bereichertest du die Könige der Erde. Aber nun du zerbrochen bist vom Meere auf den Tiefen des Wassers, so ist dein Handel und all deine Volksmenge in dir gefallen. Alle Bewohner der Inseln entsetzen sich über dich, und ihre Könige schaudern, bebendes Angesichts. Die Kaufleute unter den Völkern zischen über dich; ein Schreckbild der Vernichtung bist du, und bist dahin auf ewig. Und es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn, sprich zum Fürsten von Tyrus: So spricht der Herr Jahwe: Weil dein Herz sich erhebt, und du sprichst: „Ein Gott bin ich, auf einem Göttersitze sitz' ich inmitten des Meeres!" so du doch ein Mensch bist, und nicht Gott, und einen Sinn hegst wie ein Gott — siehe, weiser bist du als Daniel, nichts Verborgenes ist dir dunkel; durch deine Weisheit und Einsicht hast du dir Reichtum geschafft, hast Gold und Silber geschafft in deine Schätze; durch die Größe deiner Weisheit, durch deinen Handel hast du deinen Reichtum gemehrt, und dein Herz erhebt sich ob deinem Reichtum — darum spricht so der Herr Jahwe: Weil du einen Sinn hegst wie ein Gott, darum, siehe, bring' ich über dich Fremde, die gewalttätigsten der Völker: die sollen ihre Schwerter ziehen wider die Schöne deiner Weisheit, und deinen Glanz entweihen. In die Grube sollen sie dich stoßen, daß du stirbst, wie Erschlagene sterben, inmitten des Meeres. Wirst du wohl sprechen: „Ein Gott bin ich!" im Angesicht deines Würgers, so du doch ein Mensch und nicht ein Gott in der Hand deines Erlegers? Wie Unbeschnittene sterben, sollst du sterben durch die Hand der Fremden; denn ich hab' es geredet, spricht der Herr Jahwe. Und es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn, heb' ein Klaglied an über den König von Tyrus, und sprich zu ihm: So spricht der Herr Jahwe: Ein Siegel der Vollendung wärst du, voll Weisheit und vollkommen an Schönheit." In Eden, im Garten Gottes, wohntest du, allerlei kostbares Gestein war deine Decke, Karniol, Topas und Diamant, Chrysolith, Onych und Jaspis, Saphir, Karfunkel und Smaragd und Gold; die Kunstwerke deiner Ringkasten waren an dir, am Tage deiner Geburt wurden sie bereitet. Du warest ein ausgebreiteter, deckender Cherub; und ich setzte dich auf den heiligen Berg Gottes; unter feurigen Steinen wandeltest du. Unsträflich warest du in deinem Wandel vom Tage deiner Geburt an, bis dein Frevel an dir gefunden wurde. Durch die Größe deines Handels wurde dein Inneres mit Unrecht erfüllt, und du versündigtest dich: und so verstoß' ich dich vom Berge Gottes, und tilge dich deckenden Cherub hinweg aus den feurigen Steinen. Dein Herz erhob sich ob deiner Schönheit; du Verderbtest deine Weisheit um deines Glanzes willen: zu Boden werf' ich dich, Königen geb' ich dich Preis zum Schauspiel. Durch die Menge deiner Vergehungen, durch die Ungerechtigkeit deines Handels hast du deine Heiligtümer entweiht: und so lass' ich Feuer ausgehen von deiner Mitte, das dich verzehrt, und mache dich zur Asche auf der Erde vor den Augen aller, die dich sehen. Alle, die dich kennen unter den Völkern, entsetzen sich über dich; ein Schreckbild der Vernichtung bist du, und bist dahin aus ewig. Und es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn, richte dein Angesicht gegen Zidon, und prophezeie wider sie, und sprich: So spricht der Herr Jahwe: Sieh', ich will an dich, Zidon, und will mich verherrlichen in deiner Mitte, daß sie erkennen, daß ich Jahwe bin, wenn ich Gerichte an ihr übe, und mich an ihr heilig erweise. Ich sende Pest in sie, und Blutvergießen auf ihre Straßen, und es stürzen Erschlagene in ihrer Mitte vom Schwerte, das wider sie ist ringsum; und sie sollen erkennen, daß ich Jahwe bin. Dann soll für Israel nicht mehr sein ein stechender Dorn und schmerzender Stachel von Allen um sie her, die sie verachten, und sie sollen erkennen, daß ich der Herr Jahwe bin. So spricht der Herr Jahwe: Wenn ich das Haus Israels sammle aus den Völkern, unter welche sie zerstreuet sind, dann will ich mich heilig erweisen an ihnen vor den Augen der Völker, und sie sollen wohnen in dem Lande, das ich meinem Knechte Jakob gegeben; sie sollen sicher darin wohnen, und Häuser bauen, und Weinberge pflanzen, und sicher wohnen, wenn ich Gerichte übe an allen, die sie verachtet haben rings um sie her; und sie sollen erkennen, daß ich Jahwe, ihr Gott, bin. Wider ÄgyptenIm zehnten Jahre, im zehnten (Mond), am zwölften des Monden geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn, richte dein Angesicht gegen Pharao, den König von Ägypten, und prophezeie wider ihn und wider ganz Ägypten. Rede und sprich: So spricht der Herr Jahwe: Sieh', ich will an dich, Pharao, König von Ägypten, du großer Drache, der in seinen Strömen liegt, der da spricht: „Mein ist mein Strom, und ich hab' ihn mir gemacht!" Und ich lege dir einen Ring in den Kinnbacken, und hänge die Fische deiner Ströme an deine Schuppen, und ziehe dich heraus aus deinen Strömen und alle Fische deiner Ströme, die an deinen Schuppen hangen. Und ich werfe dich in die Wüste, dich und alle Fische deiner Ströme; auf die Fläche des Feldes wirst du hinfallen, nicht aufgehoben und nicht gesammelt werden; den Tieren der Erde und den Vögeln des Himmels geb' ich dich zur Speise. Und alle Bewohner Ägyptens sollen erkennen, daß ich Jahwe bin, weil sie ein Rohrstab waren für das Haus Israels. Wenn sie dich faßten an deinem Griffe, knicktest du, und rissest ihnen auf die ganze Schulter; und wenn sie sich auf dich lehnten, brachst du, und machtest ihnen die Lenden wanken. Darum spricht so der Herr Jahwe: Sieh', ich bringe das Schwert über dich, und rotte aus von dir Menschen und Vieh. Und Ägyptenland soll zur Wüste und Einöde werden, und sie sollen erkennen, daß ich Jahwe bin. Weil Pharaos spricht: „Der Strom ist mein, und ich hab' ihn gemacht!" darum, siehe, will ich an dich und an deine Ströme, und will AÄgyptenland zur wüsten Wüstenei und Einöde machen von Migdol bis nach Siene und bis an die Grenze von Äthiopien. Nicht soll es durchwanderen der Fuß der Menschen, und der Fuß des Viehes nicht durchwanderen, und es soll nicht mehr bewohnt werden vierzig Jahre. Ich mache das Land Ägypten zur Wüste mitten unter verwüsteten Ländern, und seine Städte sollen mitten unter zerstörten Städten wüste sein vierzig Jahre; und ich versprenge die Ägypter unter die Völker, und zerstreue sie in die Länder. Doch so spricht der Herr Jahwe: Am Ende von vierzig Jahren will ich die Ägypter sammeln aus den Völkern, wohin sie versprengt waren; und ich führe zurück die Gefangenschaft der Ägypter, und bringe sie zurück ins Land Pathros, in das Land ihres Ursprunges; und daselbst sollen sie ein niedriges Königreich sein. Es soll niedriger sein als die Königreiche, und sich nicht mehr erheben über die Völker; und ich will sie vermindern, damit sie nicht über die Völker herrschen. Und es soll nicht mehr für das Haus Israels sein zum Verlaß, Missetat in Errinnerung bringend, indem sie sich nach ihnen hinneigen; und sie sollen erkennen, daß ich der Herr Jahwe bin. Und es geschah im sieben und zwanzigsten Jahre, im ersten (Mond), am ersten des Monden, da geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn! Nebukadnezar, der König von Babel, hat sein Heer einen schweren Dienst tun lassen gegen Tyrus; jegliches Haupt ist kahl, und jegliche Schulter abgerieben; und Lohn ist nicht ihm und seinem Heere geworden von Tyrus für den Dienst, den er dawider getan. Darum spricht so der Herr Jahwe: Sieh', ich gebe Nebukadnezar, dem Könige von Babel, das Land Ägypten, daß er wegführe dessen Volksmenge, und raube seinen Raub und erbeute seine Beute, und es der Lohn sei für sein Heer. Als seinen Sold, um den er gedient, geb' ich ihm das Land Ägypten; denn sie haben für mich gearbeitet, spricht der Herr Jahwe. Zu selbiger Zeit will ich ein Horn dem Hause Israels wachsen lassen, und dir den Mund auftun in ihrer Mitte; und sie sollen erkennen, daß ich der Herr Jahwe bin. Und es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn, prophezeie und sprich: So spricht der Herr Jahwe: Heult: Wehe dem Tage! Denn nah' ist der Tag, nahe der Tag Jahwes! Ein Tag des Gewölks wird die Zeit der Völker sein. Und es kommt das Schwert über Ägypten, und Angst ist in Äthiopien, wenn Erschlagene fallen in Ägypten, und sie wegführen dessen Volksmenge, und seine Grundfesten zerstört werden. Äthiopien und Libyen und Lydien und alle Bundesvölker und Ehud und die Söhne der verbündeten Länder mit ihnen werden durchs Schwert fallen. So spricht Jahwe: Es fallen die Beschützer Ägyptens, und es stürzt sein frecher Stolz; von Migdol an bis Siene sollen sie darin durchs Schwert fallen, spricht der Herr Jahwe. Und sie liegen wüste mitten unter verwüsteten Ländern, und seine Städte werden mitten unter zerstörten Städten sein. Und sie sollen erkennen, daß ich Jahwe bin, wenn ich Feuer in Ägypten bringe, und alle seine Helfer zerschmettert werden. An selbigem Tage werden Boten von mir ausgehen auf Schiffen, um das sichere Äthiopien zu erschrecken; und Angst wird unter ihnen sein, wie am Tage Ägyptens; denn sieh', es kommt! So spricht der Herr Jahwe: Ich mache der Volksmenge Ägyptens ein Ende durch die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel. Er und sein Volk mit ihm, die gewalttätigsten der Völker, werden herheigeführt zur Verwüstung des Landes; und sie sollen ihre Schwerter ausziehen wider Ägypten, und das Land anfüllen mit Erschlagenen. Und ich mache die Kanäle trocken, und liefere das Land in die Hand von Bösewichtern, und verwüste das Land, und was darin ist, durch Fremde. Ich Jahwe hab' es geredet. So spricht der Herr Jahwe: Ich vernichte die Götzen, und vertilge die Abgötter aus Noph, und kein Fürst soll mehr aus dem Lande Ägypten sein, und ich verbreite Furcht über das Land Ägypten. Und ich verwüste Pathros, und bringe Feuer in Zoan, und übe Gerichte an No. Und ich schütte meinen Grimm aus über Sin, die Beste Ägyptens, und rotte aus die Volksmenge von No. Und ich bringe Feuer in Ägypten, erbeben soll Sin, und No erbrochen werden, und Nophfeinde bei Tage. Die Jünglinge von On und Bubastus sollen durchs Schwert fallen, und sie (die Weiber) in Gefangenschaft wanderen, Zu Tachphanhes verfinstert sich der Tag, wenn ich daselbst das Joch Ägyptens zerbreche, und darin seinem frechen Stolze ein Ende gemacht wird: Gewölk bedeckt sie, und ihre Töchter wandern in Gefangenschaft. Und so üb' ich Gerichte an Ägypten, daß sie erkennen, daß ich Jahwe bin. Und es geschah im elften Jahre, im ersten Mond, am siebenten des Monden, da geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn! Den Arm Pharao's, des Königs von Ägypten, hab' ich zerbrochen, und sieh', er ist nicht verbunden, daß man Heilmittel anwende, daß man eine Binde anlege zum Verbande, daß er erstarke, um das Schwert zu fassen. Darum spricht der Herr Jahwe: Sieh', ich will an Pharao, den König von Ägypten, und ich zerbreche seine beiden Arme, den starken und den zerbrochenen, und lasse das Schwert aus seiner Hand fallen. Und ich versprenge die Ägypter unter die Völker, und zerstreue sie in die Länder. Aber ich stärke die Arme des Königs von Babel, und gebe mein Schwert in seine Hand, und zerbreche die Arme Pharao's, daß er vor ihm ächze mit dem Geächz eines Erschlagenen. Ja, ich stärke die Arme des Königs von Babel; aber die Arme Pharao's sollen sinken, daß sie erkennen, daß ich Jahwe bin, wenn ich mein Schwert dem Könige von Babel in die Hand gebe, daß er's recke über das Land Ägypten. Und ich versprenge die Ägypter unter die Völker, und zerstreue sie in die Länder, daß sie erkennen, daß ich Jahwe bin. Und es geschah im elften Jahre, im dritten (Mond), am ersten des Monden, da geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn, sprich zu Pharao, dem Könige von Ägypten und zu seiner Volksmenge: Wem gleichst du in deiner Größe? Siehe, Assur war eine Zeder auf dem Libanon, schön von Ästen, ein schattendes Dickicht und hoch von Wuchs, und unter dichtbelaubten Zweigen war sein Wipfel. Wasser machte ihn groß, die Flut ihn hoch; mit ihren Strömen ging sie rings um ihre Pflanzung, und ihre Kanäle sandte sie zu allen Bäumen des Feldes. Darum ward sein Wuchs höher als alle Bäume des Feldes, und seine Zweige wurden groß, und seine Äste lang vom vielen Wasser, indem er sich ausbreitete. In seinen Zweigen nisteten alle Vögel des Himmels, und unter seinen Ästen gebaren alle Tiere des Feldes, und in seinem Schatten wohnten alle großen Völker. Er stand schön in seiner Größe, in der Länge seiner Zweige; denn seine Wurzeln waren an vielem Wasser. Andere Zedern verdunkelten ihn nicht im Garten Gottes, Zypressen kamen nicht gleich seinen Zweigen, und Platanen waren nicht wie seine Äste; kein Baum im Garten Gottes war ihm gleich in seiner Schönheit. Schön hatt' ich ihn gemacht durch die Menge seiner Zweige, und es beneideten ihn alle Bäume Edens, im Garten Gottes. Darum spricht so der Herr Jahwe: Darum weil er hoch war von Wuchs, und seinen Wipfel emporstreckte unter dichtbelaubten Zweigen, und sein Herz sich erhob ob seiner Höhe: so gab ich ihn in die Hand des Helden der Völker, daß er mit ihm täte (nach Willkühr); seinem Frevel gemäß vertrieb ich ihn. Und ihn rotteten aus Fremde, die gewalttätigsten der Völker, und warfen ihn hin; auf die Berge und in alle Gründe fielen seine Zweige, und seine Äste wurden zerschmettert in alle Täler des Landes, und es zogen alle Völker der Erde hinweg aus seinem Schatten, und verließen ihn. Auf seinem umgefallenen Stamme sitzen alle Vögel des Himmels, und auf seinen Ästen sind alle Tiere des Feldes. (Solches tat ich), auf daß sich nicht erheben ob ihrem Wuchse alle Bäume am Wasser, und nicht ihre Wipfel strecken unter dichtbelaubten Zweigen, und nicht zu ihnen stehen ob ihrer Höhe alle vom Wasser Getränkten; denn sie alle sind hingegeben zum Tode in die Unterwelt, unter den Menschenkindern, zu den in die Grube Gesunkenen. So spricht der Herr Jahwe: Am Tage, da er hinabsank in die Unterwelt, ließ ich trauern, verhüllte um ihn die Flut, und hemmte um ihn die Ströme, und die großen Wasser wurden zurückgehalten; ich ließ den Libanon über ihn Leid tragen, und alle Bäume des Feldes schmachteten seinethalben. Durch das Getös seines Falles erschreckt' ich die Völker, da ich ihn hinabsinken ließ in die Unterwelt zu den in die Grube Gesunkenen; und es trösteten sich in der Unterwelt alle Bäume Edens, die auserlesensten und besten des Libanons, alle vom Wasser Getränkten. Auch sie sanken mit ihm hinab in die Unterwelt zu den vom Schwert Erschlagenen, und seine Helfer, die in seinem Schatten saßen unter den Völkern. Wem gleichest du (Pharao) so an Herrlichkeit und Größe unter den Bäumen Edens? So sollst du denn hinabsinken mit den Bäumen Edens in die Unterwelt, unter den Unbeschnittenen liegen, bei den vom Schwert Erschlagenen. So soll es Pharao und seiner ganzen Volksmenge ergehen, spricht der Herr Jahwe. Und es geschah im zwölften Jahre, im zwölften Mond, am ersten des Monden, da geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn, hebe ein Klaglied an über Pharao, den König von Ägypten, und sprich zu ihm: Einem jungen Löwen unter den Völkern glichst du, und warst wie ein Drache im Meere. Du brachst hervor in deinen Strömen, trübtest das Wasser mit deinen Füßen und tratest dessen Ströme. So spricht der Herr Jahwe: Ich werfe mein Netz über dich aus, bei der Versammlung vieler Völker, und sie sollen dich herausziehen in meinem Garne. Und ich werfe dich hin auf die Erde, auf die Fläche des Feldes schleudre ich dich hin, und lasse auf dir sitzen alle Vögel des Himmels, und sich von dir sättigen alle Tiere der Erde. Und ich werfe dein Fleisch auf die Berge, und fülle die Gründe mit deinem Haufen. Und ich tränke das Land, darin du schwimmst, mit deinem Blute bis an die Berge, und die Täler sollen von dir voll werden. Und ich bedecke, wenn ich vertilge, den Himmel, und verdunkle seine Sterne; die Sonne bedeck' ich mit Gewölk, und der Mond soll sein Licht nicht leuchten lassen. Alle leuchtenden Lichter des Himmels verdunkl' ich deinetwegen, und bringe Finsternis über dein Land, spricht der Herr Jahwe. Und ich kränke das Herz vieler Völker, wenn ich deinen Sturz ausbringe unter die Völker, in Länder, die du nicht kennst. Und ich mache, daß sich entsetzen über dich viele Völker, und ihre Könige schaudern über dich, wenn ich mein Schwert schwinge vor ihrem Angesichte; und sie zittern jeden Augenblick, ein jeglicher für sein Leben, am Tage deines Falles. Denn so spricht der Herr Jahwe: Das Schwert des Königs von Babel soll über dich kommen. Durch die Schwerter der Helden will ich deine Volksmenge fällen, die gewalttätigsten der Völker sind sie alle: sie sollen den Stolz Ägyptens vernichten, und all seine Volksmenge wird vertilgt. Und ich tilge all sein Vieh hinweg von den großen Wassern, daß sie kein Menschenfuß mehr trübe, und keine Tierklaue sie mehr trübe. Dann laß' ich ihre Wasser sich klären, und ihre Ströme wie Öl fließen, spricht der Herr Jahwe, wenn ich das Land Ägypten mache zur Wüste, und das Land wüste ist und leer; von allem, was darin ist, wenn ich erschlage alle Bewohner desselben, daß sie erkennen, daß ich Jahwe bin. Ein Klaglicd ist dies, und man wird damit klagen; die Töchter der Völker werden damit klagen; über Ägypten und all seine Volksmenge werden sie klagen, spricht der Herr, Jahwe. Und es geschah im zwölften Jahre, am fünfzehnten des Monden, da geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn, jammere über Ägyptens Volksmenge, und lasse sie hinabsinken, sie und die Töchter der mächtigen Völker zur Unterwelt, zu den in die Grube Gesunkenen. Bist du schöner als wer? Sinke hinab, und lege dich zu den Unbeschnittenen! Unter den vom Schwert Erschlagenen werden sie fallen. Das Schwert ist übergeben. Rafft es hinweg und all seine Volksmenge! Es werden zu ihm reden aus der Unterwelt die stärksten der Helden nebst seinen Helfern. Denn hinabgesunken liegen die Unbeschnittenen, vom Schwert erschlagen. Daselbst Assur und all seine Schar; rings um ihn her ihre Gräber; sie alle erschlagen, gefallen durchs Schwert. Sein Grab ist gemacht in der tiefsten Gruft, und seine Schar ist rings um sein Grab; sie alle erschlagen, gefallen durchs Schwert, sie, die Schrecken verbreiteten im Lande der Lebendigen. Daselbst Elam und all seine Volksmenge, ringsum ihr Grab; sie alle erschlagen, gefallen durchs Schwert, die als Unbeschnittene hinabgesunken in die Unterwelt, sie, die Schrecken verbreiteten im Lande der Lebendigen, und tragen ihre Schmach bei den in die Grube Gesunkenen. Unter den Erschlagenen hat man ihm sein Lager gegeben mit all seiner Volksmenge, rings um ihn her ihre Gräber; sie alle, als Unbeschnittene, durchs Schwert erschlagen. Weil ihr Schrecken verbreitet war im Lande der Lebendigen, so tragen sie ihre Schmach mit den in die Grube Gesunkenen; unter Erschlagene sind sie gelegt. Daselbst Mesech und Thubal und all ihre Volksmenge, rings um sie ihre Gräber; sie alle, als Unbeschnittene, vom Schwert erschlagen, weil sie Schrecken verbreiteten im Lande der Lebendigen. Und sollten sie nicht liegen bei den gefallenen Helden von den Unbeschnittenen, welche in die Unterwelt hinabsanken mit ihren Kriegswaffen, denen man ihre Schwerter unter ihre Häupter legte, und deren Schuld auf ihren Gebeinen ruhte, weil sie ein Schrecken der Helden im Lande der Lebendigen? So wirst du auch unter den Unbeschnittenen zerschmettert werden, und liegen bei den vom Schwert Erschlagenen. Daselbst Edom, seine Könige und all seine Fürsten, die, trotz ihrer Tapferkeit, gelegt wurden zu den vom Schwert Erschlagenen; unter den Unbeschnittenen liegen sie, bei den in die Grube Gesunkenen. Daselbst die Fürsten des Nordens, sie alle, und alle Zidonier, die hinabsanken zu den Erschlagenen; trotz ihres Schreckens, (den sie verbreiteten) durch ihre Tapferkeit, sind sie zu Schanden, und liegen, als Unbeschnittene, bei den vom Schwert Erschlagenen, und tragen ihre Schmach bei den in die Grube Gesunkenen. Diese wird Pharao sehen, und sich trösten über all seine Volksmenge: vom Schwert erschlagen ist Pharao und all sein Heer, spricht der Herr Jahwe. Ich ließ ihn Schrecken verbreiten im Lande der Lebendigen; aber er ist hingestreckt unter den Unbeschnittenen mit den vom Schwert Erschlagenen, Pharao und all seine Volksmenge, spricht der Herr Jahwe. Und es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn, rede zu den Söhnen deines Volkes und sprich zu ihnen: So ich das Schwert über ein Land brächte, und das Volk im Lande nähme einen Mann aus ihrer Mitte, und sie setzten ihn zu ihrem Wächter, und er sähe das Schwert kommen über das Land, und stieße in die Posaune, und warnte das Volk; wer nun den Klang der Posaune hörte und sich nicht warnen ließe, daß das Schwert käme, und ihn wegraffte: so käme sein Blut auf sein Haupt: den Klang der Posaune hat er gehört, und sich nicht warnen lassen: sein Blut komme auf ihn. Wer sich aber warnen läßt, der rettet seine Seele. So aber der Wächter das Schwert kommen sähe, und stieße nicht in die Posaune, daß das Volk nicht gewarnt würde, und das Schwert käme und raffte von ihnen eine Seele weg: selbiger würde durch seine Missetat weggerafft, aber sein Blut würde ich von der Hand des Wächters fordern. Du nun, Menschensohn, als Wächter hab' ich dich gesetzt dem Hause Israels, daß du das Wort aus meinem Munde hörst, und sie warnst von meinetwegen. Wenn ich spreche zu dem Frevler: Frevler, sterben mußt du! und du redest nicht, den Frevler zu warnen vor seinem Wege: so stirbt selbiger Frevler durch seine Missetat, aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. So du aber den Frevler gewarnt hast vor seinem Wege, daß er sich davon kehre; er aber kehrt sich nicht von seinem Wege: so stirbt selbiger durch seine Missetat, du aber hast deine Seele gerettet. Du nun, Menschensohn, sprich zum Hause Israels: Mit Recht sprecht ihr: „Unsre Übertretungen und Sünden liegen auf uns, und durch sie vergehen wir: Wie nun können wir leben? Sprich zu ihnen: Bei meinem Leben, spricht der Herr Jahwe, ich habe kein Wohlgefallen am Tode des Frevlers, sondern daß der Frevler sich kehre von seinem Wege, und lebe. Kehrt, kehrt euch von euren bösen Wegen! Denn warum wollt ihr sterben, Haus Israels? Und du, Menschensohn, sprich zu den Söhnen deines Volkes: Die Gerechtigkeit des Gerechten wird ihn nicht retten am Tage seiner Übertretung; und durch seinen Frevel wird der Frevler nicht stürzen am Tage, wo er sich kehrt von seinem Frevel, so wie der Gerechte nicht dadurch wird leben können am Tage, da er sündigt. Wenn ich vom Gerechten spreche: Leben soll er! und er verläßt sich auf seine Gerechtigkeit, und tut Unrecht: so soll all seiner Gerechtigkeit nicht gedacht werden, und durch sein Unrecht, das er getan, soll er sterben. Wenn ich aber vom Frevler spreche: Sterben soll er! und er kehrt sich von seiner Sünde, und übt Recht und Gerechtigkeit, so daß der Frevler das Pfand zurückgibt, das Geraubte wieder erstattet, und in den Satzungen des Lebens wandelt, so daß er kein Unrecht tut: so soll er leben, nicht sterben. All seiner Sünden, womit er gesündigt, soll ihm nicht gedacht werden; Recht und Gerechtigkeit hat er geübt, leben soll er. Aber es sprechen die Söhne deines Volkes: „Der Weg des Herrn ist nicht recht!" Aber ihr Weg ist nicht recht. Wenn der Gerechte sich kehrt von seiner Gerechtigkeit, und Unrecht tut, so stirbt er dadurch. Wenn sich aber der Frevler kehrt von seinem Frevel, und Recht und Gerechtigkeit übt, so soll er um des willen leben. Und doch sprecht ihr: „Der Weg des Herrn ist nicht recht!" Ich richte euch einen jeglichen nach seinem Wandel, Haus Israels! Weissagungen bei der Nachricht von der Eroberung JerusalemsUnd es geschah im zwölften Jahre, im zehnten (Mond), am fünften Tage des Monden, seit unsrer Wegführung, da kam zu mir ein Entronnener aus Jerusalem, und sprach: Die Stadt ist geschlagen! Die Hand Jahwes aber war über mich gekommen am Abend vor der Ankunft des Entronnenen, und er tat meinen Mund auf, bis jener zu mir kam am Morgen; und so war mein Mund aufgetan, und ich verstummte nicht mehr. Und es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn! Die Bewohner jener Trümmer im Lande Israels sprechen: Einzeln war Abraham, und erhielt das Land zum Besitze; unser aber sind viele: uns ist das Land gegeben zum Besitztum. Darum sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Jahwe: Ihr eßt mit dem Blute, und erhebt eure Augen zu euren Götzen, und vergießt Blut: und das Land wollt ihr besitzen? Ihr steift euch auf euer Schwert, ihr (Weiber) tut Greuel, und ihr befleckt einer des anderen Weib: und das Land wollt ihr besitzen? So sprich zu ihnen: So spricht der Herr Jahwe: Bei meinem Leben! Es sollen, die in den Trümmern sind, durchs Schwert fallen, und die auf dem Felde sind, will ich den wilden Tieren zu fressen geben, und die in den Burgen und in den Höhlen sind, sollen an der Pest sterben. Und das Land mach' ich zur Wüste und Wüstenei, und sein frecher Stolz soll ein Ende haben, und wüste sollen die Berge Israels sein, daß niemand hindurchgehe. Dann werden sie erkennen, daß ich Jahwe bin, wenn ich das Land zur Wüste und Wüstenei mache, um all ihrer Greuel willen, die sie getan. Du aber, Menschensohn, die Söhne deines Volkes reden über dich an den Wänden und in den Haustüren, und einer redet mit dem anderen, jeglicher mit seinem Bruder, und spricht: "Kommt doch und hört, was für ein Wort ausgeht von Jahwe!" Und sie kommen zu dir, wie Volk zusammenkommt, und sitzen vor dir, als mein Volk; und sie hören deine Worte, aber tun nicht darnach; denn was lieblich in ihrem Munde, tun sie, aber ihrem Gewinne geht ihr Herz nach. Und siehe, du bist ihnen wie ein liebliches Lied, schön von Stimme und wohl spielend; sie hören deine Worte, und tun nicht darnach. Kommt es aber, (sieh', es kommt!) so werden sie erkennen, daß ein Prophet in ihrer Mitte war. Wider die ungerechten RegentenUnd es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn, prophezeie wider die Hirten Israels, prophezeie und sprich zu ihnen, den Hirten: So spricht der Herr Jahwe: Wehe den Hirten Israels, die sich selbst weiden! Sollten nicht die Herde die Hirten weiden? Das Fett eßt ihr, und mit der Wolle kleidet ihr euch, das Gemästete schlachtet ihr; aber die Schafe weidet ihr nicht. Die Schwachen stärkt ihr nicht, und die Kranken heilt ihr nicht, und die Verwundeten verbindet ihr nicht, und die Verjagten bringt ihr nicht zurück, und die Verlornen sucht ihr nicht; und mit Gewalt herrscht ihr über sie und mit Strenge. Und so wurden sie zerstreuet aus Mangel an Hirten, und wurden zum Fraße allen Tieren des Feldes, und wurden zerstreuet. Es irren meine Schafe auf allen Bergen und auf jeglichem hohen Hügel; und über das ganze Land sind meine Schafe zerstreuet, und niemand ist, der auf sie achte, oder sie suche. Darum, ihr Hirten, hört das Wort Jahwes! Bei meinem Leben! spricht der Herr Jahwe: weil meine Schafe zum Raube wurden, und allen Tieren des Feldes zum Fraße wurden aus Mangel an Hirten, und weil meine Hirten nicht nach meinen Schafen fragten, und sich selbst weideten, aber meine Schafe nicht weideten; darum, ihr Hirten, hört das Wort Jahwes! So spricht der Herr Jahwe: Sieh', ich will an die Hirten, und fordere meine Schafe von ihren Händen, und mache mit ihnen ein Ende, daß sie nicht mehr die Schafe weiden, und nicht mehr sich selbst weiden; und ich errette meine Schafe aus ihrem Munde, daß sie ihnen nicht mehr zur Speise seien. Denn so spricht der Herr Jahwe: Sieh', ich selbst will auf meine Schafe achten und nach ihnen sehen. Wie ein Hirte nach seiner Herde steht, wenn er inmitten seiner Schafe, der zerstreuten, ist: also will ich nach meiner Herde sehen, und sie erretten aus all den Orten, wohin sie zerstreuet worden am Tage des Gewölks und des Wolkendunkels; und will sie herausführen aus den Völkern und sammeln aus den Ländern, und sie in ihr Land bringen, und sie weiden auf den Bergen Israels, in den Tälern und an allen Wohnorten des Landes. Auf guter Weide will ich sie weiden, und auf den hohen Bergen Israels soll ihr Anger sein; daselbst sollen sie sich lagern auf gutem Anger, und fette Weide haben auf den Bergen Israels. Ich selbst will meine Schafe weiden, und ich selbst will sie lagern lassen, spricht der Herr Jahwe. Die Verlornen will ich suchen, und die Verjagten zurückbringen, und die Verwundeten verbinden, und die Kranken heilen; die Fetten aber und die Starken will ich vertilgen und sie weiden, wie's Recht ist. Ihr nun, meine Schafe! so spricht der Herr Jahwe: Sieh', ich will richten zwischen Schaf und Schaf, Widdern und Böcken. Ist's euch (ihr starken Schafe!) zu wenig? Die beste Weide weidet ihr ab. und was von eurer Weide übrigbleibt, zerstampft ihr mit euren Füßen; lauteres Wasser trinkt ihr, und das übrige tretet ihr mit euren Füßen trübe. Und meine Schafe müssen, was eure Füße zertreten, zur Weide haben, und was eure Füße trübe getreten, trinken. Darum spricht so der Herr Jahwe, zu ihnen: Sieh', ich, ich richte zwischen fettem Schaf und magerm Schaf. Weil ihr mit Seite und Schulter drängt, und mit euren Hörnern stoßt alle die kranken, bis ihr sie versprengt habt ins Weite: so will ich meinen Schafen helfen, daß sie nicht mehr zum Raube seien, und will richten zwischen Schaf und Schaf. Und ich will einen einzigen Hirten über sie setzen, der sie weiden soll, meinen Knecht David: der soll sie weiden, und ihr Hirte sein. Und ich Jahwe will ihr Gott sein, und mein Knecht David Fürst in ihrer Mitte. Ich Jahwe hab' es geredet. Und ich schließe einen Bund des Friedens mit ihnen, und tilge die wilden Tiere aus dem Lande, daß sie sicher wohnen in der Wüste, und schlafen in den Wäldern. Und ich mache sie, und was rings um meinen Hügel ist, zum Segen, und lasse den Regen fallen zu seiner Zeit; und segensreiche Regen sollen sein. Und der Baum des Feldes gibt seine Frucht, und das Land gibt sein Gewächs; und sie wohnen auf ihrem Boden in Sicherheit, und sollen erkennen, daß ich Jahwe bin, wenn ich ihr Joch zerbrochen und sie gerettet aus der Hand derer, die sie dienstbar machten. Und sie sollen nicht mehr ein Raub den Völkern sein, und die Tiere der Erde sollen sie nicht fressen; sie sollen wohnen in Sicherheit, und niemand sie schrecken. Und ich will ihnen eine Pflanzung aufwachsen lassen zum Ruhme; und sie sollen nicht mehr durch Hunger weggerafft werden aus dem Lande, und nicht mehr die Schmach der Völker tragen. Und sie sollen erkennen, daß ich Jahwe, ihr Gott, bei ihnen bin, und sie, das Haus Israels, mein Volk sind, spricht der Herr Jahwe. Ihr aber, meine Herde, die Herde meiner Weide, seid Menschen; ich bin euer Gott, spricht der Herr Jahwe. Weissagung wider die EdomiterUnd es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn, richte dein Angesicht gegen das Gebirge Seir, und prophezeie wider dasselbe, und sprich zu ihm: So spricht der Herr Jahwe: Sieh', ich will an dich, Gebirge Seir! und ich strecke meine Hand wider dich aus, und mache dich zur Wüste und Wüstenei. Deine Städte will ich in Trümmer wandeln, und du sollst zur Wüste werden, daß du erkennst, daß ich Jahwe bin. Weil du ewige Feindschaft trägst, und die Söhne Israels dem Schwert überliefertest zur Zeit ihres Unglücks, zur Zeit der Missetat des Endes: darum, bei meinem Leben! spricht Jahwe, will ich dich zu Blut machen, und Blut soll dich verfolgen; da du Blutvergießen nicht gehaßt, so soll dich Blut verfolgen! Ich mache das Gebirge Seir zur Wüste und Wüstenei, und rotte aus von dannen, die hin und wiederziehen. Und ich erfülle seine Berge mit Erschlagenen; auf deinen Hügeln und in deinen Gründen und in all deinen Tälern sollen vom Schwert Erschlagene fallen. Zur ewigen Wüste will ich dich machen, und deine Städte sollen nicht bewohnt werden, daß ihr erkennt, daß ich Jahwe bin. Weil du sprachst: Diese beiden Völker und diese beiden Länder müssen mein sein, und wir wollen sie einnehmen, so doch Jahwe daselbst war: darum bei meinem Leben, spricht Jahwe, will ich tun gemäß deinem Zorn und deinem Eifer, den du an ihnen geübt vermöge deines Hasses, und tue mich kund unter ihnen, wenn ich dich richte. Und du sollst erkennen, daß ich Jahwe bin, und daß ich all deine Lästerungen gehört, welche du gesprochen wider die Berge Israels, indem du sprachst: „Sie sind verwüstet, uns sind sie gegeben zum Raube!" Ihr tatet groß gegen mich mit eurem Munde, und häuftet gegen mich eure (stolzen) Reden: ich hab' es gehört. So spricht der Herr Jahwe: Wenn sich die ganze Erde freuet, will ich dich zur Wüste machen. Wie du dich gefreuet über das Eigentum des Hauses Israels, weil es verwüstet wurde, also will ich dir tun; eine Wüste soll sein das Gebirge Seir und ganz Edom, daß sie erkennen, daß ich Jahwe bin. Verheißungen für IsraelDu aber Menschensohn, prophezeie zu den Bergen Israels, und sprich: Berge Israels, hört das Wort Jahwes! So spricht der Herr Jahwe: Weil der Feind von euch spricht: „Ha, die ewigen Höhen sind uns zum Eigentum geworden!" darum prophezeie, und sprich: So spricht der Herr Jahwe: Weil, eben weil man euch verwüstet und verschlingt ringsher, so daß ihr das Eigentum der übriggebliebenen Völker geworden und ins Gerede der Zunge und in üblen Leumund gekommen seid: darum, Berge Israels, hört das Wort des Herrn Jahwes! So spricht der Herr Jahwe zu den Bergen und Hügeln, zu den Tälern und Gründen und zu den öden Trümmern und verlassenen Städten, welche zum Raube und Spotte geworden sind den übriggebliebenen Völkern ringsum: darum spricht so der Herr Jahwe: Im Feuer meines Eifers red' ich wider die übriggebliebenen Völker und wider ganz Edom, welche mein Land sich zugelegt zum Eigentume mit ganzer Herzensfreude und übermütiger Verachtung, um es auszuleeren zur Beute. Darum prophezeie zu dem Lande Israels, und sprich zu den Bergen und Hügeln, zu den Tälern und Gründen: So spricht der Herr Jahwe: Sieh', in meinem Eifer und Grimme red' ich, weil ihr die Schmach der Heiden tragt. Darum spricht so der Herr Jahwe: Ich erhebe meine Hand (zum Schwure), daß die Völker rings um euch, daß sie ihre Schmach tragen sollen. Ihr aber, ihr Berge Israels, sollt eure Zweige treiben und eure Frucht tragen für mein Volk Israel; denn bald wird es geschehen. Denn sieh', ich will zu euch, und wende mich zu euch, daß ihr gebauet und besäet werdet. Und ich vermehre auf euch Menschen, das ganze Haus Israels allzumal; und die Städte sollen bewohnt, und die Trümmer aufgebauet werden. Und ich vermehre auf euch Menschen und Vieh; sie sollen sich mehren und fruchtbar sein; und ich will euch bewohnt sein lassen, wie in eurer Vorzeit, und will euch Gutes erzeigen, mehr als in euren frühern Tagen, daß ihr erkennt, daß ich Jahwe bin. Und ich will auf euch Menschen wandeln lassen, mein Volk Israel, die werden dich (o Land!) besitzen, und du wirst ihr Besitztum sein, und sie nicht wieder ihrer Kinder berauben. So spricht der Herr Jahwe: Weil sie zu euch sprechen: „Du hast Menschen gefressen und dein Volk kinderlos gemacht!" darum sollst du nicht mehr Menschen fressen, und dein Volk nicht mehr kinderlos machen, spricht der Herr Jahwe. Und ich will dich nicht mehr hören lassen die Schmähung der Völker, und den Hohn der Nationen sollst du nicht mehr tragen, und dein Volk sollst du nicht mehr kinderlos machen, spricht der Herr Jahwe. Und es geschah das Wort Jahwe's zu mir, und sprach: Menschensohn! Das Haus Israels wohnte in seinem Lande, und verunreinigte es durch seinen Wandel und seine Taten; wie die Unreinigkeit eines unreinen Weibes war sein Wandel vor mir. Und so schüttete ich meinen Grimm über sie aus, wegen des Blutes, das sie im Lande vergossen, und weil sie es durch ihre Götzen verunreinigt hatten. Und ich versprengte sie unter die Völker, und sie wurden zerstreuet in die Länder; nach ihrem Wandel und nach ihren Taten richtete ich sie. Und sie kamen zu den Völkern; aber wohin sie kamen, da entweihten sie meinen heiligen Namen, indem man von ihnen sprach: „Jahwes Volk ist das, und aus seinem Lande ist es gezogen." Und so will ich schonen meines heiligen Namens, welchen das Haus Israels entweiht hat unter den Völkern, zu welchen sie kamen. Darum sprich zum Hause Israels: So spricht der Herr Jahwe: Nicht um euretwillen, Haus Israels, tue ich das, sondern um meines heiligen Namens willen, welchen ihr entweiht habt unter den Völkern, wohin ihr gekommen. Und ich werde heiligen meinen großen Namen, der entweiht ist unter den Heiden, den ihr entweiht habt unter ihnen, daß die Völker erkennen, daß ich Jahwe bin, spricht der Herr Jahwe, wenn ich mich heilig erweise an euch vor ihren Augen. Und ich nehme euch aus den Völkern, und sammle euch aus den Ländern, und bringe euch in euer Land. Und ich sprenge über euch reines Wasser, daß ihr rein werdet; von all eurer Unreinigkeit und von all euren Götzen will ich euch reinigen. Und ich gebe euch ein neues Herz, und einen neuen Geist geb' ich in euer Inneres, und nehme das Herz von Stein aus eurem Leibe, und gebe euch ein Herz von Fleisch. Und meinen Geist geb' ich in euer Inneres, und mache, daß ihr in meinen Satzungen wandelt, und meine Rechte beobachtet und sie tuet. Und ihr sollt wohnen in dem Lande, das ich euren Vätern gegeben, und sollt mein Volk sein, und ich will euer Gott sein. Und ich befreie euch von all eurer Uneinigkeit, und rufe das Getreide herbei, und mehre es, und will keinen Hunger über euch bringen. Und ich mehre die Früchte der Bäume und das Erzeugnis; des Feldes, auf daß ihr nicht mehr Hohn empfangt wegen Hungers unter den Völkern. (Alsdann) gedenkt ihr eures bösen Wandels und eurer Taten, die nicht gut waren, und werdet bei ench selbst Ekel haben an euren Missetaten und an euren Greueln. Nicht um euretwillen tue ich das, spricht der Herr Jahwe, das sei euch kund! Schämt euch und errötet vor eurem Wandel, Haus Israels! So spricht der Herr Jahwe: Zur Zeit, da ich euch reinige von all euren Missetaten, so mach' ich die Städte bewohnt, und die Trümmer sollen aufgebauet werden. Und das wüste Land soll bearbeitet werden, statt daß es eine Wüste war vor den Augen aller Vorübergehenden. Und man wird sprechen: Dieses Land, das verwüstete, ist geworden wie der Garten Edens, und diese zertrümmerten und verödeten und zerstörten Städte sind befestigt und bewohnt. Und es sollen die Völker, die übriggebliebenen rings um euch, erkennen, daß ich Jahwe das Zerstörte aufgebauet, das Verwüstete angepflanzt. Ich Jahwe hab' es geredet, und tue' es. So spricht der Herr Jahwe: Noch damit will ich das Haus Israels erhören, daß ich es ihnen tue: ich will sie vermehren wie eine Herde von Menschen. Wie die Herde geweihter Schafe, wie die Herden Jerusalems an ihren Festen, also sollen die zertrümmerten Städte sein voll Menschenherden, daß sie erkennen, daß ich Jahwe bin. Die Auferstehung der TotenEs kam über mich die Hand Jahwes, und er führte mich hinaus im Geiste Jahwes, und ließ mich nieder in die Mitte des Tales; selbiges aber war voller Gebeine. Und er führte mich an ihnen vorüber rings, ringsum; und sieh', es waren ihrer viele auf der Fläche des Tales, und siehe, sie waren sehr verdorrt. Und er sprach zu mir: Menschensohn, werden diese Gebeine wieder lebendig werden? Und ich sprach: Herr Jahwe, du weißt es! Und er sprach zu mir: Menschen - Sohn, prophezeie über diese Gebeine, und sprich zu ihnen: Ihr verdorrten Gebeine, hört das Wort Jahwes! So spricht der Herr Jahwe zu diesen Gebeinen: Sieh', ich bringe in euch Geist, daß ihr lebendig werdet. Und ich gebe euch Sehnen, und lasse Fleisch über euch wachsen, und überziehe euch mit Haut, und bringe in euch Geist, daß ihr lebendig werdet, und erkennt, daß ich Jahwe bin. Und ich prophezeiete, wie mir geboten war. Und es ward laut, als ich prophezeiete, und sieh', ein Geräusch, und es näherten sich die Gebeine, Gebein zu Gebein. Und ich schauete, und siehe, Sehnen waren darauf, und Fleisch wuchs, und es zog sich Haut darüber obenher; aber Geist war nicht in ihnen. Und er sprach zu mir: Prophezeie zum Geiste, prophezeie, Menschensohn, und sprich zum Geiste: So spricht der Herr Jahwe: Von den vier Winden komme, Geist, und wehe diese Erschlagenen an, daß sie lebendig werden! Und ich prophezeiete, wie er mir geboten; und es kam in sie der Geist, und sie wurden lebendig, und traten auf ihre Füße, ein sehr, sehr großer Haufe. Und er sprach zu mir: Menschensohn! Diese Gebeine sind das ganze Haus Israels. Siehe, sie sprechen: „Verdorrt sind unsere Gebeine, und verschwunden ist unsre Hoffnung; wir sind verloren!" Darum prophezeie, und sprich zu ihnen: So spricht der Herr Jahwe: Sieh', ich öffne eure Gräber, und führe euch, mein Volk, hervor aus euren Gräbern, und bringe euch ins Land Israels. Und ihr sollt erkennen, daß ich Jahwe bin, wenn ich eure Gräber öffne, und euch, mein Volk, hervorführe aus euren Gräbern. Und ich bringe meinen Geist in euch, daß ihr auflebt, und setze euch in euer Land, daß ihr erkennt, daß ich Jahwe es geredet und getan, spricht Jahwe. Wiedervereinigung der Stämme IsraelsUnd es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn, nimm dir ein Holz, und schreibe darauf: Für Juda und für die Söhne Israels, seine Genossen. Und nimm ein anderes Holz, und schreibe darauf: Für Joseph, Holz Ephraims und des ganzen Hauses Israels, seiner Genossen. Und bringe sie zusammen eins zum anderen, zu einem Holze, daß sie eins seien in deiner Hand. Und wenn die Söhne deines Volkes zu dir sprechen: „Willst du uns nicht anzeigen, was dir das bedeutet?" so rede zu ihnen: So spricht der Herr Jahwe: Sieh', ich nehme das Holz Josephs, welches in der Hand Ephraims, und die Stämme Israels, seine Genossen, und tue sie zu ihm, (nämlich) mit dem Holze Juda's zusammen, und mache sie zu einem Holze, daß sie eins seien in meiner Hand. Und es seien die Hölzer worauf du geschrieben, in deiner Hand vor ihren Augen, und rede zu ihnen: So spricht der Herr Jahwe: Sieh', ich nehme die Söhne Israels heraus aus den Völkern, unter welchen sie wandeln, und sammle sie ringsher, und bringe sie in ihr Land. Und ich mache sie zu einem Volke im Lande auf den Bergen Israels; und ein König soll ihrer aller König sein; und sie sollen nicht mehr zwei Völker sein, und sich nicht mehr trennen in zwei Königreiche. Und sie sollen sich nicht mehr verunreinigen durch ihre Götzen und durch ihre Scheusale und durch all ihre Übertretungen. Und ich befreie sie aus all ihren Wohnsitzen, darin sie gesündigt, und reinige sie; und sie sollen mein Volk, und ich will ihr Gott sein. Und mein Knecht David soll König über sie, und einziger Hirt für sie alle sein. Und in meinen Rechten werden sie wandeln, und meine Satzungen beobachten und sie tun. Und sie sollen wohnen in dem Lande, das ich meinem Knechte Jakob gegeben, worin eure Väter gewohnt, und sollen darin wohnen, sie und ihre Söhne und die Söhne ihrer Söhne, in Ewigkeit; und mein Knecht David soll ihr Fürst sein ewiglich. Und ich schließe mit ihnen einen Bund des Friedens; ein ewiger Bund soll mit ihnen sein. Und ich setze sie fest, und mehre sie, und lasse mein Heiligtum in ihrer Mitte bleiben ewiglich. Und meine Wohnung soll bei ihnen sein, und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein. Und die Völker sollen erkennen, daß ich Jahwe bin, der Israel heiligt, wenn mein Heiligtum in ihrer Mitte ist ewiglich. Weissagung von Gog und MagogUnd es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Menschensohn, richte dein Gesicht gegen Gog im Lande Magog, den Fürsten von Rosch, Mesech und Thubal, und prophezeie wider ihn, und sprich: So spricht der Herr Jahwe: Sieh', ich will an dich, Fürst von Rosch, Mesech und Thubal! Ich wende dich und lege einen Ring in deine Kinnbacken, und führe dich heraus, dich und dein ganzes Heer, Rosse und Reiter, herrlich gekleidet sie alle, einen großen Haufen, mit Tartsche und Schild, Schwerter führen sie alle; Perser, Äthiopier und Libyer mit ihnen, sie alle mit Schild und Helm; Gomer und all seine Scharen, das Haus Thogarma's vom äußersten Norden mit all seinen Scharen, zahlreiche Völker mit dir. Rüste dich und rüste aus, du und all deine Haufen, die sich zu dir versammelt haben, und sei du ihr Führer! Nach langer Zeit sollst du Befehl erhalten; in der Folge der Jahre sollst du in das Land kommen, das zurückgebracht ist vom Schwerte, gesammelt aus vielen Völkern, auf die Berge Israels, welche beständig wüste waren, das aus den Völkern herausgeführt ist, und wohnen in Sicherheit allzumal. Und du sollst heranziehen, wie ein Sturmwetter kommen, wie eine Wolke sein, das Land zu bedecken, du und all deine Scharen und zahlreiche Völker mit dir. So spricht der Herr Jahwe: Zu selbiger Zeit werden Dinge dir in den Sinn kommen, und du wirst bösen Anschlag sinnen, und wirst sprechen: Ich will hinaufziehen über das offene Land, will kommen über die Ruhigen, die in Sicherheit wohnen allzumal, die da wohnen ohne Mauern, und keine Riegel und Tore haben, um Raub zu rauben und Beute zu erbeuten, um deine Hand zu wenden gegen die wieder bewohnten Trümmer und gegen das Volk, das gesammelt ist aus den Völkern, das sich (wieder) Habe und Güter erwirbt, das auf dem Nabel der Erde wohnt. Sabäa und Dedan und die Kaufleute von Tarsis und all ihre Gewaltigen werden zu dir sprechen: „Um Raub zu rauben, kommst du, um Beute zu erbeuten, hast du dein Heer versammelt, um Silber und Gold wegzufahren, um Habe und Güter wegzunehmen, um großen Raub zu rauben?" Darum prophezeie, Menschensohn, und sprich zu Gog: So spricht der Herr Jahwe: Sieh', an selbigem Tage, wenn mein Volk Israel in Sicherheit wohnt, sollst du's wissen, und kommen aus deinem Wohnsitze, aus dem äußersten Norden, du und zahlreiche Völker mit dir, reitend auf Rossen sie alle, ein großer Haufe und ein mächtiges Heer; und sollst heranziehen gegen mein Volk Israel wie eine Wolke, das Land zu bedecken. In der Folge der Zeiten wird es geschehen, daß ich dich herbeiführe wider mein Land, auf daß die Völker mich erkennen, wenn ich mich an dir heilig erweise vor ihren Augen, o Gog! So spricht der Herr Jahwe: Bist du es, von dem ich geredet in den vorigen Tagen durch meine Knechte, die Propheten Israels, welche prophezeieten in selbigen Tagen Jahre lang, daß ich dich führen wollte wider sie? Und es geschieht an selbigem Tage, an dem Tage, wenn Gog in das Land Israels kommt, spricht der Herr Jahwe, daß mein Grimm auflodert in meiner Nase. Und in meinem Eifer im Feuer meines Zornes hab' ich geredet: Fürwahr, an selbigem Tage wird ein großes Beben kommen über das Land Israels. Und es beben vor mir die Fische des Meeres und die Vögel des Himmels und die Tiere des Feldes und alles Gewürm, das auf der Erde kriecht, und alle Menschen, die im Lande sind; und es werden zerstört die Berge, und stürzen die Felsenhöhen, und alle Mauern stürzen zu Boden. Und ich rufe wider ihn herbei auf allen meinen Bergen das Schwert, spricht der Herr Jahwe; das Schwert des einen wird wider den anderen sein. Und ich richte ihn durch Pest und Blut; und überschwemmenden Platzregen und Hagelsteine, Feuer und Schwefel will ich regnen lassen auf ihn und auf seine Scharen und auf die zahlreichen Völker, die mit ihm sind. Und so erweise ich mich groß und heilig, und tue mich kund vor den Augen vieler Völker, daß sie erkennen, daß ich Jahwe bin. Du aber, Menschensohn. prophezeie wider Gog, und sprich: So spricht der Herr Jahwe: Sieh', ich will an dich, Gog, Fürst von Rosch, Mesech und Thubal! Ich wende dich und führe dich her und herauf aus dem äußersten Norden, und bringe dich auf die Berge Israels. Und ich schlage dir den Bogen aus deiner linken Hand, und deine Pfeile werf' ich aus deiner rechten Hand. Auf den Bergen Israels sollst du fallen, du und all deine Scharen und die Völker, welche mit dir sind. Den Raubvögeln, allem Geflügel und den Tieren des Feldes geb' ich dich zum Fraße; auf die Fläche des Feldes sollst du hinfallen; denn ich hab' es geredet, spricht der Herr Jahwe. Und ich will Feuer unter Magog senden und unter die, so auf den Inseln wohnen in Sicherheit, daß sie erkennen, daß ich Jahwe bin. Und meinen heiligen Namen will ich kund tun in meinem Volke Israel, und will meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen lassen; sondern die Völker sollen erkennen, daß ich Jahwe bin, der Heilige Israels. Sieh', es kommt und geschieht, spricht der Herr Jahwe. Das ist der Tag, wovon ich geredet. Dann werden die Bewohner der Städte Israels herausgehen, und verbrennen und anzünden Waffen und Schilde und Tartschen und Bogen und Pfeile, Fauststangen und Speere, und werden Feuer davon machen sieben Jahre lang. Sie werden kein Holz vom Felde holen, noch aus den Wäldern hauen; denn von den Waffen werden sie Feuer machen. Und sie werden berauben, die sie beraubt, und plündern, die sie geplündert, spricht der Herr Jahwe. Und es geschieht an selbigem Tage, da werd' ich Gog einen Ort geben, wo sein Grab in Israel, ein Tal der Wanderer, östlich vom Meere; und das wird den Wanderern den Weg verstopfen: daselbst werden sie Gog und seine ganze Volksmenge begraben, und es nennen: Tal des Haufens Gogs. Und das Haus Israels wird sie begraben, um das Land zu reinigen, sieben Monde lang; und das ganze Volk im Lande wird begraben; und das wird ihnen zum Ruhme gereichen, wenn ich mich verherrliche, spricht der Herr Jahwe. Und sie werden beständige Männer auswählen, welche im Lande umhergehen, (und andere) die mit den Umhergehenden die im Lande übriggebliebenen begraben, um es zu reinigen: nach Verlauf von sieben Monden werden sie durchsuchen. Und es gehen die Umhergehenden im Lande umher: und sieht Einer Menschengebein, so errichtet er dabei ein Mal, bis die Totengräber es begraben im Tale des Haufens Gogs. Auch wird der Name einer Stadt sein Hamona (Haufen). Und so werden sie das Land reinigen. Du aber, Menschensohn, so spricht der Herr Jahwe: Sprich zu den Vögeln, allem Geflügel, und zu allen Tieren des Feldes: Versammelt euch und kommt, strömt herbei ringsher zu meinem Schlachtopfer, das ich euch schlachte, einem großen Schlachtopfer, auf den Bergen Israels, und fresst Fleisch, und sauft Blut! Fleisch von Helden sollt ihr fressen, und Blut von Fürsten der Erde saufen; Widder, Lämmer und Böcke, Stiere, in Basan gemästet, sind sie alle. Und ihr sollt Fett fressen zur Sättigung, und Blut saufen zur Trunkenheit von meinem Schlachtopfer, das ich euch schlachte. Und ihr sollt euch sättigen an meinem Tische mit Rossen und Reitern, Helden und allerlei Kriegeleuten, spricht der Herr Jahwe. Und ich erweise meine Herrlichkeit unter den Völkern, und alle Völker sollen mein Gericht sehen, das ich halte, und meine Hand, die ich an sie lege. Und das Haus Israels soll erkennen, daß ich Jahwe ihr Gott bin, von selbigem Tage an und fernerhin. Und die Völker sollen erkennen, daß durch seine Missetat das Haus Israels in Gefangenschaft gewandert ist, darum daß sie sich an mir vergingen, und ich mein Angesicht vor ihnen verbarg, und sie in die Hand ihrer Feinde gab, daß sie durchs Schwert fielen alle. Nach ihrer Unreinigkeit und Übertretung behandelte ich sie, und verbarg mein Angesicht vor ihnen. Darum spricht so der Herr, Jahwe: Nun will ich die Gefangenschaft Jakobs zurückführen, und mich erbarmen des ganzen Hauses Israels, und eifern für meinen heiligen Namen. Dann werden sie ihre Schmach und all ihre Vergehung, womit sie sich an mir vergangen, fühlen, wenn sie in ihrem Lande wohnen in Sicherheit, und niemand sie schreckt; wenn ich sie zurückbringe aus den Völkern, und sie sammle aus den Ländern ihrer Feinde, und mich an ihnen heilig erweise vor den Augen der vielen Völker. Dann werden sie erkennen, daß ich Jahwe, ihr Gott, bin, wenn ich sie weggeführt zu den Völkern, und sie dann sammle in ihr Land, und keinen mehr von ihnen dort zurücklasse. Und ich will mein Angesicht nicht mehr vor ihnen verbergen, weil ich meinen Geist ausgegossen über das Haus Israels, spricht der Herr Jahwe. Entwurf eines neuen Tempels und einer neuen VerfassungDie Vorhöfe und Tore des TempelsIm fünf und zwanzigsten Jahre unsrer Wegführung, im Anfange des Jahres, am zehnten Tage des Monden, im vierzehnten Jahre, nachdem die Stadt geschlagen worden, an diesem selbigen Tage, kam über mich die Hand Jahwes, und er führte mich dorthin (in die Stadt). In göttlichen Gesichten führte er mich ins Land Israels, und ließ mich nieder an einen sehr hohen Berg, und darauf war wie der Bau einer Stadt, gegen Süden. Und als er mich dorthin gebracht, siehe, da war ein Mann, sein Ansehen wie das Ansehen von Erz; und eine leinene Schnur in seiner Hand und eine Meßrute; und er stand im Tore. Und der Mann redete zu mir: Menschensohn, schaue mit deinen Augen, und mit deinen Ohren höre, und habe Acht auf alles, was ich dir zeige; denn um dir das zu zeigen, bist du hierher gebracht worden. Verkündige alles, was du siehst, dem Hause Israels! Und sieh', eine Mauer ging auswendig um das Haus ringsum. In der Hand aber des Mannes war eine Meßrute, sechs Ellen lang, zu einer Elle und Handbreite. Und er maß die Breite des Baues (der Mauer), eine Rute, und die Höhe, eine Rute. Und er kam zum Tore, dessen Richtung nach Osten, und stieg dessen Stufen hinauf, und maß die Schwelle des Tores, eine Rute breit, und das ist eine Schwelle, eine Rute breit; und jegliches Gemach, eine Rute lang und eine Rute breit; und zwischen den Gemächern fünf Ellen; und die Torschwelle neben der Halle des Tores inwendig, eine Rute. (Und er maß die Halle des Tores inwendig, eine Rute). Und er maß die Halle des Tores, acht Ellen, und ihre Pfeiler zwei Ellen; und die Halle des Tores war inwendig. Und der Gemächer des Tores gegen Osten waren drei auf dieser, und drei auf jener Seite. Ein Maß hatten alle drei, und ein Maß hatten die Pfeiler von dieser und jener Seite. Und er maß die Breite der Öffnung des Tores, zehn Ellen, die Länge des Torweges, dreizehn Ellen; und einen Rand vor den Gemächern, eine Elle, und eine Elle Rand von der anderen Seite; und das Gemach sechs Ellen von dieser, und sechs Ellen von jener Seite. Und er maß das Tor vom Dache des Gemaches bis zum Dache des anderen fünf und zwanzig Ellen breit, Öffnung gegen Öffnung. Und er machte die Pfeiler sechzig Ellen, und an den Pfeilern war der Hof, das Tor ringsum. Und von vorn am Tore des Einganges bis vor die Halle des innern Tores fünfzig Ellen. Und verschlossene Fenster waren an den Gemächern und an ihren Pfeilern einwärts am Tore ringsum; und also an der Halle Fenster ringsum einwärts, und an den Pfeilern Palmen. Und er führte mich zum äußern Vorhofe; und siehe, da waren Zellen und ein Steinpflaster gemacht im Vorhofe ringsum: dreißig Zellen am Steinpflaster. Und das Pflaster war zur Seite der Tore, gleichlaufend der Länge der Tore, nämlich das untere Steinpflaster. Und er maß die Breite von vorn an dem untern Tore bis vor den innern Vorhof auswendig, hundert Ellen, gegen Osten und gegen Norden. Und das Tor, dessen Richtung gegen Norden, am äußern Vorhofe, maß er nach seiner Länge und Breite. Und seiner Gemächer waren drei von dieser, und drei von jener Seite. Und seine Pfeiler und seine Halle waren nach dem Maße des ersten Tores, fünfzig Ellen seine Länge, und die Breite fünf und zwanzig Ellen. Und seine Fenster an ihm und seine Halle und seine Palmen waren nach dem Maße des Tores, dessen Richtung nach Osten; und auf sieben Stufen stieg man hinein, und seine Halle war nach innen. Und ein Tor zum innern Vorhofe war gegenüber dem Tore nach Norden und Osten. Und er maß von Tor zu Tor hundert Ellen. Und er führte mich gegen Süden; und siehe, da war ein Tor gegen Süden. Und er maß seine Gemächer und seine Pfeiler und seine Halle nach jenen Maßen. Und Fenster waren an ihm und an seiner Halle ringsum wie jene Fenster; fünfzig Ellen die Länge, und die Breite fünf und zwanzig Ellen. Und Stufen waren sieben zu seiner Stiege, und seine Halle nach innen, und Palmzierraten hatte es je eine von dieser und eine von jener Seite an seinen Pfeilern. Und ein Tor war zum innern Vorhof gegen Süden; und er maß von Tor zu Tor gegen Süden hundert Ellen. Und er führte mich hinein zum innern Vorhofe durch das Südtor; und er maß das Südtor nach jenen Maßen, und seine Gemächer und seine Pfeiler und seine Halle nach jenen Maßen. Und Fenster waren an ihm und seiner Halle ringsum; fünfzig Ellen die Länge, und die Breite fünf und zwanzig Ellen. (Und eine Halle war ringsum, die Länge fünf und zwanzig Ellen, und die Breite fünf Ellen.) Und seine Halle war nach dem äußern Vorhofe zu, und Palmen waren an seinen Pfeilern, und acht Stufen zu ihm aufzusteigen. Und er führte mich hinein zum innern Vorhofe gegen Osten, und maß das Tor nach jenen Maßen, und seine Gemächer und seine Pfeiler und seine Halle nach jenen Maßen. Und Fenster waren an ihm und an seiner Halle ringsum; fünfzig Ellen die Länge, und die Breite fünf und zwanzig Ellen. Und seine Halle war nach dem äußern Vorhofe zu, und Palmen waren an seinen Pfeilern von dieser und jener Seite, und acht Stufen zu ihm aufzusteigen. Und er führte mich hinein zu dem Tore gegen Norden, und maß es nach jenen Maßen, seine Gemächer, seine Pfeiler und seine Halle; und Fenster waren an ihm ringsum; fünfzig Ellen die Länge, und die Breite fünf und zwanzig Ellen. Und seine Halle war nach dem, äußern Vorhofe zu, und Palmen waren an seinen Pfeilern von dieser und jener Seite, und acht Stufen zu ihm aufzusteigen. Und eine Zelle mit ihrer Türe war in den Pfeilern an den Torwegen; daselbst sollte man das Brandopfer abwaschen. Und in der Halle des Tores waren zwei Tische von dieser, und zwei Tische von jener Seite, um daran zu schlachten das Brandopfer und das Sündopfer und das Schuldopfer. Und an der Seitenwand auswendig an der Stiege zur Öffnung des Tores gegen Norden zwei Tische; und an der anderen Seitenwand, die zur Halle des Tores gehörte, zwei Tische. Vier Tische von dieser, und vier Tische von der anderen Seite an der Seitenwand des Tores, zusammen acht Tische, an denen man schlachten sollte. Und vier Tische waren an der Stiege, gehauene Steine, die Länge anderthalb Ellen, und die Breite anderthalb Ellen, und die Höhe eine Elle: daselbst sollte man die Geräte niederlegen, womit man die Brandopfer und anderen Opfer schlachtete. Und Haken, eine Hand breit, waren festgemacht im Hause ringsum. Und auf die Tische kam das Opferfleisch. Und außerhalb des innern Tores waren zwei Zellen am innern Vorhofe: eine zur Seite des Nordtores, und ihre Vorderseite gegen Süden; eine zur Seite des Südtores, die Vorderseite gegen Norden. Und er sprach zu mir: Diese Zelle, deren Vorderseite gegen Süden, ist für die Priester, welche den Dienst des Hauses besorgen. Und die Zelle, deren Vorderseite gegen Norden, ist für die Priester, welche den Dienst des Altars besorgen. Das sind die Söhne Zadoks, welche von den Söhnen Levi's Jahwe nahen, ihm zu dienen. Und er maß den Vorhof, die Länge hundert Ellen, und die Breite hundert Ellen ins Gevierte. Der Altar aber stand vor dem Hause. (Und) er führte mich zur Halle des Tempels, und maß das Pfeilerwerk der Halle, fünf Ellen von dieser, und fünf Ellen von jener Seite. Und die Breite des Tores vierzehn Ellen, und die Seitenwände des Tores, drei Ellen von dieser, und drei Ellen von jener Seite; die Länge der Halle zwanzig Ellen, und die Breite zwölf Ellen. Und auf zehn Stufen stieg man hinauf. Und Säulen waren an den Pfeilern, eine von dieser, und eine von jener Seite. Das TempelhausUnd er führte mich hinein in den Tempel, und maß die Pfeiler, sechs Ellen Breite von dieser, und sechs Ellen Breite von jener Seite, die Breite des Zeltes. Und die Breite der Türe zehn Ellen, und der Seitenwände der Türe fünf Ellen von dieser, und fünf Ellen von jener Seite. Und er maß die Länge, vierzig Ellen, und die Breite, zwanzig Ellen. Und er ging inwendig hinein, und maß das Pfeilerwerk der Türe, zwei Ellen, und die Türe, sechs Ellen, und die Seitenwände der Türe, sieben Ellen. Und er maß zwanzig Ellen in die Länge, und zwanzig Ellen in die Breite vor dem Heiligen, und sprach zu mir: Das ist das Allerheiligste. Und er maß die Wand des Hauses, sechs Ellen, und die Breite der Seitenzimmer, vier Ellen, rings um das Haus ringsum. Und die Seitenzimmer waren Zimmer an Zimmer, dreißig und drei Mal, und sie traten in die Wand ein, die nach innen an den Seitenzimmern war ringsum, um festgehalten zu werden, aber sie waren nicht festgehalten in der Wand des Hauses. Und es erweiterte sich rund herum nach oben mehr und mehr mit den Seitenzimmern; denn die Umgebung des Hauses ging höher und höher rings um das Haus, daher hatte das Haus eine (größere) Breite nach oben zu. Und aus dem untern (Stockwerk) stieg man auf das obere zum mittleren. Und ich sah eine Erhöhung am Hause ringsum, die Grundlagen der Seitenzimmer, eine volle Rute, sechs Ellen bis an den Knöchel; und die Breite der Wand der Seitenzimmer nach außen war fünf Ellen, und was frei blieb zwischen den Seitenzimmern des Hauses und zwischen den Zellen, war eine Breite von zwanzig Ellen rings um das Haus ringsum. Und die Türöffnung der Seitenzimmer ging nach dem Freigebliebenen, eine Türe gegen Norden und eine Türe nach Süden; und die Breite der Erhöhung des Freigebliebenen war fünf Ellen ringsum. Und das Gebäude, welches vor der Schiedstätte auf der Seite gegen Westen lag, hatte die Breite von siebzig Ellen, und die Wand des Gebäudes fünf Ellen Breite ringsum, und seine Länge neunzig Ellen. Und er maß das Haus, die Länge hundert Ellen, und die Schiedstätte und das Angebaute und seine Wände, hundert Ellen Länge; und die Breite vorn an dem Hause und der Schiedstätte gegen Osten, hundert Ellen. Und er maß die Länge des Gebäudes vor der Schiedstätte, was auf ihrer Hinterseite war, und seine Seitengemächer von dieser und jener Seite, hundert Ellen. Und der innere Tempel und seine äußere Halle, die Schwellen und die Fenster, die verschlossenen, und die Seitengemächer ringsum, alle drei (Stockwerke) waren quer vor der Schwelle hin mit Holz getäfelt ringsum. Und vom Boden bis zu den Fenstern (und die Fenster waren verdeckt) hinauf über die Türe und bis ins innere Haus und außerhalb und an allen Wänden ringsum im Innern und Äußern waren Bildschnitzereien. Und es waren Cherube und Palmen gemacht, eine Palme zwischen zwei Cheruben, und zwei Gesichter hatte ein Cherub: nämlich ein Menschengesicht, nach der Palme zu von dieser, und ein Löwengesicht, nach der Palme zu von jener Seite: so war's gemacht am ganzen Hause ringsum. Vom Boden an bis hinauf über die Türe waren Cherube und Palmen gemacht an der Wand des Heiligen. Das Heilige hatte Pfosten ins Geviert; und das Vorderteil des Allerheiligsten war anzusehen wie es anzusehen war. Der Altar war von Holz, drei Ellen die Höhe, und seine Länge zwei Ellen, und er hatte seine Eckstücke und sein Fußgestell und seine Wände von Holz. Und er redete zu mir: Das ist der Tisch, der vor Jahwe steht. Und zwei Flügeltüren waren am Heiligen und Allerheiligsten; und zwei Blätter an den Türflügeln, zwei Umschlagblätter, zwei an einem Türflügel, und zwei Blätter an dem anderen. Und es waren an ihnen, den Türen des Heiligen, Cherube und Palmen gemacht, wie sie gemacht waren an den Wänden. Und ein Schwellenstück von Holz war vor der Halle außerhalb. Und Fenster, verschlossen, und Palmen von dieser und jener Seite waren an den Seitenwänden der Halle und an den Seitenzimmern des Hauses und den Grundschwellen. Nebengebäude des TempelsUnd er führte mich hinaus zum äußern Vorhofe den Weg gegen Norden, und brachte mich zu den Zellen, welche der Schiedstätte und dem Mauerbau gegenüber nach Norden lagen, hin vor die Längenseite von hundert Ellen, mit der Öffnung gegen Norden, und die Breite fünfzig Ellen; gegen die Zwanzig des innern Hofes und gegen das Steinpflaster des äußern Vorhofs, Seitengemach an Seitengemach dreifach. Und vor den Zellen war ein Gang zehn Ellen breit ins Innere, ein Weg von hundert Ellen, und ihre Türen gingen nach Norden. Und die obern Zellen waren verkürzt, (denn die Seitengemächer nahmen von ihnen Raum weg), gegen die untern und die obern im Bau. Denn dreistöckig waren sie, aber sie hatten keine Säulen wie die Säulen der Vorhöfe: daher zog es sich von den untern und den Mittlern etwas vom Boden zurück. Und die Mauer, welche außerhalb gleichlaufend den Zellen war nach dem äußern Vorhofe zu vor den Zellen, hatte eine Länge von fünfzig Ellen. Denn die Länge der Zellen nach dem äußern Vorhofe war fünfzig Ellen; aber gegen den Tempel war sie hundert Ellen. Und unterhalb dieser Zellen war der Eingang von Osten her, wo man hineinging aus dem äußern Vorhofe. An der Breite der Mauer des Vorhofes gegen Süden, vor der Schiedstätte und vor dem Mauerbau waren Zellen. Und ein Weg war vor ihnen, ähnlich dem vor den Zellen gegen Norden. Nach ihrer Länge und ihrer Breite und all ihrer Ausgängen und nach ihren Einrichtungen und ihren Türöffnungen waren auch die Zellen, die gegen Süden lagen, eine Türöffnung an der Spitze des Weges, des Weges vor der geraden Mauer, gegen Osten hin, wo man hineinging. Und er sprach zu mir: Die Zellen gegen Norden, die Zellen gegen Süden, welche vor der Schiedstätte liegen, sind heilige Zellen, worin die Priester, wenn sie dem Jahwe nahen, das Hochheilige essen: dahin legen sie das Hochheilige, nämlich Speisopfer und Sündopfer und Schuldopfer; denn der Ort ist heilig. Wenn die Priester hineingehen, sollen sie nicht aus dem Heiligtum gehen in den äußern Vorhof, sondern sollen daselbst ihre Kleider, worin sie dienen, niederlegen; denn heilig sind sie; und sollen andere Kleider anziehen, und so dem nahen, was des Volks ist. Und als er die Maße des innern Hauses vollendet hatte, führte er mich hinaus den Weg des Tores, dessen Richtung nach Osten, und maß das Haus ringsum. Er maß die Ostseite mit der Meßrute fünfhundert Ruten an der Meßrute ringsum. Er maß die Nordseite, fünfhundert Ruten an der Meßrute ringsum. Auch die Südseite maß er, fünfhundert Ruten an der Meßrute. Er wendete sich auf die Westseite, und maß fünfhundert Ruten an der Meßrute. Nach allen vier Winden maß er das Haus; eine Mauer hatte es ringsum, in die Länge fünfhundert, und in die Breite fünfhundert, um einen Unterschied zu machen zwischen dem Heiligen und dem Unheiligen. Der Einzug Jahwes in den TempelUnd er führte mich zum Tore, zu dem Tor, das gegen Osten gerichtet war. Und siehe, die Herrlichkeit des Gottes Israels kam von Osten her; und ihr Brausen war wie das Brausen grosser Wasser, und die Erde leuchtete von seiner Herrlichkeit. Und es war anzusehen wie das Gesicht, das ich geschaut, wie das Gesicht, welches ich geschaut, als ich kam, die Stadt zu zerstören; und es war ein Gesicht, wie das Gesicht, welches ich geschaut am Strome Chebar. Und ich fiel nieder auf mein Angesicht. Und die Herrlichkeit Jahwes ging ins Haus ein durch das Tor, dessen Richtung gegen Osten. Und es hob mich der Geist empor, und brachte mich in den innern Vorhof; und siehe, die Herrlichkeit Jahwes erfüllte das Haus. Und ich hörte einen, der zu mir redete aus dem Hause, und ein Mann stand neben mir. Und er sprach zu mir: Menschensohn, das ist der Ort meines Thrones und der Ort meiner Fußsohlen, woselbst ich wohnen werde unter den Söhnen Israels ewiglich. Und das Haus Israels wird nicht mehr meinen heiligen Namen entweihen, weder sie, noch ihre Könige, durch ihre Hurerei und durch die Leichen ihrer Könige in ihren Grabmälern, da sie ihre Schwelle an meine Schwelle und ihre Pfosten neben meine Pfosten setzten, so daß nur eine Wand zwischen mir und ihnen war, und so verunreinigten meinen heiligen Namen durch ihre Greuel, die sie taten, so daß ich sie vernichtete in meinem Zorne. Nun werden ihre Hurerei und die Leichen ihrer Könige von mir entfernt bleiben, und ich werde unter ihnen wohnen ewiglich. Du, Menschensohn, zeige dem Hause Israels dieses Haus, damit sie sich schämen ihrer Missetaten, und daß sie den Bau messen. Und wenn sie sich schämen alles dessen, was sie getan, so tue ihnen kund die Gestalt dieses Hauses und seine Einrichtung und seine Ausgänge und seine Eingänge und seine ganze Gestalt und all seine Satzungen und seine ganze Gestalt und all seine Gesetze, und zeichne es auf vor ihren Augen, daß sie behalten seine ganze Gestalt und all seine Satzungen, und darnach tun. Das ist das Gesetz des Hauses. Auf der Höhe des Berges, seinem ganzen Umfange ringsum, soll es hochheilig sein. Siehe, das ist das Gesetz des Hauses. Der BrandopferaltarUnd das sind die Maße des Altars, nach Ellen, die Elle eine Elle und eine Handbreite. Sein Grund eine Elle hoch, und eine Elle breit, und sein Rand an seinem Saume ringsum, eine Spanne breit; und das ist der Rücken des Altars. Und vom Grunde der Erde bis an den untern Absatz zwei Ellen (Höhe), und eine Elle Breite; und vom kleinern Absatze bis an den größern vier Ellen (Höhe), und eine Elle Breite. Und der Harel (unterm Opferherd) vier Ellen, und vom Ariel (Opferherd) oberhalb die vier Hörner. Und der Ariel hat zwölf Ellen Länge bei zwölf Ellen Breite, ins Gevierte, an seinen vier Seiten. Und der (oberste) Absatz hat vierzehn Ellen Länge bei vierzehn Ellen Breite, an seinen vier Seiten. Und der Rand rings um denselben herum, eine halbe Elle; und sein Fuß eine Elle ringsum; und seine Stufen gegen Osten gerichtet. Und er sprach zu mir: Menschensohn, so spricht der Herr Jahwe: Das sind die Satzungen des Altars, zur Zeit, wenn er gemacht ist, um Brandopfer darauf zu opfern, und Blut darauf zu sprengen. Du sollst den Priestern, den Leviten, aus dem Stamme Zadoks, welche mir nahen, spricht der Herr Jahwe, um mir zu dienen, einen jungen Stier zum Sündopfer geben. Und du sollst von seinem Blute nehmen, und es streichen an seine vier Hörner und an die vier Ecken des Absatzes und an den Rand ringsum, und so ihn entsündigen und ihn versöhnen. Und du sollst den Stier des Sündopfers nehmen, und ihn verbrennen an einem bestimmten Orte des Hauses außerhalb des Heiligtums. Und am zweiten Tage sollst du einen Ziegenbock, fehllos, darbringen zum Sündopfer, und man soll den Altar entsündigen, wie man ihn durch den Stier entsündigt hat. Und wenn du das Entsündigen vollendet hast, so sollst du einen jungen Stier, fehllos, darbringen, und einen Widder von der Herde, fehllos, und sollst sie dem Jahwe darbringen. Und die Priester sollen Salz darauf streuen, und sie darbringen als Brandopfer dem Jahwe. Sieben Tage sollst du täglich einen Bock zum Sündopfer opfern; und einen jungen Stier und einen Widder von der Herde, fehllos, sollen sie opfern. Sieben Tage lang sollen sie den Altar versöhnen, und ihn reinigen und ihn einweihen. Und haben sie diese Tage vollbracht, so sollen die Priester am achten Tage und fernerhin auf dem Altar eure Brandopfer und eure Dankopfer darbringen, und ich will euch wohlgefällig annehmen, spricht der Herr Jahwe. Ordnung und Verrichtung der PriesterUnd er führt! mich zurück auf dem Wege nach dem äußern Tore des Heiligtums, welches gegen Osten gerichtet; es war aber verschlossen. Und Jahwe sprach zu mir: Dieses Tor soll verschlossen bleiben, und nicht aufgetan werden, und niemand soll dadurch eingehen; denn Jahwe, der Gott Israels, ist dadurch eingegangen, und so sei es verschlossen. Der Fürst, weil er Fürst, soll darin sitzen, um Brot zu essen vor Jahwe. Auf dem Wege der Halle des Tores soll er hereingehen, und auf ihrem Wege hinausgehen. Und er führte mich auf dem Wege des Nordtores hinein vor das Haus; und ich schauete, und siehe, es erfüllte die Herrlichkeit Jahwes das Haus. Und ich fiel auf mein Angesicht. Und Jahwe sprach zu mir: Menschensohn, habe Acht, und schaue mit deinen Augen, und mit deinen Ohren höre alles, was ich mit dir rede über alle Satzungen des Hauses und über alle seine Gesetze. Und habe Acht auf den Eingang des Hauses nebst allen Ausgängen des Heiligtums. Und sprich zu dem widerspenstigen Hause Israels: So spricht der Herr, Jahwe: Laßt es genug sein an all euren Greueln, Haus Israels! indem ihr Söhne der Fremde, unbeschnitten am Herzen und unbeschnitten am Fleische, in mein Heiligtum kommen ließt, es zu entweihen, mein Haus, indem ihr meine Opferspeise, Fett und Blut, darbrachtet, und so meinen Bund bracht, all euren Greueln. Und ihr besorgtet nicht den Dienst meiner Heiligtümer, sondern stelltet solche, die meinen Dienst besorgten in meinem Heiligtume euch an. So spricht der Herr Jahwe: Kein Sohn der Fremde, unbeschnitten am Herzen und unbeschnitten am Fleische, soll in mein Heiligtum kommen, von allen Söhnen der Fremde, welche unter den Söhnen Israels sind; sondern (sogar) die Leviten, die von mir gewichen, bei der Verirrung Israels, das von mir abgeirrt seinen Götzen nach, sie sollen ihre Schuld tragen. Sie sollen in meinem Heiligtume dienen, als Wache an den Toren des Hauses, und sollen im Hause dienen; sie sollen die Brandopfer und anderen Opfer dem Volke schlachten, und vor ihnen stehen, ihnen zu dienen. Weil sie ihnen gedient vor ihren Götzen, und dem Hause Israels zur Verführung zur Missetat gereicht haben, darum erheb' ich meine Hand über sie, spricht der Herr Jahwe, daß sie sollen ihre Schuld tragen. Und sie sollen mir nicht nahen, meine Priester zu sein und all meinen Heiligtümern, den hochheiligen, zu nahen; sondern sie sollen ihre Schmach und ihre Greuel, die sie getan, tragen. Und so bestimme ich sie zu Wächtern des Hauses, zu all seinem Dienste und zu allem, was darin verrichtet wird. Aber die Priester, die Leviten, die Söhne Zadoks, welche den Dienst meines Heiligtums besorgt haben, als die Söhne Israels von mir abirrten, selbige sollen mir nahen, mir zu dienen, und sollen vor mir stehen, um mir Fett und Blut darzubringen, spricht der Herr Jahwe. Selbige sollen zu meinem Heiligtume kommen, und selbige sollen meinem Tische nahen, mir zu dienen, und meinen Dienst zu besorgen. Und wenn sie eingehen in die Tore des innern Vorhofs, sollen sie leinene Kleider anziehen, und nicht soll an sie Wolle kommen, während sie dienen in den Toren des innern Vorhofs und im Hause. Leinene Kopfbinden sollen auf ihrem Haupte sein, und leinene Beinkleider an ihren Lenden; sie sollen sich nicht gürten im Schweiße. Und wenn sie herausgehen in den äußern Vorhof, in den äußern Vorhof zum Volke, so sollen sie die Kleider, worin sie den Dienst verrichten, ausziehen, und sie niederlegen in die Zellen des Heiligtums, und andere Kleider anziehen, daß sie nicht das Volk heiligen mit ihren Kleidern. Und ihr Haupt sollen sie nicht kahl scheren, und nicht frei die Haare wachsen lassen; verschneiden sollen sie die Haare ihres Hauptes. Und Wein soll kein Priester trinken, wenn sie eingehen in den innern Vorhof. Und eine Witwe und Verstoßene sollen sie nicht zu Weibern nehmen, sondern Jungfrauen aus dem Samen des Hauses Israels; aber die Witwe, die eines Priesters Witwe ist, mögen sie nehmen. Und sie sollen mein Volk lehren; den Unterschied zwischen dem Heiligen und dem Unheiligen und zwischen dem Reinen und dem Unreinen sollen sie ihnen kund tun. Und in Streitsachen sollen sie stehen zu Gericht: nach meinen Rechten sollen sie richten. Und meine Gesetze und meine Satzungen bei all meinen Festen sollen sie beobachten, und meine Ruhetage heiligen. Und zu keinem Toten Menschen soll einer kommen, sich zu verunreinigen; nur allein wegen Vater und Mutter und Sohn und Tochter und Bruder und wegen der Schwester, die noch keines Mannes ist, dürfen sie sich verunreinigen. Und nach seiner Reinigung soll man ihm noch sieben Tage zählen; und am Tage, wo er eingeht zum Heiligtume, in den innern Vorhof, um zu dienen im Heiligtume, soll er sein Sündopfer darbringen, spricht der Herr Jahwe. Und als Besitzung soll ihnen gelten, daß ich ihre Besitzung bin; ein Eigentum sollt ihr ihnen nicht geben in Israel: ich bin ihr Eigentum. Das Speisopfer und das Sündopfer und das Schuldopfer sollen sie essen, und alles Verbannte in Israel soll ihnen gehören. Und die Erstlinge aller ersten Früchte und alle Hebopfer von all euren Hebopfern sollen den Priestern gehören. Und die Erstlinge eures Mehles sollt ihr dem Priester geben, ans daß Segen auf deinem Hause bleibe. Alles Aas und Zerissene von Vögeln und vom Vieh sollen die Priester nicht essen. Verteilung des Landes; Maß und Gewicht; OpferUnd wenn ihr das Land verlost zur Besitzung, so sollt ihr eine Hebe für Jahwe heben als heilig vom Lande, die Länge fünf und zwanzig tausend (Ruthen), und die Breite zehntausend; heilig ist selbiges in seinem ganzen Umfange ringsum. Davon soll zum Heiligtume kommen fünfhundert bei fünfhundert ins Gevierte ringsum, und fünfzig Ellen ein Bezirk dazu ringsum. Und von jenem Maße sollst du messen in die Länge fünf und zwanzig tausend, und in die Breite zehntausend; und in dessen Mitte soll das Heiligtum, das hochheilige, sein. Das ist das Heilige vom Lande; den Priestern, den Dienern des Heiligtums, soll es gehören, die da nahen, Jahwe zu dienen; und es soll der Platz für ihre Häuser sein, und ein Heiligtum für das Heiligtum. Und fünf und zwanzig tausend Ruten in die Länge und zehntausend in die Breite soll den Leviten, den Dienern des Hauses, als Eigentum gehören (und) zwanzig Zellen. Und ein Eigentum der Stadt sollt ihr geben, fünftausend in die Breite und in die Länge fünf und zwanzig tausend, gleichlaufend der heiligen Hebe: dem ganzen Hause Israels soll es gehören. Und dem Fürsten sollt ihr gebend zu beiden Seiten der heiligen Hebe und des Eigentums der Stadt, längs der heiligen Hebe und längs des Eigentumes der Stadt, an der Westseite gegen Westen und an der Ostseite gegen Osten, und in die Länge gleichlaufend einem der Stammteile, von der Westgrenze bis zur Ostgrenze. Als Land soll es ihm gehören, als Eigentum in Israel, damit meine Fürsten nicht mehr mein Volk drücken, sondern das Land dem Hause Israels, nach seinen Stämmen, lassen. So spricht der Herr Jahwe: Es sei euch genug, Fürsten Israels! Laßt ab von Gewalt und Unterdrückung, übt Recht und Gerechtigkeit, und hört auf mein Volk zu verdrängen, spricht der Herr Jahwe. Richtige Wage und richtiges Epha und richtiges Bath sollt ihr haben. Das Epha und das Bath sollen ein Maß sein, so daß das Bath den zehnten Teil vom Homer halte, und das Epha den zehnten Teil vom Homer; nach dem Homer soll ihr Maß sein. Und der Seckel soll zwanzig Gera haben. Zwanzig Seckel, fünf und zwanzig Seckel, fünfzehn Seckel, (zusammen sechzig), soll bei euch die Mine sein. Das ist die Hebe, die ihr heben sollt: den sechsten Teil des Epha von einem Homer Weizen, und so sollt ihr den sechsten Teil des Epha geben von einem Homer Gerste. Und die Gebühr vom Öl (vom Bath Öl): der zehnte Teil des Bath vom Kor (Homer): denn zehn Bath sind ein Homer. Und ein Schaf von der Herde, von zweihundert, von den bewässerten Gegenden Israels, zum Speisopfer und zum Brandopfer und zum Dankopfer, zur Versöhnung für sie, spricht der Herr Jahwe. Das ganze Volk im Lande soll gehalten sein zu dieser Hebe an den Fürsten Israels. Und dem Fürsten sollen obliegen die Brandopfer und das Speisopfer und das Trankopfer an den Festen und Neumonden und Ruhetagen, bei allen Versammlungen des Hauses Israels; er soll bringen das Sündopfer und das Speisopfer und das Brandopfer und die Dankopfer zur Versöhnung für das Haus Israels. So spricht der Herr Jahwe: Im ersten (Mond), am ersten Tage des Monden, sollst du einen jungen Stier, fehllos, nehmen, und das Heiligtum entsündigen. Und der Priester soll von dem Blute des Sündopfers nehmen, und es streichen an die Pfosten des Hauses und an die vier Ecken des Absatzes am Altar und an die Pfosten am Tore des innern Vorhofs. Und also sollst du tun am siebenten des Monden, wegen derer, die aus Versehen oder Einfalt gesündigt haben, und so sollt ihr das Haus versöhnen. Im ersten Monde, am vierzehnten Tage des Monden, sollt ihr das Passah halten, das Fest der Tagsiebende; Ungesäuertes soll gegessen werden. Und der Fürst soll an selbigem Tage für sich und für das ganze Volk im Lande einen Stier zum Sündopfer darbringen. Und die sieben Tage des Festes soll er dem Jahwe ein Brandopfer bringen, sieben Stiere und sieben Widder, fehllos, jeden Tag der sieben Tage, und ein Sündopfer, ein Ziegenbock jeden Tag. Und als Speisopfer soll er ein Epha zu dem Stiere und ein Epha zu dem Widder bringen, und Öl, ein Hin, zu dem Epha. Im siebenten Mond, am fünfzehnten Tage des Monden, am (Laubhütten-)Feste, soll er (Opfer) wie jene bringen, sieben Tage lang, wie das Sündopfer, wie das Brandopfer und wie das Speisopfer und wie das Öl. Weiteres von den Opfern, vom königlichen Eigentum von den OpferküchenSo spricht der Herr Jahwe: Das Tor des innern Vorhofs, welches gegen Osten gerichtet ist, soll verschlossen sein die sechs Werktage; aber am Ruhetage soll es geöffnet werden, und am Tage des Neumonden soll es geöffnet werden. Und der Fürst soll hereingehen durch die Halle des Tores von außen, und stehen bleiben an den Pfosten des Tores; und die Priester sollen sein Brandopfer und sein Dankopfer opfern, und er soll anbeten auf der Schwelle des Tores, und dann hinausgehen. Das Tor aber soll nicht geschlossen werden bis zum Abend. Und das gemeine Volk soll anbeten am Eingange selbigen Tores, an den Ruhetagen und an den Neumonden vor dem Angesichte Jahwes. Und das Brandopfer, welches der Fürst dem Jahwe darbringen soll, (ist) am Ruhetage: sechs Schafe, fehllos, und ein Widder, fehllos; und als Speisopfer: ein Epha zu dem Widder; und zu den Schafen ein Speisopfer, was seine Hand geben mag; und an Öl ein Hin zu dem Epha. Und am Tage des Neumonden; ein junger Stier, fehllos, und sechs Schafe und ein Widder; fehllos sollen sie sein. Und ein Epha zu dem Stiere und ein Epha zu dem Widder soll er als Speisopfer bringen; und zu den Schafen so viel, wie seine Hand vermag; und an Öl ein Hin zu dem Epha. Und wenn der Fürst hereingeht, so soll er auf dem Wege der Halle des Tores eingehen, und auf ihrem Wege hinausgehen. Und wenn das gemeine Volk vor Jahwe kommt an den Festtagen, so soll, wer durch das Tor gegen Norden eingeht, um anzubeten, hinausgehen durch das Tor gegen Süden; und wer eingeht durch das Tor gegen Süden, der soll hinausgehen durch das Tor gegen Norden. Man soll nicht zurückkehren durch das Tor, wodurch man eingegangen, sondern stracks vor sich hinausgehen. Und der Fürst soll unter ihnen, wenn sie eingehen, eingehen, und wenn sie ausgehen, sollen sie (zusammen) ausgehen. Und an den Festen und bei den Volksversammlungen soll das Speisopfer sein: ein Epha zu dem Stiere und ein Epha zu dem Widder, und zu den Schafen, was seine Hand geben mag; und an Öl ein Hin zu dem Epha. Und so der Fürst ein freiwilliges Brandopfer oder ein freiwilliges Dankopfer dem Jahwe bringt, so soll man ihm das Tor öffnen, das gegen Osten gerichtet ist; und er soll sein Brandopfer und sein Dankopfer bringen, so wie er es bringt am Ruhetage. Und ist er hinausgegangen, so soll man das Tor schließen nach seinem Ausgange. Und ein jähriges Lamm, fehllos, sollst du täglich dem Jahwe zum Brandopfer bringen; alle Morgen sollst du es bringen. Und ein Speisopfer sollst du dazu bringen alle Morgen, den sechsten Teil des Epha, und an Öl den dritten Teil des Hin, um das Mehl zu befeuchten, als Speisopfer für Jahwe: das seien ewige Satzungen, beständig. Und bringt das Schaf und das Speisopfer und das Öl alle Morgen als beständiges Brandopfer. So spricht der Herr Jahwe: So der Fürst einem seiner Söhne ein Geschenk macht, — es ist seine Besitzung, es soll seinen Söhnen gehören; es ist ihr Eigentum zur Besitzung. So er aber einem seiner Knechte ein Geschenk macht von seiner Besitzung, so soll es ihm gehören bis zum Freijahre, und alsdann wieder kommen an den Fürsten; nur seinen Söhnen kann seine Besitzung werden. Und der Fürst soll nichts nehmen von der Besitzung des Volkes, so daß er es verdrängte aus seinem Eigentume; von seinem Eigentum kann er seinen Söhnen erwerben, auf daß niemand von meinem Volke vertrieben werde aus seinem Eigentume. Und er führte mich durch den Eingang, der an der Seite des Tores, hinein zu den heiligen Zellen für die Priester, welche gegen Norden gerichtet; und siehe, da war ein Ort an der Hinterseite gegen Westen. Und er sprach zu mir: Das ist der Ort, woselbst die Priester das Schuldopfer und Sündopfer kochen, und das Speisopfer backen sollen, damit sie es nicht hinausbringen in den äußern Vorhof, und dadurch das Volk heiligen. Und er führte mich hinaus in den äußern Vorhof, und ließ mich vorübergehen an den vier Ecken des Vorhofs; und siehe, ein (kleiner) Hof war in jeder Ecke des Vorhofs. In den vier Ecken des Vorhofs waren (kleinere) Höfe, unbedeckt, vierzig (Ellen) lang, und dreißig breit; ein Maß hatten alle vier. Und eine Ständereihe ging darin rings herum in allen vieren; und Kochherde waren gemacht unter den Ständeeinfassungen ringsum. Und er sprach zu mir: Das ist das Küchenhaus, worin die Diener des Hauses das Opfer des Volkes kochen sollen. Die TempelquelleUnd er führte mich zurück zu der Türe des Hauses, und siehe, da floß Wasser hervor unter der Schwelle des Hauses gegen Osten; denn die Vorderseite des Hauses war gegen Osten. Und das Wasser lief unterhalb an der rechten Seite des Hauses hinab, südlich vom Altar. Und er führte mich hinaus durch das Tor gegen Norden, und ließ mich draußen herumgehen zum äußern Tore auf dem gegen Osten gerichteten Wege; und siehe, das Wasser floß von der rechten Seite her. Als der Mann hinausging gegen Osten, hatte er eine Meßschnur in seiner Hand. Und er maß tausend Ellen, und führte mich durchs Wasser, Wasser bis an die Knöchel. Und er maß tausend (Ellen), und führte mich durchs Wasser, Wasser bis an die Kniee. Und er maß tausend (Ellen), und führte mich durchs Wasser bis an die Lenden. Und er maß tausend (Ellen), da war's ein Bach, durch den ich nicht hindurchgehen konnte; denn das Wasser war hoch, Wasser zum Schwimmen, ein Bach, der nicht zu durchgehen war. Und er sprach zu mir: Hast du's gesehen, Menschensohn? Und er führte mich wieder zurück ans Ufer des Baches. Als ich zurückkam, siehe, da standen am Ufer des Baches sehr viele Bäume, von dieser und jener Seite. Und er sprach zu mir: dieses Wasser fließt hinaus nach dem östlichen Kreise, und läuft hinab auf die Ebene (bei Jericho), und fällt ins Meer; ins Meer (fällt) das hinausfließende Wasser), und so wird das Wasser (desselben) gesund. Und es geschieht, allerlei lebendige Wesen, die sich regen, werden, wohin der Bach kommt, leben, und es werden sehr viele Fische sein; denn wenn dieses Wasser dorthin kommt, so wird (das Wasser des Meeres) gesund, und alles lebt, wohin der Bach kommt. Und es werden Fischer an demselben stehen; von En-Geddi bis En-Eglaim werden Örter zum Ausbreiten der Netze sein; nach ihrer Art werden Fische darin sein, gleich den Fischen des großen Meeres, sehr viel. Seine Sümpfe und Lachen, die werden nicht geheilt; zu Salz sind sie bestimmt. Und an dem Bache werden, an seinem Ufer, von dieser und jener Seite, allerlei Fruchtbäume wachsen; es welken nicht ihre Blätter, und es gehen ihre Früchte nicht aus; alle Monde zeitigen sie; denn ihr Wasser fließt aus dem Heiligtume hervor. Und ihre Früchte dienen zur Speise, und ihre Blätter zur Arznei. Grenze und Verteilung des LandesSo spricht der Herr Jahwe: Das ist die Grenze, nach welcher ihr das Land verteilen sollt unter die zwölf Stämme Israels. Für Joseph (zwei) Teile, (außerdem) aber sollt ihr es zu gleichen Teilen besitzen, einer, wie der andere. Denn ich habe meine Hand erhobenes euren Vätern zu geben, und so soll euch dieses Land zufallen zur Besitzung. Das ist aber die Grenze des Landes: Auf der Nordseite vom großen Meere an der Weg nach Hethlon bis gen Zedad hin, Hemath, Berotha, Sibraim, welches zwischen der Grenze von Damaskus und der Grenze von Hemath liegt, das mittlere Hazar, welches an der Grenze von Hauran liegt. Und die Grenze soll sein vom von Meere aus nach Hagar-Enon, die Grenze von Damaskus und das Nördliche nordwärts und die Grenze von Hemath: das ist die Nordseite. Und die Ostseite ist zwischen Hauran und Damaskus, und zwischen Gilead und dem Lande Israels der Jordan; von der Grenze sollt ihr bis zum östlichen Meere messen. Das ist die Ostseite. Und die Südseite gegen Mittag geht von Thamar bis zum Hader-Wasser Kades, nach dem Bache (Ägyptens) ans große Meer. Das ist die Südseite gegen Mittag. Und die Westseite ist das große Meer, von der Grenze bis nach Hemath zu. Das ist die Westseite. Dieses Land nun sollt ihr unter euch verteilen, nach den Stämmen Israels. Und ihr sollt es zur Besitzung verlosen euch und den Fremdlingen, die sich unter euch aufhalten, welche Söhne erzeugt haben unter euch; und sie sollen euch sein wie Eingeborne, wie Söhne Israels; mit euch sollen sie zur Besitzung losen unter den Stämmen Israels. In dem Stamme, bei welchem der Fremdling sich aufhält, daselbst sollt ihr ihm seine Besitzung geben, spricht der Herr Jahwe. Das aber sind die Namen der Stämme. Vom Ende gegen Norden, neben dem Wege nach Hethlon, gen Hemath zu, Hazar-Enan, die Grenze von Damaskus, gegen Norden neben Hemath, ihm gehöre es von der Ostseite nach Westen: Dan, ein Stamm. Und an der Grenze Dans, von der Ostseite bis zur Westseite: Asser, ein Stamm. Und an der Grenze Assers, von der Ostseite bis zur Westseite: Naphthali, ein Stamm. Und an der Grenze Naphthali's, von der Ostseite bis zur Westseite: Manasse, ein Stamm. Und an der Grenze Manasse's, von der Ostseite bis zur Westseite: Ephraim, ein Stamm. Und an der Grenze Ephraims, von der Ostseite bis zur Westseite: Ruben, ein Stamm. Und an der Grenze Rubens, von der Ostseite bis zur Westseite: Juda, ein Stamm. Und an der Grenze Juda's, von der Ostseite bis zur Westseite, soll die Hebe sein, welche ihr heben sollt, fünf und zwanzig tausend (Ruten) in die Breite und in die Länge, wie andere Stammteile, von der Ostseite bis zur Westseite; und das Heiligtum soll in der Mitte derselben sein. Die Hebe, welche ihr für Jahwe heben sollt, sei fünf und zwanzig tausend (Ruten) in die Länge und zehntausend in die Breite. Und diesen soll die heilige Hebe gehören: den Priestern, gegen Norden fünf und zwanzig tausend (Ruten); und gegen Westen zehntausend in die Breite; und gegen Osten zehntausend in die Breite; und gegen Süden fünf und zwanzig tausend in die Länge. Und das Heiligtum Jahwes soll in der Mitte derselben sein. Den Priestern soll es gehören, den geweihten, den Söhnen Zadoks, die meinen Dienst besorgt haben, die nicht abgeirrt, als die Söhne Israels abirrten, so wie die Leviten abgeirrt sind. Und ihnen soll eine Hebe gehören von der Hebe des Landes, als Hochheiliges neben der Grenze der Leviten. Und die Leviten sollen (erhalten) gleichlaufend mit der Grenze der Priester fünf und zwanzig tausend (Ruten) in die Länge, und zehntausend in die Breite; die ganze Länge fünf und Zwanzig tausend, und die Breite zehntausend. Sie sollen nichts davon verkaufen, und nicht vertauschen, noch veräußern das Erstling des Landes; denn heilig ist es dem Jahwe. Und fünftausend (Ruten), die übrig sind in die Breite, auf fünf und zwanzig tausend (in die Lange), sind gemeines Land für die Stadt, zur Wohnung und zum Bezirk. Und die Stadt soll in der Mitte liegen. Und das ihre Maße: die Nordseite viertausend und fünfhundert; und die Südseite viertausend und fünfhundert; und die Ostseite viertausend und fünfhundert; und die Westseite viertausend und fünfhundert. Und die Stadt soll einen Bezirk haben: gegen Norden zweihundert und fünfzig; und gegen Süden zweihundert und fünfzig; und gegen Osten zweihundert und fünfzig; und gegen Westen zweihundert und fünfzig. Und was übrig ist in die Länge, neben der heiligen Hebe, zehentausend (Ruten) gegen Osten, und zehntausend gegen Westen was neben der heiligen Hebe ist, dessen Ertrag soll zur Nahrung sein den Arbeitern der Stadt. Die Arbeiter der Stadt aber sollen es bearbeiten aus allen Stämmen Israels. Die ganze Hebe ist fünf und zwanzig tausend (Ruten in die Länge) bei fünf und zwanzig tausend (in die Breite); ins Gevierte sollt ihr die heilige Hebe absondern samt dem Eigentum der Stadt. Und was übrig ist, gehört dem Fürsten auf beiden Seiten der heiligen Hebe und des Eigentums der Stadt, längs der fünf und zwanzig tausend (Ruten) der Hebe bis an die Ostgrenze, und gegen Westen längs der fünf und zwanzig tausend an der Westgrenze, gleichlaufend mit den Anteilen (der Stämme) gehört dem Fürsten; und die heilige Hebe und das Heiligtum des Hauses sollen in der Mitte liegen. Und vom Eigentume der Leviten an (und) vom Eigentume der Stadt an (zwischen dem, was dem Fürsten gehört, liegt beides), was zwischen der Grenze Juda's und der Grenze Benjamins, das soll dem Fürsten gehören. Die übrigen Stämme aber: von der Ostseite bis zur Westseite: Benjamin, ein Stamm. Und an der Grenze Benjamins, von der Ostseite bis zur Westseite: Simeon, ein Stamm. Und an der Grenze Simeons, von der Ostseite bis zur Westseite: Issaschar, ein Stamm. Und an der Grenze Issaschars, von der Ostseite bis zur Westseite: Sebulon, ein Stamm. Und an der Grenze Sebulons, von der Ostseite bis zur Westseite: Gad, ein Stamm. Und an der Grenze Gads, nach der Südseite gegen Mittag soll die Grenze sein von Thamar bis zum Hader-Wasser Kades, gegen den Bach hin am großen Meere. Das ist das Land, das ihr verlosen sollt zur Besitzung unter die Stämme Israels, und das sind ihre Teile, spricht der Herr Jahwe. Und das sind die Ausgänge der Stadt. Von der Nordseite viertausend und fünfhundert (Ruten) Maß, und die Tore der Stadt, nach den Namen der Stämme Israels, drei Tore gegen Norden: das Tor Rubens, ein Tor; das Tor Juda's, ein Tor; das Tor Levi's, ein Tor. Und gegen Osten viertausend und fünfhundert (Ruten), und drei Tore: das Tor Josephs, ein Tor; das Tor Benjamins, ein Tor; das Tor Dans, ein Tor. Und gegen Süden: viertausend und fünfhundert (Ruten) Maß, und drei Tore: das Tor Simeons, ein Tor; das Tor Issaschars, ein Tor; das Tor Sebulons, ein Tor. Gegen Westen: viertausend und fünfhundert (Ruten); ihrer Tore drei: das Tor Gads. ein Tor; das Tor Assers, ein Tor; das Tor Naphthali's, ein Tor. Ringsum achtzehntausend (Ruten), und der Name der Stadt soll von nun an sein: Jahwe daselbst. Daniels Wegführung und ErziehungIm dritten Jahre der Regierung Jojakims, des Königs von Juda, kam Nebukadnezar, der König von Babel, gen Jerusalem, und belagerte es. Und der Herr gab in seine Hand Jojakim, den König von Juda, und einen Teil der Geräte des Gotteshauses; und er brachte sie ins Land Sinear, ins Haus seines Gottes, und die Geräte brachte er in die Schatzkammer seines Gottes. Und der König befahl Aspenas, dem Obersten seiner Hämlinge, von den Söhnen Israels, so vom königlichen Samen als von den Edeln, Knaben zu bringen, an denen kein Fehl, und die schön von Ansehen und kundig in aller Weisheit und kenntnisreich und einsichtsvoll und tüchtig wären im Palaste des Königs zu dienen, und sie zu lehren die Schrift und Sprache der Chaldäer. Und der König verordnete ihnen ein Tagtägliches von den Leckerbissen des Königs und von dem Weine, den er trank, und sie zu erziehen drei Jahre, und nach Verlauf derselben sollten sie dienen vor dem Könige. Und es waren unter ihnen von den Söhnen Juda's Daniel, Hananja, Misael und Asarja. Und der Oberste der Hämlinge legte ihnen Namen bei, und legte dem Daniel bei (den Namen) Beltsazar, und dem Hananja (den Namen) Sadrach, und dem Misael (den Namen) Mesach, und dem Asarja (den Namens Abednego. Und Daniel setzte sich vor, daß er sich nicht verunreinigen wolle mit den Leckerbisten des Königs und mit dem Weine, den er trank, und erbat sich's vom Obersten der Hämlinge, daß er sich nicht verunreinigen müsse. Und Gott setzte den Daniel in Huld und Gnade vor dem Obersten der Hämlinge. Da sprach der Oberst der Hämlinge zu Daniel: Ich fürchte meinen Herrn, den König, welcher eure Speise und euer Getränk verordnet hat. Denn warum sollte er euer Aussehen übler finden als die Knaben eures Alters? So würdet ihr dem Könige mein Haupt verwirken. Da sprach Daniel zum Kellermeister, welchen der Oberste der Hämlinge verordnet hatte über Daniel, Hananja, Misael und Asarja: Versuche es doch mit deinen Knechten zehn Tage, und man möge uns vom Gemüse geben zu essen, und Wasser zu trinken. Und es erscheine vor dir unser Aussehen und das Aussehen der Knaben, welche die Leckerbissen des Königs essen; und so wie es dir erscheinen wird, tue mit deinen Knechten. Und er gehorchte ihnen in dieser Sache, und versuchte es mit ihnen zehn Tage. Und nach Verlauf von zehn Tagen erschien ihr Aussehen bester und völliger von Fleisch als alle die Knaben, welche die Leckerbissen des Königs aßen. Da tat der Kellermeister ihre Leckerbissen und den Wein, den sie trinken sollten, weg, und gab ihnen Gemüse. Diesen Knaben aber, den vieren, ihnen gab Gott Kenntnis und Einsicht in aller Schrift und Weisheit, und Daniel verstand sich auf alle Gesichte und Träume. Und nach Verlauf der Zeit, da der König befohlen sie (vor ihn) zu bringen, da brachte sie der Oberst der Hämlinge vor Nebukadnezar. Und der König redete mit ihnen, und keiner unter allen ward gefunden wie Daniel, Hananja, Misael und Asarja; und so dienten sie vor dem Könige. Und in allen Sachen der Weisheit und Einsicht, darüber der König sie fragte, fand er sie zehn Mal über alle Zeichendeuter und Beschwörer in seinem ganzen Reiche. Und so war Daniel bis zum ersten Jahre Kores, des Königs. Traum NebukadnezarsUnd im zweiten Jahre der Regierung Nebukadnezars träumte Nebukadnezar Träume. Und sein Geist ward unruhig, und sein Schlaf war dahin für ihn. Und der König befahl die Zeichendeuter und die Beschwörer und die Zauberer und die Chaldäer zu rufen, daß sie dem Könige seine Träume anzeigten; und sie kamen und traten vor den König. Und es sprach zu ihnen der König: Einen Traum habe ich geträumt, und mein Geist ist beunruhigt den Traum zu wissen. Und es redeten die Chaldäer zum Könige auf Aramäisch: O König, ewiglich lebe! Sage den Traum deinen Knechten, so wollen wir die Deutung eröffnen. Es antwortete der König, und sprach zu den Chaldäern: Das Wort ist von mir ausgegangen! Wenn ihr mir nicht den Traum und seine Deutung kund tut, so sollt ihr in Stücke zerhauen, und eure Häuser in Kothaufen verwandelt werden. Wenn ihr aber den Traum und seine Deutung eröffnet, so sollt ihr Geschenke und Gaben und große Ehre von mir erhalten: darum eröffnet mir den Traum und seine Deutung! Sie antworteten zum zweiten Mal, und sprachen: Der König sage den Traum seinen Knechten, so wollen wir seine Deutung eröffnen. Es antwortete der König, und sprach: Zuverlässig weiß ich nun, daß ihr Zeit zu gewinnen sucht, alldieweil ihr seht, daß das Wort von mir ausgegangen ist. Wenn ihr nun den Traum mir nicht kund tut, so ist dieses allein eure Absicht, und Lug und Trug habt ihr euch vorgenommen vor mir zu sprechen, bis die Zeit sich ändert: darum sagt mir den Traum, so weiß ich, daß ihr mir seine Deutung eröffnen könnt. Es antworteten die Chaldäer vor dem Könige, und sprachen: Kein Mensch ist auf dem Erdboden, der die Sache, welche der König sagt, vermöchte zu eröffnen: weszhalben auch kein großer und mächtiger König eine Sache wie diese verlangt hat von irgend einem Zeichendeuter und Beschwörer und Chaldäer. Die Sache, welche der König verlangt, ist zu schwer, und kein Anderer ist, welcher sie eröffnen kann vor dem Könige als die Götter, deren Wohnung bei dem Fleische nicht ist. Derohalben erzürnte sich und ergrimmte der König sehr, und befahl alle Weisen Babels umzubringen. Und das Gesetz ging aus, und die Weisen sollten getötet werden, und man suchte Daniel und seine Gesellen, um sie zu töten. Da erwiderte Daniel mit Verstand und Einsicht Arioch, dem Obersten der Trabanten des Königs, welcher ausgegangen war, die Weisen Babels zu töten. Er hob an, und sprach zu Arioch, dem Großbeamten des Königs: Wozu das strenge Gesetz von dem Könige? Da tat Arioch die Sache dem Daniel kund. Und Daniel ging hinein, und bat den König, daß er ihm Frist gäbe, und die Deutung dem Könige eröffnen zu dürfen. Sodann ging Daniel in sein Haus, und tat Hananja, Misael und Asarja, seinen Gesellen, die Sache kund, und daß sie Barmherzigkeit erflehen sollten vom Gott des Himmels wegen dieses Geheimnisses, damit sie nicht den Daniel und seine Gesellen umbrächten mit den übrigen Weisen Babels. Sodann ward dem Daniel in einem Gesichte der Nacht das Geheimnis geoffenbart: da pries Daniel den Gott des Himmels. Es hob Daniel an, und sprach: Es sei der Name Gottes gepriesen von Ewigkeit zu Ewigkeit! denn Weisheit und Macht, ja sein sind sie! Er ändert Zeiten und Stunden, entsetzt Könige, und bestellt Könige, verleiht Weisheit den Weisen und Verstand den Verständigen. Er offenbart das Tiefe und Verborgene, er weiß, was im Finstern ist, und Licht wohnt bei ihm. Dir, Gott meiner Väter, danke ich und lobe dich, daß du mir Weisheit und Kraft gegeben, und jetzt mir kund getan, was wir von dir gebeten; denn die Sache des Königs hast du uns kund getan. Derohalben ging Daniel hinein zu Arioch, welchen der König verordnet hatte die Weisen Babels umzubringen; er ging, und also sprach er zu ihm: Die Weisen Babels bringe nicht um! Führe mich hinein vor den König, so will ich dem Könige die Deutung eröffnen. Da führte Arioch in Eile Daniel hinein vor den König, und also sprach er zu ihm: Ich habe einen Mann gefunden aus den Söhnen der Gefangenschaft von Juda, welcher dem Könige die Deutung kund tun wird. Es antwortete der König, und sprach zu Daniel, dessen Name Beltsazar: Bist du im Stande mir den Traum, den ich gesehen, und seine Deutung kund zu tun? Es antwortete Daniel vor dem Könige, und sprach: „Das Geheimnis, welches der König verlangt, vermögen keine Weisen, Beschwörer, Zeichendeuter, Wahrsager dem Könige zu eröffnen. Aber es ist ein Gott im Himmel, der Geheimnisse offenbart, und er tut dem Könige Nebukadnezar kund, was sein wird in der Folge der Zeiten. Dein Traum und die Gesichte deines Hauptes auf deinem Lager waren diese. Dir, o König, stiegen auf deinem Lager die Gedanken auf, was da sein werde nach diesem; und der, welcher Geheimnisse offenbart, tat dir kund, was da sein wird. Auch ist mir nicht durch Weisheit, welche in mir wäre vor allen Lebendigen, dieses Geheimnis geoffenbart, sondern zu dem Ende, daß die Deutung dem Könige kund werde, und du die Gedanken deines Herzens erfährst." „Du, o König, schauetest, und siehe, (da war) ein großes Bild: dieses Bild war hoch und sein Glanz ausnehmend, es stand vor dir, und sein Ansehen war schrecklich. Das war das Bild; sein Haupt von feinem Golde; seine Brust und seine Arme von Silber; sein Bauch und seine Lenden von Erz; seine Schenkel von Eisen; seine Füße teils von Eisen und teils von Ton. Du schauetest, bis sich ein Stein losriß ohne Menschenhände, der schlug das Bild an seine Füße von Eisen und Ton, und zermalmte sie. Da wurden auf Ein Mal zermalmt Eisen, Ton, Erz, Silber und Gold, und sie waren wie Spreu von Sommertennen, und der Wind führte sie fort, und kein Ort ward für sie gefunden; und der Stein, welcher das Bild geschlagen, ward zu einem großen Berge, und erfüllte die ganze Erde. Das ist der Traum, und seine Deutungen wollen wir sagen vor dem Könige." „Du, o König, bist der König der Könige, dem der Gott des Himmels die Herrschaft, die Macht und die Gewalt und die Herrlichkeit gegeben; und überall, wo Menschenkinder wohnen, Tiere des Feldes und Vögel des Himmels, hat er sie in deine Hand gegeben, und dich über sie alle zum Herrscher gemacht: du bist das Haupt von Gold. Und nach dir wird ein anderes Reich aufkommen, geringer als du, und ein anderes drittes Reich von Erz, welches über die ganze Erde herrschen wird. Und ein viertes Reich wird stark sein wie Eisen; ebenso wie Eisen alles zermalmt und zerschlägt, ja, wie zerschmetterndes Eisen, wird es jenes alles zermalmen und zerschmettern. Und daß du geschauet die Füße und die Zehen teils von Töpferton und teils von Eisen — ein geteiltes Reich wird es sein, aber von der Stärk des Eisens wird in ihm sein, alldieweil du geschauet Eisen gemischt mit Ton. Und die Fußzehen teils von Eisen und teils von Ton — zum Teil wird das Reich stark sein und teils wird es zerbrechlich sein. Daß du geschauet Eisen gemischt mit Ton — sie werden sich vermischen durch Menschensamen, aber nicht ineinander hangen bleiben, siehe, wie Eisen sich nicht vermischt mit Ton. Aber in den Tagen selbiger Könige wird der Gott des Himmels ein Reich aufrichten, das in Ewigkeit nicht zerstört wird, und dessen Herrschaft keinem anderen Volke wird überlassen werden; es wird zermalmen und vernichten alle diese Reiche, aber selbst bestehen in Ewigkeit: alldieweil du geschauet hast, daß vom Berge sich ein Stein losriß ohne Menschenhände, und zermalmte das Eisen, das Erz, den Ton, das Silber und das Gold. Der große Gott hat dem Könige kund getan, was nach diesem sein wird, und sicher ist der Traum, und zuverlässig seine Deutung." Da fiel der König Nebukadnezar auf sein Angesicht, und beugte sich vor Daniel, und Opfer und Wohlgerüche befahl er ihm zu spenden. Es antwortete der König Daniel und sprach: Wahr ist's, daß euer Gott der Gott der Götter ist und der Herr der Könige und der Offenbarer der Geheimnisse, da du vermocht dieses Geheimnis zu offenbaren. Da erhob der König den Daniel, und viele große Geschenke gab er ihm, und setzte ihn über die ganze Landschaft Babel, und zum Obervorsteher über alle Weisen Babels. Aber Daniel bat den König, und er verordnete über die Verwaltung der Landschaft Babel Sadrach, Mesach und Abednego; und Daniel war in der Pforte des Königs. Märtyrertum der drei Freunde DanielsNebukadnezar, der König, machte ein Bild von Gold, seine Höhe sechzig Ellen, seine Dicke sechs Ellen; er richtete es auf in der Ebene Dur in der Landschaft Babel. Und Nebukadnezar, der König, sandte aus, zu versammeln die Satrapen, die Vorsteher und die Landpfleger, die Oberrichter, die Schatzmeister, die Gesetzkundigen, die Rechtsgelehrten und alle Amtleute der Landschaften, daß sie kämen zur Einweihung des Bildes, welches Nebukadnezar, der König, aufgerichtet. Da versammelten sich die Satrapen, die Vorsteher und die Landpfleger, die Oberrichter, die Schatzmeister, die Gesetzkundigen, die Rechtsgelehrten und alle Amtleute der Landschaften zur Einweihung des Bildes, welches Nebukadnezar, der König, aufgerichtet, und traten vor das Bild, welches Nebukadnezar aufgerichtet. Und der Herold rief mit Macht: Euch wird angesagt, ihr Völker, Nationen und Zungen! Zur Zeit, da ihr hören werdet den Klang des Hornes, der Rohrflöte, der Zither, der Sambuke, des Psalters, der Sackpfeife und allerlei Arten von Saitenspiel, sollt ihr niederfallen und anbeten vor dem goldenen Bilde, welches Nebukadnezar, der König, aufgerichtet. Und wer nicht niederfällt und anbetet, der soll in selbigem Augenblicke in den brennenden Feuerofen geworfen werden. Derohalben in selbiger Stunde, da alle Völker hörten den Klang des Hornes, der Rohrflöte, der Zither, der Sambuke, des Psalters und allerlei Arten von Saitenspiel, so fielen alle Völker, Nationen und Zungen anbetend nieder vor dem goldenen Bilde, welches Nebukadnezar, der König, aufgerichtet. Derohalben in selbiger Stunde nahten chaldäische Männer, und gaben die Juden an. Sie hoben an, und sprachen zu Nebukadnezar, dem Könige: O König, ewiglich lebe! Du, o König, hast Befehl gegeben, daß jedermann, so wie er hört den Klang des Hornes, der Rohrflöte, der Zither, der Sambuke, des Psalters und der Sackpfeife und allerlei Arten von Saitenspiel, niederfallen soll und anbeten vor dem goldenen Bilde; und wer nicht niederfällt und anbetet, soll in den brennenden Feuerofen geworfen werden. Nun sind jüdische Männer, welche du verordnet hast über die Verwaltung der Landschaft Babel, Sadrach, Mesach und Abednego, diese Männer achten nicht auf dich, o König: deinen Göttern dienen sie nicht, und das goldene Bild, welches du aufgerichtet, beten sie nicht an. Da befahl Nebukadnezar im Zorn und Grimm Sadrach, Mesach und Abednego herbeizubringen. Da wurden diese Männer herbeigebracht vor den König. Es hob Nebukadnezar an, und sprach zu ihnen: War es Vorsatz, Sadrach, Mesach und Abednego? Meinem Gott dient ihr nicht, und vor dem goldenen Bilde, welches ich aufgerichtet, betet ihr nicht an? Nun denn, wenn ihr zur Zeit, da ihr hört den Klang des Hornes, der Rohrflöte, der Zither, der Tambure, des Psalters und der Sackpfeife und allerlei Arten von Saitenspiel, niederfallen und anbeten werdet vor dem goldenen Bilde, welches ich gemacht. — Wenn ihr aber nicht anbetet, so sollt ihr in selbigem Augenblicke in den brennenden Feuerofen geworfen werden; und wer ist der Gott, der euch erretten wird aus meiner Hand? Es antworteten Sadrach, Mesach und Abednego, und sprachen zum Könige Nebukadnezar: Wir haben nicht nötig darüber ein Wort dir zu erwiedern. Wenn unser Gott, dem wir dienen, vermag uns zu retten aus dem brennenden Feuerofen, so wird er aus deiner Hand, o König, uns retten. Wenn aber nicht, so sollst du wissen, o König, daß wir deinen Göttern nicht dienen, und vor dem goldenen Bilde, welches du aufgerichtet, nicht anbeten. Da ward Nebukadnezar voll Grimmes, und die Gestalt seines Antlitzes veränderte sich gegen Sadrach, Mesach und Abednego. Er hob an, und befahl den Ofen sieben Mal mehr zu heizen, als man für gut befunden ihn zu heizen. Und Männern, den stärksten MSnnen in seinem Heere, befahl er Sadrach, Mesach und Abednego zu binden, in den brennenden Feuerofen zu werfen. Da wurden diese Männer gebunden in ihren Beinkleidern, ihren Wämsern und ihren Mänteln und ihren Gewändern, und geworfen in den brennenden Feuerofen. Derohalben, weil das Wort des Königs strenge, und der Ofen ausnehmend heiß war, so tötete diese Männer, welche Sadrach, Mesach und Abednego hinauftrugen, die Flamme des Feuers. Diese drei Männer aber, Sadrach, Mesach und Abednego, fielen gebunden in den brennenden Feuerofen. Da erschrak Nebukadnezar, der König, und stand auf in Hast. Er hob an und sprach zu seinen Räten: Haben wir nicht drei Männer gebunden in das Feuer geworfen? Sie antworteten und sprachen zum Könige: Gewißlich, o König! Er antwortete, und sprach: Siehe, ich sehe vier Männer frei wandeln inmitten des Feuers, und keine Verletzung ist an ihnen, und das Ansehen des vierten gleicht einem Göttersöhne. Da nahte Nebukadnezar der Türe des brennenden Feuerofens. Er hob an und sprach: Sadrach, Mesach und Abednego, ihr Diener des höchsten Gottes, kommt heraus! Es gingen Sadrach, Mesach und Abednego heraus aus dem Feuer. Und es versammelten sich die Sattapen, die Vorsteher und die Landpfleger und die Räte des Königs; sie sahen, daß das Feuer keine Macht gehabt an den Leibern dieser Männer, und daß das Haar ihres Hauptes nicht versengt, und ihre Beinkleider nicht verändert, und der Geruch des Feuers nicht an sie gekommen war. Es hob Nebukadnezar an, und sprach: Gepriesen sei der Gott Sadrachs, Mesachs und Abednego's, der seinen Engel gesandt, und seine Diener gerettet, die sich auf ihn verlassen, und den Befehl des Königs übertreten, und ihre Leiber Preis gegeben, daß sie nicht einem anderen Gott dienten und anbeteten außer ihrem Gott! Und von mir wird Befehl gegeben, daß jegliches Volk, Nation und Zunge, wer Lästerungen spricht gegen den Gott Sadrachs, Mesachs und Abednego's, soll in Stücken gehauen, und sein Haus in einen Kothaufen verwandelt werden, alldieweil kein anderer Gott ist, welcher vermag zu erretten solchergestalt. Alsdann machte der König Sadrach, Mesach und Abednego mächtig in der Landschaft Babel. Nebukadnezars Traum und Wahnsinn„Nebukadnezar, der König, allen Völkern, Nationen und Zungen, welche auf der ganzen Erde wohnen. Heil euch in Fülle! Die Zeichen und Wunder, welche der höchste Gott an mir getan, habe ich geruht kund zu tun. Seine Zeichen, wie groß sind sie! und seine Wunder, wie mächtig! Sein Reich ist ein ewiges Reich, und seine Herrschaft währt bei Geschlecht und Geschlecht." „Ich Nebukadnezar lebte ruhig in meinem Hause, und glücklich in meinem Palaste: da schauete ich einen Traum, der erschreckte mich, und Gedanken auf meinem Lager und Gesichte meines Hauptes ängstigten mich. Und von mir ward Befehl gegeben vor mich alle Weisen Babels hereinzuführen, damit sie die Deutung des Traumes mir kund täten. Alsdann kamen herein die Zeichendeuter, die Beschwörer, die Chaldäer und die Wahrsager, und den Traum sagte ich ihnen; aber seine Deutung taten sie mir nicht kund. Zuletzt aber kam vor mich Daniel, dessen Name Beltsazar nach dem Namen meines Gottes, und in welchem der Geist der heiligen Götter ist, und den Traum sagte ich ihm. „Beltsazar, Oberster der Zeichendeuter, von dem ich weiß, daß der Geist der heiligen Götter in dir, und kein Geheimnis dir zu schwer ist! Sage mir die Gesichte meines Traumes, die ich gesehen, und seine Deutung. Die Gesichte aber meines Hauptes auf meinem Lager (waren diese): Ich schauete, und siehe, ein Baum stand mitten auf der Erde, der war sehr hoch; groß war der Baum und stark, und seine Höhe reichte an den Himmel, und er ward gesehen bis ans Ende der ganzen Erde. Sein Laub war schön, und seine Frucht war groß, und Nahrung war an ihm für Alle; unter ihm fanden Schatten die Tiere des Feldes, und in seinen Zweigen wohnten die Vögel des Himmels, und von ihm nährte sich alles Fleisch. Ich schauete in den Gesichten meines Hauptes auf meinem Lager, und siehe, ein Wächter und Heiliger stieg vom Himmel herab. Er rief mit Macht, und also sprach er: Hauet den Baum um, und schneidet seine Zweige ab, streift sein Laub ab, und streuet seine Frucht umher, es fliehe das Wild unter ihm weg, und die Vögel des Himmels von seinen Zweigen! Doch seinen Wurzelstamm laßt in der Erde, aber in Banden von Eisen und Erz, im Grase des Feldes; und vom Taue des Himmels werde er benetzt, und mit den Tieren habe er Teil am Kraute des Feldes. Sein Herz soll anders als menschlich werden, und ein Tierherz soll ihm gegeben werden, und sieben Zeiten sollen über ihm vergehen. Auf Beschluß der Wächter beruhte die Sache, und auf Ausspruch der Heiligen die Angelegenheit, auf daß die Lebendigen erkennen, daß der Höchste herrscht über das Königtum der Menschen, und wem er will, es verleiht, und den Niedrigsten der Menschen darüber setzt. Diesen Traum schauete ich König Nebukadnezar, und du, Beltsazar, sage die Deutung, alldieweil alle Weisen meines Reiches nicht vermögen mir die Deutung kund zu tun; doch du kannst es, denn der Geist der heiligen Götter ist in dir." „Da entsetzte sich Daniel, dessen Name Beltsazar, wohl einen Augenblick, und seine Gedanken erschreckten ihn. Es hob der König an, und sprach: Beltsazar! der Traum und die Deutung erschrecke dich nicht! Es antwortete Beltsazar, und sprach: „Mein Herr! der Traum gelte deinen Hassern, und seine Deutung deinen Feinden! Der Baum, den du geschauet, der groß und stark war, und dessen Höhe an den Himmel reichte, und der gesehen ward auf der ganzen Erde, und dessen Laub schön, und dessen Frucht groß war, und an dem für Alle Nahrung war, unter welchem die Tiere des Feldes wohnten, und in dessen Zweigen die Vögel des Himmels weilten: das bist du, o König, der du groß und mächtig bist, und dessen Größe groß ist, und reicht an den Himmel, und deine Herrschaft an das Ende der Erde. Und daß der König einen Wächter und Heiligen sah herabsteigen vom Himmel, der da sprach: Hauet den Baum um und verderbt ihn, doch seinen Wurzelstamm laßt in der Erde, aber in Banden von Eisen und Erz, im Grase des Feldes, und vom Taue des Himmels werde er benetzt, und mit den Tieren des Feldes habe er Teil, bis sieben Zeiten über ihm vergehen — das ist die Deutung, o König, und solches ist der Beschluß des Höchsten, welcher meinen Herrn, den König, trifft. Man wird dich ausstoßen von den Menschen, und bei den Tieren des Feldes wird deine Wohnung sein, und Gras, gleich Stieren wird man dir zu essen geben, und vom Taue des Himmels dich benetzen lassen, und sieben Zeiten werden über dir vergehen, bis daß du erkennst, daß der Höchste herrscht über das Königtum der Menschen, und wem er will, es verleiht. Daß aber gesagt ward den Wurzelstamm des Baumes zu lassen — dein Reich wird dir verbleiben, nachdem du erkannt, daß der Himmel herrscht. Darum, o König, laß dir meinen Rat gefallen, und wirf ab deine Sünden durch Gerechtigkeit, und deine Schuld durch Barmherzigkeit gegen die Armen, ob deinem Glücke Dauer werden wird." „Alles widerfuhr Nebukadnezar, dem Könige. Nach Verlauf von zwölf Monden wandelte er umher auf seinem königlichen Palaste zu Babel. Es hob der König an, und sprach: Ist das nicht die große Babel, welche ich erbauet zum königlichen Sitze durch meine große Macht und zum Ruhme meiner Herrlichkeit? Noch war das Wort im Munde des Königs, da kam eine Stimme vom Himmel herab: Dir wird gesagt, König Nebukadnezar! das Reich wird dir genommen, und von den Menschen wird man dich ausstoßen, und bei den Tieren des Feldes wird deine Wohnung sein, Gras, gleich Stieren, wird man dir zu essen geben, und sieben Zeiten werden über dir vergehen, bis daß du erkennest, daß der Höchste herrscht über das Königtum der Menschen, und wem er will, es verleiht. In selbigem Augenblicke ging das Wort in Erfüllung an Nebukadnezar, und von den Menschen ward er ausgestoßen, und Gras, gleich Stieren, aß er, und vom Taue des Himmels ward sein Leib benetzt, bis daß sein Haar wuchs, gleich Adlern, und seine Nägel, gleich Vögeln." Aber nach Verlauf der Zeit erhob ich Nebukadnezar meine Augen zum Himmel, und mein Verstand kam mir wieder, und ich pries den Höchsten, und lobte und ehrte den ewig Lebenden, dessen Herrschaft eine ewige Herrschaft ist, und dessen Reich währt bei Geschlecht und Geschlecht. Und alle Bewohner der Erde sind wie nichts zu achten, und nach seinem Willen tut er mit dem Heere des Himmels und den Bewohnern der Erde, und keiner ist, der ihm wehrte, und zu ihm spräche: Was hast du gemacht? Zu selbiger Zeit kam mein Verstand mir wieder, und zum Ruhme meines Reiches, meiner Herrlichkeit und meines Glanzes kam er mir wieder, und mich suchten meine Räte und Gewaltigen, und ich ward über mein Reich eingesetzt, und ich erhielt noch größere Macht. Nun lobe ich Nebukadnezar und erhebe und ehre den König des Himmels; denn all sein Tun ist Wahrheit und seine Wege Recht, und die in Hochmut wandeln, die vermag er zu erniedrigen." Belsazars Gastmahl, Eroberung BabelsBelsazar, der König, gab ein großes Gastmal seinen tausend Gewaltigen, und vor den Tausenden trank er Wein. Belsazar befahl, als der Wein schmeckte, die goldenen und silbernen Gefäße herbeizubringen, welche Nebukadnezar, sein Vater, weggenommen aus dem Tempel zu Jerusalem, daß daraus tränken der König und seine Gewaltigen, seine Gemahlinnen und seine Kebsweiber. Alsdann brachte man die goldenen Gefäße, welche man weggenommen aus dem Tempel des Hauses Gottes zu Jerusalem, und es tranken daraus der König und seine Gewaltigen, seine Gemahlinnen und seine Kebsweiber. Sie tranken Wein, und sangen Loblieder auf ihre Götter von Gold und Silber, Erz, Eisen, Holz und Stein. In selbigem Augenblicke kamen Finger von einer Menschenhand hervor, und schrieben, dem Leuchter gegenüber, auf den Kalk der Wand des königlichen Palastes, und der König sah die Hand, welche schrieb. Sodann veränderte der König seine Farbe, und seine Gedanken erschreckten ihn, und die Bande seiner Lenden lösten sich, und seine Kniee schlugen an einander. Es rief der König mit Macht, daß man die Beschwörer, Chaldäer und Wahrsager herbeibringen sollte. Es hob der König an, und sprach zu den Weisen Babels: Jeglicher, der diese Schrift lesen, und mir ihre Deutung eröffnen wird, der soll mit Purpur bekleidet werden und mit einer goldenen Kette um seinen Hals, und als der dritte soll er im Reiche herrschen. Sodann kamen alle Weisen des Königs herein; aber sie vermochten nicht die Schrift zu lesen und die Deutung dem Könige kund zu tun. Sodann erschrak der König Belsazar sehr, und veränderte seine Farbe, und seine Gewaltigen wurden bestürzt. Die Königin kam wegen der Angelegenheit des Königs und seiner Gewaltigen in den Speisesaal. Es hob die Königin an und sprach: O König, ewiglich lebe! Laß dich deine Gedanken nicht erschrecken, und verändere deine Farbe nicht! Es ist ein Mann in deinem Reiche, in welchem der Geist der heiligen Götter ist, und zur Zeit deines Vaters ist Einsicht und Verstand und Weisheit, gleich der Weisheit der Götter, in ihm erfunden worden, und der König Nebukadnezar, dein Vater, hat ihn zum Obersten der Zeichendeuter, Beschwörer Chaldäer, Wahrsager gesetzt, dein Vater, o König! alldieweil ein ausnehmender Geist und Kunde und Verstand des Traumdeutens und der Rätselerklärung und des Knotenlösens in ihm erfunden ward, nämlich in Daniel, dessen Namen der König in Beltsazar gewandelt; nun werde Daniel gerufen, so wird er die Deutung eröffnen. Alsdann ward Daniel hereingebracht vor den König. Es hob der König an, und sprach zu Daniel: Bist du Daniel, von den Gefangenen der Juden, welche der König, mein Vater, hergebracht aus Juda? Ich habe von dir gehört, daß der Geist der Götter in dir ist, und Einsicht und Verstand und ausnehmende Weisheit in dir erfunden wird. Und nun sind die Weisen und Beschwörer vor mich gebracht worden, daß sie diese Schrift läsen und die Deutung mir kund täten; aber sie vermögen nicht die Deutung der Sache zu eröffnen. Ich habe aber von dir gehört, daß du Deutungen geben und Knoten lösen kannst; wenn du nun kannst diese Schrift lesen und ihre Deutung mir kund tun, so sollst du mit Purpur bekleidet werden und mit einer goldenen Kette um deinen Hals, und als der dritte sollst du im Reiche herrschen. Aldann antwortete Daniel, und sprach vor dem Könige: Deine Geschenke behalte, und deine Gaben verleihe einem Andern! doch will ich die Schrift dem Könige lesen, und ihre Deutung ihm kund tun. O König! der höchste Gott gab Königtum und Größe und Ehre und Herrlichkeit Nebukadnezar, deinem Vater; und wegen der Größe, welche er ihm gegeben, zitterten und bebeten vor ihm alle Völker, Nationen und Zungen; wen er wollte, den tötete er, und wem er wollte, dem schenkte er das Leben, und wen er wollte, den erhob er, und wen er wollte den erniedrigte er. Da sich aber sein Herz erhob, und sein Geist übermütig ward bis zur Vermessenheit, wurde er von seinem königlichen Throne gestoßen, und die Würde von ihm genommen. Und von den Menschenkindern ward er ausgestoßen, und sein Herz ward den Tieren gleich, und bei den Waldeseln war seine Wohnung, Gras, gleich Stieren, mußte er essen, und vom Taue des Himmels ward sein Leib benetzt, bis daß er erkannte, daß Gott der Höchste herrscht über das Rönigtum der Menschen, und wen er will, darüber setzt. Aber du, sein Sohn Belsazar, hast dein Herz nicht gedemütigt, alldieweil du all dieses wußtest; sondern gegen den Herrn des Himmels hast du dich erhoben, und die Gefäße seines Hauses hat man vor dich gebracht, und du und deine Gewaltigen, deine Gemahlinnen und deine Kebsweiber, ihr habt Wein aus ihnen getrunken, und auf die Götter von Silber und Gold, Erz, Eisen, Holz und Stein, welche nicht sehen und nicht hören und nichts wissen, hast du Loblieder gesungen, und den Gott, in dessen Hand dein Odem, und bei dem all deine Schicksale sind, hast du nicht geehrt. Alsdann ward von ihm die Hand gesandt, und diese Schrift gezeichnet. Und das ist die Schrift, die gezeichnet ist: Gezählt, Gezählt, Gewogen und Teilende. Das ist die Auslegung des Wortes: Gezählt: gezählt hat Gott deine Regierung, und machte ihr ein Ende. Gewogen: gewogen bist du auf der Wage, und zu leicht erfunden. Geteilt: geteilt wird dein Reich und gegeben den Medern und Persern. Alsdann befahl Belsazar, und man zog dem Daniel den Purpur an und eine goldene Kette um seinen Hals, und rief von ihm aus, daß er der dritte Herrscher im Reiche sein sollte. In selbiger Nacht ward Belsazar, der Chaldäer-König, getötet. Und Darius, der Meder, bekam das Königreich, da er zwei und sechzig Jahre alt war. Daniel in der LöwengrubeDarius fand für gut über das Reich hundert und zwanzig Satrapen zu setzen, welche im ganzen Reiche sein sollten, und über dieselben drei Fürsten, von welchen Daniel einer war, welchen jene Satrapen Rechenschaft ablegen sollten, damit der König keinen Schaden litte. Da übertraf dieser Daniel die Fürsten und die Satrapen, alldieweil ein ausnehmender Geist in ihm war; und der König gedachte ihn zu setzen über das ganze Reich. Da suchten die Fürsten und die Satrapen Vorwand zu finden wider Daniel von Seiten der Regierung; aber keinen Vorwand noch etwas Schlechtes konnten sie finden, alldieweil er treu war, und kein Fehler noch etwas Schlechtes an ihm erfunden ward. Da sprachen diese Männer: Wir werden gegen diesen Daniel keinen Vorwand finden, wenn wir (ihn) nicht wider ihn finden im Gesetze seines Gottes. Da stürmten diese Fürsten und Satrapen hinein zum Könige, und also sprachen sie zu ihm: König Darius, ewiglich lebe! Es haben sich alle Fürsten des Reiches, Vorsteher und Satrapen, Räte und Landpfleger, beratschlagt eine königliche Satzung zu setzen und ein Verbot zu stellen, daß, wer eine Bitte tut an irgend einen Gott oder Menschen binnen dreißig Tagen, außer an dich, o König, in die Löwengrube geworfen werden soll. Nun, o König, bestätige das Verbot, und zeichne eine Schrift auf, die nicht zu widerrufen nach dem Gesetze der Meder und Perser, welches unveränderlich. Derohalben zeichnete der König Darius die Schrift und das Verbot auf. Daniel aber, als er erfahren, daß die Schrift aufgezeichnet war, ging in sein Haus (er hatte aber offene Fenster in seinem Obergemache gen Jerusalem hin), und drei Mal des Tags knieete er auf seine Kniee, und betete und lobpreiste vor seinem Gott, gleichwie er getan vor diesem. Da stürmten jene Männer hinein, und fanden Daniel bittend und flehend vor seinem Gott. Alsdann nahten sie, und sprachen vor dem Könige von dem königlichen Verbote: Hast du nicht ein Verbot erlassen, daß, wer etwas bitte von irgend einem Gott oder Menschen binnen dreißig Tagen, außer von dir, o König, in die Löwengrube geworfen werden soll? Es antwortete der König und sprach: Solches ist fest nach dem Gesetze der Meder und Perser, welches unveränderlich. Alsdann antworteten sie und sprachen vor dem Könige: Daniel, einer von den Söhnen der Gefangenschaft von Juda, hat nicht auf dich geachtet, o König, noch auf das Verbot, welches du erlassen, und drei Mal des Tages betet er sein Gebet. Da das der König hörte, betrübte es ihn sehr, und er setzte auf Daniel seine Sorge ihn zu retten, und bis zum Untergange der Sonne gab er sich Mühe ihn zu erlösen. Alsdann stürmten jene Männer hinein zum Könige und sprachen zum Könige: Wisse, o König, daß die Meder und Perser ein Gesetz haben, daß kein Verbot noch Satzung, welche der König festgesetzt, darf geändert werden. Alsdann befahl der König, und man brachte den Daniel, und warf ihn in die Löwengrube. Es hob der König an, und sprach zu Daniel: Dein Gott, dem du dienst ohne Unterlaß, der errette dich! Und es ward ein Stein gebracht, und auf die Öffnung der Grube gelegt, und der König versiegelte denselben mit seinem Ringe und mit dem Ringe seiner Gewaltigen, daß nichts in Absicht Daniels verändert würde. Sodann ging der König in seinen Palast, und übernachtete fastend, und Beischläferinnen ließ er nicht hineinführen zu sich, und sein Schlaf floh von ihm. Alsdann stand der König mit der Morgenröte auf, mit dem Lichte, und ging in Eile zu der Löwengrube. Und da er sich der Grube nahte, rief er nach Daniel mit betrübter Stimme; es hob der König an, und sprach zu Daniel: Daniel, Diener des lebendigen Gottes! hat dein Gott, dem du dienst ohne Unterlaß, vermocht dich zu erretten von den Löwen? Da redete Daniel mit dem Könige: O König, ewiglich lebe! Mein Gott hat seinen Engel gesandt, und den Rachen der Löwen verschlossen, daß sie mich nicht verletzten, alldieweil vor ihm Unschuld erfunden ist an mir, und auch vor dir, o König, habe ich kein Verbrechen getan. Da ward der König sehr froh, und befahl den Daniel herauszuziehen aus der Grube; und Daniel ward herausgezogen aus der Grube, und es fand sich keine Verletzung an ihm, weil er seinem Gott vertrauet hatte. Und es befahl der König, und man brachte jene Männer, welche Daniel angegeben, und warf sie in die Löwengrube, sie, ihre Söhne und ihre Weiber; und sie kamen nicht auf den Grund der Grube, so bemächtigten sich ihrer die Löwen, und zermalmten all ihre Gebeine. Alsdann schrieb Darius, der König, an alle Völker, Nationen und Zungen, welche auf dem ganzen Erdboden wohnten: Heil euch in Fülle! Von mir ergeht Befehl, daß man in der ganzen Herrschaft meines Reiches den Gott Daniels verehre und fürchte; denn er ist der lebendige Gott, der ewig besteht, und dessen Reich nicht zerstört wird, und dessen Herrschaft währt bis ans Ende; der da erlöst und errettet, und Zeichen und Wunder tut im Himmel und auf Erden; der den Daniel erlöst hat aus der Hand der Löwen. Dieser Daniel nun war mächtig unter der Regierung des Darius und unter der Regierung Kores, des Persers. Gesicht von den vier TierenIm ersten Jahre Belsazars, des Königs von Babel, schauete Daniel einen Traum und Gesichte seines Hauptes auf seinem Lager. Alsdann schrieb er den Traum auf; die Summe der Sache erzählt er. Daniel hob an, und erzählte: Ich schauete in meinem Gesichte bei Nacht, und siehe, die vier Winde des Himmels brachen los auf das große Meer. Und vier große Tiere stiegen hervor aus dem Meere, verschieden eines von dem anderen. Das erste war wie ein Löwe, und hatte Adlersflügel; ich schauete, bis daß ihm die Flügel ausgerissen wurden, und es ward aufgehoben von der Erde, und auf Füße wie ein Mensch gestellt, und eines Menschen Herz ward ihm gegeben. Und siehe, ein anderes Tier, das zweite, gleich einem Bären, und auf der einen Seite stand es aufrecht, und drei Rippen hatte es in seinem Rachen zwischen seinen Zähnen. Und also sprach man zu ihm: Auf! friß viel Fleisch! Nach diesem schauete ich, und siehe, ein anderes wie ein Parder, und es hatte vier Flügel eines Vogels auf seinem Rücken, und vier Häupter hatte das Tier, und Herrschaft ward ihm gegeben. Nach diesem schauete ich in den nächtlichen Gesichten, und siehe, ein viertes Tier, fürchterlich und schrecklich und ausnehmend stark, und große eiserne Zähne hatte es, fraß und zermalmte, und das Übrige zertrat es mit seinen Füßen, und es war verschieden von allen Tieren vor ihm, und hatte zehn Hörner. Ich gab Acht auf die Hörner, und siehe, ein anderes kleines Horn stieg auf zwischen ihnen, und drei von den vorigen Hörnern wurden ausgerissen vor ihm; und siehe, Augen wie Menschenaugen waren an diesem Horne, und ein Mund, der Vermessenes redete. Ich schauete, bis daß Stühle aufgestellt wurden, und ein Betagter sich setzte, sein Gewand wie Schnee weiß, und seines Hauptes Haar wie reine Wolle, sein Stuhl Feuerflammen, und dessen Räder lodernd Feuer. Ein Feuerstrom floß und ging von ihm aus; tausendmal Tausende dienten ihm, und Myriaden mal Myriaden standen vor ihm; das Gericht setzte sich, und Bücher wurden geöffnet. Ich schauete: sodann wegen der vermessenen Reden, welche das Horn redete, schauete ich, bis daß das Tier getötet und sein Leib umgebracht und in den Brand des Feuers geworfen ward. Auch den übrigen Tieren ward ihre Herrschaft genommen; denn ihres Lebens Länge war ihnen bestimmt auf Zeit und Stunde. Ich schauete in den nächtlichen Gesichten, und siehe, mit den Wolken des Himmels kam wie eines Menschen Sohn, und gelangte zu dem Betagten, und man brachte ihn vor denselben. Und ihm ward Herrschaft und Herrlichkeit und Königtum gegeben, daß alle Völker und Nationen und Zungen ihm dienen; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nie vergeht, und sein Königtum wird nicht zerstört. Es ward mein Geist mir Daniel betrübt im Innern, und meine Gesichte erschreckten mich. Ich nahte einem von den Dastehenden, und bat ihn um Gewißheit über alles dieses. Und er sagte es mir, und tat mir die Deutung der Dinge kund. „Diese großen Tiere, deren viere — vier Könige werden sich von der Erde erheben. Aber es werden die Heiligen des Höchsten das Reich bekommen, und das Reich besitzen in Ewigkeit in alle Ewigkeit." Sodann begehrte ich Gewißheit über das vierte Tier, welches verschieden war von ihnen allen, ausnehmend schrecklich, und eiserne Zähne hatte und eherne Klauen, fressend, zermalmend und das Übrige mit seinen Füßen zertretend; und über die zehn Hörner auf seinem Haupte, und das andere, welches heraufstieg, und vor welchem drei abfielen, und jenes Horn hatte sowohl Augen als einen Mund, der Vermessenes redete, und sein Ansehen war größer als seine Genossen. Ich schauete, wie jenes Horn Krieg führte mit den Heiligen, und über sie siegte, bis daß der Betagte kam, und den Heiligen des Allerhöchsten Recht geschafft ward, und die Zeit eintrat, da die Heiligen das Reich besitzen sollten. Also sprach er: Das vierte Tier, es wird ein viertes Reich auf Erden sein, welches verschieden ist von allen Reichen, und verschlingt die ganze Erde, und zertritt sie, und zermalmt sie. Und die zehn Hörner — aus selbigem Königreiche werden zehn Könige aufstehen, und ein anderer wird nach ihnen aufstehen, und selbiger wird verschieden sein von den vorigen, und drei Könige demütigen. Und er wird Reden gegen den Höchsten ausstoßen, und die Heiligen des Allerhöchsten aufreiben, und wird sinnen Fest-Zeiten und Gesetz zu ändern; und sie werden in seine Hand gegeben sein eine Zeit und (zwei) Zeiten und eine halbe Zeit. Aber das Gericht wird sich setzen, und man wird ihm die Herrschaft nehmen, um sie für immer zu vertilgen und zu vernichten. Und Königtum und Herrschaft und Gewalt aller Reiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volke der Heiligen des Allerhöchsten gegeben; sein Reich ist ein ewiges Reich, und alle Herrschaften werden ihm dienen und gehorchen. So weit die Geschichte. Mich Daniel erschreckten meine Gedanken sehr, und meine Farbe veränderte sich an mir; aber ich bewahrte die Sache in meinem Herzen. Ein anders GesichtIm dritten Jahre der Regierung Belsazars, des Königs, erschien mir Daniel ein Gesicht, nach dem, welches mir früher erschienen war. Und ich schauete im Gesicht; und es geschah, als ich schauete, da war ich in Susan, der Burg, in der Landschaft Elam; und ich schauete im Gesicht, und ich befand mich am Flusse Ulai. Und ich erhob meine Augen, und schauete, und siehe, ein Widder stand vor dem Flusse, der hatte zwei Hörner, und die zwei Hörner waren hoch, und das eine war höher als das andere, und das höhere stieg auf zuletzt. Ich sah den Widder stoßen nach Westen und Norden und Süden, und kein Tier konnte vor ihm bestehen, und niemand rettete aus seiner Hand, und er tat, was ihm gefiel, und tat groß. Und ich gab Acht, und siehe, ein Ziegenbock kam vom Untergang über den ganzen Erdboden her, ohne die Erde zu berühren, und der Bock hatte ein ansehnliches Horn zwischen seinen Augen. Und er kam bis zu dem Widder mit den zwei Hörnern, welchen ich sah vor dem Flusse stehen, und lief auf ihn zu in seinem mächtigen Grimme. Und ich sah ihn, wie er bei dem Widder ankam; und er ward auf ihn erbittert, und stieß den Widder, und zerbrach seine beiden Hörner, und der Widder vermochte nicht vor ihm zu stehen; und er warf ihn zu Boden, und trat ihn, und niemand rettete den Widder aus seiner Hand. Und der Ziegenbock tat groß über die Maßen; da er aber stark ward, zerbrach das große Horn, und es wuchsen vier ansehnliche an seiner Statt gegen die vier Winde des Himmels. Und aus einem von ihnen kam ein kleines Horn hervor, und ward ausnehmend groß nach Süden und nach dem Aufgange und nach der Zierde (der Erde.) Und es ward groß bis zum Heere des Himmels, und warf zu Boden etliche vom Heere und von den Sternen, und zertrat sie; und bis zum Fürsten des Heeres erhob es sich, und entzog ihm das beständige Opfer, und die Wohnstätte seines Heiligtums ward niedergeworfen, und das Heer wird hingegeben samt dem beständigen Opfer um des Frevels willen, und es wirft zu Boden die Wahrheit, und es tut's, und es gelingt ihm. Und ich hörte einen Heiligen reden; und es sprach ein (anderer) Heiliger zu einem, welcher redete: Bis auf wie lange geht das Gesicht vom beständigen Opfer und vom Frevel des Verwüsters, daß sowohl Heiligtum als Heer zertreten wird? Und er sprach zu mir: Bis auf zwei tausend und drei hundert Abende (und) Morgen, da wird das Heiligtum gerechtfertigt sein. Und es geschah, als ich Daniel das Gesicht schauete, da suchte ich Verständnis, und siehe, da stand Einer vor mir wie vom Ansehen eines Mannes. Und ich hörte eines Menschen Stimme innerhalb des Ulai, der rief und sprach: Gabriel, erkläre diesem das Gesicht! Und er kam an meine Stelle; und da er kam, erschrak ich, und fiel auf mein Angesicht. Und er sprach zu mir: Merk auf, Menschensohn! Denn das Gesicht (geht) auf die Zeit des Endes. Und als er mit mir redete, sank ich betäubt auf mein Angesicht zur Erde; er aber rührte mich an, und stellte mich auf meine Stelle. Und er sprach: Sieh', ich tue dir kund, was geschehen wird in der letzten Zeit des Zornes; denn (das Gesicht geht) auf die Zeit des Endes. Der Widder, den du gesehen, mit den zwei Hörnern, (das sind) die Könige der Meder und Perser. Und der Ziegenbock ist ein König von Griechenland, und das große Horn zwischen seinen Augen, das ist der erste König. Und das zerbrochene (Horn), so daß vier aufstanden an seiner Stelle — vier Königreiche werden aus dem Volke aufstehen, aber nicht mit seiner Macht. Und am Ende ihres Reiches, wenn die Abtrünnigen (das Maß der Sünden) voll gemacht haben, wird ein König aufstehen, freches Angesichts und der Hinterlist kundig; und stark wird seine Macht, aber nicht durch seine Macht, und wird sonderlich Verderben anrichten, und Gelingen haben in seinem Tun, und wird Zahlreiche und das Volk der Heiligen zu Grunde richten. Und ob seiner Klugheit, so gelingt ihm der Trug in seiner Hand; und er wird sich in seinem Herzen erheben, und unversehens Viele verderben, und wird wider den Fürsten der Fürsten aufstehen, aber ohne Menschenhand vertilgt werden. Und das Gesicht von den Abenden und Morgen, wovon die Rede, ist Wahrheit; doch du versiegele das Gesicht, denn es geht auf lange Zeit hinaus. Ich Daniel aber war dahin, und ward krank eine Zeit lang: dann stand ich auf, und tat das Geschäft des Königs, und war entsetzt ob dem Gesichte, und niemand verstand es. Die siebzig JahrewochenIm ersten Jahre Darius, des Sohnes Ahasveros, aus medischem Samen, welcher über das Reich der Chaldäer König geworden, im ersten Jahre seiner Regierung, merkte ich Daniel in der Schrift auf die Zahl der Jahre, wovon das Wort Jahwes geschah zu Jeremia, dem Propheten, sie voll zu machen für die Trümmer Jerusalems, (nämlich) siebzig Jahre. Und ich richtete mein Angesicht zu Gott, dem Herrn, um zu suchen Gebet und Flehen in Fasten und Sacktuch und Asche. Und ich betete zu Jahwe, meinem Gott, und legte mein Bekenntnis; ab, und sprach: Ach! Herr, du großer und furchtbarer Gott, der Bund und Gnade bewahrt denen, die ihn lieben und seine Gebote halten! Wir haben gesündigt und uns vergangen und gefrevelt und uns empört, und sind gewichen von deinen Geboten und von deinen Rechten. Und wir hörten nicht auf deine Knechte, die Propheten, welche in deinem Namen redeten zu unsren Königen, unsren Obersten und unsren Vätern und zu dem ganzen Volke des Landes. Dein, Herr, ist die gerechte Sache, unser aber die Beschämung, wie zu dieser Zeit (es ist), der Männer von Juda und der Bewohner von Jerusalem und des ganzen Israels, der nahen und der fernen in allen Ländern, wohin du sie vertrieben um ihrer Vergehung willen, womit sie sich gegen dich vergangen. Herr! uns ziemt die Beschämung, unsren Königen, unsren Obersten und unsren Vätern, daß wir wider dich gesündigt. Doch bei dem Herrn, unsrem Gott, ist Barmherzigkeit und Verzeihung. Denn wir haben uns wider ihn empört, und nicht gehorcht der Stimme Jahwes, unsres Gottes, zu wandeln nach seinen Gesetzen, welche er uns vorgelegt durch seine Knechte, die Propheten. Und ganz Israel übertrat dein Gesetz, und wich ab, so daß es nicht deiner Stimme gehorchte; und so ergoß sich über uns der Fluch und Schwur, welcher geschrieben steht im Gesetze Mose's, des Knechtes Gottes, weil wir wider ihn gesündigt. Und so erfüllte er sein Wort, das er geredet wider uns und wider unsre Richter, welche uns richteten, indem er über uns großes Unglück brachte, desgleichen nicht geschehen unter dem ganzen Himmel, wie es geschehen zu Jerusalem. So wie es geschrieben steht im Gesetze Mose's, all dieses Unglück kam über uns. Aber wir flehten nicht zu Jahwe, unsrem Gott, um uns zu kehren von unsren Vergehungen, und zu merken auf deine Wahrheit. Darum war Jahwe bedacht auf das Unglück, und brachte es über uns; denn gerecht ist Jahwe, unser Gott, in all seinem Tun, was er getan; aber wir gehorchten nicht seiner Stimme. Und nun, Herr, unser Gott, der du dein Volk ausgeführt aus dem Lande Ägypten mit starker Hand, und dir einen Namen gemacht, wie zu dieser Zeit (er ist): wir haben gesündigt, gefrevelt. Herr, gemäß all deinen Gnadenerweisungen, laß deinen Zorn und deinen Grimm sich wenden von deiner Stadt Jerusalem, deinem heiligen Berge! Denn um unsrer Sünden und der Vergehungen unsrer Väter willen ist Jerusalem und dein Volk zur Schmach geworden all unsren Umgebungen. Und nun höre, o unser Gott, auf das Gebet deines Knechtes und auf sein Flehen, und laß dein Angesicht leuchten über dein Heiligtum, das verwüstete, um des Herrn willen! Neige, o mein Gott, dein Ohr, und höre! Tue auf deine Augen, und schaue unsre Verwüstung und die Stadt, welche nach deinem Namen genannt ist! denn nicht um unsrer Gerechtigkeit willen legen wir unser Flehen vor dir nieder, sondern um deiner großen Güte willen. Herr, höre! Herr, verzeihe! Herr, merk' auf, und tue' es, und verzeuch nicht, um dein selbst willen, o mein Gott! Denn nach deinem Namen wird deine Stadt und dein Volk genannt. Noch redete ich, und betete, und bekannte meine Sünde und die Sünde meines Volkes Israel, und legte mein Flehen nieder vor Jahwe, meinem Gott, für den heiligen Berg meines Gottes; noch redete ich im Gebete: da kam der Mann Gabriel, welchen ich im vorigen Gesichte gesehen, beeilt in Eile zu mir heran, um die Zeit des Abendopfers. Und er gab Einsicht, und redete mit mir, und sprach: Daniel, ich bin jetzt ausgegangen, dir das Verständnis zu erklären. Mit Anfang deines Flehens ging der Ausspruch aus, und ich komme, (dir ihn) zu verkünden; denn du bist ein Vielgeliebter. So merke nun auf den Ausspruch, und gib Acht auf das Gesicht! Siebzig Siebende sind bestimmt über dein Volk und über deine heilige Stadt, bis der Frevel vollbracht, und die Sünden besiegelt, und die Schuld geführt, und ewige Gerechtigkeit herbeigeführt, und Gesicht und Prophet besiegelt, und das Allerheiligste gesalbt wird. Wisse also und merke: vom Ausgange des Wortes (das zu Jeremia geschah), daß Jerusalem wieder hergestellt und erbauet werden soll, bis auf einen gesalbten Fürsten, sind sieben Siebende; und binnen zwei und sechzig Siebenden wird es wieder hergestellt und erbaut werden mit Straßen und Graben, aber im Drucke der Zeiten. Und nach den zwei und sechzig Siebenden wird ein Gesalbter weggerafft, und Keiner ist vorhanden, der ihm angehört, und die Stadt und das Heiligtum wird verwüsten das Volk eines Fürsten, welcher kommt, und dessen Ende (wie) in Flut, und bis zum Ende Krieg, Beschluß von Verwüstungen. Und er befestigt den Bund Vielen ein Siebend lang, und während der Hälfte des Siebends wird er Schlachtopfer und Speisopfer einstellen, und über der Zinne des Greuels wird der Verwüster sein, und zwar bis daß Vertilgung und Beschluß sich ergießt über den Verwüster. Die letzte Monarchie und deren EndeIm dritten Jahre Kores, des Königs von Persien, ward dem Daniel, dessen Name Beltsazar genannt war, eine Offenbarung enthüllt: und Wahrheit ist die Offenbarung, und (betrifft) großes Elend. Und er merkte auf die Offenbarung, und ihm ward Verständnis des Gesichtes. In selbigen Tagen saß ich Daniel traurend drei Wochen lang. Köstliches Brot aß ich nicht, und Fleisch und Wein kam nicht in meinen Mund, und salben tat ich mich nicht, bis drei Wochen voll waren. Und am vier und zwanzigsten Tage des ersten Monden, da war ich am Ufer des großen Stromes Hiddekel. Und ich erhob meine Augen, und schauete, und siehe, ein Mann (stand da), in Linnen gekleidet, und seine Lenden umgürtet mit Gold von Uphas. Und sein Leib war wie erysolith, und sein Angesicht von Ansehen wie der Blitz, und seine Augen wie Feuerfackeln, und seine Arme und zu seinen Füßen wie der Anblick von geglättetem Erz, und der Schall seiner Rede wie der Schall eines Volksgetümmels. Und ich Daniel sah das Gesicht allein, und die Männer, welche bei mir waren, sahen das Gesicht nicht; aber eine große Furcht fiel auf sie, und sie flohen, indem sie sich versteckten. Und ich blieb allein übrig, und sah dieses große Gesicht; aber es blieb in mir keine Kraft übrig, und meine Gesichtsfarbe verwandelte sich an mir zur Entstellung, und ich behielt keine Kraft. Und ich hörte den Ton seiner Reden; und wie ich den Ton seiner Reden hörte, sank ich betäubt auf mein Angesicht, und mein Angesicht zur Erde. Aber siehe, da berührte mich eine Hand, und half mir auf meine zitternden Kniee und Hände. Und er sprach zu mir: Daniel, vielgeliebter Mann! merk' auf die Reden, die ich zu dir rede, und bleibe stehen auf deiner Stelle; denn ich bin jetzt zu dir gesandt. Und als er solches mit mir redete, stand ich zitternd da. Und er sprach zu mir: Fürchte dich nicht, Daniel! Denn von dem ersten Tage an, da du deinen Sinn gerichtet Verständnis zu erhalten und dich zu kasteien vor deinem Gott, sind deine Worte erhört worden, und ich bin gekommen auf deine Worte. Der Oberste aber des Königreichs Persien stand mir entgegen ein und zwanzig Tage; und siehe, Michael, einer der ersten Obersten (der Engel), kam mir zu Hilfe, und ich erhielt daselbst den Vorrang bei den Königen von Persien. Und ich bin gekommen, dir kund zu tun, was deinem Volke begegnen wird in der Folge der Zeiten; denn noch (geht) das Gesicht auf (ferne) Zeit. Und als er mit mir redete gleich diesen Reden, schlug ich mein Angesicht zur Erde, und verstummte. Und siehe, Einer wie gleich Menschensöhnen rührte an meine Lippen: da tat ich meinen Mund auf, und redete, und sprach zu dem, der vor mir stand: „Mein Herr! um des Gesichtes willen überfielen mich Schrecken, und ich behielt keine Kraft. Und wie vermag ein Knecht meines Herrn da zu reden mit meinem Herrn da?" Und von nun an blieb keine Kraft in mir, und kein Athem war mir übrig. Da berührte mich wiederum Einer wie vom Ansehen eines Menschen, und stärkte mich. Und er sprach: Fürchte dich nicht, vielgeliebter Mann! Heil dir! sei getrost, getrost! Und als er mit mir redete, fühlte ich mich gestärkt, und sprach: Es rede mein Herr! denn du hast mich gestärkt. Und er sprach: Weißt du, warum ich zu dir gekommen? Und nun will ich zurückkehren, um mit dem Obersten von Persien zu kämpfen, und ich ziehe (dazu) aus; aber siehe, es kommt dann der Oberste Griechenlands. Doch will ich dir berichten, was verzeichnet ist im Buche der Wahrheit. Und niemand unterstützt mich gegen jene, als Michael, euer Oberster. Aber auch ich, im ersten Jahre Darius, des Meders, stand ihm bei als Helfer und Schutz. Und nun will ich dir die Wahrheit berichten. Siehe, noch drei Könige werden aufstehen den Persern, und der vierte wird sich bereichern mit größerem Reichtum denn alle; und wenn er stark ist in seinem Reichtum, wird er alle aufreizen, das Königreich Griechenland. Aber es wird ein tapferer König aufstehen, und mit großer Macht herrschen, und tun nach seinem Gefallen. Und wenn er aufgestanden, wird sein Reich zertrümmert und verteilt werden nach den vier Winden des Himmels, doch nicht seiner Nachkommenschaft, und nicht mit der Macht, mit welcher er geherrscht; denn sein Reich wird ausgerissen, und anderen (verteilt) außer jenen. Und es wird mächtig sein der König des Südens; und einer von seinen Obersten, der wird mächtiger werden als er und herrschen; seine Herrschaft wird groß sein. Und nach Verlauf von Jahren werden sie sich befreunden, und die Tochter des Königs des Südens wird zum Könige des Nordens einziehen, um Frieden zu stiften. Aber sie wird die Kraft des Beistands nicht behalten, und er wird nicht bestehen, noch sein Beistand; und sie wird hingegeben werden, sie und die sie eingeführt haben, und der sie erzeugt hat und der ihrer habhaft ward in den Zeiten. Aber es erhebt sich einer von den Sprößlingen ihrer Wurzeln an seiner Stelle, und wird zum Heere kommen, und in die Festungen des Königs des Nordens eindringen und mit ihnen schalten und mächtig sein. Auch ihre Götter samt ihren gegossenen Bildern, samt ihren kostbaren Geräten, Silber und Gold, wird er als Beute wegführen nach Ägypten, und wird einige Jahre abstehen vom Könige des Nordens. Der zieht wider das Reich des Königs des Südens, kehrt aber zurück in sein Land. Aber seine Söhne werden Krieg beginnen, und eine Menge großer Heere sammeln, und (der Eine) wird einfallen und überschwemmen und überfluten, und wird zurückkehren, und sie werden Krieg führen bis zu seiner Festung. Da wird der König des Südens erbittert werden, und ausziehen und mit ihm streiten, mit dem Könige des Nordens, und wird eine große Menge aufbringen, und die Menge ist seiner Hand untergeben. Und die Menge erhebt sich, und sein Mut steigt, und er wirft Myriaden nieder, wird aber nicht die Oberhand behalten. Denn es kehrt wieder der König des Nordens, und bringt eine Menge auf, größer als die vorige, und nach Verlauf der Zeit von einigen Jahren wird er kommen mit großem Heere und großem Gute. Und zu selbigen Zeiten werden Viele aufstehen wider den König des Südens, und unbändige Leute deines Volkes werden sich erheben, um das Gesicht zu bestätigen, und fallen. Und so wird der König des Nordens kommen, und einen Wall aufschütten, und eine befestigte Stadt einnehmen; und die Macht des Südens wird nicht widerstehen, auch sein auserlesenes Volk, es wird nicht vermögen zu widerstehen. Und der wider ihn ausgezogen, wird tun nach seinem Gefallen, und niemand wird vor ihm bestehen; und er wird Fuß fassen im Lande der Zierde, und Vollbringen ist in seiner Hand. Und er wird sein Absehen darauf richten zu erlangen die Macht seines ganzen Reiches, und Frieden mit ihm (schließen), und wird es tun, und die Weibes-Tochter wird er ihm geben, um es zu Grunde zu richten; aber es wird nicht zu Stande kommen, noch ihm werden. Und er wird sein Angesicht richten nach den Inseln, und viele einnehmen; aber ein Heerführer wird seinem Hohne ein Ende machen, außer daß er seinen Hohn ihm zurückgibt. Und er wird sein Angesicht richten zu den Festungen seines Landes, und er strauchelt und fällt und wird nicht mehr gefunden werden. Und es erhebt sich auf seiner Stelle Einer, der einen Eintreiber die Krone des Reiches (Judäa) durchziehen läßt, und wird in einiger Zeit zerbrochen werden, aber nicht im Zorne und nicht im Kriege. Und es erhebt sich auf seiner Stelle ein Verworfener, und man legt nicht auf ihn die Würde des Königtums, und er kommt unversehens, und bemächtigt sich des Reiches durch Schmeicheleien. Und die überschwemmende Kriegsmacht wird von ihm überschwemmt und gebrochen werden, und auch ein Bundesfürst. Denn seit er sich mit ihm befreundet, wird er Trug üben, und ausziehen, und die Oberhand gewinnen mit wenig Volk. Unversehens und in die fettesten Gegenden des Landes wird er eindringen, und tun, was seine Väter nicht getan, noch seiner Väter Väter; Beute und Raub und Habe wird er ihnen austeilen, und auch wider die Festungen wird er Anschläge sinnen; und das bis auf eine Zeit, Und er wird seine Macht und seinen Mut aufbieten wider den König des Südens mit großem Heere, und der König des Südens wird sich zum Kriege rüsten mit großem und über die Maßen starkem Heere, aber nicht bestehen; denn man wird Anschläge wider ihn sinnen. Selbst die seine Leckerbissen essen, werden ihn verderben. Und sein Heer wird daherfluten, und es werden viele Erschlagene fallen. Und die beiden Könige, ihre Herzen sinnen Bosheit, und an Einem Tische reden sie Lügen. Es wird aber nicht gelingen, sondern noch (verziehet sich) das Ende auf die bestimmte Zeit. Und er wird in sein Land kehren mit großer Habe, und seinen Sinn richten wider den heiligen Bund, und es ausrichten, und in sein Land kehren. Zur bestimmten Zeit wird er wieder gen Süden ziehen, aber es wird nicht sein wie im Anfange so zuletzt. Denn chittäische Schiffe werden wider ihn kommen, und er wird verzagen, und wiederum ergrimmt er wider den heiligen Bund, und richtet es aus, und wiederum tritt er in Einverständnis; mit den Abtrünnigen vom heiligen Bunde. Und eine Kriegsmacht wird von ihm bestellt werden, die wird das Heiligtum, die Feste, entweihen, und das beständige Opfer abschaffen, und den Greuel des Verwüsters aufstellen. Und die am Bunde Frevelnden wird er zum Abfall verleiten durch Schmeicheleien; aber das Volk derer, die ihren Gott kennen, werden sich ermannen, und Taten ausrichten. Und die Verständigen des Volkes werden Viele zur Einsicht bringen, aber fallen durch Schwert und Feuer, durch Gefangenschaft und Raub eine Zeit lang. Aber indem sie fallen, wird ihnen mit kleiner Hilfe geholfen werden, und Viele werden sich an sie anschließen mit Heuchelei. Und von den Verständigen werden Manche fallen, um zu läutern unter ihnen und zu säubern und zu reinigen bis zur Zeit des Endes; denn noch auf die bestimmte Zeit (verzieht es sich). Und es tut nach seinem Gefallen der König, und wird sich auflehnen und erheben wider alle Gottheit, und wider den Gott der Götter wird er Ungeheueres reden, und es wird ihm gelingen, bis der Zorn vorüber ist; denn der Beschluß wird vollzogen. Auch die Götter seiner Väter wird er nicht achten, noch die Lust der Weiber, noch irgend einen Gott wird er achten, sondern sich wider alle erheben; aber den Gott der Besten wird er auf seinem Gestelle ehren, und den Gott, den seine Väter nicht gekannt haben, wird er ehren mit Gold und mit Silber und mit köstlichen Steinen und mit Kleinoden. Und so wird er tun den befestigten Burgen mit dem fremden Gotte; wer (ihn) anerkennt, dem wird er große Ehre erteilen, und ihnen Herrschaft geben über Viele, und Land verteilen zur Belohnung. Und zur Zeit des Endes wird mit ihm der König des Südens zusammenstoßen, und der König des Nordens wird wider ihn losstürmen mit Wagen und mit Reitern und mit vielen Schiffen, und wird durch die Länder dringen und fluten und überschwemmen. Auch wird er in das Land der Zierde kommen, und Vieles wird fallen; aber diese werden aus seiner Hand entrinnen: Edom und Moab und die Blüte der Söhne Ammons. Und er wird seine Hand ausstrecken nach den Ländern, auch das Land Ägypten wird nicht entrinnen. Und er wird sich der Gold- und Silberschätze bemächtigen und aller Kostbarkeiten Ägyptens, und Libyer und Äthiopier werden seinen Schritten folgen. Aber Gerüchte werden ihn erschrecken aus dem Aufgange und aus Norden, und er zieht aus mit großem Grimme, um Viele zu vertilgen und zu vernichten. Und er wird seine Palastgezelte aufschlagen zwischen dem Meere und dem Berge der heiligen Zierde, aber seinem Ende entgegengehen ohne Errettung. Und zu selbiger Zeit wird Michael, der große Oberste, der für die Söhne deines Volkes steht (und streitet), aufstehen, und es wird eine Zeit der Drangsal sein, dergleichen nicht gewesen, seitdem Volk gewesen bis zu selbiger Zeit; aber zu selbiger Zeit wird dein Volk errettet werden, alle die aufgeschrieben sind im Buche (des Lebens). Und viele von den im Erdenstaube Schlafenden werden erwachen, diese zum ewigen Leben und jene zur Schande, zum ewigen Abscheu. Aber die Verständigen werden glänzen wie der Glanz der Beste, und die, welche die Vielen zur Gerechtigkeit geführt, wie die Sterne ewiglich und immerdar. Du aber, Daniel, verschließe diese Worte und versiegele das Buch bis auf die Zeit des Endes. Viele werden es durchlaufen, und so wird die Erkenntnis viel werden. Und ich Daniel schauete, und siehe, zwei Andere standen da, einer diesseits des Ufers des Stromes, und einer jenseits des Ufers des Stromes. Und (der eine) sprach zu dem in Linnen gekleideten Manne, welcher über dem Wasser des Stromes stand: Bis wann (verzieht sich) das Ende der erschrecklichen Dinge? Und ich hörte den in Linnen gekleideten Mann, welcher über dem Wasser des Stromes stand, wie er seine Rechte und seine Linke gen Himmel hob, und schwur beim ewig Lebenden: daß bis zu einer Zeit, (zwei) Zeiten und einer halben, und wenn zu Ende sei die Zerstreuung eines Teils des heiligen Volkes, all dieses vollendet sein werde. Und ich hörte es, aber verstand es nicht, und sprach: Mein Herr! was ist der Ausgang von diesem? Und er sprach: Gehe, Daniel! denn verschlossen und versiegelt bleiben die Worte bis zur Zeit des Endes. Viele werden sich reinigen, säubern und läutern, und die Frevler werden freveln, und alle Frevler werden nicht darauf achten, aber die Verständigen werden darauf achten. Von der Zeit aber, da das beständige Opfer abgeschafft, und der Greuel des Verwüsters aufgestellt wird, sind tausend zweihundert und neunzig Tage. Heil dem, der harrt und erreicht tausend dreihundert und fünf und dreißig Tage! Du aber gehe hin zum Ende, und du wirst ruhen und aufstehen zu deinem Lose am Ende der Tage. Zwei symbolische HandlungenVerheiratung des Propheten; Drohung und VerheißungDas Wort Jahwes, welches geschah zu Hosea, dem Sohn Beeri's, zur Zeit Usia's, Jothams, Aha's, Hiskia's der, Könige von Juda, und zur Zeit Jerobeams, des Sohnes des Joas, des Königs von Israel. Anfang dessen, was Jahwe redete zu Hosea. Es sprach Jahwe zu Hosea: Gehe hin, nimm dir ein Hurenweib und Hurenkinder; denn huren tut das Land hinter Jahwe. Da ging er hin, und nahm Gomer, die Tochter Diblaims; und sie ward schwanger, und gebar ihm einen Sohn. Und Jahwe sprach zu ihm: Nenne seinen Namen Jesreel (Gott zerstreuet); denn noch wenige Zeit, so ahnde ich die Blutschuld von Jesreel am Hause Jehu's, und mache dem Königtume des Hauses Israels ein Ende. Und es geschieht zu selbiger Zeit, daß ich zerbreche den Bogen Israels im Tale Jesreel. Und sie ward abermals schwanger, und gebar eine Tochter. Und er sprach zu ihm: Nenne ihren Namen Unbegnadigte; denn nicht mehr will ich fürder das Haus Israels begnadigen, daß ich ihnen vergäbe. Aber das Haus Juda's will ich begnadigen, und sie erretten durch Jahwe, ihren Gott, und nicht sie erretten durch Bogen und Schwert und Krieg, durch Rosse und Reiter. Und sie entwöhnete die Unbegnadigte, und ward schwanger, und gebar einen Sohn. Und er sprach: Nenne seinen Namen Nicht-mein-Volk; denn ihr seid nicht mein Volk, und ich will nicht euer (Gott) sein. Aber die Zahl der Söhne Israels soll werden wie Sand des Meeres, welche nicht gemessen noch gezählt wird; und es geschieht, anstatt daß ihnen gesagt wird: Ihr seid nicht mein Volk, wird zu ihnen gesagt werden: Söhne des lebendigen Gottes. Und es sammeln sich die Söhne Juda's und die Söhne Israels zumal, und setzen sich ein Haupt, und ziehen herauf aus dem (fremden) Lande; denn groß wird sein der Tag Jesreel (da Gott säet). Saget euren Brüdern: Mein-Volk, und zu euren Schwestern: Begnadigte! Rechtet mit eurer Mutter, rechtet! denn sie ist nicht mein Weib, und ich nicht ihr Mann, daß sie wegtue ihre Hurerei aus ihrem Antlitze, und ihren Ehebruch zwischen ihren Brüsten weg: damit ich sie nicht nackt ausziehe, und sie hinstelle wie am Tage ihrer Geburt, und sie mache der Wüste gleich und gleich dem dürren Lande, und sie sterben lasse vor Durst. Auch ihre Söhne will ich nicht begnadigen; denn Huren-Söhne sind sie. Denn es hurt ihre Mutter, Schande treibt ihre Gebärerin; denn sie spricht: Ich will nachgehen meinen Buhlen, die mir geben mein Brot und mein Wasser, meine Wolle und mein Linnen, mein Öl und mein Getränk. Darum, siehe, verzäune ich ihren Weg mit Dornen, und mauere ihr eine Mauer, daß sie ihre Pfade nicht finde. Und sie läuft ihren Buhlen nach, und erreicht sie nicht; und sucht sie, und findet sie nicht: und so spricht sie: Ich will gehen und zurückkehren zu meinem ersten Manne, denn besser war mir damals als jetzt. Sie aber erkennt es nicht, daß ich ihr gegeben das Getreide und den Most und das Öl, und Silber ihr gemehrt und Gold, das sie zum Baal machten! Darum will ich mein Getreide zurücknehmen zu seiner Zeit, und meinen Most zu seiner Frist, und entreißen meine Wolle und mein Linnen, zur Bedeckung ihrer Blöße. Und nun will ihre Scham enthüllen vor ihrer Buhlen Augen, und niemand soll sie meiner Hand entreißen. Und all ihrer Freude mach' ich ein Ende, ihren Festen, ihren Neumonden und ihren Ruhetagen und all ihren Feiertagen. Und ich verwüste ihren Weinstock und ihren Feigenbaum, von denen sie spricht: Buhlerlohn sind sie mir, welchen mir meine Buhlen gegeben; und ich wandele sie in einen Wald, daß sie fresse das Wild des Feldes. Und ich ahnde an ihr die Baalstage, da sie ihnen räucherte, und anlegte ihren Ring und ihr Geschmeide, und ihren Buhlen nachging, mich aber vergaß, spricht Jahwe. Darum, siehe, lock' ich sie, und führe sie in die Wüste, und spreche ihr freundlich zu. Und ich geb' ihr von dannen ihre Weinberge und das Tal Achor zur Türe der Hoffnung; und daselbst singt sie wie in ihren Jugendtagen, und wie zur Zeit, da sie heraufzog aus dem Lande Ägypten. Und es geschieht zu selbiger Zeit, spricht Jahwe, da rufest du: mein Mann, und nicht mehr rufest du mir: mein Eheherr. Und ich entferne die Namen der Baals aus ihrem Munde, daß man ihrer nicht mehr gedenke mit ihrem Namen. Und ihnen zu Gunsten schließ' ich einen Bund zu selbiger Zeit mit den Tieren des Feldes und mit den Vögeln des Himmels und dem Gewürme der Erde; und Bogen und Schwert und Krieg zerbrech' (und tilg') ich aus dem Lande, und laste sie wohnen in Sicherheit. Und ich verlobe dich mir auf ewig, verlobe dich mir mit Recht und Gerechtigkeit, und mit Huld und Barmherzigkeit; ich verlobe dich mir mit Treue, und du wirst Jahwe erkennen. Und es geschieht zu selbiger Zeit, da will ich erhören, spricht Jahwe: erhören den Himmel, und der soll die Erde erhören, und die Erde soll erhören das Getreide und den Most und das Öl, und die sollen Jesreel (das von Gott gesäete Israel) erhören. Und ich säe sie mir im Lande, und begnadige die Unbegnadigte, und sage zu Nicht-mein-Volk: Mein Volk bist du, und selbigen sagt: Mein Gott. Abermalige sinnbildliche Verheiratung nebst VerheißungUnd Jahwe sprach zu mir: Gehe abermals hin, liebe ein Weib, das von einem Buhlen geliebt wird, und die Ehe bricht, so wie Jahwe die Söhne Israels liebt, und sie sich wenden zu anderen Göttern, und die Rosinenkuchen (der Götzenopfer) lieben. Und ich kaufte sie mir um fünfzehn (Seckel) Silbers und einen Homer und einen Lethech Gerste. Und ich sprach zu ihr: Lange Zeit sollst du mir (einsam) bleiben, sollst nicht huren, und keinem Manne gehören; und auch ich gegen dich. Denn lange Zeit werden die Söhne Israels bleiben ohne König und ohne Obersten und ohne Opfer und ohne Bildsäule und ohne Schulterkleid und Theraphim. Darnach werden die Söhne Israels zurückkehren, und Jahwe, ihren Gott, suchen und David, ihren König, und hineilen zu Jahwe und seinem Segen, in der Folge der Zeiten. Rügende und drohende Reden gegen Israel und Juda; zuletzt VerheißungenGegen den Götzendienst EphraimsHört das Wort Jahwes, ihr Söhne Israels! denn Rechtsstreit hat Jahwe mit den Bewohnern des Landes; denn keine Treue, noch Liebe, noch Gotteserkenntnis ist im Lande. Schwören und Lügen und Morden und Stehlen und Ehebrechen; Gewalttat üben sie, und Blutschuld reiht sich an Blutschuld. Darum trauert das Land, und es schmachtet jeglicher Bewohner darin samt den Tieren des Feldes und den Vögeln des Himmels; und auch die Fische des Meeres schwinden. Doch soll niemand rechten, und niemand rügen, und dein Volk ist wie die, so mit dem Priester rechten. Und so stürzt du am Tage, und auch der Prophet stürzt mit dir Nachts, und ich vertilge deine Mutter. Vertilgt wird mein Volk aus Mangel an Erkenntnis. Weil du (Priester) die Erkenntnis verschmähst, so werd' ich dich verschmähen, daß du mir nicht mehr Priester seiest; und weil du das Gesetz deines Gottes vergißt, so werd' auch ich vergessen deine Kinder. Wie sie zunehmen, also sündigen sie wider mich; ihre Herrlichkeit will ich in Schmach wandeln. Von der Sünde meines Volkes nähren sie sich, und nach ihrem Vergehen sind sie gierig. Und so geschehe wie dem Volke, so den Priestern: ich ahnde an ihnen ihren Wandel, und ihre Taten vergelt' ich ihnen. Sie werden essen, und sich nicht sättigen; huren, und sich nicht mehren; denn Jahwes Dienst unterlassen sie. Hurerei und Wein und Most rauben den Verstand. Mein Volk befragt sein Holz, und sein Stab