Am Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde. Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis war auf der Tiefe. Und der Geist Gottes schwebte auf der Fläche der Wasser. Und Gott sagte:„Es werde Licht!“ Und es war Licht. Und Gott sah das Licht, [sah,] dass es gut war. Und Gott schied das Licht von der Finsternis. Und Gott nannte das Licht„Tag“, und die Finsternis nannte er„Nacht“. Und es war Abend, und es war Morgen: ein Tag. Und Gott sagte:„Es werde eine Weite inmitten der Wasser, und sie sei eine Trennung zwischen Wassern und Wassern!“ Und Gott machte die Weite und schied die Wasser unterhalb der Weite von den Wassern oberhalb der Weite. Und so war es. Und Gott nannte die Weite„‹die› Himmel“. Und es war Abend, und es war Morgen: zweiter Tag. Und Gott sagte:„Es sollen sich sammeln die Wasser unterhalb der Himmel zu einem Ort hin und es werde sichtbar das Trockene!“ Und so war es. Und Gott nannte das Trockene„Erde“, und die Sammlung der Wasser nannte er„Meere“. Und Gott sah, dass es gut war. Und Gott sagte:„Die Erde lasse Gras hervorsprossen, grünes Gewächs, das Samen hervorbringe, Fruchtbäume, die Frucht tragen nach ihrer Art, in welcher ihr Same sei– [alles] auf der Erde!“ Und so war es. Und die Erde brachte Gras hervor, grünes Gewächs, das Samen hervorbringt, nach seiner Art, und Bäume, die Frucht tragen, in denen ihr Same ist, nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war. Und es war Abend, und es war Morgen: dritter Tag. Und Gott sagte:„Es werden Lichtträger an der Weite der Himmel, den Tag zu scheiden von der Nacht, und sie sollen zu Zeichen sein und für Zeiten und für Tage und Jahre; und sie sollen zu Lichtträgern sein an der Weite der Himmel, um auf die Erde zu leuchten!“ Und so war es. Und Gott machte die zwei großen Lichtträger: den großen Lichtträger zur Beherrschung des Tages und den kleinen Lichtträger zur Beherrschung der Nacht– und die Sterne. Und Gott gab sie in der Weite der Himmel, um auf der Erde Licht zu geben und zu regieren am Tag und in der Nacht und Licht von der Finsternis zu scheiden. Und Gott sah, dass es gut war. Und es war Abend, und es war Morgen: vierter Tag. Und Gott sagte:„Es sollen die Wasser wimmeln von Gewimmel: lebende Seelen; und Vögel sollen fliegen über der Erde über dem Antlitz der Weite der Himmel!“ Und Gott schuf die großen Meerungeheuer und jede sich regende lebende Seele, wovon die Wasser wimmeln, nach ihrer Art, und jeden geflügelten Vogel nach seiner Art. Und Gott sah, dass es gut war. Und Gott segnete sie ‹und sagte›:„Seid fruchtbar und vermehrt euch und füllt die Wasser in den Meeren und die Vögel vermehren sich auf der Erde!“ Und es war Abend, und es war Morgen: fünfter Tag. Und Gott sagte:„Die Erde bringe hervor lebende Seelen nach ihrer Art: Vieh und sich regendes Getier und [wild] lebendes [Getier] der Erde nach seiner Art!“ Und so war es. Und Gott machte das [wild] lebende [Getier] der Erde nach seiner Art und das Vieh nach seiner Art und alles sich Regende des Erdbodens nach seiner Art. Und Gott sah, dass es gut war. Und Gott sagte:„Machen wir Menschen in unserem Bilde, nach unserem Gleichnis, und sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über das Gevögel der Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles sich Regende, das sich auf der Erde regt!“ Und Gott schuf den Menschen in seinem Bilde. Im Bilde Gottes schuf er ihn. Als einen Männlichen und als eine Weibliche schuf er sie. Und Gott segnete sie. Und Gott sagte zu ihnen:„Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie [euch] untertan. Und herrscht über die Fische des Meeres und über das Gevögel der Himmel und über alles [wild] lebende [Getier], das sich auf der Erde regt!“ Und Gott sagte:„Siehe!– ich habe euch alles Samen tragende Gewächs gegeben, das auf der Fläche der ganzen Erde ist, und jeden Baum, an dem Baumfrucht ist, die Samen trägt: Es soll euch zur Speise sein. Und allem lebenden [Getier] der Erde und allem Gevögel der Himmel und allem, was sich auf der Erde regt, in dem lebendes Wesen ist, habe ich alles grüne Gewächs zur Speise gegeben.“ Und so war es. Und Gott sah alles, was er gemacht hatte: Und– siehe– es war sehr gut! Und es war Abend, und es war Morgen: der sechste Tag. Und die Himmel und die Erde und all ihr Heer waren fertig. Und am siebenten Tage hatte Gott sein Werk, das er gemacht hatte, zu Ende geführt. Und er ließ ab am siebenten Tage von allem seinem Werk, das er gemacht hatte. Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, denn an demselben ließ er ab von allem seinem Werk, das Gott, [um] es zu machen, geschaffen hatte. Diese sind die Entwicklungen, die mit [der Entstehung] der Himmel und der Erde ‹ihren Anfang nahmen›, als sie geschaffen wurden, an dem Tage, da JAHWEH\footnote Und noch war kein Strauch des Feldes auf der Erde, und noch sprosste nicht grünes Gewächs des Feldes, denn JAHWEH, Gott, hatte nicht regnen lassen auf die Erde. Und es gab keinen Menschen, den Erdboden zu bedienen. Aber eine Nässe stieg von der Erde auf und tränkte die ganze Fläche des Erdbodens. Und JAHWEH, Gott, bildete den Menschen, Staub vom Erdboden, und hauchte in seine Nase Atem des Lebens, und der Mensch wurde zu einer lebenden Seele. Und JAHWEH, Gott, pflanzte einen Garten in Eden, gegen Osten. Und er setzte den Menschen, den er gebildet hatte, dorthin. Und JAHWEH, Gott, ließ sprossen aus dem Erdboden allerlei Bäume, nach Aussehen begehrenswert und gut zur Speise, und den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens und den Baum des Erkennens von Gut und Böse. Und von Eden ging ein Strom aus, den Garten zu tränken; und von dort aus teilte er sich und wurde zu vier Haupt[flüssen]. Der Name des einen war„Pischon“. Er war der, der das ganze Land Chawila umfloss, wo es Gold gab. Und das Gold jenes Landes war gut. Dort war das Bedolach-Harz und der Schoham-Stein. Der Name des zweiten Stromes war„Gihon“. Er war der, der das ganze Land Kusch umfloss. Der Name des dritten Stromes war„Hiddekel“. Er war der, der vor Assur floss. Der vierte Strom, der war der Euphrat. Und JAHWEH, Gott, nahm den Menschen und tat ihn in den Garten Eden, ihn zu bedienen und zu bewahren. Und JAHWEH, Gott, gebot dem Menschen ‹und sagte›:„Von jedem Baum des Gartens darfst du essen, ja, essen, aber von dem Baum des Erkennens von Gut und Böse, von dem sollst du nicht essen, denn an dem Tage, an dem du davon isst, wirst du gewisslich sterben.“ Und JAHWEH, Gott, sagte:„Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. Ich mache ihm eine Hilfe als sein [ihm entsprechendes] Gegenüber.“ Und JAHWEH, Gott, hatte aus dem Erdboden alles [wild] lebende [Getier] des Feldes und alles Gevögel der Himmel gebildet. Und er führte sie zu dem Menschen, zu sehen, wie er sie nenne; und so, wie der Mensch jedes lebende Wesen nennen würde, sollte ihr Name sein. Und der Mensch gab Namen allem Vieh und dem Gevögel der Himmel und allem lebenden [Getier] des Feldes. Und für den Menschen fand sich keine Hilfe als sein [ihm entsprechendes] Gegenüber. Und JAHWEH, Gott, ließ einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, und er schlief. Und er nahm eine von seinen Rippen und verschloss mit Fleisch an ihrer Statt. Und JAHWEH, Gott, baute die Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, zu einer Frau. Und er führte sie zu dem Menschen. Und der Mensch sagte:„Diese ist sie nun! Gebein von meinen Gebeinen und Fleisch von meinem Fleisch! Diese wird ‘Männin’ genannt werden, denn diese ist von dem Manne genommen.“ Darum verlässt ein Mann seinen Vater und seine Mutter und hängt an seiner Frau. Und sie werden zu EINEM Fleisch sein. Und sie waren beide nackt, der Mensch und seine Frau, und schämten sich nicht. Die Schlange aber war listiger als alles [wild] lebende [Getier] des Feldes, das JAHWEH, Gott, gemacht hatte. Und sie sagte zu der Frau:„Sollte Gott wirklich gesagt haben: ‘Ihr dürft NICHT essen von jedem Baum des Gartens!’?“ Und die Frau sagte zu der Schlange:„Von der Frucht der Bäume des Gartens essen wir. Aber von der Frucht des Baumes, der in der Mitte des Gartens ist, hat Gott gesagt: ‘Davon sollt ihr nicht essen und sie nicht anrühren, damit ihr nicht sterbt.’“ Und die Schlange sagte zu der Frau:„Sterben, sterben werdet ihr keineswegs!– denn Gott weiß, dass an dem Tag, da ihr davon esset, eure Augen aufgetan werden und ihr sein werdet wie Gott, erkennend Gutes und Böses.“ Und die Frau sah, dass der Baum gut zur Speise und dass er eine Lust für die Augen und dass der Baum begehrenswert war, Einsicht zu geben. Und sie nahm von seiner Frucht und aß. Und sie gab auch ihrem Manne bei ihr. Und er aß. Und ihrer beider Augen wurden geöffnet, und sie erkannten, dass sie nackt waren. Und sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze. Und sie hörten die Stimme JAHWEHs, Gottes, der im Garten wandelte beim Wind des Tages. Und der Mensch und seine Frau versteckten sich vor dem Angesicht JAHWEHs, Gottes, mitten unter die Bäume des Gartens. Und JAHWEH, Gott, rief den Menschen und sagte ihm:„Wo bist du?“ Und er sagte:„Ich hörte deine Stimme im Garten, und ich fürchtete mich, denn ich bin nackt, und ich versteckte mich.“ Und er sagte:„Wer hat dir mitgeteilt, dass du nackt bist? Hast du gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot, nicht davon zu essen?“ Und der Mensch sagte:„Die Frau, die du mir beigegeben hast, sie gab mir von dem Baum, und ich aß.“ Und JAHWEH, Gott, sagte zur Frau:„WAS hast du da getan!„ Und die Frau sagte:„Die Schlange betrog mich, und ich aß.“ Und JAHWEH, Gott, sagte zur Schlange:„Weil du dieses getan hast: verflucht bist du vor allem Vieh und vor allem [wild] lebenden [Getier] des Feldes! Auf deinem Bauche wirst du gehen, und Staub wirst du essen alle Tage deines Lebens. Und Feindschaft setze ich zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Er wird dir den Kopf zerdrücken, und du wirst ihm die Ferse zerdrücken.“ Zu der Frau sagte er:„Mehren, [ja] mehren, werde ich deine Beschwernis und deine Schwangerschaft: Mit Schmerzen wirst du Kinder gebären. Und nach deinem Manne wird dein Verlangen sein. Und er wird über dich Herr sein.“ Und zu Adam sagte er:„Weil du auf die Stimme deiner Frau gehört hast und von dem Baum gegessen hast, von dem ich dir gebot: ‘Du sollst davon nicht essen!’,– so sei der Erdboden verflucht deinetwegen. Mit Beschwernis wirst du ‹davon› essen alle Tage deines Lebens, und Dornen und Disteln wird er dir sprossen lassen, und du wirst das grüne Gewächs des Feldes essen. Im Schweiß deines Angesichts wirst du dein Brot essen, bis du zum Erdboden zurückkehrst, denn von ihm wurdest du genommen, denn du bist Staub, und zum Staube wirst du zurückkehren!“ Und der Mensch gab seiner Frau den Namen Eva, denn SIE wurde Mutter alles Lebenden. Und JAHWEH, Gott, machte dem Menschen und seiner Frau Leibröcke von Häuten und bekleidete sie. Und JAHWEH, Gott, sagte:„Siehe!– Der Mensch ist geworden wie einer von uns, zu kennen Gutes und Böses. Und nun– dass er nur nicht seine Hand ausstrecke und nehme auch von dem Baum des Lebens und lebe in Ewigkeit!“ Und JAHWEH, Gott, schickte ihn aus dem Garten Eden, damit er den Erdboden bediene, von dem er genommen war. Und er trieb den Menschen aus und ließ gegen Osten vom Garten Eden die Cherubim lagern und die Flamme des kreisenden Schwertes, um den Weg zum Baum des Lebens zu bewahren. Und Adam erkannte Eva, seine Frau, und sie wurde schwanger und gebar Kain; und sie sagte:„Ich habe einen Mann erworben mit JAHWEH.“ Und sie gebar ferner seinen Bruder, den Abel. Und Abel wurde ein Kleinviehhirt, und Kain wurde einer, der den Erdboden bediente. Und es geschah nach Verlauf einer Zeit, da brachte Kain von der Frucht des Erdbodens JAHWEH eine Opfergabe dar. Und Abel, auch er brachte dar– von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Und JAHWEH blickte auf Abel und auf seine Opfergabe. Aber auf Kain und auf seine Opfergabe blickte er nicht. Und Kain entbrannte sehr, und sein Angesicht senkte sich. Und JAHWEH sagte zu Kain:„Warum bist du entbrannt, und warum hat sich dein Angesicht gesenkt? Ist es nicht so, dass es sich erhebt, wenn du wohl tust? Und wenn du nicht wohl tust, ist die Sünde [wie] ein Lauernder vor der Tür. Und nach dir wird sein Verlangen sein, du aber sollst über ihn herrschen.“ Und Kain sprach zu seinem Bruder Abel. Und es geschah, als sie auf dem Felde waren, da erhob sich Kain gegen Abel, seinen Bruder, und erschlug ihn. Und JAHWEH sagte zu Kain:„Wo ist dein Bruder Abel?“ Und er sagte:„Ich weiß nicht. Bin ICH meines Bruders Hüter?“ Und er sagte:„Was hast du getan! Horch! Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir vom Erdboden her. Und nun, verflucht seist du von dem Erdboden hinweg, der seinen Mund aufgetan hat, das Blut deines Bruders von deiner Hand zu empfangen! Wenn du den Erdboden bedienst, soll er dir hinfort seine Kraft nicht geben. Unstet und flüchtig sollst du sein auf der Erde.“ Und Kain sagte zu JAHWEH:„Zu groß ist meine Ungerechtigkeit, um sie zu tragen. Siehe!– du hast mich heute von der Fläche des Erdbodens vertrieben, und vor deinem Angesicht werde ich verborgen sein und werde unstet und flüchtig sein auf der Erde. Und es wird geschehen: Jeder, der mich findet, wird mich töten.“ Und JAHWEH sagte zu ihm:„So denn, jeder, der Kain erschlägt, siebenfältig soll es gerächt werden.“ Und JAHWEH machte an Kain ein Zeichen, damit ihn nicht töte, wer irgend ihn fände. Und Kain ging weg von dem Angesicht JAHWEHs und wohnte im Lande Nod, östlich von Eden. Und Kain erkannte seine Frau, und sie wurde schwanger und gebar Henoch. Und er baute eine Stadt und benannte die Stadt nach dem Namen seines Sohnes Henoch. Und dem Henoch wurde Irad geboren. Und Irad wurde der Vater Mehujaels, und Mehujael wurde der Vater Methusaels, und Methusael wurde der Vater Lamechs. Und Lamech nahm sich zwei Frauen. Der Name der einen war Ada und der Name der anderen Zilla. Und Ada gebar Jabal. Dieser war der Vater der Zeltbewohner und Herdenbesitzer. Und der Name seines Bruders war Jubal. Dieser war der Vater aller derer, die mit der Laute und der Flöte umgehen. Und Zilla, auch sie gebar: Tubalkain, einen Hämmerer von allerlei Schneidewerkzeug aus Bronze [o.: Kupfer] und Eisen. Und die Schwester Tubalkains war Naama. Und Lamech sagte zu seinen Frauen:„Ada und Zilla, hört meine Stimme; Frauen Lamechs, horcht auf meine Rede! Einen Mann erschlug ich für meine Wunde und einen Jüngling für meine Strieme! Wenn Kain siebenfältig gerächt wird, Lamech siebenundsiebzigfältig.“ Und Adam erkannte abermals seine Frau, und sie gebar einen Sohn und nannte seinen Namen Seth, denn:„Gott hat mir einen anderen Samen gesetzt an Stelle Abels, weil Kain ihn erschlagen hat.“ Und dem Seth, auch ihm wurde ein Sohn geboren, und er nannte seinen Namen Enosch. Damals fing man an, den Namen JAHWEHs anzurufen ‹und auszurufen›. Dieses ist das Schriftstück der Geschlechter ‹und Entwicklungen›, die mit Adam ‹ihren Anfang nahmen›: An dem Tage, als Gott den Menschen schuf, machte er ihn im Gleichnis Gottes. Als einen Männlichen und als eine Weibliche schuf er sie, und er segnete sie und gab ihnen den Namen„Mensch“, an dem Tage, da sie geschaffen wurden.– Und Adam lebte 130 Jahre und wurde der Vater [eines Sohnes] in seinem Gleichnis, nach seinem Bilde, und nannte seinen Namen Seth. Und die Tage Adams, nachdem er Vater von Seth geworden war, waren 800 Jahre. Und er wurde der Vater von Söhnen und Töchtern. Und alle Tage Adams, die er lebte, waren 930 Jahre. Und er starb.– Und Seth lebte 105 Jahre und wurde der Vater Enoschs. Und Seth lebte, nachdem er Enosch gezeugt hatte, 807 Jahre und wurde der Vater von Söhnen und Töchtern. Und alle Tage Seths waren 912 Jahre. Und er starb.– Und Enosch lebte 90 Jahre und wurde der Vater Kenans. Und Enosch lebte, nachdem er Kenan gezeugt hatte, 815 Jahre und wurde der Vater von Söhnen und Töchtern. Und alle Tage Enoschs waren 905 Jahre. Und er starb.– Und Kenan lebte 70 Jahre und wurde der Vater Mahalalels. Und Kenan lebte, nachdem er Mahalalel gezeugt hatte, 840 Jahre und wurde der Vater von Söhnen und Töchtern. Und alle Tage Kenans waren 910 Jahre. Und er starb.– Und Mahalalel lebte 65 Jahre und wurde der Vater Jereds. Und Mahalalel lebte, nachdem er Jered gezeugt hatte, 830 Jahre und wurde der Vater von Söhnen und Töchtern. Und alle Tage Mahalalels waren 895 Jahre. Und er starb.– Und Jered lebte 162 Jahre und wurde der Vater Henochs. Und Jered lebte, nachdem er Henoch gezeugt hatte, 800 Jahre und wurde der Vater von Söhnen und Töchtern. Und alle Tage Jereds waren 962 Jahre. Und er starb.– Und Henoch lebte 65 Jahre und wurde der Vater Metuschelachs. Und Henoch wandelte ‹fortwährend› mit Gott, nachdem er Metuschelach gezeugt hatte, 300 Jahre und wurde der Vater von Söhnen und Töchtern. Und alle Tage Henochs waren 365 Jahre. Und Henoch wandelte mit Gott. Und er war nicht mehr, denn Gott nahm ihn hinweg.– Und Metuschelach lebte 187 Jahre und wurde der Vater Lamechs. Und Metuschelach lebte, nachdem er Lamech gezeugt hatte, 782 Jahre und wurde der Vater von Söhnen und Töchtern. Und alle Tage Metuschelachs waren 969 Jahre. Und er starb.– Und Lamech lebte 182 Jahre und wurde der Vater eines Sohnes. Und er nannte seinen Namen Noah, ‹indem er sagte›:„Dieser wird uns trösten ‹und aufatmen lassen› in unserem Tun und der Beschwernis unserer Hände wegen des Erdbodens, den JAHWEH verflucht hat.“ Und Lamech lebte, nachdem er Noah gezeugt hatte, 595 Jahre und wurde der Vater von Söhnen und Töchtern. Und alle Tage Lamechs waren 777 Jahre. Und er starb.– Und Noah war 500 Jahre alt. Und Noah wurde der Vater Sems, Hams und Japhets. Und es geschah, dass die Menschen sich zu mehren begannen auf der Fläche des Erdbodens, und es wurden ihnen Töchter geboren. Und die Söhne Gottes sahen die Töchter der Menschen ‹an›, dass sie schön waren. Und sie nahmen sich von allen [jene] zu Frauen, die [irgend] sie sich erwählten. Und JAHWEH sagte:„Mein Geist wird nicht ewiglich im Menschen ringen. In ihrem Irregehen ist er Fleisch. Und seine Tage sind 120 Jahre.“ In jenen Tagen waren die Riesen auf der Erde, und auch danach, als die Söhne Gottes zu den Töchtern der Menschen eingingen und diese ihnen gebaren. Diese sind die Helden, die von alters her [waren], Menschen mit Namen. Und JAHWEH sah, dass des Menschen Bosheit groß war auf der Erde und alles Gebilde der Gedanken seines Herzens all den Tag nur böse war. Und es reute JAHWEH, dass er den Menschen gemacht hatte auf der Erde, und es schmerzte ihn in sein Herz hinein. Und JAHWEH sagte:„Ich werde den Menschen, den ich geschaffen habe, von der Fläche des Erdbodens austilgen, vom Menschen bis zum Vieh, bis zu dem sich regenden Getier und bis zu den Vögeln der Himmel, denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe.“ Noah aber fand Gnade in den Augen JAHWEHs. Diese sind die Entwicklungen, die mit Noah ‹ihren Anfang nahmen›: Noah war ein gerechter Mann, untadelig war er unter seinen Zeitgenossen. Mit Gott wandelte Noah ‹fortwährend›. Und Noah wurde der Vater von drei Söhnen: Sem, Ham und Japhet. Und die Erde war verderbt vor Gott, und die Erde war voll Gewalttat. Und Gott sah die Erde, und siehe!– sie war verderbt, denn alles Fleisch hatte seinen Weg verderbt auf Erden. Und Gott sagte zu Noah:„Das Ende alles Fleisches ist vor mich gekommen, denn die Erde ist voll Gewalttat durch sie. Und– siehe– ich will sie verderben mitsamt der Erde. Mache dir eine Arche von Gopherholz; mit Kammern sollst du die Arche machen und sie von innen und von außen mit Erdharz überziehen. Und so sollst du sie machen: 300 Ellen sei die Länge der Arche, 50 Ellen ihre Breite und 30 Ellen ihre Höhe. Eine Lichtöffnung sollst du der Arche machen, und bis zu einer Elle sollst du sie fertigen von oben her. Und die Tür der Arche sollst du in ihre Seite setzen. Mit einem unteren, zweiten und dritten Stockwerk sollst du sie machen, denn ich,– siehe– ich bringe die Wasserflut über die Erde, um alles Fleisch unter den Himmeln zu verderben, in dem Hauch des Lebens ist; alles, was auf der Erde ist, soll verscheiden. Aber mit dir errichte ich meinen Bund. Und du sollst in die Arche gehen, du und deine Söhne und deine Frau und die Frauen deiner Söhne mit dir. Und von allem Lebenden, von allem Fleische, zwei von jeglichem sollst du in die Arche bringen, um sie mit dir am Leben zu erhalten; ein Männliches und eine Weibliches sollen sie sein. Von den Vögeln nach seiner Art und von dem Vieh nach seiner Art, von allem sich regenden Getier des Erdbodens nach seiner Art. Zwei von jeglichem sollen zu dir hineingehen, um sie am Leben zu erhalten. Und du, nimm dir von aller Speise, die gegessen wird, und sammle sie bei dir auf, dass sie dir und ihnen zur Speise sei.“ Und Noah tat es. Nach allem, was Gott ihm geboten hatte, so tat er. Und JAHWEH sagte zu Noah:„Gehe in die Arche, du und dein ganzes Haus, denn dich habe ich gerecht vor mir erfunden in diesem Geschlecht. Von allem reinen Vieh sollst du sieben und sieben zu dir nehmen, [je] ein Männchen und sein Weibchen; und von dem Vieh, das nicht rein ist, zwei, ein Männchen und sein Weibchen; auch von den Vögeln der Himmel sieben und sieben, [je] ein Männliches und ein Weibliches: um Samen am Leben zu erhalten auf der Fläche der ganzen Erde, denn in noch sieben Tagen, lasse ich auf die Erde regnen 40 Tage und 40 Nächte [lang] und werde austilgen von der Fläche des Erdbodens alles Bestehende, das ich gemacht habe.“– Und Noah tat nach allem, was JAHWEH ihm geboten hatte. Und Noah war 600 Jahre alt, als die Flut kam, Wasser über die Erde. Und Noah und seine Söhne und seine Frau und die Frauen seiner Söhne gingen mit ihm in die Arche vor den Wassern der Flut. Von dem reinen Vieh und von dem Vieh, das nicht rein ist, und von den Vögeln und von allem, das sich auf dem Erdboden regt, kamen [je] zwei und zwei zu Noah in die [Fn.: o.: zur] Arche, ein Männliches und eine Weibliches, wie Gott dem Noah geboten hatte. Und es geschah, nach sieben Tagen, da kamen die Wasser der Flut über die Erde. Im 600. Jahre des Lebens Noahs, im zweiten Monat, am 17. Tage des Monats, an diesem Tage brachen alle Quellen der großen Tiefe auf, und die Fenster der Himmel taten sich auf. Und der Regen fiel auf die Erde vierzig Tage und vierzig Nächte. An eben demselben Tage: Noah in die Arche war gegangen– und Sem und Ham und Japhet, die Söhne Noahs, und die Frau Noahs und die drei Frauen seiner Söhne mit ihnen; sie und alles [wild] lebende [Getier] nach seiner Art und alles Vieh nach seiner Art und alles sich regende Getier, das sich auf der Erde regt, nach seiner Art und alle Vögel nach ihrer Art, jeder Vogel von allerlei Gefieder, die waren zu Noah in die Arche gekommen, [je] zwei und zwei von allem Fleische, in welchem ein Hauch des Lebens war. Die aber hineingegangen waren, waren ein Männliches und eine Weibliches von allem Fleisch, wie Gott ihm geboten hatte. Und JAHWEH schloss hinter ihm zu. Vierzig Tage war die Flut über der Erde: Die Wasser mehrten sich und hoben die Arche empor. Und sie hob sich weg von der Erde. Und die Wasser waren gewaltig und wurden sehr groß über der Erde. Und die Arche fuhr auf der Fläche der Wasser. Und die Wasser waren sehr, sehr gewaltig über der Erde, und es wurden bedeckt alle hohen Berge, die unter dem ganzen Himmel sind. Fünfzehn Ellen darüber waren die Wasser gewaltig, und die Berge wurden bedeckt. Und es verschied alles Fleisch, das sich auf der Erde regte, an Vögeln und an Vieh und an [wild] lebendem [Getier] und an allem Gewimmel, das auf der Erde wimmelte, und [es verschieden] alle Menschen. Alles starb, in dessen Nase ein Atem des Lebenshauches war, von allem, das auf dem Trockenen war. Und ausgetilgt wurde alles Bestehende, das auf der Fläche des Erdbodens war, vom Menschen bis zum Vieh, bis zu dem sich regenden Getier und bis zu den Vögeln der Himmel. Und sie wurden ausgerottet von der Erde. Nur Noah blieb übrig und was mit ihm in der Arche war. Und die Wasser waren gewaltig über der Erde 150 Tage [lang]. Und Gott dachte an Noah und an alles [wild] lebende [Getier] und an alles Vieh, das mit ihm in der Arche war. Und Gott ließ einen Wind über die Erde fahren, und die Wasser sanken. Und es wurden verschlossen die Quellen der Tiefe und die Fenster der Himmel, und dem Regen von den Himmeln wurde gewehrt. Und die Wasser gingen zurück von der Erde, fort und fort zurückgehend; und die Wasser nahmen ab nach Ablauf der 150 Tage. Und im siebenten Monat, am siebzehnten Tage des Monats, ruhte die Arche auf dem Bergland Ararat. Und die Wasser nahmen fort und fort ab bis zum zehnten Monat; im zehnten Monat, am Ersten des Monats, wurden die Spitzen der Berge sichtbar. Und es geschah nach Verlauf von vierzig Tagen, da öffnete Noah das Fenster der Arche, das er gemacht hatte, und ließ den Raben aus. Und der flog hin und zurück [immer wieder], bis die Wasser von der Erde vertrocknet waren. Und er ließ die Taube von sich aus, um zu sehen, ob die Wasser sich verlaufen hätten von der Fläche des Erdbodens. Aber die Taube fand keinen Ruheplatz für ihre Fußsohle und kehrte zu ihm in die Arche zurück, denn die Wasser waren noch auf der Fläche der ganzen Erde. Und er streckte seine Hand aus und nahm sie und brachte sie zu sich in die Arche. Und er wartete noch sieben andere Tage und ließ die Taube abermals aus der Arche. Und die Taube kam zu ihm um die Abendzeit, und siehe!– ein abgerissenes Olivenblatt war in ihrem Schnabel. Und Noah erkannte, dass die Wasser sich verlaufen hatten von der Erde. Und er harrte noch sieben andere Tage und ließ die Taube aus. Und sie kehrte hinfort nicht wieder zu ihm zurück. Und es geschah im 601. Jahre, im ersten Monat, am Ersten des Monats, da waren die Wasser von der Erde vertrocknet. Und Noah tat die Decke von der Arche und sah. Und siehe!– die Fläche des Erdbodens war getrocknet. Und im zweiten Monat, am 27. Tage des Monats, war die Erde trocken. Und Gott redete zu Noah ‹und sagte›:„ „Gehe aus der Arche, du und deine Frau und deine Söhne und die Frauen deiner Söhne mit dir. Alles [wild] lebende [Getier], das bei dir ist, von allem Fleische, an Vögeln und an Vieh und an allem sich regenden Getier, das sich auf der Erde regt, lass mit dir hinausgehen, dass sie wimmeln auf Erden und fruchtbar seien und sich vermehren auf Erden.“ Und Noah ging hinaus und seine Söhne und seine Frau und die Frauen seiner Söhne mit ihm. Alles [wild] lebende [Getier], alles sich regende Getier und alle Vögel, alles was sich auf der Erde regt, nach ihren Arten, gingen aus der Arche. Und Noah baute JAHWEH einen Altar; und er nahm von allem reinen Vieh und von allen reinen Vögeln und opferte Brandopfer auf dem Altar. Und JAHWEH roch den lieblichen Geruch, und JAHWEH sagte in seinem Herzen:„Nicht mehr will ich hinfort den Erdboden verfluchen um des Menschen willen, denn das Dichten des menschlichen Herzens ist böse von seiner Jugend an; und nicht mehr will ich hinfort alles Lebende schlagen, wie ich getan habe. Forthin, alle Tage der Erde, sollen nicht aufhören Saat und Ernte, und Frost und Hitze, und Sommer und Winter, und Tag und Nacht.“ Und Gott segnete Noah und seine Söhne, und er sagte zu ihnen:„Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde; und die Furcht und der Schrecken vor euch sei auf allem [wild] lebenden [Getier] der Erde und auf allen Vögeln der Himmel! Alles, was sich auf dem Erdboden regt, und alle Fische des Meeres, in eure Hände sind sie gegeben: Alles, was sich regt, was da lebt, soll euch zur Speise sein; wie das grüne Gewächs gebe ich es euch alles. Nur das Fleisch mit seiner Seele, seinem Blute, sollt ihr nicht essen. Und wahrlich, euer Blut, nach euren Seelen, werde ich fordern; von jedem Tiere werde ich es fordern, und von der Hand des Menschen, von der Hand eines jeden, seines Bruders, werde ich die Seele des Menschen fordern. Wer Menschenblut vergießt, durch Menschen soll dessen Blut vergossen werden; denn im Bilde Gottes hat er den Menschen gemacht. Ihr nun, seid fruchtbar und mehrt euch, wimmelt auf der Erde und mehrt euch auf ihr!“ Und Gott sagte zu Noah und zu seinen Söhnen mit ihm: „Und ich: Siehe!– ich errichte meinen Bund mit euch und mit eurem Samen nach euch; und mit jeder lebenden Seele, die bei euch ist: an Vögeln, an Vieh und an allem [wild] lebenden [Getier] der Erde bei euch, was irgend von allem [wild] lebenden [Getier] der Erde aus der Arche gegangen ist. Und ich errichte meinen Bund mit euch; und nicht mehr soll alles Fleisch ausgerottet werden durch die Wasser der Flut. Und keine Flut soll mehr sein, die Erde zu verderben.“ Und Gott sagte:„Dieses ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und jeder lebenden Seele, die bei euch ist, auf ewige Geschlechter hin: Meinen Bogen setze ich in die Wolken, und er soll das Zeichen des Bundes sein zwischen mir und der Erde. Und es wird geschehen, wenn ich Wolken über die Erde führe, soll der Bogen in den Wolken erscheinen, und ich werde meines Bundes gedenken, der zwischen mir und euch und jeder lebenden Seele unter allem Fleisch [besteht]. Und nicht mehr sollen die Wasser zu einer Flut werden, alles Fleisch zu verderben. Und der Bogen wird in den Wolken sein; und ich werde ihn ansehen, um des ewigen Bundes zu gedenken zwischen Gott und jeder lebenden Seele unter allem Fleisch, das auf Erden ist.“ Und Gott sagte zu Noah:„Das ist das Zeichen des Bundes, den ich aufgerichtet habe zwischen mir und allem Fleische, das auf Erden ist.“ Und die Söhne Noahs, die aus der Arche gingen, waren Sem und Ham und Japhet. Ham ist der Vater Kanaans. Diese drei sind die Söhne Noahs und von diesen aus ist die ganze Erde bevölkert worden. Und Noah fing an, ein Mann des Erdbodens zu werden und pflanzte einen Weinberg. Er trank von dem Wein und wurde trunken, und er entblößte sich in seinem Zelte. Und Ham, der Vater Kanaans, sah die Blöße seines Vaters und berichtete es seinen beiden Brüdern draußen. Da nahm Sem– und Japhet– das Obergewand und legten es beide auf ihre Schultern und gingen rücklings und bedeckten die Blöße ihres Vaters, ihre Angesichter rückwärts gewandt, und sie sahen die Blöße ihres Vaters nicht. Und Noah erwachte von seinem Weine und erfuhr, was sein kleiner Sohn ihm getan hatte. Und er sagte:„Verflucht sei Kanaan! Ein Knecht von Knechten sei er seinen Brüdern!“ Und er sagte:„Gelobt ‹und gesegnet› sei JAHWEH, der Gott Sems, und Kanaan werde ihm Knecht! Gott dehne es dem Japhet aus, und er wohne in den Zelten Sems. Und Kanaan sei sein Knecht!“ Und Noah lebte nach der Flut 350 Jahre. Und alle Tage Noahs waren 950 Jahre. Und er starb. Und diese sind die Geschlechter ‹und Entwicklungen›, die mit den Söhnen Noahs– Sem, Ham und Japhet–‹ihren Anfang nahmen›: Und es wurden ihnen Söhne geboren nach der Flut. Die Söhne Japhets: Gomer und Magog und Madai und Jawan und Tubal und Meschech und Tiras. Und die Söhne Gomers: Aschkenas und Riphat und Togarma. Und die Söhne Jawans: Elischa und Tarsis, die Kittim und die Dodanim. Von diesen aus verteilten sich die Bewohner der Inseln ‹und Küstenländer› der Völker in ihren Ländern, eine jede nach ihrer Sprache, nach ihren Familien, in ihren Völkern. Und die Söhne Hams: Kusch und Mizraim und Put und Kanaan. Und die Söhne Kuschs: Seba und Hawila und Sabta und Raghma und Sabteka. Und die Söhne Raghmas: Scheba und Dedan. Und Kusch wurde der Vater Nimrods; der fing an, ein Gewaltiger zu sein auf der Erde. Er war ein gewaltiger Jäger vor JAHWEH. Darum sagt man:„Wie Nimrod, ein gewaltiger Jäger vor JAHWEH!“ Und der Anfang seines Königreiches war Babel und Erek und Akkad und Kalne im Lande Sinear. Von diesem Lande zog er aus nach Assur und baute Ninive und Rechobot-Ir und Kalach, und Resen zwischen Ninive und Kalach: das ist die große Stadt.– Und Mizraim wurde der Vater der Luditer und der Anamiter und der Lehabiter und der Naphtuchiter und der Pathrusiter und der Kasluchiter (von welchen die Philister ausgegangen sind) und der Kaphtoriter. Und Kanaan wurde der Vater Zidons, seines Erstgeborenen, und Heths und des Jebusiters und des Amoriters und des Girgasiters, und des Hewiters und des Arkiters und des Siniters und der Arvaditer, der Zemariter und der Chamatiter. Und nachher breiteten sich aus die Sippen des Kanaaniters. Und es war die Grenze des Kanaaniters von Sidon bis man kommt nach Gerar hin, bis Gazza, bis man kommt nach Sodom und Gomorra und Adma und Zeboim, bis Lescha. Das sind die Söhne Hams nach ihren Sippen, nach ihren Sprachen in ihren Ländern, in ihren Völkerschaften. Und was Sem ‹betrifft›, den Vater aller Söhne Ebers, den Bruder Japhets, den großen, auch ihm wurden [Söhne] geboren. Die Söhne Sems: Elam, Assur, Arphachschad, Lud und Aram. Und die Söhne Arams: Uz und Hul und Gether und Masch. Und Arpachschad wurde der Vater Schelachs, und Schelach wurde der Vater Ebers. Und dem Eber wurden zwei Söhne geboren: Der Name des einen war Peleg, denn in seinen Tagen wurde die Erde aufgespalten; und der Name seines Bruders war Joktan. Und Joktan wurde der Vater Almodads und Schelephs und Hazarmaweths und Jerachs und Hadorams und Usals und Diklas und Obals und Abimaels und Schebas und Ophirs und Hawilas und Jobabs; diese alle waren Söhne Joktans. Und ihr Wohnsitz war von Meschar nach Sephar hin, dem Bergland des Ostens.– Das sind die Söhne Sems nach ihren Sippen, nach ihren Sprachen, in ihren Ländern, nach ihren Völkern. Das sind die Sippen der Söhne Noahs nach ihren Geschlechtern, in ihren Völkern. Und von diesen aus wurden nach der Flut die Völker auf der Erde verteilt ‹und getrennt›. Und die ganze Erde hatte eine Sprache und einerlei Worte. Und es geschah, als sie nach Osten zogen, fanden sie eine Ebene im Lande Sinear und wohnten dort. Und sie sagten einer zum anderen:„Wohlan, lasst uns Ziegel streichen und hart brennen!“ Und der Ziegel diente ihnen als Stein, und das Erdharz diente ihnen als Mörtel. Und sie sagten:„Wohlan! Bauen wir uns eine Stadt und einen Turm, seine Spitze in die Himmel, und machen wir uns einen Namen, damit wir nicht zerstreut werden über die Fläche der ganzen Erde!“ Und JAHWEH fuhr hernieder, die Stadt und den Turm zu sehen, die die Menschensöhne bauten. Und JAHWEH sagte: „Siehe! – sie sind ein Volk und haben alle eine Sprache, und dieses ist [nur] der Anfang ihres Tuns. Und nun wird ihnen nichts unausführbar sein ‹und verwehrt werden› [von dem], was sie zu tun sich ersinnen. Wohlan, wir wollen hinabsteigen und dort ihre Sprache verwirren, damit sie nicht einer des anderen Sprache verstehen!“ Und JAHWEH zerstreute sie von dort über die Fläche der ganzen Erde. Und sie hörten auf, die Stadt zu bauen. Darum gab man ihr den Namen ‘Babel’, denn dort verwirrte JAHWEH die Sprache der ganzen Erde, und von dort zerstreute sie JAHWEH über die Fläche der ganzen Erde. Diese sind die Geschlechter ‹und Entwicklungen›, die mit Sem ‹ihren Anfang nahmen›: Sem war 100 Jahre alt und wurde der Vater Arpachschad, zwei Jahre nach der Flut. Und Sem lebte, nachdem er Arpachschad gezeugt hatte, 500 Jahre und wurde der Vater von Söhnen und Töchtern.– Und Arpachschad lebte 35 Jahre und wurde der Vater Schelach. Und Arpachschad lebte, nachdem er Schelach gezeugt hatte, 403 Jahre und wurde der Vater von Söhnen und Töchtern.– Und Schelach lebte 30 Jahre und wurde der Vater Eber. Und Schelach lebte, nachdem er Eber gezeugt hatte, 403 Jahre und wurde der Vater von Söhnen und Töchtern.– Und Eber lebte 34 Jahre und wurde der Vater Pelegs. Und Eber lebte, nachdem er Peleg gezeugt hatte, 430 Jahre und wurde der Vater von Söhnen und Töchtern.– Und Peleg lebte 30 Jahre und wurde der Vater Reghus. Und Peleg lebte, nachdem er Reghu gezeugt hatte, 209 Jahre wurde der Vater von Söhnen und Töchtern.– Und Reghu lebte 32 Jahre und wurde der Vater Serugs. Und Reghu lebte, nachdem er Serug gezeugt hatte, 207 Jahre und wurde der Vater von Söhnen und Töchtern.– Und Serug lebte 30 Jahre und wurde der Vater Nahors. Und Serug lebte, nachdem er Nahor gezeugt hatte, 200 Jahre und wurde der Vater von Söhnen und Töchtern.– Und Nahor lebte 29 Jahre und wurde der Vater Terachs. Und Nahor lebte, nachdem er Terach gezeugt hatte, 119 Jahre und wurde der Vater von Söhnen und Töchtern.– Und Terach lebte 70 Jahre und wurde der Vater Abrams, Nahors und Harans. Und diese sind die Entwicklungen, die mit Terach ‹ihren Anfang nahmen›: Terach wurde der Vater Abrams, Nahors und Harans. Und Haran wurde der Vater Lots. Und Haran starb vor dem Angesicht seines Vaters Terach, in dem Lande seiner Geburt, in Ur in Chaldäa. Und Abram und Nahor nahmen sich Frauen. Der Name der Frau Abrams war Sarai, und der Name der Frau Nahors Milka, die Tochter Harans, des Vaters der Milka und des Vaters der Jiska. Und Sarai war unfruchtbar; sie hatte kein Kind. Und Terach nahm seinen Sohn Abram und Lot, den Sohn Harans, seines Sohnes Sohn, und Sarai, seine Schwiegertochter, die Frau seines Sohnes Abram. Und sie zogen miteinander aus Ur in Chaldäa, um in das Land Kanaan zu gehen. Und sie kamen bis Haran und wohnten dort. Und die Tage Terachs waren 205 Jahre. Und Terach starb in Haran. Und JAHWEH hatte zu Abram gesagt:„Gehe aus deinem Lande fort und von deiner Verwandtschaft fort und von deines Vaters Hause fort in das Land, das ich dir zeigen werde. Und ich will dich zu einem großen Volk machen und dich segnen. Und ich will deinen Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein! Und ich will segnen, die dich segnen. Und wer dir flucht, den werde ich verfluchen. Und in dir werden gesegnet werden alle Geschlechter des Erdbodens!“ Und Abram ging hin, wie JAHWEH zu ihm gesagt hatte. Und Lot ging mit ihm. Abram war 75 Jahre alt, als er aus Haran zog. Und Abram nahm Sarai, seine Frau, und Lot, seines Bruders Sohn, und alle ihre Habe, die sie erworben hatten, und die Seelen, die sie in Haran gewonnen hatten, und sie zogen aus, um in das Land Kanaan zu gehen. Und sie kamen in das Land Kanaan. Abram durchzog das Land bis zu dem Ort Sichem, bis zur Terebinthe More. Und die Kanaaniter waren damals im Lande. Und JAHWEH erschien dem Abram und sagte:„Deinem Samen werde ich dieses Land geben.“ Und er baute dort JAHWEH, der ihm erschienen war, einen Altar. Und er begab sich von dort weiter, Richtung Bergland ostwärts von Bethel und schlug sein Zelt auf, Bethel gegen Westen und Ai gegen Osten. Und er baute dort JAHWEH einen Altar und rief den Namen JAHWEHs an. Und Abram brach auf und zog immer weiter, Richtung Südland. Und es war Hunger im Lande. Und Abram zog nach Ägypten hinab, um sich dort ‹als Fremder› aufzuhalten, denn der Hunger war schwer im Lande. Und es geschah, als er nahe daran war, nach Ägypten zu kommen, da sagte er zu Sarai, seiner Frau:„Siehe!– ich weiß doch, dass du eine Frau von schönem Aussehen bist. Und es wird geschehen, wenn die Ägypter dich sehen, werden sie sagen: ‘Sie ist seine Frau’, und sie werden mich erschlagen und dich leben lassen. Sage doch, du seist meine Schwester, damit es mir wohlgehe deinetwegen und meine Seele am Leben bleibe deinethalben.“ Und es geschah, als Abram in Ägypten ankam, da sahen die Ägypter, dass die Frau sehr schön war. Und die Fürsten des Pharaos sahen sie und priesen sie dem Pharao. Und die Frau wurde in das Haus des Pharaos geholt. Und er tat Abram Gutes ihretwegen. Und er bekam Kleinvieh und Rinder und Esel und Knechte und Mägde und Eselinnen und Kamele. Und JAHWEH schlug den Pharao und sein Haus mit großen Plagen– wegen Sarai, der Frau Abrams. Und der Pharao ließ Abram rufen und sagte:„Was hast du mir da getan? Warum hast du mir nicht kundgetan, dass sie deine Frau ist? Warum hast du gesagt: ‘Sie ist meine Schwester’, sodass ich sie mir zur Frau nahm? Und nun– siehe– da ist deine Frau, nimm sie und gehe hin!“ Und der Pharao entbot seinetwegen Männer, und sie geleiteten ihn und seine Frau und alles, was er hatte. Und Abram zog herauf aus Ägypten, er und seine Frau und alles, was er hatte, und Lot mit ihm, Richtung Südland. Und Abram war sehr reich an Vieh, an Silber und an Gold. Und er ging auf seinen Zügen vom Südland bis Bethel, bis zu dem Ort, wo am Anfang sein Zelt gewesen war, zwischen Bethel und Ai, zu der Stätte des Altars, den er zuvor dort gemacht hatte. Und Abram rief dort den Namen JAHWEHs an. Und auch Lot, der mit Abram zog, hatte Kleinvieh und Rinder und Zelte. Und das Land ertrug es nicht, dass sie beisammen wohnten, denn ihre Habe war groß. Und sie konnten nicht beisammen wohnen. Und es gab Zank zwischen den Hirten von Abrams Vieh und den Hirten von Lots Vieh. Und die Kanaaniter und die Perisiter wohnten damals im Lande. Und Abram sagte zu Lot:„Lass doch keinen Zank sein zwischen mir und dir und zwischen meinen Hirten und deinen Hirten, denn wir sind Brüder. Ist nicht das ganze Land vor dir? Trenne dich doch von mir! Wenn [du] zur Linken [willst], werde ich mich zur Rechten wenden, und wenn [du] zur Rechten [willst], werde ich mich zur Linken wenden.“ Und Lot hob seine Augen auf und sah die ganze Gegend des Jordan, dass sie als ganze eine wasserreiche Aue war (bevor JAHWEH Sodom und Gomorra zerstört hatte), gleich dem Garten JAHWEHs, wie das Land Ägypten, bis nach Zoar hin. Und Lot erwählte sich ganze Gegend des Jordan. Und Lot brach auf Richtung Osten. So trennte sich ein Bruder von dem anderen. Abram wohnte im Lande Kanaan, und Lot wohnte in den Städten der Gegend. Und er schlug [seine] Zelte auf bis nach Sodom. Und die Leute von Sodom waren böse und große Sünder vor JAHWEH. Und JAHWEH sagte zu Abram, nachdem Lot sich von ihm getrennt hatte:„Richte deine Augen auf, ‹ja,› und schaue von dem Ort, an dem du bist, gegen Norden, gegen Süden, gegen Aufgang und zum Meer, denn das ganze Land das du siehst, dir gebe ich es und deinem Samen auf ewig. Und ich werde deinen Samen machen wie den Staub der Erde. Wenn ein Mensch den Staub der Erde zählen kann, wird auch dein Same zu zählen sein. Mache dich auf. Durchziehe das Land seiner Länge nach und seiner Breite nach, denn dir gebe ich es.“ Und Abram schlug Zelte auf. Und er kam und wohnte unter den Terebinthen Mamres, die in Hebron sind. Und er baute dort JAHWEH einen Altar. Und es geschah in den Tagen Amraphels, des Königs von Sinear, Ariochs, des Königs von Ellasar, Kedorlaomers, des Königs von Elam, und Thidhals, des Königs von Gojim, dass sie Krieg führten mit Bera, dem König von Sodom, und mit Birscha, dem König von Gomorra, Schineab, dem König von Adama, und Schemeber, dem König von Zeboim, und mit dem König von Bela, das ist Zoar. Alle diese verbündeten sich und kamen in das Tal Siddim, das ist das Salzmeer. Zwölf Jahre hatten sie Kedorlaomer gedient, und im dreizehnten Jahre empörten sie sich. Und im vierzehnten Jahre kamen Kedorlaomer und die Könige, die mit ihm waren, und schlugen die Repha-iter zu Astaroth-Karnaim und die Susiter zu Ham und die Emiter in der Ebene von Kirjathaim, und die Horiter auf ihrem Bergland Seir bis El-Paran, das an der Wüste ‹liegt›. Und sie wandten sich und kamen nach En-Mischpat, das ist Kadesch. Und sie schlugen das ganze Gefilde der Amalekiter und auch die Amoriter, die zu Hazezon-Tamar wohnten. Und es zogen aus der König von Sodom und der König von Gomorra und der König von Adama und der König von Zeboim und der König von Bela, das ist Zoar. Und sie stellten sich gegen sie in Schlachtordnung auf im Tal Siddim: gegen Kedorlaomer, den König von Elam, und Thidhal, den König von Gojim, und Amraphel, den König von Sinear, und Arioch, den König von Ellasar; vier Könige gegen die fünf. Das Tal Siddim war aber voll von Erdharzgruben. Und die Könige von Sodom und Gomorra flohen und fielen dort ‹hinein›, und die übrigen flohen ins Bergland. Und sie nahmen alle Habe von Sodom und Gomorra und alle ihre Speise und gingen davon. Auch Lot nahmen sie mitsamt seiner Habe, den Sohn des Bruders Abrams, und gingen davon; der wohnte nämlich in Sodom. Und es kam ein Entronnener und berichtete es Abram, dem Hebräer. Der wohnte unter den Terebinthen Mamres, des Amoriters, des Bruders von Eskol und des Bruders von Aner. Diese waren Bundesgenossen Abrams. Und als Abram hörte, dass sein Bruder gefangen weggeführt war, musterte er seine Geübten, seine Hausgeborenen, 318 Mann, und jagte ihnen nach bis Dan. Und er teilte sich gegen sie des Nachts, er und seine Knechte. Und er schlug sie und jagte ihnen nach bis Hoba, das zur Linken von Damaskus liegt. Und er brachte alle Habe zurück. Auch Lot, seinen Bruder, und dessen Habe brachte er zurück, und auch die Frauen und das Volk. Und als er zurückgekehrt war, nachdem er Kedorlaomer und die Könige, die mit ihm gewesen waren, geschlagen hatte, zog der König von Sodom aus, ihm entgegen, in das Tal Schawe, das ist das Königstal. Und Melchisedek, König von Salem, brachte Brot und Wein heraus. Und er war Priester Gottes, des Höchsten. Und er segnete ihn und sagte:„Gesegnet sei Abram von Gott, dem Höchsten, der Himmel und Erde besitzt! Und gesegnet sei Gott, der Höchste, der deine Bedränger in deine Hand ausgeliefert hat!“ Und er gab ihm den Zehnten von allem. Und der König von Sodom sagte zu Abram:„Gib mir die Seelen, und die Habe nimm für dich.“ Und Abram sagte zu dem König von Sodom:„Ich hebe meine Hand auf zu JAHWEH, zu Gott, dem Höchsten, der Himmel und Erde besitzt: Wenn vom Faden bis zum Schuhriemen, ja, wenn ich irgend etwas nehme von dem, was dein ist...! Auf dass du nicht sagest: ‘Ich habe Abram reich gemacht.’ Nichts für mich! Nur was die jungen Männer verzehrt haben, und den Anteil der Männer, die mit mir gezogen sind, Aner, Eskol und Mamre, die mögen ihren Anteil nehmen!“ Nach diesen Dingen geschah das Wort JAHWEHs zu Abram in einem Gesicht, ‹und er sagte›:„Fürchte dich nicht, Abram. Ich bin dir [ein] Langschild, dein Lohn [ist] sehr groß.“ Und Abram sagte:„Mein Herr, JAHWEH! Was willst du mir geben? Ich gehe ja kinderlos dahin, und Besitzer meines Hauses wird der [da], der Damaszener Elieser.“ Und Abram sagte:„Siehe!– mir hast du [einen] Samen nicht gegeben. Und siehe!– ein Sohn meines Hauses wird mich beerben.“ Und siehe!– das Wort JAHWEHs [erging] an ihn, ‹und er sagte›:„Nicht dieser wird dich beerben, sondern der aus deinem Leibe hervorgehen wird, der wird dich beerben.“ Und er führte ihn hinaus und sagte:„Blicke zu den Himmeln empor! Und zähle die Sterne, wenn du sie zählen kannst!“ Und er sagte zu ihm:„So wird dein Same sein!“ Und er glaubte JAHWEH. Und er rechnete es ihm zur Gerechtigkeit. Und er sagte zu ihm:„Ich bin JAHWEH, der dich aus Ur in Chaldäa führte, um dir dieses Land zu geben, es [als Besitz] zu ererben.“ Und er sagte:„Mein Herr, JAHWEH, woran soll ich erkennen, dass ich es [als Besitz] ererben werde?“ Und er sagte zu ihm:„Hole mir eine dreijährige Jungkuh und eine dreijährige Ziege und einen dreijährigen Widder und eine Turteltaube und eine junge Taube.“ Und er holte ihm diese alle und zerteilte sie in der Mitte und legte die Hälfte eines jeden der anderen gegenüber. Aber das Geflügel zerteilte er nicht. Und die Raubvögel stürzten auf die toten Stücke herab. Und Abram scheuchte sie hinweg. Und es geschah, als die Sonne am Untergehen war, fiel ein tiefer Schlaf auf Abram. Und siehe!– Schrecken, große Finsternis überfällt ihn. Und er sagte zu Abram:„Wisse gewisslich, dass dein Same ein Fremder sein wird in einem nicht eigenen Lande (und sie werden ihnen Leibeigenendienst tun, und man wird sie bedrücken) 400 Jahre. Aber ich werde über das Volk, dem sie dienen werden, auch Gericht halten. Und danach werden sie ausziehen mit großer Habe. Und du, du wirst zu deinen Vätern eingehen in Frieden, wirst begraben werden in gutem Alter. Und das vierte Geschlecht wird hierher zurückkehren; denn die Ungerechtigkeit der Amoriter ist noch nicht voll.“ Und es geschah, als die Sonne untergegangen und dichte Finsternis geworden war,– siehe, da: ein rauchender Glutofen und eine Feuerfackel, die zwischen diesen Stücken hindurchfuhr! An jenem Tage machte JAHWEH einen Bund mit Abram, ‹und er sagte›:„Deinem Samen habe ich dieses Land gegeben, vom Strom Ägyptens bis an den großen Strom, den Strom Euphrat: die Keniter und die Kenisiter und die Kadmoniter und die Hethiter und die Perisiter und die Repha-iter und die Amoriter und die Kanaaniter und die Girgasiter und die Jebusiter. Und Sarai, Abrams Frau, gebar ihm nicht. Und sie hatte eine ägyptische Magd, und deren Name war Hagar. Und Sarai sagte zu Abram:„Siehe doch!– JAHWEH hat mich verschlossen, dass ich nicht gebäre. Gehe doch ein zu meiner Magd, vielleicht werde ich aus ihr erbaut werden.“ Und Abram hörte auf die Stimme Sarais. Und Sarai, Abrams Frau, nahm Hagar, die Ägypterin, ihre Magd, nach Ablauf von zehn Jahren, die Abram im Lande Kanaan gewohnt hatte, und gab sie Abram, ihrem Manne,– ihm zur Frau. Und er ging zu Hagar ein. Und sie wurde schwanger. Und als sie sah, dass sie schwanger war, da wurde ihre Herrin gering in ihren Augen. Und Sarai sagte zu Abram:„Mein Unrecht, [komme] über dich! Ich habe meine Magd in deinen Schoß gegeben; und da sie sieht, dass sie schwanger geworden ist, bin ich gering in ihren Augen. JAHWEH richte zwischen mir und dir!“ Und Abram sagte zu Sarai:„Siehe!– deine Magd ist in deiner Hand. Tue ihr, was gut ist in deinen Augen.“ Und Sarai behandelte sie hart. Und sie floh von ihr hinweg. Und der [himmlische] Bote JAHWEHs fand sie an einer Wasserquelle in der Wüste, an der Quelle auf dem Wege nach Schur. Und er sagte:„Hagar, Magd Sarais, woher kommst du, und wohin gehst du?“ Und sie sagte:„Vor Sarai, meiner Herrin, bin ich auf der Flucht.“ Und der Bote JAHWEHs sagte zu ihr:„Kehre zu deiner Herrin zurück und demütige dich unter ihre Hände.“ Und der Bote JAHWEHs sagte zu ihr:„Ich werde deinen Samen sehr mehren, dass er nicht gezählt werden soll vor Menge.“ Und der Bote JAHWEHs sagte zu ihr:„Siehe!– du bist schwanger und wirst einen Sohn gebären. Und du sollst ihm den Namen Ismael geben, denn JAHWEH hat auf dein Elend gehört. Und er, er wird ein Wildesel-Mensch sein, seine Hand gegen alle, und die Hand aller gegen ihn. Und er wird allen seinen Brüdern ins Gesicht wohnen.“ Und sie nannte den Namen JAHWEHs, der zu ihr redete:„Du bist ein Gott, der [mich] sieht!“– denn sie sagte:„Habe ich hier auch wirklich hinter dem hergesehen, der mich sieht ‹und nach mir schaut›?“ Darum nannte man den Brunnen:„Brunnen des Lebenden, der mich sieht ‹und nach mir schaut›“\footnote Und Hagar gebar dem Abram einen Sohn. Und Abram gab seinem Sohne, den Hagar geboren hatte, den Namen Ismael. Und Abram war 86 Jahre alt, als Hagar dem Abram Ismael gebar. Und Abram war 99 Jahre alt. Und JAHWEH erschien Abram und sagte zu ihm:„Ich bin Gott, der Allmächtige. Wandle vor meinem Angesicht und sei untadelig. Und ich will meinen Bund setzen zwischen mir und dir und will dich sehr, sehr mehren.“ Da fiel Abram auf sein Angesicht. Und Gott redete mit ihm:„ „Ich“, sagte er,„– siehe!– mein Bund ist mit dir. Und du wirst zum Vater einer Menge von Völkern werden. Und hinfort soll dein Name nicht ‘Abram’ genannt werden, sondern ‘Abraham’ soll dein Name sein, denn zum Vater einer Menge von Völkern habe ich dich gemacht. Und ich werde dich sehr, sehr fruchtbar machen. Und ich werde dich zu Völkern machen. Und Könige werden aus dir hervorkommen. Und ich werde meinen Bund errichten zwischen mir und dir und deinem Samen nach dir, nach ihren Geschlechtern, zu einem ewigen Bund, um dir zum Gott zu sein– und deinem Samen nach dir. Und ich werde dir und deinem Samen nach dir das Land deiner Fremdlingschaft geben, das ganze Land Kanaan, zum ewigen Besitztum. Und ich werde ihr Gott sein.“ Und Gott sagte zu Abraham:„Und du, du sollst meinen Bund halten, du und dein Same nach dir, nach ihren Geschlechtern. Dieser ist mein Bund, den ihr halten sollt zwischen mir und euch und deinem Samen nach dir: Alles Männliche werde bei euch beschnitten. Ihr sollt das Fleisch eurer Vorhaut beschneiden. Und das soll das Zeichen des Bundes sein zwischen mir und euch. Im Alter von acht Tagen soll alles Männliche bei euch beschnitten werden nach euren Geschlechtern, der Hausgeborene und der von irgendwelchen Fremden für Geld Erkaufte, der nicht von deinem Samen ist. Es soll gewisslich beschnitten werden dein Hausgeborener und dein für Geld Erkaufter. Und mein Bund an eurem Fleisch soll zu einem ewigen Bund sein. Und der unbeschnittene Männliche, der am Fleisch seiner Vorhaut nicht beschnitten wird, jene Seele soll ausgerottet werden aus ihrem Volk; meinen Bund hat er gebrochen!“ Und Gott sagte zu Abraham:„Sarai, deine Frau, sollst du nicht Sarai nennen, sondern Sarah soll ihr Name sein. Und ich werde sie segnen. Und auch von ihr gebe ich dir einen Sohn. Und ich werde sie segnen, und sie wird zu Völkern werden. Könige von Völkern sollen aus ihr kommen.“ Und Abraham fiel auf sein Angesicht und lachte. Und er sagte in seinem Herzen:„Sollte einem Hundertjährigen geboren werden, und sollte Sarah, eine Neunzigjährige, gebären?“ Und Abraham sagte zu Gott:„Möchte doch Ismael leben vor dir!“ Und Gott sagte:„Fürwahr, Sarah, deine Frau, wird dir einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Isaak geben. Und ich werde meinen Bund mit ihm errichten zu einem ewigen Bund für seinen Samen nach ihm. Aber auch in Bezug auf Ismael habe ich dich erhört: Siehe!– ich habe ihn gesegnet und werde ihn fruchtbar machen und ihn sehr, sehr mehren. Zwölf Fürsten wird er zeugen. Und ich werde ihn zu einem großen Volk machen. Aber meinen Bund werde ich mit Isaak errichten, den Sarah dir gebären wird um diese Zeit im anderen Jahr.“– Und er hörte auf mit ihm zu reden. Und Gott fuhr auf von Abraham. Und Abraham nahm Ismael, seinen Sohn, und alle seine Hausgeborenen und alle mit seinem Geld Erkauften, alles Männliche unter den Hausleuten Abrahams, und beschnitt das Fleisch ihrer Vorhaut an eben diesem Tage, wie Gott zu ihm gesagt hatte. Und Abraham war 99 Jahre alt, als er am Fleisch seiner Vorhaut beschnitten wurde. Und Ismael, sein Sohn, war dreizehn Jahre alt, als er am Fleisch seiner Vorhaut beschnitten wurde. An eben diesem Tage wurde Abraham beschnitten und Ismael, sein Sohn. Und alle Männer seines Hauses, der Hausgeborene und der für Geld Erkaufte, von den Fremden, wurden mit ihm beschnitten. Und JAHWEH erschien ihm bei den Terebinthen Mamres. Und er saß an dem Eingang des Zeltes bei der Hitze des Tages. Und er hob seine Augen auf und sah. Und– siehe– drei Männer standen vor ihm. Und als er sie sah, lief er von dem Eingang des Zeltes ihnen entgegen und beugte sich nieder zur Erde. Er sagte:„Mein Herr, wenn ich irgend Gnade/Gunst gefunden habe in deinen Augen, so gehe bitte nicht an deinem Knecht vorüber! So werde denn ein wenig Wasser geholt; und wascht eure Füße. Und lagert euch unter dem Baum. Ich will einen Bissen Brot holen. Stärkt euer Herz! Danach mögt ihr weitergehen; da ihr nun einmal vorbeigekommen seid bei eurem Knecht.“ Und sie sagten:„Tue so, wie du gesagt hast.“ Und Abraham eilte ins Zelt zu Sarah und sagte:„Nimm schnell drei Maß Feinmehl, knete und mache Kuchen!“ Und Abraham lief zu den Rindern und nahm ein Kalb, zart und gut, und gab es dem Knaben. Und der beeilte sich, es zuzubereiten. Und er holte dicke und süße Milch und das Kalb, das er zubereitet hatte, und setzte es ihnen vor. Und er stand vor ihnen unter dem Baum, und sie aßen. Und sie sagten zu ihm:„Wo ist Sarah, deine Frau?“ Er sagte:„Siehe!– im Zelt.“ Und er sagte:„Wahrlich, übers Jahr werde ich wieder zu dir kommen, und– siehe– Sarah, deine Frau, wird einen Sohn haben.“ Und Sarah horchte am Eingang des Zeltes, der hinter ihm war. Abraham und Sarah waren alt, hochgekommen in die Tage; es hatte aufgehört, Sarah zu ergehen nach der Frauen Weise. Und Sarah lachte in ihrem Innern ‹und sagte›:„Nachdem ich alt geworden bin, sollte ich [noch] Wollust haben? Und [auch] mein Herr ist alt!“ Und JAHWEH sagte zu Abraham:„Warum hat Sarah denn gelacht ‹und gesagt›: ‘Sollte ich auch wirklich gebären, da ich doch alt bin?’ Ist JAHWEH etwas zu wunderbar, ‹zu schwer›? Zur bestimmten Zeit übers Jahr werde ich wieder zu dir kommen, und Sarah wird einen Sohn haben.“ Und Sarah leugnete ‹und sagte›:„Ich habe nicht gelacht“, denn sie fürchtete sich. Aber er sagte:„Nein, sondern du hast gelacht.“ Und die Männer brachen von dort auf. Und sie blickten hinab auf Sodom. Und Abraham ging mit ihnen, sie auf den Weg zu bringen. Und JAHWEH sagte:„Soll ich vor Abraham geheim halten, was ich tue? Und Abraham wird gewisslich zu einem großen und mächtigen Volk werden, und alle Völker der Erde werden in ihm gesegnet werden. – denn ich habe ihn erkannt, auf dass er seinen Söhnen befiehlt und seinem Hause nach ihm, und [so] werden sie bewahren den Weg JAHWEHs, zu tun Gerechtigkeit und Recht, damit JAHWEH auf Abraham kommen lasse, was er von ihm gesagt hat.“ Und JAHWEH sagte:„Weil das Geschrei von Sodom und Gomorra groß ist und weil ihre Sünde sehr schwer ist, will ich doch hinabgehen und sehen, ob sie nach ihrem Geschrei, das vor mich gekommen ist, Gänzliches getan haben; und wenn nicht: ich will’s wissen.“ Und die Männer wandten sich von dort und gingen nach Sodom. Und Abraham blieb noch vor JAHWEH stehen. Und Abraham trat hinzu und sagte:„Willst du denn den Gerechten mit dem Ehrfurchtslosen* wegraffen? Vielleicht sind 50 Gerechte innerhalb der Stadt; willst du sie denn wegraffen und dem Orte nicht vergeben um der 50 Gerechten willen, die darin sind? Fern sei es von dir, so etwas zu tun, den Gerechten mit dem Ehrfurchtslosen* zu töten, sodass der Gerechte sei wie der Ehrfurchtslose*. Fern sei es von dir! Wird nicht der Richter der ganzen Erde tun, was recht ist?“ Und JAHWEH sagte:„Wenn ich in Sodom, innerhalb der Stadt, 50 Gerechte finde, werde ich ihretwegen dem ganzen Ort vergeben.“ Und Abraham antwortete und sagte:„Siehe nun: Ich habe mich vorgewagt, zu meinem Herrn zu reden, ich, der ich Staub und Staubähnliches bin. Vielleicht mögen an den 50 Gerechten fünf fehlen; willst du wegen der fünf die ganze Stadt verderben?“ Und er sagte:„Ich werde sie nicht verderben, wenn ich 45 dort finde.“ Und er fuhr fort, weiter zu ihm zu reden, und sagte:„Vielleicht mögen 40 dort gefunden werden.“ Und er sagte:„Ich werde es nicht tun um der 40 willen.“ Und er sagte:„Mein Herr möge bitte nicht zürnen, und ich will reden. Vielleicht werden 30 dort gefunden.“ Und er sagte:„Ich werde es nicht tun, wenn ich 30 dort finde.“ Und er sagte:„Siehe doch!– ich habe mich vorgewagt, zu meinem Herrn zu reden; vielleicht mögen 20 dort gefunden werden.“ Und er sagte:„Ich werde nicht verderben um der 20 willen.“ Und er sagte:„Mein Herr möge bitte nicht zürnen, und ich will nur noch dieses eine Mal reden. Vielleicht mögen zehn dort gefunden werden.“ Und er sagte:„Ich werde nicht verderben um der zehn willen.“ Und JAHWEH ging weg, als er mit Abraham ausgesprochen hatte. Und Abraham kehrte zurück an seinen Ort. Und die beiden Boten kamen am Abend nach Sodom. Und Lot saß im Tore Sodoms. Und als Lot sie sah, stand er auf, ihnen entgegen, und beugte sich nieder, mit dem Angesicht zur Erde. Und er sagte:„Ach siehe!– meine Herren! Kehret doch ein in das Haus eures Knechtes und übernachtet und wascht eure Füße; so mögt ihr euch frühmorgens aufmachen und eures Weges gehen.“ Aber sie sagten:„Nein, sondern wir wollen auf dem Platz übernachten.“ Und er drang sehr in sie. Und sie kehrten bei ihm ein und kamen in sein Haus. Und er machte ihnen ein Mahl, und er backte ungesäuerte Kuchen, und sie aßen. Noch hatten sie sich nicht niedergelegt, da umringten die Männer der Stadt, die Männer von Sodom, das Haus, vom Jüngling bis zum Greise, das ganze Volk insgesamt. Und sie riefen Lot und sagten zu ihm:„Wo sind die Männer, die diese Nacht zu dir gekommen sind? Führe sie zu uns heraus, dass wir sie erkennen!“ Und Lot trat zu ihnen hinaus an den Eingang und schloss die Tür hinter sich zu. Und er sagte:„Tut doch nicht übel, meine Brüder! Siehe doch!– ich habe zwei Töchter, die keinen Mann erkannt haben. Lasst mich sie doch zu euch herausbringen; und tut ihnen, wie es gut ist in euren Augen. Nur diesen Männern tut nichts, denn warum sonst wären sie unter den Schatten meines Daches gekommen!“ Aber sie sagten:„Zurück da!“ Und sie sagten:„Der eine da ist gekommen, ‹als Fremder› hier zu weilen, und will den Richter machen? Nun wollen wir's mit dir noch schlimmer treiben als mit jenen.“ Und sie drangen hart ein auf den Mann, auf Lot, und traten herzu, die Tür aufzubrechen. Und die Männer streckten ihre Hand aus und brachten Lot zu sich herein ins Haus und verschlossen die Tür. Und die Männer, die am Eingang des Hauses waren, schlugen sie mit Blindheit, vom kleinsten bis zum größten. Und die wurden müde, den Eingang zu finden. Und die Männer sagten zu Lot:„Hast du noch jemanden hier– einen Schwiegersohn, Söhne und Töchter? Und alle, die dein sind in der Stadt, führe hinaus aus diesem Ort! – denn wir wollen diesen Ort verderben, weil ihr Geschrei groß geworden ist vor JAHWEH. Und JAHWEH hat uns gesandt, die Stadt zu verderben.“ Und Lot ging hinaus und redete zu seinen Schwiegersöhnen, die seine Töchter genommen hatten, und sagte:„Macht euch auf, geht aus diesem Orte, denn JAHWEH ist daran, die Stadt zu verderben!“ Aber er war in den Augen seiner Schwiegersöhne wie einer, der Scherz treibt. Und wie nun die Morgenröte aufging, da drangen die [himmlischen] Boten in Lot ‹und sagten›:„Mache dich auf, nimm deine Frau und deine zwei Töchter, die vorhanden sind, damit du nicht weggerafft werdest in der Ungerechtigkeit der Stadt!“ Und als er zögerte, ergriffen die Männer seine Hand und die Hand seiner Frau und die Hand seiner zwei Töchter, weil JAHWEH sich seiner erbarmte, und führten ihn hinaus und ließen ihn außerhalb der Stadt. Und es geschah, wie sie sie hinausgeführt hatten ins Freie, da sagte er:„Rette dich um deiner Seele willen! Sieh nicht hinter dich, und bleibe nicht stehen in der ganzen Ebene! Rette dich ins Bergland, damit du nicht weggerafft werdest!“ Und Lot sagte zu ihnen:„Ach nein, mein Herr! Siehe doch!– dein Knecht hat Gnade/Gunst gefunden in deinen Augen, und du hast deine Freundlichkeit ‹und Gnade›* groß gemacht, die du an mir erwiesen hast, meine Seele am Leben zu erhalten. Aber ich vermag mich nicht auf das Bergland zu retten. Es könnte mich das Unglück ereilen, dass ich stürbe. Siehe doch!– diese Stadt ist nahe, um dahin zu fliehen. Und sie ist klein. Lass mich bitte dahin mich retten (ist sie nicht klein?), damit meine Seele am Leben bleibe.“ Und er sagte zu ihm:„Siehe!– auch in diesem Stücke habe ich dich angesehen, dass ich die Stadt nicht umkehre, von der du gesagt hast. Eile, rette dich dorthin, denn ich kann nichts tun, bis du dorthin gekommen bist.“ Daher hat man der Stadt den Namen Zoar gegeben. Die Sonne ging auf über der Erde, als Lot in Zoar ankam. Und JAHWEH ließ auf Sodom und auf Gomorra Schwefel und Feuer regnen von JAHWEH aus den Himmeln. Und er kehrte diese Städte um und die ganze Ebene und alle Bewohner der Städte und das Gewächs des Erdbodens. Und seine Frau sah sich hinter ihm um und wurde zu einer Salzsäule. Und Abraham machte sich des Morgens früh auf an den Ort, wo er vor JAHWEH gestanden hatte. Und er blickte hin nach Sodom und Gomorra und nach dem ganzen Lande der Ebene. Und er sah: und– siehe– ein Rauch stieg auf von der Erde, wie der Rauch eines Schmelzofens! Und es geschah, als Gott die Städte der Ebene verderbte, da dachte Gott an Abraham und entsandte Lot mitten aus der Umstürzung, als er die Städte umstürzte, in welchen Lot gewohnt hatte. Und Lot zog hinauf von Zoar und wohnte im Bergland, und seine beiden Töchter mit ihm, denn er fürchtete sich, in Zoar zu wohnen. Und er wohnte in einer Höhle, er und seine beiden Töchter. Und die Erstgeborene sagte zur Jüngeren:„Unser Vater ist alt, und kein Mann ist im Lande, um zu uns einzugehen nach der Weise aller Welt. Komm, lass uns unserem Vater Wein zu trinken geben und bei ihm liegen, damit wir von unserem Vater Samen am Leben erhalten.“ Und sie gaben ihrem Vater Wein zu trinken in jener Nacht. Und die Erstgeborene ging hinein und lag bei ihrem Vater. Und er wusste weder um ihr Niederlegen noch um ihr Aufstehen. Und es geschah am Morgen, da sagte die Erstgeborene zu der Jüngeren:„Siehe!– ich habe gestern Nacht bei meinem Vater gelegen. Lass uns ihm auch diese Nacht Wein zu trinken geben, und gehe hinein, liege bei ihm, damit wir von unserem Vater Samen am Leben erhalten.“ Und sie gaben auch in jener Nacht ihrem Vater Wein zu trinken. Und die Jüngere stand auf und lag bei ihm. Und er wusste weder um ihr Niederlegen noch um ihr Aufstehen. Und die beiden Töchter Lots wurden schwanger von ihrem Vater. Und die Erstgeborene gebar einen Sohn, und sie nannte seinen Namen„Moab“. Dieser ist der Vater der Moabiter bis auf diesen Tag. Und die Jüngere, auch sie gebar einen Sohn, und sie nannte seinen Namen„Ben Ammi“. Dieser ist der Vater der Söhne Ammons bis auf diesen Tag. Und Abraham brach auf von dort nach dem Lande des Südens und wohnte zwischen Kadesch und Schur. Und er hielt sich ‹als Fremder› auf zu Gerar. Und Abraham sagte von Sarah, seiner Frau:„Sie ist meine Schwester.“ Da sandte Abimelech, der König von Gerar, und ließ Sarah holen. Und Gott kam zu Abimelech in einem Traume der Nacht und sagte zu ihm:„Siehe!– du bist des Todes wegen der Frau, die du genommen hast, denn sie ist eines Mannes Ehefrau.“ Abimelech aber hatte sich ihr nicht genaht. Und er sagte:„Mein Herr, willst du auch ein gerechtes Volk töten? Hat er nicht zu mir gesagt: ‘Sie ist meine Schwester?’ Und auch sie selbst hat gesagt: ‘Er ist mein Bruder.’ In Lauterkeit meines Herzens und in Unschuld meiner Hände tat ich dieses.“ Und Gott sagte zu ihm im Traume:„Auch ich weiß, dass du in Lauterkeit deines Herzens dieses tatest, und so habe ich dich auch davon abgehalten, gegen mich zu sündigen. Darum habe ich dir nicht gestattet, sie zu berühren. Und nun gib die Frau des Mannes zurück, denn er ist ein Prophet und wird für dich bitten, und du wirst am Leben bleiben. Wenn du sie aber nicht zurückgibst, wisse, dass du gewisslich sterben wirst, du und alles, was dein ist!“ Und Abimelech stand des Morgens früh auf und rief alle seine Knechte und redete alle diese Worte vor ihren Ohren. Und die Männer fürchteten sich sehr. Und Abimelech rief Abraham und sagte zu ihm:„Was hast du uns angetan! Und was habe ich gegen dich gesündigt, dass du über mich und über mein Königreich eine große Sünde brachtest? Dinge, die nicht getan werden sollten, hast du mir angetan.“ Und Abimelech sagte zu Abraham:„Was hast du [damit] beabsichtigt, dass du dieses tatest?“ Und Abraham sagte:„Weil ich mir sagte:„Gewiss ist keine Furcht Gottes an diesem Ort, und sie werden mich töten meiner Frau wegen. Auch ist sie wahrhaftig meine Schwester, die Tochter meines Vaters, nur nicht die Tochter meiner Mutter. Und sie ist meine Frau geworden. Und es geschah, als Gott mich aus meines Vaters Hause wandern ließ, sagte ich zu ihr: ‘Dieses sei deine Freundlichkeit ‹und Gnade›*, die du mir erweisen möchtest: an jedem Ort, wohin wir kommen werden, sage von mir: ‘Er ist mein Bruder’.“ Da nahm Abimelech Kleinvieh und Rinder und Knechte und Mägde und gab sie Abraham. Und Sarah, seine Frau, gab er ihm zurück. Und Abimelech sagte:„Siehe!– mein Land ist vor dir: Wohne, wo es gut ist in deinen Augen.“ Und zu Sarah sagte er:„Siehe!– ich habe deinem Bruder tausend Silbersekel gegeben. Siehe!– das sei dir eine Augendecke für alle, die bei dir sind, und in Bezug auf alles, und du bist [hiermit] gerechtfertigt.“ Und Abraham betete zu Gott. Und Gott heilte Abimelech und seine Frau und seine Mägde, sodass sie gebaren, denn JAHWEH hatte um Saras, der Frau Abrahams, willen jeden Mutterleib im Hause Abimelechs gänzlich verschlossen. Und JAHWEH suchte Sarah heim, wie er gesagt hatte. Und JAHWEH tat Sarah, wie er gesagt hatte. Und Sarah wurde schwanger und gebar Abraham einen Sohn in seinem Alter, zu der bestimmten Zeit, von der Gott ihm gesagt hatte. Und Abraham gab seinem Sohn, der ihm geboren wurde, den Sarah ihm gebar, den Namen Isaak. Und Abraham beschnitt Isaak, seinen Sohn, als er acht Tage alt war, wie Gott ihm geboten hatte. Und Abraham war 100 Jahre alt, als ihm sein Sohn Isaak geboren wurde. Und Sarah sagte:„Gott hat mir ein Lachen bereitet; jeder, der es hört, wird mit mir lachen.“ Und sie sagte:„Wer hätte Abraham gesagt: ‘Sarah säugt Söhne’, denn ich habe ihm einen Sohn geboren in seinem Alter.“ Und das Kind wuchs und wurde entwöhnt. Und Abraham machte ein großes Mahl an dem Tag, an dem Isaak entwöhnt wurde. Und Sarah sah den Sohn Hagars, der Ägypterin, den sie dem Abraham geboren hatte, spotten. Und sie sagte zu Abraham:„Treibe diese Magd und ihren Sohn hinaus, denn der Sohn dieser Magd soll nicht erben mit meinem Sohn, mit Isaak!“ Und die Sache war sehr übel in den Augen Abrahams– wegen seines Sohnes. Aber Gott sagte zu Abraham:„Lass es nicht übel sein in deinen Augen wegen des Knabens und wegen deiner Magd. Alles, was Sarah zu dir sagt, höre auf ihre Stimme, denn in Isaak soll dir ein Same genannt werden. Doch auch den Sohn der Magd werde ich zu einem Volk machen, weil er dein Same ist.“ Und Abraham stand des Morgens früh auf, und er nahm Brot und einen Schlauch Wasser und gab es Hagar, indem er es auf ihre Schulter legte. Und er gab ihr das Kind und entließ sie. Und sie ging hin und irrte umher in der Wüste von Be-er-schewa. Und als das Wasser im Schlauch ausging, warf sie das Kind unter einen der Sträucher. Und sie ging hin und setzte sich gegenüber, einen Bogenschuss weit entfernt, denn sie sagte [sich]:„Ich will das Sterben des Kindes nicht ansehen!“ Und sie setzte sich gegenüber und erhob ihre Stimme und weinte. Und Gott hörte die Stimme des Knaben. Und der [himmlische] Bote Gottes rief Hagar von den Himmeln zu und sagte zu ihr:„Was ist dir, Hagar? Fürchte dich nicht, denn Gott hat auf die Stimme des Knaben gehört, dort, wo er ist. Stehe auf. Nimm den Knaben und fasse ihn mit deiner Hand, denn ich will ihn zu einem großen Volk machen.“ Und Gott öffnete ihre Augen, und sie sah einen Wasserbrunnen. Und sie ging hin und füllte den Schlauch mit Wasser und tränkte den Knaben. Und Gott war mit dem Knaben. Und er wuchs heran. Und er wohnte in der Wüste und wurde ein Bogenschütze. Und er wohnte in der Wüste Paran. Und seine Mutter nahm ihm eine Frau aus dem Lande Ägypten. Und es geschah in jener Zeit, da sagte Abimelech– und Pichol, sein Heeroberster– zu Abraham:„Gott ist mit dir in allem, was du tust. So schwöre mir nun hier bei Gott, dass du weder an mir noch an meinem Sohne noch an meinem Enkel trüglich handeln wirst! Nach der Freundlichkeit ‹und Gnade›*, die ich dir erwiesen habe, sollst du an mir tun und an dem Lande, in dem du dich ‹als Fremder› aufhältst.“ Und Abraham sagte:„Ich will schwören.“ Und Abraham stellte Abimelech zur Rede wegen eines Wasserbrunnens, den Abimelechs Knechte mit Gewalt genommen hatten. Und Abimelech sagte:„Ich weiß nicht, wer das getan hat. Weder hast du es mir berichtet, noch habe ich davon gehört außer heute.“ Da nahm Abraham Kleinvieh und Rinder und gab sie Abimelech. Und sie schlossen beide einen Bund. Und Abraham stellte sieben junge Schafe der Herde besonders. Und Abimelech sagte zu Abraham:„Was sollen diese sieben jungen Schafe, die du besonders gestellt hast?“ Und er sagte:„Die sieben jungen Schafe sollst du von meiner Hand annehmen, damit es mir zum Zeugnis sei, dass ich diesen Brunnen gegraben habe.“ Daher nannte man diesen Ort Be-er-schewa, weil sie beide dort geschworen hatten. So schlossen sie einen Bund zu Be-er-schewa. Und Abimelech machte sich auf und Pichol, sein Heeroberster, und sie kehrten in das Land der Philister zurück.– Und Abraham pflanzte eine Tamariske zu Be-er-schewa und rief dort den Namen JAHWEHs, des ewigen Gottes, [an]. Und Abraham hielt sich eine lange Zeit ‹als Fremder› auf im Lande der Philister. Und es geschah nach diesen Dingen, dass Gott Abraham prüfte. Und er sagte zu ihm:„Abraham!“ Und er sagte:„Hier bin ich!“ Und er sagte:„Nimm deinen Sohn, deinen Einzigen, den du liebst, den Isaak. Und ziehe hin in das Land Morija und opfere ihn dort als Brandopfer auf einem der Berge. Ich werde dir sagen, welchen.“ Und Abraham stand früh am Morgen auf und sattelte seinen Esel. Und er nahm zwei von seinen jungen Männern mit sich und Isaak, seinen Sohn. Und er brach Holz für das Brandopfer. Und er machte sich auf und zog hin an den Ort, den Gott ihm gesagt hatte. Am dritten Tage [war es], da erhob Abraham seine Augen und sah den Ort aus der Ferne. Und Abraham sagte zu seinen jungen Männern:„Lagert euch hier bei dem Esel. Ich aber und der Knabe, wir wollen dorthin gehen und anbeten und wieder zu euch zurückkommen.“ Und Abraham nahm das Holz des Brandopfers und legte es auf Isaak, seinen Sohn. Und er nahm in seine Hand das Feuer und das Messer. Und es gingen die Zwei miteinander. Und Isaak sagte zu Abraham, seinem Vater:„Mein Vater!“ Und er sagte:„Hier bin ich, mein Sohn.“ Und er sagte:„Siehe, das Feuer und das Holz. Und wo ist das Lamm zum Brandopfer?“ Und Abraham sagte:„Gott wird sich ersehen das Lamm zum Brandopfer, mein Sohn.“ Und es gingen die Zwei miteinander. Und sie kamen an den Ort, von dem Gott ihm gesagt hatte. Und Abraham baute dort den Altar und schichtete das Holz. Und er band Isaak, seinen Sohn, und legte ihn auf den Altar oben auf das Holz. Und Abraham streckte seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten. Und der Bote JAHWEHs rief ihm von den Himmeln zu und sagte:„Abraham, Abraham!“ Und er sagte:„Hier bin ich!“ Und er sagte:„Strecke deine Hand nicht aus nach dem Knaben und tu ihm gar nichts, denn nun weiß ich, dass du Gott fürchtest und deinen Sohn, deinen Einzigen, mir nicht vorenthalten hast.“ Und Abraham erhob seine Augen und sah, und– siehe– ein Widder hatte sich hinten im Dickicht mit den Hörnern verfangen. Und Abraham ging hin und nahm den Widder und opferte ihn als Brandopfer an seines Sohnes Statt. Und Abraham gab diesem Orte den Namen:„JAHWEH wird ersehen“, daher heutigen Tages gesagt wird:„Auf dem Berge, wo JAHWEH gesehen wird„. Und der Bote JAHWEHs rief Abraham ein zweites Mal von den Himmeln zu. Und er sagte:„‘Ich schwöre bei mir selbst:’, [ist der] Ausspruch JAHWEHs, ‘Weil du dieses getan und deinen Sohn, deinen Einzigen, mir nicht vorenthalten hast’, werde ich dich reichlich segnen und deinen Samen sehr mehren, wie die Sterne der Himmel und wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist. Und dein Same wird das Tor seiner Feinde besitzen, und in deinem Samen werden sich segnen alle Völker der Erde, darum, dass du meiner Stimme gehorcht hast.“ Und Abraham kehrte zu seinen jungen Männern zurück, und sie machten sich auf und zogen miteinander nach Be-er-schewa. Und Abraham wohnte zu Be-er-schewa. Und es geschah nach diesen Dingen, da wurde dem Abraham berichtet:„Siehe!– Milka, auch sie hat deinem Bruder Nahor Söhne geboren!“ Uz, seinen Erstgeborenen, und Bus, seinen Bruder, und Kemuel, den Vater Arams, und Kesed und Haso und Pildasch und Jidlaph und Bethuel. (Und Bethuel wurde der Vater Rebekkas.) Diese acht gebar Milka dem Nahor, dem Bruder Abrahams. Und seine Nebenfrau, namens Re-uma, auch sie gebar: Tebach und Gacham und Tachasch und Maaka. Und das Leben Saras war 127 Jahre. Das waren die Jahre des Lebens Saras. Und Sarah starb zu Kirjath-Arba, das ist Hebron, im Lande Kanaan. Und Abraham ging hin, um über Sarah zu klagen und sie zu beweinen. Und Abraham erhob sich weg von seiner Toten und redete zu den Söhnen Heths:„ „Ich bin ein Fremdling und Gast bei euch“, ‹sagte er›.„Gebt mir ein Erbbegräbnis bei euch, dass ich meine Tote begrabe von meinem Angesicht ‹hinweg›.“ Und die Söhne Heths antworteten Abraham ‹und sagten› zu ihm:„ „Höre uns, mein Herr! Du bist ein Fürst Gottes unter uns, begrabe deine Tote in dem auserlesensten unserer Gräber. Keiner von uns wird dir sein Grab verwehren, um deine Tote zu begraben.“ Und Abraham stand auf und verneigte sich vor dem Volk des Landes, vor den Söhnen Heths, und redete mit ihnen ‹und sagte›:„Wenn es euer Wille ist, dass ich meine Tote begrabe von meinem Angesicht ‹hinweg›, so hört mich und legt Fürsprache für mich ein bei Ephron, dem Sohn Zohars, dass er mir die Höhle von Machpela gebe, die ihm gehört, die am Ende seines Feldes ist. Um das volle Geld gebe er sie mir zu einem Erbbegräbnis in eurer Mitte.“ Ephron aber saß mitten unter den Söhnen Heths. Und Ephron, der Hethiter, antwortete dem Abraham vor den Ohren der Söhne Heths, vor allen, die zum Tore seiner Stadt eingingen, ‹und sagte›:„ „Nicht so, mein Herr, höre mich! Das Feld gebe ich dir. Und die Höhle, die darin ist, dir gebe ich sie. Vor den Augen der Kinder meines Volkes gebe ich sie dir. Begrabe deine Tote.“ Und Abraham verneigte sich vor dem Volk des Landes. Und er redete zu Ephron vor den Ohren des Volkes des Landes ‹und sagte›:„Aber möchtest du auf mich nur hören: Ich gebe den Preis des Feldes, nimm ihn von mir, so will ich meine Tote dort begraben.“ Und Ephron antwortete Abraham ‹und sagte› zu ihm: „Mein Herr, höre mich an! Ein Land von 400 Schekel Silber, was ist das zwischen mir und dir? Und [so] begrabe deine Tote!“ Und Abraham hörte auf Ephron. Und Abraham wog Ephron das Geld dar, wovon er vor den Ohren der Söhne Heths gesagt hatte, 400 Schekel Silber, wie es beim Händler gängig ist. So wurde das Feld Ephrons, das bei Machpela gegenüber von Mamre [liegt], das Feld und die Höhle, die darin war, und alle Bäume, die auf dem Felde innerhalb seiner ganzen Grenze ringsum standen, dem Abraham als Eigentum bestätigt vor den Augen der Söhne Heths, vor allen, die zum Tore seiner Stadt eingingen. Und danach begrub Abraham Sarah, seine Frau, in der Höhle des Feldes von Machpela, gegenüber von Mamre, das ist Hebron, im Lande Kanaan. So fiel das Feld und die Höhle, die darin war, von den Söhnen Heths an Abraham als Erbbegräbnis. Und Abraham war alt, hochbetagt, und JAHWEH hatte Abraham gesegnet in allem. Und Abraham sagte zu seinem Knecht, dem ältesten seines Hauses, der über alles regierte, was er hatte:„Lege doch deine Hand unter meine Hüfte, und ich werde dich schwören lassen bei JAHWEH, dem Gott der Himmel und dem Gott der Erde, dass du meinem Sohn nicht eine Frau nehmen wirst von den Töchtern der Kanaaniter, in deren Mitte ich wohne, sondern in mein Land und zu meiner Verwandtschaft sollst du gehen und eine Frau nehmen für meinen Sohn, den Isaak. Und der Knecht sagte zu ihm:„Vielleicht ist die Frau nicht willig, mir in dieses Land zu folgen. Soll ich dann deinen Sohn zurückbringen, ‹zurück› in das Land, aus dem du weggezogen bist?“ Und Abraham sagte zu ihm:„Hüte dich, dass du meinen Sohn nicht dorthin zurückbringst! JAHWEH, der Gott der Himmel, der mich aus dem Hause meines Vaters und aus dem Lande meiner Verwandtschaft nahm, und der zu mir redete, und der mir schwor: ‘Deinem Samen will ich dieses Land geben!’, der wird seinen [himmlischen] Boten vor deinem Angesicht hersenden, dass du meinem Sohn von dort eine Frau nehmest. Aber wenn die Frau nicht willig ist, dir zu folgen, bist du frei von diesem meinen Eid. Nur sollst du meinen Sohn nicht dorthin zurückbringen.“ Und der Knecht legte seine Hand unter die Hüfte Abrahams, seines Herrn, und schwor ihm [in Hinsicht] auf dieses Wort. Und der Knecht nahm zehn Kamele von den Kamelen seines Herrn, und zog hin. Und allerlei Güter seines Herrn hatte er bei sich. Und er machte sich auf und zog nach Mesopotamien, zur Stadt Nahors. Und er ließ die Kamele draußen vor der Stadt niederknien beim Wasserbrunnen, zur Abendzeit, zur Zeit, da die Schöpferinnen herauskommen. Und er sagte:„JAHWEH, Gott meines Herrn Abraham, lass es mir bitte heute begegnen, und erweise Freundlichkeit ‹und Gnade›* an meinem Herrn Abraham! Siehe!– ich stehe bei der Wasserquelle, und die Töchter der Leute der Stadt kommen heraus, um Wasser zu schöpfen. Möchte es nun geschehen, dass das Mädchen, zu dem ich sagen werde: ‘Bitte, neige deinen Krug, dass ich trinke’ und welches sagen wird: ‘Trinke, und auch deine Kamele will ich tränken’, diejenige sei, die du für deinen Knecht, Isaak, zugewiesen hast.’Und daran werde ich erkennen, dass du an meinem Herrn Freundlichkeit ‹und Gnade›* erwiesen hast.“ Und es geschah, er hatte noch nicht ausgesprochen: Siehe!– da kam Rebekka heraus, die dem Bethuel geboren worden war, dem Sohn der Milka, der Frau Nahors, des Bruders Abrahams, mit ihrem Kruge auf ihrer Schulter. Und das Mädchen war sehr schön von Ansehen, eine Jungfrau, und kein Mann hatte sie erkannt. Und sie stieg zur Quelle hinab und füllte ihren Krug und stieg wieder herauf. Und der Knecht lief ihr entgegen und sagte:„Lass mich bitte ein wenig Wasser aus deinem Kruge schlürfen.“ Und sie sagte:„Trinke, mein Herr.“ Und eilends ließ sie ihren Krug auf ihre Hand hernieder und gab ihm zu trinken. Und als sie ihm genug zu trinken gegeben hatte, sagte sie:„Ich will auch für deine Kamele schöpfen, bis sie genug getrunken haben.“ Und sie eilte und goss ihren Krug aus in die Tränke und lief abermals zum Brunnen, um zu schöpfen. Und sie schöpfte für alle seine Kamele. Und der Mann sah ihr staunend zu und schwieg, um zu erkennen, ob JAHWEH zu seiner Reise Erfolg gegeben habe oder nicht. Und es geschah, als die Kamele genug getrunken hatten, da nahm der Mann einen goldenen Ring, ein halber Schekel sein Gewicht, und zwei Spangen für ihre Arme, zehn Schekel Gold ihr Gewicht, und er sagte:„Wessen Tochter bist du? Sage mir's bitte an. Ist im Hause deines Vaters Raum für uns zu übernachten?“ Und sie sagte zu ihm:„Ich bin die Tochter Bethuels, des Sohnes der Milka, den sie dem Nahor geboren hat.“ Und sie sagte zu ihm:„Sowohl Stroh als auch Futter ist bei uns in Menge, auch Raum zum Übernachten.“ Da verneigte sich der Mann und warf sich nieder vor JAHWEH und sagte:„ „Gelobt ‹und gesegnet› sei JAHWEH, der Gott meines Herrn Abraham, der von seiner Freundlichkeit ‹und Gnade›* und seiner Wahrheit*/Treue** nicht abgelassen hat gegen meinen Herrn! Mich hat JAHWEH geleitet auf den Weg zum Hause der Brüder meines Herrn.“ Und das Mädchen lief und berichtete diese Dinge dem Hause ihrer Mutter. Und Rebekka hatte einen Bruder. Sein Name war Laban. Und Laban lief zu dem Mann hinaus zur Quelle. Und es geschah, als er den Ring sah und die Spangen an den Armen seiner Schwester, und als er die Worte seiner Schwester Rebekka hörte, ‹die sagte›:„So hat der Mann zu mir geredet“, da kam er zu dem Mann. Und– siehe– er stand bei den Kamelen, an der Quelle. Und er sagte:„Komm herein, Gesegneter JAHWEHs! Warum stehst du draußen?– denn ich habe das Haus aufgeräumt, und Raum ist für die Kamele.“ Und der Mann kam in das Haus. Und man sattelte die Kamele ab und gab den Kamelen Stroh und Futter, und [gab] Wasser, seine Füße zu waschen und die Füße der Männer, die bei ihm waren. Und es wurde ihm zu essen vorgesetzt. Aber er sagte:„Ich will nicht essen, bis ich meine Worte gesagt habe.“ Und er sagte:„Rede!“ Und er sagte:„Ich bin Abrahams Knecht; und JAHWEH hat meinen Herrn sehr gesegnet, sodass er groß geworden ist. Und er hat ihm Kleinvieh gegeben und Rinder, und Silber und Gold, und Knechte und Mägde, und Kamele und Esel. Und Sarah, die Frau meines Herrn, hat meinem Herrn einen Sohn geboren, nachdem sie alt geworden war. Und er hat ihm alles gegeben, was er hat. Und mein Herr hat mich schwören lassen ‹und gesagt›: ‘Du sollst meinem Sohne nicht eine Frau nehmen von den Töchtern der Kanaaniter, in deren Lande ich wohne, sondern zu dem Hause meines Vaters und zu meiner Sippe sollst du gehen und meinem Sohn eine Frau nehmen.’ Und ich sagte zu meinem Herrn: ‘Vielleicht wird die Frau mir nicht folgen.’ Und er sagte zu mir: ‘JAHWEH, vor dessen Angesicht ich gewandelt bin, wird seinen Boten mit dir senden und Erfolg zu deiner Reise geben, dass du meinem Sohn eine Frau nehmest aus meiner Sippe und aus dem Hause meines Vaters. Wenn du zu meiner Sippe kommst, dann sollst du frei sein von meinem Eid. Und wenn sie sie dir nicht geben, bist du von meinem Eid frei.’ So kam ich heute zu der Quelle und sagte:„‘JAHWEH, Gott meines Herrn Abraham, wenn du bitte Erfolg geben wolltest zu meinem Wege, auf dem ich gehe! Siehe! Ich stehe bei der Wasserquelle. Möge es nun geschehen, dass die Jungfrau, die herauskommt, um zu schöpfen, und zu der ich sagen werde: ‘Gib mir bitte ein wenig Wasser aus deinem Kruge zu trinken!’ Und welche zu mir sagen wird: ‘Trinke du, und auch für deine Kamele will ich schöpfen’, dass sie die Frau sei, die JAHWEH dem Sohn meines Herrn zugewiesen hat.’ Ich hatte in meinem Herzen noch nicht ausgesprochen,– siehe– da kam Rebekka heraus mit ihrem Krug auf ihrer Schulter. Und sie stieg zur Quelle hinab und schöpfte. Und ich sagte zu ihr:„‘Gib mir bitte zu trinken!’ Und eilends ließ sie ihren Krug von ihrer Schulter hernieder und sagte:„‘Trinke, und auch deine Kamele will ich tränken.’ Und ich trank, und sie tränkte auch die Kamele. Und ich fragte sie: ‘Wessen Tochter bist du?’ Und sie sagte:„‘Die Tochter Bethuels, des Sohnes Nahors, den Milka ihm geboren hat.’ Und ich legte den Ring an ihre Nase und die Spangen an ihre Arme. Und ich verneigte mich und warf mich nieder vor JAHWEH. Und ich pries JAHWEH, den Gott meines Herrn Abraham, der mich den rechten Weg geleitet hat, um die Tochter des Bruders meines Herrn für seinen Sohn zu nehmen. Und nun, wenn ihr Freundlichkeit ‹und Gnade›* und Wahrheit*/Treue** an meinem Herrn erweisen wollt, tut es mir kund, und wenn nicht, tut es mir kund, und ich werde mich zur rechten Seite oder zur linken wenden.“ Und Laban und Bethuel antworteten und sagten:„Von JAHWEH ist die Sache ausgegangen. Wir können dir nichts sagen, weder Böses noch Gutes. Siehe! Rebekka ist vor dir: Nimm sie und ziehe hin. Und sie sei die Frau des Sohnes deines Herrn, wie JAHWEH gesagt hat.“ Und es geschah, als Abrahams Knecht ihre Worte hörte, beugte er sich zur Erde nieder vor JAHWEH. Und der Knecht zog silbernes Geschmeide hervor und goldenes Geschmeide und Kleider und gab sie der Rebekka. Und Kostbarkeiten gab er ihrem Bruder und ihrer Mutter. Und sie aßen und tranken, er und die Männer, die bei ihm waren, und übernachteten. Und des Morgens standen sie auf, und er sagte:„Entlasst mich zu meinem Herrn!“ Und ihr Bruder und ihre Mutter sagten:„Lass das Mädchen einige Tage oder zehn bei uns bleiben, danach magst du ziehen.“ Aber er sagte zu ihnen:„Haltet mich nicht auf, da JAHWEH Erfolg gegeben hat zu meiner Reise. Entlasst mich, dass ich zu meinem Herrn ziehe!“ Und sie sagten:„Lasst uns das Mädchen rufen und ihren Mund befragen.“ Und sie riefen Rebekka und sagten zu ihr:„Willst du mit diesem Manne gehen?“ Und sie antwortete:„Ich will gehen.“ Und sie entließen ihre Schwester Rebekka mit ihrer Amme und den Knecht Abrahams und seine Männer. Und sie segneten Rebekka und sagten zu ihr:„Du, unsere Schwester, werde zu tausendmal Zehntausenden, und dein Same besitze das Tor seiner Feinde!“ Und Rebekka machte sich auf mit ihren Mägden, und sie bestiegen die Kamele und folgten dem Mann. Und der Knecht nahm Rebekka und zog hin. Und Isaak war von einem Gange nach dem Brunnen„des Lebendigen, der mich sieht“ gekommen. Er wohnte im Lande des Südens. Und Isaak ging aus, um auf dem Felde zu sinnen beim Anbruch des Abends. Und er erhob seine Augen und sah, und– siehe!– Kamele kamen. Und Rebekka hob ihre Augen auf und sah Isaak. Und sie glitt vom Kamel herab und sagte zu dem Knecht: „Wer ist der Mann, der uns da auf dem Felde entgegenwandelt?“ Und der Knecht sagte:„Das ist mein Herr.“ Da nahm sie den Schleier und verhüllte sich. Und der Knecht erzählte Isaak alle die Dinge, die er ausgerichtet hatte. Und Isaak führte sie in das Zelt seiner Mutter Sarah. Und er nahm Rebekka, und sie wurde seine Frau. Und er liebte sie. Und Isaak tröstete sich nach dem Tode seiner Mutter. Und Abraham nahm wieder eine Frau, mit Namen Ketura. Und sie gebar ihm Simran und Jokschan und Medan und Midian und Jischbak und Schuach. Und Jokschan zeugte Scheba und Dedan. Und die Söhne Dedans waren die Assuriter und Letuschiter und Leummiter. Und die Söhne Midians: Epha und Epher und Hanoch und Abida und Eldaa. Diese alle waren Söhne der Ketura. Und Abraham gab Isaak alles, was er hatte. Und den Söhnen der Nebenfrauen, die Abraham hatte, gab Abraham Geschenke. Und er ließ sie, während er noch lebte, von seinem Sohn Isaak wegziehen nach Osten, in das Land des Ostens. Und diese sind die Tage der Jahre des Lebens Abrahams, die er lebte: 175 Jahre. Und Abraham verschied und starb in gutem Alter, alt und [der Tage] satt, und wurde versammelt zu seinen Völkern. Und seine Söhne Isaak und Ismael begruben ihn in der Höhle von Machpela, auf dem Felde Ephrons, des Sohnes Zohars, des Hethiters, das vor Mamre liegt, dem Felde, das Abraham von den Söhnen Heths gekauft hatte. Dort wurden Abraham und seine Frau Sarah begraben. Und es geschah nach dem Tod Abrahams, da segnete Gott Isaak, seinen Sohn. Und Isaak wohnte beim Brunnen„des Lebenden der mich sieht“\footnote Und diese sind die Geschlechter ‹und Entwicklungen›, die mit Ismael ‹ihren Anfang nahmen›, dem Sohn Abrahams, den Hagar, die Ägypterin, die Magd Saras, Abraham gebar: Und diese sind die Namen der Söhne Ismaels mit ihren Namen, nach ihrer Geschlechterfolge: Der Erstgeborene Ismaels: Nebajot. Und Kedar und Adbeel und Mibsam und Mischma und Duma und Massa, Hadad und Tema, Jetur, Naphisch und Kedma. Das sind die Söhne Ismaels, und das ihre Namen in ihren Gehöften und in ihren Zeltlagern; zwölf Fürsten nach ihren Stämmen. Und diese sind die Jahre des Lebens Ismaels: 137 Jahre. Und er verschied und starb und wurde versammelt zu seinen Völkern. Und sie wohnten von Hawila bis Sur, das vor Ägypten liegt, nach Assyrien hin. Er ließ sich nieder angesichts aller seiner Brüder. Und diese sind die Entwicklungen, die mit Isaak, dem Sohn Abrahams, ‹ihren Anfang nahmen›: Abraham zeugte Isaak. Und Isaak war vierzig Jahre alt, als er sich Rebekka zur Frau nahm, die Tochter Bethuels, des Aramäers aus Paddan-Aram, die Schwester Labans, des Aramäers. Und Isaak flehte zu JAHWEH für seine Frau, denn sie war unfruchtbar. Und JAHWEH ließ sich von ihm erbitten, und Rebekka, seine Frau, wurde schwanger. Und die Kinder stießen sich in ihr. Und sie sagte:„Wenn es so ‹ist›, warum ‹geschieht› mir dieses?“ Und sie ging hin, um JAHWEH zu befragen. Und JAHWEH sagte zu ihr:„Zwei Völker* sind in deinem Leibe, und zwei Völkerschaften werden sich scheiden aus deinem Inneren. Und eine Völkerschaft wird stärker sein als die andere, und der Ältere wird dem Jüngeren dienen.“ Und als ihre Tage erfüllt waren, dass sie gebären sollte– siehe– da waren Zwillinge in ihrem Leibe. Und der Erste kam heraus, rötlich, am ganzen Leibe wie ein härener Mantel. Und man nannte seinen Namen Esau. Und danach kam sein Bruder heraus, und seine Hand hielt die Ferse Esaus. Und man nannte seinen Namen Jakob. Und Isaak war sechzig Jahre alt, als sie geboren wurden. Und die Knaben wuchsen heran. Und Esau wurde ein jagdkundiger Mann, ein Mann des Feldes. Aber Jakob war ein untadeliger Mann, der in [den] Zelten blieb. Und Isaak liebte Esau, denn Wildbret war nach seinem Munde. Aber Rebekka liebte Jakob. Und Jakob kochte ein Gericht. Und Esau kam vom Felde und war erschöpft. Und Esau sagte zu Jakob:„Lass mich doch ‹schnell› essen von dem Roten, dem Roten da, denn ich bin erschöpft!“ Darum gab man ihm den Namen Edom. Und Jakob sagte:„Verkaufe mir heute dein Erstgeburtsrecht.“ Und Esau sagte:„Siehe, ich gehe hin zu sterben. Und was ‹soll› mir [da] das Erstgeburtsrecht?“ Und Jakob sagte:„Schwöre mir heute!“ Und er schwor ihm und verkaufte sein Erstgeburtsrecht an Jakob. Und Jakob gab Esau Brot und das Linsengericht. Und er aß und trank und stand auf und ging davon. So verachtete Esau das Erstgeburtsrecht. Und es war eine Hunger‹snot› im Lande, eine andere als die frühere Hunger‹snot›, die in den Tagen Abrahams gewesen war. Und Isaak zog zu Abimelech, dem König der Philister, nach Gerar. Und JAHWEH erschien ihm und sagte:„Zieh nicht nach Ägypten hinab; bleibe in dem Lande, von dem ich zu dir spreche. Weile ‹als Fremder› in diesem Lande, und ich werde mit dir sein und dich segnen; denn dir und deinem Samen werde ich all diese Länder geben, und ich werde den Eid aufrechterhalten, den ich deinem Vater Abraham geschworen habe. Und ich werde deinen Samen mehren, wie die Sterne des Himmels, und deinem Samen alle diese Länder geben. Und in deinem Samen werden sich segnen alle Völker* der Erde: weil Abraham meiner Stimme gehorcht und meine Anordnung, meine Gebote, meine Satzungen und meine Weisungen* beachtet hat.“ Und Isaak blieb ‹und wohnte› in Gerar. Und die Männer des Ortes erkundigten sich nach seiner Frau, und er sagte:„Sie ist meine Schwester“, denn er fürchtete sich ‹zu sagen›:„Meine Frau“. [Er dachte]:„Die Männer des Ortes könnten mich sonst töten wegen Rebekka, denn sie ist schön von Aussehen.“ Und es geschah, als er längere Zeit dort gewesen war, blickte Abimelech, der König der Philister, durchs Fenster, und er sah: Und– siehe– Isaak lachte mit Rebekka, seiner Frau, ‹und herzte und liebkoste sie›. Und Abimelech rief Isaak und sagte:„Siehe, sie ist ja deine Frau. Und wie hast du gesagt: ‘Sie ist meine Schwester?’“ Und Isaak sagte zu ihm:„Weil ich [mir] sagte:„‘Dass ich nicht sterbe ihretwegen.’“ Und Abimelech sagte:„Was hast du uns da getan! Wenig fehlte, und es hätte einer aus dem Volk bei deiner Frau gelegen, und du hättest Schuld über uns gebracht!“ Und Abimelech gebot allem Volk ‹und sagte›:„Wer diesen Mann und seine Frau antastet, muss getötet werden.“ Und Isaak säte in jenem Land und gewann in dem Jahr das Hundertfache. Und JAHWEH segnete ihn. Und der Mann wurde groß und wurde immer größer, bis er sehr groß war. Und er hatte Herden von Kleinvieh und Herden von Rindern und ein großes Gesinde. Und die Philister beneideten ihn. Und alle Brunnen, die die Knechte seines Vaters in den Tagen seines Vaters Abraham gegraben hatten, verstopften die Philister und füllten sie mit Erde. Und Abimelech sagte zu Isaak:„Zieh weg von uns, denn du bist viel mächtiger geworden als wir.“ Und Isaak zog von dort weg und schlug sein Lager im Tal Gerar auf und wohnte dort. Und Isaak grub die Wasserbrunnen wieder auf, die sie in den Tagen seines Vaters Abraham gegraben und die die Philister nach dem Tod Abrahams verstopft hatten. Und er benannte sie mit denselben Namen, womit sein Vater sie benannt hatte. Und die Knechte Isaaks gruben im Tal und fanden dort einen Brunnen lebenden Wassers. Da stritten die Hirten von Gerar mit den Hirten Isaaks ‹und sagten›:„Das Wasser ist unser!“ Und er gab dem Brunnen den Namen Esek, weil sie mit ihm gezankt hatten. Und sie gruben einen anderen Brunnen, und sie stritten auch um diesen, und er nannte seinen Namen Sitna. Und er begab sich von dort weiter und grub einen anderen Brunnen, und um diesen stritten sie nicht. Und er nannte seinen Namen Rechobot und sagte:„– denn nun hat JAHWEH uns Raum geschaffen, und wir werden fruchtbar sein im Land.“ Und er zog von dort hinauf nach Be-er-scheba. Und JAHWEH erschien ihm in jener Nacht und sagte:„Ich bin der Gott Abrahams, deines Vaters. Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir. Und ich werde dich segnen und deinen Samen mehren wegen Abrahams, meines Knechtes.“ Und er baute dort einen Altar und rief den Namen JAHWEHs an. Und er schlug dort sein Zelt auf. Und die Knechte Isaaks gruben dort einen Brunnen. Und Abimelech zog zu ihm von Gerar mit Achusat, seinem Freund, und Pikol, seinem Heerobersten. Und Isaak sagte zu ihnen:„Warum kommt ihr zu mir, da IHR mich doch hasst und mich von euch weggetrieben habt?“ Und sie sagten:„Wir haben deutlich gesehen, dass JAHWEH mit dir ist. Und wir haben [uns] gesagt: Möge doch ein Eid zwischen uns sein, zwischen uns und dir. Und wir wollen einen Bund mit dir schließen, dass du uns nichts Böses tust, so wie wir dich nicht angetastet haben und wie wir dir nur Gutes erwiesen und dich haben ziehen lassen in Frieden. Du bist nun einmal ein Gesegneter JAHWEHs.“ Und er machte ihnen ein Mahl, und sie aßen und tranken. Und sie standen frühmorgens auf und schworen einer dem anderen. Und Isaak entließ sie, und sie zogen von ihm weg in Frieden.– Und es geschah an demselben Tag, da kamen Isaaks Knechte und berichteten ihm von dem Brunnen, den sie gegraben hatten, und sagten zu ihm:„Wir haben Wasser gefunden.“ Und er nannte ihn Schibea; daher [ist] der Name der Stadt„Be-er-scheba“ bis auf diesen Tag. Und Esau war vierzig Jahre alt, und er nahm Judith zur Frau, die Tochter Beeris, des Hethiters, und Basmat, die Tochter Elons, des Hethiters. Und sie waren ein Herzeleid für Isaak und Rebekka. Und es geschah, als Isaak alt geworden war und seine Augen zu schwach waren, um zu sehen, da rief er Esau, seinen älteren Sohn, und sagte zu ihm:„Mein Sohn!“ Und er sagte zu ihm:„Hier bin ich!“ Und er sagte:„Sieh doch, ich bin alt geworden, ich weiß nicht den Tag meines Todes. Und nun nimm doch dein Jagdgerät, deinen Köcher und deinen Bogen, und gehe hinaus aufs Feld und erjage mir ein Wildbret. Und bereite mir ein schmackhaftes Gericht, wie ich es gern habe. Und bring es mir her, dass ich esse, damit meine Seele dich segne, ehe ich sterbe.“ Und Rebekka hörte ‹zu›, ‹was› Isaak zu seinem Sohn Esau redete. Und Esau ging aufs Feld, ein Wildbret zu erjagen, um es heimzubringen. Und Rebekka sagte zu ihrem Sohn Jakob:„Siehe, ich habe deinen Vater zu deinem Bruder Esau reden hören: ‘Bring mir ein Wildbret und bereite mir ein schmackhaftes Gericht, dass ich esse und dass ich dich vor JAHWEH segne vor meinem Tod.’ Und nun, mein Sohn, höre auf meine Stimme in dem, was ich dir gebiete. Gehe zur Herde und hole mir von dort zwei gute Ziegenböcklein, und ich will sie zu einem schmackhaften Gericht bereiten für deinen Vater, wie er es gern hat. Und du sollst [es] deinem Vater bringen, dass er esse, damit er dich segne vor seinem Tod.“ Und Jakob sagte zu Rebekka, seiner Mutter:„Sieh, mein Bruder Esau ist ein behaarter Mann, und ich bin ein glatter Mann. Vielleicht wird mein Vater mich betasten, und ich werde in seinen Augen sein wie einer, der Spott [mit ihm] treibt, und ich werde Fluch auf mich bringen und nicht Segen.“ Aber seine Mutter sagte zu ihm:„Dein Fluch [komme] auf MICH, mein Sohn! Höre nur auf meine Stimme und gehe, hole [sie] mir.“ Und er ging und holte [sie] und brachte [sie] seiner Mutter. Und seine Mutter bereitete ein schmackhaftes Gericht, wie sein Vater es gern hatte. Und Rebekka nahm die Kleider Esaus, ihres älteren Sohnes, die kostbaren, die bei ihr im Haus waren, und zog sie Jakob, ihrem jüngeren Sohn, an. Und die Felle der Ziegenböckchen zog sie über seine Hände und über die Glätte seines Halses, und sie gab das schmackhafte Gericht und das Brot, das sie bereitet hatte, in die Hand ihres Sohnes Jakob. Und er ging zu seinem Vater hinein und sagte:„Mein Vater!“ Und er sagte:„Hier bin ich. Wer bist du, mein Sohn?“ Und Jakob sagte zu seinem Vater:„Ich bin Esau, dein Erstgeborener. Ich habe getan, wie du zu mir geredet hast. Steh bitte auf, setze dich und iss von meinem Wildbret, damit deine Seele mich segne.“ Und Isaak sagte zu seinem Sohn:„Wie hast du es denn so schnell gefunden, mein Sohn?“ Und er sagte:„Ja, JAHWEH, dein Gott, ließ es mir begegnen.“ Und Isaak sagte zu Jakob:„Tritt herzu, dass ich dich betaste, mein Sohn, ob du wirklich mein Sohn Esau bist oder nicht.“ Und Jakob trat hin zu seinem Vater Isaak. Und er betastete ihn und sagte:„Die Stimme ist Jakobs Stimme, aber die Hände sind Esaus Hände.“ Und er erkannte ihn nicht, denn seine Hände waren behaart, wie die Hände seines Bruders Esau. Und er segnete ihn. Und er sagte:„Bist du wirklich mein Sohn Esau?“ Und er sagte:„Ich bin es.“ Und er sagte:„Reiche mir her, dass ich esse vom Wildbret meines Sohnes, damit meine Seele dich segne.“ Und er reichte ihm, und er aß. Und er brachte ihm Wein, und er trank. Und sein Vater Isaak sagte zu ihm:„Tritt herzu und küsse mich, mein Sohn.“ Und er trat hinzu und küsste ihn. Und er roch den Geruch seiner Kleider, und er segnete ihn und sagte: „Siehe, der Geruch meines Sohnes ist wie der Geruch eines Feldes, das JAHWEH gesegnet hat. Und Gott gebe dir vom Tau des Himmels und von der Fettigkeit der Erde, und Fülle von Korn und Most. Völker sollen dir dienen und Völkerschaften sich vor dir niederbeugen. Sei Herr über deine Brüder. Und vor dir sollen sich beugen die Söhne deiner Mutter. Wer dir flucht, sei verflucht, und wer dich segnet, sei gesegnet!“ Und es geschah, sobald Isaak geendet hatte, Jakob zu segnen, ja, es geschah, als Jakob gerade eben von seinem Vater Isaak hinausgegangen war, kam sein Bruder Esau von seiner Jagd. Und auch ER bereitete ein schmackhaftes Gericht und brachte es zu seinem Vater und sagte zu seinem Vater:„Mein Vater stehe auf und esse vom Wildbret seines Sohnes, damit deine Seele mich segne.“ Und sein Vater Isaak sagte zu ihm:„Wer bist du?“ Und er sagte:„Ich bin dein Sohn, dein Erstgeborener, Esau.“ Da erschrak Isaak mit großem Schrecken über die Maßen und sagte:„Wer war denn der, der ein Wildbret erjagt und mir gebracht hatte? Und ich habe von allem gegessen, ehe du kamst, und habe ihn gesegnet! Er wird auch gesegnet sein.“ Als Esau die Worte seines Vaters hörte, schrie er mit einem großen und bitterlichen Geschrei über die Maßen und sagte zu seinem Vater:„Mich, auch mich segne, mein Vater!“ Und er sagte:„Dein Bruder ist mit Betrug gekommen und hat deinen Segen weggenommen.“ Und er sagte:„Nannte man seinen Namen darum Jakob, ‹Fersenschleicher›? Beschlichen hat er mich nun ZWEIMAL: Mein Erstgeburtsrecht nahm er, und– siehe– jetzt hat er meinen Segen genommen!“ Und er sagte:„Hast du für mich keinen Segen aufbewahrt?“ Und Isaak antwortete und sagte zu Esau:„Sieh, ich habe ihn zum Herrn über dich gesetzt und alle seine Brüder ihm zu Knechten gegeben, und mit Korn und Most habe ich ihn versehen. Was kann ich da für DICH tun, mein Sohn?“ Und Esau sagte zu seinem Vater:„Hast du nur diesen EINEN Segen, mein Vater? Mich, auch mich segne, mein Vater!“ Und Esau erhob seine Stimme und weinte. Und sein Vater Isaak antwortete und sagte zu ihm:„Siehe, fern von der Fettigkeit der Erde wird dein Wohnsitz sein und ohne den Tau des Himmels von oben her. Und von deinem Schwert wirst du leben, und deinem Bruder wirst du dienen. Und es wird geschehen, wenn du umherschweifst, wirst du sein Joch zerbrechen von deinem Hals. Und Esau feindete Jakob an wegen des Segens, mit dem sein Vater ihn gesegnet hatte. Und Esau sagte in seinem Herzen:„Es nahen die Tage der Trauer um meinen Vater, dann werde ich meinen Bruder Jakob erschlagen.“ Und Rebekka wurden die Worte Esaus, ihres älteren Sohnes, berichtet. Und sie sandte hin und ließ Jakob, ihren jüngeren Sohn, rufen und sagte zu ihm:„Sieh, dein Bruder Esau will sich an dir rächen und dich erschlagen. Und nun, mein Sohn, höre auf meine Stimme und mach dich auf, flieh zu meinem Bruder Laban nach Haran. Und bleibe bei ihm einige Tage, bis der Grimm deines Bruders sich wendet, bis der Zorn deines Bruders sich von dir abgekehrt hat und er vergessen hat, was du ihm getan hast. [Dann] sende ich hin und lasse dich von dort holen. Warum sollte ich euer beider zugleich beraubt werden an EINEM Tag?“ Und Rebekka sagte zu Isaak:„Ich bin des Lebens überdrüssig wegen der Töchter Heths. Wenn Jakob sich eine Frau wie diese nimmt, von den Töchtern Heths, von den Töchtern des Landes, wozu [ist] mir [dann noch] das Leben?“ Und Isaak rief Jakob und segnete ihn. Und er gebot ihm und sagte zu ihm:„Du sollst nicht eine Frau nehmen von den Töchtern Kanaans. Mach dich auf, gehe nach Paddan-Aram, zum Haus Bethuels, des Vaters deiner Mutter. Und nimm dir von dort eine Frau von den Töchtern Labans, des Bruders deiner Mutter. Und Gott, der Allmächtige, segne dich und mache dich fruchtbar und mehre dich, dass du zu einer Schar von Völkern werdest. Und er gebe dir den Segen Abrahams, dir und deinem Samen mit dir, damit du das Land deiner Fremdlingschaft besitzest, das Gott Abraham gegeben hat.“ Und Isaak entließ Jakob. Und er ging nach Paddan-Aram zu Laban, dem Sohn Bethuels, des Aramäers, dem Bruder Rebekkas, der Mutter Jakobs und Esaus. Und als Esau sah, dass Isaak den Jakob gesegnet und ihn nach Paddan-Aram entlassen hatte, um sich von dort eine Frau zu nehmen, indem er ihn segnete und ihm gebot:„Du sollst nicht eine Frau nehmen von den Töchtern Kanaans“, und dass Jakob seinem Vater und seiner Mutter gehorcht hatte und nach Paddan-Aram gegangen war: Als Esau sah, dass die Töchter Kanaans übel waren in den Augen seines Vaters Isaak, da ging Esau hin zu Ismael und nahm sich Machalat zur Frau, die Tochter Ismaels, des Sohnes Abrahams, die Schwester Nebajots, zu seinen [anderen] Frauen hinzu. Und Jakob zog aus von Be-er-scheba und ging nach Haran. Und er gelangte an einen Ort und übernachtete dort; denn die Sonne war untergegangen. Und er nahm einen von den Steinen des Ortes und legte ihn an sein Kopfende und legte sich nieder an jenem Ort. Und er träumte: Und– siehe– eine Leiter war auf die Erde gestellt, und ihre Spitze rührte an den Himmel. Und– siehe– [himmlische] Boten Gottes stiegen daran auf und nieder. Und– siehe– JAHWEH stand über ihm und sagte:„Ich bin JAHWEH, der Gott Abrahams, deines Vaters, und der Gott Isaaks. Das Land, auf dem du liegst, dir gebe ich es und deinem Samen. Und dein Same wird wie der Staub der Erde werden/sein, und du wirst dich ausbreiten zum Meer hin, gegen Aufgang, nach Norden und nach Süden. Und in dir und in deinem Samen werden gesegnet werden alle Geschlechter des Erdbodens. Und– siehe– ich bin mit dir, und ich werde dich behüten überall, wohin du gehst, und dich zurückbringen in dieses Land, denn ich werde dich nicht verlassen, bis ich getan, was ich zu dir geredet habe.“ Und Jakob erwachte aus seinem Schlaf und sagte:„Fürwahr, JAHWEH ist an diesem Ort, und ich wusste es nicht!“ Und er fürchtete sich und sagte:„Wie Furcht gebietend ist dieser Ort! Dieses ist nichts anderes als Haus Gottes, und dieses ist die Pforte des Himmels.“ Und Jakob stand frühmorgens auf und nahm den Stein, den er an sein Kopfende gelegt hatte, und stellte ihn als Denkmal auf und goss Öl auf seine Spitze. Und er gab diesem Ort den Namen Beth-El. Aber am Anfang war Lus der Name der Stadt. Und Jakob tat ein Gelübde ‹und sagte›:„Wenn Gott mit mir ist und mich behütet auf diesem Weg, den ich gehe, und mir Brot zu essen gibt und Kleider anzuziehen, und ich in Frieden zurückkehre zum Haus meines Vaters, so soll JAHWEH mein Gott sein. Und dieser Stein, den ich als Denkmal aufgestellt habe, soll ein Haus Gottes sein. Und von allem, was du mir geben wirst, werde ich dir gewiss den Zehnten geben.“ Und Jakob machte sich auf und ging in das Land der Söhne des Ostens. Und er sah, und siehe: ein Brunnen auf dem Feld. Und siehe: drei Schafherden lagerten dort an ihm, denn aus diesem Brunnen tränkte man die Herden. Und der Stein auf der Öffnung des Brunnens war groß. Und waren alle Herden dort zusammengetrieben, so wälzte man den Stein von der Öffnung des Brunnens und tränkte die Schafe. Und man brachte den Stein wieder auf die Öffnung des Brunnens an seinen Platz. Und Jakob sagte zu ihnen:„Meine Brüder, wo seid ihr her?“ Und sie sagten:„Wir sind von Haran.“ Und er sagte zu ihnen:„Kennt ihr Laban, den Sohn Nahors?“ Und sie sagten:„Wir kennen ihn.“ Und er sagte zu ihnen:„Geht es ihm gut?“ Und sie sagten:„Es geht ihm gut. Und– siehe– da kommt seine Tochter Rahel mit den Schafen.“ Und er sagte:„Siehe, es ist noch hoch am Tag. Es ist nicht die Zeit, das Vieh zusammenzutreiben. Tränkt die Schafe und geht hin, weidet sie.“ Und sie sagten:„Wir können nicht, bis alle Herden zusammengetrieben sind; dann wälzt man den Stein von der Öffnung des Brunnens, und wir tränken die Schafe.“ Noch redete er mit ihnen, da kam Rahel mit den Schafen, die ihrem Vater gehörten; denn sie war eine Hirtin. Und es geschah, als Jakob Rahel sah, die Tochter Labans, des Bruders seiner Mutter, und die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter, da trat Jakob hinzu und wälzte den Stein von der Öffnung des Brunnens und tränkte die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter. Und Jakob küsste Rahel und erhob seine Stimme und weinte. Und Jakob teilte Rahel mit, dass er ein Bruder ihres Vaters und dass er der Sohn Rebekkas wäre. Und sie lief und berichtete es ihrem Vater. Und es geschah, als Laban die Nachricht über Jakob, den Sohn seiner Schwester, hörte, lief er ihm entgegen und umarmte ihn und küsste ihn und führte ihn in sein Haus. Und er erzählte Laban alle diese Dinge. Und Laban sagte zu ihm:„Fürwahr, du bist mein Gebein und mein Fleisch.“ Und er blieb einen Monat lang bei ihm. Und Laban sagte zu Jakob:„Solltest du mir, weil du mein Bruder bist, umsonst dienen? Teile mir mit, was soll dein Lohn sein?“ Und Laban hatte zwei Töchter. Der Name der älteren war Lea, und der Name der jüngeren Rahel. Und Leas Augen waren matt [Fn.: i. S. v.: ohne Glanz; nicht leuchtend]; Rahel aber war schön von Gestalt und schön von Aussehen. Und Jakob liebte Rahel und sagte:„Ich will dir sieben Jahre dienen um Rahel, deine jüngere Tochter.“ Und Laban sagte:„Es ist besser, ich gebe sie dir, als dass ich sie einem anderen Mann gebe. Bleib bei mir.“ Und Jakob diente um Rahel sieben Jahre. Und sie waren in seinen Augen wie einzelne Tage, weil er sie liebte. Und Jakob sagte zu Laban:„Gib [mir] meine Frau; denn meine Tage sind erfüllt, dass ich zu ihr eingehe.“ Und Laban versammelte alle Männer des Ortes und machte ein Festmahl. Und es geschah am Abend, da nahm er seine Tochter Lea und brachte sie zu ihm. Und er ging zu ihr ein. (Und Laban gab seine Magd Silpa seiner Tochter Lea zur Magd.) Und es geschah am Morgen– siehe– da war es Lea. Und er sagte zu Laban:„Was hast du mir da getan! Habe ich nicht um Rahel bei dir gedient? Und warum hast du mich betrogen?“ Und Laban sagte:„Es geschieht nicht so an unserem Ort, die Jüngere vor der Erstgeborenen zu geben. Vollende die Woche [mit] dieser, so wollen wir dir auch jene geben für den Dienst, den du noch weitere sieben Jahre bei mir dienen sollst.“ Und Jakob tat so und vollendete die Woche [mit] dieser. Und er gab ihm seine Tochter Rahel zur Frau. Und Laban gab seiner Tochter Rahel seine Magd Bilha zur Magd. Und er ging auch zu Rahel ein. Und er liebte auch Rahel– mehr als Lea. Und er diente bei ihm noch weitere sieben Jahre. Und als JAHWEH sah, dass Lea gehasst war, öffnete er ihren Mutterleib. Rahel aber war unfruchtbar. Und Lea wurde schwanger und gebar einen Sohn. Und sie nannte seinen Namen Ruben, denn sie sagte:„Weil JAHWEH mein Elend angesehen hat; denn nun wird mein Mann mich lieben.“ Und sie wurde wiederum schwanger und gebar einen Sohn. Und sie sagte:„Ja, JAHWEH hat gehört, dass ich gehasst bin, und er hat mir auch diesen gegeben.“ Und sie nannte seinen Namen Simeon. Und sie wurde wieder schwanger und gebar einen Sohn. Und sie sagte:„Jetzt, diesmal wird mein Mann sich mir anschließen, ‹mir anhangen›, denn ich habe ihm drei Söhne geboren.“ Darum gab man ihm den Namen Levi. Und sie wurde wiederum schwanger und gebar einen Sohn. Und sie sagte:„Diesmal will ich JAHWEH ‹Lob› bekennen.“ Darum gab sie ihm den Namen Juda. Und sie hörte auf zu gebären. Und Rahel sah, dass sie dem Jakob nicht gebar. Und Rahel beneidete ihre Schwester und sagte zu Jakob:„Gib mir Kinder! Und wenn nicht, so sterbe ich.“ Da entbrannte der Zorn Jakobs gegen Rahel, und er sagte:„Bin ich an Gottes Statt, der dir die Leibesfrucht versagt hat?“ Und sie sagte:„Siehe, da ist meine Magd Bilha. Gehe zu ihr ein, dass sie auf meine Knie gebäre. Und ich werde erbaut werden– auch ich– aus ihr.“ Und sie gab ihm ihre Magd Bilha zur Frau. Und Jakob ging zu ihr ein. Und Bilha wurde schwanger und gebar Jakob einen Sohn. Und Rahel sagte:„Gott hat mir Recht verschafft und auch auf meine Stimme gehört und mir einen Sohn gegeben.“ Darum gab sie ihm den Namen Dan. Und Bilha, die Magd Rahels, wurde wiederum schwanger und gebar Jakob einen zweiten Sohn. Und Rahel sagte:„Kämpfe Gottes habe ich mit meiner Schwester gekämpft– und auch gesiegt!“ Und sie nannte seinen Namen Naphtali. Und als Lea sah, dass sie aufhörte zu gebären, da nahm sie ihre Magd Silpa und gab sie Jakob zur Frau. Und Silpa, die Magd Leas, gebar Jakob einen Sohn. Und Lea sagte:„Mit Glück!“ Und sie nannte seinen Namen Gad. Und Silpa, die Magd Leas, gebar Jakob einen zweiten Sohn. Und es sagte Lea:„Zu meiner Seligkeit!– denn selig preisen mich die Töchter.“ Und sie nannte seinen Namen Asser. Und Ruben ging in den Tagen der Weizenernte hinaus und fand Dudaim auf dem Feld. Und er brachte sie seiner Mutter Lea. Und Rahel sagte zu Lea:„Gib mir bitte von den Dudaim deines Sohnes.“ Und sie sagte zu ihr:„Ist es zu wenig, dass du meinen Mann genommen hast, dass du auch die Dudaim meines Sohnes nehmen willst?“ Und Rahel sagte:„So mag er denn diese Nacht bei dir liegen für die Dudaim deines Sohnes.“ Und als Jakob am Abend vom Feld kam, da ging Lea hinaus, ihm entgegen, und sagte:„Zu mir sollst du eingehen, denn gekauft habe ich dich, gekauft für die Dudaim meines Sohnes.“ Und er lag bei ihr in dieser Nacht. Und Gott erhörte Lea, und sie wurde schwanger und gebar Jakob einen fünften Sohn. Und Lea sagte:„Gott hat mir meinen Lohn gegeben, weil ich meine Magd meinem Mann gegeben habe!“ Und sie nannte seinen Namen Issaschar. Und Lea wurde wiederum schwanger und gebar Jakob einen sechsten Sohn. Und Lea sagte:„Ein schönes Geschenk hat Gott mir gegeben. Diesmal [Fn.: o.: Endlich] wird mein Mann bei mir wohnen, denn ich habe ihm sechs Söhne geboren.“ Und sie nannte seinen Namen Sebulon. Und danach gebar sie eine Tochter und gab ihr den Namen Dina. Und Gott dachte an Rahel, und Gott erhörte sie und öffnete ihren Mutterleib. Und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. Und sie sagte:„Gott hat meine Schmach weggenommen.“ Und sie nannte seinen Namen Joseph ‹und sagte›:„JAHWEH füge mir einen anderen Sohn hinzu.“ Und es geschah, als Rahel Joseph geboren hatte, sagte Jakob zu Laban:„Entlass mich, dass ich an meinen Ort und in mein Land ziehe. Gib [mir] meine Frauen und meine Kinder, um die ich dir gedient habe, dass ich hinziehe, denn du kennst ja meinen Dienst, womit ich dir gedient habe.“ Und Laban sagte zu ihm:„Wenn ich denn Gnade gefunden habe in deinen Augen! Ich habe durch Wahrsagung erfahren, dass JAHWEH mich deinetwegen gesegnet hat.“ Und er sagte:„Bestimme mir deinen Lohn, und ich will ihn geben.“ Und er sagte zu ihm:„Du weißt ja, wie ich dir gedient habe und was dein Vieh bei mir geworden ist; denn wenig war, was du vor mir hattest, und es hat sich ausgebreitet zu einer Menge, und JAHWEH hat dich gesegnet auf jedem meiner Tritte. Und nun, wann soll ich auch für MEIN Haus arbeiten?“ Und er sagte:„Was soll ich dir geben?“ Und Jakob sagte:„Du sollst mir gar nichts geben. Wenn du mir dieses [Fn.: d. h.: Folgendes] tust, so will ich wieder deine Herde weiden [und] hüten: Ich will heute durch deine ganze Herde gehen und daraus aussondern jedes gesprenkelte und gefleckte Tier und jedes dunkelfarbige Tier unter den Schafen und das Gefleckte und Gesprenkelte unter den Ziegen. Und das sei mein Lohn. Und meine Gerechtigkeit wird für mich zeugen am morgigen Tag, wenn sie wegen meines Lohnes vor dich kommt. Alles, was nicht gesprenkelt und gefleckt ist unter den Ziegen, und dunkelfarbig unter den Schafen, das sei gestohlen bei mir.“ Und Laban sagte:„Siehe, es geschehe nach deinem Wort!“ Und er sonderte an jenem Tage die gestreiften und gefleckten Böcke aus und alle gesprenkelten und gefleckten Ziegen, alles, woran Weißes war, und alles Dunkelfarbige unter den Schafen. Und er gab sie in die Hand seiner Söhne. Und er setzte einen Weg von drei Tagereisen zwischen sich und Jakob. Und Jakob weidete die übrige Herde Labans. Und Jakob nahm sich frische Stäbe von Weißpappel, Mandelbaum und Platane und schälte weiße Streifen daran, indem er das Weiße entblößte, das an den Stäben war. Und er legte die Stäbe, die er geschält hatte, in die Tränkrinnen, in die Wassertränken, wohin die Herde zum Trinken kam, vor die Herde hin. Und sie wurde brünstig, wenn sie zum Trinken kam. Und die Herde wurde brünstig vor den Stäben, und die Herde warf Gestreifte, Gesprenkelte und Gefleckte. Und Jakob schied die Lämmer aus, und er richtete das Gesicht der Herde auf das Gestreifte und alles Dunkelfarbige in der Herde Labans. Und so machte er sich gesonderte Herden und tat sie nicht zu der Herde Labans. Und es geschah, sooft das kräftige Vieh brünstig wurde, dass Jakob die Stäbe vor die Augen der Herde in die Tränkrinnen legte, damit sie bei den Stäben brünstig würden. Wenn aber das Vieh schwächlich war, legte er sie nicht hin. So wurden Laban die Schwächlichen zuteil und Jakob die Kräftigen. Und der Mann breitete sich sehr, sehr aus, und er bekam viele Herden und Mägde und Knechte und Kamele und Esel. Und er hörte die Worte der Söhne Labans, ‹dass sie sagten›:„Jakob hat alles genommen, was unserem Vater gehörte. Und von dem, was unserem Vater gehörte, hat er sich all diesen Reichtum verschafft.“ Und Jakob sah das Angesicht Labans, und– siehe– es war gegen ihn nicht wie früher. Und JAHWEH sagte zu Jakob:„Kehre zurück in das Land deiner Väter und zu deiner Verwandtschaft, und ich will mit dir sein.“ Da sandte Jakob hin und ließ Rahel und Lea aufs Feld rufen zu seiner Herde. Und er sagte zu ihnen:„Ich sehe das Angesicht eures Vaters, dass es gegen mich nicht ist wie früher; aber der Gott meines Vaters ist mit mir gewesen. Ihr selbst wisst ja, dass ich mit all meiner Kraft eurem Vater gedient habe. Und euer Vater hat mich betrogen und hat meinen Lohn zehnmal verändert. Aber Gott hat ihm nicht gestattet, mir Böses zu tun. Wenn er so sagte: ‘Die Gesprenkelten sollen dein Lohn sein’, dann gebaren alle Herden Gesprenkelte. Und wenn er so sagte: ‘Die Gestreiften sollen dein Lohn sein’, dann gebaren alle Herden Gestreifte. Und Gott hat das Vieh eures Vaters genommen und mir gegeben. Und es geschah zur Brunstzeit der Herde, da erhob ich meine Augen und sah im Traum: Und– siehe– die Böcke, die die Herde besprangen, waren gestreift, gesprenkelt und getüpfelt. Und der Bote Gottes sagte im Traum zu mir: ‘Jakob!’ Und ich sagte: ‘Hier bin ich!’ Und er sagte: ‘Erhebe deine Augen und sieh: Alle Böcke, die die Herde bespringen, sind gestreift, gesprenkelt und getüpfelt!– denn ich habe alles gesehen, was Laban dir tut. Ich bin der Gott von Bethel, wo du ein Denkmal gesalbt, wo du mir ein Gelübde getan hast. Nun mach dich auf, zieh aus diesem Land und kehre zurück in das Land deiner Verwandtschaft.’“ Und Rahel und Lea antworteten und sagten zu ihm:„Haben wir noch ein Teil und ein Erbe im Haus unseres Vaters? Sind wir nicht als Fremde von ihm betrachtet worden?– denn er hat uns verkauft und hat sogar unser Geld völlig aufgezehrt; denn aller Reichtum, den Gott unserem Vater entrissen hat, uns gehört er und unseren Kindern. So tu nun alles, was Gott zu dir geredet hat.“ Und Jakob machte sich auf und hob seine Kinder und seine Frauen auf die Kamele, und führte all sein Vieh und all seine Habe weg, die er erworben hatte, das Vieh seines Eigentums, das er erworben hatte in Paddan-Aram, um zu seinem Vater Isaak zu kommen in das Land Kanaan. Und Laban war gegangen, um seine Schafe zu scheren. Und Rahel stahl die Theraphim, die ihr Vater hatte. Und Jakob stahl Laban dem Aramäer das Herz, indem er ihm nicht mitteilte, dass er fliehen wollte. Und er floh, er und alles, was er hatte. Und er machte sich auf und setzte über den Strom und richtete sein Angesicht zum Gebirge Gilead. Und am dritten Tag wurde Laban berichtet, dass Jakob geflohen sei. Und er nahm seine Brüder mit sich und jagte ihm sieben Tagereisen nach und holte ihn ein auf dem Gebirge Gilead. Und Gott kam zu Laban, dem Aramäer, in einem Traum der Nacht und sagte zu ihm:„Hüte dich, dass du mit Jakob redest weder Gutes noch Böses!“ Und Laban erreichte Jakob. Und Jakob hatte sein Zelt auf dem Gebirge aufgeschlagen. Und Laban schlug es auf mit seinen Brüdern auf dem Gebirge Gilead. Und Laban sagte zu Jakob:„Was hast du getan, dass du mich hintergangen und meine Töchter wie Kriegsgefangene weggeführt hast? Warum bist du heimlich geflohen und hast mich hintergangen und hast es mir nicht mitgeteilt– ich hätte dich ja begleitet mit Freude und mit Gesängen, mit Tamburin und mit Laute– und hast mir nicht erlaubt, meine Söhne und meine Töchter zu küssen? Nun, du hast töricht gehandelt. Es wäre in der Macht meiner Hand, euch Böses zu tun. Aber der Gott eures Vaters hat gestern Nacht zu mir geredet ‹und gesagt›: ‘Hüte dich, mit Jakob Gutes oder Böses zu reden!’ Und nun, da du einmal weggegangen bist, weil du dich so sehr nach dem Haus deines Vaters sehntest, warum hast du meine Götter gestohlen?“ Und Jakob antwortete und sagte zu Laban:„Weil ich mich fürchtete; denn ich sagte [mir], du könntest mir deine Töchter entreißen. Bei wem du deine Götter findest, der soll nicht leben. Erforsche vor unseren Brüdern, was bei mir ist, und nimm es dir.“ Jakob aber wusste nicht, dass Rahel sie gestohlen hatte. Und Laban ging in das Zelt Jakobs und in das Zelt Leas und in das Zelt der beiden Mägde und fand nichts. Und er ging aus dem Zelt Leas und kam in das Zelt Rahels. Rahel aber hatte die Theraphim genommen und sie in den Kamelsattel gelegt und sich darauf gesetzt. Und Laban durchtastete das ganze Zelt und fand nichts. Und sie sagte zu ihrem Vater:„Mein Herr möge nicht zürnen, dass ich nicht vor dir aufstehen kann; denn es ergeht mir nach der Weise der Frauen.“ Und er durchsuchte [alles] und fand die Theraphim nicht. Da wurde Jakob zornig und stritt mit Laban. Und Jakob antwortete und sagte zu Laban:„Was ist mein Vergehen, was ist meine Sünde, dass du mir hitzig nachgesetzt bist? – dass du all mein Gerät durchtastet hast? Was hast du von allem Gerät deines Hauses gefunden? Lege es hierher vor meine Brüder und deine Brüder, und sie sollen entscheiden zwischen uns beiden! Diese zwanzig Jahre war ich bei dir: Deine Mutterschafe und deine Ziegen haben nicht fehlgeboren, und die Widder deiner Herde habe ich nicht gegessen. Das Zerrissene habe ich nicht zu dir gebracht, ICH musste es büßen; von meiner Hand hast du es gefordert, mochte es gestohlen sein bei Tage oder gestohlen bei Nacht. Es war mit mir [so:] Am Tag verzehrte mich die Hitze und der Frost in der Nacht, und mein Schlaf floh von meinen Augen. Zwanzig Jahre bin ich nun in deinem Haus gewesen. Ich habe dir vierzehn Jahre gedient für deine beiden Töchter und sechs Jahre für deine Herde, und du hast meinen Lohn zehnmal verändert! Wenn nicht der Gott meines Vaters, der Gott Abrahams, und der Schrecken Isaaks, für mich gewesen wäre, gewiss würdest du mich jetzt leer entlassen haben. Gott hat mein Elend und die Arbeit meiner Hände angesehen und hat gestern Nacht entschieden.“ Und Laban antwortete und sagte zu Jakob:„Die Töchter sind meine Töchter, und die Söhne sind meine Söhne, und die Herde ist meine Herde, und alles, was du siehst, ist mein! Aber meinen Töchtern, was könnte ich ihnen heute tun, oder ihren Söhnen, die sie geboren haben? Und nun komm, lass uns, ich und du, einen Bund schließen, der zum Zeugnis sei zwischen mir und dir.“ Und Jakob nahm einen Stein und richtete ihn als Denkmal auf. Und Jakob sagte zu seinen Brüdern:„Sammelt Steine.“ Und sie nahmen Steine und errichteten einen Haufen und aßen dort auf dem Haufen. Und Laban nannte ihn JEGAR SAHADUTA, und Jakob nannte ihn GAL-ED. Und Laban sagte:„Dieser Haufen sei heute ein Zeuge zwischen mir und dir.“ Darum gab man ihm den Namen GAL-ED und MIZPA, weil er sagte:„JAHWEH sei Wächter zwischen mir und dir, wenn wir einer vor dem anderen verborgen sein werden! Wenn du meine Töchter bedrücken und wenn du [noch] Frauen nehmen solltest zu meinen Töchtern! Kein Mensch ist bei uns; siehe– Gott ist Zeuge zwischen mir und dir.“ Und Laban sagte zu Jakob:„Siehe, dieser Haufen, und– siehe– das Denkmal, das ich aufgerichtet habe zwischen mir und dir: Dieser Haufen sei Zeuge und das Denkmal ein Zeugnis, dass weder ICH über diesen Haufen zu dir hinausgehe, noch dass DU über diesen Haufen und dieses Denkmal zu mir hinausgehst zum Bösen. Der Gott Abrahams und der Gott Nahors richte zwischen uns, der Gott ihres Vaters.“ Da schwor Jakob bei dem Schrecken seines Vaters Isaak. Und Jakob opferte ein Schlachtopfer auf dem Gebirge und lud seine Brüder ein zu essen. Und sie aßen und übernachteten auf dem Gebirge. Und Laban stand frühmorgens auf und küsste seine Söhne und seine Töchter und segnete sie. Und Laban zog hin und kehrte zurück an seinen Ort. Und Jakob zog seines Weges, und es begegneten ihm Boten Gottes. Und Jakob sagte, als er sie sah:„Dieses ist das Heerlager Gottes.“ Und er gab jenem Ort den Namen Machanaim. Und Jakob sandte Boten vor sich her zu seinem Bruder Esau, in das Land Seir, das Gebiet von Edom. Und er gebot ihnen:„So sollt ihr zu meinem Herrn, zu Esau, sagen: So sagt dein Knecht Jakob: ‘Bei Laban habe ich mich ‹als Fremder› aufgehalten und bin geblieben bis jetzt. Und ich habe Rinder und Esel, Kleinvieh und Knechte und Mägde erworben. Und ich habe [Boten] gesandt, es meinem Herrn mitzuteilen, um Gnade zu finden in deinen Augen.’“ Und die Boten kehrten zu Jakob zurück ‹und sagten›:„Wir sind zu deinem Bruder, zu Esau, gekommen, und er zieht dir auch entgegen und vierhundert Mann mit ihm.“ Da fürchtete sich Jakob sehr, und ihm wurde angst. Und er teilte das Volk, das bei ihm war, und das Kleinvieh und die Rinder und die Kamele in zwei Züge. Und er sagte:„Wenn Esau gegen den einen Zug kommt und ihn schlägt, so wird der übrig gebliebene Zug entkommen können.“ Und Jakob sagte:„Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isaak, JAHWEH, der du zu mir geredet hast: ‘Kehre zurück in dein Land und zu deiner Verwandtschaft, und ich will dir Gutes erweisen!’ Ich bin zu gering all der Freundlichkeiten ‹und Gnaden*› und all der Wahrheit*, die du deinem Knecht erwiesen hast, denn mit meinem Stab bin ich über diesen Jordan gegangen, und nun bin ich zu zwei Zügen geworden. Bitte, rette mich aus der Hand meines Bruders, aus der Hand Esaus!– denn ich fürchte ihn, dass er kommen und mich schlagen könne, die Mutter samt den Kindern. Du hast ja gesagt: ‘Gewiss werde ich dir Gutes erweisen und werde deinen Samen machen wie den Sand des Meeres, der nicht gezählt wird vor Menge.’“ Und er übernachtete dort in jener Nacht. Und er nahm von dem, was in seine Hand gekommen war, ein Geschenk für seinen Bruder Esau: zweihundert Ziegen und zwanzig Böcke, zweihundert Mutterschafe und zwanzig Widder, dreißig säugende Kamele mit ihren Fohlen, vierzig Kühe und zehn Stiere, zwanzig Eselinnen und zehn junge Esel. Und er gab sie in die Hand seiner Knechte, je eine Herde für sich. Und er sagte zu seinen Knechten:„Zieht vor mir her und lasst Raum zwischen Herde und Herde.“ Und er gebot dem Ersten ‹und sagte›:„Wenn mein Bruder Esau dir begegnet und dich fragt: ‘Wem gehörst du an, und wohin gehst du, und wem gehören diese [da] vor dir?’, sollst du sagen: ‘deinem Knecht Jakob. Es ist ein Geschenk, gesandt an meinen Herrn, an Esau. Und– siehe– er selbst ist hinter uns.’“ Und er gebot auch dem Zweiten, auch dem Dritten, auch allen, die hinter den Herden hergingen, ‹und sagte›:„Nach diesem Wort sollt ihr zu Esau reden, wenn ihr ihn findet, und sollt sagen: ‘Siehe, dein Knecht Jakob ist selbst hinter uns’.“– denn er sagte [sich]:„Ich will sein Angesicht durch das Geschenk versöhnen, das vor mir hergeht, und danach will ich sein Angesicht sehen; vielleicht wird er mein Angesicht erheben.“ Und das Geschenk zog vor ihm her, und er übernachtete in jener Nacht im Lager. Und er stand in jener Nacht auf und nahm seine beiden Frauen und seine beiden Mägde und seine elf Söhne und zog über die Furt des Jabbok. Und er nahm sie und führte sie über den Fluss und führte hinüber, was er hatte. Und Jakob blieb allein zurück. Und es rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte aufging. Und als er sah, dass er ihn nicht überwältigen konnte, rührte er sein Hüftgelenk an. Und das Hüftgelenk Jakobs wurde verrenkt, als er mit ihm rang. Und er sagte:„Lass mich los, denn die Morgenröte ist aufgegangen.“ Und er sagte:„Ich lasse dich nicht los, es sei denn, du segnest mich.“ Und er sagte zu ihm:„Was ist dein Name?“ Und er sagte:„Jakob.“ Und er sagte:„Nicht Jakob soll fortan dein Name heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gerungen und hast gesiegt.“ Und Jakob fragte und sagte:„Bitte, sage [mir] deinen Namen.“ Und er sagte:„Warum fragst du denn nach meinem Namen?“ Und er segnete ihn dort. Und Jakob gab dem Ort den Namen Pni-el, denn [er sagte]:„Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen, und meine Seele ist gerettet worden.“ Und die Sonne ging ihm auf, als er über Pni-el hinaus war. Und er hinkte an seiner Hüfte. Darum essen die Söhne Israels bis auf den heutigen Tag nicht den [Muskel]strang, der über dem Hüftgelenk ist, weil er das Hüftgelenk Jakobs, den [Muskel]strang, angerührt hat. Und Jakob erhob seine Augen und sah: Und– siehe– Esau kam, und mit ihm vierhundert Mann. Und er verteilte die Kinder auf Lea und auf Rahel und auf die beiden Mägde. Und er stellte die Mägde und ihre Kinder voran, und Lea und ihre Kinder dahinter, und Rahel und Joseph zuletzt. Er aber ging vor ihnen her und beugte sich siebenmal zur Erde nieder, bis er nahe zu seinem Bruder kam. Und Esau lief ihm entgegen und umarmte ihn und fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Und sie weinten. Und er erhob seine Augen und sah die Frauen und die Kinder und sagte:„Wer sind diese [bei] dir?“ Und er sagte:„Die Kinder, die Gott deinem Knecht ‹aus Gnade› gegeben hat.“ Und die Mägde traten herzu, sie und ihre Kinder, und verneigten sich. Und auch Lea trat herzu und ihre Kinder, und sie verneigten sich. Und danach traten Joseph und Rahel herzu und verneigten sich. Und er sagte:„Was willst du mit diesem ganzen Zug, dem ich begegnet bin?“ Und er sagte:„Dass ich Gnade fände in den Augen meines Herrn.“ Und Esau sagte:„Ich habe genug, mein Bruder. Es sei dein, was du hast.“ Und Jakob sagte:„Nicht doch; wenn ich Gnade gefunden habe in deinen Augen, nimm mein Geschenk von meiner Hand, denn eben deshalb habe ich dein Angesicht zu sehen bekommen, wie man Gottes Angesicht sieht, und du hast mich wohlgefällig aufgenommen. Bitte, nimm meinen Segen, der dir überbracht worden ist, denn Gott hat ihn mir ‹aus Gnade› gegeben, und ich habe alles.“ Und er drang in ihn. Und er nahm ihn [an]. Und Esau sagte:„Lass uns aufbrechen und weiterziehen, und ich will vor dir herziehen.“ Und er sagte zu ihm:„Mein Herr weiß, dass die Kinder zart sind und dass ich säugendes Kleinvieh und [säugende] Kühe bei mir habe. Wenn man sie nur einen Tag übertriebe, würde die ganze Herde sterben. Mein Herr ziehe doch vor seinem Knecht hin, ich aber, ich will ziehen nach meiner Gemächlichkeit, nach dem Gang des Viehs, das vor mir ist, und nach dem Gang der Kinder, bis ich zu meinem Herrn nach Seir komme.“ Und Esau sagte:„So will ich doch [wenigstens] von dem Volk, das bei mir ist, [einige] bei dir zurücklassen.“ Und er sagte:„Wozu dieses? Möchte ich Gnade finden in den Augen meines Herrn!“ Und Esau kehrte an jenem Tage auf seinem Weg zurück nach Seir. Und Jakob brach auf nach Sukkot und baute sich ein Haus, und seinem Vieh machte er Hütten. Darum gab er dem Ort den Namen Sukkot. Und Jakob kam wohlbehalten zur Stadt Sichem, die im Lande Kanaan ist, als er aus Paddan-Aram kam, und lagerte vor der Stadt. Und er kaufte das Stück Feld, wo er sein Zelt aufgeschlagen hatte, von der Hand der Söhne Hemors, des Vaters Sichems, für hundert Kesita. Und er richtete dort einen Altar auf und nannte ihn:„Gott ‹der Mächtige› [ist] der Gott Israels.“ Und Dina, die Tochter Leas, die sie Jakob geboren hatte, ging aus, die Töchter des Landes zu sehen. Und es sah sie Sichem, der Sohn Hemors, des Hewiters, des Fürsten des Landes. Und er nahm sie und lag bei ihr und entehrte sie. Und seine Seele hing an Dina, der Tochter Jakobs. Und er liebte das Mädchen und redete zum Herzen des Mädchens. Und Sichem sagte zu Hemor, seinem Vater:„Nimm mir dieses Mädchen zur Frau.“ Und Jakob hörte, dass er seine Tochter Dina entehrt hatte. Aber seine Söhne waren mit seinem Vieh auf dem Feld. Und Jakob schwieg, bis sie kamen. Und Hemor, der Vater Sichems, kam heraus zu Jakob, um mit ihm zu reden. Und die Söhne Jakobs kamen vom Feld. Als sie [davon] hörten, fühlten sich die Männer gekränkt und ergrimmten sehr, weil er eine Schandtat in Israel verübt hatte, bei der Tochter Jakobs zu liegen. Und so [etwas] darf nicht getan werden. Und Hemor redete mit ihnen ‹und sagte›:„Sichem, mein Sohn– seine Seele hängt an eurer Tochter. Gebt sie ihm, bitte, zur Frau. Und verschwägert euch mit uns: Gebt uns eure Töchter und nehmt euch unsere Töchter. Und wohnt bei uns, und das Land soll vor euch sein: Wohnt und verkehrt darin und macht euch darin ansässig.“ Und Sichem sagte zu ihrem Vater und zu ihren Brüdern:„Möge ich Gnade finden in euren Augen! Und was ihr mir sagen werdet, werde ich geben. Legt mir sehr viel auf als Heiratsgabe und Geschenk, und ich werde es geben, so wie ihr mir sagen werdet. Und gebt mir das Mädchen zur Frau.“ Und die Söhne Jakobs antworteten Sichem und seinem Vater Hemor betrügerisch und redeten, weil er ihre Schwester Dina entehrt hatte, [Folgendes] und sagten zu ihnen:„Wir können dieses nicht tun, unsere Schwester einem unbeschnittenen Mann zu geben, denn das wäre eine Schande für uns. Nur unter der Bedingung wollen wir euch zu Willen sein, wenn ihr werdet wie wir, indem alles Männliche [bei] euch beschnitten wird; dann wollen wir euch unsere Töchter geben und eure Töchter uns nehmen, und wir wollen bei euch wohnen und EIN Volk sein. Wenn ihr aber nicht auf uns hört, euch beschneiden zu lassen, so nehmen wir unsere Tochter und ziehen weg.“ Und ihre Worte waren gut in den Augen Hemors und Sichems, des Sohnes Hemors. Und der Jüngling zögerte nicht, dieses zu tun, denn er hatte Gefallen an der Tochter Jakobs. Und er war geehrt vor allen im Hause seines Vaters. Und Hemor und Sichem, sein Sohn, kamen in das Tor ihrer Stadt, und sie redeten zu den Männern ihrer Stadt ‹und sagten›: „Diese Männer, friedlich [gesinnt] sind sie gegen uns; sie mögen im Lande wohnen und darin verkehren. Und das Land– siehe– nach beiden Seiten ausgedehnt [liegt es] vor ihnen. Wir wollen uns ihre Töchter zu Frauen nehmen und unsere Töchter ihnen geben. Doch nur unter der Bedingung willigen die Männer ein, bei uns zu wohnen [und] EIN Volk [mit uns] zu sein, wenn [bei] uns alles Männliche beschnitten wird, so wie sie beschnitten sind. Ihre Herden und ihr Besitz und all ihr Vieh, werden sie nicht unser sein? Lasst uns doch einwilligen, und sie werden bei uns wohnen.“ Und sie hörten auf Hemor und auf Sichem, seinen Sohn, alle, die zum Tor seiner Stadt ausgingen. Und alles Männliche wurde beschnitten, alle, die zum Tor seiner Stadt ausgingen. Und es geschah am dritten Tag, als sie in Schmerzen waren, nahmen die zwei Söhne Jakobs, Simeon und Levi, die Brüder Dinas, jeder sein Schwert und kamen kühn gegen die Stadt und ermordeten alles Männliche. Auch Hemor und seinen Sohn Sichem ermordeten sie mit der Schärfe des Schwertes. Und sie nahmen Dina aus dem Haus Sichems und gingen davon. Die Söhne Jakobs kamen über die Erschlagenen und plünderten die Stadt, weil sie ihre Schwester entehrt hatten. Ihr Kleinvieh und ihre Rinder und ihre Esel und was in der Stadt und was auf dem Feld war, nahmen sie. Und all ihr Vermögen und alle ihre kleinen Kinder und ihre Frauen führten sie gefangen weg und raubten sie, und alles, was in den Häusern war. Und Jakob sagte zu Simeon und zu Levi:„Ihr bringt mich ins Unglück [o.: ihr zerrüttet mich], um mich stinkend zu machen unter den Bewohnern des Landes, unter den Kanaanitern und unter den Perisitern. Ich aber bin ein zählbares Häuflein. Und sie werden sich gegen mich versammeln und mich schlagen, und ich werde vertilgt, ich und mein Haus.“ Und sie sagten:„Sollte man unsere Schwester wie eine Hure behandeln?“ Und Gott sagte zu Jakob:„Mache dich auf, zieh hinauf nach Bethel und wohne dort. Und mache dort einen Altar dem Gott, der dir erschienen ist, als du vor deinem Bruder Esau flohst.“ Und Jakob sagte zu seinem Haus und zu allen, die bei ihm waren:„Tut die fremden Götter weg, die in eurer Mitte sind, und reinigt euch und wechselt eure Kleidung. Und wir wollen uns aufmachen und nach Bethel hinaufziehen, und ich werde dort einen Altar machen dem Gott, der mich erhörte am Tag meiner Bedrängnis und mit mir war auf dem Wege, den ich ging.“ Und sie gaben Jakob alle fremden Götter, die in ihrer Hand waren, und die Ringe, die in ihren Ohren waren. Und Jakob vergrub sie unter der Terebinthe, die bei Sichem ist. Und sie brachen auf. Und der Schrecken Gottes kam über die Städte, die rings um sie her waren, so dass sie den Söhnen Jakobs nicht nachjagten. Und Jakob kam nach Lus, das im Lande Kanaan liegt, das ist Bethel, er und alles Volk, das bei ihm war. Und er baute dort einen Altar und nannte den Ort El-Bethel, denn Gott hatte sich ihm dort offenbart, als er vor seinem Bruder floh. Und Debora, die Amme Rebekkas, starb. Und sie wurde begraben unterhalb von Bethel, unter der Eiche. Und man gab ihr den Namen ALLOON BACHUTH. Und Gott erschien Jakob wieder, als er aus Paddan-Aram kam, und segnete ihn. Und Gott sagte zu ihm:„Dein Name ist Jakob. Dein Name soll fortan nicht Jakob heißen, sondern Israel soll dein Name sein.“ Und er nannte seinen Namen„Israel“. Und Gott sagte zu ihm:„Ich bin Gott, der Allmächtige. Sei fruchtbar und mehre dich! Ein Volk* und eine Schar von Völkern* soll aus dir werden. Und Könige sollen aus deinen Lenden hervorkommen. Und das Land, das ich Abraham und Isaak gegeben habe, dir werde ich es geben, und deinem Samen nach dir werde ich das Land geben.“ Und Gott fuhr von ihm auf an dem Ort, wo er mit ihm geredet hatte. Und Jakob richtete ein Denkmal auf an dem Ort, wo er mit ihm geredet hatte, ein Denkmal von Stein, und goss ein Trankopfer darauf aus und begoss es mit Öl. Und Jakob gab dem Ort, wo Gott mit ihm geredet hatte, den Namen Bethel. Und sie brachen auf von Bethel. Und es war noch eine Strecke Landes, um nach Ephrata zu kommen, da gebar Rahel, und es wurde ihr schwer bei ihrem Gebären. Und es geschah, als es ihr schwer wurde bei ihrem Gebären, sagte die Hebamme zu ihr:„Fürchte dich nicht, denn auch dieser ist dir ein Sohn!“ Und es geschah, als ihre Seele ausging (denn sie starb), da gab sie ihm den Namen BEN-ONI; sein Vater aber nannte ihn BEN-JAMIN. Und Rahel starb. Und sie wurde begraben an dem Wege nach Ephrata, das ist Bethlehem. Und Jakob richtete über ihrem Grab ein Denkmal auf. Das ist das Grabmal Rahels bis auf diesen Tag. Und Israel brach auf und schlug sein Zelt auf jenseits von MIGDAL-EDER. Und es geschah, als Israel in jenem Land wohnte: da ging Ruben hin und lag bei Bilha, der Nebenfrau seines Vaters. Und Israel hörte es. Und Jakob hatte zwölf Söhne. Die Söhne Leas: Ruben, der Erstgeborene Jakobs, und Simeon und Levi und Juda und Issaschar und Sebulon. Die Söhne Rahels: Joseph und Benjamin. Die Söhne Bilhas, der Magd Rahels: Dan und Naphtali. Und die Söhne Silpas, der Magd Leas: Gad und Asser. Das sind die Söhne Jakobs, die ihm in Paddan-Aram geboren wurden. Und Jakob kam zu seinem Vater Isaak nach Mamre, nach KIRJATH-ARBA, das ist Hebron, wo Abraham und Isaak sich ‹als Fremde› aufgehalten hatten. Und die Tage Isaaks waren 180 Jahre. Und Isaak verschied und starb und wurde versammelt zu seinen Völkern, alt und der Tage satt. Und Esau und Jakob, seine Söhne, begruben ihn. Und dieses sind die Geschlecher ‹und Entwicklungen›, die mit Esau ‹ihren Anfang nahmen›, das ist Edom. Esau nahm seine Frauen von den Töchtern Kanaans: Ada, die Tochter Elons, des Hethiters, und Oholibama, die Tochter Anas, die Enkeltochter Zibeons, des Hewiters, und Basmat, die Tochter Ismaels, die Schwester Nebajots. Und Ada gebar dem Esau Eliphas, und Basmat gebar Reghuel. Und Oholibama gebar Jeghusch und Jaghlam und Korach. Das sind die Söhne Esaus, die ihm im Lande Kanaan geboren wurden. Und Esau nahm seine Frauen und seine Söhne und seine Töchter und alle Seelen seines Hauses, und seine Herden und all sein Vieh und all sein Besitztum, das er im Lande Kanaan erworben hatte, und zog in ein Land, von seinem Bruder Jakob hinweg, denn ihre Habe war zu groß, als dass sie hätten beieinander wohnen können, und das Land ihrer Fremdlingschaft vermochte sie nicht zu tragen wegen ihrer Herden. Und Esau wohnte auf dem Gebirge Seir. Esau, das ist Edom. Und dieses sind die Geschlecher ‹und Entwicklungen›, die mit Esau ‹ihren Anfang nahmen›, dem Vater von Edom, auf dem Gebirge Seir: Diese sind die Namen der Söhne Esaus: Eliphas, der Sohn Adas, der Frau Esaus; Reghuel, der Sohn Basmats, der Frau Esaus. Und die Söhne des Eliphas waren: Teman, Omar, Zepho und Gaetam und Kenas. Und Timna war die Nebenfrau des Eliphas, des Sohnes Esaus, und sie gebar dem Eliphas Amalek. Das sind die Söhne Adas, der Frau Esaus. Und diese sind die Söhne Reghuels: Nachat und Serach, Schamma und Missa. Das waren die Söhne Basmats, der Frau Esaus. Und dieses waren die Söhne Oholibamas, der Tochter Anas, der Enkeltochter Zibeons, der Frau Esaus: Sie gebar dem Esau Jeghusch, Jaghlam und Korach. Diese sind die Fürsten der Söhne Esaus: Die Söhne des Eliphas, des Erstgeborenen Esaus: der Fürst Teman, der Fürst Omar, der Fürst Zepho, der Fürst Kenas, der Fürst Korach, der Fürst Gaetam, der Fürst Amalek. Das sind die Fürsten des Eliphas im Lande Edom; das sind die Söhne Adas. Und diese sind die Söhne Reghuels, des Sohnes Esaus: der Fürst Nachat, der Fürst Serach, der Fürst Schamma, der Fürst Missa. Das sind die Fürsten Reghuels im Lande Edom. Das sind die Söhne Basmats, der Frau Esaus. Und diese sind die Söhne Oholibamas, der Frau Esaus: der Fürst Jeghusch, der Fürst Jaghlam, der Fürst Korach. Das sind die Fürsten Oholibamas, der Tochter Anas, der Frau Esaus. Das sind die Söhne Esaus und das ihre Fürsten. Das ist Edom. Diese sind die Söhne Seirs, des Horiters, die Bewohner des Landes: Lotan und Schobal und Zibeon und Ana und Dischon und Ezer und Dischan. Das sind die Fürsten der Horiter, der Söhne Seirs, im Lande Edom. Und die Söhne Lotans waren: Hori und Hemam, und die Schwester Lotans: Timna. Und diese sind die Söhne Schobals: Alwan und Manachat und Ebal, Schepho und Onam. Und diese sind die Söhne Zibeons: Aja und Ana. Das ist der Ana, der die warmen Quellen in der Wüste fand, als er die Esel Zibeons, seines Vaters, weidete. Und diese sind die Söhne Anas: Dischon, und Oholibama, die Tochter Anas. Und diese sind die Söhne Dischons: Hemdan und Eschban und Jitran und Keran. Diese sind die Söhne Ezers: Bilhan und Saawan und Akan. Diese sind die Söhne Dischans: Uz und Aran. Diese sind die Fürsten der Horiter: der Fürst Lotan, der Fürst Schobal, der Fürst Zibeon, der Fürst Ana, der Fürst Dischon, der Fürst Ezer, der Fürst Dischan. Das sind die Fürsten der Horiter, nach ihren Fürsten im Lande Seir. Und diese sind die Könige, die im Lande Edom regiert haben, ehe ein König über die Söhne Israels regierte: Bela, der Sohn Beors, wurde König in Edom. Und der Name seiner Stadt war Dinhaba. Und Bela starb. Und Jobab, der Sohn Serachs, aus Bozra wurde König an seiner statt. Und Jobab starb. Und Huscham aus dem Land der Temaniter wurde König an seiner statt. Und Huscham starb. Und Hadad, der Sohn Bedads, der Midian schlug im Gebiet von Moab, wurde König an seiner statt. Und der Name seiner Stadt war Awit. Und Hadad starb. Und Samla aus Masreka wurde König an seiner statt. Und Samla starb. Und Saul aus Rechobot am Strom wurde König an seiner statt. Und Saul starb, und Baal-Hanan, der Sohn Akbors, wurde König an seiner statt. Und Baal-Hanan, der Sohn Akbors, starb. Und Hadar wurde König an seiner statt. Und der Name seiner Stadt war Paghu und der Name seiner Frau Mehetabeel, die Tochter Matreds, der Tochter Mesahabs. Und diese sind die Namen der Fürsten Esaus, nach ihren Familien, nach ihren Ortschaften, mit ihren Namen: der Fürst Timna, der Fürst Alwa, der Fürst Jetet, der Fürst Oholibama, der Fürst Ela, der Fürst Pinon, der Fürst Kenas, der Fürst Teman, der Fürst Mibzar, der Fürst Magdiel, der Fürst Iram. Das sind die Fürsten von Edom nach ihren Wohnsitzen im Lande ihres Eigentums. Das ist Esau, der Vater Edoms. Und Jakob wohnte in dem Land, in dem sein Vater als Fremder geweilt hatte, im Lande Kanaan. Dieses sind die Entwicklungen, die mit Jakob ‹ihren Anfang nahmen›: Joseph, siebzehn Jahre alt, weidete die Herde mit seinen Brüdern. Und er war als Knabe bei den Söhnen Bilhas und bei den Söhnen Silpas, der Frauen seines Vaters. Und Joseph brachte ihre üble Nachrede vor ihren Vater. Und Israel liebte Joseph mehr als alle seine Söhne, weil er der Sohn seines Alters war. Und er machte ihm einen langen Leibrock. Und seine Brüder sahen, dass ihr Vater ihn mehr liebte als alle seine Brüder, und sie hassten ihn und vermochten nicht, ihm Frieden ‹und Wohlergehen› zu sagen. Und Joseph hatte einen Traum und teilte ihn seinen Brüdern mit. Und sie hassten ihn noch mehr. Und er sagte zu ihnen:„Hört doch diesen Traum, den ich gehabt habe: Siehe, wir banden Garben auf dem Feld, und– siehe– meine Garbe richtete sich auf und blieb auch aufrecht stehen. Und– siehe– eure Garben umringten sie und verneigten sich vor meiner Garbe.“ Und es sagten seine Brüder zu ihm:„Solltest du etwa König über uns sein, solltest du etwa über uns herrschen?“ Und sie hassten ihn noch mehr wegen seiner Träume und seiner Worte. Und er hatte noch einen anderen Traum und erzählte ihn seinen Brüdern und sagte:„Siehe, noch einen Traum hatte ich, und– siehe– die Sonne und der Mond und elf Sterne beugten sich vor mir nieder.“ Und er erzählte es seinem Vater und seinen Brüdern. Und sein Vater schalt ihn und sagte zu ihm:„Was ist das für ein Traum, den du gehabt hast? Sollen wir etwa kommen, ich und deine Mutter und deine Brüder, um uns vor dir zur Erde niederzubeugen?“ Und seine Brüder waren eifersüchtig auf ihn; aber sein Vater bewahrte das Wort. Und seine Brüder gingen hin, um die Herde ihres Vaters zu weiden bei Sichem. Und Israel sagte zu Joseph:„Weiden nicht deine Brüder bei Sichem? Komm, ich will dich zu ihnen senden. Und er sagte zu ihm:„Hier bin ich.“ Und er sagte zu ihm:„Gehe bitte hin, sieh nach dem Wohlergehen deiner Brüder und nach dem Wohlergehen der Herde und bring mir Antwort.“ Und er sandte ihn aus dem Tal von Hebron, und er kam nach Sichem. Und ein Mann fand ihn, und– siehe– er irrte auf dem Felde umher. Und der Mann fragte ihn:„Was suchst du?“ Und er sagte:„Ich suche meine Brüder. Teile mir bitte mit, wo sie weiden.“ Und der Mann sagte:„Sie sind von hier aufgebrochen, denn ich hörte sie sagen: ‘Lasst uns nach Dothan ziehen!’ Und Joseph ging seinen Brüdern nach und fand sie bei Dothan. Und sie sahen ihn von weitem. Und ehe er in ihre Nähe kam, ersannen sie gegen ihn den Anschlag, ihn zu töten. Und sie sagten einer zum anderen:„Siehe, da kommt dieser Träumer!“ „So kommt nun und lasst uns ihn erschlagen und ihn in eines der [Wasser]löcher werfen, und wir wollen sagen: ‘Ein böses Tier hat ihn gefressen.’ Und wir werden sehen, was aus seinen Träumen wird.“ Und Ruben hörte es und rettete ihn aus ihrer Hand und sagte:„Lasst uns ihn nicht totschlagen!“ Und Ruben sagte zu ihnen:„Vergießt nicht Blut. Werft ihn in dieses [Wasser]loch, das in der Wüste ist, und legt nicht Hand an ihn!“– damit er ihn aus ihrer Hand rettete, um ihn seinem Vater zurückzubringen. Und es geschah, als Joseph zu seinen Brüdern kam, da zogen sie Joseph seinen Leibrock aus, den langen Leibrock, den er anhatte. Und sie nahmen ihn und warfen ihn ins [Wasser]loch. Das [Wasser]loch aber war leer, es war kein Wasser darin. Und sie setzten sich, um Brot zu essen. Und sie erhoben ihre Augen und sahen: Und– siehe– ein Zug Ismaeliter kam von Gilead her. Und ihre Kamele trugen Tragakanth und Balsamharz und Ladanum. Sie zogen hin, um es nach Ägypten hinabzubringen. Und Juda sagte zu seinen Brüdern:„Was für ein Gewinn ist es, dass wir unseren Bruder erschlagen und sein Blut bedecken?“ Kommt, lasst uns ihn an die Ismaeliter verkaufen. Aber unsere Hand sei nicht an ihm, denn unser Bruder, unser Fleisch ist er!“ Und seine Brüder hörten [auf ihn]. Als nun die midianitischen Männer, die Kaufleute, vorüberkamen, zogen sie ihn [heraus] und holten Joseph aus dem [Wasser]loch herauf. Und sie verkauften Joseph an die Ismaeliter für zwanzig Silberstücke. Und sie brachten Joseph nach Ägypten. Und als Ruben zum [Wasser]loch zurückkam, und– siehe– Joseph war nicht im [Wasser]loch, da zerriss er seine Kleider. Und er kehrte zu seinen Brüdern zurück und sagte:„Das Kind ist nicht da, und ich, wohin soll ich gehen?“ Und sie nahmen den Leibrock Josephs und schlachteten einen Ziegenbock und tauchten den Leibrock in das Blut. Und sie schickten den langen Leibrock hin und ließen ihn ihrem Vater bringen und sagen:„Diesen haben wir gefunden. Erkenne doch, ob es der Leibrock deines Sohnes ist oder nicht.“ Und er erkannte es und sagte:„Der Leibrock meines Sohnes! Ein böses Tier hat ihn gefressen. Joseph ist gewiss zerrissen worden!“ Und Jakob zerriss seine Kleider und legte Sacktuch um seine Lenden, und er trug Leid um seinen Sohn viele Tage. Und alle seine Söhne und alle seine Töchter machten sich auf, um ihn zu trösten. Und er wollte sich nicht trösten lassen und sagte:„Ja, ich werde mit Leid zu meinem Sohn hinabfahren in den Bereich des Todes!“ Und sein Vater weinte um ihn. Und die Midianiter verkauften ihn nach Ägypten, an Potiphar, einen Hofbeamten des Pharaos, den Obersten der Leibwache. Und es geschah zu jener Zeit, dass Juda von seinen Brüdern hinabzog und zu einem Mann von Adullam einkehrte, mit Namen Hira. Und Juda sah dort die Tochter eines kanaanitischen Mannes, mit Namen Schua. Und er nahm sie und ging zu ihr ein. Und sie wurde schwanger. Und sie gebar einen Sohn. Und er nannte seinen Namen Er. Und sie wurde wiederum schwanger und gebar einen Sohn. Und sie nannte seinen Namen Onan. Und wieder gebar sie einen Sohn. Und sie nannte seinen Namen Schela. Und er war in Kesib, als sie ihn gebar. Und Juda nahm eine Frau für Er, seinen Erstgeborenen. Und ihr Name war Tamar. Und Er, der Erstgeborene Judas, war böse in den Augen JAHWEHs, und JAHWEH tötete ihn. Und es sagte Juda zu Onan:„Gehe ein zu der Frau deines Bruders, und leiste ihr die Schwagerpflicht und erwecke deinem Bruder einen Samen.“ Und Onan wusste, dass der Same nicht ihm gehören sollte. Und es geschah, wenn er zur Frau seines Bruders einging, verderbte er [den Samen] zur Erde, um seinem Bruder keinen Samen zu geben. Und in den Augen JAHWEHs war böse, was er tat. Und er tötete auch ihn. Und Juda sagte zu Tamar, seiner Schwiegertochter:„Bleibe Witwe im Haus deines Vaters, bis mein Sohn Schela groß sein wird“, denn er sagte [sich]:„Dass nicht auch ER sterbe wie seine Brüder.“ Und Tamar ging hin und blieb im Haus ihres Vaters. Als viele Tage vergangen waren, starb die Tochter Schuas, die Frau Judas. Und als Juda getröstet war, ging er zu seinen Schafscherern hinauf nach Timna, er und Hira, sein Freund, der Adullamiter. Und es wurde Tamar berichtet:„Siehe, dein Schwiegervater geht nach Timna hinauf, um seine Schafe zu scheren.“ Da tat sie die Kleider ihrer Witwenschaft von sich und bedeckte sich mit einem Schleier und verhüllte sich. Und sie setzte sich an den Eingang von Enaim, das am Weg nach Timna liegt; denn sie hatte gesehen, dass Schela groß geworden war und sie ihm nicht zur Frau gegeben worden war. Und Juda sah sie und hielt sie für eine Hure, denn sie hatte ihr Angesicht bedeckt. Und er bog zu ihr ab in den Weg und sagte:„Wohlan, lass mich zu dir eingehen!“, denn er wusste nicht, dass sie seine Schwiegertochter war. Und sie sagte:„Was willst du mir [dafür] geben, dass du zu mir eingehst?“ Und er sagte:„Ich will [dir] ein Ziegenböckchen von der Herde senden.“ Und sie sagte:„Wenn du ein Pfand gibst, bis du es sendest!“ Und er sagte:„Was für ein Pfand soll ich dir geben?“ Und sie sagte:„Deinen Siegelring und deine Schnur und deinen Stab, der in deiner Hand ist.“ Da gab er es ihr und ging zu ihr ein. Und sie wurde schwanger von ihm. Und sie stand auf und ging hin, und sie legte ihren Schleier von sich ab und zog die Kleider ihrer Witwenschaft an. Und Juda sandte das Ziegenböckchen durch die Hand seines Freundes, des Adullamiters, um das Pfand aus der Hand der Frau zu nehmen. Aber er fand sie nicht. Und er fragte die Leute ihres Ortes:„Wo ist jene Geweihte, die bei Enaim am Weg war?“ Und sie sagten:„Hier ist keine Geweihte gewesen.“ Und er kehrte zu Juda zurück und sagte:„Ich habe sie nicht gefunden, und auch sagten die Leute des Ortes: ‘Hier ist keine Geweihte gewesen.’“ Und Juda sagte:„Sie behalte es für sich, dass wir nicht zum Gespött werden; siehe, ich habe [ihr] dieses Böckchen gesandt, und du hast sie ja nicht gefunden.“ Und es geschah nach etwa drei Monaten, da wurde Juda berichtet:„Tamar, deine Schwiegertochter, hat gehurt! Und– siehe– sie ist auch schwanger von Hurerei!“ Und Juda sagte:„Führt sie hinaus, dass sie verbrannt werde!“ Als sie hinausgeführt wurde, sandte sie zu ihrem Schwiegervater ‹und ließ sagen›:„Von dem Mann, dem dieses gehört, bin ich schwanger.“ Und sie sagte:„Erkenne doch, wem dieser Siegelring und diese Schnur und dieser Stab gehören!“ Und Juda erkannte es und sagte:„Sie ist gerechter als ich, weil ich sie nicht meinem Sohn Schela gegeben habe.“ Und er erkannte sie fortan nicht mehr. Und es geschah zur Zeit, als sie gebären sollte– siehe– da waren Zwillinge in ihrem Leib. Und es geschah, während sie gebar, streckte einer die Hand heraus. Und die Hebamme nahm sie und band einen Karmesinfaden um seine Hand ‹und sagte›:„Dieser ist zuerst herausgekommen.“ Und es geschah, als er seine Hand zurückzog– siehe– da kam sein Bruder heraus. Und sie sagte:„Was hast du dir für einen Riss gerissen?!“ Und man nannte seinen Namen Perez. Und danach kam sein Bruder heraus, um dessen Hand der Karmesinfaden war, und man nannte seinen Namen Serach. Und Joseph wurde nach Ägypten hinabgeführt. Und Potiphar, ein Hofbeamter des Pharaos, der Oberste der Leibwache, ein ägyptischer Mann, kaufte ihn aus der Hand der Ismaeliter, die ihn dorthin hinabgeführt hatten. Und JAHWEH war mit Joseph, und er war ein Mann, dem alles gelang. Und er war im Haus seines Herrn, des Ägypters. Und sein Herr sah, dass JAHWEH mit ihm war und dass JAHWEH alles, was er tat, in seiner Hand gelingen ließ. Und Joseph fand Gnade in seinen Augen und diente ihm. Und er bestellte ihn über sein Haus. Und alles, was er hatte, gab er in seine Hand. Und es geschah, seitdem er ihn über sein Haus bestellt hatte und über alles, was er hatte, segnete JAHWEH das Haus des Ägypters um Josephs willen. Und der Segen JAHWEHs war auf allem, was er hatte, im Haus und auf dem Felde. Und er überließ alles, was er hatte, der Hand Josephs und kümmerte sich um gar nichts bei ihm, außer um das Brot, das er aß. Und Joseph war schön von Gestalt und schön von Aussehen. Und es geschah nach diesen Dingen, da warf die Frau seines Herrn ihre Augen auf Joseph und sagte:„Liege bei mir!“ Er aber weigerte sich und sagte zu der Frau seines Herrn:„Sieh, mein Herr kümmert sich um nichts bei mir im Haus. Und alles, was er hat, hat er in meine Hand gegeben. Niemand ist größer in diesem Haus als ich, und er hat mir gar nichts vorenthalten als nur dich, da du seine Frau bist. Und wie sollte ich diese große Bosheit tun und gegen Gott sündigen?“ Und es geschah, als sie Joseph Tag für Tag ansprach und er nicht auf sie hörte, neben ihr zu liegen, [um] mit ihr zu sein, da geschah es an einem solchen Tag, dass er ins Haus ging, um seine Arbeit zu tun. Und kein Mensch von den Leuten des Hauses war dort im Haus. Und sie ergriff ihn bei seinem Gewand ‹und sagte›:„Liege bei mir!“ Er aber ließ sein Gewand in ihrer Hand und floh und lief hinaus. Und es geschah, als sie sah, dass er sein Gewand in ihrer Hand gelassen hatte und hinausgeflohen war, rief sie die Leute ihres Hauses und sagte zu ihnen:„Seht, er hat uns einen hebräischen Mann hergebracht, damit er Scherz mit uns treibt. Er ist zu mir gekommen, um bei mir zu liegen, und ich habe mit lauter Stimme gerufen. Und es geschah, als er hörte, dass ich meine Stimme erhob und rief, da ließ er sein Gewand neben mir und floh und lief hinaus.“ Und sie legte sein Gewand neben sich, bis sein Herr nach Hause kam. Und sie redete zu ihm nach diesen Worten:„Der hebräische Knecht, den du uns hergebracht hast, ist zu mir gekommen, um Scherz mit mir zu treiben. Und es geschah, als ich meine Stimme erhob und rief, ließ er sein Gewand neben mir und floh hinaus.“ Und es geschah, als sein Herr die Worte seiner Frau hörte, die sie zu ihm redete, ‹indem sie sagte›:„Nach diesen Worten hat mir dein Knecht getan“, da entbrannte sein Zorn. Und Josephs Herr nahm ihn und legte ihn ins Gefängnis, an den Ort, wo die Gefangenen des Königs gefangen lagen. Und er war dort im Gefängnis. Und JAHWEH war mit Joseph und wandte ihm Freundlichkeit ‹und Gnade›* zu und gab ihm Gnade in den Augen des Obersten des Gefängnisses. Und der Oberste des Gefängnisses übergab alle Gefangenen, die im Gefängnis waren, der Hand Josephs. Und alles, was dort zu tun war, das tat er. Der Oberste des Gefängnisses sah nicht nach dem Geringsten, das unter seiner Hand war, weil JAHWEH mit ihm war. Und was er tat, ließ JAHWEH gelingen. Und es geschah nach diesen Dingen, [da] versündigten sich der Mundschenk des Königs von Ägypten und der Bäcker gegen ihren Herrn, den König von Ägypten. Und der Pharao wurde zornig über seine beiden Hofbeamten, über den Obersten der Mundschenken und über den Obersten der Bäcker. Und er setzte sie in Gewahrsam in das Haus des Obersten der Leibwache, ins Gefängnis, an den Ort, wo Joseph als Gebundener war. Und der Oberste der Leibwache stellte ihnen Joseph zur [Seite], und er diente ihnen. Und sie waren eine Zeit lang in Gewahrsam. Und sie hatten beide einen Traum, jeder seinen Traum in EINER Nacht, jeder nach der Deutung seines Traumes, der Mundschenk und der Bäcker des Königs von Ägypten, die als Gebundene im Gefängnis waren. Und Joseph kam am Morgen zu ihnen und sah sie, und– siehe– sie waren missmutig. Und er fragte die Hofbeamten des Pharaos, die mit ihm im Haus seines Herrn in Gewahrsam waren:„Warum sind eure Angesichter heute [so] übel?“ Und sie sagten zu ihm:„Wir haben einen Traum gehabt, und es gibt niemanden, der ihn deutet.“ Und Joseph sagte zu ihnen:„Sind die Deutungen nicht Gottes? Erzählt mir, bitte!“ Und der Oberste der Mundschenken erzählte Joseph seinen Traum und sagte zu ihm:„In meinem Traum– siehe– da war ein Weinstock vor mir, und an dem Weinstock drei Reben. Und sowie er [Knospen] trieb, schoss seine Blüte auf, seine Traubenkämme reiften zu [reifen] Beeren. Und der Becher des Pharaos war in meiner Hand, und ich nahm die Beeren und presste sie aus in den Becher des Pharaos und gab den Becher in die Hand des Pharaos.“ Und Joseph sagte zu ihm:„Dieses ist seine Deutung: Die drei Reben sind drei Tage. In noch drei Tagen wird der Pharao dein Haupt erheben und dich wieder in deine Stelle einsetzen, und du wirst den Becher des Pharaos in seine Hand geben, nach der früheren Weise, als du sein Mundschenk warst. Aber erinnere dich an mich, wenn es dir gut geht, und erweise bitte Freundlichkeit ‹und Gnade›* an mir und erwähne mich beim Pharao und bring mich aus diesem Haus heraus; denn gestohlen bin ich aus dem Land der Hebräer, und auch hier habe ich gar nichts getan, dass sie mich ins Loch getan haben.“ Und der Oberste der Bäcker sah, dass er gut gedeutet hatte, und er sagte zu Joseph:„Auch ich [sah] in meinem Traum, und– siehe– drei Körbe mit Weißbrot waren auf meinem Kopf, und im obersten Korb allerlei Esswaren für den Pharao, Backwerk. Und die Vögel fraßen sie aus dem Korb auf meinem Kopf weg.“ Und Joseph antwortete und sagte:„Dieses ist seine Deutung: Die drei Körbe sind drei Tage. Und nach drei Tagen wird der Pharao dein Haupt erheben und dich an ein Holz hängen. Und die Vögel werden dein Fleisch von dir fressen.“ Und es geschah am dritten Tag, dem Geburtstag des Pharaos, machte er allen seinen Knechten ein Festmahl. Und er erhob das Haupt des Obersten der Mundschenken und das Haupt des Obersten der Bäcker unter seinen Knechten. Und er setzte den Obersten der Mundschenken wieder in sein Schenkamt, dass er den Becher in die Hand des Pharaos gab. Und den Obersten der Bäcker ließ er hängen, so wie Joseph ihnen gedeutet hatte. Aber der Oberste der Mundschenken dachte nicht [mehr] an Joseph und vergaß ihn. Und es geschah nach Verlauf von zwei vollen Jahren, da träumte der Pharao: Und– siehe– er stand am Strom. Und– siehe– aus dem Strom stiegen sieben Kühe herauf, schön von Aussehen und fett an Fleisch, und sie weideten im Riedgras. Und– siehe– sieben andere Kühe stiegen nach ihnen aus dem Strom herauf, hässlich von Aussehen und mager an Fleisch, und sie standen neben den Kühen am Ufer des Stromes. Und die Kühe, die hässlich von Aussehen und mager an Fleisch waren, fraßen die sieben Kühe, die schön von Aussehen und fett waren. Und der Pharao erwachte. Und er schlief ein und träumte zum zweiten Mal: Und– siehe– sieben Ähren wuchsen auf an EINEM Halm, fett und schön. Und– siehe– sieben Ähren, mager und vom Ostwind versengt, sprossten nach ihnen auf. Und die mageren Ähren verschlangen die sieben fetten und vollen Ähren. Und der Pharao erwachte, und– siehe– es war ein Traum. Und es geschah am Morgen, da war sein Geist voll Unruhe, und er sandte hin und ließ alle Wahrsagepriester Ägyptens und alle seine Weisen rufen. Und der Pharao erzählte ihnen seine Träume, aber da war keiner, der sie dem Pharao deutete. Und der Oberste der Mundschenken redete zum Pharao:„Ich erinnere mich heute an meine Sünden“, ‹sagte er›. „Der Pharao war sehr zornig über seine Knechte und setzte mich in Gewahrsam in das Haus des Obersten der Leibwache, mich und den Obersten der Bäcker. Und wir hatten einen Traum in EINER Nacht, ich und er; wir träumten jeder nach der Deutung seines Traumes. Und dort war bei uns ein hebräischer Jüngling, ein Knecht des Obersten der Leibwache, und wir erzählten es ihm. Und er deutete uns unsere Träume, jedem deutete er nach seinem Traum. Und es geschah, wie er uns deutete, so ist es geschehen: Mich hat der Pharao wieder in meine Stelle eingesetzt, und ihn hat er gehängt.“ Da sandte der Pharao hin und rief Joseph. Und sie holten ihn schnell aus dem Loch. Und er schor sich und wechselte seine Kleidung und kam zum Pharao. Und der Pharao sagte zu Joseph:„Ich hatte einen Traum, und es ist niemand [da], der ihn deutet. Ich aber habe von dir sagen gehört, du hörst einen Traum, ihn zu deuten.“ Und Joseph antwortete dem Pharao ‹und sagte›:„Nicht mir kommt dieses zu. Gott wird antworten zum Wohl ‹und Frieden› des Pharaos.“ Und der Pharao sagte zu Joseph:„In meinem Traum– siehe– da stand ich am Ufer des Stromes. Und– siehe– aus dem Strom stiegen sieben Kühe herauf, fett an Fleisch und schön von Gestalt, und sie weideten im Riedgras. Und– siehe– sieben andere Kühe stiegen nach ihnen herauf, dürr und sehr hässlich von Gestalt und mager an Fleisch. Ich habe wie diese an Hässlichkeit keine gesehen im ganzen Land Ägypten. Und die mageren und hässlichen Kühe fraßen die sieben ersten fetten Kühe. Und sie kamen in ihren Bauch, und man merkte nicht, dass sie in ihren Bauch gekommen waren, und ihr Aussehen war hässlich, wie am Anfang. Und ich erwachte. Und ich sah in meinem Traum, und– siehe– sieben Ähren wuchsen auf an EINEM Halm, voll und schön. Und– siehe– sieben Ähren, dürftig, mager, vom Ostwind versengt, sprossten nach ihnen auf. Und die mageren Ähren verschlangen die sieben schönen Ähren. Und ich habe es den Wahrsagepriestern gesagt, aber da war keiner, der es mir kundtat.“ Und Joseph sagte zum Pharao:„Der Traum des Pharaos ist EINER. Gott hat dem Pharao kundgetan, was er zu tun im Begriffe ist. Die sieben schönen Kühe sind sieben Jahre, und die sieben schönen Ähren sind sieben Jahre: Ein einziger Traum ist es. Und die sieben mageren Kühe und die hässlichen, die nach ihnen heraufstiegen, sind sieben Jahre, so auch die sieben leeren, vom Ostwind versengten Ähren: Es werden sieben Jahre des Hungers sein. Das ist das Wort, das ich zum Pharao geredet habe: Was Gott im Begriffe ist zu tun, hat er den Pharao sehen lassen. Siehe, sieben Jahre kommen, großer Überfluss wird sein im ganzen Lande Ägypten. Und nach ihnen werden sieben Jahre des Hungers erstehen, und all der Überfluss wird im Lande Ägypten vergessen sein, und der Hunger wird das Land verzehren. Und nichts wird zu erkennen sein vom Überfluss im Lande wegen des Hungers danach, denn er wird sehr schwer sein. Und dass der Traum zweimal an den Pharao erging, [bedeutet,] dass die Sache bei Gott fest beschlossen ist und dass Gott eilt, sie zu tun. Und nun sehe der Pharao nach einem verständigen und weisen Mann und setze ihn über das Land Ägypten. [Dieses] tue der Pharao, dass er Aufseher über das Land bestelle und den Fünften vom Land Ägypten erhebe in den sieben Jahren des Überflusses. Und man sammle alle Speise dieser kommenden guten Jahre und speichere Getreide auf unter der Hand des Pharaos zur Speise in den Städten, und bewahre es auf. Und die Speise sei zum Vorrat für das Land für die sieben Jahre des Hungers, die im Lande Ägypten sein werden, damit das Land nicht vertilgt werde durch den Hunger.“ Und das Wort war gut in den Augen des Pharaos und in den Augen aller seiner Knechte. Und der Pharao sagte zu seinen Knechten:„Werden wir einen finden wie diesen, einen Mann, in dem der Geist Gottes ist?“ Und der Pharao sagte zu Joseph:„Nachdem Gott dir dieses alles kundgetan hat, ist keiner so verständig und weise wie du. DU sollst über mein Haus sein, und auf Befehl deines Mundes soll mein ganzes Volk [huldigend] sich fügen. Nur um den Thron will ich größer sein als du.“ Und der Pharao sagte zu Joseph:„Sieh, ich habe dich über das ganze Land Ägypten gesetzt.“ Und der Pharao nahm seinen Siegelring von seiner Hand und tat ihn an die Hand Josephs. Und er kleidete ihn in Kleider aus Byssus und legte die goldene Kette um seinen Hals. Und er ließ ihn auf dem zweiten Wagen fahren, den er hatte, und man rief vor ihm her:„Werft euch nieder!“– Und er setzte ihn über das ganze Land Ägypten. Und der Pharao sagte zu Joseph:„Ich bin der Pharao, und ohne dich soll kein Mensch seine Hand oder seinen Fuß heben im ganzen Land Ägypten.“ Und der Pharao gab Joseph den Namen ZAPHENAT-PANEACH und gab ihm Assnath zur Frau, die Tochter Potipheras, des Priesters zu On. Und Joseph zog aus in das Land Ägypten. Und Joseph war dreißig Jahre alt, als er vor dem Pharao, dem König von Ägypten, stand. Und Joseph ging weg vom Pharao und zog durch das ganze Land Ägypten. Und das Land trug in den sieben Jahren des Überflusses haufenweise. Und er sammelte alle Speise der sieben Jahre, die im Lande Ägypten wurden, und brachte die Speise in die Städte; die Speise der Felder, die im Umkreis der Stadt waren, brachte er dort hinein. Und Joseph schüttete Getreide auf wie Sand des Meeres, über die Maßen viel, bis man aufhörte zu zählen, denn es war unzählbar. Und Joseph wurden zwei Söhne geboren, ehe das Jahr des Hungers kam, die Assnath ihm gebar, die Tochter Potipheras, des Priesters zu On. Und Joseph nannte den Namen des Erstgeborenen Manasse,„denn Gott hat mich vergessen lassen alle meine Beschwernis und das ganze Haus meines Vaters.“ Und dem Zweiten gab er den Namen Ephraim,„denn Gott hat mich fruchtbar gemacht im Lande meines Elends“. Und die sieben Jahre des Überflusses, der im Lande Ägypten geworden war, gingen zu Ende. Und die sieben Jahre des Hungers begannen zu kommen, wie Joseph gesagt hatte. Und es war Hunger in allen Ländern, aber im ganzen Land Ägypten war Brot. Und als das ganze Land Ägypten hungerte, schrie das Volk zum Pharao um Brot. Und der Pharao sagte zu allen Ägyptern:„Geht zu Joseph. Was er euch sagt, das tut!“ Und der Hunger wurde auf der ganzen Erde. Und Joseph öffnete alles, worin [Getreide] war, und verkaufte es den Ägyptern. Und der Hunger war stark im Lande Ägypten. Und alle Welt kam nach Ägypten zu Joseph, um Getreide zu kaufen, denn der Hunger war stark auf der ganzen Erde. Und Jakob sah, dass in Ägypten Getreide zu haben war. Und Jakob sagte zu seinen Söhnen:„Warum seht ihr einander an?“ Und er sagte:„Siehe, ich habe gehört, dass in Ägypten Getreide zu haben ist. Zieht hinab und kauft uns von dort Getreide, damit wir leben und nicht sterben.“ Und die zehn Brüder Josephs zogen hinab, um Getreide aus Ägypten zu kaufen. Aber Benjamin, Josephs Bruder, sandte Jakob nicht mit seinen Brüdern; denn er sagte:„Dass ihm nicht etwa ein Unfall begegne.“ Und so kamen die Söhne Israels unter den Ankommenden, um Getreide zu kaufen; denn es war Hunger im Lande Kanaan. Und Joseph, er war der Gebieter über das Land, er verkaufte das Getreide allem Volk des Landes. Und die Brüder Josephs kamen und beugten sich vor ihm nieder, mit dem Gesicht zur Erde. Und Joseph sah seine Brüder und erkannte sie. Aber er stellte sich fremd gegen sie und redete hart mit ihnen und sagte zu ihnen:„Woher kommt ihr?“ Und sie sagten:„Aus dem Land Kanaan, um Speise zu kaufen.“ Und Joseph erkannte seine Brüder. Aber sie erkannten ihn nicht. Und Joseph dachte an die Träume, die er von ihnen gehabt hatte. Und er sagte zu ihnen:„Ihr seid Kundschafter! Um zu sehen, wo das Land offen ist, seid ihr gekommen.“ Und es sagten sie zu ihm:„Nein, mein Herr; sondern deine Knechte sind gekommen, um Speise zu kaufen. Wir alle sind die Söhne EINES Mannes. Wir sind redliche [Leute]! Deine Knechte sind keine Kundschafter.“ Und er sagte zu ihnen:„Nein, sondern ihr seid gekommen, um zu sehen, wo das Land offen ist.“ Und sie sagten:„Zwölf Brüder sind wir, deine Knechte, Söhne EINES Mannes im Lande Kanaan. Und– siehe– der jüngste ist heute bei unserem Vater. Und der eine ist nicht mehr. Und Joseph sagte zu ihnen:„Das ist es, was ich zu euch gesagt habe: Kundschafter seid ihr! Daran sollt ihr geprüft werden: Beim Leben des Pharaos !– wenn ihr von hier weggeht, es sei denn, dass euer jüngster Bruder hierher komme! Sendet einen von euch hin, dass er euren Bruder hole. Ihr aber bleibt gefangen, und eure Worte sollen geprüft werden, ob Wahrheit* bei euch ist. Und wenn nicht– beim Leben des Pharaos !–, so seid ihr Kundschafter.“ Und er nahm sie drei Tage zusammen in Gewahrsam. Und am dritten Tag sagte Joseph zu ihnen:„Tut dieses, und ihr sollt leben– (Ich bin einer, der Gott fürchtet): Wenn ihr redliche [Leute] seid, so bleibe einer eurer Brüder gefangen im Haus eures Gewahrsams. Ihr aber, zieht hin, bringt Getreide für den Bedarf eurer Häuser. Und euren jüngsten Bruder sollt ihr zu mir bringen, damit eure Worte sich als wahr erweisen und ihr nicht sterbt.“ Und sie taten so. Und sie sagten einer zum anderen:„Fürwahr, Schuldige sind wir an unserem Bruder! Wir sahen die Bedrängnis seiner Seele, als er zu uns flehte; und wir hörten nicht! Darum ist diese Bedrängnis über uns gekommen.“ Und Ruben antwortete ihnen ‹und sagte›:„Habe ich nicht zu euch gesagt: ‘Versündigt euch nicht an dem Knaben?’ Aber ihr hörtet nicht. Und– siehe– auch sein Blut wird [nun] gefordert!“ Sie aber wussten nicht, dass Joseph es verstand, denn ein Dolmetscher war zwischen ihnen. Und er wandte sich von ihnen ab und weinte. Und er kehrte zu ihnen zurück und redete zu ihnen. Und er nahm Simeon aus ihrer Mitte und band ihn vor ihren Augen. Und Joseph gebot, ihre Gefäße mit Getreide zu füllen und ihr Geld zurückzugeben, jedem in seinen Sack, und ihnen Wegzehrung zu geben. Und man tat ihnen so. Und sie luden ihr Getreide auf ihre Esel und zogen davon. Und einer öffnete seinen Sack, um seinem Esel in der Herberge Futter zu geben. Und er sah sein Geld, und– siehe– es war oben in seinem Sack. Und er sagte zu seinen Brüdern:„Mein Geld ist mir zurückgegeben worden, und dazu– siehe– ist es in meinem Sack!“ Da entfiel ihnen das Herz. Und sie zitterten, ‹und sie sagten› zu einander:„Was hat Gott uns da getan!“ Und sie kamen zu Jakob, ihrem Vater, im Lande Kanaan und berichteten ihm alles, was ihnen widerfahren war: „Es redete der Mann, der Herr des Landes, hart mit uns und behandelte uns wie Kundschafter des Landes. Und wir sagten zu ihm: ‘Wir sind redliche [Leute]. Wir sind nicht Kundschafter. Zwölf Brüder sind wir, Söhne unseres Vaters. Der eine ist nicht mehr, und der jüngste ist heute bei unserem Vater im Lande Kanaan.’ Und der Mann, der Herr des Landes, sagte zu uns: ‘Daran will ich erkennen, dass ihr redliche [Leute] seid: Einen eurer Brüder lasst bei mir, und nehmt den Hungerbedarf eurer Häuser und zieht hin. Und bringt ihr euren jüngsten Bruder zu mir, und ich werde erkennen, dass ihr nicht Kundschafter seid, sondern redliche [Leute]. Euren Bruder werde ich euch geben, und ihr dürft im Lande verkehren.’“ Und es geschah, als sie ihre Säcke leerten– siehe!– ein jeder das Bündel seines Geldes in seinem Sack. Und sie sahen die Bündel ihres Geldes, sie und ihr Vater, und fürchteten sich. Und ihr Vater Jakob sagte zu ihnen:„Ihr macht mich kinderlos! Joseph ist nicht mehr, und Simeon ist nicht mehr. Und Benjamin wollt ihr nehmen! Es ist alles dieses gegen mich!“ Und Ruben sagte zu seinem Vater:„Wenn ich ihn nicht zu dir zurückbringe“, ‹sagte er,›„so töte meine beiden Söhne. Gib ihn in meine Hand. Und ich, ich bringe ihn dir wieder.“ Er aber sagte:„Mein Sohn soll nicht mit euch hinabziehen, denn sein Bruder ist tot, und er allein ist übrig geblieben; und begegnete ihm ein Unfall auf dem Wege, auf dem ihr zieht, so würdet ihr mein graues Haar mit Kummer hinabbringen in den Bereich des Todes.“ Aber der Hunger war schwer im Land. Und es geschah, als sie das Getreide aufgezehrt hatten, das sie aus Ägypten gebracht hatten, sagte ihr Vater zu ihnen:„Zieht wieder hin, kauft uns ein wenig Speise.“ Und Juda sagte zu ihm:„Der Mann hat uns ernstlich gewarnt ‹und gesagt›: ‘Ihr sollt mein Angesicht nicht sehen, es sei denn euer Bruder [ist] bei euch.’ Wenn du unseren Bruder mit uns sendest, wollen wir hinabziehen und dir Speise kaufen. Wenn du ihn aber nicht sendest, so ziehen wir nicht hinab, denn der Mann sagte zu uns: ‘Ihr sollt mein Angesicht nicht sehen, es sei denn euer Bruder [ist] bei euch.’“ Und Israel sagte:„Warum habt ihr mir das Leid angetan, dem Mann mitzuteilen, dass ihr noch einen Bruder habt?“ Und sie sagten:„Der Mann erkundigte sich genau nach uns und unserer Verwandtschaft: ‘Lebt euer Vater noch?’, ‹sagte er,› ‘Habt ihr [noch] einen Bruder?’ Und wir teilten es ihm mit nach diesen Worten. Konnten wir denn wissen, dass er sagen würde: ‘Bringt euren Bruder herab!’?“ Und Juda sagte zu Israel, seinem Vater:„Sende den Knaben mit mir, und wir machen uns auf und gehen, dass wir leben und nicht sterben müssen, sowohl wir als du als auch unsere Kleinen. Ich selber bürge für ihn! Von meiner Hand sollst du ihn fordern. Wenn ich ihn dir nicht bringe und ihn vor dein Angesicht stelle, so will ich alle Tage gegen dich gesündigt haben! – denn hätten wir nicht gezögert, gewiss, wir wären jetzt schon zweimal zurückgekehrt.“ Und Israel, ihr Vater, sagte zu ihnen:„Wenn es denn so ist, so tut dieses: Nehmt vom Besten des Landes in eure Gefäße und bringt dem Mann ein Geschenk hinab: ein wenig Balsam und ein wenig Traubenhonig, Tragakanth und Ladanum, Pistazien und Mandeln. Und nehmt doppeltes Geld in eure Hand, und bringt das Geld, das euch oben in euren Säcken zurückgegeben worden war, in eurer Hand zurück. Vielleicht war es ein Irrtum. Und nehmt euren Bruder und macht euch auf, kehrt zu dem Mann zurück. Und Gott, der Allmächtige, gebe euch Barmherzigkeit vor dem Mann, dass er euch euren anderen Bruder und Benjamin freilasse. Und ich, wenn ich der Kinder beraubt bin, so bin ich der Kinder beraubt!“ Da nahmen die Männer dieses Geschenk und nahmen doppeltes Geld in ihre Hand und Benjamin und machten sich auf und zogen nach Ägypten hinab. Und sie traten vor Joseph. Und als Joseph Benjamin bei ihnen sah, sagte er zu dem, der über sein Haus war:„Führe die Männer ins Haus und schlachte Schlachtvieh und richte zu; denn die Männer sollen mit mir zu Mittag essen.“ Und der Mann tat, wie Joseph gesagt hatte. Und der Mann führte die Männer in das Haus Josephs. Da fürchteten sich die Männer, dass sie in das Haus Josephs geführt wurden, und sagten:„Wegen des Geldes, das am Anfang wieder in unsere Säcke gekommen ist, werden wir hineingeführt, dass man über uns herstürze und über uns herfalle und uns zu Knechten nehme, samt unseren Eseln.“ Und sie traten zu dem Mann, der über das Haus Josephs war, und redeten zu ihm am Eingang des Hauses. „Bitte, mein Herr!“, sagten sie,„Wir sind am Anfang herabgezogen, um Speise zu kaufen. Und es geschah, als wir in die Herberge kamen und unsere Säcke öffneten– siehe– da war eines jeden Geld oben in seinem Sack, unser Geld nach seinem Gewicht. Und wir haben es in unserer Hand zurückgebracht. Und anderes Geld haben wir in unserer Hand herabgebracht, um Speise zu kaufen. Wir wissen nicht, wer unser Geld in unsere Säcke gelegt hat.“ Und er sagte:„Friede euch! Fürchtet euch nicht! Euer Gott und der Gott eures Vaters hat euch einen Schatz in eure Säcke gegeben. Euer Geld ist mir zugekommen.“ Und er führte Simeon zu ihnen heraus. Und der Mann führte die Männer in das Haus Josephs und gab [ihnen] Wasser, und sie wuschen sich die Füße. Und er gab ihren Eseln Futter. Und sie bereiteten das Geschenk zu, bis Joseph am Mittag kam; denn sie hatten gehört, dass sie dort essen sollten. Als Joseph nach Hause kam, brachten sie ihm das Geschenk, das in ihrer Hand war, ins Haus und beugten sich vor ihm nieder zur Erde. Und er fragte nach ihrem Wohlergehen und sagte:„Geht es eurem alten Vater gut, von dem ihr gesagt habt? Lebt er noch?“ Und sie sagten:„Es geht deinem Knecht, unserem Vater, gut. Er lebt noch.“ Und sie verneigten sich und beugten sich nieder. Und er erhob seine Augen und sah seinen Bruder Benjamin, den Sohn seiner Mutter, und sagte:„Ist das euer jüngster Bruder, von dem ihr zu mir gesagt habt?“ Und er sagte:„Gott sei dir gnädig, mein Sohn!“ Und Joseph eilte (denn sein Innerstes wurde erregt wegen seines Bruders) und suchte [einen Ort], um zu weinen. Und er ging in das innere Gemach und weinte dort. Und er wusch sein Gesicht und kam heraus und bezwang sich und sagte:„Tragt Speise auf!“ Und man trug für ihn besonders auf, und für sie besonders, und für die Ägypter, die mit ihm aßen, besonders (denn die Ägypter dürfen nicht mit den Hebräern essen, denn das ist den Ägyptern ein Gräuel). Und sie saßen vor ihm, der Erstgeborene nach seiner Erstgeburt und der Jüngste nach seiner Jugend. Und die Männer sahen einander staunend an. Und man trug Ehrengerichte von ihm zu ihnen. Und das Ehrengericht Benjamins war fünfmal größer als die Ehrengerichte von ihnen allen. Und sie tranken und tranken sich fröhlich mit ihm. Und er gebot dem, der über sein Haus war:„Fülle die Säcke der Männer mit Speise, so viel sie tragen können, und lege das Geld eines jeden oben in seinen Sack. Und meinen Becher, den silbernen Becher, sollst du oben in den Sack des Jüngsten legen mit dem Geld für sein Getreide.“ Und er tat nach dem Wort Josephs, das er geredet hatte. Als der Morgen anbrach, wurden die Männer entlassen, sie und ihre Esel. Sie waren eben zur Stadt hinausgegangen, sie waren [noch] nicht weit, da sagte Joseph zu dem, der über sein Haus war:„Mach dich auf, jage den Männern nach. Und hast du sie erreicht, so sage zu ihnen: ‘Warum habt ihr Böses für Gutes vergolten? Ist es nicht der, aus dem mein Herr trinkt und aus dem er zu wahrsagen pflegt? Ihr habt übel getan, was ihr getan habt!’“ Und er erreichte sie und redete diese Worte zu ihnen. Und sie sagten zu ihm:„Warum redet mein Herr solche Worte? Fern sei es von deinen Knechten, so etwas zu tun! Siehe, das Geld, das wir oben in unseren Säcken fanden, haben wir dir aus dem Land Kanaan zurückgebracht, und wie sollten wir aus dem Haus deines Herrn Silber oder Gold stehlen? Bei wem von deinen Knechten er gefunden wird, der sterbe. Und dazu wollen WIR meinem Herrn zu Knechten sein.“ Und er sagte:„Nun, nach euren Worten, so sei es auch: Bei wem er gefunden wird, der sei mein Knecht, IHR aber sollt schuldlos sein.“ Und sie beeilten sich und hoben jeder seinen Sack auf die Erde herab und öffneten jeder seinen Sack. Und er durchsuchte: Beim Ältesten fing er an, und beim Jüngsten hörte er auf. Und der Becher fand sich im Sack Benjamins. Da zerrissen sie ihre Kleider, und jeder belud seinen Esel. Und sie kehrten in die Stadt zurück. Und Juda und seine Brüder kamen in das Haus Josephs. Und er war noch dort, und sie fielen vor ihm nieder zur Erde. Und Joseph sagte zu ihnen:„Was ist das für eine Tat, die ihr getan habt! Wusstet ihr nicht, dass solch ein Mann wie ich wahrsagen kann?“ Und Juda sagte:„Was sollen wir meinem Herrn sagen? Was sollen wir reden und wie uns rechtfertigen? Gott hat die Ungerechtigkeit deiner Knechte gefunden. Siehe! Wir sind die Knechte meines Herrn, sowohl wir als auch der, in dessen Hand der Becher gefunden wurde!“ Und er sagte:„Fern sei es von mir, solches zu tun! Der Mann, in dessen Hand der Becher gefunden wurde, soll mein Knecht sein. Und ihr, zieht in Frieden hinauf zu eurem Vater.“ Da trat Juda zu ihm und sagte:„Bitte, mein Herr, dürfte doch dein Knecht ein Wort reden zu den Ohren meines Herrn, und es entbrenne nicht dein Zorn gegen deinen Knecht, denn du bist gleich dem Pharao. Mein Herr fragte seine Knechte: ‘Habt ihr [noch] einen Vater oder einen Bruder?’ Und wir sagten zu meinem Herrn: ‘Wir haben einen alten Vater und einen jungen Knaben, der ihm im Alter geboren wurde, und dessen Bruder ist tot, und er allein ist von seiner Mutter übrig geblieben, und sein Vater liebt ihn.’ Und du sagtest zu deinen Knechten: ‘Bringt ihn zu mir herab, dass ich mein Auge auf ihn richte.’ Und wir sagten zu meinem Herrn: ‘Der Knabe kann seinen Vater nicht verlassen. Verließe er seinen Vater, so stürbe er.’ Und du sagtest zu deinen Knechten: ‘Wenn euer jüngster Bruder nicht mit euch herabkommt, sollt ihr mein Angesicht nicht mehr sehen.’ Und es geschah, als wir hinaufgezogen waren zu deinem Knecht, meinem Vater, da berichteten wir ihm die Worte meines Herrn. Und unser Vater sagte: ‘Zieht wieder hin, kauft uns ein wenig Speise.’ Wir aber sagten: ‘Wir können nicht hinabziehen. Wenn unser jüngster Bruder bei uns ist, wollen wir hinabziehen; denn wir dürfen das Angesicht des Mannes nicht sehen, ohne dass unser jüngster Bruder bei uns ist.’ Und dein Knecht, mein Vater, sagte zu uns: ‘Ihr wisst, dass meine Frau mir zwei geboren hat. Und der eine ist von mir weggegangen, und ich sagte: Fürwahr, er ist zerrissen worden. Und ich habe ihn nicht mehr gesehen bis jetzt. Und nehmt ihr auch diesen von mir weg, und es begegnet ihm ein Unfall, so werdet ihr mein graues Haar mit Unglück hinabbringen in den Bereich des Todes.’ Und nun, wenn ich zu deinem Knecht, meinem Vater, komme, und der Knabe ist nicht bei uns– und seine Seele hängt an dessen Seele–, so wird es geschehen, dass er stirbt, wenn er sieht, dass der Knabe nicht da ist. Und deine Knechte werden das graue Haar deines Knechtes, unseres Vaters, mit Kummer hinabbringen in den Bereich des Todes, denn dein Knecht ist für den Knaben Bürge geworden bei meinem Vater, ‹und ich sagte›: ‘Wenn ich ihn dir nicht bringe, will ich alle Tage gegen meinen Vater gesündigt haben.’ Und nun, lass bitte deinen Knecht anstatt des Knaben bleiben, als Knecht meines Herrn, und der Knabe ziehe hinauf mit seinen Brüdern, denn wie sollte ich zu meinem Vater hinaufziehen, und der Knabe ist nicht bei mir?– dass ich nicht das Unglück ansehen müsse, das meinen Vater treffen würde!“ Da konnte Joseph sich nicht [mehr] bezwingen vor allen, die um ihn standen, und er rief:„Lasst jedermann von mir hinausgehen!“ Und es stand niemand bei ihm, als Joseph sich seinen Brüdern zu erkennen gab. Und er erhob seine Stimme mit Weinen. Und die Ägypter hörten es, und das Haus des Pharaos hörte es. Und Joseph sagte zu seinen Brüdern:„Ich bin Joseph. Lebt mein Vater noch?“ Und seine Brüder konnten ihm nicht antworten, denn sie waren bestürzt vor ihm. Und es sagte Joseph zu seinen Brüdern:„Tretet doch her zu mir!“ Und sie traten herzu. Und er sagte:„Ich bin Joseph, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt. Und macht euch nicht Kummer, und es entbrenne nicht in euren Augen, dass ihr mich hierher verkauft habt, denn zur Erhaltung des Lebens hat Gott mich vor euch her gesandt, – denn schon zwei Jahre ist der Hunger im Land, und noch sind fünf Jahre, in denen [es] weder Pflügen noch Ernten [geben] wird. Und Gott hat mich vor euch hergesandt, um euch einen Überrest zu setzen auf der Erde und euch am Leben zu erhalten für eine große Rettung. Und nun: Nicht ihr habt mich hierher gesandt, sondern Gott, und er hat mich zum Vater des Pharaos gemacht und zum Herrn seines ganzen Hauses und zum Herrscher über das ganze Land Ägypten. Eilt und zieht hinauf zu meinem Vater und sprecht zu ihm: ‘So sagt dein Sohn Joseph: Gott hat mich zum Herrn von ganz Ägypten gemacht. Komm zu mir herab, zögere nicht! Und du sollst im Lande Goschen wohnen und nahe bei mir sein, du und deine Söhne und die Söhne deiner Söhne und dein Kleinvieh und deine Rinder und alles, was du hast. Und ich will dich dort versorgen– denn noch fünf Jahre ist Hunger–, damit du nicht verarmst, du und dein Haus und alles, was du hast.’ Und– siehe– eure Augen sehen es und die Augen meines Bruders Benjamin, dass es mein Mund ist, der zu euch redet. Und berichtet meinem Vater alle meine Herrlichkeit in Ägypten und alles, was ihr gesehen habt. Und eilt und bringt meinen Vater hierher herab!“ Und er fiel seinem Bruder Benjamin um den Hals und weinte. Und Benjamin weinte an seinem Hals. Und er küsste alle seine Brüder und weinte an ihnen. Und danach redeten seine Brüder mit ihm. Und die Kunde wurde im Haus des Pharaos gehört. ‹Es hieß›:„Josephs Brüder sind gekommen!“ Und es war gut in den Augen des Pharaos und in den Augen seiner Knechte. Und der Pharao sagte zu Joseph:„Sage deinen Brüdern: Tut dieses: Beladet eure Tiere und zieht hin, geht in das Land Kanaan, und nehmt euren Vater und eure Familien und kommt zu mir. Und ich will euch das Beste des Landes Ägypten geben, und ihr sollt das Fett des Landes essen. Und du bist beauftragt [zu sagen]: ‘Tut dieses: Nehmt euch aus dem Land Ägypten Wagen für eure Kleinen und für eure Frauen. Und holt euren Vater und kommt. Euer Auge sehe nicht mit Bedauern auf euren Hausrat, denn das Beste des ganzen Landes Ägypten soll euer sein.’“ Und die Söhne Israels taten so, und Joseph gab ihnen Wagen nach dem Befehl des Pharaos, und gab ihnen Wegzehrung. Er gab ihnen allen, einem jeden, Wechselkleider. Und Benjamin gab er dreihundert Silberstücke und fünf Wechselkleider. Und seinem Vater sandte er dieses: Zehn Esel, beladen mit dem Besten Ägyptens, und zehn Eselinnen, beladen mit Getreide und Brot und Nahrung für seinen Vater auf den Weg. Und er entließ seine Brüder, und sie zogen hin. Und er sagte zu ihnen:„Erregt euch nicht auf dem Wege!“ Und sie zogen aus Ägypten hinauf und kamen in das Land Kanaan zu ihrem Vater Jakob. Und sie berichteten ihm:„Joseph lebt noch, und er ist Herrscher über das ganze Land Ägypten.“ Da erstarrte sein Herz, denn er glaubte ihnen nicht. Und sie redeten zu ihm alle Worte Josephs, die er zu ihnen geredet hatte. Und er sah die Wagen, die Joseph gesandt hatte, um ihn zu holen. Und der Geist ihres Vaters Jakob lebte auf. Und Israel sagte:„Genug! Joseph, mein Sohn, lebt noch! Ich will hinziehen und ihn sehen, ehe ich sterbe.“ Und Israel brach auf und alles, was er hatte, und kam nach Be-er-scheba. Und er opferte Schlachtopfer dem Gott seines Vaters Isaak. Und Gott redete zu Israel in den Gesichten der Nacht und sagte:„Jakob! Jakob!“ Und er sagte:„Hier bin ich.“ Und er sagte:„Ich bin Gott, der Gott deines Vaters! Fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen, denn zu einem großen Volk* will ich dich dort machen. Ich selber ziehe mit dir nach Ägypten hinab, und ich selber bringe dich wieder herauf, ja herauf. Und Joseph wird seine Hand auf deine Augen legen.“ Da machte sich Jakob von Be-er-scheba auf, und die Söhne Israels führten Jakob, ihren Vater, und ihre Kleinen und ihre Frauen auf den Wagen, die der Pharao gesandt hatte, um ihn zu holen. Und sie nahmen ihr Vieh und ihre Habe, die sie im Lande Kanaan erworben hatten, und kamen nach Ägypten, Jakob und alle seine Samen mit ihm: Seine Söhne und die Söhne seiner Söhne mit ihm, seine Töchter und die Töchter seiner Söhne, und allen seinen Samen brachte er mit sich nach Ägypten. Und diese sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten kamen: Jakob und seine Söhne; der Erstgeborene Jakobs: Ruben. Und die Söhne Rubens: Hanok und Pallu und Hezron und Karmi. Und die Söhne Simeons: Jemuel und Jamin und Ohad und Jakin und Zochar und Saul, der Sohn der Kanaaniterin. Und die Söhne Levis: Gerson, Kehat und Merari. Und die Söhne Judas: Er und Onan und Schela und Perez und Serach. Aber Er und Onan starben im Land Kanaan. Und die Söhne des Perez waren Hezron und Hamul. Und die Söhne Issaschars: Tola und Puwa und Job und Schimron. Und die Söhne Sebulons: Sered und Elon und Jachleel. Das sind die Söhne Leas, die sie Jakob in Paddan-Aram gebar, und Dina, seine Tochter. Alle Seelen seiner Söhne und seiner Töchter waren dreiunddreißig. Und die Söhne Gads: Ziphjon und Haggi, Schuni und Ezbon, Eri und Arodi und Areli. Und die Söhne Assers: Jimna und Jischwa und Jischwi und Beria, und Serach, ihre Schwester. Und die Söhne Berias: Eber und Malkiel. Das sind die Söhne Silpas, die Laban seiner Tochter Lea gab. Und sie gebar diese dem Jakob, sechzehn Seelen. Die Söhne Rahels, der Frau Jakobs: Joseph und Benjamin. Und Joseph wurden im Lande Ägypten Manasse und Ephraim geboren, die Assnath ihm gebar, die Tochter Potipheras, des Priesters zu On. Und die Söhne Benjamins: Bela und Beker und Aschbel, Gera und Naaman, Echi und Rosch, Muppim und Huppim und Ard. Das sind die Söhne Rahels, die dem Jakob geboren wurden. Alle Seelen waren vierzehn. Und die Söhne Dans: Huschim. Und die Söhne Naphtalis: Jachzeel und Guni und Jezer und Schillem. Das sind die Söhne Bilhas, die Laban seiner Tochter Rahel gab. Und sie gebar diese dem Jakob. Alle Seelen waren sieben. Alle dem Jakob angehörenden Seelen, die nach Ägypten kamen, die aus seinen Lenden hervorgegangen waren, ausgenommen die Frauen der Söhne Jakobs. Alle Seelen waren sechsundsechzig. Und die Söhne Josephs, die ihm in Ägypten geboren wurden, waren zwei Seelen. Alle Seelen des Hauses Jakob, die nach Ägypten kamen, waren siebzig. Und er sandte Juda vor sich hin zu Joseph, dass er vor ihm her Weisung gebe nach Goschen. Und sie kamen in das Land Goschen. Und Joseph spannte seinen Wagen an und zog hinauf, seinem Vater Israel entgegen nach Goschen. Und als er ihn sah, fiel er ihm um den Hals. Und er weinte lange an seinem Hals. Und Israel sagte zu Joseph:„Nun kann ich sterben, nachdem ich dein Angesicht gesehen habe, dass du noch lebst!“ Und Joseph sagte zu seinen Brüdern und zum Haus seines Vaters:„Ich will hinaufziehen und dem Pharao berichten und zu ihm sagen: ‘Meine Brüder und das Haus meines Vaters, die im Lande Kanaan waren, sind zu mir gekommen. Und die Männer sind Kleinviehhirten, denn sie haben Viehzucht betrieben. Und sie haben ihr Kleinvieh und ihre Rinder und alles, was sie haben, mitgebracht.’ Und geschieht es, dass der Pharao euch ruft und sagt: ‘Was ist eure Tätigkeit?’, so sagt: ‘Deine Knechte haben Viehzucht betrieben, von Jugend auf bis jetzt, sowohl wir als auch unsere Väter’– damit ihr im Lande Goschen wohnen dürft; denn alle Kleinviehhirten sind den Ägyptern ein Gräuel.“ Und Joseph kam und berichtete dem Pharao und sagte:„Mein Vater und meine Brüder und ihr Kleinvieh und ihre Rinder und alles, was sie haben, sind aus dem Land Kanaan gekommen. Und– siehe– sie sind im Lande Goschen.“ Und er nahm aus der Gesamtheit seiner Brüder fünf Männer und stellte sie vor den Pharao. Und der Pharao sagte zu seinen Brüdern:„Was ist eure Tätigkeit?“ Und sie sagten zum Pharao:„Deine Knechte sind Kleinviehhirten, sowohl wir als auch unsere Väter.“ Und sie sagten zum Pharao:„Wir sind gekommen, um im Lande ‹als Fremde› zu weilen; denn es gibt keine Weide für das Kleinvieh, das deine Knechte haben, denn der Hunger ist schwer im Lande Kanaan. Und nun lass bitte deine Knechte im Lande Goschen wohnen.“ Und der Pharao sagte zu Joseph:„Dein Vater und deine Brüder sind zu dir gekommen. Das Land Ägypten ist vor dir: Lass deinen Vater und deine Brüder im besten [Teil] des Landes wohnen: Sie mögen im Lande Goschen wohnen. Und wenn du weißt, dass tüchtige Männer unter ihnen sind, so setze sie als Aufseher über das Vieh, das ich habe.“ Und Joseph brachte seinen Vater Jakob und stellte ihn dem Pharao vor. Und Jakob segnete den Pharao. Und der Pharao sagte zu Jakob:„Wie viele sind die Tage deiner Jahre des Lebens?“ Und Jakob sagte zum Pharao:„Die Tage der Jahre meiner Fremdlingschaft sind 130 Jahre. Wenig und böse waren die Tage meiner Jahre des Lebens, und sie erreichen nicht die Tage der Jahre des Lebens meiner Väter in den Tagen ihrer Fremdlingschaft.“ Und Jakob segnete den Pharao und ging vom Pharao hinaus. Und Joseph siedelte seinen Vater und seine Brüder an und gab ihnen ein Besitztum im Lande Ägypten, im besten [Teil] des Landes, im Lande Ramses, so wie der Pharao geboten hatte. Und Joseph versorgte seinen Vater und seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters mit Brot, nach der Zahl der Kleinen. Und es war kein Brot im ganzen Land, denn der Hunger war sehr schwer. Und das Land Ägypten und das Land Kanaan verschmachteten vor Hunger. Und Joseph brachte alles Geld zusammen, das sich im Lande Ägypten und im Lande Kanaan vorfand, für das Getreide, das man kaufte. Und Joseph brachte das Geld in das Haus des Pharaos. Und als das Geld im Lande Ägypten und im Lande Kanaan ausging, kamen alle Ägypter zu Joseph ‹und sagten›:„Gib uns Brot! Warum sollen wir denn vor dir sterben?– denn das Geld ist zu Ende.“ Und Joseph sagte:„Gebt euer Vieh her, und ich will euch [Brot] geben um euer Vieh, wenn das Geld zu Ende ist.“ Und sie brachten ihr Vieh zu Joseph. Und Joseph gab ihnen Brot um die Pferde und um das Kleinvieh und um das Rindvieh und um die Esel. Und so ernährte er sie mit Brot um all ihr Vieh in jenem Jahr. Als jenes Jahr zu Ende war, da kamen sie im zweiten Jahr zu ihm und sagten zu ihm:„Wir wollen es meinem Herrn nicht verhehlen, dass, da das Geld ausgegangen ist und der Viehbestand an meinen Herrn [gekommen ist], nichts mehr übrig bleibt vor meinem Herrn, als nur unser Leib und unser Land. Warum sollen wir vor deinen Augen sterben, sowohl wir als auch unser Land? Kaufe uns und unser Land für Brot, so wollen WIR und unser Land Knechte des Pharaos sein. Und gib Saatkorn, dass wir leben und nicht sterben und das Land nicht wüst werde.“ Und Joseph kaufte das ganze Land Ägypten für den Pharao; denn die Ägypter verkauften jeder sein Feld, weil der Hunger sie drängte. Und so kam das Land an den Pharao. Aber das Volk, das ließ er in die verschiedenen Städte bringen, von einem Ende der Grenze Ägyptens bis zum anderen Ende. Nur das Land der Priester kaufte er nicht; denn die Priester hatten ein festgesetztes Einkommen vom Pharao, und sie aßen ihr festgesetztes Einkommen, das der Pharao ihnen gab. Deshalb verkauften sie ihr Land nicht. Und Joseph sagte zum Volk:„Siehe, ich habe euch und euer Land heute für den Pharao gekauft. Siehe, da ist Saatkorn für euch. Besät das Land. Und es soll geschehen, wenn Einkommen da ist, sollt ihr den fünften [Teil] dem Pharao geben, und vier Teile sollen für euch sein zur Aussaat für das Feld und zu eurer Speise und für die, die in euren Häusern sind, und zur Speise für eure Kleinen.“ Und sie sagten:„Du hast uns am Leben erhalten. Mögen wir Gnade finden in den Augen meines Herrn, so wollen wir Knechte des Pharaos sein.“ Und Joseph legte es dem Land Ägypten bis auf diesen Tag als Satzung auf, dass dem Pharao der fünfte [Teil] gehört. Nur das Land der Priester allein kam nicht an den Pharao. Und Israel wohnte im Lande Ägypten, im Lande Goschen. Und sie machten sich darin ansässig und waren fruchtbar und mehrten sich sehr. Und Jakob lebte 17 Jahre im Lande Ägypten. Und die Tage Jakobs, die Jahre seines Lebens, waren 147 Jahre. Und als die Tage Israels herannahten, dass er sterben sollte, rief er seinen Sohn Joseph und sagte zu ihm:„Wenn ich denn Gnade gefunden habe in deinen Augen, lege bitte deine Hand unter meine Hüfte, und erweise Freundlichkeit ‹und Gnade›* und Wahrheit* an mir. Begrabe mich bitte nicht in Ägypten! Wenn ich bei meinen Vätern liegen werde, so führe mich aus Ägypten und begrabe mich in ihrem Grab.“ Und er sagte:„Ich werde tun nach deinem Wort.“ Und er sagte:„Schwöre mir!“ Und er schwor ihm. Und Israel huldigte am Kopfende des Bettes. Und es geschah nach diesen Dingen, dass man Joseph sagte:„Sieh, dein Vater ist krank.“ Und er nahm seine beiden Söhne, Manasse und Ephraim, mit sich. Und man berichtete Jakob und sagte:„Sieh, dein Sohn Joseph kommt zu dir.“ Und Israel machte sich stark und setzte sich auf im Bett. Und Jakob sagte zu Joseph:„Gott, der Allmächtige, erschien mir in Lus im Lande Kanaan, und er segnete mich und sagte zu mir: ‘Siehe, ich bin der, der dich fruchtbar macht und dich mehrt und dich zu einer Schar von Völkern macht, und ich gebe dieses Land deinem Samen nach dir zum ewigen Besitztum.’ Und nun, deine beiden Söhne, die dir im Lande Ägypten geboren wurden, ehe ich zu dir nach Ägypten kam, sollen mein sein. Ephraim und Manasse sollen mein sein wie Ruben und Simeon. Aber dein Geschlecht, das du nach ihnen gezeugt haben wirst, soll dein sein. Nach dem Namen ihrer Brüder sollen sie genannt werden in ihrem Erbteil; und ich– als ich aus Paddan kam, starb Rahel bei mir im Lande Kanaan auf dem Wege, als noch eine Strecke Landes war, um nach Ephrata zu kommen. Und ich begrub sie dort auf dem Wege nach Ephrata, das ist Bethlehem.“ Und Israel sah die Söhne Josephs und sagte:„Wer sind diese?“ Und Joseph sagte zu seinem Vater:„Das sind meine Söhne, die Gott mir hier gegeben hat.“ Und er sagte:„Bring sie bitte zu mir her, dass ich sie segne!“ Die Augen Israels aber waren schwer vor Alter, er konnte nicht sehen. Und er führte sie näher zu ihm. Und er küsste sie und umarmte sie. Und Israel sagte zu Joseph:„Ich hatte nicht gedacht, dein Angesicht zu sehen, und– siehe– Gott hat mich sogar deinen Samen sehen lassen!“ Und Joseph führte sie von seinen Knien weg und beugte sich auf sein Gesicht zur Erde nieder. Und Joseph nahm sie beide, Ephraim mit seiner Rechten, zur Linken Israels, und Manasse mit seiner Linken, zur Rechten Israels, und führte sie näher zu ihm. Und Israel streckte seine Rechte aus und legte sie auf das Haupt Ephraims– er war aber der Jüngere– und seine Linke auf das Haupt Manasses. Er legte seine Hände absichtlich [so], denn Manasse war der Erstgeborene. Und er segnete Joseph und sagte:„Der Gott, vor dessen Angesicht meine Väter, Abraham und Isaak, gewandelt sind, der Gott, der mir Hirte war, seitdem ich bin, bis auf diesen Tag, der Bote, der mich erlöst hat von allem Bösen, segne die Knaben. Und in ihnen werde mein Name genannt und der Name meiner Väter, Abraham und Isaak, und sie sollen sich vermehren zu einer Menge inmitten des Landes!“ Und als Joseph sah, dass sein Vater seine rechte Hand auf das Haupt Ephraims legte, war es übel in seinen Augen. Und er fasste die Hand seines Vaters, um sie vom Haupt Ephraims wegzutun auf das Haupt Manasses. Und Joseph sagte zu seinem Vater:„Nicht so, mein Vater; denn dieser ist der Erstgeborene. Lege deine Rechte auf SEIN Haupt.“ Aber sein Vater weigerte sich und sagte:„Ich weiß, mein Sohn, ich weiß. Auch ER wird zu einem Volk werden, und auch ER wird groß sein. Jedoch wird sein jüngerer Bruder größer sein als er, und sein Same wird eine Fülle von Völkern* werden.“ Und er segnete sie an jenem Tage ‹und sagte›:„In dir ‹und mit dir› wird Israel segnen und sprechen: Gott mache dich wie Ephraim und wie Manasse.“ Und er setzte Ephraim vor Manasse. Und Israel sagte zu Joseph:„Siehe, ich sterbe. Und Gott wird mit euch sein und euch in das Land eurer Väter zurückbringen. Ich aber, ich gebe dir einen Landstrich über deine Brüder hinaus, den ich aus der Hand der Amoriter genommen habe mit meinem Schwert und mit meinem Bogen.“ Und Jakob rief seine Söhne und sagte:„Versammelt euch, und ich will euch verkünden, was euch begegnen wird im letzten Zeitabschnitt der Tage. 49: Kommt zusammen und hört, ihr Söhne Jakobs, und hört auf Israel, euren Vater! Ruben, mein Erstgeborener bist du, meine Kraft und der Erstling meiner Stärke, der Oberste in Hoheit und der Oberste in Macht! Brodelnd ‹und unstet› wie die Wasser, sollst du nicht der Oberste sein, denn du hast das Lager deines Vaters bestiegen. Da hast du es entweiht. Mein Bett hat er bestiegen! Simeon und Levi sind Brüder, Werkzeuge der Gewalttat ihre Waffen. Meine Seele komme nicht in ihren geheimen Rat, und die Ehre meiner ‹Herrlichkeit› vereinige sich nicht mit ihrer Versammlung, denn in ihrem Zorn haben sie den Mann erschlagen und in ihrem Mutwillen den Stier gelähmt. Verflucht sei ihr Zorn, denn er war gewalttätig, und ihr Grimm [eig.: ihr Überwallen], denn er war grausam. Ich verteile sie in Jakob und zerstreue sie in Israel. Dir, Juda, dir danken deine Brüder. Deine Hand ist deinen Feinden im Nacken, vor dir beugen sich die Söhne deines Vaters. Juda ist ein junger Löwe. Vom Raub, mein Sohn, bist du emporgestiegen. Er duckt sich. Er legt sich nieder wie ein Löwe und wie eine Löwin. Wer will ihn aufreizen? Nicht weichen wird das Zepter von Juda, noch der Herrscherstab zwischen seinen Füßen hinweg, bis Schilo kommt. Und ihm werden die Völker gehorchen. Er bindet an den Weinstock sein Eselsfohlen und an die Edelrebe das Junge seiner Eselin. Er wäscht im Wein sein Kleid und im Blut der Trauben sein Gewand. Die Augen sind trübe von Wein, und weiß die Zähne von Milch. Sebulon, am Gestade der Meere wird er wohnen, und am Gestade der Schiffe wird er sein, und seine Seite gegen Sidon hin. Issaschar ist ein knochiger Esel, der sich lagert zwischen den Hürden. Und er sieht, dass die Ruhe gut ist, und das Land, dass es lieblich ist. Und er beugt seine Schulter zum Lasttragen und ist dem Fron ein Knecht. Dan wird sein Volk richten, wie einer der Stämme Israels. Dan wird eine Schlange sein am Wege, eine Hornotter am Pfade, die da beißt in die Fersen des Rosses, und rücklings fällt sein Reiter. Auf deine Rettung harre ich, JAHWEH! Gad, Scharen werden ihn drängen, und er, er wird ihnen nachdrängen auf der Ferse. Von Asser [kommt] Fettes, sein Brot, und er, königliche Leckerbissen wird er geben. Naphtali ist eine losgelassene Hirschkuh, er, der schöne Worte gibt. Sohn eines Fruchtbaumes ist Joseph, Sohn eines Fruchtbaumes am Quell. Die Schösslinge treiben über die Mauer. Und es reizen ihn und schießen, und es befehden ihn die Bogenschützen, und sein Bogen bleibt fest ‹in Stärke›, und ‹gestärkt und› gelenkig sind Arme [und] Hände von den Händen des Mächtigen Jakobs her, von dort her, dem Hirten [und] Stein Israels, von dem Gott deines Vaters– und er wird dir helfen– und dem Allmächtigen– und er wird dich segnen mit Segnungen des Himmels droben, mit Segnungen der Tiefe, die unten liegt, mit Segnungen der Brüste und des Mutterleibes. Die Segnungen deines Vaters überragen die Segnungen meiner Voreltern bis zur Grenze der ewigen Hügel. Sie werden sein auf dem Haupte Josephs und auf dem Scheitel des Abgesonderten unter seinen Brüdern. Benjamin ist ein Wolf, der zerreißt. Am Morgen verzehrt er Raub, und am Abend verteilt er Beute.“ Alle diese sind die zwölf Stämme Israels. Und das ist es, was ihr Vater zu ihnen redete und womit er sie segnete. Einen jeden nach seinem Segen segnete er sie. Und er gebot ihnen und sagte zu ihnen:„Bin ich versammelt zu meinem Volk, so begrabt mich bei meinen Vätern in der Höhle, die im Feld Ephrons, des Hethiters, ist, in der Höhle, die in dem Felde Machpela vor Mamre im Lande Kanaan ist, die Abraham samt dem Felde von Ephron, dem Hethiter, zum Erbbegräbnis kaufte. Dort begruben sie Abraham und seine Frau Sarah, dort begruben sie Isaak und seine Frau Rebekka. Und dort begrub ich Lea. Das Feld und die Höhle, die darin ist, sind erkauft von den Söhnen Heths.“ Und als Jakob geendet hatte, seinen Söhnen Befehl zu geben, zog er seine Füße aufs Bett herauf und verschied und wurde versammelt zu seinen Völkern. Und Joseph fiel auf das Angesicht seines Vaters und weinte über ihm und küsste ihn. Und Joseph befahl seinen Knechten, den Ärzten, seinen Vater einzubalsamieren. Und die Ärzte balsamierten Israel ein. Und es wurden vierzig Tage für ihn erfüllt, denn so werden die Tage des Einbalsamierens erfüllt. Und die Ägypter beweinten ihn siebzig Tage. Und als die Tage seines Beweinens vorüber waren, redete Joseph zum Haus des Pharaos, ‹und er sagte›:„Wenn ich denn Gnade gefunden habe in euren Augen, redet bitte vor den Ohren des Pharaos ‹und sagt›: ‘Mein Vater ließ mich schwören: Siehe, ich sterbe; in meinem Grab, das ich mir im Lande Kanaan gegraben habe, dort sollst du mich begraben. Und nun lass mich bitte hinaufziehen, dass ich meinen Vater begrabe und zurückkomme.’“ Und der Pharao sagte:„Zieh hinauf und begrabe deinen Vater, so wie er dich hat schwören lassen.“ Und Joseph zog hinauf, um seinen Vater zu begraben. Und mit ihm zogen hinauf alle Knechte des Pharaos, die Ältesten seines Hauses und alle Ältesten des Landes Ägypten und das ganze Haus Josephs und seine Brüder und das Haus seines Vaters. Nur ihre Kleinen und ihr Kleinvieh und ihre Rinder ließen sie im Lande Goschen zurück. Auch zogen sowohl Wagen als Reiter mit ihm hinauf. Und der Zug war sehr groß. Und sie kamen bis zur Tenne Atad, die jenseits des Jordan liegt, und sie hielten dort eine sehr große und schwere Klage. Und er hielt für seinen Vater eine Trauer von sieben Tagen. Und die Bewohner des Landes, die Kanaaniter, sahen die Trauer bei der Tenne Atad, und sie sagten:„Das ist eine schwere Trauer der Ägypter.“ Daher gab man ihr den Namen AVEL-MIZRAIM, die jenseits des Jordan liegt. Und seine Söhne taten ihm, so wie er ihnen geboten hatte. Und seine Söhne führten ihn in das Land Kanaan und begruben ihn in der Höhle des Feldes Machpela, die Abraham samt dem Feld zum Erbbegräbnis gekauft hatte von Ephron, dem Hethiter, vor Mamre. Und Joseph kehrte, nachdem er seinen Vater begraben hatte, wieder nach Ägypten zurück, er und seine Brüder und alle, die mit ihm hinaufgezogen waren, um seinen Vater zu begraben. Und als die Brüder Josephs sahen, dass ihr Vater gestorben war, sagten sie:„Wenn nun Joseph uns anfeindete und uns all das Böse vergelten würde, das wir ihm angetan haben…!“ Und sie entboten dem Joseph ‹und ließen sagen›:„Dein Vater befahl vor seinem Tode und sagte: ‘So sollt ihr zu Joseph sprechen: Ach, vergib bitte die Übertretung deiner Brüder und ihre Sünde, denn sie haben dir Böses angetan.’ Und nun, bitte, vergib die Übertretung der Knechte des Gottes deines Vaters!“ Und Joseph weinte, als sie zu ihm redeten. Und auch seine Brüder kamen und fielen vor ihm nieder und sagten:„Sieh, wir sind deine Knechte.“ Und es sagte Joseph zu ihnen:„Fürchtet euch nicht; denn bin ich an Gottes Statt? IHR zwar hattet Böses gegen mich im Sinn; Gott [aber] hatte im Sinn, es gut zu machen, damit er täte, wie es an diesem Tag ist, um ein großes Volk am Leben zu erhalten. Und nun, fürchtet euch nicht! ICH werde euch und eure Kleinen versorgen.“ Und er tröstete sie und redete zu ihrem Herzen. Und Joseph wohnte in Ägypten, er und das Haus seines Vaters. Und Joseph lebte 110 Jahre. Und Joseph sah von Ephraim Söhne der dritten [Generation]; auch die Söhne Makirs, des Sohnes Manasses, wurden auf die Knie Josephs geboren. Und Joseph sagte zu seinen Brüdern:„Ich sterbe. Und Gott wird euch gewiss heimsuchen und euch aus diesem Land hinaufführen in das Land, das er Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen hat.“ Und Joseph ließ die Söhne Israels schwören ‹und sagte›:„Gott wird euch heimsuchen, ‹das ist› gewiss. So führt meine Gebeine von hier hinauf!“ 50: Und Joseph starb, 110 Jahre alt. Und sie balsamierten ihn ein, und man legte ihn in eine Lade in Ägypten. - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 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Und er ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit und dessen Blätter nicht verwelken. Und alles, was er tut,– es gelingt. Nicht so die Ehrfurchtslosen, sondern sie sind wie Spreu, die der Wind zerstreut. Deshalb bestehen die Ehrfurchtslosen nicht im Gericht noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten; denn der HERR kennt den Weg der Gerechten, aber der Weg der Ehrfurchtslosen vergeht. Warum empörten sich die Völker und sannen Vergebliches die Volksscharen? Es treten an Könige der Erde, und Oberste haben sich zusammengesetzt gegen den HERRN und gegen seinen Gesalbten: „Lasst uns abstreifen ihre Fesseln und von uns werfen ihre Seile.“ Der, der in den Himmeln sitzt, lacht. Mein Herr spottet ihrer. Dann redet er zu ihnen in seinem Grimm, und in der Glut seines Zorns schreckt er sie. „Und ich, ich habe meinen König°eingesetzt auf Zijon, meinem heiligen Berge.“ Ich gebe Bericht von einer Festsetzung: Der HERR sagte zu mir:„Du bist mein Sohn. Ich habe dich heute geboren. Bitte von mir, und ich gebe dir Völker zum Erbe und dir zum Besitz die Enden der Erde. Du wirst sie regieren mit eisernem Stabe, zerbrechen wie Töpfergeschirr.“ Und nun, Könige, handelt klüglich. Lasst euch unterweisen, Richter der Erde. Dient dem HERRN mit Furcht und freut euch mit Zittern. Küsst den Sohn, damit er nicht zürne und ihr umkommt auf dem Wege, denn gar leicht entbrennt sein Zorn. Selig sind alle, die Zuflucht nehmen bei ihm. HERR! Wie zahlreich sind meine Bedränger geworden!EIN PSALM VON DAVID, ALS ER VOR ABSALOM, SEINEM SOHN, FLOHViele erheben sich gegen mich. Viele sagen von meiner Seele:„Es ist keine Rettung für ihn bei Gott.“– SELA Aber du, HERR, bist ein Schild um mich her, meine Herrlichkeit und der mein Haupt erhebt. Mit meiner Stimme rufe ich zum HERRN, und er erhört mich vom Berge seiner Heiligkeit.– SELA Ich legte mich nieder und schlief. Ich bin erwacht, denn der HERR stützt mich. Ich fürchte mich nicht vor Zehntausenden des Volkes, die sich ringsum gegen mich lagern. Stehe auf, HERR! Rette mich, mein Gott, denn du schlägst alle meine Feinde auf die Backe. Die Zähne der Ehrfurchtslosen zerbrichst du. Des HERRN ist die Rettung. Dein Segen sei über deinem Volk.– SELA Erhöre mich, wenn ich rufe,DEM LEITENDEN MUSIKER MIT SAITENSPIEL EIN PSALM VON DAVIDGott meiner Gerechtigkeit! In Bedrängnis hast du mir [stets] Raum gemacht. Sei mir gnädig und höre mein Gebet! Ihr Herrensöhne, bis wann soll meine Ehre zur Schande sein? [Bis wann] werdet ihr Nichtiges lieben, Lüge suchen?– SELA Erkennt denn, dass der HERR einen Frommen für sich ausgesondert hat. Der HERR hört, wenn ich zu ihm rufe. Bebt und sündigt nicht! Redet mit eurem Herzen auf eurem Lager und werdet stille.– SELA Opfert Opfer der Gerechtigkeit und vertraut auf den HERRN. Viele sagen: Wer wird uns Gutes sehen lassen? Erhebe über uns das Licht deines Angesichts, HERR. Du hast Freude in mein Herz gegeben, mehr als in der Zeit, wenn sie Korn und Most in Fülle haben. In Frieden will ich beides, mich niederlegen und schlafen, denn du, HERR, du allein schaffst mir sicheres Wohnen. Nimm zu Ohren, HERR, meine Worte.DEM LEITENDEN MUSIKER NACH„DIE ERBSCHAFTEN“ EIN PSALM VON DAVIDMerke auf mein Murmeln. Merke auf die Stimme meines Rufens, mein König und mein Gott, denn zu dir bete ich. HERR! Frühmorgens hörst du meine Stimme; frühmorgens richte ich dir zu und halte ich Ausschau; denn du bist nicht ein Gott, der an Ehrfurchtslosigkeit Gefallen hat. Böses darf bei dir nicht weilen. Vermessene dürfen nicht bestehen vor deinen Augen. Du hassest alle Übeltäter. Du lässt umkommen die Lügenredner. Den Mann des Blutes und des Truges verabscheut der HERR. Und ich, durch die Größe deiner Freundlichkeit ‹und Gnade› darf ich hineingehen in dein Haus; ich werfe mich nieder zu deinem heiligen Tempel in deiner Furcht. HERR, leite mich in deiner Gerechtigkeit meiner Nachsteller wegen; ebne vor mir deinen Weg; denn in ihrem Munde ist nichts Zuverlässiges. Ihr Inneres ist Verderben. Ihre Kehle ist ein offenes Grab. Mit ihrer Zunge sind sie glatt. Sprich sie schuldig, Gott! Lass sie fallen durch ihre Anschläge. Ob der Menge ihrer Übertretungen stoße sie weg, denn sie trotzen dir; und freuen werden sich alle, die in dir Zuflucht nehmen. Ewiglich jubeln sie, und du beschirmst sie, und es frohlocken in dir, die deinen Namen lieben, denn du, HERR, segnest den Gerechten; wie mit einem großen Schilde umgibst du ihn mit Gunst. HERR,DEM LEITENDEN MUSIKER MIT SAITENSPIEL. AUF ACHT SAITEN EIN PSALM VON DAVIDstrafe mich nicht in deinem Zorn und züchtige mich nicht in deinem Grimm! Sei mir gnädig, HERR, denn ich bin verwelkt. Heile mich, HERR, denn meine Gebeine sind bestürzt. Und sehr bestürzt ist meine Seele. Und du, HERR: Bis wann? Kehre zurück, HERR! Befreie meine Seele! Rette mich deiner Freundlichkeit ‹und Gnade› wegen, denn im Tode gedenkt man deiner nicht. Im Bereich des Todes, wer wird dir ‹Lob› bekennen? Müde bin ich durch mein Seufzen. Jede Nacht schwemme ich mein Bett; zur Tränenflut mache ich mein Lager. Verfallen ist mein Auge vor Gram, gealtert wegen aller meiner Bedränger. Weicht von mir, [ihr] Übeltäter alle, denn der HERR hört die Stimme meines Weinens. Der HERR hört mein Flehen. Der HERR nimmt mein Gebet an. Zuschanden und sehr bestürzt werden alle meine Feinde. Sie kehren sich ab, werden zuschanden im Nu. HERR, mein Gott, zu dir nehme ich Zuflucht!EIN FEIERLICHES LIED VON DAVID, DAS ER DEM HERRN SANG WEGEN DER WORTE KUSCHS, DES BENJAMINITERSRette mich von allen meinen Verfolgern und befreie mich, dass man nicht– wie ein Löwe– meine Seele zerreiße, sie wegreiße, und kein Befreier ist da. HERR, mein Gott! Habe ich solches getan, ist Unrecht an meinen Händen, habe ich dem, der mit mir im Frieden war, Böses vergolten und den beraubt, der mich bedrängte ohne Grund, so verfolge der Feind meine Seele und hole sie ein, und er trete zu Boden mein Leben, und meine Ehre lasse er wohnen im Staube.– SELA Stehe auf, HERR, in deinem Zorn! Erhebe dich gegen den Grimm meiner Bedränger und wache auf zu mir. Du hast [ja] Gericht befohlen. Und die Versammlung der Völkerscharen wird dich umgeben. Und fahre über sie hin wieder zur Höhe hinauf. Der HERR richtet die Völker. Schaffe mir Recht, HERR, nach meiner Gerechtigkeit und nach meiner Lauterkeit, [die] auf mir [ist]. O dass die Bosheit der Ehrfurchtslosen ein Ende nähme! Und wollest du den Gerechten festigen! Und ein Prüfer der Herzen und Nieren [bist du], Gott, Gerechter. Meinen Schild trägt Gott, der Retter der von Herzen Aufrichtigen. Gott ist ein gerechter Richter und ein Gott, der an jedem Tag zürnt. Wenn man nicht umkehrt, wetzt er sein Schwert, spannt er seinen Bogen und hält ihn bereit. Und Werkzeuge des Todes hat er für ihn bereitet. Seine Pfeile steckt er in Brand. Sieh! Er ist in Geburtswehen mit Übel, und schwanger mit Unheil wird er Lüge gebären. Er hat eine Grube gegraben und ausgehöhlt. Und er ist in die Grube gefallen, die er gemacht hat. Sein Unheil wird auf sein Haupt zurückkehren und seine Gewalttat auf seinen Scheitel herabstürzen. Danken will ich dem HERRN nach seiner Gerechtigkeit, will singen ‹und spielen› dem Namen des HERRN, des Höchsten. Jahweh, unser Herr,DEM LEITENDEN MUSIKER AUF DER GITTITH EIN PSALM VON DAVIDwie ehrenhaft ist dein Name auf der ganzen Erde, der du ausbreitest deine Majestät über die Himmel! Aus dem Munde von Unmündigen und Säuglingen richtetest du dir Lob zu wegen deiner Bedränger, um zum Schweigen zu bringen den Feind und den Rachgierigen. Wenn ich sehe deine Himmel, ein Werk deiner Finger, Mond und Sterne, die du befestigt hast, was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und der Sohn des Menschen, dass du nach ihm schaust? Du machtest ihn ein wenig geringer als die Mächtigen. Mit Herrlichkeit und Pracht kröntest du ihn. Und du machtest ihn zum Herrscher über die Werke deiner Hände. Alles tatst du unter seine Füße, Schafe und Rinder allesamt und auch die Tiere des Feldes, die Vögel des Himmels und die Fische des Meeres, [alles,] was die Pfade der Meere durchwandert. Jahweh, unser Herr, wie ehrenhaft ist dein Name auf der ganzen Erde! - - - - - - Ich will [dir] ‹Lob› bekennen,DEM LEITENDEN MUSIKER NACH„STIRB FüR DEN SOHN“ EIN PSALM VON DAVIDHERR, von ganzem Herzen, will aufzählen alle deine wunderbaren Taten. In dir will ich mich freuen und frohlocken, will singen ‹und spielen› deinem Namen, [du] Höchster, wenn meine Feinde zurückweichen, straucheln und umkommen, hinweg von deinem Angesicht, denn du hast mein Recht und meine Rechtssache ausgeführt. Du sitzest auf dem Thron als ein gerechter Richter. Gescholten hast du die Heiden, umkommen lassen den Ehrfurchtslosen, ausgelöscht ihren Namen für immer und ewig. Die Feinde– erledigt sind sie, Trümmer für immer! Und Städte hast du entwurzelt; verschwunden ist das Gedenken an sie, ja sie. Und der HERR thront auf ewig. Seinen Thron hat er gestellt zum Gericht. Und er, er richtet die Welt in Gerechtigkeit, richtet die Völkerscharen mit Recht. Der HERR sei dem Unterdrückten eine hohe Feste, eine hohe Feste für Zeiten der Not. Und die deinen Namen kennen, sollen auf dich vertrauen, denn du, HERR, verlässt nicht, die dich suchen. Singt ‹und spielt› dem HERRN, der in Zijon wohnt. Verkündet unter den Völkern sein Tun, denn der, der [den] Bluttaten nachforscht, hat ihrer gedacht, hat nicht vergessen das Rufen der Gebeugten. Sei mir gnädig, HERR! Sieh an mein Elend durch meine Hasser, du, der du mich hebst aus den Pforten des Todes, damit ich all dein Lob erzähle in den Toren der Tochter Zijons, mich freue über dein Heil. Gesunken sind die Heiden in die Grube, die sie machten. Im Netz, das sie versteckt hatten, ist gefangen ihr Fuß. Der HERR hat sich kundgetan, hat Gericht gehalten, hat den Ehrfurchtslosen verstrickt in dem Werk seiner Hände. HIGGAJOON, SELA Die Ehrfurchtslosen müssen zum Bereich des Todes kehren, alle Völker, die Gott vergessen, denn nicht für immer bleibt der Arme vergessen noch für ewig verloren die Hoffnung der Gebeugten. Stehe auf, HERR! Nicht der Mensch soll die Oberhand haben. Die Heiden sollen gerichtet werden vor deinem Angesicht. Lege Furcht auf sie, HERR! Die Heiden sollen erkennen, dass sie Menschen sind. SELA Warum, HERR, stehst du fern, verbirgst dich in Zeiten der Not? Durch den Hochmut des Ehrfurchtslosen brennt der Gebeugte. Sie werden gefangen in den Plänen, die jene ausgeheckt haben; denn der Ehrfurchtslose rühmt sich der Begierde seiner Seele, und er segnet den Habgierigen; den HERRN verschmäht er. Der Ehrfurchtslose sagt in seiner Hochnäsigkeit:„Er wird nicht nachforschen.“„Es ist kein Gott“, sind alle seine Gedanken. Seine Wege gelingen zu jeder Zeit. Deine Gerichte sind himmelweit ferne von ihm. Alle seine Widersacher bläst er an. Er sagt in seinem Herzen:„Ich werde nicht wanken, von Geschlecht zu Geschlecht nicht im Unglück sein.“ Sein Mund ist voll Fluchens und Truges und Bedrückung. Unter seiner Zunge ist Unheil und Übel. Er sitzt im Hinterhalt der Dörfer. Er mordet im Versteck den Unschuldigen. Seine Augen spähen dem Armen nach. Er lauert im Versteck wie ein Löwe im Dickicht. Er lauert, um den Gebeugten zu fangen. Er fängt den Gebeugten. In sein Netz zieht er ihn. Er duckt sich, kauert nieder, und in seine starken Klauen fallen die Unglücklichen. Er sagt in seinem Herzen:„Gott vergisst. Er verbirgt sein Angesicht. Er sieht es niemals.“ Stehe auf, HERR! Erhebe, Gott, deine Hand! Vergiss die Gebeugten nicht! Warum soll der Ehrfurchtslose Gott verachten, in seinem Herzen sagen, du werdest nicht nachforschen? DU hast es gesehen, denn DU blickst auf Leid und Gram, um es in deine Hand zu legen. Der Hilflose überlässt es dir. Du bist der Helfer der Waise. Zerbrich den Arm des Ehrfurchtslosen und Bösen. Seinen Frevel wollest du ahnden, dass man ihn nicht [mehr] findet. Der HERR ist König immer und ewiglich. Die Heiden sind umgekommen, ‹fort› von seinem Lande. Das Begehren der Gebeugten hast du, HERR, gehört. Du machst fest ihr Herz, und dein Ohr merkt auf, um Recht zu schaffen der Waise und dem Unterdrückten, dass der Mensch, der von der Erde ist, hinfort nicht mehr wüte. Bei dem HERRN habe ich Zuflucht.DEM LEITENDEN MUSIKER VON DAVIDWie sprecht ihr zu meiner Seele: „Flattere – [wie] ein Vögelchen – auf euren Berg“? – denn – siehe! – die Ehrfurchtslosen spannen den Bogen, haben ihren Pfeil auf die Sehne gelegt, um im Dunklen zu schießen auf die von Herzen Aufrichtigen. Wenn die Grundpfeiler umgerissen werden, was richtet der Gerechte aus? Der HERR ist in seinem heiligen Palast, der HERR, – in den Himmeln ist sein Thron. Seine Augen schauen, seine Lider prüfen die Söhne Adams. Der HERR prüft den Gerechten. Aber den Ehrfurchtslosen und den, der Gewalttat liebt, hasst seine Seele. Er lässt Schlingen regnen auf die Ehrfurchtslosen; Feuer und Schwefel und Glutwind ist das Teil ihres Bechers; denn der HERR ist gerecht. Er liebt Gerechtigkeiten. Aufrichtige werden schauen sein Angesicht. Rette, HERR, denn der Fromme ist dahin,DEM LEITENDEN MUSIKER AUF ACHT SAITEN EIN PSALM VON DAVIDdenn die Treuen sind verschwunden unter den Söhnen Adams. Falschheit reden sie, ein jeder mit seinem Nächsten. Ihre Lippe ist glatt. Sie reden mit doppeltem Herzen. Der HERR rotte aus alle glatten Lippen, die Zunge, die große Dinge redet, sie, die sagen: „Wir werden überlegen sein mit unserer Zunge. Unsere Lippen sind mit uns. Wer ist uns Herr?“ „Wegen der gewalttätigen Behandlung der Gebeugten, wegen des Seufzens der Armen stehe ich jetzt auf“, sagt der HERR. „Ich will ins Heil setzen den, der danach schmachtet.“ Die Worte des HERRN sind reine Worte, sind Silber, [das] ausgeschmolzen im Schmelzofen zur Erde hin [fließt], geläutert siebenmal. Du, HERR, wirstsie bewahren, wirstihn behüten vor diesem Geschlecht ewiglich, [während] ringsum Ehrfurchtslose sich umtreiben, da Gemeinheit obenauf ist bei den Söhnen Adams. Bis wann, HERR, willst du mich vergessen immerdar?DEM LEITENDEN MUSIKER EIN PSALM VON DAVIDBis wann willst du dein Antlitz verbergen vor mir? Bis wann soll ich Sorgen hegen in meiner Seele, Kummer haben in meinem Herzen bei Tage? Bis wann soll mein Feind sich über mich erheben? Schau her und erhöre mich, HERR, mein Gott. Mache hell meine Augen, dass ich nicht entschlafe zum Tode, damit mein Feind nicht sage:„Ich habe ihn überwältigt!“, meine Bedränger sich nicht freuen, wenn ich wanke. Und ich, ich vertraue auf deine Freundlichkeit ‹und Gnade›. Mein Herz soll sich freuen über dein Heil. Singen will ich dem HERRN, weil er mir wohlgetan hat. Der Törichte sagt in seinem Herzen:DEM LEITENDEN MUSIKER VON DAVIDEs ist kein Gott.“ Sie handeln verderblich, begehen abscheuliche Taten. Da ist keiner, der Gutes tut. Der HERR schaut vom Himmel herab auf die Söhne Adams, zu sehen, ob ein Verständiger da sei, einer, der Gott suche. Alle wichen ab. Allesamt sind sie verderbt. Da ist keiner, der Gutes tut; da ist auch nicht einer. Haben keine Erkenntnis alle Übeltäter, die mein Volk verzehren, als äßen sie Brot? Den HERRN rufen sie nicht an. Da überfiel sie ein Schrecken, denn Gott ist beim gerechten Geschlecht. Ihr wollt zuschanden machen den Rat des Gebeugten, wo doch der HERR seine Zuflucht ist. O dass aus Zijon die Rettung Israels käme! Wenn der HERR die Gefangenschaft seines Volkes wendet, soll Jakob frohlocken, Israel sich freuen. HERR, wer wird in deinem Zelt weilen?EIN PSALM VON DAVID Wer wird wohnen auf dem Berge deiner Heiligkeit? Der, der untadelig wandelt und Gerechtigkeit übt und Wahrheit redet in seinem Herzen, nicht verleumdet mit seiner Zunge, nicht Böses tut seinem Gefährten und nicht Hohn bringt auf seinen Nächsten, in dessen Augen verachtet ist der Verworfene, der aber die ehrt, die den HERRN fürchten, der, hat er zum Schaden geschworen, es nicht ändert, der sein Geld nicht auf Zins gibt und nicht Geschenke nimmt gegen den Schuldlosen: Wer dieses tut, wird nicht wanken in Ewigkeit. Schütze mich, Gott,EIN MICHTAM VON DAVID denn zu dir nehme ich Zuflucht. Ich habe zum HERRN gesagt:„Du bist mein Herr. Mein Gut bist nur du.“ An den Heiligen, die im Lande sind, und den Prächtigen, an ihnen habe ich alle meine Lust. Viele Schmerzen haben die, die einen anderen umwerben. Ihre Trankopfer von Blut werde ich nicht spenden und ihre Namen nicht auf meine Lippen nehmen. Der HERR ist das Teil meines Erbteils und meines Bechers. Du sicherst mir mein Los. Die Messschnüre sind mir gefallen in lieblicher Gegend. Ja, ein schönes Erbteil ist mir geworden. Ich werde den HERRN loben, der mir Rat gegeben hat. Selbst des Nachts unterweisen mich meine Nieren. Ich halte den HERRN allezeit mir vor Augen– weil er zu meiner Rechten ist–, damit ich nicht ins Wanken gebracht werde. Deswegen ist fröhlich mein Herz und frohlockt meine Ehre. Auch mein Fleisch wird ruhen auf Hoffnung, weil du meine Seele nicht überlassen wirst dem Bereich des Todes und nicht zulassen wirst, dass dein Heiliger Verwesung sehe. Du hast mir kundgetan Wege des Lebens. Sättigung mit Freuden ist bei deinem Angesicht. Lieblichkeiten sind zu deiner Rechten ewiglich. Höre, HERR, auf Gerechtigkeit!EIN GEBET VON DAVID Merke auf mein lautes Rufen! Nimm zu Ohren mein Gebet von Lippen ohne Trug! Von deinem Angesicht gehe mein Recht aus. Deine Augen mögen Geradheit schauen. Du prüfst mein Herz. Du durchforschst mich bei Nacht. Du läuterst mich: Nichts findest du. Was ich ersann, davon tritt nichts über meinen Mund. Beim Treiben der Menschen habe ich kraft des Wortes deiner Lippen mich gehütet vor den Wegen des Gewalttätigen. Meine Schritte halten fest an deinen Spuren. Meine Tritte wanken nicht. Ich rufe zu dir, denn du, Gott, erhörst mich. Neige dein Ohr zu mir. Höre mein Reden. Erweise wunderbar deine Freundlichkeiten, du Retter derer, die vor den Aufständischen Zuflucht nehmen zu deiner Rechten. Schütze mich wie die Pupille im Auge. Birg mich im Schatten deiner Flügel vor den Ehrfurchtslosen, die mir Gewalt antun, meinen Todfeinden, die mich umzingeln. Ihr fettes Herz verschließen sie. Mit ihrem Munde reden sie stolz. Wo wir auch gehen, jetzt haben sie uns umringt. Sie richten ihre Augen [darauf], uns zu Boden zu strecken. Er ist wie ein Löwe, der nach Raub lechzt, und wie ein junger Löwe, der im Versteck sitzt. Stehe auf, HERR! Tritt ihm entgegen! Stürze ihn nieder! Lass meine Seele dem Ehrfurchtslosen entrinnen durch dein Schwert, durch deine Hand, HERR, den Leuten, den Leuten dieser Welt. Ihr Teil ist in diesem Leben, und ihren Bauch füllst du mit deinem Schatz. Sie haben Söhne in Fülle, und ihren Überfluss lassen sie ihren Kindern. Ich, ich werde dein Angesicht schauen in Gerechtigkeit, werde mich sättigen, wenn ich erwache, mit deinem Bilde. Ich liebe dich,DEM LEITENDEN MUSIKER VON DEM KNECHT DES HERRN, VON DAVID, DER DIE WORTE DIESES LIEDES ZUM HERRN REDETE AN DEM TAGE, ALS DER HERR IHN BEFREIT HATTE AUS DER HAND ALLER SEINER FEINDE UND AUS DER HAND SAULS, UND ER SAGTE:HERR, meine Stärke. HERR! Mein Fels und meine Burg und mein Retter, mein Mächtiger, mein Hort, zu dem ich Zuflucht nehme, mein Schild und das Horn meines Heils, meine hohe Feste! Ich rufe den HERRN an, der zu rühmen ist, und ich werde gerettet von meinen Feinden. Es umschlangen mich die Fesseln des Todes, und die Ströme des Unheils überfielen mich. Die Fesseln des Bereiches des Todes umringten mich. Es ereilten mich die Fallstricke des Todes. In meiner Bedrängnis rief ich zum HERRN, und ich schrie zu meinem Gott. Er hörte aus seinem Tempel meine Stimme. Mein innigstes Rufen kam vor ihn in seine Ohren. Es schwankte und bebte die Erde, und die Grundfesten der Berge erzitterten; und sie wankten, denn er zürnte. Rauch stieg auf von seiner Nase, und Feuer fraß aus seinem Munde. Glühende Kohlen brannten aus ihm. Und er neigte die Himmel und fuhr hernieder, und Dunkel war unter seinen Füßen. Und er fuhr auf einem Cherub und flog daher, und er schwebte auf den Fittichen des Windes. Dunkel machte er zu seinem Bergungsort, zu seinem Zelt rings um sich her, Finsternis der Wasser, dichtes Himmelsgewölk. Aus dem Glanz vor ihm brach sein dichtes Gewölk hervor, Hagel und feurige Kohlen. Und es donnerte der HERR in den Himmeln, und der Höchste ließ seine Stimme erschallen [mit] Hagel und Feuerkohlen. Und er sandte seine Pfeile und zerstreute sie, und der Blitze waren viele, und er verwirrte sie. Und es wurden sichtbar die Betten der Wasser, und die Grundfesten der Welt wurden aufgedeckt vor deinem Schelten, HERR, vor dem Schnauben des Atems deiner Nase. Er streckte seine Hand aus von der Höhe. Er nahm mich; er zog mich aus großen Wassern. Er befreite mich von meinem starken Feinde und von meinen Hassern, denn sie waren mir zu stark. Sie ereilten mich am Tage meines Unglücks. Aber der HERR wurde mir zur Stütze. Und er führte mich heraus ins Weite. Er befreite mich, denn er hatte Lust zu mir. Der HERR vergilt mir nach meiner Gerechtigkeit; nach der Reinheit meiner Hände erstattet er mir; denn ich bewahrte die Wege des HERRN; ich wich von meinem Gott nicht frevelhaft ab; denn alle seine Verordnungen sind vor mir, und seine Satzungen lasse ich nicht von mir weichen. Und ich war untadelig gegen ihn und hütete mich vor meiner Ungerechtigkeit. Und der HERR erstattete mir nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinheit meiner Hände vor seinen Augen. Zu dem Frommen verhältst du dich fromm; gegen den rechtschaffenen Mann erzeigst du dich rechtschaffen; gegen den Reinen erzeigst du dich rein, und dem Krummen erweist du dich krumm; denn du rettest das gebeugte Volk, und die hohen Augen erniedrigst du, denn du machst hell meine Leuchte. Der HERR, mein Gott, erhellt meine Dunkelheit; denn mit dir renne ich gegen Kriegsvolk an, und mit meinem Gott springe ich über eine Mauer. Gott, sein Weg ist vollkommen. Des HERRN Reden ist geläutert. ER ist ein Schild allen, die Zuflucht nehmen zu ihm; denn wer ist Gott außer dem HERRN und wer ein Fels außer unserem Gott, dem Gott, der mich mit Kraft umgürtet und meinen Weg vollkommen macht?