soll ihm verkünden; denn der Geist der Hurerei hat sie verführt, und sie huren, untreu ihrem Gott. Auf den Gipfeln der Berge opfern sie, und auf den Hügeln räuchern sie, unter Eiche und Pappel und Terebinte, weil lieblich ihre Schatten: darum huren eure Töchter, und eure Schnüre brechen die Ehe. Ich kann's nicht ahnden an euren Töchtern, daß sie huren, und an euren Schnüren, daß sie ehebrechen; denn sie selber gehen bei Seite mit Huren, und opfern mit Buhlerinnen; und das unverständige Volk stürzt ins Verderben. Wenn du hurst, Israel, so verschulde sich Juda nicht! Kommt nicht gen Gilgal, und zieht nicht gen Bethaven, und schwört nicht: Beim Leben Jahwes! Denn gleich einer unbändigen Kuh ist Israel unbändig: nun wird sie Jahwe weiden wie Lämmer auf weiter Trift. Gesellt zu den Götzen ist Ephraim: laß es! Ist ihr Zechgelag vorüber, treiben sie Hurerei; eifrig lieben Schande ihre Fürsten. Es rafft sie der Wind mit seinen Fittichen, und ob ihren Opfern werden sie zu Schanden. Drohung gegen Ephraim und JudaHört dieses, ihr Priester! und vernimm's, Haus Israels! und Haus des Königs, merke drauf! Denn euch droht das Gericht; denn ein Fallstrick seid ihr geworden auf Mizpa, und ein ausgebreitet Netz auf Thabor. Das Schlachten abtrünniger Opfer häufen sie; aber ich — Züchtigung ihnen allen! Ich kenne Ephraim, und Israel ist nicht vor mir verborgen; denn nun treibst du Hurerei, Ephraim, und es befleckt sich Israel. Ihre Handlungen gestattet nicht zurückkehren zu ihrem Gott; denn der Geist der Hurerei ist in ihrem Innern, und Jahwe kennen sie nicht. Und so wird Israels Stolz gebeugt in seinem Angesicht, und Israel und Ephraim stürzen durch ihr Vergehen; es stürzt auch Juda mit ihnen. Mit ihren Schafen und Rindern werden sie gehen, Jahwe zu suchen, und ihn nicht finden; er entzieht sich ihnen. Jahwe wurden sie ungetreu, denn unechte Kinder zeugten sie: nun wird sie der Neumond verzehren samt ihrem Erbteil. Stoßt in die Posaune zu Gibea, in die Trompete zu Rama, ruft aus zu Bethaven: „Hinter dir her (der Feind), Benjamin!" Ephraim wird zur Wüste werden am Tage der Züchtigung; unter den Stämmen Israels tue' ich kund, was sich bewährt. Juda's Oberste sind gleich Grenzverrückern; über sie werd' ich meinen Grimm ausschütten gleich Wasser. Ephraim wird unterdrückt, zertrümmert vom Strafgericht; denn willig befolgt es Menschengebot. Und ich bin wie die Motte für Ephraim, und wie der Wurmfraß für das Haus Juda's. Und es steht Ephraim seine Krankheit, und Juda seinen Schaden; und es geht Ephraim zu Assur, und sendet zum König Helfer; doch der vermag nicht euch zu heilen, und wird nicht von euch den Schaden nehmen. Denn ich bin wie der Leu für Ephraim, und wie der junge Löwe für das Haus Juda's; ich, ich zerreiße und gehe davon, trage weg, und niemand rettet. Ich werde zurückgehen zu meinem Orte, bis sie büßen, und mein Angesicht suchen; in ihrer Bedrängnis werden sie nach mir verlangen. „Kommt, und laßt uns zu Jahwe kehren! Denn er zerriß, und wird uns heilen; schlug, und wird uns verbinden. Er wird uns wieder beleben nach zwei Tagen, am dritten Tage wird er uns aufrichten, daß wir vor ihm leben. So laßt uns erkennen, streben zu erkennen Jahwe! Wie Morgenrot geht er sicher auf, und wird uns kommen wie der Regen, wie Spätregen, der das Land befeuchtet." Rüge des Mangels an Frömmigkeit und des BlutvergießensWas soll ich dir tun, Ephraim, was soll ich dir tun, Juda? Denn eure Frömmigkeit ist wie das Morgengewölk, und wie der Tau, der bald schwindet. Drum schlag' ich durch die Propheten, töte sie durch meines Mundes Worte, und deine Strafgerichte werden wie Licht aufgehen. Denn Frömmigkeit lieb' ich, und nicht Opfer; und Gotteserkenntnis mehr denn Brandopfer. Doch sie, nach Menschenart übertreten sie den Bund; daselbst (im Lande) sind sie mir treulos. Gilead ist eine Stadt von Übeltätern, voll Spuren von Blut. Wie Räuberscharen Menschen auflauern, so die Gilde der Priester; auf dem Wege nach Sichem morden sie; ja, Schandtaten üben sie. Im Hause Israels seh' ich Schauderhaftes: da Hurerei Ephraims, Israel befleckt. Auch dir, Juda, ist eine Ernte bereitet, wenn ich die Gefangenschaft meines Volks zurückführe. Rüge der Unbußfertigkeit und MeutereiDa ich Israel heilen wollte: so entdeckte sich die Schuld Ephraims, und die Bosheiten Samariens. Denn sie üben Trug und Diebe steigen ein, und Räuberscharen fallen draußen ein. Und nicht sprechen sie zu ihrem Herzen, daß ich all ihrer Bosheit gedenke; nun umringen sie ihre Werke, offenbar sind sie vor meinen Augen. Mit ihrer Bosheit erfreuen sie den König, und mit ihren Lügen die Obersten. Sie alle sind Ehebrecher, wie ein Ofen, geheizt vom Bäcker: er hört auf zu heizen vom Kneten des Teiges bis zu seiner Säuerung. Am Tage unsres Königs machen sich krank die Obersten durch Weines Glut; er streckt seine Hand aus mit Spöttern. Denn sie bringen, (glühend) wie der Ofen, ihr Herz herbei zu ihrer Hinterlist: die ganze Nacht schlief ihr Bäcker, am Morgen brennt er wie flammend Feuer. Sie alle glühen wie der Ofen, und verzehren ihre Richter; all ihre Könige fallen, keiner unter ihnen ruft mich an. Ephraim vermengt sich mit den Völkern, Ephraim ist ein nicht ungewandter Kuchen. Fremde verzehren seine Kraft, und es merkt es nicht; auch ist Grau auf sein Haupt gesprengt, und es merkt es nicht! Und so ist Israels Stolz gebeugt in seinem Angesichte; doch kehren sie nicht zu Jahwe, ihrem Gott, und suchen ihn nicht bei all dem. Und Ephraim ist wie eine einfältige Taube, ohne Verstand; Ägypten rufen sie an, nach Assyrien gehen sie. So wie sie hingehen, breit' ich über sie mein Netz, wie Vögel des Himmels zieh' ich sie nieder, züchtige sie gemäß der Kunde an ihre Versammlung. Weh' ihnen! denn sie fliehen von mir; Verderben über sie! denn sie fallen von mir ab. Ich möchte sie retten, doch sie reden wider mich Lügen. Sie rufen nicht zu mir von Herzen, wenn sie heulen auf ihren Lagern; um Getreide und Most versammeln sie sich, sind mir abwendig. Ich unterwies, stärkte ihre Arme; und gegen mich sinnen sie Böses! Sie kehren sich nicht zum Höchsten, sie sind wie ein trüglicher Bogen: es werden fallen durchs Schwert, ihre Obersten ob dem Trotz ihrer Zunge: das ihr Hohn in Ägyptenland. Rüge des Abfalls, des Kälberdienstes, der ausländischen BündnisseDie Posaune an deinen Mund! Wie ein Adler (stürzt er) über Jahwes Haus, weil sie meinen Bund übertreten, und von meinem Gesetz abgefallen. Zu mir werden sie schreien: Mein Gott! wir Israel, erkennen dich! Israel verwarf das Gute: der Feind wird es verfolgen! Könige wählten sie ohne mich, Oberste, von denen ich nichts wußte. Aus ihrem Silber und Gold machten sie sich Götzen, auf daß sie ausgerottet werden. Jahwe verwirft dein Kalb, Samarien! Mein Zorn entbrennt über sie: wie lange werden sie nicht Unschuld mögen? Denn von Israel ist auch es, ein Künstler hat es gemacht, und kein Gott ist's. Denn zu Stücken soll das Kalb Samariens werden. Denn Wind säen sie, und Sturm ernten sie; keine Saat ihnen, Halm bringt nicht Malm; bringt er, so verschlingen's Fremde. Verschlungen wird Israel: nun sind sie unter den Völkern geachtet wie ein unnützes Gefäß. Denn sie ziehen nach Assyrien; ein Waldesel bleibt allein für sich; aber Ephraim dingt Buhlschaften. Auch will ich, weil sie dingen unter den Völkern, sie nun versammeln: so werden sie ein wenig (sie) lösen von der Last des Königs, der Obersten. Denn Ephraim häufte Altäre zur Sünde; es wurden ihm die Altäre zur Sünde. Schrieb ich ihm zu zehntausend meine Gesetze; wie fremd sind sie geachtet. Als meine Opfergaben, schlachten sie Fleisch und essen's; Jahwe hat kein Gefallen daran. Nun gedenkt er ihrer Schuld, und ahndet ihre Sünden: nach Ägypten werden sie kehren. Und es vergaß Israels seines Schöpfers, und bauete Paläste, und Juda mehrte feste Städte; aber ich sende Feuer in ihre Städte, das verzehrt ihre Paläste. Strafe der Abgötterei IsraelsFreue dich nicht, Israel, bis zum Jubel, gleich den Völkern; denn du hurst, untreu deinem Gott, liebst Buhlerlohn auf allen Korntennen. Tenne und Kelter wird sie nicht laben, und der Most sie trügen. Sie werden nicht bleiben im Lande Jahwes; Ephraim soll zurückkehren nach Ägypten, und in Assyrien Unreines essen. Dann werden sie Jahwe keinen Wein spenden, und nicht gefallen ihm ihre Opfer; wie Trauerspeise sind sie ihnen; alle, die davon essen, verunreinigen sich; sondern ihre Speise ist für sie selber, nicht kommt sie ins Haus Jahwes. Was wollt ihr tun an Feiertagen, und an Festtagen Jahwes? Denn siehe, sie wanderen aus der Verwüstung; Ägypten wird sie bestatten, Memphis sie begraben. Ihre Kostbarkeiten an Silber nehmen Nesseln ein, Dorngesträuch ist in ihren Hütten. Es kommen die Tage der Ahndung, es kommen die Tage der Vergeltung: Israel wird es erkennen, daß töricht ist der Prophet, wahnsinnig der Begeisterte — ob der Größe deiner Schuld und der großen Gehässigkeit. Ephraim schaut (nach Weissagungen) aus neben meinem Gott; der Prophet ist wie ein Vogelstellerstrick auf all seinen Wegen, Gehässigkeit im Hause seines Gottes. Tief verderbt sind sie, wie zur Zeit Gibea's. Er wird gedenken ihres Vergehens, ahnden ihre Sünden. Israel hat sein Glück verscherztWie Trauben in der Wüste fand ich Israel, wie eine Erstlingsfrucht am Feigenbaum in der Frühzeit ersah ich eure Väter; doch sie gingen zum Baal Peor, und weiheten sich dem schändlichen Götzen, und wurden abscheulich gleich ihrer Buhlschaft. Ephraims Volksmenge fliegt wie ein Vogel dahin; keine Geburt, keine Schwangerschaft, keine Empfängnis mehr. Zögen sie auch ihre Söhne groß, so mach' ich sie kinderlos, arm an Volk. Ja, weh' auch ihnen, wenn ich von ihnen weiche! Ephraim, soweit ich hinschaue bis Tyrus, ist gepflanzt auf (schöner) Aue; doch Ephraim, hinausgeführt dem Würger werden seine Söhne. Gib ihnen, Jahwe — was sollst du ihnen geben? — gib ihnen fehlgebärenden Mutterleib und trockene Brüste! All ihre Bosheit (üben sie) in Gilgal: ja, daselbst hass' ich sie ob ihrer Handlungen Bosheit; aus meinem Hause will ich sie vertreiben, nicht mehr sie lieben; all ihre Obersten sind widerspenstig. Ephraim wird geschlagen; ihre Wurzel vertrocknet, Frucht werden sie nicht tragen; ob sie auch Kinder zeugen, so töte ich ihre geliebte Leibesfrucht. Mein Gott wird sie verwerfen, weil sie ihm nicht gehorchen; und sie werden flüchtig sein unter den Völkern. Rüge der Abgötterei und anderer LasterEin wuchernder Weinstock ist Israel, der Früchte ansetzt: je mehr seiner Früchte, desto mehr baut es Altäre; je schöner sein Land, desto schöner errichtet es Säulen. Geteilt hat sich ihr Herz, nun werden sie büßen; er wird ihre Altäre zertrümmern, ihre Säulen verwüsten. Denn nun werden sie sprechen: Wir haben keinen König; denn Jahwe haben wir nicht gefürchtet, und was soll uns der König, helfen? Sie reden leere Worte, schwören falsch, schließen Bündnisse: so wird wie Mohn die Strafe aufschießen in den Furchen des Gefildes. Für das Kalb Bethavens zittern Samariens Bewohner; ja, es trauert seinethalben sein Volk, und seine Götzenpfaffen beben seinethalben, seiner Herrlichkeit halben, daß sie von ihm wandert. Auch es wird nach Assyrien gebracht werden, als Geschenk dem König Helfer; Scham wird Ephraim ergreifen, und Israel wird sich schämen seiner Ratschläge. Dahin ist Samarien, sein König, wie ein Splitter auf der Wasserflut. Und vertilgt werden Bethavens Höhen, Israels Sünde; Dorn und Distel wächst auf ihren Altären, und sie rufen den Bergen: Bedeckt uns! und den Hügeln: Fallt über uns! Seit Gibea's Zeit hast du gesündigt, Israel! Damals blieben sie (übrig), sie erreichte nicht der Krieg zu Gibea wider die Frevler. Nach meiner Lust will ich sie züchtigen; und es sollen sich wider sie Völker versammeln, indem ich sie binde an ihre zwiefache Vergehung. Ephraim ist eine Kalbe, eingeübt, liebend zu dreschen; doch ich komme über ihren schönen Nacken: ich lasse Israel fahren, Juda soll pflügen, Jakob soll eggen. Säet euch nach Gerechtigkeit, erntet der Frömmigkeit gemäß, pflügt euch Neubruch! Und Zeit ist's Jahwe zu suchen, bis er kommt, und euch Recht regnet. Ihr habt Frevel gepflügt, Unrecht geerntet, der Lüge Frucht gegessen; denn du vertrauest deinem Wandel, der Menge deiner Krieger. Und so wird sich Kriegsgetümmel erheben wider dein Volk, und all deine Festen werden verwüstet werden, so wie Salman Betharbel verwüstete am Tage des Streits; Mutter mit Kindern ward zerschmettert. Solches bringt euch Bethel zuwege um eurer argen Bosheit willen. Mit dem Morgenrot geht unter der König Israels. Strafe für Israels Ungehorsam! VerheißungDa Israel jung war, liebt' ich es, und aus Ägypten rief ich meinen Sohn. (Wie oft) sie ihnen riefen, so wandten sie sich von ihnen ab; den Baals opferten sie, und den Götzen räucherten sie. Ich aber gängelte Ephraim, es fassend an seinen Armen; doch sie merkten's nicht, daß ich sie heilte. An menschlichen Banden zog ich sie, an Seilen der Liebe, und war ihnen wie Erleichterer des Joches an ihren Backen, und reichte ihnen Speise. Werden sie nicht ins Land Ägypten zurückkehren? und der Assyrer, der soll ihr König sein, weil sie sich weigern (zu mir) zurückzukehren, Und es fällt das Schwert in ihre Städte ein, und tilgt ihre Riegel, und frißt um ihrer Ratschläge willen. Mein Volk hängt dem Abfall von mir nach; und sie rufen es zum Höchsten, aber Keiner preist ihn. Wie soll ich dir tun, Ephraim? mit dir verfahren, Israel? Wie? soll ich dir tun wie Adama, dich machen wie Zeboim? Mein Herz wendet sich in mir um, ganz entbrennt mein Mitleid! Nicht will ich vollstrecken meines Zornes Glut, nicht wieder Ephraim verderben; denn Gott bin ich und kein Mensch, in deiner Mitte heilig; ich komme nicht in Zorn. Jahwe werden sie folgen, wenn er wie ein, Löwe brüllt; denn er wird brüllen, und herbeieilen die Söhne vom Westen; eilen herbei wie Vögel aus Ägypten, und wie Tauben aus dem Lande Assyrien; und ich lasse sie wohnen in ihren Häusern, spricht Jahwe. Mich umgibt mit Lügen Ephraim, und mit Trug das Haus Israels, und Juda schweift fürder umher neben Gott, und neben dem treuen Heiligen. Erinnerung an Israels UrgeschichteEphraim jagt nach Wind, und hascht nach Ostwind; alltäglich häuft es Lüge und Gewalttat; mit Assyrien schließen sie Bündnis, und Öl wird nach Ägypten geführt. Drum rechtet Jahwe mit Juda, und wird an Jakob ahnden seinen Wandel; nach seinen Handlungen wird er ihm vergelten. In Mutterleibe faßte (Jakob) seinen Bruder bei der Ferse, und durch seine Kraft kämpfte er mit Gott; er kämpfte mit dem Engel, und siegte ob; er weinte und flehte zu ihm: zu Bethel fand er ihn, und daselbst redete er mit uns. Und Jahwe, der Heerscharen Gott, — Jahwe (der Unveränderliche) ist sein Name. So kehre nun zu deinem Gott, Frömmigkeit und Recht bewahre, und hoff auf deinen Gott beständig! Ein Kaufmann, führend die Wege des Trugs, liebt zu übervorteilen. So spricht Ephraim: Ja, ich bin reich geworden, habe mir Vermögen erlangt! Unter all meinem Erwerb wird man kein Unrecht finden, was Sünde wäre. Und doch bin ich Jahwe, dein Gott, von Ägypten her; noch lass' ich dich in Hütten wohnen wie zur Festzeit. Und ich rede zu den Propheten, und gebe viel Offenbarung, und durch die Propheten leg' ich Gleichnisse vor. Wenn in Gilead Götzendienst, lauter Nichtigkeit ist, so opfern sie zu Gilgal Stiere; auch ihrer Altäre sind so viel als Steinhaufen auf den Furchen des Gefildes. Und es floh Jakob ins Land Mesopotamien, und Israel diente um ein Weib, und um ein Weib hütet' er. Und durch einen Propheten führte Jahwe Israel aus Ägypten, und durch einen Propheten ward es gehütet. Aber Ephraim reizte Jahwe bitterlich: darum wird er seine Blutschuld auf ihm lassen, und seinen Hohn wird ihm sein Herr zurückgeben. Abfall und StrafeWenn Ephraim redete, war Schrecken; er erhob sich in Israel: doch er verschuldete sich durch den Baal, und ging unter. Und nun fahren sie fort zu sündigen, und machen sich Bilder; aus ihrem Silber, nach ihrem Verstande, Götzen; Werk von Künstlern alle. Von ihnen sprechen sie: Wer opfern will küsse die Kälber! Darum werden sie sein wie das Morgengewölk, und wie der Tau, der bald schwindet; wie Spreu verweht von der Tenne, und wie Rauch vom Gitter. Ich aber bin Jahwe, dein Gott, vom Lande Ägypten her, und keinen Gott außer mir sollst du kennen, und kein Helfer ist denn ich. Ich nahm mich deiner an in der Wüste, im Lande der Dürre. Wie sie weideten, wurden sie satt; wurden satt und es erhob sich ihr Herz: darum vergaßen sie mich. Und so bin ich ihnen wie ein Löwe, wie ein Parder laur ich am Wege; ich begegne ihnen wie ein Bär, der Jungen beraubt, und zerreiße das Schloß ihres Herzens, und verzehre sie daselbst wie eine Löwin; die Tiere des Feldes sollen sie zerfleischen. Dich verderbt, o Israel, daß du gegen mich, gegen deine Hilfe. Wo ist nun dein König? — er rette dich in all deinen Städten! — und wo deine Richter? da du doch sprachst: Gib uns Könige und Oberste! Ich gebe dir einen König in meinem Zorn, und nehm' ihn weg in meinem Grimm. Zusammengebunden ist Ephraims Schuld, aufbewahrt seine Sünde. Geburtswehen werden ihn ankommen; er ist ein unverständiges Kind, denn zur rechten Zeit tritt er nicht in die Mutterscheide. Von der Unterwelt will ich sie lösen, vom Tode sie befreien. Wo sind deine Pesten, Tod! wo deine Seuche? Unterwelt? Reue ist verborgen vor meinen Augen. Zwar ist er unter seinen Brüdern fruchtbar; doch der Ost kommt, ein Wind Jahwes erhebt sich aus der Wüste, und es versiegt sein Born, und seine Quelle vertrocknet. Er wird plündern den Schatz alles köstlichen Geräts. Samarien wird büßen, denn es empörte sich gegen seinen Gott: durchs Schwert werden sie fallen, ihre Kinder werden zerschmettert, und ihre Schwangern aufgehauen werden. Glück durch BekehrungKehr' um, Israel, zu Jahwe, deinem Gott! denn du stürzest durch dein Vergehen. Nehmt Worte mit euch, und kehrt zu Jahwe! Sprecht zu ihm: „Vergib alles Vergehen und nimm es zu gut, daß wir Opfer unsrer Lippen darbringen. Assyrien soll uns nicht helfen, auf (Ägyptens) Rossen wollen wir nicht reiten, nicht mehr unsre Götter nennen unsrer Hände Werk, da du der Waise dich erbarmst." „Ich will ihren Abfall heilen, gern sie lieben; denn mein Zorn wendet sich ab von ihnen. Ich will sein wie Tau für Israel, es soll blühen wie eine Lilie, und Wurzel schlagen wie der Libanon. Es sollen auslaufen seine Sprößlinge, und dem Ölbaum gleich seine Pracht sein, und sein Geruch gleich dem Libanon. Es kehren wieder, die unter seinem Schatten wohnten, und erwecken Getreide, und grünen wie der Weinstock; sein Name gleich dem Weine Libanons. Warum soll mir Ephraim fürder zu den Götzen? Ich erhör' und schau' es (gnädig) an; ich werde sein wie eine grünende Zypresse; von mir erhältst du deine Früchte." Wer ist weise, daß er dieses einsehe? einsichtig, daß er es erkenne? Denn gerad sind Jahwes Wege, und die Gerechten wandeln darauf; aber die Missetäter straucheln darauf. Heuschreckenverwüstung und Hungersnot, Glückliche Zukunft, Überfluß, fromme Begeisterung, Rache, ewige RuheDas Wort Jahwes, welches geschah zu Joel, dem Sohne Petuels. Hört dies, ihr Greise, und merkt auf, alle Bewohner des Landes! Geschah wohl solches in euren Tagen, oder in den Tagen eurer Väter? Davon erzählt euren Söhnen, und eure Söhne ihren Söhnen, und ihre Söhne dem folgenden Geschlechte! Was die Raupe gelassen, frißt die Heuschrecke; und was die Heuschrecke gelassen, frißt der Käfer; und was der Käfer gelassen, frißt die Grille. Erwacht, Berauschte, und weint! und heult, alle Weintrinker, über den Most, daß er entrückt ist eurem Munde! Denn ein Heer überzog mein Land, mächtig und unzählig; seine Zähne sind Löwenzähne, und der Löwin Gebiß hat es. Es verwüstet meinen Weinstock, und zerknickt meinen Feigenbaum; bloß schält es ihn, und wirft ihn zu Boden; weiß stehen da seine Ranken. Jammre, (o Land), wie eine Jungfrau, umgürtet mit Sacktuch, um den Bräutigam ihrer Jugend! Speisopfer und Trankopfer ist entrückt dem Hause Jahwes; es trauern die Priester, die Diener Jahwes. Das Feld ist verwüstet, es trauert das Land; denn das Getreide ist verwüstet, zu Schanden der Most, verwelkt das Öl. Zu Schanden sind die Ackerleute, es heulen die Winzer, über Weizen und Gerste; denn dahin ist des Feldes Ernte. Der Weinstock ist zu Schanden, und der Feigenbaum verwelkt; Granate, auch Palme und Apfelbaum, alle Bäume des Feldes verdorren; ja, zu Schanden ist die Freude den Menschenkindern. Umgürtet euch (mit Sacktuch) und klagt, ihr Priester! heult, ihr Diener des Altars! kommt, übernachtet in Sacktuch, Diener meines Gottes! Denn entzogen ist dem Hause eures Gottes Speis- und Trankopfer. Weiht ein Fasten, ruft eine Festversammlung aus! versammelt die Ältesten, alle Bewohner des Landes, in Jahwe's eures Gottes Haus, und schreiet zu Jahwe! O weh des Tages! denn nah' ist Jahwes Tag, und wie Verheerung vom Herrn kommt er. Ist nicht vor unsren Augen die Speise entrückt, vom Hause unsres Gottes Freud' und Jubel? Es vermodern die Körner unter ihren Erdschollen; verödet sind die Vorratshäuser, zerfallen die Speicher; denn zu Schanden ist das Getreide. Wie stöhnt das Vieh! bestürzt irren die Rinderherden, denn sie haben keine Weide; auch die Schafherden büßens. Zu dir, Jahwe, ruf' ich; denn Feuer frißt die Anger der Trift, und Flammen entzünden alle Bäume des Feldes. Auch das Vieh des Feldes lechzt auf zu dir; denn die Wasserbäche vertrocknen, und Feuer frißt die Anger der Trift. Stoßt in die Posaune zu Zion, und blast Lärm auf meinem heiligen Berge, daß alle Bewohner des Landes zittern! Denn es kommt der Tag Jahwes, denn er ist nahe: ein Tag der Finsternis; und Dunkelheit, ein Tag des Gewölks und der Wolkennacht. Wie Morgenrot sich verbreitet über die Berge, so ein zahlreiches und mächtiges Volk, desgleichen von Ewigkeit her nicht war, und nach ihm nicht sein wird bis in die Jahre von Geschlecht und Geschlecht. Vor ihm her frißt Feuer, und hinter ihm lodert Lohe; wie Edens Garten das Land vor ihm, und hinter ihm öde Wüste, und nichts entrinnt ihm. Wie das Ansehen der Pferde sein Ansehen; und wie Reiter, also rennen sie. Gleich dem Gerassel von Wagen hüpfen sie über der Berge Häupter; gleich dem Geprassel einer Feuerflamme, die Stoppel frißt; wie ein mächtiges Heer, zum Streite geordnet. Vor ihnen beben die Völker, und alle Gesichter verlieren die Farbe. Wie Helden laufen sie; wie Krieger ersteigen sie Mauern; und ein jeglicher wandelt auf seinem Wege, und sie wechseln nicht ihre Pfade. Keiner drängt den anderen, jedweder wandelt auf seiner Straße; und zwischen Waffen stürzen sie hindurch, brechen (den Zug) nicht ab. In der Stadt laufen sie hin und her; Mauern erklimmen, Häuser ersteigen sie; und durch die Fenster kommen sie gleich dem Diebe. Vor ihnen bebet die Erde, zittert der Himmel; Sonn' und Mond verdunkeln sich, und die Sterne verlieren ihren Glanz. Und Jahwe donnert vor seinem Heere her; denn groß über die Maßen ist sein Lager, mächtig seines Worts Vollstrecker; groß ist der Tag Jahwes und sehr furchtbar: wer mag ihn ertragen? Aber auch jetzt noch, spricht Jahwe, kehrt zu mir mit eurem ganzen Herzen und mit Fasten und Weinen und Klagen! Zerreißt eure Herzen, und nicht eure Kleider, und kehrt zu Jahwe, eurem Gott! Denn gnädig und barmherzig ist er, langmütig und huldreich, und bereuet das Übel. Wer weiß, vielleicht kehrt er um und bereuet, und laßt Segen hinter sich zurück, Speis- und Trankopfer für Jahwe, euren Gott. Stoßt in die Posaune zu Zion, weiht ein Fasten, ruft eine Festversammlung aus! Versammelt das Volk, weiht eine Gemeinde, beruft Greise, versammelt minder und Säuglinge an den Brüsten! Der Bräutigam gehe aus seiner Kammer, und die Braut aus ihrem Gemach! Zwischen der Halle und dem Altar mögen weinen die Priester, die Diener Jahwes, und sprechen: Schone, Jahwe deines Volkes, und gib dein Eigentum nicht hin zum Hohn, daß ihrer die Völker spotten! Warum soll man sprechen unter den Nationen: Wo ist ihr Gott? Dann eifert Jahwe für sein Land, und schont seines Volkes. Dann antwortet Jahwe, und spricht zu seinem Volke: Sieh', ich send' euch das Getreide und den Most und das Öl, daß ihr dessen euch sättigt; und nicht mehr mach' ich euch zum Hohn unter den Völkern. Das nordische Heer entfern' ich von euch, und treib' es in ein dürres und ödes Land, seinen Vorderzug ins östliche Meer, und seinen Nachzug ins westliche Meer, daß sein Gestank aufsteige, und sein Geruch die Luft erfülle, weil es so groß getan. Fürchte dich nicht, o Land, frohlocke und freue dich! Denn Großes wird Jahwe tun. Fürchtet euch nicht, Tiere des Feldes! Denn es grünen die Anger der Trift, denn die Bäume bringen ihre Frucht, Feigenbaum und Weinstock geben ihre Kraft. Und Söhne Zions, frohlockt und freuet euch Jahwes eures Gottes! Denn er gibt euch Regen nach rechtem Maße, und sendet euch starken Frühregen und Spatregen in erster Zeit. Und voll sind die Tennen von Getreide, und die Kufen fließen über von Most und Öl. Und ich erstatt' euch die Jahre, welche Heuschrecke, Käfer und Grille und Raupe gefressen, mein Heer, das große, welches ich gegen euch gesandt. Und essen sollt ihr und satt werden, und den Namen Jahwes, eures Gottes, preisen, der mit euch wunderbarlich getan; und nie wird mein Volk zu Schanden ewiglich. Und ihr sollt erkennen, daß in Israels Mitte ich bin, und daß ich Jahwe, euer Gott, und kein anderer; und nie soll mein Volk zu Schanden werden ewiglich. Und es geschieht hernachmals, ich werde meinen Geist ausgießen über alles Fleisch, und es prophezeien eure Söhne und eure Töchter; eure Ältesten träumen Träume, eure Jünglinge schauen Gesichte. Und auch über die Knechte und Mägde gieß' ich aus in selbigen Tagen meinen Geist. Und ich gebe Zeichen am Himmel und auf Erden Blut und Feuer und Rauchsäulen; die Sonne wandelt sich in Dunkel, und der Mond in Blut, ehe der Tag Jahwes kommt, der große und schreckliche. Dann geschieht es, wer Jahwes Namen anruft, der wird gerettet; denn auf dem Berge Zion und zu Jerusalem ist Rettung, so wie Jahwe gesprochen, und unter den Entronnen ist, wen Jahwe beruft. Denn sieh', in selbigen Tagen und zu selbiger Zeit, da werd' ich Juda's und Jerusalems Gefangenschaft zurückbringen; und ich versammle alle Völker, und führe sie hinab ins Tal Josaphat (Gott richtet), und rechte mit ihnen daselbst über mein Volk und Eigentum Israel, das sie zerstreut unter die Völker, und mein Land (unter sich) geteilt. Und über mein Volk warfen sie das Los, und gaben den Knaben hin für die Hure, und das Mädchen verkauften sie um Wein, und tranken. „Und auch ihr, was wollt ihr an mir, Tyrus und Sidon, und all ihr Kreise Philistäa's? Wollt ihr mir Angetanes vergelten, oder wollt ihr mir etwas antun? Schnell, bald geb' ich euer Tun zurück auf euer Haupt! Die ihr mein Silber und mein Gold geraubt, und meine Kleinode, die köstlichen, in eure Tempel gebracht; die Söhne Juda's und Jerusalems habt ihr den Joniern verkauft, um sie fern wegzuführen von ihren Grenzen. Sieh', ich lasse sie aufstehen vom Orte dahin ihr sie verkauft habt, und gebe euer Tun zurück auf euer Haupt, und verkaufe eure Söhne und eure Töchter in die Hand der Söhne Juda's, und die verkaufen sie den Sabäern, an ein fernes Volk"; denn Jahwe hat's geredet. Ruft dies aus unter den Völkern! rüstet Krieg, bietet die Helden auf, daß herbeikommen, heranziehen alle Kriegsleute! Schmiedet eure Hacken zu Schwertern, und eure Winzermesser zu Spießen! Der Schwache spreche: Ein Held bin ich! Eilt und kommt, alle Völker ringsher, und sie mögen sich versammeln! Dahin führe hinab, Jahwe, deine Helden! Laßt aufbrechen, heranziehen die Völker ins Tal Josaphat! Denn daselbst werd' ich sitzen, zu richten alle Völker ringsum. Legt die Sichel an! Denn reif ist die Ernte. Kommt, stampft! Denn voll ist die Kelter, es fließen die Kufen über; denn groß war ihre Bosheit. Haufen, Haufen im Tale des Gerichts! Denn nah' ist Jahwes Tag im Tale des Gerichts. Sonn' und Mond verdunkeln sich, und die Sterne verlieren ihren Glanz. Und Jahwe brüllt aus Zion, und aus Jerusalem donnert er; und es beben Himmel und Erde. Jahwe aber ist Zuflucht seinem Volke, und Schutz den Söhnen Israels. Und ihr sollt erkennen, daß ich Jahwe, euer Gott, bin, wohnend auf Zion, meinem heiligen Berge; und heilig soll Jerusalem sein, und Fremde sollen nicht mehr hineindringen. Und es geschieht zu selbiger Zeit, es werden die Berge Most träufeln, und die Hügel von Milch fließen, und alle Bäche Juda's von Wasser fließen; und ein Quell wird ausgehen vom Hause Jahwes, und tränken das Tal Sittim. Ägypten wird zur Wüste werden, und Edom zur wüsten Steppe werden ob dem Frevel gegen die Söhne Juda's, da sie unschuldig Blut vergossen in ihrem Lande. Juda aber wird ewig bewohnt sein, und Jerusalem auf Geschlecht und Geschlecht. Und ich erlasse ihre Schuld, die ich nicht erließ; und Jahwe wohnt auf Zion. Prophetische RedenReden des Amos, welcher unter den Schäfern von Thekoa war, welche er schauete über Israel zur Zeit Usia's des Königs von Juda, und zur Zeit Jerobeams, des Sohnes Joa's, des Königs von Israel, zwei Jahre vor dem Erdbeben. Gegen Damaskus, Gasa, Tyrus, Edom, Ammon, Moab, Juda und IsraelUnd er sprach: Jahwe brüllt aus Zion, und aus Jerusalem donnert er; und es trauern die Anger der Hirten, und verdorrt des Karmels Haupt. So spricht Jahwe: Um drei Vergehungen von Damaskus und um viere nehm' ich's nicht zurück, darum daß sie mit eisernen Schlitten Gilead gedroschen. Und so send' ich Feuer in Hasaels Haus, daß es Benhadads Paläste fresse. Und ich breche die Riegel von Damaskus, und rotte die Bewohner aus dem Götzentale, und den Szepterträger von Beth-Eden: und es wandert Syriens Volk nach Kir, spricht Jahwe. So spricht Jahwe: Um drei Vergehungen von Gasa und um viere nehm' ich's nicht zurück, darum daß sie Gefangene in voller Zahl weggeführt, um sie Edom zu überliefern. Und so send ich Feuer in Gasa's Mauern; daß es ihre Paläste fresse. Und ich rotte die Bewohner aus von Asdod, und die Szepterträger von Askalon; und wende meine Hand wider Ekron, daß umkomme der Philister Rest, spricht der Herr Jahwe. So spricht Jahwe: Um drei Vergehungen von Tyrus und um viere nehm' ich's nicht zurück, darum daß sie Gefangene in voller Zahl Edom überliefert, und nicht des Bruderbundes gedacht. Und so send' ich Feuer in Tyrus Mauern, daß es ihre Paläste fresse. So spricht Jahwe: Um drei Vergehungen von Edom und um viere nehm' ich's nicht zurück, darum, daß es mit dem Schwerte seinem Bruder nachjagt, und seine Liebe erstickt; und sein Zorn wütet stets, und seinen Grimm bewahrt es beständig. Und so send' ich Feuer nach Theman, daß es Bozra's Paläste fresse. So spricht Jahwe: Um drei Vergehungen der Söhne Ammons und um viere nehm' ich's nicht zurück, darum daß sie Gileads Schwangere aufgeschnitten, um ihre Grenze zu erweitern. Und so zünd' ich Feuer in Nabba's Mauern, daß es ihre Paläste fresse, unter Kriegsgeschrei am Tage des Streites, im Sturm, am Tage des Ungewitters. Und ihr König wandert ins Elend, er und seine Obersten allzumal, spricht Jahwe. So spricht Jahwe: Um drei Vergehungen von Moab und um viere nehm' ich's nicht zurück, darum daß sie des Königs von Edom Gebein zu Kalk gebrannt. Und so send' ich Feuer in Moab, daß es Kerijoths Paläste fresse; und Moab kommt um im Getümmel, unter Kriegsgeschrei, unter Posaunenschall. Und ich rotte den Richter aus seiner Mitte, und all seine Obersten würg' ich mit ihm, spricht Jahwe. So spricht Jahwe: Um drei Vergehungen von Juda und um viere nehm' ich's nicht zurück, darum daß sie Jahwes Gesetz verschmähn, und seine Satzungen nicht halten, daß ihre Lügengötzen sie irre führen, welchen ihre Väter nachgewandelt. Und so send' ich Feuer nach Juda, daß es Jerusalems Paläste fresse. So spricht Jahwe: Um drei Vergehungen von Israel und um viere nehm' ich's nicht zurück, darum daß sie um Geld den Gerechten verkaufen, und den Armen um ein Paar Schuhe. Sie lechzen nach dem Erdenstaube auf der Armen-Haupt, und beugen die Sache der Elenden; und Sohn und Vater gehen zu der Dirne, um meinen heiligen Namen zu entweihen. Auf verpfändeten Gewändern strecken sie sich hin, neben jeglichem Altar; und Wein der Gebüßten trinken sie, im Hause ihrer Götter. Und doch tilgt' ich die Amoriter vor ihnen, die hoch waren wie Zedern, und stark wie Eichen; und ich tilgte ihre Frucht oben, und ihre Wurzel unten. Und doch führt' ich euch herauf aus dem Lande Ägypten, und leitet' euch durch die Wüste vierzig Jahre, um der Amoriter Land zu erobern. Und ich erweckt' aus euren Söhnen Propheten, und aus euren Jünglingen Geweihte. Ist's nicht also, Söhne Israels? spricht Jahwe. Doch die Geweihten ließt ihr Wein trinken, und den Propheten gebotet ihr, und spracht: Ihr sollt nicht prophezeien! Sieh', ich beug' euch nieder, so wie sich beugt ein Wagen, der voll mit Garben. Und es schwindet die Flucht dem Schnellen, und der Starke kann seine Kraft nicht brauchen, und der Krieger nicht retten sein Leben. Und der Führer des Bogens wird nicht Stand halten, und der Schnellfüßige sich nicht retten, und der Reiter nicht retten sein Leben. Und der Mutvollste unter den Helden, nackt wird er fliehen zu selbiger Zeit, spricht Jahwe. Strafrede an IsraelHört diese Rede, die Jahwe über euch redet, Söhne Israels, über das ganze Geschlecht, das ich aus Ägypten heraufgeführt! Nur euch hab' ich erkannt von allen Geschlechtern der Erde, darum werd' ich an euch ahnden all eure Vergehungen. Wandeln wohl zwei mit einander, außer wenn sie sich eingefunden haben? Brüllt wohl der Leu im Walde, ohne daß er Beute hat? Läßt der junge Löwe seine Stimme erschallen aus seiner Höhle, außer wenn er etwas gefangen? Fällt wohl der Vogel in den Sprenkel am Boden, ohne daß eine Schlinge ihm gelegt ist? Geht wohl der Sprenkel vom Boden in die Höhe, und er finge nichts? Oder wird in die Posaune gestoßen in einer Stadt, und das Volk erschräke nicht? Oder ist ein Unglück in einer Stadt, und Jahwe hätte es nicht getan? Denn nichts tut der Herr Jahwe, wo er nicht sein Geheimnis; geoffenbart seinen Knechten, den Propheten. Brüllt der Löwe: wer wollte sich nicht fürchten? redet der Herr, Jahwe: wer wollte nicht prophezeien. Verkündet in den Palästen zu Asdod, und in den Palästen im Lande Ägypten, und sprecht: Versammelt euch auf Samariens Berg, und seht die große Verwirrung in seiner Mitte und die Unterdrückung in seinem Innern! Und sie wissen nicht Recht zu üben, spricht Jahwe; sie, die da häufen Unrecht und Raub in ihren Palästen. Darum spricht so der Herr Jahwe: Der Feind, und rings um das Land, und er reißt herab von dir deine Macht, und deine Paläste werden geplündert. So spricht Jahwe: So wie der Hirt aus des Löwen Rachen ein Paar Beine rettet, oder ein Stück vom Ohr: also werden von Israels Söhnen gerettet, die zu Samarien sitzen, in der Ecke des Lagers, auf dem Damast des Ruhebttes. Hört und verwarnt das Haus Jakobs! spricht der Herr Jahwe, der Heerscharen Gott. Denn zur Zeit, wenn ich Israels Missetaten an ihm ahnde, so ahnd' ich an den Altären Bethels, und abgehauen werden der Altäre Hörner, und fallen zur Erde. Und ich zerschlage das Winterhaus samt dem Sommerhaus; zu Grunde gehen die Elfenbeinhäuser, und dahin sind die großen Häuser, spricht Jahwe. Ähnliche Strafrede nebst ErmahnungHört dieses Wort, ihr Basans-Kühe auf Samariens Berge, die ihr Geringe bedrückt, Arme zermalmt, die ihr sprecht zu eurem Herrn: Bringe her, daß wir zechen! Es schwört der Herr Jahwe bei seiner Heiligkeit: Siehe, Tage kommen über euch, da schafft man euch fort an Angeln, und eure Nachkommenschaft an Fischerhaken. Und aus den Trümmern werdet ihr wanderen, jeglicher vor sich hin, und euch werfen in das Gebirge, spricht Jahwe. Geht gen Bethel, und übt Abfall, gen Gilgal, häuft Abfall! und bringt jeglichen Morgen eure Opfer, am dritten Tage eure Zehnten! Und zündet an von gesäuertem Dankopfer, und ruft freiwillige Gaben aus, verkündet! Denn also liebt ihr's, Söhne Israels, spricht der Herr Jahwe. Aber ich auch machte euch reine Zähne in all euren Städten, und Brotes Mangel an all euren Wohnörtern; und doch kehrt ihr nicht zu mir, spricht Jahwe. Ich auch hielt euch den Regen zurück binnen drei Monden bis zur Ernte, und ließ regnen auf eine Stadt, aber auf die andere ließ ich nicht regnen; ein Stück Ackers ward beregnet, aber ein anderes, worauf es nicht regnete, verdorrte; und es wanderten zwei, drei Städte nach Einer Stadt, um Wasser zu trinken, und wurden nicht satt; und doch kehrtet ihr nicht zu mir, spricht Jahwe. Ich schlug euch mit Brand und Vergilben (des Getreides); eurer Gärten und Weinberge Menge und eure Feigen und Oliven fraß die Heuschrecke; und doch kehrtet ihr nicht zu mir, spricht Jahwe. Ich sandte unter euch Pest in der Weise Ägyptens, würgte durchs Schwert eure Jünglinge, bei Erbeutung eurer Rosse; und ließ eurer Heere Gestank aufsteigen, und in eure Nasen; und doch kehrtet ihr nicht zu mir, spricht Jahwe. Ich kehrte (Städte) unter euch um, wie Gott Sodom und Gomorra umkehrte, und ihr wärt wie ein Scheit, gerettet aus dem Brand; und doch kehrtet ihr nicht zu mir, spricht Jahwe. Darum werd' ich dir also tun, Israel! Doch weil ich solches dir tun werde, so schicke dich deinem Gott entgegen zu kommen, Israel! Denn sieh', er bildete die Berge, und schafft den Wind, und kündet dem Menschen, was seine Gedanken; er macht Morgenrot zu Finsternis, und schreitet über der Erde Höhen: Jahwe, der Heerscharen Gott, ist sein Name. Ermahnung und DrohungHört dieses Wort, das ich über euch erhebe als Klaglied, Haus Israels! Sie ist gefallen, ersteht nicht wieder, die Jungfrau Israels, hingestürzt auf ihren Boden, niemand richtet sie auf. Denn so spricht der Herr Jahwe: Die Stadt, die zu tausend auszieht, behält hundert, und die zu hundert auszieht, behält zehn, vom Hause Israels. Denn so spricht Jahwe zum Hause Israels: Sucht mich, so werdet ihr leben! Und sucht nicht Bethel, und gen Gilgal geht nicht, und nach Beerseba nicht wandelt! Denn Gilgal entgilt es mit Gefangenschaft, und Bethel wird zum Elend. Sucht Jahwe, so werdet ihr leben, daß er nicht einbreche wie Feuer in Josephs Haus, und es fresse, und niemand lösche zu Bethel, die ihr in Wermut wandelt das Recht, und Gerechtigkeit zu Boden werft. Der gemacht Siebengestirn und Orion, und wandelt in Morgenlicht Todesnacht, und Tag verdunkelt zur Nacht; der da ruft den Gewässern des Meeres, und gießt sie auf die Fläche des Landes: Jahwe ist sein Name; der da verhängt Verwüstung über Gewaltige, und Verwüstung kommt über Festen. Sie hassen, wer im Tore rechtfertigt; und wer Redlichkeit spricht, den verabscheuen sie. Darum, weil ihr den Geringen niedertretet, und Korngeschenke von ihm nehmt: habt ihr Häuser von Quadern gebauet, und sollt nicht darin wohnen; habt anmutige Weinberge gepflanzt, und sollt ihren Wein nicht trinken. Denn ich kenne eure vielen Vergehungen, und eure zahlreichen Sünden, die ihr den Gerechten bedrängt, Geschenke nehmt, und die Armen im Tore beugt. Darum schweigt zu solcher Zeit der Kluge; denn eine böse Zeit ist es. Sucht das Gute, und nicht das Böse, auf daß ihr lebt; und so wird Jahwe, der Heerscharen Gott, mit euch sein, wie ihr sprecht. Haßt das Böse, und liebt das Gute, und stellt im Tore fest das Recht: vielleicht erbarmt sich Jahwe, der Heerscharen Gott, des Restes von Joseph. Darum spricht so Jahwe, der Heerscharen Gott, der Herr: In allen Straßen Klage, und in allen Gassen schreit man: Wehe! Wehe! Man ruft den Pflüger zur Trauer, und „Klage" den Klaggesangskundigen zu. Und in allen Weinbergen Klage; denn ich werde durch deine Mitte gehen, spricht Jahwe. Wehe denen, welche den Tag Jahwes begehren! Wozu denn euch der Tag Jahwes? Finsternis; ist er, und nicht Licht. Wie wenn jemand flieht vor dem Löwen, und ihn trifft der Bär; und er kommt zu Haus, und legt seine Hand auf die Wand, und es beißt ihn die Schlange. Ist nicht der Tag Jahwes Finsternis, und nicht Licht, und dunkel, und ohne Glanz? Ich hasse, verschmähe eure Feste, und mag mich nicht laben an euren Festversammlungen. Denn wenn ihr mir bringt Brandopfer und eure Speisopfer, so genehmige ich sie nicht; und auf die Dankopfer eurer Mastkälber blick' ich nicht. Tue von mir den Lärm deiner Lieder, und das Spiel deiner Harfen mag ich nicht hören! Es ströme aber wie Wasser Recht, und Gerechtigkeit wie unversiegbare Bäche! Habt ihr Schlacht- und Speisopfer mir gebracht in der Wüste vierzig Jahre, Haus Israels? Ihr trugt ja die Hütte eures Königs, und das Gestell eurer Bilder, den Stern eures Gottes, den ihr euch gemacht. Und so werd' ich euch in Gefangenschaft führen über Damaskus hinaus, spricht Jahwe, Gott der Heerscharen ist sein Name. Gegen die israelitischen GroßenWehe den Sorglosen zu Zion, und den Sichern auf dem Berge Samariens, den Vornehmen des ersten der Völker, zu welchen das Haus Israels kommt! Zieht hinüber nach Kalneh, und schauet, und geht von dannen zur großen Hemath; und reist hinab gen Gath im PhilisterLand: sind sie denn besser als diese Reiche, oder ist größer ihr Gebiet denn euer Gebiet? Die ihr fern wähnt den Tag des Verderbens, und zieht herbei das Thronen des Unrechts. Die da liegen auf elfenbeinern Lagern, und sich strecken auf ihren Ruhebtten, und essen Lämmer von der Herde, und Kälber aus dem Stalle. Die da faseln zum Klang der Harfe, wie David sich Saitenspiele ersinnen. Die da trinken aus Weinschalen, und mit dem besten Öl sich salben, und sich nicht kümmern um Josephs Verderben. Drum sollen sie nun ins Elend wanderen an der Wanderenden Spitze, und vorbei ist das Gekreische der Hingestreckten. Es schwört der Herr Jahwe bei sich selber, Spruch Jahwes, des Gottes der Heerscharen: Ich verabscheue den Hochmut Jakobs, und ihre Paläste hasse ich, und gebe Preis die Stadt, und was sie erfüllt. Und es geschieht, wenn zehn Männer übrigbleiben in einem Hause, so sollen sie sterben. Und es trägt einen sein Vetter und sein Verbrenner fort, um die Gebeine aus dem Hause zu schaffen, und spricht zu dem im Innern des Hauses: Ist noch Jemand bei dir? und er spricht: Keiner! und er spricht: Still! denn nicht zu preisen ist der Name Jahwes. Denn siehe, Jahwe gebeut, und schlägt das große Haus in Trümmer, und das kleine Haus in Splitter. Laufen auf Felsen Rosse, oder pflügt man (darauf) mit Stieren, daß ihr in Gift wandelt das Recht, und der Gerechtigkeit Frucht in Wermut? Die ihr euch freuet nichtiges Dinges, und sprecht: Haben wir nicht durch unsre Kraft uns Macht erlangt? Denn sieh', ich erhebe wider euch, Haus Israels, spricht Jahwe, der Heerscharen Gott, ein Volk: das soll euch drängen von Hemath an bis zum Bache der Ebene. GesichteStufenweiser Untergang, GeschichtlichesSo ließ der Herr Jahwe mich schauen, und sieh', er bildete Heuschrecken, beim Anfange des Grummet-Wuchses; und siehe, Grummet-(Wuchs) nach dem Königsmähen. Und es geschah, als sie das Kraut des Feldes aufgefressen, da sprach ich: Herr Jahwe! schone doch! wie soll Jakob bestehen? denn klein ist es! Da reuete Jahwe dessen: Es soll nicht geschehen, sprach Jahwe. So ließ der Herr Jahwe mich schauen, und siehe, zur Rache rief das Feuer der Herr Jahwe: und es fraß die große Tiefe, und fraß den Acker. Da sprach ich: Herr Jahwe, laß doch ab! wie soll Jakob bestehen? denn klein ist es! Da reuete Jahwe dessen: Auch dies soll nicht geschehen, sprach der Herr Jahwe. So ließ er mich schauen; und siehe, der Herr stand auf einer lotrechten Mauer, und in seiner Hand ein Bleilot. Und Jahwe sprach zu mir: Was siehst du, Amos? Und ich sprach: Ein Bleilot. Und der Herr sprach: Sieh', ich lege ein Bleilot mitten an mein Volk Israel, nicht länger will ich's ihm übersehen. Und es werden verwüstet die Höhen Isaaks, und die Heiligtümer Israels verstört; und ich steh' auf wider Jerobeams Haus mit dem Schwerte. Da sandte Amazia, der Priester ven Bethel, zu Jerobeam, dem Könige von Israel, und sprach: Es stiftet Amos wider dich Verschwörung inmitten des Hauses Israels; das Land vermag nicht zu ertragen all seine Reden. Denn so sprach Amos: Durchs Schwert wird Jerobeam sterben, und weggeführt wird Israel werden von seinem Lande. Und Amazia sprach zu Amos: Seher! geh', flieh' ins Land Juda, und iß dort dein Brot, und dort prophezeie! Aber zu Bethel prophezeie nicht weiter; denn ein Königsheiligtum ist's, und ein königliches Haus ist's. Da antwortete Amos, und sprach zu Amazia: Nicht Prophet bin ich, und nicht Prophetensohn, sondern ein Viehhirt bin ich, und der Maulbeerfeigen sammelt. Und es nahm mich Jahwe von den Schafen weg, und es sprach zu mir Jahwe: Geh', prophezeie meinem Volke Israel! Und nun höre das Wort Jahwes: Du sprichst: Prophezeie nicht wider Israel, und weissage nicht wider Isaaks Haus: darum spricht so Jahwe: Dein Weib wird in der Stadt geschändet, und deine Söhne und deine Töchter fallen durchs Schwert, und dein Land wird verteilt mit der Schnur; und du wirst in unreinem Lande sterben, und weggeführt wird Israel von seinem Lande. Reise Israels zum UntergangSo ließ der Herr Jahwe mich schauen, und siehe ein Korb mit (reifem) Obst. Und er sprach: Was siehst du, Amos? Und ich sprach: Einen Korb mit (reifem) Obst. Da sprach Jahwe zu mir: Es reift das Ende meines Volks Israel; nicht länger will ich's ihm übersehen. Und es heulen die Palastgesänge zu selbiger Zeit, spricht der Herr Jahwe: Menge der Leichen, aller Orten wirft man sie still hin. Hört dies, die ihr den Armen zu verschlingen trachtet, und zu Grunde zu richten die Elenden im Lande, sprechend: Wann ist der Neumond vorüber, daß wir Korn verkaufen, und der Ruhetag, daß wir Getreide auftun, daß wir das Epha verkleinern, und den Seckel vergrößern, und die Wage fälschen zum Betrug; daß wir um Silber Dürftige kaufen, und einen Armen für ein Paar Schuhe, und den Abfall des Kornes verkaufen? Es schwört Jahwe bei Jakobs Hoheit: Nie vergess' ich ewiglich all ihr Tun! Soll darob nicht das Land beben, und trauern jeglicher Bewohner darin? Und soll es nicht anschwellen wie der Strom ganz und gar, und fortgetrieben werden und sinken wie der Strom Ägyptens? Und es geschieht an selbigem Tage, spricht der Herr Jahwe: da laß' ich die Sonne untergehen am Mittag, und verdunkle das Land am hellen Tage. Und ich wandle eure Feste in Trauer, und all eure Gesänge in Klaglieder, und bringe auf alle Hüften Sacktuch, und auf jegliches Haupt Glatze; und ich mache es gleich der Trauer um einen einzigen Sohn, und das Ende davon gleich einem Tage des Wehes. Sieh', es kommen Tage, spricht der Herr Jahwe, da ich Hunger sende ins Land; nicht Hunger nach Brot, noch Durst nach Wasser, sondern zu hören das Wort Jahwes. Da schweifen sie von Meer zu Meer, und von Norden zum Aufgang laufen sie umher, zu suchen das Wort Jahwes, und finden es nicht. Zu selbiger Zeit verschmachten die schönen Jungfrauen und die Jünglinge vor Durst, welche schwören bei der Schuld Samariens, und sprechen: „Beim Leben deines Gottes, Dan! und beim Wege nach Beerseba!" und sie fallen, und erstehen nicht wieder. Untergang Israels. Bessere ZeitIch sah den Herrn stehend auf dem Altar. Und er sprach: Schlag' auf den Knauf, daß die Schwellen beben, und zerbrich sie auf ihrer aller Haupt! Und ihre Überbleibsel will ich mit dem Schwerte würgen; nicht soll fliehen von ihnen ein Flüchtling, noch entrinnen von ihnen ein Entronnener. Ob sie durchbrechen in die Unterwelt, von dannen wird meine Hand sie fassen; und ob sie aufsteigen gen Himmel, von dannen stoß' ich sie herab; und ob sie sich verstecken auf des Karmels Haupt, von dannen erspäh' ich und fasse sie; und ob sie sich bergen fern von meinen Augen im Meeresgrund, von dannen gebiet' ich der Schlange sie zu beißen; und ob sie wanderen in Gefangenschaft vor ihren Feinden her, von dannen gebiet' ich dem Schwerte sie zu würgen; und ich richte mein Auge auf sie zum Übel, und nicht zum Guten. Und der Herr, Jahwe der Heerscharen, der die Erde anrührt, daß sie zerrinnt, und trauern all ihre Bewohner, und daß sie anschwillt wie der Strom ganz und gar, und sinkt wie der Strom Ägyptens; der da bauet im Himmel sein Obergemach, und sein Gewölbe auf die Erde gründet; der da ruft den Gewässern des Meeres, und sie ausgießt auf die Fläche der Erde: Jahwe ist sein Name. Seid ihr mir nicht gleich den Äthiopiern, Söhne Israels? spricht Jahwe, hab' ich nicht Israel heraufgeführt aus dem Lande Ägypten, und die Philister aus Kaphthor, und die Syrer aus Kir? Siehe, die Augen des Herr Jahwes sind auf dies sündige Reich gerichtet, und ich tilg' es hinweg von der Erde; nur daß ich nicht ganz vertilge Jakobs Haus, spricht Jahwe. Denn sieh', ich gebiete, und schwenke umher unter allen Völkern das Haus Israels, so wie man schwenkt im Siebe; und kein Korn soll zur Erde fallen. Durchs Schwert sollen sterben alle Sünder meines Volkes, die da sprechen: Uns erreicht und überfällt das Unglück nicht. Zu selbiger Zeit richt' ich auf die verfallene Hütte Davids, und vermaure ihre Risse, und richte das Zerstörte auf, und baue sie gleich den Tagen der Vorzeit, auf daß sie erobern den Rest von Edom und alle Völker, welche genannt nach meinem Namen: so spricht Jahwe, der dieses tut. Sieh' es kommen Tage, spricht Jahwe, da reicht der Pflüger an den Schnitter, und der Traubenkelterer an den Sämann; und es träufeln die Berge Most, und alle Hügel fließen über. Und ich führe zurück die Gefangenschaft meines Volkes Israel, und sie bauen die verwüsteten Städte, und bewohnen sie; und pflanzen Weinberge, und trinken ihren Wein; und legen Gärten an, und essen ihre Früchte. Und ich pflanze sie fest in ihrem Lande, daß sie nicht mehr ausgerissen werden aus ihrem Lande, das ich ihnen gegeben, spricht Jahwe, dein Gott. Demütigung Sodoms. Israels ErrettungGesicht Obadja's. So spricht der Herr Jahwe von Edom. Kunde vernahmen wir von Jahwe, und Botschaft ward unter die Völker gesandt: „Auf! laßt uns aufbrechen wider sie zum Streite!" Siehe, klein will ich dich machen unter den Völkern, verachtet wirst du über die Maßen. Der Trotz deines Herzens verführte dich, weil du auf Felsenhöhen wohnst, deinem erhabenen Sitze; du sprichst in deinem Herzen: Wer stürzt mich herab zu Boden? Ob du wie der Adler erhöhst, und ob du zwischen die Sterne setzt dein Nest: von dannen stürz' ich dich herab! spricht Jahwe. Sind etwa Diebe über dich gekommen, etwa nächtliche Verderber? Wie bist du vertilgt! (Aber) stehlen sie nicht nach ihrer Genüge? Sind etwa Weinleser über dich gekommen? (Aber) lassen sie nicht Nachlese übrig? Wie wird Esau durchforscht, durchsucht seine Schätze! An die Grenze treiben dich all deine Bundesgenossen; dich tauschen, dich überlisten deine Freunde; deine Tischgenossen legen einen Fallstrick unter deine Füße; kein Verstand ist in dir! (Geschieht es) nicht an selbigem Tage, spricht Jahwe, daß ich tilge die Weisen aus Edom, und Verstand vom Gebirge Esau? Und es zagen deine Helden, Theman, auf daß jeglicher ausgerottet werde vom Gebirge Esau Esau durch Würgen. Ob dem Frevel gegen deinen Bruder Jakob decket dich Schande, und du wirst ausgerottet auf ewig! Als du gegenüber standest, als die Feinde seinen Reichtum wegführten, und Ausländer in seine Tore drangen, und über Jerusalem das Los warfen; da warst auch du wie einer von ihnen. Aber siehe deine Lust nicht am Tage deines Bruders, an seinem Unglückstage, und freue dich nicht über die Söhne Juda's am Tage ihres Untergangs, und reiße das Maul nicht auf am Tage der Drangsal! Komme nicht ins Tor meines Volkes am Tage seines Verderbens, siehe nicht auch du deine Lust an seinem Unglücke am Tage seines Verderbens, und lege nicht deine Hände an sein Gut am Tage seines Verderbens! Und tritt nicht an die Kreuzwege, seine Flüchtlinge zu morden, und liefere nicht seine Übergebliebenen aus am Tage der Drangsal! Denn nah' ist der Tag Jahwes über alle Völker: so wie du getan, wird dir getan werden; dein Lohn kommt auf dein Haupt! Denn so wie ihr (Söhne Juda's) getrunken auf meinem heiligen Berge, sollen alle Völker beständig trinken; trinken und schlürfen, und werden, als wären sie nicht gewesen. Aber auf dem Berge Zion wird Rettung sein, und er ist heilig, und es nimmt das Haus Jakobs seine Besitztümer ein. Und das Haus Jakobs ist Feuer, und das Haus Josephs Flamme, und das Haus Esau's Stoppel, und sie werden es zünden und verzehren, und kein Überbleibsel wird sein vom Hause Esau's; Denn Jahwe hat's geredet. Und es nehmen die gegen Mittag das Gebirge Esau ein, und die in der Niederung die Philister; und (die Andern) nehmen ein das Land Ephraim und das Land Samarien, und Benjamin (nimmt ein) Gilead. Und die Weggeführten dieses Heeres der Söhne Israels, welche unter den Kananitern bis Zarpath, und die Weggeführten Jerusalems, die zu Sefarad sind, werden die Städte des Mittags einnehmen. Und es ziehen Retter heran auf den Berg Zion, zu richten das Gebirge Esau's; und Jahwes wird sein das Königtum. Jona's Beruf. Ungehorsam und StrafeUnd es geschah das Wort Jahwes zu Jona, dem Sohne Amithai's, und sprach: Mache dich auf, gehe nach Ninive, der großen Stadt, und predige ihr; denn ihre Bosheit ist heraufgestiegen vor mich. Aber Jona machte sich auf, um gen Tarsis zu entfliehen vor dem Angesichte Jahwes. Und er ging hinab gen Joppe, und fand ein Schiff, das gen Tarsis ging, und gab sein Fährgeld, und stieg hinein, um mit ihnen gen Tarsis zu kommen, hinweg vom Angesichte Jahwes. Aber Jahwe warf einen großen Wind auf das Meer, und es entstand ein großer Sturm auf dem Meere, und das Schiff drohte zu scheitern. Da fürchteten sich die Schiffsleute, und schrieen ein jeglicher zu seinem Gott, und warfen das Gerät, das im Schiffe war, ins Meer, um sich Erleichterung zu verschaffen. Jona aber war hinabgestiegen in den untern Raum des Schiffes, und hatte sich hingelegt und war in tiefen Schlaf gesunken. Da trat zu ihm der Schiffsmeister, und sprach zu ihm: Was schläfst du? Steh' auf, rufe deinen Gott an! Vielleicht gedenkt der Gott unser, daß wir nicht umkommen. Und sie sprachen einer zum anderen: Kommt, wir wollen Lose werfen, daß wir erfahren, um wessen willen uns dieses Unglück trifft! Und als sie Lose warfen, da fiel das Los auf Jona. Da sprachen sie zu ihm: Sage uns, um wessen willen uns dieses Unglück trifft? Was ist dein Geschäft, und woher kommst du? Welches ist dein Land, und von welchem Volke bist du? Und er sprach zu ihnen: Ein Hebräer bin ich, und Jahwe, den Gott des Himmels, fürchte ich, der das Meer geschaffen und das feste Land. Und es überfiel die Leute eine große Furcht, und sie sprachen zu ihm: Warum hast du das getan? Denn die Leute hatten erfahren, daß er vor dem Angesichte Jahwes floh; denn er hatte es ihnen berichtet. Und sie sprachen zu ihm: Was sollen wir mit dir tun, daß das Meer sich gegen uns beruhige? Denn das Meer ward immer stürmischer. Und er sprach zu ihnen: Nehmt mich, und werft mich ins Meer, so wird das Meer sich gegen euch beruhigen. Denn ich weiß, daß um meinetwillen dieser große Sturm über euch gekommen. Und die Leute ruderten, um zurückzutreiben ans feste Land; aber sie konnten nicht, denn das Meer wurde immer stürmischer gegen sie. Da riefen sie zu Jahwe, und sprachen: Ach, Jahwe! laß uns nicht umkommen um der Seele dieses Mannes willen, und lege nicht unschuldiges Blut auf uns! Denn du, Jahwe, hast, wie dir gefallen, getan. Und sie nahmen Jona, und warfen ihn ins Meer: da stand das Meer stille von seinem Wüten. Und es überfiel die Leute eine große Furcht vor Jahwe, und sie opferten dem Jahwe Opfer und gelobten Gelübde. Und Jahwe bestellte einen großen Fisch Jona zu verschlingen, und Jona war im Leibe des Fisches drei Tage und drei Nächte. Jona's Gebet und ErhörungDa betete Jona zu Jahwe, seinem Gott, aus dem Leibe des Fisches, und sprach: Ich rief aus meiner Drangsal zu Jahwe, und er erhörte mich; aus der Tiefe der Unterwelt schrie ich, du hörtest meine Stimme. Denn du warfst mich in die Tiefe, in's Herz des Meeres, daß der Strom mich umgab; all deine Wogen und Wellen strömten über mich. Und ich sprach: Ich bin verstoßen aus deinen Augen; doch ich werde wiederum blicken nach deinem heiligen Tempel! Mich umgaben Gewässer bis an die Seele; die Tiefe umschloß mich; Meergras schlang sich um mein Haupt. Zu den Gründen der Berge sank ich hinab; der Erde Riegel (schlossen sich) hinter mir für ewig: da zogst du aus der Grube mein Leben, Jahwe, mein Gott! Als meine Seele in mir verzagte, gedacht' ich Jahwes; und es kam zu dir mein Gebet, zu deinem heiligen Tempel. Die da falsche Nichtigkeiten ehren, verlassen ihren Wohltäter. Ich aber will mit des Dankes Stimme dir opfern, was ich gelobt, erfüllen. Bei Jahwe ist Rettung! Und Jahwe befahl dem Fische, da spie er Jona an das Land. Jona's BußpredigtUnd es geschah das Wort Jahwes zu Jona zum zweiten Male, und sprach: Mache dich auf, gehe nach Ninive, der großen Stadt, und predige ihr die Predigt, die ich dir sagen werde. Da machte sich Jona auf, und ging nach Nineve, gemäß dem Worte Jahwes. Nineve aber war eine für Gott große Stadt, drei Tagereisen lang. Und Jona fing an hineinzugehen in die Stadt eine Tagereise weit, und predigte, und sprach: Noch vierzig Tage, so ist Nineve umgekehrt. Und die Leute in Nineve glaubten Gott, und riefen einen Fasttag aus, und kleideten sich in Sacktuch, so groß als klein. Und als die Sache an den König von Nineve gelangte, stand er auf von seinem Throne, und legte seinen Mantel ab, und hüllte sich in Sacktuch, und setzte sich auf die Asche. Und er ließ ausschreien und sagen in Nineve, auf Befehl des Königs und seiner Großen, also: Menschen und Tiere, Rinder und Schafe sollen nichts kosten, sollen nicht weiden, und kein Wasser trinken; und es sollen sich in Sacktuch hüllen Menschen und Tiere, und zu Gott rufen heftig, und sich kehren ein jeglicher von seinem bösen Wandel und von dem Unrechte, das in ihren Händen. Wer weiß? Gott mag sich wenden, und sich's reuen lassen, und sich wenden von seinem grimmigen Zorne, daß wir nicht untergehen. Und Gott sah ihr Tun, daß sie sich kehrten von ihrem bösen Wandel: da gereuete Gott des Übels, das er geredet ihnen zu tun, und er tat es nicht. Jona's Verdruß und ZurechtweisungUnd es war dem Jona sehr mißfällig, und er entrüstete sich. Und er betete zu Jahwe, und sprach: Ach, Jahwe! war das nicht meine Rede, während ich noch in meinem Lande war? Darum kam ich zuvor durch Flucht gen Tarsis. Denn ich wußte, daß du ein gnädiger und barmherger Gott bist, langmütig und reich an Gnade, und dich des Übels gereuen läßt. Und nun, Jahwe, nimm doch meine Seele von mir! Denn bester ist's, daß ich sterbe, als daß ich lebe. Jahwe aber sprach: Ist's recht, daß du dich entrüstest? Da ging Jona aus der Stadt hinaus, und setzte sich morgenwärts der Stadt, und machte sich daselbst eine Hütte, und setzte sich darunter in den Schatten, bis daß er sähe, was mit der Stadt geschähe. Da bestellt? Gott Jahwe einen Wunderbaum, der wuchs über Jona empor, daß Schatten wäre über seinem Haupte, um ihn zu befreien von seinem Übel. Und Jona hatte über den Wunderbaum eine große Freude. Da bestellte Gott einen Wurm beim Aufsteigen der Morgenröte auf den anderen Tag, der stach den Wunderbaum, daß er verdorrte. Und es geschah, als die Sonne aufging, da bestellte Gott einen schwülen Ostwind, und die Sonne stach Jona aufs Haupt, daß er ermattete. Da forderte er für seine Seele den Tod, und sprach: Besser ist's, daß ich sterbe, als daß ich lebe. Aber Gott sprach zu Jona: Ist's recht, daß du dich entrüstest über den Wunderbaum? Und er sprach: Mit Recht entrüste ich mich bis zum Tode! Und Jahwe sprach: Dir ist leid um den Wunderbaum, mit dem du keine Mühe gehabt, und den du nicht groß gezogen, der, als Sohn einer Nacht, entstand, und, als Sohn einer Nacht, dahin war: und mir sollte nicht leid sein um Nineve, die große Stadt, in welcher mehr denn zwölf Myriaden Menschen sind, die nicht zu unterscheiden wissen zwischen rechts und links, und viele Tiere? ÜberschriftDas Wort Jahwes, welches geschah zu Micha, dem Morasthiten, in den Tagen Jothams, Ahas' und Hiskia's, der Könige Juda's, welches er schauete über Samarien und Jerusalem. Verwüstung und WegführungHört, ihr Völker alle, merk' auf, Erde, und was sie erfüllt! Und sei der Herr Jahwe Zeuge wider euch, der Herr aus seinem heiligen Tempel! Denn siehe, Jahwe geht hervor aus seinem Wohnsitz, kommt herab, und schreitet über der Erde Höhen. Und es zerfließen die Berge unter ihm, und die Täler spalten sich wie das Wachs vor dem Feuer, wie Wasser herabgegossen am Abhang. Um Jakobs Übertretung alles dies, und um die Sünden des Hauses Israels. Wo ist Jakobs Übertretung? nicht zu Samarien? Und wo die Höhen Juda's? nicht zu Jerusalem? Und so mach' ich Samarien zum Steinhaufen des Feldes, zu Rebenpflanzungen, und stürze ins Tal ihre Steine, und entblöße ihren Grund. Und all ihre Götzenbilder werden zerschlagen, und all ihr Buhlerlohn verbrannt mit Feuer, und all ihre Abgötter zerstör' ich: vom Hurenlohn hat sie solche gesammelt, und zum Hurenlohn werden sie wieder. Darob muß ich klagen und jammern, barfuß und nackt einhergehen; ich klage gleich den Schakalen, und traure gleich Straußen. Denn tötlich sind ihre Schläge: sie dringen bis nach Juda, reichen bis an die Tore meines Volkes, bis Jerusalem Zu Gath berichtet's nicht, und zu Acco weint nicht! zu Bethleaphra wälz' ich mich in Staub. Wandere, Einwohnerin Saphirs, schimpflich entblößt! Nicht wagt sich heraus die Bewohnerin Zaanans; Bethhaesels Trauer raubt euch dessen Rastort. Denn es banget um (sein) Glück die Einwohnerin Maroths; denn Unglück ist herabgekommen von Jahwe bis an Jerusalems Tore. Spann' an den Wagen Renner, Einwohnerin von Lachis! Anfängerin der Sünde warst du der Tochter Zions; denn in dir fand sich der Abfall Israels. Darob leistest du Verzicht auf Moreseth-Gath; die Häuser Achsibs werden zur Täuschung für die Könige Israels. Nochmals bring' ich dir den Besitznehmer, Bewohnerin Maresa's! Bis Adullam kommt die (flüchtige) Menge Israels. Schere dich kahl um der Kinder deiner Lust willen! mache breit deine Glatze wie der Adler! denn sie werden von dir weggeführt. Strafe der Ungerechtigkeit; VerheißungWehe denen, die Unrecht sinnen, und Böses bereiten auf ihren Lagern! Beim Morgenlicht vollführen sie es, wenn es in ihrer Hand steht. Es gelüstet sie nach Feldern, und sie rauben; und nach Häusern, und sie nehmen weg; und sie üben Gewalt an Mann und Haus, und an Herrn und Eigentum. Darum spricht so Jahwe: Sieh', ich sinne wider dies Geschlecht Unheil, dem ihr nicht eure Hälse entziehen, noch aufrecht wandeln sollt; denn eine böse Zeit soll es sein. Zu selbiger Zeit stimmt man über euch Gesang an, und klagt ein kläglich Klaglied; man spricht: „Verwüstet sind wir, das Erbteil meines Volkes vergilbt er; wie entzieht er's mir! um unsre Felder zurückzunehmen, teilt er sie. Darum wird von dir keiner sein, der die Meßschnur wirft an ein Losteil in der Versammlung Jahwes. „Weissaget nicht!" weissagen sie. Nicht weissagen sie von solchem, nicht weicht die Schmach. Du, genannt Haus Jakobs! ist jähzornig Jahwe? ist solches sein Tun? „Sind meine Worte nicht gütig gegen den redlich Wandelnden?" Hingegen aber lehnt sich mein Volk als Feind auf; vom Oberkleide zieht ihr den Mantel ab den sorglos Vorüberziehenden, (wie) aus dem Streite kehrend. Die Frauen meines Volks vertreibt ihr aus dem Hause ihrer Lust, und ihren Kindern nehmt ihr meinen Schmuck auf ewig. Auf, und wandert! Denn dies (Land) ist (euer) Ruhort nicht; um der Verunreinigung willen verderbt es (euch), und mit tötlichem Verderben. Wenn ein Mann, umgehend mit Wind und Täuschung, lügt: „Ich weissage dir von Wein und starkem Getränke:" der ist ein Weissager für dieses Volk. Doch sammeln will ich dich, Jakob, ganz, vereinen will ich den Rest Israels, zusammen sie tun wie Schafe in den Pferch: wie eine Herde in ihrer Hürde werden sie lärmen vor Menschenmenge. Heranzieht der einbrechende Sieger vor ihnen her; sie brechen ein, und ziehen ein in's Tor, und ziehen wieder aus durch dasselbe; und es geht ihr König vor ihnen her, und Jahwe an ihrer Spitze. Zerstörung Jerusalems und Exil; glückliche Zeit des MessiasUnd ich sprach: Hört doch, Häupter Jakobs, und Fürsten des Hauses Israels! Kommt's euch nichts zu, das Recht zu kennen? Die da hassen das Gute, und lieben das Böse, die den Leuten die Haut abziehen und das Fleisch von ihrem Gebein; und welche fressen das Fleisch meines Volkes, und ihnen die Haut abstreifen, und ihr Gebein zermalmen, und es zerstücken wie in den Topf, und wie Fleisch in den Kessel. Alsdann werden sie zu Jahwe schreien, doch er wird sie nicht erhören, und sein Antlitz vor ihnen verhüllen zu selbiger Zeit, dieweil sie übel getan. So spricht Jahwe wider die Propheten, die mein Volk verführen, die, wenn ihre Zähne zu beißen haben, rufen: Friede! doch wer ihnen nichts in den Mund gibt, gegen den rüsten sie Krieg. Darum Nacht euch sonder Gesicht, und Finsternis; sonder Wahrsagung; und untergeht die Sonne über den Propheten, und der Tag verdunkelt sich über ihnen. Schamrot werden die Seher, und zu Schanden die Wahrsager, daß sie ihr Kinn verhüllen alle; denn keine Antwort Gottes ist da. Dagegen aber ich bin erfüllt mit Kraft, mit Geist Jahwes und Gerechtigkeit und Stärke, um Jakob seinen Abfall kund zu tun, und Israel seine Sünde. Hört doch dies, Häupter des Hauses Jakobs, und Fürsten des Hauses Israels, welche Gerechtigkeit verabscheu'n, und alles Gerade krümmen, wer Zion bauet mit Blutschuld, und Jerusalem mit Unrecht! Ihre Häupter richten um Geschenk, und ihre Priester urteilen um Lohn, und ihre Propheten wahrsagen um Geld; und doch stützen sie sich auf Jahwe, sprechend: Ist Jahwe nicht unter uns? kein Unglück kann über uns kommen! Darum wird eurethalben Zion als Feld gepflügt werden, und Jerusalem wird ein Steinhaufe, und der Berg des Tempels zu Waldhöhen. Aber es geschieht in der Folge der Zeiten, daß steht der Berg des Hauses Jahwes gegründet auf dem Gipfel der Berge, und erhebt sich über die Hügel, und es strömen zu ihm die Völker. Und es gehen viele Nationen, und sprechen: „Auf, laßt uns hinanziehen zum Berge Jahwes, und zum Hause des Gottes Jakobs, und er soll uns lehren seine Wege und wir wollen wandeln in seinen Pfaden!" Denn von Zion wird ausgehen Belehrung, und das Wort Jahwes von Jerusalem. Und er richtet viele Völker, und bescheidet zahlreiche Nationen in der Ferne und sie schmieden ihre Schwerter zu Hacken und ihre Speere zu Winzermessern; nicht heben Volk gegen Volk das Schwert, und nicht lernen sie fürder den Krieg. Dann wohnen sie ein jeglicher unter seinem Weinstock und Feigenbaum ungestört. Denn der Mund Jahwes der Heerscharen hat's geredet. — Freilich alle Völker wandeln (noch) ein jegliches im Namen seines Gottes, wir aber wandeln im Namen Jahwes, unsres Gottes, ewig und immerdar. Zu selbiger Zeit, spricht Jahwe, samml' ich die Hinkenden, und die Verjagten bring' ich zusammen, und die, denen ich übelgetan. Und ich mache die Hinkenden zum Überbleibsel, und die Zerstreuten zum zahlreichen Volke; und Jahwe herrscht über sie auf dem Berge Zion von nun an bis in Ewigkeit. Und du Herdenturm, Hügel der Tochter Zions! zu dir wird kommen und kehrt wieder die vorige Herrschaft, das Königtum der Tochter Jerusalems. Nun, warum erhebst du Geschrei? Ist kein König unter dir, oder sind deine Räte umgekommen, daß dich Wehen ergreifen wie die Gebärerin? Zittere und kreise, Tochter Zions, wie die Gebärerin! Denn nun wirst du ausziehen aus der Stadt und wohnst auf dem Felde, und wanderst bis gen Babel; doch daselbst wirst du errettet werden, daselbst wird dich Jahwe lösen aus deiner Feinde Hand. Nun aber haben sich wider dich versammelt viele Völker, die da sprechen: Sie werde entweiht, und seine Lust schaue an Zion unser Auge! Aber sie kennen nicht die Gedanken Jahwes und verstehen nicht seinen Rat, daß er sie gesammelt wie Garben auf die Tenne. Auf, und drisch, Tochter Zions! Denn dein Horn mach' ich von Eisen, und deine Klauen mach' ich von Erz, daß du zermalmst viele Völker; und du bannst Jahwe ihren Raub, und ihr Gut dem Herrn der ganzen Erde. Doch nun scharet ihr euch, Männer der Schar: einen Wall errichtet man wider uns; mit der Rute schlagen sie den Backen des Richters von Israel. Du aber, Bethlehem Ephrata — klein solltest du sein unter Juda's Geschlechtsorten — aus dir wird mir hervorgehen, der Herrscher sein soll in Israel, des Ursprung aus der Vorzeit, aus den Tagen des Altertums. Darum wird (Jahwe) sie hingeben, bis daß eine Gebärerin geboren: dann kehrt seiner Brüder Nest zurück zu Israels Söhnen. Und er steht und weidet mit Jahwes Kraft, mit der Hoheit des Namens Jahwes, seines Gottes, und sie wohnen sicher; denn nun wird er groß sein bis ans Ende der Erde. Und dann ist Friede. So der Assyrer kommt in unser Land, und tritt in unsre Paläste! so stellen wir ihm sieben Hirten entgegen, und acht Führer des Volks. Und sie weiden des Assyrers Land mit dem Schwerte, und Nimrods Land in seinen Pforten; und er rettet vom Assyrer, so er kommt in unser Land, und tritt in unsre Grenzen. Und Jakobs Überbleibsel ist in Mitte vieler Völker wie Tau von Jahwe, wie Regentropfen auf Kraut, das nicht auf Menschen wartet, und nicht harrt auf Menschenkinder. Und Jakobs Überbleibsel ist unter den Nationen, in Mitte vieler Völker, wie der Löwe unter den Tieren des Waldes, wie der junge Leu unter Schafherden, der, wenn er einbricht, niedertritt und zerreißt ohne Rettung. Erhaben wird deine Hand sein über deine Feinde, und all deine Widersacher werden ausgerottet. Und es geschieht an selbigem Tage, spricht Jahwe: da rott' ich aus deine Rosse aus deiner Mitte, und vertilge deine Wagen; und ich rotte aus die Städte deines Landes, und zerstöre all deine Burgen; und ich rotte aus die Zaubereien aus deiner Hand, und Beschwörer sollen nicht mehr unter dir sein; und ich rotte aus deine Bilder und Säulen aus deiner Mitte, und nicht mehr wirst du anbeten vor deiner Hände Werk; und ich reiße deine Warten aus deiner Mitte, und vertilge deine Städte; und ich übe in Zorn und Grimm Rache an den Völkern, welche nicht gehorchen. Rechtsstreit Jahwes mit seinem VolkeHört doch, was Jahwe spricht! „Auf! rechte bei den Bergen, und laß die Hügel deiner Stimme hören!" Hört, ihr Berge, den Streit Jahwes, und ihr Unwandelbaren, Grundfesten der Erde! Denn Jahwe hat Streit mit seinem Volke, und mit Israel will er rechten. „Mein Volk, was hab' ich dir getan, und womit dich belästigt? Sag' aus wider mich! Denn ich führte dich herauf aus dem Lande Ägypten, und aus dem Hause der Knechtschaft löst' ich dich; und ich sandte vor dir her Mose, Aaron und Mirjam. Mein Volk! gedenke doch, was Balak ratschlagte, König von Moab, und was ihm antwortete Bileam, Sohn Beors; (des Zuges) von Sittim bis Gilgal, auf daß du erkennst Jahwes Güte." „Womit soll ich treten vor Jahwe, mich beugen vor dem Gott der Höhe? Soll ich vor ihn treten mit Brandopfern, mit jährigen Kälbern? Wird Jahwe Gefallen haben an Tausenden von Widdern, an Myriaden Strömen Öls? Soll ich meinen Erstgebornen geben zu meinem Schuldopfer, meine Leibesfrucht zum Sündopfer meiner Seele?" Er hat dir kund getan, o Mensch, was gut ist; und was fordert Jahwe von dir, als Recht zu üben und Frömmigkeit zu lieben und demütig zu wandeln mit deinem Gott? Strafe der UngerechtigkeitJahwes Stimme ruft der Stadt, und wer weise, schaut deinen Namen: vernehmt die Zuchtrute, und wer sie bestellt hat! Sind noch im Hause des Ungerechten ungerechte Schätze und ein mageres, fluchwürdiges Epha? Kann ich rein sein bei ungerechter Wage, und bei einem Beutel mit trüglichen Gewichtsteinen? Weil ihre Reichen voll Frevels sind, und ihre Bewohner Lüge reden, und ihre Zunge Trug ist in ihrem Munde: so will ich auch tötlich dich schlagen, verwüstend um deiner Sünde willen. Du wirst essen, und nicht satt werden, Heißhunger in deinem Leibe; du wirst entrücken, aber nicht retten, und was du errettest, geb' ich dem Schwerte. Du wirst säen, und nicht ernten; du wirst Oliven keltern, und nicht mit Öl dich salben, und Most, und keinen Wein trinken. Und man beobachtet Omri's Sitten und alles Tun des Hauses Ahabs, und ihr wandelt in ihren Ratschlägen: auf daß ich dich zum Entsetzen mache, und deine Bewohner zum Spott, und daß ihr meines Volkes Schmach tragt. Klage, Hoffnung und VerheißungWeh mir! Denn mir geht's wie beim Obstsammeln, wie bei der Nachlese des Herbstes. Keine Traube zu essen, keine Frühfeige, wornach mich gelüstet. Verschwunden sind die Frommen aus dem Lande, und Rechtschaffene gibt's unter den Menschen nicht; alle lauern sie auf Blut, ein jeglicher stellt seinem Bruder Netze. Zum Bösen sind Hände da, es wohl zu machen; der Oberste fordert, der Richter (richtet) für Vergeltung, und der Große redet seines Herzens Gier, und so flechten sie es zusammen. Der beste unter ihnen ist wie ein Dornbusch, der Redlichste (schlimmer) als eine Hecke. Der Tag deiner Wächter, deine Strafe, wird kommen: nun ist Verwirrung unter ihnen. Traut nicht dem Freunde, verlaßt euch nicht auf den Vertrauten; vor dem Weibe, das an deinem Busen liegt, bewahre die Pforten deines Mundes! Denn der Sohn verachtet den Vater, die Tochter lehnt sich wider ihre Mutter auf, die Schnur wider ihre Schwieger; des Mannes Feinde sind seine Hausleute. „Ich aber will schauen auf Jahwe, hoffen auf den Gott meines Heils; mein Gott wird mich erhören. Freue dich nicht, meine Feindin, über mich! Wenn ich auch gefallen bin, so steh' ich wieder auf; wenn ich auch im Dunkel sitze, so ist Jahwe mein Licht. Jahwe's Grimm will ich tragen, denn ich sündigte an ihm, bis er meine Sache führt, und mir Recht schafft, mich herausführt ans Licht, ich seine Güte schaue. Das wird meine Feindin schauen, und Schande sie decken, die zu mir sprach: Wo ist Jahwe, dein Gott? Meine Augen werden an ihr ihre Lust schauen: nun wird sie zertreten wie Kot der Straße." Ein Tag (kommt) zu erbauen deine Mauern: selbigen Tages wird fern rücken die Grenze; selbigen Tages, da werden sie zu dir kommen von Assyrien und Ägyptens Städten, und von Ägypten bis zum Strome, von Meer zu Meer, von Gebirge zu Gebirge. Aber (vorher) wird verwüstet das Land um seiner Bewohner willen, ob der Frucht ihrer Handlungen. „Weide dein Volk mit deinem Stabe, deine eigentümliche Herde, besonders wohnend, im Walde inmitten des Karmels! Laß sie weiden auf Basan und Gilead, wie in der Vorzeit Tagen!" „Wie in den Tagen deines Auszugs aus Ägypten, will ich dich Wunder schauen lassen." Es werden's die Völker schauen, und zu Schaden werden ob all ihrer Macht; sie legen die Hand auf den Mund, ihre Ohren sind betäubt. Sie lecken Staub gleich der Schlange, wie kriechend Gewürm der Erde, zittern daher aus ihren Schlössern; zu Jahwe, unsrem Gott, kommen sie bebend, und fürchten sich vor dir. Wer ist ein Gott wie du, der Sünde vergibt und Frevel übersteht dem Überbleibsel seines Eigentums? Nicht ewig hält er fest seinen Zorn, denn Gefallen hat er an Gnade. Er wird wiederum sich unser erbarmen, unterdrücken unsre Vergehungen; und du wirfst in des Meeres Tiefe all ihre Sünden. Du erweisest Jakob Treue, Abraham Huld, die du geschworen unsren Vätern seit den Tagen der Vorzeit. Weissagungen gegen Nineve; dessen Strafe und ZerstörungAusspruch über Nineve; Buch der Weissagung Nahums, des Elkositen. Ein eifernder Gott und Rächer ist Jahwe, Rächer ist Jahwe und voll Grimmes; Rächer ist Jahwe seinen Feinden, und trägt nach seinen Hassern. Jahwe ist langmütig, doch groß an Macht, und ungestraft läßt er nicht; Jahwe, in Sturm und Wetter ist sein Weg, und Gewölk ist seiner Füße Staub. Er schilt das Meer, und trocknet es, und alle Ströme läßt er versiegen; es wölkt Basan und Karmel, und Libanons Grün welkt. Die Berge erbeben vor ihm, und die Hügel zerrinnen; und es hebt sich die Erde vor seinem Antlitz, der Weltkreis, und all seine Bewohner. Vor seinem Grimm, wer besteht? und wer bleibt bei seines Zornes Glut? Sein Grimm ergießt sich wie Feuer, und Felsen stürzen vor ihm. Gütig ist Jahwe, Zuflucht am Tage der Drangsal; und er kennt die ihm Vertrauenden. Doch mit überströmender Flut bringt er Vernichtung ihrem Wohnsitze, und seine Feinde verfolgt Finsternis. Was sinnt ihr Syrer wider Jahwe? Vernichtung bringt er; nicht zweimal wird eintreten die Drangsal. Denn gleich Dornen verschlungen, und wie von ihrem Tranke trunken, werden sie verzehrt wie dürre Stoppel völlig. Aus dir, Nineve, ging hervor, der Böses sann wider Jahwe, der Verderben beschloß. So spricht Jahwe: Wenn gleich in voller Macht und also zahlreich, auch so werden sie weggeschnitten, und vorbei ist's; und demütigt' ich dich, (Juda), nicht mehr will ich dich demütigen. Und nun will ich sein Joch abbrechen von dir, und deine Bande zerreißen. Aber über dich, Assyrer, gebietet Jahwe: Nicht werde gesäet von deinem Namen fürder; aus deines Gottes Hause rott' ich aus geschnitzte und gegossene Bilder; dein Grab bereit' ich dir; denn du bist verachtet. Sieh', auf den Bergen die Füße des Boten, der Heil verkündet! Feire, Juda, deine Feiertage, erfülle deine Gelübde! Denn nicht mehr überzieht dich der Verderber; ganz ist er ausgerottet. Heran zieht der Zertrümmerer wider dich, Nineve! Bewahre die Festung, erspähe den Weg, gürte die Lenden, rüste dich wacker! Denn Jahwe stellt Jakobs Hoheit wieder her, so wie Israels Hoheit, weil die Verheerer sie verheert haben, und ihre Reben vertilgt. Seiner Helden Schilder sind rot, in Karmesin gekleidet die Tapfern; mit der Sicheln Feuer (schimmern) die Wagen am Tage seines Rüstens, und die Lanzen werden geschwungen. Auf den Gassen rasen die Wagen, rennen auf den Plätzen; ihr Ansehen wie die Fackeln, wie die Blitze fahren sie einher. Er gedenkt seiner Gewaltigen: sie straucheln in ihrem Gehen, eilen zu ihrer Mauer, aber das Sturmdach wird aufgerichtet. Die Tore der Ströme werden aufgetan, und der Palast zerfließt. Und bestimmt ist's: (Nineve) wird aufgedeckt, weggeführt, und ihre Mägde seufzen wie Tauben, schlagen ihre Brust. Nineve war ja (voll Menschen) wie ein Teich voll Wasser, seit sie stand; doch sie fliehen. „Stehet, steht!" aber niemand wendet sich um. Raubt Silber, raubt Gold! unendlich sind die Schätze, Fülle von allerlei köstlichen Gefäßen. Leer und ausgeleert und verheert, und zerflossnes Herz, und Wanken der Kniee, und Schmerz in allen Lenden, und aller Angesicht verliert die Farbe. Wo ist (nun) das Lager der Löwen, und was Weide war für die jungen Löwen, wo der Löwe, die Löwin ging, die Brut des Löwen, ungestört? Der Löwe raubte für seine Brut, und würgte für seine Löwinnen; er füllte mit Raub seine Löcher, und seine Lager mit Geraubtem. Sieh', ich will an dich, spricht Jahwe der Heerscharen, und lasse verzehren in Rauch deine Wagen, und deine jungen Löwen soll das Schwert fressen; und ich rotte von der Erde dein Rauben, und nicht mehr wird vernommen deiner Boten Stimme. Wehe der Stadt des Blutes, ganz mit Trug, Gewalttat erfüllt, die das Rauben nicht aufgibt! Schall der Peitsche, und Schall des Rasselns der Räder, und jagende Rosse und hüpfende Wagen. Reiter im Anzug, und Schwertes Flamme und Speeres Blitz, und Menge Erschlagener, und Haufen Toter und kein Ende der Leichen; man strauchelt über Leichen. (Dies alles) ob der vielen Hurerei der Hure, der anmutigen, der zauberkundigen, welche Völker verkaufte durch ihre Hurereien, und Nationen durch ihre Zaubereien. Sieh', ich will an dich, spricht Jahwe der Heerscharen, und ich decke deine Schleppe auf über dein Antlitz, und lasse die Völker deine Blöße schauen, und die Reiche deine Schmach. Und ich werfe auf dich Unflat, und schände dich, und mache dich zum Schauspiel. Und wer dich schauet, wird vor dir fliehen, und sprechen: „Zerstört ist Nineve: wer wird es beklagen? Woher soll ich Tröster für dich suchen?" Bist du besser als No-Ammon, die am Nilstrom wohnte, Wasser rings um sie her, deren Graben der Strom, deren Mauer aus dem Strome (bestand)? Äthiopien, stark an Zahl, und Ägypten, endloser Menge, Phut und Libyen waren zu deinem Beistand. Doch auch sie wanderte ins Elend, in Gefangenschaft; auch ihre, Kinder wurden zerschmettert an allen Straßenecken, und über ihre Edeln warf man das Los, und all ihre Großen wurden mit Ketten gefesselt. Auch du sollst (vom Zornkelche) trunken werden, sollst dich verbergen; auch du sollst Schutz suchen vor dem Feinde! All deine Bollwerke sind Feigen und Frühfeigen: wenn man sie schüttelt, so fallen sie ins Maul dem Essenden. Siehe, dein Volk sind Weiber in deiner Mitte für deine Feinde, auftun sich deines Landes Tore, Feuer frißt deine Riegel. Wasser für die Belagerung schöpfe dir, verstärke deine Bollwerke, tritt Lehmen und stampfe Ton, bessere den Ziegelofen! Dort wird dich das Feuer fressen, das Schwert dich vertilgen, dich fressen wie die Grille; seist du auch zahlreich wie die Grillen, zahlreich wie die Heuschrecken. Mehr hast du deiner Kaufteute als Sterne des Himmels; Grillen breiten sich aus, und fliegen davon. Deine Fürsten sind wie die Heuschrecken, und deine Kriegsobersten wie Grillenschwarm, die sich an Mauern lagern zur Zeit der Kälte: geht die Sonne auf, so fliehn sie, und man weiß den Ort nicht, wo sie sind. Es schlafen deine Führer, König von Assyrien, es ruhen deine Gewaltigen; dein Volk ist zerstreut auf den Bergen, und niemand sammelt. Keine Linderung deiner Wunde, tötlich ist dein Schlag! Alle, die von dir hören, klatschen in die Hände über dich; denn über wen erging nicht deine Bosheit beständig? Einfall der ChaldäerDer Ausspruch, welchen schauete Habakuk, der Prophet. Wie lange, Jahwe, hab' ich geschrien, und du hörst nicht? klage dir Gewalt, und du hilfst nicht? Warum läßt du mich Unrecht sehen, und schauest Unheil? Und Druck und Gewalttat ist mir vor Augen, und Hader entsteht, und Streit erhebt sich. Darum erschlafft das Gesetz, und nicht nach Wahrheit geht Urteil aus; denn der Frevler umringt den Gerechten, darum geht das Urteil verkehrt aus. „Seht unter den Völkern und schauet, und erstaunt euch, staunt! Denn ein Werk wirk' ich in euren Tagen, nicht glaubtet ihr's wenn es erzählt würde. Denn sieh', ich wecke die Chaldäer, das grimmige und behende Volk, das nach den Weiten der Erde zieht, Wohnungen einzunehmen, die nicht sein. Schrecklich und furchtbar ist es; von ihm selbst geht sein Recht und seine Hoheit aus. Und schneller als Parder sind seine Rosse, und rascher als Abendwölfe, und seine Reiter sprengen stolz daher; und seine Reiter kommen von ferne, fliegen wie ein Adler, der eilt zum Fraß. Alle kommen sie zur Gewalttat; das Streben ihres Angesichts ostwärts; und es rafft wie Sand Gefangene. Und der Könige spottet es, und Fürsten sind ihm Gelächter; und jeglicher Festung lacht es, und schüttet Erde auf, und erobert sie. Dann fährt es dahin, ein Sturm, und zieht weiter, und verschuldet sich, dem seine Macht sein Gott." Bist du nicht von Alters her, Jahwe, mein Gott, mein Heiliger? Wir werden nicht sterben! Jahwe, zur Strafe hast du es bestellt, und, o Fels! zur Züchtigung es geordnet. Zu rein von Augen, um Böses zu sehen, und der du auf Unheil zu schauen nicht vermagst! warum willst du die Ruchlosen schauen, schweigen, wenn der Frevler den Gerechteren verschlingt? Und machst so Menschen gleich Fischen des Meeres, gleich Gewürm, das keinen Herrscher hat? Alles hebt er mit der Angel, zieht es mit seinem Netze, rafft es mit seinem Garne: darum freuet er sich, und frohlockt. Darum opfert er seinem Netze, und räuchert seinem Garne; denn durch selbige ist fett seine Beute, und sein Fraß üppig. Soll er darum sein Netz leeren, und beständig Völker würgen ohne Schonung? Demütigung der ChaldäerAuf meine Warte will ich treten, und mich stellen auf den Turm; und ich will schauen zu sehen, was er zu mir sagen wird, und was ich zur Antwort erhalte auf meine Klage. Und Jahwe antwortete mir, und sprach: Schreibe das Gesicht, und grab' es auf die Tafeln, auf daß man's geläufig lese. Denn noch geht das Gesicht auf die s, ferne) Zeit; doch es dränget zum Ende, und täuschet nicht: wenn es zögert, so harre sein; denn kommen wird es, nicht ausbleiben. Siehe, aufgeblasen, nicht gerade ist seine Seele in ihm; aber der Gerechte lebt durch seine Redlichkeit. Ja, auch der Wein macht ruchlos; der Mann wird übermütig, und kann nicht ruhen, welcher wie die Unterwelt seinen Rachen aufreißt, und ist wie der Tod, und nicht zu sättigen, und rafft an sich alle Völker, und bringt zusammen an sich alle Nationen. Werden nicht alle diese über ihn einen Spruch anheben, ein Spottlied, Rätsel auf ihn, und sprechen: Weh' ihm, der aufhäufte was nicht sein — wie lange? der sich beschwerte mit Schuldenlast! Werden nicht plötzlich aufstehen, die Zins von dir fordern, und aufwachen, die dich austreiben? Und du wirst zur Beute ihnen werden. Weil du plündertest viele Nationen, so werden dich plündern alle übrigen Völker wegen des Menschenblutes und der Gewalttat, an Land, Stadt und all ihren Bewohnern. Weh' ihm, der heillosen Gewinn ergeizt, für sein Haus, anzulegen in der Höhe sein Nest, sich zu retten aus der Hand des Bösen! Du sannest Schmach deinem Hause, zu tilgen viele Völker, und verschuldest dein Leben. Denn der Stein aus der Wand schreiet, und der Sparren vom Holzwerk antwortet ihm. Weh' ihm, der Städte bauet mit Blut, und Burgen gründet mit Unrecht! Siehe, von Jahwe der Heerscharen (ist's verhängt), daß Völker arbeiten fürs Feuer, und Nationen sich mühen für nichts. Denn es wird die Erde voll werden von Erkenntnis der Herrlichkeit Jahwes, wie die Wasser das Meer überdecken. Weh' ihm, der seinem Freunde zutrinkt, der du deinen Gluttrank einschenkst, und auch (ihn) berauschst, um zu schauen seine Blöße! Du sollst dich sättigen mit Schmach statt der Herrlichkeit: trink' auch du, und zeige die Vorhaut! Es kommt an dich der Kelch in Jahwes Rechte, und Schande über deine Herrlichkeit! Denn die Gewalttat am Libanon wird dich bedecken, und die Verstörung der Tiere, die sie schreckte, wegen des Menschenblutes und der Gewalttat an Land, Stadt und all ihren Bewohnern. Was frommt das Schnitzbild, daß sein Bildner es schnitzt, das Gußbild und der Lehrer des Trugs, daß der Bildner seines Bildes darauf vertrauet, indem er stumme Götzen macht? Weh' ihm, der zum Klotze spricht: „Wach'auf! — Steh' auf!' zum schweigenden Stein! Er soll lehren? Sieh', er ist gefaßt in Gold und Silber, und gar kein Geist in seinem Innern. Jahwe aber in seinem heiligen Tempel, still vor ihm, alle Welt! Ergebung und HoffnungGebet Habakuks, des Propheten, nach Klagliederweise. Jahwe! ich hörte deine Kunde, bin voll Furcht, Jahwe! dein Werk, binnen Jahren schaff' es, binnen Jahren tu' es kund; im Zorne denk' an Erbarmen! Gott kommet von Süden her und der Heilige vom Berge Paran (Pause); es decket den Himmel seine Pracht, und seines Preises wird voll die Erde. Und Glanz wie Sonnenlicht erscheint, Strahlen (sprühen) aus seiner Hand ihm; und daselbst die Hülle seiner Majestät. Vor ihm her geht Pest, und ausgeht Seuche ihm auf dem Fuße. Er steht und mißt die Erde, schaut und macht Völker beben; und es zerstieben die ewigen Berge, es sinken die alten Höhen; die alten Wege geht er. In Not seh' ich Cuschan's Zelte, es beben die Teppiche des Landes Midian. Ist wider Ströme entbrannt, Jahwe, wider Ströme dein Zorn, wider das Meer dein Grimm, daß du einherfährst mit deinen Rossen, auf deinem Siegeswagen? Entblößt ist dein Bogen, gesättigt die Pfeile — Siegesgesang! (Pause.) Ströme bricht auf die Erde. Es sehen dich, beben die Berge, Wasserflut stürzt daher, die Tiefe erschallt von Donner, hoch hebt sie ihre Hände. Sonne, Mond bleiben in ihrer Wohnung; als Licht fliegen deine Pfeile, als Schein deines Speeres Blitz. Im Grimme schreitest du über das Land, im Zorne zermalmst du Völker. Du ziehst aus zu Hilfe deinem Volke, zu Hilfe deinem Gesalbten; zerschmetterst das Haupt dem Frevlergeschlecht, entblößend Grundfesten mannshoch. Du durchbohrst mit seinen Speeren seiner Führer Haupt, die einherstürmen, uns zu zerstreuen, deren Jubel als zu verschlingen den Elenden im Hinterhalt. Du trittst das Meer mit deinen Rossen, den Kot großer Gewässer. Ich hört' es, und es zittert mein Leib, der Kunde beben meine Lippen; Fäulnis dringt in mein Gebein, meine Kniee zittern, der ich ruhig entgegensehen soll dem Tage der Drangsal, dem Heranziehen des Volkes, das uns drängt. Denn da blüht nicht der Feigenbaum, und keinen Ertrag bringt die Rebe; es trügt des Ölbaums Trieb, und die Fluren geben kein Brot; getilgt aus der Hürde sind die Schafe, und kein Rind mehr auf der Streu. Doch ich werde Jahwes mich freuen, frohlocken über den Gott meines Heils. Jahwe, der Herr, ist meine Stärke: er gibt mir Füße gleich Hirschen, und läßt mich treten auf meine Höhen. Dem Musikmeister nach meinen Saitenspielen. ÜberschriftDas Wort Jahwe's, welches geschah zu Zephanja, dem Sohne Chusis, des Sohnes Gedalja's, des Sohnes Amarja's, des Sohnes Hiskia's, zu der Zeit Josia's, des Sohnes Amons, des Königs von Juda. Drohung, Ermahnung, VerheißungWegraffen will ich alles von der Oberfläche der Erde, spricht Jahwe: wegraffen Menschen und Vieh, wegraffen Vögel des Himmels und Fische des Meeres, und die Einsturz drohenden Häuser samt den Frevlern; und ich rotte die Menschen aus von der Oberfläche des Erdbodens, spricht Jahwe. Und ich strecke meine Hand über Juda und über alle Bewohner Jerusalems, und rotte aus von diesem Ort den Rest des Baal, den Namen der Götzenpfaffen samt den Priestern, und die anbeten auf den Dächern vor des Himmels Heer, und die vor Jahwe anbeten, und bei ihm schwören, und auch schwören bei ihrem Götzen, und die abgewichen von Jahwe, und die Jahwe nicht suchen, noch nach ihm fragen. Still vor dem Herrn Jahwe! Denn nah' ist Jahwe's Tag; denn gerüstet hat Jahwe ein Opfer, geweiht seine Geladenen. Und es geschieht am Tage des Opfers Jahwe's, daß ich die Obersten strafe und die Königssöhne, und alle, die sich kleiden in Kleidung des Auslands. Und ich strafe alle, die über die Schwelle springen, an selbigem Tage, und die ihres Herrn Häuser erfüllen mit Raub und Trug. Und es geschieht an selbigem Tage, spricht Jahwe, es erschallt Wehklage vom Fischtore, und Geheul vom andern Teile (der Stadt), und großer Jammer von den Hügeln. Heult, Bewohner des Mörsers! Denn es wird getilgt alles Krämervolk, ausgerottet alle Silberbelastete. Und es geschieht zu selbiger Zeit, ich werde Jerusalem durchsuchen mit Leuchten, und strafen die Menschen, die auf ihren Hefen sitzen, die sprechen in ihrem Herzen: „Nichts Gutes tut Jahwe, noch Böses!" Und es wird ihr Reichtum zum Raube, und ihre Häuser zur Verwüstung; und sie haben Häuser gebaut, und bewohnen sie nicht, und Weinberge gepflanzt, und trinken nicht ihren Wein. Nah' ist Jahwe's Tag, der große; nah' ist er, und eilt schnell herbei; es erschallt Jahwe's Tag: bitterlich schreiet alsdann der Held. Ein Tag des Grimmes ist selbiger Tag, ein Tag der Drangsal und Angst, ein Tag des Wüstens und Verwüstens, ein Tag der Finsternis und Dunkelheit, ein Tag des Gewölks und der Wolkennacht, ein Tag des Posaunenschalls und Kriegsgeschrei's wider die festen Städte und wider die hohen Zinnen. Und ich ängstige die Menschen, daß sie gleich Blinden umherwandeln, denn wider Jahwe sündigten sie; und ihr Blut wird verschüttet wie Staub, und ihr Fleisch wie Kot. Auch ihr Gold, auch ihr Silber, vermag sie nicht zu retten am Zorntage Jahwe's, und von seines Eifers Feuer wird das ganze Land verzehrt; denn Vernichtung, ja plötzlichen Untergang, wird er bringen über alle Bewohner des Landes. Prüft euch, ja prüft, Volk ohne Scham! Ehe denn reift (des Schicksals) Schluß, (wie Spreu verfliegt die Zeit!) eh' über euch kommt die Zornglut Jahwe's, eh' über euch kommt der Zorntag Jahwe's! Sucht Jahwe, all ihr Demütigen im Lande, die ihr sein Gesetz übt! sucht Gerechtigkeit, sucht Demut! Vielleicht werdet ihr geborgen am Zorntage Jahwe's. Denn Gasa wird verlassen sein, und Askalon zur Wüste; Asdod, am Mittage vertreiben sie's, und Ekron wird entwurzelt. Wehe den Bewohnern des Strichs am Meere, dem Volke der Krethiter! Das Wort Jahwe's über dich, Kanaan, Philisterland! und ich vertilge dich, daß kein Bewohner bleibt. Und es wird der Strich am Meere zu Angern, Triften der Hirten und Schafhürden; und der Strich wird dem Überbleibsel des Hauses Juda's, daß sie darauf weiden; in Askalons Häusern lagern sie sich abends; denn Jahwe, ihr Gott, wird nach ihnen blicken, und zurückführen ihre Gefangenschaft. Ich hörte die Schmähung Moabs, und die Lästerungen der Söhne Ammons, wie sie mein Volk schmähten, und sich erhoben wider seine Grenzen. Darum, bei meinem Leben! spricht Jahwe der Heerscharen, Gott Israels, Moab soll wie Sodom werden, und die Söhne Ammons wie Gomorra, Nesselnbesitz und Salzgruben und ewige Wüste; das Überbleibsel meines Volkes wird sie plündern, und der Rest meiner Nation sie besitzen. Solches ihnen für ihren Hochmut, daß sie geschmäht und sich erhoben wider das Volk Jahwe's der Heerscharen. Furchtbar erscheint Jahwe über ihnen, denn er vernichtet alle Götter der Erde; und vor ihm beten an, ein jeglicher von seinem Orte her, alle Inseln der Heiden. Auch ihr, Äthiopier, werdet Erschlagene meines Schwertes. Und er streckt seine Hand gegen Norden, und vertilgt Assyrien, und macht Nineve zur Einöde, dürr gleich der Wüste. Und es lagern in ihr Herden, alle Tiere in Rotten; auch Pelikan, auch Igel herbergen auf ihren Knäufen; Stimmen singen im Fenster; Schutt auf der Schwelle; denn die Zederntäfelei hat man abgerissen. Das ist die fröhliche Stadt, die sorglos wohnende, die in ihrem Herzen spricht: „Ich, und außer mir keine mehr!" Wie ist sie zur Öde geworden, zum Lager für Tiere! Wer vor ihr Vorüberzieht, zischt, schwenkt seine Hand. Untergang; glückliche ZukunftWehe der Widerspenstigen und Befleckten, der gewalttätigen Stadt! Sie gehorcht keiner Stimme, nimmt keine Zucht an; auf Jahwe vertraut sie nicht, zu ihrem Gotte naht sie nicht. Ihre Obersten in ihrer Mitte sind reißende Löwen; ihre Richter sind Abendwölfe, sie heben nichts auf für den Morgen. Ihre Propheten sind Prahler, Männer der Betrügerei: ihre Priester entweihen das Heiligtum, verletzen das Gesetz. Jahwe ist gerecht in ihrer Mitte, übt kein Unrecht; jeglichen Morgen bringt er sein Recht ans Licht, läßt sich nicht vermissen; doch kennt der Ungerechte keine Scham. Ich tilgte Völker, zerstört sind ihre Zinnen; ich verwüstete ihre Straßen, daß niemand mehr hindurchzieht; verheert sind ihre Städte, menschenleer, ohne Bewohner. Ich sprach: Fürchte mich nur, nimm Zucht an, so soll deine Wohnung nicht vertilgt werden, so wie ich wider dich befohlen; allein sie befleißigten sich des Bösen in all ihren Handlungen. Drum wartet mein, spricht Jahwe, auf den Tag, da ich aufstehe zur Beute; denn mein Schluß ist Völker zu versammeln und Königreiche zusammenzubringen, um über sie meinen Grimm zu gießen, alle Glut meines Zornes; denn von meines Eifers Feuer soll alle Welt verzehrt werden. Denn alsdann wend' ich den Völkern zu reine Lippen, daß sie alle Jahwes Namen anrufen, ihm dienen einmütiglich. Von jenseits der Ströme Äthiopiens werden sie meine Anbeter, die Söhne meiner Zerstreuten, darbringen als meine Opfergabe. Zu selbiger Zeit wirst du nicht erröten ob all deinen Handlungen, durch welche du dich an mir vergangen; denn alsdann entfern' ich aus dir deine stolzen Frohlocker, und nicht mehr überhebst du dich auf meinem heiligen Berge. Und ich lasse übrig in deiner Mitte ein armes und geringes Volk, das vertrauet auf Jahwes Namen. Israels Überbleibsel übt kein Unrecht, noch redet Lügen, noch findet sich in ihrem Munde des Truges Zunge; sondern sie weiden und lagern ungestört. Jubele, Tochter Zions! jauchze, Israel! freue dich und frohlocke mit ganzem Herzen, Tochter Jerusalems! Jahwe hat abgetan deine Strafgerichte, weggeräumt deinen Feind; König Israels ist Jahwe in deiner Mitte, kein Übel wirst du fürder schauen. Zu selbiger Zeit ruft man Jerusalem zu: Fürchte dich nicht! Zion! laß deine Hände nicht sinken! Jahwe, dein Gott, ist in deiner Mitte, der Held, so hilft; er freuet sich dein mit Lust, schweigt in seiner Liebe, frohlockt dein mit Jubel. Die Betrübten fern von der Gemeinde samml' ich: von dir sind sie, auf ihnen lastet Schmach. Sieh', ich verfahre mit all deinen Unterdrückern zu selbiger Zeit, und rette die Hinkenden, und die Zerstreuten sammle ich, und mache sie zum Preis und zum Ruhm in allen Landen ihrer Schmach. Zu selbiger Zeit bring' ich euch herbei, und zu der Zeit versammle ich euch; denn zum Ruhm und zum Preis mach' ich euch bei allen Völkern der Erde, indem ich eure Gefangenschaft zurückführe vor euren Augen, spricht Jahwe. Ermunterung zum TempelbauIm zweiten Jahre Darius, des Königs, im sechsten Mond, am ersten Tage des Monden, geschah das Wort Jahwes durch Haggai, den Propheten, zu Serubabel, dem Sohne Sealthiels, dem Landpfleger von Juda, und zu Josua, dem Sohne Jozadaks, dem Hohenpriester, und sprach: So spricht Jahwe der Heerscharen: Dies Volk spricht: Noch ist nicht gekommen die Zeit des Hauses Jahwes, erbauet zu werden — und es geschah das Wort Jahwes durch Haggai, den Propheten, und sprach: Ist es denn Zeit für euch selbst, zu wohnen in getäfelten Häusern, während dieses Haus wüste liegt? Nun aber spricht so Jahwe der Heerscharen: Habt Acht auf euren Wandel! Ihr säet viel, und bringt wenig ein; ihr eßt, aber nicht zur Sättigung; trinkt, aber nicht zur Trunkenheit; kleidet euch, aber nicht zur Erwärmung; und wer Lohn erwirbt, erwirbt für durchlöcherten Beutel. So spricht Jahwe der Heerscharen: Habt Acht auf euren Wandel! Steigt aufs Gebirge, und holt Holz, und bauet das Haus, daß ich daran Wohlgefallen habe, und verherrlicht werde, spricht Jahwe. Auf vieles hofft ihr, und sieh', es ward wenig; und brachtet ihr's ins Haus, so blies ich's weg. Weshalb? spricht Jahwe der Heerscharen. Meines Hauses halben, welches wüste liegt, während ihr lauft ein jeglicher zu seinem Hause. Darum hält über euch der Himmel zurück den Tau, und die Erde hält zurück ihren Ertrag. Und ich rief Dürre über das Land und über die Berge und über das Getreide und über den Most und über das Öl und über alles, was die Erde hervorbringt, und über Menschen und Vieh und über alle Arbeit der Hände. Und es hörte Serubabel, der Sohn Sealthiels, und Josua, der Sohn Jozadaks, der Hohepriester, und das ganze Überbleibsel des Volkes auf die Stimme Jahwes, ihres Gottes, und auf die Reden Haggai's, des Propheten, so wie ihn Jahwe, ihr Gott, entboten; und das Volk fürchtete sich vor Jahwe. Da sprach Haggai, der Bote Jahwes, vermöge der Botschaft Jahwes, zum Volke, und sprach: Ich bin mit euch, spricht Jahwe. Und es erweckte Jahwe den Geist Serubabels, des Sohnes Sealthiels, des Landpflegers von Juda, und den Geist Josua's, des Sohnes Jozadaks, des Hohenpriesters, und den Geist des ganzen Überbleibsels des Volkes, und so kamen sie und schafften das Werk am Hause Jahwes der Heerscharen, ihres Gottes, am vier und zwanzigsten Tage des sechsten Monden, im zweiten Jahre Darius, des Königs. Verheißung über den zweiten TempelIm siebenten (Mond), am ein und zwanzigsten des Monden, geschah das Wort Jahwes durch Haggai, den Propheten, und sprach: Sprich doch zu Serubabel, dem Sohne Sealthiels, dem Landpfleger von Juda, und zu Josua, dem Sohne Jozadaks, dem Hohenpriester, und zu dem Überbleibsel des Volkes, und sprich: Wer unter euch ist übrig, der dieses Haus gesehen in seiner ersten Herrlichkeit? Und wie seht ihr es nun? Nicht, wahr? es ist wie nichts in euren Augen. Nun aber sei wacker, Serubabel, spricht Jahwe, und wacker, Josua, Sohn Jozadaks, Hoherpriester, und wacker, alles Volk des Landes, spricht Jahwe, und arbeitet! Denn ich bin mit euch, spricht Jahwe der Heerscharen. Das ist das Wort des Bundes, den ich mit euch schloß bei eurem Auszug aus Ägypten, und mein Geist besteht unter euch: fürchtet euch nicht! Denn so spricht Jahwe der Heerscharen: Noch eine Zeit, klein ist sie, so erschüttre ich den Himmel und die Erde, und das Meer und das trockne Land. Und ich erschüttre alle Nationen, und es kommen die Kostbarkeiten aller Nationen, und ich erfülle dies Haus mit Herrlichkeit, spricht Jahwe der Heerscharen. Mein ist das Silber und mein das Gold, spricht Jahwe der Heerscharen. Größer soll dieses Hauses letzte Herrlichkeit denn die erste sein, spricht Jahwe der Heerscharen; und an diesem Orte will ich Frieden schaffen, spricht Jahwe der Heerscharen. Fruchtbare Zeit auf den fortgesetzten TempelbauAm vier und zwanzigsten des neunten (Monden), im zweiten Jahre des Darius, geschah das Wort Jahwe's durch Haggai, den Propheten, und sprach: So spricht Jahwe der Heerscharen: Frage doch die Priester um Rechtsbelehrung, und sprich: Wenn jemand heiliges Fleisch trägt im Zipfel seines Kleides, und rührt mit seinem Zipfel ans Brot und ans Gemüse und an den Wein und an Öl und an irgend eine Speise: wird sie (dadurch) geheiligt? Und es antworteten die Priester, und sprachen: Nein! Und Haggai sprach: Wenn ein von einer Leiche Verunreinigter an all dies rührt: wird es unrein? Und es antworteten die Priester, und sprachen: Es wird unrein! Da antwortete Haggai: und sprach: Also ist dies Volk und also diese Nation vor mir, spricht Jahwe, und also alles Tun ihrer Hände; und was sie daselbst opfern, unrein ist's. Nun aber habt Acht (auf die Zeit) von diesem Tage an und aufwärts, seit noch nicht Stein auf Stein gelegt war in Jahwe's Tempel. Seitdem kam man zu einem Garbenhaufen von zwanzig (Seah), und es wurden zehn; man kam zur Kufe, um fünfzig Purah zu schöpfen, und es wurden zwanzig. Ich schlug euch mit Brand und mit Vergilben (des Getreides) und mit Hagel alle Arbeit eurer Hände, doch ihr (kehrtet) nicht zu mir, spricht Jahwe. Habt Acht (auf die Zeit) von diesem Tage an und aufwärts; vom vier und zwanzigsten Tage des neunten Monden, seit dem Tage, da der Tempel Jahwe's gegründet ward, habt Acht! Ist der Same noch im Speicher? und sogar der Weinstock und Feigen- und Granat- und Ölbaum haben nicht getragen. (Aber) von diesem Tage an will ich segnen. VerheißungUnd es geschah das Wort Jahwe's zum zweiten Mal zu Haggai, am vier und zwanzigsten des Monden, und sprach: Sprich zu Serubabel, dem Landpfleger von Juda also: Ich will erschüttern den Himmel und die Erde; und ich kehre Königsthrone um, und tilge die Macht der Reiche der Völker, und werfe Wagen um und ihre Führer; und Rosse stürzen und ihre Reiter, jeglicher durchs Schwert des Andern. Zu selbiger Zeit, spricht Jahwe der Heerscharen, werd' ich dich nehmen, Serubabel, Sohn Sealthiels, mein Knecht, spricht Jahwe, und dich halten wie den Siegelring; denn dich hab' ich erwählt, spricht Jahwe der Heerscharen. Weissagungen und Gesichte, die neue Ansiedelung der Juden betreffendErmahnung zur BekehrungIm achten Mond, im zweiten Jahre des Darius, geschah das Wort Jahwes zu Sacharja, dem Sohne Berechja's, des Sohnes Iddo's dem Propheten, und sprach: Gezürnt hat Jahwe über eure Väter. Aber sprich zu ihnen: So spricht Jahwe der Heerscharen: Kehrt zu mir, spricht Jahwe der Heerscharen: so will ich zu euch kehren, spricht Jahwe der Heerscharen. Seid nicht wie eure Väter, welchen die vorigen Propheten zuriefen, und sprachen: So spricht Jahwe der Heerscharen: Kehrt doch von euren bösen Wegen und von euren bösen Handlungen; aber sie hörten nicht, und merkten nicht auf mich, spricht Jahwe. Eure Väter, wo sind sie? und die Propheten, können sie ewig leben? Doch meine Worte und meine Beschlüsse, die ich meinen Knechten, den Propheten, geboten, haben sie nicht eure Väter betroffen? Und sie kehrten um, und sprachen: So wie Jahwe der Heerscharen gedachte uns zu tun nach unsren Wegen und nach unsren Handlungen, also hat er uns getan. Gesicht von den ReiternAm vier und zwanzigsten Tage des elften Monden, das ist der Mond Sebat, im zweiten Jahre des Darius, geschah das Wort Jahwes zu Sacharja, dem Sohne Berechja's, des Sohnes Iddo's, dem Propheten, und sprach: Ich schauete in der Nacht, und siehe, ein Mann, der ritt auf einem roten Pferde, und er stand zwischen den Myrthen, die am schattigen Orte, und hinter ihm (andere) Rosse, rote, falbe und weiße. Und ich sprach: Was sind diese, mein Herr? Und es sprach zu mir der Engel, der zu mir redete: Ich will dir zeigen, was diese sind. Und es hob der Mann an, der zwischen den Myrthen stand, und sprach: Diese sind, welche Jahwe gesandt, die Erde zu durchziehen. Und sie antworteten dem Engel Jahwes, der zwischen den Myrthen stand, und sprachen: Wir haben die Erde durchzogen, und siehe, die ganze Erde ist still und ruhig. Und es antwortete der Engel Jahwes, und sprach: Jahwe der Heerscharen! wie lange willst du dich Jerusalems nicht erbarmen und der Städte von Juda, gegen die du gezürnt nun siebzig Jahre? Und es antwortete Jahwe dem Engel, der mit mir redete, gütige Worte, tröstliche Worte. Und es sprach zu mir der Engel, der zu mir redete: Rufe aus, und sprich: So spricht Jahwe der Heerscharen: Ich eifere für Jerusalem und für Zion mit großem Eifer; und mit großem Zorn zürn' ich auf die Völker, die jetzig geruhig sind. Denn ich zürnte ein wenig auf (Juda), und sie halfen zum Unheil. Darum spricht so Jahwe: Ich kehre mich zu Jerusalem mit Erbarmen; mein Haus soll darin gebauet werden, spricht Jahwe der Heerscharen, und die Meßschnur gezogen über Jerusalem. Noch rufe aus, und sprich: So spricht Jahwe der Heerscharen: Fürder sollen meine Städte überfließen vom Guten, und Jahwe tröstet fürder Zion, und erwählt fürder Jerusalem. Gesicht von vier HörnernUnd ich erhob meine Augen, und schauete, und siehe, vier Hörner. Und ich sprach zu dem Engel, der zu mir redete: Was sind diese? Und er sprach zu mir: Das sind die Hörner, welche Juda, Israel und Jerusalem zerstreuet haben. Und Jahwe ließ mich vier Schmiede schauen. Und ich sprach: Was kommen diese zu tun? Und er sprach: Das sind die Hörner, welche Juda zerstreuet haben, dermaßen, daß kein Mensch das Haupt erhob; und nun kommen diese, sie zu schrecken, herabzuwerfen die Hörner der Völker, welche das Horn erhoben wider das Land Juda, um es zu zerstreuen. Gesicht vom Manne mit der MeßschnurUnd ich erhob meine Augen, und schauete, und siehe, ein Mann, der hatte in seiner Hand eine Meßschnur. Und ich sprach: Wohin gehst du? Und er sprach zu mir: Um Jerusalem zu messen, um zu sehen, wie groß seine Breite und wie groß seine Länge. Und siehe, der Engel, der zu mir redete, kam hervor, und ein anderer Engel kam hervor, ihm entgegen. Und er sprach zu ihm: Lauf, sprich zu diesem Jüngling: Als Stadt des platten Landes soll Jerusalem bewohnt werden vor der Menge von Menschen und Vieh in ihrer Mitte. Und ich will der Stadt, spricht Jahwe, eine feurige Mauer sein ringsum, und zur Herrlichkeit will ich werden in ihrer Mitte. Hört, hört! flieht aus dem Lande des Nordens, spricht Jahwe. Denn nach den vier Winden des Himmels hab' ich euch zerstreuet, spricht Jahwe. Höre, Zion, entrinne, die du wohnst bei der Tochter Babels! Denn so spricht Jahwe der Heerscharen: Nach Verherrlichung hat er mich ausgesandt zu den Völkern, die euch beraubt haben; (denn wer euch anrührt, rührt an seinen Augapfel). Denn sieh', ich schwinge meine Hand über sie, und sie sollen zum Raube werden denen, so ihnen dienten; und ihr sollt erkennen, daß Jahwe der Heerscharen mich gesendet. Frohlocke und freue dich, Tochter Zions! Denn sieh', ich komme, und wohne in deiner Mitte, spricht Jahwe. Und es halten sich viele Völker zu Jahwe zu selbiger Zeit, und werden mein Volk; und ich wohne in deiner Mitte, und du sollst erkennen, daß Jahwe der Heerscharen mich zu dir gesendet. Und Jahwe wird Juda besitzen als sein Erbteil im heiligen Lande, und fürder Jerusalem erwählen. Still, alles Fleisch, vor Jahwe! Denn er macht sich auf aus seiner heiligen Wohnung. Der Hohepriester vor Gott angeklagt und losgesprochenUnd er ließ mich schauen Josua, den Hohenpriester, vor dem Engel Jahwes stehend, und den Widersacher zu seiner Rechten stehend, um ihm zuwider zu sein. Und Jahwe sprach zum Widersacher: Dich bedräue Jahwe, Widersacher, dich bedräue Jahwe, der Jerusalem erwählt hat! Ist dieser nicht ein aus dem Feuer gerettetes Scheit? Und Josua war angetan mit schmutzigen Kleidern, und stand vor dem Engel. Und (der Engel) hob an, und sprach zu den vor ihm stehenden (Engeln): Zieht ihm die schmutzigen Kleider aus! und sprach zu ihm: Schau', ich nehme von dir deine Schuld, und lege dir Feierkleider an. Und ich sprach: Man setze einen reinen Bund auf sein Haupt! Und sie setzten den reinen Bund auf sein Haupt, und legten ihm Kleider an. Und der Engel Jahwes stand dabei. Und es verwarnte der Engel Jahwes den Josua, und sprach: So spricht Jahwe der Heerscharen: Wenn du in meinen Wegen wandelst, und meines Dienstes wartest: so sollst du auch mein Haus richten, und meine Vorhöfe hüten, und ich verleihe dir Begleiter unter diesen Dastehenden. Höre doch, Josua, Hoherpriester, du und deine Genossen, die vor dir sitzen! (denn Männer des Wahrzeichens sind sie.) Denn sieh', ich lasse kommen meinen Knecht (Davids) Sproß. Denn siehe, der Stein, welchen ich gelegt vor Josua, auf Einem Steine sieben Augen. Sieh', ich grabe seine Eingrabung ein, spricht Jahwe der Heerscharen, und entferne die Schuld dieses Landes an einem Tage. An selbigem Tage, spricht Jahwe der Heerscharen, werdet ihr ein jeglicher seinen Freund einladen unter den Weinstock und unter den Feigenbaum. Ein Leuchter mit zwei ÖlzweigenUnd es kam der Engel, der zu mir redete, wieder, und weckte mich wie einen Mann, der aus seinem Schlafe geweckt wird. Und er sprach zu mir: Was schauest du? Und ich sprach: Ich schaue, und sieh', ein Leuchter ganz von Gold, und sein Ölbehälter oben daran, und seiner Lampen sieben daran, je sieben Gießröhren zu den Lampen, welche oben daran sind. Und zwei Ölbäume neben demselben, einen zur Rechten des Ölbehälters und einen zu seiner Linken. Und ich hob an und sprach zu dem Engel, der zu mir redete: Was sind diese, mein Herr? Und es antwortete der Engel, der zu mir redete, und sprach zu mir: Weißt du nicht, was diese sind? Und ich sprach: Nein, mein Herr! Und er antwortete: und sprach zu mir: Das ist das Wort Jahwes an Serubabel: Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist, spricht Jahwe der Heerscharen. Wer bist du, großer Berg? Vor Serubabel (wirst du), zur Ebene! Er bringt hervor den Eckstein unter lärmenden Zurufungen; Heil, Heil ihm! Und es geschah das Wort Jahwes zu mir, und sprach: Die Hände Serubabels haben dieses Haus gegründet, und seine Hände sollen es vollenden; und du sollst erkennen, daß Jahwe der Heerscharen mich an euch gesendet. Denn wer will den Tag des kleinen Anfangs verachten? Mit Freuden sehen das Bleilot in Serubabels Hand jene sieben, die Augen Jahwes sind's, welche die ganze Welt durchlaufen. Und ich antwortete, und sprach zu ihm: Was sind jene zwei Ölbäume, zur Rechten des Leuchters und zu seiner Linken? Und ich hob an zum zweiten Mal, und sprach zu ihm: Was sind die zwei Ölzweige an den zwei goldenen Röhren, welche das Gold (des Öles) von sich ausgießen? Und er sprach zu mir: Weißt du nicht, was diese sind? Und ich sprach: Nein, mein Herr! Und er sprach: Das sind die zwei Söhne des Öles, welche stehen beim Herrn der ganzen Erde. Gesicht der Fluchrolle, des Epha mit der Ungerechtigkeit, der vier WagenUnd ich erhob wiederum meine Augen, und schauete, und siehe, eine fliegende Rolle. Und er sprach zu mir: Was schauest du? Und ich sprach: Ich schaue eine fliegende Rolle, ihre Länge zwanzig Ellen und ihre Breite zehn Ellen. Und er sprach zu mir: Das ist der Fluch, der ausgeht über das ganze Land: jeglicher, der stiehlt, wird von hier darnach ausgerottet; und wer (falsch) schwört, wird von hier darnach ausgerottet. Ich lasse ihn ausgehen, spricht Jahwe der Heerscharen, daß er kommt ins Haus des Diebes und ins Haus des, der falsch schwört in meinem Namen, daß er herbergt in seinem Hause, und es vertilgt samt Holz und Steinen. Und es kam der Engel, der zu mir redete, hervor, und sprach zu mir: Erhebe doch deine Augen, und schaue, was dies ist, was hervorkommt! Und ich sprach: Was ist das? Und er sprach: Das ist das hervorkommende Epha. Und er sprach: Das ist ihr Anblick im ganzen Lande. Und siehe, ein Zentner von Blei ward in die Höhe gehoben, und da saß ein Weib in dem Epha. Und er sprach: Das ist die Ungerechtigkeit. Und er warf sie in das Epha hinein, und warf das Gewicht von Blei auf dessen Mündung. Und ich erhob meine Augen, und schauete, und siehe, zwei Weiber gingen hervor, in deren Flügeln Wind war, und sie hatten Flügel wie Flügel des Storches, die führten das Epha fort zwischen Himmel und Erde. Und ich sprach zu dem Engel, der zu mir redete: Wohin bringen sie das Epha? Und er sprach zu mir: Um ihm ein Haus zu bauen im Lande Sinear; und ist dies aufgerichtet, so wird es niedergesetzt auf sein Gestell. Und ich erhob wiederum meine Augen, und schauete, und siehe, vier Wagen gingen hervor zwischen den zwei Bergen, und die Berge waren Berge von Erz. Am ersten Wagen waren rote Rosse, und am zweiten Wagen schwarze Rosse; und am dritten Wagen weiße Rosse, und am vierten Wagen gefleckte rote Rosse. Und ich hob an, und sprach zu dem Engel, der zu mir redete: Was sind diese, mein Herr? Und es antwortete der Engel, und sprach zu mir: Das sind die vier Winde des Himmels, die hervorgehen, nachdem sie gestanden bei dem Herrn der ganzen Erde. An welchem die schwarzen Rosse, die ziehen aus nach dem Lande des Nordens, und die Weißen ziehen hinter ihnen her, und die gefleckten ziehen aus nach dem Lande des Südens. Und die roten ziehen aus, und suchen die Erde zu durchwandeln. Und er sprach: Geht, durchwandelt die Erde! Und sie durchwandelten die Erde. Und er rief mir zu, und redete zu mir: und sprach: Schaue, die ausziehen nach dem Lande des Nordens, sie stillen meinen Zorn am Lande des Nordens. Krönung Josua'sUnd es geschah das Wort Jahwe's zu mir, und sprach: Nimm von den Weggeführten, von Heldai, von Tobia und von Jedaja, und gehe an selbigem Tage, gehe in das Haus Josia's, des Sohnes Zephanja's, wohin sie gekommen von Babel, und nimm Silber und Gold, und mache Kronen, und setze sie auf's Haupt Josua's, des Sohnes Jozadaks, des Hohenpriesters, und sprich zu ihm: So spricht Jahwe der Heerscharen: Sieh', ein Mann, Sproß ist sein Name, der wird an seiner Stelle aufsprossen, und bauen den Tempel Jahwe's. Er wird den Tempel Jahwe's bauen, und er wird tragen den Königsschmuck, und sitzen und herrschen auf seinem Throne, und wird Priester sein auf seinem Throne, und Eintracht wird sein zwischen den beiden. Und die Kronen sollen für Helem (Heldai) und Tobia und Jedaja und Hen (Josia), den Sohn Zephanja's, zum Gedächtnis; sein im Tempel Jahwes. Und Entfernte werden kommen, und am Tempel Jahwes bauen, und ihr sollt erkennen, daß Jahwe der Heerscharen mich an euch gesendet. Und dies wird geschehen, wenn ihr gehorcht der Stimme Jahwes eures Gottes. Ob die Bußtage ferner gehalten werden sollen? VerheißungUnd es geschah im vierten Jahre Darius, des Königs, da geschah das Wort Jahwes zu Sacharja, am vierten des neunten Monden, im Chislev. Und es sandte Bethel den Scharezer und Regem-Melech und ihre Leute, Jahwe anzuflehen, und zu sprechen zu den Priestern des Hauses Jahwes der Heerscharen und den Propheten: Soll ich (ferner) trauern im fünften Mond, mich enthaltend, so wie ich getan nun schon so viele Jahre? Und es geschah das Wort Jahwes der Heerscharen zu mir, und sprach: Sprich zum ganzen Volke des Landes und zu den Priestern: Wenn ihr gefastet und Leid getragen im fünften und siebenten (Mond), und zwar nun siebzig Jahre, habt ihr denn mir gefastet? Und wenn ihr eßt und trinkt, seid ihr es nicht, die essen und trinken? Ist das nicht die Lehre, welche Jahwe verkündete durch die frühern Propheten als Jerusalem bewohnt und ruhig war samt ihren Städten rings um sie her, und als der Süden und die Niederung bewohnt war? Und es geschah das Wort Jahwes zu Sacharja, und sprach: So sprach Jahwe der Heerscharen: Haltet wahrhaftes Gericht und tut Liebe und Barmherzigkeit einer an dem anderen. Und Witwen und Waisen Fremdlinge und Arme bedrückt nicht, und sinnt nicht Böses einer gegen den anderen in eurem Herzen. Aber sie wollten nicht darauf merken, und kehrten einen widerspenstigen Nacken her, und verstockten ihre Ohren, daß sie nicht hörten, und ihr Herz machten sie (hart) gleich dem Diamant, so daß sie nicht hörten die Lehre und die Worte, welche Jahwe der Heerscharen entbot durch seinen Geist durch die früheren Propheten: und so kam ein heftiger Zorn von Jahwe der Heerscharen. Und es geschah, so wie er rief, und sie nicht hörten, also riefen sie, und ich hörte nicht, spricht Jahwe der Heerscharen; und ich verstürmte sie unter alle die Völker, die sie nicht kannten, und das Land blieb verödet hinter ihnen, daß niemand hin und wieder zog, und so machten sie das köstliche Land öde. Und es geschah das Wort Jahwes der Heerscharen, und sprach: So spricht Jahwe der Heerscharen: Ich eifere für Zion mit großem Eifer, und mit großem Grimm eifere ich dafür. So spricht Jahwe: Ich kehre wieder nach Zion, und wohne in Jerusalem; und Jerusalem wird heißen die treue Stadt, und der Berg Jahwes der Heerscharen der heilige Berg. So spricht Jahwe der Heerscharen: Fürder sollen Greise und Greisinnen sitzen in den Straßen Jerusalems, jegliches seinen Stab in seiner Hand vor Menge an Jahren, Und die Straßen der Stadt sollen erfüllt sein mit Knaben und Mädchen, die da spielen in ihren Straßen. So spricht Jahwe der Heerscharen: Wenn es unmöglich scheinen wird in den Augen des Überrestes dieses Volkes in selbigen Tagen, so wird es auch in meinen Augen unmöglich scheinen, spricht Jahwe der Heerscharen. So spricht Jahwe der Heerscharen: Sieh', ich rette mein Volk aus dem Lande des Aufgangs und aus dem Lande des Sonnenuntergangs. Und ich bringe sie herbei, und sie wohnen in Jerusalem, und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein in Treue und Gerechtigkeit. So spricht Jahwe der Heerscharen: Stärkt eure Hände die ihr hörtet in diesen Tagen diese Worte aus dem Munde der Propheten, welche (redeten) zur Zeit, da das Haus Jahwes der Heerscharen, der Tempel, gegründet ward, um erbauet zu werden. Denn vor selbigen Tagen ward der Lohn der Menschen nicht erzielt, und Lohn des Viehes gab es nicht; und für den Ein- und Ausgehenden war keine Sicherheit vor dem Feinde, und ich schickte alle Menschen einen gegen den anderen. Doch nun, nicht wie in den vorigen Tagen bin ich gegen den Überrest dieses Volkes, spricht Jahwe der Heerscharen; sondern eine Saat des Heils (ist es): der Weinstock gibt seine Frucht, und die Erde gibt ihren Ertrag, und der Himmel gibt seinen Tau, und ich lasse den Überrest dieses Volkes all dieses besitzen. Und es geschieht, so wie ihr ein Fluch gewesen unter den Völkern, Haus Juda's und Haus Israels, also will ich euch retten, und ihr sollt ein Segen sein. Fürchtet euch nicht, und stärkt eure Hände! Denn so spricht Jahwe der Heerscharen: So wie ich gedachte euch Übel zu tun, als eure Väter mich erzürnten, spricht Jahwe der Heerscharen, und mich's nicht gereuete: also gedenke ich wiederum in diesen Tagen Jerusalem Gutes zu tun und dem Hause Juda's. Fürchtet euch nicht! Diese Dinge sind's, die ihr tun sollt: redet Wahrheit einer mit seinem Nächsten, nach Wahrheit und zum Frieden richtet in euren Toren. Und keiner sinne Böses gegen seinen Nächsten in seinem Herzen, und falschen Schwur liebt nicht; denn alles dies ist's, das ich hasse, spricht Jahwe. Und es geschah das Wort Jahwes der Heerscharen zu mir, und sprach: So spricht Jahwe der Heerscharen: Das Fasten des vierten und das Fasten des fünften und das Fasten des siebenten und das Fasten des zehnten Monden soll dem Hause Juda's zu Luft und Freude und fröhlichen Festtagen werden. Doch die Wahrheit und den Frieden liebt! So spricht Jahwe der Heerscharen: Fürder werden Völker kommen und Bewohner vieler Städte, und die Bewohner der einen werden zur anderen gehen, und sprechen: Laßt uns gehen, Jahwe anzuflehen, und Jahwe der Heerscharen suchen! Auch ich will mitgehen! Und es werden viele Völker kommen und zahlreiche Nationen, um Jahwe der Heerscharen zu suchen zu Jerusalem, und Jahwe anzuflehen. So spricht Jahwe der Heerscharen: In selbigen Tagen, da ergreifen zehn Männer aus allen Zungen der Völker, sie ergreifen den Zipfel eines Juden, und sprechen: Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, Gott ist mit euch. Weissagungen anderer ArtNach Demütigung der Feinde glückliche ZeitenAusspruch des Wortes Jahwes gegen das Land Hadrach, und auf Damaskus kommt es herab, (denn Jahwe hat ein Auge auf die Menschen und alle Stämme Israels), und auch gegen Hemath, das daran grenzt, Tyrus und Sidon, denn sehr weise ist's. Und es bauete sich Tyrus Festen, und häufte Silber wie Staub, und Gold wie Kot der Straßen. Siehe, der Herr wird sie einnehmen, und schlägt ins Meer ihren Wall, und sie wird vom Feuer verzehrt. Es erblickt's Askalon, und erschrickt, und Gasa, und bebt sehr, und Ekron; denn seine Zuversicht ist zu Schanden; und es schwindet der König aus Gasa, und Askalon ist unbewohnt. Und fremder Stamm wohnt in Asdod, und ich tilge den Stolz der Philister. Und ich schaffe das Blut aus seinem Munde und die Greuel aus seinen Zähnen; und auch er bleibt übrig unsrem Gott, und ist wie ein Häuptling in Juda, und Ekron wie der Jebusiter. Und ich lagere mich für mein Haus gegen Heere, gegen Hin-und Wiederziehende, daß sie kein Bedrücker mehr überziehe; denn nun seh' ich (darein) mit meinen Augen. Frohlocke sehr, Tochter Zions, jauchze, Tochter Jerusalems! Siehe, dein König kommt zu dir: gerecht und siegreich ist er, sanftmütig, und reitend auf einem Esel, auf einem Füllen, der Eselin Sohn. Und ich rotte Wagen aus Ephraim, und Rosse aus Jerusalem, und ausgerottet werden Kriegsbogen. Und er redet Frieden zu den Völkern, und seine Herrschaft reicht vom Meer zum Meer, und vom Strome zu der Erde Enden. Auch dir um deines Bundesblutes willen laß' ich deine Gefangenen los aus der wasserleeren Grube. Kehrt wieder zur Burg, Gefangene der Hoffnung! Auch heute verkünd' ich's: Doppeltes will ich dir erstatten. Denn als Bogen spann' ich mir Juda, als Bogen faß' ich Ephraim, und erwecke deine Söhne, Zion, gegen deine Söhne, Griechenland! und mache dich gleich eines Helden Schwert. Und Jahwe wird über ihnen erscheinen, und wie der Blitz fährt aus sein Pfeil, und der Herr Jahwe stößt in die Posaune, und zieht einher mit des Südens Stürmen. Jahwe der Heerscharen wird sie schützen; und sie fressen (ihre Feinde), und zertreten (sie) als Schleudersteine, und trinken (ihr Blut), lärmen wie von Wein, und werden voll wie Opferschalen, wie die Ecken des Altars. Und es rettet sie Jahwe, ihr Gott, zu selbiger Zeit, als seines Volkes Herde; denn sie sind Kronensteine, die sich erheben auf seinem Lande. Denn wie groß ihre Trefflichkeit, und wie groß ihre Schöne! Getreide läßt Jünglinge, und Most Jungfrauen sprossen. Ermahnung und VerheißungErbittet von Jahwe Regen zu Zeit des Spätregens, (Jahwe schafft Wetterstrahlen), und Regengüsse wird er euch geben, jeglichem Kraut auf dem Felde. Denn die Theraphim reden Nichtiges, und die Wahrsager schauen Lüge; und die Träumer reden Eitles, mit Dunst trösten sie: darum ziehen sie fort wie Schafe, verelenden, weil kein Hirt da ist. Über die Hirten ist entbrannt mein Zorn, und den Böcken will ich's gedenken; denn es bedenkt Jahwe der Heerscharen seine Herde, das Haus Juda's, und macht es gleich seinem Prachtrosse im Streite. Aus ihm sollen Führer, aus ihm Hauptleute, aus ihm Kriegsbogen, aus ihm soll hervorgehen jeglicher Herrscher zumal. Und sie sind gleich Helden, zertretend wie Straßenkot im Streite, und streiten (siegreich), weil Jahwe mit ihnen; und zu Schanden werden die Reiter auf Rossen. Und ich mache stark das Haus Juda's, und dem Hause Josephs gab' ich Sieg, und führe sie zurück; denn ich erbarme mich ihrer; und sie sollen sein, als hätt' ich sie nie verworfen; denn ich bin Jahwe, ihr Gott, und erhöre sie. Und es sind gleich Helden die Ephraimiten, und fröhlich ihr Herz wie von Wein; und ihre Söhne schauen's und freuen sich, ihr Herz frohlockt über Jahwe. Ich locke sie, und sammle sie, denn ich erlöse sie: und zahlreich sollen sie werden, wie sie gewesen. Ich zerstreute sie unter die Völker, doch in der Ferne dachten sie mein: und so sollen sie leben mit ihren Söhnen, und zurückkehren. Und ich führe sie zurück aus dem Lande Ägypten, und aus Assyrien samml' ich sie, und ins Land Gilead und Libanon führ' ich sie, und nicht wird es ihnen ausreichen. Und sie wandeln durchs Meer, durch Drangsal, und er schlägt die Wellen im Meere, und es versiegen alle Tiefen des Nils; und es wird gebeugt Assyriens Stolz, und Ägyptens Szepter weicht. Und ich mache sie stark durch Jahwe, und in seinem Namen werden sie wandeln, so spricht Jahwe. VerwüstungTu' auf, Libanon, deine Tore, daß Feuer fresse unter deinen Zedern! Heule, Zypresse, daß die Zeder fällt! Denn die Hohen werden verwüstet. Heult, Eichen Basans, daß der steile Wald sinkt! Horch! Geheul der Hirten, daß ihre Pracht verwüstet ist. Horch! Gebrüll der Löwen, daß der Schmuck des Jordans verwüstet ist. Der Hirt des Volkes GottesSo sprach Jahwe, mein Gott: Weide die Herde des Würgens, die ihre Käufer würgen, ohne zu büßen, und ihre Verkäufer sprechen: „Gepriesen sei Jahwe, denn ich ward reich!" und ihre Hirten schonen ihrer nicht. Denn nicht mehr will ich schonen der Bewohner des Landes, spricht Jahwe; und sieh', ich übergebe die Menschen jeglichen in die Hand seines Nächsten und in die Hand seines Königs; und sie werden das Land zertrümmern, und ich werde nicht retten aus ihrer Hand. Und ich weidete die Herde des Würgens, darum die elendesten der Schafe. Und ich nahm mir zwei Stäbe: den einen nannte ich Huld, und den anderen Bande; und so weidete ich die Herde. Und ich vertilgte die drei Hirten in einem Mond, und ich ward ungeduldig über sie, und auch sie wurden meiner überdrüssig. Da sprach ich: Ich mag euch nicht weiden. Was stirbt, sterbe, und was verkommt, verkomme, und die Übriggebliebenen mögen fressen eines des anderen Fleisch. Und ich nahm meinen Stab Huld, und zerbrach ihn, um meinen Bund zu vernichten, den ich geschlossen mit allen Völkern. Und er ward vernichtet an selbigem Tage, und also erkannten die elendesten der Schafe, die auf mich achteten, daß dies Jahwes Wort sei. Und ich sprach zu ihnen: Gefällt es euch, so gebt mir meinen Lohn; wo nicht, so laßt es! und so wägten sie meinen Lohn dar, dreißig (Seckel) Silbers. Und Jahwe sprach zu mir: Wirf sie in den Schatz, den herrlichen Wert, dessen ich von ihnen gewertet bin. Und ich nahm die dreißig (Seckel) Silbers, und warf sie in das Haus Jahwes in den Schatz. Und ich zerbrach meinen zweiten Stab Bande, um zu vernichten die Brüderschaft zwischen Juda und zwischen Israel. Und Jahwe sprach zu mir: Nimm dir noch das Gerät eines törichten Hirten. Denn sieh', ich lasse einen Hirten aufkommen im Lande, der nach dem Verkommenen nicht sieht, das Verirrte nicht sucht, und das Verwundete nicht heilt, das Gesunde nicht erhält, und das Fleisch des Gemästeten ißt, und ihre Klauen abreißt. Wehe dem nichtsnutzigen Hirten, der die Herde verwahrlost; Verderben über seinen Arm, und über sein rechtes Auge! Sein Arm verdorre, und sein rechtes Auge erblinde! Schlimme Zeiten, Besserung, glückliche ZukunftAusspruch des Wortes Jahwes über Israel. So spricht Jahwe, der den Himmel ausgespannt und die Erde gegründet, und des Menschen Geist geschaffen in ihm. Sieh', ich mache Jerusalem zum Taumelbecken für alle Völker ringsum, und auch für Juda, welches ist in der Belagerung gegen Jerusalem. Und es geschieht zu selbiger Zeit, ich mache Jerusalem zum Laststein für alle Völker: alle, die ihn aufladen, werden sich (daran), zerreißen; und es sammeln sich gegen sie alle Völker der Erde. Zu selbiger Zeit, spricht Jahwe, schlag' ich alle Rosse mit Scheu, und ihre Reiter mit Wahnsinn; über das Haus Juda's aber tue' ich mein Auge auf, und alle Rosse der Völker schlag' ich mit Blindheit. Dann sprechen die Häuptlinge Juda's in ihrem Herzen: Stark sind mir Jerusalems Bewohner durch Jahwe der Heerscharen ihren Gott. Zu selbiger Zeit mach' ich die Häuptlinge Juda's gleich einem Feuerbecken unter Holz, und gleich einer Feuerfackel unter Garben, daß sie fressen zur Rechten und zur Linken alle Völker ringsum; und Jerusalem ist fürder bewohnt an seiner Stelle zu Jerusalem. Und Jahwe hilft den Zelten Juda's zuerst, auf daß sich nicht erhebe der Ruhm des Hauses Davids, noch der Ruhm der Bewohner Jerusalems über Juda. Zu selbiger Zeit schirmt Jahwe Jerusalems Bewohner, und der Schwache unter ihnen zu selbiger Zeit ist gleich David, und das Haus Davids gleich Gott, wie der Engel Jahwes vor ihnen her. Und es geschieht zu selbiger Zeit, ich werde trachten zu vertilgen alle Völker, die wider Jerusalem ausgezogen. Dann gieß' ich über das Haus Davids und über Jerusalems Bewohner den Geist der Gnade und des Flehens, und sie blicken hin auf mich, den sie durchbohrt haben, und beklagen ihn, wie man den einzigen Sohn beklagt, und weinen bitterlich über ihn, wie man bitterlich weint über den Erstgebornen. Zu selbiger Zeit ist groß die Klage zu Jerusalem, gleich der Klage bei Hadadrimmon im Tale Meggido. Und es klagt das Land, jegliches Geschlecht besonders: das Geschlecht des Hauses Davids besonders, und ihre Weiber besonders; das Geschlecht des Hauses Nathans besonders, und ihre Weiber besonders; das Geschlecht des Hauses Levi's besonders, und ihre Weiber besonders; das Geschlecht des Hauses Simei's besonders; und ihre Weiber besonders; alle die übriggebliebenen Geschlechter, jegliches Geschlecht besonders, und ihre Weiber besonders. Zu selbiger Zeit wird ein Quell aufgetan für das Haus Davids und für die Bewohner Jerusalems, für Sünde und für Unreinigkeit. Und es geschieht zu selbiger Zeit, so spricht Jahwe der Heerscharen, ich vertilge die Namen der Götzen aus dem Lande, daß ihrer nicht mehr gedacht sei; und auch die Propheten und die unreine Begeisterung schaff' ich aus dem Lande. Und es geschieht, wenn jemand noch prophezeiet, so sprechen zu ihm sein Vater und seine Mutter, sein Erzeuger: Du darfst nicht leben, denn Lügen hast du geredet im Namen Jahwes; und ihn durchbohren sein Vater und seine Mutter, seine Erzeuger, wenn er prophezeiet. Und es geschieht zu selbiger Zeit, es schämen sich die Propheten jeglicher seines Gesichts, wenn sie prophezeien, und kleiden sich nicht mehr in Mäntel von Haaren, um zu betrügen. Und (jeglicher) spricht: Nicht Prophet bin ich; ein Ackersmann bin ich, denn jemand hat mich (zum Knechte) gekauft von meiner Jugend auf. Und spricht man zu ihm: Was sind das für Wunden zwischen deinen Händen? so spricht er: Ich ward verwundet im Hause derer, die mich lieben. Auf, Schwert! wider meinen Hirten und wider meinen Genossen, spricht Jahwe der Heerscharen: schlage den Hirten, daß sich zerstreue die Herde! Ich aber wende meine Hand nach den Geringen. Und es geschieht im ganzen Lande, spricht Jahwe, zwei Teile kommen um, sterben, und das Dritteil bleibt übrig darin. Und ich bringe das Dritteil ins Feuer, und schmelz' es, wie man Silber schmelzt, und läutre es, wie man Gold läutert: die werden mich anrufen, und ich erhöre sie; ich spreche: Es ist mein Volk! und sie sprechen: Jahwe ist mein Gott! Sieh', ein Tag kommt für Jahwe, da wird geteilt dein Raub in deiner Mitte. Und ich sammle alle Völker gegen Jerusalem zum Streite, und die Stadt wird eingenommen, und die Häuser geplündert, und die Weiber geschändet; und es wandert die Hälfte der Stadt in Gefangenschaft, aber das übrige Volk wird nicht ausgerottet aus der Stadt. Dann zieht Jahwe aus, und streitet wider selbige Völker, wie am Tage, da er (einst) stritt am Tage der Schlacht. Und es treten seine Füße am selbigen Tage auf den Ölberg, vor Jerusalem gegen Osten, und der Ölberg spaltet sich in der Mitte, gegen Aufgang und gegen Westen, in ein sehr großes Tal; und eine Hälfte des Berges weicht gen Norden, und eine Hälfte gen Süden. Und ihr flieht durch das Tal meiner Berge, denn reichen wird das Bergtal bis nach Azel, und ihr flieht, wie ihr flohet vor dem Erdbeben zur Zeit Usia's, des Königs von Juda. Und es kommt Jahwe, mein Gott; alle Heiligen mit ihm. Und es geschieht an selbigem Tage, da wird kein Licht sein, sondern Kälte und Eis. Und es wird ein einziger Tag sein, (Jahwe ist er kund,) nicht Tag und nicht Nacht; aber es geschieht zur Abendzeit, da wird es Licht. Und es geschieht an selbigem Tage, da wird lebendiges Wasser hervorgehen aus Jerusalem, die Hälfte davon ins östliche Meer, und die Hälfte davon ins westliche Meer; in Sommer und Lürn bleibt es. Und Jahwe ist König über die ganze Erde; zu selbiger Zeit ist Jahwe einzig, und sein Name einzig. Es wandelt sich um das Land gleich der Ebene von Geba bis Rimmon, südlich von Jerusalem, und (die Stadt) erhebt sich und bleibt an ihrer Stelle, vom Tore Benjamins bis zum Orte des frühern Tores, bis zum Ecktore, und vom Turme Hanael bis zu den Königskeltern. Und sie wohnen darin, und kein Baum wird mehr sein, und sicher bewohnt ist Jerusalem. Das aber ist die Plage, mit welcher Jahwe alle Völker schlagen wird, welche in den Krieg gezogen wider Jerusalem, schwinden läßt er eines jeglichen Fleisch, während er steht auf seinen Füßen, und seine Augen schwinden in ihren Höhlen, und seine Zunge schwindet in seinem Munde. Und es geschieht zu selbiger Zeit, eine große Bestürzung von Jahwe (gesendet) wird unter ihnen sein, und sie fassen einer des anderen Hand, und einer legt seine Hand an des anderen Hand. Und auch Juda wird streiten wider Jerusalem. Aber es wird gesammelt der Reichtum aller Völker ringsum, Gold und Silber und Kleider in großer Menge. Und gleich wird sein die Plage der Rosse und der Mäuler und der Kamele und der Esel und alles Viehes, das in selbigen Lagern sein wird, gleich jener Plage. Und es geschieht, wer übriggeblieben von all den Völkern, welche gekommen wider Jerusalem, die ziehen heran Jahr für Jahr, anzubeten vor dem Könige, Jahwe der Heerscharen, und zu feiern das Fest der Laubhütten. Und es geschieht, wer nicht heranzieht von den Geschlechtern der Erde nach Jerusalem, anzubeten vor dem Könige, Jahwe der Heerscharen: auf die wird nicht der Regen fallen. Und wenn Ägyptens Geschlecht nicht heranzieht und nicht kommt, auch nicht auf sie; es kommt die Plage, mit welcher Jahwe die Völker schlägt, welche nicht heranziehen, zu feiern das Fest der Laubhütten. Das wird die Strafe Ägyptens sein, und die Strafe aller Völker, welche nicht heranziehen, zu feiern das Fest der Laubhütten. Zu selbiger Zeit steht auf den Schellen der Rosse: Heilig dem Jahwe: und die Töpfe im Hause Jahwes sind gleich den Schalen vor dem Altar. Und alle Töpfe in Jerusalem und Juda sind heilig dem Jahwe der Heerscharen, und es kommen alle, so opfern, und nehmen davon und kochen darin; und kein Krämer ist im Hause Jahwes der Heerscharen zu selbiger Zeit. Israel und EdomAusspruch des Wortes Jahwes an Israel durch Maleachi. Ich hab' euch geliebt, spricht Jahwe. Ihr sprecht: „Womit hast du uns geliebt?" Ist nicht Esau Bruder Jakobs? spricht Jahwe; und doch liebt' ich Jakob, und Esau haßt' ich; und wandelte seine Berge in Öde, und sein Besitztum in Wohnungen der Wüste. Ob Edom spräche: Wir sind zerstört, doch bauen wir die Trümmer wieder auf: so spricht so Jahwe der Heerscharen: Sie mögen bauen, doch ich will zerstören, und man soll sie nennen Frevelgebiet, und das Volk, dem Jahwe ewig zürnt. Und eure Augen werden's schauen, und ihr werdet sprechen: Jahwe ist groß hinaus über Israels Grenze. Strafpredigt an die PriesterEin Sohn ehrt den Vater, und ein Knecht seinen Herrn. Bin ich nun Vater, wo ist meine Ehre; und bin ich Herr, wo ist meine Achtung? so spricht Jahwe der Heerscharen zu euch, ihr Priester, Verächter meines Namens! Ihr sprecht: „Womit verachten wir deinen Namen?" „Bringend auf meinen Altar befleckte Speise. Ihr sprecht: „Womit beflecken wir dich?" Indem ihr sprecht: Jahwes Tisch ist verächtlich! Und' so ihr ein Blindes darbringt zum Opfer, da ist nichts Böses; und so ihr ein Lahmes und Krankes darbringt, da ist nichts Böses. Bring' es doch deinem Landpfleger, ob er dich wohlgefällig aufnimmt, oder auf dich achtet? spricht Jahwe der Heerscharen. Und nun fleht doch Gott an, daß er uns gnädig sei! Von eurer Hand geschieht solches: wird er auf euch achten? spricht Jahwe der Heerscharen. Wäre doch einer von euch, der die Türen schlösse, daß ihr nicht aus meinem Altar feuertet vergeblich! Ich habe keine Lust an euch, spricht Jahwe der Heerscharen, und kein Opfer nehm' ich wohlgefällig an aus euren Händen. Denn vom Sonnenaufgang bis zum -untergang ist mein Name groß unter den Völkern, und aller Orten wird Rauchopfer dargebracht meinem Namen, und reines Speisopfer; denn groß ist mein Name unter den Völkern, spricht Jahwe der Heerscharen. Ihr aber entweiht ihn, indem ihr sprecht: Jahwes Tisch ist befleckt, und sein Einkommen, verächtlich ist dessen Speise. Und ihr sprecht: Siehe, welch Mühsal! und verschmäht es, spricht Jahwe der Heerscharen; und doch bringt ihr Geraubtes und das Lahme und das Kranke dar, und so bringt ihr das Speisopfer dar: soll ich das wohlgefällig annehmen aus eurer Hand? spricht Jahwe. Verflucht, wer trüglich handelt, und während ein Männliches in seiner Herde, gelobt und opfert ein schlechtes Muttertier dem Herrn! Denn ein großer König bin ich, spricht Jahwe der Heerscharen, und mein Name ist gefürchtet unter den Völkern. Und nun an euch dies Gebot, ihr Priester! Wenn ihr nicht gehorcht und nicht Acht habt Ehre zu geben meinem Namen, spricht Jahwe der Heerscharen: so send' ich unter euch den Fluch, und verfluche eure Segnungen; ja! ich verfluche sie, weil ihr nicht Acht habt. Sieh', ich schelte euch die Saat, und streue Mist in euer Angesicht, den Mist eurer Festopfer, und man soll euch zu ihm tragen. Und ihr sollt erkennen, daß ich an euch gesandt dies Gebot, daß mein Bund bleibe mit Levi, spricht Jahwe der Heerscharen. Mein Bund mit ihm war zum Leben und Heil, die gab ich ihm — zur Furcht, und er fürchtete mich, und vor meinem Namen beugt' er sich. Lehre der Wahrheit war in seinem Munde, und Unrecht ward nicht gefunden auf seinen Lippen; in Frieden und Redlichkeit wandelt' er mit mir, und Viele bracht' er zurück vom Vergehen. Denn des Priesters Lippe soll Kunde bewahren, und Belehrung soll man suchen aus seinem Munde; denn ein Bote Jahwes der Heerscharen ist er. Ihr aber seid abgewichen vom Wege, habt Viele straucheln gemacht durch die Belehrung, habt zerstört Levi's Bund, spricht Jahwe der Heerscharen. Aber ich will euch auch verächtlich und niedrig machen vor allem Volke, dafür daß ihr nicht beobachtet meine Wege, und Partei nehmt bei der Belehrung. Rüge der Ehen mit Fremden und das Verstoßen der GattinnenHaben wir nicht alle Einen Vater, hat uns nicht Ein Gott geschaffen? Warum handeln wir treulos einer gegen den anderen, zu entweihen den Bund unsrer Väter? Treulos hat Juda gehandelt, und Greuel ist geschehen in Israel und Jerusalem; denn Juda hat entweiht Jahwes Heiligtum, das er liebt, und geehelicht Töchter fremder Götter. Jahwe wird tilgen den Mann, der solches tut, den Wachenden und Antwortenden aus den Zelten Israels, und den, der Opfer darbringt dem Jahwe der Heerscharen. Und zweitens tut ihr dies, daß ihr mit Tränen Jahwes Altar bedeckt, mit Weinen und Gestöhn, so daß er nicht mehr auf die Opfer blickt, Wohlgefälliges annimmt aus euren Händen. Ihr sprecht: Warum? Darum, daß Jahwe Zeuge ist zwischen dir und dem Weibe deiner Jugend, an welcher du treulos gehandelt, da sie doch deine Genossin und das Weib deines Bundes. „Tat es aber nicht der Einzelne, und doch blieb ihm der (göttliche) Geist?" Was aber (tat) der Einzelne? er suchte den Gottverheißenen Samen. Darum hütet euch für eure Seelen, und am Weibe deiner Jugend werde niemand treulos! Denn ich hasse Entlastung, spricht Jahwe, Gott Israels, und (den, so) Frevel häuft auf seine Gattin, spricht Jahwe der Heerscharen: drum hütet euch für eure Seelen, und werdet nicht treulos! Zukunft des göttlichen GerichtsIhr habt Jahwe ermüdet mit euren Reden. Ihr sprecht: „Womit haben wir ihn ermüdet?" Indem ihr sprecht: Wer Böses tut, gefällt Jahwe, und an solchen hat er Lust; oder wo ist der Gott der Gerechtigkeit? Sieh', ich sende meinen Boten, daß er den Weg bereite vor mir her; und plötzlich kommt zu seinem Tempel der Herr, den ihr begehrt, und der Bote des Bundes, den ihr wünscht, sieh', er kommt, spricht Jahwe der Heerscharen. Wer aber trägt den Tag seines Kommens, und wer besteht bei seinem Erscheinen? Denn er ist wie Feuer des Schmelzers, und wie Lauge der Kleiderwäscher. Und er sitzt schmelzend und reinigend das Silber, und reinigt die Söhne Levi's, und läutert sie wie Gold und Silber, daß sie dem Jahwe Opfer darbringen in Gerechtigkeit. Dann ist dem Jahwe wohlgefällig das Opfer Juda's und Jerusalems, wie in den Tagen des Altertums, und wie in den Jahren der Vorzeit. Und ich nah' euch zum Gerichte, und bin ein schneller Zeuge wider die Zauberer und Ehebrecher und die falsch schwören, und die den Taglöhner um seinen Lohn, Witwen und Waisen übervorteilen, und Fremdlinge unterdrücken, und mich nicht fürchten, spricht Jahwe der Heerscharen. Denn ich Jahwe habe mich nicht geändert; und ihr, Söhne Jakobs, seid nicht untergegangen. Nichtentrichtung der Zehnten und HebopferSeit eurer Väter Tagen wichet ihr von meinen Satzungen, und hieltet sie nicht: kehrt zu mir, so will ich zu euch kehren, spricht Jahwe der Heerscharen. Ihr sprecht: „Worin sollen wir uns bekehren?" Berückt ein Mensch wohl Gott, daß ihr mich berückt? Ihr sprecht: „Worin haben wir dich berückt?" Im Zehnten und Hebopfer! Mit Fluch seid ihr darum beladen, weil ihr mich berückt, das ganze Volk zusammen. Bringt alle Zehnten ins Vorratshaus, daß Speise sei in meinem Hause, und prüft mich dadurch, spricht Jahwe der Heerscharen: ob ich euch nicht auftue des Himmels Fenster, und euch Segen ausschütte bis zum Übermaße. Und ich wehre euch ab den Fresser, daß er euch nicht verderbe des Landes Frucht, und euch nicht fehltrage der Weinstock des Feldes, spricht Jahwe der Heerscharen. Es sollen euch selig preisen alle Völker; denn ihr sollt ein Land der Lust sein, spricht Jahwe der Heerscharen. Belohnung und BestrafungErkühnt haben sich wider mich eure Reden, spricht Jahwe. Ihr sprecht: „Was haben wir mit einander geredet wider dich?" Ihr spracht: „Vergeblich ist's Gott dienen, und welcher Gewinn, daß wir Alles gegen ihn beobachteten, und daß wir in Trauer einhergingen vor Jahwe der Heerscharen? Und nun preisen wir selig die Übermütigen; aufgebauet sind die Frevel Übenden; auf die Probe stellten sie Gott, und entrannen." Da redeten (also) die Gottesfürchtigen einer zu dem anderen, und Jahwe merkte auf und hörte, und ein Denkbuch ward vor ihm geschrieben für die Gottesfürchtigen, und die seinen Namen achten. Und sie werden, spricht Jahwe der Heerscharen, auf den Tag, den ich schaffe, mein Eigentum; und ich schone ihrer, so wie ein Mann schont seines Sohnes, der ihm dient. Dann werdet ihr anderes Sinnes werden und sehen, was für ein Unterschied zwischen dem Gerechten und Frevler, zwischen dem, der Gott dient, und dem, der ihm nicht dient. Denn siehe, der Tag kommt, brennend wie der Ofen: dann sind alle Übermütigen und Frevel Übenden Stoppel, und sie entflammt der kommende Tag, spricht Jahwe der Heerscharen, so daß er ihnen nicht überläßt Wurzel noch Ast. Und euch, die meinen Namen fürchten, geht auf die Sonne der Gerechtigkeit, Heilung unter ihren Fittichen; und ihr geht frei aus, und hüpft wie Mastkälber. Und ihr zertretet die Frevler, denn Asche werden sie sein unter euren Fußsohlen, am Tage, den ich schaffe, spricht Jahwe der Heerscharen. Gedenkt des Gesetzes Mose's, meines Knechtes, das ich ihm gebot auf Horeb für ganz Israel, der Satzungen und Rechte! Sieh', ich sende euch Elia, den Propheten, ehe der Tag Jahwe's kommt, der große und furchtbare. Der wird der Väter Herz zu den Söhnen wenden, und der Söhne Herz zu ihren' Vätern, daß ich nicht komme, und das Land schlage mit Verbannung. Geschlechtsregister und Geburt Jesu,Buch des Geschlechtes Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams. Abraham zeugte Isaak, und Isaak zeugte Jakob, und Jakob zeugte Juda und dessen Brüder, und Juda zeugte Perez und Serah mit der Thamar, und Perez zeugte Hezron, und Hezron zeugte Ram, und Rani zeugte Aminadab, und Aminadab zeugte Nahesson, und Nahesson zeugte Salmon, und Salmon zeugte Boas mit der Rahab, und Boas zeugte Obed mit der Ruth, und Obed zeugte Isai, und Isai zeugte David, den König. Und David, der König, zeugte Salomo mit dem Weibe Uria's, und Salomo zeugte Rehabeam, und Rehabeam zeugte Abia, und Abia zeugte Asa, und Asa zeugte Josaphat, und Josaphat zeugte Joram, und Joram zeugte Usia, und Usia zeugte Jotham, und Jotham zeugte Ahas, und Ahas zeugte Hiskia, und Hiskia zeugte Manasse, und Manasse zeugte Ammon, und Ammon zeugte Josia, und Josia zeugte Jechonia und dessen Brüder zur Zeit der Wegführung gen Babel. Und nach der Wegführung gen Babel zeugte Jechonia Sealthiel, und Sealthiel zeugte Serubabel, und Serubabel zeugte Abiud, und Abiud zeugte Eliakim, und Eliakim zeugte Azor, und Azor zeugte Zadok, und Zadok zeugte Achim, und Achim zeugte Eliud, und Eliud zeugte Eleasar, und Eleasar zeugte Matthan, und Matthan zeugte Jakob, und Jakob zeugte Joseph, den Mann der Maria, von welcher Jesus, genannt Christus, geboren ward. Aller Geschlechter nun von Abraham bis David sind vierzehn Geschlechter, und von David bis zur Wegführung gen Babel vierzehn Geschlechter, und von der Wegführung gen Babel bis zu Christo vierzehn Geschlechter. Mit der Geburt Jesu Christi aber verhielt es sich also. Als nämlich seine Mutter Maria dem Joseph verlobt war, noch ehe sie zusammengekommen, fand sie sich schwanger vom heiligen Geiste. Joseph aber, ihr Mann, der fromm war und sie nicht beschimpfen wollte, war willens sie heimlich zu entlassen. Als er aber solches im Sinne hatte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traume, und sagte: Joseph, Sohn Davids, scheue dich nicht Maria, dein Weib, zu dir zu nehmen; denn das in ihr Erzeugte ist vom heiligen Geiste; und sie wird einen Sohn gebären, und du wirst dessen Namen Jesus (Retter) heißen; denn er wird sein Volk retten von seinen Sünden, Das alles aber geschah auf daß erfüllt würde der Ausspruch des Herrn durch den Propheten, der da sagt: Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden, und einen Sohn gebären, und man wird seinen Namen Emmanuel nennen, das ist verdolmetscht, Gott mit uns. Da aber Joseph vom Schlaf erwacht war, tat er, wie ihm der Engel des Herrn geboten, und nahm sein Weib zu sich. Und er erkannte sie nicht, bis daß sie ihren erstgebornen Sohn geboren; und er nannte dessen Namen Jesus. Besuch der Magier; Flucht nach Ägypten; Kindermord zu BethlehemAls aber Jesus geboren war zu Bethlehem in Judäa, in den Tagen Herodes, des Königs, siehe, da kamen Magier aus dem Morgenlande gen Jerusalem, und sagten: Wo ist der neugeborne König der Juden? Denn wir haben seinen Stern gesehen im Morgenlande, und sind gekommen, ihn zu verehren. Da das Herodes, der König, hörte, erschrak er, und ganz Jerusalem mit ihm. Und er versammelte alle Hohenpriester und Schriftgelehrte des Volkes und befragte sie, wo Christus geboren werde. Und sie antworteten ihm: Zu Bethlehem in Judäa; denn also ist geschrieben vom Propheten: Und du, Bethlehem, Land Juda's, keineswegs bist du das geringste unter den Fürsten Juda's; denn aus dir wird hervorgehen ein Herrscher, welcher mein Volk Israel weiden wird. Alsdann berief Herodes die Magier heimlich, und erkundigte sich genau bei ihnen nach der Zeit der Erscheinung des Sternes. Und er sandte sie gen Bethlehem, und sprach: Zieht hin, und forscht genau nach dem Kinde; und wenn ihr es gefunden, so berichtet es mir, auf daß auch ich komme, und es verehre. Sie aber, da sie den König vernommen, zogen hin. Und siehe, der Stern, den sie gesehen im Morgenlsnde, ging vor ihnen her, bis er hinkam und über dem Orte stand, wo das Kind war. Da sie aber den Stern sahen, hatten sie eine sehr große Freude. Und sie gingen in das Haus, und sahen das Kind bei Maria, seiner Mutter; und sie fielen nieder, und verehrten es, und taten ihre Schätze auf, und brachten ihm Geschenke dar, Gold und Weihrauch und Myrrhen. Und da sie im Traume eine göttliche Weisung erhalten nicht zurückzukehren zu Herodes, zogen sie auf einem anderen Wege hinweg in ihr Land. Als sie aber hinweggezogen waren, siehe, da erschien ein Engel des Herrn im Traume dem Joseph, und sagte: Stehe auf, und nimm das Kind und seine Mutter mit dir, und fliehe gen Ägypten, und bleibe daselbst, bis ich es dir sage; denn Herodes wird das Kind suchen, um es umzubringen. Da stand er auf, und nahm das Kind und seine Mutter mit sich bei der Nacht, und entwich gen Ägypten. Und er blieb daselbst bis zum Tode des Herodes: auf daß erfüllt würde der Ausspruch des Herrn durch den Propheten, der da sagt: Aus Ägypten rief ich meinen Sohn. Alsdann sah Herodes, daß er von den Magiern getäuscht war, und ergrimmte sehr; und er sandte hin, und brachte alle Knaben in Bethlehem und in der ganzen dortigen Gegend um, von zwei Jahren und drunter, nach der Zeit, die er erkundet hatte von den Magiern. Da ward erfüllt der Ausspruch Jeremia's, des Propheten, der da sagt: Geschrei ward zu Rama gehört, Ächzen und Weinen und bittere Klage. Rahel weinte über ihre Kinder, und wollte sich nicht trösten lassen, weil sie dahin sind. Da aber Herodes gestorben war, siehe, da erschien ein Engel des Herrn im Traume dem Joseph in Ägypten, und sagte: Stehe auf, und nimm das Kind und seine Mutter mit dir, und ziehe ins Land Israel; denn es sind gestorben, die dem Kinde nach dem Leben trachteten. Da stand er auf und nahm das Kind und seine Mutter mit sich, und kam ins Land Israel. Da er aber hörte, daß Archelaus über Judäa herrschte anstatt Herodes, seines Vaters, fürchtete er sich dahin zu gehen. Und da er eine göttliche Weisung im Traume erhalten, zog er in die Gegend von Galiläa. Und er kam, und wohnte in der Stadt, die da heißt Nazareth: auf daß erfüllt würde der Ausspruch der Propheten, daß er Nazaräer heißen wird. Johannes der Täufer; Jesu Taufe und VersuchungIn selbigen Tagen aber trat Johannes, der Täufer, auf, und verkündigte in der Wüste von Judäa, und sagte: Tut Buße, denn das Himmelreich hat sich genaht. Denn dieser ist es, von welchem Jesaja, der Prophet, redet, indem er sagt: Die Stimme eines Rufenden in der Wüste: „Bereitet den Weg des Herrn, macht eben seine Pfade." Er aber, Johannes, hatte sein Kleid von Kamelhaaren, und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; und seine Nahrung waren Heuschrecken und wilder Honig. Da ging zu ihm hinaus Jerusalem und ganz Judäa und die ganze umliegende Gegend des Jordans; und sie ließen sich von ihm taufen im Jordan, indem sie ihre Sünden bekannten. Da er aber viele der Pharisäer und Sadduzäer kommen sah zu seiner Taufe, sprach er zu ihnen: Ihr Otternbrut, wer hat euch gelehrt dem kommenden Zorne entfliehen zu können? So bringt denn der Buße würdige Frucht! Und wähnt nicht sprechen zu dürfen bei euch selbst: Wir haben zum Vater Abraham. Denn ich sage euch, daß Gott vermag aus diesen Steinen dem Abraham Kinder hervorzubringen. Schon ist aber auch die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt: jeglicher Baum nun, der keine gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Ich taufe euch (nur) mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker denn ich, dessen Schuhe zu tragen ich nicht tauglich bin: er wird euch taufen mit dem heiligen Geiste und Feuer. Er hält in seiner Hand seine Wurfschaufel, und wird seine Tenne reinigen, und seinen Weizen sammeln in den Speicher, die Spreu aber verbrennen mit unauslöschlichem Feuer. Alsdann kommt Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. Johannes aber wehrte ihm, und sagte: Ich habe nötig mich von dir taufen zu lassen, und du kommst zu mir? Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Laß eben! denn also ziemt es uns alles zu erfüllen, was gerecht ist. Alsdann ließ er ihn. Und da Jesus getauft war, stieg er alsbald vom Wasser herauf; und siehe, es tat sich ihm der Himmel auf, und er sah den Geist Gottes herabsteigen gleich einer Taube, und auf ihn kommen. Und siehe, eine Stimme (erscholl) vom Himmel, welche sagte: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. Alsdann ward Jesus in die Wüste geführt vom Geiste, um versucht zu werden vom Teufel. Und da er gefastet vierzig Tage und vierzig Nächte, hungerte ihn hinterher. Da trat der Versucher zu ihm, und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich daß diese Steine Brot werden. Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: Nicht vom Brote allein lebt der Mensch, sondern von jeglichem Worte, das durch den Mund Gottes hervorgeht. Alsdann nahm ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt, und stellte ihn auf die Zinne des Tempels, und sagte zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben: Seinen Engeln wird er gebieten deinethalben, und auf den Händen werden sie dich tragen, daß du nicht etwa an Steine stößt deinen Fuß. Es sprach zu ihm Jesus: Wiederum steht geschrieben: Du sollst nicht versuchen den Herrn deinen Gott, Wiederum nahm ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg, und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit, und sagte zu ihm: Dies alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest. Alsdann sagte Jesus zu ihm: Weiche von mir, Satan! denn es steht geschrieben: Den Herrn, deinen Gott, sollst du anbeten, und ihm allein dienen, Alsdann verließ ihn der Teufel; und siehe, Engel kamen herbei, und versorgten ihn (mit Speise). Jesu Rückkehr nach Galiläa; Berufung der vier ApostelDa aber — Jesus gehört, daß Johannes überliefert war, entwich er nach Galiläa. Und er verließ Nazareth, und kam und wohnte zu Kapernaum, das am See liegt, in den Grenzen von Sebulon und Naphthali; auf daß erfüllt würde der Ausspruch Jesaja's, des Propheten, der da sagt: Land Sebulon und Land Naphthali, Strich am See, jenseits des Jordans, Galiläa der Heiden, das Volk, das im Finstern wohnte, schauete ein großes Licht; und die da saßen im Lande und Schatten des Todes, Licht ging ihnen auf. Von da an begann Jesus zu verkündigen, und zu sagen: Tut Buße, denn das Himmelreich hat sich genaht. Als er aber am See von Galiläa umherwandelte, sah er zwei Brüder, Simon, genannt Petrus, und Andreas, dessen Bruder, wie sie das Netz warfen in den See; denn sie waren Fischer. Und er sagt zu ihnen: Folgt mir, so will ich euch zu Menschenfischern machen. Sie aber ließen alsbald die Netze, und folgten ihm. Und als er von dannen weiter ging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, Zebedäus Sohn, und Johannes, dessen Bruder, wie sie im Schiffe mit Zebedäus, ihrem Vater, ihre Netze zurecht machten. Und er rief sie. Sie aber ließen alsbald das Schiff und ihren Vater, und folgten ihm. Die BergpredigtUnd Jesus zog umher in ganz Galiläa, indem er lehrte in den dortigen Synagogen, und das Evangelium vom Reiche verkündigte, und allerlei Krankheit und allerlei Gebrechen heilte im Volke. Und sein Ruf ging aus in ganz Syrien, und man brachte zu ihm alle, so sich übel befanden, die mit mancherlei Krankheiten und Plagen behaftet waren, und Besessene und Mondsüchtige und Gichtbrüchige; und er heilte sie. Und es folgte ihm viel Volkes aus Galiläa und den Zehenstädten und Jerusalem und Judäa und von jenseits des Jordans. Da er aber das Volk sah, stieg er auf den Berg; und er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. Und er tat seinen Mund auf, und lehrte sie, und sagte: Selig die Armen im Geiste! denn ihrer ist das Himmelreich. Selig die Trauernden! denn sie werden getröstet werden. Selig die Sanftmütigen! denn sie werden das Land besitzen. Selig, die da hungern und dürsten nach Gerechtigkeit! denn sie werden gesättigt werden. Selig die Barmherzigen! denn sie werden Barmherzigkeit finden. Selig, die reines Herzens sind! denn sie werden Gott schauen. Selig die Friedfertigen! denn sie werden Söhne Gottes heißen. Selig, die verfolgt werden um der Gerechtigkeit willen! denn ihrer ist das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn sie euch geschmäht und verfolgt, und euch allerlei Böses nachgesagt haben fälschlich um meinetwillen! Freuet euch und frohlockt! denn euer Lohn ist groß im Himmel. Denn also haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch waren. Ihr seid das Salz der Erde. Wenn aber das Salz fade wird, womit soll es gesalzen werden? Es taugt zu nichts weiter, als daß es hinausgeworfen, und zertreten werde von den Leuten. Ihr seid das Licht der Welt. Es kann eine Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen werden; noch auch zündet man eine Leuchte an, und setzt sie unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter, und so leuchtet sie Allen im Hause: also leuchte euer Licht vor den Leuten, daß sie eure guten Werke sehen, und euren Vater im Himmel preisen. Wähnet nicht, daß ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzuheben; ich bin nicht gekommen sie aufzuheben, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich sage ich euch: Bis daß Himmel und Erde vergeht, wird kein Buchstabe oder Strichlein vom Gesetze vergehen, bis daß Alles geschehe. Wer irgend nun eines dieser Gebote, auch der geringsten, aufhebt, und also die Menschen lehrt, der wird ein geringster heißen im Himmelreiche; wer aber irgend sie tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreiche. Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht vorzüglicher ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht töten; wer aber irgend tötet, der soll dem Gerichte verfallen sein. Ich aber sage euch, daß wer seinem Bruder zürnt — ohne Ursache, der soll dem Gerichte verfallen sein; und wer irgend zu seinem Bruder sagt: Raka (Schwachkopf), der soll dem Synedrium verfallen sein; und wer irgend saget: Tor, der soll in die Feuerhölle verfallen sein. Wenn du nun deine Gabe darbringst zum Altar, und dich daselbst erinnerst, daß dein Bruder etwas wider dich hat: so laß daselbst deine Gabe vor dem Altar, und gehe zuerst hin, versöhne dich mit deinem Bruder; und alsdann komme, und bringe deine Gabe dar. Sei verträglich mit deinem Widersacher bei Zeiten, so lange du noch mit ihm auf dem Wege bist: daß nicht etwa der Widersacher dich dem Richter überliefere, und der Richter dich dem Diener überliefere, und du in den Kerker geworfen werdest. Wahrlich sage ich dir: du wirst nicht von dannen herauskommen, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast. Ihr habt gehört, daß — zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen. Ich aber sage euch, daß wer ein Weib ansieht, um ihrer zu begehren, schon mit ihr die Ehe gebrochen hat in seinem Herzen. Wenn aber dein rechtes Auge dich verführt, so reiß' es aus, und wirf es von dir; denn es frommt dir, daß eines deiner Glieder verloren gehe, und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde. Und wenn deine rechte Hand dich verführt, so haue sie ab, und wirf sie von dir; denn es frommt dir, daß eines deiner Glieder verloren gehe, und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde. Es ist gesagt: Wer irgend sein Weib entlässt, der gebe ihr einen Scheidebrief. Ich aber sage euch, daß wer irgend sein Weib entlässt, außer um Hurerei willen, der macht, daß sie die Ehe bricht; und wer irgend eine Entlassene freiet, der bricht die Ehe. Wiederum habt ihr gehört, daß zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht falsch schwören, sondern dem Herrn deine Schwüre leisten. Ich aber sage euch, daß man überhaupt nicht schwören soll, weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron; noch bei der Erde, denn sie ist seiner Füße Schemel; noch bei Jerusalem, denn es ist des großen Königs Stadt; noch auch sollst du bei deinem Haupte schwören, denn du vermagst kein Haar weiß oder schwarz zu machen. Es sei aber eure Rede: ja, ja, nein, nein! und was darüber ist, das ist vom Bösen. Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Auge um Auge, und Zahn um Zahn. Ich aber sage euch, daß man nicht dem Bösen widerstehen soll; sondern wer dir einen Streich gibt auf deinen rechten Backen, dem biete den anderen auch dar; und dem, der mit dir rechten will, und einen Rock nehmen, dem lasse auch den Mantel; und wer dich nöthgt eine Meile, mit dem gehe zwei; dem, der dich bittet, gib; und dem, der von dir borgen will, kehre nicht den Rücken. Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben, und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und betet für die, so euch mißhandeln und verfolgen: auf daß ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er läßt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute, und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte. Denn so ihr liebt, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? Und so ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr Vorzügliches? Tun nicht die Heiden auch also? So sollt nun ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist. Hütet euch eure Gerechtigkeit nicht zu üben vor den Leuten, um von ihnen gesehen zu werden; wo nicht, so habt ihr keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel. Wenn du nun Wohltätigkeit übst, so posaune nicht vor dir her, gleichwie die Heuchler tun in den Synagogen und in den Straßen, auf daß sie gepriesen werden von den Leuten. Wahrlich sage ich euch: Sie haben ihren Lohn dahin. Wenn du aber Wohltätigkeit übst, so wisse deine Linke nicht, was deine Rechte tut: aus daß deine Wohltätigkeit verborgen sei; und dein Vater, der im Verborgenen steht, er wird dir vergelten offenbar. Und wenn du betest, so sollst du nicht sein wie die Heuchler; denn sie stehen gern und beten in den Synagogen und an den Straßenecken, auf daß sie zur Schau stehen vor den Leuten. Wahrlich sage ich euch: Sie haben ihren Lohn dahin. Du aber, wenn du betest, gehe in dein Kämmerlein, und schließe deine Türe zu, und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist, und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir vergelten offenbar. Wenn ihr aber betet, so plappert nicht wie die Heiden; denn sie wähnen, daß sie um ihrer Geschwätzigkeit willen werden erhört werden. Tut ihnen nun nicht gleich! Denn es weiß euer Vater, wessen ihr bedürftig seid, noch ehe ihr ihn bittet. Also sollt ihr nun beten: Unser Vater, der du im Himmel bist! Geheiligt werde dein Name! Es komme dein Reich! Es geschehe dein Wille, wie im Hinrmel, auch auf Erden! Unser täglich Brot gib uns heute! Und vergib uns unsre Schulden, wie auch wir vergeben unsren Schuldnern! Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns vom Bösen! — Denn dein ist das Reich und die Macht und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen." Denn so ihr den Menschen ihre Fehler vergebt, so wird auch euch euer himmlischer Vater vergeben. So ihr aber den Menschen ihre Fehle nicht vergebt, so wird auch euer Vater eure Fehle nicht vergeben. Wenn ihr aber fastet, so seht nicht wie die Heuchler kläglich aus; denn sie entstellen ihr Angesicht, um ihr Fasten zur Schau zu stellen vor den Leuten. Wahrlich sage ich euch: Sie haben ihren Lohn dahin. Wenn du aber fastest, so salbe dein Haupt, und wasche dein Angesicht: damit dein Fasten nicht geschauet werde von den Leuten, sondern von deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir vergelten — offenbar. Sammelt euch nicht Schätze auf Erden, wo Motte und Fraß verderbet, und wo Diebe einbrechen und stehlen; sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Fraß verderbet, und wo Diebe nicht einbrechen, noch stehlen. Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein. Die Leuchte des Leibes ist das Auge. Wenn nun dein Auge gesund ist, so wird dein ganzer Leib im Lichte sein; wenn aber dein Auge krank ist, so wird dein ganzer Leib im Finstern sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, finster ist: wie groß die Finsternis! Niemand kann zwei Herren dienen: denn entweder wird er den einen hassen, und den anderen lieben, oder dem einen anhangen, und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. Darum sage ich euch: Sorgt nicht wegen eures Lebens, was ihr essen und trinken sollt; noch wegen eures Leibes, was ihr anziehen sollt. Ist das Leben nicht mehr als die Nahrung, und der Leib als der Anzug? Seht die Vögel des Himmels an, wie sie nicht säen, noch ernten, noch einsammeln in Speicher; und euer himmlischer Vater nährt sie doch. Seid ihr nicht viel vorzüglicher als sie? Wer aber von euch kann mit seinen Sorgen seiner Lebenslänge eine Elle zusetzen? Und warum sorgt ihr um den Anzug? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, und spinnen nicht. Ich sage euch aber, daß nicht einmal Salomo in all seiner Herrlichkeit angetan war wie eine von diesen. Wenn aber das Gras des Feldes, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, Gott also kleidet: sollte er es nicht viel mehr euch tun, ihr Kleingläubigen? So sorgt nun nicht und sagt: Was sollen wir essen, oder was trinken, oder was anziehen? Denn nach allem solchem trachten die Heiden. Denn es weiß euer himmlischer Vater, daß ihr solches alles bedürft. Trachtet aber am ersten nach dem Reiche Gottes und nach Seiner Gerechtigkeit, Und solches alles wird euch zufallen. So sorgt nun nicht auf den anderen Morgen! Denn der morgende Tag wird seine eigene Sorge haben. Es genüge dem Tage seine Not. Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet! Denn mit welchem Gerichte ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welchem Maße ihr messt, wird euch gemessen werden. Warum siehst du den Splitter in deines Bruders Auge, des Balkens in deinem Auge aber wirst du nicht gewahr? Oder wie magst du zu deinem Bruder sprechen: Halt, daß ich den Splitter aus deinem Auge ausziehe; und siehe, der Balken ist in deinem Auge? Heuchler, ziehe zuvor den Balken aus deinem Auge, und alsdann magst du zusehen, wie du den Splitter ausziehst aus deines Bruders Auge. — Gebt das Heilige nicht den Hunden, noch werft eure Perlen den Schweinen vor, damit sie dieselben nicht zertreten mit ihren Füßen, Und sich wenden und euch niederreißen. Bittet, so wird euch gegeben werden; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan werden. Denn jeglicher wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da klopft, dem wird aufgetan. Oder welcher Mensch ist unter euch, welchen etwa sein Sohn um Brot bäte — er würde ihm doch nicht einen Stein reichen? Und wenn er um einen Fisch bäte, so würde er ihm doch nicht eine Schlange reichen? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, wisst gute Gaben zu geben euren Kindern wie viel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten. Alles nun, was ihr irgend wollt, daß euch die Leute tun, das tut auch ihr ihnen; denn das ist das Gesetz und die Propheten. Geht ein durch die enge Pforte! Denn weit ist die Pforte, und breit der Weg, der zum Verderben führt, und viele sind, die auf demselben eingehen. Wie eng ist die Pforte, und gedrängt der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind, die ihn finden. — Hütet euch aber vor den falschen Propheten, welche zu euch kommen in Kleidern von Schafen, inwendig aber reißende Wölfe sind. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Man liest doch nicht von Dornen Trauben, oder von Disteln Feigen? Also bringt jeglicher gute Baum gute Früchte; der schlechte Baum aber bringt schlechte Früchte. Es kann nicht ein guter Baum schlechte Früchte bringen, noch ein schlechter Baum gute Früchte bringen. Jeglicher Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Demnach an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. — Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herrl wird ins Himmelreich kommen; sondern wer den Willen tut meines Vaters im Himmel. Viele werden zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geprophezeiet, und in deinem Namen Teufel ausgetrieben, und in deinem Namen viele Wunder getan? Und alsdann werde ich ihnen erklären: Ich habe euch niemals gekannt, weicht von mir, ihr Übeltäter! Wer nun diese meine Reden hört, und sie tut, den vergleiche ich einem klugen Manne, welcher sein Haus auf den Felsen bauete. Und es fiel der Regen, und es kamen die Ströme, und es wehten die Winde, und stießen an selbiges Haus, und es fiel nicht; denn es war auf den Felsen gegründet. Aber wer diese meine Reden hört, und sie nicht tut, der ist einem törichten Manne zu vergleichen, der sein Haus auf den Sand bauete. Und es fiel der Regen, und es kamen die Ströme, und es wehten die Winde, und stießen an selbigen Haus, und es fiel, und sein Fall war groß. Und es geschah, als Jesus diese Reden vollendet hatte, erstaunte das Volk über seine Lehre. Denn er lehrte als einer, der Gewalt hat, und nicht wie die Schriftgelehrten. Heilung eines Aussätzigen; Hauptmann zu Kapernaum; Heilung von Petrus Schwiegermutter; die Nachfolge Jesu; Bedräuung des Sturms; Teufelsaustreibung bei den GergesenernAls er aber vom Berge herabgestiegen, folgte ihm viel Volkes. Und siehe, ein Aussätziger kam, und fiel vor ihm nieder, und sagte: Herr, wenn du willst, so kannst du mich reinigen. Da streckte, Jesus seine Hand aus, und rührte ihn an, und sagte: Ich will, sei gereinigt! Und alsbald war sein Aussatz gereinigt. Und Jesus sagt zu ihm: Siehe zu, daß du es niemandem sagst; sondern gehe hin, zeige dich dem Priester, und opfere die Gabe, welche Mose verordnet hat, ihnen zum Zeugnis. Als er aber gen Kapernaum gekommen, kam ein Hauptmann zu ihm, der bat ihn, und sagte: Herr, mein Knecht liegt zu Hause gichtbrüchig, und ist schrecklich gequält. Und Jesus sagt zu ihm: Ich will kommen, und ihn heilen. Da antwortete der Hauptmann, und sprach: Herr, ich bin nicht wert, daß du unter mein Dach kommst: sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht geheilt werden. Denn auch ich bin ein Mann unter Obergewalt, und habe Kriegsknechte unter mir; und ich sage zu diesem: Gehe hin! so geht er; und zu einem anderen: Komm! so kommt er; und zu meinem Knechte: Tue dieses! so tut er's. Da das Jesus hörte, verwunderte er sich, und sprach zu denen, die da folgten: Wahrlich sage ich euch, nicht einmal in Israel habe ich solchen Glauben gefunden. Ich sage euch aber, daß viele werden vom Aufgang und Untergang kommen, und zu Tische liegen mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreiche; die Söhne des Reiches aber werden hinausgeworfen werden in die äußere Finsternis: daselbst wird Heulen und Zähneknirschen sein. Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Gehe hin, und wie du geglaubt hast geschehe dir. Und es ward sein Knecht geheilt in selbiger Stunde. Und da Jesus in Petrus Haus gekommen, sah er dessen Schwieger krank liegen am Fieber. Und er berührte ihre Hand, und es verließ sie das Fieber; und sie stand auf, und wartete ihnen auf. Als es aber Abend geworden, brachten sie zu ihm herbei viele Besessene. Und er trieb die Geister aus durchs Wort, und alle, so sich übel befanden, heilte er: auf daß erfüllt würde der Ausspruch Jesaja's, des Propheten, der da sagt: Er nahm unsre Krankheiten dahin, und trug unsre Gebrechen hinweg. Da aber Jesus viel Volkes um sich sah, befahl er wegzufahren ans jenseitige Ufer. Da trat ein Schriftgelehrter herzu, und sprach zu ihm: Lehrer, ich will dir folgen, wohin du irgend gehen magst. Und Jesus sagt zu ihm: Die Füchse haben Gruben, und die Vögel des Himmels Wohnungen; der Menschensohn aber hat nicht, wo er sein Haupt hinlege. Und ein anderer seiner Jünger sprach zu ihm: Herr, erlaube mir zuvor hinzugehen und meinen Vater zu begraben. Jesus aber sprach zu ihm: Folge mir, und laß die Toten ihre Toten begraben! Und er trat in das Schiff, und es folgten ihm seine Jünger. Und siehe, ein großes Ungestüm entstand auf dem See, so daß das Schiff bedeckt ward von den Wellen; er aber schlief. Da traten die Jünger hinzu, und weckten ihn, und sagten: Herr, rette uns, wir kommen um! Und er sagt zu ihnen: Warum seid ihr verzagt, ihr Kleingläubigen? Alsdann stand er auf, und bedräuete die Winde und den See, und es entstand eine große Windstille. Die Leute aber erstaunten, und sagten: Welch ein Mann ist das, daß auch die Winde und der See ihm gehorchen? Und als er ans jenseitige Ufer gekommen in das Gebiet der Gergesener, begegneten ihm zwei Besessene, die aus den Gräbern hervorkamen, und sehr wütend waren, so daß niemand vorüberziehen konnte selbigen Weges. Und siehe, sie schrieen und sagten: Was haben wir mit dir zu schaffen, — Jesus, Sohn Gottes? Kamst du hierher, vor der Zeit uns zu quälen? Es war aber fern von ihnen eine große Herde Schweine, welche weidete. Und die Teufel baten ihn, und sagten: Wenn du uns austreibst, so schicke uns in die Herde Schweine. Und er sprach zu ihnen: Geht hin! Und sie fuhren aus, und fuhren in die — Herde Schweine. Und siehe, es stürzte die ganze Herde — Schweine den Abhang hinunter in den See, und kam um im Gewässer. Die Hüter aber flohen und gingen in die Stadt, und berichteten alles und auch, was mit den Besessenen geschehen war. Und siehe, da ging die ganze Stadt heraus Jesu entgegen; und da sie ihn sahen, baten sie ihn, daß er sich entfernen möchte von ihren Grenzen. Heilung eines Gichtbrüchigen; Matthäus Berufung; von Jairus Tochter; Heilung zweier Blinden und eines StummenUnd er trat in das Schiff, und fuhr über, und kam in seine Stadt. Und siehe, sie brachten zu ihm einen Gichtbrüchigen, der auf einem Bette lag. Und da Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gichtbrüchigen: Sei getrost, Kind! Es sind dir deine Sünden vergeben. Und siehe, einige der Schriftgelehrten sprachen bei sich selbst: Dieser lästert. Da aber Jesus ihre Gesinnungen sah, sprach er: Warum sinnt ihr Böses in euren Herzen: Denn was ist leichter, zu sagen: Es sind deine Sünden vergeben; oder zu sagen: Stehe auf und wandle? Auf daß ihr aber wisst, daß der Menschensohn Macht hat auf Erden Sünden zu vergeben: alsdann sagt er zu dem Gichtbrüchigen: Stehe auf und nimm dein Bett, und gehe nach deinem Hause! Und er stand auf, und ging nach seinem Hause. Da aber das Volk das sah, verwunderte es sich, und pries Gott, welcher solche Macht den Menschen gegeben. Und da Jesus von dannen weiter ging, sah er einen Menschen an der Zollstätte sitzen, mit Namen Matthäus. Und er sagt zu ihm: Folge mir! Und er stand auf, und folgte ihm. Und es geschah, da er zu Tische lag im Hause, siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder, und legten sich mit Jesu und seinen Jüngern zu Tische. Da das die Pharisäer sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum ißt euer Lehrer mit den Zöllnern und Sündern? Da aber Jesus es hörte, sprach er zu ihnen: Es bedürfen nicht, die wohl sind, des Arztes, sondern die sich übel befinden. Geht aber hin, und lernt, was es heißt: Barmherzigkeit lieb' ich, und nicht Opfer. Denn ich kam nicht, Gerechte zu berufen, sondern Sünder — zur Buße. (Umkehr) Alsdann treten zu ihm die Jünger des Johannes, und sagen: Warum fasten wir und die Pharisäer viel, deine Jünger aber fasten nicht? Und Jesus sprach zu ihnen: Es können doch nicht die Hochzeitleute trauern, so lange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen genommen sein wird, und alsdann werden sie fasten. Und niemand flickt einen Flicklappen ungewalktes Zeuges auf ein altes Kleid; denn dessen Ausbesserung nimmt vom Kleide hinweg, und der Riß wird schlimmer. Auch tut man nicht neuen Wein in alte Schläuche; sonst werden die Schläuche zersprengt, und der Wein verschüttet, und die Schläuche gehen zu Grunde; sondern man tut neuen Wein in neue Schläuche, und so werden beide erhalten. Als er solches zu ihnen redete, siehe, so kam ein Vorsteher, und fiel vor ihm nieder, und sagte: Meine Tochter ist so eben verschieden; aber komm, und lege die Hand auf sie, so wird sie leben. Da machte sich Jesus auf, und folgte ihm nebst seinen Jüngern. Und siehe, ein Weib, die zwölf Jahre blutflüssig war, trat von hinten hinzu, und rührte die Quaste seines Kleides an. Denn sie sagte bei sich selber: Wenn ich nur sein Kleid angerührt haben werde, so wird mir geholfen werden. Und da Jesus sich wandte, und sie sah, sprach er: Sei getrost, Tochter! dein Glaube hat dir geholfen. Und dem Weibe war geholfen von selbiger Stunde an. Und als Jesus ins Haus des Vorstehers kam, und die Pfeifer und den lärmenden Haufen sah, sagte er zu ihnen: Geht fort, denn das Mägdlein ist nicht gestorben, sondern schläft. Und sie verlachten ihn. Als aber der Haufe hinausgewiesen war, ging Jesus hinein, und ergriff ihre Hand: da stand das Mägdlein auf. Und es ging das Gerücht hiervon aus in die ganze selbige Gegend. Und da Jesus von dannen weiter ging, folgten ihm zwei Blinde, welche schrieen und sagten: Erbarme dich unser, Sohn Davids! Als er nun nach Hause gekommen, kamen die Blinden zu ihm, und Jesus sagte zu ihnen: Glaubt ihr, daß ich dieses tun kann? Sie sagen zu ihm: Ja, Herr! Alsdann rührte er ihre Augen an, und sagte: Es geschehe euch nach eurem Glauben! Und es wurden ihre Augen aufgetan. Und Jesus bedräuete sie, und sagte: Seht zu, daß es niemand erfahre! Sie aber gingen hinaus, und machten ihn ruchtbar in der ganzen selbigen Gegend. Als sie aber hinausgingen, siehe, da brachte man ihm einen besessenen Stummen. Und als der Teufel ausgetrieben war, redete der Stumme. Da verwunderte sich das Volk, und sagte: Niemals ist dergleichen gesehen worden in Israel. Die Pharisäer aber sagten: Durch den Obersten der Teufel treibt er die Teufel aus. Aussendung der ZwölfeUnd Jesus zog umher durch alle Städte und Dörfer, indem er lehrte in den Synagogen derselben, und das Evangelium vom Reiche verkündigte, und allerlei Krankheit und allerlei Gebrechen heilte — im Volke. Da er aber das Volk sah, jammerte ihn desselben, weil es geplagt und verwahrlost war wie Schafe, die keinen Hirten haben. Alsdann sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, der Arbeiter aber wenig. So bittet nun den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter ausschicke in seine Ernte. Und er rief seine zwölf Jünger zu sich, und gab ihnen Macht wider unreine Geister, sie auszutreiben, und allerlei Krankheit und allerlei Gebrechen zu heilen. Der zwölf Apostel Namen aber sind diese: Der erste, Simon, mit dem Beinamen Petrus, und Andreas, dessen Bruder; Jakobus, Zebedäus Sohn, und Johannes, dessen Bruder; Philippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus, der Zöllner; Jakobus, Alphäus Sohn, und Lebbäus, mit dem Zunamen Thaddäus; Simon, der Kananit, und Judas, der Jschariot, der ihn auch überlieferte. Diese zwölf sandte Jesus aus, und gebot ihnen, und sagte: Zieht nicht nach den Heiden hin, und in keine Stadt der Samariter zieht ein; geht vielmehr zu den verlorenen Schafen des Hauses Israels. Geht aber hin, und verkündet und sagt: Das Himmelreich hat sich genaht. Heilt Kranke, erweckt Tobte, reinigt Aussätzige, treibt Teufel aus. Umsonst habt ihr's empfangen, umsonst gebt es. Schafft euch nicht Gold, noch Silber, noch Erz in eure Gürtel; keine Tasche auf den Weg, noch zwei Röcke, noch Schuhe, noch Stab. Denn der Arbeiter ist seiner Nahrung wert. Wo ihr irgend in eine Stadt oder in ein Dorf eingetreten seid, so forscht, wer darin würdig ist; und daselbst bleibt, bis ihr fortgeht. Und tretet ihr in das Haus ein, so begrüßt es. Und wenn das Haus würdig ist, so komme der von euch gewünschte Friede ihm zu; wenn es aber nicht würdig ist, so kehre euer Friede zu euch zurück. Und wo irgend jemand euch nicht aufgenommen, noch eure Reden gehört: so geht aus selbigem Hause oder selbiger Stadt, und schüttelt den Staub eurer Füße ab. Wahrlich sage ich euch: Erträglicher wird es ergehen dem Lande Sodom und Gomorra am Tage des Gerichts denn selbiger Stadt. Siehe, ich sende euch, wie Schafe unter Wölfe: so seid nun klug wie die Schlangen, und arglos wie die Tauben. Hütet euch aber vor den Menschen; denn sie werden euch Synedrien überliefern, und in ihren Synagogen euch geißeln; und vor Statthalter und Könige werdet ihr geführt werden um meinetwillen zum Zeugnisse für sie und die Völker. Wenn sie euch aber überliefern, so sorgt nicht, wie oder was ihr reden sollt; denn es wird euch verliehen werden in selbiger Stunde, was ihr reden sollt. Denn nicht ihr seid es, die da reden, sondern der Geist eures Baters, der in euch redet. Es wird aber der Bruder den Bruder überliefern zum Tode, und der Vater das Kind; und es werden sich erheben Kinder gegen Eltern, und sie zum Tode bringen. Und ihr werdet von allen gehasst sein um meines Namens willen; wer aber ausharrt bis zum Ende, der wird gerettet werden. Wenn sie euch aber verfolgen in dieser Stadt, so flieht in eine andere; denn wahrlich sage ich euch, ihr werdet nicht alle Städte Israels durchgehen, bis daß der Menschensohn kommt. Es ist ein Jünger nicht über den Lehrer, noch ein Knecht über seinen Herrn. Es genüge dem Jünger, daß ihm geschehe, wie seinem Lehrer, und dem Knechte wie seinem Herrn. Haben sie den Hausherrn Beelzebul genannt: wie viel mehr seine Hausgenossen! Fürchtet sie nun nicht! Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt werden wird; und versteckt, was nicht bekannt werden wird. Was ich euch sage im Dunkeln, das redet am hellen Tage; und was euch ins Ohr gesagt wird, das verkündigt auf den Dächern. Und fürchtet euch nicht vor denen, welche den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen. Fürchtet vielmehr den, welcher vermag so Seele als Leib zu verderben in der Hölle. Werden nicht zwei Sperlinge um einen Heller verkauft? Und doch fällt nicht einer von ihnen auf die Erde, ohne den Willen eures Vaters. An euch aber sind auch die Haare des Hauptes alle gezählt. So fürchtet euch nun nicht: ihr seid vorzüglicher als viele Sperlinge. Jeglicher nun, der mich bekannt hat vor den Menschen, den will auch ich bekennen vor meinem Vater im Himmel. Wer aber irgend mich verleugnet hat vor den Menschen, den will auch ich verleugnen vor meinem Vater im Himmel. Wähnt nicht, daß ich gekommen sei, Frieden zu bringen auf die Erde; ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater, und die Tochter mit ihrer Mutter, und die Schnur mit ihrer Schwieger; und feind werden einem Menschen seine Hausgenossen sein. Wer Vater oder Mutter mehr liebt denn mich, der ist mein nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt denn mich, der ist mein nicht wert. Und wer nicht sein Kreuz nimmt, und mir nachfolget, der ist mein nicht wert. Wer sein Leben erlangt, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es erlangen. Wer euch aufnimmt, nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Wer einen Propheten aufnimmt auf den Namen eines Propheten, der wird den Lohn eines Propheten empfangen; und wer einen Gerechten aufnimmt auf den Namen eines Gerechten, wird den Lohn eines Gerechten empfangen. Und wer irgend einem dieser Geringsten nur einen Becher kaltes Wasser gereicht hat auf den Namen eines Jüngers: wahrlich sage ich euch, er wird seinen Lohn nicht verlieren. Botschaft Johannes des TäufersUnd es geschah, als Jesus die Befehle an seine zwölf Jünger vollendet hatte, ging er von dannen hinweg, um zu lehren und zu verkündigen in den dortigen Städten. Da aber Johannes im Gefängnisse von den Werken Christi gehört, sandte er (Botschaft) durch seine Jünger, und sprach zu ihm: Bist du, der da kommen soll oder sollen wir eines anderen warten? Und Jesus antwortete, und sprach zu ihnen: Geht hin, und berichtet dem Johannes, was ihr hört und seht. Blinde sehen, und Lahme wandeln; Aussätzige werden gereinigt, und Taube hören; Tote stehen auf, und Elende erhalten frohe Botschaft; und selig ist, wer nicht an mir irre wird. Als aber jene hinweggingen, fing Jesus an zum Volke zu, reden von Johannes: Was gingt ihr hinaus in die Wüste zu sehen? Rohr vom Winde bewegt? (Nein!) Aber was gingt ihr hinaus zu sehen? einen Menschen mit weichen Kleidern angetan? Siehe, die so weiche Kleider tragen, sind in den Häusern der Könige. Aber was gingt ihr hinaus zu sehen? einen Propheten? Ja, ich sage euch, auch noch mehr als einen Propheten. Denn dieser ist es, von welchem geschrieben steht: Siehe ich sende meinen Boten vor dir her, der dir den Weg bereiten wird vor dir her. Wahrlich sage ich euch: Unter den vom Weibe Gebornen ist kein größerer als Johannes aufgestanden; aber der geringere im Himmelreiche ist größer denn er. Von den Tagen Johannes des Täufers an bis jetzt wird das Himmelreich mit Gewalt erstrebt, und die es mit Gewalt erstreben, reißen es an sich. Denn alle Propheten und das Gesetz haben bis auf Johannes geprophezeit. Und wenn ihr's wollt aufnehmen, so ist er Elias, der da kommen soll. Wer Ohren hat zu hören, der höre! Wem soll ich aber dieses Geschlecht vergleichen? Es ist Kindern gleich, die auf den Märkten sitzen, und ihren Gespielen zurufen, und sagen: Wir haben euch gepfiffen, und ihr habt nicht getanzt; wir haben euch ein Klaglied gesungen, und ihr habt nicht gejammert. Denn es kam Johannes, der nicht aß und nicht trank, und man sagt: Er ist besessen. Es kam der Menschensohn, der da ißt und trinkt, und man sagt: Siehe, ein Fresser und Weinsäufer, Freund von Zöllnern und Sündern. Doch die Weisheit ist gerechtfertigt an ihren Kindern. Alsdann fing er an die Städte zu schelten, in welchen seine meisten Wunder geschehen waren, daß sie nicht Buße getan. Wehe dir, Chorazin! wehe dir, Bethsaida! Denn wenn in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die in euch geschehen sind, längst hätten sie in Sack und Asche Buße getan. Doch ich sage euch: Tyrus und Sidon wird es erträglicher ergehen am Tage des Gerichts denn euch. Und du, Kapernaum! die du bis zum Himmel erhöht wurdest, bis zur Unterwelt wirst du erniedrigt werden. Denn wenn in Sodom die Wunder geschehen wären, die in dir geschehen sind: es wäre geblieben bis zum heutigen Tage. Doch ich sage euch daß es dem Lande Sodom erträglicher ergehen wird am Tage des Gerichts denn dir. Zu selbiger Zeit hob Jesus an, und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß du dieses verborgen vor Weisen und Einsichtsvollen, und es Einfältigen geoffenbart hast. Ja, o Vater! denn also war es dir wohlgefällig. Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand kennt den Sohn denn der Vater; und niemand kennt den Vater denn der Sohn, und wem irgend der Sohn es offenbaren will. Kommt zu mir alle, die ihr mühselig und belastet seid, so will ich euch Ruhe schaffen. Nehmt mein Joch auf euch, und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und demütig von Herzen: so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht. Die Jünger pflücken Ähren; Heilung einer starren Hand am Sabbat; der Pharisäer Verleumdung; Jesu Mutter und BrüderZu selbiger Zeit ging Jesus am Sabbat durch die Saat; seine Jünger aber hungerten, und singen an Ähren zu pflücken und zu essen. Da das die Pharisäer sahen, sprachen sie zu ihm: Siehe, deine Jünger tun, was nicht erlaubt ist zu tun am Sabbat. Er aber sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen was David tat, als er hungerte, nebst denen, die bei ihm waren? Wie er in das Haus Gottes ging, und die Schaubrote aß, welche ihm nicht erlaubt war zu essen, noch auch denen, die bei ihm waren, sondern nur den Priestern? Oder habt ihr nicht gelesen im Gesetze, daß am Sabbat die Priester im Tempel den Sabbat brechen, ohne Schuld zu haben? Ich sage euch aber: Größeres denn der Tempel ist hier. Wenn ihr aber erkannt hättet, was es heißt: Barmherzigkeit lieb' ich, und nicht Opfer, so hättet ihr nicht die Unschuldigen verurteilt. Denn der Menschensohn ist — auch Herr des Sabbats. Und da er weiter ging von dannen, kam er in ihre Synagoge. Und siehe, da war ein Mensch, welcher eine dürre Hand hatte. Und sie fragten ihn, und sagten: Ist es erlaubt am Sabbat zu heilen? auf daß sie ihn anklagen könnten. Er aber sprach zu ihnen: Welcher Mensch ist unter euch, der ein Schaf hätte, und, wenn dieses am Sabbat in die Grube fiele, es nicht ergriffe und heraufzöge? Wieviel nun ist ein Mensch vorzüglicher' als ein Schaf? Also ist es erlaubt am Sabbat Gutes zu tun. Siehe, mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an welchem meine Seele Gefallen hat: ich lege meinen Geist auf ihn, und das Gericht soll er den Völkern verkünden. Die Pharisäer aber gingen hinaus, und ratschlagten wider ihn, um ihn umzubringen. Da das Jesus merkte, entwich er von dannen, und es folgte ihm viel Volkes. Und er heilte sie alle. Und er schärfte ihnen ein, daß sie ihn nicht bekannt machen sollten: auf daß erfüllt würde der Ausspruch Jesajas, des Propheten, der da sagt: - - - Er wird nicht zanken, noch schreien, noch wird jemand seine Stimme in den Gassen hören. Zerknicktes Rohr wird er nicht zerbrechen, und glimmendes Docht nicht auslöschen, bis er hinausführt zum Siege das Gericht. Und auf seinen Namen werden die Völker hoffen. Alsdann ward zu ihm ein Besessener gebracht, der blind und stumm war; und er heilte ihn, so daß der Blinde und Stumme sowohl redete als sah. Und es erstaunte alles Volk, und sagte: Dieser ist doch nicht der Sohn Davids? Die Pharisäer aber, die es hörten, sprachen: Dieser treibt die Teufel nicht anders aus denn durch Beelzebul, den Obersten der Teufel. Da nun Jesus ihre Gesinnungen wußte, sprach er zu ihnen: Jegliches Reich, das wider sich selbst entzweit ist, wird wüste; und jegliche Stadt oder Haus, das wider sich selbst entzweiet ist, kann nicht bestehen. Und wenn der Satan den Satan austreibt, so ist er wider sich selbst entzweiet: wie kann nun sein Reich bestehen? Und wenn ich durch Beelzebul die Teufel austreibe, durch wen treiben sie die Eurigen aus? Darum werden sie selber euch widerlegen. Wenn ich aber durch den Geist Gottes die Teufel austreibe, so ist demnach das Reich Gottes zu euch gekommen. Oder wie kann jemand eindringen in das Haus des Gewaltigen, und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht zuvor den Gewaltigen gebunden hat? Alsdann erst wird er sein Haus berauben. Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreuet. Darum sage ich euch: Jegliche Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden, die Lästerung des Geistes aber wird den Menschen nicht vergeben werden. Und wer irgend ein Wort redet wider den Menschensohn, dem wird es vergeben werden; wer aber irgend redet wider den heiligen Geist, dem wird es nicht vergeben werden, weder in dieser Welt, noch in der zukünftigen. Denkt euch entweder den Baum gut, und seine Frucht gut; oder denkt euch den Baum schlecht, und seine Frucht schlecht; denn an der Frucht wird der Baum erkannt. Ihr Otternbrut, wie könnt ihr Gutes reden, da ihr böse seid? Denn aus der Fülle des Herzens redet der Mund. Der gute Mensch bringt aus dem guten Vorrate — des Herzens das Gute hervor; und der böse Mensch bringt aus dem bösen Vorrate Böses hervor. Ich sage euch aber, daß von jeder unnützen Rede, welche irgend die Menschen reden, sie Rechenschaft ablegen müssen am Tage des Gerichts. Denn nach deinen Reden wirst du gerechtfertigt, und nach deinen Reden verurteilt werden. Alsdann hoben etliche der Schriftgelehrren und Pharisäer an, und sagten: Lehrer, wir wollen von dir ein Zeichen sehen. Er aber antwortete, und sprach zu ihnen: Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht verlangt ein Zeichen; aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden denn das Zeichen Jona's, des Propheten. Denn gleichwie Jona im Bauche des Walfisches war drei Tage und drei Nächte, also wird der Menschensohn im Herzen der Erde sein drei Tage und drei Nächte. Die Männer von Nineve werden im Gerichte auftreten mit diesem Geschlechte, und es verdammen; denn sie taten Buße auf die Predigt Jona's; und siehe, mehr denn Jona ist hier. Die Königin des Südens wird im Gerichte aufstehen mit diesem Geschlechte, und es verdammen; denn sie kam von den Enden der Erde, um die Weisheit Salomo's zu hören; und siehe, mehr denn Salomo ist hier. Wenn aber der unreine Geist ausgefahren ist vom Menschen, so durchzieht er dürre Gegenden, und sucht einen Ruheort, und findet ihn nicht. Alsdann spricht er: Ich will zurückkehren in mein Haus, Woher ich gekommen bin. Und er kommt, und findet es leerstehend, gefegt und geschmückt. Alsdann geht er hin, und nimmt mit sich sieben andere Geister, schlimmer denn er; und sie fahren ein, und wohnen daselbst; und es wird zuletzt mit selbigem Menschen schlimmer denn zuerst. Also wird es auch sein mit diesem bösen Geschlechte. Als er aber noch zum Volke redete, siehe, da standen seine Mutter und Brüder draußen, und suchten mit ihm zu reden. Und es sprach jemand zu ihm: Siehe deine Mutter und deine Brüder stehen draußen, und suchen mit dir zu reden. Er aber antwortete, und sprach zu dem, der zu ihm sprach: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? Und er streckte seine Hand aus auf seine Jünger, und sprach: Siehe, meine Mutter und meine Brüder! Denn wer irgend den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist mein Bruder und (meine) Schwester und Mutter. Gleichnis vom Säemann; Jesus lehrt in seiner VaterstadtAn selbigem Tage aber ging Jesus hinaus aus dem Hause, und setzte sich an den See. Und es versammelte sich zu ihm viel Volks, so daß er in das Schiff trat, und sich setzte; und das ganze Volk stand dem Gestade entlang. Und er redete zu ihnen vieles in Gleichnissen, und sagte: Siehe, es ging der Sämann aus, zu säen. Und indem er säete, fiel einiges an den Weg; und es kamen die Vögel des Himmels, und fraßen es auf. Anderes aber fiel auf den felsigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte; und alsbald ging es auf, weil es keine tiefe Erde hatte. Als aber die Sonne aufgegangen, wurde es von der Hitze gedrückt; und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es. Anderes aber fiel auf die Dornen; und es schossen die Dornen auf, und erstickten es. Anderes aber fiel auf das gute Land, und brachte Frucht, das eine hundert-, das andere sechzig das dritte dreißigfältig. Wer Ohren hat zu hören, der höre! Und es traten die Jünger herzu, und sprachen zu ihm: Warum redest du in Gleichnissen zu ihnen? Er aber antwortete, und sprach zu ihnen: Weil es euch verliehen ist die Geheimnisse des Himmelreiches zu wissen, jenen aber es nicht verliehen ist. Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, daß er Überfluß habe; wer aber nicht hat, dem wird auch genommen werden, was er hat. Darum rede ich zu ihnen in Gleichnissen; denn sehend sehen sie nicht, und hörend hören sie nicht, noch verstehen sie. Und es wird an ihnen die Prophezeiung Jesaja's erfüllt, die da sagt: Hören sollt ihr, aber nicht verstehen, und sehen sollt ihr, aber nicht erkennen. Denn verstockt ist das Herz dieses Volkes, und mit ihren Ohren hören sie schwer, und ihre Augen sind erblindet, daß sie nicht sehen mit ihren Augen und mit ihren Ohren hören und mit dem Herzen fühlen und sich bekehren und ich sie heile. Selig aber eure Augen, daß sie sehen, und eure Ohren, daß sie hören! Denn wahrlich sage ich euch: Viele Propheten und Gerechte haben verlangt zu sehen, was ihr schauet, und haben es nicht gesehen; und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört. So hört nun das Gleichnis vom Sämann! So oft jemand das Wort vom Reiche hört, und nicht versteht, so kommt der Böse, und reißt weg, was in sein Herz gesäet ist: das ist der an den Weg Gesäete. Der aber auf den felsigen Boden Gesäete, das ist der, welcher das Wort hört, und alsbald mit Freuden es aufnimmt; aber er hat keine Wurzel in sich, sondern ist ohne Bestand; und wenn Drangsal oder Verfolgung kommt wegen des Wortes, so wird er alsbald abwendig. Der aber auf die Dornen Gesäete, das ist der, welcher das Wort hört; aber die Sorge dieser Welt und der Reiz des Reichtums erstickt das Wort, und es bleibt ohne Frucht. Der aber auf das gute Land Gesäete, das ist der, welcher das Wort hört und versteht, welcher denn Frucht bringt, und trägt, der eine hundert-, der andere sechzig-, der dritte dreißigfältig. Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor, und sagte: Das Himmelreich ist zu vergleichen einem Menschen, welcher guten Samen säete auf seinen Acker. Während aber die Leute schliefen, kam sein Feind, und säete Lolch unter den Weizen, und ging hinweg. Als nun die Saat aufgesprosst war, und Frucht trug, da zeigete sich auch der Lolch. Da traten die Knechte des Hausherrn herzu, und sprachen zu ihm; Herr, hast du nicht guten Samen gesäet auf deinen Acker? woher nun hat er den Lolch? Er aber sprach zu ihnen: Ein Feind hat solches getan. Und die Knechte sprachen zu ihm: Willst du nun, daß wir hingehen, und ihn zusammenlesen? Er aber sprach: Nein! damit ihr nicht, wenn ihr den Lolch zusammenlest, zugleich mit ihm den Weizen ausreißt. Lasst beides zusammen aufwachsen bis zur Ernte; und zur Zeit der Ernte will ich den Schnittern sagen: Lest zuerst den Lolch zusammen, und bindet ihn in Bündel, um ihn zu verbrennen; den Weizen aber sammelt in meinen Speicher. Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor, und sagte: Das Himmelreich ist gleich einem Senfkorne, welches ein Mensch nahm und säete auf seinen Acker. Es ist der kleinste von allen Samen; wenn er aber gewachsen, so ist er größer denn alle Kräuter, und wird ein Baum, so daß die Vögel des Himmels kommen, und wohnen in seinen Zweigen. Ein anderes Gleichnis redete er zu ihnen: Das Himmelreich ist gleich dem Sauerteige, welchen ein Weib nahm und einknetete in drei Maß Mehl, bis daß alles gesäuert ward. Alles dieses redete Jesus in Gleichnissen zum Volke, und ohne Gleichnis redete er zu ihnen nicht: auf daß erfüllt würde der Ausspruch des Propheten, der da sagt: Ich will meinen Mund auftun zu Gleichnissen; ich will verkünden Verborgenes seit Gründung der Welt. Alsdann entließ Jesus das Volk, und kam nach Hause. Und es traten seine Jünger zu ihm, und sprachen: Sage uns das Gleichnis vom Lolche des Ackers! Er aber antwortete, und sprach zu ihnen: Der da den guten Samen säet, ist der Menschensohn; der Acker ist die Welt; der gute Same, das sind die Söhne des Reichs; der Lolch sind die Söhne des Bösen; der Feind, der ihn säet, ist der Teufel; die Ernte ist das Ende der Welt; die Ernter sind die Engel. Gleichwie nun der Lolch zusammengelesen, und mit Feuer verbrannt wird: also wird es sein am Ende dieser Welt. Es wird der Menschensohn seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reiche alle Verführer zusammenbringen und Übeltäter, und werden sie in den Feuerofen werfen: daselbst wird Weinen und Zähneknirschen sein. Alsdann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne im Reiche ihres Vaters. Wer Ohren hat zu hören, der höre! Wiederum ist das Himmelreich gleich einem Schatze, der verborgen war in dem Acker, welchen ein Mensch fand, und verbarg, und vor Freuden hinging, und alles, was er hatte, verkaufte, und selbigen Acker kaufte. Wiederum ist das Himmelreich gleich einem Kaufmanne, welcher schöne Perlen suchte. Als er nun eine kostbare Perle gefunden, ging er hin, und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie. Wiederum ist das Himmelreich gleich einem Netze, das ins Meer geworfen ward, und von allerlei Art zusammenfasste; und als es angefüllt war, zog man es auf das Gestade, und setzte sich hin, und las das Gute in Gefäße, das Schlechte aber warf man hinweg. Also wird es am Ende der Welt sein. Die Engel werden ausgehen, und die Bösen aussondern von den Gerechten, und werden sie in den Feuerofen werfen: daselbst wird Weinen und Zähneknirschen sein. — Jesus sprach zu ihnen: Habt ihr dieses alles verstanden? Sie sprachen zu ihm: Ja, Herr! Er aber sprach zu ihnen: Darum ist jeder Gelehrte, der für das Himmelreich unterrichtet ist, gleich einem Hausherrn, welcher aus seinem Schatze Neues und Altes hervornimmt. Und es geschah, als Jesus diese Gleichnisse vollendet hatte, begab er sich hinweg von dannen. Und er kam in seine Vaterstadt, und lehrte sie in ihrer Synagoge, so daß sie erstaunten, und sagten: Woher hat dieser solche Weisheit und die Wunder? Ist dieser nicht der Sohn des Zimmermanns? heißt nicht seine Mutter Maria, und seine Brüder Jakobus und Joses und Simon und Judas? Und sind nicht alle seine Schwestern bei uns? Woher hat er nun alles solches? Und sie wurden an ihm irre. Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nirgends weniger geehrt denn in seiner Vaterstadt und in seinem Hause. Und er tat daselbst nicht viele Wunder wegen ihres Unglaubens. Herodes hört von Jesu; Enthauptung Johannes des Täufers; Speisung der Fünftausend; Jesus wandelt auf dem SeeZu selbiger Zeit hörte Herodes, der Tetrarch, das Gerücht von Jesu. Und er sprach zu seinen Knechten: Dieser ist Johannes der Täufer: er ist auferstanden von den Toten, und darum wirken die Kräfte in ihm. Denn Herodes hatte Johannes ergriffen, und ihn gebunden, und ins Gefängnis gesetzt, um Herodias willen, des Weibes Philippus, seines Bruders. Denn Johannes hatte zu ihm gesagt: Es ist dir nicht erlaubt sie zu haben. Und er wollte ihn töten, fürchtete aber das Volk, weil sie ihn als einen Propheten achteten. Als nun das Geburtsfest des Herodes begangen ward, tanzte die Tochter der Herodias vor der Versammlung, und gefiel dem Herodes. Daher verhieß er ihr mit einem Eide ihr zu geben, um was sie bitten würde. Sie aber, bewogen von ihrer Mutter, sprach: Gib mir hier auf einer Schüssel das Haupt Johannes des Täufers! Das betrübte den König; aber wegen des Eides und der Gäste befahl er es ihr zu geben. Und er sandte hin, und enthauptete Johannes im Gefängnis. Und sein Haupt ward gebracht auf einer Schüssel, und dem Mägdlein gegeben; und sie brachte es ihrer Mutter. Und es kamen seine Jünger herbei, und holten seinen Leichnam, und begruben ihn; und gingen hin, und berichteten es Jesu. Da das Jesus gehört, entwich er von dannen in einem Schiffe an einen wüsten Ort bei Seite; und das Volk, welches es gehört, folgte ihm zu Lande aus den Städten. Und als er hervorkam, sah er viel Volkes, und es jammerte ihn ihrer, und er heilte ihre Kranken. Als es aber Abend geworden, traten seine Jünger zu ihm, und sagten: Der Ort ist wüste, und die Zeit schon vorüber: entlasse das Volk, daß sie weggehen in die Flecken, und sich Speise kaufen. Jesus aber sprach zu ihnen: Sie haben nicht nötig wegzugehen: gebt ihr ihnen zu essen! Sie aber sagen zu ihm: Wir haben hier nichts denn fünf Brote und zwei Fische. Er sprach: Bringt sie mir her! Und er befahl, daß das Volk sich niederlegte auf das Gras, und nahm die fünf Brote und die zwei Fische, und sprach, gen Himmel blickend, den Segen, und brach und gab den Jüngern die Brote, und die Jünger dem Volke. Und sie aßen alle, und wurden gesättigt; und sie hoben auf, was übrig blieb von den Stücken, zwölf Körbe voll. Derer aber, welche gespeist wurden, waren bei fünftausend Mann, ohne Weiber und Kinder. Und alsbald nötigte er die Jünger in das Schiff zu treten, und vor ihm vorauszugehen an das jenseitige Ufer, bis daß er das Volk entlassen haben würde. Und als er das Volk entlassen, stieg er auf den Berg bei Seite, um zu beten. Und als es Abend geworden, war er allein daselbst. Das Schiff aber war schon mitten im See, und wurde geplagt von den Wellen; denn der Wind war entgegen. Um die vierte Nachtwache nun ging er zu ihnen, wandelnd auf dem See. Und da ihn die Jünger sahen auf dem See wandeln, erschraken sie, und sagten: Es ist ein Gespenst! und schrieen vor Furcht. Alsbald aber redete Jesus zu ihnen, und sagte: Seid getrost, ich bin es, fürchtet euch nicht! Da antwortete ihm Petrus, und sprach: Herr, wenn du es bist, so heiße mich zu dir kommen über das Wasser hin. Und er sprach: Komm! Und Petrus stieg herab vom Schiffe und wandelte über das Wasser hin, um zu Jesu zu kommen. Da er aber den gewaltigen Wind sah, fürchtete er sich; und indem er anfing unterzusinken, schrie er, und sprach: Herr, hilf mir! Und alsbald streckte Jesus die Hand aus, und ergriff ihn, und sagt zu ihm: Du Kleingläubiger! warum zweifeltest du? Und da sie ins Schiff eingestiegen, legte sich der Wind. Und die im Schiffe kamen, und fielen vor ihm nieder, und sagten: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn. Und sie fuhren über, und kamen in das Land Gennesareth. Und da ihn die Leute selbiger Gegend erkannten, sandten sie in selbige ganze umliegende Gegend, und brachten zu ihm alle, die sich übel befanden. Und sie baten ihn, daß sie nur die Quaste seines Kleides anrühren durften; und so viele ihn anrührten, denen ward geholfen. Von pharisäischen Satzungen; das kananäische Weib; Speisung der ViertausendAlsdann traten zu Jesus die Schriftgelehrten und Pharisäer von Jerusalem, und sagten: Warum übertreten deine Jünger die Satzung der Ältesten? Denn sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie essen. Er aber antwortete, und sprach zu ihnen: Warum übertretet auch ihr das Gebot Gotes, um eurer Satzung willen? Denn Gott hat geboten, und gesagt: Ehru den Vater und die Mutter; und: wer Vater und Mutter flucht, der soll den Tod leiden. Ihr aber sagt: Wer irgend zum Vater der zur Mutter spricht: Opfer sei, was dir von mir zu gute kommen könnte: der wird seinen Vater oder seine Mutter nicht ehren. Und so habt ihr das Gebot Gotes entkräftet um eurer Satzung willen, Ihr Heuchler! trefflich hat von euch Jesaja geprophezeiet, der da sagt: — Es naht mir dieses Volk — mit seinem Munde und ehrt mich mit den Lippen, ihr Herz aber ist fern von mir. Vergeblich dienen sie mir, indem sie Lehren geben, Menschengebote. Und er rief das Volk zu sich, und sprach zu ihm: Hört und verstehet! Nicht was in den Mund eingeht, entweiht den Menschen; sondern was aus dem Munde herauskommt, das entweiht den Menschen. Alsdann traten seine Jünger herzu, und sprachen zu ihm: Weißt du, daß die Pharisäer an der Rede, die sie gehört, Anstoß genommen? Er aber antwortete, und sprach: Jegliche Pflanze, welche nicht mein himmlischer Vater gepflanzt, wird ausgereutet werden. Laßt sie! sie sind Blinder blinde Wegweiser. Wenn aber ein Blinder einem Blinden den Weg weist, so werden beide in die Grube fallen. Und es antwortete Petrus, und sprach zu ihm: Sage uns jenes Gleichnis! Jesus aber sprach: Noch seid auch ihr ohne Einsicht? Versteht ihr noch nicht, daß alles, was in den Mund hineinkommt, in den Bauch geht, und in einen Abtritt abgeführt wird? Was aber aus dem Munde herauskommt, geht aus dem Herzen hervor, und selbiges entweiht den Menschen. Denn aus dem Herzen gehen arge Gedanken hervor: Mord, Ehebruch, Hurerei, Diebstahl, falsch Zeugnis, Lästerung. Das ist es, was den Menschen entweiht; das Essen aber mit ungewaschenen Händen entweiht den Menschen nicht. Und Jesus ging hinweg von dannen, und entwich in die Gegenden von Tyrus und Sidon. Und siehe, ein kananäisches Weib kam von selbigen Grenzen her, und schrie und sagte zu ihm: Erbarme dich mein Herr, Sohn Davids! meine Tochter ist arg besessen. Er aber antwortete ihr kein Wort. Da traten seine Jünger hinzu, und baten ihn, und sagten: Entlaste sie! denn sie schreiet hinter uns her. Er aber antwortete, und sprach: Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Haufes Israels. Da kam sie, und fiel vor ihm nieder, und sagte: Herr, hilf mir! Er aber antwortete und sprach: Es ist nicht recht das Brot der Kinder zu nehmen und den Hunden vorzuwerfen. Sie aber sprach: Ja, Herr! denn es essen ja die Hunde von den Brosamen, die von ihrer Herren Tische fallen. Da antwortete Jesus, und sprach zu ihr: O Weib, groß ist dein Glaube! es geschehe dir, wie du willst! Und ihre Tochter ward geheilt von selbiger Stunde an. Und Jesus begab sich von dannen hinweg, und kam an den See von Galiläa. Und er stieg auf den Berg, und setzte sich daselbst. Und es kam zu ihm viel Volkes, das Lahme, Blinde, Stumme, Krüppel und viele andere bei sich hatte; und sie warfen sie zu den Füßen Jesu, und er heilte sie: so daß das Volk sich verwunderte, da es sah die Stummen reden, die Krüppel heil werden, die Lahmen wandeln und die Blinden sehen; und es pries den Gott Israels. Jesus aber rief seine Jünger zu sich, und sprach: Es jammert mich des Volkes; denn schon drei Tage sind es, daß sie bei mir verharren und haben nichts zu essen; und ich will sie nicht ungegessen entlassen, auf daß sie nicht verschmachten auf dem Wege. Und seine Jünger sagten zu ihm: Woher sollen wir in der Wüste so viel Brot nehmen, um so viel Volk zu sättigen? Und Jesus sagte zu ihnen: Wie viel Brote habt ihr? Sie sprachen: Sieben, und wenige Fische. Und er hieß das Volk sich niederlassen auf die Erde. Und er nahm die sieben Brote und die Fische, sprach das Dankgebet, und brach und gab sie seinen Jüngern, und die Jünger dem Volke. Und sie aßen alle, und wurden gesättigt; und sie hoben auf, was übrig blieb von den Stücken, sieben Körbe voll. Derer aber, welche gespeist wurden, waren viertausend Mann, ohne Weiber und Kinder. Und er entließ das Volk, und stieg ins Schiff, und kam in das Gebiet von Magdala. Vom Sauerteig der Pharisäer; Petrus Bekenntnis; Verklärung Jesu; Heilung eines Besessenen; Jesus verkündet seinen Tod; vom Stater im Fische; Rangstreit der JüngerUnd es traten die Pharisäer und Sadduzäer herzu, und verlangten von ihm versuchend, daß er sie ein Zeichen vom Himmel sehen ließe. Er aber antwortete, und sprach zu ihnen: Wenn es Abend ist, so sagt ihr: Schönes Wetter, denn der Himmel ist rot; und des Morgens: Heute stürmisches Wetter, denn der Himmel ist rot und trübe. Ihr Heuchler! die Gestalt des Himmels versteht ihr zu beurteilen, die Zeichen der Zeiten aber nicht? Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht verlangt ein Zeichen; aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden denn das Zeichen Jona's, des Propheten. Und er verließ sie, und ging hinweg. Und als seine Jünger ans jenseitige Ufer gingen, vergaßen sie Brot mit sich zu nehmen. Jesus aber sprach zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor dem Sauerteige der Pharisäer und Sadduzäer! Sie hatten nun Gedanken unter einander und sagten: Weil wir kein Brot mitgenommen haben. Da das Jesus merkte, sprach er — zu ihnen: Was habt ihr Gedanken unter einander, ihr Kleingläubigen, weil ihr kein Brot mitgenommen habt? Seid ihr noch unverständig, noch auch erinnert ihr euch an die fünf Brote der Fünftaufend, und wie viel Körbe ihr wegnahmt? noch auch an die sieben Brote der Viertausend, und wie viel Körbe ihr wegnahmt? Wie mögt ihr nicht verstehen, daß ich nicht wegen Brotes euch sagte euch zu hüten ver dem Sauerteige der Pharisäer und Sadduzäer? Alsdann sahen sie ein, daß er nicht gesagt sich zu hüten vor dem Sauerteige des Brotes, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer. Als aber Jesus in die Gegend von Cäsarea Philippi gekommen war, fragte er seine Jünger, und sagte: Wer sagen die Leute daß ich der Menschensohn sei? Sie sprachen: Etliche: Johannes der Täufer; andere: Elias; noch andere: Jeremia, oder einer der Propheten. Er sagt zu ihnen: Ihr aber, wer sagt ihr daß ich sei? Da antwortete Simon Petrus, und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Und Jesus antwortete, und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon Bar-Jona! Denn Fleisch und Blut hat es dir nicht geoffenbart, sondern mein Vater im Himmel. Ich sage dir aber auch, daß du Petrus (Felsen) bist, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle werden sie nicht an Festigkeit übertreffen. Und ich will dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; und was du irgend bindest auf Erden, das wird auch im Himmel gebunden sein; und was du irgend lösest auf Erden, das wird auch im Himmel gelöst sein. Alsdann gebot er seinen Jüngern, daß sie niemandem sagen sollten, daß er — Jesus der Christus sei. Von da an begann Jesus seinen Jüngern zu zeigen, daß er müsse nach Jerusalem gehen, und vieles leiden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten, und getötet, und am dritten Tage auferweckt werden. Da nahm ihn Petrus bei der Hand, und fing an ihm einzureden, und sagte: Behüte dich Gott, Herr, das wird dir nicht geschehen! Er aber wandte sich, und sprach zu Petrus: Weiche von mir, Satan! du bist mir ein Verführer; denn dir liegt nicht Gottes, sondern der Menschen Sache am Herzen. Alsdann sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn jemand will mir nachkommen, so verleugne er sich selbst, und trage sein Kreuz, und folge mir. Denn wer irgend sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber irgend sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es erlangen. Denn welchen Nutzen hätte der Mensch, wenn er die ganze Welt gewänne, seine Seele aber einbüßte? oder welch Lösegeld kann der Mensch geben für seine Seele? Denn der Menschensohn wird kommen in der Herrlichkeit seines Vaters, mit seinen Engeln; und alsdann wird er einem jeglichen vergelten nach seinem Tun. Wahrlich sage ich euch: Es sind etliche unter denen, die hier stehen, die nicht den Tod schmecken werden, bis daß sie den Menschensohn haben sehen kommen zu seinem Reiche. Und nach sechs Tagen nahm Jesus mit sich Petrus und Jakobus und Johannes, dessen Bruder, und führte sie hinauf auf einen hohen Berg bei Seite. Und er ward verwandelt vor ihnen, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und sein Gewand ward weiß wie das Licht. Und siehe, es erschienen ihnen Mose und Elia, die mit ihm redeten. Da hob Petrus an, und sprach zu Jesu: Herr, es ist gut, daß wir hier sind: wenn du willst, so wollen wir hier drei Hütten bauen, dir eine, und dem Mose eine, und eine dem Elia. Als er noch redete, siehe, da überschattete sie eine Lichtwolke; und siehe, eine Stimme (erscholl) aus der Wolke, welche sagte: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe: ihn hört! Da das die Jünger hörten, fielen sie auf ihr Angesicht, und fürchteten sich sehr. Und Jesus trat hinzu, und rührte sie an, und sprach: steht auf, und fürchtet euch nicht! Da sie aber ihre Augen erhoben, sahen sie niemanden als Jesum allein. Und als sie hinabstiegen vom Berge, gebot ihnen Jesus, und sprach: Sagt niemandem das Gesicht, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden sein wird! Und es befragten ihn seine Jünger, und sagten: Warum nun sagen die Schriftgelehrten, Elia müsse zuvor kommen? Jesus aber antwortete, und sprach zu ihnen: Elia kommt freilich zuvor, und wird alles wiederherstellen. Ich sage euch aber, daß Elia schon gekommen ist, und sie haben ihn nicht anerkannt, sondern mit ihm getan, was ihnen gut däuchte. Also wird auch der Menschensohn von ihnen leiden. Alsdann verstanden die Jünger, daß er von Johannes, dem Täufer, zu ihnen gesprochen. Und als sie zum Volke gekommen waren, kam zu ihm ein Mann, der ihm zu Füßen fiel, und sagte: Herr, erbarme dich meines Sohnes! Denn er ist mondsüchtig, und leidet arg; denn oftmals fällt er ins Feuer, und oftmals ins Wasser. Und ich brachte ihn zu deinen Jüngern; aber sie konnten ihn nicht heilen. Jesus antwortete, und sprach: O ungläubiges und verkehrtes Geschlecht! wie lange soll ich bei euch sein? wie lange soll ich euch ertragen? Bringt ihn mir her! Und Jesus bedräuete ihn, und der Teufel fuhr aus von ihm, und der Knabe ward geheilt von selbiger Stunde an. Alsdann traten die Jünger zu Jesu bei Seite, und sprachen: Warum konnten wir ihn nicht austreiben? Jesus sprach zu ihnen: Wegen eures Unglaubens. Denn wahrlich sage ich euch, so ihr Glauben habt wie ein Senfkorn groß, so werdet ihr zu diesem Berge sprechen: Hebe dich von dannen dorthin! und er wird sich heben; und nichts wird euch unmöglich sein. Diese Art aber wird nicht ausgetrieben denn durch Gebet und Fasten. Als sie aber umherzogen in Galiläa, sprach zu ihnen Jesus: Es wird der Menschensohn überliefert werden in der Menschen Hände, und sie werden ihn töten, und am dritten Tage wird er auferweckt werden. Und sie betrübten sich sehr. Als sie aber gen Kapernaum gekommen waren, kamen die Einnehmer der Doppeldrachme zu Petrus, und sprachen: Euer Lehrer entrichtet nicht die Doppeldrachme? Er spricht: Ja! Und als er zu Hause gekommen war, kam ihm Jesus zuvor, und sagte: Was dünkt dich, Simon? Von wem nehmen die Könige der Erde Zoll oder Schoß? von ihren Söhnen oder von den anderen Leuten? Petrus spracht zu ihm: Von den anderen Leuten. Jesus sagte zu ihm: Demnach sind die Söhne frei. Auf daß wir ihnen aber keinen Anstoß geben, so gehe hin an den See, wirf eine Angel aus, und den ersten aufsteigenden Fisch nimm; und wenn du seinen Mund auftust, so wirst du einen Stater finden: selbigen nimm und gib ihn ihnen für mich und dich. In selbiger Stunde traten die Jünger zu Jesus, und sagten: Wer ist wohl der größere im Himmelreiche? Da rief Jesus ein Kind herbei, und stellte es unter sie hin, und sprach: Wahrlich sage ich euch: Wenn ihr euch nicht umgewandelt, und geworden seid wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. Wer nun sich gedemütigt hat wie dieses Kind, der ist der größere im Himmelreiche. Und wer irgend ein solches Kind aufnimmt auf meinen Namen, nimmt mich auf. Wer aber irgend eines dieser Kleinen, die an mich glauben, verführt hat, ihm frommte es, daß ein Eselsmühlstein an seinen Hals gehängt, und er ersäuft würde in des Meeres Tiefe. Wehe der Welt wegen der Verführungen! Es ist zwar notwendig, daß die Verführungen geschehen; aber wehe selbigem Menschen, durch welchen die Verführung geschieht! Wenn aber deine Hand oder dein Fuß dich verführt, so haue sie ab, und wirf sie von dir: es ist dir bester ins (ewige) Leben lahm oder als ein Krüppel einzugehen, denn zwei Hände oder zwei Füße habend ins ewige Fener geworfen zu werden. Und wenn dein Auge dich verführt, so reiß es aus, und wirf es von dir: es ist dir besser einäugig ins (ewige) Leben einzugehen, denn zwei Augen habend in die Feuerhölle geworfen zu werden. Seht zu, daß ihr nicht eines dieser Kleinen verachtet! Denn ich sage euch, daß ihre Engel im Himmel allezeit schauen das Angesicht meines Vaters im Himmel. Denn der Menschensohn ist gekommen, das Verlorene zu retten. Was dünkt euch? Wenn ein Mensch hundert Schafe hätte, und es verirrte sich eines von ihnen: würde er nicht die neunundneunzig auf dem Gebirge lassen, und hingehen, und das Verirrte suchen? Und wenn es geschieht, daß er es findet: so sage ich euch wahrlich, daß er sich mehr darüber freuet denn über die neunundneunzig, die nicht verirrt sind. Also ist es nicht der Wille eures Vaters im Himmel, daß eines dieser Kleinen verloren gehe. Wenn aber dein Bruder gegen dich gesündigt hat, so gehe hin, stelle ihn zur Rede zwischen dir und ihm allein. Wenn er auf dich hört, so hast du deinen Bruder gewonnen. Wenn er aber nicht hört, so nimm mit dir noch Einen oder Zwei, auf daß auf Aussage zweier Zeugen oder dreier jegliche Sache bestätigt werde. Wenn er ihnen aber kein Gehör gibt, so sage es der Gemeinde; wenn er aber auch der Gemeinde kein Gehör gibt, so sei er dir wie der Heide und der Zöllner. Wahrlich sage ich euch: Alles, was ihr bindet auf Erden, das wird auch im Himmel gebunden sein; Alles, was ihr löst auf Erden, das wird auch im Himmel gelöst sein. Wiederum sage ich euch, daß wenn zwei von euch einstimmig sind auf Erden über irgend eine Sache, die sie irgend erbitten, sie ihnen geschehen wird von meinem Vater im Himmel. Denn wo Zwei oder Drei versammelt sind auf meinen Namen, da bin ich mitten unter ihnen. Alsdann trat Petrus zu ihm, und sprach: Herr, wie oft muß ich meinem Bruder, wenn er gegen mich sündigt, vergeben? siebenmal? Jesus sagt zu ihm: Nicht sage ich dir siebenmal, sondern siebenmal siebzigmal. Darum ist das Himmelreich zu vergleichen einem Könige, welcher Rechnung halten wollte mit seinen Knechten. Als er nun angefangen zu rechnen, ward zu ihm einer gebracht, der zehntausend Talente schuldig war. Da er aber nicht bezahlen konnte, so befahl der Herr, daß er samt seinem Weibe und Kindern und allem, was er hatte, verkauft, und (davon) bezahlt würde. Der Knecht fiel nun vor ihm nieder, und sagte: Herr, habe Geduld mit mir, so will ich dir alles bezahlen! Und es jammerte den Herrn selbigen Knechtes, und er ließ ihn frei, und die Schuld erließ er ihm. Als aber selbiger Knecht hinausgegangen war, fand er einen seiner Mitknechte, der ihm hundert Denare schuldete; und er ergriff ihn bei der Gurgel, und sagte: Bezahle mir, was du schuldest! Sein Mittnecht fiel nun nieder — ihm zu Füßen, und bat ihn, und sagte: Habe Geduld mit mir, so will ich dir alles bezahlen. Er aber wollte nicht, sondern ging hin, und warf ihn ins Gefängnis, bis er das Schuldige bezahlt haben würde. Da aber seine Mitknechte sahen, was geschehen war, wurden sie sehr betrübt, und gingen hin, und meldeten ihrem Herrn alles, was geschehen war. Alsdann rief ihn sein Herr herbei, und sagte zu ihm: Böser Knecht, jene ganze Schuld erließ ich dir, dieweil du mich batest. Mußtest du nicht auch dich deines Mitknechtes erbarmen, so wie auch ich mich deiner erbarmte? Und erzürnt überlieferte ihn sein Herr den Kerkermeistern, bis daß er alles ihm Schuldige bezahlt haben würde. Also wird auch mein himmlischer Vater euch tun, wenn ihr nicht ein jeglicher seinem Bruder vergeben habt von Herzen — seine Fehler. Von der Ehescheidung; Darbringung der Kinder; vom Reichtum; Arbeiter im Weinberge; Jesus verkündigt seinen Tod; die Söhne Zebedäi; Blinde zu JerichoUnd es geschah, als Jesus diese Reden vollendet hatte, begab er sich hinweg aus Galiläa, und kam in das Gebiet von Judäa, jenseits des Jordans. Und es folgte ihm viel Volkes, und er heilte sie daselbst. Da traten zu ihm die Pharisäer, und versuchten ihn, und sagten zu ihm: Ist es einem Manne erlaubt sein Weib zu entlasten um jeder Ursache willen? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, daß der Schöpfer von Anfang sie Mann und Weib schuf, und sprach: Um deswillen wird ein Mann Vater und Mutter verlassen, und an seinem Weibe hangen, und sie werden beide sein ein Fleisch? Demnach sind sie nicht mehr Zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt, das soll der Mensch nicht scheiden. Sie sagten zu ihm: Warum nun hat Mose geboten einen Scheidebrief zu geben und sie zu entlasten? Er sprach zu ihnen: Weil Mose euch in Rücksicht eurer Hartherzigkeit erlaubt hat eure Weiber zu entlassen; von Anfang aber ist es nicht also gewesen. Ich sage euch, daß wer irgend sein Weib entlässt, nicht Hurerei halber, und eine andere freiet, die Ehe bricht; und wer eine Entlassene freiet, der bricht die Ehe. Es sagen zu ihm seine Jünger: Wenn also die Sache des Mannes mit dem Weibes ist, so frommt es nicht zu freien. Er aber sprach zu ihnen: Nicht alle fassen diese Rede, sondern die, denen es verliehen ist. Es gibt nämlich Verschnittene, die von Mutterleibc also geboren sind; und es gibt Verschnittene, welche verschnitten worden von den Menschen; und es gibt Verschnittene, die sich selbst verschnitten haben um des Himmelreichs willen. Wer es fassen kann, der fasse es! Alsdann wurden Kinder zu ihm gebracht, daß er ihnen die Hände auflegen, und (für sie) beten möchte; die Jünger aber fuhren sie an. Aber Jesus sprach: Laßt die Kinder, und wehrt ihnen nicht zu mir zu kommen! denn solcher ist das Himmelreich. Und er legte ihnen die Hände auf, und zog von dannen. Und siehe, einer trat herzu, und sprach zu ihm: Guter Lehrer! was muß ich Gutes tun, daß ich das ewige Leben habe? Er aber sprach zu ihm: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut als einer, Gott. Willst du aber ins ewige Leben kommen, so halte die Gebote! Er sagt zu ihm: Welche? Jesus sprach: Das: Du sollst nicht töten; Du sollst nicht ehebrechen; Du sollst nicht stehlen; Du sollst nicht falsch Zeugnis reden; Ehre den Vater und die Mutter, und: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selber. Es sagte zu ihm der Jüngling: Alles dieses habe ich gehalten von meiner Jugend an, wessen ermangle ich noch? Jesus sprach zu ihm: Wenn du willst vollkommen sein, so gehe hin, verkaufe deine Habe, und gib sie Armen: so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm, folge mir. Als aber der Jüngling die Rede gehört, ging er betrübt hinweg; denn er war Besitzer vieler Güter. Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wahrlich sage ich euch, daß schwerlich ein Reicher ins Himmelreich kommen wird. Und wiederum sage ich euch: Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr eingehe, denn daß ein Reicher ins Reich Gottes komme. Da das seine Jünger hörten, wurden sie sehr bestürzt, und sagten: Wer kann also gerettet werden? Jesus aber blickte sie an, und sprach zu ihnen: Bei Menschen ist dieses unmöglich, bei Gott aber ist alles möglich. Alsdann hob Petrus an, und sprach zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen, und sind dir gefolgt: was wird uns denn (dafür) werden? Und Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich sage ich euch, daß ihr, die ihr mir gefolgt seid, bei der Wiederherstellung (der Dinge), wenn der Menschensohn sitzt auf dem Throne seiner Herrlichkeit, auch sitzen werdet auf zwölf Thronen, richtend die zwölf Stämme Israels. Und jeglicher, der Häuser verlassen oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Weib oder Kinder oder Äcker um meines Namens willen, der wird Hundertfältiges (dafür) erhalten, und das ewige Leben ererben. Viele erste aber werden letzte sein, und letzte erste. Denn das Himmelreich ist gleich einem Hausherrn, der mit frühem Morgen ausging, Arbeiter zu mieten in seinen Weinberg. Und da er mit den Arbeitern übereingekommen um einen Denar den Tag, sandte er sie in seinen Weinberg. Und er ging aus um die dritte Stunde, und sah andere müßig stehen auf dem Markte. Auch zu diesen sprach er: Geht auch ihr in den Weinberg und was irgend billig ist, will ich euch geben. Und sie gingen hin. Wiederum ging er aus um die sechste und neunte Stunde, und tat gleicherweise. Und als er um die elfte Stunde ausgegangen war, fand er andere — müßig stehen, und sagte zu ihnen: Warum steht ihr hier den ganzen Tag müßig? Sie sagten zu ihm: Weil niemand uns gedingt hat. Er sagte zu ihnen: Geht auch ihr in den Weinberg, und was irgend billig ist, sollt ihr erhalten. Als es aber Abend geworden, sagte der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter: Rufe die Arbeiter, und gib ihnen den Lohn, von den letzten an bis zu den ersten. Und es kamen die um die elfte Stunde Gedingten, und erhielten jeder einen Denar. Als aber die ersten kamen, wähnten sie, daß sie mehr erhalten würden, und erhielten ebenfalls je einen Denar. Und als sie ihn erhalten, murrten sie wider den Hausherrn, und fragten: Diese, die letzten, haben eine Stunde gearbeitet, und du hast uns ihnen gleich gehalten, die wir die Last des Tages und die Hitze getragen. Er aber antwortete, und sprach zu einem von ihnen: Freund, ich tue dir nicht Unrecht. Bist du nicht mit mir um einen Denar übereingekommen? Nimm das Deine, und gehe hin! Ich will aber diesem, dem letzten, geben wie auch dir. Oder ist es mir nicht erlaubt zu tun, was ich will, in meinen Angelegenheiten? Oder sieht dein Auge scheel, daß ich gütig bin? Also werden die letzten erste sein, und die ersten letzte. Denn viele sind berufen, wenige aber auserwählt. Und als Jesus hinaufzog gen Jerusalem, nahm er die zwölf Jünger zu sich bei Seite auf dem Wege und sprach zu ihnen: Siehe, wir ziehen hinauf gen Jerusalem, und der Menschensohn wird den Hohenpriestern und Schriftgelehrten überliefert werden; und sie werden ihn verdammen zum Tode, und ihn den Heiden überliefern, um ihn zu verspotten und zu geißeln und zu kreuzigen; und am dritten Tage wird er auferstehen. Alsdann trat zu ihm die Mutter der Söhne des Zebedäus samt ihren Söhnen, und fiel nieder, und tat eine Bitte an ihn. Er sprach zu ihr: Was willst du? Sie sagte zu ihm: Sprich, daß diese meine zwei Söhne sitzen einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken in deinem Reiche. Jesus aber antwortete, und sprach: Ihr wisst nicht, was ihr erbittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde, — und mit der Taufe, womit ich getauft werde, getauft werden? Sie sagten zu ihm: Wir können es. Und er sagt zu ihnen: Meinen Kelch zwar sollt ihr trinken, — und mit der Taufe, womit ich getauft werde, getauft werden; das Sitzen aber zu meiner Rechten und zu meiner Linken steht nicht bei mir zu verleihen, sondern denen (wird es verliehen), welchen es bestimmt ist von meinem Vater. Da das die Zehn hörten, entrüsteten sie sich über die zwei Brüder. Jesus aber rief sie herbei, und sprach: Ihr wisst, daß die Regenten der Völker Zwangsherrschaft gegen sie üben, und die Großen Gewalttätigkeit gegen sie üben. Nicht also — aber soll es unter euch sein; sondern wer irgend will unter euch groß werden, sei euer Diener, und wer irgend will unter euch der erste sein, sei euer Knecht. Gleichwie der Menschensohn nicht gekommen ist, sich dienen zu lassen, sondern zu dienen, und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele. Und als sie herauszogen von Jericho, folgte ihm viel Volkes. Und siehe, zwei Blinde, die am Wege saßen, da sie hörten, daß Jesus vorüberging, schrieen, und sagten: Erbarme dich unser, Herr, Sohn Davids! Das Volk aber fuhr sie an, daß sie schweigen sollten. Sie aber schrieen nur stärker, und sagten: Erbarme dich unser, Herr, Sohn Davids! Da stand Jesus still, und rief sie, und sprach: Was wollt ihr daß ich euch tue? Sie sagen zu ihm: Herr, daß unsre Augen aufgetan werden. Und es jammerte Jesum, und er rührte ihre Augen an; und alsbald wurden ihre Augen sehend, und sie folgten ihm. Jesu Einzug in Jerusalem; Austreibung der Käufer und Verkäufer; Verfluchung des Feigenbaums; aus welcher Macht Jesus handelt; Gleichnis von den treulosen Winzern; und vom HochzeitsmahlUnd als sie Jerusalem nahe, und gen Bethphage, an den Ölberg, gekommen waren; da sandte Jesus zwei Jünger ab, und sagte zu ihnen: Begebt euch in den Flecken, der vor euch liegt; und alsbald werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Füllen bei ihr; löst sie ab, und bringt sie mir. Und so euch jemand etwas sagt, so sprecht: Der Herr bedarf ihrer, alsbald wird er sie gehen lassen. Das — alles aber geschah, auf daß erfüllt würde der Ausspruch des Propheten, der da sagt: Sprecht zur Tochter Zions: Siehe, dein König kommt zu dir, sanftmütig und reitend auf einem Esel, und auf einem Füllen, der Eselin Sohn. Die Jünger gingen nun hin, und taten, wie Jesus ihnen befohlen hatte; sie brachten die Eselin und das Füllen, und legten auf dieselben ihre Gewänder, und er setzte sich auf dieselben. Das meiste Volk aber breitete seine Gewänder auf den Weg; andere aber hieben Zweige von den Bäumen, und streueten sie auf den Weg. Und das vorangehende und nachfolgende Volk schrie, und sagte: Hosanna dem Sohne Davids! Gesegnet, der da kommt im Namen des Herrn! Hosanna in der Höhe! Und als er in Jerusalem einzog, geriet die ganze Stadt in Bewegung, und sagte: Wer ist dieser? Das Volk aber sagte: Das ist Jesus, der Prophet von Nazareth in Galiläa. Und Jesus kam in den Tempel Gottes, und trieb alle aus, die im Tempel verkauften und kauften, und die Tische der Wechsler stieß er um und die Stühle der Taubenverkäufer. Und er sagte zu ihnen: Es steht geschrieben: Mein Haus wird ein Bethaus genannt werden; ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht. Und es kamen zu ihm Blinde und Lahme im Tempel, und er heilte sie. Da aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er tat, und wie die Kinder im Tempel schrieen, und sagten: Hosanna dem Sohne Davids! so entrüsteten sie sich, und sprachen zu ihm: Hörst du, was diese sagen? Jesus aber sagt zu ihnen: Ja! Habt ihr niemals gelesen: Aus dem Munde von Kindern und Säuglingen hast du Lob bereitet? Und er verließ sie, und ging zur Stadt hinaus gen Bethanien, und übernachtete daselbst. Des Morgens aber, als er wieder zur Stadt ging, hungerte ihn. Und da er einen Feigenbaum sah auf dem Wege, ging er zu ihm hin, und fand nichts auf demselben denn allein Blätter. Und er sagt zu ihm: Nie mehr komme von dir Frucht in Ewigkeit! Und es verdorrte sogleich der Feigenbaum. Da das die Jünger sahen, verwunderten sie sich, und sagten: Wie ist sogleich der Feigenbaum verdorrt? Jesus antwortete, und sprach zu ihnen: Wahrlich sage ich euch: So ihr Glauben habt, und nicht zweifelt, so werdet ihr nicht nur das mit dem Feigenbaume tun; sondern so ihr zu diesem Berge sprecht: Hebe dich, und wirf dich ins Meer, so wird es geschehen. Und alles, was ihr irgend erbitten mögt im Gebete mit Glauben, werdet ihr erhalten. Und als er in den Tempel gekommen war, kamen zu ihm, wie er eben lehrte, die Hohenpriester und Ältesten des Volkes, und sagten: Durch welche Macht tust du dieses? und wer hat dir diese Macht gegeben? Jesus aber antwortete, und sprach zu ihnen: Auch ich will euch etwas fragen; und wenn ihr mir dies sagt, so will ich euch auch sagen, durch welche Macht ich dieses tue. Die Taufe des Johannes, woher war sie? vom Himmel, oder von Menschen? Sie aber gedachten bei sich selbst, und sagten: Wenn wir sprechen: Vom Himmel: so wird er zu uns sagen: Warum nun habt ihr ihm nicht geglaubt? Wenn wir aber sprechen: Von Menschen: so müssen wir den Pöbel fürchten; denn alle achten den Johannes als einen Propheten. Und sie antworteten, und sprachen zu Jesu: Wir wissen es nicht. Da sagte auch er zu ihnen: So sage auch ich euch nicht, durch welche Macht ich dieses tue. Was dünkt euch aber? Eiu Mensch hatte zwei Kinder; und er ging zu dem ersten, und sprach: Kind, gehe hin, arbeite heute in meinem Weinberge! Er aber antwortete, und sprach: Ich mag nicht! Nachher aber gereuete es ihn, und er ging hin. Und er ging zu dem anderen, und sprach eben so. Der antwortete, und sprach: Ja, Herr! und ging nicht hin. Wer von diesen beiden tat den Willen des Vaters? Sie sagen zu ihm: Der erste. Jesus sagt zu ihnen: Wahrlich sage ich euch, daß die Zöllner und die Huren euch zuvorkommen ins Reich Gottes. Denn Johannes kam zu euch als Lehrer der Gerechtigkeit, und ihr glaubtet ihm nicht; die Zöllner und Huren aber glaubten ihm; und da ihr es saht, qereuete es euch nachher nicht, daß ihr an ihn geglaubt hättet. Ein anderes Gleichnis hört! Es war ein — gewisser Hausherr, welcher einen Weinberg pflanzte, und einen Zaun um denselben zog, und eine Kufe in demselben grub, und einen Turm bauete, und ihn Winzern übergab, und dann wegreiste. Als nun die Zeit der Früchte herbeigekommen, sandte er seine Knechte zu den Winzern, um seine Früchte zu empfangen. Und die Winzer nahmen seine Knechte, und schlugen den einen, den anderen töteten sie, den dritten steinigten sie. Wiederum sandte er andere Knechte, mehr als die ersten, und sie taten mit ihnen eben so. Hinterher aber sandte er seinen Sohn zu ihnen, indem er sagte: Sie werden sich vor meinem Sohne scheuen. Da aber die Winzer den Sohn sahen, sprachen sie unter einander: Dieser ist der Erbe: kommt laßt uns ihn töten, und sein Erbe in Besitz nehmen! Und sie nahmen ihn, und warfen ihn zum Weinberge hinaus, und töteten ihn. Wenn nun der Herr des Weinberges gekommen, was wird er jenen Winzern tun? Sie sagen zu ihm: Er wird die Argen arg umbringen, und den Weinberg anderen Winzern übergeben, welche ihm die Früchte abliefern zu ihrer Zeit. Jesus sagt zu ihnen: Habt ihr niemals gelesen in der Schrift: Der Stein, den die Bauleute verworfen, der ist geworden zum Eckstein; vom Herrn ist dies geschehen, und wunderbar ist's in unsren Augen? Darum sage ich euch: Es wird das Reich Gottes von euch genommen, und einem Volke gegeben werden, das die Früchte desselben bringt. Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschmettert werden; und auf wen er irgend fällt, den wird er zerstieben. Als nun die Hohenpriester und Pharisäer seine Gleichnisse gehört, merkten sie, daß er von ihnen sprach; und sie suchten ihn zu greifen, aber sie fürchteten den Pöbel, weil er ihn als einen Propheten achtete. Und Jesus hob an, und redete wiederum zu ihnen in Gleichnissen, und sprach: Das Himmelreich ist zu vergleichen einem Könige, der seinem Sohne Hochzeit machte. Und er sandte seine Knechte aus, um die Geladenen zu laden zur Hochzeit; aber sie wollten nicht kommen. Wiederum sandte er andere Knechte aus, und sagte: Sprecht zu den Geladenen: Siehe, meinen Imbiß habe ich bereitet, meine Ochsen und Mastvieh sind geschlachtet, und alles bereit; kommt zur Hochzeit! Sie aber kümmerten sich nicht darum, und gingen weg, der eine auf seinen Acker, der andere an sein Handelsgeschäft; die übrigen aber griffen seine Knechte, und mißhandelten und töteten sie. Da das der König hörte, ward er zornig, und sandte seine Kriegsvölker aus, und brachte jene Mörder um, und verbrannte ihre Stadt. Alsdann sagt er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, die Geladenen aber waren unwürdig. Geht nun aus auf die Scheidewege der Straßen, und ladet, so viele ihr irgend findet, zur Hochzeit! Und die Knechte gingen aus auf die Straßen, und brachten zusammen, so viele sie fanden, böse und gute; und die Hochzeit ward voll von Gästen. Ais aber der König hineingegangen, um die Gäste zu beschauen, sah er daselbst einen Menschen, der nicht mit hochzeitlichem Kleide angetan war. Und er sagt zu ihm: Freund! wie bist du hier hereingekommen, da du kein hochzeitliches Kleid anhast? Er aber verstummte. Da sprach der König zu den Dienern: Bindet ihm die Hände und Füße, — nehmt ihn, und werft ihn hinaus in die äußere Finsternis! daselbst wird Heulen und Zähneknirschen sein. Denn viele sind berufen, wenige aber auserwählt. Von der Steuer an den Kaiser; von der Auferstehung; vom größten Gebote; wie der Messias Davids Sohn heiße; Strafpredigt gegen die PharisäerAlsdann gingen die Pharisäer hin, und ratschlagten, damit sie ihn mit Reden in die Falle zögen. Und sie sandten an ihn ihre Jünger ab mit den Herodianern, und sagen: Lehrer, wir wissen, daß du wahrhaft bist, und den Weg Gottes nach der Wahrheit lehrst, und dich um niemanden kümmerst; denn du achtest kein Ansehen der Person. Sage uns nun, was dünkt dich? Ist es erlaubt dem Kaiser Steuer zu geben oder nicht? Da aber Jesus ihn Bosheit merkte, sprach er: Was versucht ihr mich, Heuchler? Zeigt mir die Steuermünze! Und sie brachten ihm einen Denar herbei. Und er sagt zu ihnen: Wessen ist dieses Bild und die Überschrift? Sie sagen zu ihm: Des Kaisers. Alsdann sagt er zu ihnen: So gebt nun, was des Kaisers ist, dem Kaiser, und was Gottes ist, Gott. Und da sie das hörten, verwunderten sie sich, und verließen ihn, und gingen hinweg. An selbigem Tage kamen zu ihm Sadduzäer, die da lehren, es sei keine Auferstehung, und befragten ihn, und sagten: Lehrer, Mose hat gesagt: Wenn jemand gestorben, der keine Kinder hat, so soll sein Bruder sein Weib ehelichen, und Samen seinem Bruder erwecken. Es waren aber bei uns sieben Brüder, und der erste heiratete, und starb; und da er keinen Samen hatte, ließ er sein Weib seinem Bruder; gleicherweise auch der zweite, und der dritte bis auf den siebenten. Später als alle starb auch das Weib. Bei der Auferstehung nun, wessen von den Sieben Weib wird sie sein? denn alle haben sie gehabt. Da antwortete Jesus, und sprach zu ihnen: Ihr seid irre, weil ihr nicht die Schrift wisst, noch die Macht Gottes. Denn bei der Auferstehung heiraten sie nicht, noch werden verheiratet, sondern sind wie die Engel Gottes im Himmel. Was aber die Auferstehung der Toten betrifft, habt ihr nicht gelesen, was euch von Gott gesagt ist, der da spricht: Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs? Nicht ist Gott ein Gott der Toten, sondern der Lebendigen. Und da das Volk es hörte, erstaunte es über seine Lehre. Als aber die Pharisäer gehört, daß er die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, versammelten sie sich allzumal. Und einer von ihnen, ein Gesetzlehrer, befragte ihn versuchend, und sagte: Lehrer, was für ein Gebot ist groß im Gesetze? Jesus aber sprach zu ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Gemüte. Das ist das erste und größte Gebot. Das zweite aber ist ihm ähnlich: Du sollst deinenen Nächsten lieben wie dich selber. In diesen beiden Geboten ist das ganze Gesetz und die Propheten begriffen. Als aber die Pharisäer versammelt waren, befragte sie Jesus, und sprach: Was dünkt euch von Christus? wessen Sohn ist er? Sie sagen zu ihm: Davids. Er sagt zu ihnen: Wie nun nennt ihn David im Geiste Herrn, indem er sagt: Es sprach der Herr zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde mache zum Schemel deiner Füße? Wenn nun David ihn Herrn nennt, wie ist er denn sein Sohn? Und niemand konnte ihm ein Wort antworten, noch wagte jemand von selbiger Stunde an ihn noch zu befragen. Alsdann redete Jesus zum Volke und zu seinen Jüngern, und sagte: Auf Mose's Stuhle sitzen die Schriftgelehrten und Pharisäer. Alles nun, was sie euch gebieten zu halten, das haltet und tuet; nach ihren Werken aber tuet nicht; denn sie lehren, und tun es nicht. Denn sie binden schwere und unerträgliche Lasten zusammen, und legen sie auf die Schultern der Menschen; mit ihrem Finger aber mögen sie solche nicht regen. Alle ihre Werke tun sie, um gesehen zu werden vor den Leuten. Sie machen ihre Denkzettel breit, und die Quasten ihrer Gewänder groß. Sie lieben den ersten Platz bei den Gastmählern und die ersten Stühle in den Synagogen und die Begrüßungen auf den Straßen, und von den Menschen genannt zu werden Rabbi, Rabbi. Ihr aber, laßt euch nicht Rabbi nennen; denn Einer ist euer Meister. — Christus; ihr alle aber seid Brüder. Und nennt niemanden euren Vater auf Erden; denn Einer ist euer Vater, der im Himmel ist. Laßt euch auch nicht Meister nennen; denn Einer ist euer Meister, Christus. Der größere unter euch soll euer Diener sein. Wer sich aber erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich erniedrigt, der wird erhöht werden. Wehe aber euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, — daß ihr die Häuser der Witwen verschlingt, und zwar indem ihr zum Scheine lange Gebete haltet! Darum werdet ihr um so größere Strafe empfangen. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr das Himmelreich verschließt vor den Menschen! Denn ihr geht nicht ein, noch auch lasst ihr die, so eingehen wollen, eingehen. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr zu Wasser und zu Lande umherzieht, um einen Proselyten zu machen: und wenn er es geworden, so macht ihr ihn zu einem Sohne der Hölle, doppelt ärger denn ihr seid. Wehe euch, blinde Wegweiser, die ihr sagt: Wer irgend beim Tempel geschworen, das ist nichts; wer aber irgend beim Golde des Tempels geschworen, der ist verpflichtet! Ihr Toren und Blinden! was ist denn mehr, das Gold, oder der Tempel, der das Gold heiligt? Und: Wer irgend beim Altar geschworen, das ist nichts; wer aber irgend bei der Gabe auf demselben geschworen, der it verpflichtet. Ihr Toren und Blinden! was ist denn mehr, die Gabe, oder der Altar, der die Gabe heiligt? Wer nun beim Altar schwört, der schwöret bei demselben und bei allem, was auf demselben ist, Und wer beim Tempel schwört, der schwört bei demselben und bei dem, der ihn bewohnt. Und wer beim Himmel schwört, der schwört beim Throne Gottes und dem, welcher darauf sitzt. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr die Münze und den Anis und den Kümmel verzehntet, und das Schwerere des Gesetzes unterlasst, das Recht und die Barmherzigkeit und die Treue! Dieses solltet ihr tun, und jenes nicht lassen. Ihr blinden Wegweiser, die ihr die Mücke durchseiht, das Kamel aber verschlingt! Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr das Äußere des Bechers und der Schüssel reinigt; inwendig aber sind sie voll von Raub und Unenthaltsamkeit! Blinder Pharisäer! reinige zuvor das Innere des Bechers und der Schüssel, auf daß auch das Äußere derselben rein sei! Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr übertünchten Gräbern gleich seid, welche von außen zwar schön erscheinen, inwendig aber voll Totengebeine und jegliches Unflats sind! Also erscheint auch ihr von außen zwar gerecht vor den Menschen, inwendig aber seid ihr voll Heuchelei und Ungerechtigkeit. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr die Gräber der Propheten bauet, und die Grabmähler der Gerechten schmückt, und sagt: Wären wir zu unsrer Väter Zeiten gewesen, so wären wir nicht teilhaftig mit ihnen am Blute der Propheten gewesen! Sonach gebt ihr euch selbst das Zeugnis, daß ihr Söhne der Prophetenmörder seid. Und ihr, macht nur das Maß eurer Väter voll! Ihr Schlangen, ihr Otternbrut! wie mögt ihr dem Gerichte der Hölle entfliehen? Darum, siehe, ich sende an euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte; und deren werdet ihr töten und kreuzigen, und deren werdet ihr geißeln in euren Synagogen, und verfolgen von Stadt zu Stadt: damit auf euch komme alles unschuldige Blut, das auf Erden vergossen wird, vom Blute Abels, des Unschuldigen, bis zum Blute Zacharias, des Sohnes Berachia's, welchen ihr getötet habt zwischen dem Tempel und Altar. Wahrlich sage ich euch: Alles dieses wird kommen auf dieses Geschlecht. Jerusalem, Jerusalem, die du die Propheten tötest, und die zu dir Gesandten steinigst! wie oft habe ich wollen deine Kinder herbeisammeln, gleichwie eine Henne ihre Küchlein versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt. Siehe, euer Haus wird euch wüste gelassen. Denn ich sage euch: Ihr werdet mich nicht mehr sehen von nun an, bis daß ihr sprecht: Gesegnet, der da kommt im Namen des Herrn! Zerstörung Jerusalems und Ankunft des MessiasUnd Jesus ging hinaus, und begab sich aus dem Tempel. Und seine Jünger traten herzu, um ihm die Gebäude des Tempels zu zeigen. Jesus aber sprach zu ihnen: Seht ihr nicht dieses alles? Wahrlich sage ich euch: Es wird hier nicht ein Stein auf dem anderen gelassen werden, der nicht abgebrochen wird. Als er sich aber am Ölberge niedergesetzt hatte, traten die Jünger zu ihm bei Seite, und sagten: Sage uns, wann dieses sein wird, und welches das Zeichen deiner Ankunft und des Endes der Welt? Und Jesus antwortete, und sprach zu ihnen: Seht zu, daß euch niemand irre führe! Denn viele werden kommen auf meinen Namen, und sagen: Ich bin der Christus, und werden viele irre führen. Ihr werdet aber hören von Kriegen und Kriegsgerüchten: seht zu, erschreckt nicht! denn es muß alles geschehen, aber noch ist nicht das Ende da. Denn es wird Volk wider Volk aufstehen, und Reich wider Reich; und es werden Hungersnöte und Seuchen sein und Erdbeben aller Orten. Alles dieses aber ist der Anfang der Wehen. Alsdann werden sie euch zur Drangsal überliefern, und euch töten; und ihr werdet gehasst sein von allen Völkern um meines Namens willen. Und alsdann werden viele abtrünnig werden, und einander überliefern, und einander hassen. Und viele falsche Propheten werden aufstehen, und viele irre führen; und weil die Gottlosigkeit überhand genommen, wird die Liebe der Vielen erkalten. Wer aber ausharrt bis zum Ende, der wird gerettet werden. Und es wird dies Evangelium vom Reiche verkündigt werden auf dem ganzen Erdkreise, zum Zeugnis für alle Völker; und alsdann wird das Ende kommen. Wenn ihr nun den Greuel der Verwüstung, von welchem Daniel, der Prophet, gesprochen, stehen seht an heiliger Stätte, (wer liest, der versteht!) alsdann fliehe, wer in Judäa ist, auf die Gebirge; wer auf dem Dache ist, steige nicht hinab, um zu holen, was in seinem Hause ist; und wer auf dem Felde ist, kehre nicht zurück, um seine Kleider zu holen. Wehe aber den Schwangern und den Säugenden in selbigen Tagen! Betet, daß eure Flucht nicht geschehe (während) des Winters, noch am Sabbat. Denn es wird alsdann große Drangsal sein, dergleichen nicht gewesen von Anfang der Weit bis jetzt, noch ferner sein wird. Und wären selbige Tage nicht gekürzt worden, so würde kein Mensch gerettet; doch um der Auserwählten willen werden selbige Tage gekürzt werden. Alsdann, wenn jemand zu euch spricht: Siehe, hier ist der Christus! oder: Hier! so glaubt nicht. Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen, und große Zeichen und Wunder verrichten, um auch die Auserwählten, wo möglich, irre zu führen. Siehe, ich habe es euch vorhergesagt! Wenn sie nun zu euch sprechen: „Siehe, er ist in der Wüste! so geht nicht hinaus; „siehe, er ist im Gemache!" so glaubt es nicht. Denn gleichwie der Blitz ausgeht vom Aufgang, und scheint bis zum Untergang: also wird auch die Ankunft des Menschensohnes sein. Denn wo das Aas ist, daselbst versammeln sich die Adler (Geier). Alsbald aber nach der Drangsal selbiger Tage wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und das Heer des Himmels wird erschüttert werden. Und alsdann wird das Zeichen des Menschensohnes erscheinen am Himmel; und alsdann werden alle Geschlechter der Erde wehklagen, und den Menschensohn kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit. Und er wird seine Engel aussenden unter lautem Posaunenruf, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Winden, von einem Ende des Himmels bis zum anderen Ende. Vom Feigenbaume aber lernt das Gleichnis. Wenn schon seine Zweige saftig geworden, und die Blätter hervortreiben, so merkt ihr, daß der Sommer nahe ist. Also auch ihr, wenn ihr alles dieses seht, so merkt, daß er nahe ist an der Türe. Wahrlich sage ich euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis daß alles dieses geschehen ist. Himmel und Erde wird vergehen, meine Reden aber werden nicht vergehen. Um selbigen Tag aber und Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel des Himmels, sondern nur der Vater allein. Gleichwie aber die Tage Noahs, also wird auch die Ankunft des Menschensohnes sein. Denn gleichwie sie in den Tagen vor der Flut schmausten und tranken, heirateten und verheirateten bis zu dem Tage, da Noah in den Kasten ging, und nichts merkten, bis die Flut kam, und alle wegraffte: also wird es sein bei der Ankunft des Menschensohnes. Alsdann werden zwei auf dem Felde sein: der eine wird mitgenommen, und der andere gelassen. Zwei mahlen in der Mühle: eine wird mitgenommen, und eine gelassen. So wacht nun, denn ihr wisst nicht, zu welcher Stunde euer Herr kommt. Das aber bedenkt, daß, wenn der Hausherr wüßte, in welcher Nachtwache der Dieb kommt, er wachen würde, und nicht einbrechen ließe in seine Behausung. Darum seid auch ihr bereit! Denn zu welcher Stunde ihr es nicht meint, wird der Menschensohn kommen. Wer ist der treue und verständige Knecht, den sein Herr über sein Gesinde setzte, um ihm die Nahrung zu reichen zur bestimmten Zeit? Selig selbiger Knecht, welchen sein Herr bei seiner Ankunft also tuend findet! Wahrlich sage ich euch, daß er ihn über all seine Habe setzen wird. So aber selbiger böse Knecht spräche in seinem Herzen: Mein Herr verzieht zu kommen, und anfinge seine Mitknechte zu schlagen, äße und tränke mit den Zechern: so wird der Herr selbigen Knechtes kommen an einem Tage, da er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, da er es nicht weiß, und wird ihn zerhauen, und ihm sein Los mit den Heuchlern anweisen: daselbst wird Heulen und Zähneknirschen sein. Alsdann wird das Reich des Himmels zu vergleichen sein zehn Jungfrauen, welche ihre Lampen nahmen, und ausgingen dem Bräutigam entgegen. Fünf aber von ihnen waren klug, und fünf töricht. Die töricht waren, nahmen ihre Lampen, nahmen aber kein Öl mit sich. Die klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen mit ihren Lampen. Als nun der Bräutigam verzog, wurden sie alle schläfrig, und entschliefen. Um Mitternacht aber entstand ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam kommt: geht aus, ihm entgegen! Alsdann standen alle selbige Jungfrauen auf, und rüsteten ihre Lampen. Die törichten aber sprachen zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, denn unsre Lampen erlöschen. Es antworteten aber die klugen und sagten: Es möchte nicht zureichen für uns und euch: geht lieber hin zu den Verkäufern, und kauft euch. Als sie aber hingingen, um zu kaufen, kam der Bräutigam; und die, so bereit waren, gingen mit ihm ein zur Hochzeit, und die Türe ward verschlossen. Hinterher kamen auch die übrigen Jungfrauen, und sagten: Herr, Herr, tue uns auf! Er aber antwortete, und sprach: Wahrlich sage ich euch, ich kenne euch nicht. So wacht nun, denn ihr wisst nicht den Tag, noch die Stunde, — da der Menschensohn kommt. Gleichwie nämlich ein Mann, der wegreiste, seine Knechte rief, und ihnen seine Habe übergab. Dem einen gab er fünf Talente, dem anderen zwei, und dem dritten eins, einem jeglichen nach seiner Fähigkeit; und alsbald reiste er weg. Der nun, welcher die fünf Talente empfangen, ging hin, und handelte damit, und erwarb andere fünf Talente. Gleicherweise gewann auch der, welcher die zwei (empfangen), andere zwei. Der aber, der das eine empfangen, ging hin, und grub in die Erde, und verbarg das Geld seines Herrn. Nach langer Zeit nun kommt der Herr selbiger Knechte, und hält mit ihnen Rechnung. Und es trat herzu, der die fünf Talente empfangen, und brachte andere fünf Talente herbei, indem er sagte: Herr, fünf Talente hast du mir übergeben: siehe, andere fünf Talente habe ich gewonnen zu denselben. Da sprach zu ihm sein Herr: Wohl, guter und treuer Knecht! in Bezug auf weniges warst du treu, über vieles will ich dich setzen: gehe ein zur Freude deines Herrn. Es trat auch herzu, der die zwei Talente empfangen hatte, und sprach: Herr, zwei Talente hast du mir übergeben: siehe, zwei andere Talente habe ich gewonnen zu denselben. Da sprach zu ihm sein Herr: Wohl, guter und treuer Knecht! in Bezug auf weniges warst du treu, über vieles will ich dich setzen: gehe ein zur Freude deines Herrn. Es trat nun auch herzu der das eine Talent erhalten, und sprach: Herr, ich kannte dich, daß du ein harter Mann bist, daß du erntest, wo du nicht gesäet, und sammelst, wo du nicht ausgestreuet; und ich fürchtete mich, und ging hin, und verbarg dein Talent in die Erde: siehe, hier hast du das Deine. Da antwortete sein Herr, und sprach zu ihm: Böser und träger Knecht! du wußtest, daß ich ernte, wo ich nicht gesäet, und sammle, wo ich nicht ausgestreuet: du hättest also sollen mein Geld bei den Wechslern anlegen, so hätte ich, bei meiner Zurückkunft, das Meine zurückempfangen mit Zins. Nehmt ihm nun das Talent, und gebt es dem, der die zehn Talente hat. Denn dem, der hat, wird gegeben werden, und er wird Überfluß haben; dem aber, der nicht hat, wird auch, was er hat, genommen werden. Und den unnützen Knecht werft hinaus in die äußere Finsternis; daselbst wird Heulen und Zähneknirschen sein. Wenn aber der Menschensohn gekommen ist in seiner Herrlichkeit, und alle — heiligen Engel mit ihm, alsdann wird er sich setzen auf den Thron seiner Herrlichkeit. Und es werden vor ihm versammelt werden alle Völker, und er wird sie scheiden von einander, gleichwie der Hirt die Schafe scheidet von den Ziegen. Und die Schafe wird er stellen zu seiner Rechten, die Ziegen aber zur Linken. Alsdann wird der König sprechen zu denen zu seiner Rechten: Kommt, Gesegnete meines Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist seit Gründung der Welt! Denn ich hungerte und ihr gabt mir zu essen; ich dürstete, und ihr tränktet mich; ich war Fremdling, und ihr nahmt mich auf; nackt, und ihr bekleidetet mich; ich lag krank, und ihr besuchtet mich; ich war im Gefängnis, und ihr kamt zu mir. Alsdann werden die Gerechten antworten, und sagen: Herr, wann sahen wir dich hungrig, und nährten dich? oder durstig, und tränkten dich? wann sahen wir dich als Fremdling, und nahmen dich auf? oder nackt, und bekleideten dich? wann sahen wir dich krank, oder im Gefängnis, und kamen zu dir? Und der König wird antworten, und zu ihnen sprechen: Wahrlich sage ich euch: Wiefern ihr es tatet einem dieser meiner Brüder, der geringsten, so tatet ihr es mir. Alsdann wird er sprechen auch zu denen zur Linken: Weicht von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das dem Teufel bereitet ist und seinen Engeln! Denn ich hungerte, und ihr gabt mir nichts zu essen; ich dürstete, und ihr tränktet mich nicht; ich war Fremdling, und ihr nahmt mich nicht auf; nackt, und ihr bekleidetet mich nicht; krank und im Gefängnis, und ihr besuchtet mich nicht. Alsdann werden auch sie - ihm antworten, und sagen: Herr, wann sahen wir dich hungrig, oder durstig, oder als Fremdling, oder nackt, oder krank, oder im Gefängnis, und dienten dir nicht? Alsdann wird er ihnen antworten, und sagen: Wahrlich sage ich euch: Wiefern ihr es nicht tatet einem dieser Geringsten, so tatet ihr es auch mir nicht. Und diese werden in die ewige Pein gehen; die Gerechten aber ins ewige Leben. Anschlag des Synedriums gegen Jesum; dessen Salbung in Bethanien; Judas Anerbieten; Passah Mahl; Jesu Seelenkampf; dessen Gefangennehmung und Verhör vor dem Synedrium; Petrus VerleugnungUnd es geschah, als Jesus alle diese Reden vollendet hatte, sprach er zu seinern Jüngern: Ihr wißt, daß zwei Tagen das Passah ist; und (dann) wird der Menschensohn überliefert, um gekreuzigt zu werden. Alsdann versammelten sich die Hohenpriester und Schriftgelehrten und Ältesten des Volkes in den Hof des Hohenpriesters, der Kaiphas hieß, und hielten Rat, daß sie Jesum mit List griffen, und töteten. Sie sagten aber: Nicht am Feste, auf daß nicht ein Aufruhr entstehe im Volke! Als aber Jesus in Bethanien war, im Hause Simons, des Aussätzigen, trat zu ihm ein Weib mit einem alabasternen Fläschchen voll köstlicher Salbe, und goß es auf sein Haupt aus, wie er zu Tische lag. Da das seine Jünger sahen, entrüsteten sie sich, und sagten: Wozu diese Verschwendung? Denn es konnte dies um vieles verkauft, und den Armen gegeben werden. da das aber Jesus merkte, sprach er zu ihnen: Warum macht ihr dem Weibe Mühe? Denn eine schöne Tat hat sie an mir getan. Denn allezeit habt ihr die Armen bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit. Denn daß sie diese Salbe ausschüttete über meinen Leib, das tat sie zu meiner Leichenbereitung. Wahrlich sage ich euch: Wo irgend dieses Evangelium verkündigt wird in der ganzen Welt, wird auch erzählt werden, was diese getan, zu ihrem Gedächtnis. Alsdann begab sich einer der Zwölfe, mit Namen Judas Ischariot, zu den Hohenpriestern, und sprach: Was wollt ihr mir geben, so will ich ihn euch überliefern? Und sie wägten ihm dreißig Seckel Silbers dar. Und von da an suchte er schickliche Gelegenheit, daß er ihn überliefern könnte. Am ersten des Ungesäuerten aber traten die Jünger zu Jesu, und sagten zu ihm: Wo willst du daß wir dir das Passahmahl bereiten? Er sprach: Geht in die Stadt zu demjenigen, und sprecht zu ihm: Der Lehrer sagt: Meine Zeit ist nahe: bei dir halte ich das Passah mit meinen Jüngern. Und die Jünger taten, wie ihnen Jesus geboten, und bereiteten das Passah. Als es nun Abend geworden, legte er sich nieder mit den Zwölfen. Und da sie aßen, sprach er: Wahrlich sage ich euch, daß einer von euch mich überliefern wird. Und sie wurden sehr betrübt, und fingen an ein jeglicher von ihnen zu ihm zu sagen: Ich bin es doch nicht, Herr? Er antwortete, und sprach: Der mit mir die Hand in die Schüssel getunkt hat, der wird mich überliefern. Der Menschensohn geht zwar dahin, so wie von ihm geschrieben steht; wehe aber selbigem Menschen, durch welchen der Menschensohn überliefert wird! Es wäre ihm besser, wenn selbiger Mensch nicht geboren wäre. Da antwortete Judas, der ihn überlieferte, und sprach: Ich bin es doch nicht, Rabbi? Er sagt zu ihm: Du hast es gesagt. Da sie nun aßen, nahm Jesus das Brot, sprach den Segen, brach und gab es den Jüngern, und sprach: Nehmt, eßt das ist mein Leib. Und er nahm den Kelch, sprach das Dankgebet, und gab ihnen denselben, indem er sagte: Trinkt alle daraus! Denn das ist mein Blut, das des neuen Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Ich sage euch aber, daß ich von nun an nicht mehr trinken werde von diesem Gewächse des Weinstocks bis zu jenem Tage, wenn ich es mit euch erneuert trinke im Reiche meines Vater. Und nachdem sie lobgesungen, gingen sie hinaus auf den Ölberg. Alsdann sagt Jesus zu ihnen: Ihr alle werdet mir abtrünnig werden in dieser Nacht. Denn es steht geschrieben: Ich werde den Hirten schlagen, und es werden sich zerstreuen die Schafe der Herde. Aber nach meinem Auferstehen will ich vor euch vorausgehen nach Galiläa. Ds antwortete Petrus, und sprach zu ihm: Wenn — auch alle dir abtrünnig werden, so will ich doch nimmer abtrünnig werden. Jesus sprach zu ihm: Wahrlich sage ich dir, daß du in dieser Nacht, ehe der Hahn gerufen, mich dreimal verleugnen wirst. Petrus sagt zu ihm: Und wenn ich auch mit dir sterben müßte, so will ich dich nicht verleugnen. Gleicherweise sprachen auch alle (übrigen), Jünger. Alsdann kommt Jesus mit ihnen zu einem Gute, Gethsemane genannt. Und er sagt zu den Jüngern: Setzt euch hier, bis ich hingegangen, und dort gebetet habe. Und er nahm mit sich Petrus und die beiden Sohne des Zebedäus, und fing an sich zu betrüben und zu ängstigen. Alsdann sagt zu ihnen Jesus: Meine Seele ist tief betrübt bis zum Tode: bleibt hier, und wacht mit mir! Und er ging ein wenig weiter, und fiel auf sein Angesicht, indem er betete, und sagte: Mein Vater, ist es möglich, so gehe dieser Kelch vor mir vorüber; doch nicht, wie ich will, sondern wie du. Und er kam zu den Jüngern, und fand sie schlafend, und sagte zu Petrus: Also vermochtet ihr nicht eine Stunde zu wachen mit mir? Wachet und betet, auf daß ihr nicht in Versuchung fallt! der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber schwach. Wiederum ging er zum zweiten Male hin, und betete, indem er sagte: Mein Valer, ist es nicht möglich, daß dieser Kelch vor mir vorübergehe, ohne das ich ihn trinke, so geschehe dein Wille! Und er kam und fand sie wiederum schlafend; denn ihre Augen waren beschwert. Und er ließ sie, und ging wiederum hin, und betete zum dritten Male, indem ex dasselbe sprach. Alsdann kam er zu seinen Jüngern, und sagte zu ihnen: Schlaft die übrige Zeit, und ruht! Siehe, die Stunde hat sich genaht, und der Menschensohn wird überliefert in die Hände der Sünder. steht auf, laßt uns gehen! Siehe, es hat sich genaht, der mich überliefert. Und während er noch redete, siehe, da kam Judas, einer der Zwölfe, und mit ihm ein großer Haufe mit Schwertern und Stangen, von den Hohenpriestern und Ältesten des Volkes her. Er aber, der ihn überlieferte, hatte ihnen ein Zeichen gegeben, und gesagt: Wen ich küssen werde, er ist's, ihn greift! Und alabald trat er zu Jesu, und sprach: Sei gegrüßt, Rabbi! und küßte ihn. Jesus aber sprach zu ihm: Freund! wozu kommst du? Alsdann traten sie hinzu, und legten Hand an Jesum, und griffen ihn. Und siehe, einer von denen, die bei Jesu wann, streckte seine Hand aus, und zog sein Schwert; und er schlug den Knecht des Hohenpriesters, und hieb ihm das Ohr ab. Da sagt Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn alle die das Schwert ergreifen, werden durchs Schwert umkommen. Oder meinst du, daß ich nicht könnte jetzt meinen Vater bitten, daß er mir mehr denn zwölf Legionen Engel zusendete? Wie soll nun die Schrift erfüllt werden? Denn also muß es geschehen. In selbiger Stunde sprach Jesus zu dem Haufen: Wie gegen einen Räuber seid ihr ausgezogen mit Schwertern und Stangen, um mich zu fangen; täglich saß ich bei euch, und lehrte im Tempel, und ihr habt mich nicht gegriffen. Das alles aber geschah, auf daß erfüllt würden die Schriften der Propheten. Alsdann verließen ihn alle Jünger, und flohen. Jene aber, nachdem sie Jesum gegriffen, führten ihn zu Kaiphas, dem Hohenpriester, wo die Schriftgelehrten und Ältesten versammelt waren. Petrus aber folgte ihm von ferne bis zum Hofe des Hohenpriesters, und ging hinein, und setzte sich unter die Diener, um das Ende zu sehen. Die Hohenpriester nun und die Ältesten und das ganze Synedrium suchten falsch Zeugnis wider Jesum, damit sie ihn zum Tode brächten. Und sie fanden keines; und obgleich viele falsche Zeugen herzugetreten, fanden sie keines. Nachher aber traten zwei falsche Zeugen herzu, und sprachen: Dieser hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes abbrechen, und binnen drei Tagen ihn (wieder) aufbauen. Da trat der Hohepriester auf, und sprach zu ihm: Antwortest du nichts, was diese wider dich zeugen? Jesus aber schwieg. Da hob der Hohepriester an, und sprach zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, daß du uns sagst, ob du der Christus bist, der Sohn Gottes! Jesus sprach zu ihm: Du hast es gesagt. Aber ich sage euch: Von nun an werdet ihr den Menschensohn sehen sitzen zur Rechten der Majestät, und kommen auf den Wolken des Himmels. Alsdann zerriß der Hohepriester sein Gewand, und sagte: Er hat gelästert: was haben wir noch Zeugen nötig? Siehe, nun habt ihr seine Lästerung gehört. Was dünkt euch? Sie antworteten, und sprachen: Er ist des Todes schuldig. Alsdann spieen sie ihm ins Angesicht, und gaben ihm Faustschläge: andere gaben im Backenstreiche, und sagten: Prophezeie uns, Christus! wer ist es, der dich schlug? Petrus aber saß draußen im Hofe. Und es trat zu ihm eine Magd, und sagte: Auch du warst bei Jesu, dem Galiläer. Er aber leugnete vor ihnen allen, und sagte: Ich weiß nicht, was du sagst. Als er nun hinausgegangen an das Tor, sah ihn eine andere, und sagte zu denen, die daselbst waren: Auch dieser war bei Jesu, dem Nazaräer. Und er leugnete wiederum mit einem Schwure: Ich kenne den Menschen nicht! Kurz darauf traten die Dastehenden hinzu, und sprachen zu Petrus: Wahrhaftig, auch du bist einer von ihnen; denn auch deine Sprache macht diö kenntlich. Da fing er an sich zu verwünschen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht! Und alsbald rief der Hahn. Und Petrus erinnerte sich der Rede Jesu, der zu ihm gesprochen: Ehe der Hahn gerufen, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus, und weinte bitterlich. Jesu Überlieferung an Pilatus; Judas Reue; Jesu Verhör; Verurteilung, Kreuzigung, Tod, Begräbnis; Bewachung seines GrabesAls es aber Morgen geworden, ratschlagten alle Hohenpriester und Ältesten des Volkes wider Jesum, um ihn zum Tode zu bringen. Und sie banden und führten ihn fort, und überlieferten ihn Pontius Pilatus, dem Landpfleger. Alsdann, da Judas, der ihn überliefert hatte, sah, daß er verurteilt war, reuete es ihn, und er brachte die dreißig Seckel Silbers den Hohenpriestern und Ältesten zurück, indem er sagte: Ich habe gesündigt, daß ich unschuldig Blut überlieferte. Sie aber sprachen: Was geht das uns an? Siehe du zu! Und er warf das Silber in den Tempel, und entwich; und ging hin, und erhenkte sich. Die Hohenpriester aber nahmen das Silber, und sprachen: Es ist nicht erlaubt es in den Korban (Opferstock) zu legen, dieweil es Blutlohn ist. Und nachdem sie sich beratschlagt hatten, kauften sie davon den Töpferacker, zum Begräbnis für Fremde. Darum ward selbiger Acker Blutacker genannt bis auf den heutigen Tag. Da ward erfüllt der Ausspruch Jeremia's, des Propheten, der da sagt: Und sie nahmen die dreißig Seckel Silbers, den Preis des Geschätzten, welchen sie geschätzt, von den Söhnen Israels, und gaben sie für den Töpferacker; so wie mir der Herr befohlen. Jesus aber stand vor dem Landpfleger. Und es befragte ihn der Landpfleger, und sagte: Bist du der König der Juden? Jesus sprach zu ihm: Du sagst es. Und als er verklagt ward von den Hohenpriestern und Ältesten, antwortete er nichts. Alsdann sagte Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, was sie alles wider dich zeugen? Und er antwortete ihm auch nicht auf ein Wort, so daß der Landpfleger sich sehr verwunderte. Je am Feste aber pflegte der Landpfleger einen Gefangenen dem Volke loszugeben, welchen es wollte. Sie hatten aber damals einen berüchtigten Gefangenen genannt Barabbas. Als sie nun versammelt waren, sprach Pilatus zu ihnen: Welchen wollt ihr, daß ich euch losgebe? den Barabbas oder Jesus, der da Christus heißt? Denn er wußte, daß sie ihn aus Neid überliefert hatten. Und als er auf dem Richtstuhle saß, sandte sein Weib zu ihm, und sagte: Habe nichts zu schaffen mit diesem Gerechten! denn viel habe ich gelitten heute im Traum um seinetwillen. Die Hohenpriester aber und die Ältesten überedeten das Volk, daß es den Barabbas verlangte, Jesum aber umbrächte. Es hob nun der Landpfleger an, und sprach zu ihnen: Welchen wollt ihr daß ich euch von den Zweien losgebe? Sie sprachen: den Barabbas. Pilatus sagt zu ihnen: Was soll ich nun mit Jesu tun, der da Christus heißt? Sie sagen — zu ihm alle: Er werde gekreuzigt! Der Landpfleger sprach: Was hat er denn Böses getan? Sie aber schrieen übermäßig, und sagten: Er werde gekreuzigt! Da nun Pilatus sah, daß er nichts ausrichtete, sondern mehr Lärm entstand, nahm er Wasser, und wusch sich die Hände vor dem Volke, indem er sagte: Ich bin unschuldig an dem Blute dieses Gerechten; ihr mögt zusehen! Da antwortete alles Volk, und sprach: Sein Blut komme auf uns und auf unsre Kinder! Alsdann gab er ihnen den Barabbas los, Jesum aber ließ er geißeln, und überlieferte ihn zur Kreuzigung. Alsdann nahmen ihn die Kriegsknechte des Landpflegers in das Prätorium, und versammelten um ihn die ganze Kohorte. Und sie zogen ihn aus, und legten ihm einen karmesinenen Mantel an. Und sie flochten einen Kranz von Dornen, und setzten ihn auf sein Haupt, gaben ihm ein Rohr in seine Rechte, knieeten vor ihm nieder, und verspotteten ihn, indem sie sagten: Sei gegrüßt, König der Juden! Und dann spieen sie ihn an, und nahmen das Rohr, und schlugen ihn auf das Haupt. Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Mantel aus, und zogen ihm sein Gewand an, und führten ihn hinweg, um ihn zu kreuzigen. Als sie aber hinauszogen, fanden sie einen Mann von Kyrene, mit Namen Simon: diesen nötigten sie, daß er sein Kreuz tragen mußte. Und als sie an einen Ort gekommen, der da heißt Golgatha, das ist Schädelstätte, gaben sie ihm Essig zu trinken mit Galle vermischt; da er es aber kostete, wollte er nicht trinken. Nachdem sie ihn nun gekreuzigt, teilten sie seine Kleider unter sich, indem sie das Los warfen, auf daß erfüllt würde der Ausspruch des Propheten: Sie teilten meine Kleider unter sich, und um mein Gewand warfen sie das Los. Und sie setzten sich und bswachten ihn daselbst. Und sie hefteten oben über, sein Haupt die Aufschrift seiner Schuld: Dieser ist der König der Juden. Alsdann wurden mit ihm zwei Räuber gekreuzigt, einer zu seiner Rechten, und einer zu seiner Linken. Die Vorübergehenden aber lästerten ihn, indem sie mit dem Kopfe nickten, und sagten: Der du den Tempel abbrichst: und in drei Tagen ihn aufbauest, hilf dir selber! Bist du Gottes Sohn, so steige herab vom Kreuze! Gleicherweise aber spotteten auch die Hohenpriester mit den Schriftgelehrten und Ältesten, und sagten: Andern hat er geholfen, sich selber kann er nicht helfen! Ist er König von Israel, so steige er jetzt vom Kreuze herab, so wollen wir an ihn glauben. Er vertrauete auf Gott, der rette ihn nun, wenn er ihn liebt! Er sprach ja: Ich bin Gottes Sohn. Solchergestalt schmähten ihn auch die Räuber, die mit ihm gekreuzigt waren. Seit der sechsten Stunde aber kam eine Finsternis, über das ganze Land, bis zur neunten Stunde. Und um die neunte Stunde schrie Jesus mit lauter Stimme, und sagte: Eli, Eli, Lama sabachthani, das ist: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Etliche nun der Umstehenden, die es hörten, sagten: Dieser ruft den Elias. Und alsbald lief einer von ihnen hin, und nahm einen Schwamm, füllte ihn mit Essig, steckte ihn an ein Rohr, und tränkte ihn. Die übrigen aber sagten: Laß, wir wollen sehen, ob Elias kommt, ihm zu helfen. Jesus aber rief wiederum mit lauter Stimme, und gab seinen Geist auf. Und siehe, der Vorhang im Tempel zerriß in zwei Stücke, von oben bis unten, und die Erde bebte, und die Felsen zerrissen, und die Gräber taten sich auf, und viele Leiber der Entschlafenen Heiligen standen auf, und gingen aus den Gräbern nach seiner Auferstehung, kamen in die heilige Stadt, und erschienen vielen. Der Hauptmann aber und die bei ihm waren, welche Jesum bewachten, da sie das Erdbeben und was sonst geschah, sahen, fürchteten sich sehr, und sagten: Wahrhaftig dieser war Gottes Sohn! Es waren aber daselbst viele Weiber, die von ferne zusahen, welche Jesu gefolgt waren von Galiläa, indem sie für ihn sorgten: unter welchen war Maria, die Magdalenerin, und Maria, Jakobus und Joses Mutter, und die Mutter der Söhne des Zebedäus. Als es aber Abend geworden, kam ein reicher Mann von Arimathäa, dessen Name Joseph, der ebenfalls Jünger Jesu war. Dieser ging zu Pilatus, und erbat sich den Leichnam Jesu. Da befahl Pilatus den Leichnam auszuliefern. Und Joseph nahm den Leichnam, wickelte ihn in reine Leinwand; und legte ihn in sein neues Grab, das er ausgehauen im Felsen; dann wälzte er einen großen Stein vor des Grabes Türe, und ging hinweg. Es war aber daselbst Maria, die Magdalenerin, und die andere Maria, die saßen dem Grabe gegenüber. Des anderen Tages aber, das ist der Tag nach dem Rüsttage, kamen die Hohenpriester und Pharisäer zusammen zu Pilatus, und sagten: Herr, wir haben uns erinnert, daß jener Betrüger sprach, da er noch lebte: Nach drei Tagen stehe ich auf. Befiehl nun die Gruft zu verwahren bis zum dritten Tage, daß nicht etwa seine Jünger kommen — bei Nacht, und ihn stehlen, und dann zum Volke sprechen: Er ist auferstanden von den Toten: so würde der letzte Betrug schlimmer sein als der erste. Pilatus sprach zu ihnen: Ihr habt eine Wache: geht hin und verwahrt, wie ihr könnt. Sie gingen nun hin, und verwahrten die Gruft, indem sie den Stein besiegelten, mit der Wache. Jesu Auferstehung und Abschied von den JüngernNach dem Sabbat aber, als der erste Wochentag anbrach, kam Maria, die Magdalenerin, und die andere Maria, um die Gruft zu sehen. Und siehe, ein großes Erdbeben geschah; denn ein Engel des Herrn stieg herab vom Himmel, trat hinzu, wälzte den Stein von der Türe, und setzte sich auf denselben. Es war aber sein Ansehen wie Blitz, und sein Gewand weiß wie Schnee. Und aus Furcht vor ihm bebten die Wächter, und waren wie tot. Es hob aber der Engel an, und sprach zu den Weibern: Fürchtet euch nicht! denn ich weiß, daß ihr Jesum, den Gekreuzigten, sucht. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, so wie er gesagt. Kommt, seht die Stätte, wo der Herr gelegen hat. Und geht eilend hin, und sprecht zu seinen Jüngern: Er ist auferstanden von den Toten; und siehe, er geht vor euch voraus nach Galiläa: daselbst werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt. Und sie gingen eilend hinaus aus dem Grabe mit großer Furcht und Freude, und liefen, es seinen Jüngern zu verkünden. Als sie aber hingingen, es seinen Jüngern zu verkünden, siehe, so begegnete ihnen Jesus, und sagte: Seid gegrüßt! Und sie traten hinzu, fassten seine Füße, und knieten vor ihm nieder. Alsdann sagt Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! geht hin, verkündigt es meinen Brüdern, daß sie hingehen sollen nach Galiläa, so werden sie daselbst mich sehen. Als sie nun weggingen, siehe, da kamen etliche von der Wache in die Stadt, und verkündigten den Hohenpriestern alles, was geschehen war. Und sie versammelten sich mit den Ältesten, und ratschlagten, und gaben den Kriegsknechten reichlich Geld, indem sie sagten: Sprecht: Seine Jünger kamen bei Nacht, und stahlen ihn, während wir schliefen. Und wenn solches dem Landpfleger zu Ohren kommt, so wollen mir ihn besänftigen, und euch aller Sorge überheben. Sie nun nahmen das Geld, und taten, wie sie gelehrt waren; und so verbreitete sich diese Rede bei den Juden bis auf den heutigen Tag. Die elf Jünger aber zogen nach Galiläa auf den Berg, wohin sie Jesus beschieden hatte. Und da sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder; andere aber zweifelten. Und Jesus trat hinzu, und redete zu ihnen, und sagte: Mir ist alle Gewalt verliehen im Himmel und auf Erden. Geht — nun hin, und bekehrt alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, indem ihr sie lehrt alles zu halten, was ich euch geboten. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. — Amen. Johannes der Täufer; Jesu Taufe und VersuchungAnfang des Evangeliums Jesu Chhristi, des Sohnes Gottes. So wie geschrieben steht in Jesaja, dem Propheten: Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, welcher deinen Weg bereiten wird - vor dir her; die Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht eben seine Pfade. So trat Johannes taufend auf in der Wüste und verkündigend die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden. Und es ging zu ihm, hinaus das ganze jüdische Land und die Jerusalemiter, und ließen sich alle von ihm taufen im Flusse Jordan, indem sie ihre Sünden bekannten. Es war aber Johannes bekleidet mit Kamelhaaren und einem ledernen Gürtel um seine Lenden, und aß Heuschrecken und wilden Honig. Und er verkündigte und sprach: Es kommt der, der stärker ist denn ich, nach mir, dessen Schuhriemen ich nicht tauglich bin gebückt aufzulösen. Ich habe euch (nur) mit Wasser getauft, er aber wird euch taufen mit dem heiligen Geiste. Und es geschah in selbigen Tagen, da kam Jesus von Nazareth in Galiläa, und ließ sich von Johannes taufen im Jordan. Und als er alsbald vom Wasser heraufstieg, sah er den Himmel sich teilen, und den Geist gleich einer Taube herabsteigen auf ihn. Und eine Stimme erscholl vom Himmel: Du bist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. Und alsbald trieb ihn der Geist hinaus in die Wüste. Und er war daselbst in der Wüste vierzig Tage, und ward versucht vom Satan, und war bei den Tieren. Und die Engel versorgten ihn (mit Speise). Jesu Rückkehr nach Galiläa; Berufung der vier Apostel; Heilung eines Dämonischen zu Kapernaum; der Schwiegermutter des Petrus und eines AussätzigenNachdem aber Johannes überliefert war, kam Jesus nach Galiläa, und verkündigte das Evangelium vom Reiche Gottes, indem er sagte: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes hat sich genaht: tut Buße, und glaubt an das Evangelium. Als er aber am See von Galiläa umherwandelte, sah er Simon und Andreas, dessen Bruder, wie sie das Netz umherwarfen im See; denn sie waren Fischer. Und Jesus sprach zu ihnen: Folgt mir, so will ich machen, daß ihr Menschenfischer werdet. Und alsbald ließen sie ihre Netze, und folgten ihm. Und als er — von dannen ein wenig weiter ging, sah er Jakobus, Zebedäus Sohn, und Johannes, dessen Bruder, wie auch sie die Netze zurecht machten im Schiffe. Und alsbald rief er sie, und sie ließen ihren Vater Zebedäus im Schiffe bei den Taglöhnern, und gingen ihm nach. Und sie gingen hinein gen Kapernaum. Und alsbald am Sabbat ging er in die Synagoge, und lehrte. Und sie erstaunten über seine Lehre, denn er lehrte sie als einer, der Gewalt hat, und nicht wie die Schriftgelehrten. Und es war in ihrer Synagoge ein Mann mit einem unreinen Geiste, der schrie, und sagte: Ha! was haben wir mit dir zu schaffen, Jesus von Nazareth? Du kamst, uns zu verderben; ich kenne dich, wer du bist, der Heilige Gottes. Und es bedräuete ihn Jesus, und sagte: Verstumme, und fahre aus von ihm! Und es riß ihn der unreine Geist hin und her, und schrie mit lauter Stimme, und fuhr aus von ihm. Und es erstaunten alle, so daß sie sich unter einander fragten, und sagten: Was ist das? was für eine neue Lehre ist das, daß er mit Macht auch den unreinen Geistern gebietet, und sie ihm gehorchen? Und es kam das Gerücht von ihm alsbald aus in die ganze umliegende Gegend von Galiläa. Und alsbald gingen sie aus der Synagoge, und kamen in das Haus Simons und Andreas, nebst Jakobus und Johannes. Die Schwieger Simons aber lag am Fieber darnieder. Und alsbald sagen, sie ihm von ihr. Und er trat hinzu, und richtete sie auf, indem er sie bei der Hand ergriff; und es verließ sie das Fieber alsbald, und sie wartete ihnen auf. Als es aber Abend geworden, da die Sonne unterging, brachten sie zu ihm alle, so sich übel befanden, und die Besessenen. Und die ganze Stadt war versammelt an der Türe. Und er heilte viele, die sich übel befanden ob mancherlei Krankheiten; und viele Teufel trieb er aus, und ließ die Teufel nicht reden, weil sie ihn kannten. Und des Morgens, noch vor Tages Anbruch, machte er sich auf, und ging hinaus, und ging an einen wüsten Ort; und daselbst betete er. Und es folgten ihm Simon, und die bei ihm waren. Und da sie ihn gefunden, sagten sie zu ihm: Alle suchen dich. Und er sagt zu ihnen: Laßt uns in die nahegelegenen Landstädte gehen, auf daß ich auch daselbst verkündige; denn dazu bin ich ausgegangen. Und er verkündigte in ihren Synagogen in ganz Galiläa, und trieb die Teufel aus. Und es kam zu ihm ein Aussätziger, und bat ihn niederknieend, und sagte zu ihm: Wenn du willst, so kannst du mich reinigen. Jesus aber, sich erbarmend, streckte seine Hand aus, und rührte ihn an, und sagte zu ihm: Ich will, sei gereinigt! Und als er dies gesprochen, wich alsbald der Aussatz von ihm und war gereinigt. Und er bedräuete ihn und trieb ihn alsbald von sich, und sagte zu ihm: Siehe zu, daß du niemandem etwas sagst; sondern gehe hin, zeige dich dem Priester, und opfere für deine Reinigung, was Mose verordnet hat, ihnen zum Zeugnis. Er aber ging fort, und fing an viel zu erzählen und die Sache ruchbar zu machen, so daß er nicht mehr öffentlich in eine Stadt gehen konnte; sondern er war draußen an wüsten Örtern, und doch kam man zu ihm überallher. Heilung eines Gichtbrüchigen; Matthäus BerufungUnd er ging wiederum gen Kapernaum nach einigen Tagen; und man erfuhr, daß er zu Hause wäre. Und alsbald versammelten sich viele, so daß der Platz an der Türe sie nicht mehr fasste; und er trug ihnen das Wort vor. Und es kamen zu ihm, die einen Gichtbrüchigen brachten, getragen von vieren. Und da sie ihm nicht nahen konnten wegen des Volkes, deckten sie das Dach ab, wo er war, gruben durch, und ließen die Bahre hernieder, auf welcher der Gichtbrüchige lag. Da nun Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gichtbrüchigen: Kind! es sind dir deine Sünden vergeben. Es waren aber einige Schriftgelehrte daselbst, welche dasaßen, und in ihrem Herzen dachten: Warum redet dieser also Lästerungen? Wer kann Sünden vergeben als Einer, Gott? Und alsbald merkte Jesus in seinem Geiste, daß sie also bei sich dachten, und sprach zu ihnen: Warum denkt ihr solches in eurem Herzen: Was ist leichter, zu dem Gichtbrüchigen zu sagen: Es sind deine Sünden vergeben, oder zu sagen: Stehe auf, nimm deine Bahre, und wandle? Auf daß ihr aber wisst, daß der Menschensohn Macht hat auf Erden Sünden zu vergeben: so sagte er zu dem Gichtbrüchigen: Ich sage dir: Stehe auf, nimm deine Bahre, und gehe nach deinem Hause! Und er stand alsbald auf, nahm die Bahre, und ging hinaus vor ihnen allen: so daß alle erstaunten, und Gott priesen, und sprachen: Noch niemals haben wir dergleichen gesehen. Und er ging wiederum hinaus an den See; und das ganze Volk kam zu ihm, und er lehrte es. Und da er weiter ging, sah er Levi, Alphäus Sohn, an der Zollstätte sitzen, und sagt zu ihm: Folge mir! Und er stand auf, und folgte ihm. Und es geschah, als er sich zu Tische niederlegte in dessen Hause, legten sich auch viele Zöllner und Sünder mit Jesu und seinen Jüngern zu Tische; denn es waren viele da, und waren ihm gefolgt. Und da ihn die Schriftgelehrten und Pharisäer mit den Zöllnern und Sündern essen sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Warum ißt und trinkt er mit den Zöllnern und Sündern? Da das Jesus hörte, sagte er zu ihnen: Es bedürfen nicht, die wohl sind, des Arztes, sondern die sich übel befinden; ich kam nicht, die Gerechten zu berufen, sondern die Sünder — zur Buße. Und es pflegten die Jünger des Johannes und die Pharisäer zu fasten. Und sie kamen, und sagten zu ihm: Warum fasten die Jünger des Johannes und der Pharisäer, deine Jünger aber fasten nicht? Und Jesus sprach zu ihnen: Es können doch nicht die Hochzeitleute, während der Bräutigam bei ihnen ist, fasten? So lange sie den Bräutigam bei sich haben, können sie nicht fasten. Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen genommen sein wird, und alsdann werden sie fasten an selbigem Tage. — Und niemand setzt einen Flicklappen ungewalkten Zeuges auf ein altes Kleid; sonst nimmt dessen neue Ausbesserung vom alten weg, und der Riß wird schlimmer. Und niemand tut neuen Wein in alte Schläuche; sonst zersprengt der neue Wein die Schläuche, und der Wein wird verschüttet, und die Schläuche gehen zu Grunde; sondern neuen Wein muß man in neue Schläuche tun. Die Jünger pflücken Ähren; Heilung einer starren Hand; Auswahl der Zwölfe; Verleumdung der Pharisäer; Jesu Mutter und BrüderUnd es geschah, daß er am Sabbat durch die Saat einherging, und seine Jünger fingen an während des Gehens die Ähren zu pflücken. Und die Pharisäer sagten zu ihm: Siehe, warum tun sie am Sabbat, was nicht erlaubt ist? Und er sagte zu ihnen: Habt ihr niemals gelesen, was David tat, als er Mangel litt und hungerte, samt denen, die bei ihm waren? Wie er in das Haus Gottes ging, zur Zeit des Hohenpriesters Abjathar, und die Schaubrote aß, welche niemandem erlaubt ist zu essen denn nur den Priestern, und auch denen gab, die bei ihm waren? Und er sagte zu ihnen: Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht, nicht der Mensch um des Sabbats willen. Also ist der Menschensohn auch Herr des Sabbats. Und er ging wiederum in die Synagoge. Und es war daselbst ein Mensch, der eine verdorrte Hand hatte. Und sie lauerten auf ihn, ob er ihn am Sabbat heilen würde, auf daß sie ihn anklagen könnten. Und er sagt zu dem Menschen, der die verdorrte Hand hatte: Komm hervor! Und er sagt zu ihnen: Ist es erlaubt am Sabbat wohlzutun oder übelzutun? ein Leben zu retten, oder zu töten? Sie aber schwiegen. Und er blickte sie ringsum an mit Zorn, betrübt über die Verstocktheit ihres Herzens, und sagt zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus, und es ward seine Hand hergestellt, — gesund, wie die andere. Da gingen die Pharisäer alsbald hinaus, und hielten mit den Herodianern Rat wider ihn, um ihn umzubringen. Und Jesus entwich mit seinen Jüngern an den See. Und eine große Menge Volkes aus Galiläa folgte ihm und aus Judäa und von Jerusalem und aus Idumäa und von jenseits des Jordans; und die um Tyrus und Sidon Wohnenden, eine große Menge, kamen zu ihm, als sie gehört, was er tat. Und er sagte seinen Jüngern, daß ein Schifflein für ihn in Bereitschaft sein sollte, wegen des Volkes, auf daß es ihn nicht drängte. Denn er heilte viele, so daß auf ihn einstürzten, um ihn anzurühren, alle, die eine Plage hatten. Und die unreinen Geister, so oft sie ihn sahen, fielen vor ihm nieder, und schrieen und sagten: Du bist der Sohn Gottes! Und er schärfte ihnen sehr ein, daß sie ihn nicht bekannt machen sollten. Und er stieg auf den Berg, und rief zu sich, welche er wollte, und sie kamen hin zu ihm. Und er bestellte zwölfe, daß sie bei ihm wären, und daß er sie aussendete, zu verkünden, und Macht zu haben die Krankheiten zu heilen und die Teufel auszutreiben: und er legte dem Simon den Namen Petrus bei, und Jakobus, Zebedäus Sohn, und Johannes, Jakobus Bruder; und er legte ihnen die Namen Boanerges bei, das heißt Donnersöhne; und Andreas und Philippus und Bartholomäus und Matthäus und Thomas und Jakobus, Alphäus Sohn, und Thaddäus und Simon, den Kananiten, Judas Ischariot, der ihn auch überlieferte. Und sie kamen nach Hause. Und es kam wiederum Volk zusammen, so daß sie nicht einmal essen konnten. Und da die Seinigen es gehört, gingen sie aus, ihn zu ergreifen, denn sie sagten: Er ist von Sinnen. Und die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sagten: Er hat den Beelzebul, und durch den Obersten der Teufel treibt er die Teufel aus. Und er rief sie zu sich, und redete zu ihnen in Gleichnissen: Wie kann ein Satan den anderen Satan austreiben? Und so ein Reich wider sich selbst entzweiet ist, kann selbiges Reich nicht bestehen; und so ein Haus wider sich selbst entzweiet ist, kann selbiges Haus nicht bestehen; und wenn der Satan sich wider sich selbst setzt und entzweiet, kann er nicht bestehen, sondern es hat ein Ende mit ihm. Niemand kann den Hausrat des Gewaltigen, in sein Haus eindringend, rauben, wenn er nicht zuvor den Gewaltigen gebunden hat; alsdann erst wird er sein Haus berauben. Wahrlich sage ich euch: Alle Sünden werden den Menschensöhnen vergeben, und die Lästerungen, womit sie irgend lästern; wer aber irgend lästert wider den heiligen Geist, erhält keine Vergebung in Ewigkeit, sondern ist des ewigen Gerichts schuldig. Weil sie sagten: Er hat einen unreinen Geist. Es kommen nun seine Brüder und seine Mutter; und draußen stehend, sandten sie zu ihm, und ließen ihn rufen. Es saß aber das Volk um ihn her. Und sie sprachen zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder und deine Schwestern suchen dich draußen. Und er antwortete ihnen, und sagte: Wer ist meine Mutter oder meine Brüder? Und er blickte ringsum die um ihn Sitzenden an, und sagte: Seht da meine Mutter und meine Brüder! Denn wer irgend den Willen meines Vaters tut. ein solcher ist mein Bruder und meine Schwester und (meine) Mutter. Gleichnis vom Säemann; Bedräuung des Sturms; Teufelsaustreibung bei den Gergesenern; Jairus Tochter; Jesus lehrt in seiner VaterstadtUnd wiederum begann er zu lehren am See. Und es versammelte sich zu ihm viel Volkes, so daß er in das Schiff trat, und sich setzte auf dem See; und das ganze Volk war am See auf dem Lande. Und er lehrte sie vieles in Gleichnissen, und sagte zu ihnen in seiner Lehre: Hört! Siehe, es ging ein Sämann aus, zu säen. Und es geschah, indem er säete, so fiel etliches an den Weg, und es kamen die Vögel — des Himmels, und fraßen es auf. Anderes aber fiel auf den felsigen Grund, wo es nicht viel Erde hatte; und alsbald ging es auf, weil es keine tiefe Erde hatte. Als aber die Sonne aufgegangen, wurde es von der Hitze gedrückt; und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es. Und anderes fiel auf die Dornen; und es schossen die Dornen auf, und erstickten es; und es brachte keine Frucht. Und anderes fiel auf das gute Land, und brachte Frucht, die emporkam und wuchs, und trug, manches dreißig-, und manches sechzig-, und manches hundertfältig. Und er sprach — zu ihnen: Wer Ohren hat zu hören, der höre! Als er aber allein war, fragten ihn, die um ihn waren, samt den Zwölfen um das Gleichnis. Und er sagte zu ihnen: Euch ist verliehen das Geheimnis des Reiches Gottes zu wissen; jenen aber draußen wird alles in Gleichnissen gegeben: auf daß sie zwar sehen, aber doch nicht erkennen; und zwar hören, aber doch nicht verstehen: daß sie sich nicht bekehren, und ihnen — die Sünden vergeben werden. Und er sagte zu ihnen: Ihr versteht nicht dieses Gleichnis? Und wie wollt ihr alle (anderen) Gleichnisse einsehen? Der Sämann säet das Wort. Das aber sind die an den Weg (Gesäeten): wo das Wort gesäet wird, aber wenn sie es gehört, so kommt alsbald der Satan, und nimmt das in ihre Herzen gesäete Wort hinweg. Und das sind gleicherweise die auf den felsigen Boden Gesäeten, welche, wenn sie das Wort gehört, es alsbald mit Freuden aufnehmen; aber sie haben keine Wurzel in sich, sondern sind ohne Bestand: darauf, wenn Drangsal oder Verfolgung kommt wegen des Wortes, so werden sie alsbald abwendig. Und andere sind die, auf die Dornen Gesäeten das sind die, welche das Wort hören; aber die Sorgen der Welt und der Reiz des Reichtums und die das Übrige angehenden Begierden dringen ein, und ersticken das Wort, und es bleibt ohne Frucht. Und das sind die auf das gute Land Gesäeten, welche das Wort hören und auffassen, und Frucht bringen, mancher dreißig-, und mancher sechzig, und mancher hundertfältig. Und er sagte zu ihnen: Es wird doch nicht die Leuchte gebracht, daß man sie unter den Scheffel setze oder unter das Bett? Nicht, daß man sie auf einen Leuchter setze? Denn nichts ist verborgen, was nicht geoffenbart würde; und nicht ist Geheimes geschehen, als nur daß es an Tag käme. Wenn jemand Ohren hat zu hören, so höre er! Und er sagte zu ihnen: Seht zu, was ihr hört! Mit welchem Maß ihr messt, wird euch gemessen werden, und es wird euch, wenn ihr hört, zugelegt werden. Denn wer da hat, dem wird gegeben werden; und wer nicht hat, dem wird auch, was er hat, genommen werden. Und er sagte: Also ist das Reich Gottes, wie wenn ein Mensch Samen gestreuet hat auf das Land und schläft, und aufsteht, Nacht und Tag, und der Same keimt und schosst, wie er es selber nicht weiß. Denn von selber trägt die Erde Frucht, zuerst die Saat, darauf die Ähre, darauf den vollen Weizen in der Ähre. Wenn aber die Frucht sich darbietet, so sendet er alsbald die Sichel, weil die Ernte da ist. Und er sagte: Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen, oder in welchem Gleichnisse es darstellen? Wie ein Senfkorn, welches, wenn es auf die Erde gesäet ist, der kleinste aller Samen ist auf der Erde; und wenn es gesäet ist, so wächst es empor, und wird größer als alle Kräuter, und treibt große Zweige, so daß unter seinem Schatten können die Vögel des Himmels wohnen. Und in vielen solchen Gleichnissen redete er zu ihnen das Wort, so wie sie vermochten zu verstehen. Ohne Gleichnis aber redete er zu ihnen nicht; insgeheim aber erklärte er seinen Jüngern alles. Und er sagte zu ihnen an selbigem Tage, als es Abend geworden: Laßt uns hinüberfahren ans jenseitige Ufer! Und das Volk lassend, nahmen sie ihn mit, wie er im Schiffe war; es waren aber auch noch andere Schiffe mit ihm. Und es entstand ein großer Sturm, und die Wellen schlugen ins Schiff, so daß es schon voll ward. Und er war im Hinterteil, und schlief auf einem Kissen. Und sie weckten ihn auf, und sagten zu ihm: Lehrer, kümmert's dich nicht, daß wir umkommen? Und er stand auf, und bedräuete den Wind, und sprach zum See: Schweige, verstumme! Und es legte sich der Wind, und es entstand eine große Windstille. Und er sprach zu ihnen: Warum seid ihr so furchtsam? wie mögt ihr keinen Glauben haben? Und sie waren von großer Furcht erfüllt, und sagten zu einander: Wer ist doch dieser, daß auch der Wind und der See ihm gehorchen? Und sie kamen an das jenseitige Ufer des Sees in das Gebiet der Gadarener. Und als er aus dem Schiffe getreten, kam ihm alsbald entgegen aus den Gräbern ein Mensch mit einem unreinen Geiste, welcher seine Wohnung hatte in den Begräbnissen; und nicht einmal mit Ketten konnte jemand ihn binden, weil er oft war mit Fußschellen und Ketten gebunden gewesen, und die Ketten von ihm zerrissen und die Fußschellen zermalmt worden; und niemand vermochte ihn zu bändigen. Und allezeit, Nacht und Tag, war er in den Begräbnissen und auf den Bergen, und schrie, und schlug sich mit Steinen. Da er nun Jesum sah von ferne, lief er, und fiel vor ihm nieder, und mit lauter Stimme schreiend, sprach er: Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesus, Sohn Gottes des Höchsten? Ich beschwöre dich bei Gott, quäle mich nicht! Denn er hatte zu ihm gesagt: Fahre aus, unreiner Geist, aus dem Menschen! Und er befragte ihn: Welches ist dein Name? Und er antwortete und sagte zu ihm: Legion ist mein Name, denn unser sind viele. Und er bat ihn sehr, daß er sie nicht austriebe aus der Gegend. Es war aber daselbst am Berge eine große Herde Schweine, welche weidete. Und es baten ihn alle die Teufel, und sagten: Sende uns in die Schweine, daß wir in sie einfahren! Und Jesus erlaubte es ihnen alsbald. Und die unreinen Geister fuhren aus, und fuhren in die Schweine. Und es stürzte die Herde vom Abhang in den See; (es waren ihrer aber bei zweitausend;) und sie ertranken im See. Die Hüter der Schweine aber flohen, und berichteten es in der Stadt und in den Dörfern. Und sie kamen heraus, um zu sehen, was geschehen war. Und sie kamen zu Jesu, und sahen den Besessenen dasitzen, bekleidet und vernünftig, der von der Legion besessen gewesen, und fürchteten sich. Und es erzählten ihnen die Augenzeugen, wie es mit dem Besessenen gegangen, und von den Schweinen. Und sie fingen an ihn zu bitten aus ihren Grenzen zu gehen. Und als er in das Schiff trat, bat ihn der Besessene, daß er bei ihm bleiben dürfe. Und er ließ es ihm nicht zu, sondern sagte zu ihm: Gehe nach deinem Hause zu den Deinen, und verkünde ihnen, wieviel der Herr an dir getan, und sich deiner erbarmt hat. Und er ging hin, und fing an zu verkündigen in den Zehnstädten, wieviel Jesus an ihm getan. Und alle erstaunten. Und nachdem Jesus im Schiffe wieder übergefahren war an das jenseitige Ufer, versammelte sich viel Volkes zu ihm, und er war am See. Und siehe, es kam einer der Synagogenvorsteher, mit Namen Jairus; und da er ihn sah, fiel er ihm zu Füßen. Und er bat ihn sehr, und sagte: Mein Töchterlein liegt in den letzten Zügen: (ich bitte), daß du kommst, und ihr die Hände auflegst, damit ihr geholfen werde, so wird sie leben. Und er ging zu ihm hin. Und es folgte ihm viel Volkes, und man beengte ihn. Und ein gewisses Weib, die mit einem Blutfluß behaftet war zwölf Jahre, Denn sie sagte — bei sich selbst: Wenn ich auch nur sein Kleid angerührt haben werde, so wird mir geholfen werden. da sie von Jesu gehört, kam im Gedränge von hinten hinzu, und rührte sein Kleid an. - - - Und alsbald vertrocknete die Quelle ihres Blutes, und sie fühlte im Körper, daß sie von der Plage geheilt sei. Und alsbald erkannte Jesus bei sich, daß die Kraft von ihm ausgegangen war, und wandte sich um im Gedränge, und sagte: Wer hat mein Kleid angerührt? Und seine Jünger sagten zu ihm: Du siehst, daß das Volk dich beengt, und sagst: Wer hat mich angerührt? Und er blickte umher, um die zu sehen, welche solches getan. Da kam das Weib, vor Furcht zitternd, wohl wissend, was mit ihr geschehen, und fiel vor ihm nieder, und sagte ihm die ganze Wahrheit. Er aber sprach zu ihr: Meine Tochter! dein Glaube hat dir geholfen, gehe hin in Frieden, und sei gesund von deiner Plage! Als er noch redete, kamen (Leute) von dem Synagogenvorsteher, die da sagten: Deine Tochter starb: warum bemühst du noch den Lehrer? Da aber Jesus alsbald diese Rede hörte, sagte er zum Synagogenvorsteher: Fürchte dich nicht, glaube nur! Und er ließ niemanden ihm zugleich folgen als Petrus und Jakobus und Johannes, Jakobus Bruder. Und er kam in das Haus des Synagogenvorstehers, und sah Lärmen und (Leute), die da weinten und sehr heulten. Und da er hineingetreten, sagte er zu ihnen: Was lärmt und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, sondern schläft. Und sie verlachten ihn. Er wies sie aber alle hinaus, und nahm mit sich den Vater des Kindes und die Mutter und die, welche bei ihm waren, und ging hinein, wo das Kind war, Und er ergriff die Hand des Kindes, und sagt zu ihr: Talitha kumi, das ist verdolmetscht: Mägdlein, ich sage dir, stehe auf! Und alsbald richtete sich das Mägdlein auf, und wandelte umher: denn es war zwölf Jahre alt. Und sie gerieten in großes Erstaunen. Und er gebot ihnen sehr, daß niemand dieses erführe; und er befahl ihr zu essen zu geben. Und er ging weg von dannen, und kam in seine Vaterstadt; und es folgten ihm seine Jünger. Und als es Sabbat war, fing er an in der Synagoge zu lehren; und viele, die ihn hörten, erstaunten, und sagten: Woher kommt diesem solches, und was ist das für eine Weisheit, die ihm verliehen ist, und dergleichen Wunder geschehen durch seine Hände? Ist dieser nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? Und sind nicht seine Schwestern hier bei uns? Und sie wurden an ihm irre. Jesus aber sagte zu ihnen: Ein Prophet ist nirgends weniger geehrt denn in seiner Vaterstadt und bei seinen Verwandten und in seinem Hause. Und er konnte daselbst kein Wunder tun, außer daß er wenigen Kranken die Hände auflegte und sie heilte. Und er wunderte sich ob ihrem Unglauben, und zog rings umher durch die Dörfer, und lehrte. Aussendung der Zwölfe; Herodes hört von Jesu; Enthauptung Johannes des Täufers; Speisung der Fünftausend; Jesus wandelt auf dem SeeUnd er rief die Zwölfe zu sich, und fing an sie auszusenden Paar und Paar, und gab ihnen Macht über die unreinen Geister. Und er gebot ihnen, daß sie nichts auf den Weg nähmen denn allein einen Stab, keine Tasche, kein Brot, kein Erz in den Gürtel; aber mit Schuhen angetan; und zieht nicht zwei Röcke an. Und er sagte zu ihnen: Wo ihr irgend in ein Haus eingetreten seid, daselbst bleibt, bis ihr fortgeht von dannen. Und wo man irgend euch nicht aufgenommen, noch euch gehört, so begebt euch von dannen weg, und schüttelt den Staub unter euren Füßen ab, ihnen zum Zeugnis. Wahrlich ich sage euch: Erträglicher wird es Sodom und Gomorra ergehen am Tage des Gerichts als selbiger Stadt. Und sie zogen aus, und verkündigten, daß man Buße tun sollte. Und sie trieben viele Teufel aus, und salbten viele Kranke mit Öl, und heilten sie. Und es hörte solches der König Herodes. (denn sein Name ward bekannt,) und sagte: Johannes, der Täufer, ist von den Toten auferstanden, und darum wirken die Kräfte in ihm. Andere aber sagten: Es ist Elia; und andere sagten: Es ist ein Prophet, — oder wie einer der (alten) Propheten. Da das Herodes hörte, sprach er: Johannes, den ich enthauptet habe, dieser ist's; er ist auferstanden von den Toten. Denn er, Herodes, hatte hingesandt, und den Johannes ergriffen, und ihn in einem Gefängnisse gefesselt um Herodias willen, des Weibes seines Bruders, weil er sie geheiratet. Denn Johannes hatte zu Herodes gesagt: Es ist dir nicht erlaubt das Weib deines Bruders zu haben. Herodias aber war ihm gehässig, und suchte ihn zu töten, und konnte nicht. Denn Herodes fürchtete den Johannes, indem er ihn als einen gerechten und heiligen Mann kannte, und verehrte ihn; und wenn er ihn gehört, so tat er vieles, und hörte ihn gern. Als aber ein bequemer Tag erschienen war, da Herodes an seinem Geburtsfeste ein Gastmahl gab seinen Großen und den Obersten und den Vornehmen von Galiläa; und ihre, der Herodias, Tochter hineingekommen, und getanzt, und dem Herodes und den Gästen gefallen hatte: da sprach der König zu dem Mägdlein: Bitte mich um was du irgend willst, so will ich es dir geben. Und er schwur ihr: Um was du irgend mich bittest, ich will es dir geben, bis auf die Hälfte meines Reiches. Sie aber ging hinaus, und sprach zu ihrer Mutter: Was soll ich erbitten? Und sie sprach: Das Haupt Johannes, des Täufers. Und sie ging alsbald eilend hinein zum Könige, und bat, und sagte: Ich will, daß du mir gibst zur Stunde auf einer Schüssel das Haupt Johannes, des Täufers. Und obschon der König sehr betrübt war, wollte er sie doch wegen des Eides und der Gäste keine Fehlbitte tun lassen. Und alsbald sandte der König einen Trabanten, und befahl sein Haupt zu bringen. Der nun ging hin, und enthauptete ihn im Gefängnis, und brachte sein Haupt auf einer Schüssel, und gab es dem Mägdlein, und das Mägdlein gab es seiner Mutter. Und da es seine Jünger gehört, kamen sie, und holten seinen Leichnam, und legten ihn in ein Grab. Und es versammelten sich die Apostel wieder zu Jesu, und verkündigten ihm alles, was sie getan und was sie gelehrt. Und er sprach zu ihnen: Kommt ihr bei Seite an einen wüsten Ort, und ruht ein wenig! Denn derer, die kamen und gingen, waren viele, und sie hatten nicht einmal Zeit zu essen. Und sie gingen an einen wüsten Ort zu Schiffe bei Seite. Und viele sahen sie wegfahren und erkannten ihn; und sie liefen zu Lande aus allen Städten zusammen, und kamen ihm zuvor und kamen zusammen zu ihm. Und als er hervorkam, sah er viel Volkes, und es jammerte ihn ihrer, weil sie waren wie Schafe ohne Hirten; und er fing an sie vieles zu lehren. Und als es schon weit an der Zeit war, traten seine Jünger zu ihm, und sagten: Der Ort ist wüste, und schon weit an der Zeit: entlasse sie, daß sie weggehen in die umliegenden Dörfer und Flecken, und sich Brot kaufen; denn sie haben nichts zu essen. Er aber antwortete, und sprach zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen! Und sie sagten zu ihm: Sollen wir hingehen, und für zweihundert Denare Brot kaufen, und ihnen zu essen geben? Er aber sagte zu ihnen: Wie viel Brote habt ihr? Geht hin, und seht! Und da sie es in Erfahrung gebracht, sagten sie: Fünf und zwei Fische. Und er gebot ihnen alle niederliegen zu lassen Gesellschaftenweise auf dem grünen Grase. Und sie ließen sich nieder Beeterweise zu hundert und zu fünfzig. Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, und sprach gen Himmel blickend den Segen, und brach die Brote, und gab sie seinen Jüngern, daß sie ihnen vorlegten und auch die zwei Fische verteilte er allen. Und sie aßen alle, und wurden gesättigt. Und sie hoben von Stücken zwölf Körbe voll auf, auch von den Fischen. Und es waren derer, welche die Brote gegessen, — bei fünftausend Mann. Und alsbald nötigte er seine Jünger in das Schiff zu treten und vorauszugehen an das jenseitige Ufer nach Bethsaida, bis er selber das Volk entlassen haben würde. Und nachdem er es verabschiedet, ging er auf den Berg, um zu beten. Und als es Abend geworden, war das Schiff mitten auf dem See, und er allein auf dem Lande. Und er sah, wie sie geplagt waren im Fahren; denn der Wind war ihnen entgegen. Und um die vierte Nachtwache kam er zu ihnen, auf dem See wandelnd, und wollte vor ihnen vorübergehen. Da sie ihn aber auf dem See wandeln sahen, meinten sie, es sei ein Gespenst, und schrieen. Denn alle sahen ihn, und erschraken. Und alsbald redete er mit ihnen, und sagt zu ihnen: Seid getrost, ich bin es, fürchtet euch nicht! Und er stieg zu ihnen ins Schiff, und es legte sich der Wind. Und über die Maßen sehr erstaunten sie bei sich selber und verwunderten sich. Denn sie hatten nichts begriffen bei den Broten; denn ihr Herz war verstockt. Und sie fuhren über, und kamen in das Land Gennesareth, und legten an. Und als sie aus dem Schiffe getreten, erkannten sie ihn alsbald, und liefen in der ganzen selbigen umliegenden Gegend umher, und fingen an auf Bahren die Kranken ringsher zu tragen, wo sie hörten, daß er da sei. Und wo er jedes Mal einzog in Flecken, oder Städte, oder Dörfer, setzten sie die Kranken auf die Märkte hin, und baten ihn, daß sie nur auch die Quaste seines Kleides anrühren durften; und so viele jedes Mal ihn anrührten, denen ward geholfen. Von pharisäischen Satzungen; das kananäische Weib; Heilung eines Taubstummen; Speisung der ViertausendUnd es versammeln sich zu ihm die Pharisäer und etliche der Schriftgelehrten, die von Jerusalem gekommen. Und da sie etliche seiner Jünger sahen mit gemeinen, das ist mit ungewaschenen, Händen essen, — tadelten sie es. (Denn die Pharisäer und alle Juden essen nicht, sie haben denn die Hände mit der Faust gewaschen, indem sie die Satzung der Ältesten halten; auch vom Markte (kommend) essen sie nicht, sie haben sich denn gewaschen; und noch vieles andere ist ihnen gesetzt zu halten, Waschungen der Becher und Krüge und ehernen Gefäße und Lager.) Hierauf befragten ihn die Pharisäer und Schriftgelehrten: Warum wandeln deine Jünger nicht nach der Satzung der Ältesten, sondern essen mit gemeinen Händen? Er aber antwortete, und sprach zu ihnen: Trefflich hat Jesaja geprophezeiet von euch Heuchlern, wie geschrieben steht: Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, ihr Herz aber ist fern von mir. Vergeblich dienen sie mir, indem sie Lehren geben, Menschengebote. Denn ihr laßt das Gebot Gottes, und haltet die Satzung der Menschen, Waschungen der Krüge und Becher; und anderes ähnliches dergleichen vieles tut ihr. Und er sagte zu ihnen: Trefflich hebt ihr das Gebot Gottes auf, damit ihr eure Satzung haltet. Denn Mose sprach: Ehre deinen Vater und deine Mutter; und: Wer Vater und Mutter flucht, der soll den Tod leiden. Ihr aber sagt: Wenn jemand zum Vater oder zur Mutter spricht: Korban (das ist Opfer) sei, was dir von mir zu gute kommen könnte — und so laßt ihr ihn nichts mehr für seinen Vater oder seine Mutter tun, indem ihr das Wort Gottes entkräftet durch eure Satzung, die ihr gesetzt; und ähnliches dergleichen vieles tut ihr. Und er rief alles Volk zu sich, und sagte zu ihm: Hört mich alle, und versteht! Nichts kommt von außerhalb des Menschen in ihn hinein, das ihn entweihen kann; sondern was von ihm herauskommt, solches entweiht den Menschen. Wenn jemand Ohren hat zu hören, der höre! Und als er nach Hause ging vom Volke weg, befragten ihn seine Jünger wegen des Gleichnisses. Und er sagt zu ihnen: So seid auch ihr ohne Einsicht? Versteht ihr nicht, daß alles, was von außen in den Menschen hineinkommt, ihn nicht entweihen kann? Denn es kommt nicht in sein Herz, sondern in den Bauch, und geht in den Abtritt ab, was alle Speisen reinigt. Er sagte aber: Was aus dem Menschen herauskommt, solches entweiht den Menschen. Denn von innen aus dem Herzen der Menschen kommen die argen Gedanken: Ehebruch, Hurerei, Mord, Diebstahl, Habsucht, Bosheit, Trug, Üppigkeit, Neid, Lästerung, Hochmut, Unbesonnenheit. All dies Böse kommt von innen heraus, und entweiht den Menschen. Und er machte sich auf von dannen, und ging in die Grenzgegenden von Tyrus. — und Sidon. Und er trat in ein Haus, und wollte, daß es niemand wußte; aber er konnte nicht verborgen bleiben. Denn es hatte ein Weib von ihm gehört, deren Tochter einen unreinen Geist hatte; die kam, und fiel ihm zu Füßen; (das Weib aber war eine Heidin, eine Syro-Phönizierin von Nation;) und bat ihn, daß er den Teufel austriebvon ihrer Tochter. Jesus aber sprach zu ihr: Laß zuerst die Kinder gesättigt werden; denn es ist nicht recht das Brot der Kinder zu nehmen und den Hunden vorzuwerfen. Sie aber antwortete, und sagte zu ihm: Ja, Herr! denn es essen ja die Hunde unter dem Tische von den Brosamen der Kinder. Und er sprach zu ihr: Um dieser Rede willen gehe hin! der Teufel ist ausgefahren von deiner Tochter. Und sie ging nach ihrem Hause, und fand den Teufel ausgefahren, und ihre Tochter auf dem Bette liegend. Und er ging wiederum weg aus dem Gebiete von Tyrus und Sidon, und kam an den See von Galiläa, in das Gebiet der Zehnstädte. Und sie brachten ihm einen Tauben, der schwer redete, und baten ihn, daß er ihm die Hand auflegen möge. Und er nahm ihn vom Volke weg bei Seite, und legte seine Finger in seine Ohren, spützte, und berührte seine Zunge, und gen Himmel emporblickend, erseufzte er, und sagte zu ihm: Ephata! das ist, tue dich auf! Und alsbald tat sich sein Gehör auf, und das Band seiner Zunge löste sich, und er redete ordentlich. Und er gebot ihnen, daß sie es niemandem sagten; wie sehr er aber ihnen gebot, sie verkündigten es noch viel mehr. Und über die Maßen erstaunten sie und sagten: Herrlich hat er alles gemacht: sowohl die Tauben macht er hören, als die Stummen reden. In selbigen Tagen, als sehr viel Volkes da war, und sie nichts zu essen hatten, rief er seine Jünger zu sich, und sagte zu ihnen: Es jammert mich des Volles, denn schon drei Tage sind es, daß sie bei mir verharren, und haben nichts zu essen. Und wenn ich sie ungegessen entließe nach Hause, so würden sie verschmachten auf dem Wege: denn etliche von ihnen sind von ferne gekommen. Und es antworteten ihm seine Jünger: Woher könnte jemand diese Leute hier mit Brot sättigen in der Wüste? Und er fragte sie: Wie viel habt ihr Brote? Sie sprachen: Sieben. Und er gebot dem Volke sich niederzulassen auf die Erde. Und er nahm die sieben Brote, sprach das Dankgebet, und brach und gab sie seinen Jüngern, daß sie vorlegten; und sie legten dem Volk vor. Und sie hatten wenige Fische. Und er sprach das Dankgebet, und hieß auch sie vorlegen. Und sie aßen und wurden gesättigt; und sie hoben von übriggebliebenen Stücken sieben Körbe auf. Es waren aber derer, welche gegessen hatten, bei viertausend. Und er entließ sie. Und alsbald trat er ins Schiff mit seinen Jüngern, und kam in die Gegend von Dalmanutha. Vom Sauerteig der Pharisäer; der Blinde zu Bethsaida; Petrus Bekenntnis; Verklärung Jesu; Heilung eines Besessenen; Jesus verkündigt seinen Tod; Rangstreit der JüngerUnd die Pharisäer gingen aus, und fingen einen Wortwechsel an mit ihm, und verlangten von ihm ein Zeichen vom Himmel, indem sie ihn versuchten. Und im Herzen erseufzend, sagt er: Warum verlangt dieses Geschlecht ein Zeichen? Wahrlich sage ich euch, es wird diesem Geschlechte kein Zeichen gegeben werden. Und er ließ sie, und trat wieder ein in das Schiff, und fuhr an das jenseitige Ufer. Und sie vergaßen Brot mit zu nehmen, und hatten nichts denn nur ein Brot bei sich im Schiffe. Und er gebot ihnen, und sagte: Seht zu, nehmt euch in Acht vor dem Sauerteige der Pharisäer und dem Sauerteige des Herodes! Und sie unterredeten sich mit einander, und sagten: Weil wir kein Brot haben! Und da Jesus es merkte, sagte er zu ihnen: Was unterredet ihr euch, daß ihr kein Brot habt? Seid ihr noch unverständig und ohne Einsicht? habt ihr noch ein verstocktes Herz? Ihr habt Augen, und seht nicht, und habt Ohren, und hört nicht, und erinnert euch nicht? Als ich die fünf Brote brach für die Fünftausend, wie viel Körbe voll Stücke hobt ihr auf? Sie sagten zu ihm: Zwölfe. Und als die sieben für die Viertausend, wie viel Körbe angefüllt mit Stücken hobt ihr da auf? Sie sprachen: Sieben. Und er sagte zu ihnen: Wie mögt ihr nicht einsehen? Und er kam gen Bethsaida, und sie brachten ihm einen Blinden, und baten ihn, daß er ihn anrühren möge. Und er ergriff die Hand des Blinden, und führte ihn hinaus vor den Flecken. Und er spützte in seine Augen, und legte ihm die Hände auf, und fragte ihn, ob er etwas sähe. Und er blickte auf, und sagte: Ich sehe die Menschen wie Bäume umherwandeln. Darnach legte er wiederum seine Hände auf seine Augen, und ließ ihn aufblicken: und er war wiederhergestellt, und erblickte deutlich alle. Und er schickte ihn nach seinem Hause, und sagte: Gehe nicht in den Flecken hinein, noch sage es jemandem in dem Flecken! Und Jesus und seine Jünger gingen hinweg nach den Dörfern bei Cäsarea Philippi. Und auf dem Wege befragte er seine Jünger, und sagte zu ihnen: Wer sagen die Leute daß ich sei? Sie antworteten: Johannes, der Täufer; und andere: Elia andere aber: Einer der Propheten. Und er sagt zu ihnen: Ihr aber, wer sagt ihr daß ich sei? Da antwortete Petrus, und sagte zu ihm: Du bist der Christus. Und er schärfte ihnen ein, daß sie niemandem von ihm sagten. Und er fing an sie zu belehren, daß der Menschensohn müsse vieles leiden, und verworfen werden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten, und getötet, und am dritten Tage auferstehen. Und er sagte die Rede frei heraus. Da nahm ihn Petrus bei der Hand, und fing an ihm einzureden. Er aber wandte sich um, und da er seine Jünger sah, schalt er Petrus, und sagte: Weiche von mir, Satan! denn dir liegt nicht Gottes, sondern der Menschen Sache am Herzen. Und er rief das Volk samt seinen Jüngern zu sich, und sprach zu ihnen: Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst, und trage sein Kreuz, und folge mir. Denn wer irgend sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber irgend sein Leben verliert um meinet und des Evangeliums willen, der wird es retten. Denn was nützte es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne, und seine Seele einbüßte? oder welch Lösegeld kann der Mensch geben für seine Seele? Denn wer irgend sich meiner und meiner Worte geschämt hat in diesem ehebrecherischen und sündigen Geschlechte, sein wird auch der Menschensohn sich schämen, wenn er gekommen ist in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln. Und er sagte zu ihnen: Wahrlich sage ich euch: Es sind etliche unter denen, die da stehen, die den Tod nicht schmecken werden, bis sie gesehen haben, daß das Reich Gottes ist gekommen in seiner Macht. Und nach sechs Tagen nahm Jesus mit sich Petrus und Jakobus und Johannes, und führt sie hinauf auf einen hohen Berg bei Seite allein. Und er ward verwandelt vor ihnen, und sein Gewand ward glänzend, sehr weiß, wie Schnee, so wie kein Walker auf der Erde weiß machen kann. Und es erschien ihnen Elia mit Mose, die redeten mit Jesu. Und Petrus hob an, und sagte zu Jesu: Rabbi, es ist gut, daß wir hier sind, und wir wollen drei Hütten bauen, dir eine und dem Mose eine und dem Elia eine. Denn er wußte nicht, was er reden sollte; denn sie waren erschrocken. Und es entstand eine Wolke, die sie überschattete, und eine Stimme kam aus der Wolke, — die da sagte: Dieser ist mein geliebter Sohn: ihn hört! Und auf einmal, als sie umherblickten, sahen sie niemanden mehr, sondern Jesum allein bei ihnen. Als sie aber herabstiegen vom Berge, gebot er ihnen, daß mit niemandem erzählten, was sie gesehen, außer wenn der Menschen Sohn von den Toten auferstanden wäre. Und die Rede behielten sie bei sich, indem sie mit einander stritten: Was heißt das: Von den Toten auferstehen? Und sie befragten ihn, und sagten: Warum sagen die Schriftgelehrten, daß Elia zuvor kommen muß? Er aber antwortete, und sprach zu ihnen: Freilich kommt Elia zuvor, und stellt alles wieder her; wie aber steht geschrieben vom Menschensohne, daß er vieles leiden und verschmäht werden soll? Aber ich sage euch, Elia ist gekommen, und sie haben ihm getan, was ihnen gut däuchte, so wie von ihm geschrieben steht. Und als er zu den Jüngern gekommen war, sah er viel Volkes um sie her, und Schriftgelehrte mit ihnen im Wortwechsel. Und alsbald staunte alles Volk, da es ihn sah, und lief herzu, und begrüßte ihn. Und er fragte die Schriftgelehrten: Warum seid ihr im Wortwechsel mit einander? Und es antwortete einer aus dem Volke, und sprach: Lehrer, ich brachte meinen Sohn zu dir, der von einem stummen Geiste besessen ist. Und wo er irgend ihn ergreift, wirft er ihn nieder; und er schäumt, und knirscht mit seinen Zähnen, und zehrt sich ab. Und ich sprach zu deinen Jüngern, daß sie ihn austreiben sollten; aber sie vermochten es nicht. Er aber antwortete, und sagte zu ihm: O! ungläubiges Geschlecht! wie lange soll ich bei euch sein? wie lange soll ich euch ertragen? Bringt ihn zu mir! Und sie brachten ihn zu ihm. Und da er ihn sah, schüttelte ihn alsbald der Geist; und er fiel zu Boden, und wälzte sich schäumend. Und er befragte seinen Vater: Wie lange Zeit ist es, da ihm dieses widerfahren? Er sprach: Von Jugend auf. Und oftmals hat er ihn sowohl ins Feuer geworfen als ins Wasser, um ihn umzubringen. Aber wenn du etwas vermagst, so hilf uns, und erbarme dich unser! Und Jesus sprach zu ihm: Wenn du vermagst zu glauben: alles ist möglich für den Gläubigen. Und alsbald rief der Vater des Knaben, und sagte mit Tränen: Ich glaube, — Herr, hilf (aber auch) meinem Unglauben! Da nun Jesus sah, daß noch Volk dazu zusammenlief, bedräuete er den unreinen Geist, indem er zu ihm sagte: Stummer und tauber Geist! ich gebiete dir: Fahre aus von ihm, und fahre nicht mehr in ihn ein! Und er fuhr aus schreiend und ihn heftig schüttelnd. Und er war wie tot, so daß viele sagten, er sei gestorben. Jesus aber ergriff ihn bei der Hand, und richtete ihn auf, und er stand auf. Und als er nach Hause gekommen, befragten ihn seine Jünger bei Seite: Warum konnten wir ihn nicht austreiben? Und er sprach zu ihnen: Diese Art kann durch nichts ausfahren denn durch Gebet und Fasten. Und von dannen gingen sie hinweg, und zogen einher durch Galiläa; und er wollte nicht, daß es jemand wußte. Denn er belehrte seine Jünger, und sagte ihnen: Der Menschensohn wird überliefert in der Menschen Hände, und sie werden ihn töten, und nachdem er getötet worden, wird er am dritten Tage auferstehen. Sie aber verstanden die Rede nicht, und fürchteten sich ihn zu befragen. Und er kam gen Kapernaum. Und als er zu Hause war, befragte er sie: Warum strittet ihr unterwegs miteinander? Sie aber schwiegen; denn sie hatten unter einander gestritten, wer der größere sei. Und er setzte sich, und rief die Zwölfe, und sagte zu ihnen: Wenn einer will der erste sein, so soll er der letzte von allen und aller Diener sein. Und er nahm ein Kind, und stellte es unter sie hin, und schloß es in die Arme, und sprach zu ihnen: Wer irgend eines solcher Kinder aufnimmt auf meinen Namen, nimmt mich auf; und wer irgend mich aufnimmt, nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich gesandt hat. Es antwortete ihm aber Johannes, und sagte: Lehrer, wir sahen jemanden in deinem Namen Teufel austreiben, der uns nicht folgt, und wir wehrten ihm, weil er uns nicht folgt. Jesus aber sprach: Wehrt ihm nicht! Denn niemand ist, der ein Wunder verrichtet auf meinen Namen, und mich so bald schmähen kann. Denn wer nicht wider uns ist, der ist für uns. Denn wer irgend euch einen Becher Wasser gereicht hat, in dem Namen, daß ihr Christo angehört: wahrlich sage ich euch: Er wird seinen Lohn nicht verlieren. Wer aber irgend eines der Kleinen, die an mich glauben, verführt hat, ihm wäre es besser, wenn ein Mühlstein um seinen Hais gelegt, und er ins Meer geworfen wäre. Und so deine Hand dich verführt, so haue sie weg: es ist dir besser als ein Krüppel ins (ewige) Leben einzugehen, denn die zwei Hände habend in die Hölle zu kommen, in das unauslöschliche Feuer, wo ihr Wurm nicht stirbt, und das Feuer nicht erlischt. Und so dein Fuß dich verführt, so haue ihn weg: es ist dir besser lahm ins (ewige) Leben einzugehen, denn die zwei Füße habend in die Hölle geworfen zu werden, in das unauslöschliche Feuer, wo ihr Wurm nicht stirbt, und das Feuer nicht erlischt. Und so dein Auge dich verführt, so stoß' es aus: es ist dir besser einäugig in das Reich Gottes einzugehen, denn zwei Augen habend in die Feuerhölle geworfen zu werden, wo ihr Wurm nicht stirbt, und das Feuer nicht erlischt. Denn ein jeglicher wird mit Feuer gesalzen, und jegliches Opfer wird mit Salz gesalzen. Es ist eine gute Sache das Salz; wenn aber das Salz ungesalzen wird, womit wollt ihr's würzen? Habt Salz in euch, und seid friedfertig unter einander. Von der Ehescheidung; Darbringung der Kinder; vom Reichtum; Jesus verkündigt seinen Tod; die Söhne Zebedäi; Blinder zu JerichoVon dannen machte er sich auf, und kam in das Gebiet von Judäa, von jenseits des Jordans her; und es kam wiederum Volk zu ihm zusammen, und, wie er pflegte, lehrte er es wiederum. Und — die Pharisäer traten herzu, und befragten ihn, ob es einem Manne erlaubt sei, sein Weib zu entlassen, indem sie ihn versuchten. Er aber antwortete, und sprach zu ihnen: Was hat euch Mose geboten? Sie sprachen: Mose hat erlaubt einen Scheidebrief zu schreiben, und (das Weib) zu entlassen. Und Jesus antwortete, und sprach zu ihnen: In Rücksicht eurer Hartherzigkeit hat er euch dieses Gebot vorgeschrieben; vom Anfang der Schöpfung aber schuf sie Gott Mann und Weib. Um deswillen wird ein Mann seinen Vater und Mutter verlassen, und an seinem Weibe hangen, und sie werden beide ein Fleisch sein: demnach sind sie nicht mehr Zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt, das soll der Mensch nicht scheiden. Und zu Hause befragten ihn wiederum seine Jünger über dasselbe. Und er sagte zu ihnen: Wer irgend sein Weib entlässt, und eine andere freiet, der bricht die Ehe gegen sie. Und wenn ein Weib ihren Mann entlässt, und freiet einen anderen, so bricht sie die Ehe. Und sie brachten Kinder zu ihm, daß er sie anrühren sollte; die Jünger aber fuhren die an, so sie brachten. Da das Jesus sah, ward er entrüstet, und sprach zu ihnen: Laßt die Kinder zu mir kommen, — und wehrt ihnen nicht; den solcher ist das Reich Gottes. Wahrlich sage ich euch: Wer nicht das Reich Gottes aufnimmt, wie ein Kind, der kann nicht in dasselbe kommen. Und er schloß sie in seine Arme, legte die Hände auf sie, und segnete sie. Und als er sich auf den Weg machte, lief Einer herbei, und knieete vor ihm nieder, und befragte ihn: Guter Lehrer, was muß ich tun, daß ich das ewige Leben ererbe? Jesus aber sprach zu ihm: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut denn Einer, Gott. Du weißt die Gebote: Du sollst nicht ehebrechen; Du sollst nicht töten; Du sollst nicht stehlen; Du sollst nicht falsch Zeugnis reden; Du sollst nicht berauben; Ehre deinen Vater und Mutter. Er aber antwortete, und sprach zu ihm: Lehrer, dieses alles habe ich gehalten von meiner Jugend an. Jesus blickte ihn an, und gewann ihn lieb, und sprach zu ihm: Eines mangelt dir. Gehe hin, verkaufe, was du hast, und gib es den Armen: so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir, das Kreuz tragend. Er aber ward traurig über das Wort, und ging betrübt hinweg; denn er war Besitzer vieler Güter. Da blickte Jesus umher, und sagte zu seinen Jüngern: Wie schwerlich werden die Begüterten ins Reich Gottes kommen! Die Jünger aber erschraken über seine Reden. Da hob Jesus wiederum an, und sagte zu ihnen: Kinder, wie schwer ist's, daß die, so auf — die Güter vertrauen, ins Reich Gottes kommen! Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr durchgehe, als daß ein Reicher ins Reich Gottes komme. Sie aber waren über die Maßen bestürzt, und sagten zueinander: Wer kann dann gerettet werden? Jesus aber blickte sie an, und sagte: Bei Menschen ist es unmöglich, aber nicht bei Gott; denn alles ist bei Gott möglich. Da fing Petrus an, und sagte zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen, und sind dir gefolgt. Jesus antwortete, und sprach: Wahrlich sage ich euch: Es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Weib oder Kinder oder Äcker verlassen um meinet willen und um des Evangeliums willen, welcher nicht Hundertfältiges (dafür) erhält jetzt in dieser Zeit, Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker unter Verfolgungen, und in der zukünftigen Welt das ewige Leben. Viele erste aber werden letzte sein, und letzte erste. Und sie waren auf dem Wege, hinaufziehend gen Jerusalem; und Jesus ging ihnen voran, und ihnen bangte, und indem sie folgten, fürchteten sie sich. Da nahm er wiederum die Zwölfe zu sich, und fing an ihnen zu sagen, was ihm begegnen würde. Siehe, wir ziehen hinauf gen Jerusalem, und der Menschensohn wird den Hohenpriestern und Schriftgelehrten überliefert werden, und sie werden ihn verdammen zum Tode, und ihn den Heiden überliefern, die werden ihn verspotten, und ihn geißeln, und ihn anspeien, und ihn töten; und am dritten Tage wird er auferstehen. Und es kommen zu ihm Jakobus und Johannes, Zebedäus Söhne, und sagen: Lehrer, wir wünschen, daß du uns tuest, um was wir irgend bitten. Er sprach zu ihnen: Was wünscht ihr daß ich ich tue? Sie sprachen zu ihm: Verleihe uns, daß wir einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken sitzen in deiner Herrlichkeit! Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr wisst nicht, was ihr erbittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, und mit der Taufe, womit ich getauft werde, getauft werden? Sie sprachen zu ihm: Wir können es. Jesus aber sprach zu ihnen: Den Kelch zwar, den ich trinke, sollt ihr trinken, und mit der Taufe, mit der ich getauft werde, getauft werden; das Sitzen aber zu meiner Rechten und Linken steht nicht bei mir zu verleihen, sondern denen (wird es verliehen), welchen es bestimmt ist. Da das die Zehn hörten, fingen sie an sich zu entrüsten über Jakobus und Johannes. Jesus aber rief sie herbei, und sagte zu ihnen: Ihr wisst, daß die, so für die Regenten der Völker gelten, Zwangsherrschaft gegen sie üben, und ihre Großen Gewalttätigkeit gegen sie üben. Nicht also aber soll es unter euch sein; sondern wer irgend will groß werden unter euch, soll euer Diener sein; und wer irgend will von euch der erste werden, soll aller Knecht sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, sich dienen zu lassen, sondern zu dienen, und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele. Und sie kommen gen Jericho; und als er herauszog von Jericho, samt seinen Jüngern und zahlreichem Volke, saß Timäus Sohn, Bartimäus, der Blinde, am Wege und bettelte. Und da er hörte, daß es Jesus, der Nazaräer, sei, fing er an zu schreien und zu sagen: Sohn Davids, Jesus, erbarme dich mein! Und es fuhren ihn viele an, daß er schweigen sollte; er aber schriee nur um so mehr: Sohn Davids, erbarme dich mein! Da stand Jesus still, und hieß ihn rufen. Und sie riefen den Blinden, und sagten zu ihm: Sei getrost, stehe auf, er ruft dich. Er aber warf sein Gewand ab, und stand auf, und kam zu Jesu. Und Jesus hob an, und sagte zu ihm: Was willst du daß ich dir tue? Der Blinde sprach zu ihm: Rabbuni, daß ich sehend werde. Jesus sprach zu ihm: Gehe hin, dein Glaube hat dir geholfen. Und alsbald ward er sehend, und folgte ihm auf dem Wege. Jesu Einzug in Jerusalem; Verfluchung des Feigenbaums; Austreibung der Käufer und Verkäufer; aus welcher Macht Jesus handelt; von den treulosen WinzernUnd als sie Jerusalem. Bethphage und Bethanien nahe kamen, an den Ölberg, sendete er zwei seiner Jünger ab, und sagte zu ihnen: Geht in den Flecken, der da vor euch liegt; und alsbald, wenn ihr in denselben hineingeht, werdet ihr ein Füllen angebunden finden, auf welchem kein Mensch gesessen hat: löst es ab, und bringt es. Und so euch jemand sagt: Warum tut ihr dies? so sagt: Der Herr bedarf seiner; und alsbald lässt er es hierher gehen. Sie gingen nun fort, und fanden ein Füllen an die Türe angebunden außen auf der Straße, und lösten es ab. Und etliche derer, die daselbst standen, sagten zu ihnen: Was tut ihr, daß ihr das Füllen ablöst? Sie aber sprachen zu ihnen, so wie ihnen Jesus geboten, und sie ließen sie. Und sie brachten das Füllen zu Jesu, und legten ihm ihre Gewänder auf; und er setzte sich auf dasselbe. Viele aber breiteten ihre Gewänder hin auf den Weg; andere aber hieben Reiser von den Bäumen, und streueten sie auf den Weg. Und die Vorangehenden und Nachfolgenden schrieen, und sagten: Hosanna! Gesegnet, der da kommt im Namen des Herrn! Gesegnet das Reich — im Namen des Herrn unsres Vaters David! Hosanna in der Höhe! Und er zog in Jerusalem ein, und ging in den Tempel. Und nachdem er alles besehen, als es schon spät an der Zeit war, ging er hinaus nach Bethanien mit den Zwölfen. Und des anderen Tages, als sie von Bethanien weggegangen, hungerte ihn. Und da er einen Feigenbaum sah von ferne, der Blätter hatte, ging er hin, ob er etwas an ihm fände; und da er hinzukam, fand er nichts denn Blätter; denn es war nicht Feigenzeit. Da hob er an, und sprach zu ihm: Nie mehr esse von dir in Ewigkeit jemand Frucht! Und es hörten dies seine Jünger. Und sie kamen gen Jerusalem. Und da er in den Tempel gekommen, fing er an auszutreiben, die im Tempel verkauften und kauften; und die Tische der Wechsler und die Stühle der Taubenverkäufer stieß er um. Und er ließ nicht zu, daß jemand ein Gefäß durch den Tempel trug. Und er lehrte, und sagte zu ihnen: steht nicht geschrieben: Mein Haus wird ein Bethaus genannt werden für alle Völker? ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht, Und die Schriftgelehrten und Hohenpriester hörten es, und trachteten, wie sie ihn umbrächten; denn sie fürchteten ihn, weil alles Volk erstaunt war ob seiner Lehre. Und als es Abend geworden, ging er zur Stadt hinaus. Und da sie des Morgens vorübergingen, sahen sie den Feigenbaum verdorrt von der Wurzel aus. Da erinnerte sich Petrus, und sagte zu ihm: Rabbi, siehe der Feigenbaum, den du verfluchtest, ist verdorrt. Und Jesus antwortete, und sagte zu ihnen: Habt Glauben zu Gott! Denn wahrlich sage ich euch: Wer irgend zu diesem Berge spricht: Hebe dich, und wirf dich ins Meer, und nicht zweifelt in seinem Herzen, sondern glaubt, daß das, was er sagt geschieht, so wird ihm werden, was er irgend spricht. Darum sage ich euch: Was ihr irgend im Gebete erbittet, glaubt, daß ihr es erhaltet, so wird es euch werden. Und wenn ihr steht und betet, so vergebt, wenn ihr etwas gegen jemanden habt, auf daß auch euer Vater im Himmel euch eure Fehler vergebe. Wenn ihr aber nicht vergebt, so wird auch euer Vater im Himmel eure Fehler nicht vergeben. Und sie kamen wiederum gen Jerusalem. Und indem er im Tempel umherwandelte, kamen zu ihm die Hohenpriester und Schriftgelehrten und Ältesten, und sagten zu ihm: Durch welche Macht tust du dieses? und wer hat dir diese Macht gegeben, um dieses zu tun? Jesus aber antwortete, und sprach zu ihnen: Auch ich will euch um etwas befragen, und antwortet mir: so will ich euch sagen, durch welche Macht ich dieses tue. Die Taufe des Johannes, war sie vom Himmel oder von Menschen? antwortet mir! Und sie unterredeten sich unter einander, und sagten: Wenn wir sprechen: Vom Himmel, so wird er sagen: Warum nun habt ihr ihm nicht geglaubt, Hingegen wenn wir sprechen: Von Menschen, so mußten sie das Volk fürchten, denn alle achteten Johannes, als sei er wirklich ein Prophet. Und sie antworteten, und sagten zu Jesu: Wir wissen es nicht. Da antwortete Jesus, und sagte zu ihnen: So sage auch ich euch nicht, durch welche Macht ich dieses tue. Und er fing an zu ihnen in Gleichnissen zu reden: Es pflanzte ein Mensch einen Weinberg, und zog einen Zaun umher, und grub einen Keltertrog, und bauete einen Turm, und übergab ihn Winzern, und reiste dann weg. Und er sandte zu den Winzern zur bestimmten Zeit einen Knecht, daß er von den Winzern einen Teil empfinge von den Früchten des Weinbergs. Sie aber nahmen ihn, und schlugen ihn, und sandten ihn leer zurück. Und wiederum sandte er zu ihnen einen anderen Knecht; und auch diesen warfen sie mit Steinen an den Kopf, und sandten ihn gemißhandelt zurück. Und er sandte wiederum einen anderen, und auch diesen töteten sie; und so viele andere, die sie teils schlugen und teils töteten. Nun hatte er noch einen geliebten Sohn: auch diesen sandte er zu ihnen zuletzt, indem er sagte: Sie werden sich vor meinem Sohne scheuen. Jene Winzer aber sprachen zu einander: Dieser ist der Erbe, kommt, laßt uns ihn töten, so wird das Erbe unser sein. Und sie nahmen ihn, und töteten ihn, und warfen ihn zum Weinberg hinaus. Was wird nun der Herr des Weinbergs tun? Er wird kommen, und die Winzer umbringen, und den Weinberg anderen geben. Habt ihr nicht einmal diese Schrift gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen, der ist geworden zum Eckstein: vom Herrn ist dies geschehen, und wunderbar ist's in unsren Augen? Und sie suchten ihn zu greifen, aber sie fürchteten den Pöbel; denn sie merkten, daß er auf sie das Gleichnis gesagt hatte. Und sie verließen ihn, und gingen hinweg. Von der Steuer an den Kaiser; von der Auferstehmg; vom größten Gebote; wie der Messias Davids Sohn heiße? Warnung vor den Schriftgelehrten; die arme WitweUnd sie sandten an ihn etliche der Pharisäer und Herodianer ab, auf daß sie ihn mit Reden fingen. Sie kamen nun, und sagten zu ihm: Lehrer, wir wissen, daß du wahrhaft bist, und dich um niemanden kümmerst; denn du achtest kein Ansehen der Person, sondern nach der Wahrheit lehrst du den Weg Gottes. Ist es erlaubt dem Kaiser Steuer zu geben, oder nicht? Sollen wir ihn geben, oder nicht geben? Da er aber ihre Heuchelei wußte, sprach er zu ihnen: Was versucht ihr mich? Bringt mir einen Denar, daß ich ihn sehe! Und sie brachten einen. Und er sagt zu ihnen: Wessen ist dieses Bild und die Überschrift? Sie sprachen zu ihm: Des Kaisers. Und Jesus antwortete, und sprach zu ihnen: Gebt, was des Kaisers ist, dem Kaiser, und was Gottes ist, Gott. Und sie verwunderten sich über ihn. Und es kamen Sadduzäer zu ihm, welche lehren, es sei keine Auferstehung; und sie befragten ihn, und sagten: Lehrer, Mose hat uns vorgeschrieben: Wenn jemandes Bruder gestorben, und hat ein Weib hinterlassen und keine Kinder, daß sein Bruder sein Weib nehme und Samen seinem Bruder auferwecke. Es waren — nun sieben Brüder, und der erste nahm ein Weib; und da er starb, hinterließ er keinen Samen. Und der zweite nahm sie, und starb; und auch er hinterließ keinen Samen. Und der dritte gleicherweise. Und es nahmen sie die sieben, und hinterließen keinen Samen. Die letzte von allen starb auch das Weib. Bei der Auferstehung nun, wenn sie auferstanden sind, wessen von ihnen Weib wird sie sein? denn die sieben haben sie zum Weibe gehabt. Und Jesus antwortete, und sprach zu ihnen: Seid ihr nicht darum irre, weil ihr nicht die Schrift wisst, noch die Macht Gottes? Denn wenn sie von den Toten auferstanden sind, so heiraten sie nicht, noch werden sie verheiratet, sondern sind wie Engel im Himmel. Was aber die Toten betrifft, daß sie auferstehen, habt ihr nicht im Buche Mose's gelesen, in der Geschichte vom Dornbusche, wie zu ihm Gott sprach, und sagte: Ich bin der Gott Abraham und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs? Nicht ist Gott der Toten, sondern — Gott der Lebendigen. Ihr seid also sehr irre. Und es kam einer der Schriftgelehrten herbei, der ihren Wortwechsel gehört, und gesehen, daß er ihnen wohl geantwortet hatte, und befragte ihn: Welches ist das allererste Gebot? Jesus aber antwortete ihm: Das allererste Gebot ist: Höre, Israel, der Herr unser Gott ist Herr allein. Und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von deinem ganzen Herzen und von deiner ganzen Seele und von deinem ganzen Gemüte und von deiner ganzen Kraft, das ist das erste Gebot. Und das zweite ähnliche ist dieses: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selber. Größer als diese ist kein anderes Gebot, Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Trefflich, Lehrer, nach der Wahrheit hast du gesagt, daß Einer ist und kein anderer ist außer ihm; und ihn lieben von ganzem Herzen und von ganzem Sinn und von ganzer Seele und von ganzer Kraft, und seinen Nächsten lieben wie sich selber, ist mehr denn alle Brandopfer und Schlachtopfer. Und da Jesus sah, daß er verständig geantwortet, sprach er zu ihm: Du bist nicht weit vom Reiche Gottes. Und niemand wagte mehr ihn zu befragen. Und Jesus hob an, und sagte, indem er im Tempel lehrte: Wie mögen die Schriftgelehrten sagen, daß der Christus Davids Sohn sei? Denn David selbst sprach im heiligen Geiste: Es sagt der Herr zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde mache zum Schemel deiner Füße. David also selber heißt ihn Herrn; und woher ist er sein Sohn? Und die Menge des Volks hörte ihn mit Lust. Und er sagte ihnen in seiner Lehre: Nehmt euch in Acht vor den Schriftgelehrten, welche gern umherwandeln in langen Gewändern, und Begrüßungen auf den Straßen (lieben), und erste Stühle in den Synagogen und erste Plätze bei den Gastmählern; die da verschlingen die Häuser der Witwen, und zum Scheine lange Gebete halten: diese werden um so größere Strafe empfangen. Und Jesus setzte sich der Schatzkammer gegenüber, und schauete, wie das Volk Geld einlegte in die Schatzkammer; und viele Reiche legten viel ein. Und es kam eine arme Witwe, und legte zwei Scherflein ein, das ist ein Heller. Und er rief seine Jünger herbei, und sprach zu ihnen: Wahrlich sage ich euch, daß diese arme Witwe mehr eingelegt hat denn alle, die in die Schatzkammer eingelegt haben. Denn alle haben von ihrem Überflusse eingelegt; diese aber hat von ihrem Mangel alles, was sie hatte, eingelegt, ihr ganzes Vermögen. Zerstörung Jerusalems und Ankunft des MessiasUnd indem er sich wegbegab aus dem Tempel, sagte zu ihm einer seiner Jünger: Lehrer, siehe, welche Steine und welche Gebäude! Und Jesus antwortete, und sprach zu ihm: Siehest du diese großen Gebäude? Es wird hier kein Stein auf dem anderen gelassen werden, der nicht abgebrochen wird. Und als er sich auf dem Ölberg, dem Tempel gegenüber, niedergesetzt hatte, befragten ihn Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas bei Seite: Sage uns, wann dieses sein wird, und welches das Zeichen ist, wann alles dieses wird vollendet werden? Jesus antwortete ihnen, und fing an zu sagen: Seht zu, daß euch niemand irre führe! Denn viele werden kommen in meinem Namen, und sagen: Ich bin es; und werden viele irre führen. Wenn ihr aber hört von Kriegen und Kriegsgerüchten, so erschreckt nicht! denn es muß geschehen, aber noch ist nicht das Ende. Denn es wird Volk wider Volk aufstehen, und Reich wider Reich; und es werden Erdbeben sein aller Orten und werden Hungersnöte und Unruhen sein. Der Anfang der Wehen ist dies. Seht euch vor! Denn sie werden euch Synedrien überliefern, und in Synagogen werdet ihr geschlagen, und vor Statthalter und Könige gestellt werden um meinet willen, zum Zeugnis für sie. Und unter allen Völkern muß zuvor das Evangelium verkündigt werden. Wenn sie euch aber hinführen und überliefern, so sorgt nicht darum, was ihr reden sollt, noch sinnt darauf; sondern was irgend euch verliehen wird in selbiger Stunde, das redet; denn ihr seid es nicht, die da reden, sondern der heilige Geist. Es wird aber der Bruder den Bruder überliefern zum Tode, und der Vater das Kind, und es werden sich erheben Kinder gegen Eltern, und sie zum Tode bringen. Und ihr werdet von allen gehasst sein um meines Namens willen. Wer aber ausharrt bis zum Ende, der wird gerettet werden. Wenn ihr aber den Greuel der Verwüstung, — von welchem Daniel, der Prophet, gesprochen, stehen seht, wo er nicht soll, (wer liest, der versteht!) alsdann fliehe, wer in Judäa ist, in die Gebirge; wer aber auf dem Dache ist, steige nicht hinab ins Haus, noch gehe hinein, um etwas zu holen aus seinem Hause; und wer auf dem Feld ist, kehre nicht zurück, um sein Kleid zu holen. Wehe aber den Schwangeren und den Säugenden in selbigen Tagen! Betet, daß eure Flucht nicht geschehe im Winter! Denn in selbigen Tagen wird Drangsal sein, dergleichen nicht solche gewesen vom Anfang der Schöpfung an, da der Schöpfer geschaffen, bis jetzt, und ferner nicht sein wird. Und hätte nicht der Herr die Tage gekürzt, so würde kein Mensch gerettet; aber um der Auserwählten willen, die er auserwählt, hat er die Tage gekürzt. Und alsdann, wenn jemand zu euch spricht: Siehe, hier ist der Christus! oder Siehe, dort! so glaubt nicht. Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen, und Zeichen und Wunder verrichten, um auch die Auserwählten, wo möglich, zu verführen. Ihr aber seht wohl zu! Siehe, ich habe euch alles vorhergesagt. Doch in selbigen Tagen nach selbiger Drangsal wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond seinen Schein nicht geben, und die Sterne des Himmels werden abfallen, und das Heer am Himmel wird erschüttert werden. Und alsdann werden sie den Menschensohn sehen kommen in Wolken mit großer Macht und Herrlichkeit. Und alsdann wird er seine Engel aussenden, und seine Auserwählten versammeln von den vier Winden, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels. Vom Feigenbaume aber lernt das Gleichnis. Wenn seine Zweige schon saftig geworden, und die Blätter hervortreiben, so merkt ihr, daß der Sommer nahe ist. Also auch ihr, wenn ihr dieses geschehen seht, so merkt daß er nahe ist an der Türe. Wahrlich sage ich euch, daß dieses Geschlecht nicht vergehen wird, bis alles dieses geschehen ist. Himmel und Erde wird vergehen, meine Reden aber werden nicht vergehen. Um selbigen Tag aber oder die Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel im Himmel, auch nicht der Sohn, sondern nur der Vater. Seht zu, wacht und betet! denn ihr wisst nicht, wann die Zeit ist. So wie ein wegreisender Mann, der sein Haus verließ, und seinen Knechten die Verwaltung gab und einem jeglichen sein Geschäft, auch dem Türsteher gebot wachsam zu sein. So seid nun wachsam! denn ihr wisst nicht, wann der Herr des Hauses kommt, Abends oder um Mitternacht oder beim Hahnenruf oder Morgens; damit er nicht plötzlich komme, und euch schlafend finde. Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam! Anschlag des Synedriums gegen Jesum; dessen Salbung; Judas Anerbieten; Passahmahl; Jesu Seelenkampf; Gefangennahme und Verhör vor dem Synedrium; Petrus VerleugnungUnd es war das Passah und das Fest des Ungesäuerten nach zwei Tagen. Und es trachteten die Hohenpriester und Schriftgelehrten, wie sie ihn mit List griffen und töteten. Sie sagten aber: Nicht am Feste, es möchte sonst ein Volksaufruhr entstehen. Und als er in Bethanien war, im Hause Simons, des Aussätzigen, und zu Tische lag, kam ein Weib mit einem alabasternen Fläschchen voll Salbe, schier köstlicher Narde, und zerbrach das Fläschchen, und goß es über sein Haupt herab. Es entrüsteten sich aber etliche bei sich, und sagten: Wozu ist diese Verschwendung der Salbe geschehen? Denn es konnte diese Salbe um mehr denn dreihundert Denare verkauft, und den Armen gegeben werden. Und sie schalten sie. Jesus aber sprach: Laßt sie! warum macht ihr ihr Mühe? Eine schöne Tat hat sie an mir getan. Allezeit habt ihr die Armen bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen wohltun; mich aber habt ihr nicht allezeit. Was sie konnte, tat sie; sie salbte zum Voraus meinen Leib zur Leichenbereitung. Wahrlich sage ich euch: Wo irgend dieses Evangelium verkündigt wird in der ganzen Welt, wird auch, was diese getan, erzählt werden zu ihrem Gedächnis. Und Judas, der Ischariot, einer der Zwölfe, ging zu den Hohenpriestern, um ihn denselben zu überliefern. Da sie das hörten, freueten sie sich, und versprachen ihm Geld zu geben, und er suchte, wie er ihn schicklich überliefern könnte. Und am ersten Tage des Ungesäuerten, als man das Passah schlachtete, sagten zu ihm seine Jünger: Wo willst du daß wir hingehen, und das Passah bereiten, daß du es essest? Und er sandte zwei seiner Jünger aus, und sagte zu ihnen: Geht in die Stadt, so wird euch ein Mensch begegnen, der einen Wasserkrug trägt: folgt ihm, und wo er irgend hineingegangen, da sprecht zu dem Hausherrn: Der Lehrer sagt: Wo ist die Herberge, wo ich das Passah mit meinen Jüngern essen kann? Und er wird euch ein großes, mit Polstern belegtes, zubereitetes Gemach zeigen: daselbst bereitet uns (das Mahl). Und seine Jünger gingen fort, und kamen in die Stadt, und fanden, wie er ihnen gesagt, und bereiteten das Passah. Und als es Abend geworden, kam er mit den Zwölfen. Und da sie zu Tische lagen und aßen, sprach Jesus: Wahrlich sage ich euch, daß einer von euch mich überliefern wird, der mit mir ißt. Sie aber fingen an sich zu betrüben und zu ihm zu sagen, einer nach dem anderen: Ich doch nicht? und ein anderer: Ich doch nicht? Er antwortete, und sprach zu ihnen: Einer von den Zwölfen, der mit mir in die Schüssel tunkt. Der Menschensohn geht zwar dahin, so wie von ihm geschrieben steht; wehe aber selbigem Menschen, durch welchen der Menschensohn überliefert wird! Es wäre ihm besser, wenn selbiger Mensch nicht geboren wäre. Und da sie aßen, nahm Jesus Brot, sprach den Segen, brach und gab es ihnen, und sprach: „Nehmt, — eßt! das ist mein Leib." Und er nahm den Kelch, sprach das Dankgebet, und gab ihnen denselben; und sie tranken alle daraus. Und er sprach zu ihnen: Das ist mein Blut, das des neuen Bundes, das für viele vergossen wird. Wahrlich sage ich euch, daß ich hinfort nicht mehr trinken werde vom Gewächse des Weinstocks, bis zu jenem Tage, wenn ich es erneut trinke im Reiche Gottes. Und nachdem sie lobgesungen, gingen sie hinaus auf den Ölberg. Und Jesus sagt zu ihnen: Alle werdet ihr mir abtrünnig werden in dieser Nacht; denn es steht geschrieben: Ich werde den Hirten schlagen, und es werden sich zerstreuen die Schafe. Doch nach meinem Auferstehen will ich vor euch vorausgehen nach Galiläa. Da sprach Petrus zu ihm: Und wenn alle abtrünnig werden, ich doch nicht. Und Jesus sagte zu ihm: Wahrlich sage ich dir, daß du heute in dieser Nacht, ehe denn der Hahn zweimal gerufen, mich dreimal verleugnen wirst. Er aber sagte mehr und mehr: Wenn ich mit dir sterben müßte, so will ich dich nicht verleugnen. Gleicherweise sagten auch die übrigens alle. Und sie kamen zu einem Gute, des Name Gethsemane ist. Und er sagt zu seinen Jüngern: Setzt euch da, bis ich gebetet habe. Und er nahm Petrus und Jakobus und Johannes mit sich, und fing an zu bangen und sich zu ängstigen. Und er sagte zu ihnen: Meine Seele ist tief betrübt bis zum Tode: bleibt hier und wacht! Und er ging ein wenig weiter, und fiel zur Erde, und betete, daß, wäre es möglich, die Stunde vor ihm vorüberginge. Und er sagte: Abba, Vater, alles ist dir möglich! Laß diesen Kelch vor mir vorübergehen; doch nicht, was ich will, sondern was du. Und er kam, und fand sie schlafend, und sagte zu Petrus: Simon, du schläfst? vermochtest du nicht eine Stunde zu wachen? Wacht und betet, auf daß ihr nicht in Versuchung fallt! Der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber schwach. Und er ging wiederum hin, und betete, indem er dasselbe sprach. Und er kehrte zurück, und fand sie wiederum schlafend; denn ihre Augen waren beschwert, und sie wußten nicht, was sie ihm antworten sollten. Und er kam zum dritten Mal, und sagte zu ihnen: Schlaft die übrige Zeit und ruht! Es ist genug! Die Stunde ist gekommen: siehe, der Menschensohn wird überliefert in die Hände der Sünder. steht auf, laßt uns gehen! Siehe, der mich überliefert, hat sich genaht. Und alsbald, während er noch redete, langte Judas an, der einer der Zwölfe war, und mit ihm ein großer Haufe mit Schwertern und Stangen, von den Hohenpriestern und Schriftgelehrten und Ältesten her. Es hatte aber, der ihn überlieferte, ihnen ein Merkzeichen gegeben, und gesagt: Wen ich küssen werde, er ist's: ihn greift, und führt ihn wohlverwahrt fort. Und wie er kam, trat er alsbald zu ihm, und sagte: Rabbi, Rabbi! und küsste ihn. Jene aber legten ihre Hände an ihn, und griffen ihn. Einer aber von den Umstehenden zog das Schwert, und schlug nach dem Knechte des Hohenpriesters, und hieb ihm das Ohr ab. Und Jesus hob an, und sprach zu ihnen: Wie gegen einen Räuber seid ihr ausgezogen mit Schwertern und Stangen, um mich zu fangen; täglich war ich bei euch im Tempel, und lehrte, und ihr habt mich nicht gegriffen. Aber es mußten die Schriften erfüllt werden. Und es verließen ihn alle, und flohen. Und ein gewisser Jüngling folgte ihm, der ein Leintuch auf der bloßen Haut anhatte, und es griffen ihn die Leute; er aber ließ das Leintuch fahren und floh nackt von ihnen. Und sie führten Jesum fort zum Hohenpriester, und es versammelten sich mit ihm alle Hohenpriester und Älteste und Schriftgelehrte. Und Petrus folgte ihm von ferne bis in den Hof des Hohenpriesters hinein, und er saß unter den Dienern, und wärmte sich am Feuer. Die Hohenpriester nun und das ganze Synedrium suchten, wider Jesum Zeugnis, um ihn zum Tode zu bringen; und sie fanden keines. Denn viele zeugten falsch wider ihn, und die Zeugnisse waren nicht gleich. Und einige traten auf, und zeugten falsch wider ihn, und sagten: Wir haben ihn sagen gehört: Ich will diesen mit Händen gemachten Tempel abbrechen, und binnen drei Tagen einen anderen, nicht mit Händen gemachten, aufbauen. Aber auch so war ihr Zeugnis nicht gleich. Da trat der Hohepriester auf in die Mitte, und befragte Jesum, und sagte: Antwortest du nichts, was diese wider dich zeugen? Er aber schwieg, und antwortete nichts. Wiederum befragte ihn der Hohepriester, und sagte zu ihm: Bist du der Christus, der Sohn des Hochgepriesenen? Jesus sprach: Ich bin es. Und ihr werdet den Menschensohn sehen zur Rechten sitzen der Majestät, und kommen mit den Wolken des Himmels. Da zerriß der Hohepriester sein Kleid, und sagte: Was haben wir noch Zeugen nötig? Ihr habt die Lästerung gehört. Was scheint euch? Und sie verurteilten ihn alle des Todes schuldig zu sein. Und es fingen etliche an ihn anzuspeien, und verhüllten sein Angesicht, und sagten zu ihm: Prophezeie! Und die Diener schlugen ihn auf den Backen. Und während Petrus im Hofe unten war, kam eine von den Mägden des Hohenpriesters. Und da sie den Petrus sich wärmen sah, blickte sie ihn an, und sagte: Auch du warst bei dem Nazarener Jesus. Er aber leugnete und sagte: Ich weiß nicht und verstehe nicht, was du sagst. Und er ging hinaus in den Vorhof, da rief der Hahn. Und die Magd sah ihn wiederum, und fing an zu den Umstestehenden zu sagen: Dieser ist einer von ihnen. Er aber leugnete wiederum. Und kurz darauf sagten wiederum die Umstehenden zu Petrus: Wahrhaftig, du bist einer von ihnen; denn du bist auch ein Galiläer, und deine Sprache gleicht. Er aber fing an sich zu verwünschen und zu schwören: Ich kenne diesen Menschen nicht, von dem ihr redet! Und alsbald zum zweiten Mal rief der Hahn. Da erinnerte sich Petrus an die Rede, die Jesus zu ihm gesagt: Ehe der Hahn zweimal gerufen, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er bedachte es, und weinte. Jesus Überlieferung an Pilatus, Verhör, Verurteilung, Kreuzigung, Tod und BegräbnisUnd alsbald gegen Morgen beratschlagten sich die Hohenpriester mit den Ältesten und Schriftgelehrten, das ganze Synedrium, banden dann Jesum, brachten ihn fort, und überlieferten ihn dem Pilatus. Und es befragte ihn Pilatus: Bist du der König der Juden? Er antwortete, und sprach zu ihm: Du sagst es. Und es klagten ihn die Hohenpriester vieler Dinge an. Und Pilatus fragte ihn wiederum, und sagte: Antwortest du nichts? Siehe, was sie alles wider dich zeugen! Jesus aber antwortete nichts mehr, so daß sich Pilatus verwunderte. Je am Feste aber gab er ihnen einen Gefangenen los, welchen sie verlangten. Es war aber einer, genannt Barabbas, samt den Mitaufrührern gefangen, welche bei dem Aufruhr einen Mord begangen hatten. Und das Volk schrie auf, und fing an zu verlangen, (daß er ihnen täte), wie er ihnen immer tat. Pilatus antwortete, und sagte: Wollt ihr, das ich euch den König der Juden losgebe? Denn er merkte, daß ihn die Hohenpriester aus Neid überliefert hatten. Die Hohenpriester aber wiegelten das Volk auf, daß er ihm lieber den Barabbas losgehen sollte. Pilatus antwortete, und sprach wiederum zu ihnen: Was wollt ihr nun, daß ich mit dem tue, den ihr König der Juden nennt? Sie aber schrieen wiederum: Kreuzige ihn! Pilatus sagte zu ihnen: Was hat er denn Böses getan? Sie aber schrieen übermäßig: Kreuzige ihn! Da nun Pilatus dem Volke willfahren wollte, gab er ihnen den Barabbas los, und überlieferte Jesum, nachdem er ihn gegeißelt, zur Kreuzigung. Die Kriegsknechte aber führten ihn hinein in den Hof, das ist das Prätorium, und riefen die ganze Kohorte zusammen. Und sie zogen ihm Purpur an, und flochten und setzten ihm einen Dornenkranz auf. Und sie fingen an ihn zu begrüßen: Sei gegrüßt, König der Juden! Und sie schlugen ihn aufs Haupt mit einem Rohre, spieen ihn an, knieeten nieder, und verehrten ihn. Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Purpur aus, und zogen ihm sein eignes Gewand an; und dann führten sie ihn hinaus, daß sie ihn kreuzigten. Und sie nötigten einen gewissen Simon von Kyrene, der vorüberging und vom Felde kam, den Vater des Alexander und Rufus, daß er sein Kreuz tragen mußte. Und sie brachten ihn an den Ort Golgatha, das ist verdolmetscht Schädelstätte. Und sie gaben ihm Myrrhenwein zu trinken; er aber nahm ihn nicht. Und nachdem sie ihn gekreuzigt, teilten sie seine Kleider unter sich, indem sie das Los darüber warfen, wer was bekäme. Es war aber die dritte Stunde, da kreuzigten sie ihn. Und es war die Überschrift seiner Schuld überschrieben: Der König der Juden. Und mit ihm kreuzigen sie zwei Räuber, einen zu seiner Rechten und einen zu seiner Linken. — Und so ward die Schrift erfüllt, welche sagt: Und zu den Übeltätern ward er gezählt. Und die Vorübergehenden lästerten ihn, indem sie mit dem Kopfe nickten, und sagten: Ei! der du den Tempel zerstörst, und in drei Tagen ihn aufbauest, hilf dir selber, und steige herab vom Kreuze! Gleicherweise — aber spotteten auch die Hohenpriester unter einander mit den Schriftgelehrten, und sagten: Andern hat er geholfen, sich selber kann er nicht helfen! Christus, der König von Israel, steige nun herab vom Kreuze, auf daß wir es sehen und glauben! Und die mit ihm gekreuzigt waren, schmähten ihn auch. Als es aber die sechste Stunde war, kam eine Finsternis über das ganze Land, bis zur neunten Stunde. Und in der neunten Stunde schrie Jesus mit lauter Stimme, und sagte: Eloi, eloi, lamma sabachthani, das ist verdolmetscht: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Und etliche der Umstehenden, die es hörten, sagten: Siehe, er ruft den Elia. Es lief nun einer hin, und füllte einen Schwamm mit Essig, steckte ihn an ein Rohr, und tränkte ihn, indem er sagte: Laßt! wir wollen sehen, ob Elia kommt, ihn abzunehmen. Jesus aber gab einen lauten Schrei von sich, und verschied. Und der Vorhang im Tempel zerriß in zwei Stücke, von oben bis unten. Da aber der Hauptmann, der ihm gegenüber stand, sah, daß er mit solchem Geschrei verschied, sprach er: Wahrhaftig, dieser Mensch war (der) Sohn Gottes. Es sahen aber auch Weiber von ferne zu, unter welchen auch Maria, die Magdalenerin, und Maria, Jakobus des Kleinen und Joses Mutter, und Salome waren, welche auch, als er in Galiläa war, ihm folgten, und für ihn sorgten, und noch viele andere, die mit ihm hinaufgezogen gen Jerusalem. Und als es schon Abend geworden, weil es Rüstag war, das ist Vorsabbath, kam Joseph von Arimathäa, ein angesehener Ratsherr, welcher ebenfalls auf das Reich Gottes wartete, und wagte es, und ging zu Pilatus, und erbat sich den Leichnam Jesu. Pilatus aber wunderte sich, dass er schon gestorben sei, und rief den Hauptmann herbei, und fragte ihn, ob er bereits gestorben sei? Und da er es vom Hauptmann erfuhr, schenkte er dem Joseph den Leichnam. Und er kaufte Leinwand, nahm ihn ab, wickelte ihn in Leinwand, und legte ihn in ein Grab, welches aus Felsen gehauen war; und dann wälzte er einen Stein an des Grabes Türe. Maria aber, die Magdalenerin, und Maria, Joses (Mutter), sahen, wo er hingelegt war. Jesu Auferstehung und HimmelfahrtUnd als unterdessen der Sabbat vergangen war, kauften Maria, die Magdalenerin, und Maria, Jakobus Mutter, und Salome Spezereien, auf daß sie kämen, und ihn salbten. Und sehr frühe am ersten Wochentage kamen sie zu dem Grabe, als die Sonne aufgegangen war. Und sie sprachen zu einander: Wer wird uns den Stein wegwälzen aus der Türe des Grabes? Und da sie aufblickten, sahen sie, daß der Stein weggewälzt war. Denn er war sehr groß. Und sie traten hinein in das Grab, und sahen einen Jüngling zur Rechten sitzen, angetan mit einem weißen Gewande; und sie entsetzten sich. Er aber sagte zu ihnen: Entsetzt euch nicht! Jesum sucht ihr, den Nazarener, den Gekreuzigten: er ist auferstanden, er ist nicht hier: siehe, hier ist die Stätte, wo sie ihn hingelegt hatten. Doch geht, und sprecht zu seinen Jüngern und zu Petrus: Er geht vor euch voraus nach Galiläa: daselbst werdet ihr ihn sehen, so wie er euch gesagt. Und sie gingen — eilend hinaus, und flohen vom Grabe; es hatte sie aber Schrecken und Entsetzen ergriffen, und sie sagten niemanden nichts; denn sie fürchteten sich. Nachdem er aber auferstanden des Morgens früh am ersten Wochentage, erschien er zuerst Maria, der Magdalenerin, von welcher er sieben Teufel ausgetrieben hatte. Selbige ging hin, und verkündigte es denen, die mit ihm gewesen waren, die da trauerten und weinten. Und selbige, da sie hörten, daß er lebe, und von ihr gesehen worden, glaubten nicht. Nach diesem zeigte er sich zwei von ihnen unterwegs in einer anderen Gestalt, als sie über Feld gingen. Und selbige gingen hin, und verkündigten es den übrigen; aber auch diesen glaubten sie nicht. Hinterher zeigte er sich den Elfen selbst, als sie zu Tische lagen, und schalt ihren Unglauben und Hartsinnigkeit, daß sie denen, die ihn auferstanden gesehen, nicht geglaubt hatten. Und er sprach zu ihnen: Geht hin in alle Welt, und verkündigt das Evangelium allen Menschen! Wer da glaubt und getauft wird, der wird gerettet werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden. Und diese Zeichen werden die, so glauben, begleiten: in meinem Namen werden sie Teufel austreiben, mit neuen Zungen reden, Schlangen tragen, und wenn sie etwas tötliches getrunken, wird es ihnen nicht schaden; Kranken werden sie Hände auflegen, und sie werden genesen. Der Herr nun, nachdem er zu ihnen geredet, ward aufgenommen in den Himmel, und setzte sich zur Rechten Gottes. Jene aber zogen aus, und verkündigten überall, indem der Herr mitwirkte, und die Lehre bekräftigte durch die begleitenden Zeichen. Ankündigung der Geburt des Johannes und Jesu; Geburt des ErsterenSintemal es viele unternommen eine Erzählung zusammenzustellen von den unter uns vorgegangenen Geschichten, so wie sie uns diejenigen überliefert haben, welche von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen: so habe auch ich mich entschlossen, nachdem ich alles von Anbeginn genau verfolgt, es dir der Reihe nach aufzuschreiben, verehrtester Theophilus, damit du von den Lehren, in welchen du unterrichtet bist, die Gewißheit erkennst. Es war in den Tagen Herodes, des Königs von Judäa, ein Priester, mit Namen Zacharias, aus der Abteilung Abia's, und sein Weib von den Töchtern Aarons, ihr Name Elisabeth. Sie waren aber beide gerecht vor Gott, und wandelten in allen Geboten und Satzungen des Herrn tadellos. Und sie hatten kein Kind, weil Elisabeth unfruchtbar war, und beide in die Jahre gekommen waren. Es geschah aber, als er das Priesteramt verrichtete, in der Ordnung seiner Abteilung, vor Gott, traf ihn durchs Los, nach der Gewohnheit des Priesteramtes, das Räuchern, und er ging hinein in den Tempel des Herrn. Und die ganze Menge des Volkes stand betend draußen zur Zeit des Räucherns. Da erschien ihm ein Engel des Herrn, stehend zur Rechten des Rauchaltars. Und Zacharias erschrak, da er ihn sah, und Furcht befiel ihn. Es sprach aber der Engel zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias! Denn dein Gebet ist erhört worden, und dein Weib Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, und du wirst dessen Namen Johannes heißen. Und du wirst Freude und Wonne haben, und viele werden sich über seine Geburt freuen. Denn er wird groß sein vor dem Herrn, und Wein und starkes Getränke wird er nicht trinken, und mit dem heiligen Geiste wird er erfüllt werden schon von Mutterleibe an. Und viele der Söhne Israels wird er bekehren zu dem Herrn, ihrem Gott. Und er wird vor ihm hergehen im Geiste und in der Kraft Elia's, um die Herzen der Väter zu den Kindern zu kehren, und die Ungehorsamen zur Gesinnung der Gerechten, um dem Herrn ein bereitetes Volk zuzurichten. Und Zacharias sprach zu dem Engel: Woran kann ich solches wissen? Denn ich bin alt, und auch mein Weib ist in die Jahre gekommen. Da antwortete der Engel, und sprach zu ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und bin gesandt, zu dir zu reden, und dir solches zu verkündigen. Aber siehe, du wirst stumm sein und nicht reden können, bis auf den Tag, da dies geschehen wird; darum, daß du meinen Worten nicht geglaubt hast, welche in Erfüllung gehen werden zu ihrer Zeit. Und das Volk wartete auf Zacharias, und verwunderte sich, da er verzog im Tempel. Als er nun herauskam, konnte er nicht zu ihnen reden; und sie merkten, daß er eine Erscheinung gesehen im Tempel; und er winkte ihnen, und blieb stumm. Und es geschah, als die Tage seines Amtes vorüber waren, ging er nach Hause. Nach diesen Tagen aber empfing sein Weib Elisabeth. Und sie verbarg sich fünf Monde, indem sie sagte: Also hat mir der Herr getan zur Zeit, da er mich gnädig angesehen, um meine Schmach von mir zu nehmen unter den Menschen. Im sechsten Mond aber ward der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, mit Namen Nazareth, zu einer Jungfrau, die verlobt war einem Manne mit Namen Joseph aus dem Hause Davids; und der Name der Jungfrau war Maria. Und der Engel, kam zu ihr hinein, und sprach: Sei gegrüßt, Begnadigte! der Herr ist mit dir, gesegnet bist du unter den Weibern! Sie aber, als sie ihn sah, erschrak über seine Rede, und gedachte, welch ein Gruß das sein möge. Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! denn du hast Gnade gefunden bei Gott. Und siehe, du wirst schwanger werden, und einen Sohn gebären, und dessen Namen Jesus heißen. Dieser wird groß sein, und Sohn des Höchsten genannt werden, und ihm wird Gott, der Herr, den Thron Davids, seines Vaters, geben. Und er wird König sein über das Haus Jakobs in alle Ewigkeit, und seines Königtums wird kein Ende sein. Maria aber sprach zu dem Engel: Wie kann solches sein, da ich von keinem Manne weiß? Und der Engel antwortete, und sprach zu ihr: Der heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten dich überschatten: darum auch das, was geboren wird, als heilig, Sohn Gottes wird genannt werden. Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, auch sie ist schwanger mit einem Sohne in ihrem Alter, und sie, die unfruchtbar geheißen, geht jetzt im sechsten Monde. Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich. Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Herrn Magd; es geschehe mir, wie du gesagt. Und der Engel ging hinweg von ihr. Maria aber machte sich auf in selbigen Tagen, und reiste in das Gebirge in Eile, in eine Stadt in Juda. Und sie kam in das Haus des Zacharias, und grüßte Elisabeth. Und es geschah, als Elisaheth den Gruß Maria's hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leibe. Und Elisabeth ward voll des heiligen Geistes, und rief mit lauter Stimme, und sprach: Gesegnet bist du unter den Weibern, und gesegnet die Frucht deines Leibes! Und wie widerfährt mir das, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, als mein Ohr deinen Gruß vernahm, hüpfte das Kind in Frohlocken in meinem Leibe. Und Heil dir, daß du geglaubt hast, daß das dir vom Herrn Verkündigte in Erfüllung gehen wird! Und Maria sprach: Es preist meine Seele den Herrn, und mein Geist frohlockte über Gott, meinen Heiland, daß er blickte auf die Niedrigkeit seiner Magd! Denn siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter. Großes hat er mir getan, der Allmächtige; heilig ist sein Name, und seine Gnade dauert auf alle Geschlechter gegen die, so ihn fürchten. Er hat Gewalt geübt mit seinem Arme, zerstreuet, die hoffärtig sind in ihres Herzens Gesinnung. Er hat Gewaltige vom Trone gestoßen, und Niedrige erhöht; Hungrige hat er mit Gutem gesättigt, und Reiche leer fortgeschickt. Er hat sich Israels, seines Knechtes, angenommen, um zu gedenken der Gnade (so wie er unseren Vätern verheißen) gegen Abraham und seinen Samen in Ewigkeit. Maria aber blieb bei ihr drei Monden, und kehrte dann zurück nach ihrem Hause. Es kam aber für Elisabeth die Zeit zu gebären, und sie gebar einen Sohn. Und es hörten ihre Nachbarn und Verwandten, daß der Herr große Gnade an ihr bewiesen, und freueten sich mit ihr. Und es geschah am achten Tage, da kamen sie, das Kind zu beschneiden; und sie nannten es nach dem Namen seines Vaters Zacharias. Aber seine Mutter hob an, und sprach: Nein! sondern er soll Johannes heißen. Und sie sprachen zu ihr: Niemand ist in deiner Verwandtschaft, der mit diesem Namen genannt wird. Da winkten sie seinem Vater, wie er ihn etwa genannt wissen wolle. Und er forderte ein Täfelchen, und schrieb also: Johannes ist sein Name. Und sie verwunderten sich alle. Es tat sich aber sogleich sein Mund auf und seine Zunge, und er redete, indem er Gott pries. Und es kam über alle Furcht, die um sie her wohnten, und im ganzen Gebirge von Judäa wurden alle diese Dinge ruchbar. Und alle, die es hörten, nahmen es zu Herzen, und sprachen: Was wird wohl aus diesem Kinde werden? Und die Hand des Herrn war mit ihm. Und Zacharias, sein Vater, ward voll des heiligen Geistes, und prohezeiete, und sprach: Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, daß er gnädig hergesehen, und seinem Volke Erlösung geschafft, und uns ein Horn der Rettung aufgerichtet im Hause Davids, seines Knechtes, (so wie er verheißen durch den Mund seiner heiligen Propheten von Alters her;) Rettung von unsren Feinden und aus der Hand aller unsrer Hasser, um Gnade zu üben an unsren Vätern, und seines heiligen Bundes zu gedenken, des Schwurs, den er geschworen Abraham, unserem Vater, uns zu verleihen, daß wir furchtlos, gerettet aus der Hand unsrer Feinde, ihm dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinem Angesichte unser Lebenlang. Und du, Kindlein, wirst Prophet des Höchsten heißen; denn du wirst hergehen vor dem Herrn, ihm den Weg zu bereiten, um Erkenntnis des Heils zu geben seinem Volke in Vergebung seiner Sünden, vermöge der erbarmenden Gnade unseres Gottes, durch welche uns erschienen das Licht aus der Höhe. um zu bestrahlen die, so im Dunkel und Todesschatten wohnen, um unsere Füße auf den Weg des Heils zu richten. Das Kind aber wuchs, und erstarkte an Geist; und er war in der Wüste bis zum Tage seines Auftritts vor Israel. Geburt, Beschneidung und Darbringung Jesu; er lehrt im TempelEs geschah aber in selbigen Tagen, daß ein Gebot ausging vom Kaiser Augustus, daß alle Welt sich aufschreiben ließe. Diese erste Aufschreibung geschah zur Zeit, da Quirinus Landpfleger über Syrien war. Und es gingen alle, sich aufschreiben zu lassen, ein jeglicher in seine Stadt. Es zog aber auch Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, nach Judäa in die Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, (darum, daß er aus dem Hause und Geschlechte Davids war,) um sich aufschreiben zu lassen mit Maria, seinem verlobten Weibe, welche schwanger war. Es geschah aber, als sie daselbst waren, kam die Zeit, da sie gebären sollte. Und sie gebar ihren erstgebornen Sohn, und wickelte ihn in Windeln, und legte ihn in die Krippe, weil sie keinen Raum hatten in der Herberge. Und es waren Hirten in selbiger Gegend auf dem Felde, welche Nachtwache hielten über ihrer Herde. Und siehe, ein Engel des Herrn erschien ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umleuchtete sie und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Denn siehe, ich verkündige euch große Freude, die dem ganzen Volke widerfahren wird. Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das sei euch das Zeichen: ihr werdet ein Kind finden, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegend. Und alsbald war bei dem Engel eine Menge himmlischer Heerscharen, welche Gott lobten, und sprachen: Preis in der Höhe Gott, und auf Erden Heil, (Gottes) Wohlgefallen an den Menschen. Und es geschah, als die Engel von ihnen weggegangen gen Himmel, so sprachen die Menschen, die Hirten, zu einander: Laßt uns doch gen Bethlehem gehen, und diese Sache sehen, die geschehen ist, die uns der Herr kund getan. Und sie kamen eilend, und fanden Maria und Joseph und das Kind in der Krippe liegend. Und da sie es sahen, erzählten sie von der Rede, die ihnen gesagt worden von diesem Kinde. Und alle, die es hörten, wunderten sich über das, was ihnen von den Hirten gesagt worden. Maria aber bewahrte alle diese Worte, und erwägte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten zurück, indem sie Gott priesen und lobten über alles, was sie gehört und gesehen, so wie ihnen gesagt worden. Und da acht Tage um waren, wo er beschnitten werden sollte, so ward sein Name Jesus genannt, welcher genannt war vom Engel, ehe er im Mutterleibe empfangen war. Und da die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetze Mose's kamen, brachten sie ihn hinauf gen Jerusalem, um ihn dem Herrn darzustellen, so wie im Gesetze des Herrn geschrieben steht: Alles Männliche, das die Mutter bricht, soll dem Herrn heilig sein, und um ein Opfer zu bringen, so wie geboten ist im Gesetze, ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. Und siehe, es war ein Mann zu Jerusalem, mit Namen Simeon: und dieser Mann war gerecht und fromm, und wartete auf den Trost Israels, und der heilige Geist war auf ihm. Und es war ihm geweissagt vom heiligen Geist, daß er den Tod nicht sehen sollte, bevor er den Christus des Herrn gesehen. Und er kam im Geiste in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus hineinbrachten, um mit ihm zu tun nach der Gewohnheit des Gesetzes, so nahm er es in seine Arme, und pries Gott, und sprach: Nun läßt du deinen Diener, o Herr, wie du gesagt, in Frieden scheiden; denn meine Augen haben dein Heil gesehen, das du bereitet hast im Angesichte aller Völker, ein Licht zur Offenbarung für die Völker, und die Herrlichkeit deines Volkes Israel. Und sein Vater und seine Mutter verwunderten sich über das, was über ihn gesagt wurde. Und Simeon segnete sie, und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser steht da zum Fallen und Aufstehen vieler in Israel, und als ein widersprochenes Zeichen, aber deine Seele auch wird ein Schwert durchdringen; auf daß vieler Herzen Gesinnungen offenbar werden. Und es war eine Prophetin, Hanna, Tochter Phanuels, aus dem Stamm Asser; selbige war hoch in die Jahre gekommen, und hatte sieben Jahre gelebt mit einem Manne seit ihrer Jungfrauschaft; und selbige war eine Witwe von ungefähr vier und achtzig Jahren, welche nicht vom Tempel wich, und Gott diente mit Fasten und Beten Tag und Nacht. Und diese trat zu selbiger Stunde hinzu, und danksagte dem Herrn, und redete von ihm zu allen, welche auf Erlösung warteten in Jerusalem. Und als sie alles vollendet hatten nach dem Gesetze des Herrn, kehrten sie zurück nach Galiläa in ihre Stadt Nazareth. Das Kind aber wuchs, erstarkte — an Geist und war voll Weisheit; und Gottes Gnade war auf ihm. Und es zogen seine Eltern jährlich hinauf gen Jerusalem am Passahfeste. Und als er zwölf Jahre alt war, gingen sie mit ihm hinauf gen Jerusalem nach der Gewohnheit des Festes; und als sie die Tage zugebracht, da sie zurückkehrten, blieb der Knabe Jesus zu Jerusalem; und Joseph und seine Mutter wußten es nicht, Da sie aber meinten, er wäre bei der Reisegesellschaft, kamen sie eine Tagreise weit, und suchten ihn dann unter den Verwandten und Bekannten. Und da sie ihn nicht gefunden, kehrten sie um gen Jerusalem, und suchten ihn. Und es geschah, nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel sitzend inmitten der Lehrer, und ihnen zuhörend, und sie befragend. Es verwunderten sich aber alle, die ihn hörten, über seine Einsicht und seine Antworten. Und da ihn seine Eltern sahen, erstaunten sie, und seine Mutter sprach zu ihm: Kind, warum hast du uns also getan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht. Und er sprach zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wußtet ihr nicht, daß ich in dem. was meines Vaters ist, sein muß? Und sie verstanden die Rede nicht, die er ihnen sagte. Und er zog mit ihnen hinab, und kam gen Nazareth, und war ihnen untertan. Und seine Mutter bewahrte alle diese Dinge in ihrem Herzen. Und Jesus nahm zu an Weisheit und Alter und Huld bei Gott und den Menschen. Johannes der Täufer; Jesu Taufe, Geschlechtsregister und VersuchungIm fünfzehnten Jahre der Regierung des Kaisers Tiberius, als Pontius Pilatus Landpfleger von Juda, und Tetrarch von Galiläa Herodes, Philippus, sein Bruder, aber Tetrarch von Ituräa und der Landschaft Trachonitis, und Lysanias Tetrarch von Abilene war, unter dem Hohenpriester Hannas und Kaiphas, geschah das Wort Gottes an Johannes, Zacharias Sohn, in der Wüste. Und er kam in die ganze umliegende Gegend des Jordans, und verkündigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden; so wie geschrieben steht im Buche der Weissagungen Jesaja's, des Propheten, der da sagt: Die Stimme eines Rufenden in der Wüste: .Bereitet den Weg des Herrn, macht eben seine Pfade. Jedes Tal soll ausgefüllt, und jeder Berg und Hügel erniedrigt werden; und was krumm ist, soll gerade, und was höckerig ist, soll ebener Weg werden. Und alles Fleisch soll das Heil Gottes sehen. Er sagte nun zu dem Volke, das hinausging, um sich von ihm taufen zu lassen: Ihr Otternbrut! Wer hat euch gelehrt dem kommenden Zorne entfliehen zu können? So bringt denn der Buße würdige Früchte! Und fangt nicht an zu sprechen bei euch selbst: Wir haben zum Vater Abraham. Denn ich sage euch, daß Gott vermag aus diesen Steinen dem Abraham Kinder hervorzubringen. Schon ist aber auch die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt: jeglicher Baum nun, der keine gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Und es fragte ihn das Volk, und sagte: Was sollen wir nun tun? Und er antwortete und sagte zu ihnen: Wer zwei Röcke hat, der teile dem mit, der keinen hat; und wer Speise hat, der tue auch also. Es kamen aber auch Zöllner, um sich taufen zu lassen, und sprachen zu ihm: Lehrer, was sollen wir tun? Und er sprach zu ihnen: Fordert nicht mehr ein als das euch festgesetzte! Es fragten ihn aber auch Kriegsleute, und sprachen: Und was sollen wir tun? Und er sprach zu ihnen: Beraubt und übervorteilt niemanden, und laßt euch genügen an eurem Solde! Da aber das Volk in Erwartung war, und alle in ihrem Herzen von Johannes dachten, ob er nicht der Christus sein möge: hob Johannes an, und sagte zu allen: Ich taufe euch (nur) mit Wasser; es kommt aber der, der stärker ist denn ich, dessen Schuhriemen ich nicht tauglich bin aufzulösen: er wird euch taufen mit dem heiligen Geiste und Feuer. Er hält in seiner Hand seine Wurfschaufel, und wird seine Tenne reinigen, und den Weizen sammeln in seinen Speichern, die Spreu aber verbrennen mit unauslöschlichem Feuer. Vieles nun auch anderes verkündigte er ermahnend dem Volke. Herodes aber, der Tetrarch, da er von ihm gestraft wurde um Herodias, — Philippus, seines Bruders, Weib, und um alles Böse, das Herodes getan, fügte zu allem auch dieses, daß er den Johannes ins Gefängnis schloß. Es geschah aber, da alles Volk getauft war, als auch Jesus getauft war und betete, daß sich der Himmel auftat, und der heilige Geist herabstieg in leiblicher Gestalt gleich einer Taube auf ihn, und eine Stimme vom Himmel erscholl, — die da sagte: "Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen." Und Jesus war ungefähr dreißig Jahre alt, als er anfing, und war, wie man dafür hielt, Sohn Joseph, des Sohnes Eli's, des Sohnes Mattats, des Sohnes Levi's, des Sohnes Melchi's, des Sohnes Janna's, des Sohnes Josephs, des Sohnes Mattathia's, des Sohnes Amos, des Sohnes Nahums, des Sohnes Esli's, des Sohnes Haggai's, des Sohnes Maaths, des Sohnes Mattathia's, des Sohnes Semei's, des Sohnes Josephs, des Sohnes Juda's, des Sohnes Johanna's, des Sohnes Resa's, des Sohnes Serubabels, des Sohnes Sealthiels, des Sohnes Neri's, des Sohnes Melchi's, des Sohnes Addi's, des Sohnes Kosams, des Sohnes Elmodams, des Sohnes Ers, des Sohnes Jose's, des Sohnes Eliesers, des Sohnes Jorims, des Sohnes Mattats, des Sohnes Levi's, des Sohnes Simeons, des Sohnes Juda's, des Sohnes Josephs, des Sohnes Jonans, des Sohnes Eliakims, des Sohnes Melea's, des Sohnes Mainans, des Sohnes Mattatha's, des Sohnes Nathans, des Sohnes David's, des Sohnes Isai's, des Sohnes Obeds, des Sohnes Boas, des Sohnes Salmons, des Sohnes Nahessons, des Sohnes Aminadabs, des Sohnes Arams, des Sohnes Hezrons, des Sohnes Perez, des Sohnes Juda's, des Sohnes Jakobs, des Sohnes Isaaks, des Sohnes Abrahams, des Sohnes Therahs, des Sohnes Nahors, des Sohnes Seruchs, des Sohnes Negu's, des Sohnes Pelegs, des Sohnes Ebers, des Sohnes Selahs, des Sohnes Kainans, des Sohnes Arphachsads, des Sohnes Sems, des Sohnes Noahs, des Sohnes Lamechs, des Sohnes Methusalah's, des Sohnes Henochs, des Sohnes Jareds, des Sohnes Mahalaleels, des Sohnes Kainans, des Sohnes Enos, des Sohnes Seths, des Sohnes Adams, des Sohnes Gottes. Jesus aber, erfüllt vom heiligen Geiste, kehrte zurück vom Jordan, und ward im Geiste geführt in die Wüste, und vierzig Tage versucht vom Teufel; und er aß in selbigen Tagen nichts; und als sie vorüber waren, hungerte ihn — hinterher. Und der Teufel sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so sprich zu diesem Steine, daß er Brot werde. Aber Jesus antwortete ihm, und sagte: Es steht geschrieben: Nicht vom Brote allein lebt der Mensch, sondern vom jeglichen Worte Gottes, Und es führte ihn der Teufel auf einen hohen Berg, und zeigte ihm alle Reiche des Erdkreises in einem Augenblick, Und der Teufel sprach zu ihm: Dir will ich diese Gewalt ganz geben und ihre Herrlichkeit; denn mir ist sie verliehen, und wem ich irgend will, gebe ich sie. Wenn du nun vor mir anbetest, soll sie alle dein sein. Aber Jesus antwortete ihm, und sprach: — Hinweg von mir, Satan! Denn es steht geschrieben: Du sollst den Herrn deinen Gott anbeten, und ihm allein dienen. Und er führte ihn gen Jerusalem, und stellte ihn auf die Zinne des Tempels, und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich von hier hinab. Denn es steht geschrieben: Seinen Engeln wird er gebieten deinethalben, dich zu bewahren, und auf den Händen werden sie dich tragen, daß du nicht etwa an Steine stoßest deinen Fuß. Aber Jesus antwortete ihm, und sprach: Es ist gesagt: Du sollst nicht versuchen den Herrn, deinen Gott. Und nachdem der Teufel alle Versuchung vollendet hatte, wich er von ihm bis zu seiner Zeit. Jesu Rückkehr nach Galiläa, er lehrt zu Nazareth; heilt einen Dämonischen zu Kapernaum und Petri Schwiegermutter; wunderbarer Fischzug; Heilung eines AussätzigenUnd Jesus kehrte in der Kraft des Geistes zurück nach Galiläa, und ein Ruf ging aus über die ganze umliegende Gegend von ihm. Und er lehrte in den dortigen Synagogen, von allen gepriesen. Und er kam gen Nazareth, wo er erzogen war, und ging nach seiner Gewohnheit am Tage des Sabbats in die Synagoge, und stand auf, um zu lesen. Und es ward ihm das Buch Jesaja's, des Propheten, gereicht; und er rollte das Buch auf, und fand die Stelle, wo geschrieben stand: Der Geist des Herrn ist aus mir, deswegen salbte er mich, frohe Botschaft zu bringen den Elenden; sandte mich, — zu heilen die Herz-Verwundeten, den Gefangenen Freiheit zu verkünden, und den Blinden das Gesicht, die Gedrückten in Freiheit zu setzen, zu verkünden ein Gnadenjahr Jahwes. Und er rollte das Buch zu, reichte es dem Diener, und setzte sich; und Aller Augen in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Er fing aber an zu ihnen zu reden: Heute ist diese Schrift erfüllt worden vor euren Ohren. Und alle lobten ihn und verwunderten sich über die holdseligen Reden, die aus seinem Munde gingen, und sagten: Ist das nicht der Sohn Josephs? Und er sprach zu ihnen: Allerdings werdet ihr mir das Sprichwort sagen: Arzt, heile dich selber! Was wir gehört, daß es in Kapernaum geschehen, das tue auch hier in deiner Vaterstadt. Er sprach aber: Wahrlich sage ich euch, daß kein Prophet wohlaufgenommen ist in seiner Vaterstadt. In Wahrheit aber sage ich euch: Viele Witwen waren in den Tagen Elia's in Israel, als der Himmel verschlossen war drei Jahn und sechs Monde lang, wie eine große Hungersnot kam über das ganze Land; aber zu keiner von ihnen ward Elia gesandt, sondern gen Sarepta in Sidon zu einer Witwe. Und viele Aussätzige waren zur Zeit Elisa's, des Propheten, in Israel; aber keiner von ihnen ward gereinigt, sondern Naeman, der Syrer. Und es wurden alle voll Zornes in der Synagoge, da sie solches hörten. Und sie standen auf, und stießen ihn zur Stadt hinaus, und führten ihn hin zum Rande des Berges, auf welchem ihre Stadt gebauet war, um ihn hinabzustürzen. Er aber ging mitten durch sie hindurch, und begab sich hinweg. Und er kam hinab gen Kapernaum, einer Stadt in Galiläa, und lehrte sie am Sabbat. Und sie erstaunten über seine Lehre; denn gewaltig war seine Rede. Und es war in der Synagoge ein Mann, der vom unreinen Geiste eines Teufels besessen war: der schrie mit lauter Stimme, und sprach: Ha, was haben wir mit dir zu schaffen, Jesus von Nazareth? Du kommst, uns zu verderben; ich kenne dich, wer du bist, der Heilige Gottes! Und es bedräuete ihn Jesus, und sagte: Verstumme, und fahre aus von ihm! Und der Teufel warf ihn zu Boden, und fuhr aus von ihm, ohne ihn zu beschädigen. Und alle überfiel Staunen, und sie redeten unter einander, und sagten: Was ist das, daß er mit Macht und Kraft den unreinen Geistern gebietet, und sie ausfahren? Und es ging ein Gerücht von ihm aus allerwärtS in der umliegenden Gegend. Er machte sich aber auf aus der Synagoge, und ging in das Haus Simons. Die Schwieger Simons aber war mit einem heftigen Fieber behaftet, und sie befragten ihn über sie. Und er trat über sie hin, und bedräuete das Fieber, und es verließ sie. Und sogleich stand sie auf, und wartete ihnen auf. Als aber die Sonne unterging, führten alle, welche Siecht an mancherlei Krankheiten hatten, dieselben zu ihm. Und er legte einem jeglichen von ihnen die Hände auf, und heilte sie. Es fuhren aber auch Teufel aus von vielen, und schrieen und sagten: Du bist — Christus, der Sohn Gottes. Und er bedräuete sie, und ließ sie nicht reden, weil sie wußten, daß er der Christus sei. Als es aber Tag geworden, ging er hinaus, und begab sich an einen wüsten Ort. Und das Volk suchte ihn, und kam zu ihm, und wollte ihn zurückhalten, daß er nicht von ihnen ginge. Er aber sprach zu ihnen: Auch den anderen Städten muß ich das Evangelium vom Reiche Gottes verkündigen; denn dazu bin ich gesandt. Und er verkündigte in den Synagogen von Galiläa. Es geschah aber, als ihn das Volk drängte, um das Wort Gottes zu hören, da stand er am See Gennesareth, und sah zwei Schiffe am See stehen; die Fischer aber waren ausgetreten, und wuschen die Netze, und er trat in das eine der Schiffe, welches Simons war, und bat ihn ein wenig vom Lande abzufahren. Und er setzte sich, und lehrte aus dem Schiffe das Volk. Als er aber aufgehört zu reden, sprach er zu Simon: Fahre auf die Höhe, und werft eure Netze aus zum Fange. Da antwortete Petrus, und sprach zu ihm: Meister! die ganze Nacht hindurch haben wir gearbeitet, und nichts gefangen; doch auf dein Wort will ich das Netz auswerfen. Und als sie dieses getan, umschlossen sie eine große Menge Fische, und es zerriß (fast) ihr Netz. Und sie winkten ihren Gesellen im anderen Schiffe, daß sie kommen und ihnen beistehen sollten; und sie kamen, und füllten beide Schiffe voll, also daß sie (fast) sanken. Da das Simon Petrus sah, umsaßte er Jesu Kniee, und sagte: Gehe weg von mir! denn ich bin ein sündhafter Mensch, Herr! Denn Staunen hatte ihn ergriffen und alle, die mit ihm waren, über den Fischfang, den sie getan hatten, und gleicherweise auch Jakobus und Johannes, Zebedäus Söhne, welche Simons Genossen waren. Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht! Von nun an sollst du Menschen fangen. Und sie führten die Schiffe ans Land, und verließen alles, und folgten ihm. Und es geschah, als er in einer der Städte war, siehe, da war ein Mann voll Aussatzes. Da der Jesum sah, fiel er aufs Angesicht, und bat ihn, und sagte: Herr, wenn du willst, so kannst du mich reinigen. Da streckte er seine Hand aus, und rührte ihn an, und sprach: Ich will, sei gereinigt! Und alsbald wich der Aussatz von ihm. Und er befahl ihm, es niemandem zu sagen; sondern gehe hin, zeige dich dem Priester, und opfere für deine Reinigung, so wie Mose verordnet hat, ihnen zum Zeugnis. Es kam aber die Rede von ihm nur desto mehr aus, und es kam viel Volkes zusammen, um (ihn) zu hören und von ihm geheilt zu werden von ihren Krankheiten. Er aber entwich in die Wüste, und betete. Heilung eines Gichtbrüchigen; Matthäus Berufung; Pflücken der Ähren; Heilung einer starren HandUnd es geschah an einem Tage, daß er lehrte, und es saßen Pharisäer und Gesetzlehrer da, welche aus allen Dörfern von Galiläa und Judäa und aus Jerusalem gekommen waren; und die Kraft des Herrn war (wirksam), daß er sie heilte. Und siehe, Männer brachten auf einem Bette einen Menschen, welcher gichtlahm war; und sie suchten ihn hineinzubringen und vor ihn zu legen. Und da sie nicht wußten, auf welchem Wege sie ihn hineinbringen sollten, wegen des Volkes, stiegen sie auf das Dach, und ließen ihn durch die Ziegel herab mit dem Bette auf den Boden vor Jesum hin. Und da er ihren Glauben sah, sprach er — zu ihm: Mensch, es sind dir deine Sünden vergeben! Und es fingen die Schriftgelehrten und Pharisäer an zu denken: Wer ist dieser, der (solche) Lästerungen redet? Wer kann Sünden vergeben als allein Gott? Da aber Jesus ihre Gedanken merkte, hob er an, und sprach zu ihnen: Was denkt ihr in euren Herzen? Was ist leichter, zu sagen: Es sind dir deine Sünden vergeben; oder zu sagen: Stehe auf, und wandle? Auf daß ihr aber wisst, daß der Menschensohn Macht hat auf Erden Sünden zu vergeben: sprach er zu dem Gichtlahmen: Ich sage dir: Stehe auf, und nimm dein Bett, und gehe nach deinem Hause! Und sogleich, stand er auf vor ihnen, nahm das, worauf er lag, und ging nach seinem Hause, indem er Gott pries. Und Staunen ergriff alle, und sie priesen Gott, und wurden mit Furcht erfüllt, und sagten: Wir haben heute seltsame Dinge gesehen. Und nach diesem ging er hinaus, und erblickte einen Zöllner, mit Namen Levi, an der Zollstätte sitzend. Und er sprach zu ihm: Folge mir! Und er verließ alles, und stand auf, und folgte ihm. Und Levi stellte ihm ein großes Gastmahl an in seinem Hause; und es war eine große Menge von Zöllnern und Andern, welche mit ihnen bei Tische lagen. Und es murrten die dortigen Schriftgelehrten und Pharisäer gegen seine Jünger, und sagten: Warum eßt und trinkt ihr mit den Zöllnern und Sündern? Da antwortete Jesus, und sprach zu ihnen: Es bedürfen nicht die Gesunden des Arztes, sondern die sich übel befinden. Ich bin nicht gekommen, die Gerechten zu berufen, sondern die Sünder zur Buße. Sie aber sprachen zu ihm: Warum fasten die Jünger des Johannes häufig, und verrichten Gebete, gleicherweise auch die der Pharisäer; die deinen aber essen und trinken? Und er sprach zu ihnen: Ihr könnt doch nicht die Hochzeitleute, während der Bräutigam bei ihnen ist, fasten lassen? Es werden aber Tage kommen, da nämlich der Bräutigam von ihnen genommen sein wird, alsdann werden sie fasten in selbigen Tagen. Er sagte aber auch ein Gleichnis; zu ihnen: Niemand flickt einen Flicklappen eines neuen Kleides auf ein altes Kleid; sonst schneidet er das neue entzwei, und es paßt nicht zu dem alten der Flicklappen von dem neuen. Und niemand tut neuen Wein in alte Schläuche; sonst wird der neue Wein die Schläuche zersprengen, und er selbst verschüttet werden, und die Schläuche zu Grunde gehen. Sondern neuen Wein muß man in neue Schläuche tun, und so werden beide erhalten. Und niemand, der alten getrunken, will alsbald neuen; denn er sagt: Der alte ist besser. Es geschah aber an einem ersten Sabbat nach dem zweiten Tage des Passahs, daß er durch die Saat hindurchging, und seine Jünger pflückten die Ähren, und aßen sie, mit den Händen zerreibend. Da sprachen etliche der Pharisäer zu ihnen: Warum tut ihr, was nicht erlaubt ist zu tun am Sabbat? Und Jesus antwortete, und sprach zu ihnen: Habt ihr nicht einmal dies gelesen, was David tat, als er hungerte samt denen, die bei ihm waren? Wie er in das Haus Gottes ging und die Schaubrote nahm und aß, und auch denen gab, die bei ihm waren, welche doch niemandem erlaubt ist zu essen, sondern nur den Priestern? Und er sagte zu ihnen: Der Menschensohn ist auch Herr des Sabbats. Es geschah aber auch an einem anderen Sabbat, daß er in die Synagoge ging, und lehrte. Und es war daselbst ein Mensch, dessen rechte Hand dürr war. Es lauerten aber — auf ihn die Schriftgelehrten und die Pharisäer, ob er am Sabbat heilen würde, auf daß sie eine Anklage gegen ihn fänden. Er aber wußte ihre Gedanken, und sprach zu dem Menschen, welcher die dürre Hand hatte: Komm, und tritt hervor! Jesus sprach nun zu ihnen: Ich will euch etwas fragen: Ist es erlaubt am Sabbat wohlzutun oder übelzutun? ein Leben zu retten, oder umkommen zu lassen? Und er blickte sie alle ringsum an, und sprach zu ihm: Strecke deine Hand aus! Und er tat es, und es ward seine Hand — gesund hergestellt wie die andere. Sie aber wurden mit Wut erfüllt, und beredeten sich unter einander, was sie wohl Jesu tun könnten. Auswahl der Zwölfe; FeldpredigtEs geschah aber in diesen Tagen, da ging er hinaus auf den Berg, um zu beten, und übernachtete im Gebete zu Gott. Und da es Tag war, rief er seine Jünger herbei, und wählte von ihnen zwölfe aus, welche er auch Sendboten (Apostel) nannte: Simon, den er auch Petrus nannte, und Andreas, dessen Bruder. Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus, Matthäus und Thomas, Jakobus, Alphäus Sohn, und Simon mit dem Beinamen Eiferer, Judas, Jakobus Bruder, und Judas Ischariot, welcher auch sein Verräter ward. Und er stieg herab mit ihnen, und trat auf einen ebenen Platz, und (mit ihm) der Hause seiner Jünger und eine große Menge Volkes aus ganz Judäa und Jerusalem und der Meerküste von Tyrus und Sidon, welches gekommen, ihn zu hören und geheilt zu werden von seinen Krankheiten, und solche, welche geplagt waren von unreinen Geistern; und sie wurden geheilt. Und alles Volk begehrte ihn anzurühren; denn eine Kraft ging von ihm aus, und heilte alle. Und er erhob seine Augen auf seine Jünger, und sagte: Selig ihr Armen! denn euer ist das Reich Gottes. Selig, die ihr jetzt hungert! denn ihr werdet gesättigt werden. Selig, die ihr jetzt weint! denn ihr werdet lachen. Selig seid ihr, wenn euch die Menschen gehaßt, und wenn sie euch ausgeschlossen, und geschmäht, und euren Namen als böse ausgestoßen haben um des Menschensohnes willen. Freuet euch zu selbiger Zeit und frohlockt! Denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel; denn solchergestalt taten ihre Väter den Propheten. Aber wehe euch Reichen! denn ihr habt euren Trost dahin. Wehe euch Gesättigten! denn ihr werdet hungern. Wehe euch, die ihr jetzt lacht! denn ihr werdet trauern und weinen. Wehe — euch, wenn die Menschen — alle Gutes von euch geredet haben! denn solchergestalt taten ihre Väter den falschen Propheten. Aber ich sage euch, die ihr (mich) hört: Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; segnet, die euch fluchen; — und betet für die, so euch mißhandeln. Wer dich auf den Backen schlägt, dem reiche auch den anderen; und dem, welcher dir den Mantel nimmt, wehre auch den Rock nicht. Jedem, der dich bittet, gib; und wer das Deine nimmt, dem fordere es nicht ab. Und wie ihr wollt, daß euch die Leute tun, tut auch ihr ihnen gleicherweise. Und wenn ihr liebt, die euch lieben, welches ist euer Dank? Denn auch die Sünder lieben, die sie lieben. Und so ihr wohltut denen, die euch wohltun, welches ist euer Dank? Denn auch die Sünder tun dasselbe. Und so ihr leiht denen, von welchen ihr hofft es wieder zu erhalten, welches ist euer Dank? Denn auch die Sünder leihen den Sündern, auf daß sie das Gleiche wieder erhalten. Aber liebt eure Feinde, und tut wohl und leiht, ohne etwas dafür zu hoffen: so wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. So werdet nun barmherzig, so wie auch euer Vater barmherzig ist! Und richtet nicht, so werdet ihr nicht gerichtet; verurteilt nicht, so werdet ihr nicht verurteilt; sprecht los, so werdet ihr losgesprochen. Gebt, so wird euch gegeben werden; ein rechtes, eingedrücktes und gerütteltes und aufgehäuftes Maß wird man euch in den Schoß schütten; denn mit demselben Maße, womit ihr meßt, wird euch wieder gemessen werden. Er sagte ihnen aber ein Gleichnis: Es kann doch nicht ein Blinder einem Blinden den Weg weisen? werden nicht beide in die Grube fallen? Es ist ein Jünger nicht über seinen Lehrer; sondern ein jeglicher wird gebildet sein wie sein Lehrer. — Warum siehst du den Splitter in deines Bruders Auge, des Balkens aber im eigenen Auge wirst du nicht gewahr? Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, halt, daß ich den Splitter ausziehe, der in deinem Auge ist, da du selbst den Balken in deinem Auge nicht siehst? Heuchler! ziehe zuvor den Balken aus deinem Auge, und alsdann magst du zusehen, wie du den Splitter ausziehst, der in deines Bruders Auge ist. Denn es ist kein guter Baum, der schlechte Frucht bringt, noch ein schlechter Baum, der gute Frucht bringt. Denn jeglicher Baum wird an seiner Frucht erkannt; denn nicht von Dornen liest man Feigen, noch von der Hecke herbstet man Trauben. Der gute Mensch bringt aus dem guten Vorrate seines Herzens das Gute hervor; und der böse Mensch bringt aus dem bösen Vorrate seines Herzens das Böse hervor; denn aus der Fülle des Herzens redet sein Mund. — Was heißt ihr mich: Herr, Herr! und tut nicht, was ich sage? Wer zu mir kommt, und hört meine Reden, und tut sie: ich will euch zeigen, wem er gleich ist. Er ist gleich einem Manne, der ein Haus bauete, der tief eingrub, und den Grund auf den Felsen legte. Als nun eine Überschwemmung kam, stieß der Strom an selbigen Haus, und vermochte es nicht zu erschüttern; denn es war auf den Felsen gegründet. Wer sie aber hört und nicht tut, der ist gleich einem Manne, der ein Haus auf den Erdboden bauete ohne Grund; es stieß der Strom dagegen, und es fiel alsbald, und es war der Einsturz selbigen Hauses groß. Vom Hauptmann zu Kapernaum; Jüngling zu Nain; Johannes des Täufers Botschaft; Jesu SalbungNachdem er aber alle seine Reden vollendet hatte vor dem zuhörenden Volke, kam er gen Kapernaum. Eines gewissen Hauptmanns Knecht aber lag krank, und wollte sterben, der ihm sehr wert war. Da er nun von Jesu hörte, sandte er zu ihm Älteste der Juden, und ersuchte ihn, daß er käme, und seinem Knechte helfe. Sie gelangten nun zu Jesu, und baten ihn angelegentlich, und sprachen: Er verdient, daß du ihm dieses gewährst. Denn er liebt unser Volk, und hat uns die Synagoge gebauet. Und Jesus ging mit ihnen hin. Da er aber schon nicht weit vom Hause entfernt war, sandte der Hauptmann an ihn Freunde, und sagte ihm: Herr, bemühe dich nicht! denn ich bin nicht wert, daß du unter mein Dach kommst. Darum habe ich mich selbst auch nicht würdig geachtet zu dir zu kommen; sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht geheilt werden. Denn auch ich bin ein Mann, der unter Obergewalt steht, und habe Kriegsknechte unter mir; und ich sage zu diesem: Gehe hin! so geht er, und zu einem anderen: Komm! so kommt er; und zu meinem Knechte: Tue dieses! so tut er's. Da dieses Jesus hörte, wunderte er sich über ihn, und wandte sich um, und sprach zu dem ihm folgenden Volke: Ich sage euch: Nicht einmal in Israel habe ich einen solchen Glauben gefunden. Und die Abgesandten kehrten zurück nach Hause, und fanden den kranken Knecht gesund. Und es geschah am folgenden Tage, da zog er in eine Stadt mit Namen Nain; und es zogen mit ihm viele seiner Jünger und viel Volkes. Als er sich aber dem Tore der Stadt genaht, siehe, so ward ein Toter herausgetragen, eingeborner Sohn seiner Mutter, und selbige war Witwe; und ein zahlreiches Volk aus der Stadt war bei ihr. Und da sie der Herr sah, erbarmte er sich über sie, und sprach zu ihr: Weine nicht! Und er trat hinzu, und rührte an die Bahre; die Träger aber standen still. Und er sprach: Jüngling, ich sage dir, stehe auf! Da setzte sich der Tote in die Höhe, und fing an zu reden; und (Jesus) gab ihn seiner Mutter. Es ergriff aber alle Staunen, und sie priesen Gott, indem sie sagten: Ein großer Prophet ist unter uns aufgestanden, und Gott hat gnädig auf sein Volk geblickt. Und es kam diese Rede von ihm aus in ganz Judäa und in der ganzen umliegenden Gegend. Und es berichteten dem Johannes seine Jünger von diesem allem. Da rief Johannes zwei seiner Jünger zu sich, und sandte sie zu Jesu, und sagte: Bist du, der da kommen soll, oder sollen wir eines Andern warten? Die Männer gelangten nun zu ihm, und sprachen: Johannes der Täufer hat uns zu dir gesandt, und sagt: Bist du, der da kommen soll, oder sollen wir eines Andern warten? In selbiger Stunde aber heilte er viele von Krankheiten und Plagen und bösen Geistern, und vielen Blinden schenkte er das Gesicht. Und Jesus antwortete, und sprach zu ihnen: Geht hin, und berichtet dem Johannes, was ihr gesehen und gehört: daß Blinde sehen, Lahme wandeln, Aussätzige gereinigt werden, Taube hören, Tote auferstehen, Elende frohe Botschaft erhalten; und selig ist, wer nicht an mir irre wird! Als aber die Boten des Johannes fortgegangen waren, fing Jesus an zum Volke zu reden von Johannes: Was seid ihr hinausgegangen in die Wüste zu schauen? Rohr, vom Winde bewegt? Aber was seid ihr denn hinausgegangen zu sehen? einen Menschen mit weichen Kleidern angetan? Siehe, die in prächtiger Kleidung und in Üppigkeit Lebenden sind in den königlichen Palästen. Aber was seid ihr denn hinausgegangen zu sehen? einen Propheten? Ja, ich sage euch, auch noch mehr als einen Propheten! Dieser ist es, von welchem geschrieben steht: Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der dir den Weg bereiten wird vor dir her. Denn ich sage euch: Unter den vom Weibe Gebornen ist kein größerer Prophet denn Johannes der Täufer; aber der geringere im Reiche Gottes ist größer denn er. Und alles Volk, das ihn hörte, und die Zöllner gaben Gott Recht, und ließen sich taufen mit der Taufe des Johannes. Die Pharisäer aber und die Gesetzkundigen vereitelten den Ratschluß Gottes für sich, und ließen sich nicht von ihm taufen. — Es sprach der Herr: Wem soll ich nun die Menschen dieses Geschlechts vergleichen? und wem sind sie gleich? Sie sind Kindern gleich, die auf dem Markte sitzen, und einander zurufen und sagen: Wir haben euch gepfiffen, und ihr habt nicht getanzt; wir haben euch ein Klaglied gesungen, und ihr habt nicht geweint. Denn Johannes der Täufer ist gekommen, der kein Brot aß und keinen Wein trank; und ihr sagt: Er ist besessen. Der Menschensohn ist gekommen, der da ißt und trinkt, und ihr sagt: Siehe, ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund von Zöllnern und Sündern. Doch die Weisheit ist gerechtfertigt an ihren Kindern allen. Es bat ihn aber einer der Pharisäer, daß er bei ihm essen sollte; und er kam in das Haus des Pharisäers, und legte sich zu Tische. Und siehe, ein Weib in der Stadt, die eine Sünderin war, als sie erfahren, daß er im Hause des Pharisäers zu Tische lag, brachte ein alabasternes Fläschchen voll Salbe, und trat hinten hin zu seinen Füßen, weinend, und fing an seine Füße zu benetzen mit Tränen, und trocknete sie mit den Haaren ihres Hauptes, und küßte seine Füße, und salbte sie mit der Salbe. Da das der Pharisäer sah, der ihn geladen hatte, sprach er bei sich selbst: Wenn dieser ein Prophet wäre, so würde er wohl erkennen, wer und welch ein Weib das ist, welche ihn anrührt, daß sie eine Sünderin ist. Da hob Jesus an, und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er versetzte: Lehrer, sprich! Ein Gläubiger hatte zwei Schuldner. Der eine schuldete fünfhundert Denare, der andere fünfzig. Da sie aber nicht im Stande waren zu bezahlen, schenkte er es ihnen beiden. Wer nun von ihnen, sprich, wird ihn mehr lieben? Es antwortete Simon, und sprach: Ich vermute: dem er das meiste schenkte. Er sprach zu ihm: Du hast recht geurteilt. Und sich zu dem Weibe wendend, sagte er zu Simon: Siehst du dieses Weib? Ich kam in dein Haus: du gabst mir kein Wasser auf meine Füße; sie aber benetzte mit Tränen meine Füße, und trocknete sie mit ihren Haaren. Du gabst mir keinen Kuß; sie aber hörte nicht auf, seit ich hereingekommen, meine Füße zu küssen. Du salbtest mein Haupt nicht mit Öl; sie aber salbte mit Salbe meine Füße. Deshalb, sage ich dir, sind ihre vielen Sünden vergeben, weil sie viel geliebt hat; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig. Und er sprach zu ihr: Es sind deine Sünden vergeben. Da fingen die, so mit zu Tische lagen, an bei sich zu sagen: Wer ist dieser, daß er auch Sünden vergibt? Er aber sprach zu dem Weibe: Dein Glaube hat dir geholfen: gehe hin in Frieden! Jesu Begleiterinnen; Gleichnis vom Säemann; Jesu Mutter und Brüder; Bedräuung des Sturms; Teufelsaustreibung bei den Gadarenern; Jairus TochterUnd es geschah in der Folge, daß er durch Stadt und Dorf zog, und das Evangelium vom Reiche Gottes verkündigte, und die Zwölfe mit ihm und etliche Weiber, welche geheilt worden von bösen Geistern und Krankheiten: Maria, genannt die Magdalenerin, von welcher sieben Teufel ausgefahren waren, und Johanna, das Weib Chuzas, des Verwalters des Herodes, und Susanna, und viele andere, welche für ihn sorgten von ihrer Habe. Als aber viel Volkes zusammenkam, und die Leute aus den Städten hin zu ihm zogen, sprach er durch ein Gleichnis: Es ging der Sämann aus, seinen Samen zu säen. Und indem er säete, fiel etliches an den Weg, und ward zertreten, und die Vögel des Himmels fraßen es auf. Und anderes fiel auf den Felsen, und aufgewachsen, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte. Und anderes fiel unter die Dornen, und mit aufgewachsen, erstickten es die Dornen. Und anderes fiel auf das gute Land, und aufgewachsen, trug es hundertfältige Frucht. Indem er solches sagte, rief er: Wer Ohren hat zu hören, der höre! Es befrageten ihn aber seine Jünger, was dieses Gleichnis bedeuten möchte. Und er sprach: Euch ist es verliehen die Geheimnisse des Reiches Gottes zu wissen, den übrigen aber (nur) in Gleichnissen, auf daß sie sehend nicht sehen, und hörend nicht verstehen. Das Gleichnis aber bedeutet dieses: Der Same ist das Wort Gottes. Die am Wege sind die, so es hören; darauf aber kommt der Teufel, und nimmt das Wort aus ihrem Herzen, daß sie nicht glauben und gerettet werden. Die aber auf dem Felsen sind die, welche, wenn sie es gehört, mit Freuden das Wort annehmen; aber sie haben keine Wurzel; sie glauben ohne Bestand, und zur Zeit der Versuchung fallen sie ab. Das aber, was auf die Dornen gefallen, das sind die, so hören, aber hingehen und von Sorgen und Reichtum und des Lebens Lüsten erstickt werden, und keine Frucht zur Reife bringen. Das aber auf dem guten Lande, das sind die, welche in einem guten und reinen Herzen das gehörte Wort bewahren, und Frucht bringen in Beharrlichkeit. Niemand zündet eine Leuchte an, und bedeckt sie mit einem Gefäße, oder setzt sie unter ein Bett, sondern auf einen Leuchter setzt er sie, auf daß die Eintretenden das Licht schauen. Denn nichts ist verborgen, was nicht offenbar werden wird, und nichts versteckt, was nicht bekannt werden und an Tag kommen wird. So seht nun zu, wie ihr hört! Denn wer da hat, dem wird gegeben werden; und wer da nicht hat, dem wird auch, was er zu haben glaubt, genommen werden. Es langten aber bei ihm seine Mutter und seine Brüder an, und konnten ihm nicht beikommen wegen der Volksmenge. Und es ward ihm berichtet, indem man sprach: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen, und wollen dich sehen. Er aber antwortete, und sprach zu ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind die, welche das Wort Gottes hören und — es tun. Und es geschah an einem der Tage, da trat er in ein Schiff nebst seinen Jüngern, und sprach zu ihnen: Laßt uns überfahren an das jenseitige Ufer des Sees! Und sie stießen ab. Als sie aber schifften, schlief er ein. Und es fiel ein Sturmwind auf den See, und sie schöpften Wasser, und liefen Gefahr. Sie traten nun hinzu, und weckten ihn auf, und sagten: Meister, Meister, wir kommen um! Da stand er auf, und bedräuete den Wind und die Wogen deö Wassers, und sie legten sich, und es entstand eine Windstille. Er aber sprach zu ihnen: Wo ist euer Glaube? Sie aber, voll Furcht, erstaunten, und sagten zu einander: Wer ist doch dieser, daß er auch den Winden gebietet und dem Wasser, und sie ihm gehorchen? Und sie fuhren an im Gebiete der Gadarener, welches Galiläa gegenüber ist. Als er aber ans Land getreten, kam ihm ein Mann entgegen aus der Stadt, welcher von Teufeln besessen war seit langer Zeit, und sich mit keinem Gewände bekleidete, und nicht zu Hause blieb, sondern in den Begräbnissen. Da er nun Jesum sah, schrie er auf, fiel vor ihm nieder, und sprach mit lauter Stimme: Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesus, Sohn Gottes des Höchsten? Ich bitte dich, quäle mich nicht! Denn er hatte dem unreinen Geiste befohlen auszufahren von dem Menschen. Seit langer Zeit nämlich hatte er ihn ergriffen, und er ward gebunden mit Ketten und Fußschellen, und bewacht; er zerbrach aber die Banden, und ward vom Teufel fortgetrieben in die Wüsten. Jesus befragte ihn nun, und sprach: Welches ist dein Name? Er aber sprach: Legion; denn viele Teufel waren in ihn gefahren. Und er bat ihn, daß er ihnen nicht geböte in den Abgrund zu fahren. Es war aber daselbst eine zahlreiche Herde Schweine, welche am Berge weideten. Und sie baten ihn, daß er ihnen erlaubte in sie einzufahren. Und er erlaubte es ihnen. Und die Teufel fuhren aus dem Menschen, und fuhren in die Schweine; und es stürzte die Herde den Abhang hinunter in den See, und ertrank. Da aber die Hüter sahen, was geschehen war, flohen sie, und — gingen hin, und berichteten es in die Stadt und in die Dörfer. Und sie kamen heraus, um zu sehen, was geschehen war, und kamen zu Jesu, und fanden den Menschen, von welchem die Teufel ausgefahren, bekleidet und vernünftig zu Jesu Füßen sitzen, und fürchteten sich. Und es berichteten ihnen auch die Augenzeugen, wie dem Besessenen geholfen worden. Und es ersuchte ihn die ganze Menge (der Einwohner) der Umgegend der Gadarener von ihnen wegzugehen; denn sie waren von grosser Furcht ergriffen. Er trat nun in das Schiff, um zurückzukehren. Da bat ihn der Mann, von welchem die Teufel ausgefahren, bei ihm bleiben zu dürfen. Jesus aber entließ ihn, und sprach: Kehre zurück nach deinem Hause, und erzähle, wieviel Gott an dir getan! Und er ging hin, und verkündigte durch die ganze Stadt, wieviel Jesus an ihm getan. Es geschah aber, als Jesus zurückkehrte, empfing ihn das Volk; denn alle warteten auf ihn. Und siehe, es kam ein Mann mit Namen Jairus, und selbiger war Vorsteher der Synagoge, und fiel Jesu zu Füßen, und bat ihn in sein Haus zu kommen. Denn er hatte eine eingeborne Tochter von ungefähr zwölf Jahren, und selbige wollte sterben. Indem er aber hinging, drängte ihn das Volk. Und ein Weib, mit einem Blutflusse behaftet seit zwölf Jahren, welche noch dazu an Ärzte ihr ganzes Vermögen gewandt, und von keinem hatte geheilt werden können, trat von hinten hinzu, und rührte die Quaste seines Kleides an; und sogleich stand der Fluß ihres Blutes. Und Jesus sprach: Wer ist's, der mich angerührt hat? Da nun alle leugneten, sprach Petrus und die mit ihm waren: Meister, das Volk drängt und beengt dich, und du sagst: Wer ist's, der mich angerührt hat? Jesus aber sprach: Es hat mich jemand angerührt; denn ich habe Kraft von mir ausgehen gefühlt. Da nun das Weib sah, daß sie nicht verborgen blieb, kam sie zitternd, fiel vor ihm nieder, und erzählte ihm vor allem Volke, aus welcher Ursache sie ihn angerührt, und wie sie sogleich geheilt worden. Und er sprach zu ihr: Sei getrost, Tochter! Dein Glaube hat dir geholfen, gehe hin in Frieden! Als er noch redete, kam jemand vom Synagogenvorsteher her, und sagt ihm: Deine Tochter ist gestorben, bemühe den Lehrer nicht! Da es aber Jesus hörte, antwortete er ihm, und sagte: Fürchte dich nicht: Glaube nur, so wird ihr geholfen werden. Als er nun ins Haus hineingekommen, ließ er niemanden hineingehen als Petrus und Johannes und Jakobus und den Vater des Mädchens und die Mutter. Es weinten aber alle, und beklagten sie. Er aber sprach: Weint nicht! sie ist nicht gestorben, sondern schläft. Und sie verlachten ihn, da sie wußten, daß sie gestorben war. Er aber wies sie alle hinaus, und ergriff ihre Hand, und rief, und sprach: Mädchen, stehe auf! Und es kehrte ihr Geist zurück, und sie stand sogleich auf. Und er befahl ihr zu essen zu geben. Und ihre Eltern geriet7en in Erstaunen; er aber gebot ihnen niemandem zu sagen, was geschehen war. Aussendung der Zwölfe; Herodes hört von Jesu; Speisung der FünftausendEr rief aber die Zwölfe zusammen, und gab ihnen Macht und Gewalt über alle Teufel, und Krankheiten zu heilen; und sandte sie aus, das Reich Gottes zu verkünden, und die Kranken zu heilen. Und er sprach zu ihnen: Nehmt nichts mit auf den Weg, weder Stab, noch Tasche, noch Brot, noch Geld, noch zwei Röcke sollt ihr haben. Und wo ihr irgend in ein Haus eingetreten seid, so bleibt daselbst, und von dannen geht fort. Und wo man irgend euch nicht ausgenommen, so geht fort aus selbiger Stadt, und schüttelt auch den Staub ab von euren Füßen, zum Zeugnis gegen sie. Sie zogen nun aus, und durchzogen Dorf für Dorf, indem sie überall das Evangelium verkündigten, und heilten. Es hörte aber Herodes, der Tetrarch, alles, was — durch ihn geschehen; und er war zweifelhaft, dieweil von etlichen gesagt ward: Johannes ist auferstanden von den Toten; von etlichen aber: Elia ist erschienen; und von anderen: Einer der alten Propheten ist aufgestanden. Und Herodes sprach: Johannes habe ich enthauptet; wer aber ist dieser, von welchem ich solches höre? Und er suchte ihn zu sehen. Und es kehrten die Apostel zurück, und erzählten ihm alles, was sie getan. Und er nahm sie mit sich, und entwich bei Seite an einen wüsten Ort bei der Stadt, die da heißt Bethsaida. Das Volk aber ward es inne, und folgte ihm. Und er nahm sie auf, und redete zu ihnen vom Reiche Gottes, und die, welche der Heilung bedürftig waren, machte er gesund. Der Tag aber fing an sich zu neigen. Da traten die Zwölfe herzu, und sprachen zu ihm: Entlasse das Volk, daß sie hingehen in die umliegenden Flecken und Dörfer, und einkehren und Lebensmittel finden; denn hier sind wir an einem wüsten Orte. Er aber sprach zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie aber sprachen: Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische; es sei denn, daß wir hingehen und für dies ganze Volk Speise kaufen sollen. Denn es waren bei fünftausend Mann. Er aber sprach zu seinen Jüngern: Laßt sie sich lagern in Haufen zu fünfzig. Und sie taten also, und ließen alle niederliegen. Da nahm er die fünf Brote und die zwei Fische, und sprach, gen Himmel blickend, den Segen darüber, und brach und gab sie seinen Jüngern, daß sie dem Volke vorlegten. Und sie aßen, und wurden alle gesättigt, und man hob auf, was sie übrig gelassen von Stücken, zwölf Körbe. Petrus Bekenntnis; Jesu Verklärung; Heilung eines Besessenen; Jesus verkündigt seinen Tod; Rangstreit der JüngerUnd es geschah, als er betete in der Einsamkeit, waren seine Jünger bei ihm, und er befragte sie, und sagte: Wer sagt das Volk daß ich sei? Sie antworteten, und sprachen: Johannes der Täufer; andere: Elia; andere, daß einer der alten Propheten aufgestanden sei. Er aber sprach zu ihnen: Ihr aber, wer sagt ihr daß ich sei? Da antwortete Petrus, und sprach: Der Christus Gottes. Er aber schärfte ihnen ein und gebot dieses niemandem zu sagen, indem er sprach: Es muß der Menschensohn vieles leiden, und verworfen werden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten, und getötet, und am dritten Tage auferweckt werden. Er sagte aber zu allen: Wenn jemand will mir nachkommen, so verleugne er sich selber, und trage sein Kreuz alltäglich, und folge mir. Denn wer irgend sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber irgend sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es retten. Denn welchen Nutzen hätte der Mensch, der die ganze Welt gewonnen, sich selbst aber verloren und eingebüßt hätte? Denn wer irgend sich meiner und meiner Worte geschämt hat, dessen wird auch der Menschensohn sich schämen, wenn er gekommen ist in seiner Herrlichkeit und (der Herrlichkeit) des Vaters und der heiligen Engel. Ich sage euch aber in Wahrheit: Es sind etliche unter denen, die hier stehen, welche den Tod nicht schmecken werden, bis daß sie das Reich Gottes gesehen haben. Es geschah aber nach diesen Reden, ungefähr acht Tage nachher, da nahm er Petrus und Johannes und Jakobus mit sich, und stieg auf den Berg, um zu beten. Und es ward, indem er betete, das Ansehen seines Angesichtes anders, und sein Gewand weißstrahlend. Und siehe, zwei Männer redeten mit ihm, welche Mose und Elia waren, welche in Herrlichkeit erscheinend, von seinem Ende redeten, welches er sollte vollbringen in Jerusalem. Petrus aber und die mit ihm waren, waren von Schlaf beschwert. Als sie nun aufwachten, sahen sie seine Herrlichkeit und die beiden Männer bei ihm stehen. Und es geschah, als sie von ihm schieden, sprach Petrus zu Jesu: Meister, es ist gut, daß wir hier sind, und wir wollen drei Hütten bauen, eine dir und eine dem Mose und eine dem Elia; nicht wissend, was er sagte. Indem er aber solches sagte, kam eine Wolke, und überschattete sie; sie fürchteten sich aber, als jene hineingegangen waren in die Wolke. Und eine Stimme erscholl aus der Wolke, welche sagte: Dieser ist mein geliebter Sohn: ihn hört! Und als die Stimme erschollen war, fand sich Jesus allein. Und sie schwiegen, und verkündigten niemandem in selbigen Tagen etwas von dem, was sie gesehen. Es geschah aber am folgenden Tage, als sie vom Berge herabgestiegen, kam ihm viel Volkes entgegen. Und siehe, ein Mann aus dem Volke schrie, und sagte: Lehrer, ich bitte dich meines Sohnes dich anzunehmen! denn es ist mein Eingeborner. Und siehe, es ergreift ihn ein Geist, und plötzlich schreit er und schüttelt ihn schäumend hin und her, und verläßt ihn mit Mühe, indem er ihn aufreibt. Und ich bat deine Jünger, daß sie ihn austrieben; aber sie konnten nicht. Jesus aber antwortete, und sprach: O ungläubiges und verkehrtes Geschlecht! wie lange soll ich bei euch sein, und euch ertragen? Führe deinen Sohn hierher! Indem er aber eben, herzukam, warf ihn der Teufel nieder, und schüttelte ihn hin und her. Jesus aber bedräuete den unreinen Geist, und heilte den Knaben, und gab ihn seinem Vater wieder. Und es erstaunten alle über die große Macht Gottes. Als sich aber alle verwunderten über alles, was Jesus tat, sprach er zu seinen Jüngern: Nehmt zu Ohren diese Worte! Denn der Menschensohn wird überliefert werden in der Menschen Hände. Sie aber verstanden diese Rede nicht, und sie war vor ihnen verhüllt, auf daß sie sie nicht fassten. Und sie fürchteten sich ihn zu fragen wegen dieser Rede. Es fiel ihnen aber der Gedanke ein: wer wohl der größere von ihnen wäre. Da nun Jesus die Gedanken ihres Herzens merkte, nahm er ein Kind, und stellte es neben sich, und sprach zu ihnen: Wer irgend dieses Kind aufnimmt auf meinen Namen, nimmt mich auf; und wer irgend mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Denn wer der kleinere unter euch allen ist, dieser wird groß sein. Und es antwortete Johannes, und sprach: Meister, wir sahen jemanden, der auf deinen Namen die Teufel austrieb, und wir wehrten ihm, weil er uns nicht nachfolgt. Und Jesus sprach zu ihm: Wehrt (ihm) nicht! Denn wer nicht wider euch ist, der ist für euch. Ungastlichleit der Samariter; die Nachfolge JesuEs geschah aber, da die Tage seiner Aufnahme sich erfüllten, richtete er sein Angesicht, um gen Jerusalem zu ziehen. Da sandte er Boten vor sich her, die gingen hin, und kamen in ein Dorf der Samariter, um ihm (Herberge) zu bereiten. Und man nahm ihn nicht auf, weil sein Angesicht gen Jerusalem gewandt war. Da das seine Jünger Jakobus und Johannes sahen, sprachen sie: Herr, willst du, daß wir Feuer vom Himmel heißen herabfallen und sie verzehren, wie auch Elias getan? Er aber wandte sich, und schalt sie, und sprach: Wisst ihr nicht, welches Geistes ihr seid? — Denn der Menschensohn ist nicht gekommen, Menschenseelen zu verderben, sondern zu retten." Und sie zogen in ein anderes Dorf. Es geschah aber, als sie des Weges zogen, sprach jemand zu ihm: Ich will dir folgen, wohin du irgend gehst, Herr! Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben, und die Vögel des Himmels Wohnungen; der Menschensohn aber hat nicht, wo er sein Haupt hinlege. Zu einem anderen sprach er: Folge mir! Der aber sprach: Herr, erlaube mir, daß ich zuvor hingehe, meinen Vater zu begraben. Jesus aber sprach zu ihm: Laß die Toten ihre Toten begraben; du aber gehe hin, und verkündige das Reich Gottes! Es sprach aber auch ein anderer: Ich will dir folgen, Herr! zuvor aber erlaube mir Abschied zu nehmen von den Meinigen. Jesus aber sprach zu ihm: Niemand, der seine Hand an den Pflug gelegt, und zurückblickt, ist geschickt zum Reiche Gottes. Aussendung der Siebzig; wie man das ewige Leben erlange; Martha und MariaNach diesem bestellte der Herr noch siebzig andere, und sandte sie je zwei vor sich her in alle Städte und Örter, wohin er selbst kommen wollte. Er sagte nun zu ihnen: Die Ernte ist groß, der Arbeiter aber wenig: bittet nun den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter ausschicke in seine Ernte. Geht hin! Siehe, ich sende euch wie Lämmer unter Wölfe. Tragt nicht Beutel, nicht Tasche, noch Schuhe bei euch, und grüßt niemanden auf dem Wege. Wo ihr irgend in ein Haus eintretet, so sagt zuvor: Friede diesem Hause! Und wenn daselbst ein Sohn des Friedens ist, so wird euer Friede auf ihm ruhen; wo aber nicht, so wird er sich zu euch zurückwenden. In selbigem Hause aber bleibt, und eßt und trinkt, was sie haben; denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Wandert nicht von Haus zu Haus. Und wo ihr irgend in eine Stadt eintretet, und man euch aufnimmt, so eßt, was euch vorgesetzt wird. Und heilt die, so darin krank sind, und sagt zu ihnen: Das Reich Gottes hat sich zu euch genaht. Wo ihr aber irgend in eine Stadt eintretet, und man nimmt euch nicht auf, so geht hinaus auf ihre Straßen, und sprecht: Auch den Staub der sich uns angehängt von eurer Stadt an unsre Füße, wischen wir euch ab; doch dieses wisst, daß das Reich Gottes sich — zu euch genaht hat. Ich sage euch — aber, daß es Sodom an jenem Tage erträglicher ergehen wird denn selbiger Stadt. Wehe dir, Chorazin! wehe dir, Bethsaida! denn wenn in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die in euch geschehen sind: längst hätten sie in Sack und Asche sitzend, Buße getan. Doch Tyrus und Sidon wird es erträglicher ergehen im Gerichte denn euch. Und du, Kapernaum! die du bis zum Himmel erhöht wurdest, bis zur Unterwelt wirst du erniedrigt werden. — Wer euch Hörer, hört mich; und wer euch verwirft, verwirft mich; wer aber mich verwirft, verwirft den, der mich gesandt hat. Und es kehrten die Siebzig zurück mit Freuden, und sagten: Herr, auch die Teufel sind uns untertan in deinem Namen. Er aber sprach zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. Siehe, ich gebe euch die Macht zu treten auf Schlangen und Skorpionen, und über jegliche Gewalt des Feindes, und nichts wird euch schaden. Doch darüber freuet euch nicht, daß die Geister euch untertan sind; sondern freuet euch vielmehr, daß eure Namen aufgezeichnet sind im Himmel. In selbiger Stunde frohlockte Jesus im Geiste, und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß du dieses verborgen vor Weisen und Einsichtsvollen, und es Einfältigen geoffenbart hast. Ja, o Vater! denn also geschah dein Wille. Und zu seinen Jüngern sich wendend, sprach er: alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand erkennt, wer der Sohn ist, denn der Vater; und wer der Vater ist, denn der Sohn, und wem irgend der Sohn es offenbaren will. Und zu seinen Jüngern sich wendend, sprach er bei Seite: Selig die Augen, die da schauen, was ihr schauet! Denn ich sage euch: Viele Propheten und Könige haben gewünscht zu sehen, was ihr schauet, und es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und eö nicht gehört. Und siehe, ein Gesetzgelehrter trat auf, und versuchte ihn, und sprach: Lehrer, was muß ich tun, um das ewige Leben zu ererben? Er aber sprach zu ihm: Was steht im Gesetze geschrieben? wie liest du? Er antwortete, und sprach: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von deinem ganzen Herzen und von deiner ganzen Seele und von deiner ganzen Kraft und von deinem ganzen Gemüte, und deinen Nächsten wie dich selber. Er sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet: dieses tue, so wirst du leben. Jener aber wollte sich rechtfertigen, und sprach zu Jesu: Und wer ist mein Nächster? Jesus versetzte, und sprach: Ein gewisser Mensch zog von Jerusalem hinab gen Jericho, und fiel unter Räuber: die zogen ihn aus, brachten ihm Wunden bei, und gingen hinweg, ihn halb tot liegen lassend. Von Ungefähr zog ein Priester selbigen Weg hinab, und sah ihn, und ging vorüber. Gleicherweise auch ein Levit, der gegen den Ort hin kam, sah ihn, und ging vorüber. Ein reisender Samariter aber kam hin zu ihm, und sah ihn, und erbarmte sich. Und er trat hinzu, und verband seine Wunden, und goß Öl und Wein darauf. Dann hob er ihn auf sein Tier, und brachte ihn in einen Gasthof, und trug Sorge um ihn. Und am anderen Morgen, als er fortging, zog er zwei Denare hervor, und gab sie dem Gastwirte, und sprach zu ihm: Trage Sorge für ihn, und was du irgend darüber wirst aufgewendet haben, will ich, wenn ich zurückkomme, dir bezahlen. Wer nun von diesen dreien scheint dir der Nächste gewesen zu sein von dem, der den Räubern in die Hände fiel? Er sprach: Der, welcher Barmherzigkeit an ihm tat. Jesus sprach zu ihm: Gehe hin, und tue desgleichen! Es geschah aber, als sie reisten, so kam er in ein Dorf; und ein Weib, mit Namen Martha, nahm ihn auf in ihr Haus. Und diese hatte eine Schwester, die Maria hieß, die setzte sich zu Jesu Füßen, und hörte seine Rede. Martha aber machte sich zu schaffen mit vieler Aufwartung; und sie trat hinzu, und sprach: Herr, kümmerst du dich nicht darum, daß meine Schwester mich allein hat lassen aufwarten? So sage ihr nun, daß sie mir beistehe! Jesus aber antwortete, und sprach zu ihr: Martha, Martha! du machst dir um vieles Sorge und Unruhe; Eins aber ist Not. Maria hat das gute Teil erwählt, das ihr nicht genommen werden wird. Jesus lehrt seine Jünger beten; Verleumdung der Pharisäer; Strafpredigt an die PharisäerUnd es geschah, als er an einem gewissen Orte betete, da er aufgehört, sprach einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, so wie auch Johannes seine Jünger gelehrt hat. Und er sprach zu ihnen: Wenn ihr betet, so sagt: — Unser Vater, — der du im Himmel bist! Geheiligt werde dein Name! Es komme dein Reich! — Es geschehe dein Wille, wie im Himmel, auch auf Erden! Unser täglich Brot gib uns immerdar! Und vergib uns unsre Sünden! Denn auch wir vergeben allen, die gegen uns in Schuld sind. Und führe uns nicht in Versuchung, — sondern erlöse uns vom Bösen! Und er sprach zu ihnen: Wer von euch hätte einen Freund, und ginge zu ihm um Mitternacht, und spräche zu ihm: Freund, leihe mir drei Brote; denn mein Freund ist von der Reise bei mir angelangt, und ich habe nichts ihm vorzusetzen; und jener antwortete von innen, und spräche: Mache mir keine Mühe! Schon ist die Türe verschlossen, und die Kinder sind mit mir zu Bette: ich kann nicht aufstehen, und es dir geben. Ich sage euch: wenn er auch nicht aufstände und es ihm gäbe, darum weil er sein Freund ist, so würde er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen, und ihm geben, was er bedarf. Und so sage ich euch: Bittet, so wird euch gegeben werden; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan werden. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da klopft, dem wird aufgetan werden. Welcher Vater unter euch würde, wenn ihn sein Sohn um Brot bäte, ihm einen Stein reichen? oder auch um einen Fisch, würde er ihm anstatt eines Fisches eine Schlange reichen? oder auch so er um ein Ei bäte, würde er ihm einen Skorpion reichen? Wenn ihr nun, die ihr böse seid, wißt gute Gaben zu geben euren Kindern: wie vielmehr wird der Vater vom Himmel den heiligen Geist geben denen, die ihn bitten! Und er trieb einen Teufel aus, und selbiger war stumm. Es geschah aber, als der Teufel ausgefahren, da redete der Stumme. Und das Volk verwunderte sich. Etliche aber von ihnen sprachen: Durch Beelzebul, den Obersten der Teufel, treibt er die Teufel aus. Und andere forderten, versuchend, von ihm ein Zeichen vom Himmel. Er aber, da er ihre Gedanken wußte, sprach zu ihnen: Jegliches Reich, das wider sich selbst entzweiet ist, wird wüste; und Haus wider Haus entzweiet, fällt zusammen. Wenn aber auch der Satan mit sich selbst entzweiet ist, wie kann sein Reich bestehen? daß ihr sagt, ich treibe durch Beelzebul die Teufel aus. Und wenn ich durch Beelzebul die Teufel austreibe, durch wen treiben sie die Eurigen aus? Darum werden sie euch selber widerlegen. Wenn ich aber durch den Finger Gottes die Teufel austreibe, so ist demnach das Reich Gottes zu euch gekommen. Wenn der Gewaltige, bewaffnet, seinen Hof bewahrt, so ist seine Habe in Sicherheit. Wenn aber derjenige, der stärker ist als er, über ihn kommt, und ihn besiegt: so nimmt er ihm seine Waffenrüstung, auf welche er sich verließ, und verteilt seine Beute. Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreuet. Wenn der unreine Geist ausgefahren ist vom Menschen, so durchzieht er dürre Gegenden, und sucht einen Ruhort; und da er ihn nicht findet, sagt er: Ich will zurückkehren in mein Haus, woher ich gekommen bin. Und er kommt, und findet es gefegt und geschmückt. Alsdann geht er hin, und nimmt sieben andere Geister mit, schlimmer denn er, und die fahren ein, und wohnen daselbst; und es wird zuletzt mit selbigem Menschen schlimmer denn zuerst. Es geschah aber, indem er solches redete, erhob ein Weib ihre Stimme aus dem Volke, und sprach zu ihm: Selig der Leib, der dich getragen, und die Brüste, die du gesogen! Er aber sprach: Freilich sind selig, die Gottes Wort hören und — es beobachten! Als aber das Volk herzuströmte, fing er an, und sagte: das ist ein böses Geschlecht, es verlangt ein Zeichen; aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden denn das Zeichen Jona's, — des Propheten. Denn so wie Jona ein Zeichen war den Nineviten, also wird es auch der Menschensohn diesem Geschlechte sein. Die Königin des Südens wird im Gerichte aufstehen mit den Menschen dieses Geschlechts, und sie verdammen; denn sie kam von den Enden der Erde, um die Weisheit Salomo's zu hören; und siehe, mehr denn Salomo ist hier. Die Männer von Nineve werden im Gerichte auftreten mit diesem Geschlechte, und es verdammen; denn sie taten Buße auf die Predigt Jona's; und siehe, mehr denn Jona ist hier. Niemand zündet eine Leuchte an, und setzt sie ins Verborgene, noch unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter, auf daß die Eintretenden den Schein sehen. Die Leuchte des Leibes ist dein Auge; wenn nun dein Auge gesund ist, so ist auch dein ganzer Leib im Lichte; so es aber krank ist, so ist auch dein Leib im Finstern. Siehe nun zu, daß das Licht in dir nicht finster sei! Wenn nun dein ganzer Leib im Lichte ist und nichts Finsteres an sich hat, so wird er ganz im Lichte sein, wie wenn die Leuchte mit ihrem Strahle dich erleuchtet. Während er aber redete, bat ihn ein gewisser Pharisäer, daß er bei ihm zu Mittag speiste; und er trat ein, und legte sich zu Tische. Als nun der Pharisäer sah, daß er sich nicht vor dem Mittagsmahl erst wusch, verwunderte er sich. Der Herr aber sprach zu ihm: Nun pflegt ihr Pharisäer das Äußere des Bechers und der Schüssel zu reinigen; euer Inneres aber ist voll Raub und Bosheit. Ihr Toren! hat nicht der, welcher das Äußere geschaffen, auch das Innere geschaffen? Aber gebt, was darin ist, zu Almosen, und siehe, alles ist euch rein. Doch wehe euch Pharisäern, daß ihr die Münze und Raute und jegliches Kraut verzehntet, und das Recht und die Liebe Gottes übertretet! Dieses solltet ihr tun, und jenes nicht lassen. Wehe euch Pharisäern, daß ihr den Vorsitz in den Synagogen und die Begrüßungen auf den Straßen liebt! Wehe euch, — ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! daß ihr seid wie die verborgenen Gräber, und die Menschen, die darauf wandeln, wissen es nicht! Es antwortete aber ein Gesetzgelehrter, und sagte zu ihm: Lehrer, indem du dieses sagst, schmähst du auch uns. Er sprach: Auch euch Gesetzgelehrten Wehe, daß ihr den Menschen unerträgliche Bürden aufbürdet, und doch selber nicht mit einem Finger die Bürden anrührt! Wehe euch, daß ihr die Grabmähler der Propheten bauet, eure Väter aber haben sie getötet! Sonach lobt und billigt ihr die Taten eurer Väter; denn sie töteten sie, ihr aber bauet ihre Grabmähler. Darum hat auch die Weisheit Gottes gesprochen: Ich werde an sie senden Propheten und Gesandte, und sie werden deren töten und verfolgen: auf daß das Blut aller Propheten, das vergossen wird, seit Gründung der Welt, gerächt werde an diesem Geschlechte, vom Blute Abels bis zum Blute Zacharia's, welcher umkam zwischen dem Altar und dem Tempel. Ja, ich sage euch, es wird gerächt werden an diesem Geschlechte. Wehe euch Gesetzgelehrten, daß ihr den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen! Ihr selber seid nicht eingegangen, und denen, so eingehen wollen, habt ihr gewehrt. Indem er aber solches zu ihnen sagte, fingen die Schriftgelehrten und Pharisäer an heftig gegen ihn erbittert zu werden und ihn über mehreres auszufragen, indem sie auf ihn lauerten, und etwas aus seinem Munde aufzufangen suchten, damit sie ihn verklagen könnten. Mehrere Reden JesuAls sich indessen Tausende des Volkes versammelt hatten, so daß sie einander traten, fing er an zu seinen Jüngern zu sagen: Vor allen Dingen hütet euch vor dem Sauerteige der Pharisäer, nämlich der Heuchelei. Nichts ist eingehüllt, was nicht enthüllt werden wird; und versteckt, was nicht bekannt werden wird. Derohalben was ihr im Finstern gesprochen, wird am hellen Tage gehört werden; und was ihr ins Ohr geredet in den Zimmern, wird verkündiget werden auf den Dächern. Ich sage euch aber, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, welche den Leib töten, und nach diesem nichts weiter tun können. Ich will euch zeigen, wen ihr fürchten sollt. Fürchtet den, welcher, nach dem Töten, Macht hat in die Hölle zu werfen; ja, ich sage euch, diesen fürchtet! Werden nicht fünf Sperlinge verkauft um zwei Heller? und doch ist nicht einer von ihnen vergessen vor Gott. Aber auch die Haare eures Hauptes sind alle gezählt. So fürchtet euch nun nicht! ihr seid vorzüglicher als viele Sperlinge. Ich sage euch aber: Jeglicher, der irgend mich bekannt hat vor den Menschen, den wird auch der Menschensohn bekennen vor den Engeln Gottes. Aber wer mich verleugnet hat vor den Menschen, wird verleugnet werden vor den Engeln Gottes. Und wer ein Wort sagt gegen den Menschensohn, dem wird es vergeben werden; dem aber, der den heiligen Geist lästert, wird es nicht vergeben werden. Wenn sie euch aber vor die Synagogen und Obrigkeiten und Gewalten führen, so sorgt nicht, wie oder was ihr zu eurer Verteidigung sprechen sollt. Denn der heilige Geist wird euch lehren in selbiger Stunde, was ihr sprechen müßt. Es sprach aber zu ihm jemand aus dem Volke: Lehrer, befiel meinem Bruder mit mir die Erbschaft zu teilen! Er aber sprach zu ihm: Mensch, wer hat mich bestellt zum Richter oder Erbverteiler über euch? Und er sprach zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor der Habsucht; denn so jemand im Überfluß ist, so ist doch sein Leben nicht unter seinen Gütern. Und er sagte ein Gleichnis zu ihnen, und sprach: Eines gewissen reichen Mannes Feld hatte viel getragen. Und er überlegte bei sich selbst, und sagte: Was soll ich tun? denn ich weiß nicht, wohin ich meine Früchte einsammeln soll. Und er sprach: Das will ich tun: ich will meine Speicher einreißen, und größere bauen, und dahin alle meine Erzeugnisse und meine Güter einsammeln. Und dann will ich zu meiner Seele sagen: Liebe Seele, du hast viele Güter vorrätig auf viele Jahre: sei ohne Sorgen, iß, trink, sei fröhlich! Gott aber sprach zu ihm: Tor! in dieser Nacht fordert man dein Leben von dir: was du nun gehäuft, wer wird es erhalten? Also geht es dem, der für sich selber Schätze sammelt, und nicht für Gott reich ist. Und er sprach zu seinen Jüngern: Darum sage ich euch: Sorgt nicht wegen eures Lebens, was ihr essen sollt; noch wegen des Leibes, was ihr anziehen sollt. Das Leben ist mehr als die Nahrung, und der Leib als der Anzug. Betrachtet die Raben, wie sie nicht säen, noch ernten, wie sie keine Vorratskammer, noch Speicher haben; und Gott nährt sie doch. Wie viel vorzüglicher seid ihr als die Vögel! Wer aber von euch kann mit seinen Sorgen seiner Lebenslänge eine Elle zusetzen? Wenn ihr nun auch nicht das geringste vermögt, was sorgt ihr wegen des übrigen? Betrachtet die Lilien, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, und spinnen nicht; ich sage euch aber, nicht einmal Salomo in all seiner Herrlichkeit war angetan wie eine von diesen. Wenn aber das Gras auf dem Felde, das heute steht, und morgen in den Ofen geworfen wird, Gott also kleidet: wie viel mehr wird er es euch tun, ihr Kleingläubigen! Auch ihr trachtet nicht, was ihr essen, oder was ihr trinken sollt, und fahrt nicht zu hoch (mit euren Wünschen!) Denn nach solchem allem trachten die Heiden der Welt; euer Vater aber weiß, daß ihr solches bedürft. Aber trachtet nach dem Reiche Gottes, und solches alles wird euch zufallen. Fürchte dich nicht, kleine Herde! denn euer Vater hat beschlossen euch das Reich zu verleihen. Verkauft eure Habe, und gebt Almosen. Schafft euch Beutel, die nicht altern, einen Schatz, der nicht abnimmt, im Himmel, wo kein Dieb sich naht, und keine Motte(etwas) verdirbt. Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein. Eure Lenden seien umgürtet, und eure Leuchten angezündet; und ihr seid ähnlich Menschen, die auf ihren Herrn warten, wenn er zurückkehren wird von der Hochzeit: auf daß, wenn er kommt und anklopft, sie ihm alsbald auftun. Selig selbige Knechte, welche der Herr bei seiner Ankunft wachend finden wird! Wahrlich sage ich euch, daß er sich gürtet, und sie niederliegen lassen, und hinzutretend ihnen aufwarten wird. Und wenn er in der zweiten Nachtwache kommt, und in der dritten Nachtwache kommt, und sie also findet: selig sind selbige Knechte! Das aber bedenkt, daß, wenn der Hausherr wüßte, zu welcher Stunde der Dieb kommt, er wachen und nicht einbrechen lassen würde in sein Haus. Auch ihr nun seid bereit! denn zu welcher Stunde ihr es nicht meint, wird der Menschensohn kommen. Petrus aber sprach zu ihm: Herr, sagst du für uns dieses Gleichnis, oder auch für alle? Es sprach der Herr: Wer ist der treue und verständige Haushalter, welchen der Herr über sein Gesinde setzt, um zur bestimmten Zeit den Speisebedarf zu reichen? Selig selbiger Knecht, welchen sein Herr bei seiner Ankunft also tuend finden wird. In Wahrheit sage ich euch, daß er ihn über all seine Habe setzen wird. So aber selbiger Knecht spräche in seinem Herzen: Mein Herr verzieht zu kommen; und anfinge die Knechte und Mägde zu schlagen, und zu essen und zu trinken und sich zu berauschen: so wird der Herr selbiges Knechtes kommen an einem Tage, da er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, da er es nicht weiß, und wird ihn zerhauen, und ihm sein Los mit den Untreuen anweisen. Derjenige Knecht, der den Willen seines Herrn wußte, und sich nicht bereit hielt, und nicht tat nach seiner, Willen, wird viel Streiche leiden. Wer ihn aber nicht wußte, und tat, was Schläge verdient, wird wenig Streiche leiden. Wem viel gegeben ward, von dem wird viel verlangt werden; und wem man viel anvertrauete, von dem wird man um so mehr fordern. Feuer kam ich auf die Erde zu bringen, und wie wünsche ich, daß es schon entzündet wäre! Eine Taufe habe ich zu überstehen, und wie drängt's mich, bis sie vollbracht ist! Meint ihr, daß ich Frieden gekommen sei zu stiften auf der Erde? Nein, sag ich euch, sondern Entzweiung. Denn es werden von nun an fünf in einem Hause entzweiet sein, drei wider zwei, und zwei wider drei. Es wird entzweiet sein der Vater wider den Sohn, und der Sohn wider den Vater; die Mutter wider die Tochter, und die Tochter wider die Mutter; die Schwieger wider ihre Schnur, und die Schnur wider ihre Schwieger. Er sprach aber auch zum Volke: Wenn ihr seht die Wolken aufgehen vom Abend, so sagt ihr alsbald: Es kommt Regen; und es geschieht also. Und wenn den Südwind wehen, so sagt ihr: Es wird Hitze geben; und es geschieht. Ihr Heuchler! die Gestalt der Erde und des Himmels wißt ihr zu schätzen; die Zeit aber, warum schätzt ihr sie nicht? Warum aber auch beurteilt ihr nicht von selber, was recht ist? Wenn du hingehst mit deinem Widersacher zur Obrigkeit, so gib dir auf dem Wege Mühe von ihm loszukommen, damit er dich nicht hinschleppe zum Richter, und der Richter dich dem Gerichtsdiener überliefere, und der Gerichtsdiener dich ins Gefängnis werfe. Ich sage dir: Du wirst nicht von dannen herauskommen, bis daß du auch den letzten Heller bezahlt hast. Von den umgekommenen Galiläern; Heilung eines gelähmten Weibes; vom Reiche Gottes; Warnung der PharisäerEs kamen aber etliche an zu selbiger Zeit, und berichteten ihm von den Galiläern, deren Blut Pilatus vermischt hatte mit ihren Opfern. Und Jesus antwortete, und sprach zu ihnen: Meint ihr, daß diese Galiläer sündhafter gewesen denn alle Galiläer, weil sie solches erlitten? Nein, sage ich euch; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle gleicherweise umkommen. Oder jene Achtzehn, auf welche der Turm in Siloam fiel, und sie tötete, meint ihr, daß diese schuldiger gewesen denn alle Bewohner von Jerusalem? Nein, sage ich euch; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle gleicherweise umkommen. Er sagte aber dieses Gleichnis: Es hatte jemand einen Feigenbaum, der in seinem Weinberge gepflanzt war; und er kam, und suchte Frucht darauf, und fand keine. Da sprach er zum Winzer: Siehe, drei Jahre komme ich und suche Frucht auf diesem Feigenbaume, und finde keine: haue ihn weg, warum macht er auch noch das Land unfruchtbar? Er aber antwortete, und sagte zu ihm: Herr, laß ihn noch dieses Jahre, bis ich um ihn herum gegraben und Dünger daran gelegt habe. Und wenn er dann Frucht bringt, (nun wohl); wo aber nicht, so magst du ihn hernach weghauen. Er lehrte aber in einer der Synagogen am Sabbat. Und siehe, da war ein Weib, von einem Krankheitsgeiste besessen achtzehn Jahre lang; und sie war zusammengekrümmt, und konnte sich durchaus nicht aufrichten. Da sie nun Jesus sah, rief er sie herbei, und sprach zu ihr: Weib, du bist gelöst von deiner Krankheit! Und er legte ihr die Hände auf, und sogleich richtete sie sich empor, und pries Gott. Da hob der Synagogenvorsteher an, entrüstet, daß Jesus am Sabbate heilte, und sagte zum Volke: Sechs Tage sind, an welchen man arbeiten muß; an diesen nun kommt und laßt euch heilen, aber nicht am Sabbattage. Es antwortete ihm nun der Herr, und sprach: Heuchler! löst nicht ein jeglicher von euch am Sabbate seinen Ochsen oder Esel von der Krippe, und führt ihn zur Tränke? Diese aber, eine Tochter Abrahams, welche der Satan gebunden, siehe, schon achtzehn Jahre, sollte nicht gelöst werden von diesem Bande am Sabbattage? Und als er solches sagte, wurden alle seine Widersacher beschämt, und alles Volk freuete sich über alle die herrlichen Dinge, die durch ihn geschahen. Und er sagte: Wem ist das Reich Gottes gleich? und womit soll ich es vergleichen? Es ist gleich einem Senfkorne, welches ein Mann nahm, und in seinen Garten legte. Und es wuchs, und ward zu einem großen Baume, und die Vögel des Himmels wohnten in seinen Zweigen. Und wiederum sprach er: Womit soll ich das Reich Gottes vergleichen? Es ist gleich dem Sauerteige, welchen ein Weib nahm und einknetete in drei Maß Mehl, bis daß alles gesäuert ward. Und er zog durch Städte und Dörfer, indem er lehrte, und die Reise gen Jerusalem machte. Da sprach jemand zu ihm: Herr, es sind wenige, die gerettet werden? Er aber sprach zu ihnen: Ringt, einzugehen durch die enge Türe! Denn viele, sage ich euch, werden suchen einzugehen, und es nicht vermögen. Wenn erst der Hausherr aufgestanden ist, und die Türe verschlossen hat, und ihr anfangt draußen zu stehen und an die Türe zu klopfen, sagend: Herr, Herr, tue uns auf! so wird er antworten, und zu euch sprechen: Ich kenne euch nicht, woher ihr seid. Alsdann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und in unsren Straßen hast du gelehrt. Und er wird sprechen: Ich sage euch: ich kenne euch nicht, woher ihr seid: weicht von mir, all ihr Übeltäter! Daselbst wird Heulen und Zähneknirschen sein, wenn ihr Abraham und Isaak und Jakob und alle Propheten im Reiche Gottes seht, euch aber hinausgestoßen. Und sie werden kommen vom Aufgang und Untergang und von Norden und Süden, und zu Tische liegen im Reiche Gottes. Und siehe, es sind letzte, welche erste sein werden, und es sind erste, welche letzte sein werden. Am selbigen Tage kamen etliche Pharisäer herbei, und sagten zu ihm: Gehe fort, und ziehe von hinnen! denn Herodes will dich töten. Und er sprach zu ihnen: Geht hin, und sprecht zu diesem Fuchse: Siehe, ich treibe Teufel aus, und vollbringe Heilungen heut und morgen, und am dritten Tage vollende ich. Doch muß ich heute und morgen und am folgenden Tage ziehen; denn es ziemt sich nicht, daß ein Prophet umkomme außerhalb Jerusalems. Jerusalem, Jerusalem, die du die Propheten tötest, und die zu dir Gesandten steinigst! wie oft habe ich wollen deine Kinder versammeln, gleichwie eine Henne ihre Küchlein unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt. Siehe euer Haus wird euch wüste gelassen. Ich sage euch aber: Ihr werdet mich nicht mehr sehen, bis daß (die Zeit) kommt, da ihr sprecht: Gesegnet, der da kommt im Namen des Herrn! Heilung eines Wassersüchtigen; Gleichnis vom Gastmahl; Jesu AnforderungenUnd es geschah, als er in das Haus eines der Obern der Pharisäer gekommen war am Sabbat, um zu speisen, so lauerten sie auf ihn. Und siehe, ein wassersüchtiger Mann war gegenwärtig. Und Jesus hob an, und sprach zu den Gesetzgelehrten und den Pharisäern: Ist es erlaubt am Sabbat zu heilen? Sie aber schwiegen. Da ergriff er ihn, und heilte ihn, und ließ ihn gehen. Und er hob an, und sprach zu ihnen: Wer von euch, dessen Esel oder Ochs in die Grube fiele, würde ihn nicht alsbald herausziehen am Sabbattage? Und sie vermochten nicht ihm darauf zu antworten. Er sagte aber zu den Geladenen ein Gleichnis, da er bemerkte, wie sie die ersten Plätze auswählten, indem er zu ihnen sagte: Wenn du von jemandem geladen bist zur Hochzeit, so lege dich nicht auf den ersten Platz, damit nicht ein Angesehenerer als du von ihm geladen sei, und der, welcher dich und ihn geladen, komme, und zu dir spreche: Gib diesem den Platz! und du alsdann mit Schande den letzten Platz einnehmen mußt. Sondern, wenn du geladen bist, gehe hin, und lege dich an den letzten Platz, damit, wenn der, welcher dich geladen, kommt, er zu dir spreche: Freund, rücke weiter hinauf! Alsdann wirst du Ehre haben vor deinen Mitgästen. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. Er sagte aber auch zu dem, welcher ihn geladen hatte: Wenn du ein Mittag oder Abendmahl gibst, so lade nicht deine Freunde, noch deine Brüder, noch deine Verwandten, noch reiche Nachbarn, damit sie dich nicht auch wieder laden, und dir Vergeltung geschehe. Sondern, wenn du ein Gastmahl gibst, so lade Arme, Krüppel, Lahme, Blinde; und selig wirst du sein, weil sie dir nicht vergelten können; denn es wird dir vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten. Da das einer der Mitgäste hörte, sprach er zu ihm: Selig, wer speisen wird im Reiche Gottes! Er aber sprach zu ihm: Ein gewisser Mensch gab ein großes Mahl, und lud viele ein. Und er sandte seinen Knecht zur Stunde des Mahles, um den Geladenen zu sagen: Kommt, denn schon ist alles bereit! Und sie fingen alle an einstimmig sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft, und bin genötigt hinauszugehen und ihn zu besehen: ich bitte dich, laß mich entschuldigt sein. Und ein anderer sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft, und ich gehe, sie zu versuchen: ich bitte dich, laß mich entschuldigt sein. Und ein anderer sprach: Ich habe ein Weib gefreiet, und darum kann ich nicht kommen. Und es kam selbiger Knecht, und berichtete solches seinem Herrn. Da ward der Hausherr zornig, und sprach zu seinem Knechte: Gehe schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt, und führe die Armen und Krüppel und Lahmen und Blinden hier herein. Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, wie du geboten, und noch ist Raum. Und der Herr sprach zu dem Knechte: Gehe hinaus an die Wege und Zäune, und nötige (sie) hereinzukommen, auf daß mein Haus voll werde. Denn ich sage euch, daß keiner von jenen Männern, die geladen sind, mein Mahl schmecken soll. Es zog aber viel Volkes mit ihm; und er wandte sich, und sprach zu ihnen: Wenn jemand zu mir kommt, und nicht seinen Vater und Mutter und Weib und Kinder und Brüder und Schwestern, ja auch sogar sein Leben haßt, so kann er nicht mein Jünger sein. Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, kann nicht mein Jünger sein. Denn wer von euch, der einen Turm bauen will, wird sich nicht zuvor hinsetzen und den Aufwand berechnen, ob er genug habe zur Ausführung? damit nicht, wenn er den Grund gelegt, und nicht zu vollenden vermag, alle, die es sehen, anfangen, ihn zu verspotten, und sagen: Dieser Mensch fing an zu bauen, und vermochte nicht zu vollenden. Oder welcher König, der auszieht, um einem anderen Könige ein Treffen zu liefern, setzt sich nicht zuvor hin, und ratschlagt, ob er im Stande ist mit Zehntausend entgegenzuziehen dem, der mit Zwanzigtausend gegen ihn kommt? Wenn aber nicht, so schickt er, da er noch ferne ist, eine Gesandtschaft ab, und bittet um Frieden. Also kann auch keiner von euch, der sich nicht von all seiner Habe lossagt, mein Schüler sein. Es ist eine gute Sache, das Salz; wenn aber das Salz fade wird, womit soll es gewürzt werden? Weder für das Land, noch für den Dünger ist es tauglich; man wirft es hinaus. Wer Ohren hat zu hören, der höre! Gleichnisse von Bekehrung der SünderEs pflegten aber zu ihm zu nahen alle Zöllner und Sünder, um ihn zu hören. Und es murrten die Pharisäer und Schriftgelehrten, und sagten: Dieser nimmt Sünder an, und ißt mit ihnen. Er aber sagte zu ihnen dieses Gleichnis und sprach: Wer von euch, der hundert Schafe hat, und eines davon verloren hat, läßt nicht die neun und neunzig in der Wüste, und geht hin nach dem verlornen, bis er es gefunden? Und wenn er es gefunden, so legt er es auf seine Schultern mit Freuden; und nach Hause gekommen, ruft er die Freunde und Nachbarn zusammen, und sagt zu ihnen: Freuet euch mit mir, denn ich habe mein verlornes Schaf gefunden! Ich sage euch: Also wird im Himmel Freude sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr denn über neun und neunzig Gerechte, welche der Buße nicht bedürfen. Oder welches Weib, die zehn Drachmen hat, wenn sie eine Drachme verloren hat, zündet nicht eine Leuchte an, und fegt das Haus und sucht sorgfältig, bis daß sie sie gefunden? Und wenn sie sie gefunden, ruft sie die Freundinnen und Nachbarinnen zusammen, und sagt: Freuet euch mit mir, denn ich habe die Drachme gefunden, die ich verloren hatte. Also, sage ich euch, entsteht Freude vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut. Und er sprach: Ein gewisser Mensch hatte zwei Söhne. Und es sprach der jüngere von ihnen zum Vater: Vater, gib mir das mir zufallende Teil des Vermögens! Und er verteilte ihnen die Habe. Und nach nicht langer Zeit nahm der jüngere Sohn alles zusammen, und zog weg in ein fernes Land; und daselbst vergeudete er sein Vermögen, indem er üppig lebte. Nachdem er aber alles aufgezehrt, kam eine gewaltige Hungersnot über selbiges Land, und er fing an Mangel zu leiden. Da ging er hin, und hing sich an einen Bürger selbigen Landes, der sandte ihn auf sein Feld, Schweine zu hüten. Und er begehrte seinen Bauch zu füllen mit den Schoten, welche die Schweine fraßen; und niemand gab sie ihm. Da ging er in sich, und sprach: Wie viele Taglöhner meines Vaters haben Brotes die Fülle, ich aber komme hier um durch Hunger. Ich will mich aufmachen, und zu meinem Vater ziehen, und zu ihm sprechen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, und ich im nicht mehr wert dein Sohn zu heißen: halte mich wie einen deiner Taglöhner! Und er machte sich auf, und ging zu seinem Vater. Als er noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater, und erbarmte sich, und lief, und fiel ihm um den Hals, und küßte ihn. Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, und bin nicht mehr wert dein Sohn zu heißen. Der Vater aber sprach zu seinen Knechten: Bringt das beste Gewand heraus, und zieht's ihm an, und tut einen Ring an seine Hand, und Schuhe an die Füße. Und bringt das gemästete Kalb, und schlachtet es, daß wir essen und fröhlich seien; denn dieser mein Sohn war tot, und ist wieder lebendig geworden; — und er war verloren, und ist wieder gefunden. Und sie fingen an fröhlich zu sein. Es war aber sein anderer Sohn auf dem Felde; und als er zurückkommend sich dem Hause genaht, hörte er Musik und Tanz. Und er rief einen der Knechte herbei, und erkundigte sich, was das sein möge. Der sprach zu ihm: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das gemästete Kalb geschlachtet, weil er ihn gesund wieder erhalten. Da ward er zornig, und wollte nicht hineinkommen. Sein Vater ging nun heraus, und redete ihm zu. Er aber antwortete, und sprach zum Vater: Siehe, so viele Jahre diene ich dir, und habe nie dein Gebot übertreten, und niemals hast du mir einen Bock gegeben, daß ich mit meinen Freunden fröhlich wäre. Da aber dieser dein Sohn, der deine Habe mit Huren aufgezehrt, gekommen ist, hast du ihm das gemästete Kalb geschlachtet. Er aber sprach zu ihm: Kind, du bist allezeit bei mir, und alles das Meinige ist dein. Doch mußte ich mich freuen und fröhlich sein, weil dieser dein Bruder tot war, und wieder lebendig geworden, und verloren — war, und wieder gefunden ist. Vom ungerechten Haushalter und reichem ManneEr sagte aber auch zu seinen Jüngern: Es war ein gewisser reicher Mann, der einen Haushalter hatte; und dieser ward bei ihm angegeben, als verschwende er seine Habe. Und er rief ihn, und sprach zu ihm: Warum höre ich solches von dir? Lege die Rechnung deines Haushalts ab; denn du kannst nicht mehr Haushalter sein. Es sprach aber der Haushalter bei sich selber: Was soll ich tun, weil der Herr den Haushalt mir abnimmt? Graben kann ich nicht, zu betteln schäme ich mich. Ich weiß, was ich tue, auf daß, wenn ich vom Haushalte abgesetzt bin, sie mich in ihre Häuser aufnehmen. Da rief er einen jeglichen der Schuldner seines Herrn herbei, und sagte zu dem ersten: Wieviel schuldest du meinem Herrn? Er sprach: Hundert Bath Öl. Und er sprach zu ihm: Nimm deine Handschrift, und setze dich flugs, und schreibe fünfzig. Darauf sprach er zu einem anderen: Und du, wieviel schuldest du? Er sprach: Hundert Kor Weizen. Und er sagt zu ihm: Nimm deine Handschrift, und schreibe achtzig. Und es lobte der Herr den ungerechten Haushalter, daß er klüglich getan; denn die Kinder dieser Welt sind klüger als die Kinder des Lichts in Hinsicht auf ihres Gleichen. Und so sage auch ich euch: Schafft euch Freunde von dem ungerechten Mammon, auf daß, wenn ihr abgeschieden, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten. Wer treu ist in wenigem, der ist auch in vielem treu; und wer in wenigem ungerecht ist, der ist auch in vielem ungerecht. Wenn ihr nun im ungerechten Mammon nicht treu wärt, wer wird euch das Wahre anvertrauen? Und wenn ihr im Fremden nicht treu wärt, wer wird euch das Eure geben? Kein Knecht kann zweien Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen, und den anderen lieben, oder dem einen anhangen, und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. Es hörten aber solches alles auch die Pharisäer, welche das Geld liebten, und verhöhnten ihn. Und er sprach zu ihnen: Ihr seid es, die sich gerecht stellen vor den Menschen, Gott aber erkennt eure Herzen; denn was hoch ist unter Menschen, ist ein Greuel vor Gott. Das Gesetz und die Propheten (reichen) bis auf Johannes; und von da an wird das Reich Gottes verkündigt, und ein jeglicher strebt mit Gewalt hinein. — Leichter ist's, daß Himmel und Erde vergehe, als daß vom Gesetze ein Strichlein unterbleibt. — Wer sein Weib entläßt, und eine andere freiet, der bricht die Ehe; und wer eine vom Mann entlassene freiet, der bricht die Ehe. Es war ein gewisser reicher Mann, der kleidete sich in Purpur und Byssus, und lebte alle Tage herrlich und in Freuden. Es war aber ein gewisser Armer, mit Namen Lazarus, der vor seinem Tore lag, voller Schwären, und begehrend sich zu sättigen von den Brosamen, die vom Tische des Reichen fielen; aber auch die Hunde kamen, und beleckten seine Schwären. Es geschah aber, daß der Arme starb, und von den Engeln in Abrahams Schoß getragen ward. Es starb aber auch der Reiche, und ward begraben. Und als er in der Unterwelt, sich in der Qual befindend, seine Augen erhob, sah er Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoße. Und er rief, und sprach: Vater Abraham, erbarme dich mein, und sende Lazarus, daß er seine Fingerspitze in Wasser tauche, und meine Zunge kühle; denn ich leide Pein in dieser Flamme. Abraham aber sprach: Kind, bedenke, daß du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben, und Lazarus hingegen Böses; nun wird er hier getröstet, du aber gepeinigt. Und über dies alles ist zwischen uns und euch eine große Kluft befestigt, damit die, welche wollen von hinnen zu euch gehen, es nicht können, noch jene von dannen zu uns herüberkommen. Da sprach er: So bitte ich dich nun, Vater, daß du ihn sendest ins Haus meines Vaters; (denn ich habe fünf Brüder:) damit er sie verwarne, auf daß sie nicht auch an diesen Ort der Qual kommen. Abraham sagt zu ihm: Sie haben Mose und die Propheten: diese mögen sie hören. Er sprach: Nein, Vater Abraham! sondern wenn jemand von den Toten zu ihnen kommt, werden sie Buße tun. Er aber sprach zu ihm: Wenn sie Mose und die Propheten nicht hören, so werden sie auch nicht, wenn jemand von den Toten aufersteht, gehorchen. Verschiedene Reden Jesu; die zehn Aussätzigen; von der Ankunft des Reiches Gottes; vom Gebet; von der RechtfertigungEr sprach zu seinen Jüngern: Es ist unmöglich, daß nicht Verführungen geschehen; wehe aber demjenigen, durch den sie geschehen! Es wäre ihm zuträglicher, wenn ein Eselsmühlstein um seinen Hals gelegt, und er ins Meer gestürzt wäre, als daß er eines dieser Kleinen verführte. Hütet euch! Wenn aber dein Bruder gegen dich gesündigt hat, so schilt ihn; und wenn er bereuet hat, so vergib ihm. Und wenn er siebenmal des Tages gegen dich sündigt, und siebenmal des Tages zurückkommt — zu dir, und sagt: Es reuet mich: so sollst du ihm vergeben. Und es sprachen die Apostel zum Herrn: Vermehre unsern Glauben! Es sprach aber der Herr: Wenn ihr Glauben hättet, wie ein Senfkorn groß, so würdet ihr zu diesem Maulbeer-Feigenbaume sagen: Entwurzele dich, und pflanze dich ins Meer, und er würde euch gehorchen. Wer von euch, der einen Knecht hat, welcher pflügt oder weidet, wird zu ihm, wenn er heim gekommen vom Felde, alsbald sagen: Komm her, und lege dich nieder? Sondern wird er nicht zu ihm sagen: Mache zurecht, was ich essen soll, und gürte dich und warte mir auf, bis ich gegessen und getrunken; und darnach sollst du essen und trinken. Er weiß doch nicht selbigem Knechte Dank, daß er das — ihm Befohlene getan? Ich meine nicht. Also auch ihr, wenn ihr alles euch Befohlene getan, so sagt: Wir sind unnütze Knechte; denn was wir zu tun schuldig waren, haben wir getan. Und es geschah, als er gen Jerusalem reiste, zog er mitten durch Samarien und Galiläa. Und als er in ein Dorf zog, begegneten ihm zehn Aussätzige, welche stehen blieben von ferne. Und sie erhoben die Stimme, und sagten: Jesus, Meister, erbarme dich unser! Und da er sie sah, sprach er zu ihnen: Geht hin, und zeigt euch den Priestern! Und es geschah, indem sie hingingen, wurden sie rein. Einer aber von ihnen, da er sah, daß er geheilt war, kehrte zurück, mit lauter Stimme Gott preisend, und fiel aufs Angesicht zu seinen Füßen, und dankte ihm. Und selbiger war ein Samariter. Da antwortete Jesus, und sprach: Sind nicht die zehn rein geworden? wo sind aber die neun? Haben sich keine gefunden, die zurückgekehrt wären, Gott die Ehre zu geben, denn dieser Ausländer? Und er sprach zu ihm: Mache dich auf, und gehe hin; dein Glaube hat dir geholfen. Da er aber von den Pharisäern befragt worden, wann das Reich Gottes komme, antwortete er ihnen, und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, daß es beobachtet werden könnte; noch auch wird man sagen: Siehe, hier ist es! oder: Siehe, dort! denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch. Er sprach aber zu seinen Jüngern: Es werden Tage kommen, da ihr verlangen werdet einen Tag des Menschensohnes zu sehen, und werdet ihn nicht schauen. Und man wird zu euch sagen: Siehe, hier ist er! — oder siehe, dort! Geht nicht hin, noch folgt nach! Denn gleichwie der strahlende Blitz von der einen Himmelsgegend zur anderen leuchtet: also — wird auch der Menschensohn sein an seinem Tage. Zuvor aber muß er vieles leiden, und verworfen werden von diesem Geschlechte. Und so wie es in den Tagen Noahs geschah, also wird es auch sein in den Tagen des Menschensohnes. Sie aßen, tranken, heirateten, wurden verheiratet, bis zu dem Tage, da Noah in den Kasten ging; und es kam die Flut, und verderbte alle. Gleicherweise wie es auch geschah zur Zeit Lots: sie aßen, tranken, kauften, verkauften, pflanzten, baueten; an dem Tage aber, da Lot aus Sodom fortging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel, und verderbte alle. Dem gemäß wird es sein an dem Tage, da der Menschensohn geoffenbart wird. An selbigem Tage, wer auf dem Dache ist, und seine Geräte im Hause hat, steige nicht hinab, um sie zu holen; und wer auf dem Felde, kehre gleicherweise nicht zurück. Gedenkt des Weibes Lots! Wer irgend sein Leben sucht zu retten, wird es verlieren; und wer irgend es verliert, wird es erhalten. Ich sage euch: In derselben Nacht werden zwei auf Einem Lager sein: einer wird mitgenommen, und der andere gelassen werden. Zwei werden mahlen zusammen: die eine wird mitgenommen, und die andere gelassen werden. — Zwei werden auf dem Felde sein: der eine wird mitgenommen, und der andere gelassen werden. Und sie antworteten, und sagten zu ihm: Wo, Herr? Er aber sprach zu ihnen: Wo der Leichnam, daselbst versammeln sich die Geier. Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis; dafür, daß man allezeit beten und nicht mutlos werden müsse, indem er sagte: Es war ein gewisser Richter in einer gewissen Stadt, der Gott nicht fürchtete, und keinen Menschen scheuete. Es war aber eine — gewisse Witwe in selbiger Stadt, die kam zu ihm. und sagte: Schaffe mir Recht gegen meinen Widersacher! Und er wollte nicht eine Zeit lang. Nach diesem aber sprach er bei sich selber: Wenn ich auch Gott nicht fürchte, und keinen Menschen scheue; so will ich doch, weil mir diese Witwe Mühe macht, ihr Recht schaffen, damit sie nicht beständig komme und mich plage. Und der Herr sprach: Habt ihr gehört, was der ungerechte Richter sagt? Gott aber sollte nicht seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm rufen, Recht schaffen, auch wenn er langmütig ist ihretwegen? Ich sage euch: Er wird ihnen Recht schaffen in kurzem. Doch wenn der Menschensohn kommt, wird er auch Glauben finden auf Erden? Er sagte aber auch in Beziehung auf gewisse, welche sich selbst vermaßen gerecht zu sein, und die übrigen gering schätzten, dieses Gleichnis. Zwei Menschen gingen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer, und der andere ein Zöllner. Der Pharisäer trat hin, und betete bei sich selber also: Gott, ich danke dir, daß ich nicht bin gleichwie die übrigen Menschen, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner. Ich faste zweimal in der Woche; ich verzehnte alles, was ich erwerbe. Und der Zöllner trat von ferne, und wagte nicht einmal die Augen zum Himmel zu erheben, sondern schlug an seine Brust, und sagte: Gott, sei mir Sünder gnädig! Ich sage euch: Dieser ging mehr gerechtfertigt nach Hause denn jener; denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; wer sich aber selbst erniedrigt, der wird erhöht werden. Darbringung der Kinder; vom Reichtum; Jesus verkündigt seinen Tod; Blinder zu Jericho; der Zöllner Zachäus; Gleichnis von den anvertrauten PfundenSie brachten aber auch die Kinder zu ihm, daß er sie anrühren möchte; die Jünger aber, die es sahen, fuhren sie an. Aber Jesus rief sie herbei, und sprach: Laßt die Kinder zu mir kommen, und wehrt ihnen nicht; denn solcher ist das Reich Gottes. Wahrlich sage ich euch: Wer nicht das Reich Gottes aufnimmt wie ein Kind, der kann nicht in dasselbe kommen. Und es befragte ihn ein gewisser Vorsteher, und sagte: Guter Lehrer! was muß ich tun, um das ewige Leben zu ererben? Es sprach zu ihm Jesus: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut denn Einer, Gott. Die Gebote weißt du: Du sollst nicht ehebrechen; Du sollst nicht töten; Du sollst nicht stehlen; Du sollst nicht falsch Zeugnis reden; Ehre deinen Vater und deine Mutter. Er aber sprach: Dieses alles habe ich gehalten ven meiner Jugend an. Da das Jesu? hörte, sprach er zu ihm: Noch eines fehlt dir. Verkaufe alles, was du hast, und teile es Armen mit: so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm, folge mir! Als er aber dieses hörte, ward er sehr betrübt; denn er war sehr reich. Da nun Jesus ihn so betrübt sah. sprach er: Wie schwerlich werden die Begüterten ins Reich Gottes kommen! Denn es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr eingehe, als daß ein Reicher ins Reich Gottes komme. Es sprachen aber die, so es hörten: Wer kann dann gerettet werden? Er sprach: Was bei Menschen unmöglich ist, ist bei Gott möglich. Da sprach Petrus: Siehe, wir haben alles verlassen, und sind dir gefolgt. Und er sprach zu ihnen: Wahrlich sage ich euch: Es ist niemand, der Haus oder Eltern oder Brüder oder Weib oder Kinder verlassen um des Reiches Gottes willen, der nicht vielfältiges (dafür) erhält in dieser Zeit, und in der zukünftigen Welt das ewige Leben. Er nahm aber die Zwölfe zu sich, und sprach zu ihnen: Siehe, wir ziehen hinauf gen Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was von den Propheten geschrieben ist auf den Menschensohn. Denn er wird den Heiden überliefert und verspottet und geschmäht und angespieen werden; und sie werden ihn geißeln und ihn töten, und am dritten Tage wird er auferstehen. Und sie verstanden nichts davon, und diese Rede war vor ihnen verborgen, und sie begriffen das Gesagte nicht. Es geschah aber, als er sich Jericho näherte, saß ein gewisser Blinder am Wege, und bettelte. Und da er Volk vorüberziehen hörte, erkundigte er sich, was das sein möge. Sie berichteten ihm nun, daß Jesus, der Nazaräer, vorbeikomme. Da rief er, und sagte: Jesus, Sohn Davids, erbarme dich mein! Und die Vorangehenden fuhren ihn an, daß er schweigen sollte; er aber schrie nur um so mehr: Sohn Davids, erbarme dich! Jesus blieb nun stehen, und hieß ihn zu sich bringen. Und als er sich nahte, befragte er ihn, und sagte: Was willst du, daß ich dir tun soll? Er sprach: Herr, daß ich sehend werde! Und Jesus sprach zu ihm: Sei sehend! Dein Glaube hat dir geholfen. Und sogleich ward er sehend, und folgte ihm, Gott preisend. Und alles Volk, das es sah, lobte Gott. Und er kam gen Jericho, und zog hindurch. Und siehe, da war ein Mann, mit Namen Zachäus genannt; und selbiger war Oberzöllner, und war reich. Und er suchte Jesum zu sehen, wer er wäre, und vermochte es nicht vor dem Volke, weil er klein von Wuchs war. Und er lief voraus, und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um ihn zu sehen; denn daselbst sollte er durchkommen. Als nun Jesus an den Ort kam, blickte er empor, und sah ihn, und sprach zu ihm: Zachäus, steige eilend hernieder! denn heute muß ich in deinem Hause bleiben. Und er stieg eilend hernieder, und empfing ihn mit Freuden. Und alle, die es sahen, murrten, indem sie sagten: Bei einem Sünder ist er eingekehrt. Zachäus aber trat hin, und sprach zum Herrn: Siehe, die Hälfte meiner Habe, Herr, gebe ich den Armen; und wenn ich jemanden um etwas übervorteilt habe, so gebe ich es vierfältig wieder. Und Jesus sprach in Beziehung auf ihn: Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, sintemal auch er ein Sohn Abrahams ist. Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist. Indem sie aber dieses hörten, fuhr er fort, und sagte ein Gleichnis, darum weil er nahe bei Jerusalem war, und sie wähnten, daß sogleich das Reich Gottes erscheinen würde. Er sprach nun: Ein gewisser hochgeborner Mann zog in ein fernes Land, um das Königtum zu empfangen, und dann zurückzukehren. Da rief er seine zehn Knechte, und gab ihnen zehn Pfunde, und sprach zu ihnen: Handelt, bis ich wiederkomme. Seine Mitbürger aber haßten ihn, und sandten eine Gesandtschaft hinter ihm her, und sagten: Wir wollen diesen nicht zum Könige über uns haben. Und es geschah, als er zurück gekommen, und das Königtum empfangen, so ließ er jene Knechte zu sich rufen, welchen er das Geld gegeben, um zu erfahren, was ein jeder erhandelt hätte. Es kam nun der erste, und sagte: Herr, dein Pfund hat zehn Pfund hinzugewonnen. Und er sprach zu ihm: Wohl, guter Knecht! weil du in wenigem getreu warest, so erhalte die Gewalt über zehn Städte. Und es kam der zweite, und sagte: Dein Pfund hat fünf Pfund getragen. Und er sprach auch zu diesem: Auch du sei über fünf Städte gesetzt. Und ein anderer kam, und sagte: Herr, siehe, hier ist dein Pfund, das ich in einem Tuche aufbewahrt hatte. Denn ich fürchtete dich, weil du ein strenger Mann bist: du nimmst, was du nicht hingelegt; und erntest, was du nicht gesäet. Er sagt aber zu ihm: Nach deinen Worten will ich dich richten, böser Knecht! Du wußtest, daß ich ein strenger Mann bin, daß ich nehme, was ich nicht hingelegt, und ernte, was ich nicht gesäet: warum nun gabst du mein Geld nicht auf den Wechslertisch, so hätte ich es bei meiner Zurückkunft mit Zins eingezogen? Und er sprach zu den Umstehenden: Nehmt ihm das Pfund, und gebt es dem, der zehn Pfund hat! Und sie sprachen zu ihm: Herr, er hat schon zehn Pfund. Denn ich sage euch: Wer da hat, dem wird gegeben werden, wer aber nicht hat, dem wird auch das, was er hat, genommen werden. Doch jene meine Feinde, die mich nicht zum Könige über sich haben wollten, bringt hierher, und würgt sie vor mir. Und nachdem er dieses gesagt, ging er voraus, und zog hinauf gen Jerusalem. Jesu Einzug in Jerusalem; Austreibung der Käufer und Verkäufer; aus welcher Macht Jesus handelt? von den treulosen WinzernUnd es geschah, da er Bethphage und Bethanien nahe gekommen, an den sogenannten Ölberg, sandte er zwei seiner Jünger ab, und sprach: Geht in den vorliegenden Flecken; und wenn ihr da hineinkommet, so werdet ihr ein Füllen angebunden finden, auf welchem noch nie ein Mensch gesessen: löst es ab und bringt es. Und so euch jemand fragt: Warum löst ihr es ab? so sprecht also zu ihm: Der Herr bedarf sein. Die Abgesandten gingen nun fort, und fanden, wie er ihnen gesagt. Als sie aber das Füllen ablösten, sprachen die Herren desselben zu ihnen: Warum löst ihr das Füllen ab? Sie aber sprachen: Der Herr bedarf sein. Und sie brachten es zu Jesu; und sie warfen ihre Gewänder auf das Füllen, und hoben Jesum hinauf. Als er nun fortzog, breiteten sie ihre Gewänder unter auf den Weg. Und als er schon nahe war bei dem Abhange des Ölbergs, fing der ganze Haufe der Jünger an fröhlich Gott zu loben mit lauter Stimme wegen all der Wunder, die sie geschauet, und sagten: Gesegnet der König, der da kommt im Namen des Herrn! Heil im Himmel, und Preis in der Höhe! Und etliche der Pharisäer aus dem Volke sprachen zu ihm: Lehrer, wehre deinen Jüngern! Und er antwortete, und sprach zu ihnen: Ich sage euch, daß, wenn diese schweigen, die Steine schreien werden. Und als er sich genaht, und die Stadt sah, weinte er über sie, und sagte: Wenn auch du wüßtest, und zwar an diesem deinem Tage, was zu deinem Heile dient! — nun aber ist es verborgen vor deinen Augen. Denn es werden Tage über dich kommen, da deine Feinde einen Wall um dich aufschütten, und dich umzingeln und dich einengen werden von allen Seiten; und sie werden dich (dem Erdboden gleich machen), und deine Kinder in dir zu Boden schmettern, und werden in dir keinen Stein auf dem anderen lassen: darum, daß du nicht die Zeit deiner Heimsuchung erkannt hast. Und da er in den Tempel gekommen, fing er an auszutreiben, die darin verkauften und kauften, indem er zu ihnen sagte: Es steht geschrieben: Mein Haus ist ein Bethaus; ihr aber habt es zu einer Räuberhöle gemacht. Und er lehrte täglich im Tempel; und die Hohenpriester und Schriftgelehrten suchten ihn umzubringen, samt den Vornehmsten des Volkes; aber sie wußten nicht, was sie tun sollten; denn das Volk hing sämtlich an seinen Lippen. Und es geschah an einem selbiger Tage, als er das Volk lehrte im Tempel, und das Evangelium verkündigte, da traten die Hohenpriester und Schriftgelehrren samt den Ältesten herbei, und sprachen zu ihm: Sage uns, durch welche Macht tust du dieses? oder wer ist es, der dir diese Macht gegeben? Jesus aber antwortete, und sprach zu ihnen: Auch ich will euch etwas fragen, und sagt es mir. Die Taufe des Johannes, war sie vom Himmel, oder von Menschen? Sie aber bedachten bei sich selbst, und sagten: Wenn wir sprechen: Vom Himmel: so wird er sagen: Warum nun habt ihr ihm nicht geglaubt? Wenn wir aber sprechen: Von Menschen: so wird das ganze Volk uns steinigen; denn es ist überzeugt, daß Johannes ein Prophet sei. Und sie antworteten, sie wüßten nicht, woher. Da sprach Jesus zu ihnen: So sage auch ich euch nicht, durch welche Macht ich dieses tue. Er fing aber an zum Volke dieses Gleichnis; zu sagen: Ein — gewisser Mensch pflanzte einen Weinberg, und übergab ihn Winzern, und reiste dann lange Zeit. Und zur bestimmten Zeit sandte er zu den Winzern einen Knecht, daß sie ihm von der Frucht des Weinbergs gäben; die Winzer aber schlugen ihn, und sandten ihn leer zurück. Und er sandte abermal einen anderen Knecht; sie aber schlugen auch diesen, mißhandelten ihn, und sandten ihn leer zurück. Und er sandte abermal einen dritten; sie aber verwundeten auch diesen, und warfen ihn hinaus. Da sprach der Herr des Weinbergs: Was soll ich tun? Ich will meinen geliebten Sohn senden: vielleicht werden sie sich vor diesem, wenn sie ihn sehen, scheuen. Da ihn aber die Winzer sahen, redeten sie zu einander, und sagten: Dieser ist der Erbe: kommt, laßt uns ihn töten, daß das Erbe unser sei! Und sie warfen ihn zum Weinberge hinaus, und töteten ihn. Was wird ihnen nun der Herr des Weinbergs tun? Er wird kommen, und diese Winzer umbringen, und den Weinberg anderen geben. Da sie das hörten, sprachen sie: Das sei ferne! Er aber blickte sie an, und sprach: Was heißt nun jenes, was geschrieben steht: Der Stein, den die Bauleute verworfen, der ist geworden zum Eckstein? Jeglicher, wer auf selbigen Stein fällt, wird zerschmettert werden; und auf wen er irgend fällt, den wird er zermalmen. Und die Hohenpriester und Schriftgelehrten suchten Hand an ihn zu legen zu selbiger Stunde, aber sie fürchteten das Volk. Denn sie merkten, daß er auf sie dieses Gleichnis gesagt hatte. Von der Steuer an den Kaiser; von der Auferstehung; wie der Messias Davids Sohn heiße? Warnung vor den Schriftgelehrten; die arme WitweUnd sie belauerten ihn, und sandten Angestiftete ab, die sich ehrlich stellen sollten, auf daß sie ihn bei einer Rede faßten, um ihn der Obrigkeit und Gewalt des Landpflegers zu überliefern. Und sie befragten ihn, und sagten: Lehrer, wir wissen, daß du recht redest und lehrest, und keine Partei nimmst, sondern nach der Wahrheit den Weg Gottes lehrst. Ist es uns erlaubt dem Kaiser Steuer zu geben, oder nicht? Da er aber ihre Arglist durchschauete, sprach er zu ihnen: Was versucht ihr mich? Zeigt mir einen Denar! Wessen Bildnis und Überschrist trägt er? Sie antworteten, und sprachen: Des Kaisers. Er aber sprach zu ihnen: Gebt demnach, was des Kaisers ist, dem Kaiser, und was Gottes ist, Gott. Und sie vermochten nicht ihn bei einem Worte zu fassen vor dem Volke, und voll Verwunderung über seine Antwort, schwiegen sie. Es kamen aber etliche der Sadduzäer herbei, welche leugnen, daß eine Auferstehung sei, und befragten ihn, und sagten: Lehrer, Mose hat uns vorgeschrieben: Wenn jemandes Bruder, der ein Weib hat, gestorben, und er ist kinderlos gestorben, daß sein Bruder das Weib nehme, und Samen seinem Bruder auferwecke. Es waren nun sieben Brüder, und der erste hatte ein Weib genommen, und starb kinderlos; und es nahm der zweite das Weib, und auch dieser starb kinderlos; und der dritte nahm sie; gleicherweise auch die sieben, — und hinterließen keine Kinder und starben. Später als alle starb auch das Weib. Bei der Auferstehung nun, wessen von ihnen Weib wird sie? Denn die sieben haben sie zum Weibe gehabt. Und es antwortete Jesus, und sprach zu ihnen: Die Menschen dieser Welt Heiraten und werden verheiratet; die aber gewürdigt werden zu jener Welt zu gelangen und zur Auferstehung von den Toten, heiraten nicht, noch werden verheiratet. Denn sie können auch nicht mehr sterben; dann sie sind engelgleich und sind Söhne Gottes, da sie der Auferstehung teilhaftig sind. Daß aber die Toten erweckt werden, hat auch Mose gelehrt in der Geschichte vom Dornbusche, wie er den Herrn nennt den Gott Abrahams und den Gott Isaaks und den Gott Jakobs. Gott aber ist nicht (Gott) der Toten, sondern der Lebendigen; denn alle leben für ihn. Und etliche der Schriftgelehrten antworteten, und sprachen: Lehrer, du hast wohl gesprochen! Sie wagten aber nicht mehr ihn zu befragen. Er aber sprach zu ihnen: Wie mögen sie sagen, daß der Christus der Sohn Davids sei? Und doch sagt David selbst im Buche der Psalmen: Es sprach der Herr zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde mache zum Schemel deiner Füße? David nennt ihn also Herr; und wie ist er sein Sohn? Indem aber das ganze Volk znhörte, sprach er zu seinen Jüngern: Hütet euch vor den Schriftgelehrten, welche gern umherwandeln in langen Gewändern, und Begrüßungen auf den Straßen lieben und erste Stühle in den Synagogen und erste Plätze bei den Gastmählern; welche verschlingen die Häuser der Witwen, und zum Scheine lange Gebete halten: diese werden um so größere Strafe empfangen. Da er aber ausblickte, sah er die Reichen ihre Gabe einlegen in die Schatzkammer. Er sah aber auch eine dürftige Witwe daselbst zwei Scherflein einlegen. Er sprach: Sehet zu, daß ihr nicht irre geführt werdet! Denn viele werden kommen auf meinen Namen, und sagen: Ich bin es, und die Zeit hat sich genaht. Geht ihnen nun nicht nach! Denn diese alle haben von ihrem Überflusse eingelegt zu den Gaben Gottes; diese aber hat von ihrem Mangel das ganze Vermögen, das sie hatte, eingelegt. Zerstörung Jerusalems und Ankunft des MessiasUnd da etliche vom Tempel sagten, daß er mit schönen Steinen und Weihgeschenken geschmückt sei, sprach er: Was ihr hier schauet, es kommen Tage, da nicht ein Stein auf dem anderen gelassen wird, der nicht abgebrochen wird. Sie befragten ihn aber, und sagten: Lehrer, wann wird nun dieses sein, und welches ist das Zeichen, wann dies geschehen soll? - - - Wenn ihr aber hört yon Kriegen und Zerrüttungen, so zagt nicht! Denn solches muß zuvor geschehen; aber nicht alsbald ist das Ende. Alsdann sagte er zu ihnen: Es wird Volk wider Volk aufstehen, und Reich wider Reich; und Erdbeben werden sein aller Orten und Hungersnöte und Seuchen; und Schreckbilder und große Zeichen werden vom Himmel geschehen. Vor diesem allem aber werden sie Hand an euch legen, und euch verfolgen, indem sie euch in Synagogen und Gefängnisse überliefern, daß ihr vor Könige und Statthalter geführt werdet, um meines Namens willen. Es wird euch aber zum Zeugnisse geraten. Nehmt es nun zu Herzen, daß ihr nicht darauf sinnt euch zu verteidigen! Denn ich werde euch Rede und Weisheit verleihen, welcher nicht werden widersprechen noch widerstehen können all eure Widersacher. Ihr werdet aber überliefert werden selbst von Eltern und Brüdern und Verwandten und Freunden, und sie werden manche von euch zum Tode bringen. Und ihr werdet von allen gehaßt sein um meines Namens willen. Aber kein Haar von eurem Haupte soll verloren gehen. Durch euer Ausharren gewinnt eure Seelen! Wenn ihr aber Jerusalem seht von Heerlagern umringt werden, alsdann merkt, daß dessen Verwüstung sich genaht hat. Alsdann fliehe, wer in Judäa ist, in die Gebirge; und wer in der Stadt ist, entweiche daraus, und wer in den Landschaften, gehe nicht hinein. Denn das sind Tage der Strafe, auf daß erfüllt werde alles, was geschrieben steht. Wehe aber den Schwangern und den Säugenden in selbigen Tagen! Denn es wird eine große Not auf Erden sein, und ein Strafgericht über dieses Volk. Und sie werden fallen durch die Schärfe des Schwertes, und gefangen geführt werden unter alle Völker; und Jerusalem wird getreten werden von den Heiden, bis daß die Zeit der Heiden voll ist. Und es werden Zeichen sein an Sonne und Mond und Gestirnen, und auf Erden wird unter den Völkern Angst sein in Ratlosigkeit bei brausendem Meere und Wogen, indem die Menschen erstarren vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die Welt kommen sollen; denn das Heer des Himmels wird erschüttert werden. Und alsdann werden sie den Menschensohn sehen kommen in Gewölk mit großer Macht und Herrlichkeit. Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, so richtet euch auf, und hebt euer Haupt; denn es naht eure Erlösung. Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Seht den Feigenbaum und alle Bäume: wenn sie schon ausgeschlagen, so merkt ihr, wenn ihr die seht, von selber, daß schon der Sommer nahe ist, Also auch ihr, wenn ihr dieses geschehen seht, so merkt, daß das Reich Gottes nahe ist. Wahrlich sage ich euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis alles geschehen ist, Himmel und Erde werden vergehen, meine Reden aber werden nicht vergehen. Hütet euch aber, daß eure Gemüter nicht belastet werden mit Rausch und Trunkenheit und Nahrungssorgen, und plötzlich euch jener Tag überrasche, Denn wie ein Fallstrick wird er kommen über alle, die auf dem ganzen Erdboden wohnen, So wachet nun zu jeglicher Zeit, und bittet, daß ihr gewürdigt werdet zu entfliehen diesem allem, was geschehen soll, und zu treten vor den Menschensohn. Er pflegte aber den Tag über im Tempel zu lehren, und Nachts ging er hinaus, und übernachtete auf dem sogenannten Ölberge, Und alles Volk suchte ihn eifrig im Tempel, um ihn zu hören. Anschlag des Synedriums gegen Jesum; Judas Anerbieten; Passahmahl; Rangstreit der Jünger und Reden Jesu an sie; Jesu Seelenkampf; Gefangennehmung; Verhör vor dem Synedrium; Petri VerleugnungEs nahte aber das Fest des Ungesäuerten, das da Passah heißt. Und es trachteten die Hohenpriester und Schriftgelehrten, wie sie ihn umbrächten; denn sie fürchteten das Volk. Es fuhr aber der Satan in Judas, zubenamet Ischariot, der von der Zahl der Zwölfe war. Und er ging hin, und beredete sich mit den Hohenpriestern und Hauptleuten (der Tempelwache), wie er ihnen denselben überliefern wollte. Und sie freueten sich, und wurden eins ihm Geld zu geben. Und er willigte ein, und suchte schickliche Gelegenheit ihnen denselben zu überliefern ohne Auflauf. Es kam aber der Tag des Ungesäuerten, an welchem das Passah mußte geschlachtet werden. Und er sandte Petrus und Johannes aus, und sprach: Geht hin, und bereitet uns das Passah, daß wir es essen. Sie sprachen zu ihm: Wo willst du, daß wir es bereiten? Er sprach zu ihnen: Siehe, wenn ihr in die Stadt gekommen seid, so wird euch ein Mann begegnen, der einen Wasserkrug trägt: folgt ihm in das Haus, wo er hineingeht. Und sprecht zu dem Hausherrn des Hauses: Der Meister sagt dir: Wo ist die Herberge, wo ich das Passah mit meinen Jüngern essen kann? Und selbiger wird euch ein großes, mit Polstern belegtes Gemach zeigen: daselbst bereitet das Mahl. Sie gingen nun hin, und fanden, wie er ihnen gesagt, und bereiteten das Passah. Und als die Stunde gekommen, legte er sich nieder und die zwölf Apostel mit ihm. Und er sprach zu ihnen: Mich hat herzlich verlangt dieses Passah mit euch zu essen, ehe denn ich leide. Denn ich sage euch, daß ich nicht mehr davon essen werde, bis daß es vervollkommnet ist im Reiche Gotkes. Und er faßte den Kelch, sprach das Dankgebet, und sprach: Nehmt diesen, und teilt ihn unter euch! Denn ich sage euch, daß ich nicht mehr trinken werde vom Gewächse des Weinstocks, bis daß das Reich Gottes gekommen ist. Und er nahm Brot, sprach das Dankgebet, brach und gab es ihnen, indem er sagte: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird: dieses tut zu meinem Gedächtnis. Gleicherweise auch den Kelch nach dem Mahle, indem er sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund durch mein Blut (besiegelt), das für euch vergossen wird. Doch siehe, die Hand meines Überlieferers ist mit mir auf dem Tische. Zwar geht der Menschensohn dahin nach dem Verhängnis; doch wehe selbigem Menschen, durch welchen er überliefert wird! Und sie fingen einen Wortwechsel unter sich an, wer es von ihnen sein möge, der dieses tun werde. Es entstand aber auch ein Streit unter ihnen, wer von ihnen für den größeren zu halten sei. Er aber sprach zu ihnen: Die Könige der Völker herrschen über sie, und die Gewalt über sie üben, werden gnädige Herren genannt. Ihr aber nicht also; sondern der größere unter euch werde wie der kleinere, und der angesehene wie der Diener. Denn wer ist größer, der zu Tische Liegende oder der Bedienende? Nicht wahr, der zu Tische Liegende? Ich aber bin unter euch wie der Bedienende. Ihr aber habt ausgeharrt mit mir in meinen Versuchungen. Und so bescheide ich euch, so wie mir der Vater beschieden, das Reich, daß ihr eßt und trinkt an meinem Tische in meinem Reiche, und ihr sollt sitzen auf Thronen, richtend die zwölf Stämme Israels. Es sprach aber der Herr: Simon, Simon, siehe, der Satan hat sich euch ausgebeten, um euch zu sichten wie den Weizen; ich aber habe für dich gebeten, daß nicht dein Glaube ablasse. Und bist du einst zurückgekehrt, so befestige deine Brüder! Er aber sprach zu ihm: Herr, mit dir bin ich bereit auch ins Gefängnis und in den Tod zu gehen. Er aber sprach: Ich sage dir, Petrus, es wird heute der Hahn nicht rufen, ehe du dreimal geleugnet hast mich zu kennen. Und er sprach zu ihnen: Als ich euch aussandte ohne Beutel und Tasche und Schuhe, habt ihr an etwas Mangel gehabt? Sie sprachen: An nichts. Er sprach nun zu ihnen: Doch nun, wer einen Beutel hat, der nehme ihn, gleicherweise auch eine Tasche; und wer keins hat, verkaufe sein Gewand, und kaufe sich ein Schwert. Denn ich sage euch, daß noch, was geschrieben steht, muß an mir erfüllt werden, jenes: Und zu den Übeltätern ward er gezählt. Denn auch was von mir (geschrieben ist), wird vollendet. Sie sprachen: Herr, hier sind zwei Schwerter. Er sprach zu ihnen: Es ist genug! Und er ging hinaus, und begab sich nach seiner Gewohnheit auf den Ölberg, und es folgten ihm auch seine Jünger. Als er aber an den Ort gelangt war, sprach er zu ihnen: Betet nicht in Versuchung zu fallen! Und er entfernte sich von ihnen ungefähr einen Steinwurf weit und knieete nieder, und betete, indem er sagte: Vater, willst du diesen Kelch lassen vor mir vorübergehen — doch nicht mein Wille, sondern der deinige geschehe! Und es erschien ihm ein Engel vom Himmel, der ihn stärkte. Und in heftiger Gemütsbewegung begriffen, betete er inbrünstiger. Sein Schweiß aber war gleich zur Erde fallenden Blutstropfen. Und er stand auf vom Gebete, kam zu den Jüngern, und fand sie eingeschlafen vor Betrübnis. Und er sprach zu ihnen: Warum schlaft ihr? Steht auf, und betet, auf daß ihr nicht in Versuchung fallt! Während er aber noch redete, siehe, (da kam) ein Haufe; und der sogenannte Judas, einer von den Zwölfen, ging vor ihnen her. Und er nahte Jesu, um ihn zu küssen. Jesus aber sprach zu ihm: Judas, mit einem Kusse überlieferst du den Menschensohn? Da nun, die um ihn waren, sahen, was geschehen sollte, sprachen sie zu ihm: Herr, sollen wir mit dem Schwerte drein schlagen? Und es schlug einer von ihnen den Knecht des Hohenpriesters, und hieb ihm das rechte Ohr ab. Jesus aber hob an, und sprach: Laßt mich so lange! Und er rührte sein Ohr an, und heilte ihn. Jesus aber sprach zu den gegen ihn gekommenen Hohenpriestern und Hauptleuten des Tempels und Ältesten: Wie gegen einen Räuber seid ihr ausgezogen mit Schwertern und Stangen: da ich täglich bei euch im Tempel war, habt ihr die Hände nicht gegen mich ausgestreckt. Aber das ist eure Stunde und die Gewalt der Finsternis! Nachdem sie ihn nun gefangen, führten sie ihn fort, und führten ihn in das Haus des Hohenpriesters. Petrus aber folgte von ferne. Und da sie ein Feuer angezündet im Hofe, und sich zusammengesetzt hatten, setzte sich Petrus unter sie. Es sah ihn aber eine Magd am Feuer sitzen, und betrachtete ihn, und sprach: Auch dieser war mit ihm. Er aber verleugnete ihn, und sagte: Weib, ich kenne ihn nicht! Und bald darauf sah ihn ein anderer, und sprach: Auch du bist einer von ihnen. Petrus aber sprach: Mensch, ich bin es nicht. Und nach Verlauf ohngefähr einer Stunde, versicherte ein anderer, und sagte: In Wahrheit, auch dieser war bei ihm; denn er ist auch ein Galiläer. Petrus aber sprach: Mensch, ich weiß nicht, was du sagst. Und sogleich, während er noch redete, rief der Hahn. Und der Herr wandte sich, und sah Petrus an; und Petrus erinnerte sich an das Wort des Herrn, wie er zu ihm sprach: Ehe der Hahn gerufen, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus, und weinte bitterlich. Und die Männer, welche Jesum festhielten, spotteten seiner, und schlugen ihn. Und sie verhüllten ihn, schlugen ihn ins Angesicht, und befragten ihn, und sagten: Prophezeie, wer ist's, der dich schlug? Und noch viele andere Lästerungen sagten sie wider ihn. Und als es Tag war, versammelten sich die Ältesten des Volkes, die Hohenpriester und Schriftgelehrten, und führten ihn in ihre Sitzung, und sagten: Bist du der Christus, so sag es uns. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich es euch sagte, so würdet ihr nicht glauben; wenn ich aber auch fragte, so würdet ihr mir nicht antworten, noch mich lossprechen. Von nun an wird der Menschensohn sitzen zur Rechten der Majestät Gottes. Da sprachen alle: Du bist also der Sohn Gottes? Er sagte zu ihnen: Ihr sagt's, denn ich bin's. Da sprachen sie: Was haben wir noch Zeugnis nötig? Wir selbst haben es ja gehört aus seinem Munde. Jesu Überlieferung an Pilatus, Verhör, Verurteilung, Kreuzigung, Tod und BegräbnisUnd es erhob sich der ganze Haufe derselben, und sie führten ihn zu Pilatus. Sie fingen nun an ihn zu verklagen, indem sie sagten: Diesen haben wir befunden als einen, der das Volk verkehrt, und ihm wehrt dem Kaiser Steuer zu geben, indem er sagt, er sei Christus, ein König. Und Pilatus fragte ihn, und sagte: Bist du der König der Juden? Er antwortete ihm, und sprach: Du sagst es. Pilatus sprach nun zu den Hohenpriestern und dem Volke; Ich finde keine Schuld an diesem Menschen. Sie aber bestanden darauf, und sagten: Er wiegelt das Volk auf, indem er durch ganz Judäa hin lehrt von Galiläa an bis hierher. Da aber Pilatus von Galiläa hörte, fragte er, ob der Mensch ein Galiläer sei. Und da er erfuhr, dah er aus dem Gebiete des Herodes sei, sandte er ihn zu Herodes, der ebenfalls in Jerusalem war in selbigen Tagen. Herodes aber freuete sich sehr, da er Jesum sah; denn er wollte ihn seit langer Zeit sehen, weil er — vieles von ihm gehört hatte; und er hoffte irgend ein Zeichen vor ihm verrichten zu sehen. Er fragte ihn nun mancherlei, er aber antwortete ihm nichts. Es standen aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten da, und verklagten ihn heftig. Nachdem ihn nun Herodes mit seinen Kriegsscharen verächtlich behandelt, ihn verspottet, und ihm ein prächtiges Gewand angelegt, sandte er ihn zu Pilatus zurück. Es wurden aber Pilatus und Herodes Freunde mit einander an selbigem Tage; denn sie waren vorher mit einander in Feindschaft. Pilatus rief nun die Hohenpriester und Obern und das Volk zusammen, und sprach zu ihnen: Ihr habt diesen Menschen zu mir gebracht, als mache er das Volk abwendig; und siehe, nachdem ich ihn in eurer Gegenwart verhört, habe ich an diesem Menschen keine Schuld gefunden, dessen ihr ihn anklagt. Aber auch nicht Herodes; denn ich habe euch an ihn gewiesen; und siehe, es ist von ihm nichts verübt worden, was des Todes würdig wäre. Ich will ihn nun züchtigen, und losgeben. — Er war aber gehalten ihnen einen auf das Fest loszugeben. Aber sie schrieen im vollen Haufen, und sagten: Hinweg mit diesem! gib uns aber den Barabbas los! Dieser nämlich war eines in der Stadt entstandenen Aufruhrs und Mordes wegen ins Gefängnis geworfen. Pilatus rief ihnen nun wiederum zu, indem er Jesum gern losgeben wollte. Sie aber schrieen entgegen, und sagten: Kreuzige, kreuzige ihn! Zum dritten Mal sprach er zu ihnen: Was hat denn dieser Böses getan? Ich habe, keine Todesschuld an ihm gefunden: ich will ihn also züchtigen, und losgeben. Sie aber hielten an mit großem Geschrei, und verlangten, daß er gekreuzigt würde. Und es nahm ihr und der Hohenpriester Geschrei überhand. Da beschloß Pilatus, daß nach ihrem Verlangen geschehen sollte. Und er gab — ihnen los den, welcher des Aufruhrs und Mordes wegen ins Gefängnis geworfen war, den sie verlangten; Jesum aber überließ er ihrem Willen. Und wie sie ihn fortgeführt hatten, ergriffen sie einen gewissen Simon von Kyrene, der vom Felde kam, und legten ihm das Kreuz auf, um es Jesum nachzutragen. Es folgte ihm aber eine große Menge Volkes und Weiber, die ihn beklagten und bejammerten. Da wandte sich Jesus nach ihnen um, und sprach: Töchter Jerusalems, weint nicht über mich, sondern weint über euch selbst und eure Kinder! Denn siehe, es kommen Tage, da man sagen wird: Selig die Unfruchtbaren und die Leiber, die nicht geboren, und die Brüste, die nicht gesäugt! Alsdann wird man anfangen zu den Bergen zu sagen: Fallt über uns! und zu den Hügeln: Deckt uns! Denn wenn man am grünen Holze solches tut, was soll am dürren geschehen? Es wurden aber auch zwei andere Missetäter mit ihm geführt zur Hinrichtung. Und da sie hingekommen an den Ort, den man Schädel nennt, kreuzigten sie ihn daselbst samt den Missetätern, den einen zur Rechten und den anderen zur Linken. Jesus aber sagte: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Und indem sie seine Kleider unter sich teilten, warfen sie das Los. Und das Volk stand da, und sah zu. Es spotteten aber auch die Obern mit demselben, und sagten: Andern hat er geholfen: er helfe sich selber, wenn er Christus, der Auserwählte Gottes, ist. Es verspotteten ihn aber auch die Kriegsknechte, indem sie hinzutraten, und ihm Essig darbrachten, und sagten: Wenn du der König der Juden bist, so hilf dir selber! Es war aber auch eine Überschrift geschrieben über ihn mit griechischer und römischer und hebräischer Schrift: Dieser ist der König der Juden. Und einer der gehenkten Missetäter lästerte ihn, und sagte: Wenn du der Christus bist, so hilf dir selber und uns! Es antwortete aber der andere, schalt ihn, und sagte: Fürchtest auch du Gott nicht, da du doch in gleicher Strafe bist? Und wir freilich mit Recht; denn wir empfangen das Verdiente für das, was wir getan; dieser aber hat nichts Unrechtes getan. Und er sagte zu Jesu: Gedenke meiner, Herr, wenn du gekommen bist zu deinem Reiche! Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich sage ich dir: Heute wirst du mit mir im Paradiese sein. Es war aber ungefähr die sechste Stunde, da kam eine Finsternis über das ganze Land, bis zur neunten Stunde. Und die Sonne ward verfinstert, und es zerriß der Vorhang des Tempels mitten entzwei. Und Jesus rief mit lauter Stimme, und sprach: Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist! Und als er dies gesagt, verschied er. Da aber der Hauptmann sah, was geschehen war, pries er Gott, und sagte: Wirklich war dieser Mensch unschuldig. Und alles Volk, das herbeigekommen zu diesem Schauspiele, und schauete, was geschehen war, kehrte, sich an die Brust schlagend, zurück. Es standen aber alle seine Bekannten von ferne und die Weiber, die ihm nachgefolgt waren von Galiläa, und sahen solches. Und siehe, ein Mann, mit Namen Joseph, der ein Ratsherr war, ein trefflicher und gerechter Mann, dieser hatte nicht ihrem Rate und ihrem Tun beigestimmt, von Arimathäa, einer Stadt der Juden, welcher auch ebenfalls das Reich Gottes erwartete: dieser ging zu Pilatus, und erbat sich den Leichnam Jesu. Und er nahm ihn ab, wickelte ihn in Leinwand, und legte ihn in ein ausgehauenes Grab, wo noch niemand gelegen hatte. Und es war Rüsttag, und der Sabbat brach an. Es waren aber auch Weiber gefolgt, welche mit ihm gekommen waren von Galiläa, die schaueten das Grab, und wie sein Leichnam hingelegt ward. Dann kehrten sie zurück, und bereiteten Spezereien und Salben; den Sabbat zwar ruhten sie nach dem Gesetze. Jesu Auferstehung und HimmelfahrtAm ersten Wochentage aber, bei frühem Morgen, kamen sie zu dem Grabe, und brachten Spezereien, die sie bereitet hatten; — und etliche (andere) mit ihnen. Sie fanden aber den Stein weggewälzt vom Grabe. Und sie traten hinein, und fanden den Leichnam des Herrn Jesu nicht. Und es geschah, als sie zweifelhaft waren deshalb, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in strahlenden Kleidern. Da sie nun erschrocken waren, und das Angesicht zur Erde schlugen, sprachen sie zu ihnen: Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern ist auferstanden. Erinnert euch, wie er zu euch geredet, da er noch in Galiläa war, und gesagt: Es muß der Menschensohn überliefert werden in die Hände sündiger Menschen, und gekreuzigt, und am dritten Tage auferstehen. Und sie erinnerten sich seiner Worte, Und sie kehrten zurück vom Grabe, und verkündigten dieses alles den Elfen und allen den übrigen. Es war aber die Magdalenerin Maria und Johanna und Maria, (Jakobus Mutter), und die übrigen mit ihnen, welche dieses zu den Aposteln sagten. Und ihre Reden erschienen ihnen wie ein Märchen, und sie glaubten ihnen nicht. Petrus aber machte sich auf, und lief nach dem Grabe, und sich hineinbückend, sah er die Binden allein liegen; und er ging nach Hause, verwundert über das Geschehene. Und siehe, zwei von ihnen gingen an selbigem Tage nach einem Flecken, der sechzig Stadien von Jerusalem entfernt liegt, dessen Name Emmaus. Und sie unterredeten sich mit einander über alle diese Ereignisse. Und es geschah während ihrer Unterredung und ihres Wortwechsels, so nahte sich Jesus selbst, und ging mit ihnen. Ihre Augen aber waren zugehalten, daß sie ihn nicht erkennen sollten. Er sprach nun zu ihnen: Was sind das für Reden, die ihr mit einander wechselt unterweges, und seid traurig? Da antwortete der eine, des Name Kleopas, und sprach zu ihm: Bist du der einzige Fremdling zu Jerusalem, der die Dinge nicht weiß, die daselbst geschehen sind in diesen Tagen? Und er sprach zu ihnen: Welche? Sie sprachen zu ihm: Die mit Jesu, dem Nazaräer, (geschehen sind), der ein Prophet war, mächtig in Wort und Tat, vor Gott und allem Volke, wie ihn unsre Hohenpriester und Obern überliefert zur Todesstrafe, und ihn gekreuzigt haben. Wir aber hofften, daß er würde Israel erlösen; aber doch bei alle dem ist es schon heute der dritte Tag, seit dieses geschehen ist. Aber uns haben auch etliche Weiber von uns in Erstaunen gesetzt, welche frühe am Grabe waren: die fanden seinen Leichnam nicht, und kamen, und sagten, sie hätten sogar eine Erscheinung von Engeln gesehen, welche sagten, er lebe. Und etliche von den Unsrigen gingen hin zum Grabe, und fanden es also, wie es auch die Weiber gesagt; ihn aber sahen sie nicht. Da sprach er zu ihnen! O ihr Unverständigen und von Herzen Trägen, daß ihr nicht glaubt an alles, was die Propheten geredet haben! Mußte solches nicht Christus leiden, und so in seine Herrlichkeit eingehen? Und anhebend von Mose und allen Propheten, legte er ihnen in allen Schriften aus, was von ihm (geschrieben steht). Sie nahten sich nun dem Flecken, wohin sie gingen; und er stellte sich weiter gehen zu wollen. Und sie nötigten ihn, und sagten: Bleibe bei uns, denn es ist gegen Abend, und der Tag hat sich geneigt. Und er ging hinein, bei ihnen zu bleiben. Und es geschah, als er sich zu Tische gelegt mit ihnen, nahm er das Brot, sprach den Segen, brach und gab es ihnen. Da wurden ihre Augen aufgetan, und sie erkannten ihn; und er ward ihnen unsichtbar. Und sie sprachen zu einander: Brannte nicht unser Herz in uns, wie er mit uns redete auf dem Wege, und wie er uns die Schrift aufschloß? Und sie machten sich auf in derselben Stunde, und kehrten zurück gen Jerusalem; und sie fanden die Elfe versammelt und die bei ihnen waren, welche sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden, und dem Simon erschienen. Und sie erzähleten, was auf dem Wege geschehen, und wie er von ihnen erkannt worden beim Brotbrechen. Während sie aber solches redeten, trat er selbst — Jesus unter sie, und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Erschrocken aber und voll Furcht, meinten sie einen Geist zu sehen. Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr bestürzt, und warum steigen Gedanken in euren Herzen auf? Seht meine Hände und meine Füße, daß ich es selbst bin; betastet mich und seht! Denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr schauet daß ich habe. Und da er dieses gesprochen, zeigte er ihnen die Hände und die Füße. Da sie es aber noch nicht glaubten vor Freude, und sich verwunderten, sprach er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier? Da gaben sie ihm ein Stück gebratenen Fisch und etwas Honigwabe. Und er nahm und aß es vor ihren Augen. Er sprach aber zu ihnen: Das sind die Reden, die ich zu euch gesagt, als ich noch bei euch war, daß alles erfüllt werden müsse, was im Gesetz Mose's und in den Propheten und Psalmen von mir geschrieben steht. Alsdann schloß er ihnen den Verstand auf, daß sie die Schriften einsahen und sprach zu ihnen: Also steht es geschrieben, und also mußte Christus leiden, und von den Toten auferstehen am dritten Tage, und auf seinen Namen Buße und Vergebung der Sünden verkündigt werden unter allen Völkern, anfangend von Jerusalem. Ihr aber seid des Zeugen. Und siehe, ich sende die Verheißung meines Vaters auf euch; ihr aber bleibt in der Stadt — Jerusalem, bis daß ihr ausgerüstet worden seid mit Kraft aus der Höhe. Und er führte sie hinaus gen Bethanien; und seine Hände aufhebend, segnete er sie. Und es geschah, indem er sie segnete, schied er von ihnen, und ward aufgehoben in den Himmel. Und sie fielen vor ihm nieder, und kehrten zurück nach Jerusalem mit großer Freude. Und sie waren allezeit im Tempel, indem sie Gott lobten und priesen. — Amen. EinleitungIm Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch selbiges geworden, und ohne selbigen ist nichts geworden, was da geworden ist. In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht schien in der Finsternis; aber die Finsternis erfaßte es nicht. Es war ein Mensch, von Gott gesandt; sein Name Johannes. Dieser kam zum Zeugnis, daß er zeugte von dem Lichte, daß alle durch ihn glauben sollten. Nicht er war das Licht, sondern (er kam), daß er zeugte vom Lichte. Es kam das wahre Licht, welches jeglichen Menschen erleuchtet, in die Welt. Es war in der Welt, und die Welt ist durch selbigen geworden; aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum; aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. So viele aber ihn aufnahmen, denen gab er Macht Kinder Gottes zu werden, wenn sie an seinen Namen glaubten; welche nicht aus Geblüt, noch aus Begierde des Fleisches, noch aus Begierde eines Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ward Fleisch, und wohnte unter uns, (und wir schaueten seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingebornen vom Vater,) voller Gnade und Wahrheit. Johannes zeugt von ihm, und ruft und sagt: Dieser war es, von dem ich sprach: Der nach mir kommt, ist mir voran, denn er war vor mir. Denn aus seiner Fülle empfingen wir alle Gnade um Gnade. Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesum Christum geworden. Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborne Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat es verkündigt. Johannes Zeugnis; erste Jünger Jesu, dessen erstes WunderUnd das ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden aus Jerusalem Priester und Leviten sandten, daß sie ihn fragten: Wer bist du? Und er bekannte, und leugnete nicht; und er bekannte: Ich bin nicht der Christus. Und sie fragten ihn: Wie nun? Bist du Elia? Und er sagt: Ich bin's nicht. Bist du der (erwartete) Prophet?" Und er antwortete: Nein! Sie sprachen nun zu ihm: Wer bist du? aus daß wir Antwort geben denen, die uns gesandt haben. Was sagst du von dir selbst? Er sprach: Ich bin die Stimme eines Rufenden in der Wüste: Ebnet den Weg des Herrn! wie der Prophet Jesaja gesprochen hat. Und die Gesendeten waren von den Pharisäern. Und sie fragten ihn, und sprachen zu ihm: Was tauest du nun, wenn du nicht der Christus bist, noch Elia, noch der Prophet? Johannes antwortete ihnen, und sagte: Ich taufe mit Wasser; aber mitten unter euch steht, den ihr nicht kennt, — er ist's, der nach mir kommt, — der mir voran ist, dem ich nicht wert bin die Riemen seines Schuhes aufzulösen. Solches geschah zu Bethanien, jenseits des Jordans, wo Johannes taufte, Des anderen Tages sah er Jesum zu sich kommen, und sage: Siehe, das Lamm Gottes, welches der Welt Sünde trägt! Dieser ist's, von dem ich sprach: Nach mir kommt ein Mann, welcher mir voran ist, denn er ist vor mir. Und ich kannte ihn nicht; aber daß er Israel offenbar würde, darum kam ich, mit Wasser zu taufen. Und Johannes zeugte, und sagte: Ich habe den Geist geschauet herabsteigen gleich einer Taube vom Himmel, und er blieb auf ihm. Und ich kannte ihn nicht; aber der mich sandte, zu taufen mit Wasser, der sprach zu mir: Auf wen du siehst den Geist herabsteigen und auf ihm bleiben, der ist's, der mit dem heiligen Geiste tauft. Und ich habe es gesehen, und bezeugt, daß dieser der Sohn Gottes ist. Des anderen Tages stand Johannes wiederum da, und von seinen Jüngern zwei. Und er blickte Jesum an, der da umherwandelte, und sprach: Siehe, das Lamm Gottes! Und es hörten ihn die beiden Jünger reden, und folgten Jesu nach. Jesus aber, da er sich umwandte, und sie nachfolgen sah, sagte zu ihnen: Was sucht ihr? Sie aber sprachen zu ihm: Rabbi (das ist verdolmetschet Meister), wo bleibst du? Er sagt zu ihnen: Kommt und seht! Sie kamen und sahen, wo er blieb, und blieben bei ihm selbigen Tag. Es war — aber um die zehnte Stunde. Es war Andreas, der Bruder des Simon Petrus, einer von den Zweien, welche es von Johannes gehört, und ihm nachgefolgt waren. Dieser fand zuerst seinen Bruder Simon, und sagte zu ihm: Wir haben den Messias (das ist verdolmetscht den Gesalbten) gefunden! Und er führte ihn zu Jesu. Jesus — aber blickte ihn an, und sprach: Du bist Simon, Jona's Sohn, du sollst Kephas (das ist verdolmetscht Fels) heißen. Des anderen Tages wollte er weggehen nach Galiläa, und fand den Philippus, und sagte zu ihm: Folge mir nach! Philippus aber war von Bethsaida, aus der Stadt des Andreas und Petrus. Philippus fand den Nathanael, und sagte zu ihm: Von welchem Mose im Gesetze und die Propheten geschrieben, den haben wir gefunden, Jesum, den Sohn Josephs, von Nazareth. Und Nathanael sprach zu ihm: Kann von Nazareth etwas Gutes kommen? Philippus sagt zu ihm: Komm und sieh'! Jesus sah den Nathanael zu sich kommen, und sagt von ihm: Siehe, wahrhaft ein Israelit, in welchem kein Falsch ist! Nathanael sagt zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete, und sprach zu ihm: Ehe dich Philippus rief, da du unter dem Feigenbaume warst, sah ich dich. Nathanael antwortete, und sagt zu ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel! Jesus antwortete, und sprach zu ihm: Weil ich dir sagte: Ich sah dich unter dem Feigenbaume, glaubst du? Größeres als das wirst du sehen! Und er sagt zu ihm: Wahrlich, wahrlich sage ich euch: Von nun an werdet ihr den Himmel offen sehen, und die Engel Gottes hinauf- und herabsteigen auf den Menschensohn. Und am dritten Tage war eine Hochzeit zu Kana in Galiläa, und es war die Mutter Jesu daselbst. Es waren aber auch Jesus und seine Jünger geladen zur Hochzeit. Und da es an Wein gebrach, sagt die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein! Jesus sagt zu ihr: Was habe ich mit dir zu schaffen, Weib? Noch ist meine Stunde nicht gekommen. Seine Mutter sagt zu den Dienern: Was er irgend euch sagen mag, das tut! Es standen aber daselbst, nach der Reinigungssitte der Juden, sechs steinerne Wasserkrüge, wovon jeder zwei oder drei Eimer faßte. Jesus sagte zu ihnen: Füllt die Wasserkrüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis obenan. Und er sagte zu ihnen: Schöpft nun, und bringt es dem Speisemeister! Und sie brachten es. Als aber der Speisemeister das Wein gewordene Wasser gekostet hatte; (und er wußte nicht, woher er sei, die Diener aber wußten es, welche das Wasser geschöpft hatten) rief der Speisemeister den Bräutigam, und sagte zu ihm: Jedermann gibt zuerst den guten Wein, und wenn sie trunken sind, alsdann den geringeren; du hast den guten Wein behalten bis jetzt. Diesen Anfang seiner Zeichen machte Jesus zu Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit; und seine Jünger glaubten an ihn. Nach diesem ging er hinab gen Kapernaum, er und seine Mutter und seine Brüder und seine Jünger; und sie blieben daselbst nur wenige Tage. Jesu Reise nach Jerusalem zum Passah und Rückkehr; Tempelreinigung; Gespräch mit Nikodemus; Johannes letztes Zeugnis; Jesus unter den Samaritern; Heilungswunder zu KanaUnd es war nahe das Passah der Juden, und Jesus zog hinauf gen Jerusalem. Und er fand im Tempel sitzen die Verkäufer von Stieren und Schafen und Tauben und die Wechsler. Und er machte eine Geißel aus Stricken, und trieb alle aus dem Tempel hinaus, samt den Schafen und Stieren; und den Wechslern verschüttete er das Geld, und stieß die Tische um. Und zu den Tauben - Verkäufern sprach er: Tragt das von dannen! Macht nicht das Haus meines Vaters zu einem Markthause! Es erinnerten sich aber seine Jünger, daß geschrieben steht: Der Eifer für dein Haus wird mich verzehren. Es hoben nun die Juden an, und sprachen zu ihm: Was für ein Zeichen läßt du uns sehen, daß du solches tust? Jesus antwortete, und sprach zu ihnen: Brecht diesen Tempel ab, und in drei Tagen will ich ihn (wieder) aufrichten. Es sprachen nun die Juden: Sechs und vierzig Jahre ist an diesem Tempel gebauet, und du willst ihn in drei Tagen aufrichten? Er aber redete von dem Tempel seines Leibes. Als er nun von den Toten auferstanden war, erinnerten sich seine Jünger, daß er solches — zu ihnen gesagt, und glaubten der Schrift und dem Worte, das Jesus gesagt hatte. Als er aber zu Jerusalem war am Passah, am Feste, glaubten viele an seinen Namen, da sie die Zeichen schaueten, die er tat. Er aber, Jesus, vertrauete sich ihnen nicht, darum daß er alle kannte, und weil er nicht nötig hatte, daß jemand Zeugnis gäbe von einem Menschen; denn er selbst wußte, was im Menschen war. Es war aber ein Mann von den Pharisäern, Nikodemus sein Name, ein Oberer der Juden. Dieser kam zu ihm bei Nacht, und sprach zu ihm: Rabbi, wir wissen, daß du als Lehrer bist von Gott gekommen; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm. Jesus antwortete, und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich sage ich dir: Es sei denn, daß jemand von obenher geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen. Nikodemus sagt zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? er kann doch nicht wiederum in seiner Mutter Leib eingehen und geboren werden? Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich sage ich dir: Es sei denn, daß jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen! Was aus dem Fleische geboren ist, das ist Fleisch; was aber aus dem Geiste geboren ist, das ist Geist. Laß dich's nicht wundern, daß ich dir sagte: Ihr müßt von neuem geboren werden. Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen; aber du weißt nicht, von wannen er kommt, und wohin er fährt. Also ist jeglicher, der aus dem Geiste geboren ist. Nikodemus antwortete, und sprach zu ihm: Wie mag solches geschehen? Jesus antwortete, und sprach zu ihm: Du bist der Lehrer Israels, und weißt das nicht? Wahrlich, wahrlich sage ich dir: Was wir wissen, lehren wir, und was wir gesehen, bezeugen wir; aber unser Zeugnis nehmt ihr nicht an. Wenn ich euch von irdischen Dingen sprach, und ihr nicht glaubt: wie werdet ihr glauben, wenn ich euch von himmlischen Dingen spreche? Und niemand ist aufgestiegen in den Himmel, als der vom Himmel herabgestiegen ist, der Menschensohn, der im Himmel ist. Und so wie Mose die Schlange erhöhte in der Wüste, also muß der Menschensohn erhöht werden, auf daß jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern das ewige Leben habe. Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingebornen Sohn dahingegeben, auf daß jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern das ewige Leben habe. Denn nicht hat Gott seinen Sohn gesandt in die Welt, auf daß er die Welt richte, sondern daß die Welt durch ihn gerettet werde. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt an den Namen des eingebornen Sohnes Gottes. Das aber ist das Gericht, daß das Licht in die Welt gekommen, und die Menschen die Finsternis mehr liebten als das Licht; denn ihre Werke waren böse. Denn jeder, der Arges tut, haßt das Licht, und kommt nicht zu dem Lichte, damit seine Werke nicht gerügt werden. Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zu dem Lichte, damit seine Werke offenbar werden, weil sie in Gott getan sind. Nach diesem kam Jesus und seine Jünger in das jüdische Land; und daselbst verweilte er mit ihnen, und taufte. Johannes aber taufte auch zu Enon, nahe bei Salim, weil viel Wasser daselbst war. Und sie kamen hin, und ließen sich taufen. Denn noch war Johannes nicht ins Gefängnis geworfen. Es erhob sich nun eine Streitfrage von Seite der Jünger des Johannes mit einem Juden über die Reinigung. Und sie kamen zu Johannes, und sprachen zu ihm: Rabbi, der mit dir war jenseits des Jordans, von welchem du gezeugt hast, siehe dieser tauft, und alle kommen zu ihm. Johannes antwortete, und sprach: Es kann ein Mensch nichts nehmen, es sei ihm denn gegeben vom Himmel. Ihr selbst seid meine Zeugen, daß ich sprach: Ich bin nicht der Christus, sondern bin gesendet vor ihm her. Wer die Braut hat, der ist der Bräutigam. Der Freund des Bräutigams aber, der dasteht und auf ihn hört, hat große Freude ob der Stimme des Bräutigams. Diese meine Freude nun ist erfüllt. Jener muß wachsen, ich aber abnehmen. Wer von oben kommt, ist über alle; wer von der Erde ist, der ist von der Erde, und redet von der Erde. Wer vom Himmel kommt, der ist über alle, und was er gesehen und gehört, das bezeuget er; aber sein Zeugnis nimmt niemand an. Wer sein Zeugnis angenommen, der hat besiegelt, daß Gott wahrhaftig ist. Denn wen Gott gesandt hat, der redet Gottes Worte; denn nicht nach (endlichem) Maß verleiht (ihm) Gott den Geist. Der Vater liebt den Sohn, und hat alles in seine Hand gegeben. Wer an den Sohn glaubet, der hat das ewige Leben; wer aber dem Sohne ungehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm. Da nun der Herr inne ward, daß die Pharisäer gehört hatten, Jesus mache und taufe mehr Jünger als Johannes; (wiewohl Jesus nicht selbst taufte, sondern seine Jünger:) verließ er Judäa, und zog wiederum nach Galiläa. Er mußte aber durch Samarien reisen. Er kam nun an eine Stadt Samariens, genannt Sichar, nahe bei dem Felde, welches Jakob seinem Sohne Joseph gegeben. Es war aber daselbst der Brunnen Jakobs. Jesus nun, ermüdet von der Reise, setzte sich also an den Brunnen. Es war um die sechste Stunde. Es kam ein Weib aus Samarien, Wasser zu schöpfen. Jesus sagte zu ihr: Gib mir zu trinken! (Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um Lebensmittel zu kaufen.) Es sagte nun das samaritische Weib zu ihm: Wie magst du, da du ein Jude bist, von mir zu trinken verlangen, da ich ein samaritischeö Weib bin? (Denn keine Gemeinschaft haben Juden mit Samaritern.) Jesus antwortete, und sprach zu ihr: Wenn du die Gabe Gottes wüßtest, und wer es ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken: so hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben. Das Weib sagt zu ihm: Herr, du hast kein Gefäß zum Schöpfen, und der Brunnen ist tief: woher nun hast du das lebendige Wasser? Bist du größer denn unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gab, und selbst daraus trank und seine Kinder und seine Herden? Jesus antwortete, und sprach zu ihr: Jeder, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten; wer aber irgend von dem Wasser getrunken, das ich ihm gebe, wird nicht dürsten in Ewigkeit, sondern das Wasser, das ich ihm gebe, wird in ihm zu einer Quelle Wassers werden, das da quillt bis ins ewige Leben. Das Weib sagt zu ihm: Herr, gib mir solches Wasser, damit mich nicht dürste, noch ich hierher kommen müsse, zu schöpfen! Jesus sagte zu ihr: Gehe hin, rufe deinen Mann, und komme (wieder) hierher! Das Weib antwortete, und sprach: Ich habe keinen Mann. Jesus sagt zu ihr: Du hast recht gesprochen: Ich habe keinen Mann. Denn fünf Männer hast du gehabt, und den du nun hast, der ist nicht dein Mann: das hast du wahr geredet! Das Weib sagt zu ihm: Herr, ich sehe, daß du ein Prophet bist. Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet; ihr aber sagt, zu Jerusalem sei der Ort wo man anbeten solle. Jesus sagt zu ihr: Weib, glaube mir, daß die Stunde kommt, da ihr weder auf diesem Berge, noch zu Jerusalem den Vater anbeten werdet. Ihr wisst nicht, was ihr anbetet; wir wissen, was wir anbeten; denn das Heil kommt von den Juden. Aber es kommt die Stunde, und ist schon jetzt, da die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten werden; denn auch der Vater verlangt solche Anbeter. Gott ist Geist, und seine Anbeter müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. Das Weib sagt zu ihm: Ich weiß, daß der Messias kommt, der sogenannte Christus: wenn selbiger gekommen ist, wird er uns alles verkündigen. Jesus sagt zu ihr: Ich bin es, der mit dir redet. Und indem kamen seine Jünger. Und sie wunderten sich, daß er mit einem Weibe redete; doch sprach keiner: Was suchst du? oder: was redest du mit ihr? Es lies nun das Weib ihren Krug stehen, und ging in die Stadt, und sagte zu den Leuten: Kommt, seht einen Menschen, der mir alles, was ich getan, gesagt hat! Dieser ist doch nicht etwa der Christus? Sie gingen — nun hinaus aus der Stadt, und kamen zu ihm. In der Zwischenzeit — aber baten ihn die Jünger, und sprachen: Rabbi, iß! Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht kennt. Da sagten nun die Jünger unter einander: Es hat ihm doch nicht jemand zu essen gebracht? Jesus sagte zu ihnen: Meine Speise ist, daß ich den Willen des, der mich gesandt hat, tue, und sein Werk vollbringe. Sagt ihr nicht: Noch vier Monde sind es, so kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen, und schauet die Felder, wie sie schon weiß sind zur Ernte! Wer da erntet, empfängt Lohn, und sammelt Frucht zum ewigen Leben, auf daß sich freue sowohl der da säet, als der da erntet. Denn hier ist der Spruch wahr: Ein anderer säet, und ein anderer erntet. Ich habe euch gesandt, zu ernten, was ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeit getreten. Aus selbiger Stadt aber glaubten viele der Samariter an ihn, um des Wortes des Weibes willen, welche bezeugte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe. Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn bei ihnen zu bleiben; und er blieb daselbst zwei Tage. Und viel mehr nun glaubten um seines Wortes willen. Und sie sprachen zu dem Weibe: Wir glauben nicht mehr um deiner Rede willen; denn wir haben selbst gehört und wissen, daß dieser wahrlich der Heiland der Welt, der Christus, ist. Nach den zwei Tagen aber zog er von dannen fort, und ging nach Galiläa. Jesus selbst hatte bezeugt daß ein Prophet in seiner Vaterstadt kein Ansehen hat. Als er nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer gut auf, weil sie alles gesehen, was er zu Jerusalem am Feste getan hatte; denn auch sie waren zum Feste gekommen. Er kam nun wiederum nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte. Und es war ein königlicher Diener, dessen Sohn krank war, zu Kapernaum. Dieser, da er hörte, daß Jesus aus Judäa nach Galiläa gekommen sei, ging zu ihm, und bat ihn, daß er hinabkäme, und seinen Sohn heilte; denn er wollte sterben. Jesus sprach nun zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubt ihr nicht. Der königliche Diener sagt zu ihm: Herr, komme hinab, ehe mein Kind stirbt! Jesus sagte zu ihm: Ziehe hin, dein Sohn lebt! Und es glaubte der Mann dem Worte, das Jesus zu ihm gesprochen, und zog fort. Indem er aber schon hinabging, begegneten ihm seine Knechte, und verkündigten ihm, und sagten: Dein Knabe lebt. Er erkundigte sich nun bei ihnen nach der Stunde, in welcher es besser mit ihm geworden. Und sie sprachen zu ihm: Gestern um die siebente Stunde verließ ihn das Fieber. Es erkannte nun der Vater, daß es in selbiger Stunde war, in welcher Jesus zu ihm gesprochen: Dein Sohn lebt. Und er glaubte, er und sein ganzes Haus. Dieses zweite Zeichen tat Jesus wiederum, als er aus Judäa nach Galiläa gekommen war. Heilung des Kranken zu Bethesda und Reden darüberNach diesem war ein Fest der Juden, und Jesus zog hinauf gen Jerusalem. Es ist aber zu Jerusalem, am Schafthore, ein Teich, zubenamt auf Hebräisch Bethesda, mit fünf Hallen versehen. In diesen lag eine große Menge Kranker, Blinder, Lahmer, Dürrer, — welche auf die Bewegung des Wassers warteten. Denn ein Engel fuhr zu Zeiten herab in den Teich, und rührte das Wasser auf. Wer nun zuerst nach der Aufrührung des Wassers hineinstieg, der ward gesund, mit welcher Krankheit immer er behaftet war. Es war aber ein gewisser Mensch daselbst, welcher acht und dreißig Jahre krank gewesen war. Als diesen Jesus daliegen sah, und vernahm, daß er schon lange Zeit zugebracht hatte, sagt er zu ihm: Willst du gesund werden? Es antwortete ihm der Kranke: Herr, ich habe keinen Menschen, daß er mich, wenn das Wasser aufgerührt ist, in den Teich werfe; während ich aber komme, so steigt ein anderer vor mir hinein. Jesus sagt zu ihm: Stehe auf, nimm dein Bett, und wandle! Und alsbald ward der Mensch gesund, und nahm sein Bett, und wandelte. Es war aber Sabbat an selbigem Tage. Es sagten nun die Juden zu dem Geheilten: Es ist Sabbat; es ist dir nicht erlaubt das Bett zu tragen. Er antwortete ihnen: Der mich gesund machte, selbiger sprach zu mir: Nimm dein Bett, und wandle! Sie fragten ihn nun: Wer ist der Mensch, der zu dir sprach: Nimm dein Bett, und wandle? Der Genesene aber wußte nicht, wer er war; denn Jesus war entwichen, da viel Volkes an dem Orte war. Nach diesem fand ihn Jesus im Tempel, und sprach zu ihm: Siehe, du bist gesund geworden: sündige nicht mehr, damit dir nicht etwas Ärgeres widerfahre! Der Mensch ging hin, und verkündigte es den Juden, es sei Jesus, der ihn gesund gemacht. Und darum verfolgten die Juden Jesum, — und trachteten ihn zu töten, weil er solches am Sabbat tat. Jesus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirkt bis jetzt, und so wirke ich auch. Darum trachteten die Juden noch vielmehr ihn zu töten, weil er nicht allein den Sabbat brach, sondern auch Gott seinen Vater nannte, und sich Gott gleich machte. Jesus antwortete nun, und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich sage ich euch: Es kann der Sohn nichts von sich selber tun, es sei denn, daß er den Vater etwas tun sieht; denn was irgend selbiger tut, das tut auch der Sohn gleichfalls. Denn der Vater liebt den Sohn, und zeigt ihm alles, was er selber tut; und noch größere Werke als diese wird er ihm zeigen, daß ihr euch verwundern sollt. Denn gleichwie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht: also macht auch der Sohn, wen er will, lebendig. Denn der Vater richtet auch niemanden, sondern alles Gericht hat er dem Sohne übergeben, auf daß alle den Sohn ehren, so wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den, Vater nicht, der ihn gesandt hat. — Wahrlich, wahrlich sage ich euch: Wer mein Wort hört, und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben, und kommt nicht ins Gericht, sondern ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen. Wahrlich, wahrlich sage ich euch: Es kommt die Stunde, und ist schon jetzt, da die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören, und, die sie gehört, leben werden. Denn gleichwie der Vater in sich Leben hat, also hat er auch dem Sohne verliehen Leben in sich zu haben. Und er hat ihm auch Macht gegeben Gericht zu halten, weil er Menschensohn ist. Verwundert euch des nicht! Denn es kommt die Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden; und es werden hervorgehen, die da Gutes getan, zur Auferstehung des Lebens, die aber Böses getan, zur Auferstehung des Gerichts. Ich kann nichts von mir selber tun. So wie ich höre, so richte ich, und mein Gericht ist gerecht; denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen des — Vaters, der mich gesandt hat. — Wenn ich von mir selber zeuge, so ist mein Zeugnis nicht wahr. Es ist ein anderer, der von mir zeugt; und ich weiß, daß das Zeugnis, welches er von mir zeugt, wahr ist. Ihr habt zu Johannes gesandt, und er hat die Wahrheit bezeugt. Ich hasche aber nicht nach dem Zeugnisse von Menschen; sondern ich sage solches, damit ihr gerettet werdet. Selbiger war die brennende und scheinende Leuchte; ihr aber wolltet euch nur zur Stunde ergehen an seinem Scheine. Ich habe aber das größere Zeugnis als das des Johannes: die Werke nämlich, die mir der Vater gegeben, daß ich sie vollbringe, dieselbigen Werke, welche ich tue, zeugen von mir, daß mich der Vater gesandt hat. Und der Vater selbst, der mich gesandt, hat von mir gezeugt. Ihr habt weder seine Stimme jemals gehört, noch seine Gestalt gesehen; auch sein Wort habt ihr nicht in euch wohnen; denn ihr glaubt dem nicht, den er gesandt hat. Ihr forscht in der Schrift, weil ihr meint darin das ewige Leben zu haben; und selbige ist's, die von mir zeugt. Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, um das Leben zu haben. — Nach Ehre von Menschen hasche ich nicht; aber ich kenne euch, daß ihr die Liebe Gottes nicht in euch habt. Ich bin gekommen im Namen meines Vaters; aber ihr nehmt mich nicht an. So ein anderer käme in seinem eigenen Namen, selbigen würdet ihr annehmen. Wie könnt ihr glauben, da ihr nach Ehre von einander hascht, die (wahre) Ehre aber von Gott allein nicht sucht? — Wähnt nicht, daß ich euch bei dem Vater verklagen werde: es ist einer, der euch verklagt, Mose, auf welchen ihr eure Hoffnung gesetzt habt. Denn wenn ihr Mose's glaubtet, so würdet ihr auch mir glauben; denn selbiger hat von mir geschrieben. Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr meinen Worten glauben? Speisung und Reden darüberNach diesem fuhr Jesus über den See von Galiläa, von Tiberias. Und es folgte ihm viel Volkes, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. Jesus aber ging hinauf auf den Berg, und setzte sich daselbst mit seinen Jüngern. Es war aber nahe das Passah, das Fest der Juden. Als nun Jesus seine Augen erhob, und sah, daß viel Volkes zu ihm kam, sagte er zu Philippus: Woher werden wir Brot kaufen, daß diese essen? Das sagte er aber, ihn zu versuchen; denn er wußte wohl, was er tun wollte. Es antwortete, ihm Philippus: Für zweihundert Denare Brot reicht nicht hin für sie, daß jeder von ihnen nur ein wenig empfange. Es sagte zu ihm einer von seinen Jüngern, Andreas, der Bruder des Simon Petrus: Es ist ein Knabe hier, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; aber was ist das für so viele? Jesus aber sprach: Laßt die Leute sich lagern! Es war aber viel Gras an dem Orte. Es lagerten sich nun die Männer an Zahl bei fünftausend Mann. Jesus aber nahm die Brote, sprach das Dankgebet und gab sie den Jüngern, die Jünger aber denen, die sich gelagert hatten, desgleichen auch von den Fischen, so viel sie wollten. Da sie aber gesättigt waren, sagte er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrigen Stücke, damit nichts umkomme! Sie sammelten nun, und füllten zwölf Körbe mit Stücken von den fünf Gerstenbroten, welche übrig gelassen die, so gegessen hatten. Da nun die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus getan, sprachen sie: Das ist wahrhaftig der Prophet, der in die Welt kommen soll! Da nun Jesus merkte, daß sie kommen und ihn ergreifen würden, um ihn zum Könige zu machen, entwich er wiederum auf den Berg, er allein. Als es aber Abend geworden, gingen die Jünger hinab an den See, stiegen in das Schiff, und begaben sich über den See nach Kapernaum. Und es war schon finster geworden, und Jesus nicht zu ihnen gekommen. Und der See ward, da ein heftiger Wind wehte, aufgeregt. Da sie nun bei fünf und zwanzig oder dreißig Stadien weit gefahren waren, sahen sie Jesus wandeln auf dem See und nahe ans Schiff kommen; und sie fürchteten sich. Er aber sagt zu ihnen: Ich bin's, fürchtet euch nicht! Sie wollten ihn nun in das Schiff nehmen; aber alsbald war das Schiff am Lande, wo sie anfuhren. Des anderen Tages, als das Volk, welches jenseits des Sees stand, sah, daß kein andres Schiff daselbst war, als eins, — dasjenige, in welches die Jünger gestiegen, und daß Jesus nicht mit seinen Jüngern in das Schiff gestiegen, sondern die Jünger allein abgefahren waren; (es waren aber andere Schiffe von Tiberias gekommen nahe an den Ort, wo sie das Brot gegessen unter der Danksagung des Herrn;) als nun das Volk sah, daß Jesus nicht da war, noch auch seine Jünger: stiegen sie auch in die Schiffe, und kamen nach Kapernaum, um Jesum zu suchen. Und da sie ihn gefunden diesseits des Sees, sprachen sie zu ihm: Rabbi, wann bist du hergekommen? Jesus antwortete ihnen, und sprach: Wahrlich, wahrlich sage ich euch: Ihr sucht mich, nicht weil ihr Zeichen gesehen, sondern weil ihr gegessen von den Broten, und satt geworden seid. Erwirkt euch nicht die Speise, die vergänglich ist, sondern die Speise, die da bleibt ins ewige Leben, welche euch der Menschensohn geben wird; denn diesen hat Gott, der Vater, besiegelt. Sie sprachen nun zu ihm: Was sollen wir tun, daß wir Gottes Werke wirken? Jesus antwortete, und sprach zu ihnen: Das ist das Werk Gottes, daß ihr an den glaubt, den er gesandt hat. Sie sprachen nun zu ihm: Was tust du nun für ein Zeichen, auf daß wir sehen, und dir glauben? Was wirkst du? Unsere Väter haben das Manna gegessen in der Wüste, wie geschrieben steht: Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen. Jesus sprach nun zu ihnen: Wahrlich, wahrlich sage ich euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das Brot Gottes ist das, welches vom Himmel herabkommt, und der Welt das Leben gibt. Sie sprachen nun zu ihm: Herr, gib uns allezeit solches Brot! Jesus aber sprach zu ihnen: Ich hin das Brot des Lebens: wer zu mir kommt, wird nicht hungern; und wer an mich glaubt wird nimmermehr dürsten. Ader ich habe es euch gesagt, daß ihr, obgleich ihr mich gesehen, doch nicht glaubt. Alles, was mir mein Vater gibt, das kommt zu mir; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Denn ich bin vom Himmel herabgekommen, nicht daß ich meinen Willen tue, sondern den Willen des, der mich gesandt hat. Das aber ist der Wille des — Vaters, der mich gesandt hat, daß ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben, sondern es auferwecke am jüngsten Tage. Denn das ist der Wille des, der mich gesandt hat, daß, wer den Sohn sieht und an ihn glaubt, das ewige Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tage. Es murmelten nun die Juden über ihn, daß er sagte: Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen. Und sie sagten: Ist dieser nicht Jesus, der Sohn Josephs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie mag nun dieser sagen: ich bin vom Himmel gekommen? Jesus antwortete — nun, und sprach zu ihnen: Murmelt nicht unter einander! Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, daß der Vater, der mich gesandt hat, ihn (zu mir) ziehe; und ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tage. Es steht geschrieben in den Propheten: und sie werden alle von Gott belehrt sein, Jeder — nun, der vom Vater hört und lernt, kommt zu mir. Nicht, daß jemand den Vater gesehen hat, außer dem, der von Gott ist: selbiger hat den Vater gesehen. Wahrlich, wahrlich sage ich euch: Wer an mich glaubt, der hat das ewige Leben. Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben das Manna gegessen in der Wüste, und sind gestorben; das aber ist das Brot, das vom Himmel herabkommt, daß wer davon ißt, nicht stirbt. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel hergekommen ist. So jemand von diesem Brote ißt, so wird er leben in Ewigkeit. Das Brot aber, das ich geben werde, ist mein Fleisch, welches ich hingeben werde für das Leben der Welt. Es stritten sich nun die Juden unter einander, und sagten: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben? Jesus sprach nun zu ihnen: Wahrlich, wahrlich sage ich euch: So ihr nicht eßt das Fleisch des Menschensohnes, und trinkt sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch. Wer mein Fleisch ißt, und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tage. Denn mein Fleisch ist wahrhaft Speise, und mein Blut ist wahrhaft Trank. Wer mein Fleisch ißt, und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm. So wie mich gesandt der lebendige Vater, und ich durch den Vater lebe, so wird auch, wer mich ißt, durch mich leben. Das ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist; nicht wie eure Väter — das Manna gegessen haben, und gestorben sind. Wer dieses Brot ißt, der wird leben in Ewigkeit. Solches sagte er, lehrend in der Synagoge zu Kapernaum. Viele nun von seinen Jüngern, welche es gehört, sprachen: Das ist eine harte Rede! wer kann sie hören? Da aber Jesus bei sich wußte, daß seine Jünger darüber murmelten, sprach er zu ihnen: Dieses ist euch anstößig? Wie, wenn ihr nun werdet den Menschensohn aufsteigen sehen dahin, wo er zuvor war? Der Geist ist's, der da lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze. Die Worte, die ich zu euch rede, sind Geist und sind Leben. Aber es sind etliche von euch, die nicht glauben. Denn schon von Anfang wußte Jesus, welche nicht glaubten, und wer ihn überliefern würde. Und er sagte: Darum habe ich euch gesagt, daß niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn gegeben von meinem Vater. Von dem an traten Viele seiner Jünger zurück, und wandelten nicht mehr mit ihm. Jesus sprach nun zu den Zwölfen: Ihr wollt doch nicht auch weggehen? Es antwortete ihm — nun Simon Petrus; Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Und wir, haben geglaubt und erkannt, daß du bist der Heilige Gottes! Es antwortet ihm Jesus: Habe ich nicht euch zwölfe erwählt? Und doch ist einer unter euch ein Widersacher! Er meinte aber Judas, Simons Sohn, den Ischarioten. Denn dieser war es. der ihn überliefern sollte, einer von den Zwölfen. Jesus zu Jerusalem am Laubhüttenfeste; seine Reden; Heilung des BlindgebornenUnd Jesus zog nach diesem umher in Galiläa; denn er wollte nicht in Judäa umherziehen, weil die Juden trachteten ihn zu töten. Es war aber nahe das Fest der Juden, die Laubhütten. Es sprachen nun seine Brüder zu ihm: Mache dich auf von dannen, und gehe nach Judäa, auf daß auch deine Jünger (daselbst) deine Werke sehen, welche du tust. Denn niemand tut etwas im Verborgenen, so es doch will bekannt sein. Wenn du solches tust, so zeige dich der Welt! Denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn. Jesus sagt nun zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht da; eure Zeit aber ist immer vorhanden. Die Welt kann euch nicht hassen; mich aber haßt sie; denn ich zeuge von ihr, daß ihre Werke böse sind. Geht ihr hinauf zu diesem Feste; ich gehe nicht hinauf zu diesem Feste; denn meine Zeit ist noch nicht gekommen. Solches sprach er zu ihnen, und blieb in Galiläa. Da aber seine Brüder hinaufgegangen waren, alsdann ging er auch hinauf zum Feste, nicht öffentlich, sondern gleichsam heimlich. Die Juden nun suchten ihn am Feste, und sagten: Wo ist jener? Und es war ein großes Gemurmel von ihm unter dem Volke. Etliche sagten: Er ist redlich; andere — aber sagten: Nein, sondern er verführt das Volk. Niemand jedoch redete frei von ihm, aus Furcht vor den Juden. Als aber das Fest schon zur Hälfte vorüber war, ging Jesus hinauf in den Tempel, und lehrte. Und die Juden verwunderten sich, und sagten: Wie weiß dieser Gelehrsamkeit, so er doch nicht gelernt hat? Jesus antwortete ihnen nun und sprach: Meine Lehre ist nicht mein, sondern des, der mich gesandt hat. So jemand will dessen Willen tun, so wird er erfahren, ob diese Lehre von Gott sei, oder ob ich von mir selber rede. Wer von sich selber redet, der sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig, und kein Unrecht ist in ihm. Hat euch nicht Mose das Gesetz gegeben! Und doch tut niemand von euch das Gesetz! Warum trachtet ihr mich zu töten? Das Volk antwortete, und sprach: Du bist besessen! Wer trachtet dich zu töten? Jesus antwortete, und sprach: Ein einziges Werk habe ich getan, und ihr alle verwundert euch deswegen. Mose hat euch die Beschneidung gegeben, (nicht daß sie von Mose kommt, sondern von den Vätern;) und am Sabbat beschneidet ihr einen Menschen. Wenn (nun) die Beschneidung ein Mensch am Sabbat empfangen darf, damit das Gesetz Mose's nicht übertreten werde: (was) zürnt ihr mir, daß ich einen ganzen Menschen am Sabbat habe gesund gemacht? Richtet nicht nach dem Scheine, sondern richtet mit gerechtem Gerichte! Es sagten nun etliche von den Jerusalemitern: Ist das nicht der, den sie zu töten trachten? Und siehe, er redet frei, und sie sagen ihm nichts. Es haben doch nicht etwa wirklich die Obern erkannt, daß dieser — wirklich der Christus ist? Doch wir wissen, woher dieser ist; wenn aber der Christus kommt, so weiß niemand, woher er ist. Jesus rief nun im Tempel, lehrte, und sagte: Wohl kennt ihr mich, und wißt, woher ich bin. Aber ich bin nicht von mir selber gekommen; sondern es ist in Wahrheit einer, der mich gesandt hat, welchen ihr nicht kennt. Ich — aber kenne ihn; denn ich bin von ihm (hergekommen), und er hat mich gesandt. Sie suchten ihn nun zu greifen; aber niemand legte die Hand an ihn, denn noch war seine Stunde nicht gekommen. Viele aber vom Volke glaubten an ihn, und sagten: Wird der Christus wenn er gekommen ist, mehr Zeichen als diese tun, welche dieser getan? Es hörten die Pharisäer, daß das Volk solches von ihm murmelte, und es sandten die Pharisäer und Hohenpriester Gerichtsdiener ab, daß sie ihn griffen. Es sprach nun Jesus — zu ihnen: Noch eine kleine Weile bin ich bei euch, dann gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat. Ihr werdet mich suchen, und nicht finden; und wo ich bin, da könnt ihr nicht hin kommen. Es sprachen nun die Juden unter einander: Wo will dieser hin gehen, daß wir ihn nicht finden werden? Er will doch nicht etwa unter die Zerstreuung bei den Griechen gehen, und die Griechen lehren? Was ist das für eine Rede, die er gesagt: Ihr werdet mich suchen, und nicht finden, uns wo ich bin, da könnt ihr nicht hin kommen. Am letzten, großen Tage des Festes aber stand Jesus, rief, und sprach: So jemand dürstet, der komme zu mir, und trinke! Wer an mich glaubt, aus des Leibe werden, wie die Schrift gesprochen, Ströme lebendiges Wassers fließen. Das sprach er aber von dem (Geiste, welchen die an ihn Glaubenden empfangen sollten. Denn noch war kein heiliger Geist, weil Jesus noch nicht verherrlicht war. Viele nun von dem Volke, welche die Rede gehört, sagten: Dieser ist in Wahrheit der Prophet. Andere sagten: Dieser ist der Christus. Andere aber sagten: Es soll doch nicht aus Galiläa der Christus kommen? Hat nicht die Schrift gesprochen, daß aus dem Samen Davids und vom Flecken Bethlehem, wo David war, der Christus kommen soll? Es war nun ein Zwiespalt im Volke um seinet willen. Etliche aber von ihnen wollten ihn greifen; doch niemand legte die Hand an ihn. Es kamen nun die Gerichtsdiener zu den Hohenpriestern und Pharisäern (zurück), und diese sprachen zu ihnen: Warum habt ihr ihn nicht gebracht? Die Gerichtsdiener antworteten: Noch nie hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch. Es antworteten ihnen nun die Pharisäer: Seid ihr auch verführt? Es hat doch nicht einer von den Obern an ibn geglaubt, oder von den Pharisäern? Aber dieses Volk, das nichts vom Gesetze weiß, ist verflucht! Es sagt Nikodemus zu ihnen, der bei Nacht zu ihm gekommen, und einer von ihnen war: Es richtet doch nicht unser Gesetz einen Menschen, ehe man ihn zuvor verhört, und erkannt hat, was er tut? Sie antworteten und sprachen zu ihm: Du bist doch nicht auch von Galiläa? Forsche und siehe, daß kein Prophet aus Galiläa aufgestanden ist. Und es ging ein jeglicher in sein Haus. Jesus aber ging auf den Ölberg. Frühe Morgens aber kam er wieder in den Tempel, und alles Volk ging zu ihm. Und er setzte sich, und lehrte sie. Da brachten die Schriftgelehrten und Pharisäer zu ihm ein im Ehebruche ergriffenes Weib, und stellten sie in die Mitte, und sagen zu ihm: Lehrer, dieses Weib ist auf frischer Tat im Ehebruche ergriffen worden. Im Gesetze aber hat Mose uns geboten eine solche zu steinigen. Was sagst du nun? Solches aber sagten sie, um ihn zu versuchen, auf daß sie ihn verklagen könnten. Da bückte sich Jesus nieder, und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie aber anhielten ihn zu fragen, richtete er sich auf, und sprach zu ihnen: Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe zuerst den Stein auf sie. Und wiederum bückte er sich nieder, und schrieb auf die Erde. Da sie aber das gehört, und von ihrem Gewissen überführt wurden, gingen sie hinaus, einer nach dem anderen, von den Ältesten an bis zu den Geringsten, und Jesus ward allein gelassen und das Weib in der Mitte stehend. Da richtete sich Jesus auf, und als er niemanden sah außer dem Weibe, sprach er zu ihr: Weib, wo sind jene deine Ankläger? Hat dich niemand verdammt? Sie aber sprach: Niemand, Herr! Da sprach Jesus zu ihr: Auch ich verdamme dich nicht: Gehe hin, und sündige nicht mehr!" Jesus redete nun wiederum zu ihnen, und sagte: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in Finsternis wandeln, sondern das Licht des Lebens haben. Es sprachen nun die Pharisäer zu ihm: Du zeugest von dir selber: dein Zeugnis ist nicht wahr. Jesus antwortete, und sprach zu ihnen: Wenn ich auch von mir selber zeuge, so ist mein Zeugnis doch wahr; denn ich weiß, woher ich gekommen bin, und wohin ich gehe. Ihr aber wisst nicht, woher ich komme, oder wohin ich gehe. Ihr richtet nach dem Fleische; ich richte niemanden. So ich aber auch richte, so ist mein Gericht wahr; denn ich bin nicht allein, sondern ich und der Vater, der mich gesandt hat. Es steht aber auch in eurem Gesetze geschrieben: Das Zeugnis zweier Menschen ist wahr. Ich bin es, der von mir selber zeugt, und von mir zeugt der Vater, der mich gesandt hat. Sie sagten nun zu ihm: Wo ist dein Vater? Jesus antwortete: Ihr kennt weder mich, noch meinen Vater. Wenn ihr mich kenntet, so würdet ihr auch meinen Vater kennen. Diese Worte redete er in der Schatzkammer, indem er im Tempel lehrte. Und niemand griff ihn, denn noch war seine Stunde nicht gekommen. Es sprach nun Jesus wiederum zu ihnen: Ich gehe hinweg, und ihr werdet mich (vergeblich) suchen, und in euren Sünden sterben. Wo ich hin gehe, da könnt ihr nicht hin kommen. Es sagten nun dir Juden: Er will sich doch nicht etwa selbst töten, daß er sagt: Wo ich hin gehe, da könnt ihr nicht hin kommen? Und er sprach zu ihnen: Ihr seid von unten her; ich bin von oben her: ihr seid von dieser Welt; ich bin nicht von dieser Welt. Ich sagte euch nun, daß ihr sterben werdet in euren Sünden; denn wenn ihr nicht glaubt, daß ich es bin, so werdet ihr sterben in euren Sünden. Sie sagten nun zu ihm: Wer bist du denn? Und Jesus sprach zu ihnen: Vor allen Dingen (bin ich), was ich auch zu euch rede. Vieles habe ich über euch zu reden und zu richten; aber der mich gesandt hat, ist wahrhaft; und was ich von ihm gehört habe, das rede ich vor der Welt. Sie verstanden (aber) nicht, daß er zu ihnen vom Vater sprach. Jesus sprach nun zu ihnen: Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, alsdann werdet ihr erkennen, daß ich es bin, und nichts von mir selber tue, sondern rede, wie mich mein Vater gelehrt hat. Und der mich gesandt hat, ist mit mir; nicht hat mich der Vater allein gelassen, denn ich tue allezeit, was ihm gefällt. Da er solches redete, glaubten viele an ihn. Jesus sagte nun zu den Juden, welche an ihn glaubten: So ihr bleibt in meiner Lehre, so seid ihr wahrhaft meine Jünger, und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. Sie antworteten ihm: Abrahams Same sind wir, und niemals jemandes Knechte gewesen: wie magst du sagen: Ihr sollt frei werden? Jesus antwortete ihnen, und sprach: Wahrlich, wahrlich sage ich euch: Jeglicher, der die Sünde tut, ist der Sünde Knecht. Der Knecht aber bleibt nicht im Hause ewiglich; der Sohn bleibt ewiglich. So euch nun der Sohn frei gemacht hat, so werdet ihr wahrhaft frei sein. Ich weiß, daß ihr Abrahams Same seid; aber ihr trachtet mich zu töten, weil mein Wort bei euch keinen Eingang findet. Ich rede, was ich gesehen von meinem Vater, und ihr tut nun, was ihr gesehen von eurem Vater. Sie antworteten, und sprachen zu ihm: Abraham ist unser Vater. Jesus sagt zu ihnen: Wenn ihr Abrahams Kinder wäret, so tätet ihr Abrahams Werke. Nun aber trachtet ihr mich zu töten, einen Mann, der euch die Wahrheit geredet, die ich von Gott gehört habe: das hat Abraham nicht getan. Ihr tut eures Vaters Werke. Sie sprachen nun zu ihm: Wir sind nicht aus Hurerei erzeugt; wir haben einen Vater, Gott. Jesus sprach — nun zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, so liebtet ihr mich; denn ich bin von Gott ausgegangen und gekommen; denn ich bin auch nicht von mir selber gekommen, sondern Er hat mich gesandt. Warum erkennt ihr meine Rede nicht, daß ihr mein Wort nicht vernehmen könnt? Ihr seid von eurem Vater, dem Teufel, und nach eures Vaters Gelüst wollt ihr tun. Selbiger war Menschenmörber von Anfang, und besteht nicht in der Wahrheit; denn es ist keine Wahrhcit in ihm. Wenn er die Lüge redet, er redet er nach seiner eigentümlichen Art; denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge. Ich aber sage die Wahrheit, und darum glaubt ihr mir nicht. Wer von euch kann mich einer Sünde zeihen? Sage ich — aber Wahrheit, warum glaubt ihr mir nicht? Wer von Gott ist, der hört Gottes Wort: darum hört ihr nicht, weil ihr von Gott nicht seid. Es antworteten — nun die Juden, und sprachen zu ihm: Sagen wir nicht mit Recht, daß du ein Samariter und besessen bist? Jesus antwortete: Ich bin nicht besessen, sondern ich ehre meinen Vater, und ihr verunehrt mich. Ich aber suche nicht meine Ehre; es ist einer, der sie sucht, und richtet. — Wahrlich, wahrlich sage ich euch: So jemand mein Wort bewahrt, so wird er den Tod nicht sehen ewiglich. Es sprachen nun die Juden zu ihm: Nun haben wir erkannt, daß du besessen bist. Abraham ist gestorben und die Propheten; und du sagst: So jemand mein Wort bewahrt, so wird er den Tod nicht schmecken ewiglich. Du bist doch nicht größer denn unser Vater Abraham, welcher gestorben ist, und die Propheten sind gestorben? Was machst du aus dir? Jesus antwortete: So ich mich selber ehre, so ist meine Ehre nichts. Es ist aber mein Vater, der mich ehrt, von welchem ihr sagt, er sei euer Gott. Und doch habt ihr ihn nicht erkannt; ich aber kenne ihn. Und so ich spräche: Ich kenne ihn nicht, so würde ich euch ähnlich, ein Lügner sein. Aber ich kenne ihn, und bewahre sein Wort. Abraham, euer Vater, ward froh, daß er meinen Tag sehen sollte; und er sah ihn, und freuete sich. Es sprachen nun die Juden zu ihm: Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt, und hast Abraham gesehen? Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich sage ich euch: Ehe denn Abraham war, bin ich. Sie hoben nun Steine auf, daß sie auf ihn würfen. Jesus aber verbarg sich, und ging hinaus aus dem Tempel, — indem er mitten durch sie schritt, und so weiter ging. Und da er weiter ging, sah er einen Menschen, der blind von Geburt war. Und seine Jünger fragten ihn und sagten: Rabbi, wer hat gesündigt, dieser, oder seine Eltern, daß er blind geboren werden mußte? Jesus antwortete: Weder dieser hat gesündigt, noch seine Eltern; sondern es sollten die Werke Gottes an ihm offenbar werden. Ich muß wirken die Werke des, der mich gesandt hat, so lange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann. Da ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt. Da er solches gesprochen, spützte er auf die Erde, machte einen Teig aus, dem Speichel, und strich den Teig auf die Augen des Blinden, und sprach zu ihm: Gehe hin, wasche dich im Teiche Siloah, (das ist verdolmetschet: gesandt). Er ging nun hin, und wusch sich, und kam sehend zurück. Die Nachbarn nun und die ihn zuvor sahen, daß er Bettler war, sagten: Ist das nicht der, der da saß und bettelte? Etliche sagten: Er ist's; andere aber: Er sieht ihm ähnlich; er selbst sagte: Ich bin's! Sie sagten nun zu ihm: Wie sind deine Augen aufgetan worden? Er antwortele und sprach: Ein Mensch, der Jesus heißt, machte einen Teig, und bestrich meine Augen, indem er sprach: Gehe hin zum — Teiche Siloah, und wasche dich. Ich aber ging hin, und wusch mich, und ward sehend, Sie sprachen nun zu ihm: Wo ist jener? Er sagt: Ich weiß nicht. Sie führen ihn zu den Pharisäern, den vorher Blinden. Es war aber Sabbat, da Jesus den Teig machte, und seine Augen auftat. Es fragten ihn nun wiederum die Pharisäer, wie er sehend geworden sei? Er aber sprach zu ihnen: Einen Teig legte er auf meine Augen, und ich wusch mich, und (nun) sehe ich. Es sagten nun etliche von den Pharisäern: Dieser Mensch ist nicht von Gott, weil er den Sabbat nicht hält. Andere sagten: Wie kann ein sündhafter Mensch solche Zeichen tun? Und es war ein Zwiespalt unter ihnen. Sie sagen wiederum zu dem Blinden: Was sagst du von ihm, daß er deine Augen aufgetan? Er aber sprach: Er ist ein Prophet. Es glaubten nun die Juden nicht von ihm, daß er blind war und sehend wurde, bis sie die Eltern des, der sehend geworden, riefen. Und sie fragten sie, und sagten: Ist das euer Sohn, von welchem ihr sagt, daß er blind geboren sei? Wie kann er nun jetzt sehen? Seine Eltern antworteten ihnen, und sprachen: Wir wissen, daß dieser unser Sohn, und daß er blind geboren ist; wie er nun aber sehen kann, wissen wir nicht; oder wer ihm die Augen aufgetan, wissen wir nicht. Er ist alt genug: fragt ihn, er wird für sich selbst reden! Solches sprachen seine Eltern, weil sie sich vor den Juden fürchteten. Denn schon waren die Juden übereingekommen, daß wer ihn für den Christus anerkennen würde, von der Synagoge ausgeschlossen werden sollte. Darum sprachen seine Eltern: Er ist alt genug, fragt ihn. Sie riefen nun zum zweiten Mal den Menschen, der blind war, und sprachen zu ihm: Gib Gott die Ehre! Wir wissen, daß dieser Mensch ein Sünder ist. Es antwortete — nun selbiger, und sprach: Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht; eins weiß ich, daß, als Blinder, ich nun sehe. Sie sprachen aber wiederum zu ihm. Was tat er dir? wie tat er deine Augen auf? Er antwortete ihnen: Ich habe es euch schon gesagt, aber ihr habt nicht gehört. Was wollt ihr's noch einmal hören? Ihr wollt doch nicht etwa auch, seine Jünger werden? Sie lästerten ihn — nun, und sprachen: Du bist sein Jünger; wir aber sind Mose's Jünger. Wir wissen, daß Gott zu Mose geredet hat; von diesem aber wissen wir nicht, woher er (gesandt) ist. Der Mensch antwortete, und sprach zu ihnen: Dabei ist denn doch wunderbar, daß ihr nicht wißt, woher er (gesandt) ist, und er hat doch meine Augen aufgetan. Wir wissen aber, daß Sünder Gott nicht erhört, sondern wer gottesfürchtig ist und seinen Willen tut, den erhört er. Von Ewigkeit her ist es nicht gehört, daß jemand eines Blindgebornen Augen aufgetan hat. Wenn dieser nicht von Gott wäre, so könnte er nichts tun. Sie antworteten und sprachen zu ihm: Du bist ganz in Sünden geboren, und du willst uns belehren? Und sie stießen ihn hinaus. Jesus hörte, daß sie ihn ausgestoßen hatten; und da er ihn fand, sprach er zu ihm: Glaubst du an den Sohn Gottes? Er antwortete, und sprach: Und wer ist es, Herr, damit ich an ihn glaube? Jesus aber sprach zu ihm: Du hast ihn gesehen, und der mit dir redet, der ist's! Er aber sprach: Ich glaube, Herr, und fiel vor ihm nieder. Und Jesus sprach: Zum Gerichte bin ich in diese Welt gekommen, auf daß, die da nicht sehen, sehend werden, und, die da sehen, blind werden. Und solches hörten etliche Pharisäer, die bei ihm waren, und sprachen zu ihm: Wir sind doch nicht auch blind? Jesus sprach zu ihnen: Wenn ihr blind wärt, so hättet ihr keine Sünde; nun aber sagt ihr: Wir sehen: so bleibt nun eure Sünde. Wahrlich, wahrlich sage ich euch: Wer nicht durch die Türe in die Hürde der Schafe eingeht, sondern anderswo hinübersteigt, der ist ein Dieb und Mörder. Wer aber durch die Türe eingeht, der ist Hirt der Schafe. Diesem tut der Türhüter auf, und die Schafe hören seine Stimme, und er ruft seine Schafe mit Namen, und führt sie aus. Und wenn er seine Schafe herausgelassen, so geht er vor ihnen her; und die Schafe folgen ihm nach; denn sie kennen seine Stimme. Einem Fremden aber werden sie nicht nachfolgen, sondern vor ihm fliehen; denn sie kennen der Fremden Stimme nicht. Dieses Gleichnis sagte Jesus zu ihnen. Sie aber verstanden nicht, was es war, was er ihnen sagte. Jesus sprach nun wiederum zu ihnen: Wahrlich, wahrlich sage ich euch: Ich bin die Türe zu den Schafen. Alle, die vor mir gekommen, sind Diebe und Mörder; aber die Schafe haben ihnen nicht gehorcht. Ich bin die Tür. So jemand durch mich eingeht, so wird er gerettet sein, und ein- und ausgehen, und Weide finden. Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu würgen und zu verderben. Ich aber bin gekommen, auf daß sie Leben haben, und vollauf haben. Ich bin der gute Hirt; der gute Hirt läßt sein Leben für die Schafe. Der Mietling aber, und der nicht Hirt ist, und dem die Schafe nicht eigen sind, sieht den Wolf kommen, und verläßt die Schafe und flieht; und der Wolf raubt und zerstreuet die Schafe. Der Mietling aber flieht, weil er ein Mietling ist, und sich nicht kümmert um die Schafe. Ich bin der gute Hirt, und kenne die Meinen, und bin gekannt von den Meinen, so wie mich mein Vater kennt und ich den Vater kenne. Und ich lasse mein Leben für die Schafe. Und andere Schafe habe ich, welche nicht aus dieser Hürde sind: auch selbige muß ich führen; und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde und ein Hirt werden. Darum liebt mich mein Vater, weil ich mein Leben lasse, um es wieder zu nehmen. Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir selber; ich habe Macht es zu lassen, und habe Macht es wieder zu nehmen: dieses Gebot habe ich empfangen von meinem Vater. Es war nun wiederum Zwiespalt unter den Juden wegen dieser Reden. Viele unter ihnen sagten: Er ist von einem Teufel besessen und unsinnig: warum hört ihr ihn? Andere sagten: Das sind nicht Reden eines Besessenen: es kann doch nicht ein Teufel die Augen der Blinden auftun? Jesus in Jerusalem an der TempelweiheEs war aber die Tempelweihe zu Jerusalem, und es war Winter. Und Jesus wandelte umher im Tempel, in der Halle Salomo's. Es umringten ihn nun die Juden, und sagten zu ihm: Wie lange spannst du unsre Seele? Bist du der Christus, so sage es uns frei heraus! Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, aber ihr glaubt nicht. Die Werke, die ich tue im Namen meines Vaters, diese zeugen von mir. Aber ihr glaubt nicht; denn ihr seid nicht von meinen Schafen, wie ich euch gesagt habe. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir. Und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Mein Vater, der sie mir gegeben, ist größer denn alle; und niemand kann sie aus meines Vaters Hand reißen. Ich und der Vater sind eins. Es hoben nun die Juden wiederum Steine auf, daß sie ihn steinigten. Jesus antwortete ihnen: Viele gute Werke habe ich euch sehen lassen von meinem Vater her: um welches dieser Werke steinigt ihr mich? Die Juden antworteten ihm, und sagten: Um eines guten Werkes willen steinigen wir dich nicht, sondern um der Gotteslästerung willen, und daß du, als Mensch, dich zu Gott machst. Jesus antwortete ihnen: steht nicht geschrieben in eurem Gesetze: Ich habe gesagt: Götter seid ihr? Wenn die Schrift jene Götter nennt, zu welchen das Wort Gottes geschah; (und sie kann nicht umgestoßen werden,) wie mögt ihr denn zu dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat, sagen: Du lästerst Gott, weil ich sprach: Ich bin Gotttes Sohn? Wenn ich nicht die Werke meines Vaters tue, so glaubt mir nicht; wenn ich sie aber tue, so glaubt, wenn ihr auch mir nicht glaubt, doch den Werken, auf daß ihr erkennt und glaubt, daß der Vater in mir ist, und ich in ihm. Sie suchten ihn nun wiederum zu greifen; aber er entging ihren Händen. Und er ging wiederum jenseits des Jordans an den Ort, wo Johannes vormals getauft hatte, und blieb daselbst. Und viele kamen zu ihm, und sagten: Johannes tat zwar kein Zeichen; alles aber, was Johannes von diesem gesagt, ist wahr. Und viele glaubten daselbst an ihn. Auferweckung des LazarusEs war aber einer krank, (mt Namen) Lazarus, von Bethanien, dem Flecken der Maria und Martha, ihrer Schwester. (Maria aber war es, die den Herrn salbte, und seine Füße mit ihren Haaren trocknete: deren Bruder Lazarus war krank.) Es sandten nun die Schwestern zu ihm, und sagten: Herr, siehe, den du lieb hast, (der) ist krank. Da Jesus das hörte, sprach er: Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Verherrlichung Gottes, auf daß der Sohn Gottes dadurch verherrlicht werde. Jesus aber hatte Martha und ihre Schwester und Lazarus lieb. .Als er nun gehört, daß er krank war, alsdann blieb er noch an dem Orte, wo er war, zwei Tage. Daraus nach diesem sprach er zu den Jüngern: Laßt uns wiederum nach Judäa ziehen! Die Jünger sagten zu ihm: Rabbi, eben erst wollten dich die Juden steinigen, und du willst wiederum dahin gehen? Jesus antwortete: Sind nicht zwölf Stunden des Tages? So jemand wandelt am Tage, so stößt er nicht an, weil er das Licht dieser Welt sieht; so aber jemand wandelt bei Nacht, so stößt er an, weil kein Licht bei ihm ist. Solches sprach er; und nach diesem sagt er zu ihnen: Lazarus, unser Freund, ist entschlafen; aber ich gehe hin, daß ich ihn aufwecke. Es sprachen nun seine Jünger: Herr, wenn er entschlafen ist, so wird er gerettet werden. Jesus aber hatte von seinem Tode gesprochen; sie aber meineten, er rede vom gewöhnlichen Schlafe. Alsdann nun sagte ihnen Jesus frei heraus: Lazarus ist gestorben; und ich bin froh um euretwillen, daß ich nicht daselbst war, auf daß ihr glaubt. Aber laßt uns zu ihm gehen! Es sprach nun Thomas (der da Zwilling heißt) zu den Mitjüngern: Laßt uns auch mitgehen, damit wir mit ihm sterben! Als Jesus nun hinkam, fand er ihn schon vier Tage im Grabe liegend. Es war aber Bethania nahe bei Jerusalem, bei fünfzehn Stadien weit. Und viele von den Juden waren zu Martha und Maria gekommen, um sie zu trösten wegen ihres Bruders. Martha nun, als sie hörte, daß Jesus käme, ging ihm entgegen; Maria aber saß im Hause. Es sprach nun Martha zu Jesu: Herr, wärest du hier gewesen, so wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt noch weiß ich, daß, um was du irgend Gott bittest, dir Gott geben wird. Jesus sagt zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Martha sagt zu ihm: Ich weiß, daß er auferstehen wird bei der Auferstehung am jüngsten Tage. Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben: wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe. Und wer da lebt, und an mich glaubt, wird nimmermehr sterben. Glaubst du das? Sie sagt zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, daß du bist der Christus, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll. Und als sie solches gesprochen, ging sie hin, und rief Maria, ihre Schwester, heimlich, und sprach: Der Meister ist da, und läßt dich rufen. Jene, als sie das gehört, stand eilend auf, und kam zu ihm. Noch aber war Jesus nicht in den Flecken gekommen, sondern war an dem Orte, wo ihm Martha entgegengekam. Die Juden nun, welche bei ihr waren im Hause, und sie trösteten, als sie sahen, daß Maria eilend aufstand und hinausging, folgten ihr nach, und sagten: Sie geht zum Grabe, um daselbst zu weinen. Maria nun, als sie hinkam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel ihm zu Füßen, und sagte zu ihm: Herr, wärest du hier gewesen, so wäre mein Bruder nicht gestorben. Jesus nun, als er sie weinen sah, und die Juden, welche mit ihr gekommen, weinen sah, ergrimmte im Geiste, und ward erschüttert und sprach: Wo habt ihr ihn hingelegt? Sie sagen zu ihm: Herr, komm und siehe! Jesus weinte. Es sagten nun die Juden: Siehe, wie hat er ihn lieb gehabt! Einige aber von ihnen sprachen: Konnte dieser, der dem Blinden die Angen auftat, nicht machen, daß auch dieser nicht starb? Jesus nun, wiederum in sich ergrimmend, kam zum Grabe. Es war aber eine Höhle und ein Stein lag davor. Jesus sagt: Nehmt den Stein weg! Martha, die Schwester des Verstorbenen, sagt zu ihm: Herr, er stinkt schon, denn er liegt schon vier Tage. Jesus sagt zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt, daß, wenn du glaubst, du die Herrlichkeit Gottes sehen wirst? Sir nahmen nun den Stein weg, — wo der Verstorbene lag. Jesus aber hob seine Augen empor, und sprach: Vater, ich danke dir, daß du mich erhört hast! Ich wußte, daß du mich allezeit erhörst; aber um des umherstehenden Volkes willen sagte ich es, auf daß sie glauben, daß du mich gesandt hast. Und als er solches gesprochen, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Und der Verstorbene kam heraus, gebunden an Händen und Füßen mit Grabtüchern; und sein Angesicht war umbunden mit einem Schweißtuche. Jesus sagte zu ihnen: Löst ihn auf, und laßt ihn gehen! Viele nun von den Juden, die zu Maria gekommen waren, und sahen, was Jesus tat, glaubten an ihn. Etliche aber von ihnen gingen hin zu den Pharisäern, und sagten ihnen, waS Jesus getan. Es versammelten nun die Hohenpriester und Pharisäer einen Rat, und sagten: Was tun wir? denn dieser Mensch tut viele Zeichen. Wenn wir ihn also lassen, so werden alle an ihn glauben; und dann werden die Römer kommen, und uns Tempel und Volk vertilgen. Einer von ihnen aber, Kaiphas, der selbigen Jahres Hoherpriester war, sprach zu ihnen: Ihr versteht nichts, noch bedenkt ihr, daß es besser für uns ist, daß ein Mensch für das Volk sterbe, und nicht das ganze Volk zu Grunde gehe. Solches aber sprach er nicht von sich selber, sondern, da er selbigen Jahres Hoherpriester war, weissagte er, daß Jesus für das Volk sterben würde, und nicht nur für das Volk, sondern auch auf daß er die zerstreuten Kinder Gottes zusammen vereinigte. Von selbigem Tage an beratschlagten sie sich ihn zu töten. Jesus nun wandelte nicht mehr frei unter den Juden, sondern ging von dannen in die Gegend nahe bei der Wüste, in eine Stadt genannt Ephraim, und hielt sich daselbst auf mit seinen Jüngern. Es war aber nahe das Passah der Juden, und es zogen viele hinauf gen Jerusalem aus dem Lande vor dem Passah, um sich zu reinigen. Sie suchten nun Jesum, und redeten mit einander, im Tempel stehend: Was dünkt euch? daß er nicht aufs Fest kommen wird? Es hatten aber auch die Hohenpriester und Pharisäer ein Gebot gegeben, daß, wer da wüßte, wo er wäre, es anzeigen sollte, damit sie ihn griffen. Jesu Ankunft in Bethanien und Einzug in JerusalemJesus kam nun sechs Tage vor dem Passah nach Bethanien, wo Lazarus war, der gestorben war, (und) den er von den Toten auferweckt hatte. Sie machten ihm nun daselbst ein Mahl, und Martha wartete auf; Lazarus aber war einer von denen, die mit ihm zu Tische lagen. Maria nun nahm ein Pfund Salbe, echte, köstliche Narde, und salbte die Füße Jesu, und trocknete seine Füße mit ihren Haaren; das Haus aber ward erfüllt vom Geruche der Salbe. Es sagt nun einer seiner Jünger, Judas, Simons (Sohn), der Ischariot, der ihn überliefern sollte: Warum ward diese Salbe nicht verkauft um dreihundert Denare, und Armen gegeben? Er sagte aber solches nicht, weil er sich um die Armen kümmerte, sondern weil er ein Dieb war, und die Kasse hatte, und das Eingelegte wegnahm. Jesus sprach nun: Laß sie! Auf den Tag meiner Leichenbereitung hat sie es aufbewahrt. Denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit. Es erfuhr nun vieles Volk von den Juden, daß er daselbst sei, und kamen, nicht um Jesu willen allein, sondern auch um den Lazarus zu sehen, den er von den Toten auferweckt hatte. Es wurden aber die Hohenpriester Rates auch den Lazarus zu töten, weil viele der Juden um seinetwillen hingingen, und an Jesum glaubten. Des anderen Tages, da viel Volkes, das zum Feste gekommen war, gehört hatte, daß Jesus nach Jerusalem käme, nahmen sie Palmenzweige, und gingen hinaus ihm entgegen, und schrieen: Hosanna! Gesegnet, der da kommt im Namen des Herrn, der König Israels! Jesus aber fand einen Esel, und setzte sich darauf, so wie geschrieben steht: Fürchte dich nicht, Tochter Zions! Siehe, dein König kommt reitend auf einem Eselsfüllen. Solches aber verstanden seine Jünger zuerst nicht; sondern als Jesus verherrlicht war, alsdann erinnerten sie sich, daß solches von ihm geschrieben war, und sie ihm solches getan hatten. Es bezeugte nun das Volk, das mit ihm war, daß er den Lazarus aus dem Grabe gerufen und von den Toten auferweckt habe. Darum ging ihm auch das Volk entgegen, weil sie gehört, daß er dieses Zeichen getan hatte. Die Pharisäer nun sprachen zu einander: Seht ihr, daß ihr nichts ausrichtet? Siehe, alle Welt ist ihm nachgelaufen. Es waren aber etliche Griechen von denen, die hinaufzogen, um anzubeten am Feste. Diese nun traten zu Philippus, dem von Bethsaida in Galiläa, und baten ihn, und sagten: Herr, wir wollen Jesum sehen. Philippus kam, und sagte es dem Andreas, und Andreas und Philipus wiederum sagten es Jesu. Jesus aber antwortete ihnen, und sprach: Die Stunde ist gekommen, daß der Menschensohn verherrlicht werde. Wahrlich, wahrlich sage ich euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, so bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, so bringt es viel Frucht. Wer sein Leben lieb hat, der wird es verlieren; wer aber sein Leben haßt in dieser Welt, der wird es zum ewigen Leben bewahren. Wer mir dienen will, folge mir nach; und wo ich bin, da wird mein Diener auch sein. — Und wer mir dient, den wird mein Vater ehren. Nun ist meine Seele erschüttert; und was soll ich sagen? Vater, hilf mir aus dieser Stunde! Aber darum bin ich ja gekommen in diese Stunde: Vater, verherrliche deinen Namen! Es kam nun eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn verherrlicht, und will ihn ferner verherrlichen! Das Volk nun, das dastand und es hörte, sagte: es hat gedonnert; andere sagten: Ein Engel hat mit ihm geredet. Jesus antwortete, und sprach: Nicht um meinetwillen ist diese Stimme geschehen, sondern um euretwillen. Nun ist das Gericht dieser Welt; nun wird der Fürst dieser Welt ausgestoßen werden. Und wenn ich erhöht bin von der Erde, so werde ich alle zu mir ziehen. Solches sagte er aber, andeutend, welches Todes er sterben werde. Es antwortete ihm das Volk: Wir haben aus dem Gesetze gehört, daß der Christus ewiglich bleibt: wie magst du denn sagen, der Menschensohn müsse erhöht werden? Wer ist dieser Menschensohn? Jesus sprach nun zu ihnen: Noch eine kleine Zeit ist das Licht bei euch. Wandelt, so lange ihr das Licht habt, damit euch die Finsternis; nicht überfalle; und wer in der Finsternis wandelt, der weiß nicht, wohin er geht. So lange ihr das Licht habt, glaubt an das Licht, auf daß ihr Kinder des Lichts werdet. Solches redete Jesus, dann ging er weg, und verbarg sich vor ihnen. Obgleich er aber so viele Zeichen vor ihnen getan hatte, so glaubten sie doch nicht an ihn: auf daß das Wort Jesaja's, des Propheten, erfüllt würde, das er gesagt: Herr, wer glaubte unsrer Predigt, und der Arm des Herrn, wem ward er geoffenbart? Darum konnten sie nicht glauben. Denn wiederum hat Jesaja gesagt: Er hat ihre Augen verblendet, und ihr Herz verstockt, daß sie nicht sehen mit den Augen, und fühlen mit dem Herzen, und sich bekehren, und ich sie heile. Solches sagte Jesaja, als er seine Herrlichkeit sah, und von ihm redete. Doch gleichwohl glaubten auch viele von den Obern an ihn; aber wegen der Pharisäer bekannten sie es nicht, damit sie nicht von der Synagoge ausgeschlossen würden. Denn sie hatten die Ehre bei den Menschen lieber als die Ehre bei Gott. Jesus aber rief, und sprach: Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat. Und wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat. Ich bin als Licht in die Welt gekommen, auf daß jeglicher, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe. So aber jemand meine Worte hört, und nicht glaubt, so richte ich ihn nicht; denn ich bin nicht gekommen, daß ich die Welt richte, sondern daß ich die Welt rette. Wer mich verwirft, und meine Worte nicht aufnimmt, der hat seinen Richter: das Wort, das ich geredet, selbiges wird ihn richten am jüngsten Tage. Denn ich habe nicht aus mir selber geredet, sondern der Vater, der mich gesandt, hat mir das Gebot gegeben, was ich tun und reden soll. Und ich weiß, daß sein Gebot das ewige Leben ist. Was ich nun rede, das rede ich so, wie mir der Vater gesagt hat. Der letzte Abend, den Jesus mit seinen Jüngern zubringtVor dem Feste des Passahs aber, da Jesus wußte, daß seine Stunde gekommen sei, daß er aus dieser Welt hinübergehen sollte zum Vater, nachdem er die Seinen in der Welt geliebt, liebte er sie bis ans Ende; und als ein Mahl gehalten ward, als schon der Teufel Judas, Simons (Sohn), dem Ischarioten, ins Herz gegeben, daß er ihn überlieferte, obgleich Jesus wußte, daß ihm der Vater alles in die Hände gegeben, und daß er von Gott ausgegangen sei und zu Gott gehe: stand er auf vom Mahle, und legt sein Oberkleid ab, nahm ein Leintuch, und umgürtete sich damit. Darauf goß er Wasser in das Becken, und fing an den Jüngern die Füße zu waschen und abzutrocknen mit dem Tuche, womit er umgürtet war. Er kam nun zu Simon Petrus, und dieser sprach zu ihm: Herr, du wäschst mir die Füße? Jesus antwortete, und sprach zu ihm: Was ich tue, weißt du jetzt nicht, wirst es aber nach diesem verstehen. Petrus sagt zu ihm: Nimmermehr sollst du mir die Füße waschen! Jesus antwortete ihm: Wenn ich dich nicht wasche, so hast du keinen Teil mit mir. Simon Petrus sagt zu ihm: Herr, nicht meine Füße allein, sondern auch die Hände und das Haupt! Jesus sagt zu ihm: Wer gebadet ist, der braucht sich nicht als an den Füßen zu waschen, sondern ist ganz rein. Auch ihr seid rein, aber nicht alle. Denn er kannte seinen Überlieferer: darum sprach er: Nicht alle seid ihr rein. Da er nun ihre Füße gewaschen, und sein Oberkleid wieder genommen hatte, legte er sich wiederum nieder, und sprach zu ihnen: Versteht ihr, was ich euch getan habe? Ihr heißt mich Meister und Herr, und sagt recht so; denn ich bin es. Wenn ich nun, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr einander die Füße waschen. Ein Beispiel habe ich euch gegeben, auf daß ihr auch tuet, wie ich euch getan. Wahrlich, wahrlich sage ich euch: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr, noch der Bote größer als der ihn gesandt hat. Wenn ihr solches wißt, selig seid ihr, wenn ihr es tut! Nicht von euch allen rede ich: ich weiß, welche ich erwählt habe. Aber es muß die Schrift erfüllt werden: Der mit mir das Brot ißt, hat seine Ferse wider mich gehoben. Jetzt sage ich es euch, ehe es geschehen, auf daß, wenn es geschehen, ihr glaubt, daß ich es bin. Wahrlich, wahrlich sage ich euch: Wer den aufnimmt, den ich gesandt habe, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Da Jesus solches gesprochen, ward er erschüttert im Geiste, und bezeugte, und sprach: Wahrlich, wahrlich sage ich euch, daß einer von euch mich überliefern wird. Es blickten nun die Jünger einander an, ungewiß, von wem er rede. Es lag aber einer von seinen Jüngern am Busen Jesu, den Jesus liebte. Es winkte nun diesem Simon Petrus, daß er forschen solle, wer es wohl wäre, von dem er redete. Selbiger aber legt sich an den Busen Jesu, und sagt zu ihm: Herr, wer ist's? Jesus antwortet: Der ist's, dem ich den Bissen eintunken und geben werde. Und er tunkte den Bissen ein, und gab ihn Judas, Simons (Sohn), dem Ischarioten. Und nach dem Bissen, alsdann fuhr der Satan in ihn. Jesus sagt nun zu ihm: Was du tun willst, das tue bald. Solches aber verstand niemand von denen, die zu Tische lagen, in Bezug worauf er es ihm sagte. Etliche nämlich meinten, weil Judas die Kasse hatte, so sage ihm Jesus: Kaufe ein, was wir auf's Fest brauchen; oder daß er den Armen etwas geben solle. Da nun selbiger den Bissen genommen, ging er alsbald hinaus. Es war, Nacht. Als er — nun hinausgegangen, sagt Jesus: Nun ist der Menschensohn verherrlicht, und Gott ist verherrlicht in ihm. Ist Gott verherrlichet in ihm, so wird auch Gott ihn verherrlichen in sich selbst, und alsbald wird er ihn verherrlichen. Kinder, noch eine kleine Weile bin ich bei euch. Ihr werdet mich suchen; und wie ich zu den Juden sagte: Wo ich hin gehe, da könnt ihr nicht hin kommen, sage ich auch euch jetzt. Ein neues Gebot gebe ich euch, daß ihr euch einander liebt; so wie ich euch geliebt habe, sollt auch ihr euch einander lieben. Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, so ihr Liebe habt untereinander. Es sagt zu ihm Simon Petrus: Herr, wo gehst du hin? Jesus antwortete ihm Wo ich hin gehe, dahin kannst du mir nun nicht folgen; späterhin aber wirst du mir folgen. Petrus sagt zu ihm: Herr, warum kann ich dir jetzt nicht folgen? Mein Leben will ich für dich lassen! Jesus antwortete ihm: Dein Leben willst du für mich lassen? Wahrlich, wahrlich sage ich dir: Der Hahn wird nicht rufen, bis du mich dreimal wirst verleugnet haben. Euer Herz erschrecke nicht! Vertrauet Gott, und mir vertrauet! In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen; wo nicht, so sagte ich es euch. Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingegangen bin, und euch eine Stätte bereitet habe, will ich wieder kommen, und euch zu mir nehmen, auf daß, wo ich bin, auch ihr seid. Und wohin ich gehe, wißt ihr, und den Weg wißt ihr. Es sagt zu ihm Thomas: Herr, mir wissen nicht, wohin du gehst; und wie können wir den Weg wissen? Jesus sagt zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als durch mich. Wenn ihr mich erkannt hättet, so hättet ihr auch meinen Vater erkannt. Doch von nun an erkennt ihr ihn, und habt ihn gesehen. Es sagt zu ihm Philippus: Herr, laß uns den Vater schauen, so genügt es uns! Jesus sagt zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen, der hat den Vater gesehen; und wie magst du sagen: Laß uns den Vater schauen? Glaubst du nicht, daß ich im Vater, und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selber; sondern der Vater, der in mir wohnt, er tut die Werke. Glaubt mir, daß ich im Vater, und der Vater in mir ist; wo nicht, so glaubt mir eben um der Werke willen. Wahrlich, wahrlich sage ich euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke, die ich tue, auch tun, und größere als diese wird er tun; denn ich gehe zu meinem Vater. Und was ihr irgend erbitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, auf daß der Vater verherrlicht werde im Sohne. Wenn ihr etwas erbitten werdet in meinem Namen, so will ich es tun. — Wenn ihr mich liebt, so haltet meine Gebote. Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, daß er bei euch bleibe ewiglich, den Geist der Wahrheit, welchen die Welt nicht kann empfangen, weil sie ihn nicht schauet, noch ihn kennt; ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt, und in euch sein wird. Ich will euch nicht verwaist lassen; ich komme (wieder) zu euch. Noch eine kleine Weile, so schauet die Welt mich nicht mehr; ihr aber schauet mich; denn ich lebe, und ihr sollt auch leben. An selbigem Tage werdet ihr erkennen, daß ich in meinem Vater bin, und ihr in mir, und ich in euch. Wer meine Gebote besitzt, und sie hält, der ist's, der mich liebt. Wer mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn lieben, und mich ihm offenbaren. Es sagt zu ihm Judas (nicht der Ischariot): Herr, und wie kommt es, daß du dich uns willst offenbaren, und nicht der Welt? Jesus antwortete, und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen, und Wohnung bei ihm machen. Wer mich aber nicht liebt, der hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat. Solches habe ich zu euch geredet, da ich noch bei euch bin. Der Beistand aber, der heilige Geist, welchen der Vater senden wird in meinem Namen, selbiger wird euch alles lehren, und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. — Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht, wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch. Euer Herz erschrecke nicht und zage nicht! Ihr habt gehört, daß ich euch gesagt habe: Ich gehe hin, und komme (wieder) zu euch. Wenn ihr mich liebtt, so hättet ihr euch gefreuet, daß — ich gesagt habe: Ich gehe zum Vater; denn mein Vater ist größer als ich. Und nun habe ich es euch gesagt, ehe es geschehen, auf daß, wenn es geschehen, ihr glaubt. Nicht mehr viel werde ich mit euch reden; denn es kommt der Fürst der Welt, und er hat mir nichts an. Aber damit die Welt erkenne, daß ich den Vater liebe, und so wie mir der Vater geboten, also tue: so steht auf, und laßt uns von hinnen gehen! Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner. Jegliche Rebe an mir, die keine Frucht bringt, nimmt er weg; und jegliche, die Frucht bringt, reinigt er, auf daß sie mehr Frucht bringe. Schon seid ihr gereinigt durch das Wort, das ich zu euch geredet. Bleibt in mir, und ich in euch! So wie die Rebe keine Frucht bringen kann von sich selber, sie bleibe denn am Weinstocke: also auch ihr, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt, und ich in ihm, der bringt viele Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. Wer nicht in mir bleibt, der ist weggeworfen wie eine Rebe, und verdorrt; und man sammelt solche, und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen. Wenn ihr in mir bleibt, und meine Worte in euch bleiben, so mögt ihr erbitten, was ihr wollt, und es wird euch geschehen. Dadurch ist mein Vater verherrlicht, daß ihr viele Frucht bringt, und meine (wahren) Jünger werdet. So wie mich mein Vater geliebt, so habe ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe! So ihr meine Gebote haltet, so werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich meines Vaters Gebote gehalten habe, und in seiner Liebe bleibe. Solches habe ich zu euch geredet, auf daß meine Freude in euch bleibe, und eure Freude vollkommen werde. — Das ist mein Gebot, daß ihr euch einander liebt, so wie ich euch geliebt habe. Größere Liebe hat niemand als die, daß er sein Leben lasse für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde, so ihr tut, was ich euch gebiete. Nicht mehr nenne ich euch Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut; euch aber habe ich Freunde genannt, weil ich alles, was ich von meinem Vater gehört, euch kund getan habe. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt, und bestimmt, daß ihr hingehen und Frucht bringen sollt, und daß eure Frucht bleibe: auf daß, was ihr irgend vom Vater erbittet, er euch gebe. Solches gebiete ich euch, daß ihr euch einander liebt. — Wenn die Welt euch haßt, so wißt, daß sie mich vor euch gehaßt hat. Wenn ihr von der Welt wärt, so würde die Welt (euch als) das Ihrige lieben; weil ihr aber nicht von der Well seid, sondern ich euch von der Welt ausgewählt habe, darum haßt euch die Welt. Gedenkt des Wortes, das ich euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen; haben sie mein Wort gehalten, so werden sie auch das eurige halten. Aber das alles werden sie euch tun um meines Namens willen, weil sie den nicht kennen, der mich gesandt hat. Wenn ich nicht gekommen wäre und zu ihnen geredet hätte, so hätten sie keine Sünde; nun aber haben sie keinen Vorwand für ihre Sünde. Wer mich haßt, der haßt auch meinen Vater. Hätte ich nicht die Werke unter ihnen getan, die kein anderer getan hat, so hätten sie keine Sünde; nun aber haben sie dieselben gesehen, und dennoch mich und meinen Vater gehaßt. Aber es mußte das Wort erfüllt werden, das in ihrem Gesetze geschrieben steht: Sie haben mich ohne Ursache gehaßt. Wenn aber der Beistand gekommen, welchen ich euch vom Vater senden werde, der Geist der Wahrheit, welcher vom Vater ausgeht, selbiger wird von mir zeugen. Auch ihr aber werdet zeugen, weil ihr von Anfang bei mir wart. Solches habe ich zu euch geredet, damit ihr nicht irre werdet. Von der Synagoge werden sie euch ausschließen; ja, es kommt die Stunde, daß, wer euch tötet, meinen wird, Gott einen Dienst zu tun. Und solches werden sie — euch tun, weil sie weder den Vater, noch mich kennen. Aber solches habe ich zu euch geredet, auf daß, wenn die Stunde gekommen, ihr euch daran erinnert, daß ich es euch gesagt habe. Solches aber habe ich euch nicht von Anfang gesagt, weil ich bei euch war. Nun aber gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat; und niemand von euch fragt mich: Wo gehst du hin? sondern weil ich solches zu euch geredet habe, hat die Traurigkeit euer Herz erfüllt. Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist euch gut, daß ich weg, gehe; denn so ich nicht weggehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; so ich aber hingehe, werde ich ihn zu euch senden. Und ist selbiger gekommen, so wird er die Welt überführen von der Sünde und von der Gerechtigkeit und vom Gerichte: von der Sünde, weil sie nicht an mich glauben werden: und von der Gerechtigkeit, weil ich zu meinem Vater gehe, und ihr mich nicht mehr schauet: und vom Gerichte, weil der Fürst dieser Welt gerichtet ist. — Noch vieles habe ich euch zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn selbiger aber gekommen, der Geist der Wahrheit, so wird er euch den Weg zur ganzen Wahrheit leiten. Denn er wird nicht von sich selber reden, sondern, was er hören wird, das wird er reden, und das Zukünftige wird er euch verkündigen. Selbiger wird mich verherrlichen; denn von dem Meinen wird er's nehmen und euch verkündigen. Alles, was der Vater hat, ist mein: darum habe ich gesagt: Von dem Meinen nimmt er's, und wird es euch verkündigen. Noch eine kleine Weile, so schauet ihr mich nicht (mehr); und wiederum eine kleine Weile, so werdet ihr mich sehen; denn ich gehe zum Vater. Es sprachen nun (etliche) von seinen Jüngern zu einander: Was ist das, daß er zu uns sagt: Noch eine kleine Weile, so schauet ihr mich nicht; und wiederum eine kleine Weile, so werdet ihr mich sehen; und: Denn ich gehe zum Vater? Sie sagten nun: Was ist das, was er sagt: Eine kleine Weile? Wir wissen nicht, was er redet. Jesus merkte — nun, daß sie ihn fragen wollten, und sprach zu ihnen: Darüber fragt ihr unter einander, daß ich gesagt habe: Noch eine kleine Weile, so schauet ihr mich nicht; und wiederum eine kleine Weile, so werdet ihr mich sehen. Wahrlich, wahrlich sage ich euch: Ihr werdet weinen und wehklagen, aber die Welt wird sich freuen; ihr werdet traurig sein, doch eure Traurigkeit wird in Freude verwandelt werden. Das Weib, wenn sie gebiert, hat Traurigkeit, weil ihre Stunde gekommen ist; wenn sie aber das Kind geboren hat, gedenkt sie nicht mehr der Not, um der Freude willen, daß ein Mensch zur Welt geboren ist. Auch ihr nun habt jetzt Traurigkeit; aber ich werde euch wiederum sehen, und euer Herz wird sich freuen, und eure Freude nimmt niemand von euch. Und an selbigem Tage werdet ihr mich nichts fragen. Wahrlich, wahrlich sage ich euch: Was ihr irgend vom Vater erbitten werdet in meinem Namen, das wird er euch geben. Bis jetzt habt ihr nichts erbeten in meinem Namen: bittet, so werdet ihr empfangen, auf daß eure Freude vollkommen sei. — Solches habe ich zu euch in Gleichnissen geredet: — aber es kommt die Stunde, da ich nicht mehr in Gleichnissen zu euch reden, sondern euch frei heraus von meinem Vater verkündigen werde. An selbigem Tage werdet ihr in meinem Namen bitten; und ich sage euch nicht, daß ich den Vater für euch bitten werde. Denn er selbst, der Vater, hat euch lieb, weil ihr mich geliebt und geglaubt habt, daß ich von Gott ausgegangen bin. Ich bin vom Vater ausgegangen, und in die Welt gekommen: wiederum verlasse ich die Welt, und gehe zum Vater. Es sagen seine Jünger zu ihm: Siehe, nun redest du frei heraus, und sagst kein Gleichnis. Nun wissen wir, daß du alles weißt, und nicht nötig hast, daß dich jemand frage: um deswillen glauben wir, daß du von Gott ausgegangen bist. Jesus antwortete ihnen: Jetzt glaubt ihr? Siehe, es kommt die Stunde, und ist schon gekommen, daß ihr zerstreuet werdet ein jeglicher an seinen Ort, und mich allein laßt. Aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir. Solches habe ich zu euch geredet, auf daß ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden! Solches redete Jesus, und erhob dann seine Augen zum Himmel, und sprach: Vater, die Stunde ist gekommen: verherrliche deinen Sohn, auf daß auch dein Sohn dich verherrliche; wie du ihm denn Macht gegeben über alles Fleisch, auf daß er allen, die du ihm gegeben hast, das ewige Leben gebe. Das aber ist das ewige Leben, daß sie dich, den allein wahren Gott, erkennen, und den du gesandt hast, Jesum Christum. Ich habe dich verherrlicht auf Erden: das Werk habe ich vollbracht, das du mir gegeben hast, daß ich es täte. Und nun verherrliche mich, o Vater, bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich, ehe die Welt war, bei dir hatte! — Ich habe deinen Namen den Menschen geoffenbart, die du mir von der Welt gegeben hast: dein waren sie, und du gabst sie mir, und sie haben dein Wort gehalten. Nun wissen sie, daß alles, was du mir gegeben, von dir ist. Denn die Worte, die du mir gegeben, habe ich ihnen gegeben; und sie haben sie angenommen, und wahrhaftig erkannt, daß ich von dir ausgegangen bin, und geglaubt, daß du mich gesandt hast. Ich bitte für sie: nicht für die Welt bitte ich, sondern für sie, die du mir gegeben hast, weil sie dein sind. Und alles Meine ja ist dein, und das Deine mein, und ich bin verherrlicht in ihnen. Und ich bin nicht mehr in der Welt, diese aber sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater, erhalte sie in deinem Namen, den du mir gegeben, auf daß sie eins seien, so wie wir. Solange ich bei ihnen war in der Welt, erhielt ich sie in deinem Namen: die du mir gegeben, habe ich behütet, und keiner von ihnen ist verloren als der Sohn des Verderbens, auf daß die Schrift erfüllt würde. Nun aber komme ich zu dir, und solches rede ich in der Welt, auf daß sie meine Freude vollkommen in sich haben. Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehaßt, weil sie nicht von der Welt sind, so wie ich nicht von der Welt bin. Ich bitte nicht, daß du sie von der Welt nimmst, sondern daß du sie bewahrst vor dem Bösen. Von der Welt sind sie nicht, so wie ich nicht von der Welt bin. Heilige (und erhalte) sie in deiner Wahrheit: dein Wort ist Wahrheit. So wie du mich in die Welt gesandt, so habe auch ich sie in die Welt gesandt. Und für sie heilige ich mich, auf daß auch sie geheiligt seien in Wahrheit. — Nicht für diese aber bitte ich allein, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben — werden, auf daß alle eins seien; daß wie du, Vater, in mir und ich in dir auch sie in uns eins seien, auf daß die Welt glaubt, daß du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben, auf daß sie eins seien, so wie wir eins sind, ich in ihnen, und sie in mir, auf daß sie vollkommen eins seien, und auf daß die Welt erkenne, daß du mich gesandt, und sie geliebt hast, so wie du mich geliebt. Vater, die du mir gegeben hast, ich will, daß wo ich bin, auch sie mit mir seien, auf daß sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben, weil du mich geliebt hast vor Gründung der Welt. Gerechter Vater, die Welt ja kennt dich nicht; ich aber kenne dich, und auch diese erkennen, daß du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht, und werde ihn bekannt machen, auf daß die Liebe, womit du mich geliebt, in ihnen sei, und ich in ihnen. Jesu Leiden, Tod und BegräbnisDa Jesus solches gesprochen, ging er mit seinen Jüngern hinaus über den Bach Kidron, woselbst ein Garten war, in welchen er hineinging, er und seine Jünger. Es wußte aber auch Judas, der ihn überlieferte, den Ort; denn oft versammelte sich Jesus daselbst mit seinen Jüngern. Judas nun nahm die Schar und von den Hohenpriestern und Pharisäern Gerichtsdienern, und kam dahin mit Fackeln und Lampen und Waffen. Jesus nun, der alles wußte, was über ihn kommen sollte, ging hervor, und sprach zu ihnen: Wen sucht ihr? Sie antworteten ihm: Jesum, den Nazaräer. Jesus sagt zu ihnen: Ich bin's. Es stand aber auch Judas, der ihn überlieferte, bei ihnen. Als er nun zu ihnen sprach: Ich bin's, wichen sie zurück, und fielen zu Boden. Wiederum nun fragte er sie: Wen sucht ihr? Sie aber sprachen: Jesum, den Nazaräer. Jesus antwortete: Ich habe es euch gesagt, daß ich's bin. Sucht ihr nun mich, so laßt diese gehen! Auf daß erfüllt würde das Wort, das er gesprochen: Von denen, die du mir gegeben, habe ich keinen verloren. Simon Petrus nun, der ein Schwert hatte, zog es, und schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm sein rechtes Ohr ab. Der Name des Knechtes aber war Malchus. Jesus nun sprach zu Petrus: Stecke das Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch, den mir mein Vater gegeben, nicht trinken? Die Schar nun und der Oberste und die Diener der Juden ergriffen Jesum, und banden ihn. Und sie führten ihn zuerst zu Hannas; denn er war Schwiegervater des Kaiphas, welcher Hoherpriester selbigen Jahres war. Es war aber Kaiphas, der den Juden riet, es wäre gut, daß ein Mensch umkäme für das Volk. Es folgte aber Simon Petrus und der andere Junger Jesu nach. Selbiger Jünger war dem Hohenpriester bekannt, und ging mit Jesu hinein in den Hof des Hohenpriesters. Petrus aber stand draußen an der Türe. Es ging nun der andere Jünger, der dem Hohenpriester bekannt war, heraus, und redete mit der Türhüterin, und führte Petrus hinein. Es sagte nun die Magd, die Türhüterin, zu Petrus: Du bist doch nicht auch von den Jüngern dieses Menschen? Er sagt: Ich bin's nicht! Es standen aber die Knechte und Gerichtsdiener am Kohlfeuer, das sie gemacht hatten, weil es kalt war, und wärmten sich. Petrus aber stand bei ihnen, und wärmte sich. Der Hohepriester nun fragte Jesum über seine Jünger und über seine Lehre. Jesus antwortete ihm: Ich habe frei geredet zur Welt; ich habe allezeit gelehrt in einer Synagoge und im Tempel, wo alle Juden zusammenkommen, und im Verborgenen habe ich nichts geredet: was fragst du mich? Frage die, so es gehört, was ich zu ihnen geredet habe: siehe, diese wissen, was ich gesagt habe. Als er aber solches gesprochen, gab einer von den Gerichtsdienern, der dabei stand, Jesu einen Backenstreich, und sprach: Also antwortest du dem Hohenpriester? Jesus antwortete ihm: Habe ich unrecht geredet, so beweise, daß es unrecht sei: wenn aber recht, was schlägst du mich? (Hannas — nun, hatte ihn gebunden zum Hohenpriester Kaiphas gesandt.) Simon Petrus aber stand da, und wärmte sich. Sie sprachen nun zu ihm: Du bist doch nicht auch von seinen Jüngern? Er leugnete, und sprach: Ich bin's nicht. Es sagte einer von des Hohenpriesters Knechten, ein Verwandter dessen, dem Petrus das Ohr abgehauen: Sah ich dich nicht im Garten bei ihm? Petrus leugnete nun wiederum, und alsbald rief der Hahn. Sie führten nun Jesum von Kaiphas ins Prätorium; es war aber Morgen. Und sie selbst gingen nicht hinein in das Prätorium, damit sie sich nicht verunreinigten, sondern daß sie das Passah essen möchten. Pilatus ging nun zu ihnen heraus, und sprach: Welche Klage bringt ihr wider diesen Menschen? Sie antworteten, und sprachen zu ihm: Wenn dieser kein Verbrecher wäre, so hätten wir ihn dir nicht überliefert. Pilatus sprach nun zu ihnen: Nehmt ihr ihn, und richtet ihn nach eurem Gesetze! Die Juden sprachen nun zu ihm: Uns ist nicht erlaubt jemanden hinzurichten. Auf daß das Wort Jesu erfüllt würde, das er gesprochen, andeutend, welches Todes er sterben würde. Pilatus ging nun wiederum hinein in das Prätorium, und rief Jesum, und sprach zu ihm: Bist du der Juden König? Jesus antwortete ihm: Redest du das von dir selber, oder haben es dir andere von mir gesagt? Pilatus antwortete: Ich bin doch nicht ein Jude? Dein Volk und die Hohenpriester haben dich mir überliefert. Was hast du getan? Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, so würden meine Diener kämpfen, daß ich den Juden nicht überliefert würde; nun aber ist mein Reich nicht von hier. Pilatus sprach nun zu ihm: Also bist du ein König? Jesus antwortete: Du sagest es; denn ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, daß ich die Wahrheit bezeuge. Wer von der Wahrheit ist, der hört meine Stimme. Pilatus sagt zu ihm: Was ist Wahrheit? Und da er solches gesprochen, ging er wiederum heraus zu den Juden, und sagt zu ihnen: Ich finde keine Schuld an ihm! Es ist aber eure Gewohnheit, daß ich euch einen losgebe am Passah: wollt ihr nun, daß ich euch den König der Juden losgebe? Sie schrieen nun wiederum alle, und sprachen: Nicht diesen, sondern den Barrabas! Barrabas aber war ein Räuber. Alsdann nahm nun Pilatus Jesum, und geißelte ihn. Und die Kriegsknechte flochten einen Kranz von Dornen, setzten ihn auf sein Haupt, legten ihm ein Purpurkleid an, und sagten: Sei gegrüßt, König der Juden! und gaben ihm Backenstreiche. Pilatus ging — nun wiederum heraus, und sagte zu ihnen: Seht, ich führe ihn euch heraus, damit ihr wißt, daß ich keine Schuld an ihm finde. Es kam nun Jesus heraus, tragend den Dornenkranz und das Purpurkleid. Und (Pilatus) sagt zu ihnen: Siehe, der Mensch! Da ihn nun die Hohenpriester und Gerichtsdiener sahen, schrieen sie, und sagten: Kreuzige, kreuzige ihn! Pilatus sagt zu ihnen: Nehmet ihr ihn, und kreuzigt (ihn); denn ich finde keine Schuld an ihm. Die Juden antworteten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach unsrem Gesetze muß er sterben; denn er hat sich zu Gottes Sohn gemacht. Da nun Pilatus dieses Wort hörte, fürchtete er sich noch mehr. Und er ging wiederum hinein in das Prätorium, und sagt zu Jesu: Woher bist du? Jesus aber gab ihm keine Antwort. Pilatus sagt — nun zu ihm: Du redest nicht mit mir? Weißt du nicht, daß ich Macht habe dich zu kreuzigen, und Macht habe dich los zu geben? Jesus antwortete: Du hättest keine Macht über mich, wenn es dir nicht von oben gegeben wäre: darum haben die, so mich dir überliefert haben, größere Sünde. Seitdem suchte Pilatus ihn los zu geben. Die Juden aber schrieen: und sagten: Wenn du diesen los gibst, so bist du nicht des Kaisers Freund: jeder, der sich zum Könige macht, widersetzt sich dem Kaiser. Pilatus nun, da er dieses Wort gehört, führte Jesum heraus, und setzte sich auf den Richterstuhl, an den Ort, welcher Steinpflaster heißt, auf Hebräisch aber Gabbatha. Es war aber der Rüsttag des Passahs, etwa die sechste Stunde. Und er sagt zu den Juden: Siehe, euer König! Sie aber schrieen: Weg! weg (mit ihm)! kreuzige ihn! Pilatus sagt zu ihnen: Euren König soll ich kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen König als den Kaiser! Alsdann nun überlieferte er ihn denselben, daß er gekreuzigt würde; sie nahmen aber Jesum, und führten ihn fort. Und sein Kreuz tragend, ging er hinaus zu der sogenannten Schädelstätte, welche auf Hebräisch Golgatha heißt, allwo sie ihn kreuzigten, und mit ihm zwei andere zu beiden Seiten, Jesum aber in der Mitte. Pilatus schrieb aber auch eine Überschrift, und setzte sie auf das Kreuz. Es war aber geschrieben: Jesus, der Nazaräer, der König der Juden. Diese Überschrift nun lasen viele Juden: denn nahe war die Stätte bei der Stadt, wo Jesus gckreuzigt wurde; und es war geschrieben auf Hebräisch, auf Griechisch und auf Lateinisch. Es sprachen nun die Hohenpriester der Juden zu Pilatus: Schreibe nicht: Der König der Juden, sondern daß jener gesagt hat: Ich bin König der Juden. Pilatus antwortete: Was ich geschrieben, hab' ich geschrieben. Die Kriegsknechte nun, als sie Jesum gekreuzigt, nahmen sein Oberkleid, und machten vier Teile daraus, für jeden Kriegsknecht einen Teil, und den Leibrock. Der Leibrock aber war ungenäht, von oben an gewirkt durchaus. Sie sprachen nun zu einander: Wir wollen ihn nicht zerteilen, sondern darum losen, wem er gehören soll. Auf daß die Schrift erfüllt würde, die da sagt: Sie teilten meine Kleider unter sich, und über mein Gewand warfen sie das Los. Die Kriegsknechte nun taten solches. Es standen aber bei dem Kreuze Jesu seine Mutter und die Schwester seiner Mutter Maria, Clopas (Weib), und Maria, die Magdalenerin. Jesus nun, da er seine Mutter sah und den Jünger, den er liebte, dabeistehen, sagt zu seiner Mutter: Weib, siehe, dein Sohn! Hierauf sprach er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von selbiger Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. Nach diesem, als Jesus wußte, daß nun alles vollbracht war, sagt er, auf daß die Schrift erfüllt würde: Mich dürstet! Es stand nun ein Gefäß da. voll Essig. Sie aber füllten einen Schwamm mit Essig, steckten ihn an einen Isopstengel, und brachten ihn an seinen Mund. Da nun Jesus den Essig genommen, sprach er: Es ist vollbracht! und neigte das Haupt, und gab den Geist auf. Die Juden nun, damit die Leichname nicht am Kreuze blieben den Sabbat über, weil es Rüsttag war, (denn groß war der Tag selbigen Sabbats,) baten Pilatus, daß ihnen die Beine gebrochen, und sie abgenommen würden. Es kamen nun die Kriegsknechte, und dem ersten brachen sie die Beine, und dem anderen, der mit ihm gekreuzigt war. Als sie aber zu Jesu kamen, und sahen, daß er schon gestorben war, brachen sie ihm die Beine nicht; sondern einer der Kriegsknechte stach ihn mit einem Speere in die Seite, und alsbald kam Blut und Wasser heraus. Und der es gesehen, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahrhaft; und selbiger weiß, daß er Wahrheit sagt, auf daß (auch) ihr glaubt. Denn solches geschah, auf daß die Schrift erfüllt würde: Es soll kein Bein an ihm zerbrochen werden, Und wiederum sagt eine andere Schrift: Sie werden Hinblicken auf den, den sie gestochen haben. Nach diesem aber bat den Pilatus Joseph von Arimathäa, welcher ein Jünger Jesu war, verborgen aber, aus Furcht vor den Juden, daß er den Leichnam Jesu abnehmen dürfte. Und Pilatus erlaubte es. Er kam nun, und nahm den Leichnam Jesu ab. Es kam aber auch Nikodemus, der vormals bei Nacht zu Jesu gekommen war, und brachte ein Gemisch von Myrrhen und Aloe, bei hundert Pfund. Sie nahmen nun den Leichnam Jesu, und wickelten ihn in Binden mit den Spezereien, wie es bei den Juden Sitte ist die Leichen zu bereiten. Es war aber an der Stätte, wo er gekreuzigt worden, ein Garten, und in dem Garten ein neues Grab, worein noch niemand war gelegt worden. Dorthin nun, wegen des Rüsttages der Juden, weil das Grab nahe war, legten sie Jesum. Jesu AuferstehungAm ersten Tage aber der Woche kam Maria die Magdalenerin, früh, da es noch finster war, zum Grabe, und sah, daß der Stein weggenommen war vom Grabe. Sie lief nun, und kam zu Simon Petrus und zu dem anderen Jünger, welchen Jesus lieb hatte, und sagte zu ihnen: Sie haben den Herrn weggenommen aus dem Grabe, und wir wissen nicht, wo sie ihn hin gelegt haben. Es gingen nun Petrus und der andere Jünger hinaus, und kamen zum Grabe. Es liefen aber die Zwei zusammen, doch der andere Jünger lief voraus, schneller als Petrus, und kam zuerst zum Grabe. Und er bückte sich hinein, und sah die Binden daliegen; jedoch ging er nicht hinein, Es kam nun Simon Petrus ihm nach, und ging hinein in das Grab, und sah die Binden daliegen, und das Schweißtuch, das Jesus um das Haupt gehabt, nicht bei den Binden liegend, sondern beiseite zusammengewickelt an einen besondern Ort. Alsdann nun ging auch der andere Jünger hinein, der zuerst zum Grabe gekommen, und sah, und glaubte. Dennoch verstanden sie nicht die Schrift, daß er müsse von den Toten auferstehen. Es gingen nun die Jünger wiederum nach Hause. Maria aber stand draußen vor dem Grabe, und weinte. Wie sie nun weinte, bückte sie sich hinein in das Grab, und sah zwei Engel in weißen Kleidern sitzen, einen zum Haupte, und einen zu den Füßen, wo der Leichnam Jesu gelegen hatte. Und selbige sagten zu ihr: Weib, was weinst du? Sie sagt zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben. — Und als sie solches gesprochen, wandte sie sich um, und sah Jesum stehen, und wußte nicht, daß es Jesus ist. Jesus sagte zu ihr: Weib, was weiest du? Wen suchst du? Jene, meinend, daß es der Gärtner sei, sagte zu ihm: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hin gelegt hast, so will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wendete sie sich um, und sagte zu ihm auf hebräisch Rabbuni! das heißt: Lehrer. Jesus sagte zu ihr: Rühre mich nicht an! denn noch bin ich nicht aufgestiegen zu meinem Vater. Gehe aber hin zu meinen Brüdern, und sprich zu ihnen: Ich steige auf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott. Maria, die Magdalenerin kam, und verkündigte den Jüngern, daß sie den Herrn gesehen, und er solches zu ihr gesprochen habe. Als es nun Abend war an selbigem erstem Tage der Woche, und die Türen verschlossen waren, wo die Jünger versammelt waren, aus Furcht vor den Juden, kam Jesus, und trat in die Mitte, und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Und da er solches gesprochen, zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Es freueten sich nun die Jünger, da sie den Herrn sahen. Jesus sprach nun wiederum zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Und da er solches gesprochen, hauchte er sie an, und sagt zu ihnen: Empfangt den heiligen Geist! Wem ihr irgend die Sünden erlaßt, dem sind sie erlassen; wem ihr irgend sie behaltet, dem sind sie behalten. Thomas aber, einer von den Zwölfen, der da Zwilling heißt, war nicht bei ihnen, da Jesus kam. Es sagten nun die anderen Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Es sei denn, daß ich in seinen Händen die Nägelmale gesehen, und meinen Finger in die Nägelmale gelegt, und meine Hand in seine Seite gelegt, werde ich's nicht glauben. Und nach acht Tagen waren wiederum seine Jünger drinnen, und Thomas mit ihnen. Jesus kam, da die Türen verschlossen waren, und trat in die Mitte und sprach: Friede sei mit euch! Darauf sprach er zu Thomas: Reiche deinen Finger her, und siehe meine Hände; und reiche deine Hand her, und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! — Und Thomas antwortete, und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen, — Thomas, so glaubst du? Selig sind, die nicht sehen, und doch glauben! Viel nun auch andere Zeichen tat Jesus vor seinen Jüngern, welche nicht geschricben sind in diesem Buche. Diese aber sind geschrieben, auf daß ihr glaubt, daß Jesus ist der Christus, der Sohn Gottes, und daß ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen. Erscheinung Jesu am See TiberiasNach diesem offenbarte sich Jesus wiederum den Jüngern am See. von Tiberias. Er offenbarte sich aber also. Es waren bei einander Simon Petrus und Thomas, der da Zwilling heißt, und Nathanael, der von Kana in Galiläa, und die Söhne des Zebedäus und andere zwei von seinen Jüngern. Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagen zu ihm: Wir gehen auch mit dir! Sie gingen hinaus, und stiegen in das Schiff alsbald; aber in selbiger Nacht fingen sie nichts. Da es aber schon Morgen geworden, stand Jesus am Ufer; jedoch wußten die Jünger nicht, daß es Jesus war. Jesus sagte nun zu ihnen: Kinder, ihr habt nicht etwas (Fisch zur) Zukost? Sie antworteten ihm: Nein! Er aber sprach zu ihnen: Werft zur rechten Seite des Schiffes das Netz, so werdet ihr finden. Sie warfen es nun, und vermochten es nicht mehr zu ziehen vor der Menge der Fische. Es sagt nun der Jünger, welchen Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Simon Petrus nun, da er hörte, daß es der Herr wäre, gürtete den Überwurf um sich, (denn er war nackt), und warf sich ins Meer. Die anderen Jünger aber kamen im Schiffe, (denn sie waren nicht ferne vom Lande, sondern bei zweihundert Ellen,) indem sie das Netz mit den Fischen nachschleppten. Als sie nun ans Land traten, sehen sie ein Kohlefeuer am Boden, und Fische darauf liegend und Brot. Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt! Simon Petrus trat ins Schiff, und zog das Netz ans Land, das voll war von großen Fischen, hundert drei und fünfzig; und wiewohl deren so viele waren, zerriß doch das Netz nicht. Jesus sagt zu ihnen: Kommt, frühstückt! Keiner aber der Jünger wagte ihn zu fragen: Wer bist du? denn sie wußten, daß es der Herr war. Jesus kam — nun und nahm das Brot, und gab es ihnen, und die Fische desgleichen. Das war nun das dritte Mal, daß Jesus sich seinen Jüngern offenbarte, nachdem er von den Toten auferweckt war. Da sie nun gefrühstückt hatten, sagte Jesus zu Petrus: Simon Jona's (Sohn), liebst du mich mehr als diese? Er sagt zu ihm: Ja, Herr! du weißt, daß ich dich lieb habe. Er sprach zu ihm: Weide meine Lämmer! Er sagte zu ihm wiederum zum zweiten Male: Simon Jona's (Sohn), liebst du mich? Er sagt zu ihm: Ja, Herr! du weißt, daß ich dich lieb habe. Er sagt zu ihm: Weide meine Schafe! Er sagte zu ihm zum dritten Male: Simon Jona's (Sohn), hast du mich lieb? Petrus ward traurig, daß er zu ihm sprach zum dritten Male: Hast du mich lieb? und sprach zu ihm: Herr, du weißt alles, du weißt, daß ich dich lieb habe. Jesus sagt zu ihm: Weide meine Schafe! Wahrlich, wahrlich sage ich dir: Da du jünger warest, gürtetest du dich selbst, und wandeltest, wohin du wolltest; wenn du aber alt bist, so wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und führen, wohin du nicht willst. Solches aber sprach er, andeutend, durch welchen Tod er Gott verherrlichen würde. Und da er solches gesprochen, sagte er zu ihm: Folge mir! Petrus aber wandte sich um, und sah den Jünger folgen, den Jesus liebte, der auch bei dem Mahle sich an seine Brust legte, und sprach: Herr, wer ist's der dich überliefert? Da diesen Petrus sah, sagt er zu Jesu: Herr, was aber wird mit diesem werden? Jesus sagt zu ihm: Wenn ich will, daß er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? Du, folge mir nach: Es kam nun die Rede auf unter die Brüder, daß selbiger Jünger nicht sterbe. Aber Jesus sprach nicht zu ihm: Er stirbt nicht; sondern: Wenn ich will, daß er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? Das ist der Jünger, der von diesem zeugt, und dies geschrieben hat; und wir wissen, daß sein Zeugnis wahr ist. Es sind aber auch noch viele andere Dinge, die alle Jesus getan hat; und so sie samt und sonders aufgeschrieben würden, würde nicht einmal, glaub' ich, die Welt selbst die Bücher fassen, welche zu schreiben wären. — Amen. Christi Himmelfahrt; Erwählung des MatthiasDen ersten Bericht gab ich von allem, o Theophilus, was von Anfang an Jesus tat und lehrte, bis zu dem Tage, da er, nachdem er den Aposteln Befehle gegeben, die er durch den heiligen Geist erwählt hatte, (in den Himmel) aufgenommen ward. Welchen er auch sich darstellt lebend nach seinem Leiden in vielen Erweisungen, indem er vierzig Tage hindurch ihnen erschien, und redete vom Reiche Gottes. Und als er zuletzt mit ihnen versammelt war, gebot er ihnen von Jerusalem nicht zu weichen, sondern zu harren der Verheißung des Vaters, die ihr von mir vernommen; denn Johannes taufte mit Wasser, ihr aber werdet getauft werden mit dem heiligen Geiste nicht lange nach diesen Tagen. Die nun also zusammengekommen waren, fragten ihn, und sagten: Herr, bringst du in dieser Zeit das Reich an Israel wieder zurück? Er aber sprach zu ihnen: Euch steht es nicht zu Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater festgesetzt hat durch seine Macht. Aber ihr werdet Kraft empfangen, indem der heilige Geist über euch kommt, und werdet mir Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis ans Ende der Erde. Und da er solches gesprochen, ward er vor ihren Blicken aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn weg aus ihren Augen. Und als sie emporblickten gen Himmel bei seinem Hingange, siehe, da standen zwei Männer neben ihnen in weißem Gewande, die sprachen: Galiläische Männer, was steht ihr da, gen Himmel blickend? Dieser Jesus, der aufgenommen ist von euch hinweg in den Himmel, wird also wieder kommen, gleichwie ihr ihn saht hingehen in den Himmel. Alsdann kehrten sie gen Jerusalem vom sogenannten Ölberge, welcher ist nahe bei Jerusalem, einen Sabbatweg betragend. Und da sie hineinkamen, stiegen sie hinauf in das Obergemach, wo sie sich aufhielten: Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, Alphäus (Sohn), und Simon, der Eiferer, und Judas, Jakobus (Bruder). Diese alle hielten einmütiglich an im Gebete — und Flehen, mit Weibern und Maria, Jesu Mutter, und mit besten Brüdern. Und in diesen Tagen trat Petrus auf unter den Jüngern, und sprach; (und es war ein Haufe beisammen von etwa hundert und zwanzig Personen.) Meine Brüder, es mußte erfüllt werden jenes Wort der Schrift, welches der heilige Geist vorausgesagt durch Davids Mund über Judas, welcher Wegweiser ward denen, die Jesum griffen; denn er war uns beigezählt, und das Los dieses Amtes fiel ihm zu. Dieser nun kaufte ein Feld vom Lohne der Ungerechtigkeit, und hingestürzt borst er mitten entzwei, und alle seine Eingeweide wurden ausgeschüttet. Und es ward kund allen Bewohnern Jerusalems, so daß jenes Feld genannt wurde in ihrer Sprache Akeldama, das ist Blutfeld. Es steht nämlich geschrieben im Buche der Psalmen: Wüste sei seine Behausung, und kein Bewohner sei in derselben! und: Sein Amt empfange ein Anderer! Es muß nun von den Männern, die mit uns zusammengekommen die ganze Zeit, da der Herr Jesus einging und ausging zu uns, von der Taufe des Johannes an bis zu dem Tage, da er von uns hinweg aufgenommen wurde: einer von diesen muß Zeuge seiner Auserstehung mit uns werden. Und sie stellten zwei dar, Joseph, genannt Barsabas, der zubenamt war Justus, und Matthias. Und sie beteten, und sprachen: Herr, Herzenskündiger aller, zeige an, welchen du hast auserwählt von diesen Zweien, zu empfangen das Los dieses Amtes und der Apostelschaft, von welcher Judas ausgetreten ist, um hinzugehen an seinen Ort. Und sie warfen das Los über sie, und es fiel das Los auf Matthias; und er ward hinzugewählt zu den elf Aposteln. Ausgießung des Heiligen GeistesUnd als der Pfingsttag sich erfüllte, waren sie alle einmütiglich beisammen. Da entstand plötzlich vom Himmel ein Sausen wie eines daherfahrenden gewaltigen Wehens, und erfüllte das ganze Haus, wo sie saßen. Und es erschienen ihnen hin und wieder verteilt wie Feuerzungen, und setzten sich auf einen jeglichen von ihnen. Und sie wurden alle voll des heiligen Geistes, und fingen an zu reden in anderen Zungen, so wie der Geist ihnen verlieh zu sprechen. Es hielten sich aber in Jerusalem Juden auf, gottesfürchtige Männer, aus allerlei Völkern, die unter dem Himmel sind. Als nun dieses Sausen entstanden, kam die Menge zusammen, und staunte, weil sie ein jeglicher in seiner Sprache sie reden hörten. Und sie entsetzten sich alle, und verwunderten sich, indem sie zu einander sagten: Siehe, sind nicht alle diese, die da reden, Galiläer? Und wie hören wir ein jeglicher in unsrer Sprache, in der wir geboren sind: Parther und Meder und Elamiter und die Bewohner Mesopotamiens, Judäa's und Kappadoziens, Pontus und Asiens, Phrygiens und Pamphyliens, Ägyptens und der Gegenden von Libyen um Kyrene und die römischen Fremdlinge, Juden und Proselyten, Kreter und Araber — wie hören wir sie in unsern Zungen reden von den großen Taten Gottes? Und es entsetzten sich alle, und waren zweifelhaft, und sagten einer zum anderen: Was mag wohl das bedeuten? Andere aber sagten spottend: Sie sind voll süßes Weines. Da trat Petrus auf samt den Elfen, und erhob seine Stimme, und sprach zu ihnen: Jüdische Männer und ihr Bewohner Jerusalems alle, kund sei euch dieses, und vernehmt meine Worte! Nicht, wie ihr vermutet, sind diese trunken; denn es ist die dritte Stunde des Tages; sondern das ist, was gesagt ist durch den Propheten Joel: Und es geschieht in den letzten Zeiten, spricht Gott, ich werde ausgießen von meinem Geiste über alles Fleisch, und es prophezeien eure Söhne und eure Töchter, und eure Jünglinge schauen Gesichte, und eure Ältesten träumen Träume. Und zwar über meine Knechte und über meine Mägde werd' ich ausgießen in selbigen Tagen von meinem Geiste, daß sie weissagen. Und ich gebe Wunder am Himmel oben, und Zeichen auf der Erde unten, Blut und Feuer und Rauchdampf. Die Sonne wandelt sich in Dunkel, und der Mond in Blut, bevor der Tag des Herrn kommt, der große und herrliche. Und es wird geschehen, wer irgend den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden. Israelitische Männer, hört diese Worte! Jesum, den Nazaräer, einen Mann von Gott euch erwiesen durch Taten und Zeichen und Wunder, welche Gott durch ihn tat in eurer Mitte, wie ihr auch selber wißt: diesen, den ihr nach Gottes bestimmtem Ratschluß und Vorsehung überliefert erhieltt, habt ihr durch gottlose Hände ans Kreuz geheftet und umgebracht. Ihn aber hat Gott auferweckt, die Schmerzen des Todes lösend, wie es denn nicht möglich war, daß er von demselben gehalten wurde. Denn David sagt von ihm: Ich sah den Herrn vor mir allezeit, denn er steht mir zur Rechten, daß ich nicht wanke. Darum freuete sich mein Herz, und frohlockte meine Zunge; ja, auch mein Fleisch wird hoffnungsvoll ruhen. Denn du wirst meine Seele nicht zurücklassen in da Unterwelt, noch deinen Heiligen lassen die Verwesung schauen. Du tatst mir kund Wege des Lebens; du wirst mich sättigen mit Freude bei deinem Angesichte, Meine Brüder! es sei erlaubt mit Freimütigkeit zu euch zu reden vom Altvater David, daß er sowohl gestorben und begraben ist, und sein Grab unter uns ist bis auf diesen Tag. Da er nun Prophet war, und wußte, daß ihm Gott mit einem Eid, geschworen aus der Frucht seiner Lenden einen zu setzen auf seinen Thron, hat er voraussehend geredet von der Auferstehung Christi, daß er nicht zurückgelassen worden in der Unterwelt, noch sein Fleisch Verwesung schauete. Diesen Jesus hat Gott auferweckt, des wir alle Zeugen sind. Da er nun zur Rechten Gottes erhöht ist, und die Verheißung des heiligen Geistes vom Vater erhalten, so hat er das ausgegossen, was ihr jetzt seht und hört. Denn David ist nicht emporgestiegen in den Himmel; und doch sagt er: Es sprach der Herr zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde mache zum Schemel deiner Fuße. Mit Gewißheit nun erkenne das ganze Haus Israel, daß zum Herrn ihn und Christus Gott gemacht, diesen Jesum, den ihr gekreuzigt habt. Da sie aber das hörten, ging es ihnen durch das Herz, und sie sprachen zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun, ihr Brüder? Petrus aber sprach zu ihnen: Tut Buße, und es lasse sich ein jeglicher von euch taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden: so werdet ihr die Gabe des heiligen Geistes empfangen. Denn euch gehört die Verheißung und euren Kindern und allen in der Ferne, so viele irgend der Herr, unser Gott, beruft. Und noch mit mehrern anderen Worten bezeugte und ermahnte er, indem er sagte: Laßt euch erretten von diesem verkehrten Geschlechte! Sie nun nahmen seine Rede freudig an, und ließen sich taufen. Und es wurden (zu der Gemeinde) hinzugefügt an selbigem Tage bei dreitausend Seelen. Sie hielten aber an bei der Lehre der Apostel und der Gemeinschaft und dem Brechen des Brotes und dem Gebete. Und jegliche Seele kam Furcht an, und viele Zeichen und Wunder geschahen durch die Apostel. Alle aber, die da glaubten, waren beisammen, und hatten alles gemein; und die Habe und die Güter verkauften sie, und verteilten sie allen, so wie irgend einer Bedürfnis hatte. Täglich hielten sie einmütiglich an im Tempel, und zu Hause das Brot brechend, genossen sie die Speise mit Fröhlichkeit und Aufrichtigkeit des Herzens, und lobten Gott, und hatten Gunst beim ganzen Volke. Und der Herr füg1te täglich solche, welche gerettet wurden, zu der Gemeinde. Heilung eines Lahmen; Gefangennehmung zweier ApostelEs gingen aber Petrus und Johannes zusammen hinauf in den Tempel zur Stunde des Gebetes, der neunten. Und ein gewisser Mann, der lahm war von Mutterleibe, ward herbeigetragen, den sie täglich hinsetzten an die sogenannte schöne Pforte des Tempels, um Almosen zu heischen von denen, die in den Tempel gingen. Da der Petrus und Johannes sah, wie sie hineingehen wollten in den Tempel, bat er um ein Almosen. Petrus aber blickte ihn an samt Johannes, und sprach: Schau uns an! Und er heftete sein Auge auf sie, in der Erwartung etwas von ihnen zu empfangen. Da sprach Petrus: Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir; im Namen Jesu Christi, des Nazaräers, stehe auf und wandele! Und ihn bei der rechten Hand fassend, richtete er ihn auf; und sogleich waren seine Füße und Knöchel gestärkt. Und aufspringend stand er, und wandelte umher; und er ging mit ihnen in den Tempel, indem er umherwandelte und sprang und Gott lobte. Und es sah ihn das ganze Volk umherwandeln und Gott loben; Und sie erkannten ihn, daß er der war, der Almosens wegen an der schönen Pforte des Tempels gesessen, und wurden erfüllt mit Verwunderung und Staunen über das, was ihm begegnet war. Da er sich nun zu Petrus und Johannes hielt, lief zu ihnen zusammen das ganze Volk an der sogenannten Halle Salomo's, voll Erstaunens. Da das Petrus sah, hob er an zum Volke: Israelitische Männer, was staunt ihr über diesen? oder warum heftet ihr die Blicke auf uns, als hätten wir durch eigene Kraft oder Frömmigkeit gemacht, daß er wandelt? Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unsrer Väter, hat seinen Knecht Jesum verherrlicht, den ihr überliefert und verleugnet habt im Angesichte des Pilatus, obschon dieser beschloß ihn loszugeben. Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet, und verlangt, daß ein Mörder euch geschenkt würde, den Urheber des Lebens aber habt ihr getötet, welchen Gott auferweckt hat von den Toten, des wir Zeugen sind. Und um des Glaubens willen an seinen Namen hat diesen, den ihr seht und kennt, sein Name gestärkt, und der Glaube durch ihn hat ihm diese Genesung verliehen vor euch allen. Und nun, Brüder, weiß ich, daß ihr aus Unwissenheit gehandelt habt, gleichwie auch eure Obern. Und Gott hat, was er vorausverkündigt hat durch den Mund aller seiner Propheten, daß Christus leiden müsse, also erfüllt. So tut nun Buße, und bekehrt euch, daß eure Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erquickung kommen vom Angesichte des Herrn, und er den euch bestimmten Jesum Christum sende, welchen muß der Himmel aufnehmen bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, wovon Gott geredet durch den Mund — aller seiner heiligen Propheten von Alters her. — Denn Mose hat gesprochen zu den Vätern: Einen Propheten wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern wie mich: auf ihn hört in allem, was er irgend reden wird zu euch. Und es soll geschehen, jegliche Seele welche irgend nicht hört auf selbigen Propheten, soll ausgerottet werden aus dem Volke, Und alle Propheten von Samuel und den folgenden an, so viele geredet, haben auch diese Tage verkündigt. Euch gehören die Propheten an und der Bund, den Gott geschlossen mit unsren Vätern, da er sagte zu Abraham: Und in deinem Samen sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde. Euch zuerst hat Gott seinen Knecht — Jesum als Propheten erweckt und gesendet, der euch segnet, indem ihr euch abkehrt ein jeglicher von eurer Bosheit. Indem sie aber redeten zum Volke, traten zu ihnen die Priester und der Hauptmann des Tempels und die Sadduzäer, die es verdroß, daß sie das Volk lehrten, und an Jesu die Auferstehung von den Toten verkündigten. Und sie legten Hand an sie, und setzten sie in Gewahrsam bis zum anderen Tage; denn es war schon Abend. Viele aber derer, so die Rede gehört, glaubten; und es ward die Zahl der Männer bei fünftausend. Es geschah aber am anderen Tage, daß sich versammelten ihre Obern und Ältesten und Schriftgelehrten gen Jerusalem, und Hannas, der Hohepriester, und Kaiphas und Johannes und Alexander, und so viele ihrer waren aus hohenpriesterlichem Geschlechte. Und sie stellten dieselben vor die Versammlung, und fragten: Durch welche Kraft und durch welchen Namen habt ihr dieses getan? Da sprach Petrus, erfüllt vom heiligen Geiste, zu ihnen: Obere des Volkes und Älteste Israels! Wenn wir heute verhört werden wegen der Wohltat an einem Kranken, wodurch ihm geholfen sei: so sei euch allen und dem ganzen Volke Israel kund, daß durch den Namen Jesu Christi, des Nazaräers, den ihr gerreuzigt, den aber Gott auferweckt hat von den Toten, durch diesen dieser dasteht vor euch gesund. Dieser ist der Stein, der verworfen worden von euch, den Bauleuten, der geworden ist zum Ecksteine. Und es ist in keinem Andern das Heil; denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel, der den Menschen gegeben ist, durch welchen wir müssen gerettet werden. Da sie aber die Freimütigkeit des Petrus und Johannes sahen, und erfuhren, daß sie ungelehrte Menschen und Laien seien: so stauneten sie; und sie erkannten sie, daß sie mit Jesu gewesen waren. Und da sie den Menschen sahen bei ihnen stehen, den Geheilten, wußten sie nichts dagegen zu sagen. Sie befahlen ihnen aber aus dem Synedrium abzutreten, und ratschlagten miteinander, indem sie sagten: Was sollen wir tun mit diesen Menschen? Denn ein kundbares Zeichen ist durch sie geschehen, allen Bewohnern Jerusalems offenbar; und wir können es nicht leugnen. Aber damit es sich nicht weiter verbreite unter das Volk, wollen wir ihnen mit Drohung verbieten nicht mehr auf diesen Namen zu reden zu keinem Menschen. Und sie riefen sie wieder herein, und geboten ihnen durchaus nicht mehr zu reden, noch zu lehren auf den Namen Jesu. Petrus aber und Johannes hoben an, und sprachen zu ihnen: Ob es recht sei vor Gott euch mehr zu gehorchen als Gott, urteilt selbst. Denn wir vermögen nicht was wir gesehen und gehört, nicht zu reden. Sie entließen sie nun mit hinzugefügten Drohungen, da sie nicht wußten, wie sie sie strafen sollten, um des Volkes willen; denn alle priesen Gott wegen des, was geschehen war. Denn mehr als vierzig Jahre alt war der Mensch, an dem dieses Zeichen der Heilung geschehen. Da sie aber frei gelassen waren, kamen sie zu den Ihrigen, und verkündigten alles, waS die Hohenpriester und die Ältesten zu ihnen gesprochen hatten. Da sie das gehört, erhoben sie einmütiglich ihre Stimme zu Gott, und sprachen: Herr, du bist der Gott, der gemacht den Himmel und die Erde und das Meer und alles, was darin ist, der durch David, deines Knechtes, Mund gesprochen: Warum toben Heiden, und sannen Völker Eitles, standen auf die Könige der Erde, und versammelten sich die Herrscher mit einander wider den Herrn und wider seinen Gesalbten? Denn es versammelten sich in Wahrheit in dieser Stadt wider deinen heiligen Knecht Jesum, den du gesalbt, Herodes und Pontius Pilatus mit Heiden und Völkern Israels, zu tun, was deine Hand und dein Rat beschlossen, daß es geschehe. Und nun, o Herr, blicke auf ihre Drohungen, und verleihe deinen Dienern mit aller Freimütigkeit dein Wort zu reden, indem du deine Hand ausstreckst zur Heilung, und daß Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesu. Und als sie gebetet, erbebte der Ort, an welchem sie versammelt waren; und alle wurden erfüllt mit dem heiligen Geiste, und redeten das Wort Gottes mit Freimütigkeit. Die Menge der Gläubigen aber war Ein Herz und Eine Seele, und auch nicht Einer hielt etwas von dem, das ihm gehörte, für sein eigen; sondern ihnen war alles gemein. Und mit großer Kraft legten die Apostel das Zeugnis ab von der Auferstehung des Herrn Jesu, und große Gnade war auf ihnen allen. Denn es war kein Dürftiger unter ihnen; denn so viele ihrer Besitzer von Feldern oder Häusern waren, verkauften sie, und brachten den Erlös des Verkauften, und legten es nieder zu den Füßen der Apostel; und es wurde einem jeglichen zugeteilt, so wie irgend einer Bedürfnis hatte. Joses (unter anderen), zubenamt Barnabas von den Aposteln, welches ist verdolmetscht: Sohn der Ermahnung, ein Levit, Cyprier von Nation, verkaufte seinen Acker, den er hatte, und brachte das Geld, und legte es nieder zu den Füßen der Apostel. Bestrafung Ananias und dessen Weibes; Gefangennehmung und Befreiung der ApostelEin gewisser Mann aber, Ananias mit Namen, samt Saphira, seinem Weibe, verkaufte ein Gut, und entwendete von dem Erlöse, mit Beiwissen seines Weibes, und brachte einen Teil, und legte ihn nieder zu den Füßen der Apostel. Petrus aber sprach: Ananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, den heiligen Geist zu belügen, und vom Erlöse des Feldes zu entwenden? Blieb es nicht, unverkauft, dein eigen, und, verkauft, war es nicht in deiner Gewalt? Warum beschlossest du in deinem Herzen diese Tat? Du belogst nicht Menschen, sondern Gott! Da aber Ananias diese Worte hörte, fiel er nieder, und verschied. Und es kam große Furcht über alle, die solches hörten. Es standen aber die Jüngeren auf, bedeckten ihn, trugen ihn hinaus, und begruben ihn. Es geschah nun, nach Verlauf von etwa drei Stunden, da kam das Weib desselben, nicht wissend, was geschehen war, hinein. Da hob Petrus zu ihr an: Sage mir, gabt ihr um diesen Preis das Feld weg? Sie sprach: Ja, um diesen Preis. Petrus aber sprach zu ihr: Warum kamt ihr überein den Geist des Herrn zu versuchen? Siehe, die Füße derer, die deinen Mann begraben haben, sind an der Türe, und werden dich (auch) hinaustragen. Da fiel sie sogleich zu seinen Füßen nieder, und verschied. Als nun die Jünglinge hineinkamen, fanden sie dieselbe tot, und trugen sie hinaus und begruben sie bei ihrem Manne. Und es kam große Furcht über die ganze Gemeinde und über alle, die solches hörten. Durch die Hände der Apostel aber geschahen viele Zeichen und Wunder unter dem Volke. Und sie waren einmütiglich alle beisammen in der Halle Salomo's. Von den Übrigen aber wagte keiner sich zu ihnen zu gesellen, sondern das Volk verherrlichte sie, und weiter traten hinzu, die an den Herrn glaubten, Mengen von Männern und Weibern, so daß man durch die Straßen hin die Kranken trug, und sie hinlegte auf Betten und Bahren, auf daß, wenn Petrus käme, auch nur sein Schatten einen von ihnen überschattete. Es kam auch die Menge der umliegenden Städte gen Jerusalem zusammen, und brachten Kranke und von den unreinen Geistern Geplagte, welche alle geheilt wurden. Es erhob sich aber der Hohepriester und alle, die mit ihm waren, die Sekte der Sadduzäer, von Zorn erfüllt, und legten Hand an die Apostel, und setzten sie in öffentlichen Gewahrsam. Ein Engel des Herrn aber öffnete während der Nacht die Türen des Gefängnisses, und führte sie heraus, und sprach: Geht hin, tretet auf, und redet im Tempel zum Volke alle Worte dieses Heils. Da sie das gehört gingen sie mit frühem Morgen in den Tempel, und lehrten. Es kam nun der Hohepriester und die mit ihm waren, und beriefen das Synedrium und alle Ältesten der Söhne Israels, und sandten in den Kerker, daß sie herbeigeführt würden. Die Diener aber, als sie hinkamen, fanden sie sie nicht im Gefängnisse, und kehrten zurück, und berichteten es, indem sie sagten: „Den Kerker fanden wir zwar verschlossen in aller Sicherheit, und die Wachen außen" — vor den Türen stehend; als wir aber öffneten, fanden wir niemanden darin. Als sie nun diese Reden hörten, der Oberpriester und der Hauptmann des Tempels und die Hohenpriester, waren sie zweifelhaft ihrethalben, was wohl daraus werden sollte. Es kam aber jemand, und berichtete ihnen, — indem er sprach: Siehe, die Männer, die ihr ins Gefängnis gesetzt, stehen im Tempel, und lehren das Volk. Da ging der Hauptmann hin mit den Gerichtsdienern, und führte sie herbei, nicht mit Gewalt, denn sie fürchteten das Volk, auf daß sie nicht gesteinigt würden. Sie brachten sie nun, und stellten sie hin im Synedrium. Und der Hohepriester befragte sie, und sagte: Haben wir euch nicht streng verboten zu lehren auf diesen Namen? und siehe, ihr habt Jerusalem erfüllt mit eurer Lehre, und wollt auf uns bringen das Blut dieses Menschen. Da antworteten Petrus und die Apostel, und sprachen: Man muß Gott mehr gehorchen denn Menschen. Der Gott unsrer Väter hat Jesum auferweckt, den ihr umgebracht und ans Holz geheftet habt. Diesen hat Gott als Führer und Heiland erhöht zu seiner Rechten, um Israel Buße und Sündenvergebung zu verleihen. Und wir sind seine Zeugen von diesen Dingen, und auch der heilige Geist, welchen Gott gegeben denen, die ihm gehorchen. Da sie das hörten, ergrimmten sie, und wurden Rates sie hinzurichten. Es erhob sich aber im Synedrium ein gewisser Pharisäer, mit Namen Gamaliel, ein Gesetzlehrer, angesehen bei dem ganzen Volke: der befahl die Apostel ein wenig hinauszubringen, und sprach dann zu ihnen: Israelitische Männer, seht euch vor mit diesen Menschen, was ihr tun wollt! Denn vor dieser Zeit trat Theudas auf, der sich für etwas ausgab, und welchem eine Anzahl von etwa vierhundert Mann anhing. Der wurde umgebracht, und alle, die ihm Gehör gegeben, wurden auseinander getrieben, und wurden zu nichts. Nach diesem trat Judas, der Galiläer, auf, in den Tagen der Ausschreibung, und zog ein zahlreiches Volk zum Abfall nach sich; und auch dieses kam um, und alle, die ihm Gehör gegeben, wurden zerstreuet. Und für jetzt sage ich euch: steht ab von diesen Menschen, und laßt sie! Denn so dieses Vorhaben oder dieses Werk von Menschen ist, so wird es zerstört werden; wenn es aber von Gott ist, so vermögt ihr es nicht zu zerstören: ihr möchtet euch sonst gar gegen Gott auflehnen. Und sie gehorchten ihm. Und sie riefen die Apostel herbei, stäupten sie, verboten ihnen zu reden auf Jesu Namen, und entließen sie. Diese nun gingen voll Freude aus dem Synedrium hinweg, daß sie für den Namen gewürdigt worden Schmach zu leiden. Und alle Tage im Tempel und zu Hause hörten sie nicht auf zu lehren und zu predigen von Jesu Christo. AlmosenpflegeIn diesen Tagen aber, als die Jünger sich mehrten, entstand ein Murren der Hellenisten gegen die Hebräer, daß ihre Witwen übersehen würden bei der täglichen Hilfeleistung. Da riefen die Zwölfe die Menge der Jünger zusammen, und sprachen: Es gefällt (uns) nicht, daß wir, mit Hintenansetzung des Wortes Gottes, Tische besorgen sollen. So seht euch nun um, Brüder, nach sieben Männern unter euch, von gutem Zeugnis, voll des heiligen Geistes und Weisheit, die wir setzen können über dieses Geschäft. Wir aber wollen anhalten beim Gebete und beim Amte des Wortes. Und es gefiel die Rede der ganzen Menge; und sie wählten Stephanus, einen Mann voll Glaubens und heiligen Geistes, und Philippus und Prochorus und Nikanor und Timon und Parmenas und Nikolaus, einen antiochenischen Proselyten, und stellten sie vor die Apostel; und (diese) legten ihnen betend die Hände auf. Und das Wort Gottes nahm zu, und es mehrte sich die Zahl der Jünger in Jerusalem sehr; auch ein großer Haufe von Priestern gab dem Glauben Gehör. Märtyrertod des StephanusStephanus aber, voll Gnade und Kraft, tat große Wunder und Zeichen unter dem Volke. Es standen aber etliche derer, die zu der sogenannten Synagoge der Libertiner gehörten, und der Kyrenäer und Alexandriner und derer aus Zilizien und Asien auf, und stritten mit Stephanus; aber sie vermochten nicht zu widerstehen der Weisheit und dem Geiste, womit er redete. Alsdann stifteten sie Männer an, die da sagten: Wir haben ihn Lästerworte reden gehört gegen Mose und Gott. Und sie wiegelten das Volk auf und die Ältesten und Schriftgelehrten; und sie überfielen ihn, und schleppten ihn fort, und brachten ihn vor das Synedrium. Und sie stellten falsche Zeugen, welche sagten: Dieser Mensch hört nicht auf — Lästerworte zu reden wider den heiligen Ort und das Gesetz. Denn wir haben ihn sagen gehört: Dieser Nazaräer Jesus wird diesen Ort zerstören, und die Satzungen ändern, welche uns Mose gegeben. Und es blickten ihn alle an, die im Synedrium saßen, und es erschien ihnen sein Angesicht wie eines Engels Angesicht. Es sprach nun der Hohepriester: Verhält sich wohl dieses also? Er aber sprach: Brüder und Väter, hört! Der Gott der Herrlichkeit erschien unsrem Vater Abraham, da er in Mesopotamien war, ehe denn er wohnte in Haran, und sprach zu ihm: Gehe aus deinem Lande und aus deiner Verwandtschaft, und ziehe in das Land, das ich dir zeigen werde. Alsdann zog er aus dem Lande der Chaldäer, und wohnte in Haran. Und von dannen, nach seines Vaters Absterben, hieß er ihn wanderen in dieses Land, in welchem ihr jetzt wohnt. Und er gab ihm kein Besitztum darin, auch nicht einen Fuß breit; doch verhieß er es ihm zum Eigentume zu geben und seinem Samen nach ihm, obwohl er kein Kind hatte. Es redete aber Gott also: Sein Same soll Fremdling sein in einem fremden Lande, und man wird ihn zu dienen zwingen und plagen vierhundert Jahre; aber das Volk, dem sie dienen werden, will ich richten, sprach Gott; und darnach sollen sie ausziehen, und mir dienen an diesem Orte. Und er gab ihm den Bund der Beschneidung; und so zeugte er den Isaak, und beschnitt ihn am achten Tage, und Isaak den Jakob, und Jakob die zwölf Altväter. Und die Altväter, neidisch auf Joseph, verkauften ihn nach Ägypten; aber Gott war mit ihm, und rettete ihn aus all seinen Drangsalen, und gab ihm Gnade und Weisheit vor Pharao, dem Könige von Ägypten; und er setzte ihn zum Herrscher über Ägypten und sein ganzes Haus. Es kam aber Hunger über das ganze Land Ägypten und Kanaan und große Drangsal, und es fanden unsre Väter keinen Unterhalt. Als nun Jakob gehört, daß Getreide sei in Ägypten, sandte er unsre Väter hin das erste Mal. Und beim zweiten Mal gab sich Joseph seinen Brüdern zu erkennen, und es wurde dem Pharao das Geschlecht Josephs kund. Da sandte Joseph hin, und ließ seinen Vater Jakob holen und die ganze Familie, an fünf und siebzig Seelen. Und Jakob zog hinab nach Ägypten, und starb, er und unsre Väter. Und sie wurden gen Sichem gebracht und beigesetzt in der Gruft, die Abraham gekauft für Geld von den Söhnen Hemors, des (Vaters) Sichems. So wie aber die Zeit der Verheißung nahete, die Gott dem Abraham zugeschworen, wuchs das Volk und mehrte sich in Ägypten, bis daß ein anderer König aufstand, der nichts von Joseph wußte. Dieser brauchte Arglist gegen unser Geschlecht, und drückte unsre Väter, so daß sie ihre Kinder aussetzten, daß sie nicht am Leben blieben. In dieser Zeit ward Mose geboren, und er war göttlich schön, und ward drei Monde aufgezogen in des Vaters Hause. Als er aber ausgesetzt ward nahm ihn die Tochter Pharao's auf, und erzog ihn sich zum Sohne. Und Mose ward unterrichtet in aller Weisheit der Ägypter, und war mächtig in seinen Worten und Taten. Als er nun in das vierzigjährige Alter trat, kam es ihm in den Sinn seine Brüder zu besuchen, die Söhne Israels. Und als er jemanden Unrecht leiden sah, stand er ihm bei, und schaffte dem Beträngten Recht, indem er den Ägypter erschlug. Er meinte nun, seine Brüder würden merken, daß Gott durch seine Hand ihnen Heil verleihe; sie aber merkten es nicht. Am folgenden Tage nun traf er sie, da sie sich zankten, und trieb sie an zum Frieden, indem er sprach: Ihr seid Brüder: warum tut ihr einander Unrecht? Der aber, welcher seinem Nächsten Unrecht tat, stieß ihn zurück, und sprach: Wer hat dich gesetzt zum Obersten und Richter über uns? Du willst mich doch nicht töten, gleichwie du gestern den Ägypter getötet? Da entfloh Mose auf diese Rede, und ward Fremdling im Lande Midian, wo er zwei Söhne zeugte. Und als vierzig Jahre erfüllt waren, erschien ihm in der Wüste des Berges Sinai ein Engel des Herrn in der Feuerflamme eines Busches. Da das Mose sah, staunte er ob dem Gesichte; und da er hinzutrat, es zu betrachten, geschah die Stimme des Herrn zu ihm: Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Da ward Mose voll Furcht, und wagte nicht hinzuschauen. Und es sprach zu ihm der Herr: Löse die Schuhe deiner Füße, denn der Ort, worauf du stehst, ist heiliges Land! Gesehen habe ich das Elend meines Volkes in Ägypten, und ihr Seufzen gehört, und bin herabgekommen, sie zu erretten. Und nun gehe hin, ich will dich nach Ägypten senden. Diesen Mose, den sie verleugneten, indem sie sprachen: Wer hat dich gesetzt zum Obersten und Richter? diesen sandte Gott als Obersten und Erlöser durch den Engel, der ihm erschien im Busche. Dieser führte sie aus, indem er Zeichen und Wunder tat im Lande Ägypten und am roten Meere und in der Wüste vierzig Jahre hindurch. Dieses ist der Mose, welcher gesagt hat zu den Söhnen Israels: Einen Propheten wird euch Gott der Herr erwecken aus euren Brüdern wie mich: auf ihn hört. Dieser ist's, der in der Gemeinde in der Wüste stand zwischen dem Engel, der zu ihm redete auf dem Berge Sinai, und unsren Vätern; welcher lebendige Worte empfing, sie uns mitzuteilen; dem aber unsre Väter nicht wollten gehorsam sein, sondern ihn verwarfen, und ihre Herzen nach Ägypten kehrten, da sie zu Aaron sprachen: Mache uns Götter, die vor uns her gehen; denn dieser Mose, der uns ausgeführt aus dem Lande Ägypten, wir wissen nicht, was aus ihm geworden. Und sie machten ein Kalb in selbigen Tagen, und brachten dem Götzen Opfer, und freueten sich der Werke ihrer Hände. Es wandte sich aber Gott von ihnen ab, und gab sie hin dem Dienste des Himmelsheeres; so wie geschrieben steht im Buche der Propheten: Habt ihr Opfer und Gaben mir gebracht vierzig Jahre in der Wüste, Haus Israels? Ihr trugt ja das Zelt des Moloch und das Gestirn eures Gottes Remphan, die Bilder, die ihr gemacht, sie anzubeten. Und so werde ich euch in Gefangenschaft führen über Babylon hinaus. Das Zelt des Zeugnisses war bei unsren Vätern in der Wüste, so wie, der zu Mose redete, verordnete es zu machen nach dem Vorbilde, das er gesehen: selbigen brachten auch unsre VSter, so wie sie es überkommen, ins Land mit Josua bei der Besitznahme der Länder der Völker, die Gott vertrieb vor unsren Vätern, bis zu den Tagen Davids. Dieser fand Gnade vor Gott, und bat eine Wohnung zu finden für den Gott Jakobs. Salomo aber (erst) erbauete ihm ein Haus. Allein der Höchste wohnt nicht in von Menschenhänden gemachten — Tempeln, wie der Prophet sagt: Der Himmel ist mein Thron, und die Erde der Schemel meiner Füße. Welch ein Haus mögt ihr wir bauen? sagt der Herr; oder welches ist der Ort, wo ich ruhen könnte? Hat nicht meine Hand dieses alles gemacht?" Ihr Hartnäckigen und Unbeschnittenen an Herz und Ohren! ihr widerstrebt immer dem heiligen Geiste wie eure VSter auch ihr. Welchen der Propheten haben nicht eure Väter verfolgt? Und getötet haben sie die, welche die Ankunft des Gerechten vorausverkündigten, dessen Verräter und Mörder ihr nun geworden seid, Und so steinigten sie den Stephanus, der anrufend sagte: Herr Jesu, nimm meinen Geist auf! Als sie aber solches hörten, ergrimmten sie in ihren Herzen, und knirschten mit den Zähnen wider ihn. Er aber, voll des heiligen Geistes, gen Himmel blickend, schauete Gottes Herrlichkeit und Jesum, stehend zur Rechten Gottes, und sprach: Siehe, ich schaue die Himmel aufgetan und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehend. Sie schrieen aber mit lauter Stimme, hielten ihre Ohren zu, und stürzten einmütiglich auf ihn los; und sie stießen ihn zur Stadt hinaus, und steinigten ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider nieder zu den Füßen eines Jünglings mit Namen Saulus. - - - Und niederknieend, rief er mit lauter Stimme: Herr, vergilt ihnen nicht diese Sünde! Und als er solches gesprochen, entschlief er. - - - Saulus aber hatte Wohlgefallen an dessen Hinrichtung. Und es kam an selbigem Tage eine große Verfolgung über die Gemeinde zu Jerusalem, und alle zerstreueten sich über die Gegenden hin von Judäa und Samarien, die Apostel ausgenommen. Den Stephanus aber begruben fromme Männer, und stellten eine große Klage an über ihn. Saulus aber wüthte gegen die Gemeinde, drang in die Häuser ein, schleppte Männer und Weiber fort, und überlieferte sie ins Gefängnis. Bekehrung der Samariter und des ÄthiopiersDie nun, so sich zerstreuet hatten, zogen umher, indem sie das Wort verkündigten. Philippus aber kam hinab in eine Stadt Samariens, und verkündigte ihnen Christum. Und es gab das Volk einmütiglich dem, was Philippus sagte, Gehör, indem es die Zeichen hörte und sah, die er tat. Denn aus vielen, die von unreinen Geistern besessen waren, fuhren sie aus, mit lauter Stimme schreiend, und viele Gichtbrüchige und Lahme wurden geheilt. Und es war eine große Freude in selbiger Stadt. Ein gewisser Mann aber, mit Namen Simon, trieb vorher in selbiger Stadt Zauberei, und setzte das Volk von Samarien in Erstaunen, indem er sich für jemand Großes ausgab. Ihm hingen alle an, vom Kleinen bis zum Großen, und sagten: Dieser ist die große Kraft Gottes. Sie hingen ihm aber an, weil er sie lange Zeit durch seine Zaubereien in Erstaunen gesetzt hatte. Als sie aber dem Philippus glaubten, der das Evangelium verkündete vom Reiche Gottes und vom Namen Jesu Christi, ließen sie sich taufen, Männer und Weiber. Aber Simon selber auch glaubte, ließ sich taufen, und hielt sich zu Philippus; und da er große Wunder und Zeichen geschehen sah, geriet er in Erstaunen. Als aber die Apostel zu Jerusalem gehört, daß Samarien das Wort Gottes angenommen, sandten sie zu ihnen Petrus und Johannes. Diese kamen hinab, und beteten für sie, daß sie den heiligen Geist empfingen. Denn noch war er auf keinen derselben gefallen, sondern nur getauft waren sie auf den Namen des Herrn Jesu. Alsdann legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den heiligen Geist. Als aber Simon sah, daß durch Auflegung der Hände der Apostel der heilige Geist verliehen wurde, brachte er ihnen Geld, und sagte: Verleiht auch mir diese Macht, daß, wem ich irgend die Hände auflege, den heiligen Geist empfange. Petrus aber sprach zu ihm: Verderbt seiest du samt deinem Gelde, daß du die Gabe Gottes gewähnt hast für Geld kaufen zu können! Du hast keinen Teil noch Gemeinschaft an dieser Sache, denn dein Herz ist nicht aufrichtig vor Gott. So tue nun Buße wegen dieser deiner Bosheit, und bitte Gott, ob dir vergeben werde die Tücke deines Herzens! Denn ich sehe dich in bittere Galle und Frevelbande geraten. Da antwortete Simon und sprach: Betet ihr für mich zum Herrn, daß nichts über mich komme von dem, was ihr gesagt habt! Sie nun, nachdem sie das Wort des Herrn bezeugt und verkündet hatten, kehrten gen Jerusalem zurück, und verkündeten vielen Flecken der Samariter das Evangelium. Ein Engel des Herrn aber redete, zu Philippus, und sagte: Mache dich auf, und ziehe gen Mittag auf den Weg, der hinabführt von Jerusalem gen Gasa; (selbiger ist wüste.) Und so machte er sich auf, und zog hin. Und siehe, ein Äthiopier, ein Hämling, ein Gewaltiger Kandake's, der Königin der Äthiopier, der gesetzt war über ihren ganzen Schatz: dieser war gen Jerusalem gekommen zur Anbetung, und kehrte zurück, und saß auf seinem Wagen, und las den Propheten Jesaja. Es sprach aber der Geist zu Philippus: Gehe hinzu, und mache dich an diesen Wagen! Philippus lief nun hinzu, und hörte, wie er den Propheten Jesaja las, und sprach: Verstehst du wohl, was du liest? Er aber sprach: Wie könnte ich's denn, ohne daß jemand mich anweist? Und er bat Philippus aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen. Der Inhalt der Schriftstelle aber, die er las, war dieser: Wie ein Schaf ward er zum Schlachten geführt; und wie ein Lamm vor seinem Scherer verstummt, also tut er seinen Mund nicht auf. Mit seiner Erniedrigung ward sein Gericht aufgehoben. Seine Zeitgenossen aber wer wird sie beschreiben? Denn hinweggenommen von der Erde wird sein Leben, Der Hämling hob nun an zu Philippus, und sprach: Ich bitte dich, von wem sagt dieses der Prophet? von sich, oder von einem anderen? Da tat Philippus seinen Mund auf, und anhebend von dieser Schriftstelle, verkündete er ihm das Evangelium von Jesu. Als sie nun auf dem Wege fortzogen, kamen sie an ein Wasser. Da sprach der Hämling: Siehe, da ist Wasser: was hindert, daß ich getauft werde? — Philippus sprach: Wenn du glaubst von ganzem Herzen, so ist es erlaubt. Er aber antwortete, und sprach: Ich glaube, daß Jesus Christus der Sohn Gottes ist. Uno er ließ den Wagen halten, und sie stiegen beide hinab in das Wasser, Philippus und der Hämling, und er taufte ihn. Als sie aber heraufgestiegen aus dem Wasser, riß der Geist des Herrn Philippus hinweg, und der Hämling sah ihn nicht mehr; denn er zog seines Weges mit Freuden. Philippus aber ward gefunden in Asdod, und weiter ziehend verkündigte er das Evangelium in allen Städten, bis er gen Cäsarea kam. Saulus BekehrungSaulus aber, der noch immer Drohung und Mord atmete gegen die Jünger des Herrn, ging zum Hohenpriester, und erbat sich von ihm Briefe nach Damaskus an die Synagogen, daß er, wen er irgend der Lehre zugetan fände, Männer und Weiber, gebunden führte gen Jerusalem. Als er aber reiste, geschah es, daß er nahe an Damaskus kam. Und plötzlich umstrahlte ihn ein Licht vom Himmel; und nieder zur Erde fallend, hörte er eine Stimme, die zu ihm sagte: Saul, Saul, warum verfolgst du mich? Er sprach: Wer bist du, Herr? Der Herr sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Doch mache dich auf, und gehe hinein in die Stadt: so wird dir gesagt werden, was du tun sollst. Die Männer aber, die mit ihm reisten, standen sprachlos, und hörten zwar die Stimme, sahen aber niemanden. Saulus stand nun auf von der Erde; da er aber seine Augen aufgetan, sah er niemanden; und an der Hand leitend, führten sie ihn hinein gen Damaskus. Und er konnte drei Tage lang nicht sehen, und aß und trank nicht. Es war aber ein gewisser Jünger in Damaskus, mit Namen Ananias, und zu ihm sprach der Herr im Gesichte: Ananias! Er sprach: Hier bin ich, Herr! Der Herr (sprach) zu ihm: Mache dich auf, und gehe in die sogenannte gerade Gasse, und frage in Judas Hause nach einem mit Namen Saulus von Tarsus. Denn siehe, er betet, und hat im Gesichte einen Mann gesehen, mit Namen Ananias, der zu ihm hineinkam, und ihm die Hand auflegte, damit er sehend würde. Es antwortete aber Ananias: Herr, ich habe von vielen über diesen Mann gehört, wie viel Böses er deinen Heiligen angetan in Jerusalem. Und hier hat er Vollmacht von den Hohenpriestern alle zu binden, die deinen Namen anrufen. Der Herr aber sprach zu ihm: Gehe hin, denn ein auserwähltes Werkzeug ist mir dieser, meinen Namen zu tragen vor Heiden und Könige und Söhne Israels. Denn ich werde ihm zeigen, wie viel er für meinen Namen leiden soll. Da ging Ananias hin, und kam in das Haus, und ihm die Hände auflegend, sprach er: Bruder Saulus, der Herr hat mich gesendet, Jesus, der dir erschienen auf dem Wege, den du zogest, damit du wieder sehest, und erfüllt werdest mit dem heiligen Geiste. Und alsbald fielen von seinen Augen gleichsam Schuppen, und er sah sogleich wieder; und er stand auf, und ließ sich taufen. Und er nahm Nahrung zu sich, und stärkte sich. Er war aber bei den Jüngern in Damaskus einige Tage. Und alsbald predigte er in den Synagogen von Jesu, daß dieser der Sohn Gottes ist. Es staunten aber alle, die es hörten, und sagten: Ist dieser es nicht, der in Jerusalem wütete gegen die, so diesen Namen anrufen, und hieher dazu gekommen ist, daß er sie gebunden führte zu den Hohenpriestern? Saulus aber befestigte sich mehr, und widerlegte die Juden, die in Damaskus wohnten, indem er bewies, daß dieser der Christus ist. Als nun eine geraume Zeit verging, ratschlagten die Juden ihn umzubringen. Es wurde aber dem Saulus ihr Anschlag kund. Und sie bewachten die Tore Tag und Nacht, damit sie ihn umbrächten. Da nahmen ihn die Jünger nachts, und ließen ihn durch die Mauer hinab in einem Korbe. Als er nun gen Jerusalem gekommen, versuchte er sich an die Jünger anzuschließen; und alle fürchteten ihn indem sie nicht glaubten, daß er ein Jünger wäre. Barnabas aber nahm ihn, führte ihn zu den Aposteln, und erzählte ihnen, wie er auf dem Wege den Herrn gesehen, und daß er zu ihm geredet, und wie er in Damaskus freimütig den Namen Jesu gepredigt. Und er ging mit ihnen aus und ein in Jerusalem, und predigte freimütig den Namen des Herrn Jesu. Er redete auch und stritt mit den Hellenisten; sie aber trachteten ihn zu töten. Da das die Brüder erfuhren, führeten sie ihn hinab gen Cäsarea, und ließen ihn ziehen gen Tarsus. Die Gemeinden nun in ganz Judäa und Galiläa und Samarien hatten Frieden, indem sie sich erbaueten, und in der Furcht des Herrn wandelten; und durch die Zusprache des heiligen Geistes nahmen sie zu. Petrus Wunder, erste Heidenbekehrung und deren RechtfertigungUnd es geschah, daß Petrus, als er überall umherzog, auch hinabkam zu den Heiligen, die zu Lydda wohnten. Er fand aber daselbst einen Mann, Äneas mit Namen, der seit acht Jahren auf dem Bette lag, und gichtlahm war. Und Petrus sprach zu ihm: Äneas, es heilt dich Jesus Christus: stehe auf, und bereite dir selbst dein Bette! Und alsbald stand er auf. Und es sahen ihn alle, die da wohnten in Lydda und Saron, welche sich denn zum Herrn bekehrten. Zu Joppe aber war eine gewisse Jüngerin, mit Namen Tabitha, welche verdolmetscht Gazelle heißt: selbige war voll guter Werke und Wohltätigkeit, die sie übte. Es geschah nun in selbigen Tagen, daß sie erkrankte und starb. Und man wusch sie, und legte sie in das Obergemach. Da aber Lydda nahe bei Joppe ist, so sandten die Jünger, welche gehört, daß Petrus daselbst sei, zwei Männer zu ihm, und baten unverzüglich zu ihnen herüberzukommen. Und Petrus machte sich auf, und ging mit ihnen. Als er nun ankam, führten sie ihn in das Obergemach, und es traten alle Witwen um ihn her weinend, und Ober- und Unterkleider zeigend, welche alle Gazelle fertigte, als sie noch bei ihnen war. Petrus aber wies alle hinaus, knieete nieder, und betete; dann wandte er sich zu der Leiche, und sprach: Tabitha, stehe auf! Da öffnete sie ihre Augen, und da sie den Petrus erblickte, setzte sie sich in die Höhe. Und er reichte ihr die Hand, und richtete sie auf; dann rief er die Heiligen und die Witwen, und stellte sie ihnen lebend dar. Und es ward kund durch ganz Joppe, und viele glaubten an den Herrn. Petrus aber blieb geraume Zeit in Joppe bei einem gewissen Gerber Simon. Und es war ein gewisser Mann in Cäsarea, mit Namen Cornelius, Hauptmann unter der sogenannten italischen Kohorte, fromm und gottesfürchtig samt seinem ganzen Hause, der viele Wohltaten an dem Volke übte, und zu Gott betete allezeit. Der sah im Gesichte deutlich, um die neunte Stunde des Tages, einen Engel Gottes zu ihm kommen, der zu ihm sprach: Cornelius! Er aber erschrak bei dessen Anblick, und sprach: Was ist, Herr? Er sprach zu ihm: Deine Gebete und deine Wohltaten sind emporgestiegen zum Gedächtnis vor Gott. Und nun sende Männer gen Joppe, und laß Simon holen, der zubenamt ist Petrus. Dieser herbergt bei einem gewissen Gerber Simon, dessen Haus am Meere liegt: — dieser wird dir sagen, was du tun sollst. Als nun der Engel weggegangen, der zu ihm redete, rief er zwei seiner Knechte und einen frommen Kriegsknecht von denen, die ihm aufwarteten, erzählte ihnen alles, und sandte sie gen Joppe. Des anderen Tages aber, als jene auf der Reise waren, und sich der Stadt näherten, stieg Petrus auf das Dach, um zu beten um die sechste Stunde. Er war aber hungrig, und verlangte zu essen. Während nun jene (das Mahl) zubereiteten, fiel er in Entzückung, und schauete den Himmel aufgetan, und etwas — zu ihm herabkommen, wie ein großes Tuch, das an vier Zipfeln angebunden, herabgelassen ward zur Erde. Darin war alles Vieh der Erde und Wilde Tiere und Gewürme und Vögel des Himmels. Und es geschah eine Stimme zu ihm: Stehe auf, Petrus, schlachte und iß! Petrus aber sprach: Nimmermehr, Herr! denn noch nie habe ich irgend etwas Gemeines oder Unreines gegessen. Und (es geschah) wiederum eine Stimme zum zweiten Mal zu ihm: Was Gott für rein erklärt hat, sollst du nicht für gemein halten. Solches geschah drei Mal, dann wurde das Tuch wiederum emporgehoben gen Himmel. Als aber Petrus bei sich zweifelhaft war, was wohl das Gesicht bedeuten möchte, das er geschauet, siehe, da standen die von Cornelius her gesandten Männer, die Simons Haus ausgefragt hatten, an dem Tore. Und sie riefen, und fragten, ob Simon, zubenamt Petrus, hier herberge. Indem nun Petrus nachsann über das Gesicht, sprach der Geist zu ihm: Siehe, es suchen dich drei Männer. Doch siehe auf, steige hinab, und gehe mit ihnen, ohne Bedenken; denn ich habe sie gesandt. Da stieg Petrus hinab zu den Männern, — die von Cornelius her zu ihm gesandt waren, und sprach: Siehe, ich bin es, den ihr sucht, was ist die Ursache, warum ihr kommt? Sie sprachen: Hauptmann Cornelius, ein rechtschaffener und gottesfürchtiger Mann, der ein gutes Zeugnis hat vom ganzen Volke der Juden, hat die Weisung erhalten von einem heiligen Engel dich holen zu lassen in sein Haus, und deine Reden zu hören. Er rief sie nun hinein, und beherbergte sie. Und des anderen Tages machte er sich auf, und ging mit ihnen fort; und etliche Brüder von Joppe gingen mit ihm. Und des anderen Tages kamen sie gen Cäsarea. Cornelius aber wartete ihrer, und hatte seine Verwandten und vertrauten Freunde zusammengeladen. Wie es nun geschah, daß Petrus hineinkam, ging ihm Cornelius entgegen, und betete zu Füßen fallend, an. Petrus aber hob ihn auf, und sagte: Stehe auf! auch ich bin ein Mensch. Und er ging, sich mit ihm unterredend, hinein, und fand viele versammelt. Und er sprach zu ihnen: Ihr wisst, wie gesetzwidrig es ist für einen Juden Mit einem Ausländer Umgang zu pflegen, oder sich ihm zu Nähern; aber Gott hat mich gelehrt keinen Menschen für gemein oder unrein zu halten. Drum kam ich auch ohne Widerrede, da ich geholt ward. Ich frage nun: Aus welchem Grunde habt ihr mich holen lassen? Da sprach Cornelius: Seit vier Tagen bis zu dieser Stunde fastete ich, und um die neunte Stunde betete ich in meinem Hause. Und siehe, da stand ein Mann vor mir in glänzendem Gewand, und sprach: Cornelius! dein Gebet ist erhört, und deiner Wohltaten ist gedacht vor Gott. Sende nun gen Joppe, und laß Simon holen, der zubenamt ist Petrus. Dieser herbergt im Hause Simons, eines Gerbers, am Meere: der wird, wenn er kommt, mit dir reden. Zur Stunde nun sendete ich nach dir. und du hast wohl getan, daß du gekommen bist. Nun sind wir denn alle vor Gott versammelt, um zu hören alles, was dir von Gott geboten ist. Da tat Petrus seinen Mund auf, und sprach: In Wahrheit erfahre ich, daß Gott die Person nicht ansieht; sondern unter allerlei Volk, wer ihn fürchtet und Recht tut, der ist ihm annehmlich: Das Wort, das er den Söhnen Israels gesendet, da er Frieden verkünden ließ durch Jesum Christum; dieser ist aller Herr. Ihr kennt die Dinge, die sich zugetragen durch ganz Judäa, von Galiläa aus, nach der Taufe, die Johannes verkündete; Jesum von Nazareth, wie ihn Gott gesalbt mit dem heiligen Geiste und Kraft, der umherzog, wohltuend und heilend alle, die überwältigt waren vom Teufel; denn Gott war mit ihm. Und wir sind Zeugen von allem, was er getan im Lande der Juden und in Jerusalem; und sie brachten ihn um, und henkten ihn ans Holz. Diesen hat Gott auferweckt am dritten Tage, und hat ihn erscheinen lassen, nicht allem Volke, sondern uns, den von Gott vorauserwählten Zeugen, die wir mit ihm gespeiset und getrunken nach seiner Auferstehung von den Toten. Und er gebot uns dem Volke zu verkünden und zu bezeugen, daß er der von Gott bestimmte Richter ist über Lebendige und Tote. Von diesem zeugen alle Propheten, daß alle, die an ihn glauben, Sündenvergebung empfangen durch seinen Namen. Noch redete Petrus diese Worte, da fiel der heilige Geist auf alle, welche die Rede hörten. Und es erstaunten die beschnittenen Gläubigen, so viel ihrer mit Petrus gekommen, daß auch über die Heiden die Gabe des heiligen Geistes ausgegossen würde; denn sie hörten sie in Zungen reden und Gott preisen. Alsdann hob Petrus an: Es kann doch nicht jemand das Wasser verwehren, daß diese nicht getauft werden, welche den Geist empfangen haben wie auch wir? Und er gebot sie zu taufen im Namen des Herrn. Alsdann baten sie ihn einige Tage zu bleiben. Es hörten aber die Apostel und die Brüder, die in Judäa waren, daß auch die Heiden das Wort Gottes angenommen. Und als Petrus hinaufgezogen gen Jerusalem, stritten mit ihm die Beschnittenen, und sagten: Zu Unbeschnittenen bist du hineingegangen, und hast mit ihnen gegessen! Da fing Petrus an, und trug ihnen alles der Reihe nach vor, indem er sagte: Ich war in der Stadt Joppe, und betete: da schauete ich in Entzückung ein Gesicht: sich sah etwas herabkommen, wie ein großes Tuch, an vier Zipfeln herabgelassen vom Himmel, und es kam bis zu mir. Da ich es ansah und betrachtete, schauete ich Vieh der Erde und wilde Tiere und Gewürme und Vögel des Himmels. Und ich hörte eine Stimme zu mir sagen: Stehe auf, Petrus, schlachte und iß! Ich aber sprach: Nimmermehr, Herr! denn Gemeines und Unreines ist noch nie in meinen Mund gekommen. Es antwortete mir aber eine Stimme zum zweiten Male vom Himmel: Was Gott für rein erklärt hat, sollst du nicht für gemein halten. Solches geschah drei Mal; und wiederum wurde alles hinaufgezogen gen Himmel. Und siehe, zur Stunde standen drei Männer am Hause, worin ich war, die von Cäsarea zu mir gesendet waren. Es hieß mich nun der Geist mit ihnen gehen ohne Bedenken. Es kamen auch mit mir diese sechs Brüder, und wir gingen in das Haus des Mannes. Und er erzählte uns, wie er den Engel sah in sein Haus treten, und ihm sagen: Sende — Männer gen Joppe, und laß Simon holen, der zubenamt ist Petrus: der wird Worte zu dir reden, wodurch du gerettet werden wirst, du und dein ganzes Haus. Indem ich nun angefangen zu reden, fiel der heilige Geist auf sie, so wie auch auf uns vordem. Da gedachte ich des Wortes des Herrn, wie er sagte: Johannes taufte mit Wasser, ihr aber werdet getauft werden mit dem heiligen Geiste. Wenn nun Gott ihnen die gleiche Gabe verlieh wie auch uns, den an den Herrn Jesum Christum gläubig gewordenen: wie hätte ich vermocht Gott zu wehren? Da sie solches gehört, waren sie ruhig, und priesen Gott, indem sie sagten: Also auch den Heiden hat Gott die Buße verliehen zur Seligkeit. Verbreitung des Christentums zu Antiochien unter den HeidenDie nun, so sich zerstreuet hatten vor der Verfolgung, die wegen Stephanus entstanden, zogen bis nach Phönizien und Zypern und Antiochien, indem sie niemandem das Wort verkündeten denn allein den Juden. Es waren aber unter ihnen etliche Zyprier und Kyrenäer, die, als sie nach Antiochien gekommen, zu den Griechen redeten, und ihnen den Herrn Jesum verkündeten. Und es war die Hand des Herrn mit ihnen; und eine große Anzahl glaubte, und bekehrte sich zum Herrn. Es kam aber die Rede von ihnen der Gemeinde in Jerusalem zu Ohren, und sie sandten Barnabas ab, daß er gen Antiochien zöge. Als der