– der meine Füße den Hirschen gleich macht und mich hinstellt auf meine Höhen. Er lehrt meine Hände den Streit und meine Arme, zu spannen den ehernen Bogen. Du gabst mir den Schild deines Heils, und deine rechte Hand stützte mich, und deine Herablassung machte mich groß. Du machtest Raum meinen Schritten unter mir, und meine Knöchel wankten nicht. Ich jagte meinen Feinden nach und holte sie ein, und ich kehrte nicht um, bis sie aufgerieben waren. Ich zerschmetterte sie, und sie vermochten nicht aufzustehen. Sie fielen unter meine Füße. Und du umgürtetest mich mit Kraft zum Streit, beugtest unter mich, die gegen mich aufstanden. Und du wandtest den Rücken meiner Feinde mir zu und meiner Hasser. Ich vernichtete sie. Sie schrien, und kein Retter war da, zum HERRN, und er antwortete ihnen nicht. Und ich zerrieb sie wie Staub vor dem Winde. Wie Straßenkot schüttete ich sie hin. Du ließest mich entrinnen aus den Streitigkeiten des Volkes. Du setztest mich zum Haupt von Völkern. Ein Volk, das ich nicht kannte, diente mir. Aufs Hören des Ohrs gehorchten sie mir. Die Söhne der Fremde schmeichelten mir. Die Söhne der Fremde sanken hin und zitterten hervor aus ihren Schlössern. Der HERR lebt! Und gelobt sei mein Fels! Und erhöht sei der Gott meines Heils, der Gott, der mir Rache gibt und Völker mir unterwarf, mein Retter vor meinen Feinden. Ja, vor denen, die gegen mich aufstanden, erhöhtest du mich. Vom Mann der Gewalttat befreitest du mich. Darum will ich dir ‹Lob› bekennen, HERR, unter den Völkern und deinem Namen singen ‹und spielen›, der groß macht die Rettungen seines Königs und Freundlichkeit ‹und Gnade› erweist seinem Gesalbten, David, und seinem Samen ewiglich. Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes,DEM LEITENDEN MUSIKER EIN PSALM VON DAVIDund die [Himmels]weite verkündet das Werk seiner Hände. Ein Tag ergießt Rede dem anderen. Eine Nacht gibt Kunde der anderen. Ohne Worte und ohne Reden, ungehört ist ihre Stimme. In jeden ‹Teil› der Erde geht aus ihreMessschnur, und bis ans Ende der Welt [gehen] ihre Worte. Dort hat er der Sonne ein Zelt gemacht. Und sie geht hervor wie ein Bräutigam aus seiner Kammer. Sie freut sich wie ein Held und läuft ihre Bahn. Vom Ende des Himmels geht sie aus und läuft bis ans andere Ende, und nichts ist vor ihrer Glut verborgen. Die Weisung des HERRN ist vollkommen, und sie stellt die Seele wieder her. Das Zeugnis des HERRN ist zuverlässig und macht die Einfältigen weise. Die Vorschriften des HERRN sind richtig und erfreuen das Herz. Das Gebot des HERRN ist lauter und erleuchtet die Augen. Die Furcht des HERRN ist rein und bleibt ewiglich. Die Verordnungen des HERRN sind Wahrheit, sind alle gerecht. Sie sind begehrenswerter als Gold und viel Feingold, süßer als Honig und Honig aus Waben. Auch wird dein Knecht durch sie gewarnt. Großer Lohn liegt auf dem Einhalten derselben. Verfehlungen– wer erkennt sie? Sprich mich frei von verborgenen. Auch von vermessenen halte deinen Knecht zurück. Mögen sie nicht Macht über mich haben! Dann bin ich ohne Tadel und rein von großer Übertretung. Lass wohlgefällig sein die Worte meines Mundes und das Sinnen meines Herzens vor deinem Angesicht, HERR, mein Fels und mein Erlöser! Der HERR erhöre dich am Tage der Not.DEM LEITENDEN MUSIKER EIN PSALM VON DAVIDDer Name des Gottes Jakobs rücke dich empor. Er sende dir Hilfe vom Heiligtum, und von Zijon her stütze er dich. Er gedenke aller deiner Opfergaben, und dein Brandopfer finde er fett. – SELA Er gebe dir nach deinem Herzen, und deinen ganzen Plan bringe er zur Erfüllung. Jubeln wollen wir über dein Heil und im Namen unseres Gottes [das] Banner erheben. Der HERR erfülle alle deine Bitten. Nun weiß ich, dass der HERR seinen Gesalbten rettet. Er erhört ihn von seinem heiligen Himmel mit rettenden Krafttaten seiner rechten Hand. Diese [denken] an Wagen und jene an Rosse, aber wir denken an den Namen des HERRN, unseres Gottes. Jene straucheln und fallen, aber wir stehen und bleiben aufrecht. HERR, rette! Der König erhöre uns am Tage, da wir rufen. Ob deiner Stärke, HERR, freut sich der König,DEM LEITENDEN MUSIKER EIN PSALM VON DAVIDund wie sehr frohlockt er über deine Rettung. Den Wunsch seines Herzens hast du ihm gegeben und das Verlangen seiner Lippen nicht verweigert, – SELA denn mit Segnungen des Guten kamst du ihm zuvor. Auf sein Haupt setztest du eine Krone von gediegenem Gold. Leben erbat er von dir. Du gabst es ihm: Länge der Tage immer und ewiglich. Groß ist seine Herrlichkeit durch deine Rettung. Hoheit und Pracht legtest du auf ihn, denn zu Segnungen setztest du ihn auf ewig. Du erfreutest ihn mit Freude durch dein Angesicht; denn der König vertraut auf den HERRN, und durch die Freundlichkeit des Höchsten wird er nicht wanken. Deine Hand wird finden alle deine Feinde. Deine Rechte wird finden deine Hasser. Wie einen Feuerofen machst du sie zur Zeit deines Angesichts. Der HERR verschlingt sie in seinem Zorn, und Feuer verzehrt sie. Ihre Frucht lässt du schwinden von der Erde und ihren Samen von den Söhnen Adams, denn sie sinnen Böses gegen dich, schmieden Pläne. Sie werden nichts vermögen. Ja, du machst, dass sie den Rücken kehren, zielst mit deinem Bogen ihnen ins Gesicht. Erhebe dich, HERR, in deiner Stärke! Wir wollen singen und spielen deiner Heldenkraft. Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen,DEM LEITENDEN MUSIKER NACH „HIRSCHKUH DER MORGENRÖTE“ EIN PSALM VON DAVIDbist fern von meiner Rettung, [von] den Worten meines Gestöhns? Mein Gott! Ich rufe des Tages, und du antwortest nicht, und des Nachts, und mir wird keine Ruhe. Aber du bist heilig, der du thronst über den Lobgesängen Israels. Auf dich vertrauten unsere Väter. Sie vertrauten, und du ließest sie entrinnen. Zu dir riefen sie und wurden gerettet. Sie vertrauten auf dich und wurden nicht zuschanden. Aber ich bin ein Wurm und kein Mann, ein Hohn der Menschen und verachtet vom Volk. Alle, die mich sehen, verspotten mich. Sie reißen die Lippen auf, schütteln den Kopf: „Wälze es auf den HERRN!“„Der rette ihn, befreie ihn, wenn er Gefallen an ihm hat.“ Ja, du bist es, der mich aus dem Mutterleibe gezogen hat, der mich vertrauen ließ an meiner Mutter Brüsten. Auf dich bin ich geworfen von Mutterschoß an. Von meiner Mutter Leibe an bist du mein Gott. Sei nicht fern von mir, denn Bedrängnis ist nahe, denn kein Helfer ist da. Viele Stiere haben mich umgeben, gewaltige von Baschan mich umringt. Sie sperren ihr Maul gegen mich auf wie ein reißender und brüllender Löwe. Wie Wasser bin ich hingeschüttet, und alle meine Gebeine haben sich zertrennt. Wie Wachs ist geworden mein Herz, zerschmolzen in meinem Inneren. Meine Kraft ist vertrocknet wie eine Scherbe, und meine Zunge klebt an meinem Gaumen. Und in den Staub des Todes legst du mich; denn Hunde haben mich umgeben, eine Schar von Bösgesinnten hat mich umzingelt. Sie haben meine Hände und Füßedurchgraben. Ich zähle alle meine Gebeine. Sie schauen her und sehen mich an. Sie verteilen meine Kleider unter sich, und über mein Gewand werfen sie das Los. Aber du, HERR, sei nicht ferne! Meine Stärke, eile mir zur Hilfe! Entreiße dem Schwert meine Seele, meine Einzige aus des Hundes Gewalt. Rette mich von dem Rachen des Löwen und von den Hörnern der Büffel.– Du hast mich erhört. Ich will deinen Namen meinen Brüdern ‹lobend› künden, inmitten der Gemeinde dir lobsingen. Ihr, die ihr den HERRN fürchtet, preist ihn. Aller Same Jakobs, verherrlicht ihn; und scheut euch vor ihm, aller Same Israels; denn er hat nicht verachtet noch verabscheut das Elend des Gebeugten, noch hat er sein Angesicht vor ihm verborgen. Und als er zu ihm rief, hörte er. Von dir her ist mein Lobgesang in großer Versammlung. Meine Gelübde will ich bezahlen vor denen, die ihn fürchten. Die Gebeugten werden essen und satt werden. Es werden den HERRN preisen, die ihn suchen. Euer Herz soll ewiglich leben. Dessen werden gedenken und zum HERRN sich wenden alle Enden der Erde und vor dir huldigen alle Sippen der Völker, denn des HERRN ist das Königtum, und er herrscht über die Völker. Es werden essen und huldigen alle Fetten der Erde. Vor ihm werden sich beugen alle, die zum Staube hinabfahren, und [jeder], der seine Seele nicht am Leben erhielt. Ein Same wird ihm dienen. Einem Geschlecht wird erzählt werden von meinem Herrn. Sie werden kommen und verkünden seine Gerechtigkeit einem Volk, das geboren wird, dass er es getan hat. Der HERR ist mein Hirte.EIN PSALM VON DAVIDMir mangelt nicht. Auf Auen von zartem Gras lässt er mich lagern. Er führt mich zu Wassern der Ruhe. Meine Seele stellt er wieder her. Er leitet mich auf Pfaden des Rechten seines Namens wegen. Auch wenn ich im Tal des Todesschattens gehe, fürchte ich kein Übel, denn du bist bei mir. Dein Stock und dein Stab, die trösten mich. Du richtest vor mir einen Tisch angesichts meiner Bedränger. Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt. Mein Becher ist Überfluss. Wahrlich, Gutes und Freundlichkeit verfolgen mich alle Tage meines Lebens. Und ich kehre wieder ‹und werde wohnen› im Hause des HERRN für lange, lange Zeit. Des HERRN ist die Erde und ihre Fülle,VON DAVID EIN PSALMdie Welt und die darauf wohnen, denn er hat sie gegründet an Meeren und befestigt an Strömen. Wer wird steigen auf den Berg des HERRN? Und wer wird stehen an der Stätte seiner Heiligkeit? Der unschuldige Hände [hat] und reinen Herzens ist, der nicht zur Falschheit erhebt seine Seele und nicht schwört zum Betrug. Er wird Segen empfangen vom HERRN und Gerechtigkeit von dem Gott seines Heils. Dieses ist das Geschlecht derer, die nach ihm trachten, die dein Angesicht suchen: [Das ist] Jakob.– SELA Erhebt, [ihr] Tore, eure Häupter, und erhebt euch, ewige Pforten, dass einziehe der König der Herrlichkeit! Wer ist dieser König der Herrlichkeit? Der HERR, stark und heldenhaft, der HERR, heldenhaft im Kampf. Erhebt, [ihr] Tore, eure Häupter, und erhebt sie, ewige Pforten, dass einziehe der König der Herrlichkeit! Wer ist er, dieser König der Herrlichkeit? Der HERR der Heere. Er ist der König der Herrlichkeit.– SELA Zu dir, HERR,VON DAVID erhebe ich meine Seele. Mein Gott, auf dich vertraue ich. Lass mich nicht zuschanden werden! Lass meine Feinde sich nicht freuen über mich! Auch alle, die auf dich warten, werden nicht zuschanden. Zuschanden werden die, die ohne Grund in treuloser Weise handeln. Deine Wege, HERR, lass mich kennen. Lehre mich deine Pfade. Lass mich wandeln in deiner Wahrheit und lehre mich, denn du bist der Gott meines Heils. Auf dich harre ich den ganzen Tag. Gedenke deiner Erbarmungen, HERR, und deiner Freundlichkeiten, denn von Urzeiten her sind sie. Der Sünden meiner Jugend und meiner Übertretungen gedenke nicht. Nach deiner Freundlichkeit gedenke du meiner– wegen deiner Güte, HERR. Gut und gerade ist der HERR. Darum weist er Sündern den Weg. Er lässt die Gebeugten wandeln im Recht und lehrt die Gebeugten seinen Weg. Alle Pfade des HERRN sind Freundlichkeit und Wahrheit für die, die seinen Bund und seine Zeugnisse wahren. Deines Namens wegen, HERR, vergib meine Schuld, denn sie ist groß. Wer ist der Mann, der den HERRN fürchtet? Ihn unterweist er in dem Weg, den er wählen soll. Seine Seele wird wohnen im Guten, und sein Same wird das Land erben. Die Vertrautheit des HERRN ist für die, die ihn fürchten, und [ist dazu da], seinen Bund sie kennen zu lassen. Meine Augen [sehen] stets auf den HERRN, denn er zieht meine Füße aus dem Netz. Wende dich zu mir und sei mir gnädig, denn ich bin einsam und gebeugt. Die Beengungen meines Herzens haben sich vermehrt. Führe mich heraus aus meinen Bedrängnissen! Sieh an mein Elend und mein Leid und nimm weg alle meine Sünden. Sieh an meine Feinde, denn ihrer sind viele, und mit gewaltigem Hass hassen sie mich. Bewahre meine Seele und befreie mich. Lass mich nicht zuschanden werden, denn ich nehme Zuflucht zu dir. Lauterkeit und Aufrichtigkeit mögen mich behüten, denn ich harre auf dich. Gott, erlöse Israel aus allen seinen Bedrängnissen! Schaffe mir Recht, HERR,VON DAVIDdenn ich, ich wandelte in meiner Lauterkeit. Und ich vertraue auf den HERRN. Ich werde nicht wanken. Prüfe mich, HERR, und erprobe mich. Läutere meine Nieren und mein Herz!– denn deine Freundlichkeit ‹und Gnade› ist mir vor Augen, und ich wandle in deiner Wahrheit. Nicht habe ich gesessen bei trügerischen Leuten, und mit Hinterlistigen gehe ich nicht um. Ich hasse die Versammlung der Bösgesinnten, und bei Ehrfurchtslosen sitze ich nicht. Ich wasche meine Hände in Unschuld; und ich will deinen Altar, HERR, umschreiten, um mit ‹lauter› Stimme Dank hören zu lassen und zu erzählen alle deine Wunder. HERR, ich liebe die Stätte deines Hauses und den Wohnort deiner Herrlichkeit. Raffe meine Seele nicht weg mit den Sündern noch mein Leben mit den Menschen des Blutes, in deren Händen böses Vorhaben und deren Rechte voll Bestechung ist. Aber ich, ich wandle in meiner Lauterkeit. Erlöse mich und sei mir gnädig! Mein Fuß steht auf ebenem Boden. Ich will den HERRN loben in den Versammlungen. Der HERR ist mein Licht und mein Heil.VON DAVIDVor wem sollte ich mich fürchten? Der HERR ist die Schutzwehr meines Lebens. Vor wem sollte ich erschrecken? Als Bösgesinnte mir nahten, um mein Fleisch zu fressen, meine Bedränger und meine Feinde, da strauchelten sie und fielen. Wenn ein Heer sich gegen mich lagert, so fürchtet sich mein Herz nicht. Wenn Krieg sich gegen mich erhebt, auch dann vertraue ich. Eines erbat ich vom HERRN; nach dem trachte ich: zu wohnen im Hause des HERRN alle Tage meines Lebens, um anzuschauen die Lieblichkeit des HERRN und nachzuforschen in seinem herrlichen Haus; denn er birgt mich in seiner Hütte am Tage des Übels; er verbirgt mich im Bergungsort seines Zeltes. Auf einen Felsen erhöht er mich. Nun ragt mein Haupt empor über meine Feinde rings um mich her. Und Opfer des Jubelrufes will ich opfern in seinem Zelt, will singen und spielen dem HERRN. Höre, HERR, meine Stimme! Ich rufe. Und sei mir gnädig und erhöre mich! Mein Herz spricht dir [nach]:„Sucht mein Angesicht!“ Dein Angesicht, HERR, suche ich. Verbirg dein Angesicht nicht vor mir. Weise deinen Knecht nicht ab im Zorn. Du bist meine Hilfe. Verstoße mich nicht und verlasse mich nicht, Gott meines Heils! Ja, mein Vater und meine Mutter haben mich verlassen, aber der HERR nimmt mich zu sich. Lehre mich, HERR, deinen Weg und leite mich auf ebenem Pfade meiner Nachsteller wegen. Gib mich nicht preis der Gier meiner Bedränger; denn falsche Zeugen sind gegen mich aufgestanden und der [Mann], der Gewalttat schnaubt. Wenn ich nicht geglaubt hätte, das Gute des HERRN zu schauen im Lande der Lebenden! Harre auf den HERRN. Sei stark. Und dein Herz beweise Stärke, und harre auf den HERRN. Zu dir, HERR, rufe ich.VON DAVIDMein Fels, wende dich nicht schweigend von mir ab, damit nicht, wenn du gegen mich verstummst, ich denen gleich sei, die in die Grube fahren. Höre die Stimme meines Flehens, wenn ich zu dir rufe, wenn ich meine Hände aufhebe zum Sprachort deines Heiligtums. Reiße mich nicht fort mit den Ehrfurchtslosen und mit den Übeltätern, die„Frieden“ reden mit ihrem Nächsten, und Böses ist in ihrem Herzen. Gib ihnen nach ihrem Tun und nach der Bosheit ihrer Taten. Nach dem Werk ihrer Hände gib ihnen; vergilt ihnen, wie sie es verdienen!– denn sie achten nicht auf die Taten des HERRN noch auf das Werk seiner Hände. Er wird sie niederreißen und nicht bauen. Gelobt sei der HERR, denn er hat auf die Stimme meines Flehens gehört! Der HERR ist meine Stärke und mein Schild. Auf ihn vertraut mein Herz, und mir ist geholfen. Daher frohlockt mein Herz, und ich werde ihm ‹Lob› bekennen mit meinem Liede. Der HERR ist ihre Stärke; und die rettende Schutzwehr seines Gesalbten ist ER. Rette dein Volk und segne dein Erbe und sei ihnen Hirte und trage sie bis in Ewigkeit. Gebt dem HERRN, [ihr] Göttersöhne,EIN PSALM VON DAVIDgebt dem HERRN Herrlichkeit und Stärke! Gebt dem HERRN die Herrlichkeit seines Namens. Huldigt dem HERRN in heiliger Pracht. Die Stimme des HERRN ist über den Wassern. Der Gott der Herrlichkeit donnert, der HERR über großen Wassern. Die Stimme des HERRN ist ‹voll› Kraft. Die Stimme des HERRN ist ‹voll› Pracht. Die Stimme des HERRN zerbricht Zedern. Ja, der HERR zerbricht die Zedern des Libanons, und er lässt sie hüpfen wie ein Kalb, den Libanon und Sirjon wie einen jungen Wildochsen. Die Stimme des HERRN sprüht Feuerflammen aus. Die Stimme des HERRN erschüttert die Wüste. Der HERR erschüttert die Wüste Kadesch. Die Stimme des HERRN lässt Hirschkühe kalben und legt Wälder bloß. Und in seinem Tempel spricht alles:„Herrlichkeit.“ Der HERR thront über der Wasserflut. Ja, der HERR thront als König ewiglich. Der HERR wird seinem Volk Stärke geben. Der HERR wird sein Volk segnen mit Frieden. Ich will dich erheben, HERR,EIN PSALM EIN EINWEIHUNGSLIED DES HAUSES VON DAVIDdenn du zogst mich empor, ließest meine Feinde sich meiner nicht freuen. HERR, mein Gott! Zu dir rief ich, und du hast mich geheilt. HERR! Du hast meine Seele aus dem Bereich des Todes geführt, hast mich leben lassen aus denen, die in die Grube hinabfahren. Singt ‹und spielt› dem HERRN, [ihr] seine Frommen, und bekennt ‹Lob› seinem heiligen Gedenken, denn einen Augenblick [ist man] unter seinem Zorn, ein Leben [lang] unter seiner Gunst. Am Abend kehrt Weinen ein, und am Morgen ist Jubel da. Aber ich sagte in meiner Sorglosigkeit:„Ich werde ewiglich nicht wanken.“ HERR, in deiner Gunst hast du meinem Berge Stärke verliehen. Du verbargst dein Angesicht: Ich war bestürzt. Zu dir, HERR, rief ich, und zu meinem Herrn flehte ich. Was für Gewinn ist in meinem Blut, in meinem Hinabfahren in die Grube? Wird der Staub dir ‹Lob› bekennen? Wird er deine Wahrheit verkünden? Höre, HERR, und sei mir gnädig! HERR, sei mir ein Helfer. Meine Wehklage hast du mir in einen Reigen verwandelt, mein Sackgewand hast du gelöst, und du hast mich mit Freude umgürtet, auf dass [meine] Ehre dir singe und nicht schweige. HERR, mein Gott, ewiglich will ich dir ‹Lob› bekennen! Zu dir, HERR, nehme ich Zuflucht!DEM LEITENDEN MUSIKER EIN PSALM VON DAVIDLass mich auf ewig nicht zuschanden werden! Rette mich in deiner Gerechtigkeit! Neige zu mir dein Ohr! Eilends befreie mich! Sei mir ein schützender Fels, ein befestigtes Haus, mich zu retten; denn mein Fels und meine Burg bist du. Und deines Namens wegen wirst du mich führen und leiten, mich herausziehen aus dem Netz, das sie mir heimlich gelegt haben, denn du bist meine Schutzwehr. In deine Hand befehle ich meinen Geist. Du erlösest mich, HERR, du Gott der Wahrheit. Ich hasse, die auf nichtige Götzen achten. Aber ich, ich vertraue auf den HERRN. Ich will frohlocken und mich freuen in deiner Freundlichkeit. Du sahst mein Elend an, nahmst Kenntnis von den Bedrängnissen meiner Seele, und du überliefertest mich nicht in Feindeshand, stelltest meine Füße in weiten Raum. Sei mir gnädig, HERR, denn ich bin in Bedrängnis! Vor Gram verfällt mein Auge, meine Seele und mein Leib, denn in Kummer schwindet mein Leben dahin, und meine Jahre [vergehen] in Seufzen. Meine Kraft wankt infolge meiner Schuld, und meine Gebeine verfallen. Vor allen meinen Bedrängern bin ich zum Hohn geworden, auch für meine Nachbarn gar sehr, zum Schrecken für meine Bekannten; die auf der Straße mich sehen, fliehen vor mir. Vergessen bin ich wie ein Toter dem Herzen; ich bin wie ein zerbrochenes Gefäß, denn ich habe die Verleumdung vieler gehört. Schrecken ist um und um. Sie halten zusammen Rat gegen mich, sinnen darauf, [mir] meine Seele zu nehmen. Aber ich, ich vertraue auf dich, HERR. Ich sage:„Du bist mein Gott.“ In deiner Hand sind meine Zeiten. Befreie mich aus der Hand meiner Feinde und von meinen Verfolgern! Lass dein Angesicht leuchten über deinen Knecht. Rette mich in deiner Freundlichkeit! HERR, lass mich nicht zuschanden werden, denn ich rufe dich an! Möchten zuschanden werden die Ehrfurchtslosen, zum Schweigen gebracht– in den Bereich des Todes. Verstummen sollen die Lügenlippen, die gegen den Gerechten Freches reden in Stolz und Verachtung. Wie groß ist dein Gutes, das du aufgespart hast denen, die dich fürchten, gewirkt hast denen, die ihre Zuflucht zu dir nehmen angesichts der Söhne Adams! Du birgst sie im Bergungsort deines Angesichts vor den Ränken der Leute. Du verbirgst sie in einer Hütte vor dem Gezänk der Zungen. Gelobt sei der HERR, denn wunderbar erwies er seine Freundlichkeit an mir in einer befestigten Stadt. Und ich, ich hatte zwar in meiner Bestürzung gesagt:„Ich bin abgeschnitten von deinen Augen“. Doch hast du die Stimme meines Flehens gehört, als ich zu dir rief. Liebt den HERRN, alle seine Frommen! Die Treuen behütet der HERR und vergilt reichlich dem, der Hochmut übt. Seid stark. Und euer Herz beweise Stärke, alle, die ihr auf den HERRN harrt. Selig ist der, dessen Übertretung vergeben,VON DAVID EINE UNTERWEISUNGdessen Sünde bedeckt wurde. Selig ist der Mensch, dem der HERR Schuld gar nicht anrechnet und in dessen Geist kein Trug ist. Als ich schwieg, verfielen meine Gebeine durch mein Stöhnen den ganzen Tag, denn Tag und Nacht lastete auf mir deine Hand. Verwandelt wurde mein Saft [wie] bei Sommergluten.– SELA Da tat ich dir kund meine Sünde und deckte meine Schuld nicht zu. Ich sagte:„Ich will dem HERRN meine Übertretungen bekennen.“ Und du, du hast vergeben die Schuld meiner Sünde.– SELA Deshalb soll jeder Fromme zu dir beten zur Zeit, da du zu finden bist. Bei Flut großer Wasser, gewiss, ihn werden sie nicht erreichen. Du bist ein Bergungsort für mich. Vor Bedrängnis behütest du mich. Mit Jubel der Befreiung umgibst du mich.– SELA „Ich will dich unterweisen und dich lehren den Weg, den du gehen sollst. Ich will [dir] raten, mein Auge auf dich [richten].“ „Seid nicht wie ‹das› Ross, wie ‹das› Maultier, [die] ohne Verstand sind; mit Zaum und Zügel, ihrem Schmuck, muss man sie bändigen; sonst nahen sie dir nicht.“ Viele Schmerzen hat ein Ehrfurchtsloser. Aber wer auf den HERRN vertraut, den umgibt er mit Freundlichkeit ‹und Gnade›. Freut euch im HERRN und frohlockt, [ihr] Gerechten, und jubelt, alle von Herzen Aufrichtigen! Jubelt im HERRN, [ihr] Gerechten! Den Aufrichtigen ziemt Lobgesang. Lobt den HERRN mit der Laute. Spielt ihm auf dem Zehnsait. Singt ihm ein neues Lied; spielt wohl mit Jubelschall; denn das Wort des HERRN ist gerade, und all sein Tun geschieht in Treue. Er liebt Gerechtigkeit und Recht. Die Erde ist voll von der Freundlichkeit ‹und Gnade› des HERRN. Durch das Wort des HERRN sind die Himmel gemacht und durch den Hauch seines Mundes ihr ganzes Heer. Er sammelt die Wasser des Meeres wie ein Staudamm, gibt in Speicher die Fluten. Es fürchte den HERRN die ganze Erde; mögen sich scheuen vor ihm alle Bewohner der Welt; denn er sprach, und es geschah; er gebot, und es stand da. Der HERR zerbricht den Ratschluss der Völker, vereitelt die Gedanken der Volksscharen. Der Ratschluss des HERRN besteht ewiglich, seines Herzens Gedanken von Geschlecht zu Geschlecht. Selig ist das Volk, dessen Gott der HERR ist, die Volksschar, die er sich zum Erbe erwählt hat. Der HERR blickt vom Himmel herab. Er sieht alle Menschenkinder. Von der Stätte seiner Wohnung schaut er auf alle Bewohner der Erde. Er formt ihnen allen das Herz, hat Acht auf alle ihre Werke. Ein König wird nicht gerettet durch große Heeresstärke. Ein Held kommt nicht frei durch große Kraft. Ein Trug ist das Ross als Hilfe, und die Größe seiner Kraft hilft nicht zum Entrinnen. Sieh! Das Auge des HERRN [blickt] auf die, die ihn fürchten, auf die, die auf seine Freundlichkeit ‹und Gnade› harren, um ihre Seele dem Tode zu entreißen und sie am Leben zu erhalten in Hungersnot. Unsere Seele harrt auf den HERRN– ER ist unsere Hilfe und unser Schild–, denn an ihm freut sich unser Herz, denn auf seinen heiligen Namen haben wir vertraut. Deine Freundlichkeit ‹und Gnade›, HERR, sei über uns, wie wir auf dich harren. Ich will den HERRN loben allezeit.VON DAVID, ALS ER SICH VOR ABIMELECH WIE EIN WAHNSINNIGER VERSTELLTE UND DIESER IHN VON SICH TRIEB UND ER HINWEGGINGSein Lob soll stets in meinem Munde sein. Meine Seele soll sich rühmen des HERRN. Gebeugte sollen es hören und sich freuen. Macht den HERRN groß mit mir und lasst uns miteinander seinen Namen erhöhen. Ich suchte den HERRN, und er erhörte mich, und aus allen meinen Ängsten befreite er mich. Die auf ihn blicken, erstrahlen, und ihr Angesicht wird nicht zuschanden. Da ist ein Gebeugter: Er rief, und der HERR hörte und rettete ihn aus allen seinen Bedrängnissen. Der Bote des HERRN lagert sich um die her, die ihn fürchten, und er befreit sie. Schmeckt und seht, dass der HERR gut ist. Selig ist der, der zu ihm Zuflucht nimmt. Fürchtet den HERRN, [ihr] seine Heiligen, denn die, die ihn fürchten, haben keinen Mangel. Junge Löwen darben und hungern, aber die, die den HERRN suchen, entbehren kein Gut. Kommt, Söhne, hört auf mich: Die Furcht des HERRN will ich euch lehren. Wer ist der Mann, der Lust hat am Leben, der gerne [viele] Tage hätte, um Gutes zu sehen? Behüte deine Zunge vor Bösem und deine Lippen, dass sie nicht Trügendes reden. Weiche vom Bösen und tue Gutes. Suche Frieden und jage ihm nach. Des HERRN Augen sind auf die Gerechten [gerichtet] und seine Ohren auf ihr inniges Rufen. Das Angesicht des HERRN ist gegen die [gerichtet], die Böses tun, dass er ihr Andenken von der Erde vertilge. Sie rufen, und der HERR hört, und aus allen ihren Bedrängnissen befreit er sie. Nahe ist der HERR denen, die zerbrochenen Herzens sind, und er rettet die, die im Geiste zerschlagen sind. Viele sind die Leiden des Gerechten, aber aus ihnen allen befreit ihn der HERR. Er bewahrt alle seine Gebeine. Von ihnen wird nicht eines zerbrochen. Den Ehrfurchtslosen tötet das Übel, und die, die den Gerechten hassen, werden schuldig sein. Der HERR erlöst die Seele seiner Knechte, und alle, die zu ihm Zuflucht nehmen, werden nicht schuldig sein. Streite, HERR,VON DAVIDmit denen, die gegen mich streiten. Kämpfe mit denen, die mich bekämpfen! Ergreife Kleinschild und Großschild und stehe auf zu meiner Hilfe! Und zücke den Speer und versperre meinen Verfolgern den Weg. Sprich zu meiner Seele:„Ich bin deine Rettung.“ Beschämt und zuschanden sollen werden, die nach meiner Seele trachten. Es sollen weichen und mit Schande bedeckt werden, die Übles gegen mich sinnen. Sie sollen werden wie Spreu vor dem Winde, und der Bote des HERRN stoße sie weg; ihr Weg sei finster und glatt, und der Bote des HERRN verfolge sie; denn ohne Grund haben sie mir ihr Netz heimlich gelegt, ohne Grund meiner Seele ‹eine Grube› gegraben. Verderben komme über ihn, ohne dass er es wisse, und sein Netz, das er heimlich gelegt hat, fange ihn; er falle ins Verderben hinein. Aber meine Seele wird frohlocken im HERRN, sich freuen in seiner Rettung. Alle meine Gebeine werden sagen:„Wer ist wie du, HERR, der du den Gebeugten befreist von dem Stärkeren und den Gebeugten und Armen von seinem Räuber?“ Es treten ungerechte Zeugen auf. Sie fragen mich, was ich nicht weiß. Sie vergelten mir Böses für Gutes. Verwaist ist meine Seele. Und ich– als sie krank waren, war Sackleinen mein Kleid. Ich kasteite mit Fasten meine Seele, und mein Gebet kehrte in meinen Schoß zurück. Als wäre es mein Freund, mein Bruder gewesen, so ging ich [trauernd] einher. Wie leidtragend um die Mutter beugte ich trauernd mich nieder. Aber sie freuen sich über mein Straucheln und tun sich zusammen. Schmäher tun sich gegen mich zusammen, und ich kenne sie nicht. Sie lästern und hören nicht auf. Mit ruchlosen spottenden Schmarotzern knirschen sie mit den Zähnen gegen mich. Mein Herr, wie lange willst du zusehen? Bringe meine Seele zurück von ihren Verwüstungen, von den Junglöwen meine Einzige! Ich will dir ‹Lob› bekennen in großer Versammlung, unter zahlreichem Volk dich preisen. Lass sich nicht über mich freuen, die aus Falschheit mich befeinden, nicht zwinkern mit den Augen, die mich hassen ohne Grund; denn nicht von Frieden reden sie, und gegen die Stillen im Lande ersinnen sie Worte des Truges. Und sie sperren ihr Maul gegen mich auf, sagen:„Haha. Haha. Unser Auge hat’s gesehen.“ Du hast es gesehen, HERR. Du wollest nicht schweigen. Mein Herr, du wollest nicht fern sein von mir. Rege dich und erwache zu meinem Recht, mein Gott und mein Herr, zu meinem Rechtsstreit! Schaffe mir Recht nach deiner Gerechtigkeit, HERR, mein Gott! Und lass sie sich nicht über mich freuen! Lass sie nicht sagen in ihrem Herzen:„Ha! So wollten wir’s.“ Lass sie nicht sagen:„Wir haben ihn verschlungen.“ Es sollen sich schämen und zuschanden werden alle, die meines Unglücks sich freuen. Mit Schimpf und Schande sollen bekleidet werden, die gegen mich großtun. Es sollen jubeln und sich freuen, die Lust haben an meinem Recht. Und stets sollen sie sagen:„Groß sei der HERR, der Lust hat am Wohl seines Knechtes.“ Und meine Zunge wird hersagen deine Gerechtigkeit, dein Lob den ganzen Tag. Die Abtrünnigkeit des EhrfurchtslosenDEM LEITENDEN MUSIKER VON DEM KNECHT DES HERRN, VON DAVIDspricht im Inneren meines Herzens: „Es ist keine Furcht Gottes vor seinen Augen“; denn es schmeichelt ihm in seinen Augen, seine Ungerechtigkeit zu erreichen, Hass auszuüben. Die Worte seines Mundes sind Bosheit und Trug. Er hat es aufgegeben, verständig zu sein, Gutes zu tun. Bosheit ersinnt er auf seinem Lager. Er stellt sich auf einen Weg, der nicht gut ist. Das Böse verabscheut er nicht. HERR, an die Himmel [reicht] deine Freundlichkeit, deine Treue bis zu den Wolken. Deine Gerechtigkeit ist wie [die] Gottesberge. Deine Gerichte sind eine große Tiefe. HERR, du rettest Menschen und Vieh. Wie kostbar ist deine Freundlichkeit, Gott! Und Adams Söhne haben Zuflucht im Schatten deiner Flügel. Sie werden sich laben vom Mark deines Hauses, und mit dem Strom deiner Wonnen tränkst du sie; denn bei dir ist die Quelle des Lebens. In deinem Licht sehen wir [das] Licht. Lass deine Freundlichkeit fortdauern denen, die dich kennen, und deine Gerechtigkeit den von Herzen Aufrichtigen! Der Fuß des Stolzen erreiche mich nicht, und des Ehrfurchtslosen Hand vertreibe mich nicht. Dort sind gefallen die Übeltäter. Sie wurden umgestoßen und können nicht aufstehen. Erzürne dich nicht über die Bösgesinnten;VON DAVIDereifere dich nicht über die Täter des Unrechts; denn wie Gras verdorren sie schnell, und wie grünes Gewächs welken sie dahin. Vertraue auf den HERRN und tue Gutes. Wohne im Lande und hüte [die] Treue. Habe deine Lust an dem HERRN, und er wird dir geben, was dein Herz begehrt. Befiehl dem HERRN deinen Weg und vertraue auf ihn, und er wird handeln, und er wird deine Gerechtigkeit aufgehen lassen wie das Licht und dein Recht wie den Mittag. Sei stille dem HERRN und harre auf ihn. Erzürne dich nicht über den, dessen Weg gelingt, über den Mann, der Arglist übt. Stehe ab vom Zorn und lass den Grimm. Entflamme dich nicht. Es ist nur zum Übel; denn die Bösgesinnten werden abgeschnitten, aber die auf den HERRN warten, erben das Land. Und noch um ein Kleines, und der Ehrfurchtslose ist nicht mehr. Und siehst du dich um nach seiner Stätte, ist er nicht da. Aber die Gebeugten erben das Land und erfreuen sich an Fülle von Frieden. Der Ehrfurchtslose sinnt gegen den Gerechten, und fletscht seine Zähne gegen ihn. Mein Herr lacht über ihn, denn er sieht, dass sein Tag kommt. Die Ehrfurchtslosen haben das Schwert gezogen und ihren Bogen gespannt, um zu fällen den Gebeugten und den Armen, hinzuschlachten, die in Aufrichtigkeit wandeln. Ihr Schwert dringt in das eigene Herz, und ihre Bogen werden zerbrochen. Besser ist das Wenige des Gerechten als der Überfluss vieler Ehrfurchtsloser, denn die Arme der Ehrfurchtslosen werden zerbrochen; doch der HERR stützt die Gerechten. Der HERR kennt die Tage der Lauteren, und ihr Erbteil wird ewig sein. Sie werden nicht zuschanden zur Zeit des Übels, und in den Tagen des Hungers werden sie satt; denn die Ehrfurchtslosen kommen um, und die Feinde des HERRN sind wie die Pracht der Auen: Sie schwinden. Im Rauch schwinden sie. Der Ehrfurchtslose borgt und erstattet nicht wieder. Aber der Gerechte ist gnädig und gibt; denn die von ihm Gesegneten erben das Land, aber die von ihm Verfluchten werden abgeschnitten. Von dem HERRN werden befestigt die Schritte des Mannes, und an seinem Wege hat er Gefallen. Wenn er fällt, wird er nicht hingestreckt, denn der HERR stützt seine Hand. Ich war jung und bin alt geworden, und nie sah ich den Gerechten verlassen noch seinen Samen nach Brot gehen; den ganzen Tag ist er gnädig und leiht, und sein Same ist zum Segen. Weiche vom Bösen und tue Gutes und bleibe auf ewig,– denn der HERR liebt das Recht und verlässt seine Frommen nicht. Ewiglich werden sie bewahrt, aber der Same der Ehrfurchtslosen wird ausgerottet. Die Gerechten erben das Land und wohnen darin immerdar. Der Mund des Gerechten tut Weisheit kund, und seine Zunge redet Recht. Die Weisung seines Gottes ist in seinem Herzen. Seine Schritte wanken nicht. Der Ehrfurchtslose lauert auf den Gerechten und sucht, ihn zu töten. Der HERR überlässt ihn nicht seiner Hand und verurteilt ihn nicht, wenn er gerichtet wird. Harre auf den HERRN und halte seinen Weg ein, und er wird dich erhöhen, das Land zu erben. Wenn die Ehrfurchtslosen abgeschnitten werden, wirst du zusehen. Ich sah einen Ehrfurchtslosen, der gewalttätig war und der sich ausbreitete wie ein heimischer üppiger Baum; und man ging vorbei, und– siehe!– er war nicht mehr. Und ich suchte ihn, und er wurde nicht gefunden. Achte auf den Lauteren und sieh auf den Aufrichtigen, dass es eine Zukunft gibt für den Mann des Friedens. Aber die Abtrünnigen werden vernichtet allesamt. Es wird abgeschnitten die Zukunft der Ehrfurchtslosen. Aber die Hilfe der Gerechten ist vom HERRN her, [der] ihre Schutzwehr [ist] in der Zeit der Not. Und der HERR hilft ihnen und lässt sie entrinnen; entrinnen lässt er sie den Ehrfurchtslosen, und er rettet sie, denn sie nehmen Zuflucht zu ihm. HERR, strafe mich nicht in deinem ZornEIN PSALM VON DAVID ZUM GEDÄCHTNISund züchtige mich nicht in deinem Grimm, denn deine Pfeile sind in mich eingedrungen, und deine Hand hat sich auf mich herabgesenkt. Nichts Heiles ist an meinem Fleisch wegen deines Zürnens; kein Friede ist in meinen Gebeinen wegen meiner Sünde, denn meine Ungerechtigkeiten gehen über mein Haupt; wie eine schwere Last sind sie mir zu schwer. Es stinken, es eitern meine Wunden wegen meiner Torheit. Ich bin gekrümmt, gar sehr gebeugt. Den ganzen Tag gehe ich trauernd einher; denn voll Brand sind meine Lenden, und nichts Heiles ist an meinem Fleisch. Ich bin ermattet und sehr, sehr zerschlagen. Ich heule vor Gestöhn meines Herzens. Mein Herr, vor dir ist all mein Begehr, und mein Seufzen ist nicht verborgen vor dir. Mein Herz pocht. Verlassen hat mich meine Kraft Und das Licht meiner Augen, auch das ist nicht bei mir. Meine Lieben und meine Gefährten stehen fernab von meiner Plage, und meine Verwandten stehen von ferne. Und die nach meiner Seele trachten, legen Schlingen. Und die mein Unglück suchen, reden von Verderben und raunen Betrügereien den ganzen Tag. Und ich bin wie ein Tauber, höre nicht, und bin wie ein Stummer, der seinen Mund nicht auftut. Und ich bin wie ein Mann, der nicht hört und in dessen Mund keine Entgegnungen sind, denn auf dich, HERR, warte ich. DU, mein Herr, wirst erhören. Mein Gott!– denn ich sagte: Dass sie sich ‹nur› nicht freuen über mich, nicht großtun gegen mich, wenn mein Fuß wankt!– denn ich bin nahe daran zu straucheln, und mein Schmerz ist ständig vor mir, denn meine Schuld bekenne ich. Ich bin bekümmert wegen meiner Sünde. Und meine Feinde sind lebensfrisch, sind stark, und viele sind derer, die mich hassen ohne Grund. Sie vergelten Böses für Gutes, feinden mich an, weil ich dem Guten nachjage. Verlasse mich nicht, HERR. Mein Gott, sei nicht ferne von mir! Eile, mir zu helfen, mein Herr, meine Hilfe! Ich hatte gesagt:„Ich will meine Wege bewahren,DEM LEITENDEN MUSIKER DEM JEDUTHUN EIN PSALM VON DAVIDdass ich nicht sündige mit meiner Zunge. Ich will meinen Mund mit einem Maulkorb verwahren, solange der Ehrfurchtslose vor mir ist.“ Ich war verstummt in Stilleschweigen, schwieg vom Guten; doch mein Schmerz wurde aufgerührt. Mein Herz wurde heiß in meinem Inneren. Bei meinem Nachsinnen entzündete sich Feuer. Geredet habe ich mit meiner Zunge. Lass mich erkennen, HERR, mein Ende und welches das Maß meiner Tage ist; dass ich erkenne, wie vergänglich ich bin. Siehe! Handbreit hast du meine Tage gemacht, und meine Lebensdauer ist wie nichts vor dir. Wahrlich, nur Hauch ist jeder Mensch, [wie] fest er [auch] steht.– SELA Wahrlich, als ein Schattenbild wandelt der Mensch einher. Wahrlich, Hauch ist es, um was sie lärmen. Er häuft auf und weiß nicht, wer es einsammeln wird. Und nun, worauf harre ich, mein Herr? Mein Hoffen gilt dir. Reiße mich heraus aus allen meinen Übertretungen! Mache mich nicht zum Hohn des Törichten! Ich bin verstummt, tue meinen Mund nicht auf, denn du, du hast es getan. Wende deine Plage von mir ab. Vom Streit deiner Hand [gegen mich] vergehe ich. Strafst du einen Mann mit Züchtigungen wegen seiner Schuld, so lässt du seine Schönheit zergehen wie die Motte. Wahrlich, ein Hauch ist jeder Mensch.– SELA Höre mein Gebet, HERR, und nimm zu Ohren mein innigstes Rufen! Schweige nicht zu meinen Tränen, denn ein Fremdling bin ich bei dir, ein Ausländer– wie alle meine Väter. Blicke von mir weg, dass ich mich erquicke, ehe ich dahingehe und nicht mehr bin. Ich harrte und harrte auf den HERRN,DEM LEITENDEN MUSIKER VON DAVID EIN PSALMund er neigte sich zu mir und hörte mein innigstes Rufen. Und er zog mich empor aus der Grube des Verderbens, aus dem Schmutz des Schlammes, und stellte meine Füße auf einen Felsen, machte fest meine Schritte. Und in meinen Mund hat er ein neues Lied gelegt, einen Lobgesang unserem Gott. Viele werden es sehen und sich fürchten und auf den HERRN vertrauen. Selig ist der Mann, der den HERRN zu seiner Zuversicht macht und sich nicht wendet zu den Stolzen und zu denen, die lügnerisch abweichen. Vielfach hast du erwiesen, HERR, mein Gott, deine Wundertaten und deine Ratschlüsse an uns. Nichts ist dir gleich. Wollte ich davon verkünden und reden, es ist zu viel um [es] aufzuzählen. An Opfern und Dargebrachtem hattest du nicht Lust. Ohren hast du mir gegraben. Brandopfer und Sündopfer hast du nicht erbeten. Dann sagte ich:„Siehe! Ich komme. In der Rolle des Buches ist über mich geschrieben; deinen Willen, mein Gott, zu tun ist meine Lust. Und deine Weisung ist mitten in meinem Inneren.“ Ich habe Gerechtigkeit verkündet in großer Versammlung. Siehe, meine Lippen halte ich nicht zurück. HERR, du weißt es. Nicht verbarg ich deine Gerechtigkeit mitten in meinem Herzen. Von deiner Treue und deinem Helfen redete ich. Deine Freundlichkeit und deine Wahrheit verhehlte ich nicht vor großer Versammlung. Du, HERR, wollest deine Erbarmungen nicht von mir zurückhalten. Deine Freundlichkeit und deine Wahrheit mögen stets mich behüten, denn Übel bis zur Unzahl umgeben mich. Meine Ungerechtigkeiten haben mich erreicht, und ich kann sie nicht überschauen. Zahlreicher sind sie als die Haare meines Hauptes, und mein Herz hat mich verlassen. Lass es dir gefallen, HERR, mich zu befreien! HERR, eile mir zur Hilfe! Sich schämen und zuschanden werden sollen alle, die nach meiner Seele trachten, sie wegzuraffen. Zurückweichen und schamrot werden sollen sie, die Gefallen haben an meinem Unglück. Sie sollen sich entsetzen ob ihrer Schande, die von mir sagen:„Haha. Haha.“ Alle, die dich suchen, sollen fröhlich sein und sich freuen in dir. Die deine Hilfe lieben, sollen stets sagen:„Groß sei der HERR„! Und ich bin gebeugt und bedürftig. Mein Herr denkt ‹in Fürsorge› an mich. Du bist meine Hilfe und mein Retter. Mein Gott, verziehe nicht! Selig ist der, der Acht hat auf den Geringen.DEM LEITENDEN MUSIKER EIN PSALM VON DAVIDAm Tage des Übels lässt der HERR ihn entrinnen. Der HERR bewahrt ihn und hält ihn am Leben. Ein Seliger ist er auf Erden. Und du gibst ihn nicht preis der Gier seiner Feinde. Der HERR wird ihn stützen am Siechbett. Sein ganzes Lager wandelst du um, wenn er krank ist. Ich, ich sage:„HERR, sei mir gnädig! Heile meine Seele, denn an dir habe ich gesündigt.“ Meine Feinde wünschen mir Böses:„Wann wird er sterben und sein Name vergehen?“ Und wenn einer kommt, mich zu sehen, redet er Falschheit. Sein Herz sammelt sich Übles; er geht nach draußen, [und] er redet es ‹weiter›. Vereint tuscheln alle meine Hasser gegen mich. Gegen mich ersinnen sie Böses: „Ein heilloses Übel ist über ihn ausgegossen. Und der, der da liegt, steht nicht wieder auf.“ Selbst der Mann meiner Freundschaft, auf den ich vertraute, der mein Brot isst, hat die Ferse gegen mich aufgehoben. Aber du, HERR, sei mir gnädig und richte mich auf, so will ich ihnen vergelten. Daran erkenne ich, dass du Gefallen an mir hast, dass mein Feind nicht über mich triumphieren kann. Doch mich, in meiner Lauterkeit hältst du mich aufrecht und stellst mich hin vor dein Antlitz auf ewig. Gelobt sei der HERR, der Gott Israels, von Ewigkeit her und bis in Ewigkeit! Amen. Ja, Amen. Wie die Hirschkuh lechzt nach Wasserbächen,DEM LEITENDEN MUSIKER EINE UNTERWEISUNG VON DEN SÖHNEN KORACHSso lechzt meine Seele, Gott, nach dir. Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebenden Gott. Wann werde ich kommen und erscheinen vor Gottes Angesicht? Meine Tränen sind mir zur Speise geworden Tag und Nacht, da man den ganzen Tag zu mir sagt:„Wo ist dein Gott?“ Daran will ich denken, und [ich will] ausschütten meine Seele in mir, wie ich dahinzog in der Schar, mit ihnen feierlich hinschritt bis zum Hause Gottes mit der Stimme des Jubelns und Dankens: eine feiernde Menge. Was bist du aufgelöst, meine Seele, und bist unruhig in mir? Warte auf Gott,denn ich werde ihm noch danken für das Heil seines Angesichts. Mein Gott, gebeugt ist meine Seele in mir. Darum denke ich an dich vom Lande des Jordan und des Hermon, vom Berge Mizhar her. Tiefe ruft der Tiefe zu beim Tosen deiner Wassergüsse. Alle deine Wogen und deine Wellen sind über mich hingegangen. Des Tages wird der HERR seine Freundlichkeit ‹und Gnade› entbieten, und des Nachts wird sein Lied bei mir sein, ein Gebet zu dem Gott meines Lebens. Sagen will ich zum Mächtigen, meinem Felsen:„Warum vergisst du mich? Warum muss ich trauernd einhergehen unter dem Druck des Feindes?“ Mit Zermalmung in meinen Gebeinen höhnen mich meine Bedränger, indem sie den ganzen Tag zu mir sagen:„Wo ist dein Gott?“ Was bist du aufgelöst, meine Seele, und bist unruhig in mir? Warte auf Gott, denn ich werde ihm noch danken, [der] das Heil meines Angesichts ist und mein Gott. Schaffe mir Recht, Gott, und streite meinen Streit gegen ein liebloses Volk; vor dem Mann des Trugs und des Unrechts lass mich entrinnen;– denn du bist der Gott meiner Schutzwehr! Warum verstößt du mich? Warum muss ich trauernd einhergehen unter dem Druck des Feindes? Sende dein Licht und deine Wahrheit. Sie sollen mich leiten, mich bringen zum Berge deiner Heiligkeit und zu deinen Wohnungen. ‹So› werde ich kommen zum Altar Gottes, zu Gott, der meine Jubelfreude ist, und dir danken mit der Laute, Gott, mein Gott! Was bist du aufgelöst, meine Seele, und bist unruhig in mir? Warte auf Gott, denn ich werde ihm noch danken, [der] das Heil meines Angesichts ist und mein Gott. Gott, mit unseren Ohren hörten wir es.DEM LEITENDEN MUSIKER VON DEN SöHNEN KORACHS EINE UNTERWEISUNGUnsere Väter erzählten uns die Tat, die du wirktest in ihren Tagen, den Tagen der Vorzeit. Du selbst hast mit deiner Hand vertrieben die Völker, und sie hast du gepflanzt; den Völkerscharen hast du übel getan, und sie hast du ausgebreitet; denn nicht durch ihr Schwert nahmen sie das Land in Besitz, und nicht ihr Arm rettete sie, sondern deine Rechte und dein Arm und das Licht deines Angesichts, weil du Gefallen an ihnen hattest. Du bist derselbe, mein König, Gott. Gebiete die Rettungen Jakobs! Durch dich stoßen wir unsere Bedränger nieder. Durch deinen Namen zertreten wir die, die gegen uns aufstehen; denn nicht auf meinen Bogen vertraue ich, und nicht wird mich retten mein Schwert, denn du rettest uns von unseren Bedrängern, und unsere Hasser machst du zuschanden. In Gott rühmen wir den ganzen Tag, und deinem Namen werden wir ewiglich ‹Lob› bekennen.– SELA Ja, du hast uns verworfen und zuschanden gemacht und ziehst nicht aus mit unseren Heeren. Du lässt uns zurückweichen vor dem Bedränger, und unsere Hasser rauben für sich. Du gibst uns hin wie Speiseschafe und zerstreust uns unter die Völker. Du verkaufst dein Volk um ein Geringes und setzest nicht hoch seinen Preis. Du machst uns zum Hohn unseren Nachbarn, [zu] Spott und Schimpf denen rings um uns her. Du machst uns zum Sprichwort unter den Völkern, zum Kopfschütteln unter den Völkerschaften. Den ganzen Tag ist meine Schmach vor mir, und die Schamröte meines Angesichts bedeckt mich wegen der Stimme des Schmähers und Lästerers, wegen des Feindes und des Rachgierigen. Dieses alles ist über uns gekommen, und wir haben dich nicht vergessen, noch handelten wir trügerisch an deinem Bund. Nicht wich zurück unser Herz, noch bog von deinem Pfad ab unser Schritt, obgleich du uns zermalmtest am Ort der Schakale und uns bedecktest mit Todesschatten. Wenn wir vergessen hätten den Namen unseres Gottes und unsere Hände ausgestreckt hätten zu einem fremden Gott, würde Gott das nicht erforschen? Er kennt ja die Geheimnisse des Herzens. Doch deinetwegen werden wir getötet den ganzen Tag. Als Schlachtschafe wurden wir gerechnet. Erwache! Warum schläfst du, mein Herr? Wache auf! Verstoße uns nicht für immer! Warum verbirgst du dein Angesicht, vergissest unser Elend und unseren Druck?– denn unsere Seele ist gebeugt in den Staub. Unser Bauch klebt an der Erde. Stehe auf, uns zur Hilfe, und erlöse uns – wegen deiner Freundlichkeit ‹und Gnade›! Mein Herz wallt auf von schönem Wort.DEM LEITENDEN MUSIKER NACH„LILIEN“ VON DEN SÖHNEN KORACHS EINE UNTERWEISUNG EIN LIED DER LIEBEIch sage meine Gedichte dem König. Meine Zunge ist Schreibzeug eines gewandten Schreibers. Du bist schöner als [die] Söhne der Menschen. Anmut ist ausgegossen über deine Lippen. Darum hat Gott dich gesegnet für ewig. Gürte dein Schwert an die Hüfte, [du] Held, deine Hoheit und deine Pracht. Und deine Pracht: Sei siegreich! Zieh aus!– für die Sache der Wahrheit und Sanftmut der Gerechtigkeit! Und Furchtgebietendes lehre dich deine Rechte. Deine Pfeile sind scharf– Völker fallen unter dir hin. [Sie dringen] ins Herz der Feinde des Königs. Dein Thron, Gott, [besteht] immer und ewiglich. Ein Zepter der Aufrichtigkeit ist das Zepter deines Königreiches. Du liebtest Gerechtigkeit und hasstest Gesetzwidrigkeit. Deswegen, Gott, salbte dein Gott dich mit Öl des Frohlockens ‹im Vorzug› vor deinen Gefährten. Myrrhen und Aloe, Kassia sind alle deine Kleider. Aus Palästen von Elfenbein erfreut dich Saitenspiel. Königstöchter sind unter deinen Kostbaren. Die Königin steht zu deiner Rechten in Gold von Ophir. Höre, Tochter! Sieh her und neige dein Ohr und vergiss dein Volk und das Haus deines Vaters. Begehrt der König deine Schönheit, denn er ist dein Herr, so huldige ihm. Und die Tochter Tyrus, die Reichen des Volkes, suchen mit Geschenken deine Gunst. Ganz herrlich ist des Königs Tochter drinnen, von Goldgewebe ihr Gewand; in bunt gewirkten Kleidern wird sie zum König geführt; Jungfrauen hinter ihr her, ihre Gefährtinnen, sie werden zu dir gebracht. Sie werden geführt unter Freude und Jubel, ziehen ein in des Königs Palast. An deiner Väter Statt werden dir Söhne sein. Zu Fürsten wirst du sie setzen im ganzen Lande. Ich will deines Namens gedenken lassen von Geschlecht zu Geschlecht. Darum werden Völker dir ‹Lob› bekennen immer und ewiglich. Gott ist uns Zuflucht und Stärke,DEM LEITENDEN MUSIKER VON DEN SöHNEN KORACHS FÜR DIE JUNGFRAUEN EIN LIEDals Hilfe in Nöten reichlich gefunden. Darum fürchten wir uns nicht, wenn sich verändert die Erde und wenn Berge wanken im Herzen des Meeres; mögen tosen, [ja] schäumen seine Wasser. Mögen Berge erbeben beim Anschwellen desselben.– SELA Ein Strom!– seine Bäche erfreuen die Stadt Gottes, das Heiligtum der Wohnungen des Höchsten. Gott ist in ihrer Mitte. Sie wird nicht wanken. Gott wird ihr helfen beim Anbruch des Morgens. Völker toben. Königreiche wanken. Er lässt seine Stimme erschallen: Die Erde zerschmilzt. Der HERR der Heere ist mit uns. Eine hohe Feste ist uns der Gott Jakobs.– SELA Geht, schaut die Werke des HERRN, der Verwüstungen anrichtet auf Erden; der die Kriege beschwichtigt bis ans Ende der Erde, den Bogen zerbricht und den Speer zerschlägt, die Wagen mit Feuer verbrennt. Lasst ab und erkennt: ICH bin Gott. Ich werde erhöht sein unter den Völkern, erhöht sein auf Erden. Der HERR der Heere ist mit uns. Eine hohe Feste ist uns der Gott Jakobs.– SELA Klatscht in die Hände, alle Völker!DEM LEITENDEN MUSIKER VON DEN SÖHNEN KORACHS EIN PSALMRuft Gott laut zu mit Jubelschall!– denn der HERR, der Höchste, ist furchtgebietend, ein großer König über die ganze Erde. Er unterwirft uns Völker und Völkerscharen unter unsere Füße. Er erwählt uns unser Erbteil, den Stolz Jakobs, den er liebt.– SELA Gott ist emporgestiegen mit Jubelschall, der HERR beim Schall des Horns. Singt ‹und spielt› Gott! Singt ‹und spielt›! Singt ‹und spielt› unserem König! Singt ‹und spielt›!– denn Gott ist König der ganzen Erde. Singt ‹und spielt› Unterweisungslieder! Gott herrscht als König über die Völker. Gott hat sich auf den Thron seiner Heiligkeit gesetzt. Die Edlen der Völker haben sich versammelt, das Volk des Gottes Abrahams, denn die Schilde der Erde sind Gottes. Hoch erhaben ist er. Groß ist der HERR und sehr zu rühmenEIN LIED EIN PSALM VON DEN SÖHNEN KORACHSin der Stadt unseres Gottes auf dem Berge seiner Heiligkeit. Schön ragt empor, eine Freude der ganzen Erde, der Berg Zijon, der nördliche Rücken, die Stadt des großen Königs. Gott ist bekannt in ihren Palästen als hohe Feste; denn– siehe!– die Könige sammelten sich, zogen gemeinsam heran. Sie, sie sahen. Da staunten sie, wurden bestürzt, flohen in Hast. Beben erfasste sie dort, Wehen wie die einer Gebärenden. Durch den Ostwind zerbrichst du die Tarsisschiffe. Wie wir gehört, so sahen wir es in der Stadt des HERRN der Heere, in der Stadt unseres Gottes: Gott wird sie befestigen für ewig.– SELA Gott, wir denken an deine Freundlichkeit im Inneren deines Tempels. Wie dein Name, Gott, so ist dein Lob bis an die Enden der Erde. Deine Rechte ist gefüllt mit Gerechtigkeit. Es freue sich der Berg Zijon. Fröhlich seien die Töchter Judas wegen deiner Gerichte. Umkreist Zijon; zieht rings um ihn herum; zählt seine Türme; richtet euer Herz auf seine Bollwerke; mustert seine Paläste, damit ihr davon erzählt dem künftigen Geschlecht; denn dieser ist Gott, unser Gott, immer und ewiglich. ER wird uns leitenbis über den Tod hinaus. Hört dieses, alle Völker!DEM LEITENDEN MUSIKER VON DEN SÖHNEN KORACHS EIN PSALMNehmt es zu Ohren, alle Bewohner der Welt, Söhne der Einfachen wie der Vornehmen, Reiche und Arme mitsammen! Mein Mund soll Weisheiten reden, und das Sinnen meines Herzens soll Einsicht sein. Neigen will ich mein Ohr zu einem Spruch, mein Rätsel eröffnen bei der Laute. Warum sollte ich mich fürchten in Tagen des Übels, wenn die Ungerechtigkeit meiner Verfolger mich umringt?– die sich verlassen auf ihr Vermögen und sich rühmen der Größe ihres Reichtums? Niemals vermag ein Mann seinen Bruder zu erlösen; er kann Gott das Lösegeld nicht geben, denn kostbar ist die Erlösung ihrer Seele, und er muss davon abstehen auf ewig–, dass er fortlebe für immer [und] die Grube nicht sehe; denn er sieht: Die Weisen sterben; der Törichte und der Unvernünftige kommen mitsammen um, und ihr Vermögen lassen sie anderen. Ihr Gedanke ist, dass ihre Häuser in Ewigkeit [bleiben], ihre Wohnungen von Geschlecht zu Geschlecht. Sie nennen Ländereien nach ihrem Namen. Doch der Mensch in [seiner] Herrlichkeit bleibt nicht. Er wird gleich dem Vieh, das vertilgt wird. Dieser ihr Weg ist ihre Torheit. Und die nach ihnen kommen, haben Gefallen an ihren Worten.– SELA Sie lagern sich– wie eine Schafherde, ‹hin› zum Bereich des Todes. Der Tod weidet sie. Und am Morgen herrschen die Aufrichtigen über sie. Und der Bereich des Todes verzehrt ihre Gestalt, sodass ihr keine Wohnung bleibt. Wahrlich, Gott wird meine Seele erlösen von der Gewalt des Bereiches des Todes, denn er wird mich aufnehmen.– SELA Fürchte dich nicht, wenn ein Mann sich bereichert, wenn sich mehrt die Herrlichkeit seines Hauses, denn bei seinem Tode nimmt er das alles nicht mit. Nicht folgt ihm hinab seine Herrlichkeit. Ob er auch seine Seele segnete in seinem Leben– und man rühmt dich, dass du dir gütlich tust–, hinfahren wird sie zum Geschlecht seiner Väter. Sie werden in Ewigkeit das Licht nicht sehen. Der Mensch in [seiner] Herrlichkeit– und ohne Einsicht– wird gleich dem Vieh, das vertilgt wird. Der Mächtige, Gott, der HERR, hat gesprochen,EIN PSALM VON ASAPHund er ruft der Erde zu vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang. Aus Zijon, der Schönheit Vollendung, strahlt Gott ‹im Lichtglanz› hervor. Unser Gott kommt; und er wird nicht schweigen. Feuer frisst vor ihm her, und rings um ihn stürmt es sehr. Er ruft dem Himmel droben zu und der Erde, um sein Volk zu richten: „Versammelt zu mir meine Frommen, die meinen Bund [mit mir] geschlossen haben über dem Opfer.“ Und die Himmel verkünden seine Gerechtigkeit, denn Gott selbst steht im Begriffe zu richten.– SELA „Höre, mein Volk, und ich will reden, Israel, und ich will gegen dich zeugen. ICH bin Gott, dein Gott. Nicht wegen deiner Schlachtopfer tadle ich dich, und deine Brandopfer sind ständig vor mir. Nicht werde ich einen Stier nehmen aus deinem Hause noch Böcke von deinen Hürden, denn mein ist alles Wild des Waldes, das Vieh auf tausend Bergen. Ich kenne alle Vögel der Berge, und das Getier des Feldes ist mir bekannt. Hungerte mich, ich würde es dir nicht sagen, denn mein ist die Welt und ihre Fülle. Sollte ich Fleisch von Stieren essen und Blut von Böcken trinken? Opfere Gott Dank und bezahle dem Höchsten deine Gelübde und rufe mich an am Tage der Not, so werde ich dich retten, und du wirst mich ehren.“ Und zum Ehrfurchtslosen sagt Gott:„Was hast du meine Satzungen aufzuzählen und nimmst meinen Bund auf die Lippen? Und du selbst hassest Zucht und wirfst meine Worte hinter dich. Siehst du einen Dieb, so gefällt es dir bei ihm, und mit Ehebrechern ist dein Teil. Deinen Mund schickst du aus zum Bösen, und deine Zunge knüpft Betrug. Du sitzest da und redest gegen deinen Bruder. Gegen den Sohn deiner Mutter stößt du Schmähworte aus. Das hast du getan, und ich schwieg. Da hast du gedacht, ich wäre gleich wie du. Ich will dich rügen und es dir vor Augen stellen. Merkt doch dieses, die ihr Gott vergesst, damit ich nicht zerreiße– und kein Befreier ist da. Wer Dank opfert, ehrt mich, und er bahnt einen Weg: Ihn lasse ich sehen das Heil Gottes.“ Sei mir gnädig, Gott,DEM LEITENDEN MUSIKER EIN PSALM VON DAVID, ALS DER PROPHET NATHAN ZU IHM KAM, NACHDEM ER ZU BATHSEBA EINGEGANGEN WARnach deiner Freundlichkeit! Nach der Menge deiner Erbarmungen tilge meine Übertretungen! Wasche mich völlig von meiner Ungerechtigkeit und von meiner Sünde reinige mich; denn ich kenne meine Übertretungen, und meine Sünde ist stets vor mir. Gegen dich, dich allein habe ich gesündigt, und das Böse in deinen Augen habe ich getan;– auf dass du gerecht seist in deinem Reden und rein seist in deinem Richten. Siehe! In Ungerechtigkeit bin ich geboren, und in Sünde empfing mich meine Mutter. Siehe! Du hast Lust an Wahrheit im Inneren. Und im Verborgenen tust du mir Weisheit kund. Entsündige mich mit Ysop, so werde ich rein sein. Wasche mich, so werde ich weißer sein als Schnee. Lass Frohlocken und Freude mich hören, so werden die Gebeine sich freuen, die du zerschlugst. Verbirg dein Angesicht vor meinen Sünden und tilge alle meine Ungerechtigkeiten! Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz und einen gefestigten Geist erneuere in meinem Inneren. Verwirf mich nicht von deinem Angesicht und den Geist deiner Heiligkeit nimm nicht von mir! Lass mir wiederkehren das Frohlocken ‹über› dein Heil und mit einem willigen Geist stütze mich. Ich will die Übertreter lehren deine Wege, dass die Sünder zu dir umkehren. Befreie mich von Blutschuld, Gott, [du] Gott meiner Hilfe! Meine Zunge soll jubelnd loben deine Gerechtigkeit. Mein Herr, tue meine Lippen auf, und mein Mund soll dein Lob verkünden, denn du hast nicht Lust an Schlachtopfern; ich gäbe sie. An Brandopfern hast du kein Gefallen. Die Opfer Gottes sind ein zerbrochener Geist. Ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten. Tue Zijon Gutes in deiner Gunst. Baue die Mauern Jerusalems. Dann wirst du Lust haben an Gerechtigkeitsopfern, Brandopfern und Ganzopfern. Dann wird man Stiere opfern auf deinem Altar. Was rühmst du dich des Bösen,DEM LEITENDEN MUSIKER EINE UNTERWEISUNG VON DAVID, ALS DOEG, DER EDOMITER, KAM UND SAUL BERICHTETE UND IHM SAGTE:„DAVID IST IN DAS HAUS AHIMELECHS GEKOMMEN.“[du] Gewaltmensch? Die Freundlichkeit des Mächtigen währt den ganzen Tag. Verderben plant deine Zunge wie ein geschliffenes Schermesser, [du] Betrüger. Du liebst das Böse mehr als das Gute, die Lüge mehr, als Gerechtigkeit zu reden.– SELA Du liebst alle verderblichen Worte, [du] Zunge des Truges. Der Mächtige wird dich auch stürzen für immer. Er wird dich holen und herausreißen aus dem Zelt und entwurzeln aus dem Lande der Lebenden.– SELA Und sehen werden es die Gerechten und sich fürchten, und sie werden über ihn lachen: „Siehe, [das ist] der Mann, der Gott nicht zu seiner Schutzwehr machte und vertraute auf die Fülle seines Reichtums und stark war durch sein frevlerisches Tun.“ Aber ich bin wie ein grüner Olivenbaum im Hause Gottes. Ich vertraue auf die Freundlichkeit Gottes immer und ewiglich. Ich will dir ewiglich ‹Lob› bekennen, weil du es vollführst, will harren auf deinen Namen -– denn er ist gut– vor deinen Frommen. Der Törichte sagt in seinem Herzen:DEM LEITENDEN MUSIKER NACH „KRANKHEIT“ EINE UNTERWEISUNG VON DAVID„Es ist kein Gott.“ Sie handeln verderblich, begehen abscheuliche Taten. Da ist keiner, der Gutes tut. Gott schaut vom Himmel herab auf die Söhne Adams, zu sehen, ob ein Verständiger da sei, einer, der Gott suche. Alle wichen ab. Allesamt sind sie verderbt. Da ist keiner, der Gutes tut; da ist auch nicht einer. Haben keine Erkenntnis die Übeltäter, die mein Volk verzehren, als äßen sie Brot? Gott rufen sie nicht an. Da überfiel sie ein Schrecken, ohne dass ein Schrecken da war, denn Gott hat die Gebeine deines Belagerers zerstreut. Du machst sie zuschanden, denn Gott hat sie verworfen. O dass aus Zijon die Rettungen Israels kämen! Wenn Gott die Gefangenschaft seines Volkes wendet, soll Jakob frohlocken, Israel sich freuen. Gott, durch deinen Namen rette michDEM LEITENDEN MUSIKER MIT SAITENSPIEL EINE UNTERWEISUNG VON DAVID, ALS DIE SIPHITER KAMEN UND ZU SAUL SAGTEN:„HÄLT DAVID SICH NICHT BEI UNS VERBORGEN?“und durch deine Heldenkraft schaffe mir Recht! Gott, höre mein Gebet! Nimm zu Ohren die Worte meines Mundes, denn Fremde stehen gegen mich auf, und Gewalttätige trachten nach meiner Seele. Sie haben Gott nicht vor sich gestellt.– SELA Siehe! Gott ist mir ein Helfer. Mein Herr ist die Stütze meiner Seele. Auf meine Nachsteller lasse er das Böse zurückkehren. In deiner Wahrheit vertilge sie! In Freiwilligkeit will ich dir opfern, ‹Lob› bekennen deinem Namen, HERR, denn er ist gut; denn aus aller Bedrängnis hat er mich befreit, und mein Auge schaut auf meine Feinde herab. Nimm zu Ohren, Gott, mein GebetDEM LEITENDEN MUSIKER MIT SAITENSPIEL EINE UNTERWEISUNG VON DAVIDund verbirg dich nicht vor meinem Flehen! Merke auf mich und erhöre mich! Ich irre umher in meiner Klage und stöhne vor der Stimme des Feindes, vor der Bedrückung des Ehrfurchtslosen, denn sie wälzen Übles auf mich und befeinden mich im Zorn. Mein Herz bebt in mir, und Schrecken des Todes befallen mich. Furcht und Zittern kommen mich an, und Schauder bedeckt mich. Und ich sagte: „O dass ich Flügel hätte wie die Taube! Ich wollte hinfliegen und ruhen. Siehe! Weithin wollte ich fliehen, weilen in der Wüste.“ – SELA Ich wollte eilends entrinnen vor dem heftigen Wind, vor dem Sturm. Verwirre [sie], mein Herr! Zerteile ihre Zunge!– denn ich sehe Gewalttat und Hader in der Stadt. Tag und Nacht umkreisen sie sie auf ihren Mauern. Und Übel und Unheil sind in ihrer Mitte. In ihrer Mitte ist Verderben, und von ihrem Markte weichen nicht Bedrückung und Trug, denn nicht ein Feind ist es, der mich höhnt; das würde ich ertragen; nicht mein Hasser ist es, der gegen mich großtut; vor ihm würde ich mich verbergen; sondern DU, ein Mensch meinesgleichen, mein Freund und mein Vertrauter – die wir trauten Umgang miteinander pflegten, ins Haus Gottes schritten im Getümmel ‹der Menge›. Der Tod überfalle sie! Lebend sollen sie hinabfahren in den Bereich des Todes, denn Bosheiten sind in ihrer Wohnung, in ihrem Inneren. Ich, ich rufe zu Gott, und der HERR wird mich retten. Abends, morgens und mittags will ich klagen und stöhnen, und er hört meine Stimme. Er hat in Frieden meine Seele erlöst vom Angriff gegen mich, denn ihrer waren viele gegen mich. Der Mächtige wird hören und ihnen antworten, er, der auf dem Thron sitzt von Urzeiten her – SELA –, ihnen, bei denen es keine Änderung gibt und die Gott nicht fürchten. Er legte seine Hände an seine Gefährten; er entweihte seinen Bund. Glatt sind die milchigen [Worte] seines Mundes, und Krieg ist sein Herz. Geschmeidiger als Öl sind seine Worte, und eben SIE sind gezückte Schwerter. Wirf auf den HERRN deine Last, und ER wird dich erhalten, auf ewig nicht zulassen, dass der Gerechte wanke. Und du, Gott, wirst sie hinabstürzen in den Brunnen der Grube. Die Menschen des Blutes und des Truges werden nicht die Hälfte ihrer Tage erreichen. Aber ich, ich werde auf dich vertrauen. Sei mir gnädig, Gott,DEM LEITENDEN MUSIKER NACH „DIE VERSTUMMTE TAUBE DER FERNE“ VON DAVID, EIN MICHTAM, ALS DIE PHILISTER IHN ZU GATH ERGRIFFENdenn es schnaubt nach mir der Mensch. Den ganzen Tag bekämpft und bedrängt er mich. Es schnauben meine Nachsteller den ganzen Tag. Ja, viele bekämpfen mich in Hochmut. ‹An dem› Tage, da ich mich fürchte, vertraue ich auf dich. In Gott rühme ich sein Wort. Ich vertraue auf Gott. Ich fürchte mich nicht. Was kann Fleisch mir tun? Meine Worte verdrehen sie den ganzen Tag. Gegen mich sind alle ihre Gedanken zum Bösen. Sie rotten sich zusammen. Sie lauern. Sie beobachten meine Fersen, weil sie meiner Seele auflauern. Sollte es bei [ihrer] Bosheit ein Entrinnen für sie [geben]? Im Zorn lass die Völker niedersinken, Gott! Zähle du selbst mein zielloses Umherschleichen! Lege in deinen Schlauch meine Tränen. Sind sie nicht in deiner Zählung? Dann werden meine Feinde umkehren an dem Tage, da ich rufe. Dieses weiß ich, dass Gott für mich ist. In Gott rühme ich das Wort. In dem HERRN rühme ich das Wort. Ich vertraue auf Gott. Ich fürchte mich nicht. Was kann ein Mensch mir tun? Gott, auf mir liegen deine Gelübde. Ich werde dir Dank erstatten, denn du hast meine Seele vom Tode befreit– nicht wahr?– [und] meine Füße vom Straucheln, dass ich wandle vor dem Angesicht Gottes im Lichte der Lebenden. Sei mir gnädig, Gott!DEM LEITENDEN MUSIKER „VERDIRB NICHT.“ VON DAVID, EIN MICHTAM, ALS ER VOR SAUL IN DIE HÖHLE FLOHSei mir gnädig, denn zu dir nimmt Zuflucht meine Seele, und zum Schatten deiner Flügel nehme ich Zuflucht, bis vorübergezogen das Verderben. Ich rufe zu Gott, dem Höchsten, zum Mächtigen, der es für mich vollführt. Er wird vom Himmel senden und mich retten. Zum Hohn macht er den, der nach mir schnaubt.– SELA Senden wird Gott seine Freundlichkeit und seine Wahrheit. Mitten unter Löwen ist meine Seele. Unter Flammen Sprühenden liege ich, unter Söhnen Adams: Ihre Zähne sind Speere und Pfeile. Ihre Zunge ist ein scharfes Schwert. Erhebe dich, Gott, über die Himmel! Über der ganzen Erde sei deine Herrlichkeit. Ein Netz haben sie meinen Schritten bereitet. Meine Seele ist niedergebeugt. Eine Grube haben sie vor mir gegraben. Sie fielen mitten hinein.– SELA Fest ist mein Herz, Gott, fest mein Herz. Ich will singen und spielen. Wache auf, meine Ehre! Wacht auf, Harfe und Laute! Ich will das Morgenrot wecken. Ich will dir ‹Lob› bekennen, mein Herr, unter den Völkern, will dir singen unter den Völkern, denn groß bis zu den Himmeln ist deine Freundlichkeit und deine Wahrheit bis zu den Wolken. Erhebe dich, Gott, über die Himmel! Über der ganzen Erde sei deine Herrlichkeit. Seid ihr denn wirklich stumm?DEM LEITENDEN MUSIKER „VERDIRB NICHT.“ VON DAVID EIN MICHTAMGerechtigkeit solltet ihr reden. In Aufrichtigkeit solltet ihr richten, ihr Söhne Adams. Ja, im Herzen übt ihr Ungerechtigkeiten. Im Lande wägt ihr Gewalttat eurer Hände dar. Abgewichen sind die Ehrfurchtslosen von Mutterschoß an. Von Mutterleib an irren die Lügenredner. Gift haben sie, dem Schlangengift ähnlich, wie eine taube Otter, die ihr Ohr verschließt, die nicht hört auf die Stimme der Beschwörer, des Bannfluchers, der im Bannsprechen kundig ist. Gott, zerschmettere ihre Zähne in ihrem Maul! Das Gebiss der Junglöwen zermalme, HERR! Sie sollen zergehen wie Wasser, das verrinnt! Legt er seine Pfeile an, so seien sie wie gekappt. Wie die Schnecke zerschmilzt, soll er vergehen, wie einer Frau Fehlgeburt, die nie die Sonne erblickt. Noch ehe eure Töpfe die Dornstacheln verspüren– ob grün oder in Glut, soll er ihn fortwirbeln. Freuen wird sich der Gerechte, wenn er die Rache anschaut. Er wird seine Füße baden im Blut des Ehrfurchtslosen. Und der Mensch wird sagen:„Fürwahr, es gibt Frucht für den Gerechten. Fürwahr, es gibt einen Gott, der richtet auf Erden.“ Entreiße mich meinen Feinden, mein Gott!DEM LEITENDEN MUSIKER „VERDIRB NICHT.“ VON DAVID EIN MICHTAM, ALS SAUL SANDTE UND SIE SEIN HAUS BEWACHTEN, UM IHN ZU TÖTENRücke mich empor von denen, die gegen mich aufstehen! Entreiße mich den Übeltätern und rette mich von den Menschen des Blutes!– denn – siehe! – sie lauern auf meine Seele. Starke rotten sich gegen mich ohne meine Übertretung und ohne meine Sünde, HERR. Ohne eine Schuld meinerseits laufen sie und rüsten sie sich. Wache auf, mir entgegen, und sieh! Und du, HERR, Gott der Heere, Gott Israels, erwache, um heimzusuchen alle Heiden. Sei keinem von denen gnädig, die treulos freveln.– SELA Am Abend kehren sie wieder, heulen wie Hunde und umkreisen die Stadt. Siehe! Aus ihrem Munde sprudeln sie Böses hervor. Schwerter sind auf ihren Lippen, denn:„Wer hört es?“ Und du, HERR, wirst über sie lachen, wirst spotten aller Völker. Seine Stärke [ist es]. Zu dir will ich mich halten. Ja, Gott ist meine hohe Feste. Mein Gott kommt mir mit seiner Freundlichkeit zuvor. Gott lässt mich herabschauen auf meine Nachsteller. Töte sie nicht, damit es mein Volk nicht vergesse. Lass sie umherirren durch deine Macht. Lass sie sinken, mein Herr, unser Schild. Versündigung ihres Mundes ist das Wort ihrer Lippen. Mögen sie sich verfangen in ihrem Hochmut und weil sie Fluch und Heuchelei reden. Mache ein Ende im Grimm! Mache ein Ende, dass sie nicht mehr sind und dass sie erkennen, dass Gott in Jakob herrscht bis an die Enden der Erde.– SELA Und am Abend kehren sie wieder, heulen wie Hunde und umkreisen die Stadt. Sie schweifen umher nach Speise, und wenn sie nicht satt werden, bleiben sie über Nacht. Und ich, ich will singen von deiner Stärke und des Morgens jubelnd loben deine Freundlichkeit, denn du bist mir eine hohe Feste und ein Zufluchtsort am Tage meiner Not. Meine Stärke! Dir will ich singen ‹und spielen›. Ja, Gott ist meine hohe Feste, der Gott meiner Freundlichkeit. Gott, du hast uns verworfen,DEM LEITENDEN MUSIKER NACH „LILIE“ EIN ZEUGNIS EIN MICHTAM VON DAVID ZUM LEHREN ALS ER GESTRITTEN HATTE MIT DEN SYRERN VON MESOPOTAMIEN UND MIT DEN SYRERN VON ZOBA UND JOAB ZURÜCKKEHRTE UND DIE EDOMITER IM SALZTAL SCHLUG, ZWÖLFTAUSEND [MANN]hast uns zerstreut, bist zornig gewesen. Möchtest du uns wieder zurückbringen! Du hast das Land erschüttert, hast es zerrissen. Heile seine Risse, denn es wankt. Du hast dein Volk Hartes sehen lassen. Mit Taumelwein hast du uns getränkt. Denen, die dich fürchten, hast du ein Banner gegeben, dass sie sich erheben für die Wahrheit.– SELA So denn, damit deine Geliebten befreit werden, rette durch deine Rechte und erhöre uns! Gott hat gesprochen in seiner Heiligkeit:„Frohlocken will ich, will Sichem verteilen und das Tal Sukkoth ausmessen. Mein ist Gilead, und mein ist Manasse, und Ephraim ist die Schutzwehr meines Hauptes, Juda mein Herrscherstab. Moab ist mein Waschbecken. Auf Edom werfe ich meinen Schuh. Philistäa, jauchze mir zu!“ Wer wird mich führen zur befestigten Stadt? Wer wird mich geleiten nach Edom? Hast DU, Gott, uns nicht verworfen und bist nicht ausgezogen, Gott, mit unseren Heeren? Schaffe uns Hilfe vor dem Bedränger! Menschenhilfe ist nichtig. Mit Gott werden wir Mächtiges tun. Und ER wird unsere Bedränger zertreten. Höre, Gott, auf mein lautes Rufen!DEM LEITENDEN MUSIKER MIT SAITENSPIEL VON DAVIDMerke auf mein Gebet! Vom Ende der Erde rufe ich, wenn mein Herz verzagt, zu dir. Du wollest mich zu einem Felsen führen, der höher ist als ich, denn du bist mir eine Zuflucht, ein starker Turm vor dem Feind. Weilen will ich in deinem Zelt in Ewigkeit, Zuflucht nehmen zum Bergungsort deiner Flügel;– SELA– denn du, Gott, hast auf meine Gelübde gehört. Du gabst mir den Erbbesitz derer, die deinen Namen fürchten. Mögest du Tage hinzufügen zu den Tagen des Königs. ‹Mögen› seine Jahre ‹sein› wie Geschlecht um Geschlecht. Möge er ewiglich bleiben vor dem Angesicht Gottes. Bestelle Freundlichkeit und Wahrheit, dass sie ihn hüten. So werde ich deinem Namen singen ‹und spielen› für immer, um [damit] meine Gelübde zu bezahlen Tag für Tag. Wahrlich, zu Gott ist still meine Seele.DEM LEITENDEN MUSIKER FÜR JEDUTHUN EIN PSALM VON DAVIDVon IHM her ist mein Heil. Wahrlich, ER ist mein Fels und mein Heil, meine hohe Feste. Ich werde nicht viel wanken. Bis wann wollt ihr einstürmen auf einen Mann, allesamt ihn niederstrecken wie eine überhängende Wand, eine eingestoßene Mauer? Ja, sie ratschlagen, ihn von seiner Höhe zu stoßen. Sie haben Gefallen an der Lüge. Mit ihrem Munde segnen sie, und in ihrem Inneren fluchen sie.– SELA Wahrlich, zu Gott sei still, meine Seele!– denn von IHM her ist meine Hoffnung. Wahrlich, ER ist mein Fels und mein Heil, meine hohe Feste. Ich werde nicht wanken. Auf Gott [ruht] mein Heil und meine Herrlichkeit. Der Fels meiner Stärke, meine Zuflucht, ist in Gott. Vertraut auf ihn allezeit, [o] Volk! Schüttet vor ihm aus euer Herz! Gott ist uns eine Zuflucht.– SELA Ja, Hauch sind die Söhne Adams, Lüge die Söhne des Vornehmen. Auf der Waagschale steigen sie empor. Wie Hauch sind sie allesamt. Verlasst euch nicht auf Erpressung und werdet nicht betört durch Raub. Wenn der Reichtum wächst, hängt euer Herz nicht daran! Eines hat Gott geredet; zweierlei ist es, das ich gehört: dass die Stärke Gottes ist und dein, mein Herr, die Freundlichkeit ‹und Gnade›, denn du, du vergiltst einem jeden nach seinem Tun. Gott, DU bist mein Gott!EIN PSALM VON DAVID, ALS ER IN DER WÜSTE JUDA WARFrüh ‹und mit Ernst› suche ich dich. Es dürstet nach dir meine Seele. Es schmachtet nach dir mein Fleisch in einem dürren Lande und lechzend, ohne Wasser. SO schaute ich im Heiligtum nach dir, um deine Stärke und deine Herrlichkeit zu sehen; denn deine Freundlichkeit ist besser als Leben. Meine Lippen sollen dich rühmen. SO werde ich dich loben, während ich lebe, meine Hände aufheben in deinem Namen. Wie von Mark und Fett wird satt meine Seele, und mit jubelnden Lippen wird preisen mein Mund, wenn ich deiner gedenke auf meinem Lager, in den Nachtwachen über dich sinne; denn du bist meine Hilfe, und im Schatten deiner Flügel werde ich jubeln. Meine Seele klebt an dir. Deine Rechte hält mich fest. Doch jene, die nach meiner Seele trachten, um sie zu vernichten, sollen fahren in die untersten Örter der Erde. Man soll sie preisgeben der Gewalt des Schwertes. Das Teil der Schakale sollen sie sein. Und der König wird sich freuen in Gott. Rühmen wird sich jeder, der bei ihm schwört, denn der Mund der Lügenredner wird verstopft werden. Höre, Gott, meine Stimme in meiner Klage.DEM LEITENDEN MUSIKER EIN PSALM VON DAVIDVor dem Schrecken des Feindes behüte mein Leben! Verbirg mich vor dem geheimen Rat der Bösgesinnten, vor dem Aufruhr der Übeltäter, die ihre Zunge geschärft haben wie ein Schwert, die bitteres Wort als ihren Pfeil angelegt haben, um im Versteck auf den Lauteren zu schießen. Plötzlich schießen sie auf ihn, und sie scheuen sich nicht. Sie stärken sich in böser Sache, erzählen, wie sie heimlich Fallstricke legen wollen. Sie sagen:„Wer wird sie sehen?“ Sie denken sich Schlechtigkeiten aus:„Wir haben es fertig. Der Plan ist ausgedacht.“ Und das Innere des Menschen, das Herz, ist tief. Da schießt Gott einen Pfeil auf sie. Ihre Wunden kommen plötzlich. Und sie werden zu Fall gebracht. Ihre Zunge kommt über sie. Alle, die sie sehen, schütteln [den Kopf]. Und alle Menschen werden sich fürchten und das Tun Gottes verkünden und sein Handeln erwägen. Der Gerechte freut sich am HERRN und nimmt Zuflucht zu ihm. Und alle von Herzen Aufrichtigen werden sich rühmen. Dir ist Stille ein Lobgesang,DEM LEITENDEN MUSIKER EIN PSALM VON DAVID EIN LIEDGott, in Zijon, und dir bezahlt man Gelübde. Hörer des Gebets! Zu dir herzu kommt alles Fleisch. Verfehlungen haben mich überwältigt. Unsere Übertretungen– du ‹bist es, der› sie vergibt. Selig ist der, den du erwählst und nahen lässt, dass er wohne in deinen Vorhöfen. Sättigen wollen wir uns an dem Guten deines Hauses, deines heiligen Tempels. Furchtgebietendes in Gerechtigkeit wirst du uns antworten, Gott unseres Heils, Zuversicht aller Enden der Erde und der fernsten Meere, der die Berge festigt durch seine Kraft, umgürtet ist mit Heldenkraft, der da stillt das Brausen der Meere, das Brausen ihrer Wellen und das Getümmel der Völkerscharen. Die Bewohner der Enden der Erde fürchten sich vor deinen Zeichen. Du lässt die Ausgänge des Morgens und des Abends jubeln. Du suchtest das Land heim und machtest es überfließend; vielfach bereicherst du es: Gottes Bach ist voll Wasser. Du ließest sein Getreide gut geraten. Ja, so bereitest du es. Du tränkst seine Furchen, ebnest seine Schollen. Du erweichst es mit Regengüssen, segnest sein Gewächs. Du krönst das Jahr mit deinem Gut, und deine Spuren triefen von Fett. Es triefen die Auen der Steppe, und die Hügel umgürten sich mit Jubel. Die Auen bekleiden sich mit Kleinvieh, und die Täler bedecken sich mit Korn. Sie jauchzen sich zu; ja, sie singen. Ruft Gott laut zu,DEM LEITENDEN MUSIKER EIN LIED EIN PSALM alle Erde! Singt ‹und spielt› der Herrlichkeit seines Namens. Macht herrlich sein Lob. Sprecht zu Gott:„Wie furchtgebietend sind deine Taten! Wegen der Größe deiner Stärke schmeicheln dir deine Feinde. Die ganze Erde, sie werfen sich dir hin, singen ‹und spielen› dir, singen ‹und spielen› deinem Namen.“– SELA Kommt und seht die großen Taten Gottes! Furchtgebietend ist er in seinem Tun an den Söhnen Adams. Er wandelte das Meer in trockenes Land. Sie zogen zu Fuß durch den Strom. Da freuten wir uns an ihm. Ewiglich herrscht er in seiner Heldenkraft. Seine Augen haben Acht auf die Völker. Die Widerspenstigen dürfen sich nicht erheben.– SELA Lobt, [ihr] Völker, unseren Gott und lasst hören die Stimme seines Lobes, der unsere Seele am Leben erhält, und unsere Füße lässt er nicht wanken, denn du hast uns geprüft, Gott, hast uns geläutert, wie man Silber läutert. Du hast uns ins Netz gebracht, hast eine drückende Last auf unsere Lenden gelegt. Du hast Menschen reiten lassen auf unserem Haupt. Wir sind ins Feuer und ins Wasser gekommen, aber du hast uns herausgeführt zum Überfluss. Ich will in dein Haus gehen mit Brandopfern, dir bezahlen meine Gelübde, zu denen sich meine Lippen aufgetan hatten und die mein Mund ausgesprochen hatte in meiner Not. Brandopfer von fetten [Schafen] bringe ich dar samt Rauch von Widdern; Rinder samt Böcken richte ich dir zu.– SELA Kommt! Hört zu, alle, die ihr Gott fürchtet, und ich will erzählen, was er an meiner Seele getan hat. Zu ihm rief ich mit meinem Munde, und Erhebung [seines Namens] war unter meiner Zunge. Wenn ich es in meinem Herzen auf Unrechtes abgesehen hätte, würde mein Herr nicht hören. Doch wahrlich, Gott hat gehört, hat auf die Stimme meines Betens gemerkt. Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht abwies und seine Freundlichkeit mir [nicht versagte]. Gott sei uns gnädig und segne uns.DEM LEITENDEN MUSIKER MIT SAITENSPIEL EIN PSALM EIN LIEDEr lasse sein Angesicht leuchten bei uns– SELA–, dass man auf Erden erkenne deinen Weg, unter allen Völkern dein Heil. Es sollen dir, Gott, ‹Lob› bekennen die Völker. Es sollen dir ‹Lob› bekennen die Völker alle. Es sollen sich freuen und jubeln die Völkerscharen, denn du richtest die Völker in Geradheit und die Völkerscharen auf der Erde: Du leitest sie.– SELA Es sollen dir, Gott, ‹Lob› bekennen die Völker. Es sollen dir ‹Lob› bekennen die Völker alle. Das Erdreich gibt seinen Ertrag. Es segnet uns Gott, unser Gott. Es segnet uns Gott, und alle Enden der Erde sollen ihn fürchten. Gott erhebt sich.DEM LEITENDEN MUSIKER VON DAVID EIN PSALM EIN LIEDSeine Feinde zerstreuen sich, und vor seinem Angesicht fliehen seine Hasser. Wie Rauch verweht, so wehst du sie fort. Wie Wachs vor dem Feuer zerschmilzt, so kommen die Ehrfurchtslosen um vor dem Angesicht Gottes. Aber die Gerechten freuen sich. Sie frohlocken vor dem Angesicht Gottes, und sie jubeln in Freude. Singt Gott! Singt ‹und spielt› seinem Namen! Macht Bahn dem, der einherfährt durch die Wüste–Jah ist sein Name– und frohlockt vor seinem Angesicht! Ein Vater der Waisen und ein Richter der Witwen ist Gott in seiner heiligen Wohnung. Gott lässt Vereinsamte in einem Hausstand wohnen. Er führt Gefangene in Wohlstand hinaus. Die Widerspenstigen jedoch wohnen in der Dürre. Gott, als du auszogst vor deinem Volk, als du einherschrittst durch die Wüste– SELA–, da bebte die Erde; da troffen die Himmel vor dem Angesicht Gottes, der Sinai dort vor dem Angesicht Gottes, des Gottes Israels. Regen in Fülle gossest du aus, Gott. Dein Erbteil, das ermattet war, DU machtest es fest. Deine Schar wohnte darin. Gott, du sorgtest in deiner Güte für den Gebeugten. Mein Herr erlässt ein Wort. Der Botinnen ist ein großes Heer. Die Könige der Heere fliehen; sie fliehen, und die Bewohnerin des Hauses ‹darf› Beute austeilen. Wenn ihr zwischen [den] Hürden lagert, werdet ihr sein wie die Flügel der Taube, mit Silber überzogen, deren Gefieder goldgelblich schimmert. Wenn der Allmächtige Könige darin zerstreut, wird es schneeweiß auf dem Zalmon. Ein Gottesberg ist der Berg Baschans, ein gipfelreicher Berg der Berg Baschans. Was blickt ihr neidisch, [ihr] gipfelreichen Berge, auf den Berg, den Gott begehrte, darauf zu wohnen? Ja, der HERR wird [dort] wohnen für immer. Der Wagen Gottes sind vieltausendmal Tausende und Abertausende. Mein Herr ist unter ihnen: ein Sinai in Heiligkeit. Du bist aufgestiegen in die Höhe, führtest Gefangenschaft gefangen, hast Gaben genommen an Menschen– auch Widerspenstige, dass der HERR, Gott, [daselbst] Wohnung nehme. Gelobt sei mein Herr! Tag für Tag trägt er Last für uns. Der Mächtige ist unsere Rettung.– SELA Der Mächtige ist uns ein Gott für Rettungstaten. Und bei Jahweh, meinem Herrn, sind Ausgangswege vom Tode. Wahrlich, Gott zerschmettert das Haupt seiner Feinde, den Haarscheitel dessen, der in seiner Schuld wandelt. Mein Herr sagte:„Ich will [sie] zurückbringen aus Baschan, zurückbringen aus den Tiefen des Meeres, damit du deinen Fuß badest in Blut [und] die Zunge deiner Hunde von den Feinden ihr Teil habe.“ Sie sehen dein Umherziehen, Gott, das Umherziehen meines Gottes, meines Königs, im Heiligtum. Voran gehen die Sänger, hinterher die Saitenspieler inmitten Handpauken schlagender Jungfrauen. „Lobt Gott in den Versammlungen; [lobt] den HERRN, [ihr] aus Israels Quell!“ Da sind Benjamin, der Jüngste, der sie befehligt, die Fürsten Judas, ihre Schar, die Fürsten Sebulons, die Fürsten Naphtalis. Entboten hat dein Gott deine Stärke. Stärke, [o] Gott, das, was du für uns erwirkt hast! Von deinem Tempel aus, hoch über Jerusalem mögen Könige dir Geschenke bringen. Schelte das Untier im Schilf, die Schar der„Stiere“ mitsamt den„Kälbern“ der Völker, die sich unterwerfen mit Barren von Silber. Er wird zerstreuen die Völker, die Lust haben an Kriegen. Gesandte werden kommen aus Ägypten. Äthiopien wird eilends seine Hände ausstrecken nach Gott. Ihr Königreiche der Erde, singt Gott! Singt ‹und spielt› dem Herrn– SELA–, der einherfährt auf den Himmeln, den Himmeln der Vorzeit! Siehe! Er lässt seine Stimme erschallen, eine starke Stimme. Gebt Gott Stärke. Seine Hoheit ist über Israel und seine Stärke in den Wolken. Furchtgebietend bist du, Gott, aus deinen Heiligtümern her. Der Mächtige Israels, ER gibt Stärke dem Volk und ‹Fülle von› Kraft. Gelobt sei Gott! Rette mich, Gott,DEM LEITENDEN MUSIKER NACH „LILIEN“ VON DAVIDdenn die Wasser sind bis an die Seele gekommen! Ich bin versunken in tiefem Schlamm, und kein Grund ist da. In Wassertiefen bin ich gekommen, und die Flut überströmt mich. Ich bin müde vom Rufen. Meine Kehle ist trocken. Meine Augen schwinden hin vom Harren auf meinen Gott. Mehr als die Haare meines Hauptes sind derer, die mich hassen ohne Grund. Mächtig sind, die mich vertilgen ‹wollen›, die zu Unrecht mir feind sind. Was ich nicht raubte, das soll ich erstatten. Du, Gott, du kennst meine Torheit. Und meine Verschuldungen sind dir nicht verborgen. Lass nicht durch mich zuschanden werden, die auf dich warten, mein Herr, Jahweh der Heere! Lass durch mich nicht beschämt werden, die dich suchen, Gott Israels!– denn deinetwegen trage ich Hohn, hat Schande bedeckt mein Antlitz. Entfremdet bin ich meinen Brüdern und fremd den Söhnen meiner Mutter; denn der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt, und die Beschimpfungen derer, die dich beschimpften, fielen auf mich. Als ich weinte [und] meine Seele im Fasten war, wurde es mir zu Schmähungen. Und als ich mich mit Sackleinen kleidete, wurde ich ihnen zum Sprichwort. Die im Tor sitzen, reden über mich; und ich bin das Saitenspiel der Zecher. Und ICH, mein Gebet ist zu dir, HERR, zur Zeit der Annehmung. Gott, durch deine große Freundlichkeit ‹und Gnade› erhöre mich durch die Wahrheit deines Heils. Ziehe mich heraus aus dem Schlamm, dass ich nicht versinke! Lass mich entrissen werden meinen Hassern und den Tiefen der Wasser! Lass die Flut der Wasser mich nicht überströmen und die Tiefe mich nicht verschlingen. Und lass die Grube ihren Mund nicht verschließen über mir. Erhöre mich, HERR, denn gut ist deine Freundlichkeit ‹und Gnade›. Wende dich zu mir nach der Menge deiner Erbarmungen! Und verbirg nicht dein Angesicht vor deinem Knecht, denn ich bin bedrängt. Eilends erhöre mich! Nahe meiner Seele. Erlöse sie! Erlöse mich meiner Feinde wegen. Du, du kennst meinen Hohn und meine Schmach und meine Schande. Vor dir sind alle meine Bedränger. Der Hohn hat mein Herz gebrochen und macht mich krank. Und ich habe auf Mitleid gehofft, und da war keines, und auf Tröster, und ich habe keine gefunden. Und sie gaben mir Galle zur Speise und Essig zu trinken für meinen Durst. Ihr Tisch werde vor ihnen zur Schlinge und den Sorglosen zum Fallstrick. Verfinstert seien ihre Augen, um nicht zu sehen. Und ihre Hüften lass wanken immerzu. Schütte über sie aus deinen Grimm, und deines Zornes Glut erreiche sie. Ihre Wohnstätte werde öde; in ihren Zelten soll niemand wohnen. Den nämlich, den DU geschlagen hast, haben sie verfolgt, und von dem Schmerz deiner Verwundeten erzählen sie. Füge Schuld zu ihrer Schuld und lass sie nicht kommen zu deiner Gerechtigkeit. Lass sie ausgelöscht werden aus dem Buch des Lebens und nicht eingeschrieben werden mit den Gerechten. Und ICH bin gebeugt. Mir ist wehe. Dein Heil, Gott, rücke mich empor. Preisen will ich den Namen Gottes im Liede und ihn groß machen mit Lob. Und es wird dem HERRN besser gefallen als ein Stier, ein Jungstier mit Hörnern [und] gespaltenen Hufen. Die Gebeugten werden es sehen [und] sich freuen. Ihr, die ihr Gott sucht, euer Herz möge leben!– denn der HERR hört auf die Bedürftigen, und seine Gefangenen verachtet er nicht. Ihn sollen preisen Himmel und Erde, die Meere und alles, was in ihnen wimmelt, denn Gott wird Zijon retten und die Städte Judas bauen, dass sie dort wohnen und sie besitzen. Und der Same seiner Knechte wird sie erben. Und die seinen Namen lieben, werden darin wohnen. Eile, Gott, mich zu befreien,DEM LEITENDEN MUSIKER VON DAVID ZUM GEDÄCHTNISHERR, mir zu helfen! Es sollen sich schämen und zuschanden werden, die nach meiner Seele trachten. Sie sollen zurückweichen und beschämt werden, die Lust haben an meinem Unglück. Sie sollen umkehren wegen ihrer Schande, die da sagen:„Haha. Haha.“ Es sollen fröhlich sein und sich freuen in dir alle, die dich suchen. Sie sollen stets sagen:„Groß sei Gott!“, [sie,] die dein Heil lieben. Und ICH bin gebeugt und bedürftig. Gott, eile zu mir! Meine Hilfe und mein Retter bist DU. Verziehe nicht, HERR! Zu dir, HERR, nehme ich Zuflucht: Lass mich nicht zuschanden werden ewiglich! In deiner Gerechtigkeit befreie mich und lass mich entrinnen. Neige dein Ohr zu mir und schaffe mir Rettung. Werde mir ein Fels zum Wohnen, zu dem ich stets kommen ‹darf›. Du hast geboten, mich zu retten, denn du bist mein Fels und meine Burg. Mein Gott, lass mich entrinnen aus der Hand des Ehrfurchtslosen, aus dem Griff des Missetäters und des Gewalttätigen, denn DU, mein Herr, bist meine Hoffnung, HERR, meine Zuversicht von meiner Jugend an. Auf dich habe ich mich gestützt von Mutterschoß an. Aus meiner Mutter Leibe hervor hast DU mich entbunden. Dir ‹gilt› stets mein Lobgesang. Vielen bin ich wie ein Wunder. Aber DU bist meine starke Zuflucht. Mein Mund ist erfüllt von deinem Lob, von deinem Ruhm den ganzen Tag. Verwirf mich nicht in der Zeit [meines] Alters. Verlass mich nicht beim Schwinden meiner Kraft, denn meine Feinde reden von mir, und die auf meine Seele lauern, beraten sich miteinander. Sie sagen:„Gott hat ihn verlassen. Verfolgt und ergreift ihn, denn kein Befreier ist da.“ Gott, sei nicht ferne von mir! Mein Gott, eile mir zu Hilfe! Es sollen zuschanden werden, vergehen, die meiner Seele feind sind. Mit Hohn und Schande sollen bedeckt werden, die mein Unheil suchen. Und ICH werde fortwährend harren und all dein Lob vermehren. Mein Mund soll erzählen von deiner Gerechtigkeit, den ganzen Tag von deinem Helfen, denn ich weiß es nicht zu zählen. Ich will kommen mit den mächtigen Taten Jahwehs, meines Herrn. Deiner Gerechtigkeit will ich [rühmend] gedenken, deiner allein. Gott! Du hast mich gelehrt von meiner Jugend an, und bis hierher habe ich deine Wunder verkündet. Und auch bis zum Alter und bis zum grauen Haar, Gott, verlass mich nicht, bis ich verkünde deinen Arm dem Geschlecht, allen, die [noch] kommen werden, deine Heldenkraft. Und deine Gerechtigkeit, Gott, reicht bis zur Höhe. [Du,] der du große Dinge getan: Gott! Wer ist wie du? [Du,] der du uns viele Nöte und Übel hast sehen lassen, du wirst uns wieder beleben und uns wieder heraufführen aus den Tiefen der Erde. Du wirst meine Größe mehren und dich wenden [und] mich trösten. Auch ich will mit der Harfe ‹Lob› bekennen dir, deiner Wahrheit, mein Gott, will dir spielen mit der Laute, Heiliger Israels. Es jubeln meine Lippen, wenn ich dir singe ‹und spiele›, und meine Seele, die du erlöst hast. Auch soll meine Zunge den ganzen Tag reden von deiner Gerechtigkeit, denn beschämt, denn mit Schande bedeckt wurden die, die mein Unglück suchten. Gott, gib deine Rechtssprüche dem KönigVON SALOMOund deine Gerechtigkeit dem Sohn des Königs. Er richte dein Volk in Gerechtigkeit und deine Gebeugten mit Recht. Frieden mögen die Berge tragen dem Volk und [auch] die Hügel in Gerechtigkeit. Er schaffe Recht den Gebeugten des Volkes. Er rette die Söhne des Armen und zertrete den Bedrücker. Man fürchte dich mit dem Sonnenschein und angesichts des Mondes von Geschlecht zu Geschlecht. Er komme herab wie ein Regen auf die Flur, wie Regenschauer, Regengüsse auf das Land. In seinen Tagen sprosse der Gerechte und Fülle von Frieden, bis der Mond nicht mehr ist. Er herrsche von Meer zu Meer und vom Strom bis an die Enden der Erde. Vor ihm beugen sich nieder die Wüstenvölker, und seine Feinde lecken den Staub. Die Könige von Tarsis und die Küstenländer entrichten Geschenke. Die Könige von Scheba und Seba bringen Abgaben dar. Und alle Könige fallen vor ihm nieder; alle Völker werden ihm dienen; denn er befreit den Armen, der um Hilfe ruft, und den Gebeugten, der keinen Helfer hat. Er erbarmt sich des Geringen und des Armen, und die Seelen der Armen rettet er. Er erlöst aus Bedrückung und Gewalttat ihre Seele. Kostbar ist in seinen Augen ihr Blut. Er lebe. Und man gebe ihm vom Gold Schebas. Und man soll stets für ihn beten, ihn den ganzen Tag segnen. Überfluss von Getreide sei im Lande bis auf die Gipfel der Berge. Seine Frucht rausche wie der Libanon. Und es blühe hervor aus den Städten wie das grüne Gewächs der Erde. Sein Name sei ewig. Vor der Sonne sprosse sein Name. Und in ihm werden sie sich segnen, [und] alle Völker sollen ihn seligpreisen. Gelobt sei der HERR, Gott, der Gott Israels, der Wunder tut, er allein! Und gelobt sei sein herrlicher Name ewiglich. Und die ganze Erde werde voll seiner Ehre. Amen. Ja, Amen. Es sind zu Ende die Gebete Davids, des Sohnes Isais. Fürwahr, Gott ist Israel gut,EIN PSALM VON ASAPHdenen, die reinen Herzens sind. Und ich, wenig fehlte, so wären fehl gegangen meine Füße; meine Schritte wären beinahe ins Stolpern gekommen; denn ich beneidete die Vermessenen, als ich das Wohlergehen der Ehrfurchtslosen sah; denn sie haben nicht Qualen zu ihrem Tode hin, und fett ist ihr Bauch. Sie leben nicht in der Pein der Menschen, und mit den Menschen werden sie nicht geplagt. Darum ist Hochmut ihr Halsschmuck [und] Gewalttat das Gewand, das sie umgibt. Es tritt aus dem Fett hervor ihr Auge. Die Einbildungen [ihres] Herzens quellen über. Sie höhnen und reden in Bosheit. Von Bedrückung reden sie von oben herab. Sie setzen in den Himmel ihren Mund, und ihre Zunge wandelt auf der Erde. Deshalb wendet sein Volk sich ihnen zu, und es wird Wasser in Fülle von ihnen aufgesogen. Und sie sagen:„Wie sollte der Mächtige es wissen? Und hat der Höchste Kenntnis?“ Siehe! Diese sind Ehrfurchtslose, und immerdar sorglos häufen sie Reichtum. Fürwahr, umsonst hielt ich mein Herz rein und wusch ich meine Hände in Unschuld; [umsonst] war ich geplagt den ganzen Tag und meine Züchtigung jeden Morgen da. Hätte ich gesagt:„Ich will ebenso reden“, siehe, so hätte ich treulos gehandelt am Geschlecht deiner Söhne. So sann ich denn nach, das zu begreifen. Eine Plage war es in meinen Augen– bis ich hineinging ins Heiligtum Gottes und Acht gab auf ihr Ende. Fürwahr, du stellst sie auf schlüpfrigen Grund. Du lässt sie fallen zu Trümmern. Wie werden sie so plötzlich verwüstet, schwinden sie dahin, nehmen sie ein Ende mit Schrecken! Wie [man] einen Traum nach dem Erwachen [verschmäht], wirst du, mein Herr, wenn du dich aufmachst, verschmähen ihr Bild. Als mein Herz erbittert war und es mich stach in meinen Nieren, da war ich töricht und erkannte es nicht. Ein Tier war ich bei dir. Doch: ICH bin stets bei dir. Du hast meine rechte Hand gefasst. In deinem Ratschluss leitest du mich, und nachher, in Herrlichkeit, nimmst du mich auf. Wen habe ich in den Himmeln? Und bei dir habe ich an nichts Lust auf der Erde. Vergehen auch mein Fleisch und mein Herz, der Fels meines Herzens und mein Teil ist Gott ewiglich; denn– siehe!– die fern sind von dir, kommen um; du vertilgtest alle, die buhlerisch weg[gingen] von dir. Aber ich, die Nähe Gottes ist mir Gutes. Ich habe Jahweh, meinen Herrn, mir zur Zuflucht gemacht, zu erzählen alle deine Taten. Gott, warum hast du verstoßen für immerEINE UNTERWEISUNG ASAPHS[und] raucht dein Zorn gegen die Herde deiner Weide? Gedenke deiner Gemeinde, die du vorzeiten erworben, erlöst hast zum Eigentumsvolk, des Berges Zijon, auf dem du Wohnung genommen. Erhebe deine Tritte zu den immerwährenden Trümmern. Alles im Heiligtum hat der Feind verderbt. Es brüllen deine Widersacher inmitten deiner Versammlungsstätte. Sie haben ihre Zeichen als Zeichen gesetzt. Es sieht aus, wie wenn einer die Axt emporhebt im Dickicht des Waldes; und jetzt zerschlagen sie sein Schnitzwerk allzumal mit Beilen und mit Hämmern. Sie steckten dein Heiligtum in Brand, entweihten die Wohnung deines Namens bis auf den Grund. Sie sagten in ihrem Herzen:„Wir drücken sie allesamt nieder.“ Sie verbrannten alle Begegnungsstätten Gottes im Lande. Unsere Zeichen sehen wir nicht. Kein Prophet ist mehr da, und keiner ist bei uns, der weiß, bis wann. Bis wann, Gott, soll höhnen der Bedränger, soll der Feind deinen Namen verachten immerfort? Warum ziehst du deine Hand zurück? Und deine Rechte: [Ziehe sie] hervor aus deinem Gewande. Mach ein Ende! Ist doch Gott mein König von alters her, der Rettungen schafft inmitten des Landes. Du zerteiltest das Meer durch deine Stärke, zerschlugst die Köpfe der Meerungeheuer auf dem Wasser. Du zerschmettertest die Köpfe des Leviathans, gabst ihn zur Speise dem Volk der Wüstentiere. Du ließest hervorbrechen Quelle und Bach. Immerfließende Ströme trocknetest du aus. Dein ist der Tag, dein auch die Nacht. Du bereitetest Gestirne und Sonne. Du setztest fest alle Grenzen der Erde. Sommer und Winter bildetest du. Gedenke dessen: Der Feind hat Jahweh verhöhnt. Und ein törichtes Volk hat deinen Namen verachtet. Gib nicht dem Raubtier hin die Seele deiner Turteltaube. Die Schar deiner Gebeugten vergiss nicht für immer! Schaue hin auf den Bund, denn die dunklen Winkel der Erde sind voll von Stätten der Gewalttat. Lass den Unterdrückten nicht beschämt zurückkehren. Der Gebeugte und der Bedürftige, sie sollen deinen Namen preisen. Stehe auf, Gott! Führe deinen Rechtsstreit! Gedenke deiner Verhöhnung durch die Törichten den ganzen Tag. Vergiss nicht die Stimme deiner Widersacher. Das Getöse derer, die sich gegen dich erheben, steigt unaufhörlich auf. Wir bekennen dir ‹Lob›, Gott.DEM LEITENDEN MUSIKER „VERDIRB NICHT.“ EIN PSALM VON ASAPH EIN LIEDWir bekennen dir ‹Lob›. Und nahe ist dein Name. Deine wunderbaren Taten verkünden es. Fürwahr, ich werde den Zeitpunkt ergreifen. Ich selbst werde richten in Geradheit. Sie schmelzen weg, die Erde und alle ihre Bewohner. Ich selbst mache fest ihre Säulen.– SELA Ich sagte zu den Vermessenen:„Seid nicht übermütig.“ und zu den Ehrfurchtslosen:„Erhebt nicht das Horn.“ Erhebt nicht hoch euer Horn. Redet nicht Freches mit gerecktem Hals, denn nicht von Osten noch von Westen und nicht von Süden her kommt Erhöhung; denn Gott ist es, der richtet. Diesen erniedrigt er, und jenen erhöht er; denn ein Becher ist in der Hand des HERRN, und er schäumt von Wein, ist voll von Würzwein, und er schenkt daraus ein. Ja, seine Hefen müssen schlürfend trinken alle Ehrfurchtslosen der Erde. Und ich, ich will verkünden ewiglich, will singen ‹und spielen› dem Gott Jakobs. Und alle Hörner der Ehrfurchtslosen haue ich ab. Hoch sollen ragen die Hörner der Gerechten. Bekannt ist Gott in Juda,DEM LEITENDEN MUSIKER MIT SAITENSPIEL EIN PSALM VON ASAPH EIN LIEDin Israel groß sein Name. Und in Salem ist sein Zelt und seine Wohnung in Zijon. Dort zerbrach er die Blitze des Bogens, Schild und Schwert und Kriegswehr.– SELA Glanzvoll bist du, majestätischer als die Berge des Raubens. Zur Beute geworden sind die Starkherzigen. Sie schlafen ihren Schlaf. Und allen Helden versagen ihre Hände. Vor deinem Schelten, Gott Jakobs, sind sowohl Wagen als Pferd in tiefen Schlaf gesunken. Du– furchtgebietend bist du. Und wer kann bestehen vor dir, wenn du zürnst? Vom Himmel her ließest du hören Gericht. Die Erde fürchtete sich und hielt stille, als Gott aufstand zum Gericht, zu retten alle Gebeugten der Erde;– SELA– denn der Grimm des Menschen wird dir ‹Lob› bekennen, [und] mit dem Rest des Grimmes wirst du dich gürten. Gelobt und bezahlt Gelübde dem HERRN, eurem Gott. Alle rings um ihn her sollen Geschenke bringen dem Furchtgebietenden. Er stutzt den Geist der Fürsten, ist furchtgebietend gegen die Könige der Erde. Meine Stimme [ist] zu Gott,DEM VORSTEHER FÜR JEDUTHUN VON ASAPH EIN PSALMund ich will rufen! Meine Stimme [ist] zu Gott, und er wolle mich hören. Am Tage meiner Bedrängnis suche ich meinen Herrn. Nachts ist meine Hand ausgestreckt und lässt nicht ab. Meine Seele weigert sich, getröstet zu werden. Denke ich an Gott, muss ich stöhnen. Sinne ich nach, verzagt mein Geist.– SELA Die Lider meiner Augen hältst du offen. Ich bin hin und her gestoßen und kann nicht sprechen. Ich überdenke die Tage von einst, die Jahre der Vorzeit. Gedenken will ich meines Saitenspiels in der Nacht, will nachsinnen mit meinem Herzen, und mein Geist ist emsig am Forschen. Wird mein Herr auf ewig verstoßen? Und wird er hinfort nicht mehr Gunst erzeigen? Ist seine Freundlichkeit ‹und Gnade› für immer zu Ende? Ist die Verheißung zu Ende für alle Geschlechter? Hat der Mächtige vergessen, gnädig zu sein? Hat er im Zorn verschlossen seine Erbarmungen?– SELA Und ich sprach: Mein Leiden ist dieses: [schwere] Jahre der Rechten des Höchsten. Ich will in Erwähnung bringen die Taten des HERRN, ja, gedenken deiner Wundertat von einst, und ich will nachdenken über all dein Tun, und über deine Handlungen will ich sinnen. Gott, dein Weg ist im Heiligtum. Wer ist ein Mächtiger, ‹so› groß wie Gott? DU bist der Gott, der Wunder tut. Du hast deine Stärke kundgetan unter den Völkern. Du hast mit dem Arm erlöst dein Volk, die Söhne Jakobs und Josephs.– SELA Die Wasser sahen dich, Gott. Die Wasser sahen dich. Sie bebten. Ja, die Fluten zitterten. Die Wolken ergossen Wasser. Die Wolkenschwaden ließen [ihre] Stimme erschallen. Ja, deine Pfeile flogen hin und her. Der Schall deines Donners war im Wirbelwind. Blitze erleuchteten die Welt. Es zitterte und erbebte die Erde. Durchs Meer [führte] dein Weg und deine Pfade durch große Wasser, und deine Fußstapfen waren nicht zu erkennen. Wie eine Herde führtest du dein Volk durch die Hand Moses und Aarons. Horche, mein Volk, auf meine Weisung!EINE UNTERWEISUNG VON ASAPHNeigt euer Ohr zu den Worten meines Mundes! Ich werde meinen Mund auftun in Gleichnisrede, hervorströmen lassen Rätsel aus alter Zeit. Was wir gehört und gelernt haben und was unsere Väter uns erzählt haben, wollen wir nicht vorenthalten ihren Söhnen, dem künftigen Geschlecht zu erzählen das Lob des HERRN und seine Stärke und seine Wundertaten, die er getan; denn er richtete ein Zeugnis auf in Jakob, und er setzte eine Weisung fest in Israel; er gebot unseren Vätern, sie kundzutun ihren Söhnen, damit ein späteres Geschlecht erkenne, die Söhne, die geboren würden, und sie aufständen und [sie] ihren Söhnen erzählten, dass sie ihr Vertrauen setzten auf Gott und nicht vergäßen die Taten des Mächtigen und seine Gebote befolgten und nicht würden wie ihre Väter, ein trotziges und widerspenstiges Geschlecht, ein Geschlecht, dessen Herz nicht gefestigt und dessen Geist Gott nicht treu war. Die Söhne Ephraims, gerüstete Bogenschützen, wandten sich um am Tage der Schlacht. Sie hielten nicht den Bund Gottes und weigerten sich, in seiner Weisung zu wandeln. Und sie vergaßen sein Handeln, seine Wundertaten, die er sie schauen ließ. Wunderbares tat er vor ihren Vätern im Lande Ägypten, im Gefilde Zoans. Er spaltete das Meer und ließ sie hindurchgehen und ließ die Wasser stehen wie einen Damm. Und er leitete sie des Tages mit der Wolke und die ganze Nacht mit dem Licht eines Feuers. Er spaltete Felsen in der Wüste und tränkte sie wie mit vielen Fluten. Und er ließ Bäche aus dem Felsen hervorkommen und Wasser herabfließen wie Ströme. Doch sie fuhren weiter fort, gegen ihn zu sündigen, und waren widerspenstig gegen den Höchsten in der Wüste. Und sie versuchten den Mächtigen in ihren Herzen und forderten Speise für ihre Gelüste. Und sie redeten gegen Gott. Sie sagten:„Sollte der Mächtige einen Tisch bereiten können in der Wüste? Siehe! Den Felsen hat er geschlagen, und Wasser flossen heraus, und Bäche strömten. Wird er auch Brot geben können oder seinem Volk Fleisch verschaffen?“ Darum, als der HERR es hörte, ergrimmte er, und Feuer entbrannte gegen Jakob, und auch Zorn stieg auf gegen Israel, weil sie Gott nicht glaubten und nicht vertrauten auf seine Rettung. Und [doch] hatte er den Wolken oben geboten und die Türen des Himmels geöffnet und Manna auf sie regnen lassen zum Essen und ihnen Himmelsgetreide gegeben. Der Mensch aß Brot der Starken. Speise sandte er ihnen bis zur Sättigung. Er führte den Ostwind herbei am Himmel, und durch seine Stärke trieb er den Südwind herbei. Und er ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub und geflügelte Vögel wie Sand der Meere und ließ [sie] fallen mitten in ihr Lager, rings um ihre Wohnungen hin. Und sie aßen und sättigten sich sehr, und was sie begehrten, brachte er ihnen. Noch hatten sie nicht gestillt ihre Begierde, noch war ihre Speise in ihrem Munde, da stieg der Zorn Gottes gegen sie auf; und er tötete ihre kräftigen ‹Männer›, und Israels Jünglinge streckte er nieder. Bei dem allem sündigten sie wieder und vertrauten nicht seinen Wundertaten. Da ließ er ihre Tage schwinden in Dunst und ihre Jahre in Schrecken. Wenn er sie tötete, dann fragten sie nach ihm und kehrten um und suchten den Mächtigen mit Eifer; und sie dachten daran, dass Gott ihr Fels sei und Gott der Höchste, ihr Erlöser. Mit ihrem Munde heuchelten sie ihm, belogen ihn mit ihrer Zunge. Und ihr Herz war nicht fest mit ihm, und sie waren nicht treu in seinem Bund. Aber ER war barmherzig, vergab Ungerechtigkeit und verderbte sie nicht. Und oftmals wandte er seinen Zorn ab und ließ nicht erwachen seinen ganzen Grimm; denn er bedachte, dass sie Fleisch waren, ein Hauch, der geht und nicht zurückkehrt. Wie oft waren sie widerspenstig gegen ihn in der Wüste, betrübten ihn in der Einöde! Und sie versuchten den Mächtigen wieder und kränkten den Heiligen Israels. Sie dachten nicht an seine Hand, an den Tag, da er sie von dem Bedränger erlöste, als er seine Zeichen tat in Ägypten und seine Wundertaten im Gefilde Zoans: In Blut wandelte er ihre Flussarme, sodass sie ihre Bäche nicht tranken. Er sandte unter sie Ungeziefer, und es fraß sie, und Frösche, und sie verderbten sie; und er gab ihren Ertrag dem Vertilger und ihre Arbeit der Heuschrecke. Ihre Weinstöcke schlug er nieder mit Hagel und ihre Maulbeerfeigenbäume mit Schloßen. Und ihr Vieh gab er preis dem Hagel und ihre Herden den Blitzen. Er ließ gegen sie los die Glut seines Zornes, Wut und Grimm und Bedrängnis, eine Gesandtschaft von Boten des Unheils. Er bahnte einen Weg seinem Zorn, entzog ihre Seele nicht dem Tode und gab ihr Leben der Pest preis. Und er schlug alle Erstgeburt in Ägypten, die Erstlinge der Kraft in den Zelten Hams. Und er ließ sein Volk wegziehen wie Schafe und leitete sie in der Wüste wie eine Herde. Und er führte sie sicher, und sie fürchteten sich nicht. Ihre Feinde aber bedeckte das Meer. Und er brachte sie zur Grenze seines Heiligtums, zu diesem Berge, den seine Rechte erwarb. Und er vertrieb Völker vor ihnen, und ließ ihnen Erbbesitz zufallen mit der Messschnur und ließ die Stämme Israels wohnen in deren Zelten. Aber sie versuchten Gott, den Höchsten, und waren widerspenstig gegen ihn, und seine Zeugnisse hielten sie nicht. Und sie wichen zurück und handelten treulos wie ihre Väter. Sie wandten sich um wie ein trügerischer Bogen. Und sie erbitterten ihn durch ihre Höhen und reizten ihn zur Eifersucht durch ihre geschnitzten Bilder. Gott hörte es und ergrimmte, und er verwarf Israel gar sehr. Und er verließ die Wohnung zu Silo, das Zelt, das er errichtet hatte unter den Menschen. Und er gab in die Gefangenschaft seine Stärke und seine Herrlichkeit in die Hand des Bedrängers. Und er gab sein Volk dem Schwerte preis, und er ergrimmte gegen sein Erbteil. Seine Jünglinge fraß das Feuer, und seine Jungfrauen mussten ohne Brautlied bleiben. Seine Priester fielen durch das Schwert, und seine Witwen konnten nicht beweinen. Mein Herr erwachte einem Schlafenden gleich, wie ein Held, der aufjauchzt vom Wein; und er schlug seine Bedränger von hinten. Ewige Schande fügte er ihnen zu. Und er verwarf das Zelt Josephs, und den Stamm Ephraim erwählte er nicht, sondern er erwählte den Stamm Juda, den Berg Zijon, den er liebte. Er baute sein Heiligtum wie [Himmels]höhen, wie die Erde, die er auf ewig gegründet hatte. Er erwählte David, seinen Knecht, und nahm ihn von den Hürden der Schafe; hinter den Säugenden weg ließ er ihn kommen, zu weiden Jakob, sein Volk, und Israel, sein Erbteil. Und er war ihnen Hirte nach der Lauterkeit seines Herzens, und mit der Geschicklichkeit seiner Hände leitete er sie. Gott, Völker sind in dein Erbteil gekommen,EIN PSALM VON ASAPHhaben deinen heiligen Tempel verunreinigt, haben Jerusalem zu Trümmerhaufen gemacht, haben die Leichen deiner Knechte zur Speise gegeben den Vögeln des Himmels, das Fleisch deiner Frommen den wilden Tieren der Erde. Sie vergossen ihr Blut wie Wasser rings um Jerusalem her, und niemand war da, der begrub. Wir wurden ein Hohn unseren Nachbarn, ein Spott und Schimpf denen, die uns umgaben. Bis wann, HERR, willst du immerfort zürnen? Bis wann wird wie Feuer brennen dein Eifer? Gieße aus deinen Grimm auf die Völker, die dich nicht kennen, und auf die Königreiche, die deinen Namen nicht anrufen, denn man hat Jakob verzehrt, und seine Wohnung haben sie verwüstet. Ahnde an uns nicht die Ungerechtigkeiten der Vorfahren. Lass uns eilends entgegenkommen deine Erbarmungen, denn wir sind sehr ‹schwach und› heruntergekommen. Hilf uns, Gott unseres Heils, ob deines herrlichen Namens. Und befreie uns und vergib unsere Sünden um deines Namens willen. Warum sollen die Heiden sagen:„Wo ist ihr Gott?“ Lass unter den Völkern kundwerden vor unseren Augen die Vergeltung für das vergossene Blut deiner Knechte. Lass vor dein Angesicht kommen das Seufzen des Gefangenen. Nach der Größe deines Armes lass übrigbleiben die Söhne des Todes. Und vergilt unseren Nachbarn siebenfach in ihren Schoß ihr Höhnen, womit sie dich verhöhnten, mein Herr. Und wir, dein Volk und die Herde deiner Weide, werden dir ewiglich ‹Lob› bekennen, von Geschlecht zu Geschlecht erzählen dein Lob. Israels Hirte, nimm zu Ohren!DEM LEITENDEN MUSIKER NACH „LILIEN“ EIN ZEUGNIS VON ASAPH EIN PSALMDer du Joseph leitest wie Schafe, der du thronst über den Cheruben, strahle hervor! Vor Ephraim, Benjamin und Manasse erwecke deine Heldenkraft und komm zu unserer Rettung. Gott, bringe uns zurück! Und lass leuchten dein Angesicht, so werden wir gerettet. HERR, Gott der Heere, bis wann zürnst du beim Gebet deines Volkes? Du hast sie mit Brot der Tränen gespeist und in reichem Maße mit Tränen getränkt. Du setztest uns zum Streit unseren Nachbarn, und unsere Feinde spotten unter sich. Gott der Heere, bringe uns zurück! Und lass leuchten dein Angesicht, so werden wir gerettet. Einen Weinstock hobst du aus Ägypten aus. Du vertriebst Völker und pflanztest ihn ein. Du machtest Raum vor ihm, und er schlug Wurzeln, und er füllte das Land. Die Berge wurden bedeckt von seinem Schatten, von seinen Ästen die mächtigen Zedern. Er streckte seine Zweige aus bis ans Meer und bis zum Strom hin seine Schösslinge. Warum hast du seine Mauern niedergerissen, sodass ihn berupfen alle, die des Weges vorübergehen? Der Eber aus dem Wald nagt an ihm, und das Wild des Feldes weidet ihn ab. Gott der Heere, kehre zurück! Blicke vom Himmel und sieh! Und suche diesen Weinstock heim! Und schirme, den deine Rechte gepflanzt hat, und den Sohn, den du dir stark gemacht hast. [Schon] wird er vom Feuer versengt, abgehauen. Vor dem Schelten deines Angesichts kommen sie um. Es sei deine Hand über dem Mann deiner Rechten, über dem Sohn des Menschen, den du dir stark gemacht hast, so werden wir nicht weichen von dir. Belebe uns, so wollen wir deinen Namen anrufen. HERR, Gott der Heere, bringe uns zurück! Lass leuchten dein Angesicht, so werden wir gerettet. Jubelt Gott zu, unserer Stärke!DEM LEITENDEN MUSIKER AUF DER GITTITH VON ASAPHRuft dem Gott Jakobs laut zu! Stimmt ein Lied an und lasst die Pauke ertönen, die liebliche Laute zusammen mit der Harfe. Stoßt am Neumond in das Horn, am Vollmond zum Tag unseres Festes, denn eine Satzung für Israel ist dieses, eine Verordnung des Gottes Jakobs. Als Zeugnis setzte er es ein in Joseph, als er auszog gegen das Land Ägypten.– Ein Reden, das ich nicht kannte, höre ich: „Ich entfernte seine Schulter von der Last. Seine Hände wurden des Lastkorbes los. In der Bedrängnis riefst du mich an, und ich rettete dich. Ich antwortete dir in der Verborgenheit der Wetterwolke. Ich prüfte dich am Wasser von Meriba. – SELA Höre, mein Volk! Ich will wider dich zeugen: Israel, wenn du doch auf mich hörtest! Kein fremder Gott sei bei dir und vor einem unbekannten Gott verbeuge dich nicht. Ich bin Jahweh, dein Gott, der dich aus dem Lande Ägypten herausgeführt hat. Mache deinen Mund weit auf: Ich fülle ihn. Aber mein Volk hörte nicht auf meine Stimme. Israel war mir nicht zu Willen. Da gab ich sie dahin in den Widerstand ihrer Herzen. Mögen sie wandeln nach ihren ‹eigenen› Plänen! Dass doch mein Volk auf mich hörte und Israel auf meinen Wegen ginge! Wie schnell würde ich ihre Feinde beugen und meine Hand gegen ihre Gegner wenden. Die den HERRN hassen, müssten ihm schmeicheln, und ihre Zeit würde ewiglich währen. Er ließe ihn essen vom besten Teil des Weizens. Und mit Honig aus dem Felsen würde ich dich sättigen.“ Gott steht in der Gottesversammlung.EIN PSALM VON ASAPHInmitten der Götter hält er Gericht. Bis wann wollt ihr ungerecht richten und die Angesichter der Ehrfurchtslosen erheben? – SELA Schafft Recht dem Geringen und der Waise. Dem Gebeugten und dem Armen lasst Gerechtigkeit widerfahren. Lasst entrinnen den Geringen und den Bedürftigen. Befreit ihn aus der Hand der Ehrfurchtslosen. Sie erkennen nicht und verstehen nicht. In Finsternis wandeln sie einher. Es wanken alle Grundfesten der Erde. Ich selber hatte gesagt: „Ihr seid Götter, Söhne des Höchsten ihr alle. Doch wahrlich, wie ein Mensch werdet ihr sterben, und wie einer der Fürsten werdet ihr fallen.“ Erhebe dich, Gott! Richte die Erde, denn DU wirst zum Erbteil haben alle Völker. Gott, schweige nicht!EIN LIED EIN PSALM VON ASAPHVerstumme nicht und sei nicht still, Mächtiger! – denn – siehe! – deine Feinde toben, und deine Hasser erheben das Haupt. Wider dein Volk machen sie listige Anschläge und beraten sich gegen deine Schutzbefohlenen. Sie sagen: „Kommt! Wir wollen sie vertilgen von den Völkern, dass nicht mehr gedacht werde des Namens Israel.“ – denn sie beraten sich mit einmütigem Herzen; sie schließen einen Bund gegen dich: die Zelte Edoms und die Ismaeliter, Moab und die Hagariter, Gebal und Ammon und Amalek, Philistäa samt den Bewohnern von Tyrus; auch Assur schloss sich ihnen an. Zu einem Arm wurden sie den Söhnen Lots. – SELA Tue ihnen wie Midian, wie Sisera, wie Jabin am Bach Kischon, die vernichtet wurden zu En-Dor, die dem Erdboden zum Dünger wurden. Mache sie, ihre Edlen, wie Oreb und Seeb und alle ihre Fürsten wie Sebach und Zalmunna, sie, die sagen: „Wir wollen für uns in Besitz nehmen die Wohnungen Gottes.“ Mein Gott, mache sie gleich der Raddistel, wie Stroh vor dem Winde. Wie Feuer den Wald verbrennt und eine Flamme die Berge umlodert, so verfolge sie mit deinem Unwetter und mit deinem Sturmwind schrecke sie! Fülle ihr Angesicht mit Schande, dass sie suchen deinen Namen, Jahweh! Mögen sie beschämt und bestürzt sein auf ewig, zuschanden werden und umkommen, damit sie erkennen, dass du allein – Jahweh ist dein Name – der Höchste bist über die ganze Erde. Wie sind deine Wohnungen geliebt,DEM LEITENDEN MUSIKER AUF DER GITTITH VON DEN KINDERN KORACHS EIN PSALMHERR der Heere! Meine Seele hatte heiße Sehnsucht, ja, sie war erschöpft vor Verlangen nach den Vorhöfen des HERRN. Mein Herz und mein Fleisch jubeln dem lebenden Gott zu. Ja, der Sperling hat ein Haus gefunden und die Schwalbe ein Nest für sich, wo sie ihre Jungen hingelegt hat, deine Altäre, HERR der Heere, mein König und mein Gott! Selig sind die, die in deinem Hause wohnen. Sie preisen dich noch ‹und noch›. – SELA Selig ist der Mensch, dessen Stärke in dir ist. Die gebahnten Straßen sind in ihren Herzen. Wenn sie durchs Bachatal ziehen, machen sie es zum Quellort. Auch hüllt es der Frühregen in Segnungen ein. Sie gehen von Kraft zu Kraft. Man erscheint vor Gott in Zijon. HERR, Gott der Heere, höre mein Gebet! Nimm zu Ohren, Gott Jakobs. – SELA Gott, unser Schild, schaue her! Blicke auf das Antlitz deines Gesalbten! – denn ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als [sonst] tausend. Ich will lieber an der Schwelle im Hause meines Gottes weilen, als wohnen in den Zelten der Ehrfurchtslosigkeit; denn der HERR, Gott, ist Sonne und Schild; der HERR gibt Anmut und Herrlichkeit. Kein Gutes versagt er denen, die in Lauterkeit wandeln. HERR der Heere, selig ist der Mensch, der dir vertraut. HERR, du hattest Gefallen gefundenDEM LEITENDEN MUSIKER VON DEN SÖHNEN KORACHS EIN PSALMan deinem Lande, gewendet die Gefangenschaft Jakobs, vergeben die Schuld deines Volkes, zugedeckt alle ihre Sünde.– SELA Du hattest zurückgezogen deinen ganzen Grimm, dich abgewandt von der Glut deines Zorns. Bringe uns zurück, Gott unseres Heils, und brich deinen Unmut gegen uns. Wirst du auf ewig uns zürnen? Wirst du deinen Zorn fortdauern lassen von Geschlecht zu Geschlecht? Wirst DU uns nicht wieder beleben, dass dein Volk sich erfreue an dir? Lass uns schauen, HERR, deine Freundlichkeit, und dein Heil wollest du uns geben. Hören will ich, was der Mächtige, der HERR, redet. Ja, er redet Frieden zu seinem Volk, zu seinen Frommen. Dass sie ‹nur› nicht zur Torheit zurückkehren! Fürwahr, sein Heil ist nahe denen, die ihn fürchten, damit[seine] Herrlichkeit wohne in unserem Lande. Freundlichkeit und Wahrheit begegnen einander. Gerechtigkeit und Friede küssen sich. Wahrheit sprießt aus der Erde, und Gerechtigkeit schaut vom Himmel herab. Auch wird der HERR das Gute geben, und unser Land reicht dar seinen Ertrag. Gerechtigkeit geht vor ihm her und folgt dem Weg seiner Tritte. Neige, HERR, dein Ohr;EIN GEBET VON DAVIDerhöre mich, denn ich bin gebeugt und bedürftig. Behüte meine Seele, denn ich bin fromm. Rette DU, mein Gott, deinen Knecht, der auf dich vertraut. Sei mir gnädig, mein Herr, denn zu dir rufe ich den ganzen Tag. Erfreue die Seele deines Knechtes, denn zu dir, mein Herr, erhebe ich meine Seele; denn DU, mein Herr, bist gut und zum Vergeben ‹bereit› und groß an Freundlichkeit ‹und Gnade› gegen alle, die dich anrufen. Nimm zu Ohren, HERR, mein Gebet, und merke auf die Stimme meines Flehens! Am Tage meiner Bedrängnis rufe ich zu dir, denn du erhörst mich. Keiner ist wie du, mein Herr, unter den Mächtigen, und nichts gleicht deinen Werken. Alle Völker, die du gemacht hast, werden kommen und huldigen vor dir, mein Herr, und deinen Namen verherrlichen, denn groß bist du und Wunder tuend, DU, Gott, du allein. Weise mir, HERR, deinen Weg. Ich will wandeln in deiner Wahrheit. Einige mein Herz dahin, dass ich fürchte deinen Namen. Ich will dir ‹Lob› bekennen, mein Herr, mein Gott, mit meinem ganzen Herzen und deinen Namen verherrlichen ewiglich; denn groß über mir ist deine Freundlichkeit ‹und Gnade›, und du hast meine Seele entrissen dem untersten Bereich des Todes. Gott! Vermessene sind gegen mich aufgestanden, und eine Schar von Gewalttätigen trachtet nach meiner Seele. Sie haben dich nicht vor sich gestellt. Aber DU, mein Herr, Mächtiger, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und groß an Freundlichkeit und Wahrheit: Wende dich zu mir und sei mir gnädig. Gewähre deinem Knecht deine Stärke und rette den Sohn deiner Magd. Tue ein Zeichen an mir zum Guten– meine Hasser sollen es sehen und zuschanden werden–, dass DU, HERR, mir geholfen und mich getröstet hast. Seine GründungVON DEN SÖHNEN KORACHS EIN PSALM EIN LIEDist auf heiligen Bergen. Der HERR liebt die Tore Zijons, mehr als alle Wohnungen Jakobs. Herrliches ist von dir gesprochen, Stadt Gottes.– SELA Ich will Rahab und Babel erwähnen bei denen, die mich kennen,– siehe!– Philistäa und Tyrus samt Äthiopien: Dieser ist dort geboren. Und von Zijon wird gesagt werden:„Der und der ist darin geboren.“ Und der Höchste, er wird es befestigen. Der HERR wird aufzählen beim Verzeichnen der Völker:„Dieser ist dort geboren.“– SELA Und sie singen beim Reigen:„Alle meine Quellen sind in dir.“ HERR, Gott meines Heils,EIN LIED EIN PSALM VON DEN SÖHNEN KORACHS DEM LEITENDEN MUSIKER NACH „DIE KRANKHEIT“ ZUM WECHSELGESANG EINE UNTERWEISUNG VON HEMAN, DEM ESRACHITERdes Tages rufe ich [und] des Nachts vor deinem Angesicht. Es komme vor dich mein Gebet. Neige dein Ohr zu meinem Rufen, denn gesättigt ist meine Seele mit Übeln, und mein Leben ist an den Bereich des Todes gelangt. Ich werde zu denen gerechnet, die in die Grube hinabfahren, bin geworden wie ein Mann, der keine Kraft hat, unter die Toten hingestreckt, gleich Erschlagenen, die im Grabe liegen, derer du nicht mehr gedenkst; sind sie doch von deiner Hand abgeschnitten. Du hast mich in die unterste Grube gelegt, in Finsternisse, in Tiefen. Auf mir lastet schwer dein Grimm, und mit allen deinen Wogen drückst du mich nieder.– SELA Meine Bekannten hast du von mir entfernt, hast mich ihnen zum Gräuel gesetzt. Ich bin eingeschlossen, kann nicht hinaus. Mein Auge verschmachtet vor Elend. Dich, HERR, rufe ich jeden Tag an. Zu dir breite ich meine Hände aus. Wirst du an den Toten Wunder vollbringen? Oder werden die Verstorbenen aufstehen [und] dir ‹Lob› bekennen?– SELA Wird man im Grabe von deiner Freundlichkeit erzählen, im Abgrund von deiner Treue? Wird dein Wunder in der Finsternis erkannt und in dem Lande der Vergessenheit deine Gerechtigkeit? Und ich, HERR, ich rufe zu dir, und am Morgen kommt dir mein Gebet entgegen. Warum, HERR, verwirfst du meine Seele, verbirgst du dein Antlitz vor mir? Gebeugt bin ich und am Verscheiden von Jugend auf. Ich trage deine Schrecken, bin verwirrt. Deine Zornesgluten sind über mich hingegangen. Deine Schrecknisse vertilgen mich. Sie umgeben mich wie Wasser den ganzen Tag. Sie umringen mich allesamt. Psa 88:19 Du entferntest von mir Freund und Gefährten. Meine Vertrauten sind finsteres Dunkel. - - - Die Gnaden des HERRN will ich besingen auf ewig,EINE UNTERWEISUNG VON ETHAN, DEM ESRACHITERvon Geschlecht zu Geschlecht deine Treue kund machen mit meinem Munde, denn ich sage:„Auf ewig wird die Gnade gebaut; in den Himmeln befestigst du deine Treue.“ „Einen Bund habe ich geschlossen mit meinem Erwählten, habe David, meinem Knecht, geschworen: ‘Auf ewig werde ich fest gründen deinen Samen und auf alle Geschlechter hin bauen deinen Thron.’“– SELA Und die Himmel bekennen dir ‹Lob› für deine Wundertaten, HERR, und für deine Treue in der Versammlung der Heiligen,– denn wer im Himmel ist mit dem HERRN zu vergleichen? Wer ist dem HERRN gleich unter denGöttersöhnen? Der Mächtige ist zu fürchten im Ratskreis der Heiligen und furchtgebietend über alle rings um ihn her. Jahweh, Gott der Heere, wer ist ein Starker wie du, HERR? Und deine Treue umgibt dich. Du waltest über das Ungestüm des Meeres. Erheben sich seine Wogen, so stillst du sie. Du hast Rahab zertreten wie einen Erschlagenen. Mit deinem starken Arm hast du deine Feinde zerstreut. Dein sind die Himmel, und dein ist die Erde. Die Welt und ihre Fülle, DU hast sie gegründet. Norden und Süden, DU hast sie erschaffen. Tabor und Hermon jubeln ob deines Namens. Du hast einen Arm voll Heldenkraft. Deine Hand ist stark, deine Rechte erhoben. Gerechtigkeit und Recht sind die Grundfeste deines Thrones. Gnade und Wahrheit gehen vor deinem Angesicht her. Selig ist das Volk, das den Ruf der Freude kennt. Sie werden wandeln, HERR, im Lichte deines Angesichts. Ob deines Namens jubeln sie täglich, und durch deine Gerechtigkeit werden sie erhöht, denn die Zierde ihrer Stärke bist DU, und durch deine Gunst wird erhöht unser Horn, denn des HERRN ist unser Schild und des Heiligen Israels unser König. Damals sprachst du in einem Gesicht zu deinem Frommen und sagtest:„Ich gewährte Beistand einem Helden. Ich erhöhte einen Erwählten aus dem Volk. Ich habe David gefunden, meinen Knecht, mit meinem heiligen Öl ihn gesalbt, dass meine Hand fest bei ihm sei, mein Arm ihn auch stärke. Nicht soll ihn betören der Feind und ein Sohn der Falschheit ihn bedrücken. Und seine Bedränger zerschlage ich vor ihm, und seine Hasser stoße ich nieder. Und meine Treue und meine Gnade sind mit ihm, und durch meinen Namen wird sein Horn hoch sein. Und ich werde seine Hand an das Meer legen und seine Rechte an die Ströme. Er wird mir zurufen: ‘Mein Vater bist du, mein Mächtiger und der Fels meines Heils.’ Ja, ich werde ihn zum Erstgeborenen machen, zum Höchsten über die Könige der Erde. Auf ewig bewahre ich ihm meine Gnade, und mein Bund soll ihm fest bleiben. Und ich setze seinen Samen ein für immer und seinen Thron wie die Tage der Himmel. Wenn seine Söhne meine Weisung verlassen und nicht wandeln in meinen Verordnungen, wenn sie meine Satzungen entweihen und meine Gebote nicht halten, werde ich ihre Übertretung mit der Rute heimsuchen und ihre Ungerechtigkeit mit Schlägen, aber meine Gnade werde ich nicht von ihm wenden und nicht verleugnen meine Treue. Ich werde nicht entweihen meinen Bund und nicht ändern den Ausspruch meiner Lippen. Einmal habe ich geschworen bei meiner Heiligkeit. Sollte ich David je lügen? Sein Same wird ewiglich bleiben und sein Thron wie die Sonne vor mir. Wie der Mond soll er ewiglich bestehen– und der Zeuge im Himmel ist treu.“– SELA Aber DU, du hast verworfen und verstoßen, bist sehr zornig geworden gegen deinen Gesalbten, gabst den Bund deines Knechtes preis, entweihtest seine Krone [und warfst sie] zu Boden. Du hast eingerissen alle seine Mauern und seine Bergfesten in Trümmer gelegt. Es plündern ihn alle, die des Weges vorübergehen. Er wurde seinen Nachbarn zum Hohn. Du erhöhtest die rechte Hand seiner Bedränger. Du erfreutest alle seine Feinde. Auch wandtest du die Schärfe seines Schwertes zurück und ließest ihn nicht bestehen im Streit. Du hast ein Ende gesetzt seinem Glanz und seinen Thron zur Erde gestürzt. Du hast verkürzt die Tage seiner Jugend. Mit Schmach hast du ihn bedeckt.– SELA Bis wann, HERR, willst du dich ständig verbergen, soll wie Feuer brennen dein Grimm? Gedenke, wie gar vergänglich ich bin. Zu welcher Nichtigkeit hast du alle Söhne Adams erschaffen! Wer ist der Mann, der lebt und den Tod nicht sehen muss, der seine Seele rette aus der Gewalt des Bereiches des Todes?– SELA Wo sind deine früheren Gnaden, mein Herr, die du David geschworen hast in deiner Treue? Gedenke, mein Herr, der Verhöhnung deiner Knechte, dass ich in meiner Brust trage [das Höhnen] aller der vielen Völker, womit deine Feinde höhnen, HERR, womit sie höhnen die Fußspuren deines Gesalbten. Gelobt sei der HERR ewiglich. Amen. Ja, Amen. Mein Herr,EIN GEBET VON MOSE, DEM MANNE GOTTESdu bist uns eine Wohnung gewesen von Geschlecht zu Geschlecht. Ehe die Berge geboren waren und du die Erde und den Erdkreis hervorbrachtest, ja, von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du Gott. Du lässt zum Staube zurückkehren den Menschen und sagst:„Kehrt zurück, Söhne Adams!“– denn tausend Jahre sind in deinen Augen wie der gestrige Tag, wenn er vergangen ist, und wie eine Wache in der Nacht. Du schwemmst sie hinweg. Sie sind [wie] ein Schlaf, wie Gras, das am Morgen aufsprosst: Am Morgen blüht es und sprießt es; am Abend wird es welk und verdorrt; denn wir vergehen durch deinen Zorn, und durch deinen Grimm sind wir bestürzt. Du hast unsere Ungerechtigkeiten vor dich gestellt, unser Verborgenes vor das Licht deines Angesichts. Alle unsere Tage schwinden ja dahin durch deinen Grimm. Wir bringen unsere Jahre zu wie einen Seufzer. Die Tage unserer Jahre sind siebzig Jahre, und wenn es hoch kommt, achtzig Jahre, und ihr Stolz ist Unheil und Übel; denn schnell eilen sie vorüber, und wir fliegen dahin. Wer erkennt die Stärke deines Zorns und wie du zu fürchten bist, deinen Grimm? Unsere Tage zu zählen, [das] lehre uns recht, dass wir ein weises Herz gewinnen. Kehre zurück, HERR! Bis wann? Und lass es dich gereuen über deine Knechte. Sättige uns am Morgen mit deiner Freundlichkeit ‹und Gnade›, so werden wir jubeln und uns freuen in allen unseren Tagen. Erfreue uns gemäß den Tagen, da du uns beugtest, gemäß den Jahren, da wir Übles sahen. Lass deinen Knechten dein Wirken sichtbar werden und deine Pracht über ihre Söhne. Die Lieblichkeit meines Herrn, unseres Gottes, sei über uns. Und das Werk unserer Hände bestätige du über uns. Ja, das Werk unserer Hände wollest du bestätigen. Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt, wird unter dem Schatten des Allmächtigen bleiben. Ich sage von dem HERRN: Meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott. Auf ihn vertraue ich. Ja, ER befreit dich von der Schlinge des Vogelstellers, von der verderblichen Pest. Mit seinen Fittichen deckt er dich, und unter seinen Flügeln nimmst du Zuflucht. Großschild und Schutzwehr ist seine Wahrheit. Du wirst dich nicht fürchten vor dem Schrecken der Nacht, vor dem Pfeil, der bei Tage fliegt, vor der Pest, die im Finsteren wandelt, vor der Seuche, die am Mittag verwüstet. Tausend werden fallen an deiner Seite und zehntausend zu deiner Rechten; dich wird es nicht erreichen. Mit deinen Augen nur wirst du es schauen und die Vergeltung an den Ehrfurchtslosen sehen. Ja, DU, HERR, bist meine Zuflucht.– Den Höchsten hast du zu deiner Wohnung gemacht. Es wird dir kein Übel widerfahren und keine Plage deinem Zelt nahen, denn er wird seinen Boten deinethalben befehlen, dich zu behüten auf allen deinen Wegen. Auf Händen werden sie dich tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest. Auf Löwen und Ottern wirst du treten. Junge Löwen und Meerungeheuer wirst du niedertreten. Weil er an mir hängt, rette ich ihn, rücke ich ihn empor, denn er kennt meinen Namen. Er wird mich anrufen, und ich werde ihm antworten. Ich werde bei ihm sein in der Bedrängnis. Ich werde ihn befreien und ihn verherrlichen. Ich werde ihn sättigen mit langem Leben und ihn schauen lassen mein Heil. Es ist gut, dem HERRN zu dankenEIN PSALM EIN LIED FÜR DEN TAG DES SABBATSund zu singen deinem Namen, ‹du› Höchster, des Morgens deine Freundlichkeit zu verkünden und des Nachts deine Treue, zum Zehnsait und zur Harfe, zum klingenden ‹Spiel› auf der Laute; denn du, HERR, hast mich durch dein Werk froh gemacht, und ich bejuble die Werke deiner Hände. Wie groß sind deine Werke, HERR! Sehr tief sind deine Gedanken. Ein unvernünftiger Mensch kennt das nicht, und ein Törichter versteht solches nicht. Ehrfurchtslose schießen auf wie Gras, und alle Übeltäter gedeihen– bis sie vernichtet werden für immer. Aber du, HERR, bist hoch ewiglich.– denn– siehe!– deine Feinde, HERR, siehe, deine Feinde kommen um. Alle Übeltäter werden zerstreut. Und mein Horn erhöhst du wie das eines Einhorns. Ich triefe von frischem Öl. Und mein Auge schaut herab auf meine Auflauerer. Meine Ohren hören ‹mit Lust› von den Bösgesinnten, die gegen mich aufstanden. Der Gerechte wird sprossen wie die Palme. Er wird wachsen wie die Zeder auf dem Libanon. Die gepflanzt sind im Hause des HERRN, werden gedeihen in den Vorhöfen unseres Gottes. Im Alter noch bringen sie Frucht. Sie werden saftvoll sein und frisch, um kundzutun, dass der HERR gerade ist, mein Fels, und es ist kein Unrecht in ihm. Der HERR herrscht als König. ‹In› Majestät hat er sich gekleidet. Der HERR hat sich gekleidet; er hat sich umgürtet mit Stärke. Ja, fest steht die Welt. Sie wird nicht wanken. Fest steht dein Thron von alters her. Von Ewigkeit her bist du. ‹Wasser›ströme erhoben, HERR, ‹Wasser›ströme erhoben ihre Stimme. ‹Wasser›ströme erheben ihr Brausen. Majestätischer als die Stimmen vieler majestätischer Wasser, [majestätischer] als die Meeresbrandungen ist der HERR in der Höhe. Deine Zeugnisse sind sehr zuverlässig. Deinem Hause ziemt Heiligkeit, HERR, auf lange, lange Zeit. Gott der Vergeltung, HERR, Gott der Vergeltung, strahle hervor! Erhebe dich, Richter der Erde! Vergilt den Hoffärtigen ihr Tun! Bis wann werden die Ehrfurchtslosen, HERR, bis wann werden die Ehrfurchtslosen frohlocken? Sie übersprudeln, reden Freches. Es rühmen sich alle Übeltäter. Dein Volk, HERR, zertreten sie, und dein Eigentum bedrücken sie. Die Witwe und den Fremdling töten sie; die Waisen morden sie hin und sagen:„Der HERR sieht es nicht“ und:„Der Gott Jakobs merkt es nicht.“ Habt Einsicht, [ihr] Unvernünftigen unter dem Volk! Und ihr Törichten, wann werdet ihr verständig werden? Er, der das Ohr pflanzte, wird er nicht hören? Er, der das Auge bildete, wird er nicht sehen? Er, der die Völker zurechtweist, wird er nicht strafen, er, der Erkenntnis lehrt die Menschen? Der HERR kennt die Überlegungen der Menschen, dass sie nichtig sind. Selig ist der Mann, den du zurechtweisest, HERR, und den du belehrst aus deiner Weisung, ihm Ruhe zu verschaffen vor den bösen Tagen, bis dem Ehrfurchtslosen die Grube gegraben wird; denn der HERR wird sein Volk nicht verstoßen und nicht verlassen sein Eigentum; denn zur Gerechtigkeit wird die Rechtsprechung zurückkehren, und alle von Herzen Aufrichtigen werden ihr folgen. Wer steht für mich auf gegen die Bösgesinnten? Wer tritt für mich auf gegen die Übeltäter? Wäre der HERR mir nicht eine Hilfe, wenig fehlte, und meine Seele wohnte in der Totenstille. Wenn ich spreche:„Es wankt mein Fuß“, so stützt mich, HERR, deine Freundlichkeit ‹und Gnade›. Bei der Menge meiner beunruhigenden Gedanken in meinem Inneren erfüllen deine Tröstungen meine Seele mit Wonne. Darf mit dir verbündet sein der Thron des Verderbens, der Unheilvolles schmiedet gegen die Satzung? Sie rotten sich zusammen gegen die Seele des Gerechten und verurteilen unschuldiges Blut. Doch der HERR wurde mir zur hohen Festung, mein Gott zum Felsen meiner Zuflucht. Ihre Ungerechtigkeit lässt er auf sie zurückkehren, und in ihrer Bosheit wird er sie vertilgen. Vertilgen wird sie der HERR, unser Gott. Kommt, lasst uns dem HERRN zujubeln! Lasst uns laut zurufen dem Felsen unseres Heils! Lasst uns vor sein Angesicht kommen mit Dank; lasst uns mit Psalmen ihm laut zurufen, denn ein großer Gott ist der HERR und ein großer König über alle Mächtigen, er, in dessen Hand die Tiefen der Erde sind und dem die Höhen der Berge gehören, er, dem das Meer gehört,– und er machte es, und seine Hände bildeten das Trockene. Kommt, lasst uns huldigen und uns niederbeugen. Lasst uns niederknien vor dem HERRN, der uns machte, denn ER ist unser Gott, und wir sind das Volk seiner Weide und Schafe seiner Hand. Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet nicht euer Herz wie bei Meriba, wie am Tage von Massa in der Wüste, wo eure Väter mich versuchten, mich prüften, obwohl sie doch sahen mein Tun. Vierzig Jahre hatte ich Ekel an dem Geschlecht, und ich sagte:„Die sind ein Volk irrenden Herzens, und meine Wege haben DIE nicht gekannt.“ So schwor ich in meinem Zorn:„Wenn sie in meine Ruhe eingehen werden!“ Singt dem HERRN ein neues Lied. Singt dem HERRN, alle Erde! Singt dem HERRN. Lobt seinen Namen. Verkündet von Tag zu Tag sein Heil. Erzählt unter den Völkern seine Herrlichkeit, unter allen Volksscharen seine wunderbaren Taten; denn groß ist der HERR und sehr zu rühmen; furchtgebietend ist er– über alle Götter; denn alle Götter der Völker sind Nichtigkeiten, aber der HERR hat die Himmel gemacht. Hoheit und Pracht sind vor seinem Angesicht, Stärke und Herrlichkeit in seinem Heiligtum. Bringt dar dem HERRN, [ihr] Sippen der Völker, bringt dar dem HERRN Herrlichkeit und Stärke. Bringt dar dem HERRN die Herrlichkeit seines Namens. Bringt Gaben herbei und kommt in seine Vorhöfe. Huldigt dem HERRN in heiliger Pracht. Erzittert vor ihm, alle Erde! Sagt unter den Völkern:„Der HERR herrscht als König!“ Ja, fest steht die Welt. Sie wird nicht wanken. Er wird die Völker richten mit Recht. Freuen sollen sich die Himmel, frohlocken die Erde. Es donnere das Meer und seine Fülle. Es frohlocke das Feld und alles, was darauf ist. Dann sollen jubeln alle Bäume des Waldes vor dem HERRN, denn er kommt, denn er kommt, die Erde zu richten. Er wird die Welt richten in Gerechtigkeit und die Völker in seiner Treue. Der HERR herrscht als König. Es frohlocke die Erde. Freuen sollen sich die vielen Küstenländer. Gewölk und Dunkel ist um ihn her. Gerechtigkeit und Recht sind die Säulen seines Thrones. Feuer geht vor ihm her und verzehrt ringsum seine Widersacher. Seine Blitze erleuchten die Welt. Die Erde sieht es und zittert. Die Berge verschmelzen wie Wachs vor dem Angesicht des HERRN, vor dem Angesicht des Gebieters der ganzen Erde. Die Himmel verkünden seine Gerechtigkeit, und seine Herrlichkeit sehen alle Völker. Es werden zuschanden alle Diener der Bilder, die der Nichtigkeiten sich rühmen. Huldigt ihm, alle Mächtigen! Zijon hörte es und freute sich, und die Töchter Judas frohlockten wegen deiner Gerichte, HERR, denn du, HERR, bist der Höchste über die ganze Erde; du bist sehr erhaben über alle Mächtigen. Die ihr den HERRN liebt, hasst das Böse! Er behütet die Seelen seiner Frommen. Aus der Hand der Ehrfurchtslosen befreit er sie. Licht ist gesät dem Gerechten und Freude den von Herzen Aufrichtigen. Freut euch, [ihr] Gerechten, an dem HERRN und bekennt ‹Lob› seinem heiligen Gedenken! Singt dem HERRN ein neues Lied,EIN PSALMdenn er hat Wunderbares getan. Heil hat ihm verschafft seine Rechte und sein heiliger Arm. Der HERR tat kund sein Heil. Vor den Augen der Völker offenbarte er seine Gerechtigkeit. Er gedachte seiner Freundlichkeit und seiner Treue dem Hause Israel. Alle Enden der Erde sahen das Heil unseres Gottes. Ruft dem HERRN laut zu, alle Erde! Brecht in Jubel aus! Jubelt und singt ‹und spielt›. Spielt dem HERRN mit der Laute, mit der Laute und der Stimme ‹klangvollen› Gesanges. Mit Trompeten und dem Schall des Horns ruft laut vor dem König, dem HERRN! Es brause das Meer und seine Fülle, die Welt und die darauf wohnen. In die Hand klatschen sollen die Ströme, [und] die Berge sollen allesamt jubeln vor dem HERRN, denn er kommt, die Erde zu richten: Er wird die Welt richten in Gerechtigkeit und die Völker mit Recht. Der HERR herrscht als König. Es zittern die Völker. Er thront über Cheruben. Es wankt die Erde. Der HERR ist groß in Zijon, und hoch ist er, über alle Völker. Deinem Namen sollen sie ‹Lob› bekennen: Groß und furchtgebietend, heilig ist er. Und die Stärke des Königs ist, dass er das Recht liebt. DU bist es, der fest gegründet hat die Rechtsordnung. DU bist es, der vollzogen hat Recht und Gerechtigkeit in Jakob. Erhebt den HERRN, unseren Gott, und fallt nieder vor dem Schemel seiner Füße! Heilig ist er. Mose und Aaron unter seinen Priestern und Samuel unter denen, die seinen Namen anrufen: Sie riefen zum HERRN, und er antwortete ihnen. In der Wolkensäule redete er zu ihnen. Sie wahrten seine Zeugnisse und die Satzung, die er ihnen gab. HERR, unser Gott, du bist es, der ihnen antwortete. Ein vergebender Gott bist du ihnen gewesen und ein Rächer ihrer Taten. Erhebt den HERRN, unseren Gott, und fallt nieder zum Berge seiner Heiligkeit, denn heilig ist der HERR, unser Gott. Ruft dem HERRN laut zu,EIN DANKESPSALMalle Erde! Dient dem HERRN mit Freude! Kommt vor sein Angesicht mit Jubel! Erkennt, dass ER, der HERR, Gott ist. ER hat uns gemacht, und nicht wir ‹selbst›, zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide. Geht zu seinen Toren ein mit Danken, zu seinen Vorhöfen mit Loben. Dankt ihm! Lobt seinen Namen, denn der HERR ist gut. Seine Freundlichkeit währt ewiglich und seine Treue von Geschlecht zu Geschlecht. Von Freundlichkeit und Recht will ich singen.VON DAVID EIN PSALMDir, HERR, will ich singen ‹und spielen›. Ich will Acht haben auf untadeligen Weg. Wann kommst du auf mich zu? Ich will wandeln in Lauterkeit meines Herzens im Inneren meines Hauses. Ich will mir nicht vor Augen stellen heillose Dinge. Das Tun der Abtrünnigen hasse ich: Es soll nicht an mir kleben. Ein verkehrtes Herz soll von mir weichen. Böses will ich nicht kennen. Wer seinen Nächsten heimlich verleumdet, den will ich vertilgen. Wer hoher Augen und aufgeblasenen Herzens ist, den will ich nicht dulden. Mein Augenmerk ist gerichtet auf die Treuen im Lande, dass sie bei mir wohnen. Wer auf untadeligem Wege wandelt, der darf mir dienen. Im Inneren meines Hauses darf nicht wohnen, wer Trug übt. Wer Lügen redet, soll nicht bestehen vor meinen Augen. Jeden Morgen will ich vertilgen alle Ehrfurchtslosen des Landes, um auszurotten aus der Stadt des HERRN alle Übeltäter. HERR, höre mein GebetGEBET EINES GEBEUGTEN, WENN ER VERZAGT UND SEINE KLAGE VOR DEM HERRN AUSSCHÜTTETund lass zu dir kommen mein innigstes Rufen! Verbirg nicht dein Antlitz vor mir am Tage meiner Bedrängnis. Neige zu mir dein Ohr. An dem Tage, da ich rufe, erhöre mich eilends, denn in Rauch entschwinden meine Tage, und meine Gebeine glühen wie ein Brand. Wie Gras ist versengt und verdorrt mein Herz, denn ich habe vergessen, mein Brot zu essen. Wegen der Stimme meines Seufzens klebt mein Gebein an meinem Fleisch. Ich gleiche dem Pelikan der Wüste, bin wie eine Eule in den Ruinen. Ich liege wach und bin wie ein einsamer Vogel auf dem Dach. Den ganzen Tag höhnen mich meine Feinde. Die gegen mich rasen, schwören bei mir; denn Asche esse ich wie Brot, und meinen Trank vermische ich mit Tränen vor deinem Zorn und deinem Grimm, denn du hobst mich empor und warfst mich hin. Meine Tage sind wie ein lang gestreckter Schatten, und ich, ich verdorre wie Gras. Aber du, HERR, thronst ewiglich, und dein Gedenken ‹währt› von Geschlecht zu Geschlecht. DU wirst aufstehen, wirst dich Zijons erbarmen, denn es ist Zeit, ihm Gunst zu erweisen, denn gekommen ist die bestimmte Zeit, denn deine Knechte hangen ‹liebend› an seinen Steinen, und sie tragen Leid um seinen Schutt. Und die Völker werden den Namen des HERRN fürchten, und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit; denn der HERR wird Zijon aufbauen, wird erscheinen in seiner Herrlichkeit. Er wird sich wenden zum Gebet der Entblößten, und ihr Gebet wird er nicht verachten. Das wird aufgeschrieben werden für das spätere Geschlecht. Und ein Volk, das erschaffen werden soll, wird den HERRN preisen; denn er hat herniedergeblickt von der Höhe seines Heiligtums. Der HERR hat herabgeschaut vom Himmel auf die Erde, zu hören das Seufzen des Gefangenen [und] loszumachen die Söhne des Todes, damit sie des HERRN Namen verkünden in Zijon und in Jerusalem sein Lob, wenn sich versammeln die Völker allesamt und die Königreiche, zu dienen dem HERRN. „Er hat auf dem Wege gebeugt meine Kraft, hat verkürzt meine Tage. Ich spreche: Mein Gott! Nimm mich nicht weg in der Hälfte meiner Tage.“ -–„Von Geschlecht zu Geschlecht währen deine Jahre. Du gründetest vormals die Erde, und die Himmel sind deiner Hände Werk. Sie werden vergehen, aber DU bleibst. Und sie alle werden alt werden wie ein Kleid; wie ein Gewand wirst du sie wechseln, und sie werden verwandelt werden. Aber DU bist derselbe, und deine Jahre werden kein Ende nehmen. Die Söhne deiner Knechte werden wohnen, und ihr Same wird bestehen vor deinem Angesicht.“ Lobe den HERRN, meine Seele,VON DAVIDund all mein Inneres seinen heiligen Namen! Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht alle seine Wohltaten, der da vergibt alle deine Ungerechtigkeit, der da heilt alle deine Gebrechen, der dein Leben erlöst aus der Grube, der dich krönt mit Freundlichkeit und Barmherzigkeit, der mit Gutem sättigt deine Zierde, dass sich deine Jugend erneuert wie die des Adlers. Der HERR übt Gerechtigkeit und schafft Recht allen Unterdrückten. Er hat seine Wege Mose kundgetan, den Söhnen Israels seine Taten. Barmherzig und gnädig ist der HERR, langsam zum Zorn und groß an Freundlichkeit ‹und Gnade›. Er wird nicht immerfort rechten und nicht ewiglich grollen. Er handelt mit uns nicht nach unseren Sünden und vergilt uns nicht nach unseren Ungerechtigkeiten; denn so hoch die Himmel über der Erde sind, so übermächtig ist seine Freundlichkeit über denen, die ihn fürchten. So fern der Osten ist vom Westen, hat er von uns entfernt unsere Übertretungen. Wie sich ein Vater über [seine] Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR über die, die ihn fürchten; denn ER kennt unser Gebilde, ist eingedenk, dass wir Staub sind. Der Mensch, wie Gras sind seine Tage. Wie die Blume des Feldes, so blüht er; wenn der Wind darüber fährt, ist sie nicht mehr, und ihre Stätte kennt sie nicht mehr. Aber die Freundlichkeit des HERRN ist von Ewigkeit und zu Ewigkeit über denen, die ihn fürchten, und seine Gerechtigkeit auf Kindeskinder, denen, die seinen Bund halten und seiner Vorschriften gedenken, um sie zu tun. Der HERR hat in den Himmeln errichtet seinen Thron, und sein Königtum herrscht über alles. Lobt den HERRN, [ihr] seine Boten, ihr Gewaltigen an Kraft, Täter seines Wortes, hörend auf die Stimme seines Wortes. Lobt den HERRN, alle seine Heere, seine Diener, Täter seines Wohlgefallens. Lobt den HERRN, alle seine Werke, an allen Orten seiner Herrschaft. Lobe den HERRN, meine Seele! Lobe den HERRN, meine Seele! HERR, mein Gott, du bist sehr groß. ‹In› Hoheit und Pracht hast du dich gekleidet; [du,] der in Licht sich hüllt wie in ein Gewand, der die Himmel ausspannt gleich einem Zeltdach, der seine Obergemächer errichtet in den Wassern, der Wolken macht zu seinem Gefährt, der einherzieht auf den Fittichen des Windes, der seine Engel macht zu Winden, seine Diener zu einer Feuerflamme. Er hat die Erde gegründet auf ihre Grundfesten. Sie wird nicht wanken immer und ewiglich. Mit der Urflut bedecktest du sie wie mit einem Kleid. Die Wasser standen über den Bergen. Vor deinem Schelten flohen sie. Vor der Stimme deines Donners eilten sie hinweg– es hoben sich die Berge; es senkten sich die Täler– an den Ort, den du ihnen festgesetzt hattest. Du hast [ihnen] eine Grenze gesetzt, die sie nicht überschreiten. Sie werden nicht zurückkehren, die Erde zu bedecken. [Du bist der,] der Quellen entsendet in Bäche. Zwischen den Bergen fließen sie dahin. Sie tränken alle Tiere des Feldes. Die Wildesel stillen ihren Durst. An ihnen wohnen die Vögel des Himmels. Von den Zweigen her lassen sie ihre Stimme erschallen. [Du bist der,] der die Berge tränkt aus seinen Obergemächern– von der Frucht deiner Werke wird die Erde gesättigt– der Gras hervorsprossen lässt für das Vieh und grünes Gewächs zum Dienste des Menschen, um Brot hervorzubringen aus der Erde und Wein, [der] des Menschen Herz erfreut, um das Antlitz glänzend zu machen von Öl, und Brot, [das] des Menschen Herz stärkt. Es werden gesättigt die Bäume des HERRN, die Zedern des Libanons, die er gepflanzt hat, wo die Vögel Nester bauen; der Storch, dessen Haus Wacholderbäume sind. Die hohen Berge sind für die Steinböcke, die Felsen eine Zuflucht für die Klippdachse. Er hat den Mond gemacht für die ‹bestimmten› Zeiten. Die Sonne weiß ihren Untergang. Du machst Dunkelheit, und es wird Nacht. In ihr regen sich alle Tiere des Waldes. Die jungen Löwen brüllen nach Raub und fordern von Gott ihre Nahrung. Die Sonne geht auf: Sie ziehen sich zurück und lagern sich in ihre Höhlen. Der Mensch geht aus an sein Werk und an seine Arbeit, bis zum Abend. Wie zahlreich sind deine Werke, HERR! In Weisheit hast du sie alle gemacht. Die Erde ist voll deines Eigentums. Da ist das Meer, groß und weit nach allen Seiten. Ein Gewimmel ist dort ohne Zahl, Tiere klein und groß. Dort ziehen Schiffe. [Dort] ist der Leviathan, den du bildetest, sich darin zu tummeln. Sie alle warten auf dich, dass du ihnen Speise gibst zu seiner Zeit. Du gibst ihnen: Sie sammeln. Du tust deine Hand auf: Sie sättigen sich mit Gutem. Du verbirgst dein Angesicht: Sie werden bestürzt. Du ziehst ihren Atem ein: Sie verscheiden, und zu ihrem Staube kehren sie zurück. Du sendest deinen Geist aus: Sie werden geschaffen, und du erneuerst das Antlitz des Erdbodens. Die Herrlichkeit des HERRN sei ewig. Der HERR freue sich seiner Werke. Er schaut die Erde an, und sie bebt. Er rührt die Berge an, und sie rauchen. Ich will singen dem HERRN mein Leben lang. Ich will spielen meinem Gott, solange ich bin. Möge ihm angenehm sein mein Sinnen. ICH freue mich im HERRN. Mögen schwinden von der Erde die Sünder und mögen die Ehrfurchtslosen nicht mehr sein. Lobe den HERRN, meine Seele! Hallelu-Jah! Dankt dem HERRN. Ruft seinen Namen an. Verkündet unter den Völkern sein Tun. Singt ihm. Spielt ihm. Sinnt über alle seine Wundertaten. Rühmt euch seines heiligen Namens. Es freue sich das Herz derer, die den HERRN suchen. Trachtet nach dem HERRN und seiner Stärke. Sucht fortwährend sein Angesicht. Gedenkt seiner Wundertaten, die er getan, seiner Wunderzeichen und der Gerichte seines Mundes, Same Abrahams, seines Knechtes, Söhne Jakobs, seine Erwählten! Er, der HERR, ist unser Gott. Auf der ganzen Erde sind seine Gerichte. Er gedenkt ewiglich seines Bundes, des Wortes, das er geboten auf tausend Geschlechter hin, [des Bundes,] den er gemacht hat mit Abraham, und seines Eides an Isaak. Und er stellte ihn auf für Jakob als Satzung, für Israel als ewigen Bund, als er sagte:„Dir gebe ich das Land Kanaan als zugemessenes Erbteil„, als sie ein zählbares Häuflein waren, nur wenige und Fremdlinge darin. Und sie wanderten von Volk zu Volk, von einem Königreich zu einem anderen Volk. Er ließ keinem Menschen zu, sie zu bedrücken, und ihretwegen strafte er Könige: „Tastet meine Gesalbten nicht an und tut meinen Propheten nichts Übles.“ Und er rief eine Hungersnot über das Land herbei. Jede Stütze des Brotes zerbrach er. Er sandte einen Mann vor ihnen her: Joseph wurde als Sklave verkauft. Sie pressten seine Füße in den Stock; in Eisen kam seine Seele, bis zu der Zeit, da sein Wort kam, das Reden des HERRN ihn geläutert hatte. Der König sandte hin und ließ ihn los, der Herrscher über Völker gab ihn frei. Er setzte ihn zum Gebieter über sein Haus und zum Herrscher über all seinen Besitz, um seine Fürsten zu lenken nach seinem Sinn und seine Ältesten Weisheit zu lehren. Und es kam Israel nach Ägypten. Jakob hielt sich auf im Lande Hams. Und er machte sein Volk sehr fruchtbar und machte es stärker als seine Bedränger. Er wandelte ihr Herz, sein Volk zu hassen, Arglist zu üben an seinen Knechten. Er sandte Mose, seinen Knecht, Aaron, den er erwählt hatte. Sie taten unter ihnen seine Zeichen und Wundertaten im Lande Hams. Er sandte Dunkelheit und machte finster, und sie waren nicht widerspenstig gegen seine Worte. Er verwandelte ihre Wasser in Blut und ließ sterben ihre Fische. Es wimmelte ihr Land von Fröschen [bis] in die Gemächer ihrer Könige. Er sprach, und es kamen Schwärme, Stechmücken über ihr ganzes Gebiet. Er gab ihnen Hagel als Regen, flammendes Feuer in ihrem Lande, und er schlug ihre Weinstöcke und Feigenbäume und zerbrach die Bäume in ihrem Gebiet. Er sprach, und es kamen Heuschrecken und Grillen ohne Zahl, und sie fraßen alles grüne Gewächs in ihrem Lande und fraßen die Frucht ihres Bodens. Und er schlug alle Erstgeburt in ihrem Lande, die Erstlinge aller ihrer Kraft. Und er führte sie heraus mit Silber und Gold, und kein Strauchelnder war in seinen Stämmen. Froh war Ägypten, dass sie auszogen, denn ihr Schrecken war auf sie gefallen. Er breitete eine Wolke aus zur Decke und ein Feuer, die Nacht zu erleuchten. Sie verlangten, und er ließ Wachteln kommen. Und mit Himmelsbrot sättigte er sie. Er öffnete den Felsen, und es flossen Wasser ‹hervor›; sie rannen als Strom in die Wüste;– denn er gedachte seines heiligen Wortes, Abrahams, seines Knechtes. Und er führte sein Volk heraus mit Frohlocken, mit Jubel seine Erwählten. Und er gab ihnen Länder der Völker, und das von den Volksscharen Erarbeitete nahmen sie in Besitz, auf dass sie seine Satzungen beachteten und seine Weisungen befolgten. Hallelu-Jah! Hallelu-Jah! Dankt dem HERRN, denn er ist gut, denn seine Freundlichkeit währt ewiglich. Wer kann die mächtigen Taten des HERRN beschreiben und seine Ruhmeswerke alle erzählen? Selig sind die, die das Recht beachten. [Selig] ist der, der Gerechtigkeit übt zu aller Zeit. Gedenke meiner, HERR, bei der Begnadung deines Volkes. Suche mich heim mit deiner Rettung, dass ich anschaue das Wohl deiner Erwählten, mich erfreue an der Freude deines Volkes, mich rühme mit deinem Erbteil. Wir haben gesündigt samt unseren Vätern, haben Unrecht getan, haben ehrfurchtslos gehandelt. Unsere Väter in Ägypten beachteten nicht deine Wundertaten, gedachten nicht der Fülle deiner Gnaden. Und sie waren widerspenstig am Meer, beim Schilfmeer. Aber er rettete sie seines Namens wegen, um kundzutun seine Heldenkraft. Und er schalt das Schilfmeer, und es wurde trocken. Und er ließ sie durch die Tiefen gehen wie durch eine Wüste. Und er rettete sie aus der Hand des Hassers und erlöste sie aus der Hand des Feindes. Und die Wasser bedeckten ihre Bedränger. Nicht EINER von ihnen blieb übrig. Da glaubten sie seinen Worten; sie sangen sein Lob. Schnell vergaßen sie seine Taten, warteten nicht auf seinen Ratschluss; und sie gierten begehrlich in der Wüste und versuchten den Mächtigen in der Einöde. Und er gab ihnen ihr Begehren und sandte Auszehrung in ihre Seele. Und sie wurden eifersüchtig auf Mose im Lager, auf Aaron, den Heiligen des HERRN. Die Erde tat sich auf, verschlang Dathan und bedeckte die Rotte Abirams. Und ein Feuer brannte unter ihrer Schar. Eine Flamme verzehrte die Ehrfurchtslosen. Sie machten ein Kalb am Horeb und huldigten einem gegossenen Bilde; und sie vertauschten ihre Herrlichkeit gegen das Bild eines Stieres, der Gras frisst. Sie vergaßen den Mächtigen, ihren Retter, der Großes getan in Ägypten, Wundertaten im Lande Hams, Furchtgebietendes am Schilfmeer. Da sagte er, er wolle sie vernichten. Wäre nicht Mose gewesen, sein Erwählter! Der trat in den Riss vor ihn, um seinen Grimm vom Verderben abzuwenden. Und sie verschmähten das köstliche Land, glaubten nicht seinem Wort, und sie murrten in ihren Zelten, hörten nicht auf die Stimme des HERRN. Da erhob er seine Hand wider sie [und schwor], sie niederzustrecken in der Wüste und ihren Samen niederzuschlagen unter den Völkern und sie zu zerstreuen in die Länder. Und sie hängten sich an Baal-Peor und aßen Schlachtopfer der Toten. Und sie erbitterten [ihn] durch ihre Handlungen, und eine Plage brach unter ihnen aus. Da stand Pinchas auf und übte Gericht, und der Plage wurde gewehrt. Und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet von Geschlecht zu Geschlecht bis in Ewigkeit. Und sie ergrimmten ihn am Wasser von Meriba, und es erging Mose übel ihretwegen, denn sie waren widerspenstig gegen seinen Geist, sodass er unbedacht redete mit seinen Lippen. Sie vernichteten die Völker nicht, von denen der HERR ihnen gesagt hatte. Und sie vermischten sich mit den Heiden und lernten deren Werke. Und sie dienten ihren Götzen. Und die wurden ihnen zum Fallstrick. Und sie opferten ihre Söhne und ihre Töchter den Dämonen. Und sie vergossen unschuldiges Blut, das Blut ihrer Söhne und Töchter, die sie den Götzen Kanaans opferten. Und das Land wurde durch Blut entweiht. Und sie verunreinigten sich durch ihre Werke und hurten durch ihre Handlungen. Da entbrannte der Zorn des HERRN gegen sein Volk, und er verabscheute sein Erbteil. Und er gab sie in die Hand der Völker, und ihre Hasser herrschten über sie; und ihre Feinde bedrückten sie, und sie wurden gebeugt unter ihrer Hand. Oftmals befreite er sie, aber SIE waren widerspenstig mit ihren Plänen. Und sie sanken hin durch ihre Ungerechtigkeit. Und er sah auf ihre Bedrängnis, wenn er ihr lautes Rufen hörte. Und er gedachte ihnen [zugute] seines Bundes, und er ließ sich’s gereuen in der Fülle seiner Gnaden. Und er ließ sie Erbarmen finden vor allen, die sie gefangen weggeführt hatten. Rette uns, HERR, unser Gott, und sammle uns aus den Völkern, dass wir ‹Lob› bekennen deinem heiligen Namen, dass wir ‹uns› rühmen deines Lobes. Gelobt sei der HERR, der Gott Israels, von Ewigkeit und zu Ewigkeit. Und alles Volk sage:„Amen.“ Hallelu-Jah! Dankt dem HERRN, denn er ist gut, denn seine Freundlichkeit währt ewiglich. So sollen sagen die Erlösten des HERRN, die er erlöst hat aus der Hand des Bedrängers und die er gesammelt hat aus den Ländern, vom Osten und vom Westen, vom Norden und vom Meer. Die in der Wüste umherirrten auf ödem Wege; eine Stadt zum Wohnen fanden sie nicht; hungrig waren sie und durstig; ihre Seele war ermattet in ihnen; und sie riefen zum HERRN in ihrer Not, [und] er befreite sie aus ihren Nöten und führte sie auf rechtem Wege, dass sie zu einer Wohnstadt gelangten: ‹Dankend› bekennen sollen sie dem HERRN seine Freundlichkeit ‹und Gnade› und seine Wundertaten den Söhnen Adams, denn er sättigt die durstige Seele und füllt die hungrige Seele mit Gutem. Die in Dunkelheit und Todesschatten saßen, gefesselt in Elend und Eisen, weil sie widerspenstig gewesen waren gegen die Worte des Mächtigen und verachtet hatten den Rat des Höchsten, so dass er ihr Herz beugte durch Unheil ‹und Leid›, sie strauchelten, und kein Helfer war da; und sie riefen zum HERRN in ihrer Not, [und] er rettete sie aus ihren Nöten; er führte sie heraus aus Dunkelheit und Todesschatten und zerriss ihre Fesseln: ‹Dankend› bekennen sollen sie dem HERRN seine Freundlichkeit ‹und Gnade› und seine Wundertaten den Söhnen Adams, dass er eherne Türen zerbrach und eiserne Riegel zerschlug. Die Toren, die von ihrem Abtrünnigkeitsweg her geplagt waren und von ihren Ungerechtigkeiten her; ihre Seele verabscheute jede Speise, und sie kamen bis an die Pforten des Todes; und sie riefen zum HERRN in ihrer Not, [und] er rettete sie aus ihren Nöten; er sandte sein Wort und heilte sie und ließ sie entrinnen aus ihren Gruben: ‹Dankend› bekennen sollen sie dem HERRN seine Freundlichkeit ‹und Gnade› und seine Wundertaten den Söhnen Adams und Opfer des Dankes opfern und mit Jubel seine Taten erzählen. Die sich aufs Meer begaben auf Schiffen, auf großen Wassern Handel trieben, sie sahen die Taten des HERRN und seine Wunderwerke in der Tiefe, wie er sprach und den Wind bestellte, den Sturm, der hoch seine Wellen erhob; und sie stiegen zum Himmel empor und sanken hinab in die Tiefen; ihre Seele zerschmolz in dem Übel; sie taumelten und wankten wie ein Trunkener, und alle ihre Weisheit wurde zunichte; und sie riefen zum HERRN in ihrer Not, [und] er führte sie heraus aus ihren Nöten; er verwandelte den Sturm in Stille, dass ihre Wogen sich legten; und sie freuten sich, dass sie zur Ruhe kamen, und er führte sie zum ersehnten Hafen: ‹Dankend› bekennen sollen sie dem HERRN seine Freundlichkeit ‹und Gnade› und seine Wundertaten den Söhnen Adams und ihn erheben in der Versammlung des Volkes und im Kreise der Ältesten ihn preisen. Er macht Ströme zur Wüste und Wasserquellen zu dürstendem Lande, fruchtbares Land zur Salzwüste, wegen der Bosheit derer, die es bewohnen. Er macht Wüste zum Wasserteich und dürres Land zu Quellen von Wasser, und er siedelt dort Hungernde an, und sie errichten eine Stadt zum Wohnen. Und sie besäen Felder und pflanzen Weinberge, und sie gewinnen Frucht als Ertrag; und er segnet sie, und sie vermehren sich sehr, und ihren Viehbestand lässt er nicht wenig sein. Und sie werden wenige und werden gebeugt durch Bedrückung, Unglück und Jammer. Er schüttet Verachtung aus auf [ihre] Fürsten und lässt sie irren in wegloser Öde; und er hebt den Armen empor, ‹heraus› aus dem Elend, und macht [seine] Sippen wie eine Herde. Aufrichtige sehen es und freuen sich, und alle Bosheit verschließt ihren Mund. Wer weise ist, soll dieses sich merken und sorgsam beachten die Gnaden des HERRN. Fest ist mein Herz, Gott.EIN LIED EIN PSALM VON DAVIDIch will singen und spielen – ja, meine Ehre. Wacht auf, Harfe und Laute! Ich will das Morgenrot wecken. Ich will dir ‹Lob› bekennen, HERR, unter den Völkern und dir singen ‹und spielen› unter den Völkerscharen, denn groß, über die Himmel, ist deine Freundlichkeit und deine Wahrheit bis zu den Wolken. Erhebe dich, Gott, über die Himmel! Und über der ganzen Erde sei deine Herrlichkeit. So denn, damit deine Geliebten befreit werden, rette durch deine Rechte und erhöre uns. Gott hat gesprochen in seiner Heiligkeit:„Frohlocken will ich, will Sichem verteilen und das Tal Sukkoth ausmessen. Mein ist Gilead; mein ist Manasse, und Ephraim ist die Schutzwehr meines Hauptes. Juda ist mein Herrscherstab. Moab ist mein Waschbecken. Auf Edom werfe ich meinen Schuh. Über Philistäa will ich jauchzen.“ Wer wird mich führen zur Festungsstadt? Wer wird mich geleiten nach Edom? Hast DU, Gott, uns nicht verworfen und bist nicht ausgezogen, Gott, mit unseren Heeren? Schaffe uns Hilfe aus der Bedrängnis! Menschenhilfe ist nichtig. Mit Gott werden wir Mächtiges tun. Und ER wird unsere Bedränger zertreten. Gott meines Lobes,DEM LEITENDEN MUSIKER VON DAVID EIN PSALMdu wollest nicht schweigen, denn der Mund des Ehrfurchtslosen und der Mund des Truges haben sich gegen mich aufgetan; sie haben zu mir geredet mit der Zunge der Lüge und mit Worten des Hasses mich umringt. Und sie bekämpfen mich ohne Grund. Für meine Liebe feinden sie mich an. Ich aber bin [im] Gebet. Und sie erweisen mir Böses für Gutes und Hass für meine Liebe. Bestelle einen Ehrfurchtslosen über ihn, und ein Widersacher stehe zu seiner Rechten. Wenn er gerichtet wird, gehe er schuldig aus, und sein Gebet werde zur Sünde. Seiner Tage seien wenige. Seine Aufseherschaft übernehme ein anderer. Seine Söhne sollen zu Waisen werden und seine Frau zur Witwe. Und seine Söhne sollen umherschweifen und betteln und [Überreste] suchen aus ihren Trümmern. [Sein] Gläubiger lege eine Schlinge auf alles, was er hat, und Fremde sollen rauben [die Frucht] seiner Arbeit. Er habe niemanden, der ihm Freundlichkeit ‹und Gnade› gewähre, und es sei niemand, der seinen Waisen gnädig sei. Seine Nachkommen sollen ausgerottet werden. Im folgenden Geschlecht erlösche ihr Name. Der Ungerechtigkeit seiner Väter werde gedacht vor dem HERRN, und nicht werde ausgelöscht die Sünde seiner Mutter. Sie sollen dem HERRN stets gegenwärtig sein, und ihr Andenken rotte er aus von der Erde, darum dass er nicht gedachte, Freundlichkeit ‹und Gnade› zu üben, und den Mann verfolgte, der gebeugt und bedürftig und verzagten Herzens war, um ihn zu töten. Und er liebte den Fluch; so komme er auf ihn. Und er hatte keine Lust an Segen; so sei er ferne von ihm. Und er zog den Fluch an wie sein Gewand; so dringe er wie Wasser in sein Inneres und wie Öl in seine Gebeine. Er sei ihm wie ein Mantel, in den er sich hüllt, und wie ein Riemen, mit dem er sich allezeit gürtet. Das sei der Lohn meiner Widersacher von Seiten des HERRN und derer, die Böses reden gegen meine Seele. Doch du, Jahweh, mein Herr, handle an mir deines Namens wegen. Weil deine Freundlichkeit ‹und Gnade› gut ist, befreie mich, denn ich, ich bin gebeugt und bedürftig, und mein Herz ist durchbohrt in meinem Innern. Wie ein Schatten, wenn er sich streckt, schwinde ich dahin. Ich werde abgeschüttelt wie eine Heuschrecke. Meine Knie wanken vom Fasten, und mein Fleisch ist abgemagert. Und ich, ein Hohn bin ich ihnen geworden. Wenn sie mich sehen, schütteln sie den Kopf. Hilf mir, HERR, mein Gott! Rette mich nach deiner Freundlichkeit ‹und Gnade›, damit sie wissen, dass dieses deine Hand ist, dass DU, HERR, es getan hast. Mögen SIE fluchen– DU aber segne. Stehen sie auf, so lass sie zuschanden werden und deinen Knecht sich freuen. Meine Widersacher sollen bekleidet werden mit Schmach und in ihre Schande sich hüllen wie in einen Mantel. Hohes ‹Lob› will ich bekennen dem HERRN mit meinem Munde und inmitten vieler ihn preisen, denn er steht dem Bedürftigen zur Rechten, ihn zu retten von denen, die seine Seele richten. Der HERR sprach zu meinem Herrn:VON DAVID EIN PSALM„Sitze zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße. Das Zepter deiner Macht streckt der HERR aus von Zijon. Herrsche inmitten deiner Feinde! Dein Volk ist voll Willigkeit am Tage deiner Heeresmacht. In heiliger Pracht, aus dem Schoße der Morgenröte [strömt] dir der Tau deiner Jugend [hervor].“ Der HERR hat geschworen, und er bereut es nicht:„Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks.“ Mein Herr ist dir zur Rechten. Er zerschmettert Könige am Tage seines Zorns. Er hält Gericht unter den Völkern. Voll ist’s von Leichen. Zerschmettern wird er das Haupt über großes Land. Vom Bach wird er trinken am Wege. Darum hebt er das Haupt empor. Hallelu-Jah! ‹Lob› will ich dem HERRN bekennen von ganzem Herzen im Ratskreis der Aufrichtigen und [in] der Gemeinde. Groß sind die Taten des HERRN, erforschbar für alle, die Lust daran haben. Hoheit und Pracht ist sein Tun. Und seine Gerechtigkeit besteht ewiglich. Er schuf ein Gedenken an seine Wundertaten. Gnädig und barmherzig ist der HERR. Er gab Speise denen, die ihn fürchteten. Er gedenkt ewiglich seines Bundes. Die Kraft seiner Taten tat er kund seinem Volk, um ihnen zu geben das Erbteil der Völker. Die Taten seiner Hände sind Wahrheit und Recht. Alle seine Vorschriften sind treu, standfest für immer und ewig, in Wahrheit und Geradheit getan. Er hat Erlösung gesandt seinem Volk, seinen Bund verordnet auf ewig. Heilig und furchtgebietend ist sein Name. Furcht des HERRN ist Anfang der Weisheit, treffliche Einsicht für alle, die sie tun. Sein Lob besteht ewiglich. Hallelu-Jah! Selig ist der Mann, der den HERRN fürchtet, der große Lust hat an seinen Geboten. Sein Same wird mächtig sein im Lande. Das Geschlecht der Aufrichtigen wird gesegnet. Vermögen und Reichtum sind in seinem Hause. Und seine Gerechtigkeit besteht ewiglich. Den Aufrichtigen geht Licht auf im Dunkel. Gnädig und barmherzig und gerecht [ist er]. Gut [steht es] um den Mann, der gnädig ist und leiht, der seine Sachen durchführt nach dem Recht, denn in Ewigkeit wird er nicht wanken. In ewigem Andenken ist der Gerechte. Vor böser Kunde muss er nicht bangen. Gefestigt ist sein Herz. Es vertraut auf den HERRN. Standfest ist sein Herz. Er fürchtet sich nicht, bis er herabschaut auf seine Bedränger. Er streute aus. Er gab den Bedürftigen. Seine Gerechtigkeit besteht ewiglich. Sein Horn wird erhöht werden in Ehren. Der Ehrfurchtslose sieht es und ärgert sich. Mit seinen Zähnen knirscht er und vergeht. Das Begehren der Ehrfurchtslosen geht unter. Hallelu-Jah! Preist, [ihr] Knechte des HERRN, preist den Namen des HERRN. Gelobt sei der Name des HERRN von nun an bis in Ewigkeit. Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gepriesen der Name des HERRN. Hoch über alle Völker ist der HERR, über die Himmel seine Herrlichkeit. Wer ist wie der HERR, unser Gott, der hoch oben thront, der sich erniedrigt, um auf die Himmel und auf die Erde zu schauen, der aus dem Staube emporhebt den Geringen, aus dem Schmutz erhöht den Bedürftigen, ihn sitzen zu lassen bei Edlen, bei den Edlen seines Volkes, der die Unfruchtbare des Hauses wohnen lässt als eine fröhliche Mutter von Söhnen? Hallelu-Jah! Als Israel aus Ägypten zog, das Haus Jakob aus dem Volk fremder Sprache, da war Juda sein Heiligtum, Israel sein Herrschaftsbereich. Das Meer sah es und floh. Der Jordan wandte sich zurück. Die Berge hüpften wie Widder, die Hügel wie junge Schafe. Was war dir, Meer, dass du flohest, [dir,] Jordan, dass du dich zurückwandtest, [euch] Bergen, dass ihr hüpftet wie Widder, Hügeln, wie junge Schafe? Erbebe vor dem Angesicht des Gebieters, Erde, vor dem Angesicht des Gottes Jakobs, der den Felsen verwandelte in einen Wasserteich, das Kieselgestein in einen Wasserquell. Nicht uns, HERR, nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre deiner Freundlichkeit wegen, deiner Wahrheit wegen! Warum sollen die Heiden sagen:„Wo ist nun ihr Gott?“ Aber unser Gott ist in den Himmeln. Alles, was ihm gefällt, tut er. Ihre Götzen sind Silber und Gold, das Werk von Menschenhänden. Einen Mund haben sie und reden nicht. Augen haben sie und sehen nicht. Ohren haben sie und hören nicht. Eine Nase haben sie und riechen nicht. Sie haben Hände und tasten nicht. Füße haben sie und gehen nicht. Keinen Laut geben sie mit ihrer Kehle. Ihnen gleich sind die, die sie machen, jeder, der auf sie vertraut. Israel, vertraue auf den HERRN! Ihre Hilfe und ihr Schild ist ER. Haus Aaron, vertraue auf den HERRN! Ihre Hilfe und ihr Schild ist ER. Ihr, die ihr den HERRN fürchtet, vertraut auf den HERRN! Ihre Hilfe und ihr Schild ist ER. Der HERR hat unser gedacht. Er wird segnen, segnen das Haus Israel, segnen das Haus Aaron. Er wird segnen, die den HERRN fürchten, die Kleinen samt den Großen. Der HERR wird zu euch hinzufügen, zu euch und euren Kindern. Gesegnet seid ihr vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat. Die Himmel sind Himmel des HERRN, und die Erde hat er den Söhnen Adams gegeben. Nicht die Toten preisen den HERRN noch alle, die zur Totenstille hinabfahren. Aber wir, wir loben den HERRN von nun an bis in Ewigkeit. Hallelu-Jah! Ich liebe, weil der HERR gehört hat meine Stimme, mein Flehen, weil er zu mir neigte sein Ohr. Und meine Tage hindurch werde ich anrufen. Es umfingen mich Fesseln des Todes, und Drangsale des Bereiches des Todes erreichten mich. Bedrängnis und Kummer erreichten mich– und ich rief den Namen des HERRN an:„Bitte, HERR, lass meine Seele entrinnen!“ Gnädig ist der HERR und gerecht, und unser Gott ist barmherzig. Der HERR ist ein Hüter der Arglosen. ‹Schwach und› heruntergekommen war ich, und er rettete mich. Kehre zurück, meine Seele, zu deiner Ruhstatt, denn der HERR hat dir Gutes erwiesen. Ja, du hast meine Seele vom Tode befreit, meine Augen von Tränen, meinen Fuß vom Sturz. Wandeln werde ich vor dem Angesicht des HERRN in den Ländern der Lebenden. Ich glaubte.Darum redete ich. Ich, ich war sehr gebeugt. Ich sagte in meiner Bestürzung:„Die ganze Menschheit lügt.“ Wie soll ich dem HERRN vergelten für alle seine Wohltaten an mir? Den Becher des Heils erhebe ich, und den Namen des HERRN rufe ich aus. Meine Gelübde werde ich dem HERRN bezahlen, ja, in Gegenwart seines ganzen Volkes. Kostbar ist in den Augen des HERRN der Tod seiner Frommen. Bitte, HERR! Ich bin ja dein Knecht. Ich bin dein Knecht, der Sohn deiner Magd. Du hast meine Fesseln gelöst. Dir opfere ich Opfer des Dankes, und den Namen des HERRN rufe ich aus. Meine Gelübde werde ich dem HERRN bezahlen, ja, in Gegenwart seines ganzen Volkes, in den Vorhöfen des Hauses des HERRN, in deiner Mitte, Jerusalem. Hallelu-Jah! Preist den HERRN, alle Völker! Preist ihn, alle Volksscharen; denn mächtig über uns ist seine Freundlichkeit ‹und Gnade›, und die Wahrheit des HERRN währt ewiglich. Hallelu-Jah! Dankt dem HERRN, denn er ist gut. Ja, seine Freundlichkeit währt ewiglich. Israel soll sagen: Ja, seine Freundlichkeit währt ewiglich. Das Haus Aaron soll sagen: Ja, seine Freundlichkeit währt ewiglich. Die, die den HERRN fürchten, sollen sagen: Ja, seine Freundlichkeit währt ewiglich. Aus der Enge rief ich zum HERRN. Der HERR erhörte mich in der Weite. Der HERR ist für mich; ich werde mich nicht fürchten. Was sollte ein Mensch mir tun? Der HERR ist für mich unter meinen Helfern. Und ich, ich werde herabschauen auf meine Hasser. Es ist besser, zum HERRN Zuflucht zu nehmen, als sich auf Menschen zu verlassen. Es ist besser, zum HERRN Zuflucht zu nehmen, als sich auf Fürsten zu verlassen. Alle Völker haben mich umringt. Gewiss, im Namen des HERRN schneide ich sie ab. Sie haben mich umringt,– ja, mich umringt. Gewiss, im Namen des HERRN schneide ich sie ab. Sie haben mich umringt wie Bienen, sind erloschen wie Dornenfeuer. Gewiss, im Namen des HERRN schneide ich sie ab. Hart hat man mich gestoßen, dass ich fallen sollte. Aber der HERR half mir. Meine Stärke und mein Gesang ist der HERR. Und er ist mir zur Rettung geworden. Klang von Jubel und Rettung ist in den Zelten der Gerechten: Die Rechte des HERRN tut Gewaltiges. Die Rechte des HERRN ist erhoben; die Rechte des HERRN tut Gewaltiges. Ich werde nicht sterben, sondern leben und die Taten des HERRN erzählen. Hart hat der HERR mich gezüchtigt, aber er gab mich nicht dem Tode preis. Öffnet mir die Tore der Gerechtigkeit: Ich will durch sie eingehen, will ‹Lob› bekennen dem HERRN. Das ist das Tor des HERRN: Gerechte gehen durch dasselbe ein. Ich will dir danken, denn du hast mich erhört und bist mir zur Rettung geworden. Der Stein, den die Bauenden verwarfen, er wurde zum Haupt[stein] der Ecke. Vom HERRN her wurde er dieses. Es ist wunderbar in unseren Augen. Das ist der Tag, den der HERR gemacht hat. Lasst uns fröhlich sein und uns freuen in ihm. Bitte, HERR, rette! Bitte, HERR, lass wohlgelingen! Gelobt [sei] der, der kommt im Namen des HERRN. Vom Hause des HERRN aus segnen wir euch. Der HERR ist Gott, und er hat uns Licht gegeben. Bindet das Festopfer mit Stricken bis an die Hörner des Altars. Du bist mein Gott, und ich will dir danken. Mein Gott, ich will dich erheben. Dankt dem HERRN, denn er ist gut. Ja, seine Freundlichkeit währt ewiglich. Selig sind die, die im Wege untadelig sind, die wandeln in der Weisung des HERRN! Selig sind die, die seine Zeugnisse befolgen, die von ganzem Herzen ihn suchen. Auch üben sie nicht Unrecht. Sie wandeln in seinen Wegen. Du selbst hast deine Vorschriften entboten, dass man sie halte mit Eifer. O dass meine Wege gerichtet seien, deine Satzungen zu bewahren! Dann werde ich nicht zuschanden werden, wenn ich Acht habe auf alle deine Gebote. Ich danke dir in Aufrichtigkeit des Herzens, wenn ich die Verordnungen deiner Gerechtigkeit lerne. Deine Satzungen will ich bewahren. Verlass mich nicht ganz und gar! Wodurch wird ein Jüngling seinen Pfad rein halten? Indem er sich bewahrt nach deinem Wort. Mit meinem ganzen Herzen suche ich dich. Lass mich nicht abirren von deinen Geboten! Dein Wort habe ich aufgespeichert in meinem Herzen, damit ich nicht gegen dich sündige. Gelobt seist du, HERR. Lehre mich deine Satzungen! Mit meinen Lippen zähle ich alle Verordnungen deines Mundes auf. An dem Weg deiner Zeugnisse habe ich Freude wie an jeglichem Reichtum. Über deine Vorschriften will ich sinnen, und ich will blicken auf deine Pfade. An deinen Satzungen habe ich meine Wonne. Dein Wort will ich nicht vergessen. Gewähre deinem Knecht, dass ich lebe; und dein Wort will ich halten. Öffne mir die Augen, so werde ich Wunderbares erblicken an deiner Weisung. Ich bin ein Fremdling auf der Erde. Verbirg nicht vor mir deine Gebote. Meine Seele zermürbt sich vor Verlangen nach deinen Verordnungen allezeit. Gescholten hast du die Vermessenen, die Verfluchten, die von deinen Geboten abirren. Wälze von mir Hohn und Verachtung, denn deine Zeugnisse habe ich befolgt. Sitzen auch Fürsten, und bereden sie sich gegen mich, dein Knecht sinnt über deine Satzungen. Auch sind deine Zeugnisse meine Wonne, meine Ratgeber [sind sie]. Am Staube klebt meine Seele. Belebe mich nach deinem Wort. Ich erzählte meine Wege, und du erhörtest mich. Lehre mich deine Satzungen. Lass mich verstehen den Weg deiner Vorschriften, und ich will sinnen über deine Wundertaten. Meine Seele zerfließt vor Kummer. Richte mich auf nach deinem Wort. Halte den Weg der Lüge von mir fern und beschenke mich mit deiner Weisung! Den Weg der Treue habe ich gewählt, deine Verordnungen vor mich hingestellt. An deine Zeugnisse, HERR, klammere ich mich. Lass mich nicht zuschanden werden. Den Weg deiner Gebote laufe ich, denn du machst mir das Herz weit. Weise mir, HERR, den Weg deiner Satzungen, dass ich ihn wahre bis ans Ende. Gib mir Einsicht, und ich will deine Weisung befolgen und sie halten von ganzem Herzen. Lass mich wandeln auf dem Pfade deiner Gebote, denn an ihm habe ich Lust. Neige mein Herz zu deinen Zeugnissen und nicht zum Gewinn. Wende meine Augen davon ab, nach Nichtigem zu schauen. Belebe mich in deinen Wegen. Halte deinem Knecht dein Wort aufrecht, das [dazu dient], dass man dich fürchte. Wende ab meine Schmach, vor der mir graut, denn deine Verordnungen sind gut. Siehe! Ich sehne mich nach deinen Vorschriften. Belebe mich in deiner Gerechtigkeit. Und lass über mich kommen deine Gnaden, HERR, dein Helfen– nach deinem Wort, so habe ich ein Wort zur Antwort meinem Schmäher, denn auf dein Wort verlasse ich mich. Und nimm das Wort der Wahrheit nicht gänzlich meinem Munde weg, denn ich harre auf deine Verordnungen. Und ich will deine Weisung stets halten, immer und ewiglich. Und wandeln will ich in weitem Raum, denn ich trachte nach deinen Vorschriften. Und vor Königen will ich reden von deinen Zeugnissen und werde mich nicht schämen. Und ich habe meine Wonne an deinen Geboten, die ich liebe, und will aufheben meine Hände zu deinen Geboten, die ich liebe, und sinnen über deine Satzungen. Gedenke des Wortes an deinen Knecht, worauf du mich hast harren lassen. Das ist mein Trost in meinem Elend, dass dein Wort mich belebt hat. Die Vermessenen haben mich sehr, sehr verspottet. Von deiner Weisung bin ich nicht abgewichen. Gedachte ich, HERR, deiner Verordnungen von alters her, so wurde ich getröstet. Zornesglut hat mich erfasst ob der Ehrfurchtslosen, die deine Weisung verlassen. Deine Satzungen sind meine Lieder geworden im Hause meiner Fremdlingschaft. Des Nachts denke ich an deinen Namen, HERR, und halte [mir] deine Weisung‹vor Augen›. Dieses wurde mir zuteil: dass ich deine Vorschriften befolge. Ich sagte:„Mein Teil, HERR, ist, dass ich deine Worte bewahre.“ Von ganzem Herzen suche ich dein Antlitz um deine Gunst. Sei mir gnädig nach deinem Wort. Ich habe meine Wege überdacht und meine Füße gekehrt zu deinen Zeugnissen. Ich eile und säume nicht, deine Gebote zu halten. Umgeben mich Stricke der Ehrfurchtslosen, deine Weisung vergesse ich nicht. Mitten in der Nacht stehe ich auf, dir ‹Lob› zu bekennen wegen der Verordnungen deiner Gerechtigkeit. Ich bin der Gefährte aller, die dich fürchten, und derer, die deine Vorschriften halten. Die Erde ist voll von deiner Freundlichkeit, HERR. Lehre mich deine Satzungen. Gut bist du verfahren mit deinem Knecht, HERR, nach deinem Wort. Gutes Urteilen lehre mich– und [gute] Erkenntnis, denn ich vertraue auf deine Gebote. Ehe ich gedemütigt wurde, irrte ich. Aber jetzt halte ich dein Wort. Gut bist du und Gutes tuend. Lehre mich deine Satzungen. Es besudelten mich mit Lügen die Vermessenen. ICH befolge mit ganzem Herzen deine Vorschriften. Stumpf wie Fett ist ihr Herz. ICH habe Wonne an deiner Weisung. Gut ist es für mich, dass ich gedemütigt wurde, damit ich deine Satzungen lernte. Gut ist mir die Weisung deines Mundes, ‹besser› als Tausende von Gold- und Silberstücken. Deine Hände haben mich gemacht und bereitet. So gib mir Einsicht, dass ich lerne deine Gebote. Die dich fürchten, werden mich sehen und sich freuen, denn ich harre auf dein Wort. Ich weiß, HERR, dass deine Verordnungen Gerechtigkeit sind, und [dass] du mich in Treue gedemütigt hast. Lass deine Freundlichkeit mir zum Trost sein nach deinem Wort an deinen Knecht! Lass deine Erbarmungen über mich kommen, dass ich lebe, denn deine Weisung ist meine Wonne. Zuschanden sollen die Vermessenen werden, die mit Lügen mich krümmten; ich, ich sinne über deine Vorschriften nach. Lass zu mir sich kehren die, die dich fürchten und deine Zeugnisse kennen. Lass mein Herz untadelig sein in deinen Satzungen, damit ich nicht zuschanden werde. Nach deinem Helfen schmachtet meine Seele. Ich harre auf dein Wort. Nach deinem Wort schmachten meine Augen und sagen:„Wann wirst du mich trösten?“– denn wie ein Schlauch im Rauch bin ich geworden. Deine Satzungen vergesse ich nicht. Wie viele Tage werden deinem Knechte noch sein? Wann wirst du Gericht üben an meinen Verfolgern? Die Vermessenen haben mir Gruben gegraben, sie, die nicht nach deiner Weisung sind. Alle deine Gebote sind treu. Mit Lügen verfolgt man mich. Hilf mir auf! Fast hätten sie mir ein Ende bereitet auf Erden; aber ich verlasse deine Vorschriften nicht. Belebe mich nach deiner Freundlichkeit, und ich will halten die Zeugnisse deines Mundes! Auf ewig, HERR, steht dein Wort fest in den Himmeln. Von Geschlecht zu Geschlecht währt deine Treue. Du hast die Erde fest gegründet, und sie steht. Gemäß deinen Verordnungen stehen sie heute da, denn sie alle sind deine Knechte. Wäre nicht deine Weisung meine Wonne gewesen, wäre ich umgekommen in meinem Elend. Ewiglich werde ich deine Vorschriften nicht vergessen, denn durch sie hast du mich belebt. Dein bin ich. Rette mich, denn ich trachte nach deinen Vorschriften. Ehrfurchtslose haben mir aufgelauert, mich umzubringen. Auf deine Zeugnisse achte ich. Von allem Vollkommenen sah ich ein Ende; [doch] dein Gebot ist sehr weit. Wie liebe ich deine Weisung! Sie ist mein Sinnen den ganzen Tag. Dein Gebot macht mich weiser als meine Feinde, denn es ist ewiglich mein. Ich bin verständiger geworden als alle meine Lehrer, denn deine Zeugnisse sind mein Nachsinnen. Ich habe mehr Einsicht als die Alten, denn ich habe deine Vorschriften befolgt. Von jedem bösen Pfad hielt ich meine Füße zurück, damit ich dein Wort halte. Von deinen Verordnungen wich ich nicht ab, denn DU hast mich unterwiesen. Wie süß ist dein Wort meinem Gaumen, mehr als Honig meinem Munde. Aus deinen Vorschriften empfange ich Einsicht. Darum hasse ich jeden Pfad der Lüge. Dein Wort ist eine Leuchte für meinen Fuß und Licht für meinen Pfad. Ich habe geschworen und halte es aufrecht, zu beobachten die Verordnungen deiner Gerechtigkeit. Ich bin sehr, sehr gebeugt. HERR, belebe mich nach deinem Wort. Möchten dir gefallen, HERR, die freiwilligen ‹Opfer› meines Mundes! Und lehre mich deine Verordnungen. Meine Seele ist stets in Gefahr, aber deine Weisung vergesse ich nicht. Die Ehrfurchtslosen haben mir eine Schlinge gelegt, doch irre ich von deinen Vorschriften nicht ab. Deine Zeugnisse sind mein Erbteil für ewig; ja, sie sind meines Herzens Frohlocken. Ich habe mein Herz geneigt, deine Satzungen zu tun– für immer, bis ans Ende. Die Doppelherzigen hasse ich, aber deine Weisung liebe ich. Mein Bergungsort und mein Schild bist DU. Auf dein Wort harre ich. Weicht von mir, [ihr] Bösgesinnten: Ich will die Gebote meines Gottes befolgen. Stütze mich nach deinem Wort, so werde ich leben. Und lass mich nicht zuschanden werden in meiner Hoffnung. Stütze mich, so bin ich gerettet. Und ich will stets auf deine Satzungen schauen. Du verwirfst alle, die von deinen Satzungen abirren, denn ihre Trugkunst ist Lüge. Wie Schlacken räumst du alle Ehrfurchtslosen von der Erde hinweg. Darum liebe ich deine Zeugnisse. Vor deinem Schrecken schaudert mein Fleisch, und vor deinen Gerichten habe ich Furcht. Ich habe Recht und Gerechtigkeit geübt. Überlasse mich nicht meinen Bedrückern. Sei Bürge für deinen Knecht zum Guten. Lass die Vermessenen mich nicht bedrücken. Meine Augen schmachten nach deinem Heil und nach dem Wort deiner Gerechtigkeit. Handle mit deinem Knecht nach deiner Freundlichkeit und lehre mich deine Satzungen. Dein Knecht bin ich. Gib mir Einsicht, so werde ich deine Zeugnisse verstehen. Es ist Zeit für den HERRN zu handeln: Sie haben deine Weisung gebrochen. Darum liebe ich deine Gebote, mehr als Gold und gediegenes Gold. Darum halte ich alle Vorschriften in allem aufrichtig ein. Jeden Pfad der Lüge hasse ich. Wunderbar sind deine Zeugnisse; darum befolgt sie meine Seele. Die Eröffnung deines Wortes erleuchtet, gibt Einsicht den Arglosen. Weit öffne ich meinen Mund, und ich lechze, denn es verlangt mich nach deinen Geboten. Wende dich zu mir und sei mir gnädig nach dem Recht derer, die deinen Namen lieben. Mache meine Tritte fest in deinem Wort und gib nicht irgendeinem Übel Macht über mich. Erlöse mich von der Bedrückung der Menschen, und ich will deine Vorschriften beobachten. Lass dein Angesicht leuchten über deinen Knecht und lehre mich deine Satzungen. Wasserbäche fließen aus meinen Augen, weil man deine Weisung nicht hält. Gerecht bist du, HERR, und gerade sind deine Verordnungen. In Gerechtigkeit hast du deine Zeugnisse geboten und in Treue gar sehr. Verzehrt hat mich mein Eifer, denn meine Bedränger haben deine Worte vergessen. Wohlgeläutert ist dein Wort, und dein Knecht liebt es. Gering bin ich und verachtet. Deine Vorschriften habe ich nicht vergessen. Deine Gerechtigkeit ist ewiglich gerecht, und deine Weisung ist Wahrheit. Angst und Bedrängnis haben mich erreicht. Deine Gebote sind meine Wonne. Gerechtigkeit sind deine Zeugnisse– auf ewig. Gib mir Einsicht, so werde ich leben. Ich rief von ganzem Herzen:„Erhöre mich, HERR! Ich will deine Satzungen befolgen.“ Ich rief zu dir:„Rette mich! Und ich will deine Zeugnisse halten.“ Der Morgendämmerung komme ich zuvor, und ich rufe laut. Ich harre auf dein Wort. Meine Augen kommen den Nachtwachen zuvor, um nachzusinnen über dein Wort. Höre auf meine Stimme nach deiner Freundlichkeit. HERR, belebe mich nach deinen Verordnungen. Nahe sind gekommen, die der Arglist nachjagen. Von deiner Weisung sind sie fern. Nahe bist du, HERR. Und alle deine Gebote sind Wahrheit. Von jeher weiß ich aus deinen Zeugnissen, dass du sie für ewig gegründet hast. Sieh an mein Elend und befreie mich, denn deine Weisung habe ich nicht vergessen. Führe meinen Rechtsstreit und erlöse mich. Belebe mich nach deinem Wort. Den Ehrfurchtslosen ist Rettung fern, denn sie trachten nicht nach deinen Satzungen. Deiner Erbarmungen sind viele, HERR. Belebe mich nach deinen Verordnungen. Viele sind meiner Verfolger und meiner Bedränger. Von deinen Zeugnissen weiche ich nicht ab. Sah ich Treulose, so widerte es mich an, dass sie dein Wort nicht hielten. Sieh her: Ich liebe deine Vorschriften. Belebe mich nach deiner Freundlichkeit, HERR. Die Summe deines Wortes ist Wahrheit, und jede Verordnung deiner Gerechtigkeit währt ewiglich. Fürsten verfolgen mich ohne Grund, doch erbebt mein Herz vor deinem Wort. Ich freue mich über dein Wort wie einer, der große Beute findet. Lüge hasse und verabscheue ich. Deine Weisung liebe ich. Siebenmal des Tages preise ich dich wegen der Verordnungen deiner Gerechtigkeit. Großen Frieden haben die, die deine Weisung lieben, und für sie gibt es kein Fallen. Ich warte auf dein Heil, HERR, und deine Gebote tue ich. Meine Seele hält deine Zeugnisse, und ich liebe sie sehr. Deine Vorschriften und deine Zeugnisse halte ich, denn alle meine Wege sind vor dir. Lass mein lautes Rufen nahe vor dein Angesicht kommen, HERR. Gib mir Einsicht nach deinem Wort. Lass vor dich kommen mein Flehen. Befreie mich nach deinem Wort. Meine Lippen sollen Lobgesang hervorströmen lassen, denn du lehrst mich deine Satzungen. Meine Zunge besingt dein Wort, denn alle deine Gebote sind Gerechtigkeit. Deine Hand sei da, mir zu helfen, denn ich habe deine Vorschriften erwählt. Ich sehne mich nach deinem Heil, HERR. Und deine Weisung ist meine Wonne. Meine Seele soll leben, damit sie dich preise. Und lass deine Verordnungen meine Hilfe sein. Ich ging irre wie ein verloren gegangenes Schaf. Suche deinen Knecht, denn deine Gebote vergesse ich nicht. Zum HERRN rief ich in meiner Not,EIN STUFENLIEDund er hat mich erhört. HERR, befreie meine Seele von der Lippe der Lüge, von der Zunge des Truges. Was soll man dir geben und was dir hinzufügen, [du] Zunge des Truges? Scharfe Pfeile eines Helden samt glühenden Ginsterkohlen. Wehe mir, dass ich weile in Meschech, dass ich wohne bei den Zelten Kedars! ‹Lange› genug hat meine Seele gewohnt bei denen, die den Frieden hassen. Ich bin des Friedens. Aber wenn ich rede, sind sie auf Krieg aus. Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen.EIN STUFENLIEDWoher wird meine Hilfe kommen? Meine Hilfe ist von dem HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat. Er lässt nicht zu, dass dein Fuß wanke. Dein Hüter schlummert nicht. Siehe! Er schlummert nicht; noch schläft er, der Hüter Israels. Der HERR ist dein Hüter. Der HERR ist dein Schatten über deiner rechten Hand. Des Tages sticht die Sonne dich nicht noch der Mond des Nachts. Der HERR behütet dich vor allem Übel, behütet deine Seele. Der HERR behütet deinen Ausgang und deinen Eingang von nun an bis in Ewigkeit. Ich freute mich,EIN STUFENLIED VON DAVIDals sie zu mir sagten:„Zum Hause des HERRN wollen wir gehen.“ [Still] standen [dann] unsere Füße in deinen Toren, Jerusalem. Jerusalem, die du aufgebaut bist als eine fest in sich geschlossene Stadt, wohin die Stämme hinaufziehen, die Stämme des HERRN, ein Zeugnis für Israel, ‹Lob› zu bekennen dem Namen des HERRN. Ja, dorthin sind Throne gesetzt fürs Gericht, Throne für das Haus Davids. Bittet um den Frieden Jerusalems! In sicherer Ruhe seien die, die dich lieben. Friede sei in deinem Festungswerk, sichere Ruhe in deinen Palästen. Meiner Brüder und meiner Gefährten wegen will ich sagen:„Friede sei in dir.“ Des Hauses des HERRN, unseres Gottes, wegen will ich dir Gutes suchen. Ich hebe meine Augen auf zu dir,EIN STUFENLIEDder du thronst in den Himmeln. Siehe! Wie die Augen der Knechte auf die Hand ihres Herrn, wie die Augen der Magd auf die Hand ihrer Gebieterin, so sind unsere Augen [gerichtet] auf den HERRN, unseren Gott, bis er uns gnädig ist. Sei uns gnädig, HERR! Sei uns gnädig, denn reichlich sind wir mit Verachtung gesättigt. Reichlich ist unsere Seele gesättigt mit dem Spott der Sorglosen, mit der Verachtung der Hochmütigen. Wenn nicht der HERR für uns gewesen wäre,EIN STUFENLIED VON DAVID– soll Israel sagen– wenn nicht der HERR für uns gewesen wäre, als die Menschen gegen uns aufstanden, dann hätten sie uns lebend verschlungen, als ihr Zorn gegen uns entbrannte; dann hätten die Wasser uns überflutet; dann wäre ein Strom über unsere Seele gegangen; dann wären die wild wogenden Wasser über unsere Seele gegangen. Gelobt sei der HERR, der uns ihren Zähnen nicht zur Beute gab. Unsere Seele ist entronnen wie ein Vogel aus der Schlinge der Vogelsteller. Die Schlinge ist zerrissen, und wir sind entronnen! Unsere Hilfe ist im Namen des HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat. Die auf den HERRN vertrauen, sind wie der Berg Zijon,EIN STUFENLIEDder nicht wankt, der ewiglich bleibt. Jerusalem, die Berge sind rings um es her, und der HERR ist rings um sein Volk von nun an bis in Ewigkeit, denn nicht ruhen wird das Zepter der Ehrfurchtslosigkeit auf dem Losteil der Gerechten, damit die Gerechten ihre Hände nicht ausstrecken nach Unrecht. Tue Gutes den Guten, HERR, und denen, die in ihren Herzen aufrichtig sind. Aber die, die auf ihre krummen Wege abbiegen, wird der HERR dahinfahren lassen mit den Übeltätern. Friede über Israel! Als der HERR die Gefangenen Zijons zurückführte,EIN STUFENLIEDwaren wir wie Träumende. Da wurde unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. Da sagte man unter den Völkern:„Der HERR hat Großes an ihnen getan.“ Großes hat der HERR an uns getan: Fröhlich sind wir geworden! Bringe unsere Gefangenen zurück, HERR, wie die Bäche im Südland! Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten. Weinend geht hin, der den Samen zur Aussaat trägt. Mit Jubel kommt ‹zurück›, der seine Garben trägt. Wenn nicht der HERR das Haus baut,EIN STUFENLIED VON SALOMOarbeiten die Bauleute vergebens daran. Wenn nicht der HERR die Stadt bewacht, wacht der Wächter vergebens. Vergebens ist es für euch, dass ihr früh aufsteht, spät euch hinsetzt, das Brot der Mühsal esst. Solches gibt er seinem Geliebten ‹im› Schlaf. Siehe, Söhne sind ein Erbteil des HERRN. Leibesfrucht ist eine Belohnung. Wie Pfeile in der Hand eines Helden, so sind die Söhne der Jugend. Selig ist der Mann, der seinen Köcher mit ihnen gefüllt hat! Die werden nicht zuschanden, wenn sie mit Feinden reden im Tor. Selig ist jeder, der den HERRN fürchtet,EIN STUFENLIEDder in seinen Wegen wandelt! Deiner Hände fleißigen ‹Erwerb›, du darfst ihn essen. Selig bist du, und gut ist es um dich. Deine Frau wird sein wie ein fruchtbarer Weinstock im Inneren deines Hauses, deine Söhne wie Ölbaumsprossen rings um deinen Tisch. Siehe, ja, so wird gesegnet der Mann, der den HERRN fürchtet. Segnen wird dich der HERR von Zijon aus. Und schaue das Wohl Jerusalems alle Tage deines Lebens! Und schaue Söhne deiner Söhne! Friede über Israel! Oftmals haben sie mich bedrängtEIN STUFENLIEDvon meiner Jugend an, soll Israel sagen. Oftmals haben sie mich bedrängt von meiner Jugend an. Dennoch haben sie mich nicht überwältigt. Pflüger haben auf meinem Rücken gepflügt, haben lang gezogen ihre Furchen. Der HERR ist gerecht. Das Seil der Ehrfurchtslosen hat er durchschnitten. Mögen zuschanden werden und zurückweichen alle, die Zijon hassen! Mögen sie sein wie das Gras ‹auf› den Dächern, das verdorrt, ehe man es ausreißt, womit der Schnitter seine Hand nicht füllt, noch der Garbenbinder seinen Schoß; und die Vorübergehenden sollen nicht sagen:„Des HERRN Segen sei über euch. Wir segnen euch im Namen des HERRN.“ Aus den Tiefen rufe ich,EIN STUFENLIEDHERR, zu dir. Mein Herr! Höre auf meine Stimme! Lass deine Ohren aufmerksam sein auf die Stimme meines Flehens. Wenn du, HERR, Sünden behältst, mein Herr, wer wird bestehen? Doch bei dir ist Vergebung, damit man dich fürchte. Ich harre auf den HERRN. Meine Seele harrt. Und auf sein Wort warte ich. Meine Seele [wartet] auf meinen Herrn, mehr als [die] Wächter auf den Morgen, [die] Wächter auf den Morgen. Harre, Israel, auf den HERRN, denn bei dem HERRN ist die Freundlichkeit und viel Erlösung bei ihm. Und er ist es, der Israel erlösen wird von allen seinen Ungerechtigkeiten. HERR, nicht hoch ist mein Herz.EIN STUFENLIED VON DAVIDUnd nicht hoch sind meine Augen. Und ich gehe nicht mit Dingen um, die zu groß und zu wunderbar für mich sind. Habe ich nicht beschwichtigt und still gemacht meine Seele? Wie ein gestilltes Kind an seiner Mutter, wie das gestillte Kind ist meine Seele in mir. Harre, Israel, auf den HERRN von nun an bis in Ewigkeit. Gedenke dem David, HERR,EIN STUFENLIEDaller seiner Mühsal, der dem HERRN schwor, ein Gelübde tat dem Starken Jakobs: „Wenn ich hineingehe in das Zelt meines Hauses, wenn ich steige auf das Lager meines Bettes, wenn ich Schlaf gestatte meinen Augen, Schlummer meinen Augenlidern, bis ich eine Stätte finde für den HERRN, Wohnungen für den Starken Jakobs!“ Siehe, wir hörten von ihr in Ephrata. Wir fanden sie im Gefilde Jaars. Lasst uns eingehen in seine Wohnungen, niederfallen vor dem Schemel seiner Füße! Stehe auf, HERR, zu deiner Ruhstatt, du und die Lade deiner Stärke. Möchten deine Priester sich kleiden ‹in› Gerechtigkeit und deine Frommen jubeln. Wegen Davids, deines Knechtes, wollest du nicht abweisen das Angesicht deines Gesalbten. Der HERR hat David geschworen in Wahrheit; er wird nicht davon abweichen:„Von der Frucht deines Leibes will ich auf deinen Thron setzen. Wenn deine Söhne meinen Bund bewahren und meine Zeugnisse, die ich sie lehren werde, so sollen auch ihre Söhne auf deinem Thron sitzen auf ewig“,– denn der HERR hat Zijon erwählt, hat ihn begehrt zu seiner Wohnstätte: „Dieser ist meine Ruhstatt für immer. Hier will ich wohnen, denn ich habe ihn begehrt. Seine Speise werde ich reichlich segnen, seine Bedürftigen sättigen mit Brot. Seine Priester werde ich kleiden ‹in› Heil, und seine Frommen sollen jubeln, ja, jubeln. Dort lasse ich dem David ein Horn hervorsprossen [und] richte ich meinem Gesalbten eine Leuchte zu. Seine Feinde werde ich kleiden ‹in› Schande, und auf ihm wird seine Krone blühen.“ Sieh! Wie gut und wie lieblich,EIN STUFENLIED VON DAVIDwenn Brüder zusammen sind, auch in Einheit sind. Wie das gute Öl auf dem Haupt, das herabfließt auf den Bart, den Bart Aarons, das herabfließt auf den Saum seiner Kleider, wie der Tau des Hermon, der herabfällt auf die Berge Zijons, denn dorthin hat der HERR den Segen befohlen, Leben in Ewigkeit. Sieh! Lobt den HERRN, alle ihr Knechte des HERRN,EIN STUFENLIEDdie ihr steht im Hause des HERRN in den Nächten. Erhebt eure Hände im Heiligtum und lobt den HERRN. Der HERR segne dich von Zijon aus, der Himmel und Erde gemacht hat. Hallelu-Jah! Preist den Namen des HERRN. Preist, [ihr] Knechte des HERRN, die ihr steht im Hause des HERRN, in den Vorhöfen des Hauses unseres Gottes. Hallelu-Jah, denn gut ist der HERR. Singt ‹und spielt› seinem Namen, denn er ist lieblich; denn der HERR hat sich Jakob erwählt, Israel zu seinem Eigentum. Ja, ich weiß, dass der HERR groß ist und unser Herr [groß ist] über alle Mächtigen. Alles, was dem HERRN gefällt, tut er, in den Himmeln und auf der Erde, in den Meeren und in allen Tiefen, der Dunst aufsteigen lässt vom Ende der Erde, der Blitze macht zum Regen, der den Wind herausführt aus seinen Vorratskammern, der die Erstgeborenen Ägyptens schlug, vom Menschen bis zum Vieh, Zeichen und Wunder sandte in deine Mitte, Ägypten, gegen den Pharao und alle seine Knechte, der große Völker schlug und starke Könige tötete, Sihon, den König der Amoriter, und Og, den König von Baschan, und alle Königreiche Kanaans [schlug] und ihr Land zum Erbteil gab, zum Erbteil seinem Volk Israel. Jahweh, dein Name währt ewiglich, HERR, dein Gedenken von Geschlecht zu Geschlecht, denn der HERR wird sein Volk richten, aber über seine Knechte wird er Mitleid haben. Die Götzen der Völker sind Silber und Gold, ein Werk von Menschenhänden. Einen Mund haben sie und reden nicht. Augen haben sie und sehen nicht. Ohren haben sie und hören nicht. Auch ist kein Atem in ihrem Munde. Ihnen gleich sind die, die sie machen, ein jeder, der auf sie vertraut. Haus Israel, lobe den HERRN! Haus Aaron, lobe den HERRN! Haus Levi, lobe den HERRN! Die ihr den HERRN fürchtet, lobt den HERRN! Psa 135:21 Gelobt sei der HERR von Zijon aus, der zu Jerusalem wohnt. Hallelu-Jah! - - - Dankt dem HERRN, denn er ist gut, denn seine Freundlichkeit währt ewiglich. Dankt dem Gott der Mächtigen, denn seine Freundlichkeit währt ewiglich. Dankt dem Herrn der Herren, denn seine Freundlichkeit währt ewiglich, dem, der große Wunder tut, er allein, denn seine Freundlichkeit währt ewiglich, dem, der die Himmel machte mit Verstand, denn seine Freundlichkeit währt ewiglich, dem, der das Erdland dehnte über die Wasser, denn seine Freundlichkeit währt ewiglich, dem, der große Lichter machte, denn seine Freundlichkeit währt ewiglich, die Sonne zur Beherrschung des Tages, denn seine Freundlichkeit währt ewiglich, den Mond und die Sterne zur Beherrschung der Nacht, denn seine Freundlichkeit währt ewiglich, dem, der Ägypten schlug an seinen Erstgeborenen, denn seine Freundlichkeit währt ewiglich, und Israel herausführte aus ihrer Mitte, denn seine Freundlichkeit währt ewiglich, mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm, denn seine Freundlichkeit währt ewiglich, dem, der das Schilfmeer in zwei Teile zerschnitt, denn seine Freundlichkeit währt ewiglich, und Israel mitten hindurchgehen ließ, denn seine Freundlichkeit währt ewiglich, und den Pharao und sein Heer ins Schilfmeer stürzte, denn seine Freundlichkeit währt ewiglich, dem, der sein Volk durch die Wüste führte, denn seine Freundlichkeit währt ewiglich, dem, der große Könige schlug, denn seine Freundlichkeit währt ewiglich, und vornehme Könige schlug, denn seine Freundlichkeit währt ewiglich, Sihon, den König der Amoriter, denn seine Freundlichkeit währt ewiglich, und Og, den König von Baschan, denn seine Freundlichkeit währt ewiglich, und ihr Land zum Erbteil gab, denn seine Freundlichkeit währt ewiglich, zum Erbteil seinem Knecht Israel, denn seine Freundlichkeit währt ewiglich, der unser gedachte in unserer Niedrigkeit, denn seine Freundlichkeit währt ewiglich, und uns unseren Bedrängern entriss, denn seine Freundlichkeit währt ewiglich, der Speise gibt allem Fleisch, denn seine Freundlichkeit währt ewiglich. Dankt dem Mächtigen der Himmel, denn seine Freundlichkeit währt ewiglich. An den Flüssen Babels, da saßen wir und weinten, als wir Zijons gedachten. An die Weiden mitten darin hängten wir unsere Lauten, denn die uns gefangen weggeführt hatten, forderten von uns dort die Worte eines Liedes, und die uns peinigten, Freude:„Singt uns eines von Zijons Liedern!“ Wie sollten wir des HERRN Lied singen auf fremdem Boden? Wenn ich dich vergesse, Jerusalem, so vergesse [mich] meine Rechte. Es bleibe meine Zunge kleben an meinem Gaumen, wenn ich nicht deiner gedenke, wenn ich Jerusalem nicht erhebe über die höchste meiner Freuden. HERR, Gedenke den Söhnen Edoms des Tages Jerusalems, die da sagten:„Entblößt [sie], entblößt [sie] bis auf ihren Grund!“ Tochter Babel,Verwüstete: Selig ist, der dir vergilt dein Tun, das du uns angetan! Selig ist, der deine Kindlein ergreift und sie hinschmettert an den Felsen! Ich will dir ‹Lob› bekennen mit meinem ganzen Herzen.VON DAVID Vor den Mächtigen will ich dir singen ‹und spielen›. Ich will mich niederwerfen zu deinem heiligen Tempel hin und deinem Namen danken deiner Freundlichkeit und deiner Wahrheit wegen, denn du hast dein Wort groß gemacht über deinen Namen hinaus. An dem Tage, da ich rief, erhörtest du mich. Du hast mich ermutigt: In meiner Seele ist Stärke. Alle Könige der Erde werden dir danken, HERR, wenn sie gehört haben die Worte deines Mundes. Und sie werden die Wege des HERRN besingen, denn groß ist die Herrlichkeit des HERRN, denn der HERR ist hoch, und er sieht den Gebeugten, und den Hochmütigen erkennt er von ferne. Wenn ich inmitten der Bedrängnis wandle, belebst du mich. Gegen den Zorn meiner Feinde streckst du deine Hand aus, und deine Rechte rettet mich. Der HERR wird es für mich vollenden. HERR, deine Freundlichkeit währt ewiglich. Die Werke deiner Hände wollest du nicht lassen! HERR, du erforschst michDEM LEITENDEN MUSIKER EIN PSALM VON DAVIDund kennst mich. Du weißt um mein Sitzen und mein Aufstehen. Du merkst auf mein Denken von ferne. Mein Wandeln und mein Liegen– du prüfst es, und mit allen meinen Wegen bist du vertraut. Ja, noch ist das Wort nicht auf meiner Zunge, siehe, HERR, du weißt es völlig. Von hinten und von vorne hast du mich umschlossen und legst deine Hand auf mich. [Diese] Kenntnis ist mir zu wunderbar, zu hoch. Ich vermag sie nicht [zu erfassen]. Wo soll ich hingehen vor deinem Geist? Wo soll ich hinfliehen vor deinem Angesicht? Führe ich auf zu den Himmeln, du bist dort. Bettete ich mich in dem Bereich des Todes, du bist dort. Nähme ich Flügel der Morgenröte und hielte mich auf am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten. Und spräche ich:„Ja, Dunkelheit soll mich bedecken, und Nacht werde das Licht um mich her“, so würde auch Dunkelheit nicht sich verfinstern vor dir, und [die] Nacht würde hell sein wie der Tag. Die Dunkelheit würde sein wie das Licht.– denn du hast meine Nieren gebildet, mich gewoben im Schoß meiner Mutter. Ich danke dir dafür, dass ich auf eine furchtgebietende Weise ausgezeichnet [gemacht] wurde. Wunderbar sind deine Werke, und meine Seele erkennt es gar wohl. Nicht verborgen war dir mein Gebein, als ich im Verborgenen gemacht wurde, kunstvoll gewirkt in den unteren [Örtern] der Erde. Meine Urform sahen deine Augen; und in dein Buch waren sie alle geschrieben, die Tage, die einst gebildet werden sollten, und ‹zwar›, als [noch] keiner von ihnen war. Wie kostbar sind mir deine Gedanken, Gott, wie groß ihre Summen. Wollte ich sie zählen, sie wären mehr als der Sand. Ich erwache, und ich bin noch bei dir. Ach dass du, Gott, den Ehrfurchtslosen tötetest! Und ihr Menschen des Blutes, weicht von mir! Sie, die mit Arglist von dir reden, [die als] deine Widersacher [ihre Hand] zur Lüge erheben: Sollte ich nicht hassen, die dich, HERR, hassen? Und sollte ich keine Abscheu empfinden vor denen, die gegen dich aufstehen? Ich hasse sie mit vollkommenem Hass. Sie sind mir zu Feinden geworden. Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz. Prüfe mich und erkenne meine unruhigen Gedanken. Und sieh, ob ein Weg der Schmerzen bei mir ist, und leite mich auf ewigem Wege. Befreie mich, HERR, vom bösen Menschen!DEM LEITENDEN MUSIKER EIN PSALM VON DAVIDVor dem Mann der Gewalttaten behüte mich, vor denen, die Bosheiten ersinnen im Herzen. Täglich erregen sie Krieg. Sie schärfen ihre Zunge wie eine Schlange. Otterngift ist unter ihren Lippen.– SELA Schütze mich, HERR, vor den Händen des Ehrfurchtslosen. Vor dem Mann der Gewalttaten behüte mich, [vor] denen, die darauf sinnen, meine Tritte umzustoßen. Die Hoffärtigen legen mir heimlich Fallstricke und Schlingen, spannen ein Netz zur Seite des Weges und stellen mir Fallen.– SELA Ich sagte zum HERRN:„Du bist mein Gott. Nimm zu Ohren, HERR, die Stimme meines Flehens. Jahweh, mein Herr, [du] Stärke meiner Rettung, du beschirmst mein Haupt am Tage der Waffen. HERR, gib dem Ehrfurchtslosen nicht das, was er will. Lass sein Vorhaben nicht gelingen. Sie würden sich erheben.“– SELA Die Häupter derer, die mich umringen, das Unheil ihrer Lippen bedecke sie. Glutkohlen mögen auf sie fallen. Ins Feuer stürze er sie, in Wasserfluten, dass sie nicht aufstehen. Der Mann von [böser] Zunge, er soll nicht bestehen im Lande. Der Mann der Gewalttat, das Böse jage ihn bis zum Sturz! Ich weiß, der HERR wird ausführen das Recht des Gebeugten, die Rechtssache der Bedürftigen. Ja, die Gerechten werden danken deinem Namen. Die Aufrichtigen werden wohnen bei deinem Angesicht. HERR, ich rufe zu dir. Eile zu mir!EIN PSALM VON DAVIDNimm zu Ohren meine Stimme, wenn ich zu dir rufe. Mein Gebet sei vor dir aufgerichtet als Räucherwerk, die Erhebung meiner Hände als Abendopfer. Bestelle, HERR, meinem Mund eine Wache. Verwahre die Tür meiner Lippen. Lass mein Herz nicht zu böser Sache sich neigen, Handlungen in Ehrfurchtslosigkeit zu verüben mit Männern, die Übeltäter sind. Und möge ich nicht essen von ihren Leckerbissen! Der Gerechte schlage mich: [Es ist] Freundlichkeit ‹und Gnade›. Und er strafe mich: Öl [ist es] ‹für› das Haupt. Mein Haupt soll sich nicht weigern; ja, nur zu! Und mein Gebet [sei] gegen ihre Bosheiten. Ihre Machthaber werden die Felswand hinabgestürzt; und [dann] werden sie meine Worte hören, dass sie lieblich sind. Wie einer die Erde pflügt und aufreißt, so sind unsere Gebeine hingestreut am Rande des Bereiches des Todes. Doch auf dich, Jahweh, mein Herr, sind meine Augen [gerichtet]. Zu dir nehme ich Zuflucht. Du wollest meine Seele nicht verschütten. Schütze mich vor den Klauen der Schlinge, [die] sie mir gelegt haben, und vor den Fallstricken der Übeltäter. Lass die Ehrfurchtslosen allesamt fallen, [jeden] in seine [eigenen] Netze, während ich vorübergehe. Mit meiner Stimme rufe ich zum HERRN!EINE UNTERWEISUNG VON DAVID EIN GEBET, ALS ER IN DER HÖHLE WARMit meiner Stimme flehe ich zum HERRN! Ich schütte meine Klage vor ihm aus. Meine Not tue ich vor ihm kund. Wenn auch mein Geist in mir verzagt, DU kennst meinen Pfad. Auf dem Wege, den ich wandelte, haben sie mir heimlich eine Schlinge gelegt. Blicke zur Rechten und sieh: Es ist keiner da, der mich kennen will. Entschwunden ist mir [jeder] Zufluchtsort. Niemand fragt nach meiner Seele. Zu dir habe ich aufgeschrien, HERR, [und] gesagt:„Du bist meine Zuflucht, mein Teil im Lande der Lebenden!“ Merke auf mein Wehklagen, denn ich bin sehr ‹schwach und› heruntergekommen. Entreiße mich meinen Verfolgern, denn sie sind mir zu stark. Führe meine Seele aus dem Gefängnis, dass ich danke deinem Namen. Die Gerechten werden sich um mich scharen, weil du mir wohlgetan hast. HERR, höre mein Gebet!EIN PSALM VON DAVIDNimm zu Ohren mein Flehen. Erhöre mich in deiner Treue, in deiner Gerechtigkeit. Und gehe nicht ins Gericht mit deinem Knecht, denn vor dir ist kein Lebender gerecht; denn der Feind verfolgt meine Seele, zertritt mein Leben zu Boden, lässt mich wohnen im Dunklen wie die Toten der Vorzeit. Und mein Geist verzagt in mir. Mein Herz erstarrt in meinem Inneren. Ich denke an die Tage der Vorzeit, sinne nach über all dein Tun. Ich erwäge das Werk deiner Hände. Ich breite meine Hände aus zu dir, meine Seele [lechzt] nach dir wie lechzendes Erdreich.– SELA Eilends erhöre mich, HERR! Es verschmachtet mein Geist. Du wollest dein Angesicht nicht verbergen vor mir. Sonst bin ich denen gleich, die zur Grube hinabfahren. Möge ich am Morgen hören deine Freundlichkeit ‹und Gnade›, denn ich vertraue auf dich. Tue mir kund den Weg, den ich gehen soll, denn zu dir erhebe ich meine Seele. Entreiße mich, HERR, meinen Feinden! Bei dir habe ich Deckung. Lehre mich zu tun dein Wohlgefallen, denn du bist mein Gott. Dein guter Geist möge mich leiten auf ebenem Boden. Deines Namens wegen, HERR, belebe mich! In deiner Gerechtigkeit wollest du meine Seele aus der Bedrängnis führen. Und in deiner Freundlichkeit ‹und Gnade› wollest du meine Feinde vertilgen und verderben alle Bedränger meiner Seele, denn ich bin dein Knecht. Gelobt sei der HERR, mein Fels,VON DAVIDder meine Hände unterweist zum Kampf, meine Finger zum Krieg: meine Freundlichkeit und meine Burg, meine hohe Feste und mein Retter, mein Schild und der, zu dem ich Zuflucht nehme, der mir mein Volk unterwirft! HERR, was ist der Mensch, dass du von ihm Kenntnis nimmst, der Sohn des Menschen, dass du ihn beachtest? Der Mensch gleicht dem Hauch. Seine Tage sind wie ein vorübergehender Schatten. HERR, neige deine Himmel und fahre hernieder. Rühre die Berge an, dass sie rauchen. Blitze mit Blitzen und zerstreue sie. Schieße deine Pfeile und verwirre sie. Strecke deine Hände aus von der Höhe. Befreie mich und reiße mich heraus aus großen Wassern, aus der Hand der Söhne der Fremde, deren Mund Falschheit redet und deren Rechte eine Rechte der Lüge ist. Gott, ein neues Lied will ich dir singen, auf dem Zehnsait dir spielen, dir, der du Hilfe gibst den Königen, der du deinen Knecht David entreißest dem verderblichen Schwert. Befreie mich und entreiße mich der Hand der Söhne der Fremde, deren Mund Falschheit redet und deren Rechte eine Rechte der Lüge ist, dass unsere Söhne seien wie Pflanzen, großgewachsen in ihrer Jugend, unsere Töchter gleich behauenen Ecksäulen nach der Bauart eines Palastes, dass unsere Speicher voll seien und [Vorräte] geben von allerlei Art, dass unser Kleinvieh sich tausendfach mehre, zehntausendfach auf unseren Triften, dass unsere Rinder trächtig seien, ohne Riss und ohne Fehlgeburt, und kein Klagegeschrei sei auf unseren Straßen. Selig ist das Volk, dem es so ergeht. Selig ist das Volk, dessen Gott der HERR ist! Ich will dich erheben, mein Gott,EIN LOBGESANG VON DAVID[du] König, und deinen Namen loben immer und ewiglich. Täglich will ich dich loben und deinen Namen rühmen immer und ewiglich. Groß ist der HERR und sehr zu rühmen, und seine Größe ist unerforschlich. Ein Geschlecht rühmt dem anderen deine Werke, und sie verkünden deine mächtigen Taten. Sinnen will ich [und reden] von der herrlichen Pracht deiner Majestät und von den Begebnissen deiner Wundertaten. Und sie werden reden von der Kraft deiner furchtgebietenden Taten, und deine Großtaten werde ich erzählen. Das Gedenken an deine große Güte werden sie hervorströmen lassen und deine Gerechtigkeit jubelnd loben. Gnädig und barmherzig ist der HERR, langsam zum Zorn und groß an Freundlichkeit ‹und Gnade›. Gut ist der HERR gegen alle, und sein Erbarmen ist über alle seine Werke. Dir, HERR, danken alle deine Werke. Deine Frommen loben dich. Sie sprechen von der Herrlichkeit deines Königreiches, und sie reden von deiner Heldenkraft, um den Menschenkindern kundzutun seine mächtigen Taten und die prachtvolle Herrlichkeit seines Königreiches. Dein Königreich ist ein Königreich aller Weltzeiten und deine Herrschaft durch alle Geschlechter hindurch. Der HERR stützt alle Fallenden und richtet auf alle Niedergebeugten. Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit. Du tust deine Hand auf und sättigst alles Lebende nach Wohlgefallen. Gerecht ist der HERR in allen seinen Wegen und heilig in allen seinen Taten. Nahe ist der HERR allen, die ihn anrufen, allen, die ihn in Wahrheit anrufen. Er tut, was die Ehrfürchtigen begehren. Ihr innigstes Rufen hört er, und er rettet sie. Der HERR bewahrt alle, die ihn lieben, und alle Ehrfurchtslosen vernichtet er. Mein Mund soll die Lobpreisung des HERRN aussprechen. Und alles Fleisch lobe seinen heiligen Namen immer und ewiglich. Hallelu-Jah! Preise den HERRN, meine Seele! Preisen will ich den HERRN mein Leben lang, singen ‹und spielen› meinem Gott, solange ich bin. Vertraut nicht auf Fürsten, auf einen Sohn des Menschen, bei dem keine Hilfe ist! Sein Geist geht aus. Er kehrt wieder zu seiner Erde. An jenem Tage gehen seine Pläne zugrunde. Selig ist der, dessen Hilfe der Mächtige Jakobs ist, dessen Hoffnung auf den HERRN, seinen Gott, [gerichtet] ist, der Himmel und Erde gemacht hat, das Meer und alles, was in ihnen ist, der Wahrheit hält auf ewig, der Recht schafft den Bedrückten, der Brot gibt den Hungrigen. Der HERR löst die Gebundenen. Der HERR öffnet die [Augen] der Blinden. Der HERR richtet die Niedergebeugten auf. Der HERR liebt die Gerechten. Der HERR bewahrt die Fremdlinge. Die Waise und die Witwe richtet er auf. Aber den Weg der Ehrfurchtslosen krümmt er. Der HERR herrscht als König in Ewigkeit, dein Gott, Zijon, von Geschlecht zu Geschlecht. Hallelu-Jah! Hallelu-Jah! Ja, das ist gut, unserem Gott ‹zu singen und› zu spielen, Ja, es ist lieblich. Lobgesang ziemt sich. Der HERR baut Jerusalem. Die Vertriebenen Israels sammelt er, er, der heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und der ihre Wunden verbindet. Er zählt die Zahl der Sterne. Er nennt sie alle mit Namen. Groß ist unser Herr und reich an Kraft. Für seinen Verstand gibt es kein Maß. Der HERR hält die Gebeugten aufrecht. Die Ehrfurchtslosen erniedrigt er bis zur Erde. Stimmt dem HERRN einen Lobgesang an. Spielt unserem Gott mit der Laute. Ihm, der die Himmel mit Wolken bedeckt, der Regen bereitet für die Erde, Gras sprossen lässt auf den Bergen, der dem Vieh sein Futter gibt, den jungen Raben, die rufen. Er hat nicht Lust an der Stärke des Rosses, hat nicht Gefallen an den Schenkeln des Mannes. Der HERR hat Gefallen an denen, die ihn fürchten, an denen, die auf seine Freundlichkeit ‹und Gnade› harren. Preise, Jerusalem, den HERRN! Lobe, Zijon, deinen Gott, denn er hat befestigt die Riegel deiner Tore, hat deine Kinder gesegnet in deiner Mitte, er, der Frieden stellt in deine Grenzen, dich sättigt mit dem Fett des Weizens, der sein Reden auf die Erde sendet– sehr schnell läuft sein Wort–, er, der Schnee gibt wie Wolle, der Reif streut wie Asche, der sein Eis wirft wie Brocken: Wer kann bestehen vor seinem Frost? Er entsendet sein Wort und lässt sie zerschmelzen. Er lässt wehen seinen Wind: Es rieseln die Wasser. Er verkündet Jakob sein Wort, Israel seine Satzungen und seine Verordnungen. Keinem Volk hat er so getan. Und die Verordnungen kennen sie nicht. Hallelu-Jah! Hallelu-Jah! Preist den HERRN von den Himmeln her. Preist ihn in den Höhen. Preist ihn, alle seine Boten. Preist ihn, alle seine Heere. Preist ihn, Sonne und Mond. Preist ihn, alle ihr leuchtenden Sterne. Preist ihn, Himmel der Himmel und [ihr] Wasser, die ihr oberhalb der Himmel seid. Preisen sollen sie den Namen des HERRN, denn ER gebot, und sie waren geschaffen, und er stellte sie hin für immer und ewig. Er gab eine Satzung, und keiner überschreitet sie. Preist den HERRN von der Erde her, und Meerungeheuer und alle Wassertiefen, Feuer und Hagel, Schnee und Dampf, Sturmwind, der Täter seines Wortes, Berge und alle Hügel, Fruchtbäume und alle Zedern, wild lebendes ‹Getier› und alles Vieh, kriechende Tiere und geflügelte Vögel, Könige der Erde und alle Volksscharen, Fürsten und alle Richter der Erde, Jünglinge und auch Jungfrauen, die Alten mitsamt den Jungen: Preisen sollen sie den Namen des HERRN, denn sein Name ist hoch erhoben, er allein. Seine Majestät überragt die Erde und die Himmel. Und er hat erhöht ein Horn seinem Volk, ein Loblied für alle seine Frommen, für die Söhne Israels, das Volk seiner Nähe. Hallelu-Jah! Hallelu-Jah! Singt dem HERRN ein neues Lied, sein Lob in der Versammlung der Frommen. Israel freue sich seines Schöpfers. Die Söhne Zijons seien fröhlich über ihren König. Preisen sollen sie seinen Namen mit Reigen, mit Handpauken und Laute ihm spielen, denn der HERR hat Gefallen an seinem Volk. Er schmückt die Gebeugten mit Heil. Frohlocken sollen die Frommen in Herrlichkeit, jubeln auf ihren Lagern. Lobeserhebungen des Mächtigen seien in ihrer Kehle und ein zweischneidiges Schwert in ihrer Hand, um Vergeltung zu üben an den Völkern, Bestrafungen an den Völkerschaften, ihre Könige zu binden mit Ketten und ihre Edlen mit eisernen Fesseln, an ihnen zu vollziehen das aufgeschriebene Gericht. Das ist die Pracht aller seiner Frommen. Hallelu-Jah! Hallelu-Jah! Preist den Mächtigen in seinem Heiligtum. Preist ihn in der [Himmels]weite seiner Stärke. Preist ihn für seine mächtigen Taten. Preist ihn nach der Fülle seiner Größe. Preist ihn mit Hörnerschall. Preist ihn mit Harfe und Laute. Preist ihn mit Handpauken und Reigen. Preist ihn mit Saitenspiel und Flöte. Preist ihn mit klingenden Zimbeln. Preist ihn mit wohlklingenden Zimbeln. Alles, was Atem hat, preise den HERRN. Hallelu-Jah! - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 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- - - - - - - - - - - - - - - - Im dritten Jahr der Regierung Jojakims, des Königs von Juda, kam Nebukadnezar, der König von Babel, nach Jerusalem und belagerte es. Und der Herr gab Jojakim, den König von Juda, in seine Hand, und einen Teil der Geräte des Hauses Gottes. Und er brachte sie in das Land Sinear, in das Haus seines Gottes. Die Geräte brachte er in das Schatzhaus seines Gottes. Und der König befahl dem Aschpenas, dem Obersten seiner Hofbeamten, dass er von den Söhnen Israels, und [zwar] von dem königlichen Samen und von den Vornehmen, Jünglinge brächte, an denen keinerlei Fehl wäre, von gutem Aussehen und verständig in aller Weisheit und kenntnisreich und mit Einsicht begabt, und die tauglich wären, im Palast des Königs zu stehen; und dass man sie die Schriften und die Sprache der Chaldäer lehre. Und der König verordnete ihnen für [jeden] Tag eine Tagesration von der Tafelkost des Königs und von dem Wein, den er trank, und [ordnete an] dass man sie drei Jahre lang erzöge. Und am Ende derselben sollten sie vor dem König stehen. Und es waren unter ihnen, von den Kindern Juda: Daniel, Chananja, Mischael und Asarja. Und der Oberste der Hofbeamten gab ihnen Namen. Und er nannte Daniel Beltschazar, und Chananja Schadrach, und Mischael Meschach, und Asarja Abed-Nego. Und Daniel legte in seinem Herzen fest, sich nicht mit der Tafelkost des Königs und mit dem Wein, den er trank, zu verunreinigen. Und er erbat sich von dem Obersten der Hofbeamten, dass er sich nicht verunreinigen müsse. Und Gott gab Daniel Gnade und Barmherzigkeit vor dem Obersten der Hofbeamten. Und der Oberste der Hofbeamten sagte zu Daniel:„Ich fürchte meinen Herrn, den König, der eure Speise und euer Getränk verordnet hat, denn warum sollte er sehen, dass eure Gesichter verfallener wären als die der Jünglinge eures Alters, sodass ihr meinen Kopf beim König verwirktet?“ Und Daniel sagte zu dem Aufseher, den der Oberste der Hofbeamten über Daniel, Chananja, Mischael und Asarja bestellt hatte: „Versuche es doch mit deinen Knechten zehn Tage, und man gebe uns Gemüse zu essen und Wasser zu trinken; und dann möge unser Aussehen und das Aussehen der Jünglinge, die die Tafelkost des Königs essen, von dir geprüft werden; und tue mit deinen Knechten nach dem, was du sehen wirst.“ Und er hörte auf sie in dieser Sache und versuchte es zehn Tage mit ihnen. Und am Ende der zehn Tage zeigte sich ihr Aussehen besser und völliger an Fleisch als dasjenige aller Jünglinge, die die Tafelkost des Königs aßen. Da tat der Aufseher ihre Tafelkost und den Wein, den sie trinken sollten, weg und gab ihnen Gemüse. Und diesen vier Jünglingen, ihnen gab Gott Kenntnis und Einsicht in aller Schrift und Weisheit. Und Daniel hatte Verständnis für alle Gesichte und Träume. Und am Ende der Tage, nach welchen der König sie zu bringen befohlen hatte, brachte sie der Oberste der Hofbeamten vor Nebukadnezar. Und der König redete mit ihnen. Und unter ihnen allen wurde keiner gefunden wie Daniel, Chananja, Mischael und Asarja. Und sie standen vor dem König. Und in allen Sachen einsichtsvoller Weisheit, die der König von ihnen erfragte, fand er sie zehnmal allen Wahrsagepriestern ‹und› Beschwörern überlegen, die in seinem ganzen Königreich waren.– Und Daniel blieb bis zum ersten Jahr des Königs Kores. Und im zweiten Jahr der Regierung Nebukadnezars hatte Nebukadnezar Träume, und sein Geist wurde beunruhigt, und sein Schlaf war für ihn dahin. Und der König befahl, dass man die Wahrsagepriester und die Beschwörer und die Zauberer und die Chaldäer rufen sollte, um dem König seine Träume kundzutun. Und sie kamen und traten vor den König. Und der König sagte zu ihnen:„Ich hatte einen Traum. Und mein Geist ist beunruhigt [und sucht], den Traum zu erkennen ‹und zu verstehen›.“ Und die Chaldäer sagten zu dem König auf aramäisch:„König, lebe ewiglich! Sage deinen Knechten den Traum, ‹so› werden wir die Deutung angeben.“ Der König antwortete und sagte zu den Chaldäern:„Die Sache ist von mir fest beschlossen: Wenn ihr mir den Traum und seine Deutung nicht kundtut, sollt ihr in Stücke zerhauen, und eure Häuser sollen zu Misthaufen gemacht werden. Wenn ihr aber den Traum und seine Deutung anzeigt, sollt ihr Geschenke und Gaben und große Ehre von mir empfangen. Darum zeigt mir den Traum und seine Deutung an.“ Sie antworteten zum zweiten Mal und sagten:„Der König sage seinen Knechten den Traum, so werden wir die Deutung anzeigen.“ Der König antwortete und sagte:„Ich weiß zuverlässig, dass ihr Zeit gewinnen wollt, weil ihr seht, dass von mir das Wort kundgegeben ist. Wenn ihr mir den Traum nicht kundtut, ist dieses eine das Urteil über euch!– denn ihr habt euch vorgenommen, lügenhafte und verderbte Rede vor mir zu sprechen, bis die Zeit sich ändere. Darum sagt mir den Traum, und ich werde wissen, dass ihr mir die Deutung anzeigen werdet.“ Die Chaldäer antworteten vor dem König und sagten:„Kein Mensch ist auf dem Erdboden, der die Sache des Königs anzeigen könnte, weil kein großer und mächtiger König jemals eine Sache wie diese von irgend einem Wahrsagepriester oder Beschwörer oder Chaldäer verlangt hat, denn die Sache, die der König verlangt, ist schwer. Und es gibt keinen anderen, der sie vor dem König anzeigen könnte, als nur die Götter, deren Wohnung nicht bei Fleische ist.“ Hierüber wurde der König zornig und ergrimmte sehr, und er befahl, alle Weisen von Babel umzubringen. Und die Verfügung ging aus, und die Weisen sollten getötet werden. Und man suchte Daniel und seine Gefährten, um sie zu töten. Daraufhin erwiderte Daniel mit Verstand und Einsicht Arioch, dem Obersten der Leibwache des Königs, der ausgezogen war, um die Weisen von Babel zu töten. Er antwortete und sagte zu Arioch, dem Oberbeamten des Königs:„Warum das strenge Urteil vom König?“ Hierauf teilte Arioch die Sache Daniel mit. Und Daniel ging hinein und erbat sich von dem König, dass er ihm eine Frist gewähren möge, um dem König die Deutung anzuzeigen. Hierauf ging Daniel in sein Haus, und er teilte die Sache seinen Gefährten Chananja, Mischael und Asarja mit, auf dass sie von dem Gott des Himmels Barmherzigkeit erbitten möchten wegen dieses Geheimnisses, damit nicht Daniel und seine Gefährten mit den übrigen Weisen von Babel umkämen. Da wurde dem Daniel in einem Nachtgesicht das Geheimnis geoffenbart. Da pries Daniel den Gott des Himmels. Daniel hob an und sagte:„Gepriesen sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit, denn Weisheit und Macht, sie sind sein. Und er ändert Zeiten und Zeitpunkte, setzt Könige ab und setzt Könige ein. Er gibt Weisen die Weisheit und Verständigen die Einsicht. Er ist’s, der das Tiefe und das Verborgene offenbart. Er weiß, was in der Finsternis ist, und bei ihm wohnt das Licht. Dich, Gott meiner Väter, lobe und rühme ich, dass du mir Weisheit und Kraft gegeben, und mir jetzt kundgetan hast, was wir von dir erbeten haben, denn du hast uns die Sache des Königs kundgetan.“ Daraufhin ging Daniel hinein zu Arioch, den der König bestellt hatte, die Weisen von Babel umzubringen. Er ging hin und sagte zu ihm so:„Bringe die Weisen von Babel nicht um. Führe mich vor den König, und ich werde dem König die Deutung anzeigen.“ Hierauf führte Arioch eilends Daniel vor den König und sagte zu ihm so:„Ich habe einen Mann unter den Weggeführten von Juda gefunden, der dem König die Deutung kundtun wird.“ Der König hob an und sagte zu Daniel, dessen Name Beltschazar war:„Bist du imstande, den Traum, den ich gesehen habe, und seine Deutung mir kundzutun?“ Daniel antwortete vor dem König und sagte:„Das Geheimnis, das der König verlangt, können Weise, Beschwörer, Wahrsagepriester und Zeichendeuter dem König nicht anzeigen. Aber es ist ein Gott im Himmel, der Geheimnisse offenbart, und er tut dem König Nebukadnezar kund, was sein wird im letzten Zeitabschnitt der Tage. Dein Traum und die Gesichte deines Hauptes auf deinem Lager waren diese: Dir, König, stiegen auf deinem Lager Gedanken auf, was [später,] nach diesem geschehen werde; und der, der die Geheimnisse offenbart, hat dir kundgetan, was geschehen wird. Mir aber ist nicht durch Weisheit, die in mir mehr als in allen Lebenden wäre, dieses Geheimnis geoffenbart worden, sondern deshalb, damit man dem König die Deutung kundtue und dir die Gedanken deines Herzens kenntlich werden. Du, König, schautest, und siehe!– ein großes Bild. Dieses Bild war gewaltig, und sein Glanz außergewöhnlich. Es stand vor dir, und sein Aussehen war schrecklich. Dieses Bild, sein Haupt war aus feinem Golde, seine Brust und seine Arme aus Silber, sein Bauch und seine Lenden aus Bronze, seine Schenkel aus Eisen, seine Füße teils aus Eisen und teils aus Ton. Du schautest, bis ein Stein sich losriss, nicht durch Hände, und das Bild auf seine Füße aus Eisen und Ton traf und sie zermalmte. Daraufhin wurden zugleich das Eisen, der Ton, die Bronze, das Silber und das Gold zermalmt, und sie wurden wie Spreu aus den Sommertennen. Und der Wind trug sie hinweg, und es wurde keine Spur von ihnen gefunden. Und der Stein, der das Bild zerschlagen hatte, wurde zu einem großen Berge und füllte die ganze Erde. Das ist der Traum. Und seine Deutung wollen wir vor dem König ansagen: Du, König, du König der Könige, dem der Gott des Himmels das Königtum, die Macht und die Gewalt und die Ehre gegeben hat, – und überall, wo Menschensöhne, Tiere des Feldes und Vögel des Himmels wohnen, hat er sie in deine Hand gegeben und dich zum Herrscher über sie alle gesetzt– du bist das Haupt aus Gold. Und nach dir wird ein anderes Königreich aufstehen, niedriger als du,– und ein anderes, drittes Königreich, aus Bronze, das über die ganze Erde herrschen wird. Ein viertes Königreich aber wird stark sein wie Eisen, deshalb weil das Eisen alles zermalmt und zerschlägt, und dem Eisen gleich, das alles zertrümmert, wird es alle jene zermalmen und zertrümmern. Und dass du die Füße und die Zehen teils aus Töpferton und teils aus Eisen gesehen hast: es wird ein geteiltes Königreich sein; aber von der Festigkeit des Eisens wird in ihm sein, weil du Eisen mit lehmigem Ton vermischt gesehen hast. Und die Zehen der Füße, teils aus Eisen und teils aus Ton: großenteils wird das Königreich stark sein, und teils wird es zerbrechlich sein. Dass du das Eisen mit lehmigem Ton vermischt gesehen hast: sie werden sich durch Menschensamen mischen, aber aneinander haften werden sie nicht, gleichwie Eisen sich mit Ton nicht vermischt. Aber in den Tagen jener Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das in Ewigkeit nicht zerstört werden wird, und das Königtum wird keinem anderen Volk überlassen werden. Es wird alle jene Königreiche zermalmen und vernichten; aber es selbst wird bestehen in Ewigkeit. – entsprechend alledem, das du gesehen hast: dass von dem Berge ein Stein sich losriss, nicht durch Hände, und das Eisen, die Bronze, den Ton, das Silber und das Gold zermalmte. ‹Der› große Gott hat dem König kundgetan, was nach diesem geschehen wird. Der Traum ist sicher, und seine Deutung ist zuverlässig.“ Daraufhin fiel der König Nebukadnezar nieder auf sein Angesicht und verneigte sich tief vor Daniel und sprach, man solle ihm Opfergaben und Wohlgerüche darbringen. Der König antwortete Daniel und sagte:„Wahrheit ist’s, dass euer Gott der Gott der Götter ist und der Herr der Könige, und ein Offenbarer der Geheimnisse, da du dieses Geheimnis zu offenbaren vermochtest.“ Hierauf machte der König den Daniel groß und gab ihm viele große Geschenke, und er setzte ihn zum Herrscher über die ganze Provinz Babel und zum Obervorsteher über alle Weisen von Babel. Aber Daniel erbat sich vom König, dass er Schadrach, Meschach und Abed-Nego über die Verwaltung der Provinz Babel setze. Daniel aber war im Tor des Königs. Der König Nebukadnezar machte ein Bild aus Gold: Seine Höhe sechzig Ellen, seine Breite sechs Ellen. Er richtete es auf in der Ebene Dura, in der Landschaft Babel. Und der König Nebukadnezar sandte aus, um die Satrapen, die Statthalter und die Verwalter, die Räte, die Schatzmeister, die Richter, die Polizeibefehlshaber und alle höheren Provinzbeamten der Landschaften zu versammeln, damit sie zur Einweihung des Bildes kämen, das der König Nebukadnezar aufgestellt hatte. Daraufhin versammelten sich die Satrapen, die Statthalter und die Verwalter, die Räte, die Schatzmeister, die Richter, die Polizeibefehlshaber und alle höheren Provinzbeamten der Landschaften zur Einweihung des Bildes, das der König Nebukadnezar aufgestellt hatte. Und sie standen vor dem Bild, das Nebukadnezar aufgestellt hatte. Und der Herold rief mit Macht:„Euch wird befohlen, ihr Völker, Völkerschaften und Sprachen: Sobald ihr den Klang des Hornes, der Flöte, der Zither, der Harfe, der Laute, der Sackpfeife und allerlei Art von Musik hören werdet, sollt ihr niederfallen und dem goldenen Bild huldigen, das der König Nebukadnezar aufgestellt hat. Und wer nicht niederfällt und huldigt, soll sofort in den brennenden Feuerofen geworfen werden.“ Darum, sobald alle Völker den Klang des Hornes, der Flöte, der Zither, der Harfe, der Laute und allerlei Art von Musik hörten, fielen alle Völker, Völkerschaften und Sprachen nieder, huldigten dem goldenen Bild, das der König Nebukadnezar aufgestellt hatte. Deswegen traten zur selben Zeit chaldäische Männer herzu, die die Juden ‹in verleumderischer Absicht› angeklagten. Sie hoben an und sagten zum König Nebukadnezar: „König, lebe ewiglich! Du, König, hast den Befehl gegeben, dass jedermann, der den Klang des Hornes, der Flöte, der Zither, der Harfe, der Laute und der Sackpfeife und allerlei Art von Musik hören würde, niederfallen und dem goldenen Bild huldigen solle; und wer nicht niederfalle und huldige, solle in den brennenden Feuerofen geworfen werden. Es sind nun jüdische Männer da, die du über die Verwaltung der Landschaft Babel bestellt hast, Schadrach, Meschach und Abed-Nego. Diese Männer, König, geben dir nicht Beachtung. Deinen Göttern erweisen sie nicht ‹den verehrenden› Dienst, und dem goldenen Bild, das du aufgestellt hast, huldigen sie nicht.“ Daraufhin befahl Nebukadnezar in Zorn und Grimm, Schadrach, Meschach und Abed-Nego herbeizubringen. Darauf wurden diese Männer vor den König gebracht. Nebukadnezar hob an und sagte zu ihnen:„Ist es Absicht, Schadrach, Meschach und Abed-Nego, dass ihr meinen Göttern nicht ‹den verehrenden› Dienst erweist und dem goldenen Bild nicht huldigt, das ich aufgestellt habe? Nun, wenn ihr bereit seid, zur Zeit, da ihr den Klang des Hornes, der Flöte, der Zither, der Harfe, der Laute und der Sackpfeife und allerlei Art von Musik hören werdet, niederzufallen und dem Bild zu huldigen, das ich gemacht habe...; wenn ihr aber nicht huldigt, sollt ihr sofort in den brennenden Feuerofen geworfen werden! Und wer ist der Gott, der euch aus meiner Hand retten wird?“ Schadrach, Meschach und Abed-Nego antworteten und sagten zu dem König:„Nebukadnezar, wir halten es nicht für nötig, dir ein Wort darauf zu erwidern. Ob unser Gott, dem wir in Verehrung dienen, uns aus dem brennenden Feuerofen zu retten vermag– und aus deiner Hand, König, wird er uns retten!– oder ob nicht, es sei dir kund, König, dass wir deinen Göttern nicht ‹verehrenden› Dienst erweisen und dem goldenen Bild, das du aufgestellt hast, nicht huldigen werden.“ Daraufhin wurde Nebukadnezar voll Grimm, und das Aussehen seines Angesichtes veränderte sich gegen Schadrach, Meschach und Abed-Nego. Er hob an und gab Befehl, den Ofen siebenmal mehr zu heizen, als zur Heizung hinreichend war. Und er befahl Männern, den stärksten Männern in seinem Heer, Schadrach, Meschach und Abed-Nego zu binden, um sie in den brennenden Feuerofen zu werfen. Daraufhin wurden diese Männer in ihren Leibröcken, Oberröcken und Mänteln und ihren [sonstigen] Kleidern gebunden und in den brennenden Feuerofen geworfen. Darum, weil das Wort des Königs streng, und der Ofen übermäßig geheizt war, tötete die Flamme des Feuers jene Männer, die Schadrach, Meschach und Abed-Nego hinaufbrachten. Und diese drei Männer, Schadrach, Meschach und Abed-Nego, fielen gebunden in den brennenden Feuerofen. Da erstaunte der König Nebukadnezar, und er stand eilends auf, hob an und sagte zu seinen Staatsräten:„Haben wir nicht drei Männer gebunden ins Feuer geworfen?“ Sie antworteten und sagten zu dem König:„Gewiss, König!“ Er antwortete und sagte:„Siehe!– ich sehe vier Männer frei wandeln mitten im Feuer, und keine Verletzung ist an ihnen. Und das Aussehen des vierten ist gleich einem Sohne der Götter!“ Daraufhin trat Nebukadnezar an die Öffnung des brennenden Feuerofens, hob an und sagte:„Schadrach, Meschach und Abed-Nego, ihr Knechte Gottes, des Höchsten, geht heraus und kommt her!“ Daraufhin gingen Schadrach, Meschach und Abed-Nego aus dem Feuer heraus. Und es versammelten sich die Satrapen, die Statthalter und die Verwalter und die Staatsräte des Königs. Sie sahen diese Männer, dass das Feuer keine Macht über ihre Leiber gehabt hatte: das Haar ihres Hauptes war nicht versengt, und ihre Leibröcke waren nicht verändert, und der Geruch des Feuers war nicht an sie gekommen. Nebukadnezar hob an und sagte:„Gepriesen sei der Gott Schadrachs, Meschachs und Abed-Negos, der seinen Boten gesandt und seine Knechte gerettet hat, die auf ihn vertrauten und das Wort des Königs übertraten und ihre Leiber dahingaben, um keinem Gott in Verehrung zu dienen noch zu huldigen, als nur ihrem Gott! Und von mir wird Befehl gegeben, dass von jedem Volk, jeder Völkerschaft und Sprache, jeder, der Unrechtes sagt gegen den Gott Schadrachs, Meschachs und Abed-Negos, in Stücke zerhauen, und dass sein Haus einem Misthaufen gleichgemacht werde; weil es keinen anderen Gott gibt, der auf solche Weise zu retten ‹und befreien› vermag.“ Daraufhin beförderte der König Schadrach, Meschach und Abed-Nego in der Landschaft Babel. Nebukadnezar, der König, allen Völkern, Völkerschaften und Sprachen, die auf der ganzen Erde wohnen: Friede euch in Fülle! Es hat mir gefallen, die Zeichen und Wundertaten anzuzeigen, die der höchste Gott an mir getan hat. Wie groß sind seine Zeichen, und wie mächtig seine Wundertaten! Sein Königreich ist ein ewiges Königreich, und seine Herrschaft [währt] von Geschlecht zu Geschlecht!– Ich, Nebukadnezar, war ruhig in meinem Hause und hatte Gedeihen in meinem Palast. Ich sah einen Traum. Der erschreckte mich. Und Gedanken auf meinem Lager und Gesichte meines Hauptes ängstigten mich. Und von mir wurde Befehl gegeben, alle Weisen von Babel vor mich zu führen, dass sie mir die Deutung des Traumes kundtun sollten. Daraufhin kamen die Wahrsagepriester, die Beschwörer, die Chaldäer und die Zeichendeuter herbei. Und ich trug ihnen den Traum vor, aber sie taten mir seine Deutung nicht kund. Und zuletzt trat vor mich Daniel, dessen Name Beltschazar ist, nach dem Namen meines Gottes, und in welchem [der] Geist [der] heiligen Gottheit ist. Und ich trug ihm den Traum vor: „Beltschazar, du Oberster der Wahrsagepriester, von dem ich weiß, dass [der] Geist [der] heiligen Gottheit in dir ist, und dass kein Geheimnis dir zu schwer ist: [Hier] die Gesichte meines Traumes, den ich gesehen habe,– und sage seine Deutung. Was nun die Gesichte meines Hauptes auf meinem Lager betrifft: Ich schaute, und– siehe!– ein Baum, mitten auf der Erde; und seine Höhe war gewaltig. Der Baum wurde groß und stark, und seine Höhe reichte bis an den Himmel. Und er wurde gesehen bis an das Ende der ganzen Erde. Sein Laub war schön und seine Frucht zahlreich, und es war Nahrung an ihm für alle. Das [wild] lebende [Getier] des Feldes fand Schatten unter ihm, und die Vögel des Himmels wohnten in seinen Zweigen, und alles Fleisch nährte sich von ihm. Ich schaute in den Gesichten meines Hauptes auf meinem Lager, und– siehe!– ein Wächter und Heiliger stieg vom Himmel hernieder. Er rief mit Macht und sagte so:‚Hauet den Baum um und schneidet seine Zweige weg! Streift sein Laub ab und streut seine Frucht umher. Die Tiere sollen unter ihm weg fliehen und die Vögel aus seinen Zweigen. Doch seinen Wurzelstock lasst in der Erde, und zwar in Fesseln von Eisen und Bronze, im Grase des Feldes. Und von dem Tau des Himmels werde er benetzt, und mit den Tieren habe er teil an dem grünen Gewächs der Erde. Sein menschliches Herz werde verwandelt und das Herz eines Tieres ihm gegeben. Und sieben Zeiten sollen über ihm vergehen. Durch Beschluss der Wächter (Vgl. 1Kg 22,19ff.) ist dieser Spruch, und ein Befehl der Heiligen ist diese Sache: dass die Lebenden erkennen, dass der Höchste über das Königtum der Menschen herrscht und es verleiht, wem er will, und den niedrigsten der Menschen darüber bestellt.’ Diesen Traum sah ich, der König Nebukadnezar. Und du, Beltschazar, sage seine Deutung, da alle Weisen meines Königreichs nicht vermögen mir die Deutung kundzutun. Du aber vermagst es, weil [der] Geist [der] heiligen Gottheit in dir ist.” Da entsetzte sich Daniel, dessen Name Beltschazar ist, eine Zeitlang, und seine Gedanken ängstigten ihn. Der König hob an und sagte:„Beltschazar, der Traum und seine Deutung ängstige dich nicht.“ Beltschazar hob an und sagte:„Mein Herr, der Traum gelte deinen Hassern und seine Deutung deinen Feinden! Der Baum, den du gesehen hast, der groß und stark wurde, dessen Höhe an den Himmel reichte, und der über die ganze Erde hin gesehen wurde, und dessen Laub schön und dessen Frucht zahlreich, und an dem Nahrung war für alle, unter dem die Tiere des Feldes wohnten, und in dessen Zweigen die Vögel des Himmels sich aufhielten: das bist du, König, der du groß und stark geworden bist; und deine Größe wuchs und reichte bis an den Himmel, und deine Herrschaft bis an das Ende der Erde. Und dass der König einen Wächter und Heiligen vom Himmel hernieder steigen sah, der sagte:‚Haut den Baum um und verderbt ihn; doch seinen Wurzelstock lasst in der Erde, und zwar in Fesseln von Eisen und Bronze, im Gras des Feldes; und von dem Tau des Himmels werde er benetzt; und er habe sein Teil mit den Tieren des Feldes, bis sieben Zeiten über ihm vergehen’– dieses ist die Deutung, König, und dieses der Beschluss des Höchsten, der über meinen Herrn, den König, kommen wird: Man wird dich von den Menschen ausstoßen, und bei den Tieren des Feldes wird deine Wohnung sein. Und man wird dir grünes Gewächs zu essen geben, wie den Rindern, und dich vom Tau des Himmels benetzt werden lassen. Und es werden sieben Zeiten über dir vergehen, bis du erkennst, dass der Höchste über das Königtum der Menschen herrscht und es verleiht, wem er will. Und dass man gesagt hat, den Wurzelstock des Baumes zu lassen: dein Königtum wird dir [erhalten] bleiben, sobald du erkannt haben wirst, dass die Himmel herrschen. Darum, König, lass dir meinen Rat gefallen, und brich mit deinen Sünden durch Gerechtigkeit und mit deinen Verschuldungen durch Barmherzigkeit für die Gebeugten, wenn dein Friede ‹und dein Wohlergehen› von Dauer sein soll.“ Alles das kam über den König Nebukadnezar. Nach Verlauf von zwölf Monaten wandelte er umher auf dem königlichen Palast zu Babel. Der König hob an und sagte:„Ist das nicht das große Babel, das ich zum königlichen Wohnsitz erbaut habe durch die Stärke meiner Macht und zur Ehrung meiner Herrlichkeit?“ Noch war das Wort im Munde des Königs, da kam eine Stimme vom Himmel herab:„Dir, König Nebukadnezar, wird gesagt: Das Königtum ist von dir gewichen. Und man wird dich von den Menschen ausstoßen, und bei den Tieren des Feldes wird deine Wohnung sein, [und] man wird dir grünes Gewächs zu essen geben wie den Rindern. Und es werden sieben Zeiten über dir vergehen, bis du erkennst, dass der Höchste über das Königtum der Menschen herrscht und es verleiht, wem er will.“ In demselben Augenblick wurde das Wort an Nebukadnezar erfüllt. Und er wurde von den Menschen ausgestoßen, und er aß grünes Gewächs wie die Rinder, und sein Leib wurde benetzt vom Tau des Himmels, bis sein Haar wuchs gleich Adlerfedern und seine Nägel gleich Vogelkrallen. Und am Ende der Tage erhob ich, Nebukadnezar, meine Augen zum Himmel, und mein Verstand kam mir wieder. Und ich pries den Höchsten, und ich rühmte und verherrlichte den ewig Lebenden, dessen Herrschaft eine ewige Herrschaft ist, und dessen Königreich von Geschlecht zu Geschlecht [währt]. Und alle Bewohner der Erde werden wie nichts geachtet, und nach seinem Willen tut er mit dem Heer des Himmels und mit den Bewohnern der Erde. Und da ist niemand, der seiner Hand wehren und zu ihm sagen könnte:‚Was tust du?’ Zur selben Zeit kam mir mein Verstand wieder, und zur Ehre meines Königtums kamen meine Herrlichkeit und mein Glanz mir wieder. Und meine Staatsräte und meine Großen suchten mich auf, und ich wurde wieder in mein Königtum eingesetzt, und außergewöhnliche Größe wurde mir hinzugefügt. Nun rühme ich, Nebukadnezar, und erhebe und verherrliche den König des Himmels, denn all seine Taten sind Wahrheit und seine Wege Recht. Und die in Hochmut wandeln, die vermag er zu erniedrigen. Der König Belsazar machte seinen tausend Großen ein großes Mahl, und er trank Wein vor den Tausend. Belsazar gab Befehl, als der Wein [ihm] schmeckte, dass man die goldenen und die silbernen Gefäße herbeibrächte, die sein Vater Nebukadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem weggenommen hatte, auf dass der König und seine Großen, seine Frauen und seine Nebenfrauen daraus tränken. Daraufhin brachte man die goldenen Gefäße, die man aus dem Tempel des Hauses Gottes zu Jerusalem weggenommen hatte. Und der König und seine Großen, seine Frauen und seine Nebenfrauen tranken daraus. Sie tranken Wein und rühmten die Götter aus Gold und Silber, aus Bronze, Eisen, Holz und Stein. In demselben Augenblick kamen Finger einer Menschenhand hervor und schrieben, dem Leuchter gegenüber, auf den Kalk der Wand des königlichen Palastes. Und der König sah die Hand, die schrieb. Da veränderte sich die Gesichtsfarbe des Königs, und seine Gedanken ängstigten ihn. Und die Bänder seiner Hüften lösten sich, und seine Knie schlugen aneinander. Der König rief mit Macht, dass man die Beschwörer, die Chaldäer und die Zeichendeuter hereinbringe. Und der König hob an und sagte zu den Weisen von Babel:„Jeder, der diese Schrift lesen und mir ihre Deutung anzeigen wird, der soll mit Purpur bekleidet werden, mit einer goldenen Kette um seinen Hals, und er soll als Dritter im Königreich herrschen.“ Da kamen alle Weisen des Königs herbei. Aber sie vermochten nicht die Schrift zu lesen, noch die Deutung derselben dem König kundzutun. Da geriet der König Belsazar in große Angst, und seine Gesichtsfarbe veränderte sich an ihm. Und seine Großen waren ganz verwirrt. Infolge der Worte des Königs und seiner Großen trat die Königin in das Haus des Gelages. Die Königin hob an und sagte:„König, lebe ewiglich! Lass deine Gedanken dich nicht ängstigen und deine Gesichtsfarbe sich nicht verändern! Es ist ein Mann in deinem Königreich, in dem [der] Geist [der] heiligen Gottheit ist. Und in den Tagen deines Vaters wurden Erleuchtung und Einsicht und Weisheit gleich der Weisheit der Götter bei ihm gefunden. Und der König Nebukadnezar, dein Vater, hat ihn zum Obersten der Wahrsagepriester, der Beschwörer, der Chaldäer und der Zeichendeuter erhoben– ja, dein Vater, König!–, ganz allein deshalb, weil ein außergewöhnlicher, ‹vortrefflicher› Geist, und Kenntnis und Einsicht gefunden wurde zur Deutung von Träumen, zur Erklärung von Rätseln und zur Auflösung von Knoten, nämlich bei Daniel, dem der König den Namen Beltschazar gegeben hat. So werde nun Daniel gerufen, der wird die Deutung anzeigen.“ Daraufhin wurde Daniel vor den König geführt. Der König hob an und sagte zu Daniel:„Du bist Daniel, einer der Weggeführten von Juda, die der König, mein Vater, aus Juda hergebracht hat? Ich habe von dir gehört, dass der Geist der Götter in dir ist, und dass Erleuchtung und Einsicht und außergewöhnliche, ‹übermäßige› Weisheit bei dir gefunden werden. Und nun sind die Weisen, die Beschwörer, vor mich geführt worden, damit sie diese Schrift läsen und ihre Deutung mir mitteilten. Aber sie waren nicht imstande, die Deutung der Sache anzuzeigen. Aber ich habe von dir gehört, dass du Deutung zu geben und Knoten zu lösen vermagst. Nun, wenn du diese Schrift zu lesen und ihre Deutung mir kundzutun vermagst, sollst du mit Purpur bekleidet werden, mit einer goldenen Kette um deinen Hals, und du sollst als Dritter im Königreich herrschen.“ Darauf antwortete Daniel und sagte vor dem König:„Deine Gaben mögen dir verbleiben, und deine Geschenke gib einem anderen. Jedoch werde ich die Schrift dem König lesen und die Deutung ihm kundtun. Du, König! Gott, der Höchste, hat Nebukadnezar, deinem Vater, das Königtum und die Größe und die Ehre und die Herrlichkeit verliehen. Und wegen der Größe, die er ihm verliehen, bebten und fürchteten sich vor ihm alle Völker, Völkerschaften und Sprachen. Wen er wollte, tötete er, und wen er wollte ließ er leben. Und wen er wollte, erhob er, und wen er wollte, erniedrigte er. Aber als sein Herz sich erhob und sein Geist bis zur Vermessenheit sich verstockte, wurde er von seinem königlichen Throne gestürzt, und man nahm ihm seine Ehre. Und er wurde von den Menschensöhnen ausgestoßen, und sein Herz wurde dem der Tiere gleich, und sein Aufenthalt war bei den Wildeseln. Man gab ihm grünes Gewächs zu essen wie den Rindern, und sein Leib wurde vom Tau des Himmels benetzt, bis er erkannte, dass Gott, der Höchste, über das Königtum der Menschen herrscht, und darüber bestellt, wen er will. Und du, Belsazar, sein Sohn, hast dein Herz nicht gedemütigt, obwohl du dieses alles gewusst hast. Und du hast dich über den Herrn des Himmels erhoben! Und man hat die Gefäße seines Hauses vor dich gebracht, und du und deine Großen, deine Frauen und deine Nebenfrauen, ihr habt Wein daraus getrunken. Und du hast die Götter aus Silber und Gold, aus Bronze, Eisen, Holz und Stein gerühmt, die nicht sehen und nicht hören und nicht wahrnehmen. Aber den Gott, in dessen Hand dein Atem ist, und bei dem alle deine Wege sind, hast du nicht geehrt. Daraufhin wurde von ihm diese Hand gesandt und diese Schrift aufgezeichnet. Und dieses ist die Schrift, die aufgezeichnet wurde:‚Mene, mene, tekel upharsin.’ Dieses ist die Deutung der Sache:‚Mene’: gezählt hat Gott dein Königtum und hat ihm ein Ende gemacht. ‚Tekel’: gewogen bist du auf der Waage und zu leicht erfunden. ‚Peres’: zerteilt wird dein Königreich und den Medern und Persern gegeben.“ Daraufhin gab Belsazar Befehl, und man bekleidete Daniel mit Purpur, mit einer goldenen Kette um seinen Hals; und man rief über ihn aus, dass er der dritte Herrscher im Königreich sein solle.– In derselben Nacht wurde Belsazar, der König der Chaldäer, getötet. Und Darius, der Meder, bekam das Königreich, als Zweiundsechzigjähriger. Es gefiel Darius, über das Königreich hundertzwanzig Satrapen zu bestellen, die im ganzen Königreich sein sollten, und über sie drei Vorsteher, von welchen Daniel einer war. Diesen sollten jene Satrapen Rechenschaft ablegen, damit der König keinen Schaden erlitte. Hierauf übertraf dieser Daniel die Vorsteher und die Satrapen, weil ein außergewöhnlicher Geist in ihm war. Und der König gedachte, ihn über das ganze Königreich zu setzen. Hierauf suchten die Vorsteher und die Satrapen einen Anklagegrund gegen Daniel im Hinblick auf die Regierung[sgeschäfte] zu finden. Aber sie konnten keinen Anklagegrund und keine schlechte Handlung finden, weil er treu war und kein Vergehen und keine schlechte Handlung an ihm gefunden wurden. Da sagten diese Männer:„Wir werden gegen diesen Daniel keinen Anklagegrund finden, es sei denn, dass wir in dem Gesetz seines Gottes einen gegen ihn finden.“ Hierauf stürmten diese Vorsteher und Satrapen eilig ‹und geschlossen› zum König und sagten zu ihm so:„König Darius, lebe ewiglich! Alle Vorsteher des Königreichs, die Statthalter und Satrapen, die Staatsräte und Verwalter, haben sich beraten ‹und haben beschlossen›, dass der König eine Verordnung aufstelle und ein Verbot erlasse, dass ein jeder, der innerhalb von dreißig Tagen von irgend einem Gott oder Menschen etwas erbittet außer von dir, König, in die Löwengrube geworfen werden soll. Nun, König, erlass das Verbot und lass eine Schrift aufzeichnen, die nach dem Gesetz der Meder und Perser, das unwiderruflich ist, nicht abgeändert werden darf.“ Deshalb ließ der König Darius die Schrift, nämlich das Verbot, aufzeichnen. Und als Daniel erfuhr, dass die Schrift aufgezeichnet war, ging er in sein Haus. Und er hatte in seinem Obergemach offene Fenster gegen Jerusalem hin. Dreimal am Tage kniete er nieder auf seine Knie und betete und lobte ‹und dankte› vor seinem Gott, wie er zuvor getan hatte. Da stürmten jene Männer eilig ‹und geschlossen› herbei und fanden Daniel betend und flehend vor seinem Gott. Daraufhin nahten sie und sagten vor dem König betreffs des königlichen Verbotes:„Hast du nicht ein Verbot aufzeichnen lassen, dass jedermann, der innerhalb von dreißig Tagen von irgend einem Gott oder Menschen etwas erbitten würde, außer von dir, König, in die Löwengrube geworfen werden sollte?“ Der König antwortete und sagte:„Die Sache steht fest nach dem Gesetz der Meder und Perser, das unwiderruflich ist.“ Darauf antworteten sie und sagten vor dem König:„Daniel, einer der Weggeführten von Juda, achtet nicht auf dich, König, noch auf das Verbot, das du hast aufzeichnen lassen, sondern er verrichtet dreimal am Tage sein Gebet.“ Da wurde der König, als er die Sache hörte, sehr betrübt, und er richtete das Herz darauf, Daniel zu retten. Und bis zum Untergang der Sonne bemühte er sich, ihn zu frei zu bekommen. Daraufhin stürmten jene Männer eilig ‹und geschlossen› zum König und sagten zum König:„Wisse, König, dass die Meder und Perser ein Gesetz haben, dass kein Verbot und keine Verordnung, die der König aufgestellt hat, abgeändert werden darf.“ Daraufhin gab der König Befehl, und man brachte Daniel und warf ihn in die Löwengrube. Der König hob an und sagte zu Daniel:„Dein Gott, dem du ohne Unterlass in Verehrung dienst, er möge dich retten!“ Und ein Stein wurde gebracht und auf die Öffnung der Grube gelegt. Und der König versiegelte ihn mit seinem Siegelring und mit dem Siegelring seiner Großen, damit hinsichtlich Daniels nichts verändert würde. Hierauf ging der König in seinen Palast. Und er übernachtete fastend und ließ keine Konkubinen zu sich hereinführen. Und der Schlaf floh von ihm. Daraufhin stand der König auf bei Morgengrauen, sobald es hell wurde, und ging eilends zur Löwengrube. Und als er sich der Grube nahte, rief er mit trauriger Stimme nach Daniel. Der König hob an und sagte zu Daniel:„Daniel, Knecht des lebenden Gottes! Hat dein Gott, dem du ohne Unterlass in Verehrung dienst, vermocht, dich von den Löwen zu retten?“ Da redete Daniel mit dem König:„König, lebe ewiglich! Mein Gott hat seinen Boten gesandt und den Rachen der Löwen verschlossen, dass sie mich nicht verletzt ‹und zerstört› haben, weil vor ihm Unschuld an mir gefunden wurde. Und auch vor dir, König, habe ich nicht Verletzendes ‹und Zerstörendes› ausgeübt.“ Daraufhin war der König sehr guten [Mutes] über ihn, und er befahl, Daniel aus der Grube heraufzuholen. Und Daniel wurde aus der Grube herausgeholt. Und keine Verletzung wurde an ihm gefunden, weil er auf seinen Gott vertraut hatte. Und der König gab Befehl, und man brachte jene Männer, die Daniel ‹in verleumderischer Absicht› angeklagt hatten. Und man warf sie in die Löwengrube, sie, ihre Kinder und ihre Frauen. Noch hatten sie den Boden der Grube nicht erreicht, da bemächtigten sich ihrer die Löwen und zermalmten alle ihre Gebeine. Daraufhin schrieb der König Darius an alle Völker, Völkerschaften und Sprachen, die auf der ganzen Erde wohnten:„Friede euch in Fülle! Von mir wird Befehl gegeben, dass man in der ganzen Herrschaft meines Königreichs bebe und sich fürchte vor dem Gott Daniels, denn er ist der lebende Gott und besteht in Ewigkeit, und sein Königreich wird nie zerstört werden, und seine Herrschaft [währt] bis ans Ende; [er,] der rettet und befreit, und Zeichen und Wunder tut im Himmel und auf der Erde, [er,] der Daniel aus der Gewalt der Löwen gerettet hat.“ Und dieser Daniel hatte Gedeihen unter der Regierung des Darius, nämlich unter der Regierung Kores’, des Persers. Im ersten Jahr Belsazars, des Königs von Babel, sah Daniel einen Traum und Gesichte seines Hauptes auf seinem Lager. Daraufhin schrieb er den Traum auf, die Summe der Sache berichtete er. Daniel hob an und sagte:„Ich schaute in meinem Gesicht bei der Nacht, und– siehe!– die vier Winde des Himmels brachen los auf das große Meer. Und vier große Tiere stiegen herauf aus dem Meer, eines verschieden von dem anderen. Das erste war gleich einem Löwen und hatte Adlerflügel. Ich schaute, bis seine Flügel ausgerissen wurden und es von der Erde aufgehoben und auf seine Füße gestellt wurde, wie ein Mensch, und ihm eines Menschen Herz gegeben wurde. Und– siehe!– ein anderes, zweites Tier, gleich einem Bären. Und es war nach einer Seite hin aufgerichtet. Und es hatte drei Rippen in seinem Maule zwischen seinen Zähnen. Und man sagte zu ihm so:‚Stehe auf, friss viel Fleisch!’ Nach diesem schaute ich, und– siehe!– ein anderes, gleich einem Leoparden; und es hatte vier Flügel eines Vogels auf seinem Rücken. Und das Tier hatte vier Köpfe, und Herrschaft wurde ihm gegeben. Nach diesem schaute ich in [den] Gesichten der Nacht: und– siehe!– ein viertes Tier, schrecklich und furchterregend und übermäßig stark. Und es hatte große eiserne Zähne. Es fraß und zermalmte, und was übrig blieb, zertrat es mit seinen Füßen. Und es war verschieden von allen Tieren, die vor ihm gewesen. Und es hatte zehn Hörner. Ich betrachtete die Hörner, und– siehe!– ein anderes, kleines Horn stieg zwischen ihnen empor, und drei von den ersten Hörnern wurden vor ihm ausgerissen. Und– siehe!– an diesem Horn waren Augen wie Menschenaugen, und ein Mund, der große [Dinge] redete. Ich schaute, bis Throne ‹schnell› aufgestellt wurden, und nieder ließ sich ein Hochbetagter. Sein Gewand war weiß wie Schnee, und das Haar seines Hauptes wie reine Wolle, sein Thron Feuerflammen [und] dessen Räder loderndes Feuer. Ein Feuerstrom flutete und ging von ihm aus. Tausend mal Tausende dienten ihm, und zehntausend mal Zehntausende standen vor seinem Angesicht. Das Gericht ließ sich nieder, und Bücher wurden aufgetan. Ich schaute daraufhin wegen der Stimme der großen Worte, die das Horn redete: Ich schaute, bis das Tier getötet, und sein Leib zerstört und dem Brand des Feuers übergeben wurde. Und den übrigen Tieren wurde ihre Herrschaft weggenommen, und Lebensdauer wurde ihnen gegeben bis zur ‹festgesetzten› Zeit und Stunde. Ich schaute in [den] Gesichten der Nacht: Und– siehe!– mit den Wolken des Himmels kam einer wie eines Menschen Sohn. Und er kam bis zu dem Hochbetagten und vor ihn ließ man ihn nahen. Und ihm wurde Herrschaft gegeben und Ehre und Königtum. Und alle Völker, Völkerschaften und Sprachen erwiesen ihm ‹den schuldigen und› verehrenden Dienst. Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergehen wird, und sein Königtum ein ‹solches›, das nie zerstört werden wird.“ Es wurde mein Geist in mir, Daniel, zutiefst beunruhigt in [meinem] Leibe, und die Gesichte meines Hauptes ängstigten mich. Ich nahte zu einem der Dastehenden, um von ihm Gewissheit über dieses alles zu erbitten. Und er sagte mir, dass er mir die Deutung der Sache kundtun wolle: „Diese großen Tiere, deren vier waren: vier Könige werden von der Erde aufstehen. Aber das Königreich empfangen werden die Heiligen des Höchsten. Und sie werden das Königreich auf ewig besitzen, bis in alle Ewigkeit.“ Hierauf begehrte ich Zuverlässiges über das vierte Tier, das von allen anderen verschieden war, übermäßig schrecklich, seine Zähne von Eisen und seine Klauen von Bronze, das fraß, zermalmte und das Übriggebliebene mit seinen Füßen zertrat, und über die zehn Hörner auf seinem Kopf, und über das andere [Horn], das emporstieg, und vor welchem drei [andere] ausfielen, ja, über jenes Horn, und es hatte Augen und einen Mund, der große [Dinge] redete, und sein Aussehen war größer als das seiner Gefährten. Ich schaute, wie dieses Horn Krieg führte gegen die Heiligen und sie überwand, bis der Hochbetagte kam, und Recht verschafft wurde den Heiligen des Höchsten, und die Zeit brach an, und die Heiligen nahmen das Königreich in Besitz.– Er sagte so:„Das vierte Tier: Ein viertes Königreich wird auf Erden sein, das verschieden sein wird von allen Königreichen, und es wird die ganze Erde fressen und sie zertreten und sie zermalmen. Und die zehn Hörner: aus jenem Königreich werden zehn Könige aufstehen, und ein anderer wird nach ihnen aufstehen, und dieser wird verschieden sein von den vorigen und wird drei Könige erniedrigen. Und er wird Worte reden gegen den Höchsten und die Heiligen des Höchsten aufreiben. Und er wird darauf sinnen, Zeiten zu ändern und Gesetz. Und sie werden in seine Hand gegeben sein eine Zeit und [zwei] Zeiten und eine halbe Zeit. Und das Gericht wird sich setzen; und man wird seine Herrschaft wegnehmen, um sie endgültig zu vernichten und zu zerstören. Und das Königreich und die Herrschaft und die Größe der Königreiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen des Höchsten gegeben werden. Sein Königreich ist ein ewiges Königreich, und alle Herrschaften werden ihm ‹den schuldigen und› verehrenden Dienst erweisen und ihm gehorchen.“– Bis hierher das Ende der Sache. Mich, Daniel, ängstigten meine Gedanken sehr, und meine [Gesichts]farbe veränderte sich an mir. Und ich bewahrte die Sache in meinem Herzen. Im dritten Jahr des Königtums des Königs Belsazar erschien mir, Daniel, ein Gesicht, nach demjenigen, das mir anfangs erschienen war. Und ich sah im Gesicht, und es geschah, als ich sah, da war ich in der Burg Susa, die in der Landschaft Elam ist. Und ich sah im Gesicht, und ich befand mich am Fluss Ulai. Und ich erhob meine Augen und sah, und– siehe!– ein Widder steht vor dem Fluss, der hat zwei Hörner; und die zwei Hörner sind hoch, und das eine höher als das andere, und das höhere steigt später empor. Ich sah den Widder nach Westen und nach Norden und nach Süden stoßen, und alle Tiere hielten ihm nicht stand. Und niemand rettete aus seiner Hand. Und er handelte nach seinem Gutdünken und wurde groß. Und ich gab Acht: Und siehe!– ein Ziegenbock kam von Sonnenuntergang her über die ganze Erde, und er berührte die Erde nicht; und der Bock hatte ein ansehnliches Horn zwischen seinen Augen. Und er kam bis zu dem Widder mit den zwei Hörnern, den ich vor dem Flusse hatte stehen sehen, und er rannte gegen ihn an in der Glut seiner Kraft. Und ich sah ihn neben dem Widder gelangen, und er ward gegen ihn erbittert, und er stieß den Widder und zerbrach seine beiden Hörner. Und in dem Widder war nicht Kraft, ihm standzuhalten. Und er warf ihn zu Boden und zertrat ihn. Und niemand rettete den Widder aus seiner Hand. Und der Ziegenbock wurde über die Maßen groß. Und als er stark geworden war, zerbrach das große Horn, und an seiner Statt wuchsen vier ansehnliche [Hörner] nach den vier Winden des Himmels hin. Und aus dem einen von ihnen kam ein Horn hervor, ein kleines ‹und unbedeutendes›. Und es wurde übermäßig groß gegen Süden und gegen Osten und gegen die Zierde. Und es wurde groß bis zum Heer des Himmels, und es warf von dem Heer und von den Sternen [etliche] zur Erde nieder und zertrat sie. Selbst bis zu dem Fürsten des Heeres wurde es ‹und tat es› groß. Und es nahm ihm das beständige [Opfer] weg, und die Stätte seines Heiligtums wurde niedergeworfen. Und ein Heer wird hingegeben werden samt dem beständigen [Opfer], um des Frevels willen. Und es wird die Wahrheit zu Boden werfen und in seinem Tun Gelingen haben.– Und ich hörte einen Heiligen reden– es hatte nämlich ein Heiliger zu jenem, der redete, gesagt:„Bis wann [geht] das Gesicht von dem beständigen [Opfer] und von dem Verwüstungsfrevel [o.: verwüstenden Frevel], [und bis wann geht] das Hingeben sowohl des‚Heiligen’ als auch des Heeres zur Zertretung?“ Und er sagte zu mir:„Bis zweitausend dreihundert Abend-Morgen [vergangen] sind; dann wird dem„Heiligen“ [sein] Recht werden.“ Und es geschah, als ich, Daniel, das Gesehene sah, da suchte ich Verständnis darüber. Und– siehe!– da stand [etwas] vor mir wie die Gestalt eines Mannes. Und ich hörte eine Menschenstimme zwischen [den Ufern] des Ulai, die rief und sagte:„Gabriel, deute diesem das Gesehene!“ Und er trat neben meinen Standort. Und als er herzu trat, erschrak ich und fiel nieder auf mein Angesicht. Und er sagte zu mir:„Verstehe, Sohn des Menschen, denn das Gesicht [geht] auf die Zeit des Endes.“ Und als er mit mir redete, sank ich betäubt auf mein Angesicht zur Erde. Er aber rührte mich an und stellte mich [wieder] auf meinen [früheren] Standort. Und er sagte:„Siehe!– ich werde dir kundtun, im letzten Zeitabschnitt der Verfluchung geschehen wird, denn es [geht] auf die festgesetzte Zeit des Endes. Der Widder mit den zwei Hörnern, den du gesehen hast, die Könige von Medien und Persien [sind’s]. Und der Ziegenbock, der zottige, [ist] der König von Griechenland. Und das große Horn, das zwischen seinen Augen, das [ist] der erste König. Und dass es zerbrach und vier an seiner Statt erstanden: vier Königreiche werden aus [dem] Volk erstehen, aber nicht in seiner Kraft. Und gegen Ende ihres Königtums, wenn die Abtrünnigen das Maß voll gemacht haben, wird ein König erstehen, frechen Angesichts und der Ränke kundig. Und stark wird seine Kraft, aber nicht durch seine Kraft; und in erstaunlicher ‹, wunderbarer› Weise wird er Verderben anrichten, und wird Gelingen haben und wird handeln. Und er wird Mächtige und das Volk der Heiligen verderben. Und infolge seiner Klugheit wird ihm allerhand Trug, den er im Schilde führt gelingen. Und er wird in seinem Herzen groß tun und unversehens viele verderben. Und gegen den Fürsten der Fürsten wird er aufstehen. Aber ohne [Menschen]hand wird er zerschmettert werden. Und das Gesehene von den Abenden und von den Morgen, wovon gesagt worden, ist Wahrheit. Du aber verschließe das Gesicht, denn es geht auf viele Tage.“ Und ich, Daniel, war dahin und wurde krank für [einige] Tage. Dann stand ich auf und verrichtete die Geschäfte des Königs. Und ich war entsetzt über das Gesehene, und niemand verstand es. Im ersten Jahr Darius’, des Sohnes Ahasveros’, aus dem Samen der Meder, der über das Königreich der Chaldäer König geworden war, im ersten Jahre seiner Regierung merkte ich, Daniel, in den Schriften auf die Zahl der Jahre, betreffs welcher das Wort JAHWEHs zu dem Propheten Jeremia geschehen war, dass [nämlich] siebzig Jahre für die Verwüstung Jerusalems vollendet werden sollten. Und ich richtete mein Angesicht zu Gott, meinem Herrn, um ihn mit Gebet und Flehen zu suchen, in Fasten und Sacktuch und Asche. Und ich betete zu JAHWEH, meinem Gott, und ich bekannte und sagte:„Ach, mein Herr! Du großer und Furcht gebietender Gott, der den Bund und Freundlichkeit ‹und Gnade› denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote bewahren ‹und halten›! Wir haben gesündigt und verkehrt und ehrfurchtslos ‹, frevlerisch,› gehandelt, und wir haben uns empört und sind von deinen Geboten und von deinen Rechten abgewichen. Und wir haben nicht auf deine Knechte, die Propheten, gehört, die in deinem Namen zu unseren Königen, unseren Fürsten und unseren Vätern und zu allem Volk des Landes geredet haben. Dein, mein Herr, ist die Gerechtigkeit, und unser ist die Beschämung des Angesichts, wie es an diesem Tage ist: [Beschämung] der Männer von Juda und der Bewohner von Jerusalem und des ganzen Israel, der Nahen und der Fernen in allen Ländern, wohin du sie vertrieben hast wegen ihrer Treulosigkeit, die sie gegen dich begangen haben. JAHWEH! Unser ist die Beschämung des Angesichts, unserer Könige, unserer Fürsten und unserer Väter, die wir gegen dich gesündigt haben. Des Herrn, unseres Gottes, aber ist das Erbarmen und die Vergebung, denn gegen ihn haben wir uns empört. Auf die Stimme JAHWEHs, unseres Gottes, haben wir nicht gehört, in seinen Weisungen zu wandeln, die er uns durch seine Knechte, die Propheten, gab. Und ganz Israel hat deine Weisung übertreten und ist abgewichen, sodass es auf deine Stimme nicht gehört hat. Und so hat sich über uns ergossen der Fluch und der Schwur, der in der Weisung Moses, des Knechtes Gottes, geschrieben steht, denn gegen ihn haben wir gesündigt. Und er hat seine Worte erfüllt, die er über uns und über unsere Richter, die uns richteten, gesagt hatte, sodass er ein großes Unglück über uns brachte, desgleichen nicht geschehen ist unter dem ganzen Himmel, wie es geschehen ist an Jerusalem. So wie es in der Weisung Moses geschrieben steht, all dieses Unheil ist über uns gekommen. Und wir sänftigten nicht das Angesicht JAHWEHs, unseres Gottes, dass wir uns von unseren Vergehungen abgekehrt hätten und verständig geworden wären in deiner Wahrheit. So hat denn auch JAHWEH darüber gewacht, das Unheil über uns kommen zu lassen, denn JAHWEH, unser Gott, ist gerecht in all seinem Tun, das er tut. Aber wir haben auf seine Stimme nicht gehört. Und nun, mein Herr, unser Gott, der du dein Volk mit starker Hand aus dem Land Ägypten geführt hast und dir einen Namen gemacht hast, wie es an diesem Tage ist: wir haben gesündigt, wir haben ehrfurchtslos ‹und frevlerisch› gehandelt. Mein Herr! Gemäß all deinen Gerechtigkeitserweisungen, lass bitte deinen Zorn und deinen Grimm/Glut sich wenden von deiner Stadt Jerusalem, deinem heiligen Berge, denn wegen unserer Sünden und der Vergehungen unserer Väter ist Jerusalem und dein Volk zum Hohn geworden allen denen, die uns umgeben. Und nun höre, unser Gott, auf das Gebet deines Knechtes und auf sein Flehen! Und lass dein Angesicht leuchten über dein verwüstetes Heiligtum um des Herrn willen! Neige, mein Gott, dein Ohr und höre! Öffne deine Augen und schaue [auf] unsere Verwüstungen und [auf] die Stadt, die nach deinem Namen genannt ist, denn nicht um unserer Gerechtigkeiten willen legen wir unser Flehen vor deinem Angesicht nieder, sondern um deiner vielen Erbarmungen willen. Mein Herr! Höre! Mein Herr! Vergib! Mein Herr! Merke auf und handle. Zögere nicht, um deiner selbst willen, mein Gott; denn dein Name ist genannt über deiner Stadt und deinem Volke.“ Während ich noch redete und betete, und meine Sünde und die Sünde meines Volkes Israel bekannte, und mein Flehen vor JAHWEH, meinem Gott, für den heiligen Berg meines Gottes niederlegte, während ich noch redete im Gebet, da kam der Mann Gabriel, den ich am Anfang im Gesicht, als ich ganz ermattet war, gesehen hatte, zu mir her zur Zeit des Abendopfers. Und er brachte Verständnis und redete mit mir und sagte:„Daniel, jetzt bin ich ausgegangen, um dich Verständnis zu lehren. am Anfang deines Flehens ist ein Wort ausgegangen, und ich bin gekommen, um es [dir] kundzutun, denn du bist [ein] Wohlgefallen, ‹eine Kostbarkeit›. So merke auf das Wort, und verstehe das Gesehene: Siebzig Wochen sind bestimmt über dein Volk und über deine heilige Stadt, um den Frevel zu verschließen und die Sünde zu versiegeln und die Schuld zu sühnen und ewige Gerechtigkeit zu bringen und Gesicht und Propheten zu versiegeln und ein Allerheiligstes zu salben. So wisse denn und verstehe: Vom Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und zu bauen bis zu einem Gesalbten, einem Fürsten, [sind es] sieben Wochen– und zweiundsechzig Wochen: Platz und Graben werden wiederhergestellt und gebaut [sein]– und zwar in Bedrängnis der Zeiten. Und nach den zweiundsechzig Wochen wird [der] Gesalbte abgeschnitten werden und ihm wird nichts sein. Und das Volk eines Fürsten wird die Stadt und das„Heilige“ zerstören, [eines Fürsten], welcher kommt, und dem sein Ende [sein wird] in der Überflutung. Und bis ans Ende [ist] Krieg, Beschluss [ist:] Verwüstungen. Und er wird [einen] Bund stärken, ‹durchsetzen und festmachen,› mit [den] Vielen [für] eine Woche. Und die Hälfte der Woche hindurch wird er ruhen machen Opfer und Gabe, und auf Flügeln von Gräueln [wird er] verwüstend [handeln], und [zwar] bis Vollendetes und Festbeschlossenes auf den Verwüster sich ergießen wird.“ Im dritten Jahr des Kores, des Königs von Persien, wurde Daniel, der Beltschazar genannt wird, ein Wort geoffenbart. Und das Wort ist Wahrheit und [betrifft] eine große [durch Kriegsscharen hervorgerufene] Bedrängnis. Und er verstand das Wort und bekam Verständnis für das Gesehene.– In jenen Tagen trauerte ich, Daniel, drei volle Wochen. Köstliche Speise aß ich nicht, und Fleisch und Wein kam nicht in meinen Mund. Und mit Salbe salbte ich mich nicht, bis drei volle Wochen [um waren]. Und am vierundzwanzigsten Tage des ersten Monats, da war ich am Ufer des großen Stromes, das ist der Hiddekel. Und ich erhob meine Augen und sah: und– siehe!– da war ein Mann in Linnen gekleidet, und seine Lenden waren umgürtet mit Gold von Uphas. Und sein Leib war wie ein Chrysolith, und sein Angesicht anzusehen wie das Aussehen eines Blitzes, und seine Augen wie Feuerfackeln, und seine Arme und seine Beingegend wie der Anblick von glühendem Bronze, und der Schall seiner Worte wie der Schall eines [Volks]getümmels. Und ich, Daniel, allein sah das Gesehene. Die Männer aber, die bei mir waren, sahen das Gesehene nicht; doch fiel ein großer Schrecken auf sie, und sie flohen und verbargen sich. Und ich blieb allein übrig und sah dieses große Gesehene. Und es blieb keine Kraft in mir, und meine [Gesichts]farbe verwandelte sich an mir bis zur Entstellung, und ich behielt keine Kraft. Und ich hörte die Stimme seiner Worte. Und als ich die Stimme seiner Worte hörte, sank ich betäubt auf mein Angesicht, mit meinem Angesicht zur Erde. Und siehe!– eine Hand rührte mich an und machte, dass ich auf meine Knie und Hände emporwankte. Und er sagte zu mir:„Daniel, [du] Mann des Wohlgefallens ‹und der Kostbarkeit›! Merke auf die Worte, die ich zu dir rede, und stelle dich auf deiner Stelle, denn ich bin jetzt zu dir gesandt.“ Und als er dieses Wort zu mir redete, stellte ich mich zitternd hin. Und er sagte zu mir:„Fürchte dich nicht, Daniel, denn von dem ersten Tage an, da du dein Herz darauf gerichtet hast, Verständnis zu erlangen und dich vor deinem Gott zu demütigen, sind deine Worte erhört worden. Und infolge deiner Worte bin ich gekommen. Aber der Fürst des Königreichs Persien stand mir entgegen einundzwanzig Tage. Und– siehe!– Michael, einer der ersten Fürsten, kam, um mir zu helfen, und ich gewann den Vorrang dort neben den Königen von Persien. Und ich bin gekommen, dir Einsicht zu bringen über das, das deinem Volk widerfahren wird im letzten Zeitabschnitt der Tage, denn das Gesicht [geht] noch auf die Tage.“ Und als er solche Worte mit mir redete, richtete ich mein Angesicht zur Erde und verstummte. Und siehe!– einer, den Menschensöhnen gleich, rührte meine Lippen an. Und ich tat meinen Mund auf und redete und sagte zu dem, der vor mir stand:„Mein Herr, wegen des Gesehenen überfielen mich die Wehen, und ich habe keine Kraft behalten. Und wie vermag dieser Knecht meines Herrn zu reden mit diesem meinem Herrn? Und ich, von nun an bleibt keine Kraft mehr in mir, und kein Atem ist in mir übrig.“ Da rührte mich wiederum einer an, von Aussehen wie ein Mensch, und stärkte mich. Und er sagte:„Fürchte dich nicht, [du] Mann des Wohlgefallens ‹und der Kostbarkeit›! Friede dir! Sei stark, ja, sei stark!“ Und als er mit mir redete, wurde ich gestärkt, und sagte:„Mein Herr möge reden, denn du hast mich gestärkt.“ Da sagte er:„Weißt du, warum ich zu dir gekommen bin? Und jetzt werde ich zurückkehren, um mit dem Fürsten von Persien zu kämpfen. Aber wenn ich ausziehe,– siehe!– da wird der Fürst von Griechenland kommen. Doch will ich dir kundtun, was verzeichnet ist im Buch der Wahrheit. Und es ist kein einziger, der mir mächtigen Beistand leistet gegen jene, als nur Michael, euer Fürst.“ „Und auch ich stand im ersten Jahre Darius’, des Meders, ihm bei als Helfer und Schutz. Und nun will ich dir die Wahrheit kundtun: Siehe!– Noch drei Könige werden für Persien aufstehen, und der vierte wird reich werden, größeren Reichtum [erlangen] als alle. Und in seiner Stärke, in seinem Reichtum wird er alles gegen das Königreich Griechenland aufbieten. Und ein tapferer König wird aufstehen, und er wird mit großer Macht herrschen und nach seinem Gutdünken handeln. Und sobald er aufgestanden ist, wird sein Königreich zertrümmert werden und nach den vier Winden des Himmels hin zerteilt werden, aber nicht für seine Hinterbliebenen und nicht entsprechend der Macht, mit der er geherrscht hat, denn sein Königreich wird zerstört und anderen zuteil werden, unter Ausschluss von jenen. Und es wird mächtig werden der König des Südens, und einer von seinen Obersten, der wird über ihn hinaus mächtig werden und wird herrschen. Seine Herrschaft wird eine große Herrschaft sein. Und am Ende von Jahren werden sie sich verbünden, und die Tochter des Königs des Südens wird zum König des Nordens kommen, um einen Ausgleich zu bewirken. Aber sie wird nicht die Kraft behalten. Und er wird nicht bestehen noch sein Beistand. Und sie wird dahingegeben werden, sie und die sie zugeführt haben, und der, der sie gezeugt und unterstützt hat in jenen Zeiten. Doch einer von den Schösslingen ihrer Wurzeln wird an seiner Statt aufstehen. Und er wird gegen die Heeresmacht kommen, und wird in die Burgfeste des Königs des Nordens eindringen und wird an ihnen [entsprechend] handeln und wird Macht beweisen. Und auch wird er ihre Götter samt ihren gegossenen Bildern, samt ihren kostbaren Geräten, Silber und Gold, wegführen nach Ägypten. Und er wird [einige] Jahre lang standhalten vor dem König des Nordens. Und dieser wird in das Königreich des Königs des Südens kommen, jedoch [dann] in sein Land zurückkehren. Aber seine Söhne werden sich [zum Krieg] rüsten und eine große Heeresmenge zusammenbringen. Und diese wird kommen, kommen und überschwemmen und überfluten, und wiederkommen, und sie werden [den] Krieg [fort]führen bis zu seiner Burgfeste. Und der König des Südens wird darüber erbittert sein, und er wird ausziehen und mit ihm, dem König des Nordens, kämpfen. Und dieser wird eine große Menge aufstellen, aber die Menge wird in dessen Hand gegeben [und vernichtet] werden. Und wie die Menge weggenommen wird, wird dessen Herz sich erheben, und er wird Zehntausende niederwerfen, aber nicht zu Macht kommen. Und der König des Nordens wird wiederkommen und eine Menge aufstellen, größer als die vorige. Und gegen Ende der Zeiten, [nach] Jahren, wird er mit einem großen Heer und mit großer Ausrüstung kommen. Und in jenen Zeiten werden viele aufstehen gegen den König des Südens. Auch gewalttätige Leute deines Volkes werden sich erheben, um [die] Weissagung in Erfüllung zu bringen, und werden unterliegen, [zu Fall kommen]. Und der König des Nordens wird kommen und einen [Belagerungs]wall aufschütten und befestigte Städte einnehmen. Und die Streitkräfte des Südens werden nicht standhalten, selbst sein auserlesenes Volk wird nicht die Kraft haben, [standzuhalten]. Und der gegen ihn Gekommene wird nach seinem Gutdünken handeln, und niemand wird vor ihm bestehen. Und im Lande der Zierde bleibt er stehen mit Vertilgung in seiner Hand. Und er wird sein Angesicht darauf richten, mit der Macht seines ganzen Königreiches zu kommen, Gerades im Sinne habend, und wird [entsprechend] handeln. Und er wird ihm die Tochter [seiner] Frauen geben, [aber nur,] um sie zu verderben. Und sie wird nicht bestehen, und ihm wird [durch sie] nichts werden. Und er wird sein Angesicht nach den Inseln und Küstenländern [und Küstenländern] hin wenden und viele einnehmen. Und er wird [den] Fürsten ihr Höhnen zum Schweigen bringen, jedoch sein Höhnen werden sie ihm heimzahlen. Und er wird sein Angesicht nach den Festungen seines eigenen Landes hin wenden, und wird unterliegen und fallen und nicht mehr gefunden werden. Und an seiner Statt wird einer aufstehen, der einen Dränger ‹und Bedrücker› durch die Zier des Königreiches ziehen lässt. Aber in wenigen Tagen wird er zerschmettert werden, und zwar weder durch Zorn noch durch Krieg. Und an seiner Statt wird ein Verächtlicher aufstehen, auf den man nicht die Hoheit des Königtums legt. Und er wird unversehens kommen und durch Schmeicheleien sich des Königtums bemächtigen. Und die heranflutenden Streitkräfte werden vor ihm überflutet werden und zertrümmert werden, und auch ein Bundesfürst, denn seitdem er sich mit ihm verbündet hat, wird er Trug üben, und wird heranziehen und Macht gewinnen mit wenig Volk. Unversehens wird er in die fettesten Gegenden der Landschaft eindringen und tun, was weder seine Väter noch die Väter seiner Väter getan haben, und [zwar:] Raub und Beute und Gut wird er ihnen zerstreuen. Und gegen die Festungen wird er Pläne schmieden, und [das] bis auf eine [festgesetzte] Zeit. Und er wird seine Kraft und sein Herz gegen den König des Südens aufbieten mit einem großen Heere. Und der König des Südens wird sich zum Kampf rüsten mit einem großen und überaus starken Heer, aber er wird nicht bestehen, denn man wird Anschläge gegen ihn planen. Und die seine Tafelkost essen, werden ihn zerbrechen. Und sein Heer wird daherfluten, und es werden viele Erschlagene fallen. Und die beiden Könige: ihre Herzen werden auf Bosheit bedacht sein, und an einem Tische werden sie Lügen [miteinander] reden. Aber es wird nicht gelingen, denn das Ende [geht] noch auf die festgesetzte Zeit. Und er wird mit großem Reichtum in sein Land zurückkehren, und sein Herz wird gegen den heiligen Bund [gerichtet] sein, und er wird [entsprechend] handeln und in sein Land zurückkehren. Zur festgesetzten Zeit wird er wiederum gegen den Süden ziehen, aber es wird zuletzt nicht so sein wie am Anfang, denn es werden Schiffe von Kittim gegen ihn kommen; und er wird verzagen und wird umkehren und wird ergrimmen gegen den heiligen Bund und wird [entsprechend] handeln: Er wird umkehren und sein Augenmerk auf diejenigen richten, die den heiligen Bund verlassen. Und Streitkräfte werden erstehen von ihm und das Heiligtum, die Burgfeste, entweihen, und werden das beständige [Opfer] abschaffen und den verwüstenden Gräuel aufstellen. Und die, die am Bunde ehrfurchtslos handeln, wird er durch Schmeicheleien zum Abfall verleiten; aber die vom Volk, die ihren Gott kennen, werden Stärke zeigen ‹und [am Bund] festhalten› und [entsprechend] handeln. Und die Verständigen des Volkes werden die Vielen unterweisen. Und darüber werden sie [verfolgt werden und] unterliegen durch Schwert und Flamme, durch Gefangenschaft und Raub,– Tage hindurch. In ihrem Unterliegen aber wird ihnen mit einer kleinen Hilfe geholfen werden; und viele werden sich ihnen anschließen mit Heucheleien. Und von den Verständigen werden [einige] unterliegen, um sie zu läutern und zu reinigen und weiß zu machen bis zur Zeit des Endes, denn es [verzögert sich] noch bis zur festgesetzten Zeit. Und der König wird nach seinem Gutdünken handeln und wird sich erheben und [sich] groß machen über jeglichen Gott, und gegen den Gott der Götter wird er Unerhörtes reden. Und er wird Gelingen haben, bis der Zorn, ‹die Verfluchung,› gar aus ist, denn das Festbeschlossene wird vollzogen werden. Und auf die Götter seiner Väter wird er nicht achten, noch auf das Begehrenswerte der Frauen, noch auf irgend eine Gottheit wird er achten, sondern über alles sich erheben. Aber statt dessen wird er die Gottheit der Festungen ehren, eine Gottheit, die seine Väter nicht kannten, wird er ehren mit Gold und mit Silber und mit Edelsteinen und mit [sonstigen] Kostbarkeiten. Und mit Hilfe der fremden Gottheit wird er handeln gegen die starken Festungen: Denen, die [ihm] Anerkennung zollen, wird er viel Ehre erweisen, und er wird ihnen Herrschaft verleihen über die Vielen und wird Land zum Lohne austeilen. Und zur Zeit des Endes wird der König des Südens sich mit ihm stoßen. Und der König des Nordens wird ‹wie ein Wirbelwind› gegen ihn heranstürmen mit Wagen und mit Reitern und mit vielen Schiffen und wird in die Länder eindringen und [sie] überschwemmen und überfluten. Und er kommt in das Land der Zierde. Und viele ‹unterliegen und› kommen zu Fall. Aber diese werden seiner Hand entrinnen: Edom und Moab und die Vornehmsten der Söhne Ammons. Und er wird seine Hand nach den Ländern ausstrecken [und an sie legen]; auch das Land Ägypten wird nicht entrinnen. Und er wird Herr werden über die Schätze an Gold und Silber und über alle Kostbarkeiten Ägyptens. Und Luwiten und Kuschiten werden in seinem Gefolge sein. Aber Gerüchte von Osten und von Norden her werden ihn erschrecken. Und er wird ausziehen in großem Grimm/Glut, um viele zu vernichten und zu vertilgen. Und er wird sein Palastgezelt aufschlagen zwischen dem Meer und dem Berge der heiligen Zierde. Und er wird zu seinem Ende kommen. Und es wird keiner [sein], der ihm helfe.“ „Und in jener Zeit wird Michael auftreten, der große Fürst, der für die Söhne deines Volkes steht. Und es wird eine Zeit der Bedrängnis sein, wie sie nicht gewesen ist, seitdem ein Volk besteht bis zu jener Zeit. Und in jener Zeit wird dein Volk gerettet werden, jeder, der im Buch geschrieben gefunden wird. Und viele von denen, die in der Staubeserde schlafen, werden erwachen: diese zum Leben– ewig. Und jene [werden es] zu Schmach und Schande– ewig. Und die Verständigen werden leuchten wie das Glitzern der [Himmels]weite, und die, die die Vielen zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne, immer und ewiglich. Aber du, Daniel, verschließe die Worte und versiegle das Buch bis zur Zeit des Endes. Viele werden [es] durchforschen, und die Erkenntnis wird sich mehren.“ Und ich, Daniel, schaute: und– siehe!– zwei andere standen da, einer diesseits, am Ufer des Stromes, und einer jenseits, am Ufer des Stromes. Und er sagte zu dem in Linnen gekleideten Mann, der oben über dem Wasser des Stromes war:„Bis wann [geht] das Ende dieser wunderbaren Dinge?“ Und ich hörte den in Linnen gekleideten Mann, der oben über dem Wasser des Stromes war, und er erhob seine Rechte und seine Linke zum Himmel und schwur bei dem, der ewig lebt:„Auf eine Zeit, [zwei] Zeiten und eine halbe [Zeit]. Und wenn die Zerschmetterung der Kraft des heiligen Volkes vollbracht sein wird, [dann] werden alle diese [Dinge] vollendet sein.“ Und ich hörte es, aber ich verstand es nicht. Und ich sagte:„Mein Herr, was wird der Ausgang von diesem sein?“ Und er sagte:„Gehe hin, Daniel, denn die Worte sollen verschlossen und versiegelt sein bis zur Zeit des Endes. Viele werden sich reinigen und weiß machen und läutern, aber die Ehrfurchtslosen ‹und Frevler› werden ehrfurchtslos, ‹frevlerisch,› handeln; und alle Ehrfurchtslosen, ‹alle Frevler,› werden es nicht verstehen, die Verständigen aber werden es verstehen. Und von der Zeit an, da das beständige [Opfer] abgeschafft wird, nämlich um den Verwüstungsgräuel aufzustellen, sind 1290 Tage. Selig der, der ausharrt und erreicht 1335 Tage! Du aber gehe hin bis zum Ende. Und du wirst ruhen und wirst auferstehen zu deinem Los am Ende der Tage.“ - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 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Isaak wurde der Vater Jakobs. Jakob wurde der Vater Judas und seiner Brüder. Juda wurde der Vater des Perez und Zaras von der Thamar. Perez wurde der Vater Esroms. Esrom wurde der Vater Rams. Ram wurde der Vater Aminadabs. Aminadab wurde der Vater Naassons. Naasson wurde der Vater Salmons. Salmon wurde der Vater des Boas von der Rahab. Boas wurde der Vater Obeds von der Ruth. Obed wurde der Vater Jesses. Jesse wurde der Vater Davids, des Königs. David, der König, wurde der Vater Salomos von der [Frau] des Uria. Salomo wurde der Vater Rehabeams. Rehabeam wurde der Vater Abias. Abia wurde der Vater Asas. Asa wurde der Vater Josaphats. Josaphat wurde der Vater Jorams. Joram wurde der Vater des Usia. Usia wurde der Vater Jothams. Jotham wurde der Vater des Ahas. Ahas wurde der Vater Hiskias. Hiskia wurde der Vater Manasses. Manasse wurde der Vater Amons. Amon wurde der Vater Josias. Josia wurde der Vater Jojachins und seiner Brüder um die Zeit der Wegführung nach Babylon. Nach der Wegführung nach Babylon wurde Jojachin der Vater Salathiels. Salathiel wurde der Vater Serubbabels. Serubbabel wurde der Vater Abiuds. Abiud wurde der Vater Eljakims. Eljakim wurde der Vater Azors. Azor wurde der Vater Zadoks. Zadok wurde der Vater Achims. Achim wurde der Vater Eliuds. Eliud wurde der Vater Eleazars. Eleazar wurde der Vater Matthans. Matthan wurde der Vater Jakobs. Jakob wurde der Vater Josephs, des Mannes der Maria, von der Jesus geboren wurde, der Christus genannt wird. Alle Geschlechter von Abraham bis David sind also vierzehn Geschlechter und von David bis zur Wegführung nach Babylon vierzehn Geschlechter und von der Wegführung nach Babylon bis zu dem Christus vierzehn Geschlechter. Die Geburt Jesu Christi war so: Nachdem nämlich seine Mutter, Maria, dem Joseph verlobt war, fand es sich, ehe sie zusammengekommen waren, dass sie schwanger war– vom Heiligen Geist. Aber Joseph, ihr Mann, war gerecht und wollte sie nicht der Schmach aussetzen, nahm sich ‹also› vor, sich heimlich von ihr zu scheiden. Während er dieses bedachte– siehe!– da erschien ihm ein Bote des Herrn im Traum.„Joseph,“ sagte er,„du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen, denn das in ihr Gezeugte ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn ER wird sein Volk retten von seinen Sünden.“ Alles dieses ist geschehen, damit das erfüllt werde, was von dem Herrn durch den Propheten geredet wurde, als er sagte: „Siehe! Die Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden ihm den Namen Immanuel geben“– was übersetzt heißt: ‘Gott mit uns’. Als Joseph vom Schlaf völlig erwacht war, tat er, wie ihm der Bote des Herrn aufgetragen hatte, und nahm seine Frau zu sich. Und er [er]kannte sie nicht, bis sie ihren Sohn gebar, denErstgeborenen. Und er gab ihm den Namen Jesus. Nachdem Jesus zu Bethlehem in Judäa geboren war in den Tagen des Königs Herodes– siehe!: Weise aus dem Osten trafen in Jerusalem ein. „Wo ist der König der Juden, der geboren wurde?“ sagten sie,„denn wir sahen seinen Stern, als er aufging, und sind gekommen, ihm zu huldigen.“ Als der König Herodes [das] hörte, wurde er in Unruhe versetzt und ganz Jerusalem mit ihm. Und er versammelte alle Hohen Priester und Schriftgelehrten des Volkes und erkundigte sich bei ihnen, wo der Gesalbte geboren werden sollte. Sie sagten ihm:„Zu Bethlehem in Judäa, denn so ist es geschrieben durch den Propheten: ‘Und du, Bethlehem, Landschaft Judas, bist keineswegs am geringsten unter den Führenden Judas, denn aus dir wird hervorkommen ein Führer, welcher meinem Volk Israel Hirte sein wird.’“ Dann rief Herodes die Weisen heimlich und erkundete mit Sorgfalt von ihnen die Zeit, da der Stern erschienen war. Und er schickte sie nach Bethlehem. Dann sagte er:„Zieht hin und erkundigt euch mit Sorgfalt nach dem Kindlein. Sobald ihr es gefunden habt, gebt mir Bericht, auf dass auch ich komme und ihm huldige.“ Sie hörten den König [an] und zogen hin. Und– siehe!– der Stern, den sie gesehen hatten, als er aufging, ging ihnen voran, bis er [an den Ort] gekommen war und oben darüber stehen blieb, wo das Kindlein war. Als sie den Stern sahen, freuten sie sich mit sehr großer Freude. Und sie gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter. Und sie fielen nieder und huldigten ihm. Und sie taten ihre Schätze auf und brachten ihm Gaben dar: Gold und Weihrauch und Myrrhe. Und nachdem ihnen im Traum eine Weisung erteilt worden war, sich nicht wieder zu Herodes hinzuwenden, zogen sie auf einem anderen Weg zurück in ihr Landgebiet. Als sie davongezogen waren– siehe!: Ein Bote des Herrn erscheint dem Joseph im Traum und sagt:„Stehe auf! Nimm das Kindlein und seine Mutter zu dir und fliehe nach Ägypten und bleibe dort, bis ich es dir sage, denn Herodes steht im Begriff, das Kindlein zu suchen, um es umzubringen.“ Er stand auf, nahm in der Nacht das Kindlein zu sich und seine Mutter und zog davon nach Ägypten. Und er war dort bis zum Ende des Herodes, damit das erfüllt werde, was von dem Herrn durch den Propheten geredet wurde, als er sagte:„Aus Ägypten rief ich meinen Sohn.“ Dann, als er sah, dass er von den Weisen hintergangen worden war, wurde Herodes sehr wütend. Und er sandte hin und ließ alle Knaben umbringen, die in Bethlehem und in dessen ganzer Umgebung waren, von den Zweijährigen [an] und darunter, entsprechend der Zeit, die er von den Weisen mit Sorgfalt erkundet hatte. Damals wurde das erfüllt, was von Jeremia, dem Propheten, geredet wurde, als er sagte: „Eine Stimme wurde in Rama gehört, viel Jammern, Weinen und Wehklagen: Rahel beweinte ihre Kinder, und sie wollte sich nicht trösten lassen, weil sie nicht [mehr da] sind.“ Als Herodes gestorben war– siehe: Ein Bote des Herrn erscheint dem Joseph in Ägypten im Traum und sagt:„Stehe auf. Nimm das Kindlein zu dir und seine Mutter und ziehe in das Land Israel, denn sie sind gestorben, die nach der Seele des Kindleins trachteten.“ Und er stand auf, nahm das Kindlein zu sich und seine Mutter und kam in das Land Israel. Als er aber hörte, dass Archelaus anstelle seines Vaters Herodes über Judäa König war, fürchtete er sich, dort hinzugehen. Als ihm im Traum eine Weisung erteilt worden war, entwich er in die [Land]teile von Galiläa. Und er kam und ließ sich nieder in einer Stadt, genannt Nazaret, auf dass das erfüllt werde, was durch die Propheten geredet wurde, dass er ‘Nazarener’ werde genannt werden. In jenen Tagen kommt Johannes, der Täufer, verkündet in der Wüste Judäas und sagt:„Tut Buße, denn das Königreich der Himmel hat sich genaht!“ Dieser ist es nämlich, über den von Jesaja, dem Propheten, gesprochen wurde, als er sagte:„Stimme eines Rufenden in der Wüste: ‘Bereitet den Weg des Herrn! Macht seine Pfade gerade!’“ Er, Johannes, hatte seine Kleidung aus Kamelhaar und einen ledernen Gürtel um seine Lende. Seine Nahrung war Heuschrecken und wilder Honig. Dann gingen ‹nach und nach› zu ihm hinaus Jerusalem und ganz Judäa und die ganze Umgegend des Jordans und wurden, ihre Sünden bekennend, von ihm im Jordan getauft. Als er aber viele der Pharisäer und Sadduzäer zu seiner Taufe kommen sah, sagte er zu ihnen:„Schlangenbrut! Wer unterwies euch, dem bevorstehenden Zorn zu entfliehen? Bringt also Früchte, die der Buße würdig sind. Und meint nicht, bei euch selbst sagen [zu können]: ‘Wir haben Abraham zum Vater’, denn ich sage euch: Gott kann dem Abraham aus diesen Steinen Kinder erwecken. Auch ist schon die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt. Jeder Baum also, der nicht edle Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Ich taufe euch in Wasser,auf Buße ‹hin›. Aber er, der nach mir kommt, ist stärker als ich, dessen Schuhe [ihm] zu tragen ich nicht wert bin. Er wird euch taufen in dem Heiligen Geist und Feuer, dessen Worfschaufel in seiner Hand ist, und er wird seine Tenne durchsäubern und seinen Weizen in die Scheune sammeln, aber die Spreu wird er verbrennen mit unlöschbarem Feuer.“ Dann kommt Jesus von Galiläa an den Jordan, hin zu Johannes, um von ihm getauft zu werden. Aber Johannes wehrte ihm und sagte:„Ich habe nötig, von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir?“ Aber Jesus antwortete und sagte zu ihm:„Lass es jetzt [so sein], denn so gebührt es sich für uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen.“ Dann lässt er es ihm zu. Und als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser herauf. Und– siehe!– es wurden ihm die Himmel geöffnet, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube niederfahren und auf ihn kommen. Und– siehe!– eine Stimme aus den Himmeln: Sie sagte:„Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen fand.“ Dann wurde Jesus vom Geist hinaufgeführt in die Wüste, um von dem Teufel versucht zu werden. Als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn zuletzt. Und es trat der Versucher zu ihm hin und sagte:„Wenn du Gottes Sohn bist, sprich, dass diese Steine Brote werden.“ Er antwortete und sagte:„Es ist geschrieben: ‘Nicht von Brot allein wird ein Mensch leben, sondern von jedem Wort, das durch Gottes Mund hervorgeht.’“ Dann nimmt ihn der Teufel zu ‹und mit› sich in die heilige Stadt und stellt ihn auf den Flügel der Tempelstätte. Und er sagt zu ihm:„Wenn du Gottes Sohn bist, wirf dich hinab, denn es ist geschrieben: ‘Er wird seinen [himmlischen] Boten deinethalben Befehl erteilen’ und: ‘Auf Händen werden sie dich tragen, damit du deinen Fuß nicht etwa an einen Stein stoßest.’“ Jesus spricht zu ihm:„Wiederum ist geschrieben: ‘Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.’“ Wiederum nimmt der Teufel ihn zu ‹und mit› sich auf einen sehr hohen Berg, und er zeigt ihm alle Königreiche der Welt und ihre Herrlichkeit. Und er sagt zu ihm:„Dieses alles werde ich dir geben, wenn du niederfällst und mir huldigst.“ Dann sagt Jesus zu ihm:„Geh weg, Satan!– denn es ist geschrieben: ‘Du sollst dem Herrn, deinem Gott, huldigen und ihm allein ‹den ihm zukommenden› verehrenden Dienst erweisen!’“ Dann lässt der Teufel von ihm ab, und– siehe– [himmlische] Boten kamen herbei und dienten ihm. Als Jesus hörte, dass Johannes ausgeliefert worden war, zog er sich zurück nach Galiläa. Und er verließ Nazaret und kam und ließ sich nieder zu Kaperna-um, das am See liegt, in den Gebieten von Sebulon und Naphthali, damit erfüllt werde, was durch Jesaja, den Propheten, geredet wurde, als er sagte: „Land Sebulon und Land Naphthali,Weg des Sees, [das Gebiet] jenseits des Jordans, Galiläa der Völker, das Volk, das in Finsternis sitzt, hat ein großes Licht gesehen, und denen, die im Lande und Schatten des Todes sitzen, ihnen ist Licht aufgegangen.“ Von jener Zeit [an] begann Jesus zu verkünden und zu sagen:„Tut Buße, denn das Königreich der Himmel hat sich genaht.“ Als Jesus den See von Galiläa entlang ging, sah er zwei Brüder: Simon, genannt Petrus, und seinen Bruder Andreas, als sie ein großes Wurfnetz in den See warfen, denn sie waren Fischer. Und er sagt zu ihnen:„Kommt her, mir nach, und ich werde euch zu Menschenfischern machen!“ Sie verließen sogleich die Netze und folgten ihm. Und als er von dort weiterging, sah er weitere zwei Brüder: Jakobus, den [Sohn] des Zebedäus, und seinen Bruder, Johannes, im Schiff mit ihrem Vater, Zebedäus, wie sie ihre Netze instand setzten. Und er rief sie. Sie verließen sogleich das Schiff und ihren Vater und folgten ihm. Und Jesus durchzog ganz Galiläa, lehrte in ihren Synagogen und verkündete die gute Botschaft vom Königreich und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen im Volk. Und die Kunde von ihm ging aus in das ganze Syrien. Und sie brachten hin zu ihm alle, denen es übel ging, die von mancherlei Krankheiten und Qualen befallen waren, auch Dämonisierte und Mondsüchtige und Gelähmte. Und er heilte sie. Und es folgten ihm zahlreiche Mengen aus Galiläa und dem Zehnstädtegebiet und ‹aus› Jerusalem und Judäa und [von] jenseits des Jordans. Als er die Mengen sah, stieg er den Berg hinauf. Und als er sich gesetzt hatte, kamen seine Jünger zu ihm. Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sagte: „Selige sind die, die dem Geiste nach arm sind!– weil ihnen das Königreich der Himmel gehört. Selige sind die, die trauern! Sie werden nämlich getröstet ‹und aufgerichtet› werden. Selige sind die Sanftmütigen!– weil sie die Erde erben werden. Selige sind die, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit! Sie werden nämlich gesättigt werden. Selige sind die Barmherzigen!– weil sie Barmherzigkeit erfahren werden. Selige sind die, die im Herzen rein ‹sind›!– weil sie Gott sehen werden. Selige sind die Friedensstifter! Sie werden nämlich Söhne Gottes genannt werden. Selige sind die, die verfolgt worden sind wegen [der] Gerechtigkeit!– weil ihnen das Königreich der Himmel gehört. Selige seid ihr, wenn sie euch beschimpfen und verfolgen und jedes böse Wort gegen euch reden meinetwegen, dabei [aber] lügen. Freut euch und frohlockt, weil euer Lohn in den Himmeln groß ist; denn so verfolgten sie die Propheten, die vor euch [waren]. Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz aber fade geworden ist, womit soll es gesalzen werden? Es taugt zu nichts mehr, als hinausgeworfen und von den Menschen zertreten zu werden. Ihr seid das Licht der Welt. Es kann eine Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen werden. Man zündet auch nicht eine Lampe an und stellt sie unter ein Getreidegefäß, sondern auf den Leuchter; so leuchtet sie allen, die im Hause sind. So leuchte euer Licht vor den Menschen, auf dass sie eure edlen Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen. Meint nicht, dass ich kam, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen! Ich kam nicht aufzulösen, sondern zu erfüllen; denn– wahrlich!– ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, wird auf keinen Fall ein Jota oder ein Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist! Wer immer also eines dieser geringsten Gebote auflösen und die Menschen so lehren sollte, wird im Königreich der Himmel ‘ein Geringster’ genannt werden. Wer immer [sie] aber tun und lehren wird, dieser wird im Königreich der Himmel ‘ein Großer’ genannt werden; denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht reichlich mehr ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, werdet ihr auf keinen Fall in das Königreich der Himmel eingehen. Ihr hörtet, dass zu den Alten gesagt wurde: ‘Du sollst nicht morden! Wer irgend aber mordet, wird dem Gericht verfallen sein.’ Aber ICH sage euch: Jeder, der seinem Bruder ohne Grund zürnt, wird dem Gericht verfallen sein. Wer irgend aber zu seinem Bruder sagen wird: ‘Raka!’, wird dem Hohen Rat verfallen sein. Aber wer irgend sagen wird: ‘Törichter!’, wird [dem Gericht] verfallen sein, in die Feuerhölle. Wenn du also dabei bist, deine Gabe auf den Altar darzubringen und dort eingedenk wirst, dass dein Bruder eine Sache gegen dich hat, lass deine Gabe dort vor dem Altar und gehe hin; söhne dich zuerst aus mit deinem Bruder. Und dann komm und opfere deine Gabe. Sei wohlgesinnt gegen deinen Rechtsgegner, schnell, solange du mit ihm auf dem Wege bist, damit nicht der Rechtsgegner dich dem Richter übergebe und der Richter dich dem verantwortlichen Diener übergebe und du ins Gefängnis geworfen werden wirst. Wahrlich! Ich sage dir: Du wirst auf keinen Fall von dort herauskommen, bis du den letzten Kodrantees erstattet haben wirst. Ihr hörtet, dass zu den Alten gesagt wurde: ‘Du sollst nicht Ehebruch begehen.’ Aber ICH sage euch: Jeder, der eine Frau ansieht, um ihrer zu gelüsten, hat schon in seinem Herzen mit ihr Ehebruch begangen. Wenn dein rechtes Auge für dich ein Anstoß ‹zum Stolpern und Fallen› wird, nimm es heraus und wirf es von dir, denn es ist für dich nützlich, dass eines deiner Glieder umkomme und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde. Und wenn deine rechte Hand für dich ein Anstoß ‹zum Stolpern und Fallen› wird, haue sie ab und wirf sie von dir, denn es ist für dich nützlich, dass eines deiner Glieder umkomme und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde. Es wurde gesagt: ‘Wer immer sich von seiner Frau scheidet, gebe ihr einen Scheidebrief.’ Aber ICH sage euch: Wer immer sich von seiner Frau scheidet, außer aufgrund von Unzucht, macht, dass sie Ehebruch begeht, und wer immer die Geschiedene heiratet, begeht Ehebruch. Wiederum hörtet ihr, dass zu den Alten gesagt wurde: ‘Du sollst nicht einen falschen Eid tun! Du sollst dem Herrn deine Eide erfüllen.’ Aber ICH sage euch: [Ihr sollt] überhaupt nicht schwören!– auch nicht beim Himmel, weil er Thron Gottes ist, auch nicht bei der Erde, weil sie Schemel seiner Füße ist, auch nicht bei Jerusalem, weil sie Stadt des großen Königs ist. Schwöre auch nicht bei deinem Kopf!– weil du nicht ein Haar weiß oder schwarz machen kannst. Euer Wort sei: Ja: Ja; Nein: Nein. Aber was über dieses hinausgeht, ist vom Bösen. Ihr hörtet, dass gesagt wurde: ‘Auge für Auge’ und: ‘Zahn für Zahn.’ Aber ICH sage euch: Dem Bösen ist nicht Widerstand zu leisten, sondern wer immer dich auf deine rechte Wange schlagen wird, ihm kehre auch die andere zu. Und dem, der mit dir rechten und dein Leibhemd nehmen will, überlasse auch den Mantel. Und wer immer dich zu einem Dienst nötigen wird für eine Meile, mit ihm gehe zwei. Dem, der dich bittet, gib, und von dem, der von dir borgen will, wende dich nicht ab. Ihr hörtet, dass gesagt wurde: ‘Du sollst deinen Nächsten lieben’ ‘und deinen Feind hassen’. Aber ICH sage euch: Liebt eure Feinde!Segnet, die euch fluchen! Tut wohl denen, die euch hassen, und betet für die, die euch beleidigend behandeln und euch verfolgen, auf dass ihr Söhne eures Vaters werdet, der in den Himmeln ist, weil er seine Sonne aufgehen lässt über Böse und Gute und regnen lässt auf Gerechte und Ungerechte; denn wenn ihr die liebt, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr? Tun nicht auch die Zolleinnehmer dasselbe? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr Außergewöhnliches? Tun so nicht auch die Zolleinnehmer? Seid IHR also vollkommen, gleichwie auch euer Vater, der in den Himmeln, vollkommen ist. Gebt Acht, dass ihr eure Almosen nicht vor den Menschen gebt, um von ihnen angeschaut zu werden. Sonst habt ihr keinen Lohn bei eurem Vater, der in den Himmeln ist. Wann immer du also ein Almosen gibst, posaune nicht vor dir her, gleichwie die Heuchler es in den Synagogen und auf den Straßen tun, auf dass sie von den Menschen verherrlicht werden. Wahrlich! Ich sage euch: Sie haben ‹bereits› ihren ‹ganzen› Lohn. Aber du, wenn du ein Almosen gibst, soll deine Linke nicht merken, was deine Rechte tut, auf dass dein Almosen im Verborgenen sei. Und dein Vater, der im Verborgenen zusieht, er selbst wird dir im Sichtbaren vergelten. Und wann immer du betest, sollst du nicht gleichwie die Heuchler sein. Sie haben es gern, in den Synagogen und an den Straßenecken zu stehen und zu beten, auf dass sie vor den Menschen sichtbar sind. Wahrlich! Ich sage euch: Sie haben ‹bereits› ihren ‹ganzen› Lohn. Aber du, wann immer du betest, gehe in deine Kammer, schließe die Tür und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Und dein Vater, der im Verborgenen zusieht, wird dir im Sichtbaren vergelten. Wenn ihr betet, plappert nicht wie die Heidnischen, denn sie meinen, in ihrem vielen Wortemachen werden sie erhört werden. Werdet ihnen also nicht gleich, denn euer Vater weiß, was ihr braucht, ehe ihr ihn bittet. Betet ihr also auf diese Weise: ‘Unser Vater, der in den Himmeln [ist]: Geheiligt werde dein Name. Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe, wie [er] im Himmel [geschieht], auch auf der Erde. Unser Brot, das wir für den Tag brauchen, gib uns heute. Und vergib uns unsere Verschuldungen, wie auch wir unseren Schuldnern vergeben. Und bringe uns nicht in Versuchung hinein, sondern befreie uns von dem Bösen,weil dein das Königreich ist und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen.’ Wenn ihr nämlich den Menschen ihre Übertretungen vergebt, wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen ihre Übertretungen nicht vergebt, wird euer Vater eure Übertretungen auch nicht vergeben. Wann immer ihr fastet, werdet nicht gleichwie die Heuchler mit finsterem Blick, denn sie entstellen ihr Gesicht, auf dass sie vor den Menschen sichtbar sind als Fastende. Wahrlich! Ich sage euch: Sie haben ‹bereits› ihren ‹ganzen› Lohn. Aber du, wenn du fastest, salbe deinen Kopf und wasche dein Gesicht, auf dass du nicht vor den Menschen als Fastender sichtbar bist, sondern vor deinem Vater, der im Verborgenen ist. Und dein Vater, der im Verborgenen zusieht, wird dir im Sichtbaren vergelten. Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde, wo Motte und Fraß zunichte machen und wo Diebe durchgraben und stehlen. Sammelt euch aber ‹stetig› Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Fraß zunichte macht und wo Diebe nicht durchgraben und stehlen, denn wo euer Schatz ist, dort wird auch euer Herz sein. Die Lampe des Leibes ist das Auge. Wenn also dein Auge einfach ist, wird dein ganzer Leib erleuchtet sein. Wenn dein Auge aber böse ist, wird dein ganzer Leib dunkel sein. Wenn also das Licht in dir Dunkelheit ist, wie groß [ist] die Dunkelheit! Niemand kann zwei Herren Leibeigenendienst verrichten, denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird sich zu dem einen halten und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott Leibeigenendienst verrichten und dem Mammon. Deswegen sage ich euch: Sorgt euch nicht um eure Seele, was ihr essen sollt und was ihr trinken sollt, noch um euren Leib, was ihr euch anziehen sollt. Ist nicht die Seele mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung? Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, noch ernten sie, noch sammeln sie in Scheunen, und euer himmlischer Vater ernährt sie ‹fortwährend›. Unterscheidet IHR euch nicht um vieles von ihnen? Wer von euch kann dadurch, dass er sich sorgt, seiner Lebenslänge eine Elle hinzufügen? Und warum sorgt ihr euch um Kleidung? Achtet auf die Feldlilien ‹und lernt von ihnen›, wie sie wachsen. Sie arbeiten nicht, noch spinnen sie. Ich sage euch: Nicht einmal Salomo in aller seiner Herrlichkeit umkleidete sich wie eine von diesen. Wenn aber Gott das Gras des Feldes, das heute da ist und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, [wird er es] nicht viel mehr euch [tun], Kleingläubige? Sorgt euch also nicht und sagt [nicht]: ‘Was sollen wir essen?’ oder: ‘Was sollen wir trinken?’ oder: ‘Womit sollen wir umkleidet werden?’ (denn nach solchem allem trachten die, die von den Völkern sind), denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr dieses alles bedürft. Trachtet aber ‹stets› zuerst nach dem KönigreichGottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dieses alles wird euch hinzugefügt werden. Sorgt euch also nicht für das Morgen, denn das Morgen wird sich um das Eigene sorgen. Für den [heutigen] Tag ist sein Übel genug. Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet, denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maß ihr messt, wird euch wiederum gemessen werden. Was siehst du auf den Splitter, der im Auge deines Bruders ist, nimmst aber den Balken in deinem Auge nicht wahr? Oder wie wirst du zu deinem Bruder sagen: ‘Lass mich den Splitter aus deinem Auge entfernen’, und– siehe!– der Balken [ist] in deinem Auge? Heuchler! Entferne zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann wirst du klare Sicht haben, den Splitter aus dem Auge deines Bruders zu entfernen. Gebt das Heilige nicht den Hunden! Werft auch nicht eure Perlen vor die Schweine, damit sie sie nicht mit ihren Füßen zertreten und sich wenden und euch zerreißen. Bittet, und es wird euch gegeben werden; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch geöffnet werden; denn jeder, der bittet, empfängt, und der, der sucht, findet, und dem, der anklopft, wird geöffnet werden. Oder welcher Mensch ist unter euch, der, wenn sein Sohn um Brot bitten sollte, ihm einen Stein reichen wird? Und wenn er um einen Fisch bitten sollte, wird er ihm eine Schlange reichen? Wenn IHR also, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird euer Vater, der in den Himmeln [ist], Gutes geben denen, die ihn bitten? Alles also, was immer ihr wollt, dass Menschen es euch tun sollen, auf diese Weise tut auch ihr ihnen, denn dieses ist das Gesetz und die Propheten. Geht ein durch das enge Tor, weil das Tor weit ist und der Weg breit, der wegführt ins Verderben, und es sind viele, die durch dasselbe eingehen, weil das Tor eng ist und der Weg eingeengt, der wegführt ins Leben. Und es sind wenige, die es finden. Nehmt euch ‹stets› in Acht vor den falschen Propheten, welche in Schafskleidern zu euch kommen, im Inneren aber reißende Wölfe sind. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Sammelt man von Dornen [die Wein]traube oder von Disteln Feigen? So bringt jeder gute Baum edle Früchte, aber der faule Baum bringt schlechte Früchte. Es kann nicht ein guter Baum schlechte Früchte bringen noch ein fauler Baum edle Früchte. Jeder Baum, der nicht edle Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Demnach: An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Nicht jeder, der zu mir sagt: ‘Herr, Herr’, wird in das Königreich der Himmel eingehen, sondern der, der den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist. Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: ‘Herr, Herr, weissagten wir nicht durch DEINEN Namen, und trieben wir nicht durch DEINEN Namen Dämonen aus, und taten wir nicht durch DEINEN Namen viel Kräftiges?’ Und dann werde ich ihnen bekennen: ‘Niemals kannte ich euch. Weicht von mir, die ihr das Gesetzlose wirkt!’ Jeder also, der irgend auf diese meine Worte hört und sie tut, ihn werde ich vergleichen mit einem klugen Mann, welcher sein Haus auf den Felsen baute. Und es kam der Regen nieder, und es kamen die Ströme, und es wehten die Winde, und sie schlugen gegen jenes Haus. Und es fiel nicht, denn es war auf den Felsen gegründet worden. Und jeder, der diese meine Worte hört und sie nicht tut, wird mit einem törichten Mann verglichen werden, welcher sein Haus auf den Sand baute. Und es kam der Regen nieder, und es kamen die Ströme, und es wehten die Winde, und sie schlugen gegen jenes Haus. Und es fiel. Und sein Fall war groß.“ Und es geschah, als Jesus diese Worte zu Ende geführt hatte, waren die Mengen in Erstaunen über seine Lehre, denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hatte, und nicht wie die Schriftgelehrten. Als er vom Berg niedergestiegen war, folgten ihm zahlreiche Mengen. Und– siehe– ein Aussätziger kam, huldigte ihm und sagte:„Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen!“ Und Jesus streckte die Hand aus, rührte ihn an und sagte:„Ich will. Sei gereinigt!“ Und sogleich wurde sein Aussatz gereinigt. Und Jesus sagt zu ihm:„Sieh, dass du es niemandem sagst, sondern gehe hin, zeige dich dem Priester und bringe die Gabe dar, die Mose anordnete– ihnen zu einem Zeugnis.“ Als Jesus nach Kaperna-um gekommen war, in [den Ort], kam ein Hauptmann zu ihm mit einem Bittruf an ihn: „Herr,“ sagte er,„mein Knecht ist gelähmt und muss im Hause daniederliegen: Er hat furchtbare Qual.“ Und Jesus sagt ihm:„Ich komme und werde ihn heilen.“ Und der Hauptmann antwortete und sagte:„Herr, ich bin nicht wert, dass du eingehst unter mein Dach, sondern sprich nur ein Wort, und mein Knecht wird geheilt werden, denn auch ich bin ein Mensch unter Autorität, der ich Soldaten unter mir selbst habe, und ich sage zu diesem: ‘Geh hin!’, und er geht hin, und zu einem anderen: ‘Komm!’, und er kommt, und zu meinem leibeigenen Knecht: ‘Mach das!’, und er macht es.“ Als Jesus das hörte, verwunderte er sich und sagte zu denen, die ihm folgten:„Wahrlich! Ich sage euch: Selbst in Israel habe ich nicht einen so großen Glauben gefunden. Ich sage euch: Viele werden kommen vom Osten und Westen her und sich mit Abraham und Isaak und Jakob im Königreich der Himmel [zu Tisch] lagern, aber die Söhne des Königreiches werden hinausgeworfen werden in die Finsternis ganz draußen. Dort wird das Weinen und Zähneknirschen sein.“ Und Jesus sagte zum Hauptmann:„Gehe hin! Und es geschehe dir, wie du glaubtest.“ Und in jener Stunde wurde sein Knecht geheilt. Als Jesus in das Haus des Petrus kam, sah er dessen Schwiegermutter mit Fieber daniederliegen. Und er rührte ihre Hand an, und das Fieber verließ sie. Und sie stand auf und diente ihnen. Als es Abend geworden war, brachten sie viele Dämonisierte zu ihm. Und er trieb die Geister aus durch ein Wort, und er heilte alle, denen es übel ging, auf dass erfüllt werde, was durch Jesaja, den Propheten, geredet wurde, als er sagte:„Er selbst nahm unsere Schwachheiten und trug unsere Krankheiten.“ Als Jesus zahlreiche Mengen um sich sah, befahl er, zum jenseitigen Ufer abzufahren. Und ein Schriftgelehrter kam heran und sagte zu ihm:„Lehrer, ich will dir folgen, wohin immer du gehst.“ Jesus sagt ihm:„Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels ‹Nester als› Wohnplätze, aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er das Haupt neige.“ Ein anderer von seinen Jüngern sagte zu ihm:„Herr, erlaube mir, zuvor hinzugehen und meinen Vater zu begraben.“ Jesus sagte zu ihm:„Folge mir und lass die Toten ihre Toten begraben!“ Und er stieg in das Schiff, und seine Jünger folgten ihm. Und– siehe!– es entstand ein großes Beben im See, sodass das Schiff von den Wellen bedeckt wurde. Aber er schlief. Und seine Jünger traten hinzu, weckten ihn mit den Worten:„Herr, rette uns! Wir kommen um!“ Und er sagt zu ihnen:„Warum seid ihr furchtsam, Kleingläubige?“ Dann stand er auf und gebot den Winden und dem See nachdrücklich. Und es entstand eine große Stille. Aber die Menschen verwunderten sich und sagten:„Was für einer ist dieser, dass auch die Winde und der See ihm gehorchen?“ Und als er ans jenseitige Ufer kam, in das Landgebiet der Gergesener, begegneten ihm zwei Dämonisierte, die aus den Gräbern hervorkamen; ‹sie waren› sehr gefährlich ‹und schwierig›, sodass niemand imstande war, auf jenem Wege vorüberzugehen. Und– siehe!– sie schrien und sagten:„Was haben wir mit dir zu tun, Jesus, Sohn Gottes? Bist du hierher gekommen, uns vor der Zeit zu quälen?“ Fern von ihnen war eine Herde vieler Schweine, die am Weiden ‹war›. Die Dämonen redeten ihm bittend zu und sagten:„Wenn du uns austreibst, erlaube uns, in die Herde Schweine zu fahren!“ Und er sagte zu ihnen:„Geht hin!“ Sie fuhren aus und fuhren in die Herde Schweine. Und– siehe!– die ganze Herde von Schweinen stürmte den Abhang hinab in den See, und sie starben in den Wassern. Die, die [sie] weideten, flohen und meldeten, in die Stadt gelangt, alles, auch das von den Dämonisierten. Und– siehe!– die ganze Stadt ging hinaus, Jesus zu begegnen. Und als sie ihn sahen, redeten sie ihm bittend zu, dass er sich aus ihrem Gebiet entferne. Und er stieg in das Schiff, setzte über und kam in seine eigene Stadt. Und– siehe– man trug zu ihm hin einen Gelähmten, der auf einer Liegematte daniederlag. Und als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten:„Sei guten Mutes, Kind. Deine Sünden sind dir vergeben.“ Und– siehe!– etliche von den Schriftgelehrten sagten bei sich selbst:„Dieser lästert.“ Und als Jesus ihre Erwägungen sah, sagte er:„Warum bedenkt ihr in euren Herzen Böses? – denn was ist leichter: zu sagen: ‘Dir sind die Sünden vergeben’, oder zu sagen: ‘Stehe auf und gehe’? Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben,“ sagt er dann zu dem Gelähmten:„Stehe auf. Nimm deine Liegematte auf und gehe hin in dein Haus.“ Und er stand auf und ging weg in sein Haus. Als die Mengen es sahen, verwunderten sie sich und verherrlichten Gott, der den Menschen solche Vollmacht gab. Als Jesus von dort weiterging, sah er einen Menschen an der Zollstätte sitzen; er hieß Matthäus. Und er sagt zu ihm:„Folge mir!“ Und er stand auf und folgte ihm. Und es geschah, als er im Hause [zu Tisch] lag,– siehe!– da kamen viele Zolleinnehmer und Sünder und lagen mit Jesus und seinen Jüngern [zu Tisch]. Als die Pharisäer es sahen, sagten sie zu seinen Jüngern:„Weshalb isst euer Lehrer mit den Zolleinnehmern und Sündern?“ Jesus hörte es und sagte ihnen:„Nicht die Starken brauchen den Arzt, sondern die, denen es übel geht. Geht hin und lernt, was das ist: ‘Ich will Barmherzigkeit und nicht Opfer.’– denn ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße.“ Dann kommen die Jünger des Johannes zu ihm und sagen:„Weshalb fasten wir und die Pharisäer viel, aber deine Jünger fasten nicht?“ Und Jesus sagte zu ihnen:„Können die Söhne des Brautgemachs trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird, und dann werden sie fasten. Niemand setzt ein Stück Stoff von ungewalktem Tuch auf ein altes Oberkleid auf, denn das Eingesetzte reißt vom Oberkleid ab, und der Riss wird schlimmer. Auch tut man nicht neuen ‹frischen› Wein in alte Schläuche. Sonst zerreißen die Schläuche, und der Wein wird verschüttet werden, und die Schläuche werden zerstört werden; sondern man füllt neuen ‹frischen› Wein in neuartige Schläuche, und beide bleiben erhalten.“ Während er dieses zu ihnen redete,– siehe– da kam ein Vorsteher herein und huldigte ihm; und er sagte:„Meine Tochter ist soeben an [ihr] Lebensende gekommen. Komm jedoch und lege deine Hand auf sie, und sie wird leben!“ Jesus stand auf und folgte ihm. Auch seine Jünger [folgten]. Und– siehe– eine Frau, die zwölf Jahre mit einem Blutfluss behaftet war, trat von hinten herzu und rührte die Quaste seines Oberkleides an, denn sie sagte bei sich selbst:„Wenn ich nur sein Oberkleid anrühre, werde ich heil gemacht werden.“ Jesus wandte sich um, und als er sie sah, sagte er:„Sei guten Mutes, Tochter! Dein Glaube hat dich heil gemacht.“ Und von jener Stunde an war der Frau geholfen. Und als Jesus in das Haus des Vorstehers kam und die Flötenspieler sah und die Menge, wie sie einen Tumult machte, sagt er zu ihnen:„Macht euch davon, denn das Mädchen ist nicht gestorben, sondern es schläft!“ Und sie lachten ihn aus. Als die Menge hinausgetan war, ging er hinein und griff sie bei der Hand. Und das Mädchen wurde erweckt ‹und richtete sich auf›. Und die Nachricht hiervon ging aus in jenes ganze Land. Und als Jesus von dort weiterging, folgten ihm zwei Blinde, die ‹laut› riefen und sagten:„Erbarme dich über uns, Sohn Davids!“ Als er ins Haus gekommen war, kamen die Blinden auf ihn zu. Und Jesus sagt zu ihnen:„Glaubt ihr, dass ich dieses tun kann?“ Sie sagen ihm:„Ja, Herr.“ Dann rührte er ihre Augen an und sagte:„Euch geschehe nach eurem Glauben.“ Und ihre Augen wurden aufgetan. Und Jesus verpflichtete sie mit allem Ernst und sagte:„Seht, dass niemand es erfahre!“ Aber sie gingen aus und verbreiteten es in jener ganzen Gegend. Und während die ausgingen,– siehe– da brachten sie einen Menschen zu ihm, einen stummen Dämonisierten. Und als der Dämon ausgetrieben war, redete der Stumme. Und die Mengen verwunderten sich und sagten:„Noch nie wurde so [etwas] in Israel gesehen!“ Aber die Pharisäer sagten:„Er treibt die Dämonen durch den Obersten der Dämonen aus.“ Und Jesus durchzog ‹nach und nach› alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen und verkündete die gute Botschaft vom Königreich. Und er heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen im Volk. Aber als er die Mengen sah, wurde er von Erbarmen bewegt über sie, weil sie ermattet und verschmachtet waren, wie Schafe, die keinen Hirten haben. Dann sagt er zu seinen Jüngern:„In der Tat, die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenige. Fleht also zum Herrn der Ernte, auf dass er Arbeiter in seine Ernte hinausschaffe!“ Und er rief seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Vollmacht– über unreine Geister, sie auszutreiben, auch jede Krankheit und jedes Gebrechen zu heilen. Die Namen der zwölf Apostel sind diese: der erste: Simon, genannt Petrus, und Andreas, sein Bruder; Jakobus, der [Sohn] des Zebedäus, und Johannes, sein Bruder; Philippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus, der Zolleinnehmer; Jakobus, der [Sohn] des Alphäus, und Lebbäus, zusätzlich Thaddäus genannt; Simon, der Kananiter, und Judas Iskariot, der ihn auch auslieferte. Diese Zwölf sandte Jesus aus, nachdem er ihnen Anweisung gegeben und gesagt hatte:„Geht nicht auf einen Weg derer, die von den Völkern sind, und geht nicht in eine Stadt der Samariter. Geht vielmehr hin zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Wenn ihr hingeht, verkündet und sagt: ‘Das Königreich der Himmel hat sich genaht.’ Heilt Kranke. Reinigt Aussätzige. Weckt Tote auf. Treibt Dämonen aus. Geschenkweise habt ihr empfangen; geschenkweise gebt. Erwerbt euch nicht Gold noch Silber noch Kupfer in eure Gürtel, keine Tasche für den Weg noch zwei Leibhemden noch Schuhe noch einen Stab; denn der Arbeiter ist seiner Nahrung würdig. In welche Stadt oder in welches Dorf auch immer ihr hineingehen mögt, erkundigt euch, wer darin würdig ist. Und bleibt dort, bis ihr hinausgeht. Wenn ihr in das Haus eintretet, grüßt es. Und wenn das Haus tatsächlich würdig ist, komme euer Friede auf es. Wenn es aber nicht würdig ist, kehre euer Friede zu euch zurück. Und wer immer euch nicht aufnehmen noch eure Worte hören wird– geht hinaus aus jenem Hause oder jener Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen. Wahrlich! Ich sage euch: Es wird dem Lande von Sodom und Gomorra erträglicher ergehen am Tage des Gerichts als jener Stadt! Siehe: Ich sende euch wie Schafe inmitten von Wölfen. Werdet also klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben. Nehmt euch in Acht vor den Menschen, denn sie werden euch an [Gerichte des] Hohen Rates ausliefern und in ihren Synagogen euch geißeln. Und auch vor Statthalter und Könige werdet ihr geführt werden meinetwegen, ihnen und den Völkern zum Zeugnis. Wenn sie euch ausliefern, sorgt euch nicht, wie oder was ihr reden sollt, denn es wird euch in jener Stunde gegeben werden, was ihr reden werdet, denn nicht ihr seid es, die reden, sondern der Geist eures Vaters [ist es], der in euch redet. Es wird aber der Bruder den Bruder zum Tode ausliefern und der Vater das Kind, und Kinder werden sich erheben gegen die Eltern und sie zu Tode bringen. Und ihr werdet Gehasste sein bei allen meines Namens wegen. Aber der, der bis zum Ende Ausdauer bewahrt haben wird, der wird gerettet werden. Wenn sie euch verfolgen in dieser Stadt, flieht in die andere, denn– wahrlich!– ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels keinesfalls zu Ende kommen, bis der Sohn des Menschen gekommen ist. Ein Jünger ist nicht über dem Lehrer und ein leibeigener Knecht nicht über seinem Herrn. Es ist dem Jünger genug, dass er werde wie sein Lehrer und der leibeigene Knecht wie sein Herr. Wenn sie den Hausherrn Be-elzebul nannten, wie viel mehr seine Hausgenossen! Fürchtet sie also nicht, denn es ist nichts verhüllt, das nicht enthüllt werden wird, und nichts verborgen, das nicht in Erfahrung gebracht werden wird. Was ich euch sage in der Dunkelheit, sagt im Licht, und was ihr ins Ohr [gesprochen] hört, verkündet auf den Dächern! Und fürchtet nicht die, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können. Fürchtet vielmehr den, der sowohl Seele wie auch Leib verderben kann in der Hölle. Werden nicht zwei kleine Sperlinge für ein Ass verkauft? Und nicht einer von ihnen wird auf die Erde fallen ohne euren Vater. Aber bei euch sind auch die Haare des Hauptes alle gezählt. Fürchtet euch also nicht! Ihr seid vorzüglicher als viele kleine Sperlinge. Jeder also, welcher sich vor den Menschen zu mir bekennen wird, zu dem werde auch ich mich bekennen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist. Aber wer irgend mich verleugnen wird vor den Menschen, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist. Meint nicht, dass ich kam, Frieden auf die Erde zu bringen. Ich kam nicht, Frieden zu bringen, sondern das Schwert; denn ich kam, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und eine Tochter mit ihrer Mutter und eine Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter. Und es werden eines Menschen Feinde seine Hausgenossen sein. Wer Vater oder Mutter lieber hat als mich, ist meiner nicht würdig. Und wer Sohn oder Tochter lieber hat als mich, ist meiner nicht würdig. Und wer nicht sein Kreuz nimmt und mir folgt– hinter mir her–, ist meiner nicht würdig. Wer seine Seele fand, wird sie verlieren. Und wer seine Seele meinetwegen verlor, wird sie finden. Wer euch aufnimmt, nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich sandte. Wer einen Propheten aufnimmt in eines Propheten Namen, wird eines Propheten Lohn empfangen. Und wer einen Gerechten aufnimmt in eines Gerechten Namen, wird eines Gerechten Lohn empfangen. Und wer immer einem dieser Geringen nur einen Becher kaltes [Getränk] zu trinken gibt im Namen eines Jüngers– wahrlich!– ich sage euch: Er wird auf keinen Fall seinen Lohn verlieren.“ Und es geschah, als Jesus seine Anordnungen an seine zwölf Jünger beendet hatte, ging er von dort weiter, zu lehren und zu verkünden in ihren Städten. Als Johannes in der Haft vom Wirken des Gesalbten hörte, schickte er zwei seiner Jünger und sagte zu ihm:„Bist du der Kommende, oder sollten wir auf einen anderen warten?“ Und Jesus antwortete und sagte ihnen:„Geht hin und gebt Johannes Bericht von dem, was ihr hört und seht: Blinde sehen wieder, und Lahme gehen. Aussätzige werden gereinigt, und Taube hören. Tote werden erweckt, und Armen wird gute Botschaft gesagt. Und ein Seliger ist, wer irgend nicht an mir Anstoß nimmt ‹und stolpert und so zu Fall kommt›!“ Als die hingingen, fing Jesus an, zu den Mengen über Johannes zu sprechen:„Was gingt ihr in die Wüste hinaus [euch] anzusehen? Ein Rohr, vom Wind ins Schwanken versetzt? Was sonst gingt ihr hinaus zu sehen? Einen Menschen, mit weichen Oberkleidern gekleidet? Siehe: Die, die das Weiche tragen, sind in den Häusern der Könige. Was sonst gingt ihr hinaus zu sehen? Einen Propheten? Ja, sage ich euch, und reichlich mehr als einen Propheten; denn dieser ist es, über den geschrieben worden ist: ‘Siehe! Ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg vor dir bereiten wird!’ Wahrlich! Ich sage euch: Es ist unter von Frauen Geborenen nicht ein Größerer erweckt worden als Johannes, der Täufer. Aber der Kleinere im Königreich der Himmel ist größer als er ist. Von den Tagen Johannes, des Täufers, bis jetzt bricht sich das Königreich der Himmel mit Macht Bahn, und die, die Gewalt anlegen, raffen es an sich; denn alle Propheten und das Gesetz weissagten bis Johannes. Und, wenn ihr es annehmen wollt, er ist Elia, der kommen soll. Wer Ohren zum Hören hat, höre. Womit werde ich dieses Geschlecht vergleichen? Es ist kleinen Kindern gleich, die auf den Marktplätzen sitzen und ihren Kameraden zurufen und sagen: ‘Wir flöteten euch, und ihr tanztet nicht! Wir sangen euch Klagelieder, und ihr wehklagtet nicht!’ – denn es kam Johannes, aß nicht und trank nicht, und sie sagen: ‘Er hat einen Dämon.’ Es kam der Sohn des Menschen: Er isst und trinkt, und sie sagen: ‘Siehe! Ein Mensch, der ein Fresser ist und ein Weinsäufer, ein Freund von Zolleinnehmern und Sündern!’ Und gerechtfertigt wurde die Weisheit von Seiten ihrerKinder.“ Dann fing er an, den Städten, in denen die meisten seiner Krafttaten geschehen waren, Vorwürfe zu machen, weil sie nicht Buße getan hatten: „Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida!– denn, wenn in Tyrus und Sidon die Krafttaten geschehen wären, die bei euch geschehen sind, längst hätten sie in Sack und Asche Buße getan. Doch ich sage euch: Es wird für Tyrus und Sidon erträglicher sein am Tage des Gerichts als für euch. Und du, Kaperna-um, die du bis zum Himmel erhöht wurdest: Bis zum Bereich des Todes wirst du hinabgestoßen werden!– denn, wenn in Sodom die Krafttaten geschehen wären, die bei dir geschehen sind, es wäre geblieben bis zum heutigen Tage. Doch ich sage euch: Es wird für das Land der Sodomer erträglicher sein am Tage des Gerichts als für dich.“ Zu jener Zeit antwortete Jesus und sagte:„Ich bekenne dir ‹Lob›, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du dieses vor Weisen und Verständigen verbargst und es Unmündigen offenbartest. Ja, Vater!– weil es so Wohlgefallen fand vor dir.“ „Alles wurde mir übergeben von meinem Vater, und niemand erkennt den Sohn als nur der Vater, noch erkennt jemand den Vater als nur der Sohn und wem immer [ihn] der Sohn offenbaren will. Kommt her zu mir, alle, die ihr arbeitet und beladen seid, und ich werde euch ausruhen lassen. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, weil ich sanftmütig bin und von Herzen demütig, und ‘ihr werdet Rast finden für eure Seelen’, denn mein Joch ist milde, und meine Last ist leicht.“ Zu jener Zeit zog Jesus am Sabbat durch die Saaten. Es hungerte seine Jünger, und sie fingen an, Ähren zu raufen und zu essen. Als die Pharisäer es sahen, sagten sie zu ihm:„Siehe! Deine Jünger tun, was nicht gestattet ist, am Sabbat zu tun.“ Er sagte zu ihnen:„Last ihr nicht, was David tat, als ihn hungerte, ihn selbst und die mit ihm waren? – wie er in das Haus Gottes hineinging und die Schaubrote aß, die zu essen ihm nicht gestattet war noch denen, die mit ihm waren, als nur den Priestern allein? Oder last ihr nicht im Gesetz, dass am Sabbat die Priester in der Tempelstätte den Sabbat entweihen und schuldlos sind? Ich sage euch aber: Ein Größerer als die Tempelstätte ist hier. Wenn ihr aber gekannt hättet, was das heißt: ‘Ich will Barmherzigkeit und nicht Opfer’, hättet ihr nicht die Schuldlosen verurteilt; denn der Sohn des Menschen ist Herr auch des Sabbats.“ Als er von dort weitergegangen war, kam er in ihre Synagoge. Und– siehe– es war ein Mensch da, bei dem die Hand verdorrt war. Und sie fragten ihn und sagten:„Ist es gestattet, am Sabbat zu heilen?“ damit sie ihn anklagen könnten. Er sagte zu ihnen:„Welcher Mensch wird unter euch sein, der ein Schaf hat und, wenn dieses an einem Sabbat in eine Grube fällt, es nicht greifen und hochbringen wird? Wie viel mehr ist also ein Mensch als ein Schaf! Daher ist es an einem Sabbat gestattet, Edles zu tun.“ Dann sagt er zu dem Menschen:„Strecke deine Hand aus!“ Und er streckte sie aus, und sie wurde wiederhergestellt, gesund wie die andere. Aber die Pharisäer gingen hinaus und hielten Rat gegen ihn, auf dass sie ihn umbrächten. Jesus hatte Kenntnis davon, und er zog sich von dort zurück. Und es folgten ihm zahlreiche Mengen. Und er heilte sie alle. Und er gebot ihnen nachdrücklich, dass sie ihn nicht bekannt machen sollten, auf dass das erfüllt werde, was durch Jesaja, den Propheten, geredet wurde, als er sagte: „Siehe! Mein Knecht, den ich [mir] vorzog, mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen fand! Ich werde meinen Geist auf ihn legen, und er wird den Völkern Gericht ankünden. Er wird nicht streiten noch schreien, noch wird jemand auf den Straßen seine Stimme hören. Ein geknicktes Rohr wird er nicht zerbrechen, und einen glimmenden Docht wird er nicht löschen, bis er das Gericht ‹mit Kraft› hinausführe zum Sieg. Und in seinem Namen werden die von den Völkern hoffen.“ Dann wurde ein Dämonisierter zu ihm gebracht, blind und stumm. Und er heilte ihn, sodass der Blinde und Stumme sowohl redete als auch sah. Und alle Mengen waren erstaunt und sagten:„Ist dieser nicht der Sohn Davids?“ Als die Pharisäer es hörten, sagten sie:„Dieser treibt die Dämonen nicht aus, es sei denn durch Be-elzebul, den Obersten der Dämonen.“ Da Jesus um ihre Erwägungen wusste, sagte er ihnen:„Jedes Königreich, das gegen sich selbst entzweit ist, wird verwüstet. Und jede Stadt, die mit sich selbst entzweit ist, oder ein Haus, [das mit sich selbst entzweit ist], wird nicht bestehen. Und wenn der Satan den Satan austreibt, wurde er gegen sich selbst entzweit. Wie wird also sein Königreich bestehen? Und wenn ICH die Dämonen durch Be-elzebul austreibe, durch wen treiben eure Söhne aus? Deswegen werden SIE eure Richter sein! Aber wenn ICH durch den Geist Gottes die Dämonen austreibe, dann ist das Königreich Gottes zu euch gekommen. Oder wie kann jemand in das Haus des Starken hineingehen und seine Geräte rauben, wenn er nicht zuvor den Starken gebunden hat? Dann wird er sein Haus berauben. Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut. Deswegen sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird den Menschen nicht vergeben werden. Und wer auch immer ein Wort redet gegen den Sohn des Menschen, ihm wird vergeben werden; aber wer auch immer gegen den Heiligen Geist redet, ihm wird nicht vergeben werden, weder in dieser Weltzeit noch in der kommenden. Macht entweder den Baum edel, dann ist seine Frucht edel, oder macht den Baum faul, dann ist seine Frucht faul, denn an der Frucht kennt man den Baum. Schlangenbrut! Wie könnt ihr Gutes reden, die ihr böse seid?– denn aus der Überfülle des Herzens redet der Mund. Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz des Herzens das Gute hervor, und der böse Mensch bringt aus dem bösen Schatz Böses hervor. Ich sage euch: Jedes müßige ‹gesprochene› Wort, was auch immer die Menschen reden, darüber werden sie am Tage des Gerichts Rechenschaft geben, denn aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen Worten wirst du verurteilt werden.“ Dann antworteten einige der Schriftgelehrten und Pharisäer und sagten:„Lehrer, wir wollen ein Zeichen von dir sehen.“ Aber er antwortete und sagte ihnen:„Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht trachtet nach einem Zeichen, und ein Zeichen wird ihm nicht gegeben werden als nur das Zeichen Jonas, des Propheten, denn wie Jona im Bauch des großen Meerungeheuers war drei Tage und drei Nächte, so wird der Sohn des Menschen im Herzen der Erde sein drei Tage und drei Nächte. Männer von Ninive werden im Gericht aufstehen mit diesem Geschlecht und werden es verurteilen, weil sie Buße taten auf die Verkündigung des Jona hin. Und– siehe!– mehr als Jona ist hier. Die Königin des Südens wird im Gericht auftreten mit diesem Geschlecht und wird es verurteilen, weil sie von den jenseitigen Teilen der Erde kam, die Weisheit Salomos zu hören. Und– siehe!– mehr als Salomo ist hier. Wenn der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, durchwandert er wasserlose Stätten, sucht Ruhe und findet sie nicht. Dann sagt er: ‘Ich werde zu meinem Haus zurückkehren, von dem ich ausging.’ Und wenn er kommt, findet er es leer stehend, gefegt und geschmückt vor. Dann geht er hin und nimmt sieben andere Geister zu sich, die böser sind als er selbst, und sie fahren ein und wohnen dort. Und es wird das Letzte jenes Menschen ‹nach und nach› schlimmer als das Erste. So wird es auch bei diesem bösen Geschlecht sein.“ Während er noch zu den Mengen redete– siehe– die Mutter und seine Brüder standen [bereits] ‹eine Zeitlang› draußen und suchten, mit ihm zu reden. Einer sagte ihm:„Siehe! Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und suchen, mit dir zu reden.“ Aber er antwortete und sagte zu dem, der zu ihm redete:„Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?“ Und er streckte seine Hand aus über seine Jünger und sagte:„Siehe! Meine Mutter und meine Brüder! – denn wer irgend den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist, der ist mein Bruder und [meine] Schwester und [meine] Mutter.“ An jenem Tage ging Jesus aus dem Haus weg und setzte sich an den See. Und es versammelten sich zahlreiche Mengen zu ihm hin, sodass er in das Schiff stieg und sich setzte. Und die ganze Menge stand am Ufer. Und er redete vieles zu ihnen in Gleichnissen:„Siehe!“ sagte er.„Der Sämann ging aus zu säen. Als er säte, fiel das eine an den Weg hin, und es kamen die Vögel und fraßen es auf. Anderes fiel auf das Felsige, wo es nicht viel Erde hatte. Und es ging sogleich auf, weil es nicht tiefe Erde hatte. Aber als die Sonne hochstieg, wurde es versengt, und weil es nicht Wurzel hatte, verdorrte es. Anderes fiel auf die Dornen. Und die Dornen wuchsen empor und erstickten es völlig. Anderes fiel auf die edle Erde und gab Frucht, etliches hundertfältig, etliches sechzigfältig, etliches dreißigfältig. Wer Ohren zum Hören hat, höre!“ Und die Jünger traten herzu und sagten zu ihm:„Weshalb redest du zu ihnen in Gleichnissen?“ Er antwortete und sagte ihnen:„Weil es euch gegeben ist, die Geheimnisse des Königreiches der Himmel zu kennen, aber jenen ist es nicht gegeben; denn wer hat, dem wird gegeben werden und in reichem Maße gewährt werden. Aber wer nicht hat, von dem wird auch genommen werden, was er hat. Deswegen rede ich zu ihnen in Gleichnissen, weil sie sehend nicht sehen und hörend nicht hören noch vernehmen ‹und verstehen›. Und an ihnen wird die Weissagung Jesajas erfüllt, die lautet: ‘Hörend werdet ihr hören und gar nicht vernehmen ‹und verstehen›, und hinsehend werdet ihr hinsehen und gar nicht sehen, denn das Herz dieses Volkes wurde empfindungslos, und mit den Ohren wurden sie schwerhörig, und ihre Augen verschlossen sie, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen vernehmen ‹und verstehen› und umkehren möchten und ich sie heilte.’ Aber selig sind eure Augen, dass sie sehen, und eure Ohren, dass sie hören, denn– wahrlich!– ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte begehrten zu sehen, was ihr schaut, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört. Ihr also, hört das Gleichnis vom Sämann: Sooft jemand das Wort vom Königreich hört und nicht vernimmt ‹und versteht›, kommt der Böse und raubt, was in seinem Herzen gesät worden ist. Das ist der, [bei dem] an den Weg gesät wurde. Der, [bei dem] auf das Felsige gesät wurde, dieser ist der, der das Wort hört und es sogleich mit Freude aufnimmt. Er hat aber nicht Wurzel in sich, sondern für beschränkte Zeit ist er [da]. Wenn wegen des Wortes Bedrängnis oder Verfolgung entsteht, nimmt er sogleich Anstoß ‹und stolpert›. Der, [bei dem] in die Dornen gesät wurde, dieser ist der, der das Wort hört, und die Sorge der Zeit dieser ‹Welt› und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort, und es wird unfruchtbar. Der, [bei dem] auf die edle Erde gesät wurde, dieser ist der, der das Wort hört und vernimmt ‹und versteht›, der tatsächlich Frucht trägt, und der eine bringt hundertfältig, der andere sechzigfältig, der andere dreißigfältig.“ Ein weiteres Gleichnis legte er ihnen vor und sagte:„Das Königreich der Himmel wurde mit einem Menschen verglichen, der edlen Samen auf sein Feld säte. Aber während die Menschen schliefen, kam sein Feind und säte Lolch mitten unter den Weizen und ging weg. Als die Saat spross und Frucht ansetzte, dann wurde auch der Lolch sichtbar. Und die leibeigenen Knechte des Hausherrn kamen herzu und sagten zu ihm: ‘Herr, hast du nicht edlen Samen auf dein Feld gesät? Woher hat er denn den Lolch?’ Er sagte ihnen: ‘Das tat ein feindlicher Mensch.’ Die leibeigenen Knechte sagten zu ihm: ‘Willst du also, dass wir hingehen und ihn zusammenlesen?’ Aber er sagte: ‘Nein, damit ihr nicht etwa beim Zusammenlesen des Lolchs zugleich mit ihm den Weizen mit der Wurzel ausreißt. Lasst beides zusammen wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit der Ernte werde ich den Schnittern sagen: Lest zuerst den Lolch zusammen und bindet ihn in Bündel, damit man ihn verbrenne. Den Weizen sammelt in meine Scheune!’“ Ein weiteres Gleichnis legte er ihnen vor und sagte:„Das Königreich der Himmel ist einem Senfkorn gleich, das ein Mensch nahm und auf seinem Feld säte, das in der Tat kleiner ist als alle Samen. Sobald es aber wächst, ist es größer als die Gartengewächse und wird ‹nach und nach› ein Baum, sodass die Vögel des Himmels kommen und sich in seinen Zweigen niederlassen.“ Ein anderes Gleichnis redete er zu ihnen:„Das Königreich der Himmel ist einem Sauerteig gleich, den eine Frau nahm und unter drei Maß Mehl ‹mengte und› verbarg, bis es ganz durchsäuert wurde.“ Das alles redete Jesus in Gleichnissen zu den Mengen, und ohne Gleichnis redete er nicht zu ihnen, auf dass das erfüllt werde, was durch den Propheten geredet wurde, als er sagte:„Ich werde meinen Mund auftun in Gleichnissen. Ich werde aussprechen, was von Gründung der Welt an verborgen war.“ Dann entließ Jesus die Mengen und ging in das Haus. Und seine Jünger traten zu ihm und sagten:„Deute uns das Gleichnis vom Lolch des Feldes.“ Er antwortete und sagte ihnen:„Der den edlen Samen sät, ist der Sohn des Menschen. Das Feld ist die Welt. Der edle Same, das sind die Söhne des Königreiches. Der Lolch sind die Söhne des Bösen. Der Feind, der ihn säte, ist der Teufel. Die Ernte ist die Vollendung der Weltzeit. Die Schnitter sind [himmlische] Boten. Wie also der Lolch zusammengelesen und mit Feuer verbrannt wird, so wird es in der Vollendung dieser Weltzeit sein. Der Sohn des Menschen wird seine [himmlischen] Boten aussenden, und sie werden aus seinem Königreich alle Anstöße, ‹Anlässe des Stolperns und Fallens›, und die, die das Gesetzlose tun, zusammenlesen und werden sie in den Feuerofen werfen. Dort wird das Weinen und das Zähneknirschen sein. Dann werden die Gerechten hervorleuchten wie die Sonne im Königreich ihres Vaters. Wer Ohren zum Hören hat, höre!“ „Wiederum ist das Königreich der Himmel gleich einem verborgenen Schatz im Feld, den ein Mensch fand und verbarg. Und vor Freude darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenes Feld. Wiederum ist das Königreich der Himmel gleich einem Menschen, einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte, der, als er eine sehr kostbare Perle fand, hinging, und er hat alles verkauft, was er hatte. Und er kaufte sie. Wiederum ist das Königreich der Himmel gleich einem Schleppnetz, das ins Meer geworfen wurde und [Fische] von allerlei Art zusammenbrachte, das sie, als es gefüllt war, ans Ufer heraufzogen. Und sie setzten sich und lasen die Edlen zusammen in Gefäße, aber die Faulen warfen sie hinaus. So wird es in der Vollendung der Weltzeit sein: Die [himmlischen] Boten werden ausgehen und die Bösen aus der Mitte der Gerechten aussondern und sie in den Feuerofen werfen: Dort wird das Weinen und das Zähneknirschen sein.“ Jesus sagt zu ihnen:„Habt ihr das alles verstanden?“ Sie sagen zu ihm:„Ja, Herr!“ Er sagte zu ihnen:„Deswegen ist jeder Schriftgelehrte, der als Jünger für das Königreich der Himmel unterrichtet wurde, gleich einem Menschen, einem Hausherrn, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorholt.“ Und es geschah, als Jesus diese Gleichnisse beendet hatte, begab er sich von dort weg. Und er kam in seine Vaterstadt und lehrte sie in ihrer Synagoge, sodass sie sehr erstaunten und sagten:„Woher [hat] dieser diese Weisheit und die Kräfte? Ist er nicht der Sohn desHandwerkers? Wird nicht seine Mutter Maria genannt, und [heißen nicht] seine Brüder Jakobus und Joses und Simon und Judas? Und sind nicht seine Schwestern alle bei uns? Woher also ist diesem das alles?“ Und sie nahmen Anstoß an ihm. Aber Jesus sagte zu ihnen:„Ein Prophet ist nicht ohne Ehre außer in seiner Vaterstadt und in seinem Hause.“ Und er übte dort nicht viele Krafttaten aus wegen ihres Unglaubens. Zu jener Zeit hörte Herodes, der Vierfürst, was man von Jesus erzählte. Und er sagte zu seinen Knechten:„Dieser ist Johannes, der Täufer. Der wurde von den Toten erweckt, und deswegen wirken die Kräfte in ihm.“ – denn Herodes hatte Johannes gegriffen, ihn gebunden und ins Gefängnis gesetzt wegen Herodias, der Frau seines Bruders Philippus, denn Johannes hatte ihm gesagt:„Es ist dir nicht gestattet, sie zu haben.“ Und er hatte ihn töten wollen, fürchtete sich aber vor der Menge, weil sie ihn für einen Propheten hielten. Als der Geburtstag des Herodes veranstaltet wurde, tanzte die Tochter der Herodias in der Mitte [der Gesellschaft]. Und sie gefiel dem Herodes. Deshalb sagte er mit Eid zu, ihr zu geben, um was sie auch bitten würde. Sie, zuvor von ihrer Mutter angestiftet, sagt:„Gib mir, hier auf einer Platte, den Kopf des Johannes, des Täufers.“ Und der König wurde betrübt. Aber wegen der Eide und wegen derer, die mit [zu Tisch] lagen, befahl er, er sollte ihr gegeben werden. Und er schickte hin und enthauptete Johannes im Gefängnis. Und sein Kopf wurde auf einer Platte gebracht und dem Mädchen gegeben. Und sie brachte [ihn] ihrer Mutter. Und seine Jünger kamen herbei, hoben den Leib auf und bestatteten ihn. Und sie gingen und gaben Jesus Bericht. Als Jesus es hörte, zog er sich von dort in einem Schiff zurück, für sich allein, an einen einsamen, ‹öden› Ort. Als die Mengen davon hörten, folgten sie ihm zu Fuß aus den Städten. Und als Jesus ausstieg, sah er eine zahlreiche Menge, und er wurde über sie von Erbarmen bewegt und heilte ihre Kranken. Als es Abend geworden war, traten seine Jünger zu ihm mit den Worten:„Der Ort ist einsam, ‹öde›, und die Stunde ist schon vorgeschritten. Entlasse die Mengen, damit sie weggehen in die Dörfer und sich Speise kaufen.“ Jesus sagte zu ihnen:„Sie haben nicht nötig wegzugehen. Gebt IHR ihnen zu essen.“ Aber sie sagen ihm:„Wir haben nichts hier als nur fünf Brote und zwei Fische.“ Er sagte:„Bringt sie mir her.“ Und er befahl den Mengen, sich auf das Gras zu lagern. Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte auf zum Himmel und lobte. Und er brach die Brote und gab sie den Jüngern. Und die Jünger [gaben sie] den Mengen. Und sie aßen alle und wurden gesättigt. Und sie hoben auf, was an Brocken übrig blieb: zwölf Handkörbe voll. Die, die aßen, waren etwa fünftausend Männer– ohne Frauen und Kindlein. Und sogleich nötigte Jesus seine Jünger, in das Schiff einzusteigen und ihm ans jenseitige Ufer vorauszufahren, bis er die Mengen entlassen hätte. Nachdem er die Mengen entlassen hatte, stieg er den Berg hinauf, für sich allein, um zu beten. Als es Abend geworden war, war er dort allein. Aber das Schiff war schon mitten auf dem See, von den Wellen hart bedrängt, denn der Wind war ihnen entgegen. In der vierten Nachtwache ging Jesus weg, hin zu ihnen, und er ging auf dem See. Als die Jünger ihn über den See gehen sahen, wurden sie in Aufregung versetzt und sagten:„Es ist ein Gespenst!“ Und sie schrien vor Furcht. Sogleich redete Jesus zu ihnen:„Seid guten Mutes!“ sagte er.„ICH bin’s. Fürchtet euch nicht!“ Petrus antwortete ihm und sagte:„Herr, wenn DU es bist, befiehl mir, zu dir zu kommen über die Wasser hin.“ Er sagte:„Komm!“ Und Petrus stieg aus dem Schiff und ging über die Wasser, um zu Jesus hinzukommen. Als er aber den starken Wind ansah, fürchtete er sich, und als er anfing zu sinken, schrie er mit den Worten:„Herr, rette mich!“ Sogleich streckte Jesus die Hand aus und fasste ihn. Und er sagt zu ihm:„Kleingläubiger, zu was zweifeltest du?“ Und als sie in das Schiff gestiegen waren, legte sich der Wind. Aber die im Schiff kamen und huldigten ihm. Und sie sagten:„Wahrlich, du bist Gottes Sohn!“ Und als sie hinübergefahren waren, kamen sie in das Land Genezaret. Und die Männer jenes Ortes erkannten ihn und schickten [Läufer] in die ganze dortige Umgegend. Und sie brachten alle, denen es übel ging, hin zu ihm. Und sie redeten ihm bittend zu, dass sie nur die Quaste seines Oberkleides anrühren dürften. Und so viele ihn anrührten, wurden völlig heil gemacht. Dann kommen die Schriftgelehrten und Pharisäer von Jerusalem zu Jesus und sagen: „Weshalb übertreten deine Jünger die Überlieferung der Ältesten?– denn sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot essen.“ Er antwortete und sagte zu ihnen:„Und weshalb übertretet ihr das Gebot Gottes wegen eurer Überlieferung? – denn Gott gebot und sagte: ‘Ehre ‹stets› deinen Vater und die Mutter!’ und: ‘Wer von Vater oder Mutter schlecht redet, soll gewisslich sterben.’ Aber ihr sagt, wer irgend zum Vater oder zur Mutter sagen sollte: ‘Eine [Opfer]gabe [sei es], was irgend von mir dir zunutze wäre.’ Und er würde seinen Vater oder seine Mutter gar nicht ehren; und eurer Überlieferung wegen setztet ihr das Gebot Gottes außer Gültigkeit. Heuchler! Trefflich weissagte Jesaja über euch, als er sagte: ‘Dieses Volk naht sich zu mir mit seinem Munde und ehrt mich mit den Lippen, aber sein Herz ist weit entfernt von mir. Vergeblich verehren sie mich, indem sie als Lehren Menschengebote lehren.’“ Und er rief die Menge herbei und sagte zu ihnen:„Hört und vernehmt ‹und versteht›! Nicht das, was in den Mund eingeht, verunreinigt den Menschen, sondern das, was aus dem Munde herauskommt, das verunreinigt den Menschen.“ Dann traten seine Jünger hinzu und sagten zu ihm:„Weißt du, dass die Pharisäer Anstoß nahmen, als sie das Wort hörten?“ Er antwortete und sagte:„Jede Pflanze, die mein himmlischer Vater nicht pflanzte, wird mit der Wurzel ausgerissen werden. Lasst sie! Sie sind blinde Leiter von Blinden. Wenn ein Blinder einen Blinden leitet, werden beide in eine Grube fallen.“ Petrus antwortete und sagte zu ihm:„Deute uns dieses Gleichnis.“ Jesus sagte:„Seid auch ihr noch unverständig? Begreift ihr noch nicht, dass alles, was in den Mund eingeht, in den Bauch gelangt und in den Abort ausgeworfen wird? Aber das, was aus dem Munde ausgeht, kommt aus dem Herzen hervor, und das verunreinigt den Menschen, denn aus dem Herzen kommen hervor böse Überlegungen, Mordtaten, Ehebrüche, Unzuchtstaten, Diebstähle, falsche Zeugnisse, Lästerungen. Diese sind es, die den Menschen verunreinigen. Aber mit ungewaschenen Händen zu essen, verunreinigt den Menschen nicht.“ Und Jesus ging von dort weg und zog sich zurück in die [Land]teile von Tyrus und Sidon. Und– siehe– eine kanaanitische Frau, die aus jenem Gebiet herkam, rief zu ihm und sagte:„Erbarme dich meiner, Herr, Sohn Davids! Meine Tochter wird übel dämonisiert!“ Aber er antwortete ihr nicht ein Wort. Und seine Jünger traten hinzu und ersuchten ihn und sagten:„Entlasse sie, denn sie ruft ‹laut› hinter uns her!“ Er antwortete und sagte:„Ich bin nicht gesandt als nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.“ Aber sie kam und huldigte ihm und sagte:„Herr, hilf mir!“ Er antwortete und sagte:„Es ist nicht gut, das Brot den Kindern zu nehmen und den kleinen Hunden hinzuwerfen.“ Sie sagte:„Ja, Herr, denn auch die kleinen Hunde essen von den Krumen, die vom Tisch ihrer Herren fallen.“ Dann antwortete Jesus:„O Frau,“ sagte er zu ihr,„dein Glaube ist groß! Dir geschehe, wie du willst.“ Und ihre Tochter war geheilt von jener Stunde an. Und Jesus ging von dort weg und kam an den See von Galiläa. Und er stieg den Berg hinauf und saß dort. Und es kamen zu ihm zahlreiche Mengen, die Lahme, Blinde, Stumme, Krüppel und viele andere bei sich hatten, und sie legten sie ab zu den Füßen Jesu. Und er heilte sie, sodass die Mengen sich verwunderten, als sie sahen, dass Stumme redeten, Krüppel gesund wurden, Lahme gingen und Blinde sahen. Und sie verherrlichten den Gott Israels. Jesus rief seine Jünger heran und sagte:„Ich bin von Erbarmen bewegt über die Menge, weil sie schon drei Tage bei mir verharren, und sie haben nicht, was sie essen könnten. Und sie hungrig entlassen will ich nicht: Sie könnten auf dem Wege ermatten.“ Und seine Jünger sagen zu ihm:„Woher nehmen wir in der Einöde so viele Brote, um eine so große Menge zu sättigen?“ Und Jesus sagt zu ihnen:„Wie viele Brote habt ihr?“ Sie sagen:„Sieben– und wenige kleine Fische.“ Und er befahl den Mengen, sich auf die Erde zu lagern. Und er nahm die sieben Brote und die Fische, dankte, brach und gab sie seinen Jüngern. Die Jünger [gaben] sie der Menge. Und sie aßen alle und wurden gesättigt. Und sie hoben auf, was an Brocken übrig blieb: sieben Flechtkörbe voll. Die, die aßen, waren viertausend Männer -– ohne Frauen und Kindlein. Und er entließ die Mengen, stieg in das Schiff und kam in das Gebiet von Magdala. Und die Pharisäer und Sadduzäer kamen herbei und baten ihn, er möchte ihnen ein Zeichen aus dem Himmel zeigen– womit sie ihn versuchten. Aber er antwortete und sagte zu ihnen:„Wenn es Abend geworden ist, sagt ihr: ‘[Es gibt] heiteres Wetter, denn der Himmel ist feuerrot’, und frühmorgens: ‘Heute [gibt es] stürmisches Wetter, denn der Himmel ist feuerrot und düster.’ Heuchler! Das Angesicht des Himmels kennt ihr, um beurteilen zu [können], aber die Zeichen der Zeiten könnt ihr nicht [beurteilen]. Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht trachtet nach einem Zeichen, und ein Zeichen wird ihm nicht gegeben werden als nur das Zeichen Jonas, des Propheten.“ Und er verließ sie und ging weg. Und als seine Jünger zum jenseitigen Ufer fuhren, hatten sie vergessen, Brote mitzunehmen. Jesus sagte zu ihnen:„Seht euch ‹stets› vor und nehmt euch in Acht vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer.“ Sie überlegten bei sich selbst und sagten:„– weil wir nicht Brote mitnahmen.“ Aber Jesus kannte [ihre Gedanken] und sagte zu ihnen:„Was überlegt ihr bei euch selbst, dass ihr keine Brote mitgenommen habt, Kleingläubige? Begreift ihr noch nicht? Erinnert ihr euch auch nicht an die fünf Brote der Fünftausend und wie viele Handkörbe ihr aufhobt noch an die sieben Brote der Viertausend und wie viele Flechtkörbe ihr aufhobt? Wie begreift ihr nicht, dass ich nicht von Brot zu euch sprach, [als ich sagte], euch in Acht zu nehmen vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer?“ Da verstanden sie, dass er nicht gesagt hatte, sich in Acht zu nehmen vor dem Sauerteig des Brotes, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer. Als Jesus in die [Land]teile von Cäsarea Philippi gekommen war, fragte er seine Jünger:„Wer sagen die Menschen, dass ich, der Sohn des Menschen, sei?“ Sie sagten:„Einige: Johannes, der Täufer, andere aber: Elia, und andere: Jeremia oder einer der [anderen] Propheten.“ Er sagt zu ihnen:„Aber ihr, wer sagt ihr, dass ich sei?“ Simon Petrus antwortete und sagte:„Du bist der Gesalbte, der Sohn des lebenden Gottes.“ Und Jesus antwortete und sagte ihm:„Ein Seliger bist du, Simon Barjona, weil Fleisch und Blut es dir nicht offenbarten, sondern mein Vater, der in den Himmeln ist. Und ICH sage dir: Du bist Petrus, und auf diesem Felsen werde ich meine Gemeinde bauen. Und die Pforten des Todesbereiches werden sie nicht überwältigen. Und ich werde dir die Schlüssel des Königreiches der Himmel geben. Und was immer du auf der Erde bindest, wird in den Himmeln Gebundenes sein, und was immer du auf der Erde löst, wird in den Himmeln Gelöstes sein.“ Dann gab er seinen Jüngern strenge Weisung, dass sie niemandem sagen sollten, dass er Jesus, der Gesalbte, sei. Von der Zeit an begann Jesus, seinen Jüngern zu zeigen, dass er nach Jerusalem hingehen und von den Ältesten und Hohen Priestern und Schriftgelehrten vieles leiden und getötet und am dritten Tage auferweckt werden müsse. Und Petrus nahm ihn zu sich und fing an, mit allem Ernst auf ihn einzureden: Er sagte:„[Gott] sei dir barmherzig, Herr! Dieses wird dir keinesfalls widerfahren!“ Aber er wandte sich um und sagte zu Petrus:„Gehe weg hinter mich, Satan! Ein Ärgernis ‹und Anstoß› bist du mir, weil du nicht das sinnst, was Gottes ist, sondern das, was der Menschen ist.“ Dann sagte Jesus zu seinen Jüngern:„Wenn jemand mir nachfolgen will, verleugne er sich selbst und hebe sein Kreuz auf und folge mir ‹beständig›, denn wer irgend seine Seele retten ‹und bewahren› will, wird sie verlieren, aber wer seine Seele meinetwegen verliert, wird sie finden; denn was für einen Nutzen hat ein Mensch, wenn er die ganze Welt gewinnen sollte, aber um seine Seele käme? Oder was wird ein Mensch als ‹Gegenwert in› Tausch für seine Seele geben? – denn der Sohn des Menschen wird kommen in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen [himmlischen] Boten, und dann wird er einem jeden nach seinem Tun vergelten. Wahrlich! Ich sage euch: Es gibt von denen, die hier stehen, einige, welche keinesfalls den Tod schmecken werden, bis sie den Sohn des Menschen gesehen haben, kommend in seiner Königschaft.“ Und nach sechs Tagen nimmt Jesus den Petrus und [den] Jakobus und dessen Bruder Johannes zu sich und führt sie abseits auf einen hohen Berg. Und er wurde vor ihnen verwandelt. Und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne. Seine Oberkleider wurden ‹glänzend› weiß wie das Licht. Und– siehe!– Mose und Elia erschienen ihnen und waren mit ihm im Gespräch. Petrus antwortete, und er sagte zu Jesus:„Herr, es ist schön für uns, hier zu sein. Wenn du willst, machen wir hier drei Zelthütten, eine für dich und eine für Mose und eine für Elia.“ Während er noch redete,– siehe– es überschattete sie eine hell erleuchtete Wolke. Und– siehe!– eine Stimme [geschah] aus der Wolke und sagte:„Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen fand. Hört ‹stets› auf ihn!“ Und als die Jünger es hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr. Und Jesus trat herbei, rührte sie an und sagte:„Steht auf und fürchtet euch nicht!“ Als sie ihre Augen aufhoben, sahen sie niemanden als nur Jesus allein. Und als sie vom Berg herabstiegen, gebot ihnen Jesus und sagte:„Sagt niemandem das Gesicht, bis der Sohn des Menschen von den Toten auferstanden ist.“ Und seine Jünger fragten ihn und sagten:„Was sagen denn die Schriftgelehrten, dass Elia zuerst kommen müsse?“ Jesus antwortete und sagte ihnen:„In der Tat, Elia kommt zuerst und wird alles wiederherstellen. Aber ich sage euch: Elia kam schon, und sie erkannten ihn nicht, sondern taten an ihm, was immer sie wollten. Auf diese Weise wird auch der Sohn des Menschen von ihnen leiden.“ Dann verstanden die Jünger, dass er von Johannes, dem Täufer, zu ihnen sprach. Und als sie hin zu der Menge kamen, kam ein Mensch zu ihm, fiel vor ihm auf die Knie und sagte:„Herr, erbarme dich meines Sohnes, weil er mondsüchtig ist und in übler Weise leidet, denn oft fällt er ins Feuer und oft ins Wasser. Und ich brachte ihn zu deinen Jüngern, und sie konnten ihn nicht heilen.“ Jesus antwortete und sagte:„O ungläubiges und verkehrtes Geschlecht! Bis wann soll ich bei euch sein? Bis wann soll ich euch ertragen?– Bringt ihn mir hierher!“ Und Jesus wies ihn mit Strenge zurecht, und der Dämon fuhr von ihm aus. Und von jener Stunde an war der Knabe geheilt. Da traten die Jünger für sich allein zu Jesus und sagten:„Weshalb konnten WIR ihn nicht austreiben?“ Jesus sagte ihnen:„Wegen eures Unglaubens; denn– wahrlich– ich sage euch, wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, werdet ihr zu diesem Berge sagen: ‘Hebe dich weg von hier dorthin!’, und er wird sich hinwegheben. Und nichts wird euch unmöglich sein.– Aber diese Art fährt nicht aus als nur durch Gebet und Fasten.“ Als sie sich in Galiläa aufhielten, sagte Jesus zu ihnen:„Der Sohn des Menschen wird in Menschenhände ausgeliefert werden, und sie werden ihn töten, und am dritten Tage wird er auferweckt werden.“ Und sie wurden sehr betrübt. Als sie nach Kaperna-um kamen, traten die Einnehmer der Doppeldrachmen zu Petrus und sagten:„Zahlt euer Lehrer die Doppeldrachmen nicht?“ Er sagt:„Ja.“ Und als er in das Haus eintrat, kam Jesus ihm zuvor:„Was meinst du, Simon?“ sagte er.„Von wem erheben die Könige der Erde Zölle oder Steuer, von ihren Söhnen oder von den anderen?“ Petrus sagt ihm:„Von den anderen.“ Jesus sagte zu ihm:„Demnach sind die Söhne frei. Damit wir ihnen aber nicht einen Anstoß geben, gehe hin an den See, wirf die Angel aus und nimm den ersten Fisch, der heraufkommt. Und nachdem du sein Maul aufgemacht hast, wirst du einen Stater finden. Den nimm und gib ihnen für mich und dich.“ Zu jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus und sagten:„Wer ist denn ein Größerer in dem Königreich der Himmel?“ Und Jesus rief ein Kindlein herbei, stellte es in ihre Mitte und sagte:„Wahrlich! Ich sage euch: Wenn ihr euch nicht umwendet und werdet wie die Kindlein, werdet ihr auf keinen Fall in das Königreich der Himmel eingehen. Wer also sich selbst demütigt wie dieses Kindlein, der ist der Größere im Königreich der Himmel. Und wer immer ein solches Kindlein auf meinen Namen hin aufnimmt, nimmt mich auf. Aber wer immer einem dieser Kleinen, die an mich glauben, einen Fallstrick legt, ‹einen Anlass gibt zum Anstoßen und Fallen›, für den wäre es nützlich, dass ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er in der Tiefe des Meeres versenkt würde. Wehe der Welt wegen der Fallstricke!– denn es ist notwendig, dass die Fallstricke kommen; doch wehe demjenigen Menschen, durch den der Fallstrick kommt! Wenn deine Hand oder dein Fuß dir Anlass zum Anstoßen ‹und Fallen› gibt, haue sie ab und wirf sie von dir! Es ist besser für dich, als Lahmer oder Verstümmelter in das Leben einzugehen, als mit zwei Händen oder zwei Füßen ins ewige Feuer geworfen zu werden. Und wenn dein Auge dir Anlass zum Anstoßen ‹und Fallen› gibt, nimm es heraus und wirf es von dir! Es ist besser für dich, einäugig in das Leben einzugehen, als mit zwei Augen in die Feuerhölle geworfen zu werden. Seht, dass ihr nicht einen dieser Kleinen verachtet, denn ich sage euch, dass ihre Boten in den Himmeln immerzu das Angesicht meines Vaters, der in den Himmeln ist, ansehen, denn der Sohn des Menschen kam, das Verlorene zu retten. Was meint ihr? Wenn einem Menschen hundert Schafe ‹zuteil› werden, und eines von ihnen hätte sich verirrt, lässt er nicht die neunundneunzig auf den Bergen, geht hin und sucht das verirrte? Und wenn es geschehen sollte, dass er es fände– wahrlich– ich sage euch: Er freut sich mehr über dieses als über die neunundneunzig, die nicht verirrt waren. So ist es vor eurem Vater in den Himmeln nicht der Wille, dass einer dieser Kleinen umkomme ‹und [so] verloren werde›. Wenn dein Bruder gegen dich sündigt, gehe hin und weise ihn zurecht, allein, unter vier Augen. Wenn er auf dich hört, hast du deinen Bruder gewonnen. Wenn er aber nicht hört, nimm mit dir noch einen oder zwei, damit aus dem Munde von zwei oder drei Zeugen jede Sache bestehe. Wenn er aber auf sie nicht hört, sage es der Gemeinde. Wenn er aber auch auf die Gemeinde nicht hört, sei er dir wie der Heidnische und der Zolleinnehmer. Wahrlich! Ich sage euch: Was irgend ihr auf der Erde binden werdet, wird im Himmel Gebundenes sein. Und was irgend ihr auf der Erde lösen werdet, wird im Himmel Gelöstes sein. Wiederum sage ich euch: Wenn zwei von euch sich auf der Erde einigen in Bezug auf jede Sache, die immer sie sich erbitten: Sie wird ihnen von meinem Vater, der in den Himmeln ist, ‹zuteil› werden, denn wo zwei oder drei zusammengekommen sind zu meinem Namen, dort bin ich in ihrer Mitte.“ Dann trat Petrus hin zu ihm und sagte:„Herr, wievielmal wird mein Bruder gegen mich sündigen, und ich soll ihm vergeben? Bis sieben Mal?“ Jesus sagt ihm:„Nicht, sage ich dir, bis sieben Mal, sondern bis siebzigmal sieben [Mal]. Deswegen wurde das Königreich der Himmel mit einem Menschen verglichen, einem König, der mit seinen leibeigenen Knechten eine Abrechnung vornehmen wollte. Als er anfing abzurechnen, wurde einer zu ihm gebracht, der zehntausend Talente schuldete. Da er aber nicht hatte, ‹um› zu bezahlen, befahl sein Herr, ihn und seine Frau und die Kinder und alles, was irgend er hatte, zu verkaufen und Zahlung zu leisten. Daraufhin fiel der Knecht nieder, huldigte ihm und sagte: ‘Herr, erweise mir Geduld, und ich werde dir alles bezahlen!’ Der Herr jenes Knechtes wurde von Erbarmen bewegt, ließ ihn frei, und das Ausstehende erließ er ihm. Aber jener Knecht ging hinaus und fand einen seiner Mitknechte, der ihm hundert Denare schuldete. Und er griff ihn, würgte [ihn] und sagte: ‘Zahle mir das, was du schuldest!’ Daraufhin fiel sein Mitknecht zu seinen Füßen, rief ihn bittend an und sagte: ‘Erweise mir Geduld, und ich werde dir alles bezahlen!’ Aber er wollte nicht, sondern ging weg und warf ihn ins Gefängnis, bis er das Geschuldete zurückgezahlt habe. Als aber seine Mitknechte sahen, was geschehen war, wurden sie sehr betrübt. Und sie gingen, und genau schilderten sie ihrem Herrn alles, was geschehen war. Dann rief sein Herr ihn herbei, und er sagt zu ihm: ‘Böser Knecht! Jene ganze Schuld erließ ich dir, weil du mich bittend anriefst. Hätte es sich nicht auch für dich geziemt, dass du dich deines Mitknechtes erbarmtest, wie auch ich mich deiner erbarmte?’ Und sein Herr war zornig und übergab ihn den Folterknechten, bis er alles zurückgezahlt habe, was er ihm schuldig gewesen war. Auf diese Weise wird auch mein himmlischer Vater euch tun, wenn ihr nicht, ein jeder seinem Bruder, von Herzen ihre Übertretungen vergebt.“ Und es geschah, als Jesus diese Reden beendet hatte, begab er sich von Galiläa hinweg und kam in die Gebiete Judäas jenseits des Jordans. Und es folgten ihm zahlreiche Mengen. Und er heilte sie dort. Und es kamen die Pharisäer zu ihm, versuchten ihn und sagten zu ihm:„Ist es einem Menschen gestattet, sich aus jedem Grund von der Frau zu scheiden?“ Er antwortete und sagte zu ihnen:„Habt ihr nicht gelesen, dass der, der sie machte, sie von Anfang als einen Männlichen und eine Weibliche machte und sagte: ‘Deswegen wird ein Mann den Vater und die Mutter verlassen und an seine Frau gefügt werden, und es werden die zwei zu einem Fleisch sein’? So sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was also Gott zusammenfügte, soll ein Mensch nicht trennen.“ Sie sagen zu ihm:„Warum gebot Mose also, einen Scheidebrief zu geben und sich von ihr zu scheiden?“ Er sagt ihnen:„Im Blick auf eure Herzenshärte erlaubte es euch Mose, euch von euren Frauen zu scheiden. Vom Anfang her war es aber nicht so geschehen. Ich sage euch: Wer irgend sich von seiner Frau scheidet, außer auf Unzucht hin, und eine andere heiratet, begeht Ehebruch, und der, der die Geschiedene heiratet, begeht Ehebruch.“ Seine Jünger sagen zu ihm:„Wenn die Sache des Mannes mit der Frau so ist, ist es von keinem Vorteil zu heiraten.“ Er sagte ihnen:„Nicht alle fassen dieses Wort, sondern die, denen es gegeben ist: Es gibt nämlich Eunuchen, welche von Mutterschoß so geboren wurden, und es gibt Eunuchen, welche von den Menschen zu Eunuchen gemacht wurden, und es gibt Eunuchen, welche sich wegen des Königreiches der Himmel selbst zu Eunuchen machten. Wer es fassen kann, fasse es.“ Dann wurden Kindlein hin zu ihm gebracht, damit er ihnen die Hände auflege und bete. Aber die Jünger schalten sie. Aber Jesus sagte:„Lasst die Kindlein, und wehrt ihnen nicht, zu mir zu kommen, denn solcher ist das Königreich der Himmel.“ Und er legte ihnen die Hände auf und zog von dort [weiter]. Und– siehe– einer kam herbei und sagte zu ihm:„Guter Lehrer, was sollte ich Gutes tun, damit ich ewiges Leben habe?“ Er sagte zu ihm:„Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als nur EINER: Gott. Willst du aber ins Leben eingehen, halte die Gebote.“ Er sagt zu ihm:„Was für welche?“ Jesus sagte:„Das: Du sollst nicht morden. Du sollst nicht Ehebruch begehen. Du sollst nicht stehlen. Du sollst nicht falsches Zeugnis geben. Ehre ‹stets› deinen Vater und die Mutter. Und: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Der junge Mann sagt zu ihm:„In Bezug auf dieses alles hütete ich mich von meiner Jugend an. Was mangelt mir noch?“ Jesus sagte zu ihm:„Willst du vollkommen sein, gehe hin, verkaufe deine Habe und gib [den] Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben. Und komm her und folge mir!“ Als der junge Mann das Wort hörte, ging er betrübt weg, denn er hatte viele Besitztümer. Da sagte Jesus seinen Jüngern:„Wahrlich! Ich sage euch: Schwerlich wird ein Reicher in das Königreich der Himmel eingehen. Wiederum sage ich euch: Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr hindurchgehe, als dass ein Reicher in das Königreich Gottes eingehe.“ Als seine Jünger [das] hörten, erstaunten sie sehr:„Wer kann dann gerettet werden?“ sagten sie. Aber Jesus blickte sie an und sagte ihnen:„Bei Menschen ist das unmöglich, aber bei Gott sind alle Dinge möglich.“ Dann antwortete Petrus und sagte zu ihm:„Siehe! WIR verließen alles und folgten dir. Was wird uns dann sein?“ Jesus sagte ihnen:„Wahrlich! Ich sage euch: In der Wiedergeburt, wenn der Sohn des Menschen auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzt, werdet ihr, die ihr mir folgtet, euch auch setzen auf zwölf Throne und die zwölf Stämme Israels richten. Und jeder, der meines Namens wegen Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Frau oder Kinder oder Höfe ‹und Felder› verließ, wird hundertfach empfangen und wird ewiges Leben erben. Aber viele Erste werden Letzte sein und Letzte Erste [sein]; denn das Königreich der Himmel ist gleich einem Menschen, einem Hausherrn, welcher gleich am frühen Morgen ausging, Arbeiter in seinen Weinberg einzustellen. Und nachdem er sich mit den Arbeitern auf einen Denar für den Tag geeinigt hatte, sandte er sie in seinen Weinberg. Und als er um die dritte Stunde ausging, sah er auf dem Markt andere untätig stehen. Und zu denen sagte er: ‘Geht auch ihr hin in den Weinberg, und ich werde euch geben, was recht ist.’ Sie gingen hin. Wieder ging er aus, um die sechste und um die neunte Stunde, und tat ebenso. Als er aber um die elfte Stunde ausging, fand er andere untätig stehen. Und er sagt zu ihnen: ‘Was steht ihr hier den ganzen Tag untätig?’ Sie sagen ihm: ‘Weil niemand uns einstellte.’ Er sagt zu ihnen: ‘Geht auch ihr hin in den Weinberg, und ihr werdet bekommen, was recht ist.’ Als es Abend geworden war, sagt der Herr des Weinberges zu seinem Verwalter: ‘Rufe die Arbeiter und zahle ihnen den Lohn, angefangen von den Letzten bis hin zu den Ersten.’ Und als die um die elfte Stunde [Eingestellten] kamen, empfingen sie je einen Denar. Aber als die Ersten kamen, meinten sie, dass sie mehr empfangen würden. Und auch sie empfingen je einen Denar. Als sie den empfingen, murrten sie gegen den Hausherrn: ‘Diese Letzten’, sagten sie, ‘machten eine Stunde, und du hast sie uns gleich gemacht, die wir die Last des Tages und die Hitze ertrugen.’ Er antwortete und sagte zu einem von ihnen: ‘Gefährte, ich tue dir nicht Unrecht. Hattest du dich nicht mit mir geeinigt auf einen Denar? Nimm das Deine und gehe. Ich will aber diesem Letzten geben wie auch dir. Oder ist es mir nicht gestattet, mit dem Meinen zu tun, was ich will? Ist etwa dein Auge böse, weil ich gut bin?’ So werden die Letzten Erste sein und die Ersten Letzte [sein],denn viele sind gerufen, aber wenige erwählt.“ Und als Jesus nach Jerusalem hinaufging, nahm er die zwölf Jünger auf dem Wege abseits zu sich und sagte ihnen: „Siehe! Wir gehen hinauf nach Jerusalem. Und der Sohn des Menschen wird den Hohen Priestern und Schriftgelehrten ausgeliefert werden. Und sie werden ihn zum Tode verurteilen. Und sie werden ihn denen, die von den Völkern sind, ausliefern, [ihn] zu verspotten und zu geißeln und zu kreuzigen. Und am dritten Tage wird er auferstehen.“ Dann kam die Mutter der Söhne des Zebedäus mit ihren Söhnen zu ihm, huldigte ihm und erbat etwas von ihm. Er sagte zu ihr:„Was wünschst du?“ Sie sagt zu ihm:„Sage, dass diese meine zwei Söhne, einer zu deiner Rechten und einer zur Linken, sitzen mögen in deinem Königreich.“ Aber Jesus antwortete und sagte:„Ihr wisst nicht, was ihr bittet. Könnt ihr den Becher trinken, den ICH trinken werde, und mit der Taufe getauft werden, mit der ICH getauft werde?“ Sie sagen ihm:„Wir können es.“ Und er sagt zu ihnen:„In der Tat werdet ihr meinen Becher trinken, und mit der Taufe, mit der ich getauft werde, werdet ihr getauft werden. Aber das Sitzen zu meiner Rechten und zu meiner Linken zu geben, steht nicht mir zu, sondern denen, für die es von meinem Vater bereitet ist, [wird es gegeben werden].“ Und als die Zehn es hörten, wurden sie unwillig über die zwei Brüder. Aber Jesus rief sie heran und sagte:„Ihr wisst, dass die Erstrangigen der Völker sie beherrschen und die Großen Autorität über sie ausüben. Unter euch aber wird es nicht so sein, sondern wer irgend unter euch groß zu werden wünscht, sei ‹stets› euer Diener, und wer irgend unter euch der Erste zu sein wünscht, sei ‹stets› euer leibeigener Knecht, gleichwie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, bedient zu werden, sondern zu dienen und seine Seele zu geben als Lösegeld für viele.“ Und als sie von Jericho auszogen, folgte ihm eine zahlreiche Menge. Und– siehe– zwei Blinde, die am Wege saßen und hörten, dass Jesus vorüberziehe, riefen ‹laut› und sagten:„Erbarme dich unser, Herr, Sohn Davids!“ Aber die Menge fuhr sie an, dass sie schweigen sollten. Aber sie riefen noch mehr:„Erbarme dich unser,“ sagten sie,„Herr, Sohn Davids!“ Und Jesus blieb stehen, rief sie und sagte:„Was wünscht ihr, dass ich für euch tun soll?“ Sie sagen zu ihm:„Herr, dass unsere Augen aufgetan werden!“ Jesus, von Erbarmen bewegt, rührte ihre Augen an. Und sogleich sahen ihre Augen wieder. Und sie folgten ihm. Und als sie sich Jerusalem nahten und nach Bethphage kamen, zum Berg der Olivenbäume hin, da sandte Jesus zwei Jünger und sagte zu ihnen:„Geht hin in das Dorf, das euch gegenüberliegt, und sogleich werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet [sie] los und bringt [sie] mir. Und wenn jemand etwas zu euch sagen sollte, sollt ihr sagen: ‘Der Herrbedarf ihrer.’ Sogleich wird er sie senden.“ Dieses Ganze ist geschehen, damit das erfüllt werde, was durch den Propheten geredet wurde, als er sagte: „Sagt der Tochter Zion: ‘Siehe! Dein König kommt zu dir, sanftmütig und reitend auf einer Eselin und einem Fohlen, dem Jungen eines Lasttieres.’“ Die Jünger gingen hin und taten so, wie Jesus ihnen angeordnet hatte, brachten die Eselin und das Fohlen, legten ihre Oberkleider auf sie, und er setzte sich auf sie. Der größte Teil der Menge breitete seine Oberkleider auf dem Weg aus. Andere hieben Zweige von den Bäumen und breiteten sie auf dem Weg aus. Die Mengen, die vorausgingen, und die, die folgten, riefen ‹laut›:„Hosanna dem Sohn Davids! Gelobt [sei] der, der kommt im Namen des Herrn! Hosanna in den höchsten Höhen!“ Und als er in Jerusalem einzog, kam die ganze Stadt in Bewegung und sagte:„Wer ist dieser?“ Die Mengen sagten:„Dieser ist Jesus, der Prophet, von Nazaret in Galiläa.“ Und Jesus trat in die Tempelstätte Gottes ein. Und er trieb alle hinaus, die in der Tempelstätte verkauften und kauften, und die Tische der Wechsler und die Stühle der Taubenverkäufer stieß er um. Und er sagt zu ihnen:„Es ist geschrieben: ‘Mein Haus wird genannt werden ein Haus des Gebets’. Ihr machtet es aber zu einer Räuberhöhle.“ Und es kamen Blinde und Lahme in der Tempelstätte zu ihm, und er heilte sie. Aber als die Hohen Priester und die Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er tat, und die Knaben, die in der Tempelstätte ‹laut› riefen und sagten:„Hosanna dem Sohn Davids!“ wurden sie unwillig und sagten zu ihm:„Hörst du, was diese sagen?“ Jesus sagt zu ihnen:„Ja. Last ihr nie: ‘Aus dem Munde von unmündigen ‹Kindern› und von Säuglingen richtetest du dir Lob zu’?“ Und er verließ sie und ging zur Stadt hinaus nach Bethanien, und dort übernachtete er. Des Morgens früh, als er in die Stadt zurückkehrte, hungerte ihn. Und als er einen Feigenbaum am Weg sah, ging er auf ihn zu und fand nichts an ihm als nur Blätter. Und er sagt zu ihm:„Nimmermehr komme Frucht von dir, in Ewigkeit!“ Und auf der Stelle verdorrte der Feigenbaum. Und als die Jünger es sahen, verwunderten sie sich und sagten:„Wie ist der Feigenbaum auf der Stelle verdorrt?“ Jesus antwortete und sagte ihnen:„Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt, werdet ihr nicht allein das mit dem Feigenbaum [Geschehene] tun, sondern auch wenn ihr zu diesem Berge sagt: ‘Hebe dich empor und wirf dich ins Meer!’, wird es geschehen. Und alles, was irgend ihr im Gebet glaubend bittet, werdet ihr empfangen.“ Und als er in die Tempelstätte kam, traten, als er lehrte, die Hohen Priester und die Ältesten des Volkes zu ihm und sagten:„In welcher Autorität tust du diese Dinge? Und wer hat dir diese Autorität gegeben?“ Jesus antwortete und sagte ihnen:„Fragen werde auch ich euch ein Wort, und wenn ihr es mir sagt, werde ich euch auch sagen, in welcher Autorität ich diese Dinge tue: Die Taufe des Johannes, woher war [sie], vom Himmel oder von Menschen?“ Sie überlegten bei sich selbst und sagten:„Wenn wir sagen: ‘Vom Himmel’, wird er zu uns sagen: ‘Weshalb glaubtet ihr ihm also nicht?’ Wenn wir aber sagen: ‘Von Menschen’, haben wir die Menge zu fürchten, denn alle halten Johannes für einen Propheten.“ Und sie antworteten Jesus und sagten:„Wir wissen es nicht.“ Und er sagte ihnen:„So sage ich euch auch nicht, in welcher Autorität ich diese Dinge tue. Aber was meint ihr? Ein Mensch hatte zwei Kinder. Und er kam zu dem ersten und sagte: ‘Kind, geh heute hin; arbeite in meinem Weinberg.’ Aber er antwortete und sagte: ‘Ich will nicht.’ Hernach gereute es ihn aber, und er ging hin. Und er kam zu dem zweiten und sagte ebenso. Er antwortete und sagte: ‘Ich [gehe], Herr!’ und ging nicht hin. Wer von den Zweien tat den Willen des Vaters?“ Sie sagen zu ihm:„Der erste.“ Jesus sagt zu ihnen:„Wahrlich! Ich sage euch: Die Zolleinnehmer und die Huren gehen euch voran in das Königreich Gottes, denn Johannes kam zu euch mit dem Weg der Gerechtigkeit, und ihr glaubtet ihm nicht. Aber die Zolleinnehmer und die Huren glaubten ihm. Euch aber, als ihr es saht, gereute es hernach nicht, um ihm zu glauben.“ „Hört ein anderes Gleichnis: Es war ein gewisser Mensch, ein Hausherr, der einen Weinberg pflanzte und einen Zaun darum setzte und darin eine Kelter grub und einen Turm baute. Und er verpachtete ihn an Winzer und reiste außer Landes. Als die bestimmte Zeit der Früchte nahte, sandte er seine leibeigenen Knechte zu den Winzern, um seine Früchte zu empfangen. Und die Winzer nahmen seine Knechte: Einen schlugen sie. Einen anderen töteten sie. Einen anderen steinigten sie. Wieder sandte er andere Knechte, mehr als die ersten. Und sie taten ihnen ebenso. Hernach sandte er seinen Sohn zu ihnen und sagte: ‘Sie werden vor meinem Sohn Achtung haben!’ Als aber die Winzer den Sohn sahen, sagten sie untereinander: ‘Dieser ist der Erbe. Auf! Töten wir ihn und behalten wir sein Erbe!’ Und sie nahmen ihn, warfen [ihn] zum Weinberg hinaus und töteten [ihn]. Wenn also der Herr des Weinbergs kommt, was wird er jenen Winzern tun?“ Sie sagen ihm:„Er wird jene Bösen auf üble Weise umbringen, und den Weinberg wird er an andere Winzer verpachten, die ihm die Früchte abgeben werden zu ihren Zeiten.“ Jesus sagt zu ihnen:„Last ihr nie in den Schriften: ‘Der Stein, den die Bauenden verwarfen, dieser wurde zum Haupt[stein] der Ecke. Vom Herrn her wurde er dieses, und es ist wunderbar in unseren Augen’? Deswegen sage ich euch: Das Königreich Gottes wird von euch genommen werden, und es wird einem Volk gegeben werden, das seine Früchte bringen wird. Und der, der auf diesen Stein fällt, wird zerschmettert werden. Aber auf wen er fällt, den wird er zermalmen.“ Und als die Hohen Priester und die Pharisäer seine Gleichnisse gehört hatten, merkten sie, dass er von ihnen redete. Und sie suchten, ihn zu greifen, fürchteten ‹aber› die Mengen, denn die hielten ihn für einen Propheten. Und nach der Antwort sprach Jesus wieder in Gleichnissen zu ihnen und sagte: „Das Königreich der Himmel wurde mit einem Menschen verglichen, einem König, der seinem Sohn ein Hochzeitsfest machte. Und er sandte seine leibeigenen Knechte, die Geladenen zum Hochzeitsfest zu rufen. Und sie wollten nicht kommen. Wieder sandte er Knechte, andere, und er sagte: ‘Sagt den Geladenen: Seht! Mein Mahl bereitete ich. Meine Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, und alles ist bereit. Kommt zum Hochzeitsfest!’ Aber sie kümmerten sich nicht darum und gingen weg, der eine aufs eigene Feld, der andere an seinen Handel. Die übrigen griffen seine Knechte, misshandelten sie ‹in übermütiger Weise› und töteten sie. Als der König es hörte, war er zornig und schickte seine Truppen und brachte jene Mörder um und setzte ihre Stadt in Brand. Dann sagt er zu seinen Knechten: ‘Das Hochzeitsfest ist bereit, aber die Geladenen waren nicht würdig. Begebt euch also auf die durchziehenden Straßen und ruft zum Hochzeitsfest so viele ihr findet!’ Jene Knechte gingen hinaus auf die Straßen und brachten alle zusammen, so viele sie fanden, sowohl Böse als auch Gute. Und der Hochzeits[saal] wurde voll von solchen, die [zu Tisch] lagen. Als der König hereinkam, die [zu Tisch] Liegenden zu besehen, sah er dort einen Menschen, der nicht mit einem Hochzeitskleid bekleidet war. Und er sagt zu ihm: ‘Gefährte, wie kamst du hier herein, da du kein Hochzeitskleid hast?’ Aber er verstummte. Dann sagte der König zu den Dienern: ‘Bindet ihm Füße und Hände. Nehmt ihn und werft [ihn] hinaus in die Finsternis draußen.’ Dort wird das Weinen und das Zähneknirschen sein. Es sind nämlich viele gerufen aber wenige erwählt.“ Dann gingen die Pharisäer hin und hielten Rat, auf dass sie ihn in einem Wort fangen könnten. Und sie senden ihre Jünger mit den Herodianern zu ihm und sagen:„Lehrer, wir wissen, dass du wahrhaftig bist und den Weg Gottes in Wahrheit lehrst und dich um niemanden kümmerst, denn du siehst nicht auf das Angesicht von Menschen. Sage uns also, was du meinst: Ist es gestattet, dem Kaiser Steuer zu geben, oder nicht?“ Da Jesus aber ihre Bosheit kannte, sagte er:„Was versucht ihr mich, Heuchler? Zeigt mir die Steuermünze.“ Sie reichten ihm einen Denar. Und er sagt zu ihnen:„Wessen ist dieses Bild und die Aufschrift?“ Sie sagen ihm:„Des Kaisers.“ Dann sagt er zu ihnen:„Gebt also dem Kaiser ab, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.“ Und als sie es hörten, verwunderten sie sich. Und sie ließen ihn und gingen weg. An jenem Tage kamen Sadduzäer hin zu ihm, die sagen, es gebe keine Auferstehung. Und sie befragten ihn: „Lehrer,“ sagten sie,„Mose sagte: Wenn jemand stirbt und keine Kinder hat, soll sein Bruder seine Frau heiraten und seinem Bruder Samen erwecken. Es waren bei uns sieben Brüder. Und der erste, nachdem er geheiratet hatte, starb, und weil er keinen Samen hatte, hinterließ er seine Frau seinem Bruder; gleicherweise auch der zweite und der dritte, bis hin zu dem siebenten. Zuletzt von allen starb auch die Frau. In der Auferstehung also, von welchem von den Sieben wird sie die Frau sein?– denn alle hatten sie.“ Jesus antwortete und sagte ihnen:„Ihr irrt, weil ihr die Schriften nicht wirklich kennt noch die Kraft Gottes; denn in der Auferstehung heiraten sie nicht, noch werden sie verheiratet, sondern sie sind wie Boten Gottes im Himmel. Was aber die Auferstehung der Toten betrifft: Last ihr nicht, was von Gott zu euch gesagt wurde: ‘ICH bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs’? Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden.“ Und als die Mengen es hörten, erstaunten sie über seine Lehre. Die Pharisäer hörten, dass er die Sadduzäer zum Verstummen gebracht hatte, und versammelten sich an einem gemeinsamen Ort. Und einer von ihnen, ein Gesetzesgelehrter, befragte ihn. Er wollte ihn versuchen und sagte: „Lehrer, welches Gebot ist groß im Gesetz?“ Jesus sagte ihm:„‘Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken.’ Dieses ist das erste und große Gebot. Ein zweites ist ihm aber gleich: ‘Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.’ An diesen zwei Geboten hängen das ganze Gesetz und die Propheten.“ Als die Pharisäer versammelt waren, befragte Jesus sie: „Was denkt ihr über den Gesalbten?“ sagte er.„Wessen Sohn ist er?“ Sie sagen ihm:„Davids.“ Er sagt zu ihnen:„Wie also nennt David ihn im Geist einen Herrn, wenn er sagt: ‘Es sagte der Herr zu meinem Herrn: ‘Sitze zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße’? Wenn David ihn also einen Herrn nennt, wie ist er sein Sohn?“ Und niemand konnte ihm ein Wort antworten. Auch wagte niemand von jenem Tage an, ihn noch ‹weiter› zu befragen. Dann redete Jesus zu den Mengen und zu seinen Jüngern: „Auf Moses Stuhl“, sagte er,„setzten sich die Schriftgelehrten und die Pharisäer. Alles also, was sie euch sagen, dass ihr es halten sollt, haltet und tut. Aber tut nicht nach ihren Werken, denn sie sagen es und tun es nicht, denn sie binden schwere und schwer zu tragende Lasten und legen sie auf die Schultern der Menschen. Aber sie wollen sie nicht mit ihrem Finger bewegen. Alle ihre Werke tun sie aber, um sich vor den Menschen beschauen zu lassen. Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten ihrer Oberkleider groß. Sie haben bei den Gastmählern den ersten Platz gern und in den Synagogen die ersten Sitze und die Begrüßungen auf den Märkten und [haben es gern], von den Menschen ‘Rabbi, Rabbi’ genannt zu werden. Ihr aber, lasst ihr euch nicht ‘Rabbi’ nennen, denn einer ist euer Führer: der Gesalbte. Ihr alle aber seid Brüder. Und nennt nicht [jemanden] auf der Erde euren Vater, denn einer ist euer Vater, der in den Himmeln. Lasst euch auch nicht Führer nennen, denn einer ist euer Führer: der Gesalbte. Der Größere unter euch soll euer Diener sein. Wer sich selbst erhöhen wird, wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigen wird, wird erhöht werden. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler!– weil ihr die Häuser der Witwen verzehrt und zum Vorwand lange betet! Deswegen werdet ihr ein schwereres Gericht empfangen. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler!– weil ihr das Königreich der Himmel vor den Menschen verschließt, denn IHR geht nicht hinein, und die Hineingehenden lasst ihr nicht hineingehen. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler!– weil ihr das Meer und das Trockene durchzieht, um einen zum Proselyten zu machen, und wenn er es geworden ist, macht ihr ihn zu einem Sohn der Hölle, zweimal so viel wie ihr. Wehe euch, blinde Führer!– die ihr sagt: ‘Wer beim Heiligtum schwört, das ist nichts. Aber wer bei dem Gold des Heiligtums schwört, ist verpflichtet.’ Törichte und Blinde!– was ist denn größer, das Gold oder das Heiligtum, das das Gold heiligt? Und: ‘Wer bei dem Altar schwört, das ist nichts. Aber wer bei der Gabe schwören wird, die auf ihm ist, ist verpflichtet.’ Törichte und Blinde!– was ist denn größer, die Gabe oder der Altar, der die Gabe heiligt? Wer also bei dem Altar geschworen hat, schwört bei ihm und bei allem, was auf ihm ist. Und wer beim Heiligtum geschworen hat, schwört bei ihm und bei dem, der in ihm wohnt. Und wer bei dem Himmel schwört, schwört bei dem Throne Gottes und bei dem, der darauf sitzt. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler!– weil ihr die Minze und den Anis und den Kümmel verzehntet, und die gewichtigeren Dinge des Gesetzes habt ihr unterlassen: das Gericht und die Barmherzigkeit und die Treue. Diese ‹Dinge› hättet ihr tun und jene nicht lassen sollen. Blinde Führer!– die ihr die Mücke aussiebt, das Kamel aber verschluckt! Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler!– weil ihr das Äußere des Bechers und der Schüssel reinigt. Innen sind sie aber voller Raub und Unmäßigkeit. Blinder Pharisäer! Reinige zuerst das Innere des Bechers und der Schüssel, damit auch ihr Äußeres rein werde. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler!– weil ihr übertünchten Grabstätten gleicht, welche äußerlich schön anzusehen sind, ja, innerlich aber voll von Totengebeinen und aller Unreinigkeit. Auf diese Weise scheint auch ihr den Menschen äußerlich gerecht zu sein, aber innerlich seid ihr voller Heuchelei und Gesetzlosigkeit. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler!– weil ihr die Grabstätten der Propheten baut und die Grabmäler der Gerechten schmückt und sagt: ‘Wären wir in den Tagen unserer Väter gewesen, wären wir nicht mit ihnen Teilhaber an dem Blut der Propheten gewesen.’ Somit gebt ihr euch selbst Zeugnis, dass ihr Söhne derer seid, die die Propheten ermordeten. Und ihr: Macht ihr das Maß eurer Väter voll! Schlangen! Otternbrut! Wie solltet ihr dem Gericht der Hölle entfliehen? Deswegen– siehe! Ich sende hin zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte, und von ihnen werdet ihr [einige] töten und kreuzigen, und [einige] von ihnen werdet ihr in euren Synagogen geißeln, und ihr werdet sie verfolgen von Stadt zu Stadt, auf dass über euch komme alles gerechte, auf der Erde vergossene Blut, vom Blut Abels, des Gerechten, bis zum Blut des Zacharias, des Sohnes Barachjas, den ihr zwischen dem Heiligtum und dem Altar ermordetet. Wahrlich! Ich sage euch: Dieses alles wird über dieses Geschlecht kommen. Jerusalem, Jerusalem, die die Propheten tötet und die steinigt, die zu ihr hingesandt worden sind! Wie oft wollte ich deine Kinder sammeln in der Weise, wie eine Henne ihre eigenen Küken unter die Flügel sammelt! Und ihr wolltet nicht! Siehe! Euer Haus wird euch öde gelassen werden, denn ich sage euch: Hinfort werdet ihr mich auf keinen Fall sehen, bis ihr sagt: ‘Gelobt [sei] der, der kommt im Namen des Herrn!’“ Und Jesus ging hinaus und verließ die Tempelstätte. Und seine Jünger kamen herzu, ihm die Bauwerke der Tempelstätte zu zeigen. Aber Jesus sagte zu ihnen:„Seht ihr nicht auf dieses alles? Wahrlich! Ich sage euch: Keinesfalls wird hier gelassen werden Stein auf Stein, der nicht abgebrochen werden wird.“ Als er am Berg der Olivenbäume saß, kamen zu ihm die Jünger, [als sie] für sich alleine [waren], und sagten:„Sage uns: Wann wird das sein? Und was ist das Zeichen deiner Ankunft ‹und Gegenwart› und der Vollendung der Weltzeit?“ Und Jesus antwortete und sagte ihnen:„Seht ‹stets› zu, dass nicht jemand euch irreführe, denn viele werden kommen ‹unter Berufung› auf meinen Namen und sagen: ‘Ich bin der Gesalbte.’ Und sie werden viele irreführen. Ihr werdet aber hören von Kriegen und Kriegsgerüchten. Seht euch ‹stets› vor! Seid nicht beunruhigt!– denn es muss alles geschehen; doch ist es noch nicht das Ende, denn es wird sich Volk gegen Volk erheben und Königreich gegen Königreich. Und es werden Hungersnöte und Seuchen und Beben ‹an verschiedenen Orten› sein. Aber dieses alles ist der Anfang der Wehen. Dann werden sie euch in Bedrängnis ausliefern und werden euch töten. Und ihr werdet von allen Völkern gehasst sein wegen meines Namens. Und dann werden viele Anstoß nehmen, ‹stolpern und zu Fall kommen›, und werden einander ausliefern und einander hassen. Und viele falsche Propheten werden aufstehen und werden viele irreführen. Und wegen der Vermehrung der Gesetzlosigkeit wird die Liebe der Vielen erkalten, aber der, der bis zum Ende Ausdauer bewahrt haben wird, der wird gerettet werden. Und diese gute Botschaft vom Königreich wird im ganzen Weltreich verkündet werden allen Völkern zum Zeugnis. Und dann wird das Ende kommen. Wenn ihr also den Gräuel der Verwüstung, von dem durch Daniel, den Propheten, geredet wurde, an heiliger Stätte werdethingestellt sehen– der Lesende bedenke es!–, dann sollen die, die in Judäa sind, auf die Berge fliehen. Der, der auf dem Dach ist, steige nicht hinab, etwas aus dem Haus zu holen. Und der, der auf dem Feld ist, kehre nicht um, seine Oberkleider zu holen. Wehe aber den Schwangeren und Stillenden in jenen Tagen! Aber betet, dass eure Flucht nicht im Winter geschehe noch am Sabbat; denn es wird dann große Bedrängnis sein, eine solche, die seit Anfang der Welt bis jetzt nicht geschehen ist, auch keinesfalls geschehen wird. Und wenn jene Tage nicht kurz gemacht würden, würde kein Fleisch gerettet. Aber der Erwählten wegen werden jene Tage kurz gemacht werden. Wenn dann jemand zu euch sagt: ‘Siehe! Hier ist der Gesalbte!’ oder: ‘Hier!’ glaubt es nicht, denn es werden falsche Gesalbte und falsche Propheten aufstehen und werden große Zeichen und Wunder darbieten, sodass irregeführt werden, wenn möglich, auch die Erwählten. Siehe: Ich habe es euch zuvor gesagt. Wenn sie also zu euch sagen: ‘Siehe! Er ist in der Wüste!’, geht nicht hinaus, ‘Siehe! In den Räumen!’, glaubt es nicht!– denn gleichwie der Blitz vom Osten ausfährt und bis in den Westen scheint, so wird auch die Ankunft des Menschensohnes sein, denn wo auch immer die Leiche ist, da werden sich die Geier sammeln. Sogleich nach der Bedrängnis jener Tage wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird seinen Lichtschein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden ins Wanken versetzt werden. Und dann wird sichtbar werden das Zeichen des Menschensohnes am Himmel. Und dann werden wehklagen ‹und sich an die Brust schlagen› alle Stämme der Erde, und sie werden den Sohn des Menschen sehen, kommend auf den Wolken des Himmels mit viel Kraft und Herrlichkeit. Und er wird mit dem großen Schall einer Posaune seine Boten senden, und sie werden seine Erwählten versammeln von den vier Winden, von Himmelsende bis Himmelsende. Von dem Feigenbaum lernt das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon weich geworden ist und die Blätter hervortreibt, merkt ihr, dass der Sommer nahe ist. So merkt auch ihr, wenn ihr dieses alles geschehen seht, dass es nahe ist, vor den Türen. Wahrlich! Ich sage euch: Auf keinen Fall wird dieses Geschlecht vergehen, bis dieses alles geschehen sein wird. Der Himmel und die Erde werden vergehen, aber meine Worte vergehen auf keinen Fall. Aber um jenen Tag und die Stunde weiß niemand– auch nicht die Boten der Himmel– außer meinem Vater allein. Gleichwie die Tage Noahs, so wird auch die Ankunft des Menschensohnes sein, denn gleichwie sie in den Tagen vor der Flut waren– sie aßen und tranken, heirateten und verheirateten, bis zu dem Tage, an dem Noah in die Arche hineinging, und sie nahmen es nicht zur Kenntnis, bis die Flut kam und alle ‹hinweg›nahm– so wird auch die Ankunft des Menschensohnes sein. Dann werden zwei auf dem Felde sein: Einer wird mitgenommen, und einer wird gelassen. Zwei werden mit der Mühle am Mahlen sein: Eine wird mitgenommen, und eine wird gelassen. Wacht also ‹stets›, weil ihr nicht wisst, zu welcher Stunde euer Herr kommt! Jenes aber nehmt zur Kenntnis: Hätte der Hausherr gewusst, in welcher Wache der Dieb komme, hätte er gewacht und nicht zugelassen, dass man sein Haus durchgrabe. Deswegen werdet auch ihr bereit, weil der Sohn des Menschen zu einer Stunde kommt, zu der ihr es nicht meint. Wer ist dann der treue und kluge leibeigene Knecht, den sein Herr über seine Dienerschaft einsetzte, ihnen zu rechter Zeit die Speise zu geben? Ein Seliger ist jener Knecht, den sein Herr, wenn er gekommen ist, so tun finden wird! Wahrlich! Ich sage euch: Er wird ihn über seine ganze Habe einsetzen. Aber wenn jener schlechte Knecht in seinem Herzen sagen sollte: ‘Mein Herr verzieht zu kommen’ und anfangen sollte, die Mitknechte zu schlagen und mit den Trunkenen zu essen und zu trinken, wird der Herr jenes Knechtes an einem Tage kommen, an dem er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt, und wird ihn entzweischneiden und wird [ihm] seinen Anteil geben mit den Heuchlern. Dort wird das Weinen sein und das Zähneknirschen. Dann wird das Königreich der Himmel mit zehn Jungfrauen verglichen werden, die ihre Lampen nahmen und ausgingen, dem Bräutigam zu begegnen. Fünf von ihnen waren klug und die fünf [anderen] töricht. Die, die töricht waren, nahmen ihre Lampen, nahmen aber nicht Öl mit sich. Aber die Klugen nahmen Öl in ihren Gefäßen mit ihren Lampen. Als der Bräutigam aber verzog, nickten alle ein und schliefen. Mitten in der Nacht kam ein lauter Ruf: ‘Siehe! Der Bräutigam kommt! Geht aus, ihm zu begegnen!’ Dann standen alle jene Jungfrauen auf und brachten ihre Lampen in Ordnung. Aber die Törichten sagten zu den Klugen: ‘Gebt uns von eurem Öl, weil unsere Lampen dabei sind zu verlöschen!’ Die Klugen antworteten und sagten: ‘Es möchte wohl nicht ausreichen für uns und für euch. Geht lieber hin zu den Verkäufern und kauft für euch selbst.’ Aber während sie weggingen zu kaufen, kam der Bräutigam. Und die, die bereit waren, gingen hinein mit ihm zum Hochzeitsfest. Und die Tür wurde geschlossen. Hernach kommen auch die anderen Jungfrauen und sagen: ‘Herr! Herr! Öffne uns!’ Aber der Antwortende sagte: ‘Wahrlich! Ich sage euch: Ich weiß nicht, wer ihr seid.’ Wacht also ‹stets›, weil ihr nicht den Tag wisst noch die Stunde, in der der Sohn des Menschen kommt; denn [es ist] gleichwie [bei] einem Menschen, der außer Landes reiste: Er rief seine leibeigenen Knechte und übergab ihnen seine Habe. Einem gab er fünf Talente, einem andern zwei, einem anderen eines, jedem nach dem, was er persönlich vermochte. Und sogleich reiste er außer Landes. Der, der die fünf Talente bekam, ging hin und handelte mit ihnen und erwarb fünf weitere Talente. Ebenso auch der mit den Zweien, auch er gewann: zwei weitere. Aber der, der das eine [Talent] bekommen hatte, ging weg, grub in der Erde und verbarg das Geld seines Herrn. Nach langer Zeit kommt der Herr jener Knechte und hält Abrechnung mit ihnen. Und der, der die fünf Talente bekommen hatte, trat vor, brachte fünf weitere Talente mit und sagte: ‘Herr, fünf Talente übergabst du mir. Sieh! Fünf weitere Talente habe ich zu ihnen dazugewonnen.’ Sein Herr sagte zu ihm: ‘Wohl [getan], guter und treuer Knecht. Du warst über wenigem treu. Ich werde dich über vieles einsetzen. Tritt ein in die Freude deines Herrn.’ Der, der die zwei Talente bekommen hatte, trat vor und sagte: ‘Herr, zwei Talente übergabst du mir. Sieh! Zwei weitere Talente habe ich zu ihnen dazugewonnen.’ Sein Herr sagte zu ihm: ‘Wohl [getan], guter und treuer Knecht. Du warst über Wenigem treu. Ich werde dich über Vieles einsetzen. Tritt ein in die Freude deines Herrn.’ Auch der, der das eine Talent bekommen hatte, trat vor und sagte: ‘Herr, ich kannte dich: Du bist ein harter Mensch, erntest, wo du nicht sätest, und sammelst, wo du nicht ausstreutest. Und da ich mich fürchtete, ging ich weg und verbarg dein Talent in der Erde. Sieh! Du hast [hier] das Deine.’ Sein Herr antwortete und sagte zu ihm: ‘Böser und säumiger Knecht! Du wusstest, dass ich ernte, wo ich nicht säte, und sammle, wo ich nicht ausstreute? Du hättest also mein Geld bei den Wechslern anlegen sollen, und ich hätte bei meinem Kommen das Meine mit Zinsen zurückerhalten.’ ‘Nehmt ihm also das Talent ab und gebt es dem, der die zehn Talente hat, denn jedem, der hat, wird gegeben werden und in reichem Maße gewährt werden, aber von dem, der nicht hat, ihm wird auch das abgenommen werden, was er hat. Und den unnützen Knecht tut hinaus in die Finsternis, die ‹ganz› draußen ist. Dort wird das Weinen und das Zähneknirschen sein.’ Wenn der Sohn des Menschen in seiner Herrlichkeit kommt und alle heiligen Boten mit ihm, dann wird er auf dem Thron seiner Herrlichkeit sitzen. Und es werden versammelt werden vor ihm alle aus den Völkern. Und er wird sie voneinander sondern, wie der Hirte die Schafe von den Ziegen sondert. Und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Ziegen zu seiner Linken. Dann wird der König zu denen zu seiner Rechten sagen: ‘Kommt her, ihr von meinem Vater Gesegneten! Erbt das Königreich, das von Gründung der Welt an euch bereitet war, denn mich hungerte, und ihr gabt mir zu essen; mich dürstete, und ihr gabt mir zu trinken; ich war ein Fremder, und ihr ludet mich ein, war unbekleidet, und ihr umkleidetet mich, war krank, und ihr besuchtet mich, war im Gefängnis, und ihr kamt zu mir.’ Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: ‘Herr, wann sahen wir dich hungernd und speisten dich, oder dürstend und gaben dir zu trinken? Wann sahen wir dich als Fremden und luden dich ein oder unbekleidet und umkleideten dich? Wann sahen wir dich krank oder im Gefängnis und kamen zu dir?’ Und der König wird ihnen antworten und sagen: ‘Wahrlich! Ich sage euch: In dem Maße, wie ihr es einem dieser meiner geringsten Brüder tatet, tatet ihr es mir.’ Dann wird er auch zu denen zur Linken [reden und] sagen: ‘Geht hinweg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Boten, denn mich hungerte, und ihr gabt mir nicht zu essen, dürstete, und ihr gabt mir nicht zu trinken; ich war ein Fremder, und ihr ludet mich nicht ein, unbekleidet, und ihr umkleidetet mich nicht, krank und im Gefängnis, und ihr besuchtet mich nicht.’ Dann werden auch die ihm antworten: ‘Herr,’ werden sie sagen, ‘wann sahen wir dich hungernd oder dürstend oder als Fremden oder unbekleidet oder krank oder im Gefängnis und dienten dir nicht?’ Dann wird er ihnen antworten mit den Worten: ‘Wahrlich! Ich sage euch: So viel ihr einem dieser Geringsten nicht tatet, tatet ihr auch mir nicht.’ Und diese werden weggehen in die ewige Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben.“ Und es geschah, als Jesus alle diese Reden beendet hatte, sagte er zu seinen Jüngern: „Ihr wisst, dass nach zwei Tagen das Passa stattfindet. Und der Sohn des Menschen wird ausgeliefert, um gekreuzigt zu werden.“ Dann versammelten sich die Hohen Priester und die Schriftgelehrten und die Ältesten des Volkes zum Hof des Hohen Priesters, der Kajaphas hieß, und sie beratschlagten miteinander, damit sie Jesus mit List griffen und töteten. Sie sagten aber:„Nicht am Fest, damit nicht ein Tumult entstehe unter dem Volk.“ Als Jesus in Bethanien angelangt war, im Hause Simons, des Aussätzigen, trat eine Frau zu ihm heran, die ein Alabasterfläschchen mit sehr kostbarem Salböl hatte, und goss es aus auf sein Haupt, als er [zu Tisch] lag. Als seine Jünger es sahen, wurden sie unwillig und sagten:„Wozu diese Vergeudung? – denn dieses Salböl hätte teuer verkauft und den Armen gegeben werden können.“ Jesus, in Kenntnis davon, sagte zu ihnen:„Was bereitet ihr der Frau Mühe?– denn sie tat ein edles Werk an mir, denn die Armen habt ihr allezeit bei euch; mich habt ihr aber nicht allezeit; denn als sie dieses Salböl über meinen Leib goss, tat sie es zu meinem Begräbnis. Wahrlich! Ich sage euch: Wo immer diese gute Botschaft verkündet wird in der ganzen Welt, wird auch von dem geredet werden, was diese tat, zu ihrem Gedenken.“ Dann ging einer von den Zwölfen, genannt Judas Iskariot, hinweg zu den Hohen Priestern und sagte:„Was wollt ihr mir geben?– und ich werde ihn euch ausliefern.“ Sie setzten ihm dreißig Silberstücke fest. Und von da an suchte er ‹eine günstige› Gelegenheit, ihn auszuliefern. Am ersten [Tage] der ungesäuerten [Brote] traten die Jünger zu Jesus und sagten zu ihm:„Wo willst du, dass wir dir das Passa zum Essen vorbereiten?“ Er sagte:„Geht in die Stadt, hin zu dem und dem und sagt ihm: ‘Der Lehrer sagt: Meine Zeit ist nahe. Bei dir halte ich das Passa mit meinen Jüngern.’“ Und die Jünger taten, wie Jesus ihnen angeordnet hatte, und bereiteten das Passa vor. Als es Abend geworden war, legte er sich mit den Zwölfen [zu Tisch]. Und als sie aßen, sagte er:„Wahrlich! Ich sage euch: Einer von euch wird mich ‹verraten und› ausliefern.“ Und sie wurden sehr betrübt und fingen an, zu ihm zu sagen, jeder von ihnen:„Bin ich es, Herr?“ Er antwortete und sagte:„Der, der mit mir die Hand in die Schüssel eintauchte, der wird mich ‹verraten und› ausliefern. Der Sohn des Menschen geht in der Tat dahin, so wie über ihn geschrieben ist, aber wehe jenem Menschen, durch den der Sohn des Menschen ‹verraten und› ausgeliefert wird! Es wäre für jenen Menschen von Vorteil, wenn er nicht geboren worden wäre.“ Judas, der dabei war, ihn ‹zu verraten und› auszuliefern, antwortete und sagte:„Bin ich es, Rabbi?“ Er sagt zu ihm:„Du hast es gesagt.“ Während sie aßen, nahm Jesus das Brot, lobte, brach und gab es den Jüngern und sagte:„Nehmt. Esst. Dieses ist mein Leib!“ Und er nahm den Becher und dankte und gab ihnen mit den Worten:„Trinkt alle davon, denn dieses ist mein Blut, das des neuen Bundes, das für viele vergossen wird, zur Vergebung der Sünden. Ich sage euch: Ich werde von jetzt an auf keinen Fall mehr von diesem Erzeugnis des Weinstocks trinken bis zu jenem Tage, wenn ich es aufs Neue mit euch trinke im Königreich meines Vaters.“ Und als sie eine Hymne gesungen hatten, gingen sie hinaus Richtung Berg der Olivenbäume. Zu der Zeit sagte Jesus zu ihnen:„In dieser Nacht werdet ihr alle an mir Anstoß nehmen, ‹stolpern und zu Fall kommen›, denn es ist geschrieben: ‘Ich werde den Hirten der Herde schlagen, und die Schafe werden zerstreut werden.’ Aber nachdem ich erweckt sein werde, werde ich euch voran nach Galiläa gehen.“ Petrus antwortete und sagte ihm:„Wenn auch alle an dir Anstoß nehmen ‹und stolpern und zu Fall kommen› werden, ich werde niemals Anstoß nehmen!“ Jesus sagte zu ihm:„Wahrlich! Ich sage dir: In dieser Nacht, ehe ein Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“ Petrus sagt zu ihm:„Selbst wenn ich mit dir sterben müsste, werde ich dich auf keinen Fall verleugnen.“ Gleicherweise sagten auch alle Jünger. Dann kommt Jesus mit ihnen an ein Grundstück, genannt Gethsemane, und er sagt zu den Jüngern:„Setzt euch hier, während ich weggehe und dort bete.“ Und er nahm Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus mit sich und fing an, betrübt zu werden und geängstigt zu sein. Dann sagt er zu ihnen:„Meine Seele ist sehr, sehr betrübt, bis zum Tode. Bleibt hier und wacht ‹anhaltend› mit mir!“ Und er ging ein wenig vor, fiel auf sein Angesicht, betete und sagte:„Mein Vater, wenn es möglich ist, möge dieser Becher an mir vorübergehen. Doch nicht wie ich will, sondern wie du [willst]!“ Und er kommt hin zu den Jüngern und findet sie schlafend. Und er sagt zu Petrus:„So? Wart ihr nicht imstande, eine Stunde mit mir zu wachen? Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung hineingeratet. Der Geist ist bereitwillig, ja, aber das Fleisch schwach.“ Wiederum, zum zweiten Mal, ging er weg und betete:„Mein Vater,“ sagte er,„wenn dieser Becher nicht von mir weg vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, [so] geschehe dein Wille.“ Und er kommt und findet sie wiederum schlafend, denn ihre Augen waren beschwert. Und er ließ sie, ging wieder weg und betete zum dritten Mal. Er sagte dasselbe Wort. Dann kommt er hin zu seinen Jüngern und sagt zu ihnen:„Ihr schlaft vollends und ruht euch aus.“„Siehe! Die Stunde ist nahe gekommen, und der Sohn des Menschen wird in die Hände von Sündern ausgeliefert. Steht auf! Lasst uns gehen! Siehe! Der mich ‹verrät und› ausliefert, hat sich genaht.“ Und während er noch redete– siehe– da kam Judas, einer von den Zwölfen, und mit ihm eine zahlreiche Menge, mit Schwertern und Stöcken, von den Hohen Priestern und Ältesten des Volkes her. Der, der ihn ‹verriet und› auslieferte, hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt:„Der, den ich küsse, der ist es. Den greift!“ Und sogleich ging er hin zu Jesus und sagte:„Freue dich, Rabbi!“ und küsste ihn herzlich. Aber Jesus sagte zu ihm:„Gefährte, für WAS bist du da?“ Dann traten sie heran, legten die Hände an Jesus und griffen ihn. Und– siehe!– einer von denen, die mit Jesus waren, streckte die Hand aus, zog sein Schwert heraus und schlug den leibeigenen Knecht des Hohen Priesters und hieb ihm das Ohr ab. Da sagt Jesus zu ihm:„Stecke dein Schwert wieder an seinen Ort!– denn alle, die das Schwert genommen haben, werden durchs Schwert umkommen. Oder meinst du, ich kann jetzt nicht meinen Vater bittend anrufen, und er wird mir mehr als zwölf Legionen Boten bereitstellen? Wie sollten also die Schriften erfüllt werden, dass es so geschehen muss?“ In jener Stunde sagte Jesus zu den Mengen:„Wie gegen einen Räuber zogt ihr aus, mit Schwertern und Stöcken, mich festzunehmen. Täglich saß ich bei euch in der Tempelstätte und lehrte, und ihr grifft mich nicht. Aber dieses Ganze ist geschehen, damit die Schriften der Propheten erfüllt würden.“ Dann verließen ihn die Jünger alle und flohen. Die, die Jesus gegriffen hatten, führten ihn ab, hin zu Kajaphas, dem Hohen Priester, wo die Schriftgelehrten und die Ältesten zusammengekommen waren. Petrus folgte ihm von ferne bis zum Hof des Hohen Priesters. Und er ging hinein und setzte sich zu den verantwortlichen Dienern, um das Ende zu sehen. Die Hohen Priester und die Ältesten und der ganze Hohe Rat suchten falsches Zeugnis gegen Jesus, auf dass sie ihn zu Tode brächten. Und sie fanden keines. Auch nachdem viele falsche Zeugen herzutraten, fanden sie keines. Hernach traten zwei falsche Zeugen herbei und sagten:„Dieser sagte: ‘Ich kann das Heiligtum Gottes abbrechen und es während drei Tage wieder bauen.’“ Und der Hohe Priester stand auf und sagte zu ihm:„Antwortest du nichts? Was zeugen diese gegen dich?“ Aber Jesus ‹fuhr fort zu› schweigen. Und der Hohe Priester antwortete und sagte ihm:„Ich beschwöre dich bei dem lebenden Gott, dass du uns sagst, ob du der Gesalbte bist, der Sohn Gottes!“ Jesus sagt zu ihm:„Du hast es gesagt. Zudem sage ich euch: Hinfort [gilt]: Ihr werdet den Sohn des Menschen sehen, sitzend zur Rechten der Kraft und kommend auf den Wolken des Himmels.“ Dann zerriss der Hohe Priester seine Oberkleider und sagte:„Er hat gelästert! Was brauchen wir noch Zeugen? Sieh! Nun habt ihr seine Lästerung gehört. Was meint ihr?“ Sie antworteten und sagten:„Er ist des Todes schuldig!“ Dann spuckten sie ihm ins Gesicht und schlugen ihn mit Fäusten. Andere versetzten ihm Schläge ins Gesicht und sagten:„Weissage uns, Gesalbter! Wer ist’s, der dich schlug?“ Aber Petrus saß draußen im Hof. Und es trat eine gewisse Magd zu ihm hin und sagte:„Auch du warst mit Jesus, dem Galiläer.“ Aber er leugnete vor allen und sagte:„Ich weiß nicht, was du sagst.“ Als er in den Torausgang hinausgegangen war, sah ihn eine andere, und sie sagt zu denen, die dort waren:„Auch dieser war mit Jesus, dem Nazarener.“ Und wieder leugnete er, mit einem Eid:„Ich weiß nicht von dem Menschen, ‹kenne ihn nicht›!“ Nach kurzem traten die Umstehenden herbei und sagten zu Petrus:„Wahrlich, auch du bist einer von ihnen, denn auch dein Reden macht dich offenkundig.“ Da fing er an, sich zu verwünschen und zu schwören:„Ich weiß nicht von dem Menschen!“ Und sogleich krähte ein Hahn. Und Petrus erinnerte sich an das Wort Jesu, das er ihm gesagt hatte:„Ehe ein Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“ Und er ging nach draußen und weinte bitterlich. Als es Morgen geworden war, hielten alle Hohen Priester und Ältesten des Volkes Rat gegen Jesus, um ihn zu Tode zu bringen. Und sie banden ihn, führten ihn ab und lieferten ihn Pontius Pilatus, dem Statthalter, aus. Als dann Judas, der ihn ausgeliefert hatte, sah, dass er verurteilt wurde, reute es ihn, und er brachte die dreißig Silberstücke den Hohen Priestern und den Ältesten zurück und sagte:„Ich sündigte! Ich lieferte schuldloses Blut aus!“ Aber sie sagten:„Was geht das uns an? Sieh du [zu]!“ Und er warf die Silberstücke im Tempelheiligtum hin, zog sich zurück und ging hin und erhängte sich. Die Hohen Priester nahmen die Silberstücke und sagten:„Es ist nicht gestattet, sie in den Tempelschatz zu werfen, weil es Blutgeld ist.“ Sie hielten Rat und kauften für ‹das Geld› das Feld des Töpfers als Begräbnisstätte für die Fremden. Darum wurde jenes Feld ‘Feld des Blutes’ genannt, bis heute. Dann wurde das erfüllt, was durch Jeremia, den Propheten, geredet wurde, als er sagte:„Und sie nahmen die dreißig Silberstücke, den Preis des Geschätzten, den man geschätzt hatte seitens der Söhne Israels, und gaben sie für das Feld des Töpfers, wie mir der Herr angeordnet hatte.“ Jesus stand ‹also› vor dem Statthalter. Und der Statthalter befragte ihn mit den Worten:„Bist DU der König der Juden?“ Jesus sagte zu ihm:„Du sagst es.“ Und als er von den Hohen Priestern und den Ältesten angeklagt wurde, antwortete er nichts. Dann sagt Pilatus zu ihm:„Hörst du nicht, wie vieles sie gegen dich zeugen?“ Und er antwortete ihm auch nicht auf ein einziges Wort, sodass sich der Statthalter sehr verwunderte. Aber jeweils zum Fest war der Statthalter gewohnt, der Volksmenge einen Gefangenen freizulassen, den sie wollten. Sie hatten zu dieser Zeit einen berüchtigten Gefangenen, genannt Barabbas. Als sie also versammelt waren, sagte Pilatus zu ihnen:„Wen wollt ihr, dass ich euch freilasse, Barabbas oder Jesus, der ‘Gesalbter’ genannt wird?“ – denn er hatte gemerkt, dass sie ihn aus Neid ausgeliefert hatten. Während er auf dem Richterstuhl saß, sandte seine Frau zu ihm und sagte:„‹Habe› du nichts ‹zu schaffen› mit jenem Gerechten!– denn ich litt heute im Traum viel seinetwegen.“ Aber die Hohen Priester und die Ältesten überredeten die Mengen, dass sie sich den Barabbas forderten, Jesus aber umbrächten. Der Statthalter antwortete und sagte zu ihnen:„Welchen von den Zweien wollt ihr, dass ich euch freilasse?“ Sie sagten:„Barabbas!“ Pilatus sagt zu ihnen:„Was soll ich also mit Jesus tun, der ‘Gesalbter’ genannt wird?“ Sie sagen alle zu ihm:„Er werde gekreuzigt!“ Der Statthalter sagte:„Was tat er denn Übles?“ Sie schrien aber über die Maßen und sagten:„Er werde gekreuzigt!“ Als Pilatus sah, dass es nichts nützte, sondern dass vielmehr ein Tumult entstand, nahm er Wasser und wusch sich vor der Volksmenge die Hände mit den Worten:„Ich bin schuldlos am Blut dieses Gerechten. IHR sollt sehen!“ Und das ganze Volk antwortete und sagte:„Sein Blut [komme] auf uns und auf unsere Kinder!“ Da ließ er ihnen Barabbas frei. Aber Jesus geißelte er und überlieferte er, dass er gekreuzigt werde. Dann nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus zu sich in das Prätorium und versammelten um ihn die ganze Truppe. Und sie zogen ihn aus und legten ihm einen scharlachroten Soldatenmantel um. Sie flochten von Dornen eine Krone, setzten sie auf sein Haupt und [gaben] ihm einen Rohrstock an seine Rechte; und sie beugten die Knie vor ihm, verspotteten ihn und sagten:„Freue dich, König der Juden!“ Und sie spuckten ihn an, nahmen den Rohrstock und schlugen ihn auf das Haupt. Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Soldatenmantel aus und zogen ihm seine eigenen Oberkleider an. Und sie führten ihn ab zum Kreuzigen. Als sie hinausgingen, fanden sie einen Mann, einen Kyrenier namens Simon. Den zwangen sie, dass er ihm das Kreuz hebe ‹und trage›. Und sie kamen an eine Stätte, genannt Golgotha (die wird ‘Schädelstätte’ genannt), und gaben ihm mit Galle vermischten sauren Wein zu trinken. Und als er davon gekostet hatte, wollte er nicht trinken. Als sie ihn gekreuzigt hatten, warfen sie das Los und verteilten seine Oberkleider, damit das erfüllt werde, was von dem Propheten geredet wurde:„Sie verteilten meine Oberkleider unter sich, und über mein Gewand warfen sie das Los.“ Und sie saßen und bewachten ihn dort. Und sie befestigten oben über seinem Haupt seine geschriebene Anklage:„Dieser ist Jesus, der König der Juden.“ Zusammen mit ihm werden dann zwei Räuber gekreuzigt, einer zur Rechten und einer zur Linken. Die Vorübergehenden lästerten ihn, schüttelten den Kopf und sagten:„Der du das Tempelheiligtum abbrichst und in drei Tagen baust, rette dich selbst. Wenn du Gottes Sohn bist, steige herab vom Kreuz!“ Gleicherweise spotteten auch die Hohen Priester mit den Schriftgelehrten und Ältesten und sagten: „Andere rettete er. Sich selbst kann er nicht retten! Wenn er Israels König ist, steige er nun herab vom Kreuz, und wir werden ihm glauben. Er hat sich auf Gott verlassen. Der befreie ihn nun, wenn er ihn will, denn er sagte: ‘Ich bin Gottes Sohn.’“ Auf dieselbe Weise schimpften gegen ihn auch die Räuber, die mit ihm gekreuzigt waren. Von der sechsten Stunde an entstand Finsternis über die ganzeErde bis zur neunten Stunde. Um die neunte Stunde rief Jesus mit großer, ‹lauter› Stimme und sagte:„Eli, Eli, lama sabachthani?“ (Das heißt:„Mein Gott! Mein Gott! Warum hast du mich verlassen?“) Als einige von den dort Stehenden es hörten, sagten sie:„Der ruft den Elia.“ Und sogleich lief einer von ihnen und nahm einen Schwamm, füllte ihn mit saurem Wein, steckte ihn auf einen Rohrstab und gab ihm zu trinken. Die anderen sagten:„Lass ab! Wir wollen sehen, ob Elia kommt, ihn zu retten!“ Jesus rief wieder mit großer, ‹lauter› Stimme und gab den Geist auf. Und– siehe!– der Vorhang des Tempelheiligtums wurde zerrissen in zwei [Stücke], von oben bis unten. Und die Erde wurde erschüttert, und die Felsen wurden gespalten, und die Gräber wurden aufgetan. Und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden erweckt, und sie gingen nach seiner Auferweckung aus den Gräbern und gingen hinein in die heilige Stadt und erschienen vielen. Als der Hauptmann und die, die mit ihm Jesus bewachten, das Beben sahen und das, was geschah, fürchteten sie sich sehr und sagten:„Wahrlich, dieser war Gottes Sohn!“ Es waren dort auch, von ferne zuschauend, viele Frauen, welche Jesus von Galiläa her gefolgt waren und ihm gedient hatten. Unter ihnen waren Maria von Magdala und Maria, des Jakobus und Joses Mutter, und die Mutter der Söhne des Zebedäus. Als es Abend geworden war, kam ein reicher Mann von Arimathäa namens Joseph, der auch selbst ein Jünger Jesu war. Dieser ging hin zu Pilatus und bat um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, dass der Leib hergegeben werde. Und Joseph nahm den Leib und wickelte ihn in reines Leinentuch und legte ihn in sein ganz neues Grab, das er im Felsen ausgehauen hatte. Und er wälzte einen großen Stein hin zu der Tür des Grabes und ging weg. Es waren dort Maria von Magdala und die andere Maria, und sie saßen der Grabstätte gegenüber. Am nächsten Tag, welcher nach dem Rüsttag ist, versammelten sich die Hohen Priester und die Pharisäer zu Pilatus und sagten:„Herr, wir wurden erinnert, dass jener Irreführer, als er noch lebte, sagte: ‘Nach drei Tagen werde ich wieder erweckt.’ Gib also Befehl, dass die Grabstätte gesichert werde bis zum dritten Tage, damit nicht etwa seine Jünger nachts kommen, ihn stehlen und dem Volk sagen: ‘Er wurde von den Toten erweckt.’ Und es wird die letzte Irreführung schlimmer sein als die erste.“ Pilatus sagte zu ihnen:„Ihr habt eine Wache. Geht hin. Sichert es, so gut ihr wisst.“ Sie gingen hin, versiegelten den Stein und sicherten die Grabstätte mit der Wache. Nach dem Sabbat, als es zum ersten [Tage] der Woche aufleuchtete, geht Maria von Magdala– und die andere Maria–, die Grabstätte zu beschauen. Und– siehe!– es entstand ein großes Beben, denn ein Bote des Herrn fuhr vom Himmel herab, trat hinzu und wälzte den Stein von der Tür weg und setzte sich darauf. Sein Aussehen war wie ein Blitz und sein Gewand ‹glänzend› weiß, wie Schnee. Aus Furcht vor ihm erbebten die Wächter und wurden gleichsam wie Tote. Der Bote antwortete und sagte den Frauen:„Fürchtet ihr euch nicht!– denn ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. Er ist nicht hier, denn er wurde erweckt, so wie er sagte. Kommt her! Seht die Stätte, wo der Herr lag. Und geht schnell hin und sagt seinen Jüngern: Er wurde von den Toten erweckt. Siehe! Er geht euch voran nach Galiläa. Dort werdet ihr ihn sehen. Siehe! Ich habe es euch gesagt.“ Sie gingen schnell hinaus, vom Grab weg, mit Furcht und großer Freude und liefen, seinen Jüngern Bericht zu geben. Aber als sie hingingen, um seinen Jüngern Bericht zu geben– siehe!– da kam Jesus ihnen entgegen:„Freut euch!“ sagte er. Sie traten heran und fassten seine Füße und huldigten ihm. Dann sagt Jesus zu ihnen:„Fürchtet euch nicht! Geht und gebt meinen Brüdern Bericht, damit sie nach Galiläa gehen. Dort werden sie mich sehen.“ Während sie hingingen– siehe!– von der Wache kamen etliche in die Stadt und gaben den Hohen Priestern Bericht von allem, was geschehen war. Und die versammelten sich mit den Ältesten. Und nachdem sie Rat gehalten hatten, gaben sie den Soldaten hinreichend Silberstücke mit den Worten:„Sagt: ‘Seine Jünger kamen bei Nacht und stahlen ihn, während wir schliefen.’ Und falls dieses dem Statthalter zu Ohren kommt, werden WIR ihn überreden und machen, dass ihr sorgenfrei seid.“ Sie nahmen die Silberstücke und taten, wie sie gelehrt worden waren. Und dieses Wort wurde bei den Juden verbreitet bis zum heutigen [Tage]. Die elf Jünger gingen nach Galiläa zu dem Berg, wohin Jesus sie bestellt hatte. Und als sie ihn sahen, huldigten sie ihm. Sie waren aber im Zwiespalt. Und Jesus kam herzu, redete zu ihnen und sagte:„Mir wurde alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf Erden. Geht also hin und macht zu Jüngern alle in den Völkern und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie zu halten ‹und zu bewahren› alles, was immer ich euch gebot. Und– siehe!– ICH bin bei euch alle Tage, bis zur Vollendung der Weltzeit.“ Amen. Anfang der guten Botschaft von Jesus Christus,dem Sohne Gottes, wie geschrieben ist in den Propheten:„Siehe! Ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten wird.“ „Stimme eines Rufenden in der Wüste: ‘Bereitet den Weg des Herrn! Macht seine Pfade gerade.’“ Johannes trat auf in der Wüste: Er taufte und verkündete eine Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden. Und es ging zu ihm hinaus das ganze jüdische Land; auch die von Jerusalem [gingen]. Und, ihre Sünden bekennend, wurden sie alle von ihm im Jordanfluss getauft. Johannes war mit [einem Gewand aus] Kamelhaar bekleidet und mit einem ledernen Gürtel um seine Lenden. Und er aß Heuschrecken und wilden Honig. Und er verkündete:„Nach mir kommt der, der stärker ist als ich, dessen Schuhriemen gebückt zu lösen ich nicht wert bin. Ich taufte euch in Wasser, aber er wird euch im Heiligen Geist taufen.“ Und es geschah in jenen Tagen, dass Jesus von Nazaret in Galiläa kam, und er wurde von Johannes in den Jordan getauft. Und sogleich, als er aus dem Wasser aufstieg, sah er die Himmel sich teilen und den Geist auf ihn niederfahren gleichwie eine Taube. Und es geschah eine Stimme aus den Himmeln:„DU bist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen fand.“ Und sogleich treibt ihn der Geist in die Wüste hinaus. Und er war dort in der Wüste vierzig Tage, wurde von dem Satan versucht und war unter den wilden Tieren. Und die [himmlischen] Boten dienten ihm. Nachdem Johannes ausgeliefert worden war, kam Jesus nach Galiläa, verkündete die gute Botschaft vom Königreich Gottes und sagte:„Die Zeit ist erfüllt, und das Königreich Gottes hat sich genaht. Tut Buße und glaubt an die gute Botschaft!“ Und als er den See von Galiläa entlang ging, sah er Simon und seinen Bruder Andreas, wie sieauf dem See ein Wurfnetz auswarfen, denn sie waren Fischer. Und Jesus sagte zu ihnen:„Kommt her, mir nach, und ich werde machen, dass ihr Menschenfischer werdet.“ Und sogleich verließen sie ihre Netze und folgten ihm. Und als er von dort ein wenig weiterging, sah er Jakobus, den [Sohn] des Zebedäus, und seinen Bruder Johannesund diese im Schiff, wie sie die Netze instand setzten. Und sogleich rief er sie. Und sie ließen ihren Vater Zebedäus im Schiff mit den Lohnarbeitern und gingen weg, ihm nach. Und sie gehen nach Kaperna-um, in [den Ort]. Und sogleich am Sabbat ging er in die Synagoge und lehrte. Und sie erstaunten über seine Lehre, denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hatte, und nicht wie die Schriftgelehrten. Und es war in ihrer Synagoge ein Mann in einem unreinen Geist. Und er schrie auf: „Heh!“ sagte er,„Was haben wir mit dir [zu tun], Jesus, Nazarener? Kamst du, uns zu verderben? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes.“ Und Jesus schalt ihn:„Verstumme“, sagte er,„und fahre aus von ihm!“ Und der unreine Geist zerrte ihn und schrie mit großer, ‹lauter› Stimme und fuhr aus von ihm. Und sie erschraken alle, sodass sie untereinander disputierten:„Was ist das?“ sagten sie.„Was ist das für eine neue Lehre– weil er mit Vollmacht sogar den unreinen Geistern befiehlt und sie ihm gehorchen?“ Und die Kunde von ihm ging sogleich aus in die ganze Umgegend von Galiläa. Und als sie aus der Synagoge hinausgegangen waren, kamen sie gleich– mit Jakobus und Johannes– in das Haus des Simon und Andreas. Aber die Schwiegermutter Simons lag fieberkrank danieder. Und sogleich sagen sie ihm von ihr. Und er trat hinzu, fasste sie bei der Hand und richtete sie auf. Und das Fieber verließ sie sogleich. Und sie diente ihnen. Als es Abend geworden und die Sonne untergegangen war, brachten sie zu ihm hin alle, denen es übel ging, auch die Dämonisierten. Und die ganze Stadt war zur Tür hin versammelt. Und er heilte viele, denen es durch mancherlei Krankheiten übel ging, und trieb viele Dämonen aus und ließ die Dämonen nicht reden, weil sie wussten, wer er war. Und frühmorgens, als es noch sehr nächtlich war, stand er auf, ging hinaus und weg an einen einsamen, ‹öden› Ort. Und dort war er am Beten. Und Simon und die, die mit ihm [waren], folgten ihm. Und nachdem sie ihn gefunden haben, sagen sie zu ihm:„Alle suchen dich!“ Und er sagt zu ihnen:„Lasst uns in die benachbarten Landortschaften gehen, damit ich auch dort verkünde, denn dazu bin ich ausgegangen.“ Und ‹für eine Zeitlang› verkündete er durch ganz Galiläa in ihren Synagogen und trieb Dämonen aus. Und es kommt zu ihm ein Aussätziger mit einem Bittruf an ihn und fällt vor ihm auf die Knie und sagt zu ihm:„Wenn du willst, kannst du mich reinigen!“ Jesus, von Erbarmen bewegt, streckte die Hand aus und rührte ihn an. Und er sagt zu ihm:„Ich will! Werde gereinigt!“ Und sogleich, als er es gesagt hatte, wich der Aussatz von ihm, und er wurde gereinigt. Und er verpflichtete ihn mit allem Ernst und wies ihn sogleich hinaus, und er sagt zu ihm:„Sieh, dass du niemandem etwas sagst, sondern gehe hin, zeige dich dem Priester und bringe für deine Reinigung dar, was Mose anordnete– ihnen zu einem Zeugnis.“ Aber er ging hinaus und fing an, die Sache viel zu verkünden und mündlich zu verbreiten, sodass er nicht mehr öffentlich in eine Stadt hineingehen konnte, sondern er war draußen an einsamen, ‹öden› Orten, und sie kamen von überall her zu ihm hin. Nach einigen Tagen ging er wieder nach Kaperna-um, in [den Ort]. Und man hörte:„Er ist in das Haus [gegangen].“ Und sogleich versammelten sich viele, sodass kein Platz mehr war, auch nicht zur Tür hin. Und er redete zu ihnen das Wort. Und sie kommen und bringen einen Gelähmten hin zu ihm, von Vieren getragen. Und da sie wegen der Menge nicht näher zu ihm herankommen konnten, deckten sie dort, wo er war, das Dach ab. Und nachdem sie [davon etwas] herausgebrochen haben, lassen sie die Lagermatte, auf der der Gelähmte lag, herunter. Als Jesus ihren Glauben sieht, sagt er zu dem Gelähmten:„Kind, deine Sünden sind dir vergeben.“ Aber es saßen dort etliche von den Schriftgelehrten. Die überlegten in ihren Herzen: „Was für Lästerungen redet dieser so? Wer kann Sünden vergeben als nur einer, Gott?“ Und sogleich erkannte Jesus kraft seines Geistes, dass sie so bei sich überlegten, und sagte zu ihnen:„Was überlegt ihr dieses in euren Herzen? Was ist leichter?– zu dem Gelähmten zu sagen: ‘Die Sünden sind dir vergeben’, oder zu sagen: ‘Stehe auf, nimm deine Lagermatte auf und gehe’? Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben“, sagt er zu dem Gelähmten: „Ich sage dir: Stehe auf und nimm deine Lagermatte auf und gehe hin in dein Haus!“ Und er stand sogleich auf, nahm die Lagermatte auf und ging in Gegenwart von allen hinaus, sodass alle erstaunt waren, Gott verherrlichten und sagten:„Noch nie haben wir so etwas gesehen!“ Und er ging wieder hinaus an den See. Und die ganze Menge kam ‹nach und nach› hin zu ihm. Und er lehrte sie. Und als er vorüberging, sah er Levi, den [Sohn] des Alphäus, an der Zollstätte sitzen, und er sagt zu ihm:„Folge mir!“ Und er stand auf und folgte ihm. Und es geschah, während er in dessen Haus [zu Tisch] lag, dass auch viele Zolleinnehmer und Sünder sich mit Jesus und seinen Jüngern [zu Tisch] legten, denn es waren viele, und sie folgten ihm. Als die Schriftgelehrten und die Pharisäer ihn sahen, dass er mit den Zolleinnehmern und Sündern aß, sagten sie zu seinen Jüngern:„Warum isst und trinkt er mit den Zolleinnehmern und Sündern?“ Als Jesus es hörte, sagt er ihnen:„Nicht die Starken brauchen einen Arzt, sondern die, denen es übel geht. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße.“ Und die Jünger des Johannes und die der Pharisäer pflegten zu fasten. Und man kommt und sagt zu ihm:„Weshalb fasten die Jünger des Johannes und die der Pharisäer, deine Jünger fasten aber nicht?“ Und Jesus sagte zu ihnen:„Können die ‘Söhne des Brautgemachs’ fasten, während der Bräutigam bei ihnen ist? Solange sie den Bräutigam bei sich haben, können sie nicht fasten. Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird, und dann, in jenen Tagen, werden sie fasten.“ „Und niemand setzt ein Stück Stoff aus ungewalktem Tuch auf ein altes Kleid. Sonst reißt das Eingesetzte [etwas] von ihm weg, das Neue vom Alten, und der Riss wird schlimmer. Und niemand tut neuen ‹frischen› Wein in alte Schläuche. Sonst zerreißt der neue ‹frische› Wein die Schläuche, und der Wein wird verschüttet werden, und die Schläuche werden zerstört werden. Sondern neuen ‹frischen› Wein muss man in neue Schläuche tun.“ Und es geschah, dass er am Sabbat [einen Pfad] entlang durch die Saaten ging. Auch seine Jünger begannen, den Weg zu gehen, und rauften dabei die Ähren. Und die Pharisäer sagten zu ihm:„Sieh! Was tun sie am Sabbat, was nicht gestattet ist!“ Und er sagte zu ihnen:„Last ihr nie, was David tat, als er Mangel hatte und ihn hungerte, ihn selbst und die bei ihm? – wie er in das Haus Gottes hineinging zur Zeit Abjathars, des Hohen Priesters, und die Schaubrote aß, die niemandem gestattet sind zu essen als nur den Priestern, und auch denen gab, die bei ihm waren?“ Und er sagte ihnen:„Der Sabbat entstand wegen des Menschen, nicht der Mensch wegen des Sabbats. So ist der Sohn des Menschen Herr auch des Sabbats.“ Und er ging wieder in die Synagoge. Und es war dort ein Mensch, bei dem die Hand verdorrt war. Und sie beobachteten ihn, ob er ihn am Sabbat heilen werde, damit sie ihn anklagen könnten. Und er sagt zu dem Menschen, bei dem die Hand verdorrt war:„Stehe auf [und komm] in die Mitte!“ Und er sagt zu ihnen:„Ist es gestattet, am Sabbat Gutes zu tun oder Übles zu tun, eine Seele zu retten oder zu töten?“ Aber sie schwiegen. Und er blickte auf sie umher mit Zorn ‹und mit Mitleid›, tief betrübt über die Verhärtung ihres Herzens. Und er sagt zu dem Menschen:„Strecke deine Hand aus!“ Und er streckte sie aus, und seine Hand wurde wiederhergestellt, gesund wie die andere. Und die Pharisäer gingen hinaus und hielten sogleich mit den Herodianern Rat gegen ihn, auf dass sie ihn umbrächten. Und Jesus zog sich mit seinen Jüngern zurück zum See hin. Und sie folgten ihm von Galiläa und von Judäa, eine große Anzahl, und von Jerusalem und von Idumäa und von jenseits des Jordans. Auch die um Tyrus und Sidon, eine große Anzahl, kamen hin zu ihm, als sie hörten, was er alles tat. Und er sagte seinen Jüngern, dass ein Boot für ihn bereitgehalten werden möge– wegen der Menge, damit sie ihn nicht drängten, denn er heilte viele, sodass sie über ihn herfielen, damit ihn anrührten, so viele wie Plagen hatten. Und wenn die unreinen Geister ihn schauten, fielen sie vor ihm nieder und schrien und sagten:„Du bist der Sohn Gottes!“ Und vielfach redete er ihnen mit allem Ernst zu, ihn nicht offenbar zu machen. Und er steigt den Berg hinan und ruft zu sich die, die er selbst wollte. Und sie lösten sich ‹von› [den anderen und] gingen hin zu ihm. Und er bestellte zwölf, damit sie bei ihm seien und damit er sie aussende, zu verkünden und Vollmacht zu haben, die Krankheiten zu heilen und die Dämonen auszutreiben: Und er legte dem Simon den Namen Petrus bei, und Jakobus, den [Sohn] des Zebedäus, und Johannes, den Bruder des Jakobus, [bestellte er ebenfalls]– und er legte ihnen die Namen„Boanerges“ bei (das ist: ‘Söhne des Donners’)–, und Andreas und Philippus und Bartholomäus und Matthäus und Thomas und Jakobus, den [Sohn] des Alphäus, und Thaddäus und Simon, den Kananiter, und Judas Iskariot, der ihn auch auslieferte. Und sie kommen in ein Haus. Und wieder kommt eine Menge zusammen, sodass sie nicht einmal Brot essen können. Und als seine Leute es hörten, gingen sie aus, ihn zu greifen, denn sie sagten:„Er ist außer sich.“ Und die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sagten:„Er hat den Be-elzebul“ und:„Durch den Obersten der Dämonen treibt er die Dämonen aus.“ Und er rief sie zu sich, und in Gleichnissen sagte er ihnen:„Wie kann ein Satan einen Satan austreiben? Und wenn ein Königreich gegen sich selbst entzweit ist, kann jenes Königreich nicht bestehen. Und wenn ein Haus gegen sich selbst entzweit ist, kann jenes Haus nicht bestehen. Und wenn der Satan gegen sich selbst aufgestanden und entzweit ist, kann er nicht bestehen, sondern er hat ein Ende. Keiner kann in das Haus des Starken hineingehen und seine Sachen rauben, wenn er nicht zuvor den Starken gebunden hat. Dann erst wird er sein Haus berauben. Wahrlich! Ich sage euch: Alle Sünden werden den Söhnen der Menschen vergeben werden, auch Lästerungen, welche immer sie lästern werden. Aber wer irgend gegen den Heiligen Geist lästert, hat keine Vergebung in Ewigkeit, sondern ist ewigen Gerichtes schuldig.“ – weil sie gesagt hatten:„Er hat einen unreinen Geist.“ Daraufhin kommen seine Brüder und seine Mutter, und sie standen draußen, sandten zu ihm und riefen ihn. Und es saß eine Menge rings um ihn. Sie sagten zu ihm:„Siehe! Deine Mutter und deine Brüder draußen suchen dich.“ Er antwortete ihnen und sagte:„Wer ist ‘meine Mutter’ oder: ‘meine Brüder’?“ Und er blickt umher auf die, die im Kreise um ihn sitzen, und sagt:„Sieh! Meine Mutter und meine Brüder! – denn wer irgend den Willen Gottes tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und [meine] Mutter.“ Und wiederum fing er an zu lehren am See. Und es versammelte sich eine zahlreiche Menge zu ihm hin, sodass er in das Schiff stieg und auf dem See saß. Und die ganze Menge war auf dem Lande, zum See hin ‹gewandt›. Und er lehrte sie vieles in Gleichnissen. Und in seinem Lehren sagte er zu ihnen: „Hört zu! Siehe! Der Sämann ging aus zu säen. Und es geschah: Als er säte, fiel das eine an den Weg hin, und es kamen die Vögel des Himmels und fraßen es auf. Anderes fiel auf das Felsige, wo es nicht viel Erde hatte. Und es ging sogleich auf, weil es nicht tiefe Erde hatte. Aber als die Sonne hochstieg, wurde es versengt, und weil es nicht Wurzel hatte, verdorrte es. Und anderes fiel in die Dornen. Und die Dornen wuchsen empor und erstickten es, und es gab nicht Frucht. Und anderes fiel in die edle Erde und gab Frucht: Es ging auf und wuchs und trug, eines dreißigfältig, eines sechzigfältig, eines hundertfältig.“ Und er sagte ‹nachdrücklich› zu ihnen:„Wer Ohren zum Hören hat, höre!“ Als ‹es sich zutrug, dass› er für sich alleine war, befragten ihn die, die um ihn waren, zusammen mit den Zwölfen, um das Gleichnis. Und er sagte ihnen:„Euch ist es gegeben, das Geheimnis des Königreiches Gottes zu kennen. Aber jenen, die draußen sind, geschieht alles in Gleichnissen, damit sie ‘sehend sehen und nicht wahrnehmen und hörend hören und nicht vernehmen ‹und verstehen›, damit sie nicht etwa umkehren’ und ihnen die Sünden vergeben würden.“ Und er sagt zu ihnen:„Wisst ihr nicht, [was] dieses Gleichnis [ist]? Und wie wollt ihr die Gleichnisse alle kennen? Der Sämann sät das Wort. Diese sind die am Wegrand, wohin das Wort gesät wird. Und wenn sie es hören, kommt der Satan sogleich und nimmt das Wort weg, das in ihren Herzen gesät worden ist. Und gleicherweise sind diese, [bei denen] auf das Felsige gesät wird, die, wenn sie das Wort hören, es sogleich mit Freude aufnehmen und nicht Wurzel in sich haben, sondern [nur] für beschränkte Zeit [da] sind. Danach, wenn wegen des Wortes Bedrängnis oder Verfolgung entsteht, nehmen sie sogleich Anstoß ‹und stolpern›. Und diese sind die, [bei denen] in die Dornen gesät wird: Diese sind die, die das Wort hören, und die Sorgen der Zeit dieser ‹Welt› und der Betrug des Reichtums und die Begierden nach den sonstigen Dingen kommen hinein und ersticken das Wort, und es wird fruchtlos. Und diese sind die, [bei denen] auf die edle Erde gesät worden ist: solche, die das Wort hören und es aufnehmen und Frucht tragen, einer dreißigfältig und einer sechzigfältig und einer hundertfältig.“ Und er sagte zu ihnen:„Kommt etwa die Lampe, damit sie unter ein Getreidegefäß oder unter das Bett gestellt werde?– nicht, damit sie auf den Leuchter gestellt werde? – denn es ist nicht etwas verborgen, was irgend nicht offenbar gemacht wird, noch wurde etwas geheim gehalten als nur, damit es an den Tag käme. Wenn jemand Ohren zum Hören hat, höre er!“ Und er sagte zu ihnen:„Seht ‹stets darauf›, was ihr hört! Mit welchem Maß ihr messt, wird euch gemessen werden, und es wird euch hinzugefügt werden, euch, den Hörenden; denn wer hat, dem wird gegeben werden; und wer nicht hat, von dem wird auch das genommen werden, was er hat.“ Und er sagte:„Das Königreich Gottes ist so, wie wenn ein Mensch den Samen auf die Erde wirft und schläft und aufsteht, Nacht und Tag, und der Same sprießt und schießt auf, er weiß selbst nicht, wie, denn von selbst trägt die Erde Frucht: zuerst Grashalm, danach Ähre, danach vollen Weizen in der Ähre. Wenn die Frucht sich darbietet, sendet er sogleich die Sichel, weil die Ernte da ist.“ Und er sagte:„Womit sollen wir das Königreich Gottes vergleichen? Oder in welchem Gleichnis sollen wir es gleichnishaft darstellen? [Es ist] wie mit einem Senfkorn, das, wenn es auf die Erde gesät wird, kleiner ist als alle Samen, die im Lande sind. Und wenn es gesät ist, geht es auf und wird größer als alle Gartengewächse, und es treibt große Zweige, sodass sich die Vögel des Himmels in seinem Schatten niederlassen können.“ In vielen solchen Gleichnissen redete er zu ihnen das Wort, so, wie sie es zu hören vermochten. Ohne Gleichnis redete er nicht zu ihnen. [Wenn sie] aber für sich allein [waren], löste er seinen Jüngern alles auf. Und als es an jenem Tage Abend geworden war, sagt er zu ihnen:„Lasst uns zum jenseitigen Ufer hinüberfahren.“ Und nachdem sie die Menge entlassen haben, nehmen sie ihn im Schiff mit sich, wie er war. Es waren auch andere Boote bei ihm. Und es entsteht ein großer Sturmwind. Die Wellen schlugen ‹fortwährend› in das Schiff, sodass es schon dabei war, gefüllt zu werden. Und er war auf dem Heck, schlief auf dem Kopfkissen. Und sie wecken ihn ganz auf und sagen zu ihm:„Lehrer, kümmert es dich nicht, dass wir umkommen?“ Und als er ganz geweckt war, gebot er dem Wind nachdrücklich und sagte zu dem See:„Schweig! Verstumme!“ Und der Wind legte sich, und es entstand eine große Stille. Und er sagte zu ihnen:„Was seid ihr so furchtsam? Wieso habt ihr nicht Glauben?“ Sie fürchteten sich mit großer Furcht und sagten zueinander:„Wer ist dieser dann, dass auch der Wind und der See ihm gehorchen?“ Und sie kamen an das jenseitige Ufer des Sees in das Landgebiet der Gadarener. Und als er aus dem Schiff stieg, begegnete ihm sogleich von den Gräbern her ein Mensch in einem unreinen Geist, der seine Behausung in den Gräbern hatte. Und selbst mit Ketten konnte ihn keiner binden. Er war nämlich oft mit Fußfesseln und mit Ketten gebunden worden, und die Ketten waren von ihm auseinandergerissen worden und die Fußfesseln zerbrochen. Und niemand vermochte ihn zu bändigen. Und unausgesetzt, Nacht und Tag, war er auf den Bergen und in den Gräbern, schrie und zerschlug sich mit Steinen. Als er Jesus von ferne sah, lief er und huldigte ihm. Und er rief mit großer, ‹lauter› Stimme und sagte:„Was haben ich und du gemeinsam, Jesus, Sohn Gottes, des Höchsten? Ich beschwöre dich bei Gott, quäle mich nicht!“ – denn er hatte zu ihm gesagt:„Fahre aus, unreiner Geist, aus dem Menschen!“ Und er fragte ihn:„Wie ist dein Name?“ Er antwortete und sagte:„Legion ist mein Name, weil wir viele sind.“ Und sehr redete er ihm bittend zu, dass er sie nicht aus der Gegend fortsende. Es war dort an den Bergen eine große Herde von Schweinen, die weideten. Und die Dämonen alle redeten ihm bittend zu und sagten:„Schicke uns in die Schweine, damit wir in sie hineinfahren!“ Und Jesus erlaubte es ihnen sogleich. Und die unreinen Geister fuhren aus und fuhren in die Schweine hinein. Und die Herde stürmte den Abhang hinab in den See; es waren etwa zweitausend. Und sie ertranken im See. Die Hüter der Schweine flohen und gaben in der Stadt und auf den Feldern Bericht. Und sie gingen aus, um zu sehen, was geschehen war. Und sie kommen hin zu Jesus und schauen ‹und sehen› den Dämonisierten dasitzen und umkleidet und gesunden Sinnes, den, der die Legion gehabt hatte. Und sie fürchteten sich. Und es erzählten ihnen die, die es gesehen hatten, wie dem Dämonisierten geschehen war, und ‹das› von den Schweinen. Und sie fingen an ihn aufzurufen, aus ihren Grenzen wegzugehen. Und als er in das Schiff eingestiegen war, redete ihm der, der dämonisiert gewesen war, bittend zu, dass er bei ihm sein dürfte. Aber Jesus ließ es ihm nicht zu, sondern er sagt zu ihm:„Gehe in dein Haus zu den Deinen und gib ihnen Bericht ‹davon›, wie viel der Herr an dir tat und [wie er] sich deiner erbarmte.“ Und er ging hin und fing an, im Zehnstädtegebiet zu verkünden, wie viel Jesus an ihm getan hatte. Und alle verwunderten sich. Und als Jesus mit dem Schiff wieder ans jenseitige Ufer hinübergefahren war, versammelte sich eine zahlreiche Menge zu ihm, und er war am See. Und– siehe!– es kommt einer der Synagogenvorsteher namens Jairus. Und als er ihn sieht, fällt er ihm zu Füßen. Und vielfach redete er ihm bittend zu:„Mein Töchterchen liegt in den letzten [Zügen]“, sagte er.„Dass du doch kommen und ihr die Hände auflegen möchtest, auf dass sie heil gemacht werde! Und sie wird leben.“ Und er ging mit ihm weg. Und eine zahlreiche Menge folgte ihm, und sie umdrängten ihn. Und eine gewisse Frau, die zwölf Jahre mit einem Blutfluss [behaftet] war und vieles erlitten hatte von vielen Ärzten und all ihr [Gut] ausgegeben und keinen Nutzen davon gehabt hatte, sondern vielmehr in schlimmeren [Zustand] gekommen war, als sie von Jesus hörte, kam sie in der Menge von hinten her und rührte sein Oberkleid an, denn sie sagte:„Wenn ich auch nur seine Oberkleider anrühre, werde ich heil gemacht werden.“ Und sogleich vertrocknete die Quelle ihres Blutes. Und sie merkte am Leibe, dass sie von der Plage geheilt war. Und sogleich erkannte Jesus in sich selbst die Kraft, die von ihm ausgegangen war, und er wandte sich um in der Menge und sagte:„Wer rührte meine Oberkleider an?“ Und seine Jünger sagten zu ihm:„Du siehst, wie die Menge dich umdrängt, und du sagst: ‘Wer rührte mich an?’“ Und er blickte umher, um diejenige zu sehen, die dieses getan hatte. Die Frau bekam Furcht und zitterte, da sie wusste, was an ihr geschehen war, und sie kam und fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit. Aber er sagte zu ihr:„Tochter, dein Glaube hat dich heil gemacht. Gehe hin in [den] Frieden, und sei gesund von deiner Plage.“ Während er noch redete, kommen sie von dem Synagogenvorsteher und sagen:„Deine Tochter ist gestorben. Was bemühst du den Lehrer noch?“ Aber Jesus hörte das Wort, das geredet wurde, und er sagt sogleich zu dem Synagogenvorsteher:„Fürchte dich nicht! Vertraue nur.“ Und er ließ niemanden ihn begleiten als nur Petrus und Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus. Und er kommt in das Haus des Synagogenvorstehers. Und er schaut ‹und sieht› einen Tumult: laut Weinende und Klagende! Und er geht hinein und sagt zu ihnen:„Was macht ihr einen Tumult, und [was] weint ihr? Das Kindlein ist nicht gestorben, sondern es schläft.“ Und sie lachten ihn aus. Als er aber alle hinausgetrieben hat, nimmt er den Vater des Kindleins und die Mutter und die, die bei ihm waren, zu sich und geht hinein, wo das Kindlein lag. Und er fasst die Hand des Kindleins, und er sagt zu ihr:„Talitha kumi!“ Das ist, übersetzt:„Mädchen, ich sage dir: Stehe auf!“ Und sogleich stand das Mädchen auf und ging. Es war nämlich zwölf Jahre alt. Und sie waren hoch erstaunt. Und er gab ihnen ausdrücklich strenge Weisung, dass niemand dieses erfahren solle. Und er sagte, man solle ihr zu essen geben. Und er ging von dort hinaus und kam in seine Vaterstadt. Und es folgen ihm seine Jünger. Und als der Sabbat gekommen war, fing er an, in der Synagoge zu lehren. Und viele, die zuhörten, staunten überaus und sagten:„Woher hat dieser das? Und was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Dass auch solche Krafttaten durch seine Hände geschehen! Ist dieser nicht derHandwerker, der Sohn Marias und ein Bruder des Jakobus und des Joses und des Judas und des Simon? Und sind nicht seine Schwestern hier bei uns?“ Und sie nahmen Anstoß an ihm. Aber Jesus sagte zu ihnen:„Ein Prophet ist nicht ohne Ehre außer in seiner Vaterstadt und unter den Verwandten und in seinem Hause.“ Und er konnte dort nicht eine Krafttat tun, außer dass er wenigen Schwachen die Hände auflegte und sie heilte. Und er verwunderte sich wegen ihres Unglaubens. Und er zog lehrend durch die Dörfer ringsum. Und er ruft die Zwölf herbei. Und er fing an sie auszusenden, zwei und zwei, und gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister. Und er wies sie an, dass sie für den Weg nichts mitnehmen sollten als nur einen Stab, nicht Tasche, nicht Brot, nicht Kupfer im Gürtel, sondern Sandalen untergebunden.„Und zieht nicht zwei Leibhemden an!“ Und er sagte zu ihnen:„Wo irgend ihr in ein Haus hineingeht, da bleibt, bis ihr von dort weggeht. Und welche [Leute] irgend euch nicht aufnehmen noch auf euch hören, von dort geht hinaus und schüttelt den Staub ab, der unter euren Füßen ist, ihnen zum Zeugnis. Wahrlich! Ich sage euch: Es wird am Tage des Gerichts für Sodom und Gomorra erträglicher sein als für jene Stadt!“ Und sie gingen aus und verkündeten, dass sie Buße tun sollten. Und sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Schwache mit Öl und heilten sie. Und der König Herodes hörte [von ihm], denn sein Name war öffentlich bekannt geworden. Und er sagte:„Johannes, der Täufer, wurde von den Toten erweckt, und deswegen wirken die Kräfte in ihm.“ Andere sagten:„Er ist Elia.“ Andere sagten:„Er ist ein Prophet oder wie einer der Propheten.“ Als Herodes es hörte, sagte er:„Dieser ist Johannes, den ich enthauptete. Er wurde von den Toten erweckt.“ – denn er, Herodes, hatte hingesandt und Johannes gegriffen und ihn gebunden im Gefängnis, wegen [der] Herodias, der Frau seines Bruders Philippus, weil er sie geheiratet hatte; denn Johannes hatte dem Herodes gesagt:„Es ist dir nicht gestattet, die Frau deines Bruders zu haben.“ Aber die Herodias hatte es auf ihn abgesehen und wollte ihn töten, und sie konnte nicht, denn Herodes fürchtete den Johannes, da er wusste, dass er ein gerechter und heiliger Mann war. Und er schützte ihn. Und wenn er ihn gehört hatte, tat er vieles. Und er hörte ihn gern. Und es kam ein gelegener Tag, als Herodes an seinem Geburtstag seinen Großen und den Befehlshabern und den Ersten von Galiläa ein Mahl gab. Und es kam ihre, der Herodias, Tochter herein und tanzte und gefiel dem Herodes und denen, die mit [zu Tisch] lagen. Da sagte der König zu dem Mädchen:„Bitte mich, um was du willst, und ich werde es dir geben!“ Und er schwor ihr:„Um was du mich auch bittest, ich werde es dir geben, bis zur Hälfte meines Königreiches!“ Und sie ging hinaus und sagte zu ihrer Mutter:„Um was soll ich bitten?“ Die sagte:„Um den Kopf des Johannes, des Täufers.“ Und sie ging sogleich mit Eile zum König hin und bat:„Ich will,“ sagte sie,„dass du mir sofort auf einer Platte den Kopf des Johannes, des Täufers, gibst.“ Und [obwohl] der König sehr betrübt wurde, wollte er sie nicht zurückweisen wegen der Eide und wegen derer, die mit [zu Tisch] lagen. Und sogleich sandte der König einen von der Leibwache und befahl, dass sein Haupt hereingebracht werde. Der ging hin und enthauptete ihn im Gefängnis. Und er brachte seinen Kopf auf einer Platte und gab ihn dem Mädchen, und das Mädchen gab ihn seiner Mutter. Und seine Jünger hörten es, und sie kamen und hoben seine Leiche auf und legten sie ins Grab. Und die Apostel versammeln sich zu Jesus. Und sie gaben ihm Bericht über alles, sowohl was sie getan als auch was sie gelehrt hatten. Und er sagte zu ihnen:„Kommt ihr allein an einen einsamen, ‹öden› Ort und ruht ein wenig“– denn es waren viele, die kamen und gingen, und sie hatten nicht einmal ‹rechte› Gelegenheit zum Essen. Und sie fuhren mit dem Schiff weg zu einem einsamen, ‹öden› Ort, [wo sie] für sich allein [wären]. Und es sahen sie die Mengen ziehen. Und viele erkannten ihn. Und sie liefen zu Fuß dorthin aus allen Städten zusammen und kamen ihnen zuvor. Und zusammen kamen sie zu ihm hin. Und als Jesus ausstieg, sah er eine zahlreiche Menge. Und er war von Erbarmen bewegt über sie, weil sie wie Schafe waren, die keinen Hirten haben. Und er fing an, sie vieles zu lehren. Und als die Stunde schon spät geworden war, kommen seine Jünger zu ihm und sagen:„Dieser Ort ist einsam, ‹öde› und die Stunde schon spät. Entlasse sie, damit sie zu den umliegenden Höfen und Dörfern gehen und sich Brote kaufen, denn sie haben nichts zu essen.“ Aber er antwortete und sagte ihnen:„Gebt IHR ihnen zu essen!“ Und sie sagen zu ihm:„Sollen wir hingehen und für zweihundert Denare Brote kaufen und ihnen zu essen geben?“ Er sagt zu ihnen:„Wie viele Brote habt ihr? Geht hin und seht nach.“ Und als sie es in Erfahrung gebracht haben, sagen sie:„Fünf– und zwei Fische.“ Und er befahl ihnen, dass sie sich alle auf dem grünen Gras lagerten, Gesellschaft an Gesellschaft. Und sie lagerten sich, [wie] Beet [an] Beet, zu je hundert und je fünfzig. Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte auf zum Himmel, lobte und brach die Brote und gab ‹nach und nach› seinen Jüngern, damit sie [sie] ihnen vorlegten. Und die zwei Fische teilte er unter alle. Und sie aßen alle und wurden gesättigt. Und sie hoben auf an Brocken zwölf Handkörbe voll und von den Fischen. Derer, die die Brote gegessen hatten, waren etwa fünftausend Männer. Und sogleich nötigte er seine Jünger, in das Schiff einzusteigen und an das jenseitige Ufer nach Bethsaida vorauszufahren, bis er selbst die Menge entlassen hätte. Und nachdem er von ihnen Abschied genommen hatte, ging er hinweg auf den Berg, um zu beten. Und als es Abend geworden war, war das Schiff in der Mitte des Sees und er allein an Land. Und er sah sie, wie ihnen beim Rudern stark zugesetzt wurde, denn der Wind war ihnen entgegen. Und um die vierte Nachtwache kommt er zu ihnen hin, auf dem See gehend. Und er war willens, an ihnen vorüberzugehen. Als sie ihn aber auf dem See gehen sahen, meinten sie, er sei ein Gespenst, und schrien auf, denn sie sahen ihn alle und wurden in Aufregung versetzt. Und er redet sogleich mit ihnen. Und er sagt zu ihnen:„Seid guten Mutes! ICH bin’s. Fürchtet euch nicht!“ Er stieg zu ihnen ins Schiff– und der Wind legte sich. Und sie waren sehr in Erstaunen, über die Maßen, und verwunderten sich, denn sie waren nicht verständig geworden über den Broten, denn ihr Herz war verhärtet. Und als sie hinübergefahren waren, kamen sie in das Land Genezaret und legten an. Und als sie aus dem Schiff stiegen, erkannten sie ihn sogleich und liefen in jener ganzen Umgegend umher und fingen an, die, denen es übel ging, auf den Lagermatten herumzutragen, dorthin, wo sie [jeweils] hörten, dass er sei. Und wo irgend er in Dörfer oder Städte oder Gehöfte ging, legten sie die Kranken auf den Marktplätzen hin und redeten ihm bittend zu, dass sie wenigstens die Quaste seines Oberkleides anrühren dürften. Und alle, so viele irgend ihn anrührten, wurden heil gemacht. Und es versammeln sich zu ihm hin die Pharisäer und etliche von den Schriftgelehrten, die von Jerusalem gekommen waren. Und als sie einige von seinen Jüngern mit unreinen– das ist: mit ungewaschenen– Händen Brot essen gesehen hatten, tadelten sie es (denn die Pharisäer und alle Juden essen nicht, wenn sie sich nicht‹wie vorgeschrieben› die Hände gewaschen haben, und so halten sie die Überlieferung der Ältesten fest; und wenn sie vom Markt [kommen], essen sie nicht, wenn sie sich nicht gewaschen haben; und vieles andere gibt es, was sie festzuhalten übernommen haben: Waschungen von Bechern und Krügen und Kupfergefäßen und Liegen). Sodann befragen ihn die Pharisäer und die Schriftgelehrten:„Weshalb wandeln deine Jünger nicht nach der Überlieferung der Ältesten, sondern essen das Brot mit ungewaschenen Händen?“ Er antwortete und sagte ihnen:„Trefflich weissagte Jesaja über euch Heuchler, wie geschrieben ist: ‘Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir. Vergeblich verehren sie mich, indem sie als Lehren Menschengebote lehren’, denn ihr lasst das Gebot Gottes fahren und haltet die Überlieferung der Menschen fest: Tauchungen von Krügen und Bechern. Und viele andere [Dinge], ähnlich wie diese, tut ihr.“ Und er sagte zu ihnen:„Trefflich hebt ihr das Gebot Gottes auf, damit ihr eure Überlieferung haltet, denn Mose sagte: ‘Ehre ‹stets› deinen Vater und die Mutter!’ und: ‘Wer von Vater oder Mutter schlecht redet, soll gewisslich sterben!’ Aber ihr sagt: Wenn ein Mensch zum Vater oder zur Mutter sagt: ‘Korban’ (das heißt: Gabe) ‘ist, was irgend von mir dir zunutze wäre’– und ihr lasst ihn nichts mehr für seinen Vater oder seine Mutter tun. Dadurch setzt ihr das Wort Gottes mit eurer Überlieferung, die ihr überliefert habt, außer Gültigkeit. Und viele [Dinge], ähnlich wie diese, tut ihr.“ Und er rief die ganze Menge herbei und sagte zu ihnen:„Hört alle auf mich und vernehmt ‹und versteht›! Es gibt nichts, was von außerhalb des Menschen in ihn eingeht, das ihn verunreinigen kann, sondern was von ihm herauskommt, das ist es, was den Menschen verunreinigt. Wenn jemand Ohren zum Hören hat, höre er!“ Und als er von der Menge weg in ein Haus gegangen war, befragten ihn seine Jünger über das Gleichnis. Und er sagt zu ihnen:„Seid auch ihr so unverständig? Begreift ihr nicht, dass alles, was von außen in den Menschen eingeht, ihn nicht verunreinigen kann, dass es nicht in sein Herz hineingeht, sondern in den Bauch, und es geht hinaus in den Abort?– wodurch alle Speisen gereinigt werden.“ Er sagte:„Das, was aus dem Menschen ausgeht, das verunreinigt den Menschen, denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen hervor die schlechten Gedanken, Ehebrüche, Unzuchtstaten, Mordtaten, Diebstähle, Habsucht, Bosheiten, List, Ausschweifung, böses Auge, Lästerung, Überheblichkeit, Torheit. Alles dieses Böse kommt von innen hervor und verunreinigt den Menschen.“ Und von dort machte er sich auf und ging weg in das Grenzgebiet von Tyrus und Sidon. Und er ging in das Haus hinein und wollte, dass es niemand erfahre. Und er konnte nicht verborgen bleiben, denn eine Frau hatte von ihm gehört, deren Töchterchen einen unreinen Geist hatte. Und sie kam und fiel ihm zu Füßen. Die Frau war eine Griechin, aus Syrophönizien gebürtig. Und sie ersuchte ihn, er möchte den Dämon von ihrer Tochter austreiben. Aber Jesus sagte zu ihr:„Lass zuerst die Kinder gesättigt werden, denn es ist nicht edel, das Brot den Kindern zu nehmen und den kleinen Hunden hinzuwerfen.“ Aber sie antwortete und sagt ihm:„Ja, Herr, denn auch die kleinen Hunde unter dem Tisch essen von den Krumen der Kindlein.“ Und er sagte zu ihr:„Wegen dieses Wortes gehe hin. Der Dämon ist von deiner Tochter ausgefahren.“ Und sie ging weg in ihr Haus und fand den Dämon ausgefahren und die Tochter auf das Bett geworfen. Und er ging aus dem Grenzgebiet von Tyrus und Sidon weg und kam, mitten durch das Grenzgebiet der zehn Städte, wieder hin an den See von Galiläa. Und sie bringen einen Tauben zu ihm, der mit Mühe redete, und sie reden ihm bittend zu, dass er ihm die Hand auflege. Und er nahm ihn von der Menge ‹weg› für sich allein und legte seine Finger in seine Ohren. Und er spuckte und berührte seine Zunge. Und er blickt zum Himmel, seufzt und sagt zu ihm:„Ephphatha!“ Das heißt:„Werde aufgetan!“ Und seine Gehörorgane wurden sogleich aufgetan, und die Fessel seiner Zunge wurde gelöst, und er redete richtig. Und er gab ihnen strenge Weisung, dass sie es niemandem sagen sollten. Aber soviel er selbst ihnen strenge Weisung gab, desto übermäßiger verkündeten sie es. Und über die Maßen erstaunten sie:„Trefflich hat er alles gemacht!“ sagten sie.„Er macht, dass sowohl die Tauben hören als auch die Stummen reden.“ In jenen Tagen, als eine sehr zahlreiche Menge da war und sie nichts zu essen hatten, ruft Jesus seine Jünger zu sich und sagt ihnen: „Ich bin von Erbarmen bewegt über die Menge, weil sie schon drei Tage bei mir verharren, und sie haben nicht, was sie essen könnten. Und wenn ich sie hungrig nach ihrem Hause entlasse, werden sie auf dem Wege ermatten, denn etliche von ihnen sind von ferne gekommen.“ Und seine Jünger antworteten ihm:„Woher wird jemand diese hier in der Einöde mit Broten sättigen können?“ Und er fragte sie:„Wie viele Brote habt ihr?“ Sie sagten:„Sieben.“ Und er wies die Menge an, sich auf der Erde zu lagern. Und er nahm die sieben Brote, dankte, brach und gab ‹nach und nach› seinen Jüngern, damit sie [sie] vorlegten. Und sie legten [sie] der Menge vor. Und sie hatten wenige Fischlein. Und er lobte und ließ auch sie vorlegen. Sie aßen und wurden gesättigt. Und man hob auf, was an Brocken übrig blieb, sieben Flechtkörbe. Die, die gegessen hatten, waren etwa viertausend. Und er entließ sie. Und sogleich stieg er mit seinen Jüngern in das Schiff und kam in die [Land]teile von Dalmanutha. Und die Pharisäer gingen aus und fingen an, mit ihm zu disputieren, forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel und versuchten ihn so. Und er seufzt in seinem Geist auf und sagt:„Was trachtet dieses Geschlecht nach einem Zeichen? Wahrlich! Ich sage euch: Wenn diesem Geschlecht ein Zeichen gegeben werden wird…!“ Und er ließ sie, stieg wieder in das Schiff und fuhr weg ans jenseitige Ufer. Und sie hatten vergessen, Brote mitzunehmen, und außer einem Brot hatten sie nichts bei sich im Schiff. Und er gab ihnen ‹nachdrücklich› strenge Weisung:„Gebt Acht!“ sagte er.„Seht euch vor vor dem Sauerteig der Pharisäer und vor dem Sauerteig des Herodes.“ Und sie überlegten ‹und besprachen› [das] miteinander und sagten:„– weil wir nicht Brote haben.“ Jesus merkte es, und er sagt zu ihnen:„Was überlegt ‹und besprecht› ihr, dass ihr keine Brote habt? Begreift ihr noch nicht? Versteht ihr nicht? Habt ihr euer Herz noch verhärtet? Ihr habt Augen und seht nicht? Und ihr habt Ohren und hört nicht? Und ihr habt vergessen? Als ich die fünf Brote den Fünftausend brach, wie viele Handkörbe voll Brocken hobt ihr auf?“ Sie sagen zu ihm:„Zwölf.“ „Als ich die sieben den Viertausend [brach], wie viele Flechtkörbe voll Brocken hobt ihr auf?“ Sie sagten:„Sieben.“ Und er sagte zu ihnen:„Wie versteht ihr nicht?“ Und er kommt nach Bethsaida. Und sie bringen ihm einen Blinden und reden ihm bittend zu, dass er ihn anrühre. Und er nahm den Blinden bei der Hand und führte ihn hinaus außerhalb des Dorfes. Und er spuckte in seine Augen, legte ihm die Hände auf und fragte ihn, ob er etwas sehe. Und er konnte wieder sehen und sagte:„Ich kann die Menschen sehen, denn ich sehe solche, die wie Bäume umhergehen.“ Sodann legte er wiederum die Hände auf seine Augen und machte, dass er wieder sehen konnte. Und er wurde wiederhergestellt und sah alle [um sich] deutlich. Und er sandte ihn zu seinem Hause und sagte:„Weder ins Dorf sollst du gehen, noch sollst du es jemandem im Dorf sagen!“ Und Jesus ging hinaus– und seine Jünger– in die Dörfer von Cäsarea Philippi. Und auf dem Wege fragte er seine Jünger und sagte zu ihnen:„Was sagen die Menschen, wer ich sei?“ Sie antworteten:„Johannes, der Täufer, und andere: Elia, andere: einer der Propheten.“ Und er sagt zu ihnen:„Aber ihr, was sagt ihr, wer ich sei?“ Petrus antwortet und sagt zu ihm:„Du bist der Gesalbte.“ Und er redete mit allem Ernst zu ihnen, dass sie [das] niemandem über ihn sagen sollten. Und er fing an, sie zu lehren, dass der Sohn des Menschen vieles leiden und verworfen werden müsse von den Ältesten und Hohen Priestern und Schriftgelehrten und dass er getötet werden und nach drei Tagen auferstehen müsse. Er sagte das Wort frei heraus. Und Petrus nahm ihn beiseite und fing an, mit allem Ernst zu ihm zu reden. Aber er wandte sich um und sah seine Jünger an, redete mit Ernst zu Petrus und sagte:„Gehe weg, hinter mich, Satan, weil du nicht auf das sinnst, das Gottes ist, sondern auf das, was der Menschen ist!“ Und er rief die Menge mitsamt seinen Jüngern herzu und sagte zu ihnen:„Wer irgend mir nachgehen will, verleugne sich selbst und hebe sein Kreuz auf und folge mir ‹beständig›, denn wer irgend seine Seele retten ‹und bewahren› will, wird sie verlieren, aber wer seine Seele meinet- und der guten Botschaft wegen verliert, wird sie retten ‹und bewahren›; denn was für einen Nutzen wird ein Mensch haben, wenn er die ganze Welt gewinnen sollte und um seine Seele käme? Oder was wird ein Mensch geben als Eintausch für seine Seele? – denn wer irgend sich meiner und meiner Worte schämt in diesem ehebrecherischen und sündigen Geschlecht, dessen wird sich auch der Sohn des Menschen schämen, wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Boten.“ Und er sagte zu ihnen:„Wahrlich! Ich sage euch: Es sind einige von denen, die hier stehen, welche keinesfalls den Tod schmecken werden, bis sie das Königreich Gottes gesehen haben, gekommen in Kraft.“ Und nach sechs Tagen nimmt Jesus Petrus und Jakobus und Johannes zu sich und führt sie für sich allein auf einen hohen Berg. Und er wurde vor ihnen verwandelt. Und seine Oberkleider wurden hell glänzend, sehr weiß, wie Schnee, derart, wie ein Walker auf der Erde nicht weiß machen kann. Und es erschien ihnen Elia, zusammen mit Mose, und sie waren im Gespräch mit Jesus. Und Petrus antwortet, und er sagt zu Jesus:„Rabbi, es ist schön für uns, hier zu sein“, und:„Wir wollen drei Zelthütten machen, eine für dich und eine für Mose und eine für Elia.“ Er wusste nämlich nicht, was er reden sollte, denn sie waren voll Furcht. Und es kam eine Wolke auf, die sie überschattete. Und es kam eine Stimme aus der Wolke, die sagte:„Dieser ist mein geliebter Sohn. Hört ‹stets› auf ihn!“ Und plötzlich, als sie umherblickten, sahen sie niemanden mehr, sondern nur Jesus allein bei ihnen. Und als sie vom Berge herabstiegen, gab er ihnen strenge Weisung, dass sie niemandem erzählen sollten, was sie gesehen hatten– erst [dann], wenn der Sohn des Menschen von den Toten auferstanden sei. Und sie hielten das Wort fest und disputierten miteinander, was das heiße:„von den Toten auferstehen“. Und sie fragten ihn und sagten:„Die Schriftgelehrten sagen, dass Elia zuerst kommen müsse.“ Er antwortete und sagte ihnen:„In der Tat, Elia kommt zuerst und stellt alle Dinge wieder her. Und wie ist geschrieben in Bezug auf den Sohn des Menschen? Dass er vieles leiden und für nichts geachtet werden soll. Jedoch sage ich euch, dass auch Elia gekommen ist, und sie taten ihm, was immer sie wollten, so wie über ihn geschrieben ist.“ Und als er zu den Jüngern kam, sah er eine zahlreiche Menge um sie her und Schriftgelehrte, wie sie mit ihnen disputierten. Und die ganze Menge sah ihn sogleich und wurde in außerordentliches Staunen versetzt. Und sie liefen herbei und begrüßten ihn. Und er fragte die Schriftgelehrten:„Worüber disputiert ihr mit ihnen?“ Einer aus der Menge antwortete:„Lehrer,“ sagte er,„ich brachte meinen Sohn zu dir. Er hat einen stummen Geist. Und wo immer er ihn erfasst, zerrt er ihn [zu Boden]. Und er schäumt und knirscht mit seinen Zähnen. Und er wird dürr. Und ich sagte deinen Jüngern, dass sie ihn austreiben sollten, und sie vermochten es nicht.“ Er gibt ihm zur Antwort:„O ungläubiges Geschlecht! Bis wann soll ich bei euch sein? Bis wann soll ich euch ertragen?– Bringt ihn zu mir.“ Und sie brachten ihn hin zu ihm. Und als der Geist ihn sah, zerrte er ihn sogleich. Und er fiel zur Erde, und schäumend wälzte er sich. Und er befragte dessen Vater:„Wie lange Zeit ist es, dass ihm dieses geschehen ist?“ Er sagte:„Von Kindheit an. Und auch warf er ihn oft ins Feuer, auch ins Wasser, um ihn umzubringen. Jedoch wenn du etwas kannst, habe Erbarmen mit uns und hilf uns!“ Jesus sagte zu ihm:„Das ‘Wenn du kannst’! Zu glauben [gilt es]! Alle Dinge sind möglich dem, der glaubt.“ Und sogleich rief der Vater des Kindes ‹laut› mit Tränen und sagte:„Ich glaube, Herr! Hilf meinem Unglauben!“ Als Jesus sah, dass eine Menge zusammenlief, schalt er den unreinen Geist und sagte zu ihm:„Du stummer und tauber Geist, ich befehle dir: Fahre aus von ihm! Und fahre nicht mehr in ihn hinein!“ Und er schrie und zerrte ihn viel und fuhr aus. Und er wurde wie ein Toter, sodass viele sagten:„Er ist gestorben.“ Aber Jesus griff ihn bei der Hand und richtete ihn auf. Und er stand auf. Und als er in ein Haus gegangen war, befragten ihn seine Jünger für sich allein:„Dass WIR ihn nicht austreiben konnten?“ Und er sagte ihnen:„Diese Art kann durch nichts ausfahren als nur durch Gebetund Fasten.“ Und sie gingen von dort weg und zogen ‹auf Nebenwegen› durch Galiläa. Und er wollte nicht, dass es jemand erfahre, denn er lehrte seine Jünger. Und er sagte ihnen:„Der Sohn des Menschen wird in Menschenhände ausgeliefert, und sie werden ihn töten. Und nachdem er getötet worden ist, wird er am dritten Tage auferstehen.“ Aber das Wort, ‹das er sprach›, war ihnen fremd, und sie fürchteten sich, ihn zu fragen. Und er kam nach Kaperna-um, [in den Ort] hinein. Und als er im Hause angelangt war, fragte er sie:„Was bespracht ihr unterwegs miteinander?“ Aber sie schwiegen, denn sie hatten auf dem Wege untereinander diskutiert, wer der Größere sei. Und er setzte sich und rief die Zwölf, und er sagt ihnen:„Wenn jemand Erster sein will, soll er Letzter von allen und ein Diener aller sein.“ Und er nahm ein kleines Kind und stellte es in ihre Mitte, nahm es in die Arme und sagte zu ihnen: „Wer immer eines von solchen Kindlein aufnimmt auf meinen Namen hin, nimmt mich auf. Und wer irgend mich aufnimmt, nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich sandte.“ Johannes antwortete ihm:„Lehrer,“ sagte er,„wir sahen jemanden, der uns nicht folgt, kraft deines Namens Dämonen austreiben, und wir wehrten ihm, weil er nicht uns folgt.“ Aber Jesus sagte:„Wehrt ihm nicht, denn es gibt nicht einen, der aufgrund meines Namens eine Krafttat tun und bald schlecht von mir reden können wird, denn wer nicht gegeneuch ist, ist für euch; denn wer immer euch einen Becher Wasser zu trinken gibt kraft meines Namens, weil ihr des Christus seid– wahrlich– ich sage euch: Er wird seinen Lohn keineswegs verlieren. Und wer immer einem der Kleinen, die an mich glauben, einen Fallstrick legt, ‹einen Anlass zum Anstoßen und Fallen gibt›, für den wäre es von Vorteil, wenn ein Mühlstein um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen würde. Und wenn deine Hand dir Anlass zum Fallen gibt, haue sie ab. Es ist besser für dich, als Krüppel in das Leben einzugehen, als mit den zwei Händen weg in die Hölle zu gehen, in das unlöschbare Feuer, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. Und wenn dein Fuß dir Anlass zum Anstoßen ‹und Fallen› gibt, haue ihn ab. Es ist besser für dich, als Lahmer in das Leben einzugehen, als mit den zwei Füßen in die Hölle geworfen zu werden, in das unlöschbare Feuer, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. Und wenn dein Auge dir Anlass zum Anstoßen ‹und Fallen› gibt, wirf es weg. Es ist besser für dich, einäugig in das Königreich Gottes einzugehen, als mit zwei Augen in die Feuerhölle geworfen zu werden, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. Jeder wird nämlich mit Feuer gesalzen werden,und jedes Opfer wird mit Salz gesalzen werden. Das Salz ist trefflich. Wenn das Salz aber salzlos geworden ist, womit werdet ihr es würzen? Habt ‹stets› Salz in euch selbst und haltet ‹immerzu› Frieden untereinander!“ Und er macht sich von dort auf und geht durch [das Land] jenseits des Jordans in die GebieteJudäas. Und wieder kommen Mengen zusammen zu ihm hin. Und er lehrte sie wieder, wie er gewohnt war. Und es kamen die Pharisäer zu [ihm] und fragten ihn:„Ist es einem Mann gestattet, sich von der Frau zu scheiden?“– womit sie ihn versuchten. Er antwortete und sagte zu ihnen:„Was gebot euch Mose?“ Sie sagten:„Mose erlaubte, einen Scheidebrief zu schreiben und sich zu scheiden.“ Und Jesus antwortete und sagte ihnen:„Im Blick auf eure Herzenshärte schrieb er euch dieses Gebot. Aber vom Anfang der Schöpfung her machte Gott sie als einen Männlichen und eine Weibliche. ‘Deswegen wird ein Mann seinen Vater und die Mutter verlassen und wird an seine Frau gefügt werden. Und es werden die zwei zu einem Fleische sein.’ So sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was also Gott zusammenfügte, soll ein Mensch nicht trennen.“ Und im Hause befragten seine Jünger ihn nochmals hierüber. Und er sagt ihnen:„Wer irgend sich von seiner Frau scheidet und eine andere heiratet, begeht an ihr Ehebruch. Und wenn eine Frau sich von ihrem Mann scheidet und mit einem anderen verheiratet wird, begeht sie Ehebruch.“ Und sie brachten ‹nach und nach› Kindlein zu ihm hin, damit er sie anrühre. Aber die Jünger schalten die, die sie hinbrachten. Als Jesus es sah, war er unwillig und sagte zu ihnen: „Lasst die Kindlein zu mir kommen und wehrt ihnen nicht, denn solcher ist das Königreich Gottes. Wahrlich! Ich sage euch: Wer irgend das Königreich Gottes nicht annimmt wie ein kleines Kind, wird keinesfalls in dasselbe eingehen.“ Und er nahm sie in die Arme, legte ihnen die Hände auf und segnete sie. Und als er hinausging auf den Weg, lief einer herzu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn:„Guter Lehrer, was soll ich tun, damit ich ewiges Leben erbe?“ Jesus sagte zu ihm:„Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als nur EINER: Gott. Die Gebote weißt du: Du sollst nicht Ehebruch begehen. Du sollst nicht morden. Du sollst nicht stehlen. Du sollst nicht falsches Zeugnis geben. Du sollst nicht berauben. Ehre ‹stets› deinen Vater und die Mutter.“ Er antwortete und sagte ihm:„Lehrer, in Bezug auf dieses alles hütete ich mich von meiner Jugend an.“ Jesus blickte ihn an und liebte ihn. Und er sagte zu ihm: „Eines mangelt dir: Gehe hin; verkaufe, was du nur hast, und gib den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben. Und komm her; nimm das Kreuz auf [dich] und folge mir!“ Aber er war tief traurig auf dieses Wort hin und ging betrübt weg, denn er hatte viele Besitztümer. Und Jesus blickt umher und sagt zu seinen Jüngern: „Wie schwer werden die, die Gelder haben, in das Königreich Gottes eingehen!“ Aber die Jünger waren sehr erstaunt über seine Worte. Jesus antwortet wieder und sagt ihnen:„Kinder, wie schwer ist es für die, die sich auf die Gelder verlassen, in das Königreich Gottes einzugehen! Leichter ist es für ein Kamel, durch das Öhr der Nadel zu gehen, als dass ein Reicher in das Königreich Gottes eingehe.“ Sie erstaunten über die Maßen und sagten zueinander:„Und wer kann [dann] gerettet werden?“ Aber Jesus blickt sie an und sagt:„Bei Menschen ist es unmöglich, jedoch nicht bei Gott; denn alle Dinge sind möglich bei Gott.“ Und Petrus fing an, zu ihm zu sagen:„Siehe! WIR verließen alles und folgten dir.“ Jesus antwortete und sagte:„Wahrlich! Ich sage euch: Es gibt nicht einen, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Frau oder Kinder oder Höfe ‹oder Felder› meinetwegen und der guten Botschaft wegen verließ, der nicht Hundertfaches empfinge jetzt, in dieser Zeit, Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Höfe ‹und Felder›– unter Verfolgungen– und in der kommenden Weltzeit ewiges Leben. Aber viele Erste werden Letzte sein, und die Letzten [werden] Erste [sein].“ Sie waren auf dem Wege, am Hinaufgehen nach Jerusalem. Und Jesus ging vor ihnen her. Und sie waren sehr erstaunt und folgten in Furcht. Und wieder nahm er die Zwölf zu sich und fing an, ihnen zu sagen, was ihm widerfahren sollte: „Siehe! Wir gehen hinauf nach Jerusalem, und der Sohn des Menschen wird den Hohen Priestern und den Schriftgelehrten ausgeliefert werden. Und sie werden ihn zum Tode verurteilen und werden ihn denen, die von den Völkern sind, ausliefern. Und sie werden ihn verspotten und ihn geißeln und ihn anspucken und ihn töten. Und am dritten Tage wird er auferstehen.“ Und es treten zu ihm Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, und sagen:„Lehrer, wir wünschen, dass du für uns tust, was irgend wir bitten.“ Er sagte zu ihnen:„Was wünscht ihr, dass ich für euch tue?“ Sie sagten zu ihm:„Gib uns, dass wir in deiner Herrlichkeit einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken sitzen mögen.“ Jesus sagte zu ihnen:„Ihr wisst nicht, was ihr bittet. Könnt ihr den Becher trinken, den ICH trinke, und mit der Taufe getauft werden, mit der ICH getauft werde?“ Sie sagten ihm:„Wir können es.“ Jesus sagte ihnen:„In der Tat werdet ihr den Becher trinken, den ich trinke, und mit der Taufe, mit der ich getauft werde, werdet ihr getauft werden. Aber das Sitzen zu meiner Rechten und zu meiner Linken zu geben, steht nicht mir zu, sondern denen, für die es bereitet ist, [wird es gegeben werden].“ Und als die Zehn es hörten, fingen sie an, über Jakobus und Johannes unwillig zu werden. Aber Jesus rief sie heran, und er sagt ihnen:„Ihr wisst, dass die, die als Erstrangige der Völker gelten, sie beherrschen und die Großen Autorität über sie ausüben. Unter euch wird es aber nicht so sein, sondern wer irgend unter euch groß zu werden wünscht, wird Diener von euch sein, und wer irgend von euch Erster zu werden wünscht, wird leibeigener Knecht von allen sein, denn auch der Sohn des Menschen kam nicht, bedient zu werden, sondern zu dienen und seine Seele zu geben als Lösegeld für viele.“ Und sie kommen nach Jericho. Und als er mitsamt seinen Jüngern und einer großen Menge aus Jericho hinauszog, saß Bartimäus, der Blinde, der Sohn des Timäus, bettelnd am Wege. Und als er hörte, dass es Jesus, der Nazarener, war, fing er an, ‹laut› zu rufen und zu sagen:„Sohn Davids! Jesus! Erbarme dich meiner!“ Und viele schalten ihn, dass er schweigen solle. Aber er rief viel mehr:„Sohn Davids, erbarme dich meiner!“ Und Jesus blieb stehen und sagte, man solle ihn rufen. Und sie rufen den Blinden:„Sei guten Mutes!“ sagen sie zu ihm.„Steh auf! Er ruft dich.“ Er warf sein Oberkleid von sich, stand auf und kam hin zu Jesus. Und Jesus antwortet und sagt zu ihm:„Was wünschst du, dass ich für dich tun soll?“ Der Blinde sagte zu ihm:„Rabbuni, dass ich wieder sehe!“ Jesus sagte zu ihm:„Gehe hin! Dein Glaube hat dich heil gemacht.“ Und sogleich sah er wieder. Und er folgte Jesus auf dem Wege. Und wie sie sich Jerusalem nahen, [nahekommen] an Bethphage und Bethanien, gegen den Berg der Olivenbäume hin, sendet er zwei seiner Jünger aus und sagt zu ihnen:„Geht hin in das Dorf, das euch gegenüberliegt. Und sogleich, wenn ihr in dasselbe hineingeht, werdet ihr ein Fohlen angebunden finden, auf dem noch kein Mensch gesessen hat. Bindet es los und führt es [her]. Und wenn jemand zu euch sagen sollte: ‘Warum tut ihr dieses?’ sagt: ‘Der Herrbedarf seiner.’ Und er wird es sogleich hierher senden.“ Sie gingen weg und fanden das Fohlen an die Tür angebunden, draußen auf der Durchzugsstraße. Und sie binden es los. Und einige von denen, die dort standen, sagten zu ihnen:„Was tut ihr [da], dass ihr das Fohlen losbindet?“ Sie sagten es ihnen so, wie Jesus geboten hatte. Und sie gaben es ihnen ab. Und sie führten das Fohlen hin zu Jesus. Und sie legten ihm ihre Oberkleider auf, und er setzte sich auf es. Viele breiteten ihre Oberkleider auf den Weg. Andere hieben Zweige von den Bäumen und breiteten sie auf den Weg. Und die Vorangehenden und die Nachfolgenden riefen ‹laut›:„Hosanna!“ sagten sie.„Gelobt [sei] der, der kommt im Namen des Herrn! Gelobt [sei] das Königreich unseres Vaters David, das im Namen des Herrn kommt! Hosanna in den höchsten ‹Höhen›!“ Und Jesus zog ein in Jerusalem und in die Tempelstätte. Und als er über alles umhergeblickt hatte, ging er, da es schon späte Stunde war, mit den Zwölfen nach Bethanien hinaus. Und als sie am folgenden Tage von Bethanien hinausgegangen waren, hungerte ihn. Und er sah von ferne einen Feigenbaum, der Blätter hatte, und ging hin, ob er demzufolge etwas an ihm finden werde. Und als er zu ihm kam, fand er nichts als nur Blätter, denn es war nicht die Zeit der Feigen. Und Jesus antwortete und sagte zu ihm:„Nimmermehr soll jemand von dir Frucht essen, in Ewigkeit!“ Und seine Jünger hörten es. Und sie kommen nach Jerusalem. Und Jesus trat in die Tempelstätte ein und fing an, die hinauszutreiben, die in der Tempelstätte verkauften und kauften. Und die Tische der Wechsler und die Stühle der Taubenverkäufer stieß er um. Und er ließ nicht zu, dass jemand ein Gerät ‹oder Gefäß› durch die Tempelstätte trug. Und er lehrte und sagte zu ihnen:„Ist nicht geschrieben: ‘Mein Haus wird genannt werden ein Haus des Gebets für alle Völker’? Ihr machtet es aber zu einer Räuberhöhle!“ Und die Schriftgelehrten und die Hohen Priester hörten es und suchten, wie sie ihn umbringen könnten, denn sie fürchteten ihn, weil die ganze Menge über seine Lehre in Staunen versetzt war. Und wenn es Abend wurde, pflegte er zur Stadt hinauszugehen. Und frühmorgens, als sie vorbeigingen, sahen sie den Feigenbaum, verdorrt, von den Wurzeln an. Petrus erinnert sich und sagt zu ihm:„Rabbi, sieh! Der Feigenbaum, den du verfluchtest, ist verdorrt!“ Jesus antwortet und sagt ihnen:„Habt ‹stets› Glaubenan Gott! – denn: Wahrlich! Ich sage euch: Wer irgend zu diesem Berge sagt: ‘Hebe dich empor und wirf dich ins Meer!’ und in seinem Herzen nicht zweifelt, sondern glaubt, dass das, was er sagt, geschieht, dem wird werden, was immer er sagt. Deswegen sage ich euch: Alles, was irgend ihr im Gebet bittet, glaubt ‹immerzu›, dass ihrempfangt, und es wird euch werden. Und wenn ihr steht und betet, vergebt, wenn ihr etwas gegen jemanden habt, damit auch euer Vater, der in den Himmeln ist, euch eure Übertretungen vergebe. Wenn IHR aber nicht vergebt, wird euer Vater, der in den Himmeln ist, eure Übertretungen auch nicht vergeben.“ Und sie kommen wieder nach Jerusalem. Und während er in der Tempelstätte geht, kommen die Hohen Priester und die Schriftgelehrten und die Ältesten hin zu ihm und sagen zu ihm:„In welcher Autorität tust du diese Dinge, und wer gab dir diese Autorität, dass du diese Dinge tust?“ Jesus antwortete und sagte ihnen:„Ich werde euch auch um eine Sache befragen, und [ihr] antwortet mir; und ich werde euch sagen, in welcher Autorität ich diese Dinge tue: Die Taufe des Johannes, war [sie] vom Himmel oder von Menschen? Antwortet mir.“ Und sie überlegten, ‹besprachen [sich]› miteinander und sagten:„Wenn wir sagen: ‘Vom Himmel’, wird er sagen: ‘Weshalb glaubtet ihr ihm also nicht?’ Jedoch wenn wir sagen: ‘Von Menschen’,–“. Sie fürchteten das Volk, denn alle hielten Johannes dafür, dass er wirklich ein Prophet war. Und sie antworten und sagen zu Jesus:„Wir wissen es nicht.“ Jesus antwortet und sagt ihnen:„So sage ICH euch auch nicht, in welcher Autorität ich diese Dinge tue.“ Und er fing an, in Gleichnissen zu ihnen zu sagen:„Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und setzte einen Zaun herum, und er grub einen Keltertrog und baute einen Turm. Und er verpachtete ihn an Winzer und reiste außer Landes. Und zur bestimmten Zeit sandte er zu den Winzern einen leibeigenen Knecht, damit er von den Winzern empfange von der Frucht des Weinbergs. Aber sie nahmen ihn, schlugen ihn und sandten ihn leer fort. Und wieder sandte er einen anderen leibeigenen Knecht zu ihnen. Und den bewarfen sie mit Steinen und verwundeten ihn dabei am Kopf. Und sie sandten ihn verunehrt fort. Und wieder sandte er einen anderen, und den töteten sie, und viele andere: Die einen schlugen sie. Die anderen töteten sie. Noch einen hatte er also, seinen geliebten Sohn: Als letzten sandte er auch ihn hin zu ihnen. Und er sagte: ‘Sie werden vor meinem Sohn Achtung haben!’ Aber jene Winzer sagten zueinander: ‘Dieser ist der Erbe. Auf! Töten wir ihn, und das Erbe wird unser sein.’ Und sie nahmen ihn, töteten ihn und warfen ihn zum Weinberg hinaus. Was wird also der Herr des Weinberges tun?“„Er wird kommen und die Winzer umbringen und wird den Weinberg anderen geben.“ „Last ihr nicht diese Schrift?: ‘Der Stein, den die Bauenden verwarfen, dieser wurde zum Haupt[stein] der Ecke. Vom Herrn her wurde er dieses, und es ist wunderbar in unseren Augen.’“ Und sie suchten, ihn zu greifen, und sie fürchteten die Menge, denn sie merkten, dass er das Gleichnis auf sie hin gesagt hatte. Und sie ließen ihn und gingen davon. Und sie senden einige der Pharisäer und der Herodianer zu ihm hin, damit sie ihn bei einem Wort fangen könnten. Sie kommen und sagen zu ihm:„Lehrer, wir wissen, dass du wahrhaftig bist und dich um niemanden kümmerst, denn du siehst nicht auf das Angesicht von Menschen, sondern du lehrst in Wahrheit den Weg Gottes. Ist es gestattet, dem Kaiser Steuer zu geben oder nicht? Sollen wir sie geben oder nicht geben?“ Da er aber um ihre Heuchelei wusste, sagte er zu ihnen:„Was versucht ihr mich? Bringt mir einen Denar, damit ich [ihn] sehe.“ Sie brachten [einen]. Und er sagt zu ihnen:„Wessen ist dieses Bild und die Aufschrift?“ Sie sagten ihm:„Des Kaisers.“ Und Jesus antwortete und sagte ihnen:„Gebt dem Kaiser ab, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.“ Und sie verwunderten sich über ihn. Und es kommen Sadduzäer zu ihm hin; die sagen, es gebe keine Auferstehung. Und sie befragten ihn: „Lehrer,“ sagten sie,„Mose schrieb uns: Wenn jemandes Bruder stirbt und eine Frau zurücklässt und keine Kinder hinterlässt, dass sein Bruder seine Frau nehmen und seinem Bruder Samen erwecken solle. Es waren sieben Brüder. Der erste nahm eine Frau, und als er starb, hinterließ er keinen Samen. Und der zweite nahm sie und starb, und auch er hinterließ keinen Samen und der dritte ebenso. Und es nahmen sie die sieben und hinterließen keinen Samen. Als Letzte von allen starb auch die Frau. In der Auferstehung also, wenn sie auferstehen sollen, von welchem von ihnen wird sie die Frau sein?– denn die sieben hatten sie zur Frau.“ Und Jesus antwortete und sagte ihnen: „Irrt ihr nicht deswegen, weil ihr die Schriften nicht wirklich kennt noch die Kraft Gottes? – denn wenn sie von den Toten auferstehen, heiraten sie nicht, noch werden sie verheiratet, sondern sie sind wie [die] Boten, die in den Himmeln [sind]. Was aber die Toten betrifft, dass sie erweckt werden: Last ihr nicht im Buch Moses, bei dem Dornstrauch, wie Gott zu ihm sagte: ‘Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs’? Er ist nicht der Gott von Toten, sondern Gott von Lebenden. Ihr irrt also sehr.“ Und es trat einer der Schriftgelehrten hinzu, der gehört hatte, wie sie miteinander disputierten, und der wusste, dass er ihnen trefflich geantwortet hatte, und befragte ihn:„Welches Gebot ist das erste von allen?“ Jesus antwortete ihm:„Das erste von allen Geboten [ist]: ‘Höre, Israel! Der Herr, unser Gott, ist EIN Herr, und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Denken und aus deiner ganzen Stärke.’ Dieses ist das erste Gebot. Und ein zweites ist ihm gleich: ‘Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.’ Größer als diese ist kein anderes Gebot.“ Und der Schriftgelehrte sagte zu ihm:„Trefflich, Lehrer! Nach der Wahrheit hast du gesprochen, dass Gott EINER ist, und es ist kein anderer außer ihm. Und ihn zu lieben aus ganzem Herzen und aus ganzem Verständnis und aus ganzer Seele und aus ganzer Stärke und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist mehr als alle Brandopfer und Opfer.“ Als Jesus sah, dass er verständig geantwortet hatte, sagte er zu ihm:„Du bist nicht fern vom Königreich Gottes.“ Und es wagte niemand, ihn noch ‹weiter› zu befragen. Und Jesus antwortete und sagte, als er in der Tempelstätte lehrte:„Wie sagen die Schriftgelehrten, dass der Gesalbte Davids Sohn ist? – denn David selbst sagte in dem Heiligen Geist: ‘Es sagte der Herr zu meinem Herrn: Sitze zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße.’ David selbst nennt ihn also einen ‘Herrn’. Und woher ist er sein Sohn?“ Und die zahlreiche Menge hörte ihn gern. Und in seinem Lehren sagte er zu ihnen:„Seht euch ‹stets› vor vor den Schriftgelehrten, die in langen Gewändern gehen wollen und Begrüßungen auf den Marktplätzen und erste Sitze in den Synagogen und erste Plätze bei den Gastmählern ‹begehren›, die die Häuser der Witwen verzehren und zum Vorwand lange beten. Sie werden ein schwereres Gericht empfangen.“ Und Jesus setzte sich dem Schatzkasten gegenüber und schaute zu, wie die Menge Geld in den Schatzkasten einlegte. Und viele Reiche legten viel ein. Und eine kam, eine arme Witwe, und legte zwei Lepta ein. (Das ist ein Kodrantees.) Und er rief seine Jünger herbei, und er sagt zu ihnen:„Wahrlich! Ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr eingelegt als alle, die in den Schatzkasten einlegten, denn alle legten von ihrem Überfluss ein, aber diese legte von ihrem Mangel alles ein, so viel sie hatte, ihren ganzen Lebensunterhalt.“ Und als er aus der Tempelstätte hinausgeht, sagt einer seiner Jünger zu ihm:„Lehrer, sieh! Was für Steine und was für Bauwerke!“ Und Jesus antwortete und sagte zu ihm:„Siehst du diese großen Bauwerke an? Keinesfalls wird gelassen werden Stein auf Stein, der nicht abgebrochen wird.“ Und als er am Berg der Olivenbäume saß, der Tempelstätte gegenüber, fragten ihn, [als sie] für sich alleine [waren], Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas: „Sage uns: Wann wird das sein? Und was ist das Zeichen, wann das alles im Begriff ist, vollendet zu werden?“ Jesus antwortete ihnen und begann zu reden:„Seht ‹stets› zu, dass nicht jemand euch irreführe, denn viele werden kommen ‹unter Berufung› auf meinen Namen und sagen: ‘Ich bin’s!’ Und sie werden viele irreführen. Wenn ihr aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hört, seid nicht beunruhigt, denn es muss geschehen. Jedoch [ist es] noch nicht das Ende, denn es wird sich Volk gegen Volk erheben und Königreich gegen Königreich. Und es werden Beben sein an ‹verschiedenen› Orten, und Hungersnöte werden sein und Störungen. Diese Dinge sind die Anfänge der Wehen. Aber ihr, seht euch ‹stets vor›, denn sie werden euch an Hohe Räte ausliefern und an Synagogen, und ihr werdet geschlagen werden, und ihr werdet vor Statthalter und Könige gestellt werden meinetwegen, ihnen zu einem Zeugnis. Und allen Völkern muss zuerst die gute Botschaft verkündet werden. Wenn sie euch aber hinführen, um euch auszuliefern, seid nicht im Voraus in Sorge, was ihr reden sollt. Widmet dem nicht eure Aufmerksamkeit, sondern was immer euch in jener Stunde gegeben wird, das redet, denn nicht ihr seid die Redenden, sondern der Heilige Geist. Es wird der Bruder den Bruder zum Tode ausliefern und der Vater das Kind. Und Kinder werden gegen Eltern aufstehen und sie zu Tode bringen. Und ihr werdet gehasst sein bei allen wegen meines Namens. Aber der, der bis zum Ende Ausdauer bewahrt haben wird, der wird gerettet werden. Aber wenn ihr den Gräuel der Verwüstung, von dem von Daniel, dem Propheten, geredet wurde, werdethingestellt sehen, wo er nicht [stehen] sollte– der Lesende bedenke es–, dann sollen die in Judäa in die Berge fliehen. Der, der auf dem Dach [ist], steige nicht hinab in das Haus, gehe auch nicht hinein, etwas aus seinem Hause zu holen. Und der, der ins Feld [gegangen] ist, kehre nicht um, sein Oberkleid zu holen. Wehe aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen! Betet, dass eure Flucht nicht im Winter geschehe, denn jene Tage werden eine Bedrängnis sein, eine solche, die seit Anfang der Schöpfung, die Gott schuf, bis jetzt nicht geschehen ist und keinesfalls geschehen wird. Und wenn der Herr die Tage nicht kurz machen würde, würde kein Fleisch gerettet. Jedoch der Erwählten wegen, die er erwählte, machte er die Tage kurz. Und wenn dann jemand zu euch sagt: ‘Siehe! Hier ist der Gesalbte!’ oder: ‘Siehe! Dort!’, glaubt es nicht, denn es werden falsche Gesalbte und falsche Propheten auftreten und werden Zeichen und Wunder darbieten, um irrezuführen, wenn möglich, auch die Erwählten. Ihr aber, seht euch ‹stets vor›! Siehe! Ich habe euch alles zuvor gesagt. Jedoch in jenen Tagen, nach jener Bedrängnis, wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird seinen Lichtschein nicht geben, und die Sterne des Himmels werden herabfallen, und die Kräfte in den Himmeln werden ins Wanken versetzt werden. Und dann werden sie den Sohn des Menschen sehen, kommend in Wolken mit viel Kraft und Herrlichkeit. Und dann wird er seine Boten senden, und er wird seine Erwählten versammeln von den vier Winden, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels. Von dem Feigenbaum lernt das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon weich geworden ist und die Blätter hervortreibt, merkt ihr, dass der Sommer nahe ist. So merkt auch ihr, sobald ihr dieses geschehen seht, dass es nahe vor den Türen ist. Wahrlich! Ich sage euch: Auf keinen Fall wird diesesGeschlecht vergehen, bis dieses alles geschehen sein wird. Der Himmel und die Erde werden vergehen, aber meine Worte vergehen auf keinen Fall. Aber um jenen Tag und die Stunde weiß niemand– auch nicht die Boten, die im Himmel sind, auch nicht der Sohn– außer dem Vater. Seht euch ‹stets vor›! Wacht ‹stets› und betet ‹immerfort›, denn ihr wisst nicht, wann der Zeitpunkt ist. [Es ist] wie ein Mensch, der außer Landes reiste, sein Haus verließ und seinen leibeigenen Knechten die Vollmacht gab und einem jeden seine Tätigkeit [zuwies] und dem Türhüter gebot, dass er wache. Wacht also ‹stets›, denn ihr wisst nicht, wann der Herr des Hauses kommt, ob abends oder um Mitternacht oder um den Hahnenschrei oder frühmorgens, damit er nicht ‹etwa›, sollte er plötzlich kommen, euch schlafend finde. Was ich aber euch sage, sage ich allen: Wacht ‹immerfort›!“ Es war nach zwei Tagen das Passa und [das Fest] der ungesäuerten [Brote]. Und die Hohen Priester und die Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn mit List greifen und töten könnten. Aber sie sagten:„Nicht am Fest, damit nicht etwa ein Tumult des Volkes sein wird.“ Und als er in Bethanien war, im Hause Simons, des Aussätzigen, kam, während er [zu Tisch] lag, eine Frau, die ein Alabasterfläschchen mit Salböl von echter, sehr kostbarer Narde hatte. Und sie zerbrach das Alabasterfläschchen und goss es über sein Haupt. Es waren aber einige bei sich selbst unwillig und sagten:„Wozu ist diese Vergeudung des Salböls geschehen? – denn dieses hätte für mehr als dreihundert Denare verkauft und den Armen gegeben werden können.“ Und sie fuhren sie an. Aber Jesus sagte:„Lasst sie! Was bereitet ihr ihr Mühe? Sie tat ein edles Werk an mir. Die Armen habt ihr nämlich allezeit bei euch, und wann immer ihr wollt, könnt ihr ihnen wohltun. Mich habt ihr aber nicht allezeit. Was sie hatte, setzte sie ein, ‹und sie handelte›: Sie salbte im Voraus meinen Leib zum Begräbnis. Wahrlich! Ich sage euch: Wo immer diese gute Botschaft in die ganze Welt [getragen und] verkündet werden wird, wird auch von dem geredet werden, was diese tat, zu ihrem Gedenken.“ Und Judas, der Iskariot, einer von den Zwölfen, ging hin zu den Hohen Priestern, um ihn an sie ‹zu verraten und› auszuliefern. Die freuten sich, als sie es hörten, und versprachen, ihm Geld zu geben. Und er suchte, wie er ihn zu gelegener Zeit ausliefern könnte. Und am ersten Tage der ungesäuerten [Brote], als man das Passa schlachtete, sagen seine Jünger zu ihm:„Wohin willst du, dass wir gehen und Vorbereitung treffen, damit du das Passa essen kannst?“ Und er sendet zwei seiner Jünger und sagt zu ihnen:„Geht hin in die Stadt, und es wird euch ein Mensch begegnen, der einen Tonkrug Wasser trägt. Folgt ihm! Und wo irgend er hineingehen mag, [dort] sprecht zu dem Hausherrn: ‘Der Lehrer sagt: Wo ist das Gastzimmer, wo ich mit meinen Jüngern das Passa essen kann?’ Und er selbst wird euch einen großen, mit Polstern belegten bereitstehenden Obersaal zeigen. Dort bereitet für uns zu.“ Und seine Jünger gingen hinaus und kamen in die Stadt und fanden es so, wie er ihnen gesagt hatte. Und sie bereiteten das Passa vor. Und als es Abend geworden war, kommt er mit den Zwölfen. Und als sie [zu Tisch] lagen und aßen, sagte Jesus:„Wahrlich! Ich sage euch: Einer von euch wird mich ‹verraten und› ausliefern, [einer], der mit mir isst.“ Sie fingen an, betrübt zu werden und einer nach dem anderen zu ihm zu sagen:„Ich?!“ und ein anderer:„Ich?!“ Er antwortete und sagte ihnen:„Einer von den Zwölfen, der mit mir in die Schüssel eintaucht. Der Sohn des Menschen geht dahin, ja, so wie über ihn geschrieben ist, aber wehe jenem Menschen, durch den der Sohn des Menschen ‹verraten und› ausgeliefert wird! Es wäre für jenen Menschen besser, wenn er nicht geboren worden wäre.“ Und während sie aßen, nahm Jesus Brot, lobte, brach und gab ihnen und sagte:„Nehmt! Esst! Dieses ist mein Leib.“ Und er nahm den Becher, dankte und gab ihnen. Und sie tranken alle davon. Und er sagte zu ihnen:„Dieses ist mein Blut, das des neuen Bundes, das für viele vergossen wird. Wahrlich! Ich sage euch, dass ich auf keinen Fall mehr trinken werde von dem Erzeugnis des Weinstocks, bis zu jenem Tage, wenn ich es aufs Neue trinke im Königreich Gottes.“ Und als sie eine Hymne gesungen hatten, gingen sie hinaus Richtung Berg der Olivenbäume. Und Jesus sagt ihnen:„In dieser Nacht werdet ihr alle an mir Anstoß nehmen, ‹stolpern und zu Fall kommen›, denn es ist geschrieben: ‘Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe werden zerstreut werden.’ Nachdem ich jedoch erweckt sein werde, werde ich euch voran nach Galiläa gehen.“ Aber Petrus sagte zu ihm:„Wenn auch alle Anstoß nehmen werden, so doch nicht ich!“ Und Jesus sagt ihm:„Wahrlich! Ich sage dir: Heute, in dieser Nacht, ehe ein Hahnzweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“ Aber er sagte in sehr überschwänglicher Weise [noch] mehr:„Wenn ich mit dir sterben müsste, werde ich dich auf keinen Fall verleugnen.“ Ebenso sprachen auch alle. Und sie kommen an ein Grundstück, dessen Name Gethsemane [ist], und er sagt zu seinen Jüngern:„Setzt euch hier, bis ich gebetet habe!“ Und er nimmt Petrus und Jakobus und Johannes zu sich. Und er fing an, sehr bestürzt und geängstigt zu sein. Und er sagt zu ihnen:„Meine Seele ist sehr, sehr betrübt, bis zum Tode. Bleibt hier und wacht!“ Und er ging ein wenig vor und fiel auf die Erde. Und er betete, dass, wenn es möglich sei, die Stunde an ihm vorübergehe. Und er sagte:„Abba! Vater! Es ist dir alles möglich. Führe diesen Becher an mir vorüber. Doch nicht, was ICH will, sondern was DU [willst].“ Und er kommt und findet sie schlafend. Und er sagt zu Petrus:„Simon, du schläfst? Warst du nicht imstande, eine Stunde zu wachen? Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung hineingeratet! Der Geist ist bereitwillig, ja, aber das Fleisch ist schwach.“ Und wieder ging er weg und betete und sagte dasselbe Wort. Und als er zurückkehrte, fand er sie wiederum schlafend, denn ihre Augen waren beschwert. Und sie wussten nicht, was sie ihm antworten sollten. Und er kommt zum dritten Mal. Und er sagt zu ihnen:„Ihr schlaft vollends und ruht euch aus.“„Das Erwartete ist da! Die Stunde ist gekommen. Siehe! Der Sohn des Menschen wird in die Hände der Sünder ausgeliefert. Steht auf! Lasst uns gehen! Siehe! Der, der mich ‹verrät und› ausliefert, hat sich genaht.“ Und sogleich, während er noch redet, kommt Judas, der einer von den Zwölfen ist, und mit ihm eine zahlreiche Menge mit Schwertern und Stöcken, von den Hohen Priestern und den Schriftgelehrten und den Ältesten her. Der, der ihn ‹verriet und› auslieferte, hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt:„Der, den ich küssen werde, er ist es. Greift ihn und führt ihn sicher ab!“ Und er kommt, geht sogleich hin zu ihm und sagt:„Rabbi! Rabbi!“, und er küsste ihn herzlich. Sie legten ihre Hände an ihn und griffen ihn. Aber einer, jemand von den Dabeistehenden, zog das Schwert und schlug den leibeigenen Knecht des Hohen Priesters und hieb ihm das Ohr ab. Und Jesus antwortete ihnen und sagte:„Wie gegen einen Räuber zogt ihr aus, mit Schwertern und Stöcken, mich festzunehmen. Täglich war ich bei euch in der Tempelstätte und lehrte, und ihr grifft mich nicht. Jedoch, damit die Schriften erfüllt werden–.“ Und sie verließen ihn alle und flohen. Und einer, ein gewisser junger Mann, der ein Leinentuch um den bloßen [Leib] geworfen hatte, folgte ihm. Und es greifen ihn die jungen Männer. Aber er ließ das Leinentuch zurück und floh unbekleidet von ihnen. Und sie führten Jesus ab, hin zum Hohen Priester. Und es kommen bei ihm alle Hohen Priester und Ältesten und Schriftgelehrten zusammen. Und Petrus folgte ihm von ferne bis hinein in den Hof des Hohen Priesters. Und er saß mit den verantwortlichen Dienern zusammen und wärmte sich, zum Licht hin ‹gewandt›. Die Hohen Priester und der ganze Hohe Rat suchten Zeugnis gegen Jesus, um ihn zu Tode zu bringen. Und sie fanden keines, denn viele legten falsches Zeugnis gegen ihn ab, und die Zeugnisse waren nicht gleich. Und einige standen auf, legten falsches Zeugnis gegen ihn ab und sagten: „Wir hörten ihn sagen: ‘Ich werde dieses Tempelheiligtum, das mit Händen gemacht ist, abbrechen, und innerhalb von drei Tagen werde ich ein anderes, das nicht mit Händen gemacht ist, bauen.’“ Und auch so war ihr Zeugnis nicht gleich. Und der Hohe Priester stand auf, ‹trat› in die Mitte und fragte Jesus:„Hast du keine Antwort“, sagte er,„[auf] das, was diese gegen dich zeugen?“ Aber er schwieg und antwortete nichts. Der Hohe Priester fragte ihn wieder und sagt zu ihm:„Bist DU der Gesalbte, der Sohn des Gelobten?“ Jesus sagte:„Ich bin es. Und ihr werdet den Sohn des Menschen sehen, sitzend zur Rechten der Kraft und kommend mit den Wolken des Himmels.“ Da zerriss der Hohe Priester seine Kleider, und er sagt:„Was haben wir noch Zeugen nötig? Ihr hörtet die Lästerung. Was meint ihr?“ Sie verurteilten ihn alle: Er sei des Todes schuldig. Und etliche fingen an, ihn anzuspucken und sein Angesicht zu verhüllen und ihn mit Fäusten zu schlagen und zu ihm zu sagen:„Weissage!“ Und die verantwortlichen Diener versetzten ihm Schläge. Und während Petrus unten im Hof ist, kommt eine von den Mägden des Hohen Priesters und sieht Petrus sich wärmen. Und sie blickt ihn an und sagt:„Auch du warst mit dem Nazarener Jesus.“ Er leugnete und sagte:„Ich weiß nicht, noch ist mir bekannt, was du sagst.“ Und er ging hinaus, nach draußen, in den Vorhof. Und ein Hahnkrähte. Und als die Magd ihn wieder sah, fing sie an, den Dabeistehenden zu sagen:„Der ist [einer] von ihnen.“ Aber er leugnete wieder. Und nach kurzem sagten wiederum die Dabeistehenden zu Petrus:„Wahrlich! Du bist einer von ihnen, denn du bist auch ein Galiläer, und dein Reden ist gleich.“ Aber er fing an, sich zu verfluchen und zu schwören:„Ich weiß nicht [von] diesem Menschen, von dem ihr redet!“ Und ein Hahn krähtezum zweiten Mal. Und Petrus erinnerte sich an das Wort Jesu, das er ihm gesagt hatte:„Ehe ein Hahnzweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen“, und bedachte es: Und er weinte. Und sogleich, am frühen Morgen, nachdem die Hohen Priester mit den Ältesten und Schriftgelehrten und dem ganzen Hohen Rat eine Ratssitzung gehalten und Jesus gebunden hatten, führten sie ihn ab und lieferten ihn an Pilatus aus. Und Pilatus fragte ihn:„Bist DU der König der Juden?“ Er antwortete und sagte zu ihm:„Du sagst es.“ Und die Hohen Priester klagten ihn vieler Dinge an. Pilatus fragte ihn wiederum:„Antwortest du nichts?“ sagte er.„Sieh, wie vieles sie gegen dich zeugen!“ Aber Jesus antwortete gar nichts mehr, sodass sich Pilatus verwunderte. Jeweils zum Fest pflegte er, ihnen einen Gefangenen freizulassen, wen immer sie sich erbaten. Es war [einer], Barabbas, mit den Mitaufrührern gefangen genommen worden, welche in dem Aufruhr einen Mord begangen hatten. Und die Menge schrie hinauf und fing an, sich zu erbitten, [dass er tue], so wie er ihnen [bisher] immer zu tun pflegte. Pilatus antwortete und sagte zu ihnen:„Wollt ihr, dass ich euch den König der Juden freilasse?“ – denn er merkte ‹allmählich›, dass die Hohen Priester ihn aus Neid ausgeliefert hatten. Aber die Hohen Priester wiegelten die Menge auf, dass er ihnen vielmehr den Barabbas freilassen sollte. Pilatus antwortete wieder und sagte zu ihnen:„Was wollt ihr also, dass ich mit dem tue, den ihr ‘König der Juden’ nennt?“ Aber sie schrien wiederum:„Kreuzige ihn!“ Pilatus sagte zu ihnen:„Was tat er denn Übles?“ Aber sie schrien noch viel mehr:„Kreuzige ihn!“ Pilatus beschloss, die Menge zufriedenzustellen, und ließ ihnen Barabbas frei. Und Jesus, nachdem er ihn hatte geißeln lassen, überlieferte er, dass er gekreuzigt werde. Die Soldaten führten ihn ab in das Innere des Palastes (das ist das Prätorium), und sie rufen die ganze Truppe zusammen. Und sie ziehen ihm Purpur an und flechten eine Dornenkrone und setzen sie ihm auf. Und sie fingen an, ihn zu begrüßen:„Freue dich, König der Juden!“ Und sie schlugen ihm mit einem Rohrstock auf das Haupt und spuckten ihn an, beugten die Knie und huldigten ihm. Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm das Purpur aus und zogen ihm die eigenen Oberkleider an. Und sie führen ihn hinaus, damit sie ihn kreuzigen. Und sie zwingen einen Vorübergehenden, einen gewissen Simon, einen Kyrenier, der [gerade] von einer ländlichen Gegend kam, den Vater des Alexander und des Rufus, dass er ihm sein Kreuz trage. Und sie bringen ihn an die Stätte Golgotha (was übersetzt ‘Ort des Schädels’ heißt). Und sie gaben ihm mit Myrrhe gewürzten Wein zu trinken, aber er nahm ihn nicht. Und als sie ihn gekreuzigt hatten, verteilten sie seine Oberkleider, indem sie das Los über sie warfen, [um zu bestimmen,] wer [etwas] bekommen sollte [und] was. Es war die dritte Stunde, als sie ihn kreuzigten. Und die Aufschrift seiner Anklage war angeschrieben:„Der König der Juden.“ Und zusammen mit ihm kreuzigen sie zwei Räuber, einen zu seiner Rechten und einen zu seiner Linken, und es wurde die Schrift erfüllt, die sagt:„Und er wurde unter die Gesetzlosen gerechnet.“ Und die Vorübergehenden lästerten ihn, schüttelten den Kopf und sagten:„Ha! Der du das Tempelheiligtum abbrichst und in drei Tagen aufbaust, rette dich selbst und steige herab vom Kreuz!“ Gleicherweise spotteten auch die Hohen Priester mit den Schriftgelehrten untereinander und sagten:„Andere rettete er. Sich selbst kann er nicht retten! Der Gesalbte, der König Israels, steige nun herab vom Kreuz, damit wir sehen und glauben!“ Auch die, die mit ihm gekreuzigt waren, beschimpften ihn. Als die sechste Stunde gekommen war, entstand Finsternis über die ganzeErde bis zur neunten Stunde. Und zur neunten Stunde rief Jesus mit großer, ‹lauter› Stimme:„Eloi! Eloi! Lamma sabachthani?“ (was übersetzt heißt:„Mein Gott! Mein Gott! Warum hast du mich verlassen?“) Und einige von den Dabeistehenden, die es hörten, sagten:„Siehe! Er ruft Elia!“ Und einer lief, füllte einen Schwamm mit saurem Wein, steckte ihn auf einen Rohrstab und gab ihm zu trinken und sagte:„Lasst [das]! Wir wollen sehen, ob Elia kommt, ihn herabzunehmen!“ Aber Jesus entließ einen großen, ‹lauten› Ruf und hauchte aus. Und der Vorhang des Tempelheiligtums wurde zerrissen in zwei [Stücke], von oben her bis unten. Als der Centurio, der ihm gegenüber dabeistand, sah, dass er so rief und aushauchte, sagte er:„Wahrlich! Dieser Mensch war Gottes Sohn!“ Es waren [da] auch Frauen, die von ferne zuschauten. Unter ihnen waren auch Maria von Magdala und Maria, des Jakobus, des Kleinen, und Joses Mutter, und Salome, die ihm auch, als er in Galiläa war, gefolgt waren und ihm gedient hatten, und viele andere, die mit ihm nach Jerusalem hinaufgezogen waren. Und als es schon Abend geworden war– es war nämlich Rüsttag (das ist der Vorsabbat)–, kam Joseph, der von Arimathäa, ein vornehmer Ratsherr, der auch selbst auf das Königreich Gottes wartete. Und er wagte es und ging zu Pilatus hinein und erbat sich den Leib Jesu. Pilatus verwunderte sich, dass er bereits tot sei. Und er rief den Centurio herbei und fragte ihn, ob er schon lange gestorben sei. Und als er es von dem Centurio erfahren hatte, schenkte er Joseph den Leib. Und [der] kaufte Leinentuch, nahm ihn herab, wickelte ihn in das Leinentuch und legte ihn nieder in einem Grab, das aus [dem] Felsen gehauen war. Und er wälzte einen Stein hin an die Tür des Grabes. Maria von Magdala und Maria, die [Mutter] des Joses, schauten zu, wohin er gelegt wurde. Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria von Magdala und Maria, die [Mutter] des Jakobus, und Salome Gewürze, damit sie hingingen und ihn salbten. Und sie kommen sehr früh am ersten [Tage] der Woche zum Grab. Die Sonne waraufgegangen. Und sie sagten zueinander:„Wer wird uns den Stein von der Tür des Grabes wegwälzen?“ Und als sie aufblicken, schauen sie ‹und sehen›, dass der Stein weggewälzt ist. Er war nämlich sehr groß. Und sie gingen in das Grab hinein und sahen zur Rechten einen jungen Mann sitzen, umkleidet mit einem weißen langen Gewand, und sie waren bestürzt. Aber er sagt zu ihnen:„Seid nicht bestürzt. Ihr sucht Jesus, den Nazarener, den Gekreuzigten. Er wurde erweckt. Er ist nicht hier. Sieh!– die Stätte, wo sie ihn hinlegten! Geht jedoch hin. Sagt seinen Jüngern– auch Petrus–, dass er euch nach Galiläa vorausgeht. Dort werdet ihr ihn sehen, so wie er es euch sagte.“ Und sie gingen schnell hinaus und flohen von dem Grab. Zittern und Entsetzen hatte sie [ergriffen]. Und sie sagten niemandem etwas, denn sie fürchteten sich. Nachdem er frühmorgens am ersten [Tage] der Woche auferstanden war, erschien er zuerst der Maria von Magdala, von der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. Jene ging hin und gab denen Bericht, die mit ihm ‹gewesen und› gekommen waren und am Trauern und Weinen waren. Und als jene hörten, dass er lebe und von ihr gesehen worden sei, glaubten sie nicht. Nach diesem offenbarte er sich in anderer Gestalt Zweien von ihnen unterwegs, als sie ins Ländliche gingen. Und jene gingen [von dort] weg und gaben Bericht den anderen. Auch jenen glaubten sie nicht. Hernach offenbarte er sich ihnen, den Elfen, als sie [zu Tisch] lagen, und er machte ihnen Vorwürfe [wegen] ihres Unglaubens und ihrer Herzenshärte, dass sie denen, die ihn als den Auferweckten gesehen hatten, nicht geglaubt hatten. Und er sagte zu ihnen:„Geht hin in die ganze Welt und verkündet die gute Botschaft der ganzen Schöpfung! Wer glaubte und getauft wurde, wird gerettet werden. Wer aber nicht glaubte, wird verurteilt werden. Diese Zeichen werden denen, die glaubten, mitfolgen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, in neuen Sprachen reden, Schlangen aufheben. Und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen gar keinen Schaden antun. Kranken werden sie die Hände auflegen, und es wird trefflich mit ihnen werden.“ Der Herr nun, nachdem er zu ihnen geredet hatte, wurde in den Himmel aufgenommen, ja, und er setzte sich zur Rechten Gottes. Aber jene gingen aus und verkündeten überall, während der Herr mitwirkte und das Wort festmachte durch die darauf folgenden Zeichen. Amen. Nachdem nun viele es unternahmen, eine Erzählung der Reihe nach wiederzugeben über die Ereignisse ‹und Angelegenheiten›, die unter uns zur Erfüllung gekommen sind, so wie es uns die überlieferten, die von Anfang an Augenzeugen und verantwortliche Diener des Wortes wurden, schien es auch mir angebracht, nachdem ich allem von Grund auf ‹und von Anfang an› mit Sorgfalt nachgegangen war, es für dich, vornehmster Theophilus, in geordneter Reihenfolge zu schreiben, damit du die Zuverlässigkeit der Worte erkennst, über die du unterwiesen wurdest. Es geschah in den Tagen des Herodes, des Königs von Judäa: Es ‹war› ein gewisser Priester namens Zacharias, aus der Tagesabteilung des Abia, und seine Frau war von den Töchtern Aarons, und ihr Name war Elisabet. Beide waren gerecht vor Gott. Sie wandelten ohne Tadel in allen Geboten und Rechtssatzungen des Herrn. Und sie hatten kein Kind, deshalb weil Elisabet unfruchtbar war, und beide waren an ihren Tagen ‹weit› vorgeschritten. Es geschah, als er in der Ordnung seiner Tagesabteilung vor Gott den priesterlichen Dienst versah, dass ihn nach der Sitte des Priesteramtes das Los traf, in das Tempelheiligtum des Herrn zu gehen, um zu räuchern. Und zur Stunde des Räucherns betete das gesamte Volk draußen ‹anhaltend›. Da erschien ihm ein Bote des Herrn, der zur Rechten des Rauchopferaltars stand. Und als Zacharias [ihn] sah, wurde er erregt, und Furcht überfiel ihn. Aber der [himmlische] Bote sagte zu ihm:„Fürchte dich nicht, Zacharias, weil dein Flehen erhört wurde. Und Elisabet, deine Frau, wird dir einen Sohn gebären. Und du sollst ihm den Namen Johannes geben. Und er wird dir Freude und Jubel sein, und viele werden sich über seine Geburt freuen, denn er wird groß sein vor dem Herrn. Und Wein und starkes Getränk wird er nicht trinken. Und noch im Schoße seiner Mutter wird er mit dem Heiligen Geist erfüllt werden. Und viele von den Söhnen Israels wird er zur Umkehr zu dem Herrn, ihrem Gott, bringen. Und er wird vor ihm hergehen im Geist und in der Kraft des Elia, um die Herzen von Vätern zu den Kindern zu kehren und im Unglauben Ungehorsame [zur Umkehr zu bringen, dass sie] in der klugen Gesinnung von Gerechten [sind], um dem Herrn ein hergestelltes Volk zu bereiten.“ Und Zacharias sagte zu dem [himmlischen] Boten:„Wie soll ich das [er]kennen?– denn ich bin ein alter Mann, und meine Frau ist an ihren Tagen ‹weit› vorgeschritten.“ Und der Bote antwortete und sagte ihm:„Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und ich wurde gesandt, zu dir zu reden und dir dieses als gute Botschaft zu sagen. Und– siehe!– du wirst schweigend sein und nicht reden können bis zu dem Tage, da dieses geschehen sein wird, dafür dass du nicht glaubtest meinen Worten, welche werden erfüllt werden zu ihrer Zeit.“ Und das Volk wartete auf Zacharias. Und sie wunderten sich, da er im Tempelheiligtum verzog. Als er aber herauskam, konnte er nicht zu ihnen reden. Und sie erkannten, dass er im Tempelheiligtum ein Gesicht gesehen hatte. Und er gab ihnen ‹wiederholt› Handzeichen und blieb stumm. Und es geschah, als die Tage seines Dienstes erfüllt waren, ging er weg zu seinem Hause. Nach diesen Tagen empfing Elisabet, seine Frau. Und sie zog sich selbst fünf Monate zurück mit den Worten: „So hat mir der Herr getan in den Tagen, in denen er darauf sah, wegzunehmen meine Schmach bei den Menschen.“ Im sechsten Monat wurde der [himmlische] Bote Gabriel von Gott in eine Stadt Galiläas namens Nazaret gesandt, zu einer Jungfrau, die einem Mann namens Joseph angelobt war, aus demHause Davids. Und der Name der Jungfrau war Maria. Und der Bote trat ein, [trat] zu ihr hin und sagte:„Freue dich, Begnadete! Der Herr [ist] mit dir, du Gesegnete unter den Frauen.“ Als sie ihn sah, wurde sie sehr beunruhigt über sein Wort und überlegte, was für eine Art von Gruß das wohl sei. Und der Bote sagte zu ihr:„Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast bei Gott Gnade gefunden, und– siehe!– du wirst im Mutterleibe empfangen und einen Sohn gebären und ihm den Namen Jesus geben. Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Und Gott, der Herr, wird ihm den Thron Davids, seines Vaters, geben. Und er wird ‹als König› herrschen über das Haus Jakobs [bis] in Ewigkeit, und seines Königreiches wird kein Ende sein.“ Maria sagte zu dem Boten:„Wie wird das sein, da ich einen Mann nicht kenne?“ Und der Bote antwortete und sagte ihr:„Der Heilige Geist wird über dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Sohn Gottes genannt werden. Und– siehe!– Elisabet, deine Verwandte, auch sie hat einen Sohn empfangen in ihrem Alter. Und dieser ist der sechste Monat für sie, die unfruchtbar genannt wird, weil bei Gott keine Sache unmöglich sein wird.“ Maria sagte:„Siehe, [ich bin] die leibeigene Magd des Herrn! Es möge mir geschehen nach deinem Wort.“ Und der Bote ging von ihr weg. Maria machte sich in diesen Tagen auf und zog mit Eile in das Bergland, in eine Stadt Judas. Und sie ging hinein in das Haus des Zacharias und grüßte die Elisabet. Und es geschah, als Elisabet den Gruß der Maria hörte, hüpfte das Kleinkind in ihrem [Mutter]schoß, und Elisabet wurde mit dem Heiligen Geist erfüllt. Und sie rief mit großer, ‹lauter› Stimme und sagte:„Gesegnet [bist] du unter den Frauen, und gesegnet [ist] die Frucht deines [Mutter]schoßes! Und woher [geschieht] mir dieses, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? – denn– siehe!– wie die Stimme deines Grußes in meine Ohren kam, hüpfte das Kleinkind vor Jubelfreude in meinem [Mutter]schoß. Und eine Selige [ist] sie, die geglaubt hat, denn sie werden eine Erfüllung haben– die Dinge, die von dem Herrn her zu ihr geredet worden sind!“ Und Maria sagte:„Meine Seele macht den Herrn groß, und mein Geist jubelte Gott, meinem Retter, zu, weil er hinblickte auf die Niedrigkeit seiner leibeigenen Magd, denn– siehe!– von nun an werden mich alle Geschlechter eine Selige nennen, weil der Mächtige an mir große Dinge tat. Und heilig ist sein Name. Und seine Barmherzigkeit [gilt] von Geschlecht zu Geschlecht denen, die ihn fürchten. Er übte Macht mit seinem Arm. Er zerstreute die, die im Denken ihres Herzens hochmütig waren. Er holte Mächtige von [ihren] Thronen herab, und er erhöhte Niedrige. Hungrige füllte er mit guten Dingen, und Reiche sandte er leer weg. Er nahm sich Israels, seines Knechtes, an, um der Barmherzigkeit zu gedenken – so wie er zu unseren Vätern sprach, zu Abraham und seinem Samen,– in Ewigkeit.“ Maria blieb etwa drei Monate bei ihr. Und sie kehrte zurück in ihr Haus. Für Elisabet erfüllte sich die Zeit, dass sie gebären sollte, und sie gebar einen Sohn. Und ihre Nachbarn und Verwandten hörten, dass der Herr seine Barmherzigkeit an ihr groß gemacht hatte, und sie freuten sich mit ihr. Und es geschah: Am achten Tage kamen sie, das Kindlein zu beschneiden. Und sie nannten es nach dem Namen seines Vaters Zacharias. Und seine Mutter antwortete:„Nein, sondern er soll Johannes genannt werden“, sagte sie. Und sie sagten zu ihr:„Es gibt nicht einen in deiner Verwandtschaft, der mit diesem Namen genannt wird.“ Und sie gaben seinem Vater Handzeichen: wie er wolle, dass er genannt werde. Und er erbat sich ein Täfelchen und schrieb die Worte:„Johannes ist sein Name.“ Und alle verwunderten sich. Auf der Stelle wurde sein Mund aufgetan– und seine Zunge, und er redete und lobte Gott. Und es kam Furcht über alle, die um sie her wohnten, und im ganzen Bergland von Judäa wurden alle diese Dinge besprochen. Und alle, die es hörten, legten es zurecht in ihren Herzen:„Was wird dann [wohl] dieses Kindlein sein?“ sagten sie. Und die Hand des Herrn war mit ihm. Und Zacharias, sein Vater, wurde mit dem Heiligen Geist erfüllt und weissagte: „Gelobt sei der Herr, der Gott Israels,“ sagte er,„weil er sein Volk heimsuchte und [ihm] eine Erlösung bereitete. Und er richtete uns ein Rettungshorn auf im Hause Davids, seines Knechtes, ‹dem gemäß›, wie er redete durch den Mund seiner heiligen Propheten, die seit [Anbeginn] der Weltzeit [waren]: Rettung von unseren Feinden und von der Hand aller, die uns hassen, um Barmherzigkeit zu erweisen an unseren Vätern und seines heiligen Bundes zu gedenken, des Eides, den er dem Abraham, unserem Vater, schwor, uns zu geben, dass wir, aus der Hand unserer Feinde befreit, ohne Furcht ihm ‹den aufgetragenen› verehrenden Dienst erweisen ‹sollten› in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor ihm alle Tage unseres Lebens. Und du, Kindlein, wirst ein Prophet des Höchsten genannt werden, denn du wirst vor dem Angesicht des Herrn hergehen, seine Wege zu bereiten, um seinem Volk Kenntnis des Heils zu geben in Vergebung ihrer Sünden, wegen der inneren Regungen der Barmherzigkeit unseres Gottes, mit denen uns heimsuchte der Aufgang aus der höchsten Höhe, um denen zu scheinen, die in Finsternis und Todesschatten sitzen, und unsere Füße zu lenken auf den Weg des Friedens.“ Das Kindlein wuchs und wurde mächtig im Geist. Und er war in den einsamen, ‹öden› Gegenden bis zum Tage seines öffentlichen Auftretens vor Israel. Es geschah in jenen Tagen, [dass] eine Verordnung vom Kaiser Augustus ausging: Das ganze Weltreich sollte eingeschrieben werden. Diese Einschreibung, eine erste, geschah, als Kyreniuseine führende Stellung in Syrien innehatte. Und es gingen alle hin, um eingeschrieben zu werden, jeder in die eigene Stadt. Auch Joseph von Galiläa, aus der Stadt Nazaret, ging hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, welche Bethlehem heißt, weil er aus dem Hause und dem Geschlecht Davids war, um sich einzuschreiben zusammen mit Maria, der ihmangetrauten Frau, die hoch schwanger war. Es geschah, als sie dort waren, da erfüllten sich die Tage, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren Sohn, den erstgeborenen, und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in die Futterkrippe, weil im Gasthaus für sie nicht Platz war. In jener Gegend waren Hirten, die auf dem Felde wohnten und nachts bei ihrer Herde Wache hielten. Und– siehe!– ein Bote des Herrn ‹trat hin und› stand bei ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie. Und sie fürchteten sich sehr. Und der [himmlische] Bote sagte zu ihnen:„Fürchtet euch nicht, denn– siehe!– ich sage euch eine gute Botschaft von großer Freude, welche dem ganzen Volk sein wird, weil euch heute ein Retter geboren wurde in der Stadt Davids! Er ist der Gesalbte, der Herr! Und dieses ist euch das Zeichen: Ihr werdet ein Kleinkind finden, in Windeln gewickelt, das in der Futterkrippe liegt.“ Und plötzlich war da zusammen mit dem Boten eine große Anzahl des himmlischen Heeres, die Gott pries und sagte: „Ehre [sei] Gott in den höchsten ‹Höhen›!– und auf der Erde Friede, in Menschen [sein] Wohlgefallen!“ Und es geschah, als die Boten von ihnen in den Himmel fuhren, da sagten die Männer– die Hirten– zueinander:„Lasst uns doch hindurchziehen bis nach Bethlehem und dieses Wort sehen, ‹diese Sache›, die geschehen ist, die der Herr uns bekannt werden ließ.“ Und sie beeilten sich, kamen und fanden beide, Maria und Joseph, und das Kleinkind, das in der Futterkrippe lag. Als sie [das] gesehen hatten, gaben sie ‹überallhin› Kunde über das Wort, das ihnen über dieses Kindlein gesagt worden war. Und alle, die es hörten, verwunderten sich über das, was von den Hirten zu ihnen geredet worden war. Aber Maria behielt alle diese Worte [und] bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, verherrlichten und priesen Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, dementsprechend wie zu ihnen geredet worden war. Und als acht Tage erfüllt wurden, um das Kindlein zu beschneiden, wurde ihm der Name ‘Jesus’ gegeben, der von dem Boten genannt worden war, ehe er im [Mutter]schoß empfangen worden war. Und als sich nach dem Gesetz Moses die Tage ihrer Reinigung erfüllten, brachten sie ihn nach Jerusalem hinauf, ‹um› ihn dem Herrn darzustellen (so, wie im Gesetz des Herrn geschrieben ist:„Alles Männliche, das den Mutterleib durchbricht, soll dem Herrn heilig genannt werden“) und ein Opfer zu geben nach dem, was im Gesetz des Herrn gesagt ist:„ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben“. Und– siehe– es war in Jerusalem ein Mensch namens Symeon. Und dieser Mensch war gerecht und von gewissenhafter Haltung, der auf den Trost Israels wartete. Und der Heilige Geist war auf ihm. Und es war ihm von dem Heiligen Geist die Weisung erteilt worden, dass er den Tod nicht sehen werde, ehe er den Gesalbten des Herrn gesehen habe. Und er kam durch den Geist in die Tempelstätte. Und als die Eltern das Kindlein Jesus hereinbrachten, um mit ihm nach der Gewohnheit des Gesetzes zu tun, empfing auch er ihn in seine Arme und lobte Gott und sagte: „Nun entlässest du, unumschränkter Herrscher, deinen leibeigenen Knecht nach deinem Wort in Frieden, weil meine Augen dein Heil sahen, das du bereitetest vor dem Angesicht aller Völker, ein Licht zur Offenbarung derer, die von den Völkern sind, und zur Herrlichkeit deines Volkes Israel.“ Joseph und seine Mutter verwunderten sich über das, was über ihn geredet wurde. Symeon segnete sie, und er ‹richtete sich› an Maria, seine Mutter, und sagte:„Siehe! Dieser ist zu einem Fallen und einem Aufstehen vieler in Israel gesetzt worden und zu einem Zeichen, dem widersprochen werden wird (aber auch durch deine Seele wird ein Schwert durchgehen), auf dass die Überlegungen aus vielen Herzen enthüllt werden.“ Und es war eine Prophetin Anna, eine Tochter Phanuels, aus dem Stamme Asser. Diese war an Tagen weit vorgeschritten, nachdem sie von ihrer Jungfrauschaft an sieben Jahre mit einem Mann gelebt hatte. Und sie war eine Witwe von etwa vierundachtzig Jahren, die nicht von der Tempelstätte wich und mit Fasten und Flehen den aufgetragenen ‹und verehrenden› Dienst erwies Nacht und Tag. Und zu eben dieser Stunde trat sie herzu und bekannte dem Herrn ‹den ihm gebührenden Dank und Preis› und sprach über ihn zu allen, die in Jerusalem auf Erlösung warteten. Und als sie alles nach dem Gesetz des Herrn vollendet hatten, kehrten sie nach Galiläa zurück in ihre Stadt Nazaret. Das Kindlein wuchs und wurde mächtig im Geist, erfüllt mit Weisheit. Und Gottes Gnade war auf ihm. Und alljährlich zum Passafest zogen seine Eltern nach Jerusalem. Und als er zwölf Jahre alt geworden war– sie waren nach Jerusalem hinaufgegangen nach der Sitte des Festes und hatten die Tage vollendet–, blieb der Knabe Jesus, während sie umkehrten, in Jerusalem zurück. Und Joseph und seine Mutter merkten es nicht. In der Meinung, er sei bei der Reisegesellschaft, kamen sie eine Tagesreise weit. Und sie suchten ihn bei den Verwandten und Bekannten. Und als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem um und suchten ihn. Es geschah, dass sie ihn nach drei Tagen in der Tempelstätte fanden: Er saß mitten unter den Lehrern und hörte ihnen zu und befragte sie. Alle, die ihn hörten, staunten über sein Verständnis und seine Antworten. Und als sie ihn sahen, waren sie überrascht. Und seine Mutter sagte zu ihm:„Kind, warum handeltest du so an uns? Siehe! Dein Vater und ich suchten dich mit Schmerzen.“ Und er sagte zu ihnen:„Was [ist es], dass ihr mich suchtet? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, das meines Vaters ist?“ Und sie, sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen redete. Und er ging hinab mit ihnen und kam nach Nazaret. Und er war ihnen untergeordnet. Seine Mutter bewahrte alle diese Worte in ihrem Herzen. Und Jesus nahm ‹stets› zu an Weisheit und jugendlicher Reife und an Gnade bei Gott und Menschen. Im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius, als Pontius Pilatus Statthalter von Judäa war und Herodes Vierfürst von Galiläa und sein Bruder Philippus Vierfürst des ituräischen und trachonitischen Landgebietes und Lysanias Vierfürst von Abilene, unter den Hohen Priestern Annas und Kajaphas, geschah das Wort Gottes zu Johannes, dem Sohn des Zacharias, in der Wüste. Und er kam in die ganze Umgegend des Jordans und verkündete eine Taufe der Buße zurVergebung der Sünden, wie geschrieben ist im Buche der Worte Jesajas, des Propheten, der sagt:„Stimme eines Rufenden in der Wüste: ‘Bereitet den Weg des Herrn! Macht seine Pfade gerade! Jedes Tal wird ausgefüllt und jeder Berg und Hügel erniedrigt ‹und eingeebnet› werden, und das Krumme wird gerade und die holprigen [Wege] zu ebenen Wegen werden, und alles Fleisch wird das Heil Gottes sehen.’“ Er sagte also zu den Mengen, die hinausgingen, von ihm getauft zu werden:„Schlangenbrut! Wer deutete euch an, dem bevorstehenden Zorn zu entfliehen? Bringt also Früchte, die der Buße würdig sind, und fangt nicht an, bei euch selbst zu sagen: ‘Wir haben Abraham zum Vater’, denn ich sage euch: Gott kann dem Abraham aus diesen Steinen Kinder erwecken. Auch ist schon die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt. Jeder Baum also, der nicht edle Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.“ Und die Mengen fragten ihn und sagten:„Was sollen wir also tun?“ Er antwortet und sagt ihnen:„Wer zwei Leibhemden hat, soll dem Anteil geben, der keines hat, und wer Nahrungsmittel hat, tue gleicherweise.“ Es kamen auch Zolleinnehmer, getauft zu werden, und sie ‹richteten sich› an ihn:„Lehrer,“ sagten sie,„was sollen wir tun?“ Er sagte zu ihnen:„Zieht nicht mehr ein, als euch angeordnet worden ist.“ Es fragten ihn auch Soldaten und sagten:„Und wir, was sollen wir tun?“ Und er sagte zu ihnen:„Erpresst niemanden. Klagt niemanden fälschlich an und begnügt euch mit eurem Sold.“ Aber als das Volk in Erwartung war und alle in ihren Herzen sich über Johannes Gedanken machten, ob er nicht der Gesalbte sein könnte, antwortete Johannes und sagte allen:„Ich taufe euch mit Wasser, ja, aber es kommt der, der stärker ist als ich, dessen Schuhriemen zu lösen ich nicht wert bin. Er wird euch taufen in dem Heiligen Geist und Feuer. Dessen Worfschaufel ist in seiner Hand, und er wird seine Tenne durchsäubern und wird den Weizen in seine Scheune sammeln, aber die Spreu wird er verbrennen mit unlöschbarem Feuer.“ Ja, auch mit vielen anderen [Worten] rief er also das Volk auf [und] sagte ihm gute Botschaft. Aber Herodes, der Vierfürst, der von ihm zurechtgewiesen wurde wegen der Herodias, der Frau seines Bruders Philippus, und wegen alles Bösen, das Herodes getan hatte, fügte zu allem auch dieses hinzu, dass er Johannes im Gefängnis einschloss. Es geschah, als das ganze Volk getauft wurde und Jesus getauft wurde und betete, wurde der Himmel geöffnet, und der Heilige Geist stieg in leiblicher Gestalt nieder auf ihn, gleichwie eine Taube, und eine Stimme geschah aus dem Himmel, die sagte:„Du bist mein geliebter Sohn. An dir habe ich Wohlgefallen gefunden.“ Und er, Jesus, war, als er anfing, etwa dreißig Jahre alt; er war, wie man meinte, ein Sohn des Joseph, des Eli, des Matthat, des Levi, des Melchi, des Janna, des Joseph, des Mattathias, des Amos, des Na-um, des Esli, des Naggai, des Ma-ath, des Mattathias, des Seme-i, des Joseph, des Juda, des Joannas, des Resa, des Serubbabel, des Salathi-el, des Neri, des Melchi, des Addi, des Kosam, des Elmoam, des Eer, des Joses, des Elieser, des Jore-im, des Matthat, des Levi, des Symeon, des Juda, des Joseph, des Jonan, des Eljakim, des Meleas, des Ma-inan, des Mattatha, des Nathan, des David, des Jesse, des Obed, des Boas, des Salmon, des Naasson, des Aminadab, des Aram, des Esrom, des Perez, des Juda, des Jakob, des Isa-ak, des Abra-am, des Thara, des Nachor, des Saruch, des Raga-u, des Phalek, des Eber, des Sala, des Kainan, des Arphachsad, des Sem, des Noah, des Lamech, des Mathusala, des Enoch, des Jared, des Malele-el, des Kainan, des Enos, des Seth, des Adam, Gottes. Jesus, voll des Heiligen Geistes, kehrte vom Jordan zurück und wurde durch den Geist in die Wüste geführt ‹für› vierzig Tage, und er wurde vom Teufel versucht. Und er aß nichts in jenen Tagen, und als sie zu Ende kamen, hungerte ihn zuletzt. Und der Teufel sagte zu ihm:„Wenn du Gottes Sohn bist, sage diesem Stein, dass er Brot werde.“ Und Jesus antwortete ihm und sagte:„Es ist geschrieben: ‘Nicht von Brot allein wird der Mensch leben, sondern von jedem Wort, das von Gott ‹gesprochen ist›.’“ Und der Teufel führte ihn hinauf auf einen hohen Berg und zeigte ihm in einem Augenblick alle Königreiche des Weltreiches. Und der Teufel sagte zu ihm:„Dir werde ich alle diese Vollmacht und ihre Herrlichkeit geben, weil sie mir übergeben ist, und wem irgend ich will, gebe ich sie. Wenn du also vor mir huldigst, wird alles dein sein.“ Und Jesus antwortete ihm und sagte:„Gehe weg, hinter mich, Satan!– denn es ist geschrieben: ‘Du sollst dem Herrn, deinem Gott, huldigen und ihm allein ‹den ihm zukommenden› verehrenden Dienst erweisen.’“ Und er führte ihn nach Jerusalem und stellte ihn auf den Flügel der Tempelstätte und sagte zu ihm:„Wenn du der Sohn Gottes bist, wirf dich von hier hinab, denn es ist geschrieben: ‘Er wird seinen [himmlischen] Boten deinethalben Befehl erteilen, dich zu bewahren’, und: ‘Auf Händen werden sie dich tragen, damit du nicht etwa deinen Fuß an einen Stein stoßest.’“ Und Jesus antwortete und sagte zu ihm:„Es ist gesagt: ‘Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.’“ Und als der Teufel mit aller Versuchung zu Ende war, stand er von ihm ab bis zu einer gelegenen Zeit. Und Jesus kehrte in der Kraft des Geistes zurück nach Galiläa. Und die Nachricht von ihm ging aus durch die ganze Umgegend hin. Und er lehrte in ihren Synagogen, verherrlicht von allen. Und er kam nach Nazaret, wo er aufgezogen worden war. Und nach seiner Gewohnheit ging er am Sabbattag in die Synagoge, und er stand auf, um zu lesen. Und es wurde ihm das Buch des Propheten Jesaja gereicht. Nachdem er das Buch aufgerollt hatte, fand er die Stelle, wo geschrieben war: „Der Geist des Herrn ist auf mir, deswegen, weil er mich salbte, den Armen gute Botschaft zu sagen. Er hat mich gesandt, zu heilen die, deren Herz zerbrochen ist, Gefangenen Erlassung zu verkünden und Blinden, dass sie wieder sehen dürfen, Zerbrochene als Freigelassene zu entsenden [und] zu verkünden ein angenehmes Jahr des Herrn.“ Und nachdem er das Buch zusammengerollt und dem verantwortlichen Diener zurückgegeben hatte, setzte er sich. Und aller Augen in der Synagoge waren unverwandt auf ihn gerichtet. Er fing an, zu ihnen zu sagen:„Heute ist diese Schrift in euren Ohren erfüllt worden.“ Und alle gaben ihm Zeugnis und verwunderten sich über die Worte der Gnade, die aus seinem Munde ausgingen, und sie sagten:„Ist dieser nicht der Sohn Josephs?“ Er sagte zu ihnen:„Ihr werdet zweifelsohne dieses Gleichnis zu mir sagen: ‘Arzt, heile dich selbst! Alles, von dem wir hörten, dass es in Kaperna-um geschah, tue auch hier in deiner Vaterstadt!’“ Aber er sagte:„Wahrlich! Ich sage euch: Kein Prophet ist angenehm in seiner Vaterstadt. In Wahrheit aber sage ich euch: Es gab in Israel viele Witwen in den Tagen des Elia, als der Himmel verschlossen wurde für drei Jahre und sechs Monate, als eine große Hungersnot über das ganze Land kam. Und zu keiner von ihnen wurde Elia geschickt, sondern nur nach Sarepta [im Gebiet] von Sidon, hin zu einer Frau, einer Witwe. Und viele Aussätzige waren zur Zeit des Propheten Elisa in Israel, und keiner von ihnen wurde gereinigt, sondern nur Naeman, der Syrer.“ Und alle in der Synagoge wurden mit Grimm erfüllt, als sie dieses hörten. Und sie standen auf und stießen ihn zur Stadt hinaus und führten ihn bis zum Hochrand des Berges, auf dem ihre Stadt gebaut war, um ihn hinabzustürzen. Aber er ging durch ihre Mitte hindurch und zog weiter. Und er kam hinab nach Kaperna-um, einer Stadt von Galiläa, und lehrte sie am Sabbat. Und sie waren in Erstaunen über seine Lehre, weil sein Wort mit Vollmacht war. Und in der Synagoge war ein Mensch, der einen unreinen Geist hatte, einen Dämon, und er schrie auf mit großer, ‹lauter› Stimme: „Heh!“ sagte er,„Was haben wir mit dir zu tun, Jesus, Nazarener? Kamst du, uns zu verderben? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes.“ Und Jesus schalt ihn und sagte:„Verstumme und fahre aus von ihm!“ Und der Dämon schleuderte ihn in die Mitte, und er fuhr von ihm aus, ohne ihm Schaden angetan zu haben. Und es kam Schrecken über alle. Und sie redeten zusammen und sagten untereinander:„Was ist das für ein Wort, dass er mit Vollmacht und Kraft den unreinen Geistern befiehlt und sie ausfahren?“ Und die Kunde von ihm ging aus in jeden Ort der Umgegend. Von der Synagoge machte er sich auf und kam in das Haus Simons. Die Schwiegermutter Simons war von starkem Fieber befallen, und sie ersuchten ihn ihretwegen. Und er stellte sich hin [und beugte sich] über sie, gebot dem Fieber ‹nachdrücklich›, und es verließ sie. Auf der Stelle stand sie auf und diente ihnen. Als die Sonne unterging, brachten alle, die an mancherlei Krankheiten Leidende hatten, sie zu ihm hin. Jedem Einzelnen von ihnen legte er die Hände auf, und er heilte sie. Auch fuhren Dämonen von vielen aus; die schrien und sagten:„Du bist der Gesalbte, der Sohn Gottes!“ Und er schalt sie und ließ sie nicht reden, weil sie wussten, dass er der Gesalbte war. Als es Tag geworden war, ging er aus und zog hin an einen einsamen, ‹öden› Ort. Und die Mengen suchten ihn, und sie kamen bis zu ihm. Und sie hielten ihn auf, dass er nicht von ihnen weg fortzöge. Aber er sagte zu ihnen:„Auch den anderen Städten muss ich die gute Botschaft vom Königreich Gottes sagen, weil ich dazu gesandt worden bin.“ Und er verkündete ‹eine Zeitlang› inGaliläas Synagogen. Es geschah, als die Menge zu ihm drängte, das Wort Gottes zu hören, da stand er an dem See Genezaret. Und er sah zwei Schiffe am See liegen. Die Fischer waren aus ihnen ausgestiegen und wuschen ihre Netze ab. Nachdem er in eines der Schiffe eingestiegen war, das Simon gehörte, ersuchte er ihn, ein wenig vom Land weg hinauszufahren. Und er setzte sich und lehrte die Mengen vom Schiff aus. Als er zu reden aufgehört hatte, ‹richtete er sich› an Simon und sagte:„Fahre hinaus auf die Tiefe und lasst eure Netze zum Fang hinab!“ Und Simon antwortete und sagte ihm:„Meister, die ganze Nacht hindurch haben wir gearbeitet und nichts bekommen. Aber auf dein Wort hin werde ich das Netz hinablassen.“ Und als sie das getan hatten, umschlossen sie eine große Menge Fische, und ihr Netz riss. Und sie winkten den Teilhabern im anderen Schiff, zu kommen und mit anzufassen. Sie kamen, und sie füllten beide Schiffe, sodass sie ‹anfingen› zu sinken. Als Simon Petrus [das] gesehen hatte, fiel er zu den Knien Jesu nieder und sagte:„Geh hinaus, weg von mir, weil ich ein sündiger Mann bin, Herr.“ – denn Schrecken hatte ihn umfasst und alle, die mit ihm waren, über dem Fischfang, den sie zusammenbekommen hatten, gleicherweise auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, die Simons Gefährten waren. Und Jesus sagte, zu Simon ‹gewandt›:„Fürchte dich nicht! Von nun an wirst du einer sein, der Menschen fängt.“ Und nachdem sie die Schiffe ans Land gebracht hatten, verließen sie alles und folgten ihm. Es geschah, als er in einer der Städte war,– siehe– [da war] ein Mann voll Aussatz. Und als er Jesus sah, fiel er auf das Angesicht und bat ihn flehentlich:„Herr,“ sagte er,„wenn du willst, kannst du mich reinigen!“ Und er streckte die Hand aus, rührte ihn an und sagte:„Ich will. Sei gereinigt!“ Und sogleich wich der Aussatz von ihm. Und er gab ihm Anweisung, es niemandem zu sagen:„– sondern gehe hin, zeige dich dem Priester und bringe in Verbindung mit deiner Reinigung dar, so wie Mose es befahl, ihnen zu einem Zeugnis.“ Das Wort über ihn breitete sich mehr aus, und es kamen zahlreiche Mengen zusammen, zu hören und von ihm geheilt zu werden von ihren Schwachheiten. Aber er selbst pflegte die Zurückgezogenheit in den einsamen, ‹öden› Gegenden und war im Gebet. Und es geschah an einem der Tage, da war er am Lehren. Und es saßen da Pharisäer und Gesetzeslehrer, die aus jedem Dorf von Galiläa und Judäa und aus Jerusalem gekommen waren. Und Kraft des Herrn war [da], dass er sie heilte. Und– siehe– Männer, die einen auf einer Liegematte [liegenden] Menschen tragen! Der war gelähmt. Und sie suchten, ihn hineinzutragen und vor ihn zu legen. Und da sie wegen der Menge nicht fanden, auf welchem [Wege] sie ihn hineinbringen sollten, stiegen sie auf das Dach und ließen ihn mit dem Tragbett durch die Ziegel hinab in die Mitte vor Jesus. Und als er ihren Glauben sah, sagte er ihm:„Mensch, deine Sünden sind dir vergeben.“ Und die Schriftgelehrten und die Pharisäer fingen an zu überlegen:„Wer ist dieser, der Lästerungen redet?“ sagten sie.„Wer kann Sünden vergeben als nur Gott allein?“ Aber Jesus erkannte ihre Überlegungen, antwortete und sagte, zu ihnen ‹gewandt›:„Was überlegt ihr in euren Herzen? Was ist leichter, zu sagen: ‘Dir sind deine Sünden vergeben’, oder zu sagen: ‘Stehe auf und gehe!’? Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben“, sagte er zu dem Gelähmten:„Dir sage ich: Stehe auf! Nimm dein Tragbett auf und ziehe hin in dein Haus.“ Und auf der Stelle stand er vor ihnen auf, hob auf, worauf er gelegen hatte, und ging weg in sein Haus, Gott verherrlichend. Und Entsetzen ergriff alle, und sie verherrlichten Gott. Und sie wurden mit Furcht erfüllt und sagten:„Wir sahen heute Außerordentliches!“ Nach diesem ging er hinaus. Und er sah sich einen Zolleinnehmer an namens Levi, der an der Zollstätte saß. Und er sagte zu ihm:„Folge mir!“ Und er ließ alles zurück, stand auf und folgte ihm. Und Levi machte ihm ein großes Mahl in seinem Hause. Und es war eine zahlreiche Menge von Zolleinnehmern und anderen, die mit ihnen [zu Tisch] lagen. Und es murrten ihre Schriftgelehrten und die Pharisäer gegen seine Jünger:„Weshalb esst und trinkt ihr mit Zolleinnehmern und Sündern?“ sagten sie. Und Jesus ‹richtete sich› an sie, antwortete und sagte:„Nicht die Gesunden brauchen einen Arzt, sondern die, denen es übel geht. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße.“ Sie ‹wandten sich› an ihn und sagten:„Weshalb fasten die Jünger des Johannes oft und verrichten flehentliche Bitten, gleicherweise auch die der Pharisäer, aber die deinigen essen und trinken?“ Er sagte zu ihnen:„Könnt ihr die Söhne des Brautgemachs zum Fasten anhalten, während der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber auch Tage kommen, in denen der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird; dann, in jenen Tagen, werden sie fasten.“ Auch sagte er ein Gleichnis zu ihnen:„Niemand setzt ein Stück Stoff von einem neuen Kleid auf ein altes Kleid. Anderenfalls zerreißt er auch das neue, und das Stoffstück vom neuen stimmt nicht überein mit dem alten. Und niemand tut neuen, ‹frischen› Wein in alte Schläuche. Sonst wird der neue, ‹frische› Wein die Schläuche zerreißen, und er selbst wird verschüttet werden, und die Schläuche werden zerstört werden. Sondern neuen, ‹frischen› Wein muss man in neuartige Schläuche tun. So werden beide erhalten. Und niemand, der alten getrunken hat, will sogleich neuen, ‹frischen›, denn er sagt: ‘Der alte ist bekömmlicher’.“ Es geschah amzweiten ‘ersten Sabbat’: Er zog durch die Saaten, und seine Jünger rupften die Ähren, rieben [sie] mit den Händen und aßen. Aber einige von den Pharisäern sagten zu ihnen:„Was tut ihr, was nicht gestattet ist, am Sabbat zu tun?“ Und Jesus antwortete und sagte zu ihnen:„Last ihr auch das nicht, was David tat, als ihn hungerte, ihn und die, die bei ihm waren? – wie er in das Haus Gottes hineinging und die Schaubrote nahm und aß und auch denen gab, die bei ihm waren?– [die Schaubrote], ---die doch nicht gestattet sind zu essen als nur den Priestern allein?“ Und er sagte ihnen:„Der Sohn des Menschen ist Herr auch des Sabbats.“ Auch an einem anderen Sabbat geschah es, dass er in die Synagoge hineinging und lehrte. Und dort war ein Mensch, dessen rechte Hand verdorrt war. Aber die Schriftgelehrten und die Pharisäer beobachteten ihn, ob er am Sabbat heilen werde, damit sie eine Anklage gegen ihn fänden. Aber er wusste um ihre Überlegungen. Und er sagte zu dem Menschen, der die verdorrte Hand hatte:„Stehe [auf und stelle dich] in die Mitte!“ Und er stand auf und stellte sich [dort hin]. Da sagte Jesus zu ihnen:„Ich werde euch etwas fragen: Ist es gestattet, am Sabbat Gutes zu tun oder Übles zu tun, eine Seele zu retten oder umkommen zu lassen?“ Und nachdem er sie sich alle ringsum angesehen hatte, sagte er zu dem Menschen:„Strecke deine Hand aus!“ Er machte es so. Und seine Hand wurde wiederhergestellt, gesund wie die andere. Aber sie wurden mit Unverstand erfüllt und besprachen miteinander, was sie Jesus wohl tun könnten. Es geschah in diesen Tagen: Er ging hinaus ins Berg[land], um zu beten, und brachte die Nacht zu im Gebet mit Gott. Und als es Tag wurde, rief er seine Jünger zu [sich]. Und er wählte von ihnen zwölf, die er auch Apostel nannte: Simon, den er auch Petrus nannte, und Andreas, seinen Bruder, Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus, Matthäus und Thomas, Jakobus, den [Sohn] des Alphäus, und Simon, genannt Eiferer, Judas, den [Sohn] des Jakobus, und Judas Iskariot, der auch zum Verräter wurde. Und als er mit ihnen niedergestiegen war, stellte er sich auf einen ebenen Platz; auch eine Menge seiner Jünger und eine große Anzahl des Volkes [war da] von ganz Judäa und Jerusalem und von der Küste von Tyrus und Sidon, die kamen, ihn zu hören und geheilt zu werden von ihren Krankheiten, auch die von unreinen Geistern Geplagten. Und sie wurden geheilt. Und die ganze Menge suchte ihn anzurühren, weil eine Kraft von ihm ausging und alle heilte. Und er hob seine Augen auf über seine Jünger hin und sagte:„Selige [seid ihr] Armen: Das Königreich Gottes gehört euch. Selige [seid ihr], die ihr nun hungert: Ihr werdet gesättigt werden. Selige [seid ihr], die ihr jetzt weint: Ihr werdet lachen. Selige seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und wenn sie euch absondern und beschimpfen und euren Namen als böse verwerfen des Menschensohnes wegen. Freut euch über jenen Tag und hüpft, denn– siehe!– euer Lohn ist groß im Himmel; denn genauso handelten ihre Väter an den Propheten. Doch wehe euch, den Reichen: Ihr habt ‹bereits› euren ‹ganzen› Trost! Wehe euch, die ihr satt seid: Ihr werdet hungern! Wehe euch, die ihr nun lacht: Ihr werdet trauern und weinen! Wehe euch, wenn alle Menschen von euch wohl reden, denn genauso handelten ihre Väter gegenüber den falschen Propheten. Euch jedoch, die ihr hört, sage ich: Liebt eure Feinde. Tut wohl denen, die euch hassen. Segnet, die euch fluchen, und betet für die, die euch beleidigend behandeln. Dem, der dich auf die Wange schlägt, biete auch die andere dar; und dem, der dir das Oberkleid nimmt, verwehre auch das Leibhemd nicht. Gib aber jedem, der dich bittet; und von dem, der dir das Deine nimmt, fordere es nicht zurück. Und so, wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollten, gleicherweise tut auch ihr ihnen. Und wenn ihr die liebt, die euch lieben, was für Gunst fällt euch zu?– denn auch die Sünder lieben diejenigen, die sie lieben. Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, was für Gunst fällt euch zu?– denn auch die Sünder tun dasselbe. Und wenn ihr denen leiht, von denen ihr es zurückzuerhalten hofft, was für Gunst fällt euch zu?– denn auch die Sünder leihen Sündern, um das gleiche zurückzuerhalten. Vielmehr liebt eure Feinde und tut Gutes und leiht, ohne etwas zu erhoffen. Und euer Lohn wird groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein– weil ER freundlich ist gegen die Undankbaren und Bösen. Werdet also erbarmend, so wie auch euer Vater erbarmend ist. Und richtet nicht, und ihr werdet keinesfalls gerichtet werden. Verurteilt nicht, und ihr werdet keinesfalls verurteilt werden. Lasst frei, und ihr werdet freigelassen werden. Gebt, und es wird euch gegeben werden: Ein gutes, festgedrücktes, geschütteltes, überlaufendes Maß wird man euch in euren Schoß geben; denn mit eben dem Maß, mit dem ihr messt, wird euch wieder gemessen werden.“ Er sagte ihnen ein Gleichnis:„Kann ein Blinder einen Blinden leiten? Werden nicht beide in eine Grube fallen? Ein Jünger ist nicht über seinem Lehrer. Jeder fertig Zugerüstete wird sein wie sein Lehrer. Was siehst du auf den Splitter, der im Auge deines Bruders ist, aber den Balken, der im eigenen Auge ist, nimmst du nicht wahr? Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: ‘Bruder, lass! Ich will den Splitter, der in deinem Auge ist, herausnehmen’, während du selbst den Balken in deinem Auge nicht siehst? Heuchler, nimm zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann wirst du klar sehen, um den Splitter herauszunehmen, der in deines Bruders Auge ist – denn ein guter Baum bringt nicht faule Frucht, noch bringt ein fauler Baum gute Frucht, denn jeder Baum wird an seiner eigenen Frucht gekannt; denn von Dornengewächsen liest man nicht Feigen zusammen, noch liest man von einem Dornstrauch Trauben. Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor, und der böse Mensch bringt aus dem bösen Schatz seines Herzens das Böse hervor, denn aus der Überfülle des Herzens redet sein Mund. Was nennt ihr mich: ‘Herr! Herr!’ und tut nicht, was ich sage? Jeder, der zu mir kommt und auf meine Worte hört und sie tut– ich werde euch zeigen, wem er gleich ist: Er ist einem Menschen gleich, der ein Haus baute: Er grub und vertiefte und legte den Grundstein auf den Felsen. Und als Hochwasser kam, schlug der Strom an jenes Haus, und er vermochte es nicht ins Wanken zu bringen, denn es war auf den Felsen gegründet worden. Aber der, der [meine Worte] hörte und nicht tat, ist einem Menschen gleich, der ein Haus auf den Erdboden baute– ohne Grundstein–, an das der Strom schlug. Und sogleich fiel es, und der Einsturz jenes Hauses wurde groß.“ Nachdem er alle seine Worte ausgerichtet [und] in die Ohren des Volkes ‹gesprochen› hatte, ging er nach Kaperna-um, in den [Ort]. Aber dem leibeigenen Knecht eines gewissen Hauptmanns, einem, den er in Ehren hielt, ging es übel: Er lag im Sterben. Der [Hauptmann] hatte von Jesus gehört und sandte Älteste der Juden zu ihm hin und ersuchte ihn, dass er käme und ‹das Leben› seines Knechtes rette. Sie kamen hin zu Jesus, redeten ihm inständig zu und sagten:„Er ist es würdig, dass man ihm dieses erzeige, denn er liebt unser Volk, und er baute uns die Synagoge!“ Jesus ging mit ihnen hin. Aber als er bereits nicht weit vom Hause entfernt war, schickte der Hauptmann Freunde hin zu ihm und sagte zu ihm:„Herr, bemühe dich nicht ‹länger›, denn ich bin es nicht wert, dass du unter mein Dach eintrittst, weswegen ich mich auch nicht entsprechend würdig achtete, zu dir zu kommen, sondern sage ein Wort, und mein Knecht wird geheilt werden, denn auch ich bin ein Mensch, unter Autorität verordnet, und habe Soldaten unter mir, und ich sage zu diesem: ‘Geh hin’, und er geht hin, und zu einem anderen: ‘Komm’, und er kommt, und zu meinem Knecht: ‘Mache dieses’, und er macht es.“ Als Jesus dieses hörte, verwunderte er sich über ihn. Und er wandte sich an die ihm nachfolgende Menge und sagte:„Ich sage euch, selbst in Israel fand ich nicht einen so großen Glauben.“ Und als die, die geschickt waren, wieder in das Haus zurückkehrten, fanden sie den kranken Knecht gesund vor. Und es geschah am nächsten Tag, dass er nach einer Stadt, die Nain hieß, zog. Und es gingen mit ihm seine vielen Jünger und eine zahlreiche Menge. Als er sich dem Tor der Stadt nahte,– siehe– da wurde ein Verstorbener herausgetragen, ein einziggeborener Sohn seiner Mutter, und diese war eine Witwe. Und eine große Menge aus der Stadt war bei ihr. Und als der Herr sie sah, wurde er von Erbarmen bewegt über sie. Und er sagte zu ihr:„Weine nicht!“ Und er trat hinzu und berührte die Bahre. Die Träger blieben stehen. Und er sagte:„Junger Mann, ich sage dir: Stehe auf!“ Und der Tote setzte sich auf und fing an zu reden. Und er gab ihn seiner Mutter. Es erfasste aber alle Furcht. Und sie verherrlichten Gott:„Ein großer Prophet ist unter uns erweckt worden, und Gott suchte sein Volk heim“, sagten sie. Und dieses Wort über ihn ging aus in ganz Judäa und in der ganzen Umgegend. Dem Johannes gaben seine Jünger Bericht über dieses alles. Und Johannes rief zwei von seinen Jüngern zu [sich] und schickte sie hin zu Jesus und sagte:„Bist DU der Kommende, oder warten wir auf einen anderen?“ Als die Männer zu ihm gekommen waren, sagten sie:„Johannes, der Täufer, hat uns zu dir hin gesandt und sagt: ‘Bist DU der Kommende, oder warten wir auf einen anderen?’“ In derselben Stunde heilte er viele von Krankheiten und Plagen und bösen Geistern, und vielen Blinden schenkte er das Augenlicht. Und Jesus antwortete und sagte ihnen:„Geht hin und gebt Johannes Bericht von dem, was ihr saht und hörtet: dass Blinde wieder sehen, Lahme gehen, Aussätzige gereinigt werden, Taube hören, Tote erweckt werden, Armen gute Botschaft gesagt wird. Und ein Seliger [ist], der nicht an mir Anstoß nimmt ‹und stolpert und so zu Fall kommt›!“ Als die Boten des Johannes weggegangen waren, fing er an, ‹sich› an die Mengen ‹wendend›, über Johannes zu sprechen:„Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen [euch] anzusehen?– Ein Rohr, vom Wind ins Schwanken versetzt? Was sonst seid ihr hinausgegangen zu sehen?– Einen Menschen, mit weichen Oberkleidern bekleidet? Siehe! Die, die ihr Dasein in herrlicher Kleidung und Üppigkeit haben, sind an den königlichen [Orten]. Was sonst seid ihr hinausgegangen zu sehen?– Einen Propheten? Ja, sage ich euch, und reichlich mehr als einen Propheten! Dieser ist es, über den geschrieben ist: ‘Siehe! Ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten wird.’ – denn ich sage euch: Es gibt keinen unter den von Frauen Geborenen, der ein größerer Prophet ist als Johannes, der Täufer. Aber der Kleinere im Königreich Gottes ist größer als er ist. Und das ganze Volk, als es [ihn] hörte, und die Zolleinnehmer rechtfertigten Gott, indem sie mit der Taufe des Johannes getauft wurden. Aber die Pharisäer und die Gesetzesgelehrten lehnten den Ratschluss Gottes für sich selbst ab, indem sie nicht von ihm getauft wurden.“ „Mit wem werde ich also die Menschen dieses Geschlechtes vergleichen?“ sagte der Herr.„Und wem sind sie gleich? Sie sind Kindlein gleich, die auf dem Marktplatz sitzen, und die einen rufen den anderen zu und sagen: ‘Wir flöteten euch, und ihr tanztet nicht! Wir sangen euch Klagelieder, und ihr weintet nicht!’ – denn Johannes, der Täufer, ist gekommen, aß nicht Brot und trank nicht Wein, und ihr sagt: ‘Er hat einen Dämon.’ Der Sohn des Menschen ist gekommen, isst und trinkt, und ihr sagt: ‘Siehe! Ein Mensch, der ein Fresser ist und ein Weintrinker, ein Freund von Zolleinnehmern und Sündern.’ Und gerechtfertigt wurde die Weisheit von allen ihren Kindern.“ Es ersuchte ihn einer von den Pharisäern, dass er mit ihm esse. Und er ging hinein in das Haus des Pharisäers und legte sich [zu Tisch]. Und– siehe– eine Frau in der Stadt, welche eine Sünderin war, brachte, da sie erfahren hatte, dass er im Hause des Pharisäers [zu Tisch] liege, ein Alabasterfläschchen mit Salböl herbei, stellte sich weinend hinten bei seinen Füßen hin und fing an, mit den Tränen seine Füße zu benetzen; und mit ihrem Haupthaar wischte sie sie ab, und sie küsste seine Füße ab und salbte sie mit dem Salböl. Als es der Pharisäer, der ihn geladen hatte, sah, sagte er bei sich selbst:„Wenn dieser ein Prophet wäre, würde er gemerkt haben, wer und was die Frau sei, welche ihn anrührt: dass sie eine Sünderin ist.“ Jesus ‹richtete sich an ihn› und antwortete:„Simon,“ sagte er,„ich habe dir etwas zu sagen.“ Er sagt:„Lehrer, sprich.“ „Ein gewisser Geldverleiher hatte zwei Schuldner. Der eine schuldete fünfhundert Denare, der andere fünfzig. Da sie aber nicht [das Nötige] hatten, um zu bezahlen, schenkte er es beiden. Sage mir: Wer von ihnen wird ihn also mehr lieben?“ Simon antwortete und sagte:„Ich nehme an, derjenige, dem er die größere [Summe] schenkte.“ Er sagte zu ihm:„Du urteiltest recht.“ Und er wandte sich zu der Frau hin und sprach zu Simon:„Siehst du diese Frau? Ich kam in dein Haus. Wasser auf meine Füße gabst du mir nicht, aber sie benetzte mit den Tränen meine Füße und wischte sie mit ihrem Haupthaar ab. Einen Kuss gabst du mir nicht. Aber sie ließ, seitdem ich hereinkam, nicht ab, meine Füße zu küssen. Mit Öl salbtest du mein Haupt nicht. Aber sie salbte meine Füße mit Salböl. Aus diesem Grunde sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben, weil sie viel liebte. Aber der, dem wenig vergeben wird, liebt wenig.“ Und ihr sagte er:„Deine Sünden sind vergeben.“ Und die, die mit [zu Tisch] lagen, fingen an, bei sich selbst zu sagen:„Wer ist dieser, der auch Sünden vergibt?“ Aber an die Frau ‹sich richtend› sagte er:„Dein Glaube hat dich gerettet. Gehe hin in [den] Frieden.“ Und es geschah in der Folgezeit, da reiste er von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf, wobei er verkündete und die gute Botschaft vom Königreich Gottes sagte. Und die Zwölf waren zusammen mit ihm, auch einige Frauen, die geheilt waren von bösen Geistern und Schwachheiten: Maria, genannt ‘die von Magdala’, von der sieben Dämonen ausgefahren waren, und Johanna, die Frau des Chuza, eines Verwalters des Herodes, und Susanna und viele andere, welche ihm von ihrer Habe zu dienen pflegten. Als eine zahlreiche Menge zusammen war und [Leute] aus verschiedenen Städten zu ihm hin zogen, sagte er durch ein Gleichnis: „Der Sämann ging aus, seinen Samen zu säen. Und als er säte, fiel das eine an den Weg hin und wurde zertreten, und die Vögel des Himmels fraßen es auf. Und anderes fiel auf den Felsen, und nachdem es gewachsen war, verdorrte es, weil es nicht Feuchtigkeit hatte. Und anderes fiel inmitten der Dornen, und die Dornen wuchsen mit und erstickten es völlig. Und anderes fiel auf die gute Erde, und, nachdem es gewachsen war, brachte es hundertfältige Frucht.“ Als er dieses sagte, rief er:„Wer Ohren zum Hören hat, höre!“ Aber seine Jünger befragten ihn und sagten:„Was mag wohl dieses Gleichnis bedeuten?“ Er sagte:„Euch ist gegeben, die Geheimnisse des Königreiches Gottes zu kennen, aber den anderen [ist es] in Gleichnissen [gesagt], damit sie ‘sehend nicht sehen und hörend nicht vernehmen ‹und verstehen›.’ Dieses ist das Gleichnis: Der Same ist das Wort Gottes. Die an den Weg hin sind die, die hören. Sodann kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihrem Herzen weg, damit sie nicht glauben und gerettet werden. Die auf dem Felsen sind die, die das Wort, sobald sie es hören, mit Freude aufnehmen. Und diese haben nicht Wurzel, die für eine Zeit glauben und sich in der Zeit der Prüfung abwenden. Das, was in die Dornen fiel, sind diese, die gehört haben und, da sie in Sorgen und Reichtum und Vergnügungen des ‹irdischen› Lebens wandeln, erstickt werden und es nicht zur Reife bringen. Aber das in der edlen Erde, diese sind die, welche in einem edlen und guten Herzen das Wort, wenn sie es gehört haben, festhalten und in Ausdauer Frucht tragen.“ „Niemand zündet eine Lampe an und bedeckt sie mit einem Gefäß oder stellt sie unter ein Bett, sondern er stellt sie auf einen Leuchter, damit die Hereinkommenden das Licht sehen, denn es gibt nicht Verborgenes, das nicht offenbar werden wird, und nicht Geheimes, das nicht bekannt werden wird und an den Tag komme. Seht also ‹stets› zu, wie ihr hört, denn wer hat, dem wird gegeben werden, und wer nicht hat, von dem wird auch abgenommen werden, was er zu haben meint.“ Es kamen zu ihm seine Mutter und seine Brüder herbei. Und wegen der Menge konnten sie nicht mit ihm zusammentreffen. Und es wurde ihm Bericht gegeben:„Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen,“ hieß es,„und sie wollen dich sehen.“ Aber er antwortete und sagte zu ihnen:„Meine Mutter und meine Brüder sind diese, die das Wort Gottes hören und es tun.“ Und es geschah an einem der Tage, da stieg er in ein Schiff, er und seine Jünger, und er sagte zu ihnen:„Lasst uns hinüberfahren an das jenseitige Ufer des Sees.“ Und sie fuhren ab. Während sie fuhren, schlief er ein. Und es ging ein Sturmwind nieder auf den See, und ihr [Schiff] war dabei, sich zu füllen, und sie waren in Gefahr. Sie traten hinzu und weckten ihn auf:„Meister, Meister,“ sagten sie,„wir kommen um!“ Er stand auf, gebot dem Wind und dem Gewoge des Wassers nachdrücklich, und sie legten sich. Und es wurde eine Stille. Er ‹wandte sich› zu ihnen und sagte:„Wo ist euer Glaube?“ Sie fürchteten sich und verwunderten sich und sagten zueinander:„Wer ist dann dieser, dass er auch den Winden befiehlt und dem Wasser und sie ihm gehorchen?“ Und sie fuhren hinab in das Landgebiet der Gadarener, welches Galiläa gegenüberliegt. Als er an das Land ausstieg, kam ihm ein Mann aus der Stadt entgegen, der geraume Zeit Dämonen hatte. Und Oberkleid zog er keines an. Und er verblieb nicht in einem Haus, sondern in den Gräbern. Er sah Jesus und schrie auf, fiel vor ihm nieder und sagte mit großer, ‹lauter› Stimme:„Was haben ich und du gemeinsam, Jesus, Sohn Gottes, des Höchsten? Ich bitte dich flehentlich, quäle mich nicht!“ – denn er hatte dem unreinen Geist die Anweisung gegeben, von dem Menschen auszufahren; denn oftmals hatte er ihn mit sich fortgerissen, und er war mit Ketten und Fußfesseln gebunden und bewacht worden, und er hatte ‹immer wieder› die Fesseln zerrissen und war ‹wiederholt› von dem Dämon in die Wüsteneien getrieben worden. Jesus fragte ihn und sagte:„Wie ist dein Name?“ Er sagte:„Legion“– weil viele Dämonen in ihn hineingefahren waren. Und er redete ihm bittend zu, dass er ihnen nicht befehle, in den Abgrund zu fahren. Es war dort eine Herde von vielen Schweinen, die an dem Berg weideten. Und sie redeten ihm bittend zu, dass er ihnen erlaube, in jene zu fahren. Und er erlaubte es ihnen. Die Dämonen fuhren von dem Menschen aus und fuhren in die Schweine. Und die Herde stürmte den Abhang hinab in den See und ertrank. Als die, die [sie] geweidet hatten, sahen, was geschehen [war], flohen sie. Sie gingen weg und gaben Bericht in der Stadt und auf dem Lande. Sie gingen hinaus, das Geschehene zu sehen, und kamen zu Jesus hin und fanden den Menschen, von dem die Dämonen ausgefahren waren, bekleidet und gesunden Sinnes, sitzend zu den Füßen Jesu. Und sie fürchteten sich. Auch gaben ihnen die, die es gesehen hatten, Bericht [davon], wie dem Dämonisierten geholfen worden war. Und es ersuchte ihn die ganze Menge der Umgegend der Gadarener, von ihnen wegzugehen, weil sie von großer Furcht bedrängt wurden. Aber er stieg in das Schiff und kehrte zurück. Aber der Mann, von dem die Dämonen ausgefahren waren, hatte ihn inständig gebeten, bei ihm zu sein. Aber Jesus hatte ihn entlassen und gesagt: „Kehre in dein Haus zurück und erzähle, wie viel Gott an dir getan hat.“ Und er ging weg und verkündete durch die ganze Stadt hin, wie viel Jesus an ihm getan hatte. Es geschah, als Jesus zurückkehrte, nahm ihn die Menge in Empfang, denn alle warteten auf ihn. Und– siehe– es kam ein Mann, dessen Name Jairus [war], und der war ein Vorsteher der Synagoge. Und er fiel Jesus zu Füßen und redete ihm bittend zu, in sein Haus zu kommen, weil er eine Tochter von etwa zwölf Jahren hatte, eine Einziggeborene, und sie lag im Sterben. Während er hinging, drohte ihn die Menge [förmlich] zu ersticken. Und eine Frau, die seit zwölf Jahren mit einem Blutfluss behaftet war, welche ihren ganzen Lebensunterhalt für Ärzte aufgebraucht hatte und von niemandem geheilt zu werden vermochte, kam von hinten herzu und rührte die Quaste seines Oberkleides an. Und auf der Stelle stand ihr Blutfluss still. Und Jesus sagte:„Wer ist es, der mich anrührte?“ Als es alle leugneten, sagten Petrus und die mit ihm:„Meister, die Mengen drängen und beengen dich, und du sagst: ‘Wer ist es, der mich anrührte?’“ Jesus sagte:„Es rührte mich jemand an, denn ich merkte, dass Kraft von mir ausging.“ Als die Frau aber sah, dass sie nicht verborgen blieb, kam sie zitternd, fiel vor ihm nieder und gab ihm Bericht vor dem ganzen Volk, aus welchem Grunde sie ihn angerührt hatte und wie sie auf der Stelle geheilt worden sei. Er sagte zu ihr:„Sei guten Mutes, Tochter. Dein Glaube hat dich heil gemacht. Gehe hin in [den] Frieden!“ Während er noch redet, kommt einer vom [Hause] des Synagogenvorstehers und sagt zu ihm:„Deine Tochter ist gestorben. Bemühe den Lehrer nicht.“ Als Jesus es hörte, antwortete er ihm und sagte:„Fürchte dich nicht. Vertraue nur, und ihr wird geholfen werden.“ Als er in das Haus kam, ließ er niemanden hineingehen außer Petrus, Jakobus und Johannes und den Vater des Mädchens und die Mutter. Es weinten und wehklagten alle um sie. Aber er sagte:„Weint nicht! Sie starb nicht, sondern sie schläft.“ Und sie lachten ihn aus, da sie wussten, dass sie gestorben war. Aber er trieb alle hinaus, ergriff ihre Hand und rief:„Mädchen, stehe auf!“ Und ihr Geist kehrte zurück, und sie stand auf der Stelle auf. Und er ordnete an, dass man ihr zu essen gebe. Und ihre Eltern gerieten in Staunen. Aber er wies sie an, niemandem zu sagen, was geschehen war. Er rief seine zwölf Jünger zusammen und gab ihnen Kraft und Vollmacht über alle Dämonen und um Krankheiten zu heilen. Und er sandte sie, das Königreich Gottes zu verkünden und die von Schwachheit Befallenen zu heilen, und er sagte:„Nehmt nichts [mit] auf den Weg, weder Stäbe noch Tasche noch Brot noch Geld. Auch [soll] jeder nicht zwei Leibhemden haben. Und in welches Haus irgend ihr hineingeht, dort bleibt und von dort zieht aus. Und wie viele euch etwa nicht aufnehmen werden– geht weg aus jener Stadt und schüttelt den Staub ab von euren Füßen zum Zeugnis gegen sie.“ Sie gingen aus, durchzogen Dorf um Dorf, sagten überall die gute Botschaft und heilten. Es hörte Herodes, der Vierfürst, alles das, was von ihm geschah, und er war in Verlegenheit, weil von einigen gesagt wurde, Johannes sei von den Toten erweckt worden, von einigen, Elia sei erschienen, ‹von› anderen, einer von den alten Propheten sei aufgestanden. Und Herodes sagte:„Johannes ließ ich enthaupten. Aber wer ist dieser, von dem ich solches höre?“ Und er suchte, ihn zu sehen. Und als die Apostel zurückkehrten, erzählten sie ihm alles, was sie getan hatten. Und er nahm sie zu sich und zog sich zurück, für sich allein, an einen einsamen, ‹öden› Ort einer Stadt, die Bethsaida heißt. Als es aber die Mengen merkten, folgten sie ihm. Und er nahm sie in Empfang und redete zu ihnen über das Königreich Gottes, und die, die einer Heilung ‹und Pflege› bedurften, heilte er. Aber der Tag fing an, sich zu neigen. Da kamen die Zwölf herbei und sagten zu ihm:„Entlasse die Menge, damit sie weggehen zu den Dörfern und Höfen ringsum, sich ausspannen und Verköstigung finden, weil wir hier an einem einsamen, ‹öden› Ort sind.“ Aber er sagte zu ihnen:„Gebt ihr ihnen zu essen.“ Sie sagten:„Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische, es sei denn, dass wir hingehen und für dieses ganze Volk Speise kaufen.“ – denn es waren etwa fünftausend Männer. Er sagte zu seinen Jüngern:„Lasst sie sich lagern in Lagergruppen zu je fünfzig.“ Und sie taten es so und ließen alle sich lagern. Er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte auf zum Himmel, lobte [über] ihnen und brach [sie]. Und er gab den Jüngern, damit sie der Menge vorlegten. Und sie aßen und wurden alle gesättigt. Und es wurde aufgehoben, was ihnen übrig blieb an Brocken: zwölf Handkörbe [voll]. Und es geschah, als er für sich alleine betete, waren die Jünger mit ihm zusammen. Und er fragte sie:„Wer, sagen die Mengen, dass ich sei?“ Sie antworteten und sagten:„‘Johannes, der Täufer’, andere: ‘Elia’, andere, dass irgendeiner der alten Propheten aufgestanden sei.“ Er sagte zu ihnen:„Und ihr, wer sagt ihr, dass ich sei?“ Da antwortete Petrus und sagte:„Der Gesalbte Gottes.“ Aber er redete ihnen mit Ernst zu und gab ihnen Anweisung, das niemandem zu sagen, und er sagte:„Der Sohn des Menschen muss vieles leiden und von den Ältesten und Hohen Priestern und Schriftgelehrten verworfen und getötet werden und am dritten Tage erweckt werden.“ Er ‹richtete sich› an sie alle und sagte:„Will jemand mir nachkommen, verleugne er sich selbst und hebe täglich sein Kreuz auf und folge mir, denn wer irgend seine Seele retten ‹und bewahren› will, wird sie verlieren. Aber wer seine Seele meinetwegen verliert, der wird sie retten ‹und bewahren›; denn was für einen Nutzen hat ein Mensch, wenn er die ganze Welt gewonnen, sich selbst aber verloren oder sich Schaden zugefügt hat? – denn wer irgend sich meiner und meiner Worte schämt, dessen wird der Sohn des Menschen sich schämen, wenn er kommen wird in seiner Herrlichkeit und der des Vaters und der heiligen Boten. Ich sage euch aber in Wahrheit: Es sind einige von denen, die hier stehen, die den Tod keinesfalls schmecken werden, bis sie das Königreich Gottes gesehen haben.“ Es geschah etwa acht Tage nach diesen Worten, da nahm er Petrus und Johannes und Jakobus zu sich und stieg ins Berg[land], um zu beten. Und während er betete, wurde das Aussehen seines Angesichts ein anderes, und sein Gewand wurde weiß, strahlend. Und– siehe!– zwei Männer redeten zusammen mit ihm, welche Mose und Elia waren, die in Herrlichkeit erschienen und von seinem Ausgang sprachen, den er im Begriff war, in Jerusalem zu erfüllen. Aber Petrus und die, die zusammen mit ihm waren, waren vom Schlaf beschwert. Als sie aber völlig aufgewacht waren, sahen sie seine Herrlichkeit und die zwei Männer, die bei ihm standen. Und es geschah, als sie von ihm schieden, sagte Petrus, zu Jesus ‹gewandt›:„Meister, es ist schön für uns, hier zu sein“, und:„Wir wollen drei Zelthütten machen, eine für dich und eine für Mose und eine für Elia.“– nicht wissend, was er sagte. Während er dieses sagte, kam eine Wolke auf und überschattete sie. Sie fürchteten sich, als jene in die Wolke hineingingen. Und es geschah eine Stimme aus der Wolke, die sagte:„Dieser ist mein geliebter Sohn. Hört ‹stets› auf ihn!“ Und während die Stimme geschah, wurde Jesus alleine gefunden. Und sie selbst schwiegen und gaben in jenen Tagen niemandem Bericht von dem, was sie gesehen hatten. Es geschah am folgenden Tage: Als sie vom Berge herabkamen, kam ihm eine zahlreiche Menge entgegen. Und– siehe!– ein Mann schrie auf von der Menge her:„Lehrer,“ sagte er,„ich flehe dich an! Blicke hin auf meinen Sohn!– weil er mein Einziggeborener ist. Und– siehe!– ein Geist ergreift ihn, und plötzlich schreit er, und er zerrt ihn unter Schäumen, und kaum lässt er von ihm ab; dabei reibt er ihn auf. Und ich flehte deine Jünger an, dass sie ihn austrieben, und sie konnten es nicht.“ Jesus antwortete und sagte:„O ungläubiges und verkehrtes Geschlecht, bis wann soll ich bei euch sein und euch ertragen? Führe deinen Sohn her.“ Noch während er herbeikam, riss ihn der Dämon nieder und zerrte ihn zusammen. Aber Jesus schalt den unreinen Geist und heilte den Knaben und gab ihn seinem Vater zurück. Alle waren sehr in Erstaunen über die Majestät Gottes. Als sich alle verwunderten über alles das, was Jesus tat, ‹richtete er sich› an seine Jünger und sagte: „Legt ihr diese Worte in eure Ohren, denn der Sohn des Menschen ist im Begriff, ausgeliefert zu werden in die Hände von Menschen.“ Aber sie fassten dieses Wort nicht, und es war vor ihnen verhüllt, dass sie es nicht begriffen. Und sie fürchteten sich, ihn über dieses Wort zu befragen. Es kam unter ihnen eine Überlegung auf darüber, wer von ihnen wohl der Größere sei. Aber Jesus sah die Überlegung ihres Herzens, nahm ein kleines Kind zu sich und stellte es neben sich selbst und sagte ihnen:„Wer irgend dieses Kindlein auf meinen Namen hin aufnimmt, nimmt mich auf, und wer irgend mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich sandte, denn der, welcher der Kleinere ist unter euch allen, der wird groß sein.“ Johannes antwortete und sagte:„Meister, wir sahen jemanden, der mit deinem Namen die Dämonen austrieb, und wehrten ihm, weil er nicht mit uns [dir] folgt.“ Und Jesus sagte zu ihm:„Wehrt nicht!– denn wer nicht gegen uns ist, ist für uns.“ Es geschah, als die Tage seiner Aufnahme sich der Erfüllung näherten, da machte er sein Angesicht fest, nach Jerusalem zu ziehen. Und er sandte Boten vor seinem Angesicht her. Und sie zogen hin und kamen in ein Dorf der Samariter, um ihm [eine Unterkunft] zu bereiten. Und sie nahmen ihn nicht auf, weil sein Angesicht [darauf gerichtet] war, nach Jerusalem zu ziehen. Als seine Jünger Jakobus und Johannes es sahen, sagten sie:„Herr, willst du, dass wir sagen, es soll Feuer vom Himmel herabkommen und sie verzehren, wie auch Elia tat?“ Aber er wandte sich um, schalt sieund sagte:„Wisst ihr nicht, welches Geistes ihr seid?– denn der Sohn des Menschen kam nicht, Seelen von Menschen zu verderben, sondern zu retten.“ Und sie zogen hin in ein anderes Dorf. Es geschah, während sie auf dem Wege dahinzogen: Einer sagte zu ihm:„Ich werde dir folgen, wohin du auch gehen solltest, Herr.“ Und Jesus sagte ihm:„Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Wohnplätze, aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er sein Haupt neige.“ Er ‹wandte sich› aber an einen anderen und sagte:„Folge mir!“ Aber er sagte:„Herr, erlaube mir, zuerst hinzugehen, meinen Vater zu begraben.“ Jesus sagte zu ihm:„Lass die Toten, [um] ihre ‹eigenen› Toten zu begraben. Gehe du aber hin und tue das Königreich Gottes ‹weithin› kund!“ Es sagte auch ein anderer:„Ich werde dir folgen, Herr. Erlaube mir aber zuerst, Abschied zu nehmen von denen, die in meinem Hause sind.“ Aber Jesus sagte zu ihm:„Niemand, der seine Hand an den Pflug gelegt hat und nach hinten blickt, ist nützlich für das Königreich Gottes.“ Nach diesem ernannte der Herr auch andere, siebzig, und sandte sie zu je Zweien vor seinem Angesicht her in jede Stadt und an jeden Ort, wohin er im Begriff war zu kommen. Er sagte also ‹in einer Rede› zu ihnen:„In der Tat, die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenige. Fleht also zum Herrn der Ernte, auf dass er Arbeiter in seine Ernte hinaustue. Geht hin! Siehe! Ich sende euch wie Lämmer inmitten von Wölfen. Tragt nicht Beutel noch Tasche, auch nicht Schuhe. Und grüßt niemanden auf dem Wege. Zu dem Haus, in welches ihr eingehen solltet, sagt zuerst: ‘Friede diesem Hause!’ Und wenn dort tatsächlich ein Sohn des Friedens ist, wird euer Friede auf ihm ruhen, wenn aber nicht, wird er wieder auf euch zurückkehren. In eben dem Hause bleibt und esst und trinkt, was von ihnen [kommt], denn der Arbeiter ist seines Lohnes würdig. Zieht nicht um von Haus zu Haus. Und in der Stadt, in welche irgend ihr eingehen solltet und [in der] sie euch aufnehmen, esst, was euch vorgesetzt wird, und heilt die Kranken in derselben. Und sagt ihnen: ‘Das Königreich Gottes hat sich zu euch hin genaht.’ Aber zu der Stadt, in welche irgend ihr eingehen solltet und [in der] sie euch nicht aufnehmen, sagt, nachdem ihr auf ihre Straßen hinausgegangen seid: ‘Auch den Staub, der sich uns aus eurer Stadt anhängte, wischen wir gegen euch ab. Doch dieses nehmt zur Kenntnis, dass das Königreich Gottes sich zu euch hin genaht hat.’ Ich sage euch: Es wird für Sodom an jenem Tage erträglicher sein als für jene Stadt! Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida!– denn wenn in Tyrus und Sidon die Krafttaten geschehen wären, die bei euch geschehen sind, längst hätten sie, in Sack und Asche sitzend, Buße getan. Doch es wird für Tyrus und Sidon im Gericht erträglicher sein als für euch. Und du, Kaperna-um, die du bis zum Himmel erhöht wurdest, bis zum Bereich des Todes wirst du hinabgestoßen werden! Wer euch hört, hört mich. Und wer euch verwirft, verwirft mich. Aber wer mich verwirft, verwirft den, der mich sandte.“ Die Siebzig kehrten mit Freude zurück:„Herr,“ sagten sie,„auch die Dämonen unterordnen sich uns in deinem Namen.“ Aber er sagte ihnen:„Ich schaute ‹und sah› den Satan wie einen Blitz aus dem Himmel fallen. Siehe! Ich gebe euch die Vollmacht, auf Schlangen und Skorpione zu treten und über alle Kraft des Feindes, und keinesfalls wird euch irgendetwas Schaden zufügen. Doch nicht darüber freut euch, dass die Geister euch untergeordnet werden. Freut euch vielmehr darüber, dass eure Namen in den Himmeln geschrieben wurden.“ In eben der Stunde frohlockte Jesus im Geist und sagte:„Ich bekenne dir ‹Lob›, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du dieses vor Weisen und Verständigen verbargst und es Unmündigen offenbartest. Ja, Vater!– weil es so vor dir ein Wohlgefallen fand.“ Und zu seinen Jüngern gewandt sagte er:„Alles wurde mir übergeben von meinem Vater. Und niemand hat Kenntnis, wer der Sohn ist, als nur der Vater, und wer der Vater ist, als nur der Sohn und wem immer [ihn] der Sohn offenbaren will.“ Und er wandte sich den Jüngern gesondert zu und sagte:„Selig die Augen, die schauen, was ihr schaut! – denn ich sage euch: Viele Propheten und Könige wünschten zu sehen, was ihr schaut, und sahen es nicht, und zu hören, was ihr hört, und hörten es nicht.“ Und– siehe– ein Gesetzesgelehrter stand auf: Er versuchte ihn und sagte:„Lehrer, was [soll] ich getan haben, um ewiges Leben zu erben?“ Er sagte zu ihm:„Was ist im Gesetz geschrieben? Wie liest du?“ Er antwortete und sagte:„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deiner ganzen Stärke und aus deinem ganzen Denken– und deinen Nächsten wie dich selbst.“ Er sagte zu ihm:„Du hast recht geantwortet. Tue das ‹stets›, und du wirst leben.“ Er wollte sich aber selbst rechtfertigen und sagte zu Jesus:„Und wer ist mein Nächster?“ Jesus nahm [die Frage] auf und sagte:„Ein gewisser Mann war unterwegs von Jerusalem hinab nach Jericho. Und er fiel unter Räuber. Die zogen ihn aus, versetzten ihm Schläge, ließen ihn in dem halb toten ‹Zustand›, in dem er sich eben befand, und gingen weg. Es traf sich aber, dass ein gewisser Priester auf jenem Wege hinabschritt. Und als er ihn gesehen hatte, ging er an der entgegengesetzten Seite vorüber. Gleicherweise gelangte auch ein Levit an den Ort, und er kam und sah und ging an der entgegengesetzten Seite vorüber. Aber ein gewisser Samariter, der auf der Reise war, stieß auf ihn und sah ihn und wurde von Erbarmen bewegt. Und er ging hinzu, verband seine Wunden und goss Öl und Wein darauf. Er setzte ihn auf das eigene Lasttier und führte ihn in eine Herberge. Und er sorgte für ihn. Und als er am anderen Tage auszog, zog er zwei Denare heraus, gab sie dem Gastwirt und sagte zu ihm: ‘Sorge für ihn. Und was du etwa darüber hinaus aufwenden wirst, ich werde es dir bei meiner Rückkehr erstatten.’ Wer von diesen Dreien scheint dir also Nächster dessen geworden zu sein, der unter die Räuber gefallen war?“ Er sagte:„Der, der die Barmherzigkeit an ihm tat.“ Daraufhin sagte Jesus zu ihm:„Gehe hin und tue du ‹stets› gleicherweise.“ Es geschah, als sie dahinzogen, dass er in ein Dorf hineinging. Eine Frau namens Martha nahm ihn auf in ihr Haus. Und diese hatte eine Schwester, genannt Maria, die sich auch zu den Füßen Jesu setzte und seinem Wort zuhörte. Aber Martha ließ sich über vielem Dienen abziehen. Sie trat hin und sagte:„Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester mich mit dem Dienen alleine ließ? Sage ihr also, dass sie zusammen mit mir zufasse.“ Aber Jesus antwortete und sagte ihr:„Martha, Martha: Du bist in Sorge und beunruhigst dich über vieles. Aber eines ist nötig. Maria wählte das gute Teil– welches nicht von ihr genommen werden wird.“ Und es geschah, als er an einem gewissen Ort betete: Als er aufhörte, sagte einer seiner Jünger zu ihm:„Herr, lehre uns zu beten, so, wie auch Johannes seine Jünger lehrte.“ Er sagte zu ihnen:„Wenn ihr betet, sagt: ‘Unser Vater, der in den Himmeln ist: Geheiligt werde dein Name. Dein Königreich komme.Dein Wille geschehe, wie [er] im Himmel [geschieht], auch auf der Erde. Unser Brot, das wir für den Tag brauchen, gib uns täglich. Und vergib uns unsere Sünden, denn auch wir selbst vergeben jedem, der uns schuldig ist. Und bringe uns nicht in Versuchung hinein,sondern befreie uns von dem Bösen.’“ Und er sagte zu ihnen:„Wer von euch wird einen Freund haben und um Mitternacht zu ihm hingehen? Und er würde zu ihm sagen: ‘Freund, leihe mir drei Brote, da ein Freund von mir von einer Reise zu mir kam; und ich habe nichts ihm vorzusetzen.’ Und jener wird von innen antworten und sagen: ‘Mache mir nicht Mühe! Die Tür ist längst schon verschlossen, und meine Kindlein sind zu Bett bei mir: Ich kann nicht aufstehen, dir zu geben.’ Ich sage euch: Wenn er auch nicht deswegen aufstehen und ihm geben wird, weil er sein Freund ist, so wird er doch, weil jener sich nicht scheute [aufdringlich zu sein], aufstehen und ihm geben, soviel er bedarf. Und ich sage euch: Bittet, und es wird euch gegeben werden; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch geöffnet werden; denn jeder, der bittet, empfängt, und der, der sucht, findet, und dem, der anklopft, wird geöffnet werden. Welchen von euch, der ein Vater ist, wird der Sohn um Brot bitten, und er wird ihm einen Stein reichen?– [oder] wenn auch [um] einen Fisch, wird er ihm statt des Fisches eine Schlange reichen? Oder auch, wenn er um ein Ei bitten sollte, wird er ihm einen Skorpion reichen? Wenn also IHR, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater, der vom Himmel [ist], den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten?“ Und er trieb einen Dämon aus, der stumm war. Nachdem der Dämon ausgefahren war, geschah es, dass der Stumme redete. Und die Mengen verwunderten sich. Aber etliche von ihnen sagten:„Durch Be-elzebul, den Obersten der Dämonen, treibt er die Dämonen aus.“ Aber andere versuchten ihn und forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel. Da er aber um ihre Gedanken wusste, sagte er ihnen:„Jedes Königreich, das ‹einmal› mit sich selbst entzweit ist, wird ‹nach und nach› verwüstet, und Haus gegen Haus fällt. Wenn auch der Satan mit sich selbst entzweit ist, wie wird sein Königreich bestehen?– weil ihr sagt, ich treibe durch Be-elzebul die Dämonen aus. Wenn ich aber durch Be-elzebul die Dämonen austreibe, durch wen treiben eure Söhne aus? Deswegen werden SIE eure Richter sein. Wenn ich aber durch den Finger Gottes die Dämonen austreibe, dann ist das Königreich Gottes zu euch gekommen. Wenn der Starke bewaffnet seinen Hof bewacht, ist seine Habe in Frieden. Sobald aber der, der stärker ist als er, über ihn kommt und ihn besiegt, nimmt er seine ganze Rüstung weg, auf die er sich verlassen hatte, und verteilt seine Beutestücke. Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich. Und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut. Wenn der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, durchwandert er wasserlose Stätten und sucht Ruhe. Und wenn er sie nicht findet, spricht er: ‘Ich werde zurückkehren in mein Haus, von wo ich ausging.’ Und wenn er kommt, findet er es gefegt und geschmückt vor. Dann geht er hin und nimmt sieben andere Geister zu sich, die böser sind als er, und sie fahren ein und wohnen dort. Und es wird das Letzte jenes Menschen ‹nach und nach› schlimmer als das Erste.“ Es geschah, während er dieses sagte, erhob eine Frau aus der Menge die Stimme und sagte zu ihm:„Selig der [Mutter]schoß, der dich trug, und die Brüste, die du sogst!“ Aber er sagte:„In der Tat; ja. Selige sind die, die das Wort Gottes hören und es befolgen!“ Als die Mengen sich ansammelten, fing er an zu sagen:„Dieses ist ein böses Geschlecht. Nach einem Zeichen trachtet es, und ein Zeichen wird ihm nicht gegeben werden als nur das Zeichen Jonas, des Propheten, denn so, wie Jona ein Zeichen wurde den Niniviten, so wird es auch der Sohn des Menschen diesem Geschlecht sein. Eine Königin des Südens wird im Gericht auftreten mit den Männern dieses Geschlechts und wird sie verurteilen, weil sie von den jenseitigen Teilen der Erde kam, zu hören die Weisheit Salomos. Und– siehe!– mehr als Salomo ist hier. Männer von Ninive werden im Gericht aufstehen mit diesem Geschlecht und werden es verurteilen, weil sie Buße taten auf die Verkündigung Jonas hin. Und– siehe!– mehr als Jona ist hier. Niemand, der eine Lampe angezündet hat, stellt sie ins Verborgene oder unter ein Getreidegefäß, sondern auf das Lampengestell, damit die Hereinkommenden den Schein sehen. Die Lampe des Leibes ist das Auge. Wenn also dein Auge einfach ist, ist auch dein ganzer Leib erleuchtet. Wenn es aber böse ist, ist auch dein Leib dunkel. Gib also Acht, dass nicht das Licht in dir Dunkelheit ist. Wenn also dein ganzer Leib erleuchtet ist und gar keinen dunklen Teil hat, wird er ganz erleuchtet sein, wie wenn die Lampe mit ihrem blitzenden [Schein] dich beleuchtet.“ Als er redete, ersuchte ihn ein gewisser Pharisäer, dass er bei ihm ein ‹leichtes› Mahl einnehme. Und er ging hinein und legte sich [zu Tisch]. Als es der Pharisäer sah, verwunderte er sich, dass er sich nicht vor dem Mahl zuerst wusch. Aber der Herr sagte zu ihm:„Nun ihr Pharisäer: Das Äußere des Bechers und des Tellers reinigt ihr. Euer Inneres ist aber voll Raub und Bosheit. Törichte! Machte nicht der, der das Äußere machte, auch das Innere? Doch gebt das, was darin ist, als Almosen, und– siehe!– alles ist euch rein. Jedoch wehe euch Pharisäern!– weil ihr die Minze und das Gewürzkraut und alles Gartengewächs verzehntet, und das Gericht und die Liebe Gottes übergeht ihr. Diese Dinge sollte man tun und jene nicht lassen. Wehe euch Pharisäern!– weil ihr den ersten Sitz in den Synagogen liebt und die Begrüßungen auf den Märkten. Wehe euch Schriftgelehrten und Pharisäern, Heuchler!– weil ihr wie die unkenntlichen Gräber seid, und die Menschen, die darauf gehen, wissen es nicht.“ Einer von den Gesetzesgelehrten antwortet ihm und sagt:„Lehrer, indem du dieses sagst, verhöhnst du auch uns.“ Aber er sagte:„Wehe auch euch Gesetzesgelehrten!– weil ihr die Menschen mit schwer zu tragenden Lasten belastet, und ihr selbst rührt die Lasten nicht mit einem eurer Finger an. Wehe euch!– weil ihr die Grabmäler der Propheten baut, und eure Väter töteten sie. Folglich legt ihr Zeugnis ab und stimmt so den Werken eurer Väter bei, weil einerseits jene sie töteten, andererseits ihr ihre Grabmäler baut. Deswegen sagte auch die Weisheit Gottes: Ich werde Propheten und Apostel zu ihnen senden, und [einige] von ihnen werden sie töten und verfolgen, damit von diesem Geschlecht eingefordert werde das Blut aller Propheten, das vergossen wurde von Gründung der Welt an, vom Blut Abels bis zum Blut des Zacharias, der zwischen dem Altar und dem Hause umkam. Ja, ich sage euch: Es wird eingefordert werden von diesem Geschlecht. Wehe euch Gesetzesgelehrten!– weil ihr den Schlüssel der Kenntnis wegnahmt. Selbst gingt ihr nicht hinein, und die, die hineingingen, hindertet ihr.“ Als er dieses zu ihnen sagte, fingen die Schriftgelehrten und die Pharisäer an, hart [auf ihn] einzudringen und über mehreres ihn auszufragen, und sie lauerten ihm auf und suchten, etwas aus seinem Munde zu erhaschen, damit sie ihn anklagen könnten. Als sich unterdessen die Menge der Zehntausenden versammelt hatte, sodass sie einander traten, fing er an zu sprechen, ‹richtete sich dabei› zuerst an seine Jünger:„Nehmt euch ‹stets› in Acht vor dem Sauerteig der Pharisäer, welcher ist die Heuchelei. Es ist aber nichts verhüllt, das nicht enthüllt werden wird, und nichts verborgen, das nicht zur Kenntnis gebracht werden wird. Deshalb: So vieles ihr in der Dunkelheit spracht, wird im Licht gehört werden, und das, was ihr in den Kammern ins Ohr sagtet, wird auf den Dächern verkündet werden. Ich sage aber euch, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und nach diesem nicht [die Möglichkeit] haben, darüber hinaus mehr zu tun. Ich werde euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, der nach dem Töten Vollmacht hat, in die Hölle zu werfen. Ja, ich sage euch, diesen fürchtet! Werden nicht fünf Sperlinge für zwei Ass verkauft?– Und nicht einer von ihnen ist vor Gott vergessen. Jedoch auch die Haare eures Hauptes sind alle gezählt. Fürchtet euch also nicht. Ihr seid vorzüglicher als viele Sperlinge. Ich sage aber euch: Jeder, der irgend sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem wird sich auch der Sohn des Menschen bekennen vor den Boten Gottes. Aber wer mich vor den Menschen verleugnet hat, wird vor den Boten Gottes verleugnet werden. Und jeder, der ein Wort sagen wird gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden. Aber dem, der gegen den Heiligen Geist lästerte, wird nicht vergeben werden. Wenn sie euch aber vor die Synagogen und die Erstrangigen und [obrigkeitlichen] Autoritäten führen, sorgt euch nicht, wie ihr [etwas] oder was ihr als Verteidigung vorbringen oder was ihr sagen sollt, denn der Heilige Geist wird euch in eben der Stunde lehren, was gesagt werden soll.“ Einer aus der Menge sagte zu ihm:„Lehrer, sage meinem Bruder, dass er das Erbe mit mir teile.“ Er sagte zu ihm:„Mensch, wer setzte mich zum Rechtsprechenden oder zum [Erb]teiler über euch ein?“ Zu ihnen ‹gewandt› sagte er:„Seht und hütet euch ‹stets› vor der Habsucht, weil das Leben eines [Menschen] nicht darin besteht, dass er Überfluss an Besitztum hat.“ Er erzählte ihnen ein Gleichnis und sagte:„Das Land eines gewissen reichen Menschen hatte gut getragen. Und er überlegte in seinem Herzen: ‘Was soll ich tun,’ sagte er, ‘weil ich nicht habe, wohin ich meine Früchte sammeln soll?’ Und er sagte: ‘Das werde ich tun: Ich werde meine Scheunen abbrechen und größere bauen und werde dorthin alle meine Erträge und meine Güter sammeln. Und ich werde zu meiner Seele sagen: Seele, du hast viele Güter daliegen auf viele Jahre. Gönne dir Rast. Iss. Trink. Sei fröhlich!’ Aber Gott sagte zu ihm: ‘Törichter! In dieser Nacht wird deine Seele von dir gefordert. Aber was du bereitetest, wessen wird es sein?’ So ist der, der für sich selbst Schätze sammelt und nicht reich ist zu Gott [hin].“ Er sagte–‹und richtete sich dabei› an seine Jünger:„Deswegen sage ich euch: Sorgt euch nicht um eure Seele, was ihr essen sollt, noch um den Leib, was ihr anziehen sollt. Die Seele ist mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung. Achtet auf die Raben, dass sie weder säen noch ernten, [sie], die weder [Vorrats]kammer noch Scheune besitzen, und Gott ernährt sie ‹stets›. Um wie viel unterscheidet ihr euch von den Vögeln! Wer von euch kann dadurch, dass er sich sorgt, seiner Lebenslänge eine Elle hinzufügen? Wenn ihr also nicht das Geringste könnt, was sorgt ihr euch um das Übrige? Achtet auf die Lilien, wie sie wachsen. Sie arbeiten nicht, noch spinnen sie. Ich sage euch: Nicht einmal Salomo in aller seiner Herrlichkeit umkleidete sich wie eine von diesen. Wenn aber Gott auf dem Felde das Gras, das heute da ist und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wie viel mehr euch, Kleingläubige! Auch ihr, sucht nicht, was ihr essen oder was ihr trinken sollt, und lasst euch nicht verunsichern, denn nach solchem allem trachten die aus den Völkern der Welt. Euer Vater weiß aber, dass ihr dessen bedürft. Doch sucht ‹stets› das Königreich Gottes, und dieses alles wird euch hinzugefügt werden. Fürchte dich nicht, du kleine Herde, weil es eures Vaters Wohlgefallen war, euch das Königreich zu geben. Verkauft eure Habe und gebt Almosen! Macht euch Beutel, die nicht veralten, einen nicht ausgehenden Schatz in den Himmeln, wo kein Dieb sich naht, keine Motte ihr Zerstörungswerk treibt, denn wo euer Schatz ist, dort wird auch euer Herz sein.“ „Es seien eure Lenden ‹stets› umgürtet und die Lampen ‹immerfort› brennend und seid ihr gleich Menschen, die auf ihren Herrn warten, wenn er einst von der Hochzeit aufbrechen wird, damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm sogleich auftun. Selige sind jene leibeigenen Knechte, die der Herr bei seinem Kommen wachend finden wird! Wahrlich! Ich sage euch: Er wird sich gürten und sie sich [zu Tisch] lagern lassen und wird hinzutreten und sie bedienen. Und wenn er in der zweiten Wache kommt und in der dritten Wache kommt und [sie] so findet, Selige sind jene Knechte! Das nehmt aber zur Kenntnis: Wenn der Hausherr gewusst hätte, zu welcher Stunde der Dieb komme, hätte er gewacht und nicht zugelassen, dass man sein Haus durchgrabe. Werdet also auch ihr bereit, weil der Sohn des Menschen zu einer Stunde kommt, zu der ihr es nicht meint.“ Petrus sagte zu ihm:„Herr, sagst du dieses Gleichnis im Blick auf uns oder auch im Blick auf alle?“ Der Herr sagte:„Wer ist dann also der treue und kluge Verwalter, den der Herr über seine Dienerschaft einsetzen wird, den Kostanteil zu geben zu rechter Zeit? Ein Seliger ist jener Knecht, den sein Herr, wenn er gekommen ist, so tun finden wird! Wahrlich! Ich sage euch: Er wird ihn über seine ganze Habe einsetzen. Aber wenn jener Knecht in seinem Herzen sagen sollte: ‘Mein Herr verzieht zu kommen’, und anfangen sollte, die Knechte und Mägde zu schlagen und zu essen und zu trinken und sich zu berauschen, wird der Herr jenes Knechtes an einem Tage kommen, an dem er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt, und wird ihn entzweischneiden und [ihm] sein Teil setzen mit den Ungläubigen ‹und Untreuen›. Jener Knecht, der den Willen seines Herrn kannte und sich nicht bereitete noch nach seinem Willen ausgerichtet handelte, wird [mit] vielen [Streichen] geschlagen werden. Wer ihn aber nicht kannte, aber tat, was der Streiche würdig war, wird [mit] wenigen [Streichen] geschlagen werden. Jedem, dem viel gegeben wurde, von ihm wird viel gefordert werden, und wem man viel anvertraute, reichlicher wird man von ihm verlangen.“ „Ich kam, Feuer auf die Erde zu werfen. Und wie wünsche ich, es wäre schon angezündet worden! Aber ich habe eine Taufe, mit der ich getauft werden muss, und wie werde ich bedrängt, bis sie vollzogen ist! Meint ihr, dass ich herkam, Frieden zu geben auf der Erde? Nein, sage ich euch, sondern Entzweiung! – denn es werden von nun an fünf in einem Hause entzweit sein: drei gegen zwei und zwei gegen drei. Vater wird mit Sohn entzweit sein und Sohn mit Vater, Mutter mit Tochter und Tochter mit Mutter, Schwiegermutter mit ihrer Schwiegertochter und Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter.“ Er sagte aber auch zu den [Menschen]mengen:„Wenn ihr die Wolke vom [Sonnen]untergang her aufsteigen seht, sagt ihr sogleich: ‘Es kommt ein Regenguss.’ Und es geschieht so. Und wenn ein Südwind weht, sagt ihr: ‘Es wird brennend warm sein.’ Und es geschieht. Heuchler! Das Aussehen der Erde und des Himmels wisst ihr zu prüfen. Wieso prüft ihr aber nicht diese Zeit? Warum urteilt ihr auch nicht von euch selbst aus, was recht ist? – denn wenn du mit deinem Rechtsgegner zum Obersten gehst, tu auf dem Wege Fleiß, von ihm loszukommen, damit er dich nicht etwa hinschleppe zum Richter und der Richter dich dem Gerichtsbeamten übergebe und der Gerichtsbeamte dich ins Gefängnis werfe. Ich sage dir: Du wirst auf keinen Fall von dort herauskommen, bis du auch das letzte Lepton erstattet haben wirst.“ Zur selben Zeit waren etliche zugegen, die ihm Bericht gaben von den Galiläern, deren Blut Pilatus mit ihren Opfern vermischt hatte. Und Jesus antwortete und sagte zu ihnen:„Meint ihr, dass diese Galiläer, weil sie solches erlitten haben, vor allen Galiläern zu Sündern geworden waren? Nein, sage ich euch; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen. Oder jene achtzehn, auf die der Turm in Siloam fiel und sie tötete, meint ihr, dass diese vor allen Menschen, die in Jerusalem wohnen, Schuldige geworden waren? Nein, sage ich euch; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle gleicherweise umkommen.“ Er sagte dieses Gleichnis:„Es hatte jemand einen Feigenbaum, der in seinem Weinberg gepflanzt war, und er kam und suchte an ihm Frucht und fand keine. Er ‹richtete sich› an den Weingärtner und sagte: ‘Siehe! Drei Jahre komme ich und suche an diesem Feigenbaum Frucht, und ich finde keine. Haue ihn ab ‹und nimm ihn heraus›. Wozu entkräftet er auch den Boden?’ Er antwortet und sagt zu ihm: ‘Herr, lass ihn auch dieses Jahr, bis dass ich um ihn herum gegraben und ihn gedüngt habe, und wenn er tatsächlich Frucht bringt, [gut], wenn aber doch nicht, haue ihn in Zukunft ab ‹und nimm ihn› heraus.’“ In einer der Synagogen war er am Lehren am Sabbat. Und– siehe!– es war [da] eine Frau, die einen Geist der Schwachheit hatte– achtzehn Jahre! Und sie war zusammengekrümmt, ‹gebückt›, und konnte sich nicht vollständig aufrichten. Als Jesus sie sah, rief er ihr zu und sagte ihr:„Frau, du bist gelöst von deiner Schwachheit!“ Und er legte ihr die Hände auf. Und auf der Stelle wurde sie gerade gemacht. Und sie verherrlichte Gott. Aber der Synagogenvorsteher, unwillig, dass Jesus am Sabbat heilte, antwortete und sagte der Menge:„Sechs Tage gibt es, an denen man zu arbeiten hat. Kommt also an diesen und lasst euch heilen und nicht am Tage des Sabbats.“ Da antwortete ihm der Herr und sagte:„Heuchler! Bindet nicht jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen oder den Esel von der Krippe los und führt ihn weg und tränkt ihn? Aber diese, die eine Tochter Abrahams ist, die der Satan band– siehe!– achtzehn Jahre [lang], sollte nicht gelöst werden von dieser Fessel am Tage des Sabbats?“ Und auf diese seine Worte hin wurden alle seine Widersacher beschämt, und die ganze Menge freute sich über alles Herrliche, das durch ihn geschah. Er sagte:„Wem ist das Königreich Gottes gleich, und womit soll ich es vergleichen? Es ist einem Senfkorn gleich, das ein Mensch nahm und in seinen Garten warf. Und es wuchs und wurde zu einem großen Baum. Und die Vögel des Himmels ließen sich nieder in seinen Zweigen.“ Und wiederum sagte er:„Womit soll ich das Königreich Gottes vergleichen? Es ist gleich einem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter drei Maß Mehl verbarg, bis es ganz durchsäuert wurde.“ Und er durchzog nacheinander Städte und Dörfer, lehrte und legte den Weg zurück nach Jerusalem. Einer sagte zu ihm:„Herr, ob es wenige sind, die gerettet werden?“ Er sagte, zu ihnen ‹gewandt›: „Ringt, durch das enge Tor einzugehen, weil viele– ich sage es euch– suchen werden einzugehen und dazu nicht imstande sein werden. Von da an, da der Hausherr aufgestanden sein wird und die Tür verschlossen haben wird und ihr anfangen werdet, draußen zu stehen und an die Tür zu klopfen und zu sagen: ‘Herr, Herr, tu uns auf!’, und er antworten und zu euch sagen wird: ‘Ich weiß nicht von euch, woher ihr seid’, dann werdet ihr anfangen zu sagen: ‘Wir aßen und tranken vor dir, und auf unseren Straßen lehrtest du.’ Und er wird sagen: ‘Ich sage euch: Ich weiß nicht von euch, woher ihr seid. Entfernt euch von mir, alle ihr Täter der Ungerechtigkeit!’ Dort wird das Weinen und Zähneknirschen sein, wenn ihr Abraham und Isaak und Jakob und alle Propheten im Königreich Gottes seht, euch aber hinausgeworfen. Und sie werden kommen vom Aufgang und vom Untergang und von Mitternacht und vom Mittage und sich [zu Tisch] lagern im Königreich Gottes. Und– siehe!– es gibt Letzte, die Erste sein werden, und es gibt Erste, die Letzte sein werden.“ Am selben Tage kamen einige Pharisäer heran: Sie sagten zu ihm:„Geh hinaus und zieh fort von hier, weil Herodes dich töten will.“ Und er sagte zu ihnen:„Geht hin und sagt diesem Fuchs: Siehe! Ich treibe Dämonen aus und vollbringe Heilungen heute und morgen, und am dritten [Tage] werde ich ans Ziel gebracht. Doch heute und morgen und am [Tage] darauf muss ich voranziehen, weil es nicht angeht, dass ein Prophet außerhalb Jerusalems umkomme.“ „Jerusalem, Jerusalem, die die Propheten tötet und die steinigt, die hin zu ihr gesandt sind! Wie oft wollte ich deine Kinder sammeln in der Weise, wie eine Henne ihre eigene Brut unter die Flügel [sammelt], und ihr wolltet nicht! Siehe! Euer Haus wird euch öde gelassen werden! Wahrlich! Ich sage euch: Auf keinen Fall werdet ihr mich sehen, bis [die Zeit] kommt, da ihr sagt: ‘Gelobt [sei] der, der kommt im Namen des Herrn!’“ Und es geschah, als er am Sabbat in das Haus eines der Obersten der Pharisäer kam, um Brot zu essen, da waren sie dabei, ihn zu beobachten. Und– siehe– ein wassersüchtiger Mensch war vor ihm. Und Jesus antwortete und sagte, zu den Gesetzesgelehrten und Pharisäern ‹gewandt›:„Ist es gestattet, am Sabbat zu heilen?“ Aber sie schwiegen. Und er nahm ihn, heilte ihn und entließ ihn. Und er antwortete ihnen und sagte:„Wer unter euch, dem ein Esel oder Ochse in den Brunnen fällt, wird ihn nicht sogleich herausziehen am Tage des Sabbats?“ Und sie waren nicht imstande, ihm darauf zu antworten. Zu den Geladenen ‹gewandt› sagte er, als er beobachtete, wie sie die ersten Plätze auswählten, ein Gleichnis: „Wenn du von jemandem zu einer Hochzeit geladen wirst,“ sagte er zu ihnen,„lege dich nicht am ersten Platz [zu Tisch], damit nicht etwa ein Geehrterer als du von ihm geladen sei und der, der dich und ihn lud, kommen und zu dir sagen werde: ‘Gib diesem [den] Platz!’ Und dann wirst du anfangen, mit Schande den letzten Platz einzunehmen. Sondern wenn du geladen bist, gehe hin und lege dich an den letzten Platz, damit dann, wenn der, der dich lud, kommt, er zu dir sage: ‘Freund, rücke weiter herauf.’ Dann wirst du Ehre haben vor denen, die mit dir [zu Tisch] liegen. Jeder nämlich, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“ Auch zu dem, der ihn geladen hatte, sprach er:„Wenn du ein Mahl veranstaltest, ein leichtes oder ein größeres, lade nicht deine Freunde noch deine Brüder noch deine Verwandten noch reiche Nachbarn, damit nicht etwa auch sie dich wieder laden und dir Vergeltung ‹zuteil› werde, sondern wenn du ein Mahl mit Gästen veranstaltest, lade ein Arme, Krüppel, Lahme, Blinde. Und ein Seliger wirst du sein, weil sie nicht haben, dir zu vergelten, denn es wird dir vergolten werden in der Auferstehung der Gerechten.“ Als einer von denen, die mit [zu Tisch] lagen, dieses hörte, sagte er zu ihm:„Ein Seliger [ist], der Brot essen wird im Königreich Gottes!“ Er sagte zu ihm:„Ein gewisser Mensch machte ein großes Mahl und lud viele. Und er sandte seinen leibeigenen Knecht zur Stunde des Mahls, zu den Geladenen zu sagen: ‘Kommt, weil alles schon bereit ist.’ Und ohne Ausnahme fingen sie alle an, sich zu entschuldigen und abzusagen. Der erste sagte ihm: ‘Ich kaufte ein Feld, und es ist notwendig, dass ich ausgehe und es sehe. Ich bitte dich, halte mich für entschuldigt.’ Und ein anderer sagte: ‘Ich kaufte fünf Joch Ochsen und gehe hin, sie zu erproben. Ich ersuche dich, halte mich für entschuldigt.’ Und ein anderer sagte: ‘Ich heiratete eine Frau, und deswegen kann ich nicht kommen.’ Und jener Knecht kam herbei und meldete dieses seinem Herrn. Dann war der Gebieter des Hauses zornig und sagte zu seinem Knecht: ‘Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen und Krüppel und Lahmen und Blinden hier herein.’ Und der Knecht sagte: ‘Herr, es ist geschehen, wie du befahlst, und es ist noch Platz.’ Und der Herr sagte zu dem Knecht: ‘Gehe hinaus auf die Landstraßen und [an die] Zäune und nötige sie hereinzukommen, damit sich mein Haus fülle, denn ich sage euch: Nicht einer von jenen Männern, die geladen waren, wird mein Mahl kosten!’“ Es zogen zahlreiche Mengen mit ihm. Und er wandte sich um und sagte zu ihnen: „Wenn jemand zu mir kommt und nicht hasst seinen Vater und die Mutter und die Frau und die Kinder und die Brüder und die Schwestern und dazu auch seine eigene Seele, kann er nicht mein Jünger sein; und welcher nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, kann nicht mein Jünger sein; denn wer unter euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuvor hin und berechnet den Aufwand, ob er das [Nötige] zur Ausführung habe? – damit nicht etwa, wenn er den Grund gelegt hat und nicht imstande ist es fertigzustellen, alle die Zuschauenden anfangen, ihn zu verspotten, und sagen: ‘Dieser Mensch fing an zu bauen und war nicht imstande es fertigzustellen.’ Oder welcher König, der hinzieht, um mit einem anderen König zum Krieg zusammenzutreffen, setzt sich nicht zuvor hin und berät, ob er imstande ist, mit Zehntausend dem entgegenzutreten, der mit Zwanzigtausend gegen ihn kommt? Wenn aber nicht, so sendet er, solange der noch fern ist, eine Gesandtschaft und ersucht um die Friedens‹bedingungen›. So also kann keiner von euch, der nicht allem entsagt, was er hat, mein Jünger sein. Das Salz ist trefflich. Wenn das Salz aber fade geworden ist, womit wird es gewürzt werden? Es ist weder für das Land noch für den Dünger nützlich. Man wirft es hinaus. Wer Ohren zum Hören hat, höre!“ Es nahten sich zu ihm ‹nach und nach› alle Zolleinnehmer und Sünder, ihn zu hören. Und es war ein Murren unter den Pharisäern und den Schriftgelehrten:„Dieser nimmt Sünder an“, sagten sie,„und isst mit ihnen.“ Er sagte zu ihnen dieses Gleichnis: „Welcher Mensch unter euch, der hundert Schafe hat und ein einziges von ihnen verloren hat, lässt nicht die neunundneunzig Schafe in der Wüste zurück und geht dem verlorenen nach, bis er es finde? Und nachdem er es gefunden hat, legt er es auf die eigenen Schultern und freut sich. Und wenn er nach Hause gekommen ist, ruft er die Freunde und die Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: ‘Freut euch mit mir, denn ich fand mein verlorenes Schaf!’ Ich sage euch: Auf diese Weise wird Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, [mehr] als über neunundneunzig Gerechte, die einer Buße nicht bedürfen. Oder welche Frau, die zehn Drachmen hat, zündet nicht, wenn sie eine Drachme verloren hat, eine Lampe an und fegt das Haus und sucht mit Sorgfalt, bis sie sie findet? Und nachdem sie sie gefunden hat, ruft sie sich die Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und sagt: ‘Freut euch mit mir, denn ich fand die Drachme, die ich verloren hatte!’ Auf diese Weise, sage ich euch, entsteht Freude vor den Boten Gottes über einen Sünder, der Buße tut.“ Und er sagte:„Ein gewisser Mensch hatte zwei Söhne. Und der jüngere von ihnen sagte zum Vater: ‘Vater, gib mir den [mir] zufallenden Teil des Vermögens.’ Und er teilte ihnen das Gut. Und nach nicht vielen Tagen nahm der jüngere Sohn alles zusammen und reiste weg in ein fernes Land. Und dort lebte er liederlich und vergeudete sein Vermögen. Aber nachdem er alles aufgebraucht hatte, entstand eine große Hungersnot in jenem Lande, und er fing an, Mangel zu leiden. Und er ging hin und hängte sich an einen der Bürger jenes Landes. Der schickte ihn auf seine Felder, Schweine zu weiden. Und er begehrte, seinen Bauch zu füllen von den Schoten, die die Schweine fraßen. Und niemand gab ihm. Als er aber zu sich selbst kam, sagte er: ‘Wie viele Lohnarbeiter meines Vaters haben Überfluss an Brot, aber ich komme um vor Hunger! Ich werde aufstehen und hin zu meinem Vater ziehen und zu ihm sagen: Vater, ich sündigte gegen den Himmel und vor dir, und ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn genannt zu werden. Mache mich wie einen deiner Lohnarbeiter.’ Und er stand auf und ging hin zu seinem Vater. Aber als er noch ferne war, sah ihn sein Vater und wurde von Erbarmen bewegt; und er lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn herzlich. Aber der Sohn sagte zu ihm: ‘Vater, ich sündigte gegen den Himmel und vor dir. Und ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn genannt zu werden.’ Aber der Vater ‹richtete sich› an seine leibeigenen Knechte und sagte: ‘Bringt das erste lange Gewand heraus und zieht es ihm an und tut einen Ring an seine Hand und Schuhe an die Füße; und bringt das gemästete Kalb, schlachtet es und lasst uns essen und fröhlich sein; denn dieser mein Sohn war tot und wurde wieder lebend, und er war verloren gegangen und wurde gefunden!’ Und sie fingen an, fröhlich zu sein. Aber sein älterer Sohn war auf dem Felde. Und als er kam und sich dem Hause nahte, hörte er Musikklang und Reigen. Und er rief einen von seinen Knechten herbei und erkundigte sich, was das sei. Er sagte ihm: ‘Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater schlachtete das gemästete Kalb, weil er ihn bei [guter] Gesundheit wiedererhielt.’ Er wurde aber zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater kam also heraus und redete ihm zu. Aber er antwortete und sagte dem Vater: ‘Siehe! So viele Jahre diene ich dir ‹wie ein leibeigener Knecht›, und noch nie übertrat ich ein Gebot von dir. Und noch nie gabst du mir einen Ziegenbock, damit ich mit meinen Freunden hätte fröhlich sein können. Als aber dieser dein Sohn kam, der deine Güter mit Huren verzehrte, schlachtetest du ihm das gemästete Kalb.’ Aber er sagte zu ihm: ‘Kind, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, ist dein. Fröhlich sein und sich freuen musste man, weil dieser, dein Bruder, tot war und wieder lebend wurde. Er war verloren gegangen und wurde gefunden.’“ Er ‹richtete sich› auch an seine Jünger und sagte:„Es war ein reicher Mann, der einen Verwalter hatte. Und dieser wurde bei ihm beschuldigt, dass er ‹stetig› seine Habe vergeude. Und er rief ihn und sagte zu ihm: ‘Was ist dieses, das ich über dich höre? Gib Rechenschaft über deine Verwaltung, denn du wirst nicht mehr Verwalter sein können.’ Der Verwalter sagte bei sich selbst: ‘Was werde ich tun?– weil mein Herr die Verwaltung von mir nimmt. Zu graben bin ich nicht imstande. Zu betteln schäme ich mich.– Es ist mir in den Sinn gekommen, was ich tun werde, damit dann, wenn ich der Verwaltung enthoben bin, sie mich in ihre Häuser aufnehmen.’ Und er rief jeden einzelnen von den Schuldnern seines Herrn herbei. Und er sagte zum ersten: ‘Wie viel schuldest du meinem Herrn?’ Er sagte: ‘Hundert Bat Öl.’ Und er sagte zu ihm: ‘Nimm deine [Schuld]schrift, setze dich und schreibe schnell: fünfzig.’ Danach sagte er zu einem anderen: ‘Und du, wie viel schuldest du?’ Er sagte: ‘Hundert Kor Weizen.’ Und er sagt zu ihm: ‘Nimm deine [Schuld]schrift und schreibe: achtzig.’ Und es lobte der Herr den ungerechten Verwalter, dass er klug gehandelt hatte,– weil die Söhne dieser Weltzeit klüger sind als die Söhne des Lichts gegen das eigene Geschlecht. Und ich sage euch: Macht euch selbst Freunde mit dem ungerechten Mammon, damit ‹dann›, wenn es mit euch zu Ende gegangen ist, sie euch aufnehmen in die ewigen Wohnungen. Wer im Geringsten treu ist, ist auch im Vielen treu, und wer im Geringsten ungerecht ist, ist auch im Vielen ungerecht. Wenn ihr also in dem ungerechten Mammon nicht treu wurdet, wer wird euch das Wahrhaftige anvertrauen? Und wenn ihr in dem Fremden nicht treu wurdet, wer wird euch das Eure geben? Kein Haussklave kann zwei Herren Leibeigenendienst verrichten, denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird sich zu dem einen halten und den anderen gering achten. Ihr könnt nicht Gott Leibeigenendienst verrichten und dem Mammon.“ Dieses alles hörten auch die Pharisäer, die geldliebend waren, und sie rümpften ‹verachtend die Nase› über ihn. Und er sagte zu ihnen:„Ihr seid es, die sich selbst rechtfertigen vor den Menschen. Gott kennt aber eure Herzen; was nämlich bei Menschen hoch ist, ist ein Gräuel vor Gott. Das Gesetz und die Propheten [reichen] bis auf Johannes. Ab dann wird das Königreich Gottes als gute Botschaft gesagt, und jeder drängt sich in es hinein. Leichter ist es, dass der Himmel und die Erde vergehen, als dass vom Gesetz ein Strichlein falle. Jeder, der sich von seiner Frau scheidet und eine andere heiratet, begeht Ehebruch. Und jeder, der eine von dem Manne Geschiedene heiratet, begeht Ehebruch.“ „Es war ein reicher Mann, und er kleidete sich in Purpur und Byssus und [lebte] täglich in Prunk und fröhlichem Feiern. Aber es war ein Armer namens Lazarus, den man vor seinem Toreingang hingetan hatte; der war behaftet mit Geschwüren und begehrte, sich von den Krumen zu sättigen, die vom Tisch des Reichen fielen. Es kamen auch ‹immer wieder› die Hunde und leckten seine Geschwüre ab. Es geschah nun, dass der Arme starb. Und er wurde von den [himmlischen] Boten hinweggetragen an die Brust Abrahams. Es starb aber auch der Reiche. Und er wurde begraben. Und im Bereich des Todes, als er seine Augen aufhebt, sieht er, während er in Qualen ist, Abraham von ferne und Lazarus an seiner Brust. Und er rief und sagte: ‘Vater Abraham, erbarme dich meiner und schicke Lazarus, damit er die Spitze seines Fingers in Wasser tauche und meine Zunge kühle, weil ich Pein leide in dieser Flamme!’ Aber Abraham sagte: ‘Kind, gedenke, dass du dein Gutes ‹in Fülle› empfingst in deinem Leben und Lazarus gleicherweise das Üble. Aber nun wird er getröstet. Aber du leidest Pein. Und zu diesem allem ist zwischen uns und euch eine große Kluft festgelegt, auf dass die, die von hier zu euch hinübergehen wollen, es nicht können; noch [können] die von dort zu uns herüberkommen.’ Aber er sagte: ‘Ich ersuche dich also, Vater, dass du ihn in das Haus meines Vaters schickst, denn ich habe fünf Brüder, auf dass er ihnen mit Ernst Zeugnis gebe, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen!’ Abraham sagt zu ihm: ‘Sie haben Mose und die Propheten. Auf die sollen sie hören.’ Aber er sagte: ‘NEIN, Vater Abraham, sondern wenn einer von den Toten zu ihnen hingeht, werden sie Buße tun.’ Aber er sagte ihm: ‘Wenn sie nicht auf Mose und die Propheten hören, werden sie auch nicht überzeugt werden, wenn einer von den Toten aufsteht.’“ Zu seinen Jüngern ‹gerichtet› sagte er:„Es ist ausgeschlossen, dass Fallstricke nicht kommen. Wehe aber dem, durch den sie kommen. Zuträglicher ist es ihm, wenn ein Eselsmühlstein um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen wird, als dass er einem dieser Kleinen einen Fallstrick lege. Habt ‹stets› Acht auf euch selbst! Wenn aber dein Bruder gegen dich sündigt, rede ihm mit Ernst zu, und wenn er Buße tut, vergib ihm. Und wenn er sieben Mal am Tage gegen dich sündigt und sieben Mal am Tage zu dir umkehrt und sagt: ‘Ich tue Buße’, sollst du ihm vergeben.“ Und die Apostel sagten zum Herrn:„Füge uns mehr Glauben hinzu.“ Aber der Herr sagte:„Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, würdet ihr zu diesem Maulbeerfeigenbaum sagen: ‘Werde entwurzelt und gepflanzt im Meer!’ Und er würde euch gehorchen.“ „Wer von euch, der einen leibeigenen Knecht hat, der pflügt oder Hirtendienst tut, wird, wenn der vom Felde hereinkommt, sogleich zu ihm sagen: ‘Komm her und lege dich [zu Tisch]?’ – sondern wird er nicht zu ihm sagen: ‘Bereite, was ich zum Mahl haben soll, und gürte dich und diene mir, bis ich gegessen und getrunken habe, und nach diesem sollst du essen und trinken’? Hat er etwa Dank für jenen Knecht, weil er das ihm Angeordnete tat? Ich meine, nicht. So auch ihr, wenn ihr alles das, was euch angeordnet war, getan habt, sagt: ‘Wir sind unnütze Knechte: Wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren.’“ Und es geschah, während er nach Jerusalem zog, dass er zwischen Samarien und Galiläa hindurchging. Und als er in ein gewisses Dorf einzog, begegneten ihm zehn aussätzige Männer, die von ferne standen. Und sie erhoben die Stimme:„Jesus, Meister,“ sagten sie,„erbarme dich unser!“ Und als er es sah, sagte er zu ihnen:„Geht hin und zeigt euch den Priestern.“ Und es geschah, während sie hingingen, wurden sie gereinigt. Aber einer von ihnen, als er sah, dass er geheilt worden war, kehrte zurück und verherrlichte Gott mit großer, ‹lauter› Stimme. Und er fiel aufs Angesicht zu seinen Füßen und dankte ihm. Und der war ein Samariter. Aber Jesus antwortete:„Wurden nicht die Zehn gereinigt?“ sagte er.„Die Neun, wo [sind sie]? Wurde keiner gefunden, der zurückkehrte, um Gott Ehre zu geben, als nur dieser, der aus einem anderen Volk [ist]?“ Und er sagte zu ihm:„Stehe auf und gehe hin! Dein Glaube hat dich heil gemacht.“ Und als er von den Pharisäern befragt wurde:„Wann kommt das Königreich Gottes?“ antwortete er ihnen und sagte:„Das Königreich Gottes kommt nicht unter genauer Beobachtung, noch wird man sagen: ‘Siehe, hier!’ oder: ‘Siehe, dort!’– denn– siehe!– das Königreich Gottes ist inmitten von euch.“ Aber zu den Jüngern ‹gerichtet› sagte er:„Es werden Tage kommen, da ihr begehren werdet, einen der Tage des Menschensohnes zu sehen, und ihr werdet [ihn] nicht sehen. Und sie werden zu euch sagen: ‘Siehe, hier!’ oder: ‘Siehe, dort!’ Geht nicht hin; lauft auch nicht nach; denn gleichwie der Blitz, der blitzend leuchtet von dem einen [Ende] unter dem Himmel bis zum anderen [Ende] unter dem Himmel, so wird auch der Sohn des Menschen sein an seinem Tage. Zuerst muss er aber vieles leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht. Und so, wie es in den Tagen Noahs geschah, so wird es auch in den Tagen des Menschensohnes sein: Sie aßen; sie tranken; sie heirateten; sie wurden verheiratet– bis zu dem Tage, an dem Noah in die Arche ging. Und es kam die Flut und brachte alle um. Gleicherweise auch [wird es sein], wie es geschah in den Tagen Lots: Sie aßen. Sie tranken. Sie kauften. Sie verkauften. Sie pflanzten. Sie bauten. Aber an dem Tage, an dem Lot aus Sodom wegging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte alle um. Genauso wird es sein an dem Tage, an dem der Sohn des Menschen geoffenbart wird. An jenem Tage– wer auf dem Dach sein wird und seine Sachen im Hause hat, steige nicht hinab, sie zu holen. Und der auf dem Felde kehre gleicherweise nicht zurück. Denkt an Lots Frau! Wer irgend seine Seele zu retten ‹und zu bewahren› sucht, wird sie verlieren. Und wer irgend sie verliert, wird ihr das Leben verleihen. Ich sage euch: In dieser Nacht werden zwei auf einem Bett sein. Der eine wird mitgenommen werden, und der andere wird gelassen werden. Zwei werden an derselben [Stelle] am Mahlen sein. Die eine wird mitgenommen werden, und die andere wird gelassen werden.“ Und sie antworten und sagen zu ihm:„Wo, Herr?“ Er sagte zu ihnen:„Wo derLeib ist, da werden sich dieGeier sammeln.“ - - - Er sagte ihnen auch ein Gleichnis dahingehend, dass man allezeit beten und nicht ermatten solle: Er sagte: „In einer Stadt war ein Richter, der Gott nicht fürchtete und sich vor keinem Menschen scheute. In jener Stadt war eine Witwe, und sie kam ‹wiederholt› hin zu ihm und sagte: ‘Schaffe mir Recht gegenüber meinem Rechtsgegner.’ Und eine Zeitlang wollte er nicht. Mit ‹der Zeit› sagte er aber bei sich selbst: ‘Wenn ich auch Gott nicht fürchte und mich vor einem Menschen nicht scheue, – weil mir diese Witwe Mühe bereitet, werde ich ihr doch Recht verschaffen, damit sie nicht unablässig komme und mich fertig mache.’“ Der Herr sagte:„Hört, was der ungerechte Richter sagt! Wird Gott aber ‹wirklich› nicht das Recht seiner Erwählten ausführen, die Tag und Nacht zu ihm rufen, auch wenn er dabei mit ihnen lange zuwartet? Ich sage euch: Er wird ihr Recht mit Schnelligkeit ausführen. Doch wird dann bei seinem Kommen der Sohn des Menschen auf der Erde den Glauben finden?“ Er ‹richtete sich› aber auch an einige, die das Vertrauen auf sich selbst gesetzt hatten, dass sie gerecht seien, und die übrigen verachteten, und sagte dieses Gleichnis: „Zwei Menschen gingen hinauf in die Tempelstätte zu beten, der eine ein Pharisäer und der andere ein Zolleinnehmer. Der Pharisäer stellte sich hin und betete bei sich selbst dieses: ‘Gott, ich danke dir, dass ich nicht bin wie die übrigen Menschen: Räuber, Ungerechte, Ehebrecher oder auch wie dieser Zolleinnehmer. Ich faste zweimal in der Woche. Ich verzehnte alles, soviel ich bekomme.’ Und der Zolleinnehmer stand von ferne und wollte nicht einmal die Augen zum Himmel aufheben, sondern schlug an seine Brust und sagte: ‘Gott, werde mir, dem Sünder, versühnt!’ Ich sage euch: Es ging dieser gerechtfertigt in sein Haus hinab, im Gegensatz zu jenem; denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, aber wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“ Sie brachten auch die Kleinkinder zu ihm herzu, damit er sie anrühre. Aber als die Jünger es sahen, schalten sie sie. Aber Jesus rief sie herbei und sagte:„Lasst die Kindlein zu mir kommen und wehrt ihnen nicht, denn solcher ist das Königreich Gottes. Wahrlich! Ich sage euch: Wer irgend das Königreich Gottes nicht annimmt wie ein kleines Kind, wird keinesfalls in dasselbe eingehen.“ Und es befragte ihn ein gewisser Oberster:„Guter Lehrer,“ sagte er,„was [soll] ich getan haben, um ewiges Leben zu erben?“ Jesus sagte zu ihm:„Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als nur EINER, Gott. Die Gebote weißt du: Du sollst nicht Ehebruch begehen. Du sollst nicht morden. Du sollst nicht stehlen. Du sollst nicht falsches Zeugnis geben. Ehre ‹stets› deinen Vater und deine Mutter.“ Er sagte:„In Bezug auf dieses alles hütete ich mich von meiner Jugend an.“ Als Jesus das hörte, sagte er zu ihm:„Eines fehlt dir noch: Verkaufe alles, was du nur hast, und verteile es [den] Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben. Und komm her. Folge mir.“ Als er das hörte, wurde er sehr, sehr betrübt, denn er war sehr reich. Als Jesus sah, dass er sehr, sehr betrübt geworden war, sagte er:„Wie schwer werden die, die Gelder haben, in das Königreich Gottes eingehen! – denn es ist leichter, dass ein Kamel durch das Öhr einer Nadel eingehe, als dass ein Reicher in das Königreich Gottes eingehe.“ Es sagten aber die, die es hörten:„Und wer vermag es [dann], gerettet zu werden?“ Er sagte:„Was bei Menschen unmöglich ist, ist möglich bei Gott.“ Und Petrus sagte:„Siehe! WIR verließen alles und folgten dir.“ Er sagte zu ihnen:„Wahrlich! Ich sage euch: Es gibt nicht EINEN, der verließ Haus oder Eltern oder Brüder oder Frau oder Kinder des Königreiches Gottes wegen, der nicht auf jeden Fall Vielfältiges wiederempfinge in dieser Zeit und in der kommenden Weltzeit ewiges Leben.“ Er nahm die Zwölf zu sich, ‹richtete sich an sie› und sagte:„Siehe! Wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles ausgeführt werden, was durch die Propheten vom Sohn des Menschen geschrieben ist, denn er wird denen von den Völkern ausgeliefert werden und wird verspottet und ‹in übermütiger Weise› misshandelt und angespuckt werden. Und sie werden ihn geißeln und töten. Und am dritten Tage wird er auferstehen.“ Und sie verstanden nichts von diesem, und es war dieses Wort vor ihnen verborgen, und sie [er]kannten das Gesagte nicht. Es geschah, während er sich Jericho nahte: Ein Blinder saß bettelnd am Wege. Als er eine Menge durchziehen hörte, erkundigte er sich, was das sei. Sie gaben ihm Bericht, dass Jesus, der Nazarener, vorübergehe. Und er rief:„Jesus, Sohn Davids, erbarme dich meiner!“ Und die Vorangehenden schalten ihn, dass er schweigen solle. Aber er schrie viel mehr:„Sohn Davids, erbarme dich meiner!“ Jesus blieb stehen und befahl, dass man ihn zu ihm führe. Als er sich genaht hatte, fragte er ihn und sagte: „Was wünschst du, dass ich für dich tue?“ Er sagte:„Herr, dass ich wieder sehe.“ Und Jesus sagte zu ihm:„Sei wieder sehend! Dein Glaube hat dich heil gemacht.“ Und auf der Stelle sah er wieder, und er folgte ihm und verherrlichte Gott. Und das ganze Volk, als es das sah, gab Gott Lob. Und er ging hinein und zog durch Jericho hindurch. Und– siehe!– [da war] ein Mann, mit Namen Zachäus genannt, und der war ein Oberzolleinnehmer. Und dieser war reich. Und er suchte Jesus zu sehen, wer er sei. Und er konnte nicht vor der Menge, weil er von Gestalt klein war. Und er lief voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, damit er ihn sehe, weil jener dort durchziehen sollte. Und als er an den Ort kam, blickte Jesus auf, sah ihn und sagte zu ihm hin:„Zachäus, eile und steige herab, denn heute muss ich in deinem Hause bleiben!“ Und er stieg eilends herab und nahm ihn auf mit Freude. Und als sie es sahen, murrten sie alle ‹untereinander›:„Er ging hinein,“ sagten sie,„um bei einem sündigen Mann zu Gast zu sein.“ Aber Zachäus stand und sagte, zum Herrn ‹gewandt›:„Siehe! Die Hälfte meiner Habe, Herr, gebe ich den Armen. Und wenn ich von jemandem etwas erpresste, gebe ich es vierfach wieder.“ Jesus sagte, zu ihm ‹gewandt›:„Heute widerfuhr diesem Hause Rettung, weil ja auch er ein Sohn Abrahams ist, denn der Sohn des Menschen kam, das Verlorene zu suchen und zu retten.“ Während sie das noch im Ohr hatten, fügte er ein Gleichnis hinzu, weil er nahe bei Jerusalem war und sie meinten, dass unverzüglich das Königreich Gottes im Begriff sei zu erscheinen. Er sagte also:„Ein Mensch von edler Herkunft zog in ein fernes Land, um für sich ein Königreich in Empfang zu nehmen und zurückzukehren. Er rief zehn seiner leibeigenen Knechte und gab ihnen zehn Minen und sagte zu ihnen: ‘Handelt, bis ich komme.’ Aber seine Bürger hassten ihn und schickten eine Gesandtschaft hinter ihm her und sagten: ‘Wir wollen nicht, dass dieser über uns König sei.’ Und es geschah, als er, nachdem er das Königreich in Empfang genommen hatte, zurückkam, sagte er, man solle diese Knechte, denen er das Geld gegeben hatte, zu ihm rufen, damit er erfahre, was jeder erhandelt habe. Der erste kam herbei und sagte: ‘Herr, deine Mine gewann zehn Minen hinzu.’ Und er sagte zu ihm: ‘Wohl [getan], du guter Knecht! Weil du im Geringsten treu geworden warst, habe Vollmacht über zehn Städte.’ Und der zweite kam und sagte: ‘Herr, deine Mine machte fünf Minen.’ Auch zu diesem sagte er [in ähnlicher Weise]: ‘Und du, werde du über fünf Städte [gesetzt].’ Und ein anderer kam und sagte: ‘Herr, sieh– deine Mine, die ich in einem Schweißtuch aufbewahrt hielt; denn ich fürchtete dich, weil du ein strenger Mensch bist: Du nimmst, was du nicht hinlegtest, und du erntest, was du nicht sätest.’ Er sagt zu ihm: ‘Aus deinem Munde werde ich dich richten, böser Knecht! Du wusstest: Ich bin ein strenger Mensch, der ich nehme, was ich nicht hinlegte, und ernte, was ich nicht säte. Weshalb gabst du dann nicht mein Geld auf die Bank, und ich hätte es bei meinem Kommen mit Zinsen eingefordert?’ Und zu den Dabeistehenden sagte er: ‘Nehmt ihm die Mine ab und gebt sie dem, der die zehn Minen hat’ (und sie sagten zu ihm: ‘Herr, er hat zehn Minen!’), ‘denn ich sage euch: Jedem, der hat, wird gegeben werden, aber von dem, der nicht hat, von ihm wird auch das abgenommen werden, das er hat. Doch jene, meine Feinde, die nicht wollten, dass ich über sie König sei, führt her und macht sie nieder vor mir.’“ Und nachdem er das gesagt hatte, ging er voraus und zog hinauf nach Jerusalem. Und es geschah, als er sich Bethphage und Bethanien nahte, gegen den Berg hin, genannt der [Berg] ‘der Olivenbäume’, sandte er zwei seiner Jünger und sagte:„Geht hin in das Dorf gegenüber, und wenn ihr hinkommt, werdet ihr darin ein Fohlen angebunden finden, auf das noch nie ein Mensch sich setzte. Bindet es los und führt es ‹her›. Und wenn jemand euch fragt: ‘Weshalb bindet ihr es los?’, werdet ihr zu ihm so sagen: ‘Der Herr bedarf seiner.’“ Die Abgesandten gingen weg und fanden es so, wie er ihnen gesagt hatte. Als sie das Fohlen los machten, sagten dessen Herren zu ihnen:„Warum bindet ihr das Fohlen los?“ Sie sagten:„Der Herr bedarf seiner.“ Und sie führten es zu Jesus. Und sie warfen ihre Oberkleider auf das Fohlen und setzten Jesus darauf. Während er hinzog, breiteten sie ihre Oberkleider auf dem Wege aus. Als er [Jerusalem] näherkam, schon gegen den Abhang des Berges der Olivenbäume, fing die ganze Anzahl der Jünger mit Freude und großer, ‹lauter› Stimme an, Gott zu preisen über alle Krafttaten, die sie gesehen hatten: „Gelobt [sei] der König, der kommt im Namen des Herrn!“ sagten sie.„Friede im Himmel und Herrlichkeit in den höchsten ‹Höhen›!“ Und etliche der Pharisäer aus der Menge richteten sich› an ihn und sagten:„Lehrer, strafe deine Jünger!“ Und er antwortete und sagte ihnen:„Ich sage euch, wenn diese schweigen, werden die Steine schreien.“ Und als er näherkam und die Stadt sah, weinte er über sie. Und er sagte:„Wenn doch auch du, und eben an diesem deinem Tage, zur Kenntnis genommen hättest, was zu deinem Frieden [diente]! Nun aber wurde es vor deinen Augen verborgen. Es werden nämlich Tage über dich kommen, da werden deine Feinde einen Wall um dich herumziehen und dich umzingeln und dich von allen Seiten bedrängen und dich zu Boden strecken, [dich] und deine Kinder in dir, und sie werden in dir nicht Stein auf Stein lassen, dafür dass du die Zeit deiner Heimsuchung nicht zur Kenntnis nahmst.“ Und er ging in die Tempelstätte und fing an, die hinauszutreiben, die darin verkauften und kauften, und sagte zu ihnen:„Es ist geschrieben: ‘Mein Haus ist ein Haus des Gebets.’ Aber ihr machtet es zu einer Räuberhöhle!“ Und er lehrte täglich in der Tempelstätte. Aber die Hohen Priester und die Schriftgelehrten und die Ersten des Volkes suchten ihn umzubringen. Und sie fanden nicht, was sie tun sollten, denn das ganze Volk hing ihm an und hörte [auf ihn]. Und es geschah an einem jener Tage, als er das Volk in der Tempelstätte lehrte und gute Botschaft sagte, da traten die Hohen Priester und die Schriftgelehrten zusammen mit den Ältesten herzu und ‹wandten sich› an ihn; sie sagten:„Sage uns, in welcher Autorität tust du diese Dinge? Oder wer ist es, der dir diese Autorität gab?“ Er antwortete und sagte zu ihnen:„Auch ich werde euch ein Wort fragen, und [ihr] sagt es mir: Die Taufe des Johannes, war sie vom Himmel oder von Menschen?“ Sie überlegten, ‹besprachen› miteinander und sagten:„Wenn wir sagen: ‘Vom Himmel’, wird er sagen: ‘Weshalb also glaubtet ihr ihm nicht?’ Wenn wir aber sagen: ‘Von Menschen’, wird uns das ganze Volk steinigen, denn es ist überzeugt, dass Johannes ein Prophet war.“ Und sie antworteten, sie wüssten nicht, woher. Und Jesus sagte zu ihnen:„Auch ich sage euch nicht, in welcher Autorität ich diese Dinge tue.“ Aber zum Volk ‹gewandt› fing er an, dieses Gleichnis zu sagen:„Ein gewisser Mensch pflanzte einen Weinberg und verpachtete ihn an Winzer und verreiste für geraume Zeit außer Landes. Und zur bestimmten Zeit sandte er einen leibeigenen Knecht zu den Winzern, damit sie ihm von der Frucht des Weinberges gäben. Aber die Winzer schlugen ihn und sandten ihn leer fort. Und er fuhr fort und schickte einen anderen leibeigenen Knecht. Aber auch den schlugen sie und verunehrten ihn und sandten ihn leer fort. Und er fuhr fort und schickte einen dritten. Aber auch diesen verwundeten sie und warfen ihn hinaus. Aber der Herr des Weinberges sagte: ‘Was soll ich tun? Ich werde meinen geliebten Sohn schicken. Vielleicht werden sie vor diesem Achtung haben, wenn sie ihn sehen.’ Aber als die Winzer ihn sahen, überlegten sie miteinander und sagten: ‘Dieser ist der Erbe! Auf! Töten wir ihn, damit das Erbe unser werde.’ Und sie warfen ihn aus dem Weinberg hinaus und töteten [ihn]. Was wird also der Herr des Weinberges ihnen tun? Er wird kommen und diese Winzer umbringen und wird den Weinberg anderen geben.“ Als sie es hörten, sagten sie:„Das sei fern!“ Er blickte sie aber an und sagte:„Was ist also dieses, das geschrieben ist: Der Stein, ‘den die Bauenden verwarfen, dieser wurde zum Haupt[stein] der Ecke‘? Jeder, der auf jenen Stein fällt, wird zerschmettert werden. Aber auf wen er fällt, den wird er zermalmen.“ Und die Hohen Priester und die Schriftgelehrten suchten zu eben der Stunde, Hand an ihn zu legen– und sie fürchteten das Volk–, denn sie hatten gemerkt, dass er dieses Gleichnis auf sie hin gesagt hatte. Und sie beobachteten [ihn] und sandten Auflauernde aus, die heuchelten, dass sie selbst gerecht seien, damit sie ihn bei einem Wort ergriffen, um ihn der Obrigkeit und der Vollmacht des Statthalters auszuliefern. Und sie befragten ihn und sagten:„Lehrer, wir wissen, dass du recht redest und lehrst und das Angesicht nicht annimmst, sondern in Wahrheit den Weg Gottes lehrst. Ist es uns gestattet, dass wir dem Kaiser Steuer geben, oder nicht?“ Da er aber ihre Verschlagenheit bemerkte, sagte er zu ihnen:„Was versucht ihr mich? Zeigt mir einen Denar.“„Wessen Bild und Aufschrift hat er?“ Sie antworteten und sagten:„Des Kaisers.“ Er sagte zu ihnen:„Demnach gebt dem Kaiser ab, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.“ Und sie waren nicht imstande, ihn bei einem Wort, ‹das er› vor dem Volk ‹sprach›, zu ergreifen, und sie schwiegen, verwundert über seine Antwort. Es kamen etliche Sadduzäer herzu. Die leugnen, dass es eine Auferstehung gebe. Sie befragten ihn: „Lehrer,“ sagten sie,„Mose schrieb uns, wenn jemandes Bruder, der eine Frau hätte, sterben sollte (und ‹zwar› dieser kinderlos sterben sollte), dass sein Bruder die Frau nehmen und seinem Bruder Samen erwecken solle. Es waren also sieben Brüder. Der erste nahm eine Frau und starb kinderlos. Und der zweite nahm die Frau, und dieser starb kinderlos. Und der dritte nahm sie. Ebenso [war es] auch ‹bei› den sieben [allen]: Sie hinterließen nicht Kinder und starben. Hernach, ‹nach› allen, starb auch die Frau. In der Auferstehung also, wessen Frau unter ihnen wird sie?– denn die sieben hatten sie zur Frau.“ Jesus antwortete und sagte ihnen:„Die Söhne dieser Weltzeit heiraten und werden verheiratet; aber die, die gewürdigt wurden, jene Weltzeit und die Auferstehung von den Toten zu erlangen, heiraten nicht, noch werden sie verheiratet, denn sie können auch nicht mehr sterben, denn sie sind engelgleich, und sie sind Söhne Gottes, da sie Söhne der Auferstehung sind. Aber dass die Toten erweckt werden, zeigte auch Mose an beim Dornstrauch, wie er den Herrn den Gott Abrahams und den Gott Isaaks und den Gott Jakobs benennt. Er ist aber nicht Gott von Toten, sondern von Lebenden, denn alle leben ihm.“ Etliche von den Schriftgelehrten antworteten und sagten:„Lehrer, [das] sagtest du trefflich.“ Und sie wagten nicht mehr, ihn [mit] irgendetwas zu befragen. Aber er ‹richtete sich› an sie und sagte:„Wie sagen sie: ‘Der Gesalbte ist Davids Sohn’ – und David selbst sagt im Buch der Psalmen: ‘Es sagte der Herr zu meinem Herrn: Sitze zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße.’ David nennt ihn also ‘Herr’. Und wie ist er sein Sohn?“ Während das ganze Volk zuhörte, sagte er zu seinen Jüngern: „Nehmt euch ‹stets› in Acht vor den Schriftgelehrten, die in langen Gewändern einhergehen wollen und Begrüßungen auf den Marktplätzen gerne haben und erste Sitze in den Synagogen und erste Plätze bei den Gastmählern, die die Häuser der Witwen verzehren und zum Vorwand lange beten. Diese werden ein schwereres Gericht empfangen.“ Als er aufblickte, sah er die Reichen ihre Gaben in den Schatzkasten einlegen. Er sah aber auch eine bedürftige Witwe zwei Lepta dort einlegen. Und er sagte:„Ich sage euch in Wahrheit: Diese arme Witwe legte mehr ein als alle; denn alle diese legten von ihrem Überfluss zu den Gottesgaben ein, aber diese legte aus ihrer Armut ein– den ganzen Lebensunterhalt, den sie hatte.“ Und als etliche von der Tempelstätte sagten, dass sie mit edlen Steinen und Weihgeschenken geschmückt sei, sagte er: „Diese Dinge, die ihr ‹seht und› beschaut– es werden Tage kommen, an denen nicht gelassen werden wird Stein auf Stein, der nicht abgebrochen werden wird.“ Da befragten sie ihn und sagten:„Lehrer, wann wird das also sein? Und was ist das Zeichen, wann dieses im Begriff ist zu geschehen?“ Er sagte:„Seht ‹stets› zu, dass ihr nicht irregeführt werdet, denn viele werden kommen ‹unter Berufung› auf meinen Namen und sagen: ‘Ich bin es.’ und: ‘Der Zeitpunkt ist nahe gekommen.’ Geht ihnen also nicht nach! Wenn ihr aber von Kriegen und von Unordnungen ‹und Unruhen› hören werdet, lasst euch nicht erschrecken, denn es muss dieses zuerst geschehen. Jedoch ist das Ende nicht sogleich.“ Dann sagte er ihnen:„Es wird aufstehen Volk gegen Volk und Königreich gegen Königreich. Auch große Beben an ‹verschiedenen› Orten und Hungersnöte und Seuchen werden sein. Auch Schreckensereignisse und große Zeichen vom Himmel wird es geben. Aber vor diesem allem werden sie ihre Hände an euch legen und [euch] verfolgen: Sie werden euch an Synagogen und Gefängnisse ausliefern und vor Könige und Statthalter führen wegen meines Namens. Es wird euch aber zu einem Zeugnis ausschlagen. Setzt ‹es euch› also in eure Herzen hinein, nicht im Voraus in Sorge zu sein, [wie ihr] euch verteidigen [sollt], denn ich werde euch geben Mund und Weisheit, der alle eure Gegner nicht werden widersprechen noch widerstehen können. Ihr werdet aber sogar von Eltern und Brüdern und Verwandten und Freunden ausgeliefert werden. Und sie werden [etliche] von euch zu Tode bringen. Und ihr werdet gehasst sein bei allen wegen meines Namens. Und gar kein Haar von eurem Haupt soll umkommen! Durch eure Ausdauer gewinnt eure Seelen. Wenn ihr aber Jerusalem von Heerestruppen umringt seht, dann habt Kenntnis, dass ihre Verwüstung nahe gekommen ist. Dann sollen die in Judäa in Richtung der Berge fliehen und die in ihrer Mitte daraus entweichen, und die auf dem Lande sollen nicht in sie hineingehen, weil das Tage der Vergeltung sind, damit erfüllt werde alles, was geschrieben ist. Wehe aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen, denn es wird große Not sein im Lande und Zorn in diesem Volk. Und sie werden fallen durch die Schärfe des Schwertes und gefangen geführt werden zu den Völkern allen. Und Jerusalem wird getreten werden von denen, die von den Völkern sind, bis die Zeiten der Völker erfüllt sein werden. Und es werden Zeichen an Sonne und Mond und an Sternen sein, und auf der Erde ‹wird› Angst der Völker ‹sein› in Ratlosigkeit bei Brausen des Meeres und [wildem] Gewoge, wobei den Menschen die Seele ausgeht vor Furcht und ‹gespannter› Erwartung dessen, das über das Weltreich kommt; denn die Kräfte der Himmel werden ins Schwanken versetzt werden. Und dann werden sie den Sohn des Menschen sehen, in einer Wolke kommend mit viel Kraft und Herrlichkeit. Wenn dieses anfängt zu geschehen, richtet euch auf und hebt eure Häupter empor, weil sich eure Erlösung naht.“ Und er sagte ihnen ein Gleichnis:„Seht den Feigenbaum und alle Bäume. Wenn sie schon ausgeschlagen haben, merkt ihr von selbst, wenn ihr zuseht, dass der Sommer schon nahe ist. So merkt auch ihr, wenn ihr dieses geschehen seht, dass das Königreich Gottes nahe ist. Wahrlich! Ich sage euch: Auf keinen Fall wird diesesGeschlecht vergehen, bis alles geschehen sein wird. Der Himmel und die Erde werden vergehen, aber meine Worte vergehen auf keinen Fall. Habt aber ‹stets› Acht auf euch selbst, damit eure Herzen nicht beschwert werden durch Rausch und Trunkenheit und Sorgen des ‹irdischen› Lebens und jener Tag plötzlich über euch komme, denn wie eine Schlinge wird er kommen über alle, die auf dem Angesicht der ganzen Erde ansässig sind. Wacht also zu jeder Zeit!– flehend, damit ihr würdig geachtet werdet, diesem allem, das zu geschehen im Begriff ist, zu entfliehen und euch vor den Sohn des Menschen zu stellen ‹und vor ihm zu stehen›.“ Tagsüber war er in der Tempelstätte, lehrend, und nachts ging er hinaus und übernachtete an dem Berg, genannt [Berg] ‘der Olivenbäume’. Und das ganze Volk machte sich frühmorgens auf zu ihm hin, um ihn in der Tempelstätte zu hören. Es nahte das Fest der ungesäuerten [Brote], das Passa genannt wird. Und die Hohen Priester und die Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn umbringen könnten, denn sie fürchteten das Volk. Aber der Satan fuhr hinein in Judas, der zusätzlich Iskariot genannt wurde, der von der Zahl der Zwölf war. Und er ging weg und besprach mit den Hohen Priestern und den ‹Tempel›hauptleuten, wie er ihn an sie ‹verraten und› ausliefern würde. Und sie freuten sich und kamen überein, ihm Geld zu geben. Und er war einverstanden und suchte eine gelegene Zeit, ihn an sie ‹zu verraten und› auszuliefern abseits der Menge. Es kam derjenige Tag der ungesäuerten [Brote], an dem das Passa geschlachtet werden musste. Und er sandte Petrus und Johannes und sagte:„Geht hin. Bereitet uns das Passa vor, damit wir essen mögen.“ Sie sagten zu ihm:„Wo willst du, dass wir es vorbereiten?“ Er sagte zu ihnen:„Siehe! Wenn ihr in die Stadt hineingeht, wird euch ein Mann begegnen, der einen Tonkrug mit Wasser trägt. Folgt ihm in das Haus, wo er hineingeht. Und ihr sollt dem Hausherrn des Hauses sagen: ‘Der Lehrer sagt dir: Wo ist das Gastzimmer, wo ich mit meinen Jüngern das Passa essen mag?’ Und jener wird euch einen großen, mit Polstern belegten Obersaal zeigen. Dort bereitet es vor.“ Sie gingen weg und fanden es so, wie er ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Passa vor. Und als die Stunde kam, legte er sich [zu Tisch]– und die zwölf Apostel [legten sich] zusammen mit ihm [zu Tisch]. Und er ‹wandte sich› an sie und sagte:„Mit ‹großer› Sehnsucht begehrte ich, dieses Passa mit euch zu essen, bevor ich leide, denn ich sage euch: Ich werde davon auf keinen Fall mehr essen, bis dass es erfüllt sein wird im Königreich Gottes.“ Und er nahm einen Becher in Empfang, dankte und sagte:„Nehmt diesen und teilt ihn unter euch – denn ich sage euch: Ich werde auf keinen Fall von dem Erzeugnis des Weinstocks trinken, bis dass das Königreich Gottes gekommen ist.“ Und er nahm Brot, dankte, brach und gab ihnen und sagte:„Dieses ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Das tut zu meinem Gedenken!“ Ebenso [nahm er] auch den Becher nach dem Mahl und sagte:„Dieser Becher ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird. Doch– siehe!– die Hand dessen, der mich ‹verrät und› ausliefert, ist mit mir auf dem Tisch. Und in der Tat, der Sohn des Menschen geht hin, gemäß dem, das bestimmt ist. Doch wehe jenem Menschen, durch den er ‹verraten und› ausgeliefert wird!“ Und sie fingen an, bei sich selbst zu disputieren, wer von ihnen es dann wohl sein möge, der im Begriff sei dieses auszuführen. Es entstand unter ihnen auch ein Wettstreit im Hinblick darauf, wer von ihnen für größer gelte. Aber er sagte ihnen:„Die Könige der Völker sind Herren über sie, und die, die über sie Autorität ausüben, werden Wohltäter genannt. [Seid] ihr aber nicht so, sondern der Größere unter euch werde wie der Jüngere und der Führende wie der Dienende; denn wer ist größer: der [zu Tisch] Liegende oder der Dienende? Nicht der [zu Tisch] Liegende? Ich bin aber in eurer Mitte wie der Dienende. Ihr seid es aber, die durch [alles] mit mir geblieben sind in meinen Versuchungen. Und ich vermache euch, so wie mir mein Vater vermachte, ein Königreich, damit ihr esst und trinkt an meinem Tisch in meinem Königreich und sitzt auf Thronen und richtet die zwölf Stämme Israels.“ Und der Herr sagte:„Simon, Simon, siehe! Der Satan bat sich euch aus, um [euch] zu schütteln wie den Weizen. Ich aber flehte für dich, damit dein Glaube nicht zu Ende gehe. Und du, nachdem du einst umgekehrt bist, festige deine Brüder.“ Aber er sagte zu ihm:„Herr, mit dir bin ich bereit, auch ins Gefängnis und in den Tod zu gehen.“ Er sagte:„Ich sage dir, Petrus: [Der] Hahn wird heute keinesfalls krähen, ehe du dreimal verleugnen wirst, mich zu kennen.“ Und er sagte zu ihnen:„Als ich euch sandte ohne Beutel und Tasche und Schuhe, littet ihr an etwas Mangel?“ Sie sagten:„An nichts.“ Er sagte also zu ihnen:„Jedoch nun: Wer einen Beutel hat, nehme ihn, gleicherweise auch eine Tasche, und wer nicht hat, verkaufe sein Oberkleid und kaufe ein Schwert, denn ich sage euch, dass noch dieses, das geschrieben ist, an mir ausgeführt werden muss: ‘Und er wurde unter die Gesetzlosen gerechnet’;– denn auch das, was mich betrifft, hat ein ‹Ziel und› Ende.“ Sie sagten:„Herr, siehe! Hier sind zwei Schwerter.“ Aber er sagte ihnen:„Es ist genug.“ Und er ging hinaus, und nach der Gewohnheit zog er hin zum Berg der Olivenbäume. Es folgten ihm auch seine Jünger. Als er an den Ort gekommen war, sagte er zu ihnen:„Betet ‹anhaltend›, um nicht in Versuchung hineinzugeraten.“ Und er riss sich von ihnen los, etwa einen Steinwurf [weit], und beugte die Knie und betete: „Vater!“ sagte er.„Wenn es dein Wille ist, diesen Becher an mir vorüberzuführen–. Doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe!“ Da erschien ihm ein Bote vom Himmel, der ihn stärkte. Und als er in Angst ‹und Ringen› geriet, betete er inbrünstiger. Es wurde sein Schweiß wie große Blutstropfen, die auf die Erde niederfielen. Und er stand auf von dem Gebet, kam hin zu den Jüngern und fand sie schlafend vor Betrübnis. Und er sagte zu ihnen:„Was schlaft ihr? Steht auf und betet, damit ihr nicht in Versuchung hineingeratet!“ Während er noch redete,– siehe!– eine Menge; und der, der Judas hieß, einer von den Zwölfen, ging ihnen voran. Und er nahte sich Jesus, ihn zu küssen. Jesus sagte zu ihm:„Judas, lieferst du den Sohn des Menschen aus mit einem Kuss?“ Als die, welche um ihn [waren], sahen, was werden würde, sagten sie zu ihm:„Herr, ob wir mit dem Schwert zuschlagen sollen?“ Und einer, jemand von ihnen, schlug den leibeigenen Knecht des Hohen Priesters und hieb ihm das rechte Ohr ab. Aber Jesus antwortete und sagte:„Lasst sie so weit [machen]!“ Und er rührte sein Ohr an und heilte ihn. Jesus sagte zu denen, die gegen ihn hergekommen waren, den Hohen Priestern und Hauptleuten der Tempelstätte und Ältesten:„Wie gegen einen Räuber seid ihr ausgegangen, mit Schwertern und Stöcken. Als ich täglich bei euch in der Tempelstätte war, strecktet ihr nicht die Hände aus gegen mich. Aber dieses ist eure Stunde und die Vollmacht der Finsternis.“ Sie nahmen ihn fest und führten ihn ab. Und sie führten ihn hinein in das Haus des Hohen Priesters. Aber Petrus folgte von ferne. Nachdem sie in der Mitte des Hofes ein Feuer angezündet und sich zusammengesetzt hatten, setzte sich Petrus mitten unter sie. Aber eine gewisse Magd sah ihn im Licht sitzen und sah ihn unverwandt an und sagte:„Auch dieser war bei ihm.“ Aber er verleugnete ihn:„Frau,“ sagte er,„ich weiß nicht um ihn, ‹kenne ihn nicht›!“ Und nach kurzem sah ihn ‹jemand› anderer und sagte:„Auch du bist [einer] von ihnen.“ Aber Petrus sagte:„Mensch, ich bin’s nicht!“ Und nach Verlauf von etwa einer Stunde behauptete ‹jemand› anderer fest und steif:„In Wahrheit,“ sagte er,„auch dieser war bei ihm, denn er ist auch ein Galiläer.“ Aber Petrus sagte:„Mensch, ich weiß nicht, was du sagst!“ Und auf der Stelle, während er noch redete, krähte der Hahn. Und der Herr wandte sich um und blickte Petrus an. Und Petrus erinnerte sich an das Wort des Herrn, wie er ihm gesagt hatte:„Ehe [der] Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“ Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich. Und die Männer, die Jesus in Haft hielten, verspotteten und schlugen ihn. Und sie verhüllten ihn und schlugen ihn ins Angesicht und befragten ihn:„Weissage,“ sagten sie,„wer ist’s, der dich schlug?“ Und vieles andere sagten sie lästernd gegen ihn. Und wie es Tag wurde, wurde die Ältestenschaft des Volkes versammelt, sowohl Hohe Priester als auch Schriftgelehrte, und sie führten ihn hinauf in ihren Hohen Rat. Sie sagten:„Wenn du der Gesalbte bist, sage es uns.“ Er sagte zu ihnen:„Wenn ich es euch sage, werdet ihr mir keinesfalls glauben. Wenn ich aber auch frage, antwortet ihr mir keinesfalls noch gebt ihr [mich] frei. Von nun an wird der Sohn des Menschen sitzen zur Rechten der Kraft Gottes.“ Sie sagten alle:„Du bist also der Sohn Gottes?“ Er sagte zu ihnen:„Ihr sagt es, dass ich es bin.“ Sie sagten:„Was brauchen wir noch Zeugnis?– denn wir selbst haben es aus seinem Munde gehört!“ Und die ganze Anzahl von ihnen stand auf und führte ihn zu Pilatus. Und sie fingen an, ihn zu verklagen, und sagten:„Diesen fanden wir als einen, der das Volk abkehrt und wehrt, dem Kaiser Steuer zu geben, wobei er sagt, er selbst sei der Gesalbte, ein König.“ Pilatus befragte ihn und sagte:„Bist DU der König der Juden?“ Er antwortete ihm und sagte:„Du sagst es.“ Pilatus ‹richtete sich› an die Hohen Priester und die Mengen und sagte:„Ich finde keine Ursache ‹für eine Verurteilung› an diesem Menschen.“ Aber sie wurden stärker und sagten:„Er wiegelt das Volk auf und lehrt durch ganz Judäa hin, angefangen von Galiläa bis hierher.“ Als Pilatus„Galiläa“ hörte, fragte er [sie], ob der Mensch ein Galiläer sei. Und als er vernahm, dass er aus dem Regierungsbereich des Herodes sei, schickte er ihn hin zu Herodes, der auch selbst während dieser Tage in Jerusalem war. Herodes freute sich sehr, als er Jesus sah, denn er wünschte schon seit geraumer [Zeit], ihn zu sehen, weil er vieles über ihn gehört hatte, und er hoffte, irgendein Zeichen durch ihn geschehen zu sehen. Er befragte ihn mit vielen Worten, aber er antwortete ihm nichts. Da standen die Hohen Priester und die Schriftgelehrten auf. Mit anhaltender Nachdrücklichkeit klagten sie ihn an. Nachdem Herodes mit seinen Kriegsleuten ihn geringschätzig behandelt und verspottet hatte, warf er ihm ein prächtiges Gewand um und schickte ihn dem Pilatus zurück. An demselben Tage wurden Pilatus und Herodes Freunde miteinander; denn vorher waren sie in Feindschaft gegeneinander. Pilatus rief die Hohen Priester und die Obersten und das Volk zusammen und sagte, zu ihnen ‹gewandt›:„Ihr brachtet mir diesen Menschen als einen, der das Volk abwendig mache; und– siehe!– ich selbst verhörte ihn vor euch und fand an diesem Menschen keine Ursache ‹für eine Verurteilung›, deretwegen ihr ihn anklagt; aber auch Herodes nicht, denn ich schickte euch zu ihm hin, und– siehe!– nichts des Todes Würdiges ist von ihm verübt. Also werde ich ihn züchtigen und freigeben.“ Jeweils am Fest war er genötigt, ihnen einen freizugeben. Aber sie schrien als gesamte Masse auf und sagten:„Schaff diesen weg und gib uns Barabbas frei!“ – welcher wegen eines in der Stadt geschehenen Aufruhrs und wegen Mordes ins Gefängnis geworfen war. Also rief Pilatus [ihnen] wiederum zu, in dem Wunsch Jesus freizugeben. Aber sie riefen ihm zu:„Kreuzige! Kreuzige ihn!“ sagten sie. Ein drittes Mal sprach er zu ihnen:„Was tat dieser denn Übles? Ich fand keine des Todes würdige Ursache an ihm. Nachdem ich ihn also gezüchtigt habe, werde ich ihn freigeben.“ Aber sie setzten ihm zu mit lauten Stimmen und forderten, dass er gekreuzigt werde. Und ihre und der Hohen Priester Stimmen drangen durch. Da entschied Pilatus, dass ihre Forderung geschehe. Und er gab ihnen den wegen Aufruhrs und Mordes ins Gefängnis Geworfenen frei, den sie ‹sich› forderten. Aber Jesus übergab er ihrem Willen. Und wie sie ihn abführten, ergriffen sie einen gewissen Simon von Kyrene, der [gerade] von einer ländlichen Gegend kam, und legten ihm das Kreuz auf, es Jesus nachzutragen. Es folgte ihm eine große Menge des Volkes und [eine große Anzahl] von Frauen, die sich auch ‹immer wieder› [an die Brust] schlugen und um ihn klagten. Aber Jesus wandte sich zu ihnen um und sagte:„Töchter Jerusalems, weint nicht über mich. Doch weint ‹und weint› über euch selbst und über eure Kinder, weil– siehe!– Tage kommen, an denen man sagen wird: ‘Selige [sind] die Unfruchtbaren und [die Mutter]schöße, die nicht gebaren, und [die] Brüste, die nicht stillten!’ Dann werden sie anfangen, zu den Bergen zu sagen: ‘Fallt über uns!’ und zu den Hügeln: ‘Deckt uns!’, DENN wenn man dieses am grünen Holz tut, was wird am dürren werden?“ Zusammen mit ihm wurden auch andere zwei, Übeltäter, abgeführt, um umgebracht zu werden. Und als sie weggegangen waren, ‹hin› zu der Stätte, die ‘Schädel’ genannt wird, kreuzigten sie dort ihn und die Übeltäter, den einen zur Rechten, den anderen zur Linken. Aber Jesus sagte:„Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Aber sie warfen ein Los und verteilten [unter] sich seine Oberkleider. Und das Volk stand und schaute zu. Zusammen mit ihnen spotteten auch die Obersten und sagten:„Andere rettete er. Er rette sich selbst, wenn dieser der Gesalbte ist, der Erwählte Gottes!“ Auch die Soldaten verspotteten ihn, kamen herbei und brachten ihm sauren Wein und sagten:„Wenn du der König der Juden bist, rette dich selbst!“ Es stand auch eine Aufschrift über ihm geschrieben in griechischer, römischer und hebräischer Schrift:„Dieser ist der König der Juden.“ Einer der gehenkten Übeltäter lästerte ihn:„Wenn du der Gesalbte bist, rette dich selbst und uns!“ Aber der andere antwortete und strafte ihn mit den Worten:„Nicht einmal du fürchtest Gott, weil du ‹ja› in demselben Gericht bist? – wir allerdings gerechterweise, ja, denn wir empfangen das zurück, was würdig ist dessen, was wir verübten. Aber dieser verübte nichts Unziemliches.“ Und er sagte zu Jesus:„Gedenke meiner, Herr, wenn du kommst in deinem Königreich!“ Und Jesus sagte ihm:„Wahrlich! Ich sage dir:Heute wirst du bei mir im Paradiese sein.“ Und es war etwa die sechste Stunde. Und es entstand Finsternis über die ganzeErde bis zur neunten Stunde, und die Sonne wurde verfinstert. Und der Vorhang des Tempelheiligtums wurde in der Mitte zerrissen. Und nachdem Jesus mit großer, ‹lauter› Stimme gerufen hatte, sagte er:„Vater, in deine Hände werde ich meinen Geist übergeben.“ Und als er dieses gesagt hatte, hauchte er aus. Aber als der Hauptmann sah, was geschehen war, verherrlichte er Gott und sagte:„Wirklich, dieser Mensch war gerecht.“ Und alle zu diesem Schaustück zusammengekommenen Mengen schlugen sich selbst an die Brust, als sie zuschauten ‹und sahen›, was geschehen war. Und sie kehrten zurück. Es standen aber alle seine Bekannten fernab, auch die Frauen, die zusammen von Galiläa her ihm gefolgt waren, und sahen das. Und– siehe!– ein Mann namens Joseph, der ein Ratsherr war, ein guter und gerechter Mann (dieser hatte ihrem Entschluss und Tun nicht beigestimmt), von Arimathäa, einer Stadt der Juden, und der auch selbst auf das Königreich Gottes wartete, dieser ging hin zu Pilatus und erbat sich den Leib Jesu. Und er nahm ihn ab und wickelte ihn ein in Leinentuch und legte ihn in ein steingehauenes Grab, wo noch nie jemand gelegen war. Und es war Rüsttag, und der Sabbat wollte anbrechen. Auch Frauen, welche mit ihm aus Galiläa gekommen waren, waren gefolgt und beschauten das Grab und wie sein Leib gelegt wurde. Als sie zurückgekehrt waren, bereiteten sie Gewürze zu und Salben. Und am Sabbat waren sie still nach dem Gebot. Aber an dem ersten Tage der Woche, sehr früh am Morgen, kamen sie zum Grab und brachten die Gewürze, die sie zubereitet hatten, [sie] und etliche zusammen mit ihnen. Sie fanden aber den Stein weggewälzt vom Grab. Und als sie hineingingen, fanden sie den Leib des Herrn Jesus nicht. Und es geschah, während sie hierüber in Verlegenheit waren,– siehe!– da traten zwei Männer zu ihnen in strahlenden Gewändern. Als sie aber in Furcht gerieten und das Angesicht zur Erde neigten, sagten sie zu ihnen:„Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern er wurde erweckt. Gedenkt, wie er zu euch redete, als er noch in Galiläa war, als er sagte, dass der Sohn des Menschen ausgeliefert werden müsse in die Hände von sündigen Menschen und gekreuzigt werden und am dritten Tage auferstehen.“ Und sie dachten an seine Worte. Und sie, zurückgekehrt vom Grab, gaben von diesem allem den Elfen Bericht und den übrigen allen. Es waren Maria von Magdala und Johanna und Maria, des Jakobus [Mutter], und die übrigen mit ihnen, die dieses zu den Aposteln sagten. Und ihre Worte erschienen vor ihnen wie ein Geschwätz, und sie glaubten ihnen nicht. Aber Petrus stand auf und lief zum Grab. Und er beugt sich vor und sieht die Leinenbinden alleine liegen. Und sich verwundernd über das, was geschehen war, ging er weg und hin zu dem Seinigen. Und– siehe– zwei von ihnen waren am selben Tage unterwegs in ein Dorf, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt lag, mit Namen Emma-us. Und sie unterhielten sich miteinander über dieses alles, das sich zugetragen hatte. Und es geschah, während sie sich unterhielten und sich aussprachen, da nahte er, Jesus, sich und ging mit ihnen. Aber ihre Augen wurden festgehalten, sodass sie ihn nicht erkannten. Er ‹richtete sich› an sie und sagte:„Was sind das für Worte, die ihr im Gehen einander zuwerft, und [was] blickt ihr so kummervoll drein?“ Der eine, dessen Name Kleopas [war], antwortete:„Du allein hältst dich ‹als Gast› in Jerusalem auf“, sagte er zu ihm,„und nahmst nicht die Dinge zur Kenntnis, die in diesen Tagen darin geschahen?“ Und er sagte zu ihnen:„Welche?“ Sie sagten ihm:„Die um Jesus, den Nazarener, der ein Prophet wurde, ein Mann mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk, und wie ihn sowohl unsere Hohen Priester als auch [unsere] Obersten zum Todesurteil auslieferten und ihn kreuzigten. Aber wir waren in der Hoffnung: Der ist es, der im Begriff ist, Israel zu erlösen. Jedoch zu allem diesem verbringt man indessen heute den dritten Tag, seit dieses geschah. Zudem noch versetzten uns einige Frauen von uns in Staunen, die früh am Morgen zum Grab kamen und, als sie seinen Leib nicht fanden, kamen und sagten, sie hätten auch ein Gesicht von [himmlischen] Boten gesehen, die sagten, er lebe. Und einige von denen bei uns gingen weg zum Grab und fanden es so, wie auch die Frauen sagten. Ihn selbst aber sahen sie nicht.“ Und er sagte ihnen:„O Unverständige und im Herzen Träge, zu glauben auf [Grund von] allem, was die Propheten redeten! Musste nicht der Gesalbte dieses leiden und eingehen zu seiner Herrlichkeit?“ Und er fing an von Mose und von allen Propheten und legte ihnen in allen Schriften dar das, was ihn selbst betraf. Und sie nahten sich dem Dorf, wohin sie unterwegs waren. Und er tat, als wolle er weiterziehen. Und sie drangen auf ihn ein:„Bleibe bei uns,“ sagten sie,„weil es gegen Abend ist, und der Tag hat sich geneigt.“ Und er ging hinein, um zusammen mit ihnen zu bleiben. Und es geschah, als er sich mit ihnen [zu Tisch] gelegt hatte: Er nahm das Brot, lobte, brach und reichte ihnen. Da wurden ihnen die Augen aufgetan, und sie erkannten ihn. Und er wurde unsichtbar vor ihnen. Und sie sagten zueinander:„Brannte nicht unser Herz in uns, als er mit uns redete auf dem Wege und als er uns die Schriften auftat?“ Und sie standen zur selben Stunde auf und kehrten nach Jerusalem zurück. Und sie fanden die Elf und die bei ihnen versammelt, die sagten:„Der Herr wurde wirklich erweckt! Und er erschien dem Simon!“ Und sie erzählten das, was auf dem Wege [geschehen war] und wie er von ihnen [er]kannt worden war beim Brechen des Brotes. Während sie dieses redeten, stand Jesus selbst in ihrer Mitte. Und er sagt zu ihnen:„Friede [sei mit] euch!“ Erschreckt und in Furcht geraten, meinten sie, einen Geist zu schauen. Und er sagte zu ihnen:„Was seid ihr in ‹Unruhe und› Aufregung versetzt? Und weshalb steigen ‹zweifelnde› Überlegungen in euren Herzen auf? Seht meine Hände und meine Füße, dass ich es bin. Betastet mich und seht, weil ein Geist nicht Fleisch und Gebein hat, so wie ihr seht, dass ich habe.“ Und als er dieses gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und die Füße. Als sie aber vor Freude ‹immer› noch nicht glaubten und sich verwunderten, sagte er zu ihnen:„Habt ihr etwas Essbares hier?“ Sie reichten ihm ein Stück gebratenen Fisch und [ein Stück] von einer Honigwabe. Und er nahm und aß vor ihnen. Er sagte zu ihnen:„Diese sind die Worte, die ich zu euch redete, als ich noch mit euch zusammen war: ‘Alles muss erfüllt werden, was über mich geschrieben ist im Gesetz Moses und den Propheten und den Psalmen.’“ Dann tat er ihnen den Denksinn auf, zu verstehen die Schriften. Und er sagte zu ihnen:„So ist geschrieben, und so musste der Gesalbte leiden und auferstehen von den Toten am dritten Tage und [muss] verkündet werden ‹unter Berufung› auf seinen Namen Buße und Vergebung der Sünden für alle in den Völkern, beginnend von Jerusalem an. Ihr seid Zeugen dieser Dinge. Und– siehe!– ich sende auf euch die Verheißung meines Vaters. Verbleibt IHR aber in der Stadt Jerusalem, bis ihr bekleidet wurdet mit Kraft aus der Höhe.“ Er führte sie nach draußen bisRichtung Bethanien. Und er erhob seine Hände und segnete sie. Und es geschah: Während er sie segnete, schied er von ihnen und wurde in den Himmel emporgetragen. Und sie huldigten ihm und kehrten mit großer Freude nach Jerusalem zurück. Und sie hielten sich zu allen [Zeiten] in der Tempelstätte auf, priesen und lobten Gott. Amen. Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Das war am Anfang bei Gott. Alles entstand durch ihn, und ohne ihn entstand auch nicht eines, das entstanden ist. In ihm war [das] Leben. Und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Dunkelheit, und die Dunkelheitüberwand es nicht. Es trat ein Mensch auf, von Gott gesandt. Der hieß Johannes. Dieser kam zum Zeugnis, um von dem Licht Zeugnis zu geben, damit alle durch ihn glaubten. Er selbst war nicht das Licht, sondern er sollte von dem Licht Zeugnis geben. Es war das wahre Licht, das– in die Welt kommend– jedem Menschen leuchtet. Er war in der Welt, und die Welt entstand durch ihn, und die Welt kannte ihn nicht. Er kam in das Eigene, und die Eigenen nahmen ihn nicht auf. So viele ihn aber annahmen, denen gab er Vollmacht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus Geblüt noch aus Willen des Fleisches noch aus Willen eines Mannes, sondern aus Gott geboren wurden. Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir schauten ‹und sahen› seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als eines Einziggeborenen vom Vater her, voll Gnade und Wahrheit. Johannes legt Zeugnis von ihm ab. Und er hat ‹laut› gerufen und gesagt: Dieser war es, von dem ich sagte:„Der, der nach mir kommt, ist mir voraus geworden“, weil er eher war als ich. Und aus seiner Fülle empfingen wir alle, und [zwar] Gnade um Gnade; DENN das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit geschahen durch Jesus Christus. Niemand hat Gott je gesehen. Der einziggeboreneSohn, der zur Brust des Vaters [gewandt] ist, der gab Aufschluss. Und dieses ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden aus Jerusalem Priester und Leviten sandten, damit sie ihn fragen sollten:„Wer bist du?“ Er bekannte, und er leugnete nicht. Und er bekannte:„Nicht ich bin der Gesalbte.“ Sie fragten ihn:„Was also? Bist du Elia?“ Und er sagt:„Ich bin’s nicht.“„Bist du der Prophet?“ Er antwortete:„Nein.“ Da sagten sie zu ihm:„Wer bist du?– damit wir Antwort geben ‹können› denen, die uns schickten. Was sagst du von dir selbst?“ Er sagte:„Ich bin die Stimme eines Rufenden in der Wüste: ‘Ebnet den Weg des Herrn’, gleichwie Jesaja, der Prophet, sagte.“ Und die Gesandten waren von den Pharisäern. Und sie fragten ihn:„Was taufst du also,“ sagten sie zu ihm,„wenn du nicht der Gesalbte bist und nicht Elia und nicht der Prophet?“ Johannes antwortete ihnen:„Ich taufe in Wasser,“ sagte er,„aber mitten unter euch steht der, den ihr nicht wirklich kennt. Er ist der, der nach mir kommt, der mir voraus geworden ist, dessen ich nicht würdig bin, ihm seinen Schuhriemen zu lösen.“ Dieses geschah zu Bethabara, jenseits des Jordans, wo Johannes war und taufte. Am folgenden Tage sieht Johannes Jesus auf sich zukommen und sagt:„Sieh! Das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt! Der ist es, von dem ich sagte: ‘Nach mir kommt ein Mann, der mir voraus geworden ist’, weil er eher war als ich. Und ich kannte ihn ‹vordem› nicht wirklich. Jedoch damit er Israel offenbar gemacht würde, deswegen kam ich und taufte in dem Wasser.“ Und Johannes legte Zeugnis ab und sagte:„Ich schaute den Geist wie eine Taube vom Himmel niederkommen und auf ihm bleiben. Und ich kannte ihn ‹vordem› nicht wirklich. Der jedoch, der mich schickte, in Wasser zu taufen, derjenige sagte zu mir: ‘Auf wen du sehen wirst den Geist niederkommen und auf ihm bleiben, der ist es, der im Heiligen Geist tauft.’ Und ich habe gesehen und Zeugnis gegeben, dass dieser der Sohn Gottes ist.“ Am folgenden Tage stand Johannes wieder [da]– und zwei seiner Jünger. Und er blickte zu Jesus, der da wandelte; und er sagt:„Sieh! Das Lamm Gottes!“ Und die zwei Jünger hörten ihn reden, und sie folgten Jesus. Jesus wandte sich um und sah sie an, die ihm folgten, und er sagt zu ihnen:„Was sucht ihr?“ Sie sagten zu ihm:„Rabbi,“ (was übersetzt ‘Lehrer’ heißt)„wo weilst du?“ Er sagt zu ihnen:„Kommt und seht!“ Sie gingen und sahen, wo er blieb. Und sie blieben bei ihm an jenem Tage. Es war um die zehnte Stunde. Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer von den Zweien, die es von Johannes gehört hatten und ihm gefolgt waren. Es findet dieser, alsErster, den eigenen Bruder, Simon. Und er sagt zu ihm:„Wir haben den Messias gefunden!“ Das heißt, übersetzt, ‘der Gesalbte’. Und er führte ihn hin zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sagte:„Du bist Simon, der Sohn Jonas. Du wirst Kephas heißen.“ Das wird übersetzt mit ‘Felsstück’. Am folgenden Tage wollte Jesus hinausgehen nach Galiläa. Und er findet Philippus und sagt zu ihm:„Folge mir!“ Philippus war von Bethsaida, aus der Stadt des Andreas und Petrus. Philippus findet Nathanael und sagt ihm:„Den, von dem Mose in dem Gesetz schrieb und [von dem] die Propheten [schrieben], [den] haben wir gefunden, Jesus, den Sohn des Joseph, von Nazaret.“ Und Nathanael sagte zu ihm:„Aus Nazaret kann etwas Gutes sein?“ Philippus sagt zu ihm:„Komm und sieh!“ Jesus sah Nathanael auf sich zukommen, und er sagt von ihm:„Sieh! Wahrlich ein Israelit, in dem keine Falschheit ist.“ Nathanael sagt zu ihm:„Woher kennst du mich?“ Jesus antwortete und sagte zu ihm:„Ehe Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich.“ Nathanael antwortete, und er sagt zu ihm:„Rabbi, du bist der Sohn Gottes! Du bist der König Israels!“ Jesus antwortete und sagte zu ihm:„Weil ich dir sagte: ‘Ich sah dich unter dem Feigenbaum’, glaubst du? Größeres als dieses wirst du sehen.“ Und er sagt zu ihm:„Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Hinfort [gilt]: Ihr werdet den Himmel geöffnet sehen– und die Engel Gottes aufsteigend und niedersteigend auf den Sohn des Menschen.“ Und am dritten Tage fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt, und die Mutter Jesu war dort. Auch Jesus war mit seinen Jüngern zur Hochzeit geladen worden. Und als der Wein ausgegangen war, ‹richtet› Jesu Mutter ‹sich› an ihn ‹und› sagt:„Sie haben keinen Wein.“ Jesus sagt zu ihr:„Was steht mir zu und was dir, Frau? Noch ist meine Stunde nicht gekommen.“ Seine Mutter sagt zu den Dienern:„Was immer er euch sagen mag, tut!“ Dort waren gemäß der Reinigung[ssitte] der Juden sechs steinerne Wasserkrüge aufgestellt, wovon jeder zwei oder drei Maß fasste. Jesus sagt zu ihnen:„Füllt die Wasserkrüge mit Wasser.“ Und sie füllten sie bis oben an. Und er sagt zu ihnen:„Schöpft nun und bringt es dem Speisemeister.“ Und sie brachten es. Als der Speisemeister das Wasser gekostet hatte, das Wein geworden war– und er wusste nicht, woher der war, aber die Diener, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es–, ruft der Speisemeister den Bräutigam. Und er sagt zu ihm:„Jeder Mensch setzt zuerst den edlen Wein vor, und wenn man reichlich getrunken hat, dann den geringeren. Du hast den edlen Wein bis jetzt aufgehoben.“ Diesen Anfang der Zeichen machte Jesus zu Kana in Galiläa und offenbarte seine Herrlichkeit. Und seine Jünger glaubten an ihn. Nach diesem ging er hinab nach Kaperna-um, er und seine Mutter und seine Brüder und seine Jünger. Und dort blieben sie nicht viele Tage. Und das Passa der Juden war nahe, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem. Und er fand in der Tempelstätte die Rinder- und Schaf- und Taubenverkäufer und die Geldwechsler sitzen. Und er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle aus der Tempelstätte hinaus, auch die Schafe und die Rinder. Und die Münzen der Wechsler schüttete er aus, und die Tische warf er um. Und zu den Taubenverkäufern sagte er:„Schafft diese Dinge weg von hier! Macht das Haus meines Vaters nicht zu einem Kaufhaus!“ Da erinnerten sich seine Jünger:„Es ist geschrieben: ‘Der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt.’“ Daraufhin erwiderten die Juden und sagten zu ihm:„Welches Zeichen zeigst du uns, dass du diese Dinge tust?“ Jesus antwortete und sagte zu ihnen:„Zerstört dieses Tempelheiligtum, und in drei Tagen werde ich es aufrichten.“ Daraufhin sagten die Juden:„Sechsundvierzig Jahre wurde dieses Tempelheiligtum gebaut, und du wirst es in drei Tagen aufrichten?“ Aber er sprach von dem Tempelheiligtum seines Leibes. Als er nun von den Toten erweckt war, erinnerten sich seine Jünger, dass er ihnen dieses gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesagt hatte. Als er am Passa in Jerusalem auf dem Fest war, glaubten viele an seinen Namen, da sie seine Zeichen schauten, die er tat. Aber er, Jesus, vertraute sich ihnen nicht an, da er alle kannte und weil er es nicht nötig hatte, dass jemand über den Menschen Zeugnis gebe, denn ihm war bekannt, was im Menschen war. Es war aber ein Mensch von den Pharisäern– Nikodemus sein Name–, ein Oberster der Juden. Dieser kam bei Nacht zu Jesus.„Rabbi,“ sagte er zu ihm,„wir wissen, du bist als Lehrer von Gott gekommen, denn niemand kann diese Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm.“ Jesus antwortete und sagte zu ihm:„Wahrlich! Wahrlich! Ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren wird, kann er das Königreich Gottes nicht sehen.“ Nikodemus sagt zu ihm:„Wie kann ein Mensch, der im Greisenalter steht, geboren werden? Kann er ein zweites Mal in den Schoß seiner Mutter eingehen und geboren werden?“ Jesus antwortete:„Wahrlich! Wahrlich! Ich sage dir: Es sei denn, dass jemand aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Königreich Gottes eingehen. Das aus dem Fleisch Geborene ist Fleisch, und das aus dem Geist Geborene ist Geist. Verwundere dich nicht, weil ich dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden. Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen, weißt jedoch nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist jeder, der aus dem Geist geboren ist.“ Nikodemus antwortete und sagte zu ihm:„Wie kann dieses geschehen?“ Jesus antwortete und sagte zu ihm:„Du bist der Lehrer Israels und kennst diese Dinge nicht? Wahrlich! Wahrlich! Ich sage dir: Wir reden, was wir wissen, und wir geben Zeugnis von dem, das wir gesehen haben, und unser Zeugnis nehmt ihr nicht an. Wenn ich euch Irdisches sagte und ihr nicht glaubt, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch Himmlisches sage? Und niemand ist in den Himmel aufgestiegen außer dem, der aus dem Himmel niederstieg, dem Sohn des Menschen,der im Himmel ist. Und so, wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muss der Sohn des Menschen erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht ins Verderben gehe, sondern ewiges Leben habe; denn so liebte Gott die Welt, dass er seinen einziggeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht ins Verderben gehe, sondern ewiges Leben habe; denn Gott sandte seinen Sohn nicht in die Welt, damit er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn gerettet werde. Der, der an ihn glaubt, wird nicht gerichtet. Aber der, der nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat an den Namen des einziggeborenen Sohnes Gottes. Dieses ist das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist und die Menschen die Finsternis mehr liebten als das Licht, denn ihre Werke waren böse; denn jeder, der Schlechtes tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Werke nicht untersucht werden. Aber der, der die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit seine Werke offenbar werden, dass sie in Gott gewirkt worden sind.“ Nach diesem kamen Jesus und seine Jünger in das judäische Land, und dort hielt er sich mit ihnen auf und taufte. Aber auch Johannes taufte– zu Änon, nahe bei Salim, weil dort viel Wasser war. Und sie kamen dorthin und wurden getauft; denn Johannes war noch nicht ins Gefängnis geworfen. Da entstand von Seiten der Jünger des Johannes ein [Gespräch] mit [einigen] Juden [um eine] Frage über die Reinigung. Und sie kamen hin zu Johannes und sagten zu ihm:„Rabbi, der, der jenseits des Jordans mit dir war, dem du Zeugnis gabst,– sieh!– dieser tauft, und alle kommen hin zu ihm.“ Johannes antwortete und sagte: Ein Mensch kann nichts empfangen, es sei ihm denn aus dem Himmel gegeben. Ihr selbst seid meine Zeugen, dass ich sagte: ‘Ich bin nicht der Gesalbte’, sondern: ‘Ich bin vor jenem her gesandt.’ Der, der die Braut hat, ist der Bräutigam. Aber der Freund des Bräutigams, der dasteht und ihn hört, freut sich sehr wegen der Stimme des Bräutigams. Diese meine Freude also ist erfüllt. Er muss zunehmen, aber ich muss abnehmen. Der, der von oben kommt, ist über allem. Der, der von der Erde ‹her› ist, ist von der Erde, und von der Erde her spricht er. Der, der aus dem Himmel kommt, ist über allem, und was er gesehen hat und hörte, von diesem gibt er Zeugnis. Und sein Zeugnis nimmt niemand an. Wer sein Zeugnis annahm, besiegelte, dass Gott wahrhaftig ist; denn der, den Gott sandte, redet die Worte Gottes, denn nicht nach Maß gibt Gott den Geist. Der Vater liebt den Sohn, und alles hat er in seine Hand gegeben. Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben. Aber wer dem Sohn nicht gehorcht, wird [das] Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm. Als nun der Herr erfuhr, dass die Pharisäer gehört hatten, dass Jesus mehr Jünger mache und taufe als Johannes (obwohl Jesus nicht selbst taufte, sondern seine Jünger), verließ er Judäa und zog wieder nach Galiläa. Er musste aber durch Samarien reisen. Er kommt also in eine Stadt Samariens, genannt Sychar, nahe bei dem Grundstück, das Jakob seinem Sohn Joseph gab. Dort war ein Quellbrunnen Jakobs. Jesus also, ermüdet von der Reise, saß so an dem Quellbrunnen. Es war ungefähr die sechste Stunde. Eine Frau aus Samarien kommt, Wasser zu schöpfen. Jesus sagt zu ihr:„Gib mir zu trinken“ – denn seine Jünger waren weggegangen in die Stadt, um Nahrungsmittel zu kaufen. Daraufhin sagt die samaritische Frau zu ihm:„Wie erbittest du, der du ein Jude bist, von mir [etwas] zu trinken, die ich eine samaritische Frau bin?“ (denn Judenpflegen nicht gemeinsamen Gebrauch mit Samaritern). Jesus antwortete und sagte ihr:„Wenn du um die Gabe Gottes wüsstest und wer es ist, der zu dir sagt: ‘Gib mir zu trinken’, hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.“ Die Frau sagt zu ihm:„Herr, du hast kein Schöpfgefäß; auch ist der Brunnen tief. Woher hast du also das lebendige Wasser? Bist du etwa größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gab, und er selbst trank von ihm und seine Söhne undwas auch von ihm für die Ernährung abhängig war?“ Jesus antwortete und sagte ihr:„Jeden, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten, aber wer irgend von dem Wasser trinken wird, das ich ihm geben werde, den wird gar nicht dürsten in Ewigkeit, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle von Wasser werden, das ins ewige Leben sprudelt.“ Die Frau sagt zu ihm:„Herr, gib mir dieses Wasser, damit mich nicht dürste und ich nicht hierher kommen muss, um zu schöpfen.“ Jesus sagt zu ihr:„Gehe hin. Rufe deinen Mann und komm hierher.“ Die Frau antwortete und sagte:„Ich habe keinen Mann.“ Jesus sagt zu ihr:„Zu Recht sagtest du: ‘Ich habe keinen Mann’, denn fünf Männer hattest du, und der, den du nun hast, ist nicht dein Mann. Damit hast du die Wahrheit gesagt.“ Die Frau sagt zu ihm:„Herr, ich sehe: Du bist ein Prophet! Unsere Väter beteten auf diesem Berge an, und ihr sagt: ‘In Jerusalem ist der Ort, wo man anbeten soll.’“ Jesus sagt zu ihr:„Frau, glaube mir: Die Stunde kommt, da ihr weder auf diesem Berge noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. Ihr betet an, was ihr nicht wirklich kennt. Wir beten an, was wir wirklich kennen, weil das Heil von den Juden ist. Es kommt jedoch eine Stunde– und sie ist nun [da], da die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden; denn auch sucht der Vater solche, die ihn [so] anbeten. Gott ist Geist, und die, die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten.“ Die Frau sagt zu ihm:„Ich weiß, dass der Messias kommt, der ‘Gesalbter’ genannt wird. Dann, wenn der gekommen ist, wird er uns von allem Botschaft bringen.“ Jesus sagt zu ihr:„Ich bin es– der, der zu dir spricht.“ Und unterdessen kamen seine Jünger und verwunderten sich, dass er mit einer Frau redete. Keiner allerdings sagte:„Was suchst du?“ oder:„Was redest du mit ihr?“ Da ließ die Frau ihren Wasserkrug stehen und ging weg in die Stadt und sagt zu den Menschen: „Kommt her! Seht einen Menschen, der mir alles sagte, was ich ‹je› tat! Ist dieser nicht der Gesalbte?!“ Daraufhin gingen sie aus der Stadt hinaus und kamen hin zu ihm. In der Zwischenzeit ersuchten ihn die Jünger und sagten:„Rabbi, iss!“ Aber er sagte zu ihnen:„Ich habe eine Speise zu essen, um die ihr nicht wisst.“ Darauf sagten die Jünger zueinander:„Hat ihm denn jemand zu essen gebracht?“ Jesus sagt zu ihnen:„Meine Speise ist [die], dass ich tue den Willen dessen, der mich schickte, und sein Werk ‹bis zum Ende› ausführe. Sagt ihr nicht: ‘Es sind noch vier Monate; dann kommt die Ernte’? Siehe! Ich sage euch: Hebt eure Augen auf und schaut [euch] die Felder an: Sie sind schon weiß zur Ernte! Und der, der erntet, empfängt Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, damit der Säende und auch der Erntende sich miteinander freuen; denn hierin ist der Spruch wahr: ‘Ein anderer ist der Säende und ein anderer der Erntende.’ Ich sandte euch zu ernten, was ihr nicht erarbeitet hattet. Andere haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeit hineingekommen.“ Aus jener Stadt glaubten viele von den Samaritern an ihn wegen des Wortes der Frau, die Zeugnis gab:„Er sagte mir alles, was ich ‹je› tat.“ Als also die Samariter zu ihm hingekommen waren, ersuchten sie ihn, bei ihnen zu bleiben. Und er blieb dort zwei Tage. Und viel mehr glaubten seines Wortes wegen. Und zu der Frau sagten sie:„Nicht mehr deiner Rede wegen glauben wir, denn wir haben selbst gehört und wissen, dass dieser wahrlich der Retter der Welt ist, der Gesalbte.“ Nach den zwei Tagen zog er von dort aus und ging weg nach Galiläa, denn Jesus selbst gab Zeugnis:„Ein Prophet hat nicht Ehre in der eigenen Vaterstadt.“ Als er also nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer auf, da sie alles gesehen hatten, was er in Jerusalem auf dem Fest getan hatte, denn auch sie waren auf das Fest gekommen. Jesus kam also wieder nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte. Und es war ein Königlicher in Kaperna-um, dessen Sohn krank war. Dieser, als er hörte, dass Jesus aus Judäa nach Galiläa gekommen war, ging hin zu ihm und ersuchte ihn, dass er herabkäme und seinen Sohn heile, denn der war im Begriff zu sterben. Daraufhin sagte Jesus zu ihm:„Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, werdet ihr nicht glauben.“ Der königliche [Beamte] sagt zu ihm:„Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt!“ Jesus sagt zu ihm:„Gehe hin. Dein Sohn lebt.“ Und der Mann glaubte dem Wort, das Jesus ihm sagte, und er ging hin. Schon während er hinabging, kamen ihm seine leibeigenen Knechte entgegen mit der Meldung:„Dein Knabe lebt!“ Also erkundigte er sich bei ihnen nach der Stunde, in der es mit ihm besser geworden war. Und sie sagten ihm:„Gestern in der siebenten Stunde verließ ihn das Fieber.“ Da [er]kannte der Vater, dass es in jener Stunde war, in der Jesus zu ihm gesagt hatte:„Dein Sohn lebt.“ Und er glaubte, er und sein ganzes Haus. Dieses wiederum, ein zweites Zeichen, tat Jesus, als er aus Judäa nach Galiläa gekommen war. Nach diesem war ein Fest der Juden, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem. Es gibt in Jerusalem bei dem Schaftor einen Teich, der auf Hebräisch mit dem Beinamen Bethesda genannt wird, der fünf Säulenhallen hat. In diesen lag eine große Menge Kranker, Blinder, Lahmer, Verdorrter,die auf die Bewegung des Wassers warteten, denn von Zeit zu Zeit stieg ein [himmlischer] Bote in den Teich hernieder und brachte das Wasser zum Aufwallen. Wer also nach dem Aufwallen des Wassers als Erster hineinstieg, wurde gesund, von welcher Krankheit auch immer er einmal befallen worden war. Es war dort ein gewisser Mensch, der achtunddreißig Jahre in der Erkrankung ‹zugebracht› hatte. Als Jesus diesen daliegen sah (und er hatte erfahren, dass er schon viel Zeit [hinter sich] hatte), sagt er zu ihm:„Willst du gesund werden?“ Der Kranke antwortete ihm:„Herr, ich habe keinen Menschen, dass er mich, wenn das Wasser zum Aufwallen gebracht worden ist, in den Teich versetze! Und während ich komme, steigt ein anderer vor mir hinab!“ Jesus sagt zu ihm:„Stehe auf. Nimm deine Lagermatte auf und gehe.“ Und sogleich wurde der Mensch gesund und nahm seine Lagermatte auf und ging. Es war aber Sabbat an jenem Tage. Es sagten also die Juden zu dem Geheilten:„Es ist Sabbat! Es ist dir nicht gestattet, die Lagermatte aufzunehmen ‹und zu tragen›.“ Er antwortete ihnen:„Der mich gesund machte, derjenige sagte zu mir: ‘Nimm deine Lagermatte auf und gehe.’“ Sie ersuchten ihn also ‹um Auskunft›:„Wer ist der Mensch, der zu dir sagte: ‘Nimm deine Lagermatte auf und gehe’?“ Der Geheilte wusste aber nicht, wer es war, denn Jesus hatte sich entfernt, da eine Volksmenge an der Stätte war. Nach diesem findet Jesus ihn in der Tempelstätte. Und er sagte zu ihm:„Sieh! Du bist gesund geworden. Sündige nicht mehr, damit dir nicht etwas Schlimmeres geschehe.“ Der Mann ging weg und berichtete den Juden, dass es Jesus war, der ihn gesund gemacht hatte. Und deswegen verfolgten die Juden Jesus, und sie suchten, ihn zu töten, weil er dieses am Sabbat getan hatte. Aber Jesusantwortete ihnen:„Mein Vater ist am Wirken bis jetzt, und ich bin am Wirken.“ Deswegen suchten die Juden also noch mehr, ihn zu töten, weil er nicht allein den Sabbat aufhob, sondern auch Gott [seinen] eigenen Vater nannte und ‹so› sich selbst Gott gleich machte. Daraufhin antwortete Jesus und sagte zu ihnen:„Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, als nur, was er den Vater tun sieht, denn was immer der tut, diese Dinge tut gleicherweise auch der Sohn; denn der Vater hat den Sohn lieb, und er zeigt ihm alles, was er selbst tut. Und er wird ihm noch größere Werke als diese zeigen, damit ihr euch wundert; denn gleichwie der Vater die Toten erweckt und lebend macht, so macht auch der Sohn lebend, welche er will; denn der Vater richtet niemanden, sondern hat alles Gericht dem Sohn gegeben, damit alle den Sohn ehren, so wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt nicht den Vater, der ihn schickte. Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Der, der mein Wort hört und dem glaubt, der mich schickte, hat ewiges Leben. Und er kommt nicht in Gericht, sondern ist hinübergegangen aus dem Tode in das Leben. Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Die Stunde kommt– und sie ist nun da–, da die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die, die sie gehört haben, werden leben, denn gleichwie der Vater Leben in sich selbst hat, so gab er auch dem Sohn, Leben in sich selbst zu haben. Und er gab ihm Vollmacht, auch Gericht auszuüben, weil er Sohn des Menschen ist. Verwundert euch nicht über dieses!– weil eine Stunde kommt, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden. Und sie werden herauskommen, die, die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens, aber die, die das Schlechte verübt haben, zur Auferstehung des Gerichts. Ich kann nichts von mir selbst aus tun. So wie ich höre, richte ich, und mein Gericht ist gerecht, weil ich nicht meinen Willen suche, sondern den Willen des Vaters, der mich schickte. Wenn ich über mich selbst Zeugnis gebe, ist mein Zeugnis nicht wahr. Ein anderer ist es, der über mich Zeugnis gibt, und ich weiß, dass das Zeugnis wahr ist, das er über mich gibt. Ihr habt zu Johannes hingesandt, und er hat für die Wahrheit Zeugnis gegeben. Von einem Menschen nehme ich nicht Zeugnis an. Dieses sage ich jedoch, damit ihr gerettet werdet. Jener war die brennende und scheinende Lampe. Ihr wart willig, für eine Stunde in ihrem Licht hoch erfreut zu sein. Ich habe aber ein größeres Zeugnis als das des Johannes, denn die Werke, die der Vater mir gab, damit ich sie zu Ende führe, die Werke selbst, die ich tue, geben Zeugnis von mir, dass der Vater mich gesandt hat. Und der Vater, der mich schickte, er selbst hat von mir Zeugnis gegeben. Weder habt ihr jemals seine Stimme gehört, noch habt ihr seine Gestalt gesehen, und sein Wort habt ihr nicht bleibend in euch: Dem nämlich, den derjenige sandte, diesem glaubt ihr nicht. Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben, und jene sind es, die von mir Zeugnis geben. Und ihr wollt nicht zu mir kommen, damit ihr Leben hättet. Von Menschen nehme ich nicht Ehre an, sondern ich habe euch kennengelernt, dass ihr Gottes Liebe nicht in euch selbst habt. Ich bin in dem Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmt mich nicht an. Wenn ein anderer im eigenen Namen kommt, jenen werdet ihr annehmen. Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre voneinander nehmt und die Ehre, die von dem alleinigen Gott ist, nicht sucht? Meint nicht, dass ich euch anklagen werde beim Vater. Es ist einer [da], der euch anklagt, Mose, auf den ihr eure Hoffnung gesetzt habt, denn wenn ihr Mose geglaubt hättet, hättet ihr mir geglaubt, denn jener schrieb von mir. Wenn ihr aber jenes Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr meinen Worten glauben?“ Danach ging Jesus weg ans jenseitige Ufer des galiläischen Sees, [nämlich des Sees] von Tiberias. Und es folgte ihm eine große Menge, weil sie seine Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. Jesus ging auf den Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern. Es war nahe das Passa, das Fest der Juden. Als Jesus also die Augen aufhob und zu Gesicht bekam, dass eine große Menge zu ihm kommt, richtet er sich an Philippus und sagt:„Woher werden wir Brote kaufen, damit diese essen können?“ Dieses sagte er, ihn zu prüfen, denn er selbst wusste, was er im Begriff war zu tun. Philippus antwortete ihm:„Brote für zweihundert Denare reichen nicht aus für sie, damit ein jeder von ihnen auch nur ein wenig bekomme.“ Einer von seinen Jüngern, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, sagt zu ihm: „Es ist ein kleiner Knabe hier, der fünf Gerstenbrote und ‹als› Zukost zwei ‹Fische› hat. Was ist dieses jedoch für so viele?“ Jesus sagte:„Macht, dass die Menschen Platz nehmen.“ Es gab viel Gras an dem Ort. Sie nahmen also Platz, die Männer an Zahl etwa fünftausend. Jesus nahm die Brote, und als er gedankt hatte, teilte er sie den Jüngern aus; die Jünger [teilten] sie denen aus, die Platz genommen hatten, gleicherweise auch von der Zukost, so viel sie wollten. Als sie satt waren, sagt er zu seinen Jüngern:„Sammelt die übrig gebliebenen Brocken, damit nichts verderbe.“ Also sammelten sie, und sie füllten zwölf große Tragkörbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die denen, die gegessen hatten, übrig blieben. Als also die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus tat, sagten sie:„Dieser ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommt.“ Jesus merkte, dass sie im Begriff waren, zu kommen und ihn wegzureißen, damit sie ihn zum König machten, und zog sich wieder auf den Berg zurück, er allein. Als es Abend geworden war, waren seine Jünger an den See gegangen und in das Schiff gestiegen. Und sie fuhren auf die andere Seite des Sees in Richtung Kaperna-um. Und es war schon dunkel geworden, und Jesus war nicht zu ihnen gekommen. Da wurde der See aufgewühlt, weil ein starker Wind wehte. Nachdem sie nun etwa fünfundzwanzig bis dreißig Stadien gerudert haben, schauen sie Jesus auf dem See gehen und nahe an das Schiff gelangen. Und sie fürchteten sich. Aber er sagt zu ihnen:„Ich bin’s! Fürchtet euch nicht!“ Da wollten sie ihn in das Schiff nehmen. Und sogleich gelangte das Schiff an das Land, wohin sie unterwegs gewesen waren. Am folgenden Tage, als die Menge, die jenseits des Sees stand, gesehen hatte, dass dort außer jenem einen Boot, in das seine Jünger gestiegen waren, kein anderes war, und dass Jesus nicht gemeinsam mit seinen Jüngern in das Boot gestiegen war, sondern seine Jünger alleine weggefahren waren (es kamen aber andere Boote aus Tiberias nahe an den Ort, wo sie das Brot gegessen hatten, nachdem der Herr gedankt hatte), – da also die Menge gesehen hatte, dass Jesus nicht da war noch seine Jünger, stiegen auch sie in die Schiffe und kamen nach Kaperna-um und suchten Jesus. Und als sie ihn jenseits des Sees gefunden hatten, sagten sie zu ihm:„Rabbi, wann bist du hierher gelangt?“ Jesus antwortete ihnen und sagte:„Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Ihr sucht mich, nicht weil ihr Zeichen saht, sondern weil ihr von den Broten aßt und satt wurdet. Wirkt nicht für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die ins ewige Leben bleibt, die der Sohn des Menschen euch geben wird, denn diesen besiegelte der Vater, Gott.“ Darauf sagten sie zu ihm:„Was sollen wir tun, damit wir die Werke Gottes wirken?“ Jesus antwortete und sagte zu ihnen:„Dieses ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den jener sandte.“ Darauf sagten sie zu ihm:„Was tust du also für ein Zeichen, damit wir sehen und dir glauben? Was wirkst du? Unsere Väter aßen das Manna in der Wüste, wie geschrieben ist: ‘Brot aus dem Himmel gab er ihnen zu essen.’“ Darauf sagte Jesus zu ihnen:„Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot aus dem Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das Brot aus dem Himmel, das wahrhafte, denn das Brot Gottes ist der, der aus dem Himmel niederkommt und der Welt Leben gibt.“ Darauf sagten sie zu ihm:„Herr, gib uns allezeit dieses Brot!“ Jesus sagte ihnen:„Ich bin das Brot des Lebens: Den, der zu mir kommt, den wird gewiss nicht hungern, und den, der an mich glaubt, den wird gewiss niemals dürsten. Ich habe es euch jedoch gesagt, dass ihr mich auch gesehen habt und nicht glaubt. Alles, was der Vater mir gibt, wird zu mir kommen, und den, der zu mir kommt, den werde ich auf keinen Fall hinaustun, weil ich aus dem Himmel niedergekommen bin, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich schickte. Dieses ist aber der Wille des Vaters, der mich schickte, dass ich nichts verderben lasse von dem, was er mir gegeben hat, sondern es zur Auferstehung bringe am letzten Tage. Dieses ist der Wille dessen, der mich schickte, dass jeder, der den Sohn schaut und an ihn glaubt, ewiges Leben habe. Und ich werde ihn zur Auferstehung bringen am letzten Tage.“ Da murrten die Juden über ihn, weil er gesagt hatte: ‘Ich bin das Brot, das aus dem Himmel niederkam’, und sagten:„Ist dieser nicht Jesus, Josephs Sohn, dessen Vater und Mutter wir ‹sehr wohl› kennen? Wie sagt er denn: ‘Ich bin aus dem Himmel niedergekommen’?“ Darauf antwortete Jesus und sagte zu ihnen:„Murrt nicht untereinander! Niemand kann zu mir hinkommen, es sei denn, dass der Vater, der mich schickte, ihn ziehe, und ich werde ihn zur Auferstehung bringen am letzten Tage. Es ist geschrieben in den Propheten: ‘Sie werden alle von Gott gelehrt sein.’ Jeder also, der vom Vater hörte und lernte, kommt zu mir. Nicht dass jemand den Vater gesehen hätte. Nur der, der von Gott ist, der hat den Vater gesehen. Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Der, der an mich glaubt, hat ewiges Leben. Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter aßen das Manna in der Wüste und starben. Dieses ist das Brot, das aus dem Himmel niederkommt, damit man von ihm esse und nicht sterbe. Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel niederkam. Wenn jemand von diesem Brot gegessen hat, wird er leben in Ewigkeit. Und das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt.“ Es hatten also die Juden Streit untereinander:„Wie kann dieser uns das Fleisch zu essen geben?“ sagten sie. Darauf sagte Jesus zu ihnen:„Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Menschensohnes esst und sein Blut trinkt, habt ihr nicht Leben in euch selbst. Der, der mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat ‹immerzu› ewiges Leben, und ich werde ihn zur Auferstehung bringen am letzten Tage, denn mein Fleisch ist wahrlich Speise, und mein Blut ist wahrlich Trank. Der, der mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, verbleibt in mir, und ich in ihm. So wie der lebende Vater mich sandte und ich des Vaters wegen lebe, [so] auch der, der mich isst: Auch derjenige wird leben um meinetwillen. Dieses ist das Brot, das aus dem Himmel niederkam. Nicht wie eure Väter das Manna aßen und starben: Der, der dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit.“ Dieses sagte er, als er in Kaperna-um in der Synagoge lehrte. Viele also von seinen Jüngern sagten, als sie es gehört hatten:„Dieses Wort ist hart. Wer kann es hören?“ Da Jesus in sich selbst wusste, dass seine Jünger hierüber murrten, sagte er zu ihnen:„Nehmt ihr an diesem Anstoß? Und wenn ihr den Sohn des Menschen aufsteigen schaut [dahin], wo er zuvor war–? Der Geist ist es, der lebend macht. Das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch rede, sind Geist und sind Leben. Es sind jedoch einige unter euch, die nicht glauben.“– denn Jesus wusste von Anfang an, welche die waren, die nicht glaubten, und wer der war, der ihn ‹verraten und› ausliefern würde. Und er sagte:„Deswegen habe ich euch gesagt, dass niemand zu mir kommen kann, es sei ihm denn von meinem Vater her gegeben.“ Wegen dieses [Wortes] gingen viele seiner Jünger weg, zurück, und wandelten nicht mehr mit ihm. Darauf sagte Jesus zu den Zwölfen:„Wollt auch IHR weggehen?“ Darauf antwortete ihm Simon Petrus:„Herr, zu wem werden wir weggehen? Du hast Worte ewigen Lebens. Und wir haben geglaubt und [er]kannt, dass du der Gesalbte bist, der Sohn des lebenden Gottes.“ Jesus antwortete ihnen:„Erwählte ich nicht euch, die Zwölf? Und einer von euch ist ein Teufel.“ Er sprach aber von Judas, dem [Sohn] des Simon, dem Iskariot, denn dieser sollte ihn ausliefern; er war einer von den Zwölfen. Und nach diesem wandelte Jesus ‹eine Zeitlang› in Galiläa, denn er wollte nicht in Judäa wandeln, weil die Juden ihn zu töten suchten. Es war aber das Fest der Juden nahe, die Laubhütten. Da sagten seine Brüder zu ihm:„Ziehe von hier fort und gehe nach Judäa, damit auch deine Jünger deine Werke schauen, die du tust, denn niemand tut etwas im Verborgenen und sucht ‹zugleich›, selber in der Öffentlichkeit zu sein. Wenn du diese Dinge tust, offenbare dich selbst der Welt.“ – denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn. Darauf sagt Jesus zu ihnen:„Meine Zeit ist noch nicht da, aber eure Zeit ist allezeit vorhanden. Die Welt kann euch nicht hassen. Mich hasst sie aber, weil ich von ihr Zeugnis gebe, dass ihre Werke böse sind. Geht ihr hinauf zu diesem Fest. Ich gehenoch nicht hinauf zu diesem Fest, weil meine Zeit noch nicht erfüllt ist.“ Nachdem er ihnen dieses gesagt hatte, blieb er in Galiläa. Aber als seine Brüder hinaufgegangen waren, dann ging auch er hinauf zu dem Fest, nicht öffentlich, sondern gleichsam im Verborgenen. Die Juden suchten ihn also auf dem Fest und sagten:„Wo ist jener?“ Und viel heimliches Gerede war über ihn unter den Mengen. Die einen sagten:„Er ist gut.“ Andere sagten:„Nein, sondern er leitet die Menge in die Irre.“ Allerdings redete niemand offen von ihm– aus Furcht vor den Juden. Als das Fest bereits in der Mitte war, ging Jesus hinauf zur Tempelstätte und lehrte. Und die Juden verwunderten sich und sagten:„Wie kennt dieser ‹so gewisslich› [die] Schriften, obwohl er nicht gelehrt ist?“ Jesus antwortete ihnen und sagte:„Meine Lehre ist nicht meine, sondern dessen, der mich schickte. Wenn jemand seinen Willen tun will, wird er bezüglich der Lehre [er]kennen, ob sie aus Gott ist oder ob ich von mir selbst her rede. Der, der von sich selbst her redet, sucht die eigene Ehre, aber der, der die Ehre dessen sucht, der ihn schickte, der ist wahrhaftig, und Ungerechtigkeit ist nicht in ihm. Hat nicht Mose euch das Gesetz gegeben? Und keiner von euch hält das Gesetz ein. Was sucht ihr, mich zu töten?“ Die Menge antwortete und sagte:„Du hast einen Dämon. Wer sucht, dich zu töten?“ Jesus antwortete und sagte zu ihnen:„Ein Werk tat ich, und ihr verwundert euch alle. Deswegen hat euch Mose die Beschneidung gegeben– nicht, dass sie von Mose sei, sondern von den Vätern–, und am Sabbat beschneidet ihr einen Menschen. Wenn ein Mensch an einem Sabbat die Beschneidung empfängt, damit nicht das Gesetz Moses aufgehoben werde, zürnt ihr mir, weil ich an einem Sabbat einen ganzen Menschen gesund machte? Richtet nicht nach Augenschein, sondern richtet das gerechte Urteil.“ Hierauf sagten einige von