angekommen, und die Gnade Gottes sah, freuete er sich, und ermahnte alle mit dem Vorsatze des Herzens bei dem Herrn zu verharren. Denn er war ein trefflicher Mann und voll des heiligen Geistes und Glaubens. Und eine große Menge trat dem Herrn bei. Barnabas aber zog gen Tarsus, Saulus aufzusuchen; und als er ihn gefunden, brachte er ihn gen Antiochien. Und es geschah, daß sie ein ganzes Jahre zusammenkamen in der Gemeinde, und eine große Menge lehrten, und die Jünger zuerst in Antiochien Christen genannt wurden. In selbigen Tagen aber kamen aus Jerusalem Propheten hinab gen Antiochien. Und es trat einer von ihnen auf, mit Namen Agabus, und deutete an durch den Geist, daß ein großer Hunger kommen sollte über alles Land, welcher auch kam unter — dem Kaiser Klaudius. Die Jünger aber, so wie jemand von ihnen vermögend war, beschlossen ein jeder etwas zur Hilfeleistung zu senden an die in Judäa wohnenden Brüder. Was sie auch taten, indem sie es an die Ältesten sandten durch Barnabas und Saulus. Jakobus Hinrichtung; Petrus Gefangennehmung und Errettung; Herodes TodUm selbige Zeit aber legte der König Herodes (Agrippa) Hand an, um etliche von der Gemeinde zu mißhandeln. Und er brachte Jakobus, den Bruder des Johannes, mit dem Schwerte um. Und als er sah, daß es den Juden wohlgefiel, nahm er auch noch dazu den Petrus gefangen. (Es waren aber die Tage des ungesäuerten Brotes.) Er griff ihn und setzte ihn ins Gefängnis, indem er ihn einer vierfachen Wache von vier Kriegsknechten übergab, in der Absicht nach dem Passah ihn dem Volke (zur Hinrichtung) vorzuführen. Petrus ward nun im Gefängnisse gehalten; es wurde aber dringendes Gebet von der Gemeinde für ihn zu Gott getan. Als nun Herodes ihn wollte vorführen lassen, in selbiger Nacht schlief Petrus zwischen zwei Kriegsknechten, an zwei Ketten gefesselt, und Wächter vor der Türe bewachten das Gefängnis. Und siehe, da erschien ein Engel des Herrn, und Licht strahlte im Kerker. Und er stieß Petrus in die Seite, weckte ihn, und sagte: Stehe schnell auf! Und es fielen ihm die Ketten von den Händen ab. Und der Engel sprach zu ihm: Gürte dich, und ziehe deine Schuhe an. Und er tat also. Und er sagt zu ihm: Wirf dein Gewand um, und folge mir! Und er ging hinaus, ihm folgend, und wußte nicht, daß es wahr war, was durch den Engel geschah, sondern er meinte ein Gesicht zu schauen. Sie gingen nun durch die erste und zweite Wache hindurch, und kamen an die eiserne Pforte, die nach der Stadt führte, welche sich ihnen von selber auftat. Und sie traten hinaus, und gingen eine Gasse vorwärts; und alsbald schied der Engel von ihm. Da nun Petrus zu sich gekommen, sprach er: Nun weiß ich wahrhaftig, daß der Herr seinen Engel gesendet, und mich gerettet aus der Hand des Herodes und aller Erwartung des Volks der Juden. Und als er es inne geworden, kam er zum Hause der Maria, der Mutter des Johannes, der zubenamt ist Markus, wo viele versammelt waren und beteten. Als er nun anklopfte an die Pforte des Tores, kam eine Magd herbei, um zu hören wer da sei, mit Namen Rhode; und als sie Petrus Stimme erkannte, öffnete sie vor Freude das Tor nicht, sondern lief hinein, und verkündete, Petrus stehe vor dem Tore. Sie aber sprachen zu ihr: Du rasest. Aber sie versicherte, daß es also sei. Sie aber sagten: Es ist sein Engel. Petrus nun fuhr fort zu klopfen; und da sie auftaten, und ihn sahen, erstaunten sie. Er winkte aber mit der Hand zu schweigen, und erzählte ihnen, wie ihn der Herr herausgeführt aus dem Gefängnis, und sprach: Verkündet dieses Jakobus und den Brüdern. Und so ging er hinweg, und zog an einen anderen Ort. Als es nun Tag geworden, war eine nicht geringe Bestürzung unter den Kriegsknechten, was wohl aus Petrus geworden sei. Herodes aber, der nach ihm gesandt, und ihn nicht gefunden hatte, ließ die Wache verhören, und sie (zum Tode) abführen. Dann ging er von Judäa hinab gen Cäsarea, und verweilte daselbst. Er war aber erbittert wider die Tyrier und Sidonier; und sie waren einmütiglich zu ihm gekommen, und nachdem sie Blasius, den Kämmerer des Königs, gewonnen, baten sie um Frieden, darum weil ihr Land seine Nahrung zog aus dem des Königs. An einem bestimmten Tage nun hielt Herodes, angetan mit königlichem Gewande, und sitzend auf dem Throne, öffentlich eine Rede an sie. Und das Volk rief ihm zu: Eine Stimme Gottes, und nicht eines Menschen! Sogleich aber schlug ihn der Engel des Herrn, darum, daß er Gott nicht — die Ehre gegeben; und von Würmern gefressen, verschied er. Das Wort des Herrn aber wuchs und nahm zu. Und Barnabas und Saulus kehrten zurück aus Jerusalem, nachdem sie die Hilfeleistung vollbracht, und auch Johannes, zubenamet Markus, mitgenommen hatten. Paulus erste Bekehrungsreise in Barnabas BegleitungEs waren aber zu Antiochien, in der dortigen Gemeinde, etliche Propheten und Lehrer, Barnabas und Simeon, zubenamet Niger, und Luzius, der Kyrenäer, und Manaen, Herodes, des Tetrarchen, Milchbruder, und Saulus. Als sie nun dem Herrn Gottesdienst hielten und fasteten, sprach der heilige Geist: Sondert mir Barnabas und Saulus aus zu dem Werke, wozu ich sie berufen. Alsdann fasteten und beteten sie, und legten ihnen die Hände auf, und entließen sie. Diese nun, ausgesendet vom heiligen Geiste, zogen hinab gen Seleuzien, und von dannen schifften sie nach Zypern. Und als sie gen Salamis gekommen, verkündeten sie das Wort Gottes in den Synagogen der Juden. Sie hatten aber auch Johannes zum Gehilfen. Da sie nun die ganze Insel durchzogen bis Paphos, fanden sie einen gewissen Zauberer, einen jüdischen falschen Propheten, mit Namen Barjesus, welcher bei dem Statthalter Sergius Paulus war, einem verständigen Manne. Dieser rief Barnabas und Saulus herbei, und begehrte das Wort Gottes zu hören. Es widersetzte sich ihnen aber Elymas, der Zauberer, (denn also wird dessen Name verdolmetscht,) indem er den Statthalter abzuwenden suchte vom Glauben. Aber Saulus (der auch Paulus heißt), erfüllt vom heiligem Geiste, blickte ihn an, und sprach: O du, alles Trugs und aller Arglist voll, Sohn des Teufels, Feind aller Gerechtigkeit! wirst du nicht aufhören zu verkehren die geraden Wege des Herrn? Und nun siehe, die Hand des Herrn kommt über dich, und du wirst blind sein und nicht die Sonne schauen bis zu seiner Zeit. Und sogleich fiel auf ihn Dunkel und Finsternis, und herumtappend suchte er Führer. Alsdann, da der Statthalter sah, was geschehen, glaubte er, voll Erstaunen über die Lehre des Herrn. Paulus aber und seine Gefährten fuhren ab von Paphos, und kamen gen Perge in Pamphylien. Da schied Johannes von ihnen, und kehrte zurück gen Jerusalem. Sie aber zogen weiter von Perge, und kamen gen Antiochien in Pisidien. Und sie gingen in die Synagoge am Sabbattage, und setzten sich. Nach Vorlesung des Gesetzes und der Propheten sandten die Synagogenvorsteher zu ihnen, und sagten: Ihr Brüder, ist in euch ein Wort der Ermahnung an das Volk, so sprecht! Da stand Paulus auf, und winkte mit der Hand, und sprach: Israelitische Männer und die ihr Gott fürchtet, hört! Der Gott dieses Volkes — Israels erwählte unsre Väter, und brachte das Volk empor während des Aufenthalts in Ägypten, und mit erhobenem Arme führte er sie von dannen aus. Und eine Zeit von etwa vierzig Jahren hindurch trug er sie als ihr Ernährer in der Wüste. Und er vertilgte sieben Völker im Lande Kanaan, und gab ihnen ihr Land zum Besitztum. Und nach diesem gab er ihnen etwa vierhundert und fünfzig Jahre lang Richter, bis auf Samuel den Propheten. Und seitdem verlangten sie einen König, und Gott gab ihnen Saul, den Sohn Kis, einen Mann aus dem Stamme Benjamin, vierzig Jahre lang. Und nachdem er ihn weggetan, erweckte er ihnen David zum Könige, dem er auch das Zeugnis gab: Ich habe David gefunden, den Sohn Isai's, einen Mann nach meinem Sinne, der allen meinen Willen tun wird. Aus dessen Samen ließ Gott nach der Verheißung Israel zum Retter Jesum kommen, nachdem Johannes vor seinem Auftritte die Taufe der Buße verkündet hatte dem ganzen Volk Israel. Als aber Johannes seinen Lauf vollbrachte, sagte er: Wer meint ihr daß ich sei? Ich bin es nicht, sondern siehe, es kommt nach mir einer, dem ich nicht wert bin den Schuh von den Füßen zu lösen. — Ihr Brüder, Söhne des Geschlechts Abrahams, und die unter euch Gott fürchten! an euch ist das Wort dieses Heils gesendet. Denn die in Jerusalem wohnen, und ihre Obersten haben diesen verkannt, und auch die Aussprüche der Propheten, die an jeglichem Sabbat vorgelesen werden, durch seine Verurteilung erfüllt. Und ob sie gleich keine Schuld des Todes fanden, verlangten sie von Pilatus, daß er hingerichtet würde. Als sie nun alles vollendet, was von ihm geschrieben steht, nahmen sie ihn vom Holze herab, und legten ihn ins Grab. Gott aber erweckte ihn von den Toten. Er erschien mehrere Tage hindurch denen, die mit ihm hinaufgezogen aus Galiläa gen Jerusalem, welche nun seine Zeugen sind vor dem Volke. Und so verkündigen wir euch die an die Väter ergangene Verheißung, daß diese Gott uns, ihren Kindern, erfüllt hat, da er Jesum erweckte; wie auch im ersten Psalm geschrieben steht: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt. Daß er ihn aber hat von den Toten auferweckt, so daß er nicht mehr sollte zurückkehren zur Verwesung, hat er also ausgesprochen: Ich werde euch geben das Heilige Davids, das zuverlässige, Darum sagt er auch in einem anderen Psalm: Du wirst deinen Heiligen nicht schauen lassen die Verwesung, Denn David ist, nachdem er für sein Zeitalter dem göttlichen Ratschlusse gcdient, entschlafen, und gesammelt worden zu seinen Vätern, und hat die Verwesung geschauet. Der aber, den Gott auferweckte, schauete die Verwesung nicht. Kund sei euch nun, ihr Brüder, daß durch diesen euch Sündenvergebung verkündet wird, und daß von allem, wovon ihr nicht vermochtet im Gesetze Mose's gerechtfertigt zu werden, in diesem ein jeglicher, der da glaubt, gerechtfertigt wird. Seht nun zu, daß nicht über euch komme, was gesagt ist in den Propheten: Seht, ihr Verächter, und erstaunt, und vergeht; denn ein Werk tue ich in euren Tagen, ein Werk, das ihr nicht glauben würdet, wenn es euch jemand erzählte. Als sie nun hinausgingen, baten sie, daß auf den nächsten Sabbat ihnen diese Reden vorgetragen würden. Und als die Synagoge auseinandergegangen, folgten viele der Juden und frommen Proselyten dem Paulus und Barnabas nach, welche zu ihnen redeten, und sie ermahnten bei der Gnade Gottes zu verharren. Und am folgenden Sabbat versammelte sich beinahe die ganze Stadt, um das Wort Gottes zu hören. Da aber die Juden die Menge sahen, wurden sie voll Zornes, und widersprachen dem von Paulus Gesagten, widersprachen und lästerten. Paulus aber und Barnabas sprachen mit Freimütigkeit: Euch mußte zuerst das Wort Gottes vorgetragen werden; dieweil ihr es aber verwerft, und euch selbst nicht würdig achtet des ewigen Lebens: siehe, so wenden wir uns zu den Heiden. Denn so hat uns der Herr geboten: Ich habe dich gemacht zum Lichte der Heiden, daß du zum Heil seiest bis ans Ende der Erde. Da das die Heiden hörten, freueten sie sich, und priesen das Wort des Herrn; und es glaubten, so viel ihrer bestimmt waren zum ewigen Leben. Es verbreitete sich nun das Wort des Herrn durch das ganze Land. Die Juden aber reizten die frommen — und vornehmen Frauen und die Ersten der Stadt, und erregten eine Verfolgung gegen Paulus und Barnabas, und vertrieben sie aus ihren Grenzen. Da zogen sie, von ihren Füßen den Staub abschüttelnd zum Zeugnis wider sie, gen Ironien. Die Jünger aber wurden voll Freude und heiliges Geistes. Es geschah nun zu Ikonien, daß sie zusammen in die Synagoge der Juden gingen, und also redeten, daß eine große Menge Juden und Griechen glaubten. Die ungläubigen Juden aber reizten und stimmten übel die Gemüter der Heiden wider die Brüder. Sie hielten sich nun zwar geraume Zeit auf, und redeten voll freudiges Vertrauens auf den Herrn, der für sein Gnadenwort Zeugnis ablegte, und Zeichen und Wunder geschehen ließ durch ihre Hände. Es entstand aber eine Spaltung unter dem Volke der Stadt, und die einen waren für die Juden, die anderen für die Apostel. Als nun die Heiden und Juden mit ihren Obern den Anschlag gefaßt sie zu mißhandeln und zu steinigen, und sie es inne geworden: flohen sie in die Städte Lykaoniens, Lystra und Derbe, und die umliegende Gegend. Und daselbst verkündeten sie das Evangelium. Und ein gewisser Mann in Lystra saß da, unvermögend an den Füßen, lahm von Mutterleibe, der niemals gewandelt hatte. Dieser hörte Paulus reden; und da selbiger ihn anblickte, und sah, daß er Glauben hatte geheilt zu werden, sprach er mit lauter Stimme: Tritt auf deine Füße aufrecht! Und er sprang auf und wandelte. Da nun das Volk sah, was Paulus getan, erhob es seine Stimme, und sagte auf Lykaonisch: Die Götter sind in Menschengestalt zu uns herabgekommen. Und sie nannten den Barnabas Zeus, und den Paulus Hermes, dieweil er das Wort führte. Der Priester des Zeus aber, dessen Tempel vor der Stadt war, führte Stiere und Kränze an die Tore, und wollte samt dem Volke opfern. Da das die Apostel, Barnabas und Paulus, hörten, zerrissen sie ihre Kleider, und sprangen heraus unter das Volk, und riefen: Ihr Männer, warum tut ihr solches? Auch wir sind euch gleichgeartete Menschen, und verkündigen euch, daß ihr euch von diesen eiteln (Götzen) abwenden sollt zu dem lebendigen Gott, der den Himmel und die Erde und das Meer und alles, was darin ist, gemacht hat; der in den vergangenen Zeiten alle Völker hat wandeln lassen in ihren eigenen Wegen; obwohl er sich nicht unbezeugt gelassen durch Wohltun, indem er vom Himmel euch Regen gab und fruchtbare Zeiten, und mit Nahrung und Fröhlichkeit eure Herzen erfüllte. Und indem sie dieses sagten, hinderten sie kaum das Volk, daß es ihnen nicht opferte. Es kamen aber aus Antiochien und Ikonien Juden an: die überredeten das Volk, und steinigten Paulus, und schleppten ihn hinaus vor die Stadt, indem sie ihn für tot hielten. Da aber die Jünger ihn umringten, stand er auf, und ging in die Stadt. Und des anderen Tages zog er mit Barnabas gen Derbe. Und als sie selbiger Stadt das Evangelium verkündet, und viele Jünger gemacht hatten, kehrten sie zurück gen Lystra und Ikonien und Antiochien, bestärkten die Gemüter der Jünger, ermahnten zu beharren beim Glauben, und (sagten), daß wir durch viele Drangsale eingehen müssen in das Reich Gottes. Nachdem sie ihnen nun Älteste erwählt in jeglicher Gemeinde, empfahlen sie sie unter Gebet und Fasten dem Herrn, an den sie geglaubet hatten. Und sie durchzogen Pisidien, und kamen nach Pamphylien. Und als sie zu Perge das Wort verkündet hatten, zogen sie hinab gen Attalien. Und von dannen schifften sie ab gen Antiochien, von wo aus sie der Gnade Gottes befohlen worden zu dem Werke, das sie (nun) vollbracht hatten. Als sie nun angekommen, und die Gemeinde versammelt hatten, verkündeten sie, wie viel Gott an ihnen getan, und daß er den Heiden die Türe zum Glauben aufgetan. Und sie verweilten — daselbst nicht kurze Zeit bei den Jüngern. Beschluß über die Nichtverbindlichkeit des mosaischen Gesetzes für die HeidenchristenUnd es kamen etliche von Judäa herab, und lehrten die Brüder: Wenn ihr euch nicht beschneiden laßt nach dem Gesetze Mose's, könnet ihr nicht gerettet werden. Da nun ein nicht geringer Zwist und Wortwechsel entstanden war zwischen ihnen und Paulus und Barnabas, so beschlossen sie, daß Paulus und Barnabas und etliche andere von ihnen hinaufziehen sollten zu den Aposteln und Ältesten gen Jerusalem wegen dieser Streitfrage. Diese nun, geleitet von der Gemeinde, durchzogen Phönizien und Samarien, erzählend die Bekehrung der Heiden, und machten allen Brüdern große Freude. Als sie aber angekommen in Jerusalem, wurden sie aufgenommen von der Gemeinde und den Aposteln und den Ältesten, und verkündeten, wie viel Gott an ihnen getan. Es traten aber etliche von der Sekte der Pharisäer, welche gläubig geworden, auf, und sagten: Man muß sie beschneiden, und gebieten das Gesetz Mose's zu halten. Da versammelten sich die Apostel und Ältesten, um zu erkennen über diese Sache. Da aber vieler Wortwechsel entstanden war, trat Petrus auf, und sprach zu ihnen: Ihr Brüder, ihr wisst, daß vor längerer Zeit Gott unter uns die Wahl getroffen, daß durch meinen Mund die Heiden sollten das Wort des Evangeliums hören und glauben. Und der Herzenskündiger, Gott, gab ihnen Zeugnis, da er ihnen den heiligen Geist verlieh wie auch uns. Und er machte keinen Unterschied zwischen uns und ihnen, da er durch den Glauben ihre Herzen reinigte. Jetzt nun warum versucht ihr Gott, daß ihr ein Joch dem Nacken der Jünger auflegen wollt, das weder unsre Väter, noch wir vermochten zu tragen? Sondern durch die Gnade des Herrn Jesu — Christi glauben wir gerettet zu werden, auf gleiche Weise wie jene. Es schwieg aber die ganze Versammlung, und sie hörten Barnabas und Paulus erzählen, wie viele Zeichen und Wunder Gott unter den Heiden durch sie gethan. Nachdem sie nun geschwiegen, hob Jakobus an, und sagte: Ihr Brüder, hört mich! Simeon hat erzählt, wie es Gott zuerst gefallen aus den Heiden ein Volk zu erwählen nach seinem Namen. Und damit stimmen überein die Aussprüche der Propheten, so wie geschrieben steht: Nach diesem werde ich mich wieder (zu ihnen) wenden, und wieder erbauen die verfallene Hütte Davids, und wieder erbauen ihr Zerstörtes, und sie aufrichten, auf daß die übrigen der Menschen den Herrn suchen, und alle Völker, welche genannt nach meinem Namen. So spricht der Herr, der dieses tut, was von Alters her kund. Darum halte ich dafür, man solle keine Beschwerde machen denen, die von den Heiden zu Gott sich bekehren, sondern an sie schreiben, daß sie sich enthalten der Greuel der Götzen und der Hurerei und des Erstickten und des Blutes. Denn Mose hat von alten Zeiten her in jeglicher Stadt, die ihn verkünden, indem er in den Synagogen jeglichen Sabbat vorgelesen wird. Alsdann fanden die Apostel und Ältesten samt der ganzen Gemeinde für gut Männer aus ihrer Mitte zu erwählen und gen Antiochien zu senden mit Paulus und Barnabas, nämlich Judas, zubenamt Barsabas, und Silas, angeschene Männer unter den Brüdern, und schrieben durch sie folgendes: Die Apostel und die Ältesten und die Brüder an die Brüder in Antiochien und Syrien und Zilizien, die aus den Heiden, ihren Gruß. Sintemal wir gehört, daß etliche von uns ausgegangen sind, und euch mit Reden verwirrt haben, indem sie eure Herzen beunruhigten und sagten, ihr müßtet euch beschneiden lassen und das Gesetz halten, denen wir es nicht befohlen haben: so haben wir in einer Versammlung für gut gefunden Männer auszuwählen und zu euch zu senden mit unsren geliebten Barnabas und Paulus, Männern, die ihr Leben hingegeben für den Namen unsers Herrn Jesu Christi. Wir haben nun Judas und Silas gesendet, die selber auch mündlich dasselbe ankündigen werden. Es hat nämlich dem heiligen Geiste und uns gut geschienen euch keine Last weiter aufzulegen außer diesen notwendigen Stücken: daß ihr euch enthaltet von Götzenopfern und Blut und Ersticktem und Hurerei. Wenn ihr euch davor hütet, so werdet ihr wohl tun. Lebet wohl! Nachdem sie nun entlassen worden, kamen sie gen Antiochien; und sie versammelten die Menge, und übergaben das Schreiben. Und da sie es gelesen, freueten sie sich des Trostes. Und Judas und Silas, die ebenfalls Propheten waren, ermahnten in vielen Reden die Brüder, und bestärkten sie. Nachdem sie aber eine Zeitlang verweilt hatten, wurden sie mit Segenswünschen entlassen von den Brüdern zu denen, die sie abgesandt. — Silas aber fand für gut, daselbst zu bleiben." Paulus und Barnabas nun hielten sich auf zu Antiochien, indem sie nebst vielen anderen lehrten, und das Wort des Herrn verkündigten. Paulus zweite Belehrungsreise, ohne BarnabasNach einiger Zeit aber sprach Paulus zu Barnabas: Laß uns umkehren, und die Brüder in jeglicher Stadt, wo wir das Wort des Herrn verkündet haben, besuchen, wie es um sie steht. Barnabas nun war der Meinung auch den Johannes, zubenamt Markus, mitzunehmen; Paulus aber hielt für billig den, der von ihnen gewichen aus Pamphylien, und nicht mit ihnen gezogen zum Werke, diesen nicht mitzunehmen. Es entstand nun ein Zwist, so daß sie sich von einander trennten, und Barnabas, den Marcus mitnehmend, nach Zypern schiffte. Paulus aber erwählte sich Silas, und zog aus, von den Brüdern der Gnade Gottes anbefohlen. Er durchzog nun Syrien und Zilizien, und bestärkte die Gemeinden. Und er gelangte gen Derbe und Lystra; und siehe, daselbst war ein gewisser Jünger, mit Namen Timotheus, Sohn eines — gewissen jüdischen gläubigen Weibes, aber eines griechischen Vaters, der ein gutes Zeugnis hatte von den Brüdern zu Lystra und Ikonien. Diesen wollte Paulus lassen mit sich ausziehen. Und er nahm ihn, und beschnitt ihn, um der Juden willen, die in selbiger Gegend waren; denn es kannten alle seinen Vater, daß er ein Grieche war. Und wie sie die Städte durchzogen, teilten sie ihnen zur Beobachtung die Verordnungen mit, die festgesetzt waren von den Aposteln und Ältesten zu Jerusalem. Die Gemeinden nun wurden befestigt im Glauben, und mehrten sich an der Zahl täglich. Als sie aber Phrygien und die galatische Landschaft durchzogen hatten, und ihnen gewehret worden vom heiligen Geiste das Wort zu verkünden in (der Provinz) Asien; kamen sie gegen Mysien hin, und versuchten nach Bithynien zu ziehen; aber es ließ sie der Geist Jesu nicht. Sie reisten nun an Mysien vorbei, und zogen hinab gen Troas. Da erschien dem Paulus in der Nacht ein Gesicht: ein mazedonischer Mann stand da, und bat ihn, und sagte: Komm herüber nach Mazedonien, und hilf uns! Als er nun das Gesicht geschauet, trachteten wir alsbald nach Mazedonien zu ziehen, indem wir daraus schlossen, daß uns der Herr berufen ihnen das Evangelium zu verkünden. Wir fuhren nun ab von Troas, und kamen gerades Laufes nach Samothrace, und am folgenden Tage gen Neapolis, und von dannen gen Philippi, welches eine Hauptstadt des Teiles von Mazedonien, eine (römische) Kolonie, ist. In selbiger Stadt verweilten wir einige Tage. Und am Tage des Sabbats gingen wir hinaus vor die Stadt an den Fluß, wo ein Betört zu sein pflegte, und setzten uns nieder, und redeten zu den versammelten Weibern. Und ein gewisses Weib, mit Namen Lydia, Purpurhändlerin aus Thyatira, die Gott fürchtete, hörte zu, und der Herr schloß ihr das Herz auf, daß sie Gehör gab dem, was Paulus redete. Wie sie nun getauft war samt ihrem Hause, hat sie, und sagte: Wenn ihr mich für gläubig dem Herrn haltet, so kommt in mein Haus, und bleibt daselbst. Und sie nötigte uns. Es geschah aber (einst), als wir zum Betorte gingen, daß uns eine gewisse Sklavin begegnete, die von einem Wahrsagergeiste besessen war, und ihren Herren vielen Erwerb verschaffte durch Wahrsagerei. Diese folgte dem Paulus und uns nach, und rief: Diese Männer sind Diener des höchsten Gottes, die uns den Weg des Heils verkünden. Solches tat sie viele Tage. Paulus aber, des überdrüssig, wandte sich um, und sprach zu dem Geiste: Ich gebiete dir im Namen Jesu Christi von ihr auszufahren. Und er fuhr aus zu selbiger Stunde. Da aber ihre Herren sahen, daß die Hoffnung ihres Erwerbes dahin war, griffen sie Paulus und Silas, und schleppten sie auf den Markt vor die Oberen. Und sie führten sie vor die Stadtrichter, und sprachen: Diese Menschen verwirren unsre Stadt; sie sind Juden, und verkündigen Gebräuche, die wir nicht dürfen annehmen, noch ausüben, da wir Römer sind. Und zugleich erhob sich das Volk gegen sie, und die Stadtrichter ließen ihnen die Kleider abreißen, und sie geißeln. Und nachdem sie ihnen viele Streiche gegeben, warfen sie sie ins Gefängnis, und befahlen dem Gefängniswärter sie sicher zu verwahren. Dieser, nach erhaltenem solchem Befehle, warf sie in das innerste Gefängnis, und verwahrte ihre Füße in den Stock. Gegen Mitternacht aber beteten Paulus und Silas, und sangen Gott Loblieder; und die Gefangenen hörten ihnen zu. Da entstand plötzlich ein gewaltiges Erdbeben, so daß die Grundfesten des Gefängnisses erschüttert wurden. Und sogleich öffneten sich alle Türen, und Aller Fesseln lösten sich. Der Gefängniswärter aber fuhr aus dem Schlafe auf; und da er die Türen des Gefängnisses offen sah, zog er das Schwert, und wollte sich töten, in der Meinung, die Gefangenen seien entflohen. Paulus aber rief mit lauter Stimme, und sprach: Tue dir kein Leid, denn wir sind alle hier! Da forderte er Lichter, sprang hinein, und fiel zitternd nieder vor Paulus und Silas. Und er führte sie heraus, und sprach: Ihr Herren, was muß ich tun, daß ich gerettet werde? Sie sprachen: Glaube an den Herrn Jesum Christum, so wirst du gerettet werden samt deinem Hause. Und sie verkündigten ihm das Wort des Herrn und allen, die in seinem Hause waren. Und er nahm sie zu selbiger Stunde der Nacht, und wusch sie von ihren Wunden, und ließ sich sogleich taufen samt allen den Seinigen. Und er führte sie in sein Haus, bereitete ein Mahl, und freuete sich samt seinem ganzen Hause, daß er gläubig geworden an Gott. Da es aber Tag geworden, sandten die Stadtrichter die Gerichtsdiener, und sagten: Laß jene Leute los! Der Gefängniswärter berichtete nun diese Reden dem Paulus: Die Stadtrichter haben gesandt, daß ihr losgelassen werdet: so geht nun hinaus, und zieht in Frieden! Paulus aber sprach zu ihnen: Nachdem sie uns öffentlich, ohne Urteil und Recht, Streiche gegeben, die wir römische Bürger sind, haben sie uns ins Gefängnis geworfen; und nun schicken sie uns heimlich fort? Nicht doch! sondern sie mögen selbst kommen, und uns herausführen. Es berichteten nun die Gerichtsdiener den Stadtrichtern diese Reden; und sie erschracken, als sie hörten, daß es römische Bürger seien. Und sie kamen, redeten ihnen zu, führten sie heraus, und baten sie aus der Stadt zu gehen. Sie gingen nun aus dem Gefängnisse, und gingen zur Lydia; und da sie die Brüder sahen, ermahnten sie dieselben, und zogen hinweg. Sie reisten aber durch Amphipolis und Apollonien, und kamen gen Thessalonich, wo die Synagoge der Juden war. Nach seiner Gewohnheit ging Paulus zu ihnen hinein, und redete zu ihnen drei Sabbate hindurch aus der Schrift, indem er Aufschluß gab und darlegte, daß der Christus mußte leiden und auferstehen von den Toten, und dieser ist Christus Jesus, den ich euch verkündige. Und etliche von ihnen wurden überzeugt, und fielen dem Paulus und Silas zu, auch von den frommen Griechen eine große Menge und von den vornehmen Weibern nicht wenige. Aber die — ungläubigen Juden, voll Neides, nahmen etliche böse Buben vom Gassenpöbel hinzu, und setzten durch einen gemachten Auflauf die Stadt in Aufruhr; sie traten vor die Wohnung des Jason, und suchten sie, um sie vor das Volk zu führen. Und da sie sie nicht fanden, schleppten sie den Jason und etliche Brüder vor die Stadtobern, und schrieen: Die, welche alle Welt in Aufruhr bringen, sind auch hierher gekommen; Jason hat sie aufgenommen, und diese alle handeln den Gesetzen des Kaisers zuwider, indem sie sagen, ein anderer sei König, nämlich Jesus. Und sie setzten das Volk und die Stadtoberen, da sie solches hörten, in Bestürzung. Als sie aber Bürgschaft erhalten von Jason und den übrigen, entließen sie dieselben. Die Brüder aber sandten alsbald während der Nacht Paulus und Silas gen Beröa, welche, (daselbst) angekommen, in die Synagoge der Juden gingen. Diese aber waren edeldenkender als die zu Thessalonich, und nahmen das Wort mit aller Bereitwilligkeit auf, indem sie tagtäglich in der Schrift forschten, ob solches sich also verhielte. Viele mm von ihnen glaubten, auch von den vornehmen griechischen Weibern und Männern nicht wenige. Als aber die Juden von Thessalonich erfahren hatten, daß auch zu Beröa von Paulus das Wort Gottes verkündet wurde, kamen sie auch dahin, und wiegelten das Volk auf. Da sandten alsbald die Brüder Paulus fort, um ans Meer zu gehen; Silas aber und Timotheus blieben daselbst. Die nun, so Paulus geleiteten, führten ihn gen Athen; und mit dem erhaltenen Auftrage an Silas und Timotheus, daß sie ehestens zu ihm kommen sollten, zogen sie fort. Als aber Paulus zu Athen ihrer wartete, ergrimmte sein Geist in ihm, da er die Stadt voll Götzenbilder sah. Er redete nun in der Synagoge zu den Juden und den Gottesfürchtigen, und auf dem Markte alle Tage zu denen, die mit ihm zusammentrafen. Etliche auch der epicureischen und stoischen Philosophen ließen sich mit ihm ins Gespräch ein. Und etliche sagten: Was mag wohl dieser Schwätzer sagen; andere aber: Er scheint fremde Götter zu verkündigen, (weil er ihnen Jesum und die Auferstehung predigte.) Und sie nahmen ihn, und führten ihn auf den Marshügel, indem sie sagten: Können wir erfahren, welches die neue von dir vorgetragene Lehre ist? Denn befremdende Dinge läßt du uns vernehmen. Wir möchten nun erfahren, was das sein mag. Alle Athener aber und die sich da aufhaltenden Fremdlinge waren zu nichts anderem aufgelegt als etwas Neues zu reden und zu hören. Paulus trat nun mitten auf dem Marshügel auf, und sprach: Athenische Männer, in jeder Hinsicht seid ihr, wie ich sehe, sehr gottesfürchtig. Denn als ich durch (die Stadt) ging, und eure Heiligtümer beschauete, fand ich auch einen Altar, auf welchem angeschrieben war: Einem unbekannten Gott. Diesen nun, den ihr nicht kennend verehrt, diesen verkündige ich euch. Der Gott, der die Welt gemacht und alles, was darin ist, dieser, der Herr Himmels und der Erde, wohnt nicht in von Menschenhänden gemachten Tempeln, noch wird er von Menschenhänden bedient, als ob er etwas bedürfe, da er selbst allen Leben und Odem und alles gegeben, und gemacht hat, daß von einem Blute jegliches Volk der Menschen wohnt auf der ganzen Oberfläche der Erde, indem er bestimmte Zeiten und die Grenzen ihres Wohnens festgesetzt, damit sie Gott suchen sollten, ob sie ihn etwa tastend fühlten und fänden, obschon er nicht fern ist von einem jeglichen unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir, wie auch eurer Dichter etliche gesagt haben: Denn dessen Geschlecht auch sind wir. Da wir nun Gottes Geschlecht sind, so müssen wir nicht wähnen, die Gottheit sei Gold oder Silber oder Stein, einem Gebilde der Kunst und menschlicher Erfindung ähnlich. — Die Zeiten der Unwissenheit nun übersehend, gebietet Gott jetzt allen Menschen allenthalben Buße zu tun; denn er hat einen Tag gesetzt, an welchem er den Weltkreis richten wird mit Gerechtigkeit durch einen Mann, den er verordnet und vor allen beglaubigt hat, da er ihn auferweckte von den Toten. Da sie aber von der Auferstehung der Toten hörten, spotteten etliche; und andere sprachen: Wir wollen dich darüber ein ander Mal hören. Und also ging Paulus aus ihrer Mitte. Etliche Männer aber schlossen sich an ihn an, und glaubten, worunter auch Dionysius, der Areopagit, und ein Weib, mit Namen Damaris, und noch andere mit ihnen. Nach diesem schied Paulus von Athen, und kam gen Korinth. Und da er einen gewissen Juden fand, mit Namen Aquila, einen Pontier von Nation, der jüngst aus Italien gekommen samt Priscilla, seinem Weibe, dieweil Klaudius befohlen, daß alle Juden weichen sollten aus Rom, ging er zu ihnen; und weil er Handwerksgenosse war, blieb er bei ihnen, und arbeitete; denn sie waren Zeltmacher ihres Handwerks. Und er redete in der Synagoge jeglichen Sabbat, und überzeugte Juden und Griechen. Als aber Silas und Timotheus herabgekommen aus Mazedonien, war Paulus eifrig begriffen in der Lehre, und verkündigte den Juden Christum Jesum. Da sie sich aber widersetzten und lästerten, sprach er, seine Kleider ausschüttelnd, zu ihnen: Euer Verderben komme auf euer Haupt! Ich bin rein; von nun an werde ich zu den Heiden gehen. Und er ging von dannen, und kam in das Haus eines gewissen Justus mit Namen, der gottesfürchtig war, und dessen Haus an die Synagoge stieß. Krispus aber, der Synagogen - Vorsteher, glaubte an den Herrn samt seinem ganzen Hause; auch viele von den Korinthern, die ihn hörten, wurden gläubig, und ließen sich taufen. Und der Herr sprach im Gesichte bei Nacht zu Paulus: Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht! Denn ich bin mit dir, und niemand wird sich an dir vergreifen, dir Leid zu tun; denn ich habe viel Volkes in dieser Stadt. Er blieb aber ein Jahre und sechs Monde, indem er unter ihnen das Wort Gottes lehrte. Während aber Gallion Statthalter von Achaja war, standen die Juden einmütiglich auf wider Paulus, und führten ihn vor den Richterstuhl, indem sie sagten: Dieser überredet die Menschen dem Gesetze zuwider Gott zu verehren. Da nun Paulus den Mund auftun wollte, sprach Gallion zu den Juden: Wenn es nun eine Ungerechtigkeit oder ein böses Bubenstück wäre, ihr Juden, so hätte ich billigermaßen euch angehört; da es aber eine Streitfrage ist über Lehre und Namen und euer Gesetz, so mögt ihr selbst zusehen; denn über solcherlei will ich nicht Richter sein. Und er trieb sie fort vom Richterstuhle. Es nahmen aber alle Griechen den Synagogenvorsteher Sosthenes, und schlugen ihn vor dem Richterstuhle; und Gallion kümmerte sich darum nichts. Paulus Rückkehr nach Antiochien, und neue Reise durch Galatien und PhrygienNachdem nun Paulus noch geraume Zeit verweilt hatte, nahm er Abschied von den Brüdern, und fuhr hinweg gen Syrien, und mit ihm Priscilla und Aquila, nachdem er sein Haupt geschoren zu Kenchres; denn er hatte ein Gelübde. Er gelangte nun gen Ephesus, und ließ jene daselbst; er aber ging in die Synagoge, und redete zu den Juden. Da sie ihn aber baten längere Zeit bei ihnen zu bleiben, sagte er nicht zu; sondern nahm von ihnen Abschied, indem er sprach: Ich muß durchaus das kommende Fest in Jerusalem feiern; ich werde aber wieder zu euch kommen, so Gott will. Und so fuhr er ab von Ephesus. Und zu Cäsarea gelandet, zog er hinauf (gen Jerusalem), begrüßte die Gemeinde, und zog dann hinab gen Antiochien. Und nachdem er eine Zeitlang sich aufgehalten, zog er aus, und durchzog Stadt für Stadt die galatische Landschaft und Phrygien, indem er alle Jünger bestärkte. Bekehrung des Apollos. Paulus Wirksamkeit und Gefahr zu EphesusEs kam aber ein gewisser Jude, Apollos mit Namen, ein Alexandriner von Nation, ein beredter Mann, gen Ephesus, der stark in der Schrift war. Dieser war unterrichtet in der Lehre des Herrn, und im Geiste glühend, redete und lehrte er genau vom Herrn, ob er schon die Taufe des Johannes allein kannte. Dieser begann auch freimütig zu lehren in der Synagoge. Da ihn aber Aquila und Priscilla gehört, nahmen sie ihn zu sich, und trugen ihm genauer die Lehre Gottes vor. Da er nun nach Achaja ziehen wollte, ermahnten die Brüder in einem Schreiben die Jünger ihn aufzunehmen. Und als er angekommen, nützte er den Gläubigen viel durch die Gnade (Gottes). Denn nachdrücklich widerlegte er die Juden öffentlich, indem er dartat durch die Schrift, daß Jesus der Christus ist. Es geschah aber, während Apollos in Korinth war, daß Paulus, nachdem er die oberen Gegenden durchzogen, gen Ephesus kam. Da fand er etliche Jünger, und sprach zu ihnen: Habt ihr den heiligen Geist empfangen, da ihr gläubig geworden? Sie sprachen zu ihm: Wir haben nicht einmal gehört, ob es einen heiligen Geist gibt. Er sprach zu ihnen: Worauf seid ihr nun getauft? Sie sprachen: Auf die Taufe des Johannes. Paulus sprach: Johannes hat mit der Taufe der Buße getauft, indem er dem Volke sagte, daß sie an den, der nach ihm kommen werde, glauben sollten, das ist an Jesum, den Christum. Da sie das gehört, ließen sie sich taufen auf den Namen des Herrn Jesu. Und als Paulus ihnen die Hände aufgelegt, kam der heilige Geist über sie, und sie redeten in Zungen und prophezeieten. Es waren aber aller der Männer bei zwölfe. Er ging nun in die Synagoge, und lehrte freimütig; und drei Monde hindurch redete er und überzeugte vom Reiche Gottes. Da aber etliche hartnäckig und ungläubig waren, und die Lehre lästerten vor der Menge, so schied er von ihnen, sonderte die Jünger ab, und redete täglich in der Schule eines gewissen Tyrannus. Dieses aber geschah zwei Jahre lang, so daß alle Bewohner Asiens das Wort des Herrn — Jesu, vernahmen, Juden und Griechen. Auch nicht gemeine Wunder tat Gott durch Paulus, so daß man sogar den Kranken von seinem Leibe Tücher und Schurze auflegte, und die Krankheiten von ihnen wichen, und die bösen Geister — von ihnen ausfuhren. Es unterfingen sich aber etliche von den herumziehenden jüdischen Beschwörern über die von bösen Geistern Besessenen den Namen des Herrn Jesu auszusprechen, iudem sie sagten: Ich beschwöre euch bei Jesu, den Paulus verkündet. Es waren aber gewisse Söhne des Skevas, eines jüdischen Hohenpriesters, sieben (an der Zahl,) die solches taten. Aber der böse Geist antwortete, und sprach: Jesum kenne ich, und von Paulus weiß ich; ihr aber, wer seid ihr? Und es sprang der Mensch, in welchem der böse Geist war, über sie her, und überwältigte und mißhandelte sie, daß sie nackt und verwundet entflohen aus selbigem Hause. Dieses aber ward kund allen Juden und Griechen, die zu Ephesus wohnten, und es überfiel sie alle Furcht, und sie priesen den Namen des Herrn Jesu. Viele auch von denen, welche gläubig geworden, kamen, und bekannten und offenbarten ihre Taten. Und manche von denen, so Zauberei getrieben, brachten die Bücher, und verbrannten sie vor aller Augen, und man berechnete ihren Wert, und fand ihn zu fünfzigtausend Drachmen. Also wuchs mit Macht das Wort des Herrn, und nahm zu. Nachdem aber solches geschehen, setzte sich Paulus vor Mazedonien und Achaja zu durchziehen und gen Jerusalem zu reisen, indem er sprach: Wenn ich daselbst gewesen bin, so muß ich auch Rom sehen. Und er sandte nach Mazedonien zwei seiner Gehilfen, Timotheus und Erastus; er selbst blieb noch einige Zeit in Asien. Um selbige Zeit aber entstand ein nicht geringer Aufruhr wegen der Lehre. Nämlich ein gewisser Demetrius mit Namen, ein Silberschmied, der silberne Tempel der Artemis verfertigte, verschaffte den Künstlern nicht geringen Erwerb. Diese versammelte er samt den dabei beschäftigten Arbeitern, und sprach: Ihr Männer, ihr wißt, daß von diesem Erwerbe unser Wohlstand kommt; und ihr seht und hört, daß nicht nur zu Ephesus, sondern fast in ganz Asien dieser Paulus viel Volks beredet und abwendig gemacht hat, indem er spricht: Das sind keine Götter, die mit Händen gemacht werden. Nicht allein aber läuft uns dies Geschäft Gefahr in Verachtung zu kommen, sondern auch der Tempel der großen Göttin Artemis für nichts geachtet zu werden, und auch ihre Herrlichkeit wird vernichtet werden, die ganz Asien und der Erdkreis verehrt. Da sie das aber hörten, wurden sie voll Grimmes, und schrieen: Groß ist die Artemis der Epheser! Und die ganze Stadt ward voll Aufruhr, und sie stürmten einmütiglich ins Theater, indem sie die Mazedonier Kasus und Aristarchus, Paulus Reisegefährten, mitschleppten. Da nun Paulus wollte unter das Volk gehen, ließen ihn die Jünger nicht. Es sandten auch etliche der Astarchen, die seine Freunde waren, zu ihm, und warnten ihn sich nicht ins Theater zu begeben. Die einen riefen nun dies, die anderen jenes, denn die Versammlung war in Verwirrung, und die meisten wußten nicht, weswegen sie zusammengekommen waren. Da zogen sie aus der Menge den Alexander hervor, indem ihn die Juden vorschoben. Alexander winkte mit der Hand, und wollte eine Verteidigungsrede an das Volk halten. Da sie aber inne geworden, daß er ein Jude sei, schrieen sie mit einer Stimme bei zwei Stunden lang: Groß ist die Artemis der Epheser! Da stillte der Kanzler das Volk, und sprach: Ephesische Männer, wer ist denn der Mensch, welcher nicht wüßte, daß die Stadt der Epheser Tempelpflegerin der großen — Göttin Artemis und des vom Himmel gefallenen Bildes ist? Da nun solches unwidersprechlich ist, so geziemt euch ruhig zu sein und nichts Übereiltes zu tun. Denn ihr habt diese Männer hierher geführt, die weder Tempelräuber, noch Lästerer eurer Göttin sind. Wenn nun Demetrius und die Künstler mit ihm eine Klage wider jemanden haben, so werden Gerichtstage gehalten, und es sind Statthalter da: sie mögen einander belangen. Wenn ihr aber wegen anderer Dinge ein Gesuch habt, so wird es in der gesetzlichen Versammlung erledigt werden. Denn wir sind ja in Gefahr des Aufruhrs angeklagt zu werden wegen heute, indem kein Grund vorhanden ist, weswegen wir Rechenschaft geben könnten von diesem Auflaufe. Und nachdem er solches gesprochen, entließ er die Versammlung. Paulus Reise nach Mazedonien und Griechenland, und von da nach JerusalemNachdem nun der Aufruhr sich gelegt, rief Paulus die Jünger zusammen, nahm Abschied, und zog aus, um nach Mazedonien zu reisen. Und da er selbige Gegenden durchzogen, und sie (die Jünger) mit vielen Reden ermahnt hatte, kam er nach Griechenland. Und nach einem Aufenthalte von drei Monden, als ihm, der in Begriff war nach Syrien abzufahren, von den Juden eine Nachstellung bereitet worden, ward er Rats zurückzukehren durch Mazedonien. Es begleiteten ihn aber bis Asien Sopater, Pyrrhus (Sohn), ein Beröer, und von Thessalonichern Aristarchus und Sekundus, und Kajus, ein Derbäer, und Timotheus; und von Asiaten Tychikus und Trophimus. Diese gingen voraus, und erwarteten uns in Troas. Wir aber fuhren von Philippi ab nach den Tagen der ungesäuerten Brote, und kamen zu ihnen binnen fünf Tagen gen Troas, woselbst wir sieben Tage verweilten. Als wir nun am ersten Wochentage versammelt waren, das Brot zu brechen, redete Paulus zu ihnen, indem er des anderen Tages abreisen wollte, und dehnte die Rede bis Mitternacht. Es brannten aber viele Lampen in dem Obergemache, wo wir versammelt waren. Ein gewisser Jüngling nun, mit Namen Eutychus, der auf dem Fenster saß, sank in tiefen Schlaf, während Paulus so lange redete, und fiel, hinabsinkend im Schlafe vom dritten Stockwerke hinunter, und wurde tot aufgehoben. Da ging Paulus hinab, fiel über ihn her, und und umfaßte ihn, und sprach: Macht keinen Lärm; denn seine Seele ist (noch) in ihm. Und er ging wieder hinauf, brach das Brot, aß, redete noch lange bis zur Morgenröte, und ging so hinweg. Deu Jüngling aber brachten sie wieder lebendig herbei, und waren nicht wenig getröstet. Wir nun gingen voraus nach dem Schiffe, und fuhren gen Assus, von wo aus wir Paulus aufnehmen sollten; denn also hatte er es verabredet, indem er zu Lande reisen wollte. Als er nun mit uns zusammentraf zu Assus, nahmen wir ihn auf, und kamen gen Mithlene. Von dannen schifften wir ab, und kamen am folgenden Tage Chios gegenüber. Am anderen Tage landeten wir zu Samos, blieben in Trogyllium über Nacht, und kamen am folgenden Tage gen Miletus. Denn Paulus hatte beschlossen bei Ephesus vorbeizufahren, damit er nicht veranlaßt würde sich aufzuhalten in Asien; denn er eilte, um, wenn es ihm möglich wäre, den Pfingsttag nach Jerusalem zu kommen. Von Miletus aber sandte er gen Ephesus, und rief die Ältesten der Gemeinde herbei. Als sie nun zu ihm gekommen, sprach er zu ihnen: Ihr wißt, wie ich vom ersten Tage an, da ich nach Asien kam, bei euch die ganze Zeit über mich betrug, dem Herrn dienend mit aller Demut unter — vielen Tränen und Versuchungen, die mich trafen durch die Nachstellungen der Juden; wie ich euch nichts, was zu eurem Besten diente, vorenthielt, so daß ich es euch nicht verkündet und gelehrt hätte öffentlich und in den Häusern, indem ich Juden und Griechen ermahnte zur Bekehrung zu Gott und zum Glauben an unsern Herrn Jesum Christum. Und nun siehe, gedrungen im Geiste, reise ich gen Jerusalem, ohne zu wissen, was mir dort begegnen wird; außer daß mir von Stadt zu Stadt der heilige Geist bezeuget, daß Fesseln und Drangsale meiner warten. Aber ich nehme auf nichts Rücksicht, noch halte ich mein Leben hoch, so daß ich meinen Lauf mit Freuden vollende und das Amt, das ich empfangen vom Herrn Jesu, das Evangelium der Gnade Gottes zu bezeugen. — Und nun siehe, ich weiß, daß ihr alle, bei denen durchkommend ich das Reich Gottes verkündete, mein Angesicht nicht wieder schauen werdet. Darum beteure ich euch am heutigen Tage, daß ich rein bin von aller Verderben; denn ich habe ohne Rückhalt euch den ganzen Ratschluß Gottes verkündet. So habt nun Acht auf euch und die ganze Herde, in welcher euch der heilige Geist zu Aufsehern bestellt hat, zu weiden die Gemeinde des Herrn, die er sich erworben mit seinem Blute. Denn ich weiß, daß nach meinem Hinschiede reißende Wölfe unter euch kommen werden, die der Herde nicht schonen; und aus euch selbst werden Männer auftreten, die Verkehrtes reden, um die Jünger nach sich zu ziehen. Darum wacht, eingedenk, daß ich drei Jahre Tag und Nacht nicht aufgehört unter Tränen einen jeglichen zu ermahnen. Und für jetzt empfehle ich euch, Brüder, Gott und dem Worte seiner Gnade, welcher vermag euch weiter zu erbauen und euch Erbteil zu verleihen unter allen Heiligen. Silber und Gold und Kleider habe ich von niemandem begehrt. Ihr wißt selbst, daß für mein Bedürfnis und für die, so bei mir waren, diese meine Hände gesorgt haben. Durchaus zeigte ich euch, daß man also arbeiten und sich der Unvermögenden annehmen müsse, eingedenk der Worte des Herrn Jesu, daß er sprach: Es ist seliger geben denn nehmen. Und da er solches gesprochen, knieete er nieder, und betete mit ihnen allen. Da weinten alle heftig, und fielen dem Paulus um den Hals, und küßten ihn, indem sie besonders das Wort schmerzte, das er gesprochen, daß sie nicht wieder sein Angesicht schauen würden. Und sie geleiteten ihn ans Schiff. Nachdem wir nun von ihnen geschieden, und abgefahren waren, kamen wir gerades Laufes nach Kos, und am folgenden Tage nach Rhodus, und von dannen gen Patara. Und da wir ein Schiff antrafen, das nach Phönizien überfuhr, stiegen wir ein, und fuhren ab. Nachdem wir nun Zypern ansichtig geworden, und es links liegen gelassen, fuhren wir nach Syrien, und liefen zu Tyrus ein; denn dahin lud das Schiff die Fracht aus. Und da wir die Jünger aufgefunden, blieben wir daselbst sieben Tage. Diese sagten zu Paulus durch den Geist, er solle nicht hinaufziehen gen Jerusalem. Als wir aber die Tage zugebracht hatten, zogen wir aus, und reisten fort, indem uns alle samt Weibern und Kindern geleiteten bis hinaus vor die Stadt: da knieeten wir nieder am Strande, und beteten. Und nachdem wir von einander Abschied genommen, stiegen wir ins Schiff; jene aber kehrten nach Hause. Wir vollendeten nun die Fahrt, und gelangten von Tyrus gen Ptolemais, wo wir die Brüder begrüßten, und einen Tag bei ihnen blieben. Und des anderen Tages zogen wir — Paulus und seine Reisegefährten aus, und kamen gen Cäsarea, wo wir ins Haus Philippus, des Evangelisten, gingen, eines der sieben (Helfer), und bei ihm blieben. Dieser aber hatte vier Töchter, Jungfrauen, welche prophezeieten. Und da wir mehrere Tage verweilten, kam ein gewisser Prophet von Judäa herab, mit Namen Agabus. Und als er zu uns kam, nahm er den Gürtel des Paulus, band sich Hände und Füße, und sprach: So spricht der heilige Geist: Den Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden also die Juden in Jerusalem binden und überliefern in die Hände der Heiden. Da wir nun dieses hörten, ermahnten wir samt den Einheimischen, er solle nicht hinaufziehen gen Jerusalem. Paulus aber antwortete: Was tut ihr, daß ihr weint, und mir das Herz bricht? denn nicht nur mich binden zu lassen, sondern auch zu sterben in Jerusalem bin ich bereit für den Namen des Herrn Jesu. Da er sich nun nicht zureden ließ, schwiegen wir, und sprachen: Des Herrn Wille geschehe! Nach diesen Tagen packten wir auf, und zogen hinauf gen Jerusalem. Es gingen aber auch Jünger mit uns von Cäsarea, die uns zu einem gewissen Zyprier Mnason, einem alten Jünger, führten, bei dem wir herbergen sollten. Paulus Gefangennehmung zu Jerusalem und Sendung nach CäsareaAls wir nun zu Jerusalem angekommen, nahmen uns die Brüder mit Freuden auf. Und am folgenden Tage ging Paulus mit uns zu Jakobus, und alle Ältesten kamen dahin. Und nachdem er sie begrüßt, erzählte er alles und jedes, was Gott unter den Heiden getan durch seine Dienstleistung. Da sie das gehört, priesen sie Gott, und sprachen zu ihm: Du siehst, Bruder, wie viele Tausende der Juden sind, welche gläubig geworden, und alle sind Eiferer für das Gesetz. Nun haben sie von dir vernommen, daß du alle unter den Heiden lebenden Juden Abfall lehrst von Mose, und sagst, daß sie ihre Kinder nicht beschneiden sollen, noch wandeln in den Gesetzen. Was ist nun zu tun? Unfehlbar wird eine Menge zusammenkommen; denn sie werden erfahren, daß du gekommen bist. So tue nun dieses, was wir dir sagen: Es sind bei uns vier Männer, die ein Gelübde auf sich haben. Diese nimm zu dir, heilige dich mit ihnen, und trage die Kosten für sie, daß sie sich das Haupt scheren können: so werden alle inne werden, daß an dem, was sie von dir vernommen, nichts ist, sondern daß du selbst auch wandelst in Beobachtung des Gesetzes. Was aber die gläubigen Heiden anlangt, so haben wir in einem Schreiben verordnet, daß sie nichts dergleichen beobachten, sondern nur sich enthalten sollen der Götzenopfer und des Blutes und Erstickten und der Hurerei. Alsdann nahm Paulus die Männer zu sich, und ging am folgenden Tage mit ihnen geheiligt in den Tempel, und kündigte die Erfüllung der Tage der Heiligung an, bis das Opfer dargebracht wäre für einen jeglichen von ihnen. Als aber die sieben Tage (des Gelübdes) zu Ende gingen, sahen ihn die Juden aus Asien im Tempel; die brachten das ganze Volk in Aufruhr, und legten Hand an ihn, indem sie schrieen: Israelitische Männer, zu Hilfe! Das ist der Mensch, welcher alle allenthalben lehrt wider das Volk und das Gesetz und diesen Ort; noch hat er auch sogar Griechen in den Tempel geführt, und diesen heiligen Ort entweihen. Sie hatten nämlich vorher den Epheser Trophimus bei ihm gesehen in der Stadt, von welchem sie meinten, daß ihn Paulus in den Tempel geführt habe. Und es kam die ganze Stadt in Bewegung, und entstand ein Zusammenlauf des Volkes; sie griffen Paulus und schleppten ihn zum Tempel hinaus; und alsbald wurden die Türen verschlossen. Da sie ihn aber töten wollten, kam Anzeige hinauf an den Obersten der Kohorte, daß ganz Jerusalem in Aufruhr sei. Dieser nahm zur Stunde Kriegsknechte und Hauptleute, und lief hinab auf sie zu; als sie aber den Obersten und die Kriegsknechte sahen, hörten sie auf Paulus zu schlagen. Alsdann kam der Oberste hinzu, griff ihn, ließ ihn binden mit zwei Ketten, und fragte, wer er wohl wäre, und was er getan. Es riefen aber die einen dies, die anderen jenes unter dem Volk; und da er nichts Gewisses erfahren konnte wegen des Lärmes, befahl er ihn in das Standlager zu führen. Als er aber auf die Stufen kam, geschah es, daß er von den Kriegsknechten getragen wurde, wegen der Gewalt des Volkes. Denn es folgte die Menge des Volkes, und schrie: Fort mit ihm! Da nun Paulus in das Standlager geführt werden sollte, sagte er zu dem Obersten: Ist es mir erlaubt etwas zu dir zu sprechen? Er sprach: Verstehst du griechisch? Du bist also nicht der Ägypter, der vor diesen Tagen einen Aufstand machte, und die viertausend Meuchelmörder in die Wüste führte? Paulus sprach: Ich bin ein Jude aus Tarsus, Bürger einer nicht unberühmten Stadt Ziliziens. Ich bitte dich aber, erlaube mir zum Volke zu reden! Und als er es erlaubt hatte, trat Paulus auf die Stufen, und winkte mit der Hand dem Volke. Da entstand eine große Stille, und er redete (das Volk) an in hebräischer Sprache, indem er sagte: Brüder und Väter, hört diese meine Verantwortung vor euch! Da sie aber hörten, daß er sie in hebräischer Sprache anredete, beobachteten sie noch mehr Stille. Und er sprach: Ich bin ein Jude, geboren zu Tarsus in Zilizien, aber erzogen in dieser Stadt, zu den Füßen Gamaliels unterrichtet nach der Strenge des väterlichen Gesetzes, und war ein Eiferer für Gott, wie ihr heute alle seid. Ich verfolgte diese Lehre auf den Tod, indem ich Männer und Weiber fesselte und ins Gefängnis überlieferte, wie auch der Hohepriester und die Ältesten alle meine Zeugen sind, von denen ich eben mit Briefen an die Brüder versehen, gen Damaskus reiste, um auch die Dortigen gebunden zu bringen gen Jerusalem, auf daß sie gestraft würden. Es geschah aber, als ich reiste und mich Damaskus nahte, daß um Mittag plötzlich ein starkes Licht vom Himmel mich umstrahlte. Und ich fiel zu Boden, und hörte eine Stimme zu mir sagen: Saul, Saul, warum verfolgst du mich? Ich antwortete: Wer bist du, Herr? Er sprach zu mir: Ich bin Jesus, der Nazaräer, den du verfolgst. Die aber bei mir waren, sahen zwar das Licht, und erschraken; aber die Stimme des, der mit mir redete, hörten sie nicht. Ich sprach nun: Was soll ich tun, Herr? Der Herr sprach zu mir: Stehe auf, und gehe nach Damaskus; und daselbst wird dir alles gesagt werden, was dir verordnet ist zu tun. Da ich aber nicht sehen konnte vor dem Glanze jenes Lichtes, ward ich geleitet von meinen Begleitern, und kam gen Damaskus. Ein gewisser Ananias nun, ein frommer Mann nach dem Gesetze, der von allen (dort) wohnenden Juden ein gutes Zeugnis hatte, kam zu mir, trat herzu, und sprach: Bruder Saul, sei sehend! Und zu selbiger Stunde (ward ich sehend), und blickte ihn an. Und er sprach: Der Gott unsrer Väter hat dich ausersehen seinen Willen zu erkennen und den Gerechten zu schauen und die Stimme seines Mundes zu vernehmen; denn du sollst ihm Zeuge sein bei allen Menschen von dem, was du gesehen und gehört. Und nun, was zauderst du? stehe auf und laß dich taufen, und deine Sünden abwaschen, unter Anrufung seines Namens! Es geschah aber, als ich zurückgekehrt war gen Jerusalem, und im Tempel betete, daß ich in Entzückung geriet, und ihn sah, der zu mir sagte: Eile und gehe schnell aus Jerusalem! denn sie werden dein Zeugnis von mir nicht annehmen. Und ich sprach: Herr, sie selber wissen doch, daß ich die, so an dich glaubten, inS Gefängnis warf und geißelte in den Synagogen. Und als das Blut Stephanus, deines Zeugen, vergossen ward, war auch ich dabei, und hatte Wohlgefallen — an seiner Hinrichtung, und bewahrte die Kleider derer, die ihn umbrachten. Aber er sprach zu mir: Gehe! denn ich will dich in die Ferne unter die Heiden senden. Sie hörten ihn nun an bis zu diesem Worte: dann erhoben sie ihre Stimme, und sagten: Fort von der Erde mit selbigem Menschen! denn er darf nicht leben bleiben. Da sie nun schrieen, und ihre Kleider in die Höhe warfen, und Staub in die Luft streueten, ließ ihn der Oberste in das Standlager führen, und befahl ihn mit Geißelhieben zu peinigen, auj daß er erführe, um welcher Ursache willen sie also gegen ihn schrieen. Als sie ihn aber für die Peitsche hingestreckt hatten, sprach Paulus zu dem dabeistehenden Hauptmanne: Ist es euch erlaubt einen römischen Bürger, und zwar ohne Urteil und Recht, zu geißeln? Da das der Hauptmann hörte, ging er zum Obersten, und berichtete ihm, indem er sagte: Was willst du tun? Dieser Mensch ist ja ein römischer Bürger. Da kam der Oberste herzu, und sprach zu ihm: Sage mir, bist du ein römischer Bürger? Er sprach Ja. Der Oberste antwortete: Ich habe dieses Bürgerrecht für eine große Summe erkauft. Paulus aber sprach: Ich aber bin sogar darin geboren. Alsbald nun ließen von ihm ab, die ihn peinigen wollten; aber der Oberste fürchtete sich auch, da er erfahren, daß er ein römischer Bürger sei, und weil er ihn hatte binden lassen. Des anderen Tages aber, da er mit Gewißheit erfahren wollte, wessen er von Seiten der Juden beschuldigt würde, löste er ihn — von den Fesseln, befahl, daß die Hohenpriester und das ganze Synedrium sich versammelten, führte Paulus hinab, und stellte ihn unter sie. Paulus blickte nun das Synedrium an, und sprach: Meine Brüder! Mit allem guten Gewissen habe ich im Dienste Gottes gewandelt bis auf diesen Tag. Der Hohepriester Ananias aber befahl denen, die neben ihm standen, ihn auf den Mund zu schlagen. Da sprach Paulus zu ihm: Dich wird Gott schlagen, du übertünchte Wand! Du sitzst ja da mich nach dem Gesetze zu richten, und läßt mich widergesetzlich schlagen? Die Umstehenden aber sprachen: Den Hohenpriester Gottes schmähst du? Paulus sprach: Ich wußte nicht, meine Brüder, daß er Hohepriester ist. Denn es steht geschrieben: Den Fürsten deines Volkes sollst du nicht lästern. Da nun Paulus wußte, daß der eine Teil aus Sadduzäern bestand, und der andere aus Pharisäern, rief er im Synedrium: Meine Brüder, ich bin ein Pharisäer, Sohn eines Pharisäers; wegen der Hoffnung der Auferstehung der Toten bin ich vor Gericht gezogen. Als er aber solches gesagt, entstand ein Zwist zwischen den Pharisäern und Sadduzäern, und die Versammlung geriet in Zwiespalt. Denn die Sadduzäer behaupten, es sei keine Auferstehung, noch Engel, noch Geist; die Pharisäer aber behaupten beides. Es entstand nun ein großes Geschrei; und die Schriftgelehrten von der Partei der Pharisäer standen auf, stritten, und sagten: Wir finden nichts Böses an diesem Menschen. Wenn aber ein Geist zu ihm geredet hat oder ein Engel? Da aber viel Zwist entstand, besorgte der Oberste, Paulus möchte von ihnen zerrissen werden, und befahl, daß die Wache herabkommen, ihn aus ihrer Mitte wegnehmen, und in das Standlager führen sollte. Und in der darauf folgenden Nacht erschien ihm der Herr, und sprach: Sei gutes Mutes, — Paulus! Denn wie du in Jerusalem von mir gezeugt hast, also sollst du auch in Rom zeugen. Da es aber Tag geworden, schlugen die Juden sich zusammen, und verfluchten sich weder essen, noch trinken zu wollen, bis sie Paulus getötet hätten. Es waren aber mehr denn vierzig, die diese Verschwörung gemacht hatten. Diese gingen zu den Hohenpriestern und Ältesten, und sprachen: Wir haben uns verflucht nichts genießen zu wollen, bis wir Paulus getötet haben. So zeigt ihr nun samt dem Synedrium dem Obersten an, daß er ihn morgen zu euch herabführen möge, als wolltet ihr seine Sache genauer untersuchen. Wir aber sind bereit, ehe er herankommt, ihn umzubringen. Da aber Paulus Bruderssohn von der Nachstellung gehört hatte, kam er und ging hinein in das Standlager, und berichtete es dem Paulus. Da rief Paulus einen der Hauptleute, und sprach: Diesen Jüngling führe zum Obersten, denn er hat ihm etwas zu berichten. Dieser nun nahm ihn mit, und führte ihn zum Obersten, und sprach: Der gefangene Paulus hat mich gerufen und gebeten diesen Jüngling zu dir zu führen, der dir etwas zu sagen hat. Der Oberste aber nahm ihn bei der Hand, trat bei Seite, und fragte: Was ist's, das du mir zu berichten hast? Er sprach: Die Juden sind eines geworden dich zu bitten, daß du morgen Paulus in das Synedrium hinabführst, als ob sie genauer über ihn untersuchen wollten. Da nun folge ihnen nicht! Denn es stellen ihm von ihnen mehr denn vierzig Männer nach, die sich verflucht haben weder essen noch trinken zu wollen, bis sie ihn umgebracht; und nun sind sie bereit, und erwarten deine Zusage. Der Oberste nun entließ den Jüngling mit dem Befehle niemandem zu sagen, daß du mir dieses angezeigt hast. Und er rief etwa zwei Hauptleute, und sprach: Setzt zweihundert Kriegsknechte in Bereitschaft, daß sie gen Cäsarea ziehen, und siebzig Reiter und zweihundert Lanzenträger, von der dritten Stunde der Nacht an; auch Lasttiere sollten sie bereit halten, daß sie Paulus darauf setzten, und in Sicherheit brächten zum Landpfleger Felix. Und er schrieb einen Brief folgendes Inhalts: Klaudius Lysias dem verehrtesten Landpfleger Felix seinen Gruß. Diesen Mann, der von den Juden ergriffen worden, und von ihnen umgebracht werden sollte, habe ich, mit der Wache hinzukommend, gerettet, da ich vernommen, daß er ein römischer Bürger sei. Als ich nun die Ursache erfahren wollte, warum sie ihn anklagten, führte ich ihn in ihr Synedrium, und fand, daß er wegen einer Streitfrage ihres Gesetzes angeklagt wird, daß er aber keines Verbrechens, das Tod oder Fesseln verdient, schuldig ist. Da mir nun angezeigt worden, daß von den Juden ein Anschlag gegen ihn im Werke sei, habe ich zur Stunde ihn zu dir geschickt, und auch die Ankläger beschieden die Klage gegen ihn bei dir anzubringen. Lebe wohl! Die Kriegsknechte nun nahmen nach dem erhaltenen Befehle Paulus, und führten ihn des Nachts gen Antipatris. Und des anderen Tages ließen sie die Reiter mit ihm ziehen, und kehrten zurück in das Standlager. Und als diese gen Cäsarea gekommen, übergaben sie dem Landpfleger den Brief, und überantworteten ihm auch Paulus. Er las nun, und fragte: aus welcher Provinz er sei; und als er erfuhr, daß er aus Zilizien sei, sprach er: Ich will dich verhören, wenn auch deine Ankläger gekommen sind. Und er befahl ihn im Palaste des Herodes zu bewachen. Paulus Gefangenschaft zu Cäsarea unter FelixNach fünf Tagen nun kam der Hohepriester Ananias hinab nebst den Ältesten und einem gewissen Redner Tertullus, und diese klagten wider Paulus bei dem Landpfleger. Als er nun herbeigerufen worden, begann Tertullus die Anklage, und sagte: Daß wir große Ruhe durch dich genießen und gute Einrichtungen, die für dieses Volk getroffen sind durch deine Vorsicht, erkennen wir allezeit und allenthalben, verehrtester Felix, mit aller Dankbarkeit. Damit ich dich aber nicht länger abhalte, so ersuche ich dich in der Kürze uns anzuhören mit der dir eigenen Güte. Wir haben nämlich diesen Mann als verderblich befunden und Zwist erregend unter allen Juden in der ganzen Welt und Anführer der Sekte der Nazaräer, der auch den Tempel suchte zu entweihen; und wir ergriffen ihn, und wollten ihn nach unsrem Gesetze richten. Da kam aber Lysias, der Oberste, mit vieler Mannschaft hinzu, und führte ihn weg aus unsren Händen, indem er seine Ankläger beschied zu dir zu kommen. Von ihm selbst kannst du, wenn du ihn verhörst alles erfahren, dessen wir ihn anklagen. Es griffen auch die Juden zugleich mit an, und sagten, daß es sich also verhielte. Paulus aber antwortete, da ihm der Landpfleger gewinkt, daß er reden solle: Da ich weiß, daß du seit vielen Jahren unter diesem Volke Richter bist, so verantworte ich mich um so getroster, indem du erfahren kannst, daß mir nicht länger denn zwölf Tage (vergangen) sind, seit ich hinaufzog, um anzubeten in Jerusalem. Und sie fanden mich weder im Tempel mit jemandem redend, oder einen Auflauf des Volks erregend, noch in den Synagogen, noch (sonst) in der Stadt. Auch können sie das nicht beweisen, des sie mich jetzt anklagen. Aber das gestehe ich dir, daß ich nach der Lehre, die sie eine Sekte nennen, also dem väterlichen Gott diene, daß ich an alles glaube, was in dem Gesetze und den Propheten geschrieben steht, indem ich die Hoffnung habe zu Gott, auf die auch diese harren, daß eine Auferstehung der Toten sein werde, der Gerechten und Ungerechten. Darum befleißige auch ich mich ein tadelloses Gewissen zu haben vor Gott und den Menschen allezeit. Nach mehrern Jahren nun kam ich gen (Jerusalem), Allmosen meinem Volke und Opfer zu bringen. Dabei fanden sie mich (als Nasiräer) geheiligt im Tempel, nicht unter Volksauflauf, noch unter Getümmel, Etliche Juden aber aus Asien welche vor dir hätten erscheinen und mich anklagen sollen, wenn sie etwas gegen mich haben. Oder diese selbst mögen sagen, welches Verbrechen sie an mir erfunden, da ich vor dem Synedrium stand, als etwa wegen des einzigen Wortes, das ich ausrief, als ich unter ihnen stand: Wegen der Auferstehung der Toten bin ich heute von euch vor Gericht gezogen. Es beschied sie nun Felix auf eine andere Zeit, da er genauer das die Lehre betreffende kannte, und sprach: Wenn der Oberst Lysias herabgekommen sein wird, will ich über eure Sache erkennen. Und er befahl dem Hauptmanne, daß er in Verwahrung bleiben, und Lösung haben sollte, und niemanden von den Seinigen zu hindern ihm Dienste zu leisten oder zu ihm zu kommen. Nach etlichen Tagen kam Felix samt seinem Weibe Drusilla, einer Jüdin, schickte nach Paulus, und hörte ihn über den Glauben an Christum. Da er aber von Gerechtigkeit und Enthaltsamkeit und vom künftigen Gerichte redete, erschrak Felix, und antwortete: Für jetzt gehe hin; wenn ich aber gelegene Zeit bekomme, will ich dich rufen lassen. Zugleich hoffte er — aber auch, daß ihm von Paulus Geld gegeben würde, damit er ihn losgäbe. Daher schickte er auch öfter nach ihm, und unterredete sich mit ihm. Da aber zwei Jahre umwaren, erhielt Felix zum Nachfolger den Porzius Festus; und da Felix sich bei den Juden Dank verdienen wollte, hinterließ er den Paulus gefangen. Paulus Gefangenschaft unter Festus und seine Appellation an den KaiserDa nun Festus in der Provinz angekommen, ging er nach drei Tagen hinauf von Cäsarea gen Jerusalem. Da klagten der Hohepriester und die Vornehmsten der Juden bei ihm gegen Paulus, und ersuchten ihn, und baten es sich als Gnade aus wider ihn, daß er ihn holen lassen möchte gen Jerusalem, indem sie den Anschlag machten ihn unterwegs zu töten. Festus nun antwortete: Paulus sei in Verwahrung in Cäsarea; und er wolle selbst bald wieder abreisen. Die Gewaltigen nun unter euch, sprach er, mögen mit hinabkommen, und, wenn diesem Manne etwas zur Last fällt, ihn anklagen. Nachdem er sich bei ihnen nicht länger denn (acht) oder zehn Tage, aufgehalten, ging er hinab gen Cäsarea, und des anderen Tages bestieg er den Richterstuhl, und befahl Paulus vorzuführen. Da er aber angekommen war, traten die von Jerusalem hinabgekommenen Juden um ihn herum, und brachten viele und harte Anklagen wider Paulus vor, die sie nicht beweisen konnten, da er sich verantwortete: Weder gegen das Gesetz der Juden, noch gegen den Tempel, noch gegen den Kaiser habe ich etwas gesündigt. Festus aber, der sich bei den Juden Dank verdienen wollte, antwortete und sprach zu Paulus: Willst du hinaufgehen gen Jerusalem, und daselbst über diese Sache zu Gericht stehen vor mir? Paulus aber sprach: Vor dem Richterstuhle des Kaisers stehe ich, wo ich gerichtet werden muß; den Juden habe ich nichts Unrechtes getan, wie du auch besser weißt. Habe ich nun Unrecht, und etwas begangen, was den Tod verdient, so weigere ich mich nicht zu sterben; wenn es aber nichts ist, des diese mich anklagen, so kann mich niemand ihnen Preis geben. Ich rufe den Kaiser an. Alsdann beredete sich Festus mit seinem Rate, und sprach: Du hast den Kaiser angerufen: zum Kaiser sollst du reisen. Als unterdessen etliche Tage vergangen waren, kamen der König Agrippa und Bernice gen Cäsarea, Festus zu begrüßen. Da sie nun etliche Tage daselbst verweilten, legte Festus dem Könige die Angelegenheit des Paulus vor, und sagte: Es ist ein gewisser Mann von Felix gefangen hinterlassen worden, wegen dessen, als ich nach Jerusalem gekommen, der Hohepriester und die Ältesten der Juden Klage anbrachten, und Rechtsurteil gegen ihn verlangten. Ich antwortete ihnen aber, daß es nicht der Römer Sitte sei irgend einen Menschen Preis zu geben — zum Verderben, ehe dem Angeklagten die Kläger vor Augen gestellt seien, und er Gelegenheit zur Verteidigung erhalten hätte wegen der Klage. Als sie sich nun hier versammelt hatten, bestieg ich ohne Aufschub am folgenden Tage den Richterstuhl, und ließ den Mann vorführen. Da aber die Kläger auftraten, brachten sie keine Klage seinetwegen vor, wie ich vermutete; wohl aber gewisse Streitfragen über ihre eigentümliche Gottesverehrung hatten sie gegen ihn und über einen gewissen verstorbenen Jesus, von dem Paulus sagte, er lebe. Da ich nun hinsichtlich der Streitigkeit über solches zweifelhaft war, sagte ich, ob er wolle gen Jerusalem gehen, und daselbst hierüber zu Gericht stehen. Da aber Paulus anrief (und darauf Anspruch machte) in Verwahrung zu bleiben auf des Kaisers Erkenntnis: so befahl ich ihn in Verwahrung zu halten, bis ich ihn zum Kaiser schicken würde. Da sprach Agrippa zu Festus: Ich wünschte selber auch den Menschen zu hören. Er sprach: Morgen sollst du ihn hören. Des anderen Tages nun kamen Agrippa und Bernice mit großem Gepränge, und traten in den Verhörsaal samt den Obersten und Vornehmen der Stadt; und auf Festus Befehl ward Paulus herbeigeführt. Und Festus sprach: König Agrippa und ihr gegenwärtigen Männer alle: Ihr seht diesen, wegen dessen das ganze Volk der Juden mich angegangen zu Jerusalem und hier schreiend, daß er nicht länger leben dürfe. Da ich aber in Erfahrung gebracht, daß er nichts getan, was den Tod verdient; und da auch dieser selbst den Kaiser anrief, so beschloß ich ihn abzusenden. Aber ich weiß dem Herrn nichts Gewisses von ihm zu schreiben: darum habe ich ihn euch vorgeführt, und besonders dir, König Agrippa, damit ich nach geschehenem Verhöre etwas zu schreiben wisse. Denn es scheint mir unpassend einen Gefangenen zu schicken, und nicht auch die Klagen gegen ihn anzuzeigen. Agrippa aber sprach zu Paulus: Es wird dir erlaubt für dich zu reden. Alsdann streckte Paulus die Hand aus, und verantwortete sich also: Über alles, des ich von den Juden beschuldigt werde, König Agrippa, vor dir heute mich verantworten zu dürfen schätze ich mich glücklich, zumal, da du aller unter den Juden bestehenden Gesetze und Streitfragen kundig bist. Daher bitte ich dich mich geduldig anzuhören. Meinen Lebenswandel nun von Jugend auf, den ich von Anfang an unter meinem Volke geführt zu Jerusalem, wissen alle Juden, da sie mich von Anfang an kennen, (wenn sie es bezeugen wollen,) daß ich nach der strengsten Sekte unsres Gottesdienstes, als Pharisäer, gelebt habe. Und nun stehe ich wegen der Hoffnung auf die an unsre Väter von Gott geschehene Verheißung vor Gericht, welche unser ganzes zwölfstämmiges Volk, Nacht und Tag angelegentlich betend, zu erlangen hofft. Wegen dieser Hoffnung, o König Agrippa, bin ich von den Juden angeklagt. Wie? wird es bei euch für unglaublich gehalten, ob Gott Tote erwecke? Ich selbst freilich meinte dem Namen Jesu, des Nazaräers, vieles zuwider tun zu müssen. Was ich auch tat zu Jerusalem; und viele der Heiligen schloß ich ins Gefängnis nach erhaltener Vollmacht von den Hohenpriestern; und wenn sie hingerichtet wurden, gab ich Beifall. Und in allen Synagogen strafte ich sie oft, und zwang sie zu lästern. Und über die Maßen gegen sie wütend, verfolgte ich sie bis in auswärtige Städte. In diesem Geschäfte zog ich auch gen Damaskus mit Vollmacht und Erlaubnis von den Hohenpriestern. Da sah ich Mittags auf dem Wege, o König, vom Himmel ein Licht, glänzender als die Sonne, mich und meine Begleiter umleuchten. Da wir nun alle zu Boden gefallen waren, hörte ich eine Stimme zu mir reden und sagen in hebräischer Sprache: Saul, Saul, warum verfolgst du mich? Schwer wird es dir werden wider den Stachel zu locken. Ich aber sprach: Wer bist du, Herr? Er sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Doch stehe auf, und tritt auf deine Füße! Denn dazu bin ich dir erschienen dich auszuersehen zum Diener und Zeugen des, was du gesehen, und was ich dir offenbaren werde, indem ich dich rette von deinem Volke und den Heiden, zu denen ich dich nun sende, um ihnen die Augen zu öffnen, daß sie sich bekehren von der Finsternis; zum Lichte und von der Macht des Satans zu Gott, daß sie Vergebung der Sünden empfangen und Erbteil unter den Heiligen, durch den Glauben an mich. Daher, König Agrippa, war ich nicht ungehorsam der himmlischen Erscheinung; sondern denen zu Damaskus zuerst und zu Jerusalem und im ganzen Lande der Juden und den Heiden verkündete ich Buße zu tun und sich zu Gott zu bekehren und der Buße würdige Werke zu tun. Deswegen griffen mich die Juden im Tempel, und suchten mich zu töten. Da mir nun Beistand von Gott zu Teil geworden, so lebe ich bis auf diesen Tag, und lege Zeugnis ab vor Klein und Groß, nichts anders lehrend als wovon die Propheten geredet, daß es geschehen werde, und Mose: ob der Christus dem Leiden unterworfen sei, ob er, zuerst von den Toten auferstanden, Licht verkünden werde dem Volke und den Heiden. Da er aber also sich verantwortete, sprach Festus mit lauter Stimme: Du rasest, Paulus: deine große Gelehrsamkeit bringt dich zur Raserei! Er aber sprach: Ich rase nicht, Verehrtester Festus, sondern Worte der Wahrheit und Besonnenheit rede ich. Denn von diesen Dingen weiß der König, zu dem ich auch freimütig rede; denn daß ihm nichts von diesen Dingen unbekannt sein kann, bin ich überzeugt: es ist ja nicht im Winkel geschehen. Glaubst du den Propheten, König Agrippa? Ich weiß daß du glaubst. Agrippa aber sprach zu Paulus: In kurzer Zeit willst du mich überreden ein Christ zu werden! Paulus aber — sprach: Ich wünschte wohl zu Gott, daß über kurz oder lang nicht nur du, sondern auch alle, die mich heute hören, solche werden mögen, wie ich bin, diese Fesseln ausgenommen. Es stand nun der König und der Landpfleger und Bernice und die bei ihm saßen, auf; und da sie hinweggegangen, redeten sie mit einander, und sagten: Dieser Mensch treibt nichts, was Tod oder Fesseln verdient. Agrippa aber sprach zu Festus: Dieser Mensch hätte können losgelassen werden, hätte er nicht den Kaiser angerufen. Paulus Reise von Cäsarea nach RomAls es nun bestimmt war, daß wir abfahren sollten nach Italien, übergaben sie Paulus und etliche andere Gefangene einem Hauptmann, mit Namen Julius, von der kaiserlichen Kohorte. Wir bestiegen aber ein adramyttenisches Schiff, mit dem wir nach den Seestädten Asiens schiffen sollten, und fuhren ab, begleitet von Aristarchus, einem Mazedonier, aus Thessalonich. Am folgenden Tage liefen wir zu Sidon ein; und da Julius den Paulus menschenfreundlich behandelte, erlaubte er ihm zu den Freunden zu gehen, und (ihre) Pflege zu genießen. Von dannen fuhren wir ab, und schifften unter Zypern hin, weil uns die Winde zuwider waren. Und nachdem wir das Meer von Zilizien und Pamphylien durchschifft hatten, kamen wir gen Myra in Lycien; und als der Hauptmann daselbst ein alexandrinisches Fahrzeug fand, das nach Italien fuhr, brachte er uns auf dasselbe. Da wir aber geraume Zeit langsame Fahrt hatten, und mit Mühe gen Knidus gekommen waren, wo uns der Wind nicht anließ: so schifften wir unter Kreta hin, bei Salmone vorbei. Mit Mühe fuhren wir an der Küste hin, und kamen an einen Ort, der Schönhafen heißt, in dessen Nähe die Stadt Lassa liegt. Als aber unterdessen geraume Zeit vergangen, und die Fahrt schon unsicher war, weil auch die Fasten schon vorüber waren, ermahnte Paulus, und sagte zu ihnen: Ihr Männer, ich sehe, daß die Fahrt mit Ungemach und großem Verluste, nicht nur der Ladung und des Fahrzeugs, sondern auch unsres Lebens verbunden sein wird. Der Hauptmann aber gehorchte dem Steuermann und Schiffsherrn mehr als dem, was Paulus sagte. Und da der Hafen nicht wohlgelegen war zum Überwintern, so waren die meisten des Rates von dannen zu schiffen, ob sie vielleicht bis nach Phönix gelangen könnten, einem Hafen von Kreta, der gegen Süd- und Nordwest hin liegt, um daselbst zu überwintern. Da nun ein sanfter Südwind wehte, meinten sie ihren Vorsatz schon erreicht zu haben, lichteten die Anker, und fuhren näher an der Küste von Kreta hin. Nicht lange nachher aber stieß ein Sturmwind gegen die Insel, der Euroklydon (Breit-Woge) heißt; und da das Schiff, dahingerissen, dem Winde nicht widerstehen konnte, gaben wir uns Preis, und fuhren dahin. Nachdem wir nun an einem Inselchen, mit Namen Klaube, vorbeigelaufen waren, konnten wir kaum des Bootes mächtig werden. Dieses zogen sie heran, und wandten Notmittel an, indem sie das Schiff (mit Tauen) unterbanden; und da sie fürchteten auf die (afrikanische) Sandbank geworfen zu werden, ließen sie das Zeug herab, und fuhren so hin. Da wir aber entsetzlich vom Sturme hin und her getrieben wurden, machten sie am folgenden Tage eine Entladung, und am dritten Tage warfen wir eigenhändig das Schiffsgeräte aus. Da aber weder Sonne noch Sterne schienen mehrere Tage lang, und ein heftiger Sturm anhielt, so verschwand vollends alle Hoffnung unsrer Rettung. Da nun niemand Nahrung zu sich nahm, trat Paulus unter sie, und sprach: Ihr hättet freilich, ihr Männer, mir Gehör gebend, nicht von Kreta abfahren, und dieses Ungemach und diesen Verlust ersparen sollen. Aber für jetzt ermahne ich euch gutes Muts zu sein; denn keine Seele von euch wird verloren gehen, außer allein das Fahrzeug. Denn in dieser Nacht erschien mir ein Engel des Gottes, dem ich angehöre, dem ich auch diene, und sagte: Fürchte dich nicht, Paulus! Du sollst vor den Kaiser treten, und siehe, Gott hat dir alle geschenkt, die mit dir schiffen. Darum seid gutes Mutes, ihr Männer! Denn ich vertraue Gott, daß es so sein wird, wie mir gesagt worden. Wir werden aber an eine Insel getrieben werden. Als es aber die vierzehnte Nacht war, während wir auf dem adriatischen Meere herumgetrieben wurden, vermuteten die Schiffer um Mitternacht, daß sie sich einem Lande näherten. Und da sie das Senkblei auswarfen, fanden sie zwanzig Klafter; und da sie es in einiger Entfernung wieder auswarfen, fanden sie fünfzehn Klafter. Und weil wir fürchteten auf Klippen zu stoßen, so warfen sie vom Hinterteile vier Anker aus, und wünschten, daß es Tag werden möchte. Da aber die Schiffer entfliehen wollten aus dem Schiffe, und das Boot ins Meer ließen, unter dem Vorwande auch vom Vorderteile Anker auszuwerfen: sprach Paulus zum Hauptmann und den Kriegsknechten: Wenn diese nicht im Schiffe bleiben, so könnt ihr nicht gerettet werden. Alsdann hieben die Kriegsknechte die Seile des Bootes ab, und ließen es fallen. Bis es nun Tag ward, ermahnte Paulus alle Speise zu sich zu nehmen, und sagte: Vierzehn Tage lang habt ihr gewartet, und ohne Nahrung zugebracht, und nichts zu euch genommen. Darum ermahne ich euch Speise zu euch zu nehmen; denn dies dient zu eurer Rettung. Denn keinem von euch wird ein Haar vom Haupte verloren gehen. Und nachdem er solches gesprochen, nahm er Brot, sprach ein Dankgebet zu Gott im Angesichte aller, brach es, und begann zu essen. Da faßten alle Mut, und nahmen ebenfalls Speise zu sich. Es waren aber unser im Schiffe zweihundert sechs und siebzig Seelen. Nachdem sie sich nun mit Speise gesättigt, erleichterten sie das Schiff, und warfen die Lebensmittel ins Meer. Als es nun Tag geworden, erkannten sie das Land nicht; aber einen Busen bemerkten sie mit bequemem Strande, woran sie das Schiff wo möglich, antreiben wollten. Und ss kappten sie die Anker, und ließen sie ins Meer, indem sie zugleich die Bande der Steuerruder lösten; und das Segel gegen den Wind gerichtet, hielten sie auf den Strand. Sie trieben aber auf eine Erdzunge, und stießen mit dem Schiffe auf, so daß das Vorderteil unbeweglich aufsitzen blieb, und das Hinterteil von der Gewalt der Wellen auseinanderging. Die Kriegsknechte faßten nun den Anschlag die Gefangenen zu töten, damit sich niemand durch Schwimmen retten könnte. Der Hauptmann aber, der Paulus retten wollte, hinderte sie an ihrem Vorhaben, und befahl, daß, wer schwimmen könnte, sich zuerst ins Wasser stürzen sollte, und ans Land zu kommen suchen, und die übrigen teils auf Brettern, teils auf anderen Stücken des Schiffes. Und also geschah es, daß alle sich ans Land retteten. Als sie nun gerettet waren, da erfuhren sie, daß die Insel Melite heiße. Die fremden Einwohner aber bewiesen uns ungewöhnliche Menschenliebe; denn sie zündeten ein Feuer an, und nahmen alle zu sich wegen des eingetretenen Regens und wegen der Kälte. Da nun Paulus einen Haufen Reiser zusammengerafft, und auf das Feuer gelegt hatte, kam der Hitze wegen eine Otter hervor, und heftete sich an seine Hand. Wie aber die Einwohner das Tier an seiner Hand hängen sahen, sagten sie zu einander: Gewiß ist der Mensch ein Mörder, den, da er sich aus dem Meere gerettet, die göttliche Rache nicht hat leben lassen. Er nun schleuderte das Tier in das Feuer, und erlitt keinen Schaden. Sie aber erwarteten, er werde aufschwellen, oder sogleich tot niederfallen; da sie aber lange warteten, und sahen, daß ihm nicht Übles geschah, kamen sie auf andere Gedanken, und sagten, er sei ein Gott. In der Umgebung jenes Ortes aber waren die Landgüter des Vornehmsten der Insel, mit Namen Poplius: dieser nahm uns auf, und bewirtete uns drei Tage freundlich. Es geschah aber, daß der Vater des Poplius an Fieberanfällen und an der Ruhr krank darnieder lag. Zu ihm kam Paulus hinein, und heilte ihn, unter Gebet und Auflegung der Hände. Als dieses nun geschehen, kamen auch die übrigen Kranken auf der Insel herbei, und wurden geheilt. Diese erwiesen uns viele Ehren, und da wir abfuhren, versahen sie uns mit dem Nötigen. Nach drei Monden nun fuhren wir ab auf einem alerandrinischen Schiffe, das auf der Insel überwintert hatte, und die Dioskuren als Zeichen führte. Und wir liefen zu Syrakus ein, und blieben drei Tage. Von dannen schifften wir herum, und gelangten gen Rhegium; und da am nächsten Tage ein Südwind sich erhob, kamen wir den zweiten Tag nach Puteoli. Daselbst fanden wir Brüder, und wurden ersucht sieben Tage bei ihnen zu bleiben; und so kamen wir nach Rom. Von dannen kamen die Brüder, die von uns gehört, uns entgegen bis nach Appium-Forum und Tres-Tabernä. Als Paulus diese sah, dankte er Gott und faßte Mut. Paulus Gefangenschaft zu RomDa wir nun gen Rom gekommen, überantwortete der Hauptmann die Gefangenen dem Befehlshaber der Leibwache; dem Paulus aber wurde erlaubt für sich zu bleiben mit dem ihn bewachenden Soldaten. Es geschah aber nach drei Tagen, daß er die vornehmsten Juden zusammenrief. Und da sie zusammengekommen, sagte er zu ihnen: Meine Brüder, obschon ich nichts dem Volke oder den väterlichen Gesetzen zuwider getan, bin ich gefangen von Jerusalem überliefert worden in die Hände der Römer. Diese, nachdem sie mich verhört, wollten mich loslassen, darum weil keine Schuld des Todes an mir gefunden wurde. Da aber die Juden widersprachen, ward ich gezwungen den Kaiser anzurufen, nicht als hätte ich eine Klage gegen mein Volk zu führen. Wegen dieser Ursache nun habe ich euch herbeigerufen, um euch zu sehen und zu euch zu sprechen; denn um der Hoffnung Israels willen trage ich diese Kette. Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben weder Briefe über dich aus Judäa empfangen, noch ist irgend ein Bruder gekommen, der Böses von dir verkündet oder geredet hätte. Wir wünschen aber von dir zu hören, was deine Meinung ist; denn von dieser Sekte ist uns bekannt, daß sie allenthalben Widerspruch findet. Nachdem sie ihm nun einen Tag gesetzt, kamen mehrere zu ihm in die Herberge, denen er die Lehre vom Reiche Gottes vortrug und bezeugte, und sie zu überzeugen suchte von Jesu aus dem Gesetze Mose's und den Propheten, vom Morgen bis zum Abend. Und etliche wurden von dem, was er sagte, überzeugt; andere aber blieben ungläubig. Sie gingen nun, unter einander mißhellig, fort, indem Paulus noch ein Wort sprach: Recht hat der heilige Geist geredet durch den Propheten Jesaja zu unsren Vätern, da er sagt: Gehe hin zu diesem Volke, und sprich: Hören sollt ihr, aber nicht verstehen; und sehen sollt ihr, aber nicht erkennen. Denn verstockt ist das Herz dieses Volkes, und mit ihren Ohren hören sie schwer, und ihre Augen sind erblindet, daß sie nicht sehen mit ihren Augen, und mit ihren Ohren hören, und mit dem Herzen fühlen, und sich bekehren, und ich sie heile, Kund sei es euch nun, daß den Heiden das Heil Gottes gesandt worden; die werden auch hören. Und nachdem er solches gesprochen, gingen die Juden fort, und hatten großen Wortwechsel unter einander. Er blieb aber zwei ganze Jahre in eigener Mietwohnung, und empfing alle, die zu ihm kamen, indem er das Reich Gottes verkündete, und von Christo lehrte mit aller Freimütigkeit, ungehindert. Eingang. Von des Apostels Reise nach RomPaulus, Diener Jesu Christi, berufener Apostel, auserlesen für das Evangelium Gottes, welches er vorherverheißen durch seine Propheten in den heiligen Schriften, von seinem Sohne, der dem Fleische nach aus dem Samen Davids geboren, dem Geiste der Heiligkeit nach als Sohn Gottes mächtiglich erwiesen ist durch (seine) Auferstehung von den Toten, von Jesu Christo, unsrem Herrn, durch welchen wir Gnade und Apostelamt erhalten haben, zur Bewirkung des Gehorsams gegen den Glauben unter allen Völkern, zur Verherrlichung seines Namens, unter welchen auch ihr Berufene Jesu Christi seid, allen in Rom befindlichen Geliebten Gottes, berufenen Heiligen: Gnade euch und Heil von Gott, unsrem Vater, und dem Herrn Jesu Christo! Zuvörderst danke ich meinem Gott durch Jesum Christum um euer aller willen, daß euer Glaube gerühmt wird in der ganzen Welt. Denn Gott ist mein Zeuge, welchem ich diene in meinem Geiste im Evangelium seines Sohnes, wie ich unablässig euer gedenke, und allezeit in meinem Gebete flehe, ob es mir endlich einmal gelingen möge mit Gottes Willen zu euch zu kommen. Denn mich verlangt euch zu sehen, auf daß ich euch eine geistliche Gabe erteile, um euch zu befestigen, das heißt: um mich zugleich mit zu stärken unter euch durch gemeinschaftlichen Glauben, den euren und meinen. Ihr müßt aber wissen, Brüder, daß ich mir oftmals vorgesetzt zu euch zu kommen, (und bis jetzt bin ich daran verhindert worden,) um auch bei euch eine Frucht zu haben, so wie auch unter den übrigen Völkern. Griechen und Nichtgriechen, Weisen und Unverständigen bin ich verpflichtet: und so bin ich, soviel an mir ist, bereitwillig auch euch in Rom das Evangelium zu verkündigen. Denn ich schäme mich des Evangeliums — Christi nicht; denn es ist eine Kraft Gottes zum Heil für alle, die daran glauben, Juden zuerst und Griechen. Denn Gerechtigkeit Gottes wird in ihm geoffenbarer aus dem Glauben für den Glauben, so wie geschrieben steht: Der Gerechte wird durch Glauben leben. Von dem Heile, welches das Evangelium bringt. Vom menschlichen Verderbnis, sowohl der Heiden als der Juden, und der einzigen Rechtfertigung durch den GlaubenDenn geoffenbart wird Gottes Zorn vom Himmel wider jegliche Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit aufhalten. Denn die Erkenntnis; von Gott ist in ihnen offenbar; nämlich Gott offenbarte es ihnen; nämlich seine unschaubaren Eigenschaften werden seit der Schöpfung der Welt in (seinen) Werken durch Nachdenken geschauet, seine ewige Macht und Göttlichkeit: so daß sie keine Entschuldigung haben. Denn obgleich sie Gott kannten, so ehrten sie ihn doch nicht als Gott, oder dankten ihm; sondern verfielen in eitle Gedanken, und ihr unverständiges Herz verfinsterte sich. Indem sie sich für Weise ausgaben, wurden sie Toren, und vertauschten die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes mit der Ähnlichkeit eines Bildes von einem vergänglichen Menschen und von Vögeln und Tieren und Würmern. Darum auch gab sie Gott, bei den Lüsten ihres Herzens, der Unzucht Preis, daß ihre Leiber wechselseitig geschändet würden, sie, welche den wahren Gott mit Lügengötzen vertauschten, und das Geschöpf anbeteten und verehrten vor dem Schöpfer, welcher gepriesen sei in Ewigkeit, Amen! Um deswillen gab sie Gott schändlichen Lüsten Preis. Denn ihre Weiber verwandelten den natürlichen Genuß in den unnatürlichen; und gleicherweise verließen auch die Männer den natürlichen Genuß des Weibes, und entbrannten in ihrer Begierde gegen einander, indem sie Mann mit Mann Schändlichkeiten übten, und so den gebührenden Lohn ihres Irrwahnes an sich selber empfingen. Und so wie sie die Kenntnis Gottes verwarfen, so gab sie Gott einem verworfenen Sinne Preis, zu tun, was sich nicht ziemt, so daß sie voll waren jeglicher Ungerechtigkeit, Hurerei, Schalkheit, Habsucht, Bosheit; voll Neid, Mord, Zank, Arglist, Tücke; Ohrenbläser, Verleumder, ruchlos, übermütig, hoffärtig, prahlsüchtig, erfinderisch in Bubenstücken, ungehorsam gegen die Eltern, gewissenlos, treulos, lieblos, unversöhnlich, unbarmherzig; sie, welche, obgleich den Rechtsspruch Gottes kennend, daß die, so dergleichen tun, des Todes würdig sind, selbigen nicht nur tun, sondern auch an anderen, die es tun, ihr Wohlgefallen haben. Darum bist du nicht zu entschuldigen, jeglicher Mensch, der du richtest! Denn indem du den anderen richtest, so verdammst du dich selbst; denn du tust dasselbe, der du richtest. Wir wissen aber, daß das Gericht Gottes der Wahrheit gemäß die trifft, die solches tun. Meinest du aber, o Mensch, der du die, so dergleichen tun, richtest, und selbigen tust, daß du dem Gerichte Gottes entfliehen werdest? Oder verachtest du seine überschwengliche Güte und Geduld und Langmut, verkennend, daß Gottes Güte dich zur Buße führt? Vermöge deiner Verstocktheit und deines unbußfertigen Herzens aber häufst du dir Zorn auf den Tag des Zornes und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes, welcher einem jeglichen bezahlen wird nach seinen Werken: denen, welche durch Standhaftigkeit in gutem Werke nach Herrlichkeit und Ehre und Unvergänglichkeit streben, ewiges Leben; den Widerspenstigen aber und denen, welche der Wahrheit unfolgsam sind, der Ungerechtigkeit aber folgen, Grimm und Zorn. Drangsal und Angst über alle Menschenseelen, welche Böses üben, über Juden zuerst und Griechen; Herrlichkeit aber und Ehre und Heil allen, die Gutes üben, Juden zuerst und Griechen. Denn es ist kein Ansehen der Person bei Gott. Denn wer ohne Gesetz gesündigt hat, wird ohne Gesetz auch umkommen; und wer unter dem Gesetze gesündigt hat, wird durch das Gesetz gerichtet werden; denn nicht die Hörer des Gesetzes gelten für gerecht bei Gott, sondern die Täter des Gesetzes werden gerechtfertigt werden. Denn wenn die Heiden, die das Gesetz nicht haben, von Natur tun, was das Gesetz befiehlt, so sind diese, da sie das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz, da sie ja zeigen, daß das Werk des Gesetzes in ihre Herzen geschrieben ist, indem zugleich ihr Gewissen Zeugnis gibt, und wechselsweise die Gedanken anklagen oder auch entschuldigen, am Tage, wenn Gott das Verborgene der Menschen richten wird, nach meinem Evangelium, durch Jesum Christum. Wenn du aber ein Jude heißest, und dich (ver)steifst auf das Gesetz, und dich Gottes rühmst, und kennst den Willen (desselben), und vom Gesetze belehrt, zu prüfen weißt, was recht und unrecht sei; wenn du dir zutrauest Wegweiser der Blinden zu sein, Licht derer, die in Finsternis sind, Unterweiser der Unverständigen, Lehrer der Einfältigen, der den Inbegriff der Einsicht und Wahrheit im Gesetze besitze — der du nun andere lehrst, du lehrst dich nicht selber? der du predigst nicht zu stehlen, du stiehlst? der du befiehlst nicht die Ehe zu brechen, du brichst die Ehe? der du die Götzen verabscheuest, du bist Tempelräuber? der du dich des Gesetzes rühmst, du entehrst Gott durch Übertretung des Gesetzes? Denn der Name Gottes wird um euretwillen gelästert unter den Völkern, wie geschrieben steht. Die Beschneidung nämlich nützt wohl, wenn du das Gesetz tust; wenn du aber Übertreter des Gesetzes bist, so ist deine Beschneidung Vorhaut geworden. Wenn nun der Unbeschnittene die Rechte des Gesetzes beobachtet, wird ihm seine Vorhaut nicht für Beschneidung gerechnet werden? und richten werden die von Natur Unbeschnittenen, die das Gesetz ausüben, dich, der du bei Schrift und Beschneidung Übertreter des Gesetzes bist? Denn nicht, wer es im Äußern ist, ist ein Jude, noch die es im Äußern, am Fleische, ist, ist Beschneidung; sondern wer im Innern ein Jude ist, und die Beschneidung des Herzens, im Geiste, nicht im Buchstaben: ein solcher hat sein Lob nicht von Menschen, sondern von Gott. Welches ist nun der Vorteil der Juden? oder welches der Nutzen der Beschneidung? Vieles in allem Betracht. Zuvorderst nämlich, daß ihnen die Aussprüche Gottes anvertrauet worden. Denn wie? wenn etliche treulos waren, wird ihre Treulosigkeit die Treue Gottes aufheben? Das sei ferne! vielmehr muß Gott wahrhaft sein, jeglicher Mensch aber falsch, so wie geschrieben steht: Auf daß du gerecht seiest in deinen Sprüchen, und siegest, wenn du gerichtet wirst. Wenn nun aber unsre Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit ins Licht setzt, was sollen wir sagen? Ist Gott nicht ungerecht, wenn er Strafe verhängt? (Ich rede nach Menschenweise.) Das sei ferneI wie könnte sonst Gott die Welt richten? Denn wenn die Wahrhaftigkeit Gottes durch meine Falschheit größer erschienen ist zu seiner Verherrlichung, warum werde auch ich noch als Sünder gerichtet? Und (warum) sollen wir nicht tun, wie man uns verleumdet, und etliche vorgeben, daß wir sagen: Laßt uns das Böse tun, auf daß das Gute (daraus) komme? Solcher Strafe wäre gerecht. Wie nun? haben wir Vorzug? Ganz und gar nicht! Denn wir haben vorher Juden und Griechen alle angeklagt unter der Sünde zu sein, so wie geschrieben steht: Keiner ist gerecht, auch nicht einer; keiner ist vernünftig, keiner, der Gott verehre. Alle sind abgewichen, allzumal verdorben; keiner, der da Gutes tue, auch nicht einer. Ein offenes Grab ist ihre Kehle, mit ihren Zungen trügen sie; Otterngift ist unter ihren Lippen, Ihr Mund ist voll Fluch und Bitterkeit. Schnell sind ihre Füße, Blut zu vergießen; Verwüstung und Verderben ist auf ihren Wegen, und den Weg des Friedens kennen sie nicht. Furcht Gottes ist nicht vor ihren Augen. Wir wissen aber, daß, was das Gesetz spricht, es denen unter dem Gesetze sagt, auf daß jeglicher Mund verstumme, und alle Welt strafbar sei vor Gott. Denn durch Werke des Gesetzes wird kein Mensch gerechtfertigt vor ihm; denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde. Nun aber ist, ohne das Gesetz, Gerechtigkeit Gottes geoffenbart, von welcher Zeugnis gegeben wird von dem Gesetze und den Propheten; und zwar Gerechtigkeit Gottes durch den Glauben an Jesum Christum für alle und auf alle, die da glauben; denn es ist kein Unterschied. Denn alle haben gesündigt, und ermangeln des Ruhmes bei Gott, und werden gerechtfertigt umsonst durch seine Gnade, mittelst der Erlösung in Christo Jesu, welchen Gott dargestellt als Sühnopfer, mittelst des Glaubens, durch sein Blut, zum Erweise seiner Gerechtigkeit wegen des Hingehenlassens der vorher geschehenen Sünden, unter der Nachsicht Gottes; zum Erweise seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, daß er gerecht sei, und die, so an Jesum glauben, rechtfertige. Wo bleibt nun das Rühmen? es ist ausgeschlossen. Durch welches Gesetz? durch das der Werke? Nein! sondern durch das Gesetz des Glaubens. Denn wir halten dafür, dzß der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt wird, ohne des Gesetzes Werke. Oder gehört Gott nur den Juden an? nicht — aber auch den Heiden? Ja! auch den Heiden, sintemal Gott einer ist, welcher die Beschnittenen rechtfertigen wird durch den Glauben, und die Unbeschnittenen mittelst des Glaubens. So heben wir nun das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! sondern wir richten das Gesetz auf. Beweis der Übereinstimmuug dieser Lehre mit dem alten TestamentWas können wir nun sagen daß unser Vater Abraham erlangt habe dem Fleische nach (durch Beschneidung und Gesetzeswerke)? (Nichts hat er erlangt). Denn wenn Abraham durch Werke gerecht erfunden ward, so hat er Ruhm (bei Menschen), aber nicht gegen Gott. Denn was sagt die Schrift? Abraham aber glaubte Gott, und es ward ihm zur Gerechtigkeit gerechnet. Dem aber, der mit Werken umgeht, wird der Lohn nicht gerechnet aus Gnade, sondern aus Schuldigkeit; dem aber, der nicht mit Werken umgeht, sondern glaubt an den, welcher den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet. Wie denn auch David den Menschen selig preist, dem Gott Gerechtigkeit zurechnet ohne Werke: Selig, deren Missetaten verziehen, und deren Sünden bedeckt sind; selig der Mann, dem der Herr die Sünde nicht zurechnet. Diese Seligpreisung nun, geht sie auf die Beschneidung, oder auch auf die Vorhaut? (Allerdings!) Wir sagen nämlich, daß dem Abraham der Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet ward. Wie ward er ihm nun angerechnet? als er in der Beschneidung war, oder in der Vorhaut? Nicht in der Beschneidung, sondern in der Vorhaut; und er empfing das Zeichen der Beschneidung, als Siegel der Gerechtigkeit durch den Glauben, den in der Vorhaut (bewiesenen), auf daß er Stammvater wäre aller, die in der Vorhaut glauben, auf daß die Gerechtigkeit auch ihnen zugerechnet würde, und auch der Stammvater der Beschnittenen, für diejenigen, welche nicht bloS die Beschneidung haben, sondern auch in den Fußstapfen des von unsrem Vater Abraham in der Vorhaut bewiesenen Glaubens wandeln. Denn nicht durch das Gesetz ward die Verheißung dem Abraham oder seinem Samen, daß er Erbe der Welt werden solle, sondern durch die Gerechtigkeit des Glaubens. Denn wenn die, welche das Gesetz haben, Erben sind, so ist der Glaube zu nichte gemacht, und die Verheißung aufgehoben. Denn das Gesetz bewirkt Zorn; denn wo kein Gesetz, da ist auch keine Übertretung. Darum kommt das Erbe durch Glauben, auf daß aus Gnade, damit die Verheißung bestehe für allen Samen, nicht blos für den, der das Gesetz hat, sondern auch für den, der den Glauben Abrahams hat, welcher unser aller Vater ist, (so wie geschrieben steht: Denn zum Vater vieler Völker hab' ich dich gemacht,) vor dem Gott, dem er glaubte, der die Toten belebt, und das nicht Seiende als seiend hervorruft. Gegen Hoffnung auf Hoffnung glaubte er, auf daß er Vater vieler Völker würde, nach dem Spruche: Also soll dein Same sein; und, weil er nicht schwach im Glauben war, betrachtete er nicht seinen schon abgelebten Körper, da er fast hundertjährig war, noch das Abgelebtsein des Mutterleibes der Sara; an der Verheißung Gottes zweifelte er nicht in Unglauben, sondern ward stark im Glauben, Gott die Ehre gebend, und fest überzeugt, daß er, was er verheißen, auch Macht habe zu erfüllen. Darum ward es ihm auch zur Gerechtigkeit gerechnet. Es ward aber nicht blos um seinetwillen geschrieben, daß es ihm zugerechnet worden, sondern auch um unsretwillen, denen es auch zugerechnet werden soll, wenn wir glauben an den, welcher Jesum, unsren Herrn, auferweckt hat von den Toten, welcher hingegeben ward um unsrer Vergehungen willen, und auferweckt um unsrer Rechtfertigung willen. Selige Wirkungen dieser RechtfertigungDa wir nun gerechtfertigt sind durch den Glauben, so haben wir Frieden mit Gott mittelst unsres Herrn Jesu Christi, mittelst dessen wir auch den Zutritt erhalten haben durch den Glauben zu dieser Gnade, in der wir stehen; und rühmen uns der Hoffnung auf die Herrlichkeit bei Gott. Und dies nicht allein, sondern wir rühmen uns auch der Drangsale, wohl wissend, daß die Drangsal Sündhaftigkeit bewirkt, die Standhaftigkeit aber Bewährung, und die Bewährung Hoffnung, die Hoffnung aber nicht zu Schanden werden läßt; denn die Liebe Gottes hat sich ergossen in unsre Herzen durch den heiligen Geist, der uns verliehen worden. Denn Christus ist ja, da wir noch elend waren, zur bestimmten Zeit für (uns) Gottlose gestorben. Kaum nämlich wird jemand für einen Gerechten sterben; (für den Guten freilich möchte vielleicht jemand noch es unternehmen zu sterben;) es erweist aber Gott seine Liebe gegen uns, daß, da wir noch Sünder waren, Christus für uns gestorben ist. Um so vielmehr nun werden wir, da wir jetzt durch sein Blut gerechtfertigt sind, durch ihn gerettet werden vom Zorne. Denn so wir, da wir Feinde waren, mit Gott ausgesöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes: wie viel mehr werden wir, da wir ausgesöhnt sind, gerettet werden durch sein Leben. Und dies nicht allein, sondern wir rühmen uns auch Gottes mittelst unsres Herrn Jesu Christi, mittelst dessen wir nun die Aussöhnung erlangt haben. Vergleichung Jesu mit AdamDarum (ist es) gleichwie durch Einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist, und durch die Sünde der Tod, und also auf alle Menschen der Tod übergegangen ist, dieweil alle gesündigt haben. Denn bis zum Gesetze war Sünde (allerdings) in der Welt, Sünde wird aber nicht zugerechnet, wenn kein Gesetz da ist; doch herrschte der Tod von Adam bis Mose, auch über die, so nicht gesündigt hatten nach Ähnlichkeit der Übertretung Adams: welcher Vorbild des Künftigen ist. Aber nicht wie das Vergehen, also auch die Gnadengabe. Denn wenn durch des Einen Vergehen die vielen gestorben sind, so hat sich um so viel mehr Gottes Gnade und Geschenk durch die Gnade des einen Menschen Jesu Christi auf die vielen verbreitet. Und nicht wie durch einen, der gesündigt, die Gabe. Denn das Gericht wegen eines geriet zur Verdammnis; die Gnadengabe aber wegen vieler Vergehen zur Rechtfertigung. Denn wenn durch des einen Vergehen der Tod herrscht! mittelst des einen, um so viel mehr werden die, so die Fülle der Gnade und des Geschenks der Gerechtigkeit empfangen, in seligem Leben herrschen mittelst des einen Jesu Christi. Demnach also, wie durch ein Vergehen es für alle Menschen zur Verdammnis geriet, also durch eine gerechte Handlung für alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens. Denn so wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die vielen zu Sündern gemacht worden sind; also werden auch durch den Gehorsam des einen die vielen gerecht gemacht werden. Das Gesetz aber trat daneben ein, auf daß das Vergehen gehäuft würde; als aber die Sünde gehäuft war, erwies sich überschwenglich die Gnade: auf daß, so wie die Sünde herrschte durch den Tod, also auch die Gnade herrschte mittelst der Gerechtigkeit zum ewigen Leben, mittelst Jesu Christi, unsres Herrn. Daß man dieser Lehre nach nicht sündigen dürfeWas sollen wir nun sagen? Sollen wir verharren bei der Sünde, auf daß die Gnade sich häufe? Das sei ferne! Wir sind ja der Sünde abgestorben, wie sollten wir noch in ihr leben? Oder wißt ihr nicht, daß so viel unser getauft sind auf Christum Jesum, auf seinen Tod getauft sind? So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe auf den Tod, auf daß, so wie Christus auferweckt worden von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, also auch wir in Neuheit des Lebens wandeln. Denn wenn wir verwachsen sind der Ähnlichkeit seines Todes, so werden mir es ja doch auch sein mit der Auferstehung. Wir wissen ja, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden, auf daß der Leib der Sünde vernichtet würde, damit wir nicht mehr der Sünde dienen. Denn wer gestorben, ist losgesprochen von der Sünde. Wenn wir aber gestorben sind mit Christo, so glauben wir, daß wir auch mit ihm leben werden, wohl wissend, daß Christus, von den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod herrscht nicht mehr über ihn. Denn den Tod, den er gestorben, ist er der Sünde gestorben ein für allemal; das Leben aber, das er lebt, lebt er Gott. Also auch ihr: achtet euch tot für die Sünde, lebend aber für Gott in Christo Jesu, — unsrem Herrn. So herrsche nun die Sünde nicht mehr in eurem sterblichen Leibe, so daß ihr — derselben in ihren Lüsten gehorcht. Auch, gebt nicht eure Glieder als Werkzeuge der Ungerechtigkeit der Sünde hin; sondern gebt euch Gott hin als von den Toten aufgelebt, und eure Glieder als Werkzeuge der Gerechtigkeit. Denn die Sünde wird nicht über euch herrschen; denn ihr seid nicht unter dem Gesetze, sondern unter der Gnade. Wie nun? sollen wir sündigen, weil wir nicht unter dem Gesetze sind, sondern unter der Gnade? Das sei ferne! Wißt ihr, nicht, daß wem ihr euch hingebt als Diener zum Gehorsam, ihr Diener seid dessen, dem ihr gehorcht, entweder der Sünde zum Tode, oder des Gehorsams (gegen Gott) zur Gerechtigkeit? Gott sei aber Dank, daß, da ihr Diener der Sünde waret, ihr doch von Herzen gehorcht habt der Form der Lehre, welcher ihr übergeben worden, befreiet aber von der Sünde, ihr der Gerechtigkeit dienstbar geworden seid. (Ich rede menschlich, um der Schwachheit eures Fleisches willen.) Nämlich so wie ihr eure Glieder hingegeben habt zum Dienste der Unlauterkeit und Gesetzwidrigkeit zur (Ausübung der) Gesetzwidrigkeit: also gebt jetzt eure Glieder hin zum Dienste der Gerechtigkeit zur (Ausübung der) Heiligkeit. Denn als ihr Diener der Sünde wart, so wart ihr frei gegen die Gerechtigkeit. Welche Frucht hattet ihr nun damals? (Dinge,) deren ihr jetzt euch schämt; denn das Ende von selbigen ist der Tod. Jetzt aber, befreiet von der Sünde, und Gott dienstbar geworden, habt ihr eure Frucht zur Heiligkeit; und das Ende, ewiges Leben. Denn der Sold der Sünde ist Tod; die Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben in Christo Jesu, unsrem Herrn. Die Christen sind frei vom GesetzeOder wißt ihr nicht, Brüder (ich rede ja zu solchen, die das Gesetz kennen,) daß das Gesetz über den Menschen herrscht, so lange er lebt? Denn das dem Manne unterworfene Weib ist an den lebenden Mann gebunden durch das Gesetz; so aber der Mann gestorben, ist sie erledigt vom Gesetze des Mannes. Demnach nun wird sie beim Leben des Mannes Ehebrecherin heißen, wenn sie eines anderen Mannes wird; so aber der Mann gestorben, ist sie frei vom Gesetze, so daß sie nicht Ehebrecherin ist, wenn sie eines anderen Mannes wird. Daher, meine Brüder, seid auch ihr dem Gesetze getötet worden mittelst des Leibes Christi, so daß ihr eines anderen, des von den Toten auferstandenen, geworden seid, damit wir Gott Frucht trügen. Denn als wir im Fleische waren, waren die Lüste der Sünden, durch das Gesetz (aufgeregt), wirksam in unsren Gliedern, so daß wir dem Tode Frucht trugen. Jetzt aber, da wir gestorben, sind wir erledigt vom Gesetze, in dem wir festgehalten waren, so daß wir (Gott) dienen im neuen Leben des Geistes, und nicht im alten des Buchstabens. Das Gesetz ist die unschuldige Ursache der SündeWas sollen wir nun sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber die Sünde kennte ich nicht, wenn nicht durch das Gesetz; denn auch von der Lust wüßte ich nichts, wenn nicht das Gesetz sagte: Laß dich nicht gelüsten. Es nahm aber die Sünde Anlaß, und wirkte durch das Gebot in mir jegliche Lust; denn ohne Gesetz ist die Sünde tot. Ich aber lebte ohne das Gesetz einst; als aber das Gebot kam, lebte die Sünde auf, ich aber starb, und so erwies sich mir das Gebot, das zum Leben (gegeben war), eben dasselbe als Ursache des Todes. Denn die Sünde nahm Anlaß, und verführte mich durch das Gebot, und tötete mich dadurch. Also ist allerdings das Gesetz heilig, und das Gebot heilig und gerecht und gut. — Das Gute nun ist mir zum Tode geworden? Das sei ferne! sondern die Sünde: auf daß sie als Sünde erschiene, indem sie durch das Gute mir Tod bewirkte; auf daß die Sünde über die Maßen sündhaft würde durch das Gebot. Denn wir wissen, daß das Gesetz geistlich ist, ich aber bin fleischlich, verkauft unter die (Gewalt der) Sünde. Denn was ich ausübe, weiß ich nicht; denn nicht was ich will, das tue ich, sondern was ich hasse, das tue ich. Wenn ich aber tue, was ich nicht will, so stimme ich dem Gesetze bei, daß es gut sei. Nun aber übe ich es nicht mehr aus, sondern die in mir wohnende Sünde. Denn ich weiß, daß in mir, das heißt, in meinem Fleische, Gutes nicht wohnt; denn das Wollen ist mir vorhanden, aber das Ausüben des Guten finde ich nicht; denn ich tue nicht, was ich will, Gutes; sondern was ich nicht will, Böses, das tue ich. Wenn ich aber tue, was ich nicht will, so übe ich es nicht mehr aus, sondern die in mir wohnende Sünde. Ich finde also für mich, der ich das Gute tun will, das Gesetz, daß mir das Böse anhängt. Denn ich habe Lust am Gesetze Gottes, dem innern Menschen nach; ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das entgegenkämpft dem Gesetze meiner Vernunft, und mich gefangen nimmt dem Gesetze der Sünde, das in meinen Gliedern ist. Ich elender Mensch! wer wird mich retten von dem Leibe solches Verderbens? Ich danke Gott durch Jesum Christum, unsren Herrn! — Demnach nun diene ich mit der Vernunft zwar dem Gesetze Gottes, mit dem Fleische aber dem Gesetze der Sünde. Der Christ hat nichts zu fürchten, alles zu hoffenDemnach gibt es nun keine Verdammnis für die, so in Christo Jesu sind — die nicht nach dem Fleische wandeln, sondern nach dem Geiste. Denn das Gesetz des Geistes, des Lebens in Christo Jesu, hat mich befreiet vom Gesetze der Sünde und des Todes. Denn, was dem Gesetze unmöglich, dieweil es unwirksam war durch das Fleisch: Gott hat seinen Sohn gesandt in Ähnlichkeit eines sündigen Leibes und um der Sünde willen, und die Sünde verdammt im Fleische, auf daß das Recht deö Gesetzes in uns erfüllt würde, die wir nicht nach dem Fleische wandeln, sondern nach dem Geiste. Denn die nach dem Fleische leben, trachten nach dem, was des Fleisches ist; die aber nach dem Geiste, nach dem, was des Geistes. Das Trachten des Fleisches nämlich ist Tod, und das Trachten des Geistes, Leben und Heil. Denn das Trachten des Fleisches ist Feindschaft gegen Gott, denn es unterwirft sich nicht dem Gesetze Gottes; denn es vermag es auch nicht. Die aber im Fleische leben, können Gott nicht gefallen. Ihr aber lebt nicht im Fleische, sondern im Geiste, wenn nämlich Gottes Geist in euch wohnt. Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein. Wenn aber Christus in euch ist, so ist zwar der Leib des Todes teilhaftig um der Sünde willen, der Geist aber lebt um der Gerechtigkeit willen. Wenn nun der Geist des, der Jesum auferweckte von den Toten, in euch wohnt, so wird er, der Christum auferweckte von den Toten, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch den in euch wohnenden Geist. Demnach nun, meine Brüder, sind wir nicht dem Fleische verpflichtet, nach dem Fleische zu leben. Denn wenn ihr nach dem Fleische lebt, so werdet ihr sterben; wenn ihr aber mit dem Geiste die Handlungen des Fleisches ertötet, so werdet ihr leben. Denn alle, die sich vom Geiste Gottes führen lassen, die sind Gottes Söhne Denn ihr habt nicht den Geist der Knechtschaft empfangen, um euch wieder zu fürchten; sondern ihr habt den Geist der Kindschaft empfangen, in welchem wir rufen: Abba, Vater! Der Geist selbst bezeugt es zugleich mit unsrem Geiste, daß wir Gottes Kinder sind. Wenn aber Kinder, dann auch Erben, Erben (sage ich) Gottes, und Miterben Christi, wenn wir nämlich mit ihm leiden, auf daß wir auch mit ihm verherrlicht werden. Denn ich halte dafür, daß die Leiden der gegenwärtigen Zeit nicht in Vergleich kommen mit der Herrlichkeit, die künftig an uns geoffenbart wird. Denn das Harren der (ganzen) Schöpfung erwartet die Offenbarung der Kinder Gottes. Denn der Eitelkeit ward die Schöpfung unterworfen (nicht freiwillig, sondern um deswillen, der sie unterwarf) auf Hoffnung, daß auch sie, die Schöpfung, wird befreiet werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit, (und versetzt) in die Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, daß die ganze Schöpfung zusammen seufzt und in Wehen liegt bis jetzo. Und nicht allein sie, sondern auch wir, welche die Erstlinge des Geistes empfangen haben, auch wir selber seufzen in unsren Herzen, erwartend die Kindschaft, die Erlösung unsres Leibes. Denn durch die Hoffnung sind wir gerettet. Nun aber ist eine Hoffnung die man sieht, keine Hoffnung; denn wo jemand etwas sieht, warum hofft er doch? Wenn wir aber hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir mit Standhaftigkeit. Eben so steht aber auch der Geist unsren Schwachheiten bei; denn was wir beten sollen, wie sich's gebührt, wissen wir nicht, aber der Geist selbst verwendet sich für uns mit unaussprechlichen Seufzern. Er aber, der die Herzen erforscht, weiß was der Sinn des Geistes ist, weil er nach Gottes Wohlgefallen für die Heiligen sich verwendet. Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alles zum Besten dient, ihnen, welche nach dem Ratschlusse (Gottes) berufen sind. Denn die er hat vorher erwählt, hat er auch vorher bestimmt, gleich zu sein dem Bilde seines Sohnes, daß er der Erstgeborne sei unter vielen Brüdern; die er aber vorher bestimmt hat, diese hat er auch berufen; und die er berufen, hat er auch gerechtfertigt, die er aber gerechtfertigt, diese hat er auch verherrlicht. Was sollen wir nun dazu sagen? Wenn Gott für uns ist, wer ist wider uns? Er hat ja seines eigenen Sohnes nicht geschont, sondern ihn für uns alle hingegeben: wie sollte er uns nicht alles mit ihm schenken? Wer mag die Erwählten Gottes anklagen? Gott, der (sie) rechtfertigt? Wer ist's, der sie verdammt? Christus, der gestorben, und was noch mehr, auch auferstanden, der auch zur Rechten Gottes ist, der sich für uns verwendet? Wer mag uns scheiden von der Liebe Christi? Drangsal? oder Angst? oder Verfolgung? oder Hunger? oder Blöße? oder Gefahr? oder Schwert? so wie geschrieben steht: Um dich werden wir gemordet den ganzen Tag, wir sind geachtet wie Schlachtschafe. Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. Denn ich bin überzeugt, daß weder Tod, noch Leben, weder Engel, noch Mächte, noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Höhe noch Tiefe, noch irgend ein anderes Geschöpf vermag uns zu scheiden von der Liebe Gottes, die (uns geworden) in Christo Jesu, unsrem Herrn. Klage und Trost über die Verwerfung der JudenDiese Verwerfung ist zu beklagen, hebt aber nicht die Verheißungen auf, berechtigt auch nicht zu Vorwürfen gegen Gott; sondern hat in seinem freien, demütig zu verehrenden Ratschlusse, aber auch im Verhalten der Juden selbst ihren GrundIch sage die Wahrheit in Christo: ich lüge nicht, indem mein Gewissen es mir bezeugt im heiligen Geiste, daß ich großen Schmerz trage und unablässigen Kummer in meinem Herzen. Denn ich wünschte selbst verflucht (und geschieden) zu sein von Christo für meine Brüder, meine Verwandten dem Fleische nach: welche ja Israeliten sind, denen die Kindschaft und die Herrlichkeit (Gottes) und die Sünde und die Gesetzgebung und der Gottesdienst und die Verheißungen, denen die Väter angehören, und aus welchen Christus stammt nach dem Fleische, der über alle ist. Gott sei gepriesen in Ewigkeit! Amen. Doch ist dem nicht so, daß Gottes Verheißung zu nichte geworden ist. Denn nicht alle, welche von Israel (stammen), sind Israeliten; noch auch, weil sie Same Abrahams sind, sind alle (dessen) Kinder; sondern (es heißt): Nach Isaak soll dein Same genannt werden; das heißt: Nicht die Kinder des Fleisches, die sind Gottes Kinder; sondern die Kinder der Verheißung werden als Same gerechnet. Denn ein Verheißungswort war dies: Um diese Zeit will ich wieder kommen, und Sara wird einen Sohn haben, Und dich nicht allein, sondern auch Rebekka, welche von einem schwanger war, unsrem Vater Isaak Denn ohne da sie schon geboren gewesen waren, und weder Gutes noch Böses getan hatten, (auf daß der göttliche Ratschluß der Erwählung bestehe, nicht um Werke willen, sondern um des Berufenden willen), ward ihr gesagt: Der Größere wird dem Kleineren dienen; so wie geschrieben steht: Jakob hab' ich geliebt, Esau aber gehaßt. Was sollen wir nun sagen? Ist Gott ungerecht? Das sei ferne! Denn zu Mose sagt er: Ich begnadige, wen ich begnadigen will, und erbarme mich, wessen ich mich erbarmen will. Demnach nun liegt es nicht an jemandes Wollen oder Streben, sondern an Gottes Gnade. Denn es sagt die Schrift zu Pharao: Eben dazu habe ich dich erweckt, damit ich an dir meine Macht zeige, und damit mein Name verkündigt werde auf der ganzen Erde. Demnach nun begnadigt er, wen er will; wen er aber will, verhärtet er. Du wirst mir nun sagen: Warum tadelt er noch? Denn wer kann seinem Willen widerstehen? Freilich, o Mensch, wer bist du, daß du mit Gott hadern willst? Darf das Gebilde zu seinem Bildner sprechen: Warum hast du mich so gemacht? Oder hat der Töpfer nicht Macht über den Ton, aus demselben Teige zu machen ein Gefäß zu Ehren und das andere zu Unehren? Wenn aber Gott, wenn er wollte seinen Zorn zeigen und seine Macht kund tun, mit aller Langmut Gefäße des Zornes, die zum Verderben bereitet waren, ertrug, auch damit er die Fülle seiner Herrlichkeit kund täte an den Gefäßen der Gnade, die er vorher bestimmte zur Herrlichkeit? Als welche er uns auch berief, und nicht bloß aus den Juden, sondern auch aus den Heiden. Wie er auch im Hosea spricht: Ich werde Nicht-mein-Volk mein Volk nennen, und die Nicht-Geliebte Geliebte. Und es geschieht an dem Orte, da ihnen gesagt ward: Ihr seid nicht mein Volk, daselbst werden sie Söhne des lebendigen Gottes genannt werden. Jesaja aber ruft aus über Israel: Wäre auch die Zahl der Söhne Israels wie der Sand des Meeres, (nur) der Rest wird gerettet werden. Denn er vollendet und beschleunigt die Sache mit Gerechtigkeit, und die beschleunigte Sache wird der Herr tun auf Erden. Und so wie Jesaja vorhergesagt hat: Hätte uns nicht der Herr Zebaoth einen Samen übrig gelassen: wie Sodom wären wir geworden, und Gomorra ähnlich geworden. Was sollen wir nun sagen? Daß die Heiden, die nicht nach Gerechtigkeit strebten, Gerechtigkeit erlangten, Gerechtigkeit aber, die aus dem Glauben (kommt); Israel aber, das dem Gesetze der Gerechtigkeit nachstrebte, gelangte nicht zum Gesetze der Gerechtigkeit. Warum? Weil nicht durch Glauben, sondern wie (sie vermeinten) durch Werke des Gesetzes. Denn sie stießen an den Stein des Anstoßes, so wie geschrieben steht: Siehe, ich lege in Zion einen Stein des Anstoßes und einen Fels des Strauchelns, und jeglicher, der auf ihn vertrauet, wird nicht zu Schanden werden. - - - Vom Irrtum der Juden im Beharren beim GesetzBrüder! der Wunsch meines Herzens und mein Flehen zu Gott ist für ihre Rettung. Denn ich gebe ihnen das Zeugnis, daß sie Eifer für Gott haben, aber nicht nach Erkenntnis. Denn indem sie die Gerechtigkeit Gottes verkannten, und ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten suchten, haben sie sich nicht der Gerechtigkeit Gottes unterworfen. Denn das Ende des Gesetzes ist Christus, zur (Erlangung der) Gerechtigkeit für alle, die da glauben. Denn Mose schreibt von der Gerechtigkeit, die aus dem Gesetze (kommt): daß, welcher Mensch sie (die Gebote) tut, der wird durch sie leben, Die Gerechtigkeit aber, die aus dem Glauben (kommt), sagt also: Sprich nicht in deinem Herzen: Wer steigt hinauf in den Himmel? das heißt, um Christum herabzuholen; oder: Wer steigt hinab in den Abgrund? das heißt, um Christum von den Toten heraufzuholen. Sondern was sagt sie? Nahe ist dir das Wort, in deinem Munde und in deinem Herzen, das heißt, das Wort vom Glauben, welches wir verkündigen. Denn wenn du mit deinem Munde Jesum als Herrn bekennst, und glaubst mit deinem Herzen, daß ihn Gott auferweckt hat von den Toten, so wirst du gerettet werden. Denn so man mit dem Herzen glaubt, erlangt man Gerechtigkeit; und so man mit dem Munde bekennt, erlangt man Heil. Denn es sagt die Schrift: Jeglicher, der auf ihn vertrauet, wird nicht zu Schanden werden. Denn es ist kein Unterschied zwischen Jude und Grieche; denn derselbe Herr gehört allen, reich (an Gnade) für alle, die ihn anrufen. Denn wer den Namen des Herrn anrufet, wird gerettet werden. Wie können sie nun den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? wie können sie aber an den glauben, von dem sie nicht gehört haben? wie können sie aber von ihm hören ohne einen Verkündiger? wie können sie aber verkündigen, wenn sie nicht gesandt sind? so wie geschrieben steht: Wie schön sind die Füße derer, die da Frieden verkünden, die da gute Botschaft bringen! Aber nicht alle haben der guten Botschaft gehorcht. Denn Jesaja sagt: Herr! wer glaubte unsrer Kunde? Demnach (kommt) der Glaube aus der Kunde, die Kunde aber durch das Wort Gottes. Aber frage ich: Haben sie es etwa nicht gehört? Freilich in alle Lande ist ihr Klang ausgegangen, bis ans Ende der Erde ihre Worte. Aber frage ich: Hat es etwa Israel nicht verstanden? Schon Mose sagt: Ich will euren Eifer reizen gegen ein Nicht-Volk, gegen eine gottlose Nation euren Unwillen. Jesaja aber sagt es frei heraus: Ich ließ mich finden von denen, die mich nicht suchten; ward offenbar denen, die nicht nach mir fragten, Und von Israel sagt er: Den ganzen Tag breitetet ich meine Hände aus zu einem ungehorsamen und widersprechenden Volke. Die Juden sind darum nicht verstoßen, und werden endlich noch bekehrt werdenIch frage nun: Gott hat doch nicht sein Volk verstoßen? Das sei ferne! Denn auch ich bin ein Israelit, vom Samen Abrahams, aus dem Stamme Benjamin. Nicht verstoßen hat Gott sein Volk, das er erwählt hat. Oder wißt ihr nicht, was in der Geschichte des Elia die Schrift sagt? wie er bei Gott Israel verklagt, — und sagt: Herr! deine Propheten haben sie getötet, und deine Altäre zerstört, und ich bin allein übrig geblieben, und sie trachten mir das Leben zu nehmen, Aber was sagt ihm die göttliche Antwort? Ich habe mir übrig gelassen siebentausend Mann, die ihre Kniee nicht gebeugt vor dem Baal. Also nun ist auch in der jetzigen Zeit ein Überrest durch Auswahl der Gnade gelassen. Wenn aber aus Gnade, dann nicht mehr um der Werke willen; denn sonst ist die Gnade nicht mehr Gnade. — Wenn aber um der Werke willen, so ist es nicht mehr Gnade; denn sonst ist das Werk nicht mehr Werk. Was (folgt) nun? Was Israel sucht, das erlangte es nicht; die Auserwählten aber erlangten es, und die Übrigen sind versteckt. So wie geschrieben steht: Gott hat ihnen verliehen einen Geist der Betäubung, Augen, um nicht zu sehen, und Ohren, um nicht zu hören, bis auf den heutigen Tag. Und David sagt: Es werde ihnen ihr Tisch zum Fallstrick und zum Fang und zum Anstoß und zur Vergeltung! Dunkel seien ihre Augen, daß sie nicht sehen, und ihren Rücken krümme allezeit! Ich frage nun: Sie haben doch nicht gestrauchelt, um zu fallen? Das sei ferne! Sondern durch ihren Fehltritt ist den Heiden das Heil geworden, um sie zur Nacheiferung zu reizen. Wenn aber ihr Fehltritt der Gewinn der Welt, und ihre Verringerung der Gewinn der Heiden war: wie viel mehr ihre Fülle! Euch nämlich den (ehemaligen) Heiden sage ich: Insofern ich zwar der Heiden Apostel bin, suche ich mein Amt zu verherrlichen, ob ich etwa meine Volksgenossen zur Nacheiferung reizen, und einige von ihnen retten möge. Denn wenn ihre Verwerfung die Aussöhnung der Welt geworden, was wird ihre Annahme anders sein denn Aufleben vom Tode? Wenn aber die Erstlinge heilig sind, so ist es auch der (ganze) Teig; und wenn die Wurzel heilig, so sind es auch die Zweige. Wenn aber einige der Zweige ausgebrochen, und du, der ein wilder Ölbaum war, auf sie eingepfropft, und Teilnehmer der Wurzel und der Fettigkeit des Ölbaums geworden bist: so rühme dich nicht gegen die Zweige; rühmst du dich aber, so trügst du ja die Wurzel nicht, sondern die Wurzel dich. Du wirst nun sagen: Die Zweige sind ausgebrochen worden, auf daß ich eingepfropft würde. Gut! wegen des Unglaubens sind sie ausgebrochen worden, du aber stehst wegen des Glaubens: sei nicht hoffärtig, sondern hüte dich! Denn wenn Gott der natürlichen Zweige nicht geschont hat, so möchte er auch dein nicht schonen. So siehe denn die Güte und die Strenge Gottes: gegen die Gefallenen die Strenge; gegen dich aber die Güte, wenn du bei der Güte verharrst; sonst wirst auch du ausgeschnitten werden. Und jene dagegen, wenn sie nicht beim Unglauben verharren, werden eingepfropft werden; denn Gott hat die Macht sie wiederum einzupfropfen. Denn wenn du aus dem seiner Natur nach wilden Ölbaume ausgeschnitten, und gegen die Natur in einen edlen Ölbaum eingepfropft wurdest: wieviel mehr werden diese, welche der Natur nach ihm angehören, in ihren Ölbaum eingepfropft werden! Denn ich will euch, Brüder, jenes Geheimnis nicht bergen (auf daß ihr euch nicht klug dünkt,) daß Verstockung zum Teil über Israel gekommen ist, bis daß die Fülle der Heiden eingegangen sein wird. Und so wird ganz Israel gerettet werden, so wie geschrieben steht: Es wird aus Zion der Erlöser kommen, und die Übertretungen abwenden von Jakob. Und das ist mein Bund mit ihnen, wenn ich ihre Sünden weggenommen haben werde. In Hinsicht auf das Evangelium zwar sind sie gehaßt um euretwillen; in Hinsicht auf die Erwählung aber sind sie geliebt um der Väter willen. Denn unbereubar sind Gottes Geschenke und Berufung. Denn so wie auch ihr einst ungehorsam waret gegen Gott, nun aber begnadigt seid durch den Ungehorsam jener: also sind auch jene jetzt ungehorsam gewesen, auf daß durch eure Begnadigung auch sie begnadigt werden. Denn Gott hat alle dem Ungehorsam unterworfen, auf daß er alle begnadige. O Tiefe des Gnadenreichtums und der Weisheit und Einsicht Gottes! Wie unerforschlich sind seine Gerichte, und unergründlich seine Wege! Denn wer hat des Herrn Sinn erkannt? oder wer ist sein Ratgeber gewesen? Oder wer hat ihm vorher gegeben, daß ihm vergolten würde? Denn von ihm und durch ihn und für ihn ist Alles; ihm ist die Ehre in Ewigkeit. Amen! Ermahnungen und BrieflichesErmahnung zur christlichen Gesinnung und TugendIch ermahne euch nun, Brüder, bei der Barmherzigkeit Gottes, eure Leiber hinzugeben als ein lebendiges, heiliges, gottgefälliges Opfer, als euren vernünftigen Gottesdienst. Und bildet euch nicht nach dieser Welt, sondern gestaltet euch um durch Erneuerung eures Sinnes, daß ihr zu prüfen wißt, was Gottes Wille sei, was gut und wohlgefällig und vollkommen! Ich ermahne nämlich, vermöge der mir verliehenen Gnade, einen jeglichen unter euch, nicht höher von sich zu denken, als zu denken ziemet, sondern bescheidentlich zu denken, so wie einem jeglichen Gott das Maß des Glaubens zugeteilt hat. Denn gleichwie wir an Einem Leibe viele Glieder, alle Glieder aber nicht dieselbe Verrichtung haben: also sind wir viele ein Leib in Christo, einzeln aber unter einander Glieder, indem wir verschiedene Gaben haben nach der uns verliehenen Gnade: sei es Prophezeiung, nach dem Verhältnisse des Glaubens; sei es Dienstverrichtung, in Dienstverrichtung; oder der da lehrt, in der Lehre; oder der da ermahnt, in der Ermahnung; der da mitteilt, mit Herzenseinfalt; der da vorsteht, mit Eifer; der da barmherzig ist, mit Heiterkeit. Die Liebe sei ungeheuchelt! Verabscheuet das Böse, haltet fest am Guten! In der Bruderliebe seid liebevoll gegen einander! In der Achtung tut es einander zuvor! Im Eifer seid unverdrossen, im Geiste glühend! Schickt euch in die Zeit! Vermöge der Hoffnung seid fröhlich! Harrt aus in Drangsal! Haltet an im Gebete! Der Notdurft der Heiligen beweist Teilnahme! Befleißigt euch der Gastfreundschaft! Segnet die euch verfolgen, segnet, und flucht nicht! Seid fröhlich mit den Fröhlichen, und weint mit den Weinenden! Seid einträchtig unter einander! Trachtet nicht nach Hohem, sondern laßt euch herab zum Niedrigen! Dünkt euch nicht klug! Vergeltet niemandem Böses mit Bösem! Befleißigt euch des Guten im Angesicht aller Menschen! Ist es möglich, so viel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden! Rächt euch selber nicht, Geliebte, sondern laßt dem Zorne Zeit! Denn es steht geschrieben: Mein ist die Rache, ich will vergelten, spricht der Herr, Wenn nun deinen Hasser hungert, so speise ihn; wenn ihn dürstet, so tränke ihn; denn wenn du das tust, so wirst du glühende Kohlen auf sein Haupt sammeln, Laß dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde durchs Gute das Böse! Ermahnung zum bürgerlichen Gehorsam, zur Liebe und SittenreinheitJedermann sei den Obrigkeiten, die Gewalt über ihn haben, untertan. Denn es ist keine Obrigkeit als von Gott, und die bestehenden — Obrigkeiten sind von Gott verordnet. Daher wer sich der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt der Anordnung Gottes; die aber widerstreben, werden ihr Strafurteil empfangen. Denn die Gewaltigen sind nicht furchtbar den guten Werken, sondern den bösen. Willst du aber die Obrigkeit nicht fürchten, so tue das Gute, so wirst du Lob von derselben haben. Denn sie ist Gottes Dienerin, dir zu gut. Wenn du aber das Böse tust; so fürchte dich: denn sie trägt das Schwert nicht umsonst; denn sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe für den, der das Böse tut. Darum ist es notwendig untertan zu sein, nicht allein um der Strafe willen, sondern auch um des Gewissens willen. Denn deswegen bezahlt ihr auch Steuern; denn sie sind Gottes Beamte, die eben dieses (ihres Amtes) warten. So gebt nun allen, was ihr schuldig seid: dem, der die Steuer (fordert), die Steuer; dem, der den Zoll, den Zoll; dem, der die Furcht, die Furcht; dem, der die Ehre, die Ehre. Seid niemandem nichts schuldig als die gegenseitige Liebe! denn wer den Andern liebt, hat das Gesetz erfüllt. Denn jenes: Du sollst nicht ehebrechen; Du sollst nicht töten; Du sollst nicht stehlen; Du sollst nicht falsch Zeugnis reden; Laß dich nicht gelüsten; und so ein anderes Gebot ist, das wird in diesem Worte zusammengefaßt: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selber. Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses: so ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung. Und das darum, weil ihr die Zeit kennt, daß die Stunde da ist, daß wir nun aus dem Schlafe erwachen; denn jetzt ist uns die Rettung näher, als ds wir gläubig wurden; die Nacht ist vorgerückt, und der Tag hat sich genähert. So laßt uns nun ablegen die Werke der Finsternis, und anziehen die Rüstung des Lichts! Wie am Tage laßt uns ehrbar wandeln, nicht in (nächtlichen) Schmausereien und Trinkgelagen, nicht in Unzucht und Üppigkeit, nicht in Hader und Zorn; sondern zieht den Herrn Jesum Christum an, und des Leibes pflegt nicht zur Entzündung von Begierden! Ermahnung zur DuldsamkeitDen Schwachen im Glauben nehmt auf, doch nicht zur Erregung zweifelnder Gedanken. Der Eine glaubt alles essen zu dürfen; der Schwache aber genießt (nur) Gemüse. Wer da ißt, verachte nicht den, welcher nicht ißt; und wer nicht ißt, richte nicht den, welcher ißt; denn Gott hat ihn ja aufgenommen. Wer bist du, der du einen fremden Knecht richtest? Seinem Herrn steht oder fällt er; er wird aber stehen, denn Gott vermag ihn stehend zu erhalten. Der eine achtet einen Tag vor dem anderen, der andere aber achtet jeden Tag gleich: ein jeglicher sei in seinem Gemüte gewiß überzeugt. Wer auf Tage hält, der hält darauf dem Herrn; und wer nicht auf Tage hält, der hält nicht darauf dem Herrn; wer ißt, ißt dem Herrn, denn er danksagt Gott; und wer nicht ißt, ißt nicht dem Herrn, und danksagt Gott. Denn niemand von uns lebt sich selber, und niemand stirbt sich selber. Denn leben wir, so leben wir dem Herrn; und sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Wir mögen nun leben oder sterben, so sind wir des Herrn. Denn dazu ist Christus gestorben — und auferstanden und wieder aufgelebt, daß er sowohl über Tote als Lebendige herrschen sollte. Du aber, warum richtest du deinen Bruder? oder auch du (anderer), warum verachtest du deinen Bruder? Denn wir alle werden treten vor den Richterstuhl Christi. Denn es steht geschrieben: Bei meinem Leben, spricht der Herr: Mir soll sich jegliches Knie beugen, und jegliche Zunge Gott preisen, Demnach nun wird ein jeglicher von uns Gott von sich Rechenschaft ablegen. So laßt uns nun nicht mehr einander richten; sondern darauf richtet vielmehr eure Sorge, dem Bruder keinen Anstoß noch Irrung zu geben. Ich weiß und bin überzeugt im Herrn Jesu, daß nichts unrein an sich ist, nur dem, der etwas für unrein achtet, dem ist es unrein. Wenn aber um einer Speise willen dein Bruder gekränkt wird, so wandelst du nicht mehr nach der Liebe. Verderbe nicht durch deine Speise den für welchen Christus gestorben ist! So gebt nun nicht euer Gutes der Lästerung Preis! Denn das Reich Gottes besteht nicht in Essen und Trinken, sondern in Gerechtigkeit und Friede und Freude im heiligen Geist. Denn wer in diesen Dingen Christo dient, der ist Gott wohlgefällig und bei Menschen geschmäht. Demnach laßt uns nun dem nachstreben, was zum Frieden dient, und was zur gemeinschaftlichen Erbauung dient! Zerstöre nicht um einer Speise willen das Werk Gottes! Alles ist zwar rein, aber unrecht ist es für den Menschen, der unter gegebenem Anstoße ißt. Es ist besser kein Fleisch zu essen, noch Wein zu trinken, noch überhaupt etwas, woran dein Bruder Anstoß nimmt, oder sich irrt, oder zweifelhaft wird. Hast du Glauben, so habe ihn bei dir selbst vor Gott. Heil dem, der sich nicht selbst verdammt in dem, was er für recht hält! Der Zweifelnde aber, wenn er doch ißt, hat sein Verdammungsurteil empfangen, weil nicht aus Glauben (er handelt); alles aber, was nicht aus Glauben kommt, ist Sünde. Wiederholte Ermahnung zur DuldsamkeitWir aber, die wir stark sind, müssen die Schwachheiten der weniger Starken tragen, und nicht uns zu Gefallen leben. Ein jeglicher von uns lebe dem Nächsten zu Gefallen zu seinem Besten, zur Erbauung. Denn auch Christus lebte nicht sich zu Gefallen, sondern wie geschrieben steht: Der dich Höhnenden Hohn ist auf mich gefallen. Denn was vorher geschrieben worden, ist zu unsrer Belehrung geschrieben, auf daß wir durch Standhaftigkeit und durch den Trost der Schrift die Hoffnung behalten. Der Gott aber der Standhaftigkeit und des Trostes verleihe euch einträchtige Gesinnung unter einander Christo Jesu gemäß, auf daß ihr einmütiglich mit einem Munde Gott und den Vater unsres Herrn Jesu Christi preist. Darum nehmt euch einander auf, so wie auch Christus euch aufgenommen zur Ehre Gottes. Ich will aber sagen, daß Christus ist Diener der Beschnittenen geworden, um der Wahrhaftigkeit Gottes willen, um die Verheißungen der Väter zu bestätigen; die Heiden aber um der Barmherzigkeit willen Gott gepriesen haben, so wie geschrieben steht: Darum will ich dich rühmen unter den Völkern, und deinen Namen lobsingen. Und abermal heißt es: Frohlockt, ihr Völker mit seinem Volke. Und abermal: Lobt den Herrn, alle Völker, und rühmt ihn alle Nationen. Und abermal sagt Jesaja: Es wird sein der Sprößling Isai's, und der sich erhebt, die Völker zu beherrschen: auf ihn werden die Völker hoffen. Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und allem Frieden durch den Glauben, auf daß ihr reich seid an Hoffnung, durch die Kraft des heiligen Geistes! Entschuldigung; von der Reise des Apostels nach RomIch bin aber, meine Brüder, selbst auch von euch überzeugt, daß ihr schon von selbst mit guter Gesinnung erfüllt, mit aller Einsicht ausgerüstet, im Stande seid selbst euch einander zurecht zu weisen. Doch habe ich euch dreister geschrieben, Brüder, zum Teil, um euch überdies zu erinnern, kraft der mir von Gott verliehenen Gnade Jesu Christi Diener zu sein unter den Heiden und das Priesteramt des Evangeliums Gottes zu verrichten, auf daß das Opfer der Heiden wohlgefällig sei, durch den heiligen Geist geheiligt. Ich habe demnach Ruhm in Jesu Christo im Dienste Gottes. Denn ich vermesse mich nicht etwas zu sagen, was nicht Christus durch mich gewirkt zur Bewirkung des Gehorsams der Heiden, durch Wort und Tat, durch Kraft der Zeichen und Wunder, durch Kraft des heiligen Geistes, so daß ich von Jerusalem an und ringsum bis nach Illyrien das Evangelium Christi ausgerichtet habe, indem ich mich aber also bestrebe das Evangelium zu verkündigen, nicht, wo Christus verkündigt worden, auf daß ich nicht auf fremden Grund baue; sondern wie geschrieben steht: Denen nichts davon erzählt ward, die werden es sehen, und die nichts gehört, werden es vernehmen. Darum bin ich auch oftmals gehindert worden zu euch zu kommen. Nun aber, da ich keine Gelegenheit mehr habe in diesen Gegenden, und Verlangen trage zu euch zu kommen seit vielen Jahren: so hoffe ich, so bald ich nach Spanien reise, auf der Durchreise euch zu sehen, und von euch dorthin Geleite zu erhalten, wenn ich mich zuvor an euch einigermaßen gesättigt habe. Nun aber reise ich gen Jerusalem zur Hilfeleistung der Heiligen. Denn es sind Mazedonien und Achaja geneigt gewesen eine Beisteuer zu tun für die Armen unter den Heiligen in Jerusalem. Ja, sie sind geneigt gewesen, und sind es ihnen schuldig. Denn wenn die Heiden an ihren geistlichen Gütern Teil genommen, so sind sie schuldig ihnen auch mit den fleischlichen beizustehen. Habe ich nun dieses vollbracht, und diesen Ertrag ihnen eingehändigt, so will ich bei euch durchreisen nach Spanien. Ich weiß aber, daß wenn ich zu euch komme, ich mit vollem Segen — des Evangeliums Christi kommen werde. Ich bitte euch nun, Brüder, bei unsrem Herrn Jesu Christo und bei der Liebe des Geistes, daß ihr mit mir ringt im Gebete zu Gott für mich, daß ich errettet werde von den Ungläubigen in Judäa, und daß meine Hilfeleistung für Jerusalem den Heiligen wohlgefällig sei, auf daß ich mit Freuden zu euch komme mit Gottes Willen, und mich mit euch erquicke. Der Gott des Friedens sei mit euch allen! Amen. Empfehlung der Phöbe; Grüße; Ermahnungen; SchlußIch empfehle euch aber Phöbe, unsre Schwester, welche Helferin der Gemeinde in Kenchrea ist, daß ihr sie aufnehmt im Herrn, auf eine der Heiligen würdige Weise, und ihr beisteht, in welcher Angelegenheit irgend sie euer bedarf; denn auch sie ist Vieler Fürsorgerin gewesen, und selbst die meinige. Grüßt die Priska und den Aquila, meine Mitarbeiter in Christo Jesu, welche für mein Leben ihren eigenen Kopf Preis gegeben, denen ich nicht allein danke, sondern auch alle Gemeinden der Heiden; und die Gemeinde in ihrem Hause. Grüßt den Epänetus, meinen Geliebten, welcher Erstling Asiens für Christum ist. Grüßt die Maria, die sich viel für mich gemüht hat. Grüßt den Andronikus und den Junias, meine Verwandten und Mitgefangenen, welche rühmlich bekannt sind unter den Aposteln, und auch vor mir in Christo waren. Grüßt den Amplias, meinen Geliebten im Herrn. Grüßt den Urbanus, meinen Mitarbeiter in Christo, und Stachys, meinen Geliebten. Grüßt den Apolles, den in Christo Bewährten. Grüßt die von den Leuten des Aristobulus. Grüßt den Herodion, meinen Verwandten. Grüßt die von den Leuten des Narzisius, die im Herrn sind. Grüßt die Tryphäna und Tryphosa, die sich mühen im Herrn. Grüßt Persis, die Geliebte, die sich viel gemüht hat im Herrn. Grüßt den Rufus, den Auserwählten im Herrn, und seine und meine Mutter. Grüßt den Asynkritus, Phlegon, Hermas, Patrobas, Hermes und die Brüder bei ihnen. Grüßt den Philologus und die Julia, den Nereus und seine Schwester, und den Olympas und alle Heiligen bei ihnen. Grüßt einander mit heiligem Kusse. Es grüßen euch alle Gemeinden Christi. Ich ermahne euch aber, Brüder, ins Auge zu fassen die, welche Spaltungen und Irrungen erregen, der Lehre zuwider, die ihr gelernt habt, und vermeidet sie. Denn dergleichen Menschen dienen nicht unsrem Herrn — Jesu Christo, sondern ihrem Bauche; und durch Schmeicheleien und schöne Worte verführen sie die Herzen der Arglosen. Denn euer Gehorsam ist allen zu Ohren gekommen: darum freue ich mich über euch; ich wünsche aber, daß ihr weise seid zum Guten, und einfältig zum Bösen. Der Gott des Friedens aber wird den Satan unter euren Füßen zermalmen in Kurzem. Die Gnade unsres Herrn Jesu Christi sei mit euch! — Amen. Es grüßen euch Timotheus, mein Mitarbeiter, und Luzius und Jason und Sosipater, meine Verwandten. Ich, Tertius, grüße euch, der diesen Brief geschrieben, im Herrn. Es grüßt euch Kasus, mein und der ganzen Gemeinde Wirt. Es grüßt euch Erastus, der Verwalter der Stadt, und der Bruder Quartus. Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi sei mit euch allen! Amen. Dem aber, der euch befestigen kann in Beziehung auf mein Evangelium und die Predigt von Jesu Christo, (befolgt) durch Enthüllung eines Geheimnisses, das in ewigen Zeiten verschwiegen war, nun aber geoffenbart, und durch die prophetischen Schriften, nach Anordnung des ewigen Gottes, zur Bewirkung des Gehorsams gegen den Glauben allen Völkern verkündet worden: dem allein weisen Gott mittelst Jesu Christi, welchem sei die Ehre in Ewigkeit. Amen! Gruß und EingangPaulus, berufener Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen, und Sosthenes, der Bruder, der Gemeinde Gottes in Korinth, als Geheiligten in Christo Jesu, berufenen Heiligen samt allen, die den Namen unsres Herrn Jesu Christi anrufen an jedem Orte, wo sie und wir sind: Gnade euch und Heil von Gott, unsrem Vater, und dem Herrn Jesu Christo! Ich danke meinem Gott allezeit eurethalben wegen der euch in Christo Jesu verliehenen Gnade Gottes, daß ihr in allem bereichert seid in ihm, in jeder Lehre und jeder Erkenntnis, wie denn das Zeugnis von Christo unter euch befestigt worden, so daß es euch nicht mangelt in keiner Gnadengabe, indem ihr harrt auf die Offenbarung unsres Herrn Jesu Christi, welcher euch auch befestigen wird bis ans Ende, daß ihr unsträflich seid am Tage unsres Herrn Jesu Christi. Getreu ist Gott, durch den ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesu Christi, unsres Herrn. Rüge der Parteisucht der Korinther; Verteidigung der Lehrart des ApostelsIch ermahne euch aber, Brüder, beim Namen unsres Herrn Jesu Christi, daß ihr alle einerlei Rede führt, und keine Spaltungen unter euch seien, sondern daß ihr vollkommen seid in gleichem Sinn und gleicher Meinung. Denn es ist mir kund worden von euch, meine Brüder, durch die Leute der Chloe, daß Streitigkeiten unter euch sind. Ich will aber dieses sagen, daß ein jeglicher von euch sagt: Ich bin des Paulus; Ich des Apollos; Ich des Kephas; Ich Christi. Denn das Wort vom Kreuze ist zwar den Verlorenen Torheit, den Geretteten aber, uns, ist es Gottes Kraft. Ich danke Gott, daß ich niemanden von euch getauft habe als Krispus und Kajus, damit niemand sagen könne, ich habe auf meinen Namen getauft. Ich habe aber auch noch das Haus des Stephanas getauft: übrigens weiß ich nicht, ob ich noch jemand anders getauft habe. Denn nicht sandte mich Christus zu taufen, sondern das Evangelium zu verkündigen; nicht mit Weisheit der Rede, damit das Kreuz Christi nicht entkräftet würde. - - - Denn es steht geschrieben: Ich will verderben die Weisheit der Weisen, und die Klugheit der Klugen vereiteln. Wo (bleibt) der Weise, wo der Schriftgelehrte, wo der gelehrte Streiter dieser Welt? Hat Gott nicht die Weisheit dieser Welt zur Torheit gemacht? Denn sintemal in der Weisheit Gottes die Welt durch die Weisheit Gott nicht erkannt? es hat es Gott gefallen durch die Torheit der Kunde (von Christo) die Gläubigen zu retten; sintemal teils Juden — ein Zeichen verlangen, teils Griechen Weisheit fordern; wir aber predigen Christum als Gekreuzigten, den Juden Anstoß und den Heiden Torheit; den Berufenen selber aber, Juden sowohl als Griechen, Christum als Gottes Kraft und Gottes Weisheit. Denn das Törichte von Gott ist weiser als die Menschen, und das Schwache von Gott, ist stärker als die Menschen. Denn, seht eure Berufung an, Brüder, daß nicht viele Weise nach dem Fleische, nicht viele Mächtige, nicht viele Edle (unter euch sind); sondern das Törichte der Welt hat Gott auserwählt, auf daß er die Weisen beschämte; und das Schwache der Welt hat Gott auserwählt, auf daß er das Gewaltige beschämte; und das Unedle der Welt und das Verachtete hat Gott auserwählt, und das nichts Geltende, auf daß er das Geltende zunichte machte, damit sich keim Fleisch rühmen könnte vor Gott. Durch ihn aber seid ihr in Christo Jesu, der uns Weisheit geworden ist von, Gott, sowohl Gerechtigkeit als Heiligung und Erlösung, auf daß, wie geschrieben steht: Wer sich rühmen will, der rühme sich des Herrn. Auch ich, als ich zu euch kam, Brüder, kam nicht, um mit Vortrefflichkeit der Rede oder Weisheit euch das Zeugnis Gottes zu verkündigen. Denn ich nahm mir vor nichts bei euch zu wissen denn allein Jesum Christum, und zwar als Gekreuzigten. Und ich war in Schwachheit und in vieler Furcht und Scheu bei euch, und meine Lehre und meine Predigt bestand nicht in überredenden Worten — menschlicher Weisheit, sondern im Erweise von Geist und Kraft, auf daß euer Glaube nicht beruhte auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft. Weisheit jedoch reden wir unter den Vollkommenen, nicht aber Weisheit dieser Welt, noch der Obern dieser Welt, die zunichte werden; sondern wir reden Gottes Weisheit in einem Geheimnisse, die verborgene, welche Gott vor Ewigkeiten vorherbestimmt hat zu unsrer Herrlichkeit; welche keiner der Odern dieser Welt erkannt hat; (denn hätten sie sie erkannt, so hätten sie nicht den Herrn der Herrlichkeit gekreuzigt;) sondern, wie geschrieben steht: Was kein Auge gesehen, und kein Ohr gehört, und in keines Menschen Sinn gekommen, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben. UnS aber hat es Gott geoffenbart durch seinen Geist; denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen der Gottheit. Denn welcher Mensch weiß, was des Menschen ist, als der Geist des Menschen in ihm? also auch weiß, was Gottes ist, niemand als der Geist Gottes. Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der von Gott ist, auf daß wir wüßten, was uns von Gott verliehen worden. Und solches lehren wir, nicht in Worten, wie sie von menschlicher Weisheit gelehrt, sondern wie sie vom — heiligen Geiste gelehrt werden, indem wir Geistliches mit Geistlichem verbinden. Der sinnliche Mensch aber nimmt nicht auf, was des Geistes Gottes ist; denn es ist ihm Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt werden muß. Der Geistliche hingegen beurteilt alles, wird jedoch selbst von niemandem beurteilt. Denn wer hat des Herrn Sinn erkannt, daß er ihn unterweise? Wir aber, haben Christi Sinn. Auch ich, Brüder, konnte nicht zu euch reden als Geistlichen, sondern als Fleischlichen, als Kindern in Christo. Milch gab ich euch zu trinken, und nicht Speise; denn ihr vermochtet es noch nicht. Auch jetzt noch vermögt ihr es nicht; denn noch seid ihr fleischlich. Denn da in euch Zorn und Streit und Spaltungen herrschen: seid ihr nicht fleischlich, und wandelt nach Menschenweise? Denn wenn jemand sagt: Ich bin des Paulus; ein anderer: Ich des Apollos: seid ihr nicht fleischlich? Wer nun ist Paulus, und wer Apollos? — Nicht als Diener sind sie, durch welche ihr seid gläubig geworden, und zwar so, wie es einem jeglichen der Herr verliehen. Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat das Gedeihen gegeben. Daher ist weder, der da pflanzt, etwas, noch der da begießt, sondern Gott, der das Gedeihen gibt. Der aber pflanzt und der da begießt, sind Eins; und ein jeglicher wird seinen Lohn empfangen nach seiner Arbeit. Denn Gottes Mitarbeiter sind wir; Gottes Ackerfeld, Gottes Gebäu(de) seid ihr. Nach der mir verliehenen Gnade Gottes habe ich als verständiger Baumeister den Grund gelegt; ein anderer nun bauet darauf; ein jeglicher aber sehe zu, wie er darauf bauet. Denn einen anderen Grund kann niemand legen als den gelegten, welcher ist Jesus Christus, Wenn aber jemand auf diesen Grund bauet Gold, Silber, kostbare Steine, Holz, Gras, Stoppel: so wird eines jeglichen Werk offenbar werden; denn der Tag (des Gerichts) wird's kund tun, weil er in Feuer sich offenbart; und welcherlei eines jeglichen Werk sei, wird das Feuer bewähren. Wenn jemandes Werk bestehen wird, daß er darauf gebauet, so wird er Lohn empfangen. Wenn jemandes Werk verbrennen wird, so wird er dessen verlustig gehen; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durch Feuer. Wißt ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid, und der Geist Gottes in euch wohnt? Wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, so wird solchen Gott verderben; denn der Tempel Gottes ist heilig, und solche seid ihr. Niemand täusche sich selber! Wenn jemand sich dünkt weise zu sein unter euch in dieser Welt, der werde ein Tor, auf daß er weise werde. Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott; denn es steht geschrieben: Der da fängt die Weisen in ihrer List. Und abermal: Der Herr kennt der Weisen Gedanken, daß sie nichtig sind. Darum rühme sich niemand eines Menschen; denn alles gehört euch an. Sei es Paulus, sei es Apollos, sei es Kephas, sei es Welt, sei es Leben, sei es Tod, sei es Gegenwärtiges, sei es Zukünftiges: alles gehört euch an; ihr aber Christo, und Christus Gott. Dafür achte man uns, für Diener Christi und für Verwalter der Geheimnisse Gottes. ÜbrigenS wird von den Verwaltern verlangt, daß einer treu erfunden werde. Mir aber gilt es sehr wenig, daß ich von euch beurteilt werde, oder (sonst) von einem menschlichen Gerichte; aber nicht einmal beurteile ich mich selbst; (denn ich bin mir nichts bewußt, aber nicht darin bin ich gerechtfertigt;) sondern wer mich beurteilt, das ist der Herr. Daher urteilt nichts vor der Zeit, bis daß der Herr kommt, welcher auch das Verborgene aus der Finsternis ans Licht bringen und die Ratschläge der Herzen offenbaren wird; und alsdann wird einem jeglichen das (verdiente) Lob werden von Gott. Dieses aber, Brüder, habe ich umgestaltet auf mich und Apollos, um euretwillen, auf daß ihr an uns lernt, nicht über das Geschriebene hinaus (von euch) zu denken, damit ihr nicht für einander euch bläht gegen den anderen. Denn wer unterscheidet dich? Und was hast du, was du nicht empfangen? Hast du aber auch empfangen, was rühmst du dich, als hättest du nicht empfangen? Schon seid ihr gesättigt, schon reich geworden, ohne uns seid ihr zur Herrschaft gelangt; und möchtet ihr doch zur Herrschaft gelangt sein, auf daß auch wir mit euch herrschen könnten! Denn mir scheint, daß Gott uns Apostel als die Niedrigsten hingestellt hat, als zum Tode verurteilte Missetäter; denn wir sind zum Schauspiele geworden vor der Welt, vor Engeln und Menschen. Wir sind Toren um Christi willen, ihr aber weise in Christo; wir sind schwach, ihr aber stark; ihr seid geehrt, wir aber verachtet. Bis zu dieser Stunde hungern wir und dürsten und sind entblößt und gemißhandelt und unstät und irre und mühen uns, arbeitend mit den eignen Händen. Geschmäht, segnen wir; verfolgt, dulden wir; gelästert, geben wir gute Worte; als Auswürflinge der Welt werden wir geachtet, als aller Abschaum bis jetzt. Nicht um euch zu beschämen, schreibe ich dieses, sondern wie meine geliebten Kinder ermahne ich euch. Denn wenn ihr zehntausend Führer hättet in Christo, so habt ihr doch nicht viele Väter; denn in Christo Jesu durch das Evangelium habe ich euch gezeugt. So ermahne ich euch nun, ahmt mich nach! Darum habe ich euch den Timotheus gesandt, der mein treues und geliebtes Kind ist im Herrn, der euch erinnern wird an meine Wege in Christo, wie ich allezeit in jeder Gemeinde lehre. Aber als käme ich nicht zu euch, haben sich etliche gebläht. Ich werde jedoch bald zu euch kommen, so der Herr will, und dann kennen lernen, nicht die Rede derer, die sich blähen, sondern ihre Kraft. Denn nicht in Reden besteht das Reich Gottes, sondern in Kraft. Was wollt ihr? Soll ich mit der Rute zu euch kommen, oder mit Liebe und dem Geiste der Sanftmut? Rüge einiger MißbräucheÜberhaupt hört man von Hurerei unter euch, und von solcher Hurerei, die auch nicht unter den Heiden — genannt wird, so daß einer das Weib seines Vaters habe. Und ihr seid aufgebläht und habt euch nicht vielmehr betrübt, auf daß aus eurer Mitte geschafft würde, der dieses Werk getan? Denn ich wenigstens, obschon mit dem Leibe abwesend, doch mit dem Geiste anwesend, habe schon als anwesend beschlossen den, der also dieses verübt hat, im Namen unsres Herrn Jesu Christi, mit euch im Geiste versammelt, mit der Macht unsers Herrn Jesu Christi, selbigen dem Satan zu übergeben zum Verderben des Fleisches, auf daß der Geist gerettet werde am Tage unsres Herrn Jesu. Euer Rühmen ist nicht gut! Wißt ihr nicht, daß ein wenig Sauerteig den ganzen Teig säuert? Fegt den alten Sauerteig aus, auf daß ihr ein neuer Teig seid, wie ihr denn Ungesäuerte seid! Denn auch unser Passah ist für uns geschlachtet, Christus. Darum laßt uns Festfeier halten, nicht mit dem alten Sauerteige, nicht mit dem Sauerteige des Bösen und des Lasters, sondern mit dem Ungesäuerten der Lauterkeit und der Wahrheit! Ich habe euch in dem (vorigen) Briefe geschrieben, daß ihr sollt keinen Umgang haben mit Hurern; aber nicht durchaus mit den Hurern dieser Welt oder den Habsüchtigen oder Räubern oder Götzendienern; denn sonst müßtet ihr ja aus der Welt heraustreten. Nun aber habe ich euch geschrieben, daß ihr nicht sollt Umgang haben mit einem, der sich läßt Bruder nennen, und ist ein Hurer, oder Habsüchtiger, oder Götzendiener, oder Schmäher, oder Trunkenbold, oder Räuber: mit einem solchen sollt ihr auch nicht zusammen essen. Denn nun geht es mich an auch die, so draußen sind, zu richten? Richtet ihr nicht, die drinnen sind? Die aber draußen sind, richtet Gott. Schaffet den Bösen aus eurer Mitte! Wagt es jemand von euch, der einen Handel gegen den anderen hat, zu rechten vor den Gottlosen, und nicht vor den Heiligen? Oder wißt ihr nicht, daß die Heiligen die Welt richten werden? Und wenn durch euch die Welt gerichtet wird, seid ihr nicht würdig der geringsten Rechtssachen? Wißt ihr nicht, daß wir die Engel richten werden? geschweige denn Irdisches! Wenn ihr nun irdische Rechtssachen habt, so setzt ihr die in der Gemeinde verachteten (Heiden), diese zu Richtern? Zu eurer Beschämung muß ich sagen: Also ist unter euch auch nicht ein Weiser, der schlichten könnte zwischen seinen Brüdern? Nein, Bruder rechtet mit Bruder, und zwar vor Ungläubigen? Es ist nun überhaupt schon ein Nachteil für euch, daß ihr Streitigkeiten unter einander habt. Warum laßt ihr euch nicht lieber Unrecht tun? warum laßt ihr euch nicht lieber beeinträchtigen? Aber ihr selber tut Unrecht und beeinträchtigt, und zwar Brüder! Oder wißt ihr nicht, daß Ungerechte das Reich Gottes nicht ererben werden? Laßt euch nicht irre führen! Weder Hurer, noch Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Weichlinge, noch Knabenschänder, noch Diebe, noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde, noch Schmäher, noch Räuber werden das Reich Gottes ererben. Und dergleichen wärt ihr zum Teil; aber ihr wuscht euch ab, aber ihr wurdet geheiligt, aber ihr wurdet gerechtfertigt durch den Namen unsers Herrn Jesu Christi und durch den Geist unsres Gottes. Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles frommt; alles ist mir erlaubt, aber ich werde nicht Gewalt über mich üben lassen. Die Speisen sind für den Magen, und der Magen für die Speisen; Gott aber wird diesen und jene abtun. Der Leib aber ist nicht für die Hurerei, sondern für den Herrn, und der Herr für den Leib. Gott aber hat nicht nur den Herrn auferweckt, sondern wird auch uns auferwecken durch seine Macht. Wißt ihr nicht, daß eure Leiber Glieder Christi sind? Soll ich nun die Glieder Christi nehmen, und sie zu Hurengliedern machen? Das sei ferne! Oder wißt ihr nicht, daß, wer der Hure anhängt, Ein Leib (mit ihr) ist? Denn es werden, heißt es, die beiden ein Fleisch sein, Wer aber dem Herrn anhängt, der ist ein Geist (mit ihm). Flieht die Hurerei! Jegliche Sünde, die irgend ein Mensch übt, ist außer dem Leibe; wer aber hurt, sündigt gegen seinen eigenen Leib. Oder wisst ihr nicht, daß euer Leib Tempel des in euch wohnenden heiligen Geistes ist, den ihr von Gott empfangen, und daß ihr euch nicht selbst gehört? Denn ihr seid um (theuren) Preis erkauft: verherrlicht denn Gott in eurem Leibe — und in eurem Geiste, welche Gottes sind! Von der EheAnlangend, was ihr mir geschrieben, so ist es dem Menschen gut kein Weib zu berühren. Aber um der Hurerei willen habe ein jeglicher sein Weib, und eine jegliche habe ihren eigenen Mann. Dem Weibe leiste der Mann die (eheliche) Pflicht; gleicherweise aber auch das Weib dem Manne. Das Weib ist nicht seines Leibes mächtig, sondern der Mann; gleicherweise aber ist auch der Mann seines Leibes nicht mächtig, sondern das Weib. Beraubt euch einander nicht, es sei denn etwa aus Übereinkunft auf eine Frist, um dem — Fasten und Gebete obzuliegen, und dann wieder beisammen zu sein, auf daß euch der Satan nicht versuche wegen eurer Unenthaltsamkeit. Dieses aber sage ich zugestehungs-, nicht befehlsweise. Denn ich wünsche, daß alle Menschen seien wie auch ich; aber ein jeglicher hat seine eigene Gabe von Gott, der eine diese, der andere jene. Ich sage aber den Unverheirateten und (namentlich) den Witwen: Es ist ihnen gut, wenn sie bleiben wie auch ich. Können sie sich aber nicht enthalten, so mögen sie freien; denn besser ist's zu freien als von Begierden zu brennen. Den Verheirateten aber gebiete ich, nicht ich, sondern der Herr, daß das Weib sich nicht vom Manne trenne; (sollte sie sich aber wirklich getrennt haben, so bleibe sie unverheiratet, oder söhne sich mit dem Manne aus, und daß der Mann das Weib nicht entlasse. Den Übrigen aber sage ich, nicht der Herr: Wenn ein Bruder ein ungläubiges Weib hat, und es gefällt ihr bei ihm zu wohnen, so verlasse er sie nicht. Und ein Weib, das einen ungläubigen Mann hat, und es gefällt ihm bei ihr zu wohnen, verlasse ihn nicht. Denn der ungläubige Mann ist geheiligt durch das Weib, und das ungläubige Weib ist geheiligt durch den Mann; denn sonst wären ja eure Kinder unrein; nun aber sind sie heilig. Will aber der Ungläubige sich trennen, so trenne er sich; der Bruder oder die Schwester ist in solchen Fällen nicht gebunden; aber in Frieden hat uns Gott berufen. Denn was weißt du, Weib, ob du den Mann retten wirst? oder was weißt du, Mann, ob du das Weib retten wirst? Nur daß jeglicher, wie ihm der Herr zugeteilt, wie einen jeglichen der Herr berufen, also wandele! Und also verordne ich in allen Gemeinden. Ist jemand beschnitten berufen, so ziehe er die Vorhaut nicht über; ist jemand in der Vorhaut berufen, so beschneide er sich nicht. Die Beschneidung ist nichts, und die Vorhaut ist nichts, sondern die Haltung der Gebote Gottes. Ein jeglicher verbleibe in dem Zustande, in dem er berufen worden. Bist du als Knecht, berufen, so laß dich's nicht kümmern; sondern wenn du auch frei werden kannst, benutze es vielmehr. Denn wer als Knecht im Herrn berufen ist, ist des Herrn Freigelassener; gleicherweise auch ist der als Freier Berufene Christi Knecht. Ihr seid um (teuren) Preis erkauft; werdet nicht Knechte der Menschen! Worin ein jeglicher, Bruder, berufen worden, darin bleibe er bei Gott. Anlangend aber die Jungfrauen, so habe ich kein Gebot vom Herrn; ich gebe aber meine Meinung, als vom Herrn begnadigt glaubhaft zu sein. Ich meine nun, solches sei gut wegen der bevorstehenden Not, weil es dem Menschen gut ist also zu sein. Bist du an ein Weib gefesselt, so suche nicht Lösung; bist du eines Weibes ledig, so suche kein Weib. Wenn du aber auch gefreiet hast, so hast du nicht gesündigt; und wenn die Jungfrau gefreiet hat, so hat sie nicht gesündigt; Drangsal aber fürs Fleisch werden solche haben, und ich schone euer. Das aber sage ich, Brüder: die Zeit ist kurz zusammengerückt fortan, damit selbst die, so Weiber haben, seien wie solche, die keine haben, und die so weinen, wie solche, die nicht weinen, und die, so sich freuen, wie solche, die sich nicht freuen, und die, so kaufen, wie solche, die es nicht behalten, und die, so diese Welt genießen, wie solche, die sie nicht genießen; denn es vergeht die Gestalt dieser Welt. Ich will aber, daß ihr ohne Sorgen seid. Der Unverheiratete sorgt, was des Herrn ist, wie er dem Herrn gefallen werde; der Verheiratete aber sorgt, was der Welt ist, wie er dem Weibe gefallen werde. Geteilt ist auch das Weib und die Jungfrau. Die Unverheiratete sorgt, was des Herrn ist, daß sie heilig sei sowohl an Leib als Geist; die Verheiratete aber sorgt, was der Welt ist, wie sie dem Manne gefallen werde. Dieses sage ich aber zu eurem eigenen Nutzen, nicht um euch eine Fessel anzulegen, sondern zur (Beförderung der) Wohlanständigkeit und ungeteilten Enthaltsamkeit im Dienste des Herrn. Wenn aber jemand seiner Jungfrau Unehre zuzuziehen meint, wenn sie überreif ist, und es also muß geschehen: so tue er, was er will; er sündigt nicht: sie mögen freien. Wer aber fest steht in seinem Sinne, und nicht genötigt ist, sondern Freiheit hat nach seinem Willen zu handeln, und hat solches beschlossen in seinem Herzen seine Jungfrau zu behalten, der tut wohl. Daher wer seine Tochter verheiratet, tut wohl; wer sie aber nicht verheiratet, tut besser. Ein Weib ist gebunden — durchs Gesetz, so lange ihr Mann lebt: wenn aber ihr Mann gestorben ist, so ist sie frei, und kann an wen sie will verheiratet werden, nur im Herrn. Glückseliger aber ist sie, wenn sie also bleibt, nach meiner Meinung; ich glaube aber auch Gottes Geist zu haben. Vom Genusse des Opferfleisches; Apologie des Apostels; Warnung vor GötzendienstAnlangend die Götzenopfer, so wissen wir, daß wir Alle Erkenntnis haben; (nur) die Erkenntnis; blüht auf, die Liebe hingegen erbauet; und so jemand sich dünkt etwas zu wissen, so hat er noch nichts erkannt, so wie er erkennen soll; so aber jemand Gott liebt, der ist von ihm erkannt. Anlangend nun das Essen der Götzenopfer, so wissen wir, daß es keinen Götzen in der Welt gibt, und daß es keinen anderen Gott gibt denn Einen. Denn auch wenn es wirklich sogenannte Götter gibt, sei es im Himmel oder auf Erden, (wie es denn viele Götter gibt und viele Herren;) so haben wir doch Einen Gott, den Vater, von welchem alles ist, und dem wir angehören, und Einen Herrn Jesum Christum, durch welchen alles ist, und auch wir durch ihn. Aber nicht in allen ist die Erkenntnis; sondern etliche, vermöge des bisherigen Gewissens vom Götzen, essen es als Götzenopfer, und ihr Gewissen, da es schwach ist, wird befleckt. Speise aber empfiehlt uns Gott nicht; denn weder, wenn wir essen, sind wir vorzüglicher, noch, wenn mit nicht essen, sind mit geringer. Sehet aber zu, daß diese eure Freiheit nichts den Schwachen zum Anstoß werde! Denn so jemand dich, der du Erkenntnis hast, sieht im Götzentempel zu Tische liegen: wird nicht sein Gewissen, da er schwach ist, bestärkt werden, daß er Götzenopfer ißt? Und so geht dein schwacher Bruder verloren wegen deiner Erkenntnis, um dessen willen Christus gestorben ist. Auf diese Weise aber, wenn ihr an den Brüdern sündigt, und ihr schwaches Gewissen verletzt, sündigt ihr an Christo. Daher wenn eine Speise meinem Bruder Anstoß gibt, so werde ich nimmermehr Fleisch essen, auf daß ich meinem Bruder keinen Anstoß gebe. Bin ich nicht frei? bin ich nicht Apostel? habe ich nicht Jesum Christum, unsren Herrn, gesehen? seid ihr nicht mein Werk im Herrn? Bin ich anderen nicht Apostel, so bin ich es doch euch; denn das Siegel meiner Apostelschaft seid ihr im Herrn: das ist meine Verantwortung gegen die, so mich in Untersuchung ziehen. Haben wir nicht das Recht zu essen und zu trinken? Haben wir nicht das Recht eine Schwester als Weib mit umherzuführen wie auch die übrigen Apostel und die Brüder des Herrn und Kephas? Oder haben ich und Barnabas allein nicht das Recht nicht zu arbeiten? Wer tut je Kriegsdienste mit seinem eigenen Solde? wer pflanzt einen Weinberg, und ißt nicht von dessen Frucht? oder wer weidet eine Herde, und ißt nicht von der Milch der Herde? Sage ich dieses (nur) nach Menschenweise, oder sagt nicht solches das Gesetz auch? Denn im Gesetze Mose's steht geschrieben: Du sollst dem Ochsen, wenn er drischt, nicht das Maul verbinden. Gott sorgt doch nicht für die Ochsen? Oder sagt er es allerdings um unsretwillen? Ja, um unsretwillen ist es geschrieben, daß auf Hoffnung soll der Pflügende pflügen, und der Dreschende (dreschen) auf Hoffnung zu genießen. Wenn wir euch das Geistliche gesäet haben, ist's etwas Großes, wenn wir euer Fleischliches ernten? Wenn andere dieses Recht auf euch genießen, warum nicht vielmehr wir? Aber wir haben dieses Recht nicht gebraucht, sondern ertragen alles, auf daß wir kein Hindernis legen dem Evangelium Christi. Wißt ihr nicht, daß die, so mit dem Heiligen beschäftigt sind, aus dem Heiligtume essen, die, so des Altars warten, mit dem Altare teilen? Also hat auch der Herr verordnet denen, die das Evangelium verkündigen, vom Evangelium zu leben. Ich aber habe davon nichts gebraucht. Ich schreibe aber dieses nicht, auf daß also an mir geschehe; denn besser wäre mir zu sterben, als daß mir jemand meinen Ruhm zunichte machte. Denn wenn ich das Evangelium verkündige, habe ich keinen Ruhm, denn Nötigung liegt mir auf; denn wehe mir, wenn ich nicht das Evangelium verkündige! Denn wenn ich freiwillig dieses tue, so habe ich Lohn; wenn aber unfreiwillig, so bin ich mit einem Verwalteramte betrauet. Welches ist nun mein Lohn? Daß ich verkündigend das Evangelium Christi kostenfrei mache, so daß ich nicht mein Recht brauche bei Verkündigung des Evangeliums. Denn obschon von allen unabhängig, habe ich mich doch allen zum Knechte gemacht, auf daß ich mehrere gewänne. Und ich bin den Juden geworden wie ein Jude, auf daß ich Juden gewänne; denen, die unter dem Gesetze stehen, wie unter dem Gesetze stehend, obschon nicht etwa unter dem Gesetze stehend, auf daß ich die unter dem Gesetze Stehenden gewänne; den Gesetzlosen wie gesetzlos, obschon nicht etwa gesetzlos vor Gott, sondern gesetzpflichtig gegen Christum, auf daß ich die Gesetzlosen gewänne; ich bin den Schwachen geworden wie ein Schwacher, auf daß ich die Schwachen gewänne; allen bin ich alles geworden, auf daß ich allerdings etliche rettete. Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, auf daß ich auch sein teilhaftig werde. Wißt ihr nicht, daß die, so in den Schranken laufen, alle zwar laufen, einer aber nur den Preis empfängt? Lauft also, damit ihr denselben empfangt! Wer aber kämpft, ist in allem enthaltsam; jene sind's nun, um einen vergänglichen Kranz zu erhalten, wir aber, um einen unvergänglichen. Ich laufe demnach also, wie nicht aufs Ungewisse hin; ich kämpfe also, wie nicht die Streiche in die Luft führend; sondern ich zerschlage meinen Leib und führe ihn gefangen, damit ich nicht, nachdem ich andern gepredigt, selber verwerflich werde. Denn ich muß euch daran erinnern, Brüder, daß unsre Väter alle unter (der Leitung) der Wolkensäule waren, und alle durch das Meer hindurchgingen, und alle (gleichsam) auf Mose getauft wurden in der Wolke und dem Meere, und alle dieselbe geistliche Speise aßen, und alle denselben geistlichen Trank tranken; (denn sie tranken aus dem geistlichen nachfolgenden Felsen, der Fels aber war Christus.) Aber nicht an der Mehrzahl von ihnen hatte Gott Wohlgefallen, denn sie wurden hingestreckt in der Wüste, Solches aber ist uns zum Vorbilde geschehen, auf daß wir uns nicht Böses gelüsten lassen, so wie sich jene gelüsten ließen. Werdet auch nicht Götzendiener, so wie etliche von ihnen, wie geschrieben steht: Das Volk setzte sich, zu essen und zu trinken, und sie standen auf, zu tanzen. Laßt uns auch nicht huren, so wie etliche von ihnen hurten, und an einem Tage umkamen drei und zwanzig tausend. Laßt uns auch Christum nicht versuchen, so wie etliche von ihnen (Gott) versuchten, und durch die Schlangen umkamen. Murrt auch nicht, so wie etliche von ihnen murrten, und durch den Verderber umkamen. Solches alles aber ist ihnen als Vorbild widerfahren, und es ist geschrieben zu unsrer Ermahnung, in deren Leben die Enden der Zeiten eingetroffen sind. Daher wer da meint zu stehen, der sehe zu, daß er nicht falle. Es hat euch keine Versuchung betroffen denn menschliche; Gott aber ist getreu, der euch nicht wird versuchen lassen über euer Vermögen, sondern mit der Versuchung auch den Ausgang geben wird, daß ihr sie ertragen könnt. Demnach, meine Geliebten, flieht vor dem Götzendienste! Als zu Verständigen spreche ich: beurteilt selbst, was ich sage. Der Kelch des Segens, über dem wir den Segen sprechen, ist er nicht die Gemeinschaft des Blutes Christi? Das Brot, das wir brechen, ist es nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi? Denn ein Brot ist's, ein Leib sind wir die vielen; denn wir alle genießen von demselben Brote. Seht auf die Israeliten nach dem Fleische! Haben nicht die, so die Opfer essen, Gemeinschaft mit dem Altare? Was will ich nun sagen? daß ein Götze etwas sei? oder daß ein Götzenopfer etwas sei? Nein! sondern was die Heiden opfern, das opfern sie den Teufeln, und nicht Gott; ich will aber nicht, daß ihr Gemeinschaft habt mit den Teufeln. Ihr könnt nicht den Kelch des Herrn trinken und den Kelch der Teufel; ihr könnt nicht am Tische des Herrn Teil nehmen und am Tische der Teufel. Oder reizen wir den Herrn zum Zorne? sind wir stärker als er? Alles ist — mir - erlaubt, aber nicht alles frommt; alles ist — mir — erlaubt, aber nicht alles erbauet. Niemand suche das Seine, sondern — ein jeglicher das des anderen. Alles, was auf dem Fleischmarkte verkauft wird, eßt, ohne zu untersuchen, wegen des Gewissen. Denn des Herrn ist die Welt, und was sie erfüllt. Und wenn euch jemand einladet von den Ungläubigen, und ihr wollt hingehen: so eßt, was euch vorgelegt wird, ohne zu untersuchen wegen des Gewissens. So aber jemand zu euch saget: Das ist Götzenopfer: so eßt es nicht, wegen des, der es angezeigt hat, und wegen des Gewissens. Ich meine aber nicht das eigene Gewissen, sondern das des anderen. Denn warum wird meine Freiheit gerichtet von einem anderen Gewissen? Wenn ich mit Dank genieße, warum werde ich gelästert wegen des, worüber ich danksage? Ihr eßt nun, oder trinkt, oder tut etwas, so tut alles zu Gottes Ehre. Seid unanstößig sowohl für Juden als Griechen und die Gemeinde Gottes, so wie auch ich in allem allen zu Gefallen lebe, und nicht suche, was mir frommt, sondern was vielen, auf daß sie gerettet werden. Rüge von Mißbräuchen in der GemeindeAhmt mich nach, so wie ich Christum! Ich lobe euch, Brüder, daß ihr in allem mein eingedenk seid, und die Überlieferungen festhaltet, wie ich sie euch überliefert habe. Ihr müßt aber wissen, daß jegliches Mannes Haupt Christus ist, das Haupt deö Weibes aber der Mann, und das Haupt Christi Gott. Jeglicher Mann, der beim Beten oder Prophezeien etwas auf dem Haupte hat, schändt sein Haupt. Jegliches Weib aber, die da betet oder prophezeiet mit unverhülltem Haupte, schändet ihr Haupt; denn sie ist eben so gut als geschoren. Denn wenn ein Weib sich nicht verhüllt, so mag sie sich auch das Haar abschneiden lassen; wenn es aber schimpflich ist für ein Weib sich das Haar abschneiden oder scheren zu lassen, so mag sie sich verhüllen. Ein Mann freilich ist nicht verpflichtet sein Haupt zu verhüllen, da er Gottes Bild und Würde an sich trägt; ein Weib aber trägt ihres Mannes Würde. Denn der Mann ist nicht vom Weibe, sondern das Weib vom Manne. Auch ist ja der Mann nicht geschaffen um des Weibes willen, sondern das Weib um des Mannes willen. Deßhalb ist das Weib verpflichtet ein Zeichen der Gewalt des Mannes auf dem Haupte zu haben, um der Engel willen. Doch ist weder Weib ohne Mann, noch Mann ohne Weib etwas im Herrn. Denn gleichwie das Weib vom Manne, also auch ist der Mann durch das Weib; alles aber von Gott. Urteilt bei euch selbst! Ziemt es einem Weibe unverhüllt zu Gott zu beten? Oder lehrt euch nicht einmal die Natur selbst, daß, wenn ein Mann langes Haar trägt, es ein Schimpf für ihn ist; wenn aber ein Weib langes Haar trägt, es eine Zierde für sie ist? Denn das Haar ist ihr anstatt eines Schleiers gegeben. Sollte aber jemand streitsüchtig sein, so haben wir eine solche Gewohnheit nicht, noch auch die Gemeinden Gottes. Indem ich dieses aber anbefehle, kann ich nicht loben, daß ihr nicht zum Bessern, sondern zum Schlechtern Zusammenkünfte haltet. Fürs Erste nämlich höre ich, daß, wenn ihr zusammenkommt als Gemeinde, Spaltungen unter euch sind; und zum Teil glaube ich es. Es müssen ja auch Parteiungen unter euch sein, auf daß die Bewährten offenbar werden unter euch. Wenn ihr nun zusammenkommt mit einander, so heißt das nicht des Herrn Mahl halten. Denn ein jeglicher nimmt sein eigenes Mahl vorweg beim Essen, und der eine hungert, der andere aber schwelgt. Es fehlen euch doch nicht Häuser, um zu essen und zu trinken? Oder verachtet ihr die Gemeinde Gottes, und beschämt die, so nichts haben? Was soll ich euch sagen? soll ich euch loben? Darin kann ich euch nicht loben. Denn ich habe vom Herrn überkommen, was ich euch auch überliefert habe: daß der Herr Jesus, in der Nacht, da er überliefert ward, Brot nahm, das Dankgebet sprach, und es brach, und sagte: — Nehmt, eßt! das ist mein Leib, der für euch gebrochen wird; dieses tuet zu meinem Gedächtnis;. Gleicherweise auch den Kelch, nach dem Mahle, indem er sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund durch mein Blut; dieses tuet, so oft ihr irgend trinkt, zu meinem Gedächtnis. So oft ihr nämlich irgend dieses Brot eßt, und diesen Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis daß er kommt. Daher wer irgend das Brot ißt, oder den Kelch des Herrn trinkt unwürdig, der ist schuldig des (entweihten) Leibes und Blutes des Herrn. Man prüfe sich aber, und esse also von dem Brote, und trinke von dem Kelche. Denn wer unwürdig ißt oder trinkt, der ißt und trinkt sich Strafurteil, da er nicht beurteilt den Leib des Herrn. Deßhalb sind viele Schwache und Kranke unter euch, und nicht wenige sind gestorben. Denn wenn wir uns selber beurteilten, so würden wir kein Urteil empfangen. Indem wir aber ein Urteil vom Herrn empfangen, so werden wir gezüchtigt, auf daß wir nicht mit der Welt verurteilt werden. Daher, meine Brüder, wenn ihr zusammenkommt zu essen, so wartet auf einander. Wenn — aber jemand hungert, so esse er zu Hause, auf daß ihr nicht durch eure Versammlung ein Strafurteil auf euch ladet. Das Übrige will ich, so bald ich komme, anordnen. Von den GeistesgabenAnlangend die Geistesgaben, Brüder, so will ich euch nicht in Unkunde lassen. Ihr wißt, daß ihr Heiden wart, und zu den stummen Götzen, so wie ihr eben geführt wurdet, hingeführt wurdet. Darum tue ich euch kund, daß niemand, der im Geiste Gottes redet, sagen kann. Verflucht ist Jesus, und niemand sagen kann: Herr Jesus, es sei denn im heiligen Geiste. Es sind aber Verschiedenheiten von Gaben, jedoch derselbe Geist; und es sind Verschiedenheiten von Dienstverrichtungen, jedoch derselbe Herr; und es sind Verschiedenheiten von Wirkungen, jedoch ist es derselbe Gott, der das alles in allen wirkt. Einem jeglichen aber wird die Äußerung des Geistes gegeben zum (gemeinen) Nutzen. Dem einen nämlich wird mittelst des Geistes Rede der Weisheit verliehen, einem anderen Rede der Erkenntnis, vermöge desselben Geistes; einem anderen Glauben, durch denselben Geist; einem anderen Gaben der Heilung, durch denselben Geist; einem anderen Wunderwirkungen, einem anderen Prophezeiung, einem anderen Prüfung der Begeisterung, einem anderen mancherlei Zungen, einem anderen Auslegung der Zungen. Alles dieses aber wirkt der eine und selbe Geist, der einem jeglichen besonders zuteilt, was er will. Denn gleichwie der Leib einer ist, und viele Glieder hat, alle Glieder aber des einen Leibes, obschon viele, einen Leib ausmachen: also auch Christus. Denn auch durch einen Geist sind wir alle zu einem Körper getauft, wir seien Juden oder Griechen, Knechte oder Freie, und alle sind wir getränkt mit einem Geiste. Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele. So der Fuß spräche: Weil ich nicht Hand bin, so bin ich kein Teil des Leibes: so ist er darum nicht kein Teil des Leibes. Und so das Ohr spräche: Weil ich nicht Auge bin, so bin ich kein Teil des Leibes: so ist es darum nicht kein Teil des Leibes. Wäre der ganze Leib Auge, wo bliebe das Gehör? Wäre er ganz Gehör, wo bliebe der Geruch? Nun aber hat Gott die Glieder ein jegliches von ihnen geordnet, am Leibe, so wie er gewollt hat. Wenn aber das alles ein Glied wäre, wo bliebe der Leib? Nun aber sind viele Glieder, aber ein Leib. Es kann nicht das Auge zur Hand sagen: Ich bedarf dein nicht; oder wiederum das Haupt zu den Füßen: Ich bedarf euer nicht. Sondern vielmehr sind die Glieder des Leibes, welche die schwächern zu sein scheinen, notwendig; und die uns dünken die unehrbaren am Leibe zu sein, diesen tun wir desto größere Ehre an, und die unanständigen an uns erhalten desto größere Wohlanständigkeit; die wohlanständigen an uns aber bedürfen es nicht. Aber Gott hat den Leib so zusammengesetzt, daß er dem Geringern größere Ehre verliehen, auf daß keine Spaltung am Leibe wäre, sondern einträchtig die Glieder für einander sorgten. Und sei es, daß Ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit; sei es, daß ein Glied verherrlicht wird, so freuen sich alle Glieder mit. Ihr aber seid der Leib Christi, und Glieder ein jeder nach seinem Teile. Und die einen hat Gott gesetzt in der Gemeinde fürs erste zu Aposteln, fürs zweite zu Propheten, fürs dritte zu Lehrern, sodann Wundertaten, sodann Heilungsgaben, Hilfeleistungen, Verwaltungen, mancherlei Zungen. Alle sind doch nicht Apostel? alle doch nicht Propheten? alle doch nicht Lehrer? alle doch nicht Wundertäter? alle haben doch nicht Heilungsgaben? alle reden doch nicht in Zungen? alle legen doch nicht aus? Befleißigt euch aber der bessern Gaben; und überdies zeige ich euch einen trefflichen Weg. Wenn ich in den Zungen der Menschen rede und der Engel, habe aber keine Liebe: so bin ich ein tönend Erz geworden oder eine klingende Schelle. Und wenn ich Prophezeiung habe, und weiß die Geheimnisse alle und alle Erkenntnis, und wenn ich allen Glauben habe, um Berge zu versetzen, habe aber keine Liebe: so bin ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe ausgespendet, und meinen Leib hingegeben habe zum Verbrennen, habe aber keine Liebe: so ist es mir nichts nütze. Die Liebe ist langmütig, wohlwollend; die Liebe neidet nicht, die Liebe prahlt nicht, bläht sich nicht, handelt nicht unanständig, sucht nicht das Ihre, erbittert sich nicht, rechnet das Böse nicht an, freuet sich nicht über die Ungerechtigkeit, sondern freuet sich mit der Wahrheit, erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, erduldet alles. Die Liebe fällt niemals weg; seien es aber Prophezeiungen, sie werden abgetan werden; seien es Zungen, sie werden aufhören; sei es Erkenntnis, sie wird abgetan werden. Denn Stückwerk ist unsre Erkenntnis, und Stückwerk unsre Prophezeiung; wenn aber das Vollkommene gekommen ist, alsdann wird das Stückwerk abgetan werden. Als ich Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind, urteilte wie ein Kind; als ich aber Mann ward, tat ich das Kindische ab. Denn wir schauen jetzt durch einen Spiegel in ein Rätsel, alsdann aber Angesicht zu Angesicht; jetzt erkenne ich Stückwerk; alsdann aber werde ich erkennen, so wie auch ich erkannt worden bin. Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größere aber von diesen ist die Liebe. Strebt nach der Liebe; befleißigt euch indessen der geistlichen Gaben, mehr aber, daß ihr prophezeiet. Denn wer in Zungen redet, der redet nicht für Menschen, sondern für Gott; denn niemand versteht es, und er redet im Geiste Geheimnisse. Wer aber prophezeiet, der redet für Menschen Erbauung und Ermahnung und Zusprache. Wer in Zungen redet, erbauet sich selbst; wer aber prophzeiet, erbauet die Gemeinde. Ich will indessen, daß ihr alle in Zungen redet, mehr aber, daß ihr prophezeiet; denn vorzüglicher ist, wer prophezeiet, als wer in Zungen redet, außer wenn er es auslegt, auf daß die Gemeinde Erbauung empfange. Nun aber, Brüder, wenn ich zu euch käme, in Zungen redend: was würde ich euch nützen, wenn ich nicht zu euch redete in Offenbarung, oder in Erkenntnis, oder in Prophezeiung, oder in Belehrung? Die leblosen Dinge doch auch, die da lauten, sei es Flöte, oder Harfe, wenn sie nicht den Tönen Bestimmtheit geben: wie kann verstanden werden, was geflötet oder geharft wird? Denn wenn auch eine Trompete einen undeutlichen Laut gibt, wer wird sich rüsten zum Kriege? Also auch ihr, wenn ihr mittelst der Zunge nicht verständliche Rede von euch gebt: wie kann man verstehen, was geredet wird? Ihr werdet ja in den Wind reden. So viele vielleicht Arten von Sprachen gibt es in der Welt, und keine derselben ist unverständlich. Wenn ich nun nicht den Sinn der Sprache weiß, so werde ich dem Redenden ein Fremdling, und der Redende wird für mich ein Fremdling sein. Also auch ihr, da ihr euch der Geistesgaben befleißigt, so strebt, daß ihr zur Erbauung der Gemeinde euch auszeichnet. Wer daher in Zungen redet, bete (in der Absicht), daß er's auslege. Denn wenn ich bete in Zungen, so betet mein Geist, aber mein Verstand ist unfruchtbar. Was ist nun zu tun? ich werde beten im Geiste, werde aber auch beten mit dem Verstande; ich werde lobsingen im Geiste, werde aber auch lobsingen mit dem Verstande. Sonst, wenn du danksagst im Geiste, wie kann der, welcher die Stelle eines Laien einnimmt, das Amen sagen zu deiner Danksagung, dieweil er nicht weiß, was du sagst? Du magst wohl trefflich danksagen; aber der andere wird nicht erbauet. Ich danke — meinem Gott, daß ich mehr als ihr alle in Zungen rede; aber in der Versammlung will ich lieber fünf Worte mit meinem Verstande reden, auf daß ich auch andere belehre, als tausend Worte in Zungen. Brüder, werdet nicht Kinder am Verstande, sondern in Absicht auf das Böse seid kindisch, aber am Verstande seid Erwachsene! Im Gesetze steht geschrieben: In (Leuten) anderer Zungen und in anderen Lippen will ich zu diesem Volke reden, und auch so nicht werden sie mich hören, spricht der Herr, Also sind die Zungen zum Zeichen nicht für die Gläubigen, sondern für die Ungläubigen; die Prophezeiung aber ist nicht für die Ungläubigen, sondern für die Gläubigen. Wenn nun die ganze Gemeinde zusammengekommen ist, und alle in Zungen reden, es sind aber Laien oder Ungläubige hineingekommen: werden sie nicht sagen, ihr rast? Wenn aber alle prophezeien, es ist aber ein Ungläubiger oder Laie hineingekommen: so wird er von allen gestraft, von allen beurteilt; das Verborgene seines Herzens wird offenbar, und also wird er, niederfallend auf sein Angesicht, vor Gott anbeten, und bekennen, daß Gott wirklich in euch ist. Was ist nun zu tun, Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat ein jeglicher von euch einen Lobgesang, hat eine Belehrung, hat eine (Rede in) Zungen, hat eine Offenbarung, hat eine Auslegung: alles geschehe dann zur Erbauung. Sei es daß jemand in Zungen reden will, so (mögen reden) je zwei oder drei und nach einander, und einer lege es aus. Ist aber kein Ausleger da, so schweige er in der Gemeinde, und rede zu sich selbst und zu Gott. Propheten aber mögen zwei oder drei reden, und die anderen mögen beurteilen. Wenn aber einem anderen, der da sitzt, eine Offenbarung wird, so schweige der erste. Ihr könnt ja alle prophezeien, auf daß alle lernen, und alle ermahnt werden. Und die Prophetengeister sind Propheten untertan. Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens. Wie in allen Gemeinden der Heiligen, sollen eure Weiber in den Gemeinden schweigen; denn es ist ihnen nicht verstattet zu reden, sondern untertan zu sein, so wie auch das Gesetz sagt. Wenn sie aber Belehrung über etwas wollen, so mögen sie zu Hause ihre Männer fragen; denn es ist unziemlich für die Weiber in der Gemeinde zu reden. Oder ist von euch das Wort Gottes ausgegangen? oder ist es zu euch allein gelangt? So jemand sich dünkt ein Prophet oder Begeisterter zu sein, der erkenne, daß, was ich schreibe, des Herrn Gebote sind. So es aber jemand nicht weiß, der mag es nicht wissen! Also, Brüder, befleißigt euch des Prophezeiens, und dem Reden in Zungen wehrt nicht; alles aber geschehe wohlanständig und in Ordnung. Von der AuferstehungIch tue euch, Brüder, das Evangelium kund, welches ich euch verkündigt habe, das ihr auch vernommen, wobei ihr auch verharrt, durch welches ihr auch das Heil erlangt, wenn ihr, mit welcher Rede ich es euch verkündigt habe, es festhaltet; es sei denn, daß ihr vergeblich geglaubt habt. Ich habe euch nämlich als das Vornehmste überliefert, was ich auch überkommen habe, daß Christus gestorben ist um unsrer Sünden willen, nach der Schrift; und daß er begraben, und daß er auferweckt worden am dritten Tage, nach der Schrift; und daß er dem Kephas erschienen, sodann den Zwölfen. Alsdann erschien er mehr denn fünfhundert Brüdern auf einmal, von welchen die meisten noch jetzt leben, einige aber auch entschlafen sind. Alsdann erschien er dem Jakobus, sodann den Aposteln allen. Zuletzt von allen, als der unreifen Geburt, erschien er auch mir. Denn ich bin der geringste der Apostel, der ich nicht wert bin Apostel zu heißen, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe. Doch durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin, und seine Gnade gegen mich ist nicht vergeblich gewesen, sondern mehr als sie alle habe ich gearbeitet, doch ich nicht, sondern die Gnade Gottes, die mit mir war. Sei ich es nun, oder seien es jene, also verkündigen wir, und also habt ihr geglaubt. Wenn aber Christus verkündigt wird, daß er von den Toten auferweckt worden: wie mögen etliche unter euch sagen, daß keine Auferstehung der Toten sei? Wenn aber keine Auferstehung der Toten ist, so ist auch Christus nicht auferweckt worden. Wenn aber Christus nicht auferweckt worden, so ist also — auch unsre Predigt nichtig, nichtig aber auch euer Glaube; so werden wir aber auch erfunden als falsche Zeugen Gottes, weil wir wider Gott gezeugt haben, daß er Christum auferweckt, den er doch nicht auferweckt hat, wenn wirklich etwa die Toten nicht auferweckt werben. Denn wenn die Toten nicht auferweckt werden, so ist auch Christus nicht auferweckt worden; wenn aber Christus nicht auferweckt worden, so ist euer Glaube eitel; noch seid ihr in euren Sünden: demnach sind auch die, so in Christo entschlafen sind, verloren. Wenn wir nur solche sind, die in diesem Leben auf Christum ihre Hoffnung haben, so sind wir elender als alle Menschen. Nun aber ist Christus auferweckt worden von den Toten, als Erstling der Entschlafenen. Denn sintemal durch einen Menschen der Tod (gekommen ist), so auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. Denn gleichwie in Adam alle sterben, also werden auch in Christo alle belebt werden. Ein jeglicher aber in seiner Ordnung: als Erstling Christus; sodann die, so Christo angehören, bei seiner Zukunft; alsdann dag Ende, wenn er das Reich Gottes dem Vater übergibt, wenn er alle Herrschaft und alle Macht und Gewalt vernichtet haben wird. Denn er muß herrschen, bis daß er alle seine Feinde gelegt hat unter seine Füße. Als letzter Feind wird vernichtet der Tod. Denn alles hat er unterworfen unter seine Füße. Wenn er aber sagt, daß alles unterworfen sei, so ist offenbar, daß (alles unterworfen ist) außer dem, welcher ihm alles unterworfen. Wenn ihm aber alles unterworfen ist, alsdann wird sich selbst auch der Sohn unterwerfen dem, welcher ihm alles unterworfen, auf daß Gott alles in allen sei. Denn was würden sonst diejenigen tun, die sich taufen lassen anstatt der Toten? Wenn überhaupt Tote nicht auferweckt werden, warum lassen sie doch sich taufen an ihrer Statt? Warum laufen auch wir Gefahr jede Stunde? Täglich leide ich den Tod, bei dem Ruhme, den ich an euch habe, in Christo Jesu, unserm Herrn! Wenn ich nach Menschenweise mit wilden Tieren gekämpft habe zu Ephesus, was nützt es mir? Wenn Tote nicht auferweckt werden, so laßt uns essen und trinken, denn morgen sterben wir. Laßt euch nicht irre führen! Schlechter Verkehr verdirbt gute Sitten. Werdet recht nüchtern, und sündigt nicht! Denn Unkenntnis Gottes haben etliche (unter euch); zu eurer Beschämung sag' ich's. Aber es wird jemand sagen: Wie werden die Toten auferweckt, und mit welchem Körper kommen sie? Tor! was du säest, wird nicht lebendig, es sterbe denn. Und was du säest, so säest du nicht den Körper, der werden soll, sondern ein nacktes Korn, etwa von dem Weizen oder einem der übrigen (Samen). Gott aber gibt ihm einen Körper, so wie er gewollt hat, und einem jeglichen Samen seinen eigenen Körper. Nicht alles Fleisch ist dasselbe Fleisch; sondern ein anderes das — Fleisch der Tiere, ein anderes das der Fische, ein anderes das der Vögel. Und es gibt himmlische Körper, und irdische Körper; aber anders ist die Herrlichkeit der himmlischen, und anders die der irdischen. Anders ist die Herrlichkeit der Sonne, und anders die Herrlichkeit des Mondes, und anders die Herrlichkeit der Sterne; denn ein Stern übertrifft den anderen an Herrlichkeit. Also auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesäet in Verwesung, auferwecket in Unverweslichkeit; es wird gesäet in Unansehnlichkeit, auferweckt in Herrlichkeit; es wird gesäet in Schwachheit, auferweckt in Kraft; es wird gesäet ein seelischer Körper, auferweckt ein, geistiger Körper. Es gibt einen seelischen Körper, und es gibt einen geistigen Körper. Also steht auch geschrieben: Es ward der erste Mensch Adam eine lebendige Seele; der zweite Adam ein belebender Geist. Aber nicht das Geistige ist das erste, sondern das Seelische, nachher das Geistige. Da erste Mensch war von der Erde irdisch, der zweite Mensch aber, — der Herr, ist vom Himmel. Wie der Irdische, also auch die Irdischen; und wie der Himmlische, also auch die Himmlischen. Und so wie wir das Bild des Irdischen getragen, werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen. Das aber sage ich, Brüder, daß Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können, noch die Verwesung die Unverweslichkeit ererbt. Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Alle zwar werden wir nicht sterben, alle aber verwandelt werden, im Nu, im Augenblick, bei der letzten Posaune. Denn posaunen wird es, und die Toten werden auferweckt unverweslich, und wir verwandelt werden. Denn es muß dieses Verwesliche Unverweslichkeit anziehen, und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen. Wenn aber dieses Verwesliche Unverweslichkeit angezogen, und dieses Sterbliche Unsterblichkeit angezogen, alsdann wird geschehen, was geschrieben steht: Verschlungen ist der Tod zum Siege. Wo ist, O Tod, dein Stachel? wo ist, O Unterwelt, dein Sieg? Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, und die Macht der Sünde das Gesetz. Gott sei nun Dank, der uns den Sieg verleiht durch unsren Herrn Jesum Christum! Demnach, meine geliebten Brüder, seid fest, unerschütterlich, fruchtbar im Werke des Herrn allezeit, da ihr wißt, daß unsre Arbeit nicht vergeblich ist im Herrn. Über eine Beisteuer, Nachrichten, Empfehlung des Timotheus, GrüßeAnlangend die Sammlung für die Heiligen, so tuet auch ihr, so wie ich den Gemeinden von Galatien verordnet habe. An jedem ersten Wochentage lege ein jeglicher von euch zu Hause aufsammelnd zurück, was ihm glücklich geht, auf daß nicht, wenn ich gekommen bin, alsdann erst Sammlungen geschehen. Wenn ich aber angekommen sein werde, will ich diejenigen, die ihr tüchtig erachtet habt, mittelst Briefen absenden, um eure Liebesgabe zu überbringen gen Jerusalem. Und wenn es der Mühe wert ist, daß auch ich reise, so sollen sie mit mir reisen. Ich werde aber zu euch kommen, wenn ich Mazedonien durchzogen habe; denn Mazedonien will ich durchziehen; bei euch aber werde ich vielleicht (einige Zeit) bleiben, oder auch den Winter zubringen, auf daß ihr mich dann geleitet, wohin ich reise. Denn ich will euch jetzt nicht im Vorbeigehen sehen; denn ich hoffe eine Zeit lang bei euch zu verbleiben, wenn es der Herr gestattet. Ich werde aber in Ephesus bleiben bis zu Pfingsten. Denn eine große und wirksame Türe hat sich mir aufgetan, und der Gegner sind viele. Wenn aber Timotheus kommt, so seht zu, daß er ohne Furcht bei euch sei; denn er arbeitet am Werke des Herrn wie auch ich. Niemand daher verachte ihn, sondern geleitet ihn in Frieden, auf daß er zu mir komme; denn ich erwarte ihn samt den Brüdern. Anlangend aber den Bruder Apollos, so habe ich ihm oft zugeredet, daß er zu euch reisen möge samt den Brüdern; aber es war durchaus sein Wille nicht jetzt zu kommen; doch wird er kommen, wenn er gelegene Zeit gefunden haben wird. Seid wachsam, steht fest im Glauben, seid männlich, seid stark! Alles bei euch geschehe in Liebe! Ich bitte euch, Brüder: ihr wißt, daß das Haus des Stephanas der Erstling Achaja's (im Glauben) ist, und daß sie sich dem Dienste der Heiligen gewidmet haben: daß auch ihr willfährig seid gegen solche und gegen alle, die Mitarbeiter sind und sich mühen. Ich freue mich aber über die Ankunft des Stephanas und Fortunatus und Achaikus; denn sie haben mir euren Mangel ersetzt. Sie haben meinen Geist erquickt und den eurigen. Erkennt nun solche Männer! Es grüßen euch die Gemeinden Asiens. Es grüßen euch vielmal im Herrn Aquila und Priscilla samt der Gemeinde in ihrem Hause. Es grüßen euch alle Brüder. Grüßt euch unter einander mit heiligem Kusse! Mein Gruß mit meiner Paulus Hand. Wer nicht den Herrn — Jesum Christum liebt, der sei verflucht; Maran atha! Die Gnade des Herrn Jesu Christi sei mit euch! Meine Liebe ist mit euch allen in Christo Jesu. Amen. Von der Drangsal des Apostels; von seiner vorgehabten Reise nach Korinth; von der Wirkung seines ersten BriefesPaulus, Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, und Timotheus, der Bruder, der Gemeinde Gottes in Korinth samt den Heiligen allen, die in ganz Achaja sind: Gnade euch und Heil von Gott, unsrem Vater, und dem Herrn Jesu Christo! Gepriesen sei Gott und der Vater unsres Herrn Jesu Christi, der Vater der Barmherzigkeit und der Gott alles Trostes, der uns tröstet bei all unsrer Drangsal, so daß wir (auch) trösten können die, so sich in allerlei Drangsal befinden, mit dem Tröste, womit wir selbst getröstet werden von Gott! Denn so wie sich das Leiden Christi für uns mehrt, also mehrt sich auch durch Christum unser Trost, Sei es nun, daß wir gedrängt werden, so dient es zu eurem Troste und Heile, welches sich wirksam erweiset in Ertragung derselben Leiden, die auch wir leiden; und unsre Hoffnung steht fest euretwegen: oder werden wir getröstet, so dient es zu eurem Troste und Heile, wohl wissend, daß so wie ihr Teil nehmt an den Leiden, also auch am Troste. Denn wir wollen euch nicht in Unkunde lassen, Brüder, über die Drangsal, die uns widerfahren in Asien, daß wir über die Maßen niedergedrückt wurden über Vermögen, so daß wir sogar am Leben verzweifelten; ja wir hatten in uns selbst die Antwort des Todes, damit wir nicht auf uns selbst vertraueten, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt; welcher uns aus so großer Todesgefahr gerettet hat und rettet, auf den wir unsre Hoffnung gesetzt haben, daß er noch ferner retten wird, da auch ihr mithelft für uns durch euer Gebet, auf daß durch viele Personen (erbeten) die an uns erwiesene Gnade von vielen verdankt werde unsrethalben. Denn das ist unser Ruhm, das Zeugnis unsres Gewissens, daß wir in gottgefälliger Aufrichtigkeit und Lauterkeit, nicht in fleischlicher Weisheit, sondern in Gottes Gnade, gewandelt haben in der Welt, vorzüglich aber gegen euch. Denn wir schreiben euch nichts anders, als was ihr lest, oder auch selbst erkennt; ich hoffe aber, daß ihr es auch bis ans Ende erkennen werdet, wie ihr uns denn auch schon zum Teil erkannt habt, daß wir euer Ruhm sind, so wie auch ihr der unsrige seid, am Tage unsres Herrn Jesu. Und in diesem Vertrauen wollte ich zuerst zu euch kommen, auf daß ihr eine zweite Gnade hättet, und bei euch nach Mazedonien durchreisen, und wiederum aus Mazedonien zu euch kommen, und von euch dann mich geleiten lassen nach Judäa. Da ich nun dieses wollte, habe ich also doch nicht mit Leichtsinn gehandelt? oder nehme ich mir, was ich mir vornehme, nach fleischlicher Weise vor, damit bei mir das Ja, Ja und Nein, Nein sei? Aber so wahr Gott getreu ist, mein Wort an euch war nicht Ja und Nein. Denn Gottes Sohn, Jesus Christus, der unter euch durch uns verkündigt worden, durch mich und Sylvanus und Timotheus, war nicht Ja und Nein, sondern Ja ist in ihm gewesen; denn alle Verheißungen Gottes sind in ihm Ja, darum auch durch ihn Amen Gott zur Ehre durch uns. Der aber uns befestiget samt euch im (Glauben an) Christum, und uns gesalbt hat, ist Gott; der uns auch besiegelt, und das Pfand des Geistes in unsre Herzen gegeben hat. Ich rufe aber Gott zum Zeugen an gegen meine Seele, daß ich aus Schonung für euch nicht wieder nach Korinth gekommen bin. Nicht daß wir herrschen über euren Glauben, sondern Mitbeförderer eurer Freude sind wir; denn ihr steht ja fest im Glauben. Ich faßte aber für mich diesen Entschluß, nicht wieder mit Betrübnis zu euch zu kommen. Denn wenn ich euch betrübe, wer ist's doch, der mich erfreuet, als die, so ich betrübt habe? Und ich schrieb euch eben deshalb, damit ich nicht bei meiner Ankunft Betrübnis hätte von denen, deren ich mich freuen sollte, in dem Vertrauen zu euch allen, daß meine Freude euer aller Freude ist. Denn aus großer Bedrängung und Beklemmung des Herzens schrieb ich euch unter vielen Tränen, nicht daß ihr betrübt würdet, sondern daß ihr die Liebe erkenntet, die ich in hohem Grade zu euch trage. Hat aber jemand (unter euch) Betrübnis verursacht, so hat er sie nicht mir, sondern einigermaßen, damit ich nicht zu viel sage, euch allen verursacht. Genug sei demselben diese von der Mehrzahl (verhängte) Strafe, so daß ihr dagegen lieber verzeiht und ermuntert, damit derselbe nicht von der allzugroßen Betrübnis verzehrt werde. Darum ermahne ich euch gegen ihn Liebe zu bestätigen. Denn darum habe ich euch auch geschrieben, um euch erprobt zu sehen, ob ihr in allem gehorsam seid. Wem ihr aber etwas verzeiht, (dem verzeihe) auch ich; denn auch ich habe, was ich verziehen, so ich etwas verziehen, um euretwillen (verziehen) im Angesichte Christi, auf daß wir nicht vom Satan übervorteilt werden; denn seine Anschläge sind uns nicht unbekannt. Als ich aber gen Troas kam zur Verkündigung des Evangeliums Christi, obschon mir eine Türe aufgetan war im Herrn; so hatte ich doch keine Ruhe in meinem Geiste, weil ich nicht Titus, meinen Bruder, fand; sondern ich nahm von ihnen Abschied, und reiste fort nach Mazedonien. Gott aber sei Dank, der uns allezeit triumphiren läßt in Christo, und den Wohlgeruch seiner Erkenntnis durch uns verbreitet aller Orten! Denn Christi lieblicher Geruch für Gott sind wir unter den Geretteten und unter den Verlorenen: den einen freilich ein Geruch des Todes zum Tode, den anderen aber ein Geruch des Lebens zum Leben. Und wer ist dazu tüchtig? Denn wir verfälschen nicht wie so viele das Wort Gottes, sondern als mit Aufrichtigkeit, als mit Gott, im Angesichte Gottes, in Christo reden wir. Verteidigung seiner selbst; von der Würde, den Pflichten, den Beschwerden und Hoffnungen seines Amtes; ErmahnungenFangen wir wieder an uns zu empfehlen? oder wir bedürfen doch nicht wie gewisse Empfehlungsbriefe an euch, oder von euch Empfehlungsbriefe? Unser Brief seid ihr, eingeschrieben in unsre Herzen, verstanden und gelesen von allen Menschen; das offenbar ist, daß ihr ein Brief Christi seid, ausgefertigt von uns, eingeschrieben, nicht mit Tinte, sondern mit dem Geiste des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf die fleischernen Tafeln des Herzens. Ein solches Vertrauen aber haben wir durch Christum zu Gott. Nicht als ob wir von uns selbst tüchtig wären etwas zu denken, als aus eigener Kraft, sondern unsre Tüchtigkeit ist von Gott, welcher uns auch tüchtig gemacht zum Diener eines neuen Bundes, nicht des Buchstaben, sondern des Geistes; denn der Buchstabe tötet, der Geist aber belebt. Wenn aber der Dienst des Todes, mit Buchstaben in Steine eingeschrieben, in Herrlichkeit war, so daß die Söhne Israels nicht vermochten zu schauen in Mose's Angesicht, wegen der Herrlichkeit seines Angesichts, die doch vergänglich war; warum sollte nicht vielmehr der Dienst des Geistes in Herrlichkeit sein? Denn wenn der Dienst der Verdammnis Herrlichkeit hatte, um wie viel ist der Dienst der Gerechtigkeit vorzüglicher an Herrlichkeit. Denn sogar nicht verherrlicht ist das in diesem Stücke Verherrlichte, wegen der übertreffenden Herrlichkeit (des anderen). Denn wenn das Vergängliche mit Herrlichkeit war, um wie viel mehr ist das Bleibende in Herrlichkeit. Da wir nun solche Hoffnung haben, so bedienen wir uns großer Freimütigkeit; und (machen es) nicht, so wie Mose eine Decke legte auf sein Angesicht, auf daß die Söhne Israels nicht schaueten das Ende des Vergänglichen. Allem verstockt ist ihr Sinn; denn bis auf den heutigen Tag bleibt dieselbe Decke aus der Lesung des alten Bundes, und ist nicht aufgedeckt; denn (nur) durch Christum wird sie vernichtet. Allein bis heute liegt, wenn Mose gelesen wird, eine Decke auf ihrem Herzen; wenn es sich aber bekehrt zum Herrn, so wird die Decke weggenommen. Der Herr aber ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, daselbst ist Freiheit. Wir aber alle schauen mit unverhülltem Angesichte die Herrlichkeit des Herrn im Spiegel, und werden nach demselben Bilde umgewandelt von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, sintemal vom Herrn des Geistes. Deshalb, weil wir diesen Dienst haben, wie wir denn begnadigt worden, so sind wir nicht feige, sondern verabscheuen schändliche Heimlichkeit, so daß wir nicht umgehen mit Kunstgriffen, noch das Wort Gottes verfälschen, sondern durch Offenbarung der Wahrheit uns empfehlen bei jeglichem Gewissen der Menschen, im Angesichte Gottes. Wenn aber auch unser Evangelium verhüllt ist, so ist es verhüllt bei denen, die verloren gehen, in welchen der Gott dieser Welt den Sinn zum Unglauben geblendet, daß — ihnen nicht der Glanz des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi strahle, welcher ist das Ebenbild Gottes. Denn nicht uns selber predigen wir, sondern Christum Jesum, als Herrn; uns aber, als eure Knechte um Jesu willen. Denn der Gott, der aus Finsternis Licht leuchten hieß, ist es, der in unsre Herzen geleuchtet hat, um das Licht der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes strahlen zu lassen im Angesichte Jesu Christi. Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, auf daß die überschwengliche Kraft von Gott sei und nicht von uns, auf alle Art gedrängt, aber nicht geängstigt; in zweifelhafte Lagen kommend, aber nicht verzweifelnd; verfolgt, aber nicht verlassen; niedergeworfen, aber nicht umkommend; allezeit das Sterben — des Herrn Jesu an unsrem Leibe umhertragend, auf daß auch das Leben Jesu an unsrem Leibe offenbar werde. Denn stets werden wir, weil wir leben, dem Tode überliefert um Jesu willen, auf daß auch das Leben Jesu offenbar werde an unsrem sterblichen Fleische. Also ist der Tod in uns wirksam, das Leben aber in euch. Da wir aber denselben Geist des Glaubens haben, wie geschrieben steht: Ich glaubte, darum redete ich: so glauben auch wir, und darum reden wir, wohl wissend, daß der, so den Herrn Jesum auferweckt hat, auch uns durch Jesum auferwecken und (lebendig) darstellen wird samt euch. Denn alles geschieht um euretwillen, auf daß die reich erwiesene Gnade durch Viele reiche Danksagung zur Folge habe zu Gottes Herrlichkeit. Darum sind wir nicht feige; sondern wenn auch unser äußerer Mensch aufgerieben wird, so erneuet sich doch der innere von Tag zu Tag. Denn die gegenwärtige leichte Last unsrer Drangsal schafft uns ein überschwengliches ewiges Gewicht von Herrlichkeit, indem mir nicht schauen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare; denn das Sichtbare ist vergänglich, das Unsichtbare aber ist ewig. Denn wir wissen, daß, wenn unser irdisches Zelthaus zerstört ist, wir ein Gebäude von Gott erhalten, ein nicht mit Händen gemachtes Haus, ein ewiges, im Himmel. Denn in diesem ja seufzen wir, und sehnen uns mit unsrer himmlischen Behausung überkleidet zu werden, wenn wir nämlich, auch überkleidet, nicht werden nackt erfunden werden. Denn so lange wir ja in dieser Hütte sind, seufzen wir gedrückt dieweil wir nicht wünschen ausgekleidet, sondern überkleidet zu werden, auf daß das Sterbliche verschlungen werde vom Leben. Der aber, so uns eben dazu bereitet hat, ist Gott, der uns auch das Unterpfand des Geistes gegeben. Wir sind nun allezeit gutes Mutes, und wissen, daß wir, im Leibe einheimisch, auf der Wanderschaft sind fern vom Herrn, (denn im Glauben wandeln wir, nicht im Schauen;) wir sind aber gutes Mutes, und wünschen lieber auszuwanderen aus dem Leibe und einheimisch zu sein beim Herrn; darum bestreben wir uns auch, wir seien einheimisch oder wandern, ihm wohlgefällig zu sein. Denn wir alle müssen (einst) erscheinen vor dem Richterstuhle Christi, auf daß ein jeglicher vergolten empfange das bei Leibes Leben getane, je nachdem er gehandelt hat, es sei Gutes oder Böses. Da wir nun die Furcht (vor dem Gerichte) des Herrn kennen, so suchen wir Menschen zu gewinnen; sind aber Gott offenbar, ich hoffe aber auch in euren Gewissen offenbar zu sein. Nicht wollen wir nämlich uns abermal empfehlen, sondern geben euch Anlaß euch unser zu rühmen, auf daß ihr zu antworten wißt denen, die sich des Äußern rühmen, und nicht des Innern. Denn mögen wir von Sinnen sein, so sind wir es zu Gottes Ehre; mögen wir vernünftig sein, so sind wir es zu eurem Besten. Denn die Liebe Christi drängt uns, indem wir also urteilen, daß, wenn einer für alle gestorben, demnach alle gestorben sind, und er für alle gestorben ist, auf daß, die da leben, nicht sich selber leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferweckt ist. Daher wissen wir von nun an von keinem mehr dem Fleische nach; wenn wir aber auch Christum dem Fleische nach gekannt haben, so kennen wir ihn doch jetzt nicht mehr. Daher, so jemand in Christo ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden. Alles aber von Gott, der uns mit sich versöhnt hat durch Jesum Christum, und uns den Dienst der Versöhnung verliehen; nämlich Gott in Christo versöhnte die Welt mit sich, da er ihnen ihre Fehler nicht zurechnete, und auf uns das Wort der Versöhnung legte. An Christi statt nun sind wir Botschafter, indem Gott gleichsam durch uns ermahnt. Wir bitten an Christi Statt: Versöhnt euch mit Gott! Denn den, welcher von keiner Sünde wußte, machte er für uns zum Sünder, auf daß wir Gerechtigkeit Gottes erlangten durch ihn. Mitwirkend, ermahnen wir aber auch, daß ihr nicht vergeblich die Gnade Gottes empfangen habt; (denn er sagt: Zur Zeit der Gnade habe ich dich erhört, und am Tage des Heils habe ich dir geholfen: Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade; siehe, jetzt ist der Tag des Heils!) indem wir in keiner Sache keinen Anstoß geben, auf daß der Dienst nicht getadelt werde, sondern in allem uns erweisen wie Gottes Diener, in großer Standhaftigkeit, in Drangsalen in Nöten, in Ängsten, in Schlägen, in Gefängnissen, in Aufständen, in Mühseligkeiten, in Nachtwachen, in Fasten, in Unbeflecktheit, in Einsicht, in Langmut, in Wohlwollen, im heiligen Geiste, in ungeheuchelter Liebe, im Worte der Wahrheit, in göttlicher Kraft, durch die Waffen der Gerechtigkeit zu Trutz und Schutz, durch Ehre und Schimpf, durch schlechten und guten Ruf, als Betrüger, und wahrhaft; als unbekannt, und doch bekannt; als sterbend, und doch leben wir; als gezüchtigt, und doch nicht getötet; als bekümmert, aber stets fröhlich; als arm, aber viele bereichernd; als nichts habend, und doch alles besitzend. Unser Mund hat sich aufgetan zu euch, Korinther! unser Herz hat sich erweitert. Ihr habt nicht engen Raum in uns, habt aber engen Raum in euren Herzen. Doch zur gleichen Erwiderung (ich rede wie zu Kindern) erweitert auch ihr euch! Zieht nicht an ungleichem Joche mit den Ungläubigen! Denn welche Genossenschaft ist zwischen Gerechtigkeit und Gottlosigkeit? welche Gemeinschaft dem Lichte mit der Finsternis? welche Übereinstimmung Christo mit Beliar? oder welche Teilnahme dem Gläubigen mit dem Ungläubigen? welcher Einklang dem Tempel Gottes und den Götzen? Denn ihr seid der Tempel des lebendigen Gottes, so wie Gott gesagt: Ich will unter ihnen wohnen und wandeln, und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein, Darum zieht fort aus ihrer Mitte, und scheidet aus, spricht der Herr, und rührt das Unreine nicht an, und ich will euch annehmen, und will euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Allmächtige, Von der Wirkung des vorigen BriefsDa wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so wollen wir uns rein halten von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes, Heiligung zur Vollendung bringend in der Furcht Gottes. Faßt uns! Niemanden haben wir Unrecht getan, niemanden zu Grunde gerichtet, niemanden übervorteilt. Nicht zm Verurteilung sage ich das. Denn ich habe vorhin gesagt, daß wir euch in unsrern Herzen tragen, um mit euch zu leben und zu sterben. Groß ist meine Zuversicht zu euch, groß mein Rühmen eurethalben; erfüllt bin ich mit Trost, überreich an Freude bei all unsren Drangsalen. Denn auch als wir nach Mazedonien gekommen waren, hatte unser Fleisch keine Ruhe, sondern wir waren auf alle Art bedrängt; von außen Kampf, von innen Furcht. Aber der die Niedergeschlagenen tröstet, Gott, tröstete uns durch die Ankunft des Titus; nicht aber bloß durch seine Ankunft, sondern auch durch den Trost, womit er eurethalben getröstet worden, da er uns euer Verlangen kund tat, eure Klagen, euren Eifer für mich, so daß ich mich noch mehr freuete. Denn wenn ich auch euch betrübt habe durch den Brief, so reuet es mich nicht, wenn es mich auch gereuete; denn ich sehe, daß jener Brief, wenn auch für den Augenblick, euch betrübt hat. Nun freue ich mich, nicht daß ihr betrübt worden, sondern daß ihr betrübt worden zur Besserung; denn ihr seid betrübt worden in göttlicher Weise, damit ihr in nichts von mir Schaden littet. Denn die Betrübnis in göttlicher Weise bewirkt Besserung zu nie zu bereuendem Heil; die weltliche Betrübnis aber bewirkt Tod. Denn siehe, eben dieses euer Betrübtsein in göttlicher Weise, welchen Fleiß hat es euch bewirkt, ja Entschuldigung, ja Unwillen, ja Furcht, ja Verlangen, ja Eifer, ja Ahndung: in allen Stücken habt ihr euch rein gezeigt in der Sache. Daher wenn ich euch auch (so) geschrieben, so (tat ich es) nicht wegen des, der Unrecht getan, noch wegen des dem Unrecht geschehen, sondern deswegen, damit unser Eifer für euch an den Tag gelegt würde gegen euch im Angesichte Gottes. Darum sind wir getröstet; außer dem uns gewordenen Troste aber freueten wir uns viel mehr über die Freude des Titus, daß sein Geist erquickt worden von euch allen. Denn was ich ihm auch von euch gerühmt habe, so bin ich nicht zu Schanden geworden; sondern so wie wir zu euch in allem die Wahrheit geredet, also ist auch unser Rühmen vor Titus Wahrheit geworden. Und seine Liebe ist euch noch mehr zugewandt, da er des Gehorsams von euch allen gedenkt, wie ihr mit Furcht und Scheu ihn aufgenommen. Ich freue mich — nun, daß ich in allem zu euch Zuversicht habe. Von der Beisteuer für die Christen in JerusalemIch tue euch, Brüder, kund die Gnade Gottes, die sich erwiesen in den Gemeinden von Mazedonien, daß in großer Bewährung durch Bedrängnis; die Fülle ihrer Freude und ihre tiefe Armut sich ergossen in den Reichtum ihrer Mildtätigkeit; denn nach Vermögen, (ich bezeuge es,) und über Vermögen willfährig, erbaten sie sich von uns mit vielem Zureden die Gunst und die Teilnahme an der Hilfeleistung für die Heiligen; und nicht bloß, wie wir gehofft, sondern sich selbst gaben sie zuerst dem Herrn und mir hin durch Gottes Willen, so daß wir Titus baten, daß er, so wie er zuvor angefangen, also auch vollbringen möchte unter euch auch diese Liebesgabe. Aber so wie ihr in allem ausgezeichnet seid, in Glauben und Lehre und Erkenntnis; und allem Eifer und eurer Liebe zu mir, daß ihr auch in dieser Wohltat euch auszeichnen mögt. Nicht befehlsweise sage ich dies, sondern um durch den Eifer anderer auch die Echtheit eurer Liebe zu prüfen. (Ihr kennt ja die Gnade unsres Herrn Jesu Christi, daß er um euretwillen Armut litt, obschon er reich war, auf daß ihr durch seine Armut reich würdet.) Und ich gebe Rat hierin; denn solches frommt euch, die ihr nicht nur das Tun, sondern auch das Wollen zuvor angefangen seit vorigem Jahre. Nun aber vollbringt auch das Tun, damit, so wie die Geneigtheit zu wollen da war, also auch das Vollbringen nach Vermögen geschehe. Denn wenn die Geneigtheit vorhanden ist, so ist sie, je nachdem sie vermag, (Gott) angenehm, nicht nachdem sie nicht vermag. Denn nicht (soll es geschehen,) auf daß anderen Erleichterung, euch aber Bedrängnis werde, sondern nach Gleichheit: in der gegenwärtigen Zeit soll euer Überfluß dem Mangel jener abhelfen, auf daß auch der Überfluß jener eurem Mangel abhelfe, damit Gleichheit entstehe, so wie geschrieben steht: Wer viel gesammelt, hatte nicht übrig, und wer wenig gesammelt, dem mangelte es nicht. Dank aber sei Gott, der denselben Eifer für euch dem Titus ins Herz gegeben. Denn er nahm zwar die Aufforderung an, aber mit noch mehr Eifer erfüllt, reiste er freiwillig zu euch. Wir senden aber den Bruder mit ihm, dessen Lob in der Sache des Evangeliums durch alle (Gemeinden) geht; dies aber nicht allein, sondern er ist auch von den Gemeinden erwählt zu unsrem Begleiter bei Überbringung dieser Liebesgabe, die von uns besorgt wird zur Ehre des Herrn selbst und zum Beweise unsrer Bereitwilligkeit; indem wir dies verhüten, daß uns nicht jemand Vorwürfe mache wegen dieser von uns besorgten reichlichen Beisteuer; denn wir befleißigen uns des Guten nicht bloß vor dem Herrn, sondern auch vor Menschen. Mit ihnen aber senden wir unsren Bruder, den wir vielmals bei vielen Gelegenheiten erprobt als eifrig, der jetzt aber noch viel eifriger ist durch das große Vertrauen zu euch. Was Titus anlangt, so ist er mein Genosse und Mitarbeiter an euch; was unsre Brüder anlangt, so sind sie Gesandte der Gemeinden, Christi Ehre. So bewährt denn eure Liebe und unser Rühmen von euch an ihnen — und im Angesichte der Gemeinden! Denn was die Hilfeleistung für die Heiligen betrifft, halte ich es für überflüssig euch (mehr) zu schreiben. Denn ich kenne eure Bereitwilligkeit, die ich von euch rühme den Mazedoniern, daß Achaja bereit sei seit vorigem Jahre; und euer Eifer hat viele angereizt. Ich sende aber die Brüder, auf daß nicht unser Rühmen von euch zunichte werde in diesem Stücke, auf daß ihr, so wie ich gesagt, bereit seiet, damit nicht, wenn Mazedonier mit mir kommen, und euch nicht bereit finden, wir zu Schanden werden (damit wir nicht sagen, ihr) in dieser Zuversicht — des Rühmens. Ich hielt es daher für nötig die Brüder zu bitten, daß sie vorausreisen zu euch, und euern vorausangekündigten Segen in Ordnung bringen, daß derselbe bereit sei so wie als Segen und nicht als Geiz. Das aber wißt: Wer sparsam säet, der wird sparsam auch ernten; und wer mit Segen säet, der wird mit Segen auch ernten. Ein jeglicher gebe, so wie er sich vornimmt im Herzen; nicht aus Widerwillen, oder aus Not; denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. Gott aber vermag jegliche Gnade euch reichlich zufließen zu lassen, auf daß ihr, in allem allezeit alle Genüge habend, reich seid zu allerlei gutem Werke, so wie geschrieben steht: Er streuete aus, gab den Armen: seine Gerechtigkeit besteht ewig. Der aber, der dem Säemanm Samen verleiht und Brot zur Speise, wird euch Saat verleihen und mehren, und die Früchte eurer Gerechtigkeit wachsen lassen, so daß ihr in allem Überfluß habt zu aller Mildtätigkeit, welche durch uns Danksagung gegen Gott bewirkt. Denn die Hilfeleistung dieses Dienstes hilft nicht blos dem Mangel der Heiligen ab, sondern trägt auch reiche Frucht durch viele Danksagungen gegen Gott, indem sie durch die Bewährung dieser Hilfeleistung Gott preisen wegen des Gehorsams eures Bekenntnisses zum Evangelium Christi und wegen der Aufrichtigkeit eurer Teilnahme an sie und an alle, und durch ihr Gebet für euch, da sie sich nach euch sehnen wegen der an euch überschwenglich erwiesenen Gnade Gottes. Gott — aber sei Dank für seine unaussprechliche Gabe! Von der Reise des Apostels zu den Korinthern; Verteidigung seiner selbstIch aber, Paulus, bitte euch bei der Sanftmut und Milde Christi, der ich zwar (wie man mir vorwirft) ins Angesicht demütig unter euch bin, in Abwesenheit aber dreist gegen euch; ich bitte euch, daß ich nicht bei meiner Anwesenheit dreist sein müsse mit der Zuversicht, mit welcher ich gedenke zu verfahren gegen gewisse, welche von uns denken, daß wir nach dem Fleische handeln. Denn ob wir gleich im Fleische wandeln, so kämpfen wir doch nicht nach dem Fleische; denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern göttlich stark, um Festungen zu zerstören; indem wir Gedanken zerstören und jegliche Höhe, die sich wider die Erkenntnis; Gottes erhebt, und gefangen nehmen jegliches Wollen zum Gehorsam gegen Christum, und bereit sind allen Ungehorsam zu rächen, wenn euer Gehorsam erfüllt sein wird. Betrachtet, was vor Augen liegt! Wenn jemand sich dünkt Christo anzugehören, so denke er hinwiederum von selber dieses, daß, so wie er selbst Christo angehört, also auch wir — Christo (angehören.) Denn wenn ich auch mich etwas höher rühme wegen unsrer Gewalt, die uns der Herr verliehen zu eurer Erbauung, und nicht zu eurer Zerstörung, so werde ich nicht zu Schanden werden. Auf daß ich nicht scheine etwa euch schrecken zu wollen durch die Briefe; (denn die Briefe, sagt man, sind gewichtig und kräftig, die Gegenwart seiner Person aber schwach und seine Rede verächtlich:) so denke ein solcher, daß, wie wir in Worten durch Briefe abwesend sind, also auch anwesend in der Tat sein werden. Denn wir können es nicht über uns gewinnen uns beizuzählen und zu vergleichen gewissen, die sich selber loben; sondern sie, indem sie sich nach sich selbst messen und sich mit sich selbst vergleichen, sind unverständig; wir aber werden uns nicht ins Ungemessene hin rühmen, sondern nach dem Maße der Richtschnur, des Maßes, welches uns Gott zugeteilt, auch bis zu euch zu reichen. Denn nicht, als reichten wir nicht zu euch, strecken wir uns zu weit aus; denn auch bis zu euch sind wir gekommen in Verkündigung des Evangeliums Christi. Nicht ins Ungemessene hin rühmen wir uns fremder Arbeiten, haben aber die Hoffnung, wenn euer Glaube unter euch wächst, noch mehr vergrößert zu werden nach unsrer Richtschnur, nämlich noch über euch hinaus das Evangelium zu verkündigen, nicht innerhalb fremder Richtschnur in Bezug auf Fertiges uns zu rühmen. Wer sich aber rühmen will, der rühme sich des Herrn. Denn nicht, wer sich selber lobt, ist bewährt, sondern wen der Herr lobt. Möchtet ihr mich ein wenig in der Torheit ertragen! Doch ihr ertragt mich wohl. Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; denn, ich habe euch einem Manne verehelicht, um eine reine Jungfrau Christi zuzuführen. Ich fürchte aber, so wie die Schlange Eva verführte durch ihre List, also möge euer Sinn verderbt (und abgewendet) werden von der Lauterkeit gegen Christum. Denn wenn freilich der (oder jener) Auftretende einen anderen Jesum predigt, den wir nicht gepredigt, oder ihr einen anderen Geist empfangt, den ihr nicht empfangen, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen: so ertragt ihr's trefflich. Denn ich halte dafür in nichts jenen übergroßen Aposteln nachzustehen. Bin ich auch Laie in der Rede, so doch nicht in der Erkenntnis, sondern in allen Stücken erwiesen vor allem bei euch. Oder habe ich gesündigt, daß ich mich erniedrigte, auf daß ihr erhoben würdet, daß ich unentgeltlich das Evangelium Gottes euch verkündigt habe? Andere Gemeinden habe ich beraubt, indem ich Sold empfing, um euch zu dienen; und da ich bei euch war und Mangel litt, bin ich niemandem beschwerlich gefallen; (denn unsrem Mangel halfen die Brüder ab, als sie aus Mazedonien kamen;) und in allen Stücken habe ich mich euch unlästig erhalten, und werde mich (ferner) erhalten. So gewiß Christi Wahrheit in mir ist, soll mir dieses Rühmen nicht verwehrt werden in den Gegenden von Achaja. Warum? Weil ich euch nicht liebe? Gott weiß es! Was ich aber tue, werde ich auch ferner tun, damit ich denen den Anlaß abschneide, welche Anlaß suchen, damit sie in dem, besten sie sich rühmen, erfunden werden (nur) wie auch wir. Denn dergleichen Leute sind Afterapostel, trügliche Arbeiter, welche die Gestalt von Aposteln Christi annehmen. Und kein Wunder; denn selbst der Satan nimmt die Gestalt eines Engels des Lichtes an. Es ist daher nichts Besonderes, wenn auch seine Diener die Gestalt annehmen wie Diener der Gerechtigkeit; deren Ende ihren Werken gemäß sein wird. Ich sage abermal, niemand achte mich für töricht; wenn aber doch, so nehmt mich auch wohl als einen Törichten an, daß auch ich mich ein wenig rühmen möge. Was ich (jetzt) rede, das rede ich nicht im (Sinne des) Herrn, sondern wie in Torheit, bei diesem Gegenstande des Rühmens. Da viele sich rühmen nach dem Fleische, so will auch ich mich rühmen. Ihr ertragt ja gerne die Toren, da ihr klug seid! Ihr ertragt es ja, wenn man euch zu Sklaven macht, wenn man euch aufzehrt, wenn man euch (mit List) fängt, wenn man sich überhebt, wenn man euch ins Angesicht schlägt. Zu (meiner) Schande gestehe ich, daß ich (dazu) zu schwach gewesen bin; worauf aber jemand trotzt, (in Torheit rede ich,) trotze auch ich. Hebräer sind sie? auch ich. Israeliten sind sie? auch ich. Same Abrahams sind sie? auch ich. Diener Christi sind sie? (aberwitzig rede ich,) noch darüber ich: in Mühseligkeiten weit mehr, in Streichen über die Maßen, in Gefangenschaft weit mehr, in Todesgefahren oftmals: (von den Juden empfing ich fünfmal vierzig Streiche weniger einen, dreimal wurde ich gestäupt, einmal gesteinigt, dreimal litt ich Schiffbruch, einen Tag und eine Nacht habe ich auf dem Meere zugebracht:) durch Reisen oftmals, durch Gefahren auf Flüssen, durch Gefahren von Räubern, durch Gefahren von Volksverwandten, durch Gefahren von Heiden, durch Gefahren in Städten, durch Gefahren in der Wüste, durch Gefahren auf dem Meere, durch Gefahren unter falschen Brüdern; in Mühseligkeit und Elend, in Nachtwachen oftmals, in Hunger und Durst, in Fasten oftmals, in Kälte und Blöße: ohne was noch außerdem, mein Angelaufenwerden Tag für Tag, die Sorge für alle Gemeinden. Wer ist schwach, ohne daß ich seine Schwäche trage? Wer nimmt Anstoß, ohne daß ich (vor Eifer) brenne? Wenn ich mich rühmen soll, so will ich mich meiner Schwachheiten rühmen. Gott, der Vater unsres Herrn Jesu Christi, welcher sei hochgelobt in alle Ewigkeit, weiß, daß ich nicht lüge: in Damaskus ließ der Ethnarch des Königs Aretas die Stadt der Damaszener bewachen, indem er mich fangen wollte; und ich ward durch ein Fenster in einem Korbe durch die Mauer hinabgelassen, und entkam aus seinen Händen. Mich zu rühmen frommt mir freilich nicht; denn ich komme jetzt auf Gesichte und Offenbarungen des Herrn. Ich weiß einen Menschen in Christo, der vor vierzehn Jahren (ob im Leibe, ich weiß es nicht, oder ob außer dem Leibe, ich weiß es nicht, Gott weiß es,) entrückt ward bis zum dritten Himmel. Und ich weiß von demselbigen Menschen, (ob im Leibe oder außer dem Leibe, ich weiß es nicht, Gott weiß es,) daß er entrückt ward in das Paradies, und hörte unaussprechliche Worte, welche kein Mensch sagen darf. Wegen desselbigen will ich mich rühmen, meinetwegen aber will ich mich nicht rühmen, es sei denn meiner Schwachheiten. Freilich wenn ich mich rühmen wollte, so wäre ich kein Tor, denn ich würde die Wahrheit reden; ich enthalte mich aber, damit niemand von mir mehr halte, als er an mir sieht, oder von mir hört. Und daß ich mich der außerordentlichen Offenbarungen nicht überhebe, ward mir ein Pfahl ins Fleisch gegeben, ein Engel des Satans, auf daß er mich mit Fäusten schlage — auf daß ich mich nicht überhebe. Um dessen willen habe ich den Herrn dreimal gebeten, daß er von mir wiche; aber er sprach zu mir: Es genügt dir meine Gnade; denn meine Kraft erweist sich in Schwachheit vollkommen. Am liebsten also will ich mich vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, auf daß mir einwohne die Kraft Christi. Darum habe ich Lust an Schwachheiten, an Mißhandlungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Drangsalen um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, alsdann bin ich stark. Ich bin ein Tor geworden, — indem ich mich rühme; ihr habt mich dazu gezwungen. Denn ich sollte von euch gelobt werden; denn ich habe in nichts jenen übergroßen Aposteln nachgestanden, wenn ich gleich nichts bin. Die Zeichen des Apostels sind wohl unter euch bewirkt worden unter aller Duldung durch Zeichen und Wunder und Krafterweisungen. Denn worin wärt ihr in Nachteil gegen die übrigen Gemeinden, es sei denn darin, daß ich euch selbst nicht beschwerlich gefallen bin. Verzeiht mir dieses Unrecht! Siehe! schon das dritte Mal bin ich bereit zu euch zu kommen, und werde euch nicht beschwerlich fallen; denn ich suche nicht das Eure, sondern euch; es sollen ja nicht die Kinder für die Eltern sammeln, sondern die Eltern für die Kinder. Ich aber will sehr gern Aufopferungen machen, ja mich selber aufopfern für eure Seelen, wenn ich auch, je mehr ich euch liebe, desto weniger von euch geliebt werde. Aber es sei (könnte man sagen): Ich bin euch nicht beschwerlich gefallen, aber da ich verschlagen bin, so habe ich euch mit List gefangen. Ich habe doch nicht durch einen von denen, die ich zu euch gesandt, euch übervorteilt? Ich habe Titus gebeten (zu euch zu reisen), und mit ihm den Bruder gesandt: es hat doch nicht Titus euch übervorteilt? sind wir nicht in demselben Geiste gewandelt? nicht in denselben Fußtapfen? Glaubt ihr wieder, wir wollen uns gegen euch verantworten? Im Angesichte Gottes, in Christo, reden wir; das alles aber, Geliebte, um eurer Erbauung willen. Denn ich fürchte, daß ich bei meiner Ankunft euch nicht finde, wie ich wünsche, und ihr auch mich findet, wie ihr nicht wünscht, daß nicht Zwist, Eifersucht, Zorn, Parteiungen, Verleumdungen, Ohrenbläsereien, Aufgeblasenheit, Unordnungen unter euch seien; daß, wenn ich wieder komme, mein Gott mich demütige bei euch, und ich um viele trauern müsse, die vorher gesündigt und nicht Buße getan wegen der Unzucht und Hurerei und Üppigkeit, die sie getrieben haben. Das dritte Mal komme ich jetzt zu euch: auf Aussage zweier Zeugen und dreier wird jegliche Sache bestätigt werden. Ich habe es vorher gesagt und sage es vorher, als anwesend zum zweiten Male, obschon jetzt abwesend, denen, die vorher gesündigt, und den übrigen allen, daß, wenn ich abermal komme, ich nicht schonen werde, sintemal ihr eine Erprobung des in mir redenden Christus verlangt; welcher doch für euch nicht schwach, sondern kräftig unter euch ist. Denn wenn er auch gekreuzigt ward vermöge (menschlicher) Schwachheit, so lebt er doch vermöge Gottes Kraft; denn auch wir sind schwach in ihm, werden aber mit ihm leben vermöge Gottes Kraft für euch. Euch selbst versucht, ob ihr im Glauben seid, euch selbst erprobt! Oder erkennt ihr es nicht an euch selbst, daß Jesus Christus in euch ist? wenn ihr nicht etwa unprobehaltig seid. Ich hoffe aber, daß ihr erkennen werdet, daß wir nicht unprobehaltig sind. Doch bitte ich zu Gott, daß ihr nicht Böses tun mögt; nicht damit wir probehaltig erscheinen, sondern damit ihr das Gute tuet, wir aber gleich als unprobehaltig seien. Denn wir vermögen nichts gegen die Wahrheit, sondern nur für die Wahrheit. Denn wir freuen uns, wenn wir schwach erscheinen, ihr aber stark seid; das aber auch wünschen wir, eure Vollkommenheit. Darum schreibe ich dieses abwesend, auf daß ich anwesend nicht streng verfahren müsse, nach der Gewalt, die mir der Herr verliehen, zur Erbauung und nicht zur Zerstörung. Übrigens, Brüder, freuet euch, werdet vollkommen, ermahnt euch, seid einträchtig, seid friedsam! so wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein. Grüßt euch einander mit heiligem Kusse! Es grüßen euch die Heiligen alle. Die Gnade unsres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit euch allen! — Amen. Paulus verteidigt die Selbstständigkeit seines ApostelamtsPaulus, Apostel, nicht von Meuschen, noch durch eiuen Menschen, sondern durch Jesum Christum und Gott, den Vater, der ihn auferweckt hat von den Toten, und alle mit mir seienden Brüder den Gemeinden in Galatien; Gnade euch und Heil: von Gott, dem Vater, und unsrem Herrn Jesu Christo, der sich selber hingegeben für unsre Sünden, auf daß er uns entrisse der gegenwärtigen argen Welt, nach dem Willen Gottes und unsres Vaters, welchem die Ehre in alle Ewigkeit! Amen. Ich wundere mich, daß ihr euch so bald umwendet von dem, der euch durch Christi Gnade berufen zu einem anderen Evangelium; welches kein anderes ist, nur sind etliche, die euch verwirren, und suchen das Evangelium Christi zu verkehren. Aber auch wenn wir, oder ein Engel vom Himmel euch ein anderes Evangelium verkündigt, als wir euch verkündigt haben, der sei verflucht! Wie ich vorher gesagt, sage ich euch jetzt abermal: Wenn jemand euch ein anderes Evangelium verkündigt, als ihr empfangen habt, der sei verflucht! Denn suche ich jetzt den Beifall der Menschen, oder Gottes? oder strebe ich Menschen gefällig zu sein? Denn wenn ich noch Menschen gefällig wäre, so wäre ich Christi Diener nicht. Ich tue euch aber kund, Brüder, daß das von mir verkündigte Evangelium nicht menschlicher Art ist. Denn ich habe es ja auch nicht von Menschen empfangen, noch darin Unterricht erhalten, sondern durch Offenbarung Jesu Christi. Denn ihr habt gehört von meinem ehemaligen Betragen im Judentume, daß ich über die Maßen die Gemeinde Gottes verfolgte und sie verwüstete; und ich übertraf im Judentume viele Altersgenossen in meinem Volke, indem ich ein größerer Eiferer war für meine väterlichen Satzungen. Als es aber Gott gefallen, der mich ausersehen von Mutterleibe an, und berufen durch seine Gnade, seinen Sohn in mir zu offenbaren, auf daß ich ihn unter den Heiden verkündigte: zog ich alsbald nicht Fleisch und Blut zu Rate, ging auch nicht hinauf gen Jerusalem zu denen, die vor mir Apostel waren; sondern ging nach Arabien, und kehrte wiederum zurück gen Damaskus. Hierauf, nach drei Jahren, ging ich hinauf gen Jerusalem, um Petrus kennen zu lernen, und blieb bei ihm fünfzehn Tage. Einen anderen von den Aposteln aber sah ich nicht, sondern nur Jakobus, den Bruder des Herrn. Was ich euch aber schreibe, siehe, bei Gott, ich lüge nicht! Hierauf kam ich in die Gegenden von Syrien und Zilizien. Ich war aber (damals noch) von Person unbekannt den Gemeinden Christi in Judäa; sondern sie hörten nur: Unser ehemaliger Verfolger verkündigt nun den Glauben, den er ehemals zerstörte; und sie priesen um meinetwillen Gott. Hierauf, nach vierzehn Jahren, zog ich abermal hinauf gen Jerusalem mit Barnabas, und nahm auch den Titus mit. Ich zog aber hinauf vermöge einer Offenbarung, und legte ihnen das Evangelium vor, das ich verkündige unter den Heiden, insgeheim aber den Angesehenen, daß ich nicht etwa vergeblich liefe oder gelaufen wäre. Aber nicht einmal Titus, der mit mir war, obschon ein Grieche, ward gezwungen sich beschneiden zu lassen; und zwar wegen der eingeschlichenen falschen Brüder, welche sich eingedrängt hatten, um unsrer Freiheit nachzustellen, die wir in Christo Jesu haben, auf daß sie uns wieder unter das Joch brächten — welchen wir auch nicht einen Augenblick mit Unterwürfigkeit nachgaben, auf daß die Wahrheit des Evangeliums bei euch verbliebe. Von den Angesehenen aber — welcherlei sie irgend sein mochten, das geht mich nichts an, bei Gott gilt kein Ansehen der Person, denn mir haben die Angesehenen nichts (Neues) mitgeteilt; sondern im Gegenteil, da sie sahen, daß mir das Evangelium an die Unbeschnittenev anvertrauet ist, so wie dem Petrus an die Beschnittenen; (denn der für Petrus wirksam war zum Apostelamte der Beschnittenen, wirkte auch für mich zu dem der Heiden;) und da sie die mir verliehene Gnade erkannten, (nämlich) Jakobus und Kephas und Johannes, welche für die Säulen (der Gemeinde) angesehen waren: so gaben sie mir und dem Barnabas den Handschlag der Gemeinschaft, daß wir für die Heiden, sie aber für die Beschnittenen (predigten); nur daß wir der Armen eingedenk wären, was ich mich auch bestrebt habe zu tun. Als aber Petrus nach Antiochien gekommen, widerstand ich ihm ins Angesicht, weil er getadelt worden war. Denn ehe etliche kamen von Jakobus her, aß er mit den Heiden zusammen; als sie aber gekommen waren, entzog er sich und sonderte sich ab aus Furcht vor den Beschnittenen. Und es heuchelten mit ihm auch die übrigen (Judenchristen), so daß auch Barnabas mit fortgerissen ward von ihrer Heuchelei. Doch als ich sah, daß sie nicht den geraden Weg wandelten nach der Wahrheit des Evangeliums, sprach ich zu Petrus im Angesichte aller: Wenn du, der du ein Jude bist, nach heidnischer Sitte lebst, und nicht nach jüdischer: wie magst du die Heiden zwingen jüdisch zu leben? Wir, von Natur Juden, und nicht Sünder aus den Heiden, aber wissend, daß der Mensch nicht gerechtfertigt wird durch Gesetzes Werke, sondern durch den Glauben an Jesum Christum, auch wir haben an Christum Jesum geglaubt, auf daß wir gerechtfertigt würden durch den Glauben an Christum, und nicht durch Gesetzes Werke, weil (wie die Schrift sagt) durch Gesetzes Werke kein Fleisch gerechtfertigt wird. Wenn wir aber, da wir suchten gerechtfertigt zu werden in Christo, selbst auch als Sünder erfunden sind: ist dann nicht Christus der Sünde Diener? Das sei ferne! Denn wenn ich, was ich eingerissen, wieder aufbaue, so stelle ich mich als Sünder dar. Denn ich bin durch das Gesetz dem Gesetze abgestorben, auf daß ich Gott lebe. Mit Christo bin ich gekreuzigt, und lebe nicht mehr ich selbst, sondern Christus lebt in mir; was ich aber noch lebe im Fleische, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selber für mich hingegeben. Nicht verwerfe ich die Gnade Gottes; denn so Gerechtigkeit durch das Gesetz (kommt), so ist demnach Christus vergeblich gestorben. Verteidigung der Lebre von der Rechtfertigung durch den Glauben; über das Verhältnis des Gesetzes zum GlaubenO unverständige Galater, wer hat euch bezaubert, — der Wahrheit nicht zu gehorchen, euch, welchen vor Augen Jesus Christus hingemalt worden — in euch als Gekreuzigter? Nur dieses will ich von euch hören: Habt ihr durch Gesetzes Werke den Geist empfangen, oder durch die Kunde des Glaubens? So unverständig seid ihr? Da ihr angefangen habt im Geiste, wollt ihr nun im Fleische enden? So vieles habt ihr umsonst erfahren? wenn nämlich auch umsonst! Der euch nun den Geist verleiht, und Wunder in euch wirkt, (tut er's) durch Gesetzes Werke oder durch die Kunde des Glaubens? So wie Abraham Gott glaubte, und es ihm zur Gerechtigkeit gerechnet ward. Erkennt demnach, daß die, so den Glauben haben, diese Abrahams Kinder sind. Da aber die Schrift voraussah, daß Gott durch den Glauben die Heiden rechtfertigt, verhieß sie dem Abraham: In dir sollen gesegnet werden alle Völker. Also werden die, so den Glauben haben, gesegnet mit dem gläubigen Abraham. Denn alle, so mit Gesetzes Werken umgehen, sind unter dem Fluche; denn es steht geschrieben: Verflucht sei, wer nicht erfüllt alles, was im Buche des Gesetzes geschrieben steht, es zu tun. Daß aber niemand im Gesetze gerechtfertigt! wird bei Gott, ist offenbar; denn der Gerechte wird durch (seinen) Glauben leben. Das Gesetz aber hat nichts mit dem Glauben gemein; sondern: Wer sie (die Gebote) tut, der wird durch sie leben. Christus hat uns losgekauft vom Fluche des Gesetzes, da er für uns zum Fluche geworden; (denn es steht geschrieben: Verflucht ist, wer am Holze hängt:) auf daß der Segen Abrahams an die Heiden käme in Christo Jesu, auf daß wir die Verheißung des Geistes empfingen durch den Glauben. Brüder! (nach Menschenweise rede ich) niemand hebt doch eines Menschen bestätigten Bund auf, oder fügt etwas hinzu. Nun aber sind dem Abraham die Verheißungen gegeben worden, und seinem Samen. Es heißt nicht: Und den Samen, wie von vielen, sondern wie von einem: Und deinem Samen, welches Christus ist. Ich aber will dies sagen: Einen von Gott vorherbestätigten Bund auf Christum hin entkräftet das nach vierhundert und dreißig Jahren gegebene Gesetz nicht, um die Verheißung aufzuheben. Denn wenn aus dem Gesetze das Erbe (kommt, so kommt es) nicht mehr aus der Verheißung; dem Abraham aber hat es Gott durch die Verheißung (aus Gnaden) geschenkt. Wozu nun das Gesetz? Der Übertretungen wegen ward es gegeben, bis daß der Same gekommen wäre, dem die Verheißung geschehen, angeordnet von Engeln, durch einen Mittler. Der Mittler aber ist nicht eines (Teiles), Gott aber ist Einer. Ist nun das Gesetz gegen die Verheißungen Gottes? Das sei ferne! Denn wenn ein Gesetz gegeben wäre, das lebendig machen könnte, so käme wirklich aus dem Gesetze die Gerechtigkeit. Aber es hat die Schrift alles der Sünde unterworfen, auf daß die Verheißung durch den Glauben an Jesum Christum den Gläubigen gegeben würde. Ehe aber der Glaube kam, wurden wir dem Gesetze unterworfen gehalten auf den Glauben hin, der geoffenbart werden sollte. Also ist das Gesetz unser Zuchtmeister gewesen auf Christum hin, auf daß wir durch den Glauben gerechtfertigt würden. Da aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Zuchtmeister. Denn alle seid ihr Söhne Gottes durch den Glauben in Christo Jesu; denn soviel euer auf Christum getauft sind, die haben Christum angezogen. Da ist nicht Jude, noch Grieche; da ist nicht Knecht, noch Freier: da ist nicht Mann noch Weib: denn ihr alle seid Eins in Christo Jesu. Seid ihr aber Christi, so seid ihr demnach Abrahams Same, und nach der Verheißung Erben. Ich will aber sagen: So lange der Erbe Kind ist, ist er nicht verschieden vom Knechte, obschon Herr von allem; sondern er steht unter Vormündern und Verwaltern, bis auf die vom Vater bestimmte Frist. Also waren auch wir, als wir Kinder waren, den Anfangsgründen der Welt knechtisch unterworfen. Als aber die Erfüllung der Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einem Weibe, geboren unter dem Gesetze, auf daß er die unter dem Gesetze (Stehenden) loskaufte, auf daß wir die Kindschaft empfingen. Weil ihr aber nun Gottes Söhne seid, so hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba! Vater! Also bist du nicht mehr Knecht, sondern Sohn; wenn aber Sohn, dann auch Erbe Gottes mittelst Christi. Aber damals freilich, da ihr Gott nicht kanntet, dientet ihr den nicht wirklich seienden Göttern. Nun aber, da ihr Gott kennt, ja vielmehr von Gott gekannt seid: wie mögt ihr wieder umkehren zu den kraftlosen und dürftigen Anfangsgründen, denen ihr wieder von neuem dienen wollt? Tage beobachtet ihr, und Monde und Zeiten und Jahre? Ich fürchte, daß ich umsonst für euch gearbeitet habe! Werdet mir gleich! denn auch ich bin euch gleich geworden; Brüder, ich bitte euch! Ihr habt mir nichts zu Leide getan; ihr wißt vielmehr, daß ich wegen einer Schwachheit des Fleisches euch das erste Mal das Evangelium verkündigt, und ihr doch meine Versuchung im Fleische nicht verachtet, noch verschmäht, sondern wie einen Engel Gottes mich aufgenommen habt, wie Christum Jesum. Was war es nun warum ihr euch glücklich priest? Denn ich gebe euch das Zeugnis, daß ihr, wo möglich, euch die Augen ausgestochen, und mir gegeben hättet. Also bin ich euch verhaßt geworden, weil ich euch die Wahrheit sagte? Sie beeifern sich um euch nicht in guter Absicht, sondern suchen euch (von mir) auszuschließen, auf daß ihr euch um sie beeifert. Es ist aber gut, daß man sich beeifert im Guten allezeit, und nicht bloß, wenn ich bei euch bin. Meine Kinder, die ich wiederum mit Schmerzen gebäre, bis daß Christus in euch gestaltet sei! — Ich wünschte aber jetzt bei euch zu sein, und meine Stimme zu verändern (wie es nötig wäre); denn ich bin ungewiß eurethalben. Saget mir, die ihr wollt unter dem Gesetze sein, hört ihr das Gesetz nicht? Denn es steht geschrieben, daß Abraham zwei Söhne hatte, einen von der Magd, und einen von der Freien. Aber der von der Magd war nach dem Fleische geboren; der hingegen von der Freien vermöge der Verheißung. Dieses hat einen bildlichen Sinn; denn diese Weiber sind zwei Bünde: der eine, vom Berge Sinai, welcher Knechten gedient, das ist die Hagar; (denn Hagar bedeutet den Berg Sinai in Arabien;) und entspricht dem jetzigen Jerusalem, denn dieses dient mit seinen Kindern; das höhere Jerusalem aber ist frei, und das ist unsre Mutter. Denn es steht geschrieben: Jubele, Unfruchtbare, die nicht gebieret; brich in Jubel aus und jauchze, die nicht kreist! Denn der Söhne der Verlassenen werden mehr sein als der Vermählten, Wir aber, meine Brüder, sind, nach Art des Isaak, Kinder der Verheißung. Doch gleichwie damals der nach dem Fleische Geborne den nach dem Geiste verfolgte, also auch nun. Doch was sagt die Schrift? Treibe die Magd aus und ihren Sohn; denn nicht erben soll der Sohn der Magd mit dem Sohne der Freien. Demnach, Brüder, sind wir nicht Kinder der Magd, sondern der Freien. Ermahnungen zum rechten Gebrauche der Freiheit und zum Leben im Geiste; SchlußIn der Freiheit, welche uns Christus erworben hat, besteht nun, und laßt euch nicht wiederum an das Joch der Knechtschaft fesseln! Siehe, ich Paulus sage euch, daß, wenn ihr euch beschneiden laßt, Christus euch nichts nützen wird; ich bezeuge dagegen nochmals jedermann, der sich beschneiden läßt, daß er verpflichtet ist das ganze Gesetz zu halten. Abgetrennt seid ihr von (der Gemeinschaft mit) Christo, die ihr im Gesetze gerechtfertigt werden wollt; der Gnade seid ihr verlustig. Denn wir harren im Geiste durch den Glauben der Hoffnung der Gerechtigkeit. Denn in Christo Jesu gilt weder Beschneidung, noch Vorhaut etwas, sondern Glaube, der durch Liebe wirksam wird. Ihr wäret im rechten Laufe; wer hat euch aufgehalten, daß, ihr der Wahrheit nicht gehorcht? Dieser Gehorsam ist nicht von dem, der euch berufen hat! Ein wenig Sauerteig säuert den ganzen Teig. Ich habe das Zutrauen zu euch im Herrn, daß ihr nicht anders denken werdet. Wer euch aber verwirrt, wird seine Strafe tragen, wer er auch sei! Ich aber, Brüder, wenn ich Beschneidung noch predige, warum werde ich noch verfolgt? Dann wäre ja der Anstoß des Kreuzes gehoben. Möchten sie sich doch sogar verstümmeln, die euch aufwiegeln! Denn ihr seid zur Freiheit berufen, Brüder, nur daß ihr nicht die Freiheit (mißbraucht) zum Anlaß für das Fleisch, sondern durch die Liebe einander dient. Denn das ganze Gesetz wird in dem einen Gebote erfüllt, in dem: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selber. Wenn ihr aber einander beißt und zerfleischt, so seht zu, daß ihr nicht von einander aufgerieben werdet. Ich sage aber: Wandelt im Geiste, so werdet ihr die Begierde des Fleisches nicht vollbringen. Denn das Fleisch begehrt gegen den Geist, der Geist aber gegen das Fleisch! dies beides aber widerstrebt einander, damit ihr nicht, was ihr wollt, tuet. Werdet ihr aber vom Geiste geführt, so seid ihr nicht unter dem Gesetze. Offenbar nun sind die Werke des Fleisches, als da sind: — Ehebruch, Hurerei, Unzucht, Üppigkeit, Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Hader, Haß, Zorn, Parteiungen, Zwietracht, Spaltungen, Neid, Mord, Völlerei, Schwelgerei und dem Ähnliches, wovon ich euch vorhersage, so wie ich schon vorhergesagt, daß die, so dergleichen tun, das Reich Gottes nicht ererben werden. Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Güte, Wohlwollen, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit; gegen dergleichen ist das Gesetz nicht! Die aber Christo angehören, haben ihr Fleisch gekreuzigt samt den Lüsten und Begierden. Leben wir im Geiste, so laßt uns auch im Geiste wandeln! Laßt uns nicht nach eitler Ehre haschen, daß wir einander reizen, einander beneiden! Brüder! wenn auch ein Mensch übereilt worden wäre von einem Fehltritte, so bringt ihr im Geiste Wandelnden einen solchen zurecht mit dem Geiste der Sanftmut; und siehe du dich selbst vor, daß du nicht auch versucht werdest! Tragt einer des anderen Lasten, und erfüllt also das Gesetz Christi! Denn wenn jemand sich dünkt etwas zu sein, so er doch nichts ist, so täuscht er sich selbst. Sein Tun hingegen prüfe ein jeglicher, und alsdann wird er für sich allein den Ruhm haben, und nicht für den anderen. Denn ein jeglicher wird seine Last zu tragen haben. Es teile, wer in der Lehre Unterricht empfängt, dem Unterrichtenden mit von allen Gütern. Laßt euch nicht irre führen! Gott läßt sich nicht spotten. Denn was irgend der Mensch säet, das wird er auch ernten. Wer auf sein Fleisch säet, wird vom Fleische Verderben ernten; wer aber auf den Geist säet, wird vom Geiste ewiges Leben ernten. Laßt uns aber im Gutestun nicht müde werden, denn zu seiner Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht ermatten. Demnach, da wir Zeit haben, so laßt uns das Gute üben gegen alle, sonderlich aber gegen die Verwandten des Glaubens. Seht, welch großen Brief ich euch geschrieben habe mit meiner Hand! Solche, die zu gefallen suchen dem Fleische nach, zwingen euch zur Beschneidung, nur daß sie nicht mit dem Kreuze Christi verfolgt werden. Denn nicht einmal sie selbst, die sich beschneiden lassen, beobachten das Gesetz; sondern sie wollen, daß ihr euch beschneiden laßt, auf daß sie sich (der Beschneidung) eures Fleisches rühmen können. Von mir aber sei es ferne, mich zu rühmen denn allein des Kreuzes unsres Herrn Jesu Christi, durch welchen für mich die Welt gekreuzigt ist, und ich für die Welt. Denn in Christo Jesu ist weder Beschneidung etwas, nach Vorhaut, sondern eine neue Schöpfung. Und die nach dieser Regel wandeln, über die kommt Heil und Gnade und über das (wahre) Israel Gottes. Hinfort mache mir niemand Mühe; denn ich trage die Mahlzeichen des Herrn Jesu an meinem Leibe. Die Gnade unsres Herrn Jesu Christi sei mit eurem Geiste, Brüder! Amen. Von der Wohltat des Christentums, an welcher auch die Epheser Teil genommen; Ermahnung, sie zu erkennenPaulus, Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, den Heiligen, die in Ephesus sind, und Gläubigen in Christo Jesu: Gnade euch und Heil von Gott, unsrem Vater, und dem Herrn Jesu Christo! Gepriesen sei Gott und der Vater unsres Herrn Jesu Christi, der uns gesegnet mit jeglichem geistlichen Segen im Himmel in Christo; wie er uns denn erwählt hat in ihm vor Gründung der Welt, heilig und fehllos zu sein vor ihm, da er in Liebe uns bestimmte zur Kindschaft durch Jesum Christum für ihn, nach dem Wohlgefallen seines Willens, zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade, in welcher er uns begnadigt hat in dem Geliebten, in welchem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Vergebung der Vergebungen, vermöge des Reichtums seiner Gnade, die er gegen uns überschwänglich erwiesen in jeglicher Weisheit und Einsicht, da er uns das Geheimnis seines Willens kund tat nach seinem Wohlgefallen, das er sich vorgenommen in Hinsicht auf die Veranstaltung der Erfüllung der Zeiten alles wiederzusammenzufassen in Christo, sowohl was im Himmel, als was auf Erden ist, in ihm, in welchem wir auch erkoren worden, vorherbestimmet nach dem Beschlusse des, der alles wirkt nach dem Rate seines Willens, zum Preise seiner Herrlichkeit zu dienen, als die wir auf Christum in voraus gehofft haben, in welchem auch ihr, nach vernommenem Worte der Wahrheit, der Freudenbotschaft eures Heiles, in welchem auch ihr, nach angenommenem Glauben, besiegelt worden mit dem heiligen Geiste der Verheißung, welcher ist das Pfand unsres Erbes, zur Erlösung des Eigentums, zum Preise seiner Herrlichkeit. Deshalb auch, nachdem ich gehört von eurem Glauben im Herrn Jesu und eurer Liebe gegen alle Heiligen, höre ich nicht auf eurethalben zu danken, euer gedenkend in meinen Gebeten, daß der Gott unsres Herrn Jesu Christi, der Vater der Herrlichkeit, euch verleihen möge den Geist der Weisheit und der Offenbarung in seiner Erkenntnis, erleuchtete Augen eures Herzens, auf daß ihr einseht, welches die Hoffnung seiner Berufung ist, und welches der Reichtum der Herrlichkeit des Erbes, unter seinen Heiligen, und welches die überschwängliche Größe seiner Macht an uns, die wir glauben vermöge der Wirksamkeit der Macht seiner Kraft, die er in Christo wirksam erwiesen, da er ihn hat von den Toten auferweckt, und zu seiner Rechten gesetzt im Himmel, hoch über alle Obrigkeit und Gewalt und Macht und Herrschaft und über alle Namen, die genannt werden, nicht nur in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen, und alles unter seine Füße unterworfen, und gegeben zum Haupte über alles für die Gemeinde, als welche ist sein Leib, die Fülle des, der alles in allem erfüllt, und auch euch, die ihr tot wart durch die Vergehungen und Sünden, in welchen ihr einst wandeltet nach dem Laufe dieser Welt, nach dem Fürsten der Macht der Luft, des Geistes, der jetzt wirksam ist in den Söhnen des Ungehorsams, unter welchen auch wir alle einst wandelten in den Lüsten unsres Fleisches, den Willen des Fleisches und der Gedanken tuend, und von Natur Kinder des Zornes waren, wie auch die übrigen; — Gott aber, der reich ist an Barmherzigkeit, wegen seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt, hat uns, selbst da wir tot waren durch die Vergehungen, mit Christo belebt, (durch Gnade seid ihr gerettet!) und mitauferweckt und mitgesetzt in den Himmel in Christo Jesu, um in den folgenden Zeiten den überschwänglichen Reichtum seiner Gnade zu zeigen in Freundlichkeit gegen uns in Christo Jesu. Denn durch die Gnade seid ihr gerettet mittelst des Glaubens, und zwar nicht vou euch selber, Gottes ist die Gabe; nicht durch Werke, auf daß nicht jemand sich rühme. Denn sein Gemächt sind wir, (neu) geschaffen in Christo Jesu zu guten Werken, welche Gott vorherbestimmet hat, daß wir darin wandeln. Darum seid eingedenk, daß ihr einst Heiden wart am Fleische, Unbeschnittene genannt von den sogenannten Beschnittenen, deren Beschneidung am Fleische mit Händen gemacht ist; daß ihr zu selbiger Zeit ohne Christum entfremdet wart der Bürgerschaft Israels, und fern von den Bünden der Verheißung, keine Hoffnung habend und ohne Gott in der Welt. Nun aber in in Christo Jesu seid ihr, die ehemals Entfernten, nahe gekommen durch das Blut Christi. Denn er ist unser Friede, der aus den beiden Eins gemacht und die Scheidewand der Umzäumung abgebrochen, die Feindschaft, da er durch seinen Tod das Gesetz der Gebote in Satzungen aufhob, damit er die zwei in seiner Person zu Einem neuen Menschen umschüfe, Frieden stiftend, und die beiden, in Einem Körper vereinigt, mit Gott aussöhnte durch das Kreuz, die Feindschaft an demselben tötend. Und er kam, und verkündigte Frieden euch den Entfernten und den Nahen; denn durch ihn haben wir beide den Zutritt in Einem Geiste zum Vater. Demnach seid ihr nicht mehr Fremdlinge und Beisaßen, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes, aufgebauet auf den Grund der Apostel und Propheten, indem Eckstein Jesus Christus selbst ist, in welchem das ganze Gebäu zusammengehalten wächst zu einem heiligen Tempel des Herrn, in welchem auch ihr miteingebauet werdet zu einer Wohnung Gottes im Geiste. Von Paulus Apostelamt und Leiden; gute Wünsche für die EpheserUm deswillen (beuge) ich Paulus, der Gefangene Christi Jesu zu eurem der Heiden Besten, wenn ihr nämlich gehört von der Veranstaltung der mir für euch verliehenen Gnade Gottes, daß mir durch Offenbarung das Geheimnis kund geworden, so wie ich vorher mit Wenigem geschrieben, woraus ihr im Lesen meine Einsicht in das Geheimnis Christi ersehen könnt, welches in vorigen Zeiten den Menschenkindern nicht kund geworden, wie es nun seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Geist geoffenbart worden, daß (nämlich) die Heiden Miterben und Miteinverleibte und Mitgenossen seiner Verheißung seien in Christo, mittelst des Evangeliums, dessen Diener ich geworden vermöge des Geschenks der Gnade Gottes, das mir verliehen worden, vermöge der Wirksamkeit seiner Macht; mir, dem Geringsten aller Heiligen, ward diese Gnade verliehen unter den Heiden den unergründlichen Reichtum Christi zu verkündigen, und alle zu belehren, welches die Veranstaltung des Geheimnisses sei, das von Ewigkeit her in Gott verborgen gewesen, der alles geschaffen — durch Jesum Christum. auf daß nun den Mächten und Gewalten im Himmel durch die Gemeinde die vielfältige Weisheit Gottes kund würde, nach dem Ratschlusse von Ewigkeit her, den er vollbracht in Christo Jesu, unsrem Herrn, in welchem wir die Freudigkeit und den Zutritt haben in Zuversicht durch den Glauben an ihn. Darum bitte ich nicht mutlos zu werden in meinen Drangsalen zu eurem Besten, die ja zu eurer Verherrlichung gereichen. Um deswillen beuge ich meine Kniee vor dem Vater — unsres Herrn Jesu Christi, von welchem jegliche Familie im Himmel und auf Erden den Namen trägt, daß er euch vermöge des Reichtums seiner Herrlichkeit verleihe in Kraft zu erstarken durch seinen Geist am innern Menschen, daß Christus durch den Glauben wohne in euren Herzen, die ihr in Liebe fest gewurzelt und gegründet seid, auf daß ihr vermögt einzusehen mit allen Heiligen, welches die Breite und Länge und Tiefe und Höhe sei, und zu erkennen die alle Erkenntnis übersteigende Liebe Christi, auf daß ihr erfüllt werdet zur ganzen Fülle Gottes. Dem aber, der vermag über alles hinaus zu tun überschwänglich mehr als wir bitten oder verstehen, vermöge der in uns wirkenden Macht, ihm die Ehre in der Gemeinde in Christo Jesu auf alle Geschlechter in alle Ewigkeit! Amen. Ermahnungen zu einem heiligen, gesitteten Leben; SchlußIch ermahne euch nun, ich der Gefangene im Herrn, würdig zu wandeln der Berufung, mit der ihr berufen worden, mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut, einander ertragend in Liebe, euch befleißigend die Einigkeit des Geistes zu erhalten durch das Band des Friedens. Ein Leib und Ein Geist, so wie ihr auch berufen worden in Einer Hoffnung Eurer Berufung; Ein Herr, Ein Glaube, Eine Taufe; Ein Gott und Vater aller, der über allen und durch alle und in uns allen. Einem jeglichen aber von uns ist die Gnade verliehen nach dem Maße der Gabe Christi. Darum heißt es: Er stieg hinauf zur Höhe, führte Gefangene und gab Geschenke den Menschen. Jenes aber: er stieg hinauf, was heißt es anders, als daß er auch — vorher herabstieg in die niedern Räume der Erde? Der herabstieg, ist es auch, der emporstieg über alle Himmel, auf daß er alles erfüllte. Und er gab etliche zu Aposteln, andere zu Propheten, andere zu Evangelisten, andere zu Hirten und Lehrern, zur Bereitung der Heiligen für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes Christi, bis daß wir alle gelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zur männlichen Reife, zum Maße des Alters der Fülle Christi, damit wir keine Kinder mehr seien, geschaukelt und umhergetrieben von jedem Winde der Lehre, durch das betrügliche Spiel der Menschen, durch die Verschlagenheit zur listigen Kunst der Verführung; wohl aber der Wahrheit beflissen in Liebe, bis zu ihm wachsen in allem, welcher das Haupt ist, Christus, aus welchem der ganze Leib zufammengefügt und verbunden durch allerlei Gelenke der Handereichung, nach der einem jeglichen Teile zugemessenen Wirksamkeit, das Wachstum des Leibes vollbringt zu seiner Erbauung in Liebe. Das sage ich nun und ermahne im Herrn, daß ihr nicht mehr wandeln sollt, so wie die — übrigen Heiden wandeln in der Eitelkeit ihres Sinnes, da sie verfinstert am Verstande sind, entfremdet dem Leben Gottes wegen der ihnen einwohnenden Unwissenheit, wegen der Verstockung ihres Herzens, welche, abgestumpft, sich der Üppigkeit Preis gegeben zur Treibung aller Unzucht mit Habsucht. Ihr aber habt nicht also Christum kennen gelernt, wenn ihr nämlich von ihm gehört, und in ihm unterrichtet worden seid, wie Wahrheit sei in Jesu, daß ihr sollt ablegen, in Betreff des vorigen Wandels, den alten Menschen, der vermöge täuschender Lüste verderbt wird, und erneuert werden dem Geiste eurer Gesinnung nach, und den neuen Menschen anziehen, den nach Gott geschaffenen in der Gerechtigkeit und Heiligkeit der Wahrheit. Darum legt die Lüge ab, und redet Wahrheit ein jeglicher mit seinem Nächsten: denn wir sind unter einander Glieder. Zürnt, aber sündigt nicht: die Sonne gehe nicht unter über eurer Erzürnung, noch gebt Raum dem Teufel. Der Dieb stehle nicht mehr, vielmehr arbeite er und treibe eine nützliche Hantierung, auf daß er dem Bedürftigen mitteilen könne. Kein schlechtes Wort gehe aus eurem Munde, sondern welches irgend gut ist zur Erbauung nach Bedürfnis, daß es wohltätig sei den Hörenden. Und betrübt nicht den heiligen Geist Gottes, mit welchem ihr besiegelt seid auf den Tag der Erlösung! Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Toben und Schmähen sei verbannt von euch samt aller Bosheit. Seid vielmehr gütig gegen einander, barmherzig, einander verzeihend, so wie auch Gott in Christo euch verziehen hat. So ahmet nun Gott nach, als geliebte Kinder, und wandelt in Liebe, so wie auch Christus uns geliebt, und sich hingegeben für uns zum Opfer, Gott zum lieblichen Geruch. Hurerei aber und jegliche Unzucht oder Habsucht müsse unter euch nicht einmal genannt werden, so wie es Heiligen zukommt, noch Schamlosigkeit, noch törichtes Geschwätz oder Witzelei, was sich nicht ziemt, sondern vielmehr Danksagung, Denn das wißt ihr wohl, daß kein Hurer, oder Unzüchtiger, oder Habsüchtiger, welcher Götzendiener ist, Erbteil hat im Reiche Christi und Gottes. Laßt euch von niemandem täuschen mit eiteln Reden; denn um solcher (Laster) willen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams. Werdet daher nicht ihre Mitgenossen! Denn ihr wart ehedem Finsternis, nun aber Licht im Herrn: wie Kinder des Lichts wandelt, (denn die Frucht des Lichtes besteht in allem Guten und Rechten und Wahren,) prüfend, was dem Herrn wohlgefällig sei. Und nehmt nicht Teil an den unfruchtbaren Werken der Finsternis, vielmehr rügt sie auch noch. Denn was heimlich von ihnen geschieht, muß man sich schämen auch nur zu nennen. Das alles aber, wenn es gerügt wird vom Lichte, wird geoffenbart; denn alles, was geoffenbart wird, gehört dem Lichte an. Darum heißt es: Wache auf, der du schläfst, und stehe auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten. So seht nun zu, wie ihr sorgfältig wandelt, nicht wie Unweise, sondern wie Weise, so daß ihr die Zeit und Gelegenheit benutzt, denn die Zeiten sind schlimm. Darum betragt euch nicht wie Unverständige, sondern wie solche, die da wissen, was des Herrn Wille ist! Und berauscht euch nicht mit Wein, woraus Ausschweifung folgt, sondern seid erfüllt mit Geiste, daß ihr zu einander redet in Psalmen und Lobliedern und geistlichen Gesängen, singend und spielend dem Herrn in eurem Herzen, daß ihr Dank sagt allezeit für alles, im Namen unsres Herrn Jesu Christi, Gott dem Vater, daß ihr einander untertan seid aus Furcht vor Christo. Ihr Weiber, seid untertan euren Männern wie dem Herrn. Denn der Mann ist das Haupt des Weibes, so wie auch Christus das Haupt der Gemeinde: er ist des Leibes Heiland. Aber so wie die Gemeinde Christo untertan ist, also auch die Weiber ihren Männern in allem. Ihr Männer, liebt eure Weiber, so wie auch Christus die Gemeinde geliebt, und sich für sie hingegeben, auf daß er sie heiligte, reinigend durch das Bad des Wassers im Worte, daß er sich selbst die Gemeinde herrlich darstellte, ohne Flecken oder Runzel oder dergleichen, sondern daß sie heilig und fehllos wäre. Also sollen die Männer ihre Weiber lieben, als ihre eigenen Leiber. Wer sein Weib liebt, der liebt sich selbst. Denn niemand hat je sein eigen Fleisch gehaßt, sondern nährt und pflegt es, so wie auch Christus die Gemeinde. Denn Glieder sind wir seines Leibes, von seinem Fleische und von seinem Gebeine. Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen, und an seinem Weibe hangen, und sie werden beide sein ein Fleisch. Dieses Geheimnis ist groß, ich sage es aber auf Christum und die Gemeinde. Doch auch ihr alle liebt ein jeglicher sein Weib, wie sich selber; das Weib aber fürchte den Mann. Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern im Herrn; denn solches ist gerecht. Ehre deinen Vater und Mutter, das ist das erste Gebot mit Verheißung: auf daß dir's wohl gehe und du lange lebest im Lande. Und ihr Väter, erzürnt eure Kinder nicht, sondern erzieht sie in der Zucht und Ermahnung des Herrn. Ihr Knechte, gehorcht den Herrn nach dem Fleische, mit Furcht und Scheu, in Einfalt eures Herzens, so wie Christo; nicht nach Augendienerei als Menschengefällige, sondern als Knechte Christi, die Gottes Willen tun von Herzen, mit Willigkeit dienend, als (dient ihr) dem Herrn, und nicht Menschen; denn ihr wißt ja, daß, was irgend ein jeglicher Gutes getan, er dieses vergolten empfangen wird vom Herrn, er sei Knecht, oder Freier. Und ihr Herren, tut dasselbe gegen sie, nachlassend das Drohen; denn ihr wißt ja, daß auch ihr und euer Herr im Himmel ist, und bei ihm kein Ansehen der Person ist. Übrigens, meine Brüder, erstarkt im Herrn und in der Macht seiner Kraft. Zieht die Rüstung Gottes an, um bestehen zu können gegen die Listen des Teufels. Denn wir haben nicht den Kampf zu bestehen gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Mächte, gegen die Gewalten, gegen die Weltherrscher dieser Finsternis, gegen die Geister der Bosheit im Himmel. Deshalb greift zur Rüstung Gottes, auf daß ihr widerstehen mögt in der schlimmen Stunde, und alles überwältigend das Feld behaltet. So steht denn, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit, und die Füße beschuht mit der (freudigen) Bereitschaft des Evangeliums des Friedens; dazu ergreifend den Schild des Glaubens, womit ihr vermögt alle brennenden Geschosse des Bösen zu löschen; und den Helm des Heiles faßt und das Schwert des Geistes, welches ist Gottes Wort, indem ihr mit allem Gebete und Flehen betet zu aller Zeit im Geiste, und eben zu dem Ende wachsam seid, stets anhaltend im Gebete für alle Heiligen, und auch für mich, daß mir Rede verliehen werde in Auftun meines Mundes, um mit Freimütigkeit kund zu tun das Geheimnis des Evangeliums, um dessen willen ich Botschafter bin in Banden, auf daß ich es freimütig verkündige, wie es mir ziemt zu reden. Damit aber auch ihr wißt, was mich angeht, wie ich mich befinde, so wird euch Tychikus, der geliebte Bruder und treue Diener im Herrn, alles kund tun; den ich zu euch sende eben zu dem Ende, daß ihr erfahrt, wie es um uns steht, und daß er eure Herzen ermuntere. Heil den Brüdern und Liebe mit Glauben von Gott dem Vater und dem Herrn Jesu Christo! Die Gnade sei mit allen, die unsren Herrn Jesum Christum lieben unwandelbar! — Amen. Liebvolles Andenken des Apostels an die Philipper; beruhigende Nachrichten von seiner Gefangenschaft; Ermahnung zur Standhaftigkeit; Sendung des Timotheus und EpaphroditusPaulus und Timotheus, Knechte Jesu Christi, allen Heiligen in Christo Jesu, die in Philippi sind, samt Vorstehern und Helfern: Gnade euch und Heil von Gott, unsrem Vater, und dem Herrn Jesu Christo! Ich danke meinem Gott, so oft ich euer gedenke, indem ich allezeit in jedem meiner Gebete für euch alle mit Freuden bete, wegen der von euch bewiesenen Teilnahme für das Evangelium vom ersten Tage an bis jetzt; indem ich eben das zuversichtlich hoffe, daß der, so in euch ein gutes Werk angefangen, es vollenden wird bis zum Tage Jesu Christi; wie es denn billig ist, daß ich also denke von euch allen, dieweil ich euch im Herzen trage in meinen Banden und in der Verantwortung und Bestätigung des Evangeliums, die ihr alle meine Mitteilnehmer an der Gnade seid. Denn Gott ist mein Zeuge, wie ich mich nach euch sehne mit dem Herzen Jesu Christi. Und das ist mein Gebet, daß eure Liebe mehr und mehr zunehme in Erkenntnis und aller Einsicht, daß ihr zu prüfen wißt, was recht und unrecht ist, damit ihr lauter und tadellos seid auf den Tag Christi, erfüllt mit Früchten der Gerechtigkeit, die durch Jesum Christum (hervorgebracht worden), zum Lobe und Preise Gottes. Ihr sollt aber wissen, Brüder, daß meine Lage eher zum Fortgange des Evangeliums geraten ist, so daß meine Bande, als in Christo (getragen,) bekannt geworden im ganzen Lager der Leibwache und allen übrigen, und mehrere der Brüder im Herrn, ermutiget durch meine Bande, vielmehr wagen furchtlos das Wort zu verkündigen. Etliche freilich auch predigen Christum aus Neid und Streitsucht, etliche aber auch aus Wohlgefallen: die mit Parteisucht aber, verkündigen Christum nicht aus reiner Absicht, meinend Drangsal zu meinen Banden hinzuzubringen; die mit Liebe umgehen, weil sie wissen, daß ich zur Verantwortung des Evangeliums bestimmt bin. Was tuts? Doch wird auf jede Weise, sei es mit Heuchelei oder mit Wahrheit, Christus verkündigt; und darüber freue ich mich, ja, werde mich auch ferner freuen. Denn ich weiß, daß mir dieses zum Heile geraten wird durch euer Gebet und die Unterstützung des Geistes Jesu Christi, gemäß meiner Zuversicht und Hoffnung, daß ich in nichts werde zu Schanden werden, sondern daß bei aller Freimütigkeit wie allezeit auch jetzt Christus verherrlicht werden wird in meiner Person, sei es durch Leben oder durch Tod. Denn mir ist das Leben Christus, und das Sterben Gewinn. Wenn aber das Leben im Fleische, dieses mir fruchtbar ist zum Werke (des Apostelamts), so weiß ich auch nicht zu sagen, was ich wählen soll. Gedrungen bin ich vielmehr von beidem, indem ich Lust habe abzuscheiden, und bei Christo zu sein; denn das ist viel besser; das Bleiben im Fleische aber ist nötiger um euretwillen. Und in dieser Zuversicht weiß ich, daß ich bleiben, und mit euch allen zusammenbleiben werde zu eurer Förderung und Freude im Glauben, auf daß groß werde euer Ruhm in Christo Jesu um meinetwillen durch meine Rückkehr zu euch. Nur betragt euch würdig, des Evangeliums, auf daß ich, sei es wenn ich komme und euch sehe, oder abwesend, von euch höre, daß ihr feststeht in einem Geiste, eines Sinnes zusammenkämpfend für den Glauben an das Evangelium, und in keinem Stücke erschreckt vor den Widersachern, welches ihnen eine Anzeige des Verderbens, euch aber des Heiles ist, und zwar von Gott. Denn euch ward verliehen für Christum — nicht allein an ihn zu glauben, sondern auch für ihn zu leiden, indem ihr denselben Kampf besteht, den ihr an mir saht, und nun von mir hört. Ist nun irgend eine Ermahnung in Christo, ist irgend ein Zureden der Liebe, ist irgend eine Gemeinschaft des Geistes, ist irgend herzliche Liebe und Barmherzigkeit, so macht meine Freude (dadurch) vollkommen, daß ihr einträchtig seid, von gleicher Liebe beseelt, einmütig, gleichgesinnt; nichts aus Parteisucht oder Eitelkeit tuend, sondern mit Demut einer den anderen höher achtend als sich selbst; nicht ein jeglicher auf seinen Nutzen sehend, sondern auch auf des anderen Nutzen. Solche Gesinnung sei in euch, wie auch in Christo Jesu war, welcher, obwohl er in Gottes Gestalt war, es nicht für einen Raub achtete Gott gleich zu sein; sondern er entblößte sich, da er die Gestalt eines Knechtes annahm, Menschen ähnlich wurde, und von Ansehen wie ein Mensch erfunden ward. Er demütigte sich, und ward gehorsam bis zum Tode, und zwar zum Tode am Kreuze. Darum hat ihn auch Gott hoch erhöht, und ihm den Namen verliehen, der über alle Namen ist, auf daß im Namen Jesu sich jegliches Knie beuge derer, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und jegliche Zunge bekenne, daß Herr ist Jesus Christus, zur Ehre Gottes, des Vaters. Daher, meine Geliebten, so wie ihr allezeit gehorsam gewesen, (also) nicht blos wie in meiner Anwesenheit, sondern nun viel mehr in meiner Abwesenheit, vollbringt mit Furcht und Scheu eure Seligkeit. Denn Gott ist es, der in euch wirkt so das Wollen als das Wirken vermöge seines Wohlgefallens. Alles tuet ohne Murren und Zweifel, auf daß ihr tadellos und lauter, Gottes unsträfliche Kinder seid inmitten eines verkehrten und entarteten Geschlechtes, unter welchem ihr scheint wie Himmelslichter in der Welt, indem ihr das Wort des Lebens darstellt, zum Ruhme für mich auf den Tag Christi, daß ich nicht vergeblich gelaufen, noch vergeblich gearbeitet habe. Aber wenn ich auch als Trankopfer gespendet werde über dem Opfer und Dienste eures Glaubens, so freue ich mich, und freue mich mit euch allen. Gleicherweise aber freuet auch ihr euch, und freuet euch mit mir! Ich hoffe aber im Herrn Jesu Timotheus bald euch zu schicken, auf daß auch ich gutes Mutes werde, wenn ich erfahre, wie es um euch steht. Denn ich habe keinen Gleichgesinnten, der (so) aufrichtig für eure Angelegenheiten besorgt sein wird. Denn alle suchen ihren eigenen, nicht Jesu Christi Nutzen. Ihr kennt ihn aber schon als erprobt, daß er, wie ein Kind einem Vater, so mit mir gedient für das Evangelium. Diesen nun hoffe ich zu senden, sobald ich absehe, wie es mit mir geht, von Stund an. Ich vertraue aber dem Herrn, daß ich auch selber bald kommen werde. (Inzwischen) hielt ich es aber für nötig Epaphroditus, meinen Bruder und Mitarbeiter und Mitkämpfer und euren Abgesandten und Diener meines Bedürfnisses, zu euch zu senden, sintemal er sehnlich verlangte nach euch allen, und bekümmert war, darum, daß ihr gehört habt, daß er krank war. Denn wirklich auch war er krank, nahe dem Tode; aber Gott hat sich seiner erbarmt, und nicht seiner allein, sondern auch meiner, auf daß ich nicht Leid über Leid hätte. Eiliger nun sende ich ihn ab, auf daß ihr euch seines Widersehens freuet, und ich weniger Leid habe. So nehmt ihn nun auf im Herrn mit aller Freude, und dergleichen Männer haltet in Ehren! Denn um des Werkes Christi willen ist er dem Tode nahe gekommen, und hat sein Leben daran gewagt, um was an eurer Dienstleistung für mich fehlte, vollzumachen. Warnung vor Irrlehrern; Ermahnungen; Dank für ein erhaltenes Geschenk; GrüßeÜbrigens, meine Brüder, freuet euch im Herrn! Dasselbe euch zu schreiben ist mir nicht lästig, euch aber dient es zur Befestigung. Hütet euch vor den Hunden, hütet euch vor den argen Arbeitern, hütet euch vor der Zerschneidung! Denn bei uns ist die (wahre) Beschneidung, die wir Gott im Geiste dienen, und uns Christi Jesu rühmen, und nicht auf Fleisch vertrauen; wiewohl ich auch auf Fleisch vertrauen könnte. Wenn irgend ein anderer auf Fleisch vertrauen zu können meint, so kann ich's vielmehr: der ich beschnitten bin am achten Tage, vom Geschlechte Israels, vom Stamme Benjamins, ein Hebräer von Hebräern (gezeugt), in Hinsicht auf das Gesetz ein Pharisäer, in Hinsicht auf Eifer Verfolger der Gemeinde, in Hinsicht auf die Gerechtigkeit im Gesetze tadellos erwiesen. Aber was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Verlust geachtet. Aber fürwahr auch (jetzt noch) achte ich alles für Verlust, um der alles übertreffenden Erkenntnis Jesu Christi, meines Herrn, willen, um dessen willen ich des allen verlustig geworden bin, und achte es für Unrat, auf daß ich Christum gewinne, und in ihm erfunden werde, nicht etwa meine eigene Gerechtigkeit vermöge des Gesetzes habend, sondern die durch den Glauben an Christum, die Gerechtigkeit von Gott um des Glaubens willen, um ihn zu erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, mich gleichgestaltend seinem Tode, ob ich etwa zur Auferstehung der Toten gelangen möge. Nicht daß ich's schon ergriffen habe oder vollendet bin; aber ich jage nach, ob ich es ergreifen möge, wozu ich auch von Christo — Jesu ergriffen bin. Brüder, ich halte selbst nicht dafür es ergriffen zu haben: nur eins (tue ich:) vergessend, was hinten ist, und vorgestreckt nach dem, was vorne, jage ich nach dem Ziele hin zu dem Siegespreise der himmlischen Berufung Gottes in Christo Jesu. So viel unser nun vollkommen sind, laßt uns so gesinnt sein; und wenn ihr in etwas anders denkt, so wird auch solches Gott euch offenbaren. Doch was wir erreicht haben, nach demselben laßt uns wandeln. Folgt alle zusammen meinem Beispiele, Brüder, und seht hin auf die, welche also wandeln, wie ihr mich zum Vorbilde habt. Denn viele wandeln, die ich euch oft nannte, jetzt aber auch mit Thränen nenne, diese Feinde des Kreuzes Christi, deren Ende Verderben, deren Gott der Bauch, und deren Ehre in ihrer Schande, die nach dem Irdischen trachten. Denn unser Wandel ist im Himmel, woher wir auch als Retter den Herrn Jesum Christum erwarten, welcher den Leib unserer Erniedrigung umbilden wird, — daß er werde ähnlich dem Leibe seiner Herrlichkeit, vermöge der Wirksamkeit, wodurch er vermag auch alles sich zu unterwerfen. Daher, meine geliebten und ersehnten Brüder, meine Freude und Krone! steht also fest im Herrn, Geliebte! Die Euodia ermahne ich, und die Syntyche ermahne ich einträchtig zu sein im Herrn. Ja, ich bitte auch dich, treuer Genosse, nimm dich ihrer an, die mit mir gekämpft haben in dem Evangelium, nebst Klemens und meinen übrigen Mitarbeitern, deren Namen im Buche des Lebens stehen. Freuet euch im Herrn allezeit; abermal sage ich's, freuet euch! Eure Milde werde allen Menschen kund! Der Herr ist nahe! Habt keine Sorge, sondern in allen Dingen laßt im Gebete und Flehen mit Danksagung euer Verlangen vor Gott kund werden. Und der Friede Gottes, der alle Gedanken übersteigt, wird eure Herzen und Sinnen bewahren in Christo Jesu. Übrigens, Brüder, was wahr ist, was würdig, was gerecht, was rein, was liebenswürdig, was rühmlich, was irgend tugendhaft und irgend löblich, dem denkt nach; Was ihr auch gelernt und empfangen und gehört und gesehen an mir — das tuet; und der Gott des Friedens wird mit euch sein. Ich habe mich aber höchlich gefreuet im Herrn, daß ihr jetzt einmal die Sorge für mich angefrischt habt: worauf ihr auch (früher) dachtet, aber die Umstände gestatteten es euch nicht. Nicht daß ich dies Mangels wegen sagte; denn ich habe gelernt, in welcher Lage ich bin, genügsam zu sein. Ich weiß sowohl mich zu beugen als Überfluß zu haben; in alles und jedwedes bin ich eingeweiht, sowohl satt zu sein als zu hungern, sowohl Überfluß als Mangel zu haben. Alles vermag ich durch den, der mich stärkt — Christum. Jedoch habt ihr wohlgetan, daß ihr Teilnahme bewiesen an meiner Not. Ihr wißt aber auch selbst, Philipper, daß im Anfange des Evangeliums, als ich aus Mazedonien weggezogen war, keine Gemeinde mit mir in Gemeinschaft getreten ist für Rechnung von Gabe und Empfang.denn nur ihr allein. Denn auch in Thessalonich habt ihr einmal und wiederum mir für die Notdurft gesandt. Nicht daß ich das Geschenk suche; sondern ich suche den Gewinn, den wachsenden, für eure Rechnung. Ich habe aber genug, und überflüssig; ich habe vollauf, nachdem ich von Epaphroditus eure Gabe erhalten, ein Opfer zum lieblichen Geruch, angenehm und wohlgefällig vor Gott. Mein Gott aber wird all eure Bedürfnisse befriedigen vermöge seines Reichtums in herrlicher Weise in Christo Jesu. Gott aber, unsrem Vater, die Ehre in alle Ewigkeit! Amen. Grüßt jeglichen Heiligen in Christo Jesu. Es grüßen euch die Brüder, die bei mir sind. Es grüßen euch alle Heiligen, sonderlich die aus des Kaisers Hause. Die Gnade unsres Herrn Jesu Christi sei mit euch allen! — Amen.' Von der Wohltat des Christentums, an welcher auch die Kolosser Teil genommenPaulus, Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, und Timotheus, der Bruder, den in Kolossä befindlichen Heiligen und gläubigen Brüdern in Christo: Gnade euch und Heil von Gott, unsrem Vater, — und dem Herrn Jesu Christo!" Wir danken Gott und dem Vater unsres Herrn Jesu Christi allezeit im Gebete für euch, dieweil wir gehört von eurem Glauben in Christo Jesu und eurer Liebe gegen alle Heiligen, wegen der euch im Himmel aufgehobenen Hoffnung, von welcher ihr zuvor gehört im Worte der Wahrheit des Evangeliums, das zu euch gekommen, so wie in alle Welt, und Früchte trägt und wächst, so wie auch unter euch, seit ihr die Gnade Gottes in Wahrheit vernommen und erkannt habt; so wie ihr auch gelehrt worden von Epaphras, unsrem geliebten Mitknechte, welcher treuer Diener Christi für euch ist, der uns auch eure Liebe im Geiste kund getan hat. Deshalb auch hören wir nicht auf, seit wir es gehört, für euch zu beten und zu bitten, daß ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis; seines Willens in aller Weisheit und geistlichen Einsicht, um zu wandeln würdig des Herrn zu allem Wohlgefallen, in jeglichem guten Werke fruchtbringend und wachsend durch die Erkenntnis Gottes, mit aller Kraft gekräftigt vermöge der Macht seiner Herrlichkeit zu aller Standhaftigkeit und Langmut mit Freuden, indem ihr danksagt dem Vater, der uns fähig gemacht zum Anteile am Erbe der Heiligen im Lichte, der uns errettet hat aus der Gewalt der Finsternis, und versetzt ins Reich des Sohnes seiner Liebe, in welchem wir die Erlösung haben — durch sein Blut, die Vergebung der Sünden, welcher ist Ebenbild Gottes, des Unsichtbaren, Erstgeborner aller Schöpfung. Denn in ihm ist alles geschaffen im Himmel und auf Erden, das Sichtbare und Unsichtbare, seien es Throne, oder Herrschaften, oder Obrigkeiten, oder Gewalten; alles ist durch ihn und für ihn geschaffen. Und er ist vor allem, und alles besteht in ihm; und er ist das Haupt des Leibes, der Gemeinde; er ist Anfang (und) Erstgeborner der (Auferstehung) von den Toten, auf daß er unter allen der erste sei. Denn in ihm gefiel es (Gott) die ganze Fülle der (Gottheit) wohnen zu lassen, und durch ihn alles zu versöhnen für ihn, Frieden stiftend durch das Blut seines Kreuzes, durch ihn, sei es, was auf Erden, sei es, was im Himmel ist. Auch euch, die ihr ehedem entfremdet und feindlich von Gesinnung in den bösen Werken wart, hat er nun versöhnt in dem Leibe seines Fleisches, durch den Tod, um euch darzustellen heilig und fehllos und unsträflich vor Gott; wenn ihr nämlich im Glauben bleibt festgegründet und beständig, und euch nicht wankend machen laßt in der Hoffnung des Evangeliums, das ihr vernommen, das unter der ganzen Schöpfung unter dem Himmel verkündigt worden, und dessen Diener ich Paulus geworden bin. Nun freue ich mich der Leiden zu eurem Besten, und mache voll, was noch fehlt an den Drangsalen Christi in meinem Fleische zum Besten seines Leibes, welches ist die Gemeinde, deren Diener ich geworden bin vermöge der mir für euch verliehenen Verwaltung Gottes, das Wort Gottes auszurichten, das Geheimnis, das verborgen war von Ewigkeit und Alters her, nun aber seinen Heiligen offenbar geworden, welchen Gott kund tun wollte, von welcher überschwänglicher Herrlichkeit dies Geheimnis unter den Heiden sei, welches ist Christus unter euch, die Hoffnung der Herrlichkeit den wir verkündigen, indem wir jedermann ermahmen, und jedermann lehren mit aller Weisheit, um jedermann vollkommen in Christo darzustellen; wofür ich denn auch arbeite, kämpfend vermöge seiner Wirksamkeit, die in mir wirksam ist in Kraft. Warnung vor IrrlehrenDenn ihr sollt wissen, mit welcher Sorge ich kämpfe um euch und die in Laodizea und um alle, die mein Angesicht nicht gesehen im Fleische, daß ihre Herzen mögen bestärkt werden, verbunden in Liebe und zu allem Reichtum der Gewißheit der Einsicht, zur Erkenntnis; des Geheimnisses Gottes, — des Vaters, und Christi, worin alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis verborgen sind. Dies aber sage ich, auf daß euch niemand täusche mit Überredungskünsten. Denn wenn ich auch dem Fleische nach entfernt bin, so bin ich doch dem Geiste nach bei euch, mit Freuden sehend eure Ordnung und die Festigkeit eures Glaubens an Christum. So wie ihr nun Christum Jesum, den Herrn, empfangen, so wandelt in ihm, eingewurzelt und auferbauet in ihm, und befestigt im Glauben, so wie ihr gelehrt worden, zunehmend in demselben mit Danksagung. Seht zu, daß niemand sei, der euch zur Beute mache durch die Weltweisheit und eiteln Trug, gemäß den Menschensatzungen, gemäß den Anfangsgründen der Welt, und nicht gemäß Christo. Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig, und ihr seid in ihm (damit) erfüllt, welcher ist das Haupt aller Macht und Gewalt; in welchem ihr auch beschnitten seid mit einer nicht mit Händen gemachten Beschneidung, durch die Ablegung des fleischlichen Leibes, durch die Beschneidung Christi, mit ihm begraben in der Taufe; in welcher ihr auch mitauferstanden seid durch den Glauben kraft der Wirksamkeit Gottes, der ihn von den Toten auferweckt hat; und euch, die ihr tot wart in den Vergehungen und der Vorhaut eures Fleisches, hat er mit ihm belebt, da er uns alle Vergehungen erließ, und die wider uns zeugende Handschrift durch die Satzungen, die uns zuwider war, auslöschte, und hat sie aus dem Wege geräumt, da er sie ans Kreuz annagelte, da er die Mächte und Gewalten entwaffnete, öffentlich zur Schau führte, und über sie triumphierte in ihm. So richte nun euch niemand wegen Speise oder Trank oder in Betreff von Fest oder Neumond oder Sabbat, welches (alles) der Schatten des Zukünftigen ist, das Wesen aber in Christo. Niemand spreche euch den Siegespreis ab, indem er es will in Demut und Verehrung der Engel, in Dinge, die er nicht gesehen, sich einlassend vergebens, aufgebläht von seinem fleischlichen Sinne, und sich nicht haltend an das Haupt, aus welchem der ganze Leib, durch die Gelenke und Bande Handreichung empfangend und verbunden, von Gott gewirktes Wachstum hat. Wenn ihr — nun abgestorben seid mit Christo den Anfangsgründen der Welt: warum, als lebt ihr noch in der Welt, laßt ihr euch Satzungen auflegen, (als da sind:) Rühre nicht an, noch koste, noch taste an?" (welches alles soll Verderben bringen durch den Gebrauch nach den Geboten und Lehren der Menschen;) was denn freilich Schein hat von Weisheit in willkührlichem Gottesdienst und Demut und Schonungslosigkeit gegen den Körper, ohne irgend eine Wertaltung (desselben) zur Sättigung des Fleisches. Ermahnungen zu einem heiligen und gesitteten Leben; SchlußWenn ihr nun mit Christo auferstanden seid, so trachtet nach dem, was droben ist, wo Christus zur rechten Hand Gottes sitzt: sinnt auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf Erden ist. Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christo bei Gott. Wenn (aber) Christus erschienen sein wird, unser Leben, alsdann werdet auch ihr mit ihm erscheinen in Herrlichkeit. So tötet nun eure Glieder, die irdischen, Hurerei, Unzucht, Leidenschaft, böse Begierde und die Habsucht, als welche Götzendienst ist, um welcher (Laster) willen der Zorn Gottes kommt über die Söhne des Ungehorsams, unter welchen auch ihr ehemals wandeltet, als ihr in diesen lebtet. Jetzt aber legt auch ihr alles ab, Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung, schamlose Reden aus eurem Munde. Belügt einander nicht! Zieht den alten Menschen aus mit seinen Taten, und zieht den neuen an, der erneuet wird zur Erkenntnis nach dem Bilde des, der ihn erschaffen: wo nicht ist Grieche und Jude, Beschneidung und Vorhaut, Ausländer, Skythe, Knecht, Freier, sondern alles und in allen Christus. So zieht denn, als Gottes Auserwählte, Heilige und Geliebte, herzliches Erbarmen, Wohlwollen, Demut, Sanftmut, Langmut an, daß ihr einander ertragt, und euch verzeiht, wenn jemand gegen jemanden Klage hat, so wie auch Christus uns verziehen, also auch ihr; zu diesem allem aber die Liebe, welche ist das Band der Vollkommenheit. Und der Friede Christi herrsche in euren Herzen, zu welchem ihr auch berufen seid als Glieder eines Leibes; und seid dankbar! Das Wort Christi wohne unter euch reichlich, daß ihr in aller Weisheit einander lehrt und ermahnt mit Psalmen und Lobliedern und geistlichen Gesängen, dankbar in euren Herzen Gott singend; und alles, was ihr irgend tut mit Wort oder Tat, das tut alles im Namen — des Herrn Jesu, danksagend Gott dem Vater durch ihn. Ihr Weiber, seid untertan den Männern, wie sich's ziemt im Herrn. Ihr Männer, liebt die Weiber, und erbittert euch nicht gegen sie. Ihr Kinder, gehorcht den Eltern in allem; denn das ist wohlgefällig im Herrn. Ihr Väter, reizt eure Kinder nicht, daß sie nicht mutlos werden. Ihr Knechte, gehorcht in allem dem Herrn nach dem Fleische, nicht mit Augendienerei, als Menschengefällige, sondern in Einfalt des Herzens, aus Furcht vor dem Herrn. Und alles, was ihr irgend tut, das treibt von Herzen, als (tätet ihr es) dem Herrn und nicht Menschen; denn ihr wißt ja, daß ihr vom Herrn die Vergeltung des (himmlischen) Erbes empfangen werdet; denn dem Herrn Christo dient ihr. Wer aber unrecht tut, wird, was er unrecht getan, vergolten empfangen, und es ist kein Ansehen der Person. Ihr Herren, beweist den Knechten Recht und Billigkeit; denn ihr wißt ja, daß auch ihr einen Herrn im Himmel habt. Im Gebete haltet an, seid wachsam darin mit Danksagung. den ich zu euch sende eben zu dem Ende, daß er erfahre, wie es um euch steht, und eure Herzen ermuntere, auf daß ich es offenbare, so wie es mir ziemt zu reden. Mit Weisheit betragt euch gegen die, so draußen sind, die Zeit und Gelegenheit benutzend. Eure Rede sei allezeit holdselig, mit Salz gewürzt, so daß ihr wißt, wie ihr einem jeglichen antworten müßt. Was mich angeht, wird euch Tychikus, der geliebte Bruder und treue Diener und Mitknecht im Herrn, kund tun, - - - nebst Onesimus, dem treuen und geliebten Bruder, der aus eurer Stadt ist: sie werden euch alles kund tun, was hier vorgeht. Es grüßen euch Aristarchus, mein Mitgefangener, und Markus, Geschwisterkind des Barnabas, wegen dessen ihr Aufträge erhalten habt; (wenn er zu euch kommt, so nehmt ihn wohl auf!) und Jesus, genannt Justus, die von den Beschnittenen sind: diese allein sind (meine) Mitarbeiter am Reiche Gottes, die mir zum Troste gewesen. Es grüßt euch Epaphras, der aus eurer Stadt ist, der Knecht Christi, der allezeit für euch kämpft im Gebete, daß ihr bestehen mögt vollkommen und (mit Erkenntnis) erfüllt in allem, was Gottes Wille ist. Denn ich gebe ihm das Zeugnis, daß er große Sorge für euch hat und für die in Laodizea und die in Hierapolis. Es grüßt euch Lukas, der Arzt, der Geliebte, und Demas. Grüßt die Brüder in Laodizea und den Nymphas und die Gemeinde in seinem Hause. Und wenn dieser Brief bei euch vorgelesen ist, so macht, daß er auch in der Gemeinde zu Laodizea vorgelesen werde, und daß ihr auch den von Laodizea lest. Und sprecht zu Archippus: Warte des Dienstes, den du vom Herrn empfangen, daß du ihn ausrichtest! Der Gruß von meiner Paulus Hand. (4:19)Gedenkt meiner Bande! Die Gnade sei mit euch! — Amen. Von der Standhaftigkeit der Thessalonicher im ChristentumPaulus und Silvanus und Timotheus der Gemeinde der Thessalonicher in Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesu Christo: Gnade euch und Heil von Gott, unsrem Vater, und dem Herrn Jesu Christo! Wir danken Gott allezeit wegen euer aller, euer gedenkend in unsren Gebeten, unablässig eingedenk eures tuns im Glauben und eurer Mühe in der Liebe und eurer Standhaftigkeit in der Hoffnung unsres Herrn Jesu Christi vor Gott, unsrem Vater. Denn wir wissen wohl, von Gott geliebte Brüder! eure Erwählung, daß unser Evangelium an euch kam nicht in Rede allein, sondern auch in Kraft und im heiligen Geiste und in großer Zuversicht, wie ihr denn selbst wißt, wie wir uns erwiesen unter euch zu eurem Besten. Und ihr wurdet unsre Nachfolger und des Herrn, da ihr das Wort aufnahmt unter vieler Drangsal mit Freude des heiligen Geistes, so daß ihr Vorbild wurdet allen Gläubigen in Mazedonien und Achaja. Denn von euch her ist das Wort des Herrn erschollen nicht nur in Mazedonien und Achaja, sondern auch aller Orten ist euer Glaube an Gott kund geworden, so daß wir nicht nötig haben etwas (davon) zu sagen. Denn sie selber verkündigen von uns, welchen Auftritt wir bei euch hatten, und wie ihr euch bekehrtet zu Gott von den Götzen, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen, und zu harren seines Sohnes vom Himmel, den er auferweckt hat von den Toten, Jesum, der uns rettet von dem kommenden Zorne. Denn ihr selber wißt, Brüder, unsren Auftritt bei euch, daß er nicht eitel war; sondern, obschon wir vorher hatten Leiden und Schmach erduldet, wie ihr wißt, in Philippi, traten wir dennoch im Vertrauen auf unsren Gott mit Freimütigkeit auf das Evangelium Gottes bei euch vorzutragen unter großer Anfechtung. Denn unser Unterricht kommt nicht aus Irrwahn, noch aus Unlauterkeit, noch ist List dabei; sondern, so wie wir von Gott gewürdigt worden das Evangelium anvertraut zu erhalten, also lehren wir, nicht um Menschen zu gefallen, sondern Gott, der unser Herz prüft. Denn weder sind wir jemals mit Worten der Schmeichelei umgegangen, wie ihr wißt, noch mit Vorwänden der Habsucht, (Gott ist mein Zeuge!) noch haben wir Ehre von Menschen gesucht, weder von euch noch von anderen, obschon wir uns konnten großes Gewicht geben, als Christi Apostel; sondern wir sind liebreich gewesen unter euch. Wie etwa eine Amme ihre Kinder pflegt, also, voll Zärtlichkeit zu euch, waren wir willig nicht nur euch das Evangelium Gottes mitzuteilen, sondern auch unser Leben hinzugeben, dieweil ihr uns lieb geworden. Denn ihr erinnert euch, Brüder, unsrer Mühe und Beschwerde; Tag und Nacht — nämlich arbeitend, um keinen von euch lästig zu fallen, verkündigten wir euch das Evangelium Gottes. Ihr seid Zeugen und Gott, wie heilig und gerecht und tadellos wir uns gegen euch, die ihr gläubig wurdet, erwiesen; wie ihr denn auch wißt, daß wir einen jeglichen von euch, wie ein Vater seine Kinder, ermahnten und ermunterten, und beschworen, daß ihr Gottes würdig wandeln solltet, der euch beruft zu seinem Reiche und (seiner) Herrlichkeit. Darum danken wir auch Gott unablässig, daß, da ihr das verkündigte Wort Gottes von uns empfingt, es aufnahmt nicht als Menschenwort, sondern (so wie es in der Tat ist) als Wort Gottes, welches auch in euch Gläubigen wirkt. Denn ihr seid, Brüder, Nachfolger geworden der Gemeinden Gottes, die in Judäa sind in Christo Jesu, weil auch ihr Gleiches gelitten von den eigenen Stammgenossen, so wie auch sie von den Juden, welche auch den Herrn Jesum getötet und die Propheten, und uns verfolgt haben, die Gott mißfällig und allen Menschen zuwider sind, die uns wehren den Heiden zu predigen, daß sie gerettet werden, um das Maß ihrer Sünden allezeit vollzumachen. Doch (schon) ist der Zorn über sie gekommen zu ihrem Ende. Sorge des Apostels um die Thessalonicher; Sendung des TimotheusWir aber, Brüder, da wir von euch verwaist waren auf eine Zeitlang, dem Angesichte, nicht dem Herzen nach, bestrebten uns desto mehr euer Angesicht zu sehen mit großem Verlangen. Darum wollten wir zu euch kommen (ich Paulus nämlich) einmal und wiederum; aber es hinderte uns der Satan. Denn wer ist unsre Hoffnung, oder unsre Freude, oder die Krone unsres Ruhmes, oder nicht auch ihr, vor unsrem Herrn Jesu Christo, bei seiner Zukunft? Ja, ihr seid unsre Ehre und Freude. Darum, es nicht länger ertragend, wollten wir lieber in Athen allein bleiben, und sandten Timotheus, unsren Bruder, Gottes Diener und unsren Mitarbeiter am Evangelium Christi, daß er euch bestärkte und ermahnte in Ansehung eures Glaubens, damit niemand wankend würde in diesen Drangsalen. Denn ihr wißt selbst, daß wir dazu bestimmt sind; wir haben's ja auch, als wir bei euch waren, euch vorhergesagt, daß wir werden bedrängt werden, so wie es auch geschehen, und ihr wißt. Deßhalb konnte ich es auch nicht länger ertragen, und sandte, um zu erfahren, wie es um euren Glauben stehe, (fürchtend,) es möchte etwa der Versucher euch versucht haben, und unsre Mühe eitel sein. Jetzt aber, da Timotheus zu uns gekommen ist von euch, und uns die frohe Botschaft gebracht hat von eurem Glauben und eurer Liebe, und daß ihr allezeit unser im Besten gedenkt, voll Verlangen uns zu sehen, so wie auch wir euch: so sind wir deshalb, Brüder, getröstet worden eurethalben, bei all unsrer Drangsal und Not, durch euren Glauben. Denn nun leben wir wieder auf, wenn ihr feststeht im Herrn. Denn welchen Dank können wir Gott erweisen eurethalben wegen all der Freude, mit der wir uns freuen euretwegen vor unsrem Gott? Tag und Nacht flehen mir über die Maßen euer Angesicht zu sehen, und die Mängel eures Glaubens zu ergänzen. Er aber, Gott, unser Vater, und unser Herr Jesus Christus möge unsren Weg zu euch lenken! Euch aber erfülle und bereichere der Herr mit Liebe gegen einander und gegen alle, so wie auch wir gegen euch (gesinnt sind), daß er eure Herzen befestige, um tadellos in Heiligkeit zu sein vor Gott unsrem Vater, bei der Zukunft unsres Herrn Jesu Christi mit all seinen heiligen (Engeln). Ermahnungen zu einem heiligen und ordentlichen LebenÜbrigens nun, Brüder, bitten und ermahnen wir euch im Herrn Jesu, daß ihr gemäß dem von uns empfangenen Unterrichte, wie ihr wandeln und Gott gefallen sollt, immer mehr zunehmt. Denn ihr wißt, welche Vorschriften wir euch gegeben durch den Herrn Jesum. Denn das ist der Wille Gottes, daß ihr heilig seid: daß ihr euch enthaltet von der Hurerei, daß ein jeglicher von euch wisse sein Gefäß zu erwerben in Heiligung und Ehren, nicht in Leidenschaft der Begierde, gleich den Heiden, die Gott nicht kennen; daß niemand zu weit greife und übervorteile seinen Bruder im Geschäfte; denn der Herr ist Rächer in Ansehung des allen, so wie wir euch auch vorhergesagt und beteuert haben. Denn nicht hat uns Gott berufen zur Unreinigkeit, sondern zur Heiligung, Derohalben wer (dies) verwirft, der verwirft nicht einen Menschen, sondern Gott, der auch seinen heiligen Geist uns verliehen hat. Anlangend aber die Bruderliebe, so habt ihr nicht nötig, daß ich euch schreibe; denn ihr selbst seid von Gott gelehrt, um euch einander zu lieben; ihr tut ja auch solches gegen alle Brüder in ganz Mazedonien. Wir ermahnen euch aber, Brüder, immer mehr zuzunehmen, und euch eines geruhigen Lebens zu befleißigen, und das Eure zu tun, und mit euren Händen zu arbeiten, so wie wir euch geboten, auf daß ihr wohlanständig wandelt vor denen, die draußen sind, und niemandes bedürftig seid. Vom Schicksale der Toten bei der Zukunft des Herrn; Ermahnungen; SchlußWir wollen euch aber nicht in Unrunde lassen, Brüder, in Ansehung der Entschlafenen, auf daß ihr nicht traurig seid, so wie auch die übrigen, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, daß Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die Entschlafenen durch Jesum mit ihm führen. Dies nämlich sagen wir euch mit dem Worte des Herrn, daß wir die Lebenden, welche übrig bleiben auf die Zukunft des Herrn, den Entschlafenen nicht zuvorkommen werden. Denn der Herr selbst wird unter einem gegebenen Zeichen, unter dem Rufe des Erzengels und unter der Posaune Gottes herniederkommen vom Himmel, und die Toten in Christi werden zuerst auferstehen. Alsdann werden wir die überbleibenden Lebenden zugleich mit ihnen hingerückt werden in den Wolken dem Herrn entgegen in die Luft, und alle allezeit bei dem Herrn sein. So ermahnt nun einander mit diesen Worten. Anlangend aber Zeit und Stunde, Brüder, so habt ihr nicht nötig, daß euch geschrieben werde; denn ihr selbst wißt genau, daß der Tag des Herrn wie ein Dieb in der Nacht also kommt. — Denn wenn sie sagen: Ruhe und Sicherheit! alsdann überfällt sie plötzlich Verderben, gleichwie die Wehen die Schwangere, und sie werden nicht entfliehen. Ihr aber, Brüder, seid nicht in der Finsternis, daß euch der Tag wie ein Dieb überrasche. Denn ihr alle seid Söhne des Lichtes und Söhne des Tages; wir sind nicht von der Nacht, noch von der Finsternis. Demnach nun laßt uns nicht schlafen wie die übrigen, sondern wachen und nüchtern sein. Denn die da schlafen, schlafen des Nachts; und die sich berauschen, berauschen sich des Nachts: wir aber, die vom Tage sind, wollen nüchtern sein, angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und als Helm mit der Hoffnung des Heils. Denn Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorne, sondern zur Erlangung des Heils durch unsren Herrn Jesum Christum, welcher für uns gestorben, auf daß wir, ob wir wachen oder schlafen, zugleich mit ihm leben. Darum ermahnt euch einander, und erbauet einer den anderen, so wie ihr auch tuet. Wir bitten euch aber, Brüder, zu erkennen die, so unter euch arbeiten und euch vorstehen im Herrn und euch ermahnen, und sie über hochzuhalten in Liebe um ihres Werkes willen. Habt Frieden unter einander. Wir ermahnen euch aber, Brüder, weist die Unordentlichen zurecht, richtet die Niedergeschlagenen auf, nehmt euch der Schwachen an, seid langmütig gegen alle. Seht zu, daß niemand dem anderen Böses mit Bösem vergelte, sondern befleißigt euch allezeit des Guten gegen einander und gegen alle. Seid allezeit fröhlich; betet unablässig; in allem seid dankbar; denn das ist Gottes Wille in Christo Jesu an euch. Den Geist dämpft nicht; Prophezeiungen verachtet nicht, wohl aber prüft alles, das Gute haltet fest. Jeglicher Art des Bösen enthaltet euch. Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig, und mögt ihr ganz mit Geist und Seele und Leib bewahrt werden unsträflich bei der Zukunft unsres Herrn Jesu Christi! Treu ist, der euch beruft: er wird es tun. Brüder, betet für uns. Grüßt die Brüder alle mit heiligem Kusse. Ich beschwöre euch beim Herrn, daß der Brief allen — heiligen Brüdern vorgelesen werde. Die Gnade unsres Herrn Jesu Christi sei mit euch! — Amen. Belobung und gute WünschePaulus und Silvanus und Timotheus der Gemeinde der Thessalonicher in Gott, unsrem Vater, und dem Herrn Jesu Christo: Gnade euch und Heil von Gott, unsrem Vater, und dem Herrn Jesu Christo! Danken müssen wir Gott allezeit euretwegen, Brüder, wie es sich ziemt, daß euer Glaube sehr zunimmt, und die Liebe eines jeglichen von euch allen gegen einander wächst, so daß wir selber uns euer rühmen in den Gemeinden Gottes wegen eurer Standhaftigkeit und eures Glaubens in all euren Verfolgungen und den Drangsalen, die ihr ertragt: ein Anzeichen des gerechten Gerichtes Gottes, daß ihr sollt des Reiches Gottes gewürdigt werden, um dessen willen ihr auch leidet, sintemal es gerecht ist vor Gott denen, so euch drängen, mit Drangsal zu vergelten, und euch, die gedrängt werden, mit Ruhe samt uns, bei der Offenbarung des Herrn Jesu vom Himmel, mit den Engeln seiner Macht, in Feuerflammen, welcher Strafe zuteilt denen, so Gott nicht kennen und nicht gehorchen dem Evangelium unsres Herrn Jesu Christi, welche denn Pein leiden werden, ewiges Verderben, vom Angesichte des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Macht, wenn er gekommen sein wird, verherrlicht zu werden in seinen Heiligen, und bewundert in allen Gläubigen (denn geglaubt wurde unsrem Zeugnis bei euch) an jenem Tage. Darum beten wir auch allezeit euretwegen, daß euch unser Gott der Berufung würdige, und alles Wohlgefallen am Guten und das Werk des Glaubens mit Kraft (in euch) zur Vollendung bringe, damit der Name unsres Herrn Jesu Christi in euch verherrlicht werde und ihr in ihm, vermöge der Gnade unsres Gottes und des Herrn Jesu Christi. Belehrung von der Zukunft des HerrnWir bitten euch aber, Brüder, in Betreff der Zukunft unsres Herrn Jesu Christi und unsrer Versammlung zu ihm, daß ihr euch nicht sogleich außer Fassung und in Furcht setzen laßt weder durch (angebliche) Begeisterung, noch durch ein Wort, noch durch einen Brief, als von uns (herrührend), als ob der Tag des Herrn nahe bevorstehe. Laßt euch von niemandem täuschen auf keine Weise; denn wenn nicht zuvor der Abfall kommt, und sich offenbart der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens, der sich auflehnt und erhebt wider alles, was Gott oder anbetungswürdig heißt, so daß er sich selber — als Gott in den Tempel Gottes setzt, und sich ausweisen will, daß er Gott sei Erinnert ihr euch nicht, daß ich, da ich noch bei euch war, solches euch sagte? Und nun, was ihn aufhält, wißt ihr, daß er sich offenbare zu seiner Zeit. Denn schon wirkt die geheime Gottlosigkeit, bis nur erst der, so noch aufhält, aus dem Wege ist; und dann wird der Gottlose sich offenbaren, welchen der Herr Jesus vertilgen wird mit dem Hauche seines Mundes und vernichten durch die herrliche Erscheinung seiner Zukunft; ihn, dessen Zukunft vermöge der Wirksamkeit des Satans geschieht mit allerlei mächtigen Taten und Zeichen und Wundern der Lüge und mit allerlei Trug und Ruchlosigkeit unter den Verlorenen, dafür daß sie die Liebe der Wahrheit nicht aufgenommen zu ihrer Rettung. Und um des willen wird ihnen Gott wirksame Kraft der Verführung senden, daß sie der Lüge glauben: damit alle gerichtet werden, welche der Wahrheit nicht glaubten, sondern Wohlgefallen hatten an der Ungerechtigkeit. Wir aber müssen Gott danken allezeit euretwegen, vom Herrn geliebte Brüder daß euch Gott vom Anfang an erwählte zum Heile in Heiligung des Geistes und Glauben an die Wahrheit, wozu er euch berufen durch unser Evangelium, zur Erlangung der Herrlichkeit unsres Herrn Jesu Christi. Demnach nun, steht fest, Brüder, und behaltet die Überlieferungen, die euch von uns gelehrt worden, sei es durch Wort oder Brief. Er aber unser Herr Jesus Christus und Gott, unser Vater, der uns geliebt, und ewigen Trost und gute Hoffnung gegeben in Gnaden, tröste eure Herzen, und befestige euch in jeglichem guten Worte und Werke! ErmahnungenÜbrigens betet, Brüder, für uns, daß das Wort des Herrn sich verbreite und verherrlicht werde, so wie auch bei euch, und daß wir errettet werden von den schlechten und bösen Menschen; denn nicht jedermanns Ding ist der Glaube. Doch der Herr ist getreu, der euch befestigen und bewahren wird vor dem Bösen. Und wir haben im Herrn zu euch das Vertrauen, daß ihr, was wir euch gebieten, tuet und tun werdet. Der Herr aber lenke eure Herzen zur Liebe Gottes und zur Standhaftigkeit Christi! Wir gebieten euch aber, Brüder, im Namen unsres Herrn Jesu Christi, daß ihr euch zurückzieht von jeglichem Bruder, der unordentlich wandelt, und nicht nach der Überlieferung, die sie von uns empfangen. Denn ihr selber wißt, wie ihr uns sollt nachahmen. Denn wir haben nicht unordentlich gelebt unter euch, und nicht umsonst von jemandem Brot gegessen, sondern mit Mühe und Beschwerde Tag und Nacht gearbeitet, um niemandem von euch lästig zu fallen. Nicht daß wir nicht das Recht haben, sondern um uns euch zum Vorbilde darzustellen, daß ihr uns nachahmt. Auch haben wir ja, als wir bei euch waren, dies euch anbefohlen, daß wer nicht arbeiten will, auch nicht essen soll. Wir hören nämlich, daß etliche unter euch unordentlich wandeln, nichts arbeitend, sondern unnütze Dinge treibend. Solchen aber gebieten wir und ermahnen sie durch unsren Herrn Jesum Christum, daß sie geruhig arbeiten, und ihr eigenes Brot essen. Ihr aber, Brüder, werdet nicht müde Gutes zu tun. Wenn aber jemand nicht gehorcht unsrem Worte in dem Briefe, solchen zeichnet an, und habt keinen Umgang mit ihm, auf daß er beschämt werde. Aber haltet ihn nicht als Feind, sondern weist ihn zurecht als Bruder. Er aber, der Herr des Friedens, gebe euch Frieden allezeit und aller Art. Der Herr sei mit euch allen! Der Gruß mit meiner Paulus Hand, welches ist das Zeichen in allen Briefen. So schreibe ich. Die Gnade unsres Herrn Jesu Christi sei mit euch allen! Amen. Wiederholter Auftrag wegen gewisser Irrlehrer; von des Apostels Belehrung; ErmahnungPaulus, Apostel Jesu Christi durch Befehl Gottes. unsres Heilandes, und — des Herrn Christi Jesu, unsrer Hoffnung, Timotheus, seinem echten Kinde im Glauben: Gnade, Barmherzigkeit, Heil von Gott, unsrem Vater, und Christo Jesu, unsrem Herrn! So wie ich dich gebeten in Ephesus zu bleiben, da ich nach Mazedonien reiste, auf daß du Gewissen gebotest nicht zu afterlehren, noch auf Fabeln und endlose Geschlechtsregister zu achten, welche eher Streitigkeiten herbeiführen, als die Erbauung Gottes im Glauben (fördern). Der Endzweck des Gebotes aber ist Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben, wovon Gewisse abgewichen, und sich hingewendet haben zu eitlem Geschwätze, da sie Gesetzgelehrte wollen sein, obschon sie nicht verstehen weder was sie sagen, noch was sie bekräftigen. Wir wissen aber, daß das Gesetz gut ist, wenn jemand es gesetzmäßig gebraucht, dies wissend, daß für den Gerechten das Gesetz nicht vorhanden ist, sondern für Gesetzlose und Widerspenstige, Gottlose und Sünder, Verruchte und Heillose, Vater- und Muttermörder, Totschläger, Hurer, Knabenschänder, Menschenräuber, Lügner, Meineidige, und was sonst der gesunden Lehre zuwider ist, nach dem Evangelium der Herrlichkeit des seligen Gottes, das mir anvertrauet worden. Und Dank weiß ich dem, der mir Kraft verliehen, Christo Jesu, unsrem Herrn, daß er mich für treu geachtet, und zum Dienste bestellt, mich, der ich vorher Lästerer und Verfolger und Gewalttäter war; doch ich fand Gnade, weil ich es unwissend tat im Unglauben, übergroß aber erwies sich die Gnade unsres Herrn mit Glauben und Liebe in Christo Jesu. Zuverlässig ist das Wort und aller Annahme wert, daß Christus Jesus gekommen ist in die Welt, die Sünder zu retten, von welchen ich der vornehmste bin. Aber darum fand ich Gnade, auf daß an mir vornehmlich Jesus Christus all seine Langmut bewiese, zum Vorbilde für die, so künftig an ihn glauben würden zum ewigen Leben. Dem Könige der Welt aber, dem Unvergänglichen, Unsichtbaren, dem einigen — weisen Gott sei Ehre und Preis in alle Ewigkeit! Amen. Dieses Gebot befehle ich dir, mein Sohn Timotheus, zufolge der vorausgehenden Prophezeiungen über dich, daß du kämpfst kraft derselben den schönen Kampf, Glauben bewahrend und ein gutes Gewissen, welches Gewisse von sich gestoßen, und am Glauben Schiffbruch gelitten, zu welchen Hymenäus und Alexander gehören, welche ich dem Satan übergeben, auf daß sie gewarnt würden nicht (mehr) zu lästern. Ermahnung zum Gebet. Verhalten der Männer und Weiber in der GemeindeversammlungIch ermahne nun vor allen Dingen Bitten, Gebete, Anrufungen, Danksagungen zu tun für alle Menschen, für Könige und alle Vorgesetzten, auf daß wir ein ruhiges und stilles Leben führen mögen in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit. Denn solches ist gut und angenehm vor unsrem Heiland Gott, welcher will, daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn ein Gott ist, ein Mittler auch zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus, der sich hingegeben als Lösegeld für alle; was verkündigt werden sollte zu seiner Zeit, wozu ich bestellt bin als Herold und Apostel (ich rede Wahrheit — in Christo, lüge nicht!) als Lehrer der Heiden in Glauben und Wahrheit. Ich will nun, daß die Männer beten aller Orten, heilige Hände erhebend ohne Zorn und Streit. Gleicherweise auch die Weiber in anständiger Haltung mit Schamhaftigkeit und Sittsamkeit, daß sie sich schmücken nicht mit Haarflechten oder Gold oder Perlen oder kostbarer Kleidung, sondern (was sich ziemt für Weiber, welche sich zur Gottseligkeit bekennen), durch gute Werke. Ein Weib müsse ruhig lernen mit aller Unterwerfung; einem Weibe aber zu lehren gestatte ich nicht, noch sich ein Ansehen über den Mann anzumaßen, sondern ruhig zu sein. Denn Adam ward zuerst geschaffen, hernach Eva. Und Adam ward nicht verführt, sondern das Weib ward verführt, und verfiel in Übertretung. Sie wird aber das Heil erlangen durch Kinder gebären, wenn sie beharren im Glauben und Liebe und Heiligung mit Sittsamkeit. Vorschriften über Bischöfe und DiakonenZuverlässig ist das Wort: Wenn jemand nach einem Vorsteheramte strebt, der begehrt ein köstlich Werk. Es soll nun der Vorsteher unsträflich sein, eines Weibes Mann, nüchtern, gemäßigt, anständig, gastfrei, lehrtüchtig; kein Trunkenbold, kein Schläger, — nicht schändlichem Gewinne nachgehend, sondern nachgibig, frei von Streitsucht und Habsucht, der seinem eigenen Hause wohl vorsteht, und Kinder hält in Unterwürfigkeit mit aller Ehrbarkeit; (wenn aber jemand seinem eigenen Hause nicht vorzustehen weiß, wie wird er für die Gemeinde sorgen?) kein Neuling, auf daß er nicht aufgebläht, in das Gericht des Teufels verfalle. Er soll aber auch ein gutes Zeugnis haben von denen, die draußen sind, auf daß er nicht in die Schmähung verfalle und die Fallstricke des Teufels. Helfer sollen gleicherweise ehrbar sein, nicht zweizüngig, nicht vielem Weintrinken ergeben, nicht schändlichem Gewinne nachgehend, bewahrend das Geheimnis des Glaubens in reinem Gewissen. Auch diese aber mögen zuvorderst geprüft werden, dann Helfer sein, wenn sie untadelig sind. Weiber sollen gleicherweise ehrbar sein, nicht Verleumderinnen, nüchtern, treu in allem. Helfer seien eines Weibes Männer, Kindern wohl vorstehend und ihren eigenen Häusern. Denn welche ihr Amt wohl verwaltet haben, erwerben sich eine schöne Stufe und große Zuversicht im Glauben in Christo Jesu. Solches schreibe ich dir mit der Hoffnung früher zu dir zu kommen; so ich aber verziehe, auf daß du wissest, wie du wandeln sollst im Hause Gottes, welches ist die Gemeinde des lebendigen Gottes, Säule und Grundfeste der Wahrheit. Und anerkannt groß ist das Geheimnis der Gottseligkeit: der geoffenbart ward im Fleische, gerechtfertigt ward im Geiste, erschien den Engeln, verkündet ward unter den Heiden, geglaubt in der Welt, aufgehoben in Herrlichkeit. Von Irrlehrern; ErmahnungDer Geist aber sagt ausdrücklich, daß in den letzten Zeiten etliche vom Glauben abfallen werden, und anhangend Irrgeistern und teuflischen Lehren, mittelst Heuchelei von Lügenrednern, die gebrandmarkt sind am eigenen Gewissen, die verbieten zu heiraten, (und gebieten) sich von Speisen zu enthalten, welche Gott geschaffen zum Genusse mit Danksagung für die Gläubigen und die, so die Wahrheit erkannt haben. Denn jegliches Geschöpf Gottes ist gut, und nichts verwerflich, wenn es mit Danksagung empfangen wird; denn es wird geheiligt durch Gottes Wort und Gebet. Wenn du solches den Brüdern anbefiehlst, wirst du ein guter Diener Jesu Christi sein, auferzogen in den Worten des Glaubens und der guten Lehre, welcher du gefolgt bist. Die heillosen und altvettelischen Fabeln aber weise ab; übe dich vielmehr zur Gottseligkeit! Denn die leibliche Übung ist zu wenigem nütze, die Gottseligkeit aber ist zu allem nütze, da sie Verheißung des Lebens hat, des gegenwärtigen und des zukünftigen. Zuverlässig ist das Wort und aller Annahme wert. Denn zu dem Ende mühen wir uns und werden geschmäht, weil wir unsre Hoffnung gesetzt haben auf den lebendigen Gott, welcher ist Heiland aller Menschen, sonderlich der Gläubigen. Solches gebiete und lehre! Niemand müsse deine Jugend verachten, sondern werde ein Vorbild für die Gläubigen in Lehre, in Wandel, in Liebe, — in Begeisterung, in Glauben, in Keuschheit. Bis ich komme, pflege das Vorlesen, die Ermahnung, die Lehre. Vernachlässige nicht die Gabe in dir, welche dir gegeben worden durch Prophezeiung unter Handauflegung der Ältesten. Dieses laß dir angelegen sein, darin lebe, auf daß dein Fortschritt offenbar werde in allem. Achte auf dich selbst und auf die Lehre; beharre dabei. Denn wenn du solches tust, wirst du sowohl dich selbst erretten, als die dich hören. Einzelne VerbaltungsregelnEinen Alten fahre nicht an, sondern ermahne ihn als einen Vater; Jüngere als Brüder; ältere Frauen als Mütter; jüngere als Schwestern, mit aller Keuschheit. Die Witwen halte in Ehren, die wahren Witwen. Wenn aber eine Witwe Kinder oder Enkel hat, so mögen (diese) zuerst lernen gegen ihr eigenes Haus fromm sein und den Eltern Vergeltung geben; denn solches ist — gut und angenehm vor Gott, Eine wahre und verlassene Witwe hat ihre Hoffnung auf Gott gesetzt, und verharrt im Gebete und Flehen Tag und Nacht; die aber ein üppiges Leben führt, ist lebendig tot. Und solches schärfe ein, auf daß sie unsträflich seien. So aber jemand seine Angehörigen und sonderlich seine Blutsverwandten nicht versorgt, der hat den Glauben verleugnet, und ist schlimmer als ein Ungläubiger. Eine Witwe werde erwählt, wenn sie nicht unter sechzig Jahre alt ist, eines Mannes Weib gewesen, in guten Werken Zeugnis hat; wenn sie Kinder auferzogen, wenn sie Fremde beherbergt, wenn sie Heiligen die Füße gewaschen, wenn sie Bedrängten ausgeholfen, wenn sie jeglichem guten Werke nachgegangen ist. Jüngere Witwen aber weise ab. Denn wenn sie wider Christum geil geworden sind, wollen sie freien, in das Strafurteil verfallend, daß sie das erste Versprechen gebrochen. Zugleich auch lernen sie müßig umlaufen in den Häusern, und nicht nur müßig, sondern auch geschwätzig und fürwitzig, redend, was sie nicht sollten. Ich will nun, daß jüngere freien, Kinder gebären, dem Hauswesen vorstehen, keinen Anlaß geben dem Widersacher zur Schmähung. Denn schon haben sich Gewisse abgewandt dem Satan nach. Wenn ein Gläubiger oder eine Gläubige Witwen hat, so sollen sie ihnen Hilfe leisten, und die Gemeinde nicht beschwert werden, auf daß sie den wahren Witwen aushelfen könne. Die Ältesten, die wohl vorstehen, sollen doppelter Belohnung würdig geachtet werden, sonderlich die da arbeiten in Wort und Lehre. Denn es sagt die Schrift: Du sollst dem Ochsen, wenn er drischt, nicht das Maul verbinden, und: Der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Wider einen Ältesten nimm keine Klage an, außer auf Aussage von zwei oder dreien Zeugen. Die Fehlenden weise zurecht im Angesichte aller, auf daß auch die übrigen Furcht haben. Ich beschwöre dich vor Gott und — dem Herrn Jesu Christo und den auserwählten Engeln, daß du solches beobachtest ohne Vorurteil, und nichts tuest nach Vorneigung. Die Hände lege niemandem zu bald auf, und mache dich nicht teilhaftig fremder Sünden. Erhalte dich selbst rein. Trinke nicht mehr (bloß) Wasser, sondern genieße ein wenig Weines, um deines Magens und deiner häufigen Schwächen willen. Gewisser Menschen Sünden sind offenbar, und gehen voran zur Verurteilung; anderen aber auch folgen sie nach. Gleicherweise sind auch die guten Werke offenbar, und die, womit es sich anders verhält, können nicht (lange) verborgen bleiben. Ermahnungen und WarnungenWelche unter dem Joche Knechte sind, sollen ihre Herren aller Ehre wert achten, auf daß nicht der Name Gottes und die Lehre gelästert werde. Die aber gläubige Herren haben, sollen sich nicht verachten, weil sie Brüder sind, sondern um so mehr (ihnen) dienen, weil es Gläubige und Geliebte sind, welche die Wohltat empfangen. Solches lehre und gebiete! So jemand after lehrt, und nicht beitritt den gesunden Aussprüchen unsres Herrn Jesu Christi und der Lehre, die zur Gottseligkeit führt, der verblendet ist, nichts wissend, sondern kränkelnd an Streitfragen und Wortzänkerei, woraus entsteht Neid, Hader, Lästerungen, böser Argwohn, feindliche Reibungen sinnverderbter, der Wahrheit beraubter Menschen, welche wähnen, die Gottseligkeit sei ein Erwerb: halte dich fern von solchen. Ein großer Erwerb ist aber die Gottseligkeit mit Genügsamkeit. Denn wir haben nichts hereingebracht in die Welt: offenbar ist es, daß wir auch nichts hinausbringen können. Haben wir nur Nahrung und Bedeckung, so laßt uns daran genügen. Die aber reich werden wollen, fallen in Versuchung und Fallstricke und viele törichte und schädliche Begierden, welche die Menschen stürzen in Elend und Verderben. Denn Wurzel alles Bösen ist die Habsucht, welcher Gewisse nachhangend, abgeirrt sind vom Glauben, und sich selber durchbohrt haben mit vielen Schmerzen. Du aber, o Mensch Gottes, fliehe solches; strebe dagegen nach Gerechtigkeit, Gottseligkeit, Glauben, Liebe, Standhaftigkeit, Sanftmut. Kämpfe den schönen Kampf des Glaubens, erfasse das ewige Leben, für welches du berufen bist und bekannt hast das schöne Bekenntnis vor vielen Zeugen. Ich gebiete dir vor Gott, der alles belebt, und vor Jesu Christo, der vor Pontius Pilatus bezeugt hat das schöne Bekenntnis, daß du bewahrst das Gebot unbefleckt, unsträflich bis zur Erscheinung unsres Herrn Jesu Christi, welche zu seiner Zeit wird schauen lassen der selige und einige Herrscher der König der Könige und Herr der Herren, der allein Unsterblichkeit hat, der in unzugänglichem Lichte wohnt, den kein Mensch gesehen, noch sehen kann, welchem ist Ehre und ewige Macht. Amen. Den Reichen dieser Welt gebiete nicht übermütig zu sein, noch die Hoffnung zu setzen auf die Wandelbarkeit des Reichtums, sondern auf den lebendigen Gott, der uns alles darbietet reichlich zum Genuß; Gutes zu tun, reich zu sein an guten Werken, freigebig, mitteilsam, sich Schätze zu sammeln als gute Grundlage für das Zukünftige, auf daß sie erfassen das wahre Leben. O Timotheus, bewahre die Hinterlage, indem du meidest das heillose, leere Geschwätz und die Gegensätze der fälschlich sogenannten Wissenschaft, zu welcher sich Gewisse bekennend, vom Glauben abgewichen sind. (6:22)Die Gnade sei mit dir! — Amen. Ermahnung, das Lehramt treu zu verwalten; standhaft im Christentum zu sein; Warnungen etc.Paulus, Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes für Verheißung des Lebens in Christo Jesu, Timotheus, seinem geliebten Kinde: Gnade, Barmherzigkeit, Heil von Gott, dem Vater, und Christo Jesu, unsrem Herrn! Dank weiß ich dem Gott, dem ich diene von meinen Voreltern her in reinem Gewissen, da ich unablässig dein gedenke in meinen Gebeten Nacht und Tag, voll Verlangen dich zu sehen, (eingedenk deiner (Abschiedstränen,) um mit Freude erfüllt zu werden, weil ich mich erinnere deines ungeheuchelten Glaubens, welcher zuerst wohnte in deiner Großmutter Lois und deiner Mutter Eunike, ich bin aber versichert, auch in dir. Deßhalb erinnere ich dich anzufachen die Gabe Gottes, welche in dir ist durch Auflegung meiner Hände. Denn nicht hat uns Gott den Geist der Furcht verliehen, sondern der Kraft und der Liebe und des Gleichmuts. So schäme dich nun nicht des Zeugnisses von unsrem Herrn, noch meiner, seines Gefangenen, sondern trage mit die Leiden des Evangeliums vermöge der Kraft Gottes, der uns das Heil verliehen und uns berufen mit heiliger Berufung, nicht vermöge unsrer Werke, sondern vermöge seines Vorsatzes und der uns in Christo Jesu vor ewigen Zeiten verliehenen Gnade, die nun geoffenbart ist durch die Erscheinung unsres Heilandes, Jesu Christi, welcher den Tod vernichtet, und Leben und unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium, wozu ich bestellt bin als Herold und Apostel und Lehrer der Heiden; um welcher Ursache willen ich auch solches leide. Aber ich schäme mich (dessen) nicht; denn ich weiß, auf wen ich vertrauet habe, und bin überzeugt, daß er vermag meine Hinterlage zu bewahren auf jenen Tag. Behalte das Vorbild der gesunden Lehre, die du von mir gehört, in Glauben und Liebe in Christo Jesu. Bewahre die gute Hinterlage mittelst des heiligen Geistes, welcher in uns wohnt! Du weißt, daß alle in Asien sich von mir gewandt haben, worunter Phygellus und Hermogenes. Es schenke der Herr Barmherzigkeit dem Hause des Onesiphorus! Denn oft hat er mich erquickt, und sich meiner Ketten nicht geschämt; sondern da er in Rom war, suchte er mich eifrig, und fand mich. Lasse ihn der Herr Barmherzigkeit finden vom Herrn an jenem Tage! Und wie große Dienste er in Ephesus geleistet, weißt du besser. Du nun, mein Kind, erstarke in der Gnade in Christo Jesu! Und was du von mir gehört vor vielen Zeugen, dieses teile treuen Menschen mit, welche tüchtig sein werden auch andere zu lehren. Du nun trage die Leiden als ein guter Streiter Jesu Christi. Keiner, der da Kriegsdienst tut, flieht sich in die Händel des Lebens, auf daß er dem Heerführer gefalle. Wenn aber jemand auch kämpft, wird er nicht gekrönt, wenn er nicht gesetzmäßig gekämpft hat. Der arbeitende Ackersmann muß zuerst die Früchte genießen. Verstehe, was ich sage! Denn möge dir der Herr Einsicht geben in allen Dingen! Sei eingedenk, daß Jesus Christus auferweckt ist von den Toten, (entsprossen) aus Davids Samen, nach meinem Evangelium, in welchem ich leide bis zu Banden wie ein Übeltäter; aber das Wort Gottes ist nicht gebunden. Deshalb ertrage ich alles um der Auserwählten willen, auf daß auch sie die Seligkeit erlangen in Christo Jesu samt ewiger Herrlichkeit. Zuverlässig ist das Wort: denn sind wir mit (ihm) gestorben, so werden wir auch mit (ihm) leben; wenn wir dulden, so werden wir auch mit herrschen; wenn wir ihn verleugnen, so wird auch er uns verleugnen; wenn wir ungetreu sind, so bleibt er getreu, denn er kann sich selber nicht verleugnen. Solches bringe in Erinnerung, beschwörend beim Herrn nicht Wortgezänk zu führen, welches zu nichts nützt, (sondern) zum Verderben der Hörenden (gereicht). Strebe dich Gott bewährt zu erweisen, als einen Arbeiter, der sich nicht schämen darf, der mit dem Worte der Wahrheit recht umgeht. Aber des heillosen, leeren Geschwätzes entschlage dich; denn immer weiter werden (dergleichen Menschen) schreiten in der Gottlosigkeit; und ihre Lehre wird um sich fressen wie ein Krebs. Zu diesen gehört Hymenäus und Philetus, welche von der Wahrheit abgewichen, indem sie sagen, die Auferstehung sei schon geschehen, und Gewisser Glauben verwirren. Doch der feste Grund Gottes steht, und hat dieses Siegel: Der Herr kennt die Seinen und: Es stehe ab von Ungerechtigkeit, wer den Namen des Herrn nennt. In einem großen Hause aber sind nicht bloß goldene und silberne Gefäße, sondern auch hölzerne und irdene, und die einen zur Ehre die anderen aber zur Unehre. Wenn nun jemand sich rein hält von diesen, wird er ein Gefäß zur Ehre sein, geweiht und nützlich dem Hausherrn, zu jeglichem guten Werk bereit. Die jugendlichen Lüste aber fliehe; strebe dagegen nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe, Frieden mit denen, so den Herrn anrufen aus reinem Herzen. Die törichten und albernen Streitfragen weise ab; denn du weißt, daß sie Zank erzeugen; aber ein Knecht des Herrn soll nicht zanken, sondern liebreich sein gegen alle, lehrtüchtig, duldsam, in Sanftmut die Widersacher zurechtweisend, ob ihnen etwa Gott Buße verleihe zur Erkenntnis der Wahrheit, und sie sich ernüchtern aus der Schlinge des Teufels, gefangen von ihm für den Willen jenes. Warnung vor Irrlehrern; ErmahnungenDas aber wisse, daß in den letzten Tagen schlimme Zeiten eintreten werden. Denn die Menschen werden selbstsüchtig, habsüchtig, prahlerisch, übermütig, schmähsüchtig, den Eltern ungehorsam, undankbar, ruchlos, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unmäßig, grausam, dem Guten feind, verräterisch, unbesonnen, aufgeblasen sein, mehr die Wollust liebend als Gott, den Schein von Gottseligkeit habend, aber ihre Kraft verleugnend; und solche meide! Zu ihnen gehören die, so sich in die Häuser schleichen, und die Weiblein fesseln, die, mit Sünden beladen, von mancherlei Lüsten getrieben werden, die stets lernen, und niemals zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen können. Gleicherweise aber, wie Jannes und Jambres dem Mose widerstanden, also widerstehen auch diese der Wahrheit, Menschen verderbtes Sinnes, verwerflich am Glauben. Aber sie werden es nicht weiter treiben; denn ihr Unsinn wird allen offenbar werden, so wie es auch jener ihrer wurde. Du aber bist mir gefolgt in der Lehre, im Betragen, im Vorsatze, im Glauben, in der Langmut, in der Liebe, in der Standhaftigkeit. in den Verfolgungen, in den Leiden, dergleichen mich trafen in Antiochien, in Ironien, in Lystra; welche Verfolgungen ich ertrug, und aus allen rettete mich der Herr. Alle aber auch, welche wollen gottselig leben in Christo Jesu, werden verfolgt werden. Böse und gauklerische Menschen aber werden es immer ärger treiben, betrügend und betrogen. Doch du bleibe bei dem, was du gelernt, und wovon du überzeugt bist, da du ja weißt, von wem du es gelernt, und daß du von Kind auf die heiligen Schriften kennst, welche dich unterweisen können zur Seligkeit, mittelst des Glaubens in Christo Jesu. Jegliche heiliges Schrift ist Gottbegeistert und nütz zur Lehre, zur Rüge, zur Zurechtweisung, zur Zucht in der Gerechtigkeit, auf daß vollkommen werde der gottgeweihte Mensch, zu jeglichem guten Werke geschickt. Ich beschwöre (dich) — nun vor Gott und — dem Herrn Jesu Christo, der richten wird die Lebendigen und Toten bei seiner Erscheinung und seinem Reiche: verkündige das Wort, halte (damit) an zur gelegenen, zur ungelegenen Zeit, rüge, strafe, ermahne in aller Sanftmut und Belehrung. Denn es wird eine Zeit sein, wo sie die gesunde Lehre nicht vertragen, sondern nach ihren eigenen Lüsten sich Lehrer zusammenhäufen werden, weil ihnen die Ohren jucken; und von der Wahrheit werden sie die Ohren wegwenden, und sich zu Fabeln hinkehren. Du aber, sei nüchtern in allem, trage die Leiden, verrichte das Werk eines Evangelisten, erfülle dein Amt! Einladung, zu dem Apostel zu kommen; Nachrichten; GrüßeDenn ich werde bald geopfert, und die Zeit meines Hinscheidens steht bevor. Den schönen Kampf habe ich gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt: bereits liegt mir bereit die Krone der Gerechtigkeit, die mir der Herr verleihen wird an jenem Tage, der gerechte Richter; doch nicht mir allein, sondern auch allen, die seiner Erscheinung sich freuen. Beeile dich bald zu mir zu kommen. Denn Demas hat mich verlassen, aus Liebe zu dieser Welt, und ist gezogen gen Thessalonich; Kreszens nach Galatien; Titus nach Dalmatien. Lukas ist allein bei mir. Nimm den Markus, und bringe ihn mit dir; denn er ist mir nützlich zur Hilfeleistung. Tychikus hab ich gesandt gen Ephesus. Den Mantel, den ich in Troas gelassen bei Karpus, bringe mit, wenn du kommst, und auch die Bücher, sonderlich die Pergamentrollen. Alexander, der Schmied, hat mir viel Böses erwiesen: der Herr vergelte ihm nach seinen Werken! Vor ihm hüte auch du dich; denn er hat meinen Reden sehr widerstanden. Bei meiner ersten Verantwortung stand mir niemand bei, sondern alle verließen mich, (werde es ihnen nicht angerechnet!) Der Herr aber stand mir bei, und stärkte mich, auf daß durch mich die Predigt vollbracht werde, und alle Heiden sie hören; und ich ward erlöst aus dem Rachen des Löwen. Und der Herr wird mich erlösen von aller bösen Tat, und mich retten in sein himmlisches Reich; welchem die Ehre in alle Ewigkeit. Amen. Grüße die Priska und den Aquila und des Onesiphorus Haus. Erastus blieb in Korinth; Trophimus verließ ich in Milet krank. Beeile dich vor dem Winter zu kommen. Es grüßt dich Eubulus und Pudes und Linus und Klaudia und die Kinder alle. Der Herr Jesus Christus sei mit deinem Geiste! Die Gnade sei mit euch! — Amen. Verhaltungsregeln für die Wahl der Ältesten; von Widerspenstigen und BetrügernPaulus, Knecht Gottes und Apostel Jesu Christi, zum Glauben der Auserwählten Gottes und zur Erkenntnis; der Wahrheit, die zur Gottseligkeit führt, auf Hoffnung, des ewigen Lebens, welches der truglose Gott verheißen vor ewigen Zeiten, und zu seiner Zeit sein Wort geoffenbart durch die Predigt, die mir anvertrauet worden durch Befehl unsres Heilandes Gottes, Titus, (seinem) echten Kinde vermöge gemeinschaftliches Glaubens: Gnade, Barmherzigkeit, Heil von Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesu Christo, unsrem Heilande! Um deswillen ließ ich dich in Kreta, daß du das Mangelnde in Ordnung brächtest, und in jeder Stadt Älteste anstelltest. so wie ich dir geboten, wenn einer ist untadelig, eines Weibes Mann, gläubige Kinder habend, nicht im Verrufe der Liederlichkeit, oder ungehorsam. Denn es soll der Vorsteher untadelig sein, als Verwalter Gottes, nicht selbstgefällig, nicht zornmütig, nicht trunkfällig, kein Schläger, nicht schändlickem Gewinne nachgehend, sondern gastfrei, alles Guten Freund, gemäßigt, gerecht, Heilig, enthaltsam, festhaltend an der dem Unterrichte gemäßen, zuverlässigen Lehre, daß er tüchtig sei sowohl in der gesunden Lehre zu bestärken, als die Widersprechenden zu widerlegen. Denn es sind viele und widerspenstige Schwätzer und Betrüger, sonderlich die von den Beschnittenen, welchen man den Mund stopfen muß: denn sie verwirren ganze Häuser, indem sie lehren, was sie nicht sollten, um schändliches Gewinnes willen. Es hat aber einer ihrer eigenen Dichter gesagt: Kreter sind von jeher Lügner, böse Tiere, faule Bäuche. Dieses Zeugnis ist wahr: deshalb weise sie zurecht mit Schärfe, daß sie gesund bleiben im Glauben, und nicht achten auf jüdische Fabeln und Satzungen von Menschen, welche von der Wahrbeit sich abkehren. Alles ist rein den Reinen; den Befleckten aber und Ungläubigen ist nichts rein; sondern befleckt ist ibr Sinn und Gewissen. Gott geben sie vor zu kennen, mit den Werken aber verleugnen sie ihn, indem sie gräuelhafte und unfolgsame und zu jeglichem guten Werke untüchtige Menschen sind. Lebensregeln für verschiedene Stände, Ermahnungen und WarnungenDu aber rede, was der gesunden Lehre ziemt: daß Alte nüchtern seien, ehrbar, gemäßigt, gesund im Glauben, in der Liebe, in der Sündhaftigkeit; alte Frauen gleicherweise im Benehmen, wie es Heiligen geziemt, nicht verleumderisch, nicht vielem Weintrinken fröhnend, Lehrerinnen des Guten, auf daß sie die jüngern zurechtweisen ihre Männer, ihre Kinder zu lieben, sittsam, keusch, häuslich, wohlwollend, ihren Männern untertan zu sein, auf daß das Wort Gottes nicht gelästert werde. Die jungen Männer gleicherweise ermahne zur Mäßigung, indem du dich in allen Dingen als Muster guter Werke darstellst, in der Lehre Unverfälschtheit, Würde, gesundes, untadeliges Wort, auf daß der Widersacher beschämt werde, wenn er uns nichts Böses nachreden kann. Die Knechte (ermahne) ihren Herrn untertan, in allem wohlgefällig zu sein, nicht zu widersprechen, nichts zu entwenden, sondern alle gute Treue zu erweisen, auf daß sie die Lehre unsres Heilandes Gottes zieren in allen Stücken. Denn erschienen ist die Gnade Gottes, die heilbringende für alle Menschen, uns mahnend, daß wir verleugnen die Gottlosigkeit und die weltlichen Lüste, und mäßig und gerecht und gottselig leben sollen in dieser Welt, harrend der seligen Hoffnung und der Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unsres Heilandes Jesu Christi, welcher sich für uns hingegeben, auf daß er uns erlöste von aller Sünde, und sich weihte zum Eigentum-Volke, eifrig zu allen guten Werken. Solches lehre, und ermahne, und weise zurecht mit allem Nachdrucke? Niemand müsse dich verachten! Erinnere sie Obrigkeiten und Gewalten untertan zu sein, zu gehorchen, zu jeglichem guten Werke bereit zu sein, niemanden zu lästern, nicht streitsüchtig zu sein, (sondern) nachgibig, alle Sanftmut beweisend gegen alle Menschen. Denn ehedem waren auch wir unverständig, ungehorsam, irrend, mancherlei Begierden und Wollüsten dienend, in Bosheit und Neid dahin lebend, hassenswert, einander befeindend. Als aber die Güte und Menschenfreundlichkeit erschien unsres Heilandes Gottes, hat er, nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan, sondern vermöge seines Erbarmens, uns gerettet durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des heiligen Geistes, den er auf uns reichlich ausgegossen durch Jesum Christum, unsren Heiland, auf daß wir, gerechtfertigt durch dessen Gnade, Erben würden der Hoffnung nach des ewigen Lebens. Zuverlässig ist das Wort; und solches will ich daß du bekräftigst, auf daß die, so an Gott gläubig geworden, sich befleißigen gute Werke zu üben: solches ist gut und nützlich den Menschen. Törichte Streitfragen aber und Geschlechtsregister und Zänkereien und Streitigkeiten über das Gesetz meide; denn sie sind unnütz und eitel. Einen parteisüchtigen Meeschen weise ab nach ein- und zweimaliger Zurechtweisung, überzeugt, daß ein solcher verkehrt ist und sündigt, von sich selber verurteilt. Nachrichten; GrüßeWenn ich Artemas zu dir werde gesendet haben oder Thychikus, so beeile dich zu mir zu kommen gen Nikopolis; denn daselbst habe ich beschlossen den Winter zuzubringen. Zenas, dem Gesetzgelehrten, und Apollos gib mit Fleiß das Geleite, auf daß ihnen nichts mangle. Es mögen aber auch die Unsrigen (in Kreta) lernen gute Werke üben für notwendige Bedürfnisse (Anderer), auf daß sie nicht ohne Frucht seien. Es grüßen dich alle, die bei mir sind. Grüße, die uns lieben im Glauben. Die Gnade sei mit euch allen! — Amen. Nach einer Belobung legt der Apostel Fürbitte ein, für Onesimus, den ehemaligen Sklaven PhilemonsPaulus, Gefangener Jesu Christi, und Timotheus, der Bruder, dem geliebten Mitarbeiter Philemon und der geliebten Apphia und unsrem Mitstreiter Archippus und der Gemeinde in deinem Hause: Gnade euch und Heil von Gott, unsrem Vater, und dem Herrn Jesu Christo! Ich danke meinem Gott allezeit, wenn ich dein gedenke in meinen Gebeten, weil ich höre von deiner Liebe und deinem Glauben, welche du hast an den Herrn Jesum und gegen alle Heiligen, damit die Gemeinschaft deines Glaubens sich wirksam beweise in Erkenntnis jegliches Guten, das bei uns ist, für Christum Jesum. Denn große Freude und Trost haben wir ob deiner Liebe, daß die Herzen der Heiligen erquickt worden sind durch dich, Bruder! Darum, obschon ich in Christo große Zuversicht habe dir zu gebieten, was sich gebührt, so will ich doch um der Liebe willen eher bitten, ein solcher seiend, als der bejahrte Paulus, nun aber auch Gefangener Jesu Christi: ich bitte dich für meinen Sohn, den ich gezeugt in meinen Banden, Onesimus, der dir ehemals unnütz war, nun aber dir und mir nützlich geworden. Ich sende ihn zurück; du aber nimm ihn, das ist, mein Herz, auf! Ich hätte ihn bei mir behalten mögen, auf daß er an deiner Statt mir diene in den Banden des Evangeliums; doch ohne deine Zustimmung habe ich nichts tun wollen, auf daß deine Wohltat nicht gleichsam erzwungen, sondern freiwillig wäre. Denn vielleicht ist er darum auf kurze Zeit von dir getrennt worden, auf daß du ihn auf ewig hin hast, nicht mehr als Knecht, sondern mehr denn Knecht, als geliebten Bruder, was er besonders mir ist, um wie vielmehr aber dir sein muß, sowohl im Fleische, als im Herrn. Wenn du nun mich als deinen Genossen hältst, so nimm ihn auf wie mich! Hat er dir aber Unrecht getan, oder ist dir etwas schuldig, so rechne solches mir an. Ich Paulus schreibe mit eigener Hand: Ich will es bezahlen! um nicht zu sagen, daß du auch dich selbst mir hierzu schuldest. Ja Bruder, diesen Nutzen möchte ich von dir haben im Herrn; erquicke mein Herz in Christo! In Zuversicht auf deinen Gehorsam schreibe ich dir, überzeugt, daß du auch noch mehr tun wirst, als ich sage, Zugleich aber auch bereite mir Herberge; denn ich hoffe, daß ich durch euer Gebet euch werde geschenkt werden. Es grüßt dich Epaphras, mein Mitgefangener in Christo Jesu, Markus, Aristarchus, Demas, Lukas, meine Mitarbeiter. Die Gnade unsres Herrn Jesu Christi sei mit eurem Geiste! — Amen. Verschiedene Offenbarungen Gottes. Erhabenheit Christi und seiner Offenbarung über die Engel und die durch sie geschehene OffenbarungNachdem Gott vor Zeiten vielfältig und auf vielerlei Weise zu unsren Vätern geredet in den Propheten, hat er auf die letzten dieser Tage zu uns geredet in dem Sohne, den er zum Erben von allem gesetzt, durch den er auch die Welt geschaffen, welcher, ein Abglanz seiner Herrlichkeit und Abdruck seines Wesens, und alles tragend mit dem Worte seiner Allmacht, nachdem er durch sich selbst die Reinigung unsrer Sünden vollbracht, sich gesetzt hat zur Rechten der Majestät in der Höhe, und ist um so viel besser geworden denn die Engel, als er einen vorzüglichen Namen vor ihnen erhalten hat. Denn zu welchem der Engel hat (Gott) je gesagt: Du bist mein Sohn; heute habe ich dich gezeugt, und abermal: Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein? Und wieder, wenn er den Erstgebornen in die Welt eingeführt haben wird, sagt er: Und es sollen ihn anbeten alle Engel Gottes. Und in Bezug auf die Engel sagt er wohl: Der da macht seine Engel zu Winden, und seine Diener zu Feuerflammen; in Bezug auf den Sohn aber: Dein Thron, o Gott, steht immer und ewig; des Rechtes Szepter ist deines Königtumes Szepter. Du liebtest Gerechtigkeit, und hasstest Frevel: darum hat dich, o Gott, dein Gott gesalbt mit Freudenöl vor deinen Genossen. Und: Du, Herr, hast im Anfang die Erde gegründet, und deiner Hände Werk sind die Himmel. Sie werden vergehen, doch du bestehest; und alle werden sie veralten wie ein Kleid; und wie ein Gewand wirst du sie zusammenwickeln, und sie werden verwandelt werden. Doch du bist derselbe, und deine Jahre nehmen kein Ende. Zu welchem der Engel aber hat er je gesagt: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich alle deine Feinde mache zum Schemel deiner Füße? Sind sie nicht alle dienstbare Geister, zum Dienst ausgesandt um derer willen, welche Heil ererben sollen? Darum müssen wir um so mehr auf das achten, was wir vernommen, damit wir nicht etwa darum kommen. Denn wenn das durch Engel verkündigte Wort gültig wurde, und jegliche Übertretung und Ungehorsam gebührenden Lohn empfing: wie werden wir (jeder Strafe) entfliehen, wenn wir ein so großes Heil mißgeachtet haben, welches, anfänglich verkündigt durch den Herrn, von denen, welche (ihn) gehört, auf uns gebracht und bestätigt worden ist, indem zugleich Gott Zeugnis ablegte durch Zeichen und Wunder und mancherlei Kräfte und Erteilungen des heiligen Geistes nach seinem Wohlgefallen? Denn nicht Engeln hat er unterworfen die zukünftige Welt, von welcher wir reden. Es hat vielmehr irgendwo Einer bezeugt und gesagt: Was ist der Mensch, daß du sein gedenkst, oder des Mensches Sohn, daß du auf ihn siehst? Du hast ihn auf kurze Zeit erniedrigt unter die Engel, mit Herrlichkeit und Würde ihn gekrönt, — und ihn gesetzt über die Werke deiner Hände. Alles hast du unterworfen unter seine Füße. Denn da er ihm alles unterworfen, hat er nichts ihm ununterworfen gelassen; jetzt aber sehen wir noch nicht ihm alles unterworfen. Aber als den auf kurze Zeit unter die Engel erniedrigten schauen wir Jesum, der wegen des Todesleidens mit Herrlichkeit und Würde gekrönt ist, damit er durch Gottes Gnade für jedweden den Tod schmeckte. Denn es ziemte Ihm, um des willen und durch den alle Dinge sind, indem er viele Söhne zur Herrlichkeit führte, den Urheber ihres Heils durch Leiden zu vollenden. Denn der Heiligende und die Geheiligten sind alle von Einem (Vater): aus welchem Grunde er sich nicht schämt sie Brüder zu nennen, indem er sagt: Ich will verkündigen deinen Namen meinen Brüdern und inmitten der Gemeinde dir lobsingen. Und abermal: Ich will ihm vertrauen. Und abermal: Siehe, ich und die Kinder, welche mir Gott gegeben hat. Da nun die Kinder Fleisches und Blutes teilhaftig sind, so hat auch er gleichfalls an denselben Teil genommen, damit er durch den Tod zunichte machte den, der des Todes Gewalt hatte, das ist, den Teufel, und diejenigen befreiete, so viel ihrer durch Furcht des Todes ihr ganzes Leben hindurch in Knechtschaft gehalten waren. Denn allerdings nicht der Engel nimmt er sich an, sondern des Samens Abrahams nimmt er sich an. Daher mußte er in allem seinen Brüdern gleich werden, auf daß er barmherzig würde und ein treuer Hoherpriester vor Gott, um die Sünden des Volkes zu versöhnen. Denn insofern er selbst gelitten hat und versucht worden ist, vermag er denen, die versucht werden, zu helfen. Ermahnung Christum als Gottgesandten und Hohenpriester, der auch größer als Mose ist, anzuerkennen, und sich nicht wie die Israeliten in der Wüste durch Unglauben zu versündigen, und so des Zieles der Ruhe zu verfehlenDaher, heilige Brüder, Genossen der himmlischen Berufung, schauet hin auf den Gesandten und Hohenpriester unsres Bekenntnisses. — Christum Jesum, der treu war dem, der ihn dazu gemacht, wie auch Mose war in seinem ganzen Hause. Denn größerer Herrlichkeit als Mose ist dieser gewürdigt, inwiefern größere Ehre als das Haus der hat, der es bereitet hat. Denn jegliches Haus wird von jemandem bereitet; der aber alles bereitet hat, ist Gott. Nun war Mose treu in seinem ganzen Hause, wie ein Diener, zum Zeugnis dessen, was verkündigt werden sollte; Christus aber, wie ein Sohn, über sein Haus; dessen sein Haus sind wir, so wir anders die Zuversicht und den Ruhm der Hoffnung bis ans Ende sicher festhalten. Darum, wie der heilige Geist sagt: Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht wie bei dem Hader, am Tage der Versuchung in der Wüste, da mich versuchten eure Väter, mich prüften, obschon sie meine Werke sahen vierzig Jahre. Darum entrüstete ich mich über selbiges Geschlecht, und sprach: Immer irren sie ab mit dem Herzen, sie aber kannten meine Wege nicht. So daß ich schwur in meinem Zorne: Sie sollen nicht eingehen zu meiner Ruhe. Seht zu, Brüder, daß nicht etwa in einem von euch ein arges Herz des Unglaubens sei, so daß er abfalle vom lebendigen Gott. Sondern ermuntert euch an jeglichem Tage, so lange noch das Heute gerufen wird, daß nicht jemand von euch verhärtet werde durch den Trug der Sünde. Denn Genossen Christi sind wir geworden, so wir anders die anfängliche Zuversicht bis ans Ende sicher festhalten. Indem gesagt wird: Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht, wie bei dem Hader. — welche waren es denn, welche (die Stimme) gehört hatten und haderten? Waren es nicht alle die, so durch Mose aus Ägypten geführt waren? Und über welche entrüstete er sich vierzig Jahre? Nicht über die, so gesündigt hatten, deren Leiber umkamen in der Wüste? Und welchen schwur er, daß sie nicht eingehen sollten zu seiner Ruhe, als den Ungehorsamen? Und wir sehen, daß sie nicht eingehen konnten wegen ihres Unglaubens. So laßt uns nun besorgt sein, daß nicht etwa, indem eine Verheißung einzugehen zu seiner Ruhe noch übrig ist, einer von euch dafür gelten müsse zurückgeblieben zu sein. Denn wir haben auch Verheißung so wie auch jene; aber jenen half das vernommene Wort nichts, weil es nicht dem Glauben beigesellt war bei denen, die es vernommen hatten. Denn wir gehen ein zur Ruhe, wenn wir Glauben bewiesen haben, so wie er gesprochen hat: Daß ich schwur in meinem Zorne: sie sollen nicht eingehen zu meiner Ruhe; obschon die Werke (Gottes) seit Gründung der Welt vollendet waren. Denn er hat irgendwo vom siebenten (Tage) also gesprochen: Und Gott ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken. Und in dieser Stelle doch wieder: Sie sollen nicht eingehen zu meiner Ruhe. Da es nun also noch zu erwarten steht, daß welche zu ihr eingehen, und diejenigen, welche die Verheißung zuerst empfangen, nicht eingegangen sind wegen Ungehorsams: so setzt er nochmals einen Tag fest, Heute, indem er in David, nach so langer Zeit, sagt, (wie es heißt:) Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht. Denn wenn sie Josua zur Ruhe gebracht hätte, so würde Er nicht von einem anderen Tage hernach reden. Also steht noch dem Volke Gottes eine Sabbatruhe zu erwarten. Denn wer eingegangen ist zu seiner Ruhe, der ruht selbst auch von seinen Werken, so wie von den seinigen Gott. So laßt uns nun streben einzugehen zu selbiger Ruhe, damit nicht jemand als ein gleiches Beispiel des Ungehorsams falle. Denn lebendig ist das Wort Gottes und kraftvoll und schärfer als jegliches zweischneidige Schwert, und dringt hindurch bis zur Scheidung von Seele und Geist, Gelenken und Mark, und ist ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens. Und kein Geschöpf ist vor Ihm verborgen, sondern alles ist bloß und offenbar vor den Augen dessen, mit dem wir zu tun haben. Daß Christus ein rechter Hoherpriester, nach Art des Melchisedek sei, daß aber, m dies recht zu verstehen, ein höherer Sinn erfordert werde.Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der durch die Himmel hindurchgegangen ist, Jesum, den Sohn Gottes: so laßt uns festhalten am Bekenntnisse! Denn nicht haben wir einen Hohenpriester, der nicht vermöchte unsre Schwachheiten mitzufühlen, wohl aber einen, der in allen Stücken gleicher Weise (wie wir) versucht worden, doch ohne Sünde. So laßt uns nun mit Freudigkeit vor den Gnadenthron treten, damit wir Barmherzigkeit erlangen und Gnade finden zur gelegenen Hilfe! Denn jeder Hohepriester, aus Menschen genommen, wird für Menschen bestellt in ihren Angelegenheiten bei Gott, damit er Gaben und Opfer darbringe für ihre Sünden, als einer der könne Nachsicht haben mit den Fehlenden und Irrenden, da er selbst auch mit Schwachheit behaftet ist, und um deren willen muß, wie für das Volk, also auch für sich selbst, Sünd-Opfer darbringen. Und keiner nimmt sich selbst die Ehre, sondern wer von Gott berufen wird so wie auch Aaron. Also hat auch Christus sich nicht selbst verherrlicht, daß er Hoherpriester wurde, sondern der zu ihm geredet hat: „Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt." Wie er auch in einer anderen Stelle sagt: Du bist Priester in Ewigkeit, nach der Ordnung Melchisedeks. Er hat in den Tagen seines Fleisches Gebet und Flehen zu dem, der ihn vom Tode erretten konnte, mit heftigem Geschrei und Tränen dargebracht, ist aus der Furcht erhört (und befreiet) worden, und hat, wiewohl Gottes Sohn, durch Leiden den Gehorsam gelernt; und vollendet, ist er allen, die ihm gehorsam sind, Ursache ewiges Heiles geworden, als der von Gott genannt ist Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks. Darüber haben wir Vieles zu reden, und was schwer zu verdeutlichen ist, da ihr träge von Verstande geworden seid. Denn da ihr solltet Lehrer sein vermöge der (Menge der) Zeit, habt ihr wiederum nötig, daß man euch lehre, welches die ersten Anfangsgründe der göttlichen Lehre sind, und seid der Milch bedürftig geworden, und nicht fester Speise. Denn wer Milch genießt, ist unkundig der Lehre der Gerechtigkeit; denn er ist ein Kind. Für Vollkommene aber ist die feste Speise, welche vermöge des Gebrauchs einen geübten Sinn haben zur Beurteilung des Guten und Schlechten. Darum wollen wir die anfängliche Lehre Christi lassen, und zum Vollkommnern fortgehen, so daß wir nicht wiederum einen Grund legen mit der Buße von Toten Werken und dem Glauben an Gott, Lehrtaufen, Händeauflegen, Totenauferstehung und ewigem Gerichte. Und das wollen wir tun, wenn es anders Gott verstattet. Denn es ist unmöglich diejenigen, welche einmal erleuchtet sind, die himmlische Gabe gekostet, des heiligen Geistes teilhaftig geworden, und die herrliche Verheißung Gottes, wie auch die Kräfte der zukünftigen Welt gekostet haben, und doch abgefallen sind, wiederum zur Buße zu erneuern, da sie für sich selbst den Sohn Gottes von neuem kreuzigen und der Schmach Preis geben. Denn das Land, das den häufig darauf fallenden Regen getrunken, und nützliche Gewächse trägt für diejenigen, um deren willen es eben bebauet wird, empfängt Segen von Gott. Wenn es aber Dornen und Disteln trägt, so ist es untüchtig und dem Fluche nahe, dessen Ende ist Verbrennung. Wir sind aber von euch, Geliebte, des Besseren und zum Heile Führenden überzeugt, wenn wir auch also reden. Denn Gott ist nicht ungerecht, daß er sollte vergessen eures Tuns und — der Bemühung der Liebe, die ihr bewiesen gegen seinen Namen, da ihr den Heiligen Dienste geleistet und noch leistet. Wir wünschen aber, daß jeder unter euch denselben Fleiß beweise zur Vollendungshoffnung bis ans Ende, auf daß ihr nicht träge werdet, wohl aber Nachfolger derer, die durch Glauben und Ausharren die (Erfüllung der) Verheißungen erlangen. Denn als Gott Abraham verheißen hatte, schwur er, da er bei keinem Größeren schwören konnte, bei sich selbst, und sagte: Wahrlich, segnen will ich dich, und mehren will ich dich. Und so erlangte er durch Ausharren die Verheißung. Menschen nämlich schwören bei dem Größeren, und als aller Widerrede Ende dient ihnen zur Bestätigung der Eid: weshalb Gott, da er den Erben der Verheißung die Unwandelbarkeit seines Ratschlusses um so stärker beweisen wollte, mit einem Eide Bürgschaft leistete, auf daß wir durch zwei unwandelbare Tatsachen, wobei unmöglich ist, daß Gott gelogen, einen starken Trost haben sollten, wenn wir uns hinflüchten und die dargebotene Hoffnung ergreifen, an welcher wir gleichsam einen sicheren und festen Anker der Seele haben, der hineingeht in das Innere des Vorhanges, wohin als Vorläufer für uns Jesus hineingegangen ist, der, nach der Ordnung Melchisedeks, Hoherpriester geworden auf ewig. Vorzüge des Hohenpriestertums nach Art des Melchisedek vor dem aaronischen und des neuen Bundes vor dem altenDieser Melchisedek nämlich, König von Salem, Priester Gottes, des Höchsten, der dem Abraham entgegenkam, als er zurückkehrte von der Niederlage der Könige, und ihn segnete, welchem auch Abraham den Zehnten von allem erteilte, zuvorderst verdolmetscht König der Gerechtigkeit, sodann aber auch König von Salem, das ist, König des Friedens, ohne Vater, ohne Mutter, ohne Geschlechtsverzeichnis, weder einen Anfang seiner Tage, noch ein Ende seines Lebens habend, sondern gleichgestellt dem Sohne Gottes, bleibt Priester für immerdar. Ihr seht aber, wie groß der war, dem auch den Zehnten Abraham gab von der Erstlingsbeute, er der Erzvater. Wohl haben die von den Söhnen Levi's, welche das Priestertum empfangen, ein Gebot, das Volk zu bezehnten nach dem Gesetze, das ist, ihre Brüder, wiewohl sie hervorgegangen aus Abrahams Lenden; er aber, der nicht von ihrem Geschlechtc abgeleitet wird, hat den Abraham gezehntet, und den, der die Verheißungen hatte, gesegnet. Ohne allen Widerspruch aber wird der Geringere von dem Größeren gesegnet. Und hier nehmen sterbliche Menschen die Zehnten; dort aber Einer, von dem bezeuget wird, daß er (ewig) lebt. Und, so zu sagen, ist durch Abraham selbst Levi, der die Zehnten nimmt, gezehntet worden. Denn noch war er in den Lenden des Vaters, als ihm Melchisedek entgegenging. Wenn nun Vollendung durch das levitische Priestertum (möglich) war, (denn das Volk hat unter dessen Bedingung das Gesetz empfangen:) wozu war noch nötig, daß, nach der Ordnung Melchisedeks, ein anderer Priester auftritt, und nicht nach der Ordnung Aarons genannt wird? Denn wenn das Priestertum verändert wird, so geschiehst notwendig auch eine Veränderung des Gesetzes. Denn der, auf welchen dies gesagt wird, ist Genosse eines anderen Stammes, aus welchem nie einer mit dem Altardienste zu tun gehabt hat. Denn es ist ja bekannt, daß unser Herr von Juda entsprossen ist, für welchen Stamm Mose nichts in Ansehung des Priestertums verordnet hat. Und noch mehr ist dieses offenbar, wenn nach der Ähnlichkeit mit Melchisedek ein anderer Priester auftritt, der es nicht vermöge des Gesetzes eines fleischlichen Gebotes geworden, sondern vermöge der Kraft eines unvergänglichen Lebens. Denn er bezeuget ja: Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks. Die Aufhebung eines vorangehenden Gebotes geschieht nämlich, weil es kraftlos und unersprießlich war; (nichts ja hat das Gesetz vollendet!) die Einführung dagegen einer bessern Hoffnung, durch welche wir uns Gott nahen. Und inwiefern (sie geschieht) nicht ohne Eidschwur, (denn jene sind ohne Eidschwur Priester geworden; dieser aber mit Eidschwur, vermöge des, der zu ihm sagt: Der Herr hat geschworen und es wird ihn nicht gereuen: Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks;) so ist eines insofern besseren Bundes Bürge Jesus geworden. Und jene sind mehrere (nach einander) Priester geworden, darum weil sie vom Tode verhindert wurden zu verbleiben; dieser aber, weil er ewig bleibt, hat das Priestertum als ein unwandelbares. Daher kann er auch gänzlich erretten, die durch ihn zu Gott hinzutreten, da er immer lebt, um sich für sie zu verwenden. Denn ein solcher Hoherpriester ziehmte uns auch, heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sündern abgesondert und hoch über den Himmel erhoben, der nicht täglich nötig hat so wie die Hohenpriester zuerst für die eigenen Sünden Opfer zu bringen, und sodann für die des Volkes; denn das hat er ein für alle Mal getan, da er sich selbst darbrachte. Das Gesetz bestellt Menschen zu Hohenpriestern, welche mit Schwachheit behaftet sind; das Wort des Eidschwurs aber, des nach dem Gesetze (ausgesprochenen), den Sohn, der in Ewigkeit vollendet ist. Hauptsache aber bei dem, was wir sagen, ist: wir haben einen solchen Hohenpriester, der zur Rechten des Thrones der Herrlichkeit im Himmel sitzt, als Diener des Heiligtums und des wahren Zeltes, welches der Herr, und kein Mensch, errichtet hat. Allerdings wird jeglicher Hoherpriester zur Darbringung von Gaben und Opfern bestellt: daher es notwendig war, daß auch dieser etwas hatte, das er darbrächte. Wenn er nun auf Erden wäre, so wäre er nicht einmal Priester, indem die Priester da sind, welche dem Gesetze gemäß die Opfergaben darbringen; (welche nämlich dem Abbilde und Schatten des Himmlischen dienen, so wie Mose die göttliche Weisung erhielt, als er das Zelt vollführen sollte: Siehe zu, sprach er, daß du alles nach dem Vorbilde machest, das dir gezeigt worden auf dem Berge;) nun aber hat er einen um so vorzüglicheren Dienst erhalten, als er auch eines besseren Bundes Mittler ist, der unter besseren Verheißungen gestiftet ist. Denn wenn jener erste Bund untadelig gewesen wäre, so würde nicht für einen anderen eine Stelle gesucht. Denn tadelnd sagt Er zu ihnen: Sieh', es kommen Tage, spricht der Herr, da ich mit dem Hause Israels und mit dem Hause Juda's einen neuen Bund schließe: nicht wie der Bund, den ich schloß mit ihren Vätern zur Zeit, da ich ihre Hand ergriff, sie auszuführen aus dem Lande Ägypten. Denn sie blieben nicht bei meinem Bunde, und darum verschmähte ich sie, spricht der Herr. Sondern dies ist der Bund, den ich schließen will mit dem Hause Israels nach selbigen Tagen, spricht der Herr: ich lege meine Gesetze in ihren Sinn, und in ihr Herz schreibe ich sie; und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein. Und sie sollen nicht mehr einer seinen Mitbürger und einer seinen Brüder lehren, sprechend: Lerne den Herrn kennen! Denn alle werden mich kennen, so Klein als Groß unter ihnen. Denn ich will ihre Vergehungen vergeben, und ihrer Sünden und Ungerechtigkeiten nicht mehr gedenken. Indem er von einem neuen (Bunde) redet, hat er den ersten für veraltet erklärt; was aber veraltet und altert, ist seiner Vernichtung nahe. Es hatte nun freilich auch der erste (Bund) Satzungen des Gottesdienstes und das irdische Heiligtum. Denn ein Zelt war bereitet, das vordere, worin der Leuchter und der Tisch und die Schaubrote, welches das Heilige genannt wurde; hinter dem zweiten Vorhange aber ein Zelt, genannt das Allerheiligste, enthaltend den goldenen Rauchaltar und die allenthalben mit Gold überzogene Bundeslade, in welcher der goldene Krug, das Manna enthaltend, und Aarons grünender Stab und die Tafeln des Bundes; über derselben aber die Cherube der Herrlichkeit, welche den Sühndeckel überschatteten; wovon im Einzelnen jetzt nicht zu reden ist. Da nun dieses also bereitet ist, so gehen zwar die Priester allezeit in das vordere Zelt, und verrichten den Dienst; in das zweite aber Einmal im Jahre allein der Hohepriester, nicht ohne Blut, das er für sich selbst und des Volkes Vergehungen darbringt, indem der heilige Geist dieses andeutet, daß der Weg zum Heiligtume noch nicht geoffenbart ist, so lange noch das vordere Zelt Bestand habe: welches ein Gleichnis für die gegenwärtige Zeit ist, während welcher Gaben und Opfer dargebracht werden, welche nicht vermögend sind dem Bewußtsein nach denjenigen zu vollenden, der den Dienst verrichtet, welche nur nebst Speisen und Getränken und mancherlei Waschungen, — und fleischlichen Satzungen bis zur Zeit der Verbesserung auferlegt sind. Christus aber trat auf als Hoherpriester der zukünftigen Güter, und ging durch ein größeres und vollkommneres Zelt, das nicht von Händen gemacht, (das ist, nicht von dieser Schöpfung) ist, auch nicht mittelst Blutes von Böcken und Kälbern, sondern mittelst seines eigenen Blutes ein für alle Mal in das Heiligtum ein, und erlangte eine ewige Erlösung. Denn wenn das Blut von Stieren und Böcken und die Asche einer Kuh, welche die Verunreinigten besprengt, heiligt zur (Herstellung der) äußerlichen Reinigung: wie vielmehr wird das Blut Christi, der durch den ewigen Geist sich selber fehllos Gott dargebracht hat, euer Bewußtsein reinigen von Toten Werken, um Gott, dem lebendigen, zu dienen. Und darum ist er einer neuen Bundes-Stiftung Mittler, damit durch (seinen) zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bunde erfolgten Tod die Berufenen des ewigen Erbes Verheißung empfingen. Denn wo eine Stiftung, da muß der Tod des Stiftenden gemeldet werden. Denn eine Stiftung ist bei Verstorbenen gültig, weil sie niemals Kraft hat, wenn der Stiftende lebt. Daher auch nicht der erste (Bund) ohne Blut eingeweiht worden ist. Denn nachdem jegliches zum Gesetze gehörige Gebot von Mose dem ganzen Volke verkündigt worden, nahm er das Blut der Kälber und Böcke mit Wasser und karmesinener Wolle und Ysop, und besprengte sowohl das Buch als das ganze Volk, indem er sagte: Das ist das Blut des Bundes, welchen Gott euch geboten hat. Aber auch das Zelt und alle Geräte des Gottesdienstes besprengte er gleichfalls mit Blut. Und beinahe wird alles mit Blut gereinigt nach dem Gesetze, und ohne Blutausgießen geschieht keine Vergebung. Es ist nun nötig, daß die Abbilder des himmlischen Heiligtums durch dergleichen gereinigt werden; die Himmlischen selbst aber durch bessere Opfer als dergleichen. Denn nicht in ein von Händen gemachtes Heiligtum, das Nachbild des wahren, ist Christus eingegangen, sondern in den Himmel selbst, um nun vor Gottes Angesichte zu unsrem Besten zu erscheinen; auch nicht, um sich selbst mehrmals zu opfern, gleichwie der Hohepriester jegliches Jahre in das Heiligtum eingeht mit fremdem Blute; denn sonst hätte er mehrmals leiden müssen seit Gründung der Welt; nun aber ist er Einmal am Ende der Welt zur Aufhebung der Sünde durch sein Opfer erschienen. Und wiefern es den Menschen beschieden ist Einmal zu sterben, und nach diesem das Gericht: also wird auch Christus, nachdem er sich Einmal dargebracht, um Vieler Sünden zu tragen, zum zweiten Mal ohne Sünde denen, die ihn erwarten, zum Heil erscheinen. Denn da das Gesetz (nur) den Schatten der zukünftigen Güter, nicht der wirklichen Dinge Ebenbild selbst hat: so kann es mit den, jegliches Jahre gleichen Opfern, die man immerfort darbringt, niemals die Hinzutretenden vollenden. Denn würde sonst nicht die Darbringung derselben aufgehört haben, weil die Opfernden, Einmal gereinigt, kein Bewußtsein mehr von Sünden gehabt hätten? Vielmehr (geschieht) durch selbige alljährlich eine Wiedererinnerung an Sünden. Denn es ist unmöglich, daß Blut von Rindern und Böcken Sünden hinwegnehme. Darum sagt er bei seinem Eintritte in die Welt: Opfer und Gaben hast du nicht gewollt, einen Leib aber hast du mir bereitet; an Brand- und Sündopfern hast du kein Gefallen. Da sprach ich: Sieh', ich bin gekommen (in der Buchrolle steht von mir geschrieben), um deinen Willen, o Gott, zu tun. Zuvor sagt er: Opfer und Gaben und Brand- und Sündopfer hast du nicht gewollt, noch Gefallen daran, (welche doch nach dem Gesetze dargebracht werden;) alsdann spricht er: Sieh', ich bin gekommen, — o Gott, deinen Willen zu tun. Er hebt also das Erstere auf, um das Zweite festzustellen. Und durch diesen Willen sind wir geheiligt mittelst der Darbringung des Leibes Jesu Christi ein für alle Mal. Und jeglicher Priester steht täglich im Dienste, und zwar die nämlichen Opfer mehrmals darbringend, welche doch nimmermehr Sünden hinwegzunehmen vermögen. Er aber, nachdem er Ein Opfer für Sünden dargebracht, hat sich für immer zur Rechten Gottes gesetzt, und wartet fortan bis daß seine Feinde zum Schemel seiner Füße gemacht werden. Denn mit Einem Opfer hat er für immer die so geheiligt werden, vollendet. Dies bezeugt uns aber auch der heilige Geist. Denn nachdem er vorher gesagt: Das ist der Bund, den ich mit ihnen schließen will nach selbigen Tagen, sagt der Herr: Ich lege meine Gesetze in ihr Herz, und in ihren Sinn schreibe ich sie; und ihrer Sünden und Ungerechtigkeiten will ich nicht mehr gedenken. Wo aber Vergebung dieser ist, da ist kein Opfer mehr für Sünde. Ermahnung zur Ausdauer und zum GlaubenDa wir nun, Brüder, Zuversicht auf den Eingang in das Heiligtum durch das Blut Jesu, den er uns eingeweiht als einen neuen zum Leben führenden Weg durch den Vorhang, das ist, durch sein Fleisch, und einen großen Hohenpriester über das Haus Gottes haben: so laßt uns hinzutreten mit aufrichtigem Herzen und völligem Glauben, die Herzen besprengt (und gereinigt) vom bösen Bewußtsein, und den Leib gewaschen mit reinem Wasser; laßt uns das Bekenntnis; der Hoffnung unwandelbar festhalten; (denn treu ist, der die Verheißung gegeben!) und laßt uns auf einander Acht haben, daß wir uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken, indem wir nicht verlassen unsre Versammlung, wie manche die Gewohnheit haben, sondern uns ermahnen; und das um so mehr, je mehr ihr den Tag (der Zukunft Christi) herannahen seht. Denn wenn wir vorsätzlich sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben: so ist kein Opfer mehr für Sünden zu gewärtigen, wohl aber eine furchtbare Erwartung des Gerichtes und eines Feuers Eifer, welches die Widersetzlichen verzehren wird. Wer das Gesetz Mose's übertreten hat, muß ohne Barmherzigkeit auf zweier oder dreier Zeugen Aussage sterben: wie viel schlimmere Strafe, meint ihr, wird der verdienen, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten, und das Blut des neuen Bundes, wodurch er geheiligt ist, für unheilig geachtet, und gegen den Geist der Gnade gefrevelt hat? Denn wir kennen ja den, der gesprochen: Mein ist die Rache, ich will vergelten, spricht der Herr; und abermal: Der Herr wird sein Volk richten, Schrecklich aber ist es in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen. Erinnert euch aber der vorigen Tage, da ihr nach eurer Erleuchtung vieler Leiden Kampf ausgehalten, indem ihr teils durch Schmach und Drangsal zur Schau gestellt, teils derer, die also wandelten, Mitgenossen wurdet. Denn ihr bewieset sowohl den Gefangenen Mitgefühl, als ihr den Raub eurer Habe aufnahmt mit Freuden, wohl wissend, daß ihr für euch eine bessere Habe im Himmel und eine bleibende besitzt. So werft nun eure Zuversicht nicht weg, welche eine große Belohnung mit sich führt! Denn Standhaftigkeit ist euch vonnöten, damit ihr durch Erfüllung des Willens Gottes die Verheißung davon tragt. Denn noch ein klein wenig, so wird, der da kommen soll, kommen, und nicht zaudern. Und der Gerechte wird durch (seinen) Glauben leben; wenn aber (jemand) zurückweicht, so hat meine Seele keinen Gefallen an ihm. Wir aber sind nicht von denen, die zurückweichen zu ihrem Verderben, sondern von denen, die da glauben zum Gewinne ihres Lebens. Die Natur des Glaubens erläutert durch BeispieleGlaube aber ist Zuversicht des, was man hofft, Überzeugung von Dingen, die man nicht sieht. In diesem nämlich haben die Alten Zeugnis erhalten. Durch Glauben erkennen wir, daß die Welt durch Gottes Wort bereitet worden, so daß nicht aus dem Erscheinenden das Sichtbare geworden ist. Durch Glauben brachte Abel Gott ein vorzüglicheres Opfer dar als Kain; durch ihn erhielt er das Zeugnis eines Gerechten, indem Gott wegen seiner Gabe (für ihn) zeugte; und durch denselben redet er noch nach seinem Tode. Durch Glauben ward Henoch entrückt, so daß er den Tod nicht sah, und ward nicht mehr gefunden, weil ihn Gott entrückt. Denn vor seiner Wegnahme erhielt er das Zeugnis, daß er Gott gefallen habe. Ohne Glauben aber ist es unmöglich wohlzugefallen; denn glauben muß, wer zu Gott hinzutritt, daß er ist, und denen, die ihn suchen, Vergelter wird. Durch Glauben bereitete Noah in Folge einer göttlichen Weisung wegen dessen, was man noch nicht sah, in Gottesfurcht einen Kasten zur Rettung seines Hauses; durch ihn verurteilte er die (ungläubige) Welt, und ward der Gerechtigkeit durch Glauben teilhaftig. Durch Glauben gehorchte Abraham, als er berufen ward, daß er auszog in den Wohnort, den er zum Eigentum erhalten sollte; und er zog aus, ohne zu wissen, wohin er käme. Durch Glauben hielt er sich auf im Lande der Verheißung, als einem fremden, und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Teilnehmern derselben Verheißung. Denn er harrte auf die, die (rechten) Grundfesten habende Stadt, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist. Durch Glauben erhielt auch selbst Sara das Vermögen zur Gründung des Geschlechts, und trotz ihrem Alter — gebar sie, weil sie den für wahrhaft hielt, der es verheißen hatte. Darum sind auch von Einem, und zwar einem Abgestorbenen, entsprungen wie die Sterne des Himmels an Menge und wie der Sand am Ufer des Meeres, der nicht zu zählen, Im Glauben starben alle diese, ohne die Verheißung empfangen zu haben, sondern sie schaueten sie (bloß) von ferne, — waren davon überzeugt, begrüßten sie froh, und bekannten, daß sie Fremdlinge und Beisassen auf Erden wären. Denn die so sprechen, geben zu verstehen, daß sie nach einem Vaterlande trachten. Und wenn sie jenes gedächten, aus welchem sie ausgezogen, so hätten sie ja Zeit gehabt wieder umzukehren. Nun aber sehnen sie sich nach einem besseren, das ist, dem himmlischen. Darum schämet sich Gott ihrer nicht sich ihren Gott nennen zu lassen; denn er hat ihnen eine Stadt bereitet. Durch Glauben hat Abraham, da er versucht ward, den Isaak dargebracht; und den Eingebornen brachte er dar, er, der die Verheißungen angenommen hatte, zu welchem gesagt war: In Isaak soll der Same genannt werden, indem er bedachte, daß auch von den Toten Gott zu erwecken vermöge, von wannen er ihn auch gleichnisweise davon trug. Durch Glauben segnete in Betreff der Zukunft Isaak den Jakob und Esau. Durch Glauben segnete Jakob sterbend einen jeglichen der Söhne Josephs, und betete an auf der Spitze seines Stabes. Durch Glauben gedachte Joseph bei seinem Ende des Auszugs der Söhne Israels, und gab Befehl wegen seiner Gebeine. Durch Glauben ward Mose nach seiner Geburt von seinen Eltern drei Monde verborgen, weil sie sahen, daß das Kind schön sei, und fürchteten sich nicht vor des Königs Gebot. Durch Glauben verschmähte Mose, als er groß geworden, Sohn der Tochter Pharao's zu heißen, und zog es lieber vor mit dem Volke Gottes Ungemach zu leiden, als einen vorübergehenden Genuß der Sünde zu haben, indem er die Schmach Christi für größeren Reichtum als Ägyptens Schätze achtete; denn er blickte hin auf die Vergeltung. Durch Glauben verließ er Ägypten, ohne des Königs Grimm zu fürchten; denn er hielt fest aus, als ob er den Unsichtbaren sähe. Durch Glauben hat er das Passah veranstaltet und das Ansprengen des Blutes, damit der Würger der Erstgeburt sie nicht antastete. Durch Glauben gingen sie durchs rote Meer wie über trockenes Land; die Ägypter aber, welche dasselbe versuchten, wurden verschlungen. Durch Glauben fielen die Mauern von Jericho, nachdem sie sieben Tage umzogen worden. Durch Glauben kam die Hure Rahab nicht mit den Ungläubigen um, da sie die Kundschafter friedlich aufgenommen hatte. Und was soll ich mehr sagen? Die Zeit würde mir fehlen, wenn ich erzählen wollte von Gideon, Barak und Simson, von Jephthah, David und Samuel und den Propheten, welche kraft des Glaubens Königreiche bezwangen, Gerechtigkeit übten, Verheißungen erlangten, der Löwen Rachen verstopften, des Feuers Kraft auslöschten, der Schärfe des Schwertes entrannen, von Krankheiten genasen, Helden wurden im Streite, feindliche Heere in die Flucht schlugen. Weiber erhielten durch Auferstehung ihre Toten wieder; andere aber wurden gefoltert, und nahmen die Befreiung nicht an, um einer besseren Auferstehung teilhaftig zu werden; noch andere erfuhren Spott und Geißelung, dazu Banden und Gefängnis, wurden gesteinigt, zersägt, — versucht, starben durch den Tod des Schwertes; gingen umher in Schafpelzen, in Ziegenfellen, Mangel, Trübsal und Ungemach erduldend, (ihrer war die Welt nicht wert!) umherirrend in Wüsten und Gebirgen und Höhlen und Klüften der Erde. Und alle diese, die durch den Glauben Zeugnis erhielten, trugen die Verheißung nicht davon, indem Gott für uns etwas Besseres vorher versehen hatte, auf daß sie nicht ohne uns zur Vollendung gelangen sollten. Ermahnung, diesen Mustern nachzustreben und sich aller christlichen Tugenden zu befleißigen. SchlußDerohalben laßt auch uns, da wir einen solchen Haufen von Zeugen um uns haben, abwerfen jegliche Beschwernis und die uns leicht umstellende Sünde, und mit Standhaftigkeit den uns angewiesenen Kampf bestehen, indem wir Hinblicken auf Jesum, den Anfänger und Vollender des Glaubens, der um der ihm bestimmten Freude willen das Kreuz erduldete, der Schmach nicht achtend, und so sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt hat. Betrachtet nämlich ihn, der so viel Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldet hat, damit ihr nicht ermattet, in eurem Gemüte nachlassend. Noch habt ihr nicht bis aufs Blut widerstanden im Kampfe wider die Sünde; und doch habt ihr vergessen des Zuspruchs, der mit euch, als Kindern, redet: Mein Sohn, verschmähe nicht die Züchtigung des Herrn, und verzage nicht, wenn du von ihm gestraft wirst; denn, wen der Herr lieb hat, den züchtigt er, und geißelt jeglichen Sohn, an dem er Wohlgefallen hat. Wenn ihr Züchtigung erduldet, so beweist sich Gott gegen euch wie Kinder; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? Wenn ihr aber ohne Züchtigung bleibt, welcher alle teilhaftig geworden, so seid ihr ja Bastarte und keine Söhne. Und dann, unsre fleischlichen Väter hatten wir zu Züchtigern, und scheueten sie, und wollten uns nicht vielmehr dem Vater der Geister unterwerfen, damit wir leben? Jene züchtigten uns für wenige Tage, nach ihrem Gutdünken; diese aber zum Frommen, damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden. Jede Züchtigung aber scheint für die Gegenwart nicht erfreulich, sondern betrübend zu sein; hinterher aber gewährt sie denen, die dadurch geübt worden, die friedensreiche Frucht der Gerechtigkeit. Darum richtet die losen Hände und die ermatteten Kniee, und wandelt im geraden Gleise mit euren Füßen einher, damit das Lahme nicht verrenkt, sondern vielmehr geheilt werde! Strebt nach Frieden mit jedermann und nach der Heiligkeit, ohne welche niemand den Herrn schauen wird, indem ihr zuseht, daß nicht jemand hinter der Gnade Gottes zurückbleibend, daß nicht eine Wurzel der Bitterkeit aufwachsend Unruhe stifte, und durch sie viele vergiftet werden; daß nicht jemand ein Hurer oder ein Ruchloser sei wie Esau, der um ein einziges Essen sein Erstgeburtsrecht verkaufte. Denn ihr wißt, daß er auch hernach, als er den Segen zu ererben wünschte, verworfen ward; denn für Buße fand er keine Statt, wiewohl er mit Tränen darnach trachtete. Denn nicht seid ihr hinzugetreten zu einem berührbaren, in Feuer brennenden Berge und Gewölk und Dunkel und Wetter und Posaunenhall und Erschallen vom Reden, deren Hörer sich weigerten, daß weiter zu ihnen geredet wurde: denn sie konnten nicht ertragen das Verbot: Und so auch ein Tier den Berg berührt, so soll es gesteinigt — oder mit Geschoß erlegt werden; und, so schrecklich war die Erscheinung, Mose sprach: Mir bangt, und ich zittere; sondern ihr seid hinzugetreten zu dem Berge Zion und der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem und den Myriaden, der Engel Versammlung und der Gemeinde der Erstgebornen, die im Himmel aufgeschrieben sind, und Gott, dem Richter aller, und den Geistern der vollendeten Gerechten und den Mittler eines neuen Bundes, Jesu, und dem Blute der Besprengung, das besser redet als Abel. Sehet zu, daß ihr nicht den verweigert, der (zu euch) redet. Denn wenn jene (der Strafe) nicht entflohen, die den verweigerten, der auf Erden seine Gebote erließ: so viel weniger wir, wenn wir den vom Himmel (Redenden) verschmähen. Seine Stimme bewegte damals die Erde; jetzt aber hat er verheißen, und gesagt: Noch einmal erschüttere ich nicht allein die Erde, sondern auch den Himmel. Dieses „noch einmal" aber deutet die Veränderung des Erschütterten, als etwas Gemachten, an, damit das Nichterschütterte bleibe. Darum, da wir ein unerschütterliches Reich empfangen, laßt uns eine Dankbarkeit beweisen, wodurch wir Gott auf eine wohlgefällige Weise dienen mit Ehrfurcht und Frömmigkeit! Denn auch unser Gott ist ein verzehrendes Feuer. Die Bruderliebe bleibe (unter euch). Der Gastfreundschaft vergeßt nicht; denn durch sie haben manche, ohne ihr Wissen, Engel beherbergt. Gedenkt der Gefangenen, als Mitgefangene; der Gemißhandelten, als selbst auch noch im Leibe befindlich. In Ehren gehalten sei die Ehe in allen Stücken, und das Ehebtt unbefleckt. Hurer und Ehebrecher aber wird Gott richten. Frei von Geldgeiz sei eure Sinnesart. Seid zufrieden mit dem, was ihr habt; denn Er hat gesagt: Ich will mich dir nicht entziehen, noch dich verlassen. Also können wir getrost sagen: Der Herr ist mein Helfer, und ich will mich nicht fürchten: was sollte ein Mensch mir tun? Gedenkt eurer Führer, welche euch das Wort Gottes verkündigt haben! Schauet hin auf den Ausgang ihres Wandels und ahmt ihren Glauben nach! Jesus Christus ist gestern und heute derselbe, und auch in Ewigkeit. Von mancherlei und fremden Lehren laßt euch nicht fortreißen; denn es ist gut, daß das Herz durch die Gnade sich festige, nicht durch Speisen, wovon die, so damit umgegangen, keinen Nutzen gehabt haben. Wir haben einen Altar, wovon die nicht essen dürfen, welche der Hütte dienen. Denn von welchen Tieren das Blut für die Sünde durch den Hohenpriester ins Heiligtum gebracht wird, deren Körper werden verbrannt draußen vor dem Lager, Daher auch Jesus, um durch sein Blut das Volk zu heiligen, draußen vor dem Tore gelitten hat. So laßt uns nun zu ihm hinausgehen vor das Lager, seine Schmach tragend! Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern nach der zukünftigen trachten wir. Durch ihn nun laßt uns Gott stets ein Lobopfer darbringen, das ist, die Frucht der seinen Namen preisenden Lippen. Wohlzutun aber und mitzuteilen vergeßt nicht; denn an solchen Opfern hat Gott Wohlgefallen. Gehorcht euren Führern und folgt ihnen; denn sie wachen über eure Seelen, als die einst Rechenschaft geben sollen, damit sie dies mit Freuden tun und nicht mit Seufzen; denn unersprießlich ist euch solches. Betet für mich; denn ich bin mir sicher bewußt ein gutes Gewissen zu haben, da ich mich bestrebe in allen Stücken einen guten Wandel zu führen; ich bitte euch aber um so mehr dies zu tun, damit ich euch eher wiedergeben werde. Der Gott des Friedens aber, der, von den Toten zurückgeführt den großen Hirten der Schafe durch das Blut des ewigen Bundes, unsren Herrn Jesum, mache euch fertig in jedem guten Werke, daß ihr seinen Willen tuet, und wirke in euch, was ihm wohlgefällig ist, durch Jesum Christum, welchem die Ehre in alle Ewigkeit! Amen. Ich bitte euch aber, Brüder, leiht dem Worte des Zuspruchs Gehör; ich habe euch ja in der Kürze geschrieben. Wißt, daß der Bruder Timotheus losgegeben ist: mit ihm, wenn er bald kommt, will ich euch sehen. Grüßt alle eure Führer und alle Heiligen. Es grüßen euch die aus Italien. Die Gnade sei mit euch allen! Amen. Ermahnung zur Geduld in Prüfungen, und zum tätigen GottesdienstJakobus, Gottes und des Herrn Jesu Christi Knecht, den zwölf Stämmen in der Zerstreuung seinen Gruß. Für lauter Freude achtet es, meine Bruder, wenn ihr in mancherlei Versuchungen gefallen seid, indem ihr erkennt, daß die Prüfung eures Glaubens Standhaftigkeit bewirkt. Die Standhaftigkeit aber habe bei sich vollkommenes Werk, auf daß ihr vollkommen und vollendet seid, und nichts an euch mangele. Wenn aber jemand unter euch Weisheit ermangelt, so erbitte er sie von Gott, der allen willig gibt, und niemandem aufrückt; und sie wird ihm gegeben werden. Er bitte aber im Glauben, ohne zu zweifeln; denn der Zweifler gleicht der Meereswoge, die vom Winde bewegt und umhergetrieben wird. Ein solcher Mensch wähne doch ja nicht, daß er etwas vom Herrn empfangen werde. Ein wankelmütiger Mensch ist unstet auf allen seinen Wegen. Es rühme sich aber der niedrige Bruder seiner Hoheit, und der Reiche seiner Niedrigkeit; denn wie eine Blume des Grases wird er vergehen. Denn die Sonne ging auf mit der Glut, und dörrte das Gras, und seine Blume fiel ab, und die Zierde seines Ansehens verschwand: also wird auch der Reiche in seinem Wandel verwelken. Heil dem Manne, welcher Versuchung besteht! Denn wenn er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche der Herr denen, die ihn lieben, verheißen hat. Niemand sage, wenn er (zum Bösen) versucht wird: Ich werde von Gott versucht! Denn Gott ist unversuchbar zum Bösen, versucht aber auch niemanden. Ein jeglicher wird vielmehr versucht, indem er von seiner eigenen Lust fortgezogen und angelockt wird. Wenn alsdann die Lust empfangen hat, so gebiert sie Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert Tod. Laßt euch nicht irre führen, meine geliebten Brüder! Jegliche gute Gabe und jegliches vollkommene Geschenk kommt von oben herab, vom Vater der Lichter, bei welchem keine Veränderung, noch eines Wechsels Beschattung ist. Nach seinem (gnädigen) Willen hat er uns durch das Wort der Wahrheit gezeugt, damit wir gleichsam die Erstlinge seiner Geschöpfe wären. Daher, meine lieben Brüder, sei jeglicher Mensch schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorne. Denn eines Menschen Zorn bewirkt nicht Gerechtigkeit vor Gott. Darum legt ab jeglichen Schmutz und Auswuchs von Bosheit, und in Sanftmut nehmt (mehr und mehr) auf das (euch) eingepflanzte Wort, welches eure Seelen retten kann. Werdet aber Täter des Wortes, und nicht bloß Hörer, die sich selbst betrügen. Denn wenn jemand Hörer des Wortes ist und nicht Täter, ein solcher gleicht einem Manne, der sein angebornes Angesicht im Spiegel beschauet. Denn er beschauete sich, und ging hinweg, und vergaß alsbald wie er aussah. Wer aber in das vollkommene Gesetz der Freiheit hineingeblickt, und dabei beharrt hat, ein solcher, der nicht ein vergeßlicher Hörer, sondern ein Täter des Werks geworden ist, ein solcher wird selig in seinem Tun sein. Wenn jemand — unter euch sich dünkt ein Gottesfürchtiger zu sein, und seine Zunge nicht im Zaume hält, sondern sein Herz täuscht, dessen Gottesfurcht ist eitel. Eine reine und unbefleckte Gottesfurcht vor Gott, dem Vater, ist die: für Waisen und Witwen in ihrer Not sorgen, sich unbefleckt von der Welt bewahren. Gegen Parteilichkeit und einen tatlosen GlaubenMeine Brüder, habt doch nicht bei Ansehen der Person den Glauben an unsren Herrn der Herrlichkeit, Jesum Christum. Denn wenn in eure Versammlung ein goldberingter Mann in prächtiger Kleidung eintritt, es tritt aber auch ein Armer in schmutziger Kleidung ein; und ihr blickt auf den, der das prächtige Kleid trägt, und sprechet zu ihm: Setze dich hier bequem! und zu dem Armen sprecht ihr: Du tritt dort hin, oder setze dich hier unter meinen Fußschemel! — habt ihr dann nicht bei euch selbst gezweifelt, und seid Richter von schlechten Gedanken geworden? Hört, meine geliebten Brüder! Hat Gott nicht die Armen der Welt auserwählt, als reich an Glauben und Erben des Reiches, das er denen, die ihn lieben, verheißen hat? Ihr aber habt den Armen verachtet! Sind es nicht die Reichen, die euch gewalttätig behandeln, und euch vor Gericht ziehen? Lästern sie nicht den schönen Namen, wonach ihr genannt seid? Wenn ihr jedoch das königliche Gesetz der Schrift erfüllt: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst, so tut ihr recht; wenn ihr aber die Person anseht, so übt ihr Sünde, und werdet vom Gesetze als Übertreter überführt. Denn wer das ganze Gesetz hielte, aber wider eins verstieße, ist aller schuldig geworden. Denn der gesagt hat: Du sollst nicht ehebrechen, hat auch gesagt: Du sollst nicht töten. Wenn du nun nicht ehebrichst, tötest aber, so bist du Übertreter des Gesetzes geworden. Also redet und also handelt, als die durch das Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollen. Denn das Gericht ist unbarmherzig gegen den, der nicht Barmherzigkeit geübt hat; — aber Liebe besteht freudig vor Gericht. Was nützt es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, aber keine Werke hat? Es kann doch nicht der Glaube ihn selig machen? Wenn nun ein Bruder oder eine Schwester nackt und bloß wäre, und Mangel an der täglichen Nahrung litte, und jemand unter euch spräche zu ihnen: geht in Frieden, wärmt und sättigt euch! ihr gäbt ihnen aber nicht, was zur Leibesnotdurft gehört: was nützte das? Also ist auch der Glaube, wenn er keine Werke hat, an und für sich tot. Aber (einem solchen) wird jemand sagen: Du hast Glauben, ich aber habe Werke: beweise mir deinen Glauben ohne deine Werke! ich aber will dir aus meinen Werken meinen Glauben beweisen. Du glaubst, daß Gott Einer ist: du tust wohl daran; auch die bösen Geister glauben und schaudern. Willst du aber wissen, leerer Mensch, daß der Glaube ohne Werke tot ist? Wurde nicht Abraham, unser Vater, durch Werke gerechtfertigt, da er Isaak, seinen Sohn, auf den Opferaltar darbrachte? Siehst du, daß der Glaube zu seinen Werken mitwirkte, und durch die Werke der Glaube vollkommen ward? Und so ward die Schrift erfüllt, welche sagt: Abraham aber glaubte Gott, und es ward ihm zur Gerechtigkeit gerechnet, und er ward Freund Gottes genannt. Ihr seht — also, daß durch Werke der Mensch gerechtfertigt wird, und nicht durch Glauben allein. Gleicherweise aber auch wurde nicht die Hure Rahab durch Werke gerechtfertigt, da sie die Kundschafter aufgenommen, und auf einem anderen Wege fortgebracht? Denn gleichwie der Leib ohne Geist tot ist, also ist auch der Glaube ohne Werke tot. Warnung vor dem hinzudrängen zum lehren und dem Mißbrauche der ZungeWerdet nicht viele Lehrer, meine Brüder, da ihr ja wißt, daß wir (als solche) ein strengeres Gericht erfahren werden. Denn mannigfaltig fehlen wir alle: wer in Rede nicht fehlt, der ist ein vollkommener Mann, fähig auch den ganzen Leib im Zaume zu halten. Siehe, den Pferden legen wir die Zäume in den Mund, damit sie uns gehorchen, und lenken ihren ganzen Leib. Siehe, auch die Schiffe, die so groß und von heftigen Winden umhergetrieben sind, werden von einem sehr kleinen Steuer gelenkt, wohin irgend die Absicht des Lenkenden will. Also ist auch die Zunge ein kleines Glied, und tut groß. Siehe, ein kleines Feuer, welch einen großen Wald zündet es an! Auch die Zunge ist ein Feuer, diese Welt der Ungerechtigkeit. Also erweist sich die Zunge unter unsren Gliedern, sie, die den ganzen Leib befleckt, und in Brand setzt das Rad des Lebens, und selbst von der Hölle in Brand gesetzt wird. Denn jegliche Natur der wilden Tiere und Vögel, der Gewürme und Seetiere wird gezähmt und ist gezähmt worden durch die menschliche Natur; die Zunge aber kann kein Mensch zähmen; ein unbezwingbares Übel, voll tötlichen Giftes! Mit ihr loben wir Gott, den Vater, und mit ihr fluchen wir den Menschen, die nach dem Bilde Gottes geschaffen sind; aus demselben Munde geht hervor Segen und Fluch. Das, meine Brüder, sollte nicht also geschehen! Es sprudelt doch nicht die Quelle aus derselben Öffnung das süße und das bittere? Es kann doch nicht, meine Brüder, ein Feigenbaum Oliven, oder ein Weinstock Feigen tragen? auch (kann) nicht salziges süßes Wasser geben. Wer ist weise und verständig unter euch? Er beweist durch den guten Wandel seine Werke in Sanftmut der Weisheit. Wenn ihr aber bittern Eifer und Streitsucht in eurem Herzen hegt: so rühmt euch nicht und lügt gegen die Wahrheit. Das ist nicht die Weisheit, die von oben herabkommt, sondern eine irdische, sinnliche, teuflische. Denn wo Eifer und Streitsucht, da ist Unordnung und alles Böse. Die Weisheit von oben herab aber ist aufs erste rein, sodann friedsam, mild, folgsam, voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unzweifelhaft — und ungeheuchelt. Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird in Friede gesäet denen, die Frieden halten. Gegen Streitsucht, für Friedfertigkeit, Sanftmut und DemutWoher (kommt) Krieg und woher Streit unter euch? Nicht daher, aus euren Begierden, die da streiten in euren Gliedern? Ihr begehrt, und habt nicht; mordet und eifert, und könnt nicht erlangen; streitet und kriegt, habt — aber nicht, weil ihr nicht bittet. Ihr bittet, und empfangt nicht, weil ihr übel bittet, damit ihr es in euren Begierden vergeuden könnt. Ihr Ehebrecher und Ehebrecherinnen, wißt ihr nicht, daß der Welt Freundschaft Gottes Feindschaft ist? Wer nun der Welt Freund sein will, der wird Gottes Feind. Oder meint ihr, daß die Schrift umsonst sagt: Eifersüchtig begehrt (uns) der (göttliche) Geist, der in uns Wohnung genommen; gibt aber (desto) größere Gnade? Darum sagt sie: Gott widersteht den Hoffärtigen, den Demütigen aber gibt er Gnade, Unterwerft euch nun Gott, widersteht dem Teufel, so wird er von euch fliehen. Naht euch Gott, so wird er sich euch nahen. Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt die Herzen, ihr Wankelmütigen! Fühlt euer Elend, und trauert und weint; euer Lachen verkehre sich in Weinen, und eure Freude in Niedergeschlagenheit! Demütiget euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen! Verunglimpft einander nicht, Brüder! Wer seinen Bruder verunglimpft, und seinen Bruder richtet, der verunglimpft das Gesetz und richtet das Gesetz. Wenn du aber das Gesetz richtest, so bist du nicht Täter des Gesetzes, sondern Richter. Einer ist der Gesetzgeber und Richter, der da vermag zu retten und zu verderben. Du aber wer bist du, der du den anderen richtest? Wohlan nun, ihr, die ihr sagt: Heute oder morgen wollen wir in die und die Stadt reisen, und daselbst ein Jahre zubringen, und Handel treiben und gewinnen. die ihr nicht wißt, was morgen sein wird; (denn was ist euer Leben? ein Dunst ist es ja, der eine kleine Zeit erscheinet, und dann verschwindet.) anstatt zusagen: So der Herr will, und wir leben, wollen auch wir das oder jenes tun. Nun aber rühmt ihr euch in euren Prahlereien. Alles solches Rühmen ist böse. Wer nun weiß Gutes zu tun, und tut es nicht, dem ist es Sünde. Warnung der Unterdrücker; Ermahnung zur Geduld u.a.m.Wohlan nun, ihr Reichen, weint und heult über euer Elend, das über euch kommen wird! Euer Reichtum ist verwest, und eure Kleider sind mottenfräßig geworden. Euer Gold und Silber ist verrostet, und ihr Rost wird ein Zeugnis wider euch sein, und euer Fleisch fressen wie Feuer. Ihr habt euch Schätze gesammelt in den letzten Tagen. Siehe, der Lohn der Arbeiter, die eure Felder gemäht haben, von euch vorenthalten, schreiet, und die Klagen der Schnitter sind vor die Ohren des Herrn Zebaoth gekommen. Ihr habt geschwelgt auf Erden, und in Wollust gelebt, habt eure Herzen gemästet wie am Schlachttage. Verurteilt, getötet habt ihr den Gerechten: er widersteht euch nicht. So seid nun geduldig, Brüder, bis zur Zukunft des Herrn! Siehe, der Ackersmann harrt der köstlichen Frucht der Erde, sich geduldend ihretwegen, bis daß sie Früh- und Spätregen empfangen. Seid auch ihr geduldig, stärkt eure Herzen! denn die Zukunft des Herrn ist nahe. Seufzt nicht wider einander, Brüder, damit ihr nicht gerichtet werdet! Siehe, der Richter steht vor der Türe. Nehmt zum Vorbilde, meine Brüder, des Leidens und der Geduld die Propheten, welche im Namen des Herrn geredet haben! Siehe, wir preisen selig die standhaften Dulder. Von der Standhaftigkeit Hiobs habt ihr gehört, und das Ende seiner Leiden vom Herrn wißt ihr; denn barmherzig ist der Herr und mitleidig. Vor allen Dingen aber, meine Brüder, schwört nicht, weder bei dem Himmel, noch bei der Erde, noch sonst einen Eid; wohl aber sei euer Ja Ja und euer Nein Nein, damit ihr nicht unter das Gericht fallt. Leidet jemand unter euch, so bete er; ist jemand gutes Mutes, so singe er Loblieder. Ist jemand krank unter euch, so rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich, und diese mögen über ihn beten, und ihn mit Öl salben im Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden begangen hat, so wird ihm vergeben werden. Bekennt einander die Vergehungen, und betet für einander, damit ihr geheilt werdet! Viel vermag das kräftige Gebet eines Gerechten. Elia war ein Mensch, uns gleichgeartet; und ernstlich betete er, daß es nicht regnen sollte; und es regnete nicht auf der Erde drei Jahre und sechs Monde. Und wiederum betete er, und der Himmel gab Regen, und die Erde trieb ihre Frucht hervor. Brüder, wenn jemand unter euch von der Wahrheit abgeirrt ist, und ihn jemand zurückgeführt hat: so wisse er, daß, wer einen Sünder von seinem Irrwege zurückführt, der wird eine Seele vom Tode erretten, und eine Menge von Sünden bedecken. Erinnerung an die christliche Berufung; Ermahnung zu einem sittlichen LebenswandelPetrus, Apostel Jesu Christi, den Fremdlingen in der Zerstreuung in Pontus, Galatien, Kappadozien, Asien und Bithynien, auserwählt nach dem Ratschlusse Gottes, des Vaters, in Heiligung des Geistes, zum Gehorsam und zur Besprengung mit dem Blute Jesu Christi: Gnade euch und Heil in Fülle! Gepriesen sei Gott, der Vater unsres Herrn Jesu Christi, der, nach seiner großen Barmherzigkeit, uns wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi, zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, welches im Himmel aufbewahrt ist für euch, die ihr durch Gottes Macht mittelst des Glaubens erhalten werdet für eine Seligkeit, welche bestimmt ist offenbart zu werden in der letzten Zeit; worüber ihr frohlockt, obgleich jetzt eine kleine Zeit (wenn's sein soll) betrübt durch mancherlei Versuchungen, auf daß die Bewährung eures Glaubens viel köstlicher als das vergängliche, doch durch Feuer bewährte Gold erfunden werde zu Lob und Preis und Herrlichkeit, bei der Erscheinung Jesu Christi; welchen ihr, ohne ihn zu kennen, liebt, an welchen ihr, ohne ihn jetzt zu sehen, doch glaubt, und frohlockt mit unaussprechlicher und verherrlichter Freude, indem ihr davontragt das Ziel eures Glaubens, Seelenseligkeit — über welche Seligkeit nachsuchten und nachforschten die Propheten, die von der euch bestimmten Gnade weissagten, forschend, auf welche und welcherlei Zeit hindeute der ihnen einwohnende Geist Christi, welcher die Christo bevorstehenden Leiden und die darauf folgende Herrlichkeit vorausbezeugte; welchen geoffenbart ward, daß sie dasselbe nicht sich selbst, sondern euch darreichten, was euch jetzt verkündet worden durch die, so durch den vom Himmel herabgesandten heiligen Geist euch das Evangelium gepredigt haben, in was die Engel hineinzublicken verlangen. Darum umgürtet die Lenden eures Gemütes, seid nüchtern, und setzt völlig eure Hoffnung auf die Gnade, die euch in der Erscheinung Jesu Christi gebracht wird. Als Kinder des Gehorsams stellt euch nicht gleich den ehemaligen in eurer Unwissenheit (gepflegten) Lüsten; sondern nach dem Vorbilde des Heiligen, der euch berufen, werdet selbst auch im ganzen Wandel heilig. Denn es steht geschrieben: Ihr sollt heilig sein; denn ich bin heilig, Und wenn ihr Vater nennt den, der ohne Ansehen der Person nach eines jeglichen Werke richtet, so wandelt in Furcht die Zeit eurer Wallfahrt, indem ihr ja wißt, daß ihr nicht mit vergänglichen (Dingen,) Silber oder Gold, erlöst seid von eurem eiteln, von den Vätern ererbten Wandel, sondern mit dem teuern Blute Christi, als eines unbefleckten und fehllosen Lammes, der vorherbestimmt war vor Gründung der Welt, und erschien in den letzten Zeiten um euretwillen, die ihr durch ihn an Gott glaubt, der ihn von den Toten auferweckt und ihm Herrlichkeit verliehen hat, so daß euer Glaube auch Hoffnung zu Gott ist. Heiligt eure Seelen im Gehorsam gegen die Wahrheit durch den Geist zur ungeheuchelten Bruderliebe, und so liebt einander aus reinem Herzen inniglich, als solche, die wiedergeboren sind nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, durch das lebendige und — in Ewigkeit bleibende Wort Gottes. Denn alles Fleisch ist wie Gras, und alle Herrlichkeit desselben wie die Blume des Grases. Das Gras ist verdorrt und seine Blume abgefallen; aber das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit. Das ist aber das Wort, welches euch verkündigt worden. So leget nun ab alle Bosheit und allen Trug und Heuchelei und Neid und alle Verleumdung, und, als neugeborne Kinder, verlangt nach der vernünftigen unverfälschten Milch, auf daß ihr dadurch wachst zur Seligkeit, wenn ihr anders geschmeckt habt, daß gütig der Herr ist. Zu ihm hinzutretend, als einem lebendigen Steine, der zwar von Menschen verworfen, bei Gott aber auserwählt und geehrt ist, werdet auch ihr als lebendige Steine gebauet ein geistlicher Tempel, ein heiliges Priestertum, um geistliche Opfer darzubringen, Gott wohlgefällig durch Jesum Christum! Denn es heißt ja in der Schrift: Sieh', ich lege auf Zion einen Grundstein, einen auserwählten, geehrten; und wer darauf vertrauet, wird nicht zu Schanden werden, Euch nun, die ihr glaubt, ist die Herrlichkeit; den Ungehorsamen aber (zum Trotz) ist der Stein, den die Bauleute verworfen haben, zum Ecksteine geworden, und ein Stein des Anstoßes und ein Fels des Strauchelns: sie stoßen an, weil sie dem Worte ungehorsam sind, wozu sie auch bestimmt sind; ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, das königliche Priestertum, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden desjenigen verkündigt, der euch aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Lichte berufen hat: ihr ehedem kein Volk, nun aber Gottes Volk; ihr Nicht-Begnadigte, nun aber Begnadigte. Erinnerung an besondere PflichtenGeliebte, ich ermahne euch, als Fremdlinge und Pilger, euch zu enthalten der fleischlichen Lüste, welche wider die Seele streiten, und euren Wandel unter den Heiden gut zu führen, auf daß sie, weil sie euch als Übeltäter verleumden, um der guten Werke willen, sie (richtiger) ansehend, Gott preisen am Tage der Heimsuchung. So seid nun untertan jeglichem menschlichen Geschöpfe, um des Herrn willen: sei es dem Kaiser, der die höchste Gewalt hat, sei es den Statthaltern, als welche von ihm ausgesandt sind zur Bestrafung der Übeltuenden und zum Lobe der Gutestuenden. Denn das ist der Wille Gottes, daß ihr durch Gutestun die Unwissenheit der unverständigen Menschen zum Schweigen bringt: als Freie, und zwar die nicht zum Deckmantel der Bosheit die Freiheit brauchen, sondern als Knechte Gottes. Erzeigt jedermann Achtung; liebt die Brüderschaft; fürchtet Gott; ehrt den Kaiser! Ihr Knechte, seid mit aller Furcht euren Herren untertan, nicht allein den gütigen und gelinden, sondern auch den ungeschlachten. Denn das ist Gnade, wenn jemand aus Gewissenhaftigkeit gegen Gott Trübsal erträgt, ungerecht leidend. Denn was wäre das für ein Ruhm, wenn ihr sündigend und dafür gezüchtigt duldetet? Aber wenn ihr Gutes tuend und (dennoch) leidend duldet, das ist Gnade bei Gott. Denn dazu seid ihr berufen. Denn auch Christus hat ja für euch gelitten, und euch ein Vorbild gelassen, auf daß ihr seinen Fußtapfen nachfolgt: er, der keine Sünde begangen, und in dessen Munde kein Trug gefunden worden; der gescholten, nicht wieder schalt, unter Leiden nicht drohte, wohl aber sich dem überließ, der gerecht richtet; der unsre Sünden selbst an seinem Leibe ans Holz hinauf trug, damit wir, den Sünden abgeschieden, der Gerechtigkeit lebten; durch dessen Wunden ihr geheilt seid. Denn ihr wart wie irrende Schafe; aber ihr seid nun zurückgekehrt zum Hirten und Aufseher eurer Seelen. Gleicherweise ihr, Weiber, seid euren Männern untertan, damit auch diejenigen, welche dem Worte ungehorsam sind, durch den Wandel der Weiber, ohne Belehrung, gewonnen werden, wenn sie euren in Gottesfurcht heiligen Wandel angesehen haben. Euer Schmuck sei nicht der äußerliche, bestehend in Haarflechten, und goldenem Geschmeide oder Kleider-Anzug, sondern der verborgene Mensch des Herzens, in der Unvergänglichkeit des sanften und stillen Sinnes, der vor Gott köstlich ist. Denn also schmückten sich auch vormals die heiligen Weiber, die ihre Hoffnung auf Gott setzten, und ihren Männern untertan waren: wie Sara Abraham gehorsam war, und ihn Herr hieß. Deren Töchter seid ihr geworden, wenn ihr Gutes tuet, und kein Schrecken fürchtet. Ihr Männer gleicherweise geht, der (bessern) Erkenntnis gemäß, mit dem weiblichen Werkzeuge als dem schwächeren, um, und erweist ihnen Achtung, als die ihr auch Miterben der Gnade des Lebens seid, damit eure Gebete nicht verhindert werden. Allgemeine Ermahnungen, besonders zur DuldungEndlich aber seid alle gleichgesinnt, mitfühlend, brüderlich, barmherzig, demütig. Vergeltet nicht Böses mit Bösem, oder Scheltwortc mit Scheltworten; im Gegenteil segnet, da ihr ja wißt, daß ihr dazu berufen seid Segen zu erben. „Denn wer da will das Leben lieben und gute Tage sehen, der schweige seine Zunge vor Bösem und seine Lippen vor Trugrede. Er weiche vom Bösen und tue Gutes; suche Frieden, und strebe darnach. Denn die Augen des Herrn sehen auf die Gerechten, und seine Ohren hören auf ihr Gebet; das Angesicht des Herrn aber ist wieder die, so Böses tun. Und wer wird euch übel tun, wenn ihr dem Guten nachstrebt? Wenn ihr aber auch leiden solltet um der Gerechtigkeit willen, selig seid ihr! Doch vor ihrer Furcht fürchtet euch nicht, und erschreckt nicht; wohl aber Gott, den Herrn, haltet heilig in euren Herzen, allezeit jedoch bereit zur Verantwortung gegen jeden, der Rechenschaft fordert über die Hoffnung in euch, mit Sanftmut und Furcht, und ein gutes Gewissen habend, auf daß sie eben darum, weswegen sie euch als Übeltäter verleumden, als Lästerer eures guten Wandels in Christo beschämt werden. Denn es ist besser, daß ihr, wenn es Gottes Wille ist, um Gutestuns willen leidet, als um Übeltuns willen. Denn auch Christus litt einmal um unsrer Sünden willen, ein Gerechter für Ungerechte, auf daß er uns Gott zuführte, getötet dem Fleische nach, aber lebendig gemacht dem Geiste nach: in welchem er auch hinging und den Geistern im Gefängnisse predigte, welche einst ungläubig waren, als Gottes Langmut geduldig harrte, zu den Zeiten Noahs, als der Kasten bereitet ward, in welchem sich wenige, das heißt acht Seelen, retteten durch das Wasser, welches auch uns, als Gegenbild, nun rettet, als Taufe, (nämlich) nicht fleischliches Schmutzes Ablegung, sondern die Angelobung eines guten Gewissens gegen Gott, durch die Auferstehung Jesu Christi, welcher, aufgefahren zum Himmel, zur Rechten Gottes ist, indem ihm die Engel und Gewalten und Mächte unterworfen sind. Da nun Christus dem Fleische nach für uns gelitten, so wappnet auch ihr euch mit demselben Sinne; (denn wer dem Fleische nach litt, der ist von der Sünde abgezogen:) damit ihr nicht mehr den Lüsten der Menschen, sondern dem Willen Gottes die noch übrige Zeit im Fleische lebt. Denn es sei uns genug, daß wir die vergangene Zeit des Lebens den Willen der Heiden vollbracht, und gewandelt haben in Üppigkeit, Lüsten, Trunkenheit, Schwelgen, Zechen und gräulichen Abgöttereien. Darum befremdet es sie, daß ihr nicht (mehr) mit ihnen in die gleiche Ausgelassenheit der Üppigkeit hinstürzt, und sie lästern euch; aber sie werden dem Rechenschaft geben müssen, der bereit ist zu richten die Lebendigen und Toten. Denn dazu ist auch den Toten das Evangelium verkündigt worden auf daß sie zwar gerichtet seien nach aller Menschen Weise dem Fleische nach, aber leben nach Gottes Weise dem Geiste nach. Das Ende aller Dinge aber ist nahe. So seid also besonnen und nüchtern zum Gebete; vor allem aber habt inbrünstige Liebe zu einander; denn die Liebe wird eine Menge von Sünden decken. Seid gastfrei unter einander ohne Murren. Je nachdem ein jeglicher eine Gabe empfangen hat, reicht sie einander dar als gute Haushalter der mancherlei Gnade Gottes. Wenn jemand redet, (so rede er's) als Wort Gottes; wenn jemand Dienste verrichtet, (so tue er's) als aus dem Vermögen, das Gott verleiht, damit in allen Dingen Gott verherrlicht werde durch Jesum Christum, welchem die Ehre und Macht gebührt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Ihr Lieben, laßt euch die Feuerprobe unter euch, die zur Versuchung über euch ergeht, nicht befremden, als widerführe euch etwas Fremdartiges; sondern in dem Maße, als ihr Teil nehmt an den Leiden Christi, freuet euch, auf daß ihr auch zur Zeit der Offenbarung seiner Herrlichkeil euch freuen und frohlocken mögt. Wenn ihr im Namen Christi geschmäht werdet, selig seid ihr! Denn der Geist der Herrlichkeit und Allmacht, der Geist Gottes ruht auf euch: in Rücksicht ihrer wird er gelästert, in Rücksicht euer aber verherrlicht. Denn niemand unter euch müsse leiden als Mörder, oder Dieb, oder Übeltäter, oder Ruhestörer. Wenn aber als Christ, so schäme er sich nicht, vielmehr preise er Gott in dieser Beziehung. Denn die Zeit (ist da), daß das Gericht beim Hause Gottes anfange; wenn aber zuerst bei uns, was wird das Ende derer sein, die dem Evangelium Gottes ungehorsam sind? Und wenn der Gerechte kaum gerettet wird, wo wird der Gottlose und Sünder bleiben? Daher müssen auch die, so nach Gottes Willen leiden, ihm, als treuem Schöpfer, ihre Seelen befehlen im Gutestun. Ermahnung an und in Beziehung auf die Vorsteher; SchlußDie Ältesten unter euch ermahne ich, der Mitälteste und Zeuge der Leiden Christi, auch Teilnehmer der Herrlichkeit, die einst geoffenbart werden soll: weidet die euch anbefohlne Herde Gottes, und führt die Aufsicht nicht gezwungen, sondern freiwillig, nicht um schändliches Gewinnes willen, sondern aus reinem Triebe, nicht als Zwingherrn des Eigentumes (Gottes), sondern als Vorbilder der Herde: so werdet ihr, wenn der Erzhirt erscheint, die unverwelkliche Ehrenkrone davontragen. Gleicherweise ihr Jüngeren, seid untertan den Ältesten; alle aber seid einander untertan, und zieht die Demut an. Denn Gott widersteht den Hoffärtigen, den Demütigen aber gibt er Gnade. So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, auf daß er euch erhöhe zu seiner Zeit. Allen euren Kummer werft auf ihn; denn er sorgt für euch. Seid nüchtern, wacht; — denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe, und sucht, wen er verschlinge. Ihm widersteht, fest im Glauben, da ihr wißt, daß dieselben Leiden über eure Brüder in der Welt ergehen. Der Gott aller Gnade aber, der uns berufen zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christo Jesu, nach kurzem Leiden, er wird euch fertig machen, stärken, kräftigen, festgründen. Ihm die Ehre und Macht in alle Ewigkeit. Amen. Ich habe euch durch Silvanus, den treuen Bruder, wie ich erachte, mit wenigem geschrieben, ermahnend und bezeugend, daß das die rechte Gnade Gottes ist, worin ihr steht. Es grüßt euch die Mitauserwählte in Babylon, und mein Sohn Markus. Grüßt euch unter einander mit dem Kusse der Liebe! Heil euch allen, die in Christo Jesu sind! — Amen. Ermahnung zur Befestigung des Heils, unter Hinweisung auf die Zukunft Christi, deren Zuverlässigkeit bezeugt wirdSimeon Petrus, Knecht und Apostel Jesu Christi, denen, die gleichberechtigten Anteil mit uns am Glauben erlangt haben durch die Gerechtigkeit unsres Gottes und (unsres) Heilandes Jesu Christi: Gnade euch und Heil in Fülle in Erkenntnis Gottes und Jesu, unsres Herrn! Da uns ja seine göttliche Macht alles was zum Leben und zur Gottseligkeit dient, geschenkt hat durch Erkenntnis dessen, der uns berufen durch Herrlichkeit und Kraft, durch welche uns die größten und köstlichsten Verheißungen geschenkt worden, auf daß ihr dadurch der göttlichen Natur teilhaftig würdet, wenn ihr der in der Welt durch Lust herrschenden Verderbnis entflieht: so bringt eben deswegen aber auch daneben allen Fleiß hinzu, und erweist in eurem Glauben die Tugend, und in der Tugend die Erkenntnis, und in der Erkenntnis die Mäßigung, und in der Mäßigung die Standhaftigkeit, und in der Standhaftigkeit die Gottseligkeit, und in der Gottseligkeit die Bruderliebe, und in der Bruderliebe die Menschenliebe. Denn wenn sich solches bei euch findet und mehrt, so macht es euch nicht untätig noch unfruchtbar für die Erkenntnis; unsren Herrn Jesu Christi. Denn wem solches nicht eigen ist, der ist blind, kurzsichtig, und hat vergessen der Reinigung seiner vorigen Sünden. Darum, Brüder, befleißigt euch um so mehr eure Berufung und Erwählung zu befestigen; denn, wenn ihr das tut, werdet ihr niemals straucheln. Denn also wird euch reichlich verstattet werden der Eingang zu dem ewigen Reiche unsres Herrn und Heilandes Jesu Christi. Darum will ich nicht unterlassen euch immer an solches zu erinnern, wiewohl ihr es wißt, und in der euch zu Teil gewordenen Wahrheit befestigt seid. Ich achte es aber für Pflicht, so lange ich in dieser Hütte bin, euch durch Erinnerung zu wecken, da ich weiß, daß die Ablegung meiner Hütte bald geschieht, so wie mir auch unser Herr Jesus Christus eröffnet hat. Ich will mich aber befleißigen, daß ihr stets Anlaß habt nach meinem Hinscheiden solches in Erinnerung zu rufen. Denn nicht klugersonnenen Fabeln folgend, haben wir euch unsres Herrn Jesu Christi Macht und Zukunft kund getan, sondern als gewesene Augenzeugen seiner Gottheit. Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als von der hocherhabenen Herrlichkeit diese Stimme an ihn erlassen ward: Das ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. Und diese Stimme, welche vom Himmel erlassen ward, haben wir gehört, da wir mit ihm waren auf dem heiligen Berge. Und sicherer ist das prophetische Wort, das wir haben, worauf zu achten ihr wohl tut, als auf eine Leuchte, die da scheint an einem dunkeln Orte, bis daß der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen, indem ihr vor allem bedenkt, daß keine Weissagung der Schrift Sache eigener Auflösung ist. Denn niemals wurde aus menschlicher Willkür eine Weissagung gegeben, sondern vom heiligen Geiste getrieben, redeten heilige Menschen Gottes. Warnung vor Irrlehrern, und VerführernEs waren aber auch falsche Propheten unter dem Volke, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, welche verderbliche Sekten nebeneinführen, sogar den Herrn, der sie erkauft hat, verleugnen, aber über sich selbst ein schnelles Verderben herbeiführen werden. Und viele werden ihren Ausschweifungen nachfolgen, und um ihret willen wird der Weg der Wahrheit verlästert werden. Und mit Habsucht werden sie durch ersonnene Reden von euch Gewinn zu ziehen suchen. Aber längst schon säumt ihr Gericht nicht, und ihr Verderben schlummert nicht. Denn wenn Gott Engel, welche gesündigt, nicht verschonte, sondern sie mir Ketten der Finsternis zur Hölle verstieß, und für das Gericht aufzubewahren hingab; wenn er die alte Welt nicht verschonte, sondern (nur) Noah, den Prediger der Gerechtigkeit, selbacht erhielt, als er die Wasserflut über die Welt der Gottlosen brachte; wenn er die Städte Sodom und Gomorra einäschernd zur Umkehr verdammte, ein Beispiel für künftige Gottlose ausstellend, aber den gerechten Lot, welcher unter dem unzüchtigen Wandel der Unbändigen leiden mußte, errettete; denn durch Sehen und Hören fand der Gerechte, der unter ihnen wohnte, von Tag zu Tag seine gerechte Seele durch gesetzwidrige Handlungen gequält Der Herr weiß Gottselige aus Versuchung zu erlösen, Ungerechte aber auf den Tag des Gerichtes zur Strafe aufzubewahren; - - - da doch Engel, an Stärke und Macht größer, gegen sie beim Herrn kein lästerndes Urteil fällen. Diese aber, wie unvernünftige, sinnliche Tiere zum Fang und Verderben geboren, wegen dessen, was sie nicht kennen, lästernd, werden in ihrem Verderben umkommen, und so den Lohn der Ungerechtigkeit davon tragen; sie, die ihre Lust im Schwelgen bei Tage finden, diese Schandflecke und Scheusale, die da schwelgen in ihren Liebesmahlen, und mit euch schmausen; deren Augen von der Ehebrecherin erfüllt und rastlos in Sünde sind, die unbefestigte Seelen an sich zu locken, deren Herz ausgelernt ist in Habsucht; Kinder des Fluches, die den geraden Weg verlassen haben und irre gehen, nachfolgend dem Wege Bileams, des Sohnes Bosors, welcher den Lohn der Ungerechtigkeit liebte, aber die Zurechtweisung seiner Gottlosigkeit empfing: das sprachlose Lasttier, mit Menschenstimme redend, wehrte der Torheit des Propheten. Diese sind wasserleere Quellen und vom Sturmwinde gejagte Nebel; ihnen ist das Dunkel der Finsternis in Ewigkeit aufbehalten. Denn eiteln Schwulst redend, verlocken sie durch fleischliche Lüste, durch Üppigkeit, die, so beinahe den im Irrtume Wandelnden entronnen waren, indem sie ihnen Freiheit verheißen, da sie doch selbst Knechte des Verderbens sind; denn wem jemand unterlegen, dessen Knecht ist er. Denn wenn solche, die den Befleckungen der Welt entflohen waren durch die Erkenntnis des Herrn und Heilandes Jesu Christi, wiederum davon verstrickt, unterliegen, so ist mit ihnen das Letzte ärger als das Erste geworden. Denn es wäre ihnen besser den Weg der Gerechtigkeit nicht kennen gelernt zu haben, als, nachdem sie ihn kennen gelernt, sich wieder abzukehren von dem ihnen überlieferten heiligen Gebote. Es ist ihnen aber gegangen nach dem wahren Sprichworte: Ein Hund, der sich zum eigenen Gespei wendet; und: eine geschwemmte Sau zum Wälzorte des Kotes. Von der Zukunft des HerrnDies ist schon der zweite Brief, Geliebte, den ich euch schreibe: in beiden wecke ich durch Erinnerung euren lautern Sinn, daß ihr gedenkt der von den heiligen Propheten vorhergesagten Worte und des Gebotes unsrer Apostel des Herrn und Heilandes. Vor allen Dingen wißt, daß auf die Letzten der Tage Spötter mit Spott kommen werden, die nach ihren eigenen Lüsten wandeln, und sagen: Wo ist die Verheißung seiner Zukunft? denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so von Anfang der Schöpfung an. Sie wissen aber mit Willen das nicht, daß ein Himmel ehedem war und eine aus Wasser und durch Wasser entstandene Erde durch Gottes Wort, mittelst welcher die damalige Welt, mit Wasser überschwemmt, zu Grunde ging. Der jetzige Himmel und die Erde aber sind durch sein Wort aufgespart, und werden für's Feuer bewahrt auf den Tag des Gerichtes und des Unterganges der gottlosen Menschen. Dies Eine aber bleibe euch nicht verborgen; Geliebte, daß ein Tag beim Herrn wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie ein Tag sind. Es zögert nicht der Herr der Verheißung, wie es Gewisse für Verzug halten, sondern hat Geduld mit uns, indem er nicht will, daß Gewisse verloren gehen, sondern daß alle sich zur Buße begeben. Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb — in der Nacht, an welchem die Himmel werden mit Krachen vergehen, die Elemente im Brande aufgelöst, und die Erde und die Werke auf ihr verbrannt werden. Da nun dieses alles aufgelöst wird, wie groß müßt ihr sein in heiligem Wandel und Gottseligkeit, erharrend und ersehnend die Zukunft des Tages Gottes, durch welchen die Himmel werden im Feuer aufgelöst werden, und die Elemente im Brande zerschmelzen. Eines neuen Himmels aber und einer neuen Erde warten wir nach seiner Verheißung, in welchen Gerechtigkeit wohnt. Darum, Geliebte, da ihr solches erwartet, so befleißigt euch fleckenlos und unsträflich vor ihm erfunden zu werden in Frieden, und achtet die Geduld unsres Herrn für Heil, so wie auch unser geliebter Bruder Paulus, nach der ihm verliehenen Weisheit, euch geschrieben hat, wie auch in allen Briefen, in welchen er davon redet: wobei manches Schwerverständliche ist, was die Unwissenden und Unbefestigten verdrehen, wie auch die anderen Schriften zu ihrem eigenen Verderben. Ihr nun, Geliebte, die ihr das zuvor wißt, hütet euch, daß ihr nicht, durch die Verirrung der Ruchlosen mit fortgerissen, aus eurer festen Stellung fallt! Wachst vielmehr in der Gnade und Erkenntnis; unsres Herrn und Heilandes Jesu Christi! Ihm die Ehre nun und in ewige Zeiten! Amen. Vorwort. Gott ist Licht, und der Christ muß im Lichte wandeln. Ermahnung und WarnungWas von Anfang war, was wir gehört, was wir gesehen mit unsren Augen, was wir geschauet, und unsre Hände betastet haben, vom Worte des Lebens; (und das Leben erschien, und wir haben es gesehen, und bezeugen es, und verkündigen euch das ewige Leben, als welches bei dem Vater war und uns erschien:) was wir gesehen und gehört haben, verkündigen wir euch, auf daß auch ihr Gemeinschaft mit uns habt; unsre Gemeinschaft aber ist mit dem Vater und mit seinem Sohne, Jesu Christo. Und solches schreiben wir euch, auf daß eure Freude vollkommen sei. Und das ist die Verkündigung, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen, daß Gott Licht ist, und Finsternis in ihm keine ist. So wir sagen, daß wir Gemeinschaft haben mit ihm, und in der Finsternis wandeln: so lügen wir, und tun die Wahrheit nicht. So wir aber im Lichte wandeln, wie Er im Lichte ist, so haben wir Gemeinschaft mit einander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde. So wir sagen, daß wir keine Sünde haben, so täuschen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. So wir unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt, und uns von aller Ungerechtigkeit reinigt. So wir sagen, daß wir nicht gesündigt haben, so machen wir ihn zum Lügner und sein Wort ist nicht in uns. Meine Kinder, solches schreibe ich euch, auf daß ihr nicht sündigt. Und so jemand sündigt, so haben wir einen Beistand bei dem Vater, Jesum Christum, den Gerechten; und Er ist ja Versöhnung für unsre Sünden; nicht allein aber für die unsrigen, sondern auch für die ganze Welt. Und daran erkennen wir, daß wir ihn erkannt haben, wenn wir seine Gebote halten. Wer da saget: Ich habe ihn erkannt, und seine Gebote nicht hält, der ist ein Lügner, und in solchem ist die Wahrheit nicht. Wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrhaftig die Liebe Gottes vollendet. Daran erkennen wir, daß wir in ihm sind. Wer da sagt, daß er in ihm bleibt, muß, so wie jener gewandelt hat, selbst auch also wandeln. Geliebte! kein neues Gebot schreibe ich euch, sondern ein altes Gebot, das ihr von Anfang an gehabt habt. Das alte Gebot ist das Wort, das ihr — von Anfang an gehört habt. Wiederum ein neues Gebot schreibe ich euch, was wahr ist in ihm und in euch; denn die Finsternis; vergeht, und das wahre Licht scheint schon. Wer da sagt, daß er im Lichte sei, und haßt seinen Bruder, der ist in der Finsternis bis jetzt. Wer seinen Bruder liebt, der bleibt im Lichte, und keinen Anstoß (zum Straucheln) gibt es bei ihm. Wer aber seinen Bruder haßt, der ist in der Finsternis, und wandelt in der Finsternis, und weiß nicht, wohin er geht weil die Finsternis seine Augen verblendet hat. Ich schreibe euch, Kinder, weil euch die Sünden vergeben sind um seines Namens willen. Ich schreibe euch, Väter, weil ihr erkannt habt den, der von Anfang ist. Ich schreibe euch, Jünglinge, weil ihr den Bösen überwunden habt. Ich habe euch geschrieben, Kinder, weil ihr den Vater erkannt habt. Ich habe euch geschrieben, Väter, weil ihr erkannt habt den, der von Anfang ist. Ich habe euch geschrieben, Jünglinge, weil ihr stark seid, und das Wort Gottes in euch bleibt, und ihr den Bösen überwunden habt. Habt nicht lieb die Welt, und was in der Welt ist! So jemand die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters. Denn alles, was in der Welt ist: des Fleisches Lust und der Augen Lust und die Hoffahrt des Lebens, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt. Und die Welt vergeht, und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit. Kinder, es ist die letzte Stunde; und wie ihr gehört habt, daß der Widerchrist kommen wird, so sind nun viele Widerchristen aufgestanden; woraus wir erkennen, daß die letzte Stunde ist. Von uns sind sie ausgegangen; aber sie waren nicht von uns denn wenn sie von uns gewesen wären, so wären sie bei uns geblieben; aber es sollte offenbar werden, daß sie nicht alle von uns sind. Ihr aber habt Salbung vom Heiligen, und wißt alles. Ich habe euch nicht geschrieben, weil ihr die Wahrheit nicht wißt, sondern weil ihr sie wißt und daß keine Lüge von der Wahrheit ist. Wer ist der Lügner, wenn nicht der, welcher leugnet, daß Jesus der Christus ist? Das ist der Widerchrist, der den Vater und den Sohn leugnet. Jeder, der den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht; wer den Sohn bekennt, der hat auch den Vater. Was ihr — nun gehört habt von Anfang an, das bleibe in euch! So in euch bleibt, was ihr von Anfang an gehört habt, so werdet ihr auch im Sohne und im Vater bleiben. Und das ist die Verheißung, die er uns verheißen hat: das ewige Leben. Solches habe ich euch geschrieben von denen, die euch irre führen. Ihr aber habt die Salbung von ihm empfangen, sie bleibt in euch, und ihr habt nicht nötig, daß euch jemand belehre; sondern wie eben die Salbung euch belehrt über alles, und sie wahr ist und keine Lüge ist; und wie sie euch gelehrt hat, so werdet ihr in ihm bleiben. Und nun, Kinder, bleibt in ihm, auf daß, wenn er erschienen sein wird, wir Freudigkeit haben, und nicht beschämt werden vor ihm bei seiner Gegenwart. Nur der Gerechte und Liebende ist ein Kind Gottes; Warnung vor IrrgeisternSo ihr wißt, daß Er gerecht ist, so erkennt, daß jeder, der Gerechtigkeit tut, von ihm geboren ist. Seht, welch eine Liebe uns der Vater erzeigt hat, daß wir Gottes Kinder sollen heißen! Darum erkennt euch die Welt nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat. Geliebte! nun sind wir Gottes Kinder, und noch ist nicht offenbar, was wir sein werden. Wir wissen aber, daß, wenn es offenbar wird, wir ihm gleich sein werden; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und jeder, der diese Hoffnung hat zu ihm, reinigt sich, so wie Er rein ist. Jeder, der die Sünde tut, tut auch die Ungerechtigkeit, und die Sünde ist die Ungerechtigkeit. Und ihr wißt, daß Er erschienen ist, auf daß er unsre Sünden trage; und Sünde ist nicht in ihm. Jeder, der in ihm bleibt, sündigt nicht; jeder, der sündigt, hat ihn nicht geschauet, noch ihn erkannt. Kinder, laßt euch von niemandem irre führen! Wer die Gerechtigkeit tut, ist gerecht, so wie Er gerecht ist. Wer die Sünde tut, der ist vom Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang an. Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, daß er die Werke des Teufels zerstöre. Jeder, der von Gott geboren ist, tut keine Sünde, weil Sein Same in ihm bleibt; und er kann nicht sündigen, weil er von Gott geboren ist. Daran sind offenbar die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels. Jeder, der nicht Gerechtigkeit tut, ist nicht von Gott, und auch wer seinen Bruder nicht liebt. Denn das ist die Ankündigung, die ihr gehört habt von Anfang an: daß wir uns einander lieben sollen; nicht wie Kain vom Bösen war, und seinen Bruder erwürgte. Und warum erwürgte er ihn? weil seine Werke böse waren, die seines Bruders aber gerecht. Verwundert euch nicht, — meine Brüder, wenn euch die Welt haßt. Wir wissen, daß wir vom Tode zum Leben übergegangen sind, weil wir die Brüder lieben. Wer den Bruder nicht liebt, der bleibt im Tode. Jeder, der seinen Bruder haßt, ist ein Menschenmörder; und ihr wißt, daß kein Menschenmörder ewiges Leben in sich bleibend hat. Daran haben wir die Liebe erkannt, daß Er sein Leben für uns gelassen; auch wir sollen für die Brüder das Leben lassen. Wer aber irgend die Güter der Welt hat, und sieht seinen Bruder darben, und verschließt sein Herz vor ihm: wie bleibt die Liebe Gottes in ihm? — Meine Kinder, laßt uns nicht lieben mit Worten und mit der Zunge, sondern mit Tat und Wahrheit! Und daran erkennen wir, daß wir aus der Wahrheit sind, und vor ihm werden wir unsre Herzen beruhigen. Denn wenn uns das Herz anklagt, weil Gott größer ist denn unser Herz, so kennt er auch alles. Geliebte, so uns unser Herz nicht anklagt, so haben wir Freudigkeit zu Gott; und was wir irgend erbitten, empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten, und tun, was vor ihm wohlgefällig, ist. Und das ist sein Gebot, daß wir glauben an den Namen seines Sohnes Jesu Christi, und uns einander lieben, so wie er uns geboten hat. Und wer seine Gebote hält, der bleibt in ihm, und er in ihm. Und daran erkennen wir, daß er in uns bleibt, an dem Geiste, den er uns gegeben hat. Geliebte, glaubt nicht jeglichem Geiste, sondern prüft die Geister, ob sie von Gott sind; denn viele falsche Propheten sind ausgegangen in die Welt. Daran erkennt den Geist Gottes: jeglicher Geist, der da Jesum Christum, als im Fleische erschienen, bekennt, der ist von Gott; und jeglicher Geist, der da Jesum Christum, als im Fleische erschienen, nicht bekennt ist nicht von Gott. Und das ist der (Geist) des Widerchrists, von welchem ihr gehört, daß er kommen wird, und der jetzt schon in der Welt ist. Ihr seid von Gott, Kinder, und habt jene überwunden; denn größer ist der in euch, als der in der Welt. Jene sind von der Welt, darum reden sie, was von der Welt ist, und die Welt hört sie. Wir sind von Gott: wer Gott erkennt, der hört uns; wer nicht von Gott ist, der hört uns nicht. Daran erkennen wir den Geist der Wahrheit und den Geist des Irrwahnes. Liebe und Glaube und Freudigkeit, die daraus kommtGeliebte, laßt uns einander lieben! Denn die Liebe ist von Gott, und jeder, der liebt, ist von Gott geboren, und erkennt Gott. Wer nicht liebt, der hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist Liebe. Darin offenbarte sich die Liebe Gottes an uns, daß Gott seinen eingebornen Sohn in die Welt sandte, auf daß wir durch ihn lebten. Darin besteht die Liebe: nicht daß wir Gott liebten, sondern daß Er uns liebte, und seinen Sohn sandte zur Versöhnung für unsere Sünden. Geliebte, wenn Gott uns also geliebt hat, so müssen auch wir uns einander lieben. Gott hat niemand jemals geschauet: so wir uns einander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist vollendet in uns. Daran erkennen wir, daß wir in ihm bleiben, und er in uns, daß er uns von seinem Geiste gegeben hat. Und wir haben geschauet und bezeugen, daß der Vater den Sohn gesandt hat als Heiland der Welt. Wer irgend bekennt, daß Jesus ist der Gottes Sohn, in dem bleibt Gott, und er in Gott. und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott an uns erweist. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott, und Gott in ihm. Darin ist die Liebe vollendet bei uns, daß wir Freudigkeit haben am Tage des Gerichts, weil, so wie Er ist, auch wir sind in dieser Welt. Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die völlige Liebe treibt die Furcht aus; denn die Furcht hat Strafe; wer sich aber fürchtet, der ist nicht vollendet in Liebe. Laßt uns ihn lieben; denn er hat uns zuerst geliebt. So jemand spricht: Ich liebe Gott, und haßt seinen Bruder, der ist ein Lügner. Denn, wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht: wie kann er Gott lieben, den er nicht sieht? Und dies Gebot haben wir von ihm, daß, wer Gott liebt, auch seinen Bruder lieben muß. Jeder, der glaubt, daß Jesu der Christus ist, ist von Gott geboren; und jeder, der den liebt, der ihn geboren hat, liebt auch den, der von ihm geboren ist. Daran erkennen wir, daß wir Gottes Kinder lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten. Denn das ist die Liebe zu Gott, daß wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer. Denn alles, was von Gott geboren ist, überwindet die Welt; und das ist die Überwindung, welche die Welt überwunden hat: unser Glaube. Wer ist's, der die Welt überwindet, wenn nicht der, der da glaubt, daß Jesus der Sohn Gottes ist? Dieser ist es, der gekommen ist mittelst Wassers und Blutes, Jesus, der Christus; nicht mit dem Wasser allein, sondern mit dem Wasser und dem Blute. Und der Geist ist es, der da zeugt, weil der Geist die Wahrheit ist. Denn Drei sind, die da zeugen: der Geist und das Wasser und das Blut; und diese Drei sind einig. Wenn wir das Zeugnis der Menschen annehmen, so ist ja Gottes Zeugnis größer; denn das ist das Zeugnis Gottes, das er gezeugt hat von seinem Sohne. Wer an den Sohn Gottes glaubt, der hat dieses Zeugnis in sich (aufgenommen): wer Gott nicht glaubt, der hat ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht geglaubt an das Zeugnis, das Gott gezeugt hat von seinem Sohne. Und das ist das Zeugnis, daß uns Gott ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben in seinem Sohne ist. Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht. Solches habe ich euch geschrieben, — die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes, auf daß ihr wißt, daß ihr ewiges Leben habt, wenn ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes. Und das ist die Freudigkeit, die wir zu ihm haben: daß, so wir etwas nach seinem Willen erbitten, er uns hört. Und so wir wissen, daß er uns hört, was wir irgend erbitten, so wissen wir, daß wir das Erbetene, was wir von ihm erbeten haben, erlangen werden. So jemand sieht seinen Bruder sündigen eine Sünde nicht zum Tode, so wird er bitten, und wird ihm Leben geben, (nämlich) denen, die da sündigen nicht zum Tode. Es gibt Sünde zum Tode: nicht für solche sage ich, daß er bitten soll. Alles Unrecht ist Sünde; aber es gibt Sünde nicht zum Tode. Wir wissen, daß jeder, der von Gott geboren ist, nicht sündigt; sondern wer von Gott geboren ist, der bewahrt sich, und der Böse tastet ihn nicht an. Wir wissen, daß wir von Gott sind, und die ganze Welt im Argen liegt. Und wir wissen, daß der Sohn Gottes gekommen ist, und uns Einsicht gegeben, damit wir erkennen den Wahrhaftigen: und so sind wir in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohne — Jesu Christo. Das ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben. Kinder, hütet euch vor den Götzen. Ermahnung zur christlichen Liebe; Warnung vor WiderchristenDer Älteste der auserwählten Kyria und ihren Kindern, welche ich liebe in Wahrheit, (und nicht ich allein, sondern auch alle, welche die Wahrheit erkannt haben,) um der Wahrheit willen, die in uns bleibt und bei uns sein wird in Ewigkeit: es sei mit euch Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, dem Vater, und von — dem Herrn Jesu Christo, dem Sohne des Vaters, in Wahrheit und Liebe; Ich habe mich sehr gefreuet, daß ich unter deinen Kindern gefunden habe, die in der Wahrheit wandeln, wie wir Gebot empfangen haben vom Vater. Und nun bitte ich dich, Kyria, nicht als schriebe ich dir ein neues Gebot, sondern das wir von Anfang gehabt haben, daß wir uns einander lieben sollen. Und das ist die Liebe, daß wir nach seinen Geboten wandeln. Das ist das Gebot, wie ihr gehört habt von Anfang, daß ihr in ihr wandeln sollt. Denn viele Verführer sind in die Welt gekommen, welche nicht Jesum Christum, als im Fleische kommend, bekennen. Das ist der Verführer und der Widerchrist. Sehet euch vor, daß wir nicht verlieren, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangen! Jeder, der (das Gebot) übertritt, und nicht bleibt in der Lehre Christi, der hat Gott nicht; wer da bleibt in der Lehre Christi, der hat sowohl den Vater, als den Sohn. Wenn jemand zu euch kommt, und diese Lehre nicht bringt, so nehmt ihn nicht ins Haus auf, und grüßt ihn nicht. Denn wer ihn grüßt, der nimmt Teil an seinen bösen Werken. Vieles hatte ich euch zu schreiben, aber ich wollte es nicht mit Papier und Tinte; denn ich hoffe zu euch zu kommen und mündlich mit euch zu reden, auf daß unsre Freude vollkommen sei. Es grüßen dich die Kinder deiner Schwester, der AuSerwählten. — Amen. An Kajus dessen Eifer und Gastfreundschaft gerühmt wird. Klage über Diotrephes und Lob des DemetriusDer Älteste dem geliebten Kajus, den ich liebe in Wahrheit. Geliebter, in jeder Hinsicht wünsche ich, daß es dir wohl gehe, und du gesund seiest, wie es deiner Seele wohl geht. Denn ich habe mich sehr gefreuet, als Brüder kamen und zeugten für deine Wahrheit, wie du in der Wahrheit wandelst. Eine größere Freude habe ich nicht als die, daß ich höre, daß meine Kinder in der Wahrheit wandeln. Geliebter, treu handelst du in dem, was du irgend an den Brüdern, und zwar an den Fremden tust. Sie haben gezeugt für deine Liebe vor der Gemeinde; und du wirst wohl tun, wenn du sie weiter förderst auf eine Gottes würdige Weise. Denn um seines Namens willen sind sie ausgezogen, indem sie nichts von den Heiden nehmen. Wir nun müssen solche aufnehmen, damit wir Gehilfen der Wahrheit werden. Ich habe der Gemeinde geschrieben; aber Diotrephes, der unter ihnen will der Erste sein, nimmt uns nicht an. Darum will ich, wenn ich komme, ihm vorhalten seine Werke, die er tut, indem er mit bösen Worten wider uns plaudert; und damit nicht zufrieden, nimmt er nicht nur selbst die Brüder nicht auf, sondern wehrt auch denen, die es tun wollen, und stößt sie aus der Gemeinde. Geliebter, ahme nicht das Böse, sondern das Gute nach! Wer Gutes tut, der ist von Gott; wer Böses tut, der hat Gott nicht geschauet. Demetrius hat von jedermann und von der Wahrheit selbst ein gutes Zeugnis; auch wir aber zeugen (für ihn), und ihr wißt, daß unser Zeugnis wahr ist. Vieles hätte ich zu schreiben; doch ich will nicht mit Tinte und Feder an dich schreiben. Ich hoffe aber dich bald zu sehen, und dann wollen wir mündlich mit einander reden. Heil sei dir! Es grüßen dich die Freunde. Grüße die Freunde mit Namen! Judas, Knecht Jesu Christi und Bruder des Jakobus, den durch Gott, den Vater, geheiligten und für Jesum Christum aufbewahrten Berufenen: Gnade euch und Heil und Liebe in Fülle! Geliebte! indem ich allen Fleiß anwandte euch von dem gemeinschaftlichen Heile zu schreiben, fand ich nötig euch schriftlich zu ermahnen, daß ihr kämpft für den, den Heiligen einmal mitgeteilten Glauben. Denn es sind gewisse Menschen nebeneingeschlichen, die längst vorher bezeichnet sind zu solchem Gerichte, Gottlose, welche die Gnade unsres Gottes zur Ausschweifung mißbrauchen, und den einzigen Herrscher, — Gott, und unsren Herrn Jesum Christum verleugnen. Erinnern aber will ich euch, die ihr einmal dieses wißt, daß der Herr, nachdem er sein Volk aus Ägypten gerettet, hernach die Ungläubigen vertilgt, auch die Engel, die ihre Würde nicht behaupteten, sondern ihre Behausung verließen, zum Gerichte des großen Tages mit ewigen Banden unter der Finsternis; bewahrt hat; so wie Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, welche auf ähnliche Weise wie diese Unzucht getrieben und unnatürlicher Wollust nachgegangen, als Beispiel vor Augen gestellt sind, indem sie eines ewigen Feuers Strafe ausstehen. Gleicherweise also beflecken auch diese träumend den Körper, verachten Herrschaft, und lästern Herrlichkeiten. Michael aber, der Erzengel, als er mit dem Teufel Streit und Wortwechsel hatte über den Leichnam Mose's, wagte nicht ein Urteil der Lästerung zu fällen, sondern sprach: Der Herr strafe dich! Diese aber lästern, was sie nicht kennen; was sie aber von Natur wie die unvernünftigen Tiere wissen, dadurch bereiten sie sich Verderben. Wehe ihnen, denn sie sind auf dem Wege Kains gegangen, und vom Lohne Bileams verlockt, haben sie sich (in Laster) gestürzt, und im Aufruhre Korahs sind sie umgekommen! Diese sind bei euren Liebesmahlen Schandflecke, prassend ohne Scheu, sich selbst weidend, wasserleere von Winden dahingetriebene Wolken, spätherbstliche Bäume, fruchtleer, zwiefach erstorben, ausgewurzelt, tobende Meereswellen, die ihre eigene Schande ausschäumen, Irrsterne, welchen der Finsternis Dunkel in Ewigkeit aufbehalten ist. Es hat aber auch auf diese Henoch, der siebente von Adam, geweissagt, indem er sagt: Siehe, es kam der Herr mit seinen heiligen Myriaden, Gericht zu halten über alle, und zur Strafe zu ziehen alle Gottlose unter ihnen wegen aller Werke der Gottlosigkeit, welche sie verübt, und wegen aller der harten Reden, welche die gottlosen Sünder wider ihn ausgestoßen. Das sind Murrende, Unzufriedene, nach ihren Lüsten Wandelnde; und ihr Mund redet Schwulst, indem sie das Ansehen bewundern des Vorteils wegen. Ihr aber, Geliebte, erinnert euch der von den Aposteln unsres Herrn Jesu Christi vorhergesagten Worte; denn sie haben euch gesagt, daß in der letzten Zeit Spötter sein werden, welche nach ihren Lüsten der Gottlosigkeiten wandeln. Das sind die, welche Trennungen machen, sinnliche Menschen, die keinen Geist haben. Ihr aber, Geliebte, erbauet euch auf euren heiligsten Glauben, betet im heiligen Geiste, erhaltet euch in der Liebe Gottes, und harrt der Barmherzigkeit unsres Herrn Jesu Christi zum ewigen Leben! Und die einen behandelt milde, indem ihr einen Unterschied macht, die anderen aber rettet durch Furcht, sie aus dem Feuer reißend, und auch das vom Körper befleckte Kleid hassend. Ihm aber, der vermag euch vor dem Falle zu bewahren und vor das Angesicht seiner Herrlichkeit unsträflich in Frohlocken zu stellen, dem einzigen — weisen Gott, unsrem Heilande, durch Jesum Christum, unsren Herrn, Ehre und Majestät, Macht und Gewalt vor aller Zeit und jetzt und in alle Ewigkeit! Amen. ÜberschriftOffenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gab, um seinen Knechten zu zeigen, was in Bälde geschehen soll; und er tat sie kund durch Sendung seines Engels seinem Knechte Johannes, der bezeugt hat das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi, was er alles gesehen. Selig, der da liest, und die da hören die Worte der Weissagung, und bewahren, was in ihr geschrieben ist! denn die Zeit ist nahe. Zuschrift an sieben christliche GemeindenJohannes den sieben Gemeinden in Asien: Gnade euch und Heil von dem, der da ist und der da war und der da sein wird, und von den sieben Geistern, die vor seinem Throne sind, und von Jesu Christo, dem treuen Zeugen, dem Erstgebornen von den Toten und dem Oberen der Könige der Erde; ihm, der uns liebt und uns gewaschen von unsren Sünden mit seinem Blute, und uns gemacht zum Reiche, zu Priestern Gott, seinem Vater. Ihm die Ehre und Gewalt in alle Ewigkeiten! Amen! Siehe, er kommt mit den Wolken, und ihn wird schauen jegliches Auge, auch die ihn gestochen haben; und wehklagen werden über ihn alle Geschlechter der Erde: ja, Amen; Ich bin das A und das O, — Anfang und Ende, spricht Gott, der Herr, der da ist und der da war und der da sein wird, der Allmächtige. Ich Johannes, euer Bruder und Mitgenosse der Trübsal und des Reiches und der Standhaftigkeit Jesu Christi, war auf der Insel, die Patmos heißt, um des Wortes Gottes und des Zeugnisses Jesu Christi Ich war in Begeisterung am Tage des Herrn, und hörte hinter mir eine laute Stimme wie einer Posaune, die sagte: Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte; und was du siehst, schreibe in ein Buch, und sende es den sieben Gemeinden — in Asien, gen Ephesus und gen Smyrna und gen Pergamus und gen Thyatira und gen Sardes und gen Philadelphia und gen Laodizea. Und ich wandte mich, zu sehen die Stimme, die mit mir redete; und da ich mich wandte, sah ich sieben goldene Leuchter, und in Mitte der sieben Leuchter einen, gleich einem Menschensohne, bekleidet mit einem Talar und umgürtet an der Brust mit goldenem Gürtel; sein Haupt aber und seine Haare weiß wie weiße Wolle, wie Schnee; und seine Augen wie Feuerflamme; und seine Füße gleich Erzweihrauch, wie im Ofen geglüht; und seine Stimme wie Rauschen großer Wasser; und er hatte in seiner rechten Hand sieben Sterne; und aus seinem Munde ging ein scharfes, zweischneidiges Schwert; und sein Antlitz war, wie die Sonne leuchtet in ihrer Macht. Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot; und er legte seine rechte Hand auf mich, und sagte — zu mir: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige; und ich war tot, und siehe, ich lebe in alle Ewigkeiten, — Amen, und habe die Schlüssel des Todes und der Unterwelt. Schreibe nun, was du siehst, und was es ist, und was geschehen wird nach diesem, das Geheimnis der sieben Sterne, die du sahst in meiner Rechten, und die sieben goldenen Leuchter: die sieben Sterne sind die Diener der sieben Gemeinden und die sieben Leuchter, — die du sahst, sieben Gemeinden. Dem Diener der Gemeinde zu Ephesus schreibe: Das sagt, der die sieben Sterne in seiner Rechten hält, der in Mitte der sieben goldenen Leuchter wandelt. Ich weiß deine Werke und deine Mühe und deine Standhaftigkeit, und daß du Böse nicht tragen kannst, und hast geprüft, die sich Apostel nennen und es nicht sind, und hast sie als Lügner erfunden; und hast Standhaftigkeit, und hast getragen um meines Namens willen, — und hast gearbeitet, und bist nicht ermüdet. Aber ich habe gegen dich, daß du deine erste Liebe verlassen hast. So gedenke nun, wovon du herabgesunken, und bessere dich, und tue die ersten Werke! Wo aber nicht, so komme ich schnell über dich, und werde deinen Leuchter von seiner Stätte rücken, wo du dich nicht besserst. Aber das hast du, daß du die Werke der Nikolaiten haßt, die auch ich hasse. — Wer Ohr hat, der höre, was der Geist der Gemeinden sagt! Wer überwindet, ich will ihm zu essen geben vom Baume des Lebens im Paradiese meines Gottes. Und dem Diener der Gemeinde zu Smyrna schreibe: Das sagt der Erste und der Letzte, der tot war und lebt. Ich weiß deine Werke und deine Trübsal und Armut, (doch du bist reich!) und die Lästerung von denen, die sich Juden nennen, und es nicht sind, sondern des Satans Schule. Fürchte nichts, was du leiden wirst! Siehe, der Teufel wird etliche von euch ins Gefängnis; werfen, auf daß ihr geprüft werdet, und werdet Trübsal haben zehn Tage. Sei getreu bis zum Tode, so werde ich dir die Krone des Lebens geben. — Wer Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, wird nicht verletzt werden vom zweiten Tode. Und dem Diener der Gemeinde zu Pergamus schreibe: Das sagt, der da hat das scharfe, zweischneidige Schwert. Ich weiß deine Werke und wo du wohnst, wo des Satans Thron ist; und du bewahrst meinen Namen, und hast meinen Glauben nicht verleugnet, auch in den Tagen, in denen Antipas, mein treuer Zeuge, getötet wurde bei euch, wo der Satan wohnt. Aber ich habe gegen dich etwas Weniges, daß du daselbst hast, die sich an die Lehre Bileams halten, der den Balak lehrte Anlaß zur Sünde geben den Söhnen Israels, zu essen Götzenopfer und zu huren. Also hast auch du solche, die sich an die Lehre der Nikolaiten halten, gleicherweise. Bessere dich nun! Wo aber nicht, so komme ich schnell über dich, und werde mit ihnen streiten mit dem Schwerte meines Mundes. — Wer Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden saget! Wer überwindet, ich werde ihm — zu essen geben vom verborgenen Manna, und werde ihm geben ein weißes Los, und auf dem Lose einen neuen Namen geschrieben, den niemand kennt als wer ihn empfängt. Und dem Diener der Gemeinde zu Thyatira schreibe: Das sagt der Sohn Gottes, der Augen hat wie Feuerflamme, und dessen Füße gleich Erzweihrauch. Ich weiß deine Werke und deine Liebe und deinen Glauben und deinen Dienst und deine Standhaftigkeit, und daß deine letzten Werke mehr sind als die ersten. Aber ich habe gegen dich — etwas Weniges, daß du machen läßt dein Weib Isabel, die sich Prophetin nennt, und lehrt und verführt meine Knechte zu huren und Götzenopfer zu essen. Ich habe ihr Frist gegeben, daß sie sich bessere, aber sie will sich nicht bessern (und ablassen) von ihrer Hurerei. Siehe, ich werfe sie aufs Bette und die mit ihr ehebrechen, in große Trübsal, wenn sie nicht ablassen von ihren Werken. Und ihre Kinder werde ich töten, und alle Gemeinden sollen erkennen, daß ich es bin, der Herzen und Nieren prüft; und werde euch einem jeglichen geben nach seinen Werken. Euch aber sage ich, den übrigen zu Thyatira, die nicht diese Lehre haben, — und die nicht die Tiefen des Satans (wie sie sagen) kennen gelernt: ich werde auf euch keine andere Last werfen. Aber was ihr habt, bewahrt, bis ich komme! Und wer überwindet, und bewahrt meine Werke bis ans Ende, ihm werde ich geben Macht über die Heiden: mit eisernem Szepter wird er sie weiden, wie Töpfergefäß sie zerschmettern, so wie auch ich (solche Macht) empfangen von meinem Vater, und ich werde ihm geben den Morgenstern. — Wer Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Und dem Diener der Gemeinde zu Sardes schreibe: Das sagt, der die sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne. Ich weiß deine Werke, daß du den Namen hast, daß du lebst, und tot bist. Erwache, und stärke das übrige, das sterben will; denn ich habe deine Werke nicht völlig erfunden vor meinem Gott. Gedenke nun, was du empfangen und gehört, und bewahre es, und bessere dich! Wo du nun nicht erwachst, so werde ich über dich kommen wie ein Dieb, und du wirst nicht wissen, welche Stunde ich über dich kommen werde. Aber du hast doch — auch einige Namen in Sardes, die nicht ihre Kleider befleckt haben; und sie werden mit mir wandeln in weißen Kleidern, denn sie sind's wert. Wer überwindet, er wird bekleidet werden mit weißen Kleidern, und seinen Namen werde ich nicht auslöschen aus dem Buche des Lebens, und werde seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln. — Wer Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden saget! Und dem Diener der Gemeinde zu Philadelphia schreibe: Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der den Schlüssel Davids hat; der da öffnet, und niemand schließt; der da schließt und niemand öffnet. Ich weiß deine Werke. Siehe, ich habe dir eine offene Türe gegeben, die niemand zu schließen vermag; denn du hast geringe Kraft, und hast mein Wort bewahrt, und meinen Namen nicht verleugnet. Siehe, ich mache, daß aus der Schule des Satans, die sich selbst Juden nennen und es nicht sind, sondern lügen — siehe, ich werde machen, daß sie kommen und niederfallen zu deinen Füßen, und erkennen, daß ich dich geliebt habe. Weil du hast das Wort meiner Standhaftigkeit bewahrt, werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Prüfung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, zu prüfen die Bewohner der Erde. — Siehe, ich komme schnell: bewahre, was du hast, daß niemand deine Krone nehme! Wer überwindet, ihn werde ich machen zum Pfeiler im Tempel meines Gottes, und er wird nimmer von dannen weichen, und werde auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalems, das vom Himmel herabsteigt von meinem Gott, und meinen Namen, den neuen. — Wer Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden saget! Und dem Diener der Gemeinde zu Laodizea schreibe: Das sagt der Amen, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes, Ich weiß deine Werke, daß du weder kalt noch warm bist; o, daß du kalt oder warm wärest! So aber, weil du lau bist und weder warm noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde. Weil du sprichst: Ich bin reich, und habe Reichtum, und bedarf nichts; und weißt nicht, daß du bist der Elende und Jämmerliche und Arme und Blinde und Nackte: so rate ich dir von mir Gold zu kaufen, das im Feuer geläutert ist, auf daß du reich werdest; und weiße Kleider, auf daß du dich bekleidest, und nicht offenbar werde die Schande deiner Blöße; und Augensalbe, deine Augen zu salben daß du sehest. Die ich lieb habe, strafe und züchtige ich: so beeifre dich nun, und bessere dich! Siehe, ich stehe vor der Türe, und klopfe: wenn jemand meine Stimme hört, und die Türe auftut, so werde icb zu ihm eingehen, und mit ihm Mahl halten und er mit mir. Wer überwindet, ihm werde ich verleihen zu sitzen mit mir auf meinem Throne, so wie auch ich überwunden und mich gesetzt habe mit meinem Vater auf seinen Thron. — Wer Ohr hat. der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Das Schicksalsbuch mit den sieben SiegelnNach diesem schauete ich, und siehe, eine offene Türe im Himmel; und die erste Stimme, die ich wie eine Posaune gehört mit mir reden, sagte: Steige aus hierher, so will ich dir zeigen, was nach diesem geschehen soll. Und alsbald war ich in der Begeisterung, und siehe, ein Thron stand im Himmel, und auf dem Throne saß einer. Und der da saß, war von Ansehen gleich einem Jaspis- und Sardersteine und ein Regenbogen rings um den Thron, gleich einem Smaragd. Und rings um den Thron vier und zwanzig Throne, und auf den Thronen vier und zwanzig Älteste sitzend, angetan mit weißen Gewändern, und auf ihren Häuptern goldene Kronen. Und von dem Throne gehen aus Blitze und Donnerschläge; und sieben Feuerfackeln brennen vor dem Throne, welches sind die sieben Geister Gottes. Und vor dem Throne wie ein gläsernes Meer, gleich Kristall; und unter dem Throne und rings um den Thron vier Tiere, voll Augen vor- und rückwärts. Und das erste Tier gleich einem Löwen, und das zweite Tier gleich einem Stiere, und das dritte Tier mit dem Antlitze eines Menschen, und das vierte Tier gleich einem fliegenden Adler. Und die vier Tiere, jegliches von ihnen hatte je sechs Flügel voll Augen ringsum und aufwärts; und sie haben keine Ruhe Tag und Nacht, indem sie rufen: Heilig, heilig, heilig ist Gott der Herr, der Allmächtige, der da ist und der da war und der da sein wird! Und wenn die vier Tiere Ruhm und Preis und Dank geben werden dem, der auf dem Throne sitzt, der da lebt in alle Ewigkeiten: so werden die vier und zwanzig Ältesten niederfallen vor dem, der auf dem Throne sitzt, und anbeten vor ihm, der da lebt in alle Ewigkeiten, und ihre Kronen niederwerfen vor dem Throne, und sagen: Würdig bist du, Herr zu empfangen die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht; denn du schufst alle Dinge, durch deinen Willen wurden sie und sind geschaffen. Und ich sah in der Rechten des, der auf dem Throne saß, ein Buch, geschrieben von innen und außen, versiegelt mit sieben Siegeln. Und ich sah einen mächtigen Engel, der rief mit lauter Stimme: Wer ist würdig zu öffnen das Buch und zu brechen seine Siegel? Und niemand vermochte, weder im Himmel oben, noch auf der Erde, noch unter der Erde, das Buch zu öffnen und hineinzublicken. Und ich weinte sehr, daß niemand würdig erfunden ward das Buch zu öffnen — und zu lesen und hineinzublicken. Und einer der Ältesten sagt zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe vom Stamme Juda, die Wurzel Davids, zu öffnen das Buch und — zu brechen seine sieben Siegel. Und ich schauete, — und siehe, in Mitte vor dem Throne und den vier Tieren und in Mitte der Ältesten stand ein Lamm, wie geschlachtet, das hatte sieben Hörner und sieben Augen, welche sind die sieben Geister Gottes, die ausgesandt sind in alle Lande. Und es kam, und nahm das Buch aus der Hand des, der auf dem Throne saß. Und da es das Buch genommen, fielen die vier Tiere und die vier und zwanzig Ältesten nieder vor dem Lamme indem sie ein jeglicher hatten Lauten und goldene Schalen voll Rauchwerks, welche sind die Gebete der Heiligen; und sangen ein neues Lied, sprechend: Würdig bist du zu nehmen das Buch und zu öffnen seine Siegel; denn du wurdest geschlachtet, und erkauftest uns Gott mit deinem Blute aus allen Geschlechtern und Zungen und Völkern und Nationen, und machtest sie unserm Gott zu Königen und Priestern, daß sie herrschen auf Erden. Und ich schauete, und hörte die Stimme vieler Engel rings um den Thron und die Tiere und die Ältesten; und ihre Zahl war Myriaden mal Myriaden, und tausend mal tausend. Und sie sprachen mit lauter Stimme: Würdig ist das Lamm, das geschlachtete, zu empfangen die Macht und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Herrlichkeit und Lob. Und alles Geschöpf, das im Himmel ist und auf der Erde und unter der Erde und im Meere, und alles, was in ihnen ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamme der Preis und die Ehre und die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeiten! Und die vier Tiere sagten: Amen! Und die vier und zwanzig Ältesten fielen nieder und beteten an — den, der in alle Ewigkeiten lebt. Eröffnung der ersten sechs SiegelUnd ich schauete, als das Lamm eins der sieben Siegel öffnete, und ich hörte eins der vier Tiere sagen wie Donnerstimme: Komm und siehe! Und ich schauete, und siehe, ein weißes Roß, und der darauf saß, hatte einen Bogen; und ihm ward ein Kranz gegeben, und er zog aus als Sieger, um zu siegen. Und als es das zweite Siegel öffnete, hörte ich das zweite Tier sagen: Komm — und siehe! Und es zog aus ein anderes Roß, feuerrot; und dem, der darauf saß, ward verliehen den Frieden von der Erde zu nehmen, und daß sie einander erwürgten; und ihm ward ein großes Schwert gegeben. Und als es das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte Tier sagen: Komm und siehe! Und ich schauete, und siehe, ein schwarzes Roß, und der darauf saß, hatte eine Wage in seiner Hand. Und ich hörte eine Stimme in der Mitte der vier Tiere sagen: Ein Maß Weizen um einen Denar, und drei Maß Gerste um einen Denar; aber dem Öle und dem Weine sollst du nicht schaden! Und als es das vierte Siegel öffnete, hörte ich das vierte Tier sagen: Komm und siehe! Und ich schauete, und siehe, ein fahles Pferd, und der darauf faß, sein Name war der Tod; und die Unterwelt folgte ihm nach, und ihm ward Macht gegeben über den vierten Teil der Erde, zu töten durch Schwert und Hunger und Pest und (wilde) Tiere der Erde. Und als es das fünfte Siegel öffnete, sah ich unter dem Altar die Seelen derer, die geschlachtet waren um des Wortes Gottes und des Zeugnisses willen, das sie festgehalten. Und sie riefen mit lauter Stimme, und sagten: Wie lange, o Herrscher, du Heiliger und Gerechter, richtest und rächest du nicht unser Blut an den Bewohnern der Erde? Und ihnen ward ein weißes Kleid gegeben, und ihnen gesagt, daß sie ruhen möchten noch eine — kleine Zeit bis vollbracht hätten auch ihre Mitknechtc und Mitbrüder, die getötet werden sollten wie auch sie. Und ich schauete, als es das sechste Siegel öffnete, und — siehe, ein großes Beben geschah, und die Sonne ward schwarz wie ein härener Sack, und der Mond ward ganz wie Blut; und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, wie ein Feigenbaum seine unreifen Früchte abwirft, von starkem Winde bewegt; und der Himmel entwich wie ein zusammengerolltes Buch; und alle Berge und Inseln wurden aus ihren Stellen gerückt; und die Könige der Erde und die Großen und die Obersten und die Reichen und die Gewaltigen und alle Knechte und alle Freie verbargen sich in die Höhlen und in die Felsen der Berge, und sprachen zu den Bergen und zu den Felsen: Fallt auf uns und bedeckt uns vor dem Antlitze des, der auf dem Throne sitzt, und vor dem Zorne des Lammes! Denn es ist gekommen der große Tag seines Zornes; und wer kann bestehen? Und nach diesem sah ich vier Engel stehen an den vier Ecken der Erde, die hielten die vier Winde der Erde, daß kein Wind blies über die Erde, noch über das Meer, noch über irgend einen Baum. Und ich sah einen anderen Engel aufsteigen von Sonnenaufgang, der hatte das Siegel des lebendigen Gottes, und schrie mit lauter Stimme den vier Engeln zu, denen verliehen ward zu beschädigen Erde und Meer, indem er sagte: Beschädigt nicht die Erde, noch das Meer, noch die Bäume, bis wir besiegelt haben die Knechte unsres Gottes an ihren Stirnen. Und ich hörte die Zahl der Besiegelten: Hundert und vier und vierzig tausend Besiegelte aus allen Stämmen der Söhne Israels: aus dem Stamme Juda zwölftausend Besiegelte, aus dem Stamme Ruben zwölftausend Besiegelte; aus dem Stamme Gad zwölftaufend Besiegelte; aus dem Stamme Aser zwölftausend Besiegelte; aus dem Stamme Naphthali zwölftausend Besiegelte; aus dem Stamme Manasse zwölftausend Besiegelte; aus dem Stamme Simeon zwölftausend Besiegelte; aus dem Stamme Levi zwölftausend Besiegelte; aus dem Stamme Issaschar zwölftausend Besiegelte; aus dem Stamme Sebulons zwölftausend Besiegelte; aus dem Stamme Joseph zwölftausend Besiegelte; aus dem Stamme Benjamin zwölftausend Besiegelte. Nach diesem schauete ich, und siehe, ein großer Haufe, den niemand zählen konnte, aus allen Völkern und Geschlechtern und Nationen und Zungen standen vor dem Throne und vor dem Lamme, angetan mit weißen Kleidern, und Palmen in ihren Händen; und sie riefen mit lauter Stimme: Das Heil (gehört) unsrem Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamme! Und alle Engel standen rings um den Thron und die Ältesten und die vier Tiere, und fielen nieder vor dem Throne auf ihre Angesichter, und beteten Gott an, indem sie sagten; Amen! Das Lob und die Herrlichkeit und die Weisheit und der Dank und die Ehre und die Macht und die Stärke unsrem Gott in alle Ewigkeiten! Amen. Und es hob einer von den Ältesten an, und sagte zu mir: Diese, die mit weißen Kleidern angetan sind, wer sind sie, und woher sind sie gekommen? Und ich sprach zu ihm: Mein Herr! du weißt es. Und er sprach zu mir: Diese sind es, die aus der großen Trübsal kommen, und ihre Kleider weiß gewaschen haben im Blute des Lammes. Darum sind sie vor dem Throne Gottes, und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; und der auf dem Throne sitzt, wird über ihnen wohnen. Sie werden nicht mehr hungern, noch mehr dürsten, noch wird auf sie fallen die Sonne, noch irgend eine Glut; denn das Lamm in Mitte des Thrones wird sie weiden, und sie leiten zu lebendigen Wasserquellen, und Gott wird abwischen jegliche Träne von ihren Augen. Nach Eröffnung des siebenten Siegels sollen sieben Posaunen erschallen; sechs derselben bringen große Plagen und die Annäherung des GerichtsUnd als es das siebente Siegel öffnete, entstand eine Stille im Himmel bei einer halben Stunde. Und ich sah die sieben Engel, die vor Gott standen, und ihnen wurden sieben Posaunen gegeben. Und ein anderer Engel kam, und trat vor den Altar, haltend ein goldenes Rauchfaß; und ihm ward viel Rauchwerk gegeben, daß er es darbrächte für die Gebete aller Heiligen auf dem goldenen Altar vor dem Throne. Und es stieg auf der Rauch des Rauchwerks für die Gebete der Heiligen von der Hand des Engels vor Gott. Und der Engel nahm das Rauchfaß, und füllte es mit Feuer vom Altar und warf es auf die Erde; und es entstanden Donnerschläge und Blitze und Erdbeben. Und die sieben Engel, welche die sieben Posaunen hielten, bereiteten sich zu posaunen. Und der erste — Engel posaunte, und es entstand Hagel und Feuer, mit Blut gemischt, und ward auf die Erde geworfen. Und der dritte Teil der Erde verbrannte, und der dritte Teil der Bäume verbrannte, und alles grüne Gras verbrannte. Und der zweite Engel posaunte; und wie ein großer mit Feuer brennender Berg stürzte ins Meer, und der dritte Teil des Meeres ward Blut; und es starb der dritte Teil der lebendigen Geschöpfe im Meere, und der dritte Teil der Schiffe ward verderbt. Und der dritte Engel posaunte; und es fiel vom Himmel ein großer Stern, brennend wie eine Fackel, und fiel auf den dritten Teil der Ströme und auf die Wasserquellen. Und der Name des Sternes heißet Wermut; und der dritte Teil der Wasser ward zu Wermut, und viele der Menschen starben von den Wassern, weil sie bitter geworden. Und der vierte Engel posaunte; und es ward geschlagen der dritte Teil der Sonne und der dritte Teil des Mondes und der dritte Teil der Sterne, auf daß der dritte Teil derselben verfinstert würde, und der Tag nicht schiene den dritten Teil desselben, und die Nacht gleicherweise. Und ich schauete, und hörte einen Adler, der durch die Mitte des Himmels flog, und rief mit lauter Stimme: Wehe, Wehe, Wehe, den Bewohnern der Erde ob den übrigen Posaunenstimmen der Engel, die noch posaunen werden! Und der fünfte Engel posaunte; und ich sah einen Stern, der vom Himmel gefallen war auf die Erde, und ihm ward der Schlüssel gegeben zum Schlunde des Abgrundes. Und er öffnete den Schlund des Abgrundes. Und es stieg auf ein Rauch aus dem Schlunde wie der Rauch eines großen Ofens; und die Sonne und die Luft wurden verfinstert vom Rauche des Schlundes. Und aus dem Rauche kamen Heuschrecken auf die Erde, und ihnen ward Macht gegeben, wie die Skorpionen der Erde Macht haben; und es ward ihnen gesagt, daß sie nicht das Gras der Erde beschädigten, noch irgend etwas Grünes, noch irgend ein Baum, sondern die Menschen — allein, die nicht das Siegel Gottes haben an ihren Stirnen. Und es ward ihnen verliehen, daß sie sie nicht töteten, sondern daß sie gepeinigt würden fünf Monde lang. Und ihre Pein ist wie Pein eines Skorpions, wenn er einen Menschen geschlagen. Und in selbigen Tagen werden die Menschen den Tod suchen, und ihn nicht finden; und werden begehren zu sterben, und der Tod wird von ihnen fliehen. Und die Gestalten der Heuschrecken waren gleich Rossen, die zum Kriege gerüstet sind, und auf ihren Häuptern wie goldene Kronen, und ihre Angesichter wie Menschenangesichter, und hatten Haare wie Weiberhaare, und ihre Zähne wie Löwenzähne, und hatten Panzer wie eiserne Panzer, und das Geräusch ihrer Flügel wie das Geräusch vieler Wagen mit Rossen, die zum Streite rennen. Und sie haben Schwänze gleich Skorpionen, und Stacheln in ihren Schwänzen; und ihre Macht ist die Menschen zu beschädigen fünf Monde lang. — Und sie haben über sich einen König, den Engel des Abgrundes; sein Name auf Hebräisch Abaddon, und im Griechischen hat er den Namen Apollyon (Verderber). Das eine Wehe ist vorüber: siehe, es kommen noch zwei Wehe nach diesem. Und der sechste Engel posaunte; und ich hörte eine Stimme von den vier Hörnern des goldenen Rauchaltars vor Gott her, die sagte zum sechsten Engel, der die Posaune hatte: Löse die vier Engel, die gebunden sind am großen Strome Eupbrat! Und es wurden die vier Engel gelöst, die bereit waren auf Stunde und Tag und Mond und Jahre, zu töten den dritten Teil der Menschen. Und die Zahl der Scharen der Reiterei war zwei Myriaden mal Myriaden; — und ich hörte ihre Zahl. Und also sah ich die Rosse im Gesichte, und die darauf saßen: sie hatten feurige und purpurblaue und schwefelfarbene Panzer; und die Häupter der Rosse wie Löwenhäupter; und aus ihrem Munde geht Feuer und Rauch und Schwefel. Von diesen drei Plagen ward der dritte Teil der Menschen getötet, vom Feuer und Rauche und Schwefel, die aus ihrem Munde gingen. Nämlich die Macht der Rosse ist in ihren Munde und in ihren Schweifen; denn ihre Schweife sind gleich Schlangen, und haben Häupter; und mit ihnen tun sie Schaden. Aber die übrigen der Menschen, die nicht getötet wurden durch diese Plagen, bekehrten sich nicht von den Werken ihrer Hände, daß sie nicht änderten die Abgötter und die Götzenbilder von Gold und Silber und Erz und Stein und Holz, die weder sehen können, noch hören, noch wandeln; auch bekehrten sie sich nicht von ihren Mordtaten, noch ihren Zaubereien, noch ihrer Hurerei, noch ihren Diebereien. Ankündigung der gänzlichen Enthüllung des göttlichen Geheimnisses. Schicksal der heiligen Stadt. Die siebente PosauneUnd ich sah einen anderen mächtigen Engel vom Himmel herabsteigen, angetan mit einer Wolke, und der Regenbogen auf seinem Haupte, und sein Antlitz wie die Sonne, und seine Füße wie Feuersäulen. Und er hatte in seiner Hand ein geöffnetes Büchlein; und er setzte seinen rechten Fuß auf das Meer, den linken aber auf die Erde, und schrie mit lauter Stimme, wie ein Löwe brüllt. Und als er gerufen, redeten die sieben Donner mit ihren Stimmen. Und als die sieben Donner geredet, wollte ich schreiben; ich hörte aber eine Stimme vom Himmel sagen: Versiegle, was die sieben Donner geredet, und schreibe solches nicht! Und der Engel, den ich sah stehen auf dem Meere und der Erde, hob seine rechte Hand zum Himmel, und schwur bei dem, der da lebt in alle Ewigkeit, der den Himmel schuf, und was darin ist, und die Erde und was darauf ist, und das Meer und was darin ist, daß keine Frist mehr sein soll; sondern zur Zeit der Stimme des siebenten Engels, wenn er posaunen wird, so ist vollbracht das Geheimnis Gottes, wie er es verheißen seinen Knechten, den Propheten. Und die Stimme, die ich vom Himmel gehört, redete abermal mit mir, und sagte: Geh, nimm das geöffnete Büchlein in der Hand des Engels, der auf dem Meere und der Erde steht. Und ich ging zu dem Engel, und sagte zu ihm, er solle mir das Büchlein geben. Und er sagt zu mir: Nimm und iß es; und es wird deinen Bauch verbittern, aber in deinem Munde süß sein wie Honig. Und ich nahm das Büchlein aus der Hand des Engels, und aß es; und es war in meinem Munde wie Honig so süß; da ich es aber gegessen, ward mein Bauch verbittert. Und er sagt zu mir: Du sollst wiederum weissagen über viele Völker und Nationen und Zungen und Könige. Und es ward mir ein Rohr gegeben, gleich einem Maßstabe, indem man sprach: Mache dich auf, und miß den Tempel Gottes und den Altar, und die bei ihm anbeten; aber den Vorhof außerhalb des Tempels laß weg, und miß ihn nicht; denn er ist den Heiden gegeben, und die heilige Stadt werden sie treten zwei und vierzig Monde. Und ich werde meinen zwei Zeugen (Auftrag) geben, daß sie weissagen tausend zweihundert und sechzig Tage, angetan mit Sacktuch. Das sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchten, die vor dem Herrn der Erde stehen. Und so jemand will ihnen etwas zu Leide tun, so geht Feuer aus ihrem Munde, und verzehrt ihre Feinde; und so jemand will ihnen etwas zu Leide tun, so muß er also getötet werden. Sie haben Macht den Himmel zu schließen, daß es nicht regne die Tage ihrer Weissagung; und haben Macht über die Wasser, sie in Blut zu wandeln, und die Erde zu schlagen, so oft sie wollen mit allerlei Plage. Und wenn sie ihr Zeugnis vollbracht haben, so wird das Tier das aus dem Abgrunde steigt, mit ihnen Krieg führen, und sie überwinden, und sie töten. Und ihre Leichname liegen auf den Gassen der großen Stadt, welche bildlich Sodom und Ägypten heißt, wo auch ihr Herr gekreuzigt ist. Und es sehen viele von den Völkern und Geschlechtern und Zungen und Nationen ihre Leichname drei Tage und einen halben, und werden ihre Leichname in kein Grab legen lassen. Und die Bewohner der Erde freuen sich über ihnen und werden frohlocken, und werden sich einander Geschenke senden, weil diese zwei Propheten die Bewohner der Erde peinigten. Und nach den drei und einem halben Tage kam in sie Lebensgeist aus Gott, und sie traten auf ihre Füße, und große Furcht fiel über die so sie sahen. Und sie hörten eine laute Stimme vom Himmel, die zu ihnen sagte: Steigt auf hierher! Und sie stiegen gen Himmel in der Wolke, und es schaueten sie ihre Feinde. Und zu selbiger Stunde geschah ein großes Erdbeben, und der zehnte Teil der Stadt fiel, und es wurden im Erdbeben getötet siebentausend Menschen. Und die übrigen fürchteten sich, und gaben dem Gott des Himmels Ehre. Das andere Wehe ist vorüber: siehe, das dritte Wehe kommt schnell. Und der siebente Engel posaunte; und es ließen sich laute Stimmen hören im Himmel, die sagten: Das Reich der Welt ist unsrem Herrn und seinem Gesalbten zugefallen, und er wird herrschen in alle Ewigkeiten. Und die vier und zwanzig Ältesten, die vor Gott saßen auf ihren Thronen, fielen auf ihre Angesichter, und beteten Gott an, und sagten: Wir danken dir Herr Gott, Allmächtiger, der da ist und der da war — und der da sein wird, daß du ergriffen deine große Macht, und dich als Herrscher gezeigt hast! Die Völker waren ergrimmt, und so kam dein Grimm und die Zeit der Toten, gerichtet zu werden, und Lohn zu geben deinen Knechten, den Propheten, und den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen und Großen, und zu verderben, welche die Erde verderben. Und es ward geöffnet der Tempel Gottes im Himmel, und die Lade des Bundes des Herrn ward gesehen in seinem Tempel. Und es geschahen Blitze und Donnerschläge und Erdbeben und großer Hagel. Die Bilder derer, welche am bevorstehenden Kampfe teil nehmen; die Mutterkirche und der Satan; das Heidentum, das falsche Priestertum, Christus und seine SeligenUnd ein großes Zeichen erschien im Himmel: ein Weib, angetan mit der Sonne, den Mond unter ihren Füßen, und auf ihrem Haupte eine Krone von zwölf Sternen. Und sie war schwanger, und schrie in Wehen und Geburtsschmerzen. Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel: und siehe, ein großer, feuerroter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner, und auf seinen Häuptern sieben Diademe. Und sein Schweif raffte den dritten Teil der Sterne, und warf sie auf die Erde. Und der Drache trat vor das Weib, die gebären sollte, auf daß, wenn sie geboren, er ihr Kind verschlänge. Und sie gebar einen Sohn, der alle Völker beherrschen wird mit eisernem Szepter; und es ward das Kind entrückt zu Gott und (zu) seinem Throne, Und das Weib floh in die Wüste, woselbst sie einen von Gott bereiteten Ort hat, daß man sie daselbst ernähre tausend zweihundert und sechzig Tage. Und es ward Streit im Himmel: Michael und seine Engel stritten mit dem Drachen, und der Drache stritt und seine Engel; und er siegte nicht ob, und ihre Stätte ward nicht mehr gefunden im Himmel. Und es ward geworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt; geworfen ward er auf die Erde, und seine Engel wurden mit ihm geworfen. Und ich hörte eine laute Stimme im Himmel, die sagte: Nun ist das Heil und die Macht und das Reich unsrem Gott und die Gewalt seinem Gesalbten zugefallen, denn niedergeworfen ist der Ankläger unsrer Brüder, der sie vor Gott verklagte Tag und Nacht. Und sie haben ihn überwunden kraft des Blutes des Lammes und kraft des Wortes ihres Zeugnisses, und liebten ihr Leben nicht bis zum Tode. Darum freuet euch, ihr Himmel und die darin wohnen! Wehe der Erde und dem Meere! Denn der Satan ist zu euch hinabgestiegen, und hat großen Zorn, da er weiß, daß er wenig Zeit hat. Und als der Drache sah, daß er geworfen war auf die Erde, verfolgte er das Weib, die den Knaben geboren hatte. Und es wurden dem Weibe zwei Flügel gegeben eines großen Adlers, daß sie in die Wüste flöge an ihren Ort, wo sie ernährt wird eine Zeit und (zwei) Zeiten und eine halbe Zeit, vor dem Angesichte der Schlange. Und es schoß die Schlange aus ihrem Munde hinter dem Weibe her Wasser wie einen Strom, um sie durch den Strom fortzuschwemmen. Aber die Erde half dem Weibe, und die Erde tat ihren Mund auf, und verschlang den Strom, den der Drache aus seinem Munde geschossen. Und es ward der Drache zornig über das Weib, und ging hin, Krieg zu führen mit den übrigen ihres Geschlechtes, die Gottes Gebote beobachten, und das Zeugnis Jesu — Christi festhalten. Und ich stand auf dem Sande des Meeres. Und ich sah aus dem Meere ein Tier aufsteigen, das hatte zehn Hörner und sieben Häupter, und auf seinen Hörnern zehn Diademe, und auf seinen Häuptern Namen der Lästerung. Und das Tier, das ich sah, war einem Parder gleich, und seine Füße wie eines Bären, und sein Mund wie eines Löwen Mund. Und der Drache gab ihm seine Macht und seinen Thron und große Gewalt. Und eins seiner Hänpter — sah ich wie verwundet zum Tode; aber die Todeswunde war heil, und bewundernd folgte die ganze Erde dem Tiere nach. Und sie beteten den Drachen an, weil er dem Tiere die Macht gegeben, und beteten das Tier an, indem sie sagten: Wer ist dem Tiere gleich? und wer vermag mit ihm zu streiten? Und ihm ward ein Mund gegeben, der große Dinge und Lästerungen redete; und ihm ward Macht gegeben zu wirken zwei und vierzig Monde. Und es tat seinen Mund auf zur Lästerung gegen Gott, zu lästern seinen Namen und seine Wohnung, und die im Himmel wohnen. Und es ward ihm verliehen Krieg zu führen mit den Heiligen und sie zu überwinden; und es ward ihm Gewalt gegeben über alle Geschlechter und Völker und Zungen und Nationen. Und es werden selbigen anbeten alle Bewohner der Erde, deren Name nicht geschrieben ist im Lebensbuche des Lammes, das geschlachtet ist, seit Gründung der Welt. So jemand Ohr hat, der höre! So jemand Gefangene führt, der geht (selbst) in Gefangenschaft; so jemand mit dem Schwerte tötet, der muß selbst mit dem Schwerte getötet werden. Hier zeigt sich die Standhaftigkeit und Treue der Heiligen. Und ich sah ein anderes Tier aufsteigen aus der Erde, und es hatte zwei Hörner gleich einem Lamme, und redete wie ein Drache. Und alle Macht des ersten Tieres übt es aus vor seinen Augen, und macht, daß die Erde und ihre Bewohner anbeten das erste Tier, dessen Todeswunde geheilt war. Und es tut große Zeichen, und (macht), daß Feuer vom Himmel fällt auf die Erde vor den Menschen. Und es verführt die Bewohner der Erde durch die Zeichen, die ihm gegeben sind zu tun vor dem Tiere, indem es die Bewohner der Erde heißt ein Bild dem Tiere machen, das die Wunde vom Schwerte hat und wieder aufgelebt ist. Und es ward ihm verliehen dem Bilde des Tieres Geist zu geben, auf daß das Bild des Tieres spräche, und machte, daß alle, die das Bild des Tieres nicht anbeteten, getötet wurden. Und es macht, daß allen, Kleinen und Großen, Reichen und Armen, Knechten und Freien, ein Malzeichen gemacht wird auf ihre rechte Hand oder auf ihre Stirne; und daß keiner kaufen oder verkaufen kann, er habe denn das Malzeichen, — oder den Namen des Tieres, oder die Zahl seines Namens. Hier gilt es Weisheit. Wer Verstand hat, berechne die Zahl des Tieres: denn es ist eine Menschenzahl, und seine Zahl ist 666. Und ich schauete, und siehe, das Lamm stand auf dem Berge Zion, und mit ihm hundert vier und vierzigtausend, die den Namen desselben und den Namen seines Vaters geschrieben trugen auf ihren Stirnen. Und ich hörte eine Stimme vom Himmel wie das Rauschen vieler Wasser und wie die Stimme eines großen Donners; und die Stimme, die ich hörte, war wie von Lautenspielern, die auf ihren Lauten spielen. Und sie singen ein neues Lied vor dem Throne und vor den vier Tieren und den Ältesten; und niemand konnte das Lied lernen als die hundert und vier und vierzigtausend, die erkauft sind von der Erde. Diese sind es, die sich mit Weibern nicht befleckt haben; denn Jungfrauen sind sie: diese folgen dem Lamme, wohin es irgend geht: diese wurden erkauft aus den Menschen als Erstlinge Gott und dem Lamme; und in ihrem Munde war kein Trug erfunden; denn tadellos sind sie — vor dem Throne Gottes. Ankündigung des GerichtsUnd ich sah einen anderen Engel, fliegend durch die Mitte deö Himmels, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen den Bewohnern der Erde und über alle Völker und Geschlechter und Zungen und Nationen; und er sagte mit lauter Stimme: Fürchtet Gott, und gebt ihm die Ehre; denn die Stunde seines Gerichtes ist gekommen; und betet an den, der gemacht hat den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen! Und ein anderer Engel folgte und sagte: Gefallen, gefallen ist Babel, die große! Denn mit dem Glutweine ihrer Hurerei hat sie getränkt alle Völker. Und ein anderer dritter Engel folgte ihnen, der sagte mit lauter Stimme; So jemand das Tier anbetet und sein Bild, und nimmt das Malzeichen an seine Stirne und an seine Hand: so wird er auch trinken von dem Glutweine Gottes, der lauter gemischt ist im Kelche seines Zornes, und wird gepeinigt werden mit Feuer und Schwefel vor den heiligen Engeln und vor dem Lamme. Und der Rauch ihrer Pein steigt auf in alle Ewigkeiten, und sie haben keine Ruhe Tag und Nacht, die das Tier anbeten und sein Bild, und wer annimmt das Malzeichen seines Namens. Hier zeigt sich die Standhaftigkeit der Heiligen, so die Gebote Gottes halten und die Treue Jesu. Und ich hörte eine Stimme vom Himmel, die sagte: Schreibe: Selig sind die Toten, die im Herrn sterben, von nun an; ja, spricht der Geist, sie sollen ruhen von ihren Leiden; ihre Werke aber folgen ihnen nach. Und ich schauete, und siehe, eine weiße Wolke, und auf der Wolke saß einer, gleich einem Menschensohne, der hatte auf seinem Haupte eine goldene Krone und in seiner Hand eine scharfe Sichel. Und ein anderer Engel ging hervor aus dem Tempel, der schrie mit lauter Stimme zu dem, der auf der Wolke saß: Lege deine Sichel an, und ernte! Denn die Stunde zu ernten ist — dir gekommen; denn dürr ist die Ernte der Erde. Und der auf der Wolke saß, schlug die Sichel an auf die Erde, und die Erde ward geerntet. Und ein anderer Engel ging hervor aus dem Tempel im Himmel, der hatte auch eine scharfe Sichel. Und ein anderer Engel kam hervor vom Rauchaltar, der hatte Macht über das Feuer; und er rief mit lauter Stimme dem, der die scharfe Sichel hatte, und sagte: Lege deine scharfe Sichel an, und schneide die Trauben des Weinstocks der Erde! denn seine Beeren sind reif. Und der Engel schlug seine Sichel an auf die Erde, und schnitt den Weinstock der Erde, und warf (die Trauben) in die große Kelter des Zornes Gottes. Und die Kelter ward getreten außerhalb der Stadt und Blut floß aus der Kelter bis ans Gebiß der Pferde tausend sechshundert Stadien weit. Sieben Engel mit sieben Zornschalen; Untergang Babylons (Roms)Und ich sah ein anderes Zeichen im Himmel, groß und wunderbar, sieben Engel, die hatten die sieben letzten Plagen, denn durch sie ward vollbracht der Zorn Gottes. Und ich sah wie ein krystallenes Meer, gemischt mit Feuer; und die Überwinder an dem Tiere und seinem Bilde — und seinem Malzeichen und der Zahl seines Namens standen an dem krystallenen Meere, und hatten Lauten Gottes. Und sie singen das Lied Mose's, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes, indem sie sagen: Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, Gott, Allmachtiger! gerecht und wahrhaft sind deine Wege, König der Völker! Wer sollte dich nicht fürchten? Herr, und deinen Namen preisen? Denn du allein bist heilig; denn alle Völker werden kommen und anbeten vor dir; denn deine Gerichte sind offenbar geworden. Und nach diesem schauete ich, und — siehe, es ward aufgetan der Tempel des Zeltes des Zeugnisses im Himmel. Und es gingen die sieben Engel, so die sieben Plagen hatten, hervor aus dem Tempel angetan mit reiner, lichter Leinwand, und gegürtet um die Brust mit goldenen Gürteln. Und eines von den vier Tieren gab den sieben Engeln sieben goldene Schalen, voll des Zornes Gottes, der da lebt in alle Ewigkeit. Und der Tempel ward voll Rauches von der Herrlichkeit Gottes und seiner Macht; und niemand konnte eingehen in den Tempel, bis die sieben Plagen der sieben Engel vollbracht waren. Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Tempel, die sagte zu den sieben Engeln: Geht hin und gießt die sieben Schalen des Zornes Gottes aus auf die Erde! Und es ging der erste hin, und goß seine Schale aus auf die Erde; und es kam böses und giftiges Geschwür an die Menschen, die das Malzeichen des Tieres hatten, und sein Bild anbeteten. Und der zweite Engel goß seine Schale aus ins Meer; und es entstand Blut wie eines Toten; und jegliches lebendige Wesen starb im Meere. Und der dritte Engel goß seine Schale aus auf die Ströme und Wasserquellen; und sie wurden Blut. Und ich hörte den Engel der Wasser sagen: Gerecht bist du — Herr, der da ist und der da war, du Heiliger, daß du so gerichtet hast! Denn Blut von Heiligen und Propheten haben sie vergossen, und Blut hast du ihnen zu trinken gegeben; — denn sie sind's wert. Und ich hörte den Rauchaltar sagen: Ja, Herr, Gott, Allmächtiger! wahrhaft und gerecht sind deine Gerichte. Und der vierte Engel goß seine Schale aus in die Sonne; und ihr ward verliehen die Menschen im Feuer zu glühen. Und geglüht wurden die Menschen mit großer Glut, und es lästerten die Menschen den Namen Gottes, der Macht hat über diese Plagen, und bekehrten sich nicht, ihm Ehre zu geben. Und der fünfte Engel goß seine Schale aus auf den Thron des Tieres; und dessen Reich ward verfinstert, und sie zerbissen ihre Zungen wegen der Pein, und lästerten den Gott, des Himmels wegen ihrer Schmerzen und ihrer Geschwüre, und bekehrten sich nicht von ihren Werken. Und der sechste Engel goß seine Schale aus auf den großen Strom Euphrat, und dessen Wasser vertrocknete, auf daß den Königen vom Aufgang der Sonne her der Weg bereitet würde. Und ich sah aus dem Munde des Drachen und aus dem Munde des Tieres und aus dem Munde des falschen Propheten drei unreine Geister gehen wie Frösche. Es sind nämlich Geister von Teufeln, die Wunder tun, welche ausgehen zu den Königen der Erde und der ganzen Welt, um sie zu versammeln zum Streite jenes großen Tages Gottes, des Allmächtigen. Siehe, ich komme wie ein Dieb. Selig, der da wacht und seine Kleider bewahrt, daß er nicht nackt wandele, und man seine Schande sehe! Und sie versammelten sie an dem Ort, der da heißt auf Hebräisch: Harmagedon. Und der siebente Engel goß seine Schale aus in die Luft; und eine laute Stimme kam aus dem Tempel des Himmels vom Throne her, die sagte: Es ist geschehen! Und es geschahen Blitze und Donnerschläge, und ein großes Erdbeben geschah, desgleichen nicht geschehen, seit die Menschen gewesen auf Erden; so groß war das Erdbeben. Und es zerfiel die große Stadt in drei Teile, und die Städte der Völker fielen; und der großen Babel ward gedacht vor Gott, ihr zu reichen den Kelch des Glutweines seines Zornes. Und jegliche Insel floh, und Berge wurden nicht mehr gefunden. Und ein großer Hagel, fast zentnerschwer, fiel vom Himmel herab auf die Menschen; und die Menschen lästerten Gott wegen der Plage des Hagels, weil dessen Plage sehr groß war. Und es kam einer der sieben Engel, welche die sieben Schalen hatten, und redete mit mir, und sagte — zu mir: Komm! ich will dir das große Gericht der, großen Hure zeigen, die auf den vielen, Wassern sitzt, mit welcher hurten die Könige der Erde, und vom Weine ihrer Hurerei trunken wurden die Bewohner der Erde. Und er führte mich in eine Wüste in der Begeisterung. Und ich sah ein Weib sitzen auf einem scharlachroten Tiere, das voll war von Namen der Lästerung, und hatte sieben Häupter und zehn Hörner. Und das Weib war angetan mit Purpur und Scharlach, und übergoldet mit Gold und Edelsteinen und Perlen, und hatte einen goldenen Kelch in der Hand, voll Greuel und Unreinigkeiten ihrer Hurerei. Und auf ihrer Srirne stand ein Name geschrieben, ein Geheimnis: Babel, die große, die Mutter der Huren und der Greuel der Erde, Und ich sah das Weib trunken vom Blute der Heiligen und vom Blute der Zeugen Jesu. Und ich verwunderte mich, da ich sie sah, mit großer Verwunderung. Und der Engel sprach zu mir: Warum hast du dich verwundert? Ich will dir das Geheimnis des Weibes sagen und des Tieres, das sie trägt, welches die sieben Häupter und zehn Hörner hat. Das Tier, das du sahst, war und ist nicht und wird heraufsteigen aus dem Abgrunde und ins Verderben gehen; und es werden sich verwundern die Bewohner der Erde, deren Name, nicht geschrieben sind im Buche des Lebens! seit Gründung der Welt, wenn sie das Tier sehen, daß es war und nicht ist und da sein wird. Hier zeigt sich der Verstand, der Weisheit hat. Die sieben Häupter sind sieben Berge, wo das Weib sitzt; und sind (zugleich) sieben Könige. Die fünfe sind gefallen, — und der eine ist; der andere ist noch nicht gekommen, und wenn er gekommen ist, darf er nur eine kleine Weite bleiben. Und das Tier, das war und nicht ist, ist selbst der achte, und ist einer von den sieben, und geht ins Verderben. Und die zehn Hörner, die du sahst, sind zehn Könige, die noch kein Reich empfangen haben; aber Macht wie Könige werden sie eine Stunde lang empfangen mit dem Tiere. Diese haben einen Sinn, und geben ihre Macht und ihre Gewalt dem Tiere. Diese werden mit dem Lamme streiten, aber das Lamm wird sie überwinden; denn es ist der Herr der Herren und der König der Könige: und die mit ihm sind, Berufene und Erwählte und Getreue (werden sie überwinden). Und er sagte zu mir: Die Wasser, die du sahst, wo die Hure sitzt, sind Völker und Mengen und Nationen und Zungen. Und die zehn Hörner, die du sahst, und das Tier, diese werden die Hure hassen, und sie wüste und bloß machen, und ihr Fleisch fressen, und sie verbrennen mit Feuer; denn Gott hat in ihre Herzen gegeben seinen Willen zu vollbringen und einen Sinn zu vollbringen, und ihr Reich dem Tiere zu geben, bis die Worte Gottes vollbracht sein werden. Und das Weib, das du sahst, ist die große Stadt, die das Königtum hat über die Könige der Erde. Und nach diesem sah ich einen (anderen) Engel herabsteigen vom Himmel, der hatte große Gewalt; und die Erde ward erleuchtet von seinem Glanze. Und er rief mit lauter Stimme, und sagte: Gefallen, gefallen ist die große Babel, und eine Wohnung der Teufel geworden und ein Gefängnis aller unreinen Geister und ein Gefängnis aller unreinen und gehaßten Vögel. Denn vom Zornweine ihrer Unzucht tranken alle Völker, und die Könige der Erde hurten mit ihr, und die Kaufleute der Erde wurden reich von der Größe ihrer Üppigkeit. Und ich hörte eine andere Stimme vom Himmel sagen: Geht aus von ihr, mein Volk, auf daß ihr nicht teilhaft werdet ihrer Sünden, und von ihren Plagen nichts empfangt. Denn ihre Sünden reichten bis zum Himmel, und Gott hat gedacht ihrer Ungerechtigkeiten. Vergeltet ihr, so wie auch sie — euch vergalt, und verdoppelt ihr doppelt nach ihren Taten; im Kelche, worin sie euch mischte, mischt ihr doppelt! Wie sie in Herrlichkeit und Üppigkeit gelebt hat, so viel gebt ihr Pein und Jammer. Denn in ihrem Herzen sprach sie: Ich throne als Königin, und Witwe bin ich nicht, und Trauer werde ich nicht sehen: darum an einem Tage werden ihre Plagen kommen. Tod und Trauer und Hunger, und mit Feuer wird sie verbrannt werden; denn mächtig ist Gott, der sie gerichtet hat. Und weinen werden und klagen über sie die Könige der Erde, die mit ihr hurten und schwelgten, wenn sie sehen den Rauch ihres Brandes, von ferne stehend aus Furcht vor ihrer Pein, und sagend: Wehe, wehe! du große Stadt Babel, du mächtige Stadt! in einer Stunde ist gekommen dein Gericht. Und die Kaufleute der Erde werden weinen und klagen über sie; denn ihre Waren kauft niemand mehr. Waren in Gold und Silber und Edelsteinen und Perlen und Byssus und Purpur und Seide und Scharlach und allerlei Citronenholz und allerlei Elfenbeingeräte und allerlei Geräte vom köstlichsten Holz und Erze und Eisen und Marmor, und Zimmet und Amomum und Rauchwerk und Salbe und Weihrauch und Wein und Öl und Weißmehl und Weizen und Mastvieh und Schafe und Rosse und Wagen und Sklaven und Leibeigene. Und das Obst der Lust deiner Seele ist von dir gewichen, und alles Leckere und Köstliche ist dir verloren, und nie mehr wirst du es finden. Die Kaufleute dieser Waren, die von ihr reich geworden, werden von ferne stehen aus Furcht vor ihrer Pein, weinend und trauernd und sagend: Wehe, wehe, die große Stadt, angetan mit Byssus und Purpur und Scharlach, und übergoldet mit Gold und Edelsteinen und Perlen, in einer Stunde ist all dieser Reichtum verwüstet! Und alle Steuerleute und alle, die nach einem Orte schiffen, und Schiffleute und alle, die das Meer bearbeiten, standen von ferne, und schrieen, da sie sahen den Rauch ihres Brandes, und sagten: Wer war gleich der großen Stadt? Und sie warfen Staub auf ihre Häupter, und schrieen weinend und trauernd, und sagten: Wehe, wehe! die große Stadt, in welcher alle, die Schiffe im Meere haben, sich bereicherten von ihrer Kostbarkeit, in einer Stunde ist sie verwüstet! Freue dich über sie, Himmel, und ihr Heiligen und ihr Apostel und Propheten! denn Gott hat Rache für euch an ihr genommen. Und es hob ein mächtiger Engel einen Stein, wie ein Mühlstein groß, und warf ihn ins Meer, und sprach: Also im Sturze soll niedergeworfen werden Babel, die große Stadt, und nicht mehr sein. Und der Laut der Lautenspieler und Sänger und Flötenspieler und Trompeter soll nicht gehört werden in dir, und kein Künstler irgend einer Kunst soll mehr gefunden werden in dir, und der Laut der Mühle soll nicht mehr gehört werden in dir; und das Licht der Lampe soll nicht mehr scheinen in dir, und die Stimme des Bräutigams und der Braut nicht mehr gehört werden in dir; denn deine Käufer waren die Großen der Erde, denn durch deine Zauberei wurden alle Völker verführt; und in ihr ist das Blut der Propheten und Heiligen gefunden, und aller, die geschlachtet wurden auf Erden. Siegesfeier. Vernichtung der beiden Tiere, Fesselung des Satans— Und nach diesem hörte ich wie eine laute Stimme vieles Volks im Himmel, das sagte: Hallelujah! Das Heil und die Herrlichkeit — und die Ehre und die Macht ist — des Herrn, unsres Gottes! Denn wahrhaft und gerecht sind seine Gerichte; denn er hat gerichtet die große Hure, welche die Erde verderbte mit ihrer Hurerei, und hat das Blut seiner Knechte an ihr gerochen. Und zum anderen Mal sprachen sie: Hallelujah, ihr Rauch steigt empor in alle Ewigkeiten. Und es fielen die vier und zwanzig Ältesten und die vier Tiere nieder, und beteten an vor Gott, der auf dem Throne saß, sagend: Amen, Halleluja! Und eine Stimme kam vom Throne her, die sagte: Lobt unsren Gott, alle seine Knechte, die ihn fürchten, Klein und Groß! Und ich hörte wie eine Stimme vieles Volkes und wie eine Stimme vieler Wasser und wie eine Stimme starker Donner, die sagten: Halleluja, als Herrscher hat sich gezeigt der Herr, unser Gott, der Allmächtige. Laßt uns fröhlich sein und frohlocken und ihm die Ehre geben! Denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Braut hat sich bereitet; und es ward ihr verliehen sich zu kleiden in lichten und reinen Byssus; nämlich der Byssus, das ist die Gerechtigkeit der Heiligen. Und er der (Engel) sagt zu mir: Schreibe: Selig sind, die zum Hochzeitsmahle des Lammes berufen sind! Und er sagte zu mir: Das sind die wahrhaftigen Worte Gottes. Und ich fiel zu seinen Füßen nieder, ihn anzubeten. Er aber sagt zu mir: Tue es nicht! Mitknecht bin ich von dir und deinen Brüdern, die das Zeugnis Jesu festhalten: Gott bete an! Denn das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung. Und ich sah den Himmel aufgetan, und siehe, ein weißes Roß, und der darauf saß, heißt der Treue und Wahrhafte, und mit Gerechtigkeit richtet und streitet er. Seine Augen aber waren wie Feuerflamme, und auf seinem Haupte viele Diademe; und er trug einen Namen geschrieben, den niemand kennt als er selbst; und er war angetan mit einem in Blut getunkten Kleide, und sein Name heißt das Wort Gottes. Und die himmlischen Heere folgten ihm nach auf weißen Rossen, bekleidet mit weißem — und reinem Byssus. Und aus seinem Munde geht ein scharfes zweischneidiges Schwert daß er damit die Völker schlage; und er wird sie weiden mit eisernem Szepter, und er tritt die Kelter des Glutweines des Zornes Gottes, des Allmächtigen. Und er trägt auf seinem Gewande und auf seiner Hüfte einen Namen geschrieben: König der Könige und Herr der Herren. Und ich sah einen Engel in der Sonne stehen, der rief mit lauter Stimme allen Vögeln, die durch die Mitte des Himmels fliegen: Kommt, — und versammelt euch zum großen Mahle Gottes, daß ihr freßt das Fleisch der Könige und das Fleisch der Obersten und das Fleisch der Gewaltigen und das Fleisch der Rosse und derer, die darauf sitzen, und das Fleisch aller Freien und Knechte und Kleinen und Großen! Und ich sah das Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, um Krieg zu führen mit dem, der auf dem Rosse saß, und mit seinem Heere. Aber es ward ergriffen das Tier und der falsche Prophet mit ihm, der die Zeichen vor ihm tat, durch die er verführte, die das Malzeichen des Tiers angenommen, und sein Bild anbeteten. Lebendig wurden die Zwei geworfen in den Feuerpfuhl, der mit Schwefel brennt. Und die übrigen wurden getötet vom Schwerte des, der auf dem Rosse saß, das aus seinem Munde ging; und alle Vögel wurden gesättigt von ihrem Fleische. Und ich sah einen Engel herabsteigen vom Himmel, der hatte den Schlüssel des Abgrundes und eine große Kette in seiner Hand. Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, welches ist der Teufel und Satan, und band ihn auf tausend Jahre, und warf ihn in den Abgrund, und verschloß — denselben, und versiegelte über ihm, auf daß er nicht mehr verführe die Völker, bis die tausend Jahre vollbracht sind. — Aber nach diesem muß er gelöst werden eine kleine Zeit. Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und ihnen ward verliehen Gericht zu halten, und die Seelen derer, die enthauptet waren um des Zeugnisses Jesu und des Wortes Gottes willen, und die nicht angebetet das Tier und sein Bild, und nicht genommen das Malzeichen an ihre Stirne und an ihre Hand; und sie wurden lebendig und herrschten mit Christo die tausend Jahre. Die übrigen Toten aber wurden nicht lebendig, bis die tausend Jahre vollbracht waren. Das ist die erste Auferstehung. Selig und heilig, wer Teil hat an der ersten Auferstehung! Über diese hat der zweite Tod keine Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein, und mit ihm herrschen tausend Jahre. Letzter Kampf mit Gog und Magog, Vernichtung des Satans, Weltgericht, neues JerusalemUnd wenn die tausend Jahre vollbracht sind, so wird der Satan gelöst werden aus seinem Gefängnis, und wird ausgehen, zu verführen die Völker an den vier Ecken der Erde, den Gog und den Magog, sie zu versammeln zum Kriege, deren Zahl ist wie der Sand des Meeres. Und sie zogen heran auf die Breite der Erde, und umschlossen das Lager der Heiligen und die geliebte Stadt; aber es fiel Feuer aus dem Himmel von Gott, und verzehrte sie. Und der Teufel, der sie verführte, ward geworfen in den Feuer- und Schwefelpfuhl, wo (auch) das Tier und der falsche Prophet ist; und sie werden gepeinigt werden Tag und Nacht in alle Ewigkeiten. Ich sah einen großen, weißen Tron und den, der darauf saß, vor dessen Antlitz die Erde und der Himmel floh, und es ward keine Stätte für sie gefunden. Und ich sah die Toten, Klein und Groß, stehen vor dem Throne; und Bücher wurden geöffnet, und ein anderes Buch geöffnet, welches das Buch des Lebens war. Und es wurden die Toten gerichtet nach dem, was geschrieben war in den Büchern, gemäß ihren Werken. Und das Meer gab die Toten, die in ihm waren, und der Tod und die Unterwelt gaben die Toten, die in ihnen waren, und sie wurden gerichtet ein jeglicher gemäß seinen Werken. Und der Tod und die Unterwelt wurden geworfen in den Feuerpfuhl, das ist der zweite Tod, der Feuerpfuhl. Und so jemand nicht gefunden ward im Buche des Lebens geschrieben, so ward er geworfen in den Feuerpfuhl. Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer war nicht mehr. Und ich — Johannes sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, herabsteigen aus dem Himmel von Gott, zubereitet wie eine für ihren Bräutigam geschmückte Braut. Und ich hörte eine laute Stimme vom Himmel, die sagte: Siehe, die Wohnung Gottes ist bei den Menschen, und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, als ihr Gott; und — Gott wird abwischen jegliche Träne von ihren Augen; und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Klage, noch Schmerz wird mehr sein; denn das erste ist vergangen. Und der auf dem Throne saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu. Und er sagt zu mir: Schreibe! denn diese Worte sind wahrhaft und gewiß. Und er sprach zu mir: Es ist geschehen! Ich bin das A und O, der Anfang und das Ende. Ich werde dem Dürstenden geben von der Quelle des Wassers des Lebens umsonst. Wer überwindet, wird — alles dieses erben, und ich werde ihm Gott sein, und er wird mir Sohn sein. Den Feigen aber und Ungläubigen und Sündern und Greuelhaften und Mördern und Hurern und Zauberern und Götzendienern und allen Lügnern, — ihr Teil wird sein in dem Pfuhle der mit Feuer und Schwefel brennt, der zweite Tod. Und es kam — zu mir einer der sieben Engel, welche die sieben Schalen hatten, voll der letzten Plagen, und redete mit mir, und sagte: Komm, ich will dir zeigen das Weib, die Braut des Lammes! Und er führte mich in der Begeisterung auf einen großen und hohen Berg, und zeigte mir die — große, heilige Stadt Jerusalem, die aus dem Himmel von Gott herabstieg, welche die Herrlichkeit Gottes hatte; — und ihr Licht gleich dem köstlichsten Edelsteine, wie durchsichtiger Jaspis; — und sie hat eine große und hohe Mauer, hat zwölf Tore, und auf den Toren zwölf Engel, und eingegrabene Namen, welche sind die der zwölf Stämme der Söhne Israels. Nach dem Aufgang drei Tore, und nach Norden drei Tore, und nach Süden drei Tore, und nach dem Untergang drei Tore. Und die Mauer der Stadt hat zwölf Grundsteine, und auf ihnen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes. Und der mit mir redete, hatte ein Maß, einen goldenen Stab, auf daß er die Stadt und ihre Tore und Mauer mäße. Und die Stadt liegt ins Gevierte, und ihre Länge ist so groß, wie auch ihre Breite. Und er maß die Stadt mit dem Stabe, zwölftausend Stadien (nach jeder Seite): die Länge und die Breite und die Höhe derselben sind gleich. Und er maß die Mauer, hundert und vier und vierzig Ellen hoch, mit Menschenmaße, welches das des Engels ist. Und das Gebäu ihrer Mauer war Jaspis, und die Stadt reines Gold, gleich reinem Kristall. Und die Grundsteine der Mauern waren mit allerlei Edelsteinen geschmückt: der erste Grundstein ein Jaspis; der zweite ein Saphir; der'dritte ein Chalcedonier; der vierte ein Smaragd; der fünfte ein Sardonyx; der sechste ein Sarder; der siebente ein Chrysolith; der achte ein Beryll; der neunte ein Topas; der zehnte ein Chrysopras; der elfte ein Hyazinth; der zwölfte ein Amethyst. Und die zwölf Tore zwölf Perlen, jegliches Tor bestand aus einer Perle; und die Straßen der Stadt reines Gold, wie durchscheinender Kristall. Und einen Tempel sah ich nicht in ihr; denn Gott, der Herr, der Allmächtige, ist ihr Tempel, und das Lamm. Und die Stadt bedarf nicht der Sonne, noch des Mondes, daß sie — in ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes hat sie erleuchtet, und ihre Leuchte ist das Lamm. Und die Völker — der Erretteten werden in ihrem Lichte wandeln, und die Könige der Erde ihre Herrlichkeit — und Kostbarkeit in sie bringen. Und ihre Tore werden am Tage nicht geschlossen werden; denn Nacht wird daselbst nicht sein. Und die Herrlichkeit und Kostbarkeit der Völker wird man in sie bringen. Und in sie wird nichts Gemeines eingehen, noch was Greuel tut und Lüge; nur die die im Lebensbuche des Lammes geschrieben sind. Und er zeigte mir einen — reinen Strom von Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der floß vom Throne Gottes und des Lammes. In ihren Straßen, auf beiden Seiten des Stromes, der Baum des Lebens, der zwölf Mal Früchte trägt, jeglichen Mond seine Frucht gebend; und die Blätter des Baumes dienen zur Heilung der Völker. Und kein Verbanntes wird mehr sein, und der Thron Gottes und des Lammes wird in ihr sein, und seine Knechte werden ihm dienen, und sein Angesicht schauen, und sein Name wird an ihren Stirnen sein. Und Nacht wird — daselbst nicht mehr sein, und kein Bedarf einer Leuchte, noch des Lichtes der Sonne; denn Gott, der Herr, wird über ihnen leuchten, und sie werden herrschen in alle Ewigkeiten. Schluß des BuchesUnd er sprach zu mir: Diese Worte sind treu und wahrhaft, und Gott, der Herr der Geister der Propheten, hat seinen Engel gesandt, seinen Knechten zu zeigen, was in Bälde geschehen soll. Und siehe, ich komme bald. Selig, wer die Worte der Weissagung dieses Buches bewahrt! Und ich Johannes bin's, der solches hörte und sah. Und als ich gehört und gesehen, fiel ich nieder, anzubeten vor den Füßen des Engels, der mir solches zeigte. Er aber sagt zu mir: Tue es nicht! — Denn Mitknecht bin ich von dir und deinen Brüdern, den Propheten, und denen, die die Worte dieses Buches bewahren: Gott bete an! Und er sagt zu mir: Versiegle nicht die Worte der Weissagung dieses Buches! die Zeit ist nahe. Wer Unrecht tut, tue fürder Unrecht; und wer unrein ist, verunreinige sich fürder; und wer gerecht ist, übe fürder Gerechtigkeit; und wer heilig ist, heilige sich fürder! Siehe, ich komme schnell, und mein Lohn mit mir, um zu geben einem jeglichen, wie sein Werk sein wird. Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, Anfang und Ende. Selig, die seine Gebote tun, auf daß sie Macht erhalten über den Baum des Lebens, und eingehen durch die Tore in die Stadt! Draußen — aber sind die Hunde und die Zauberer und die Hurer und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der Lüge liebt und tut. Ich Jesus sandte meinen Engel, euch dieses kund zu tun in den Gemeinden. Ich bin die Wurzel und der Sprößling Davids, der glänzende Morgenstern. Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, spreche: Komm! Und wer dürstet, komme; — und wer will, nehme Wasser des Lebens umsonst! Ich bezeuge jeglichem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: So jemand zu ihnen hinzutut, dem wird Gott antun die Plagen, die in diesem Buche geschrieben sind; und so jemand von den Worten des Buches dieser Weissagung hinwegnimmt, dem wird Gott sein Teil nehmen vom Baume des Lebens und von der heiligen Stadt, die in diesem Buche geschrieben sind. Der dieses bezeugt, spricht: Ja, ich komme schnell. Amen, — ja, komm, Herr Jesu! Die Gnade des Herrn Jesu Christi sei mit allen Heiligen! — Amen. id=b-vz-200 lang=deu charset=0 description=De Wette Bibel 1858 rev.2a short.title=De Wette 1858 version.major=1 version.minor=2 version.date=2017-12-12 creator=Hans J. Herbst (joiner194@hotmail.com) coverage=provide the Bible to the nations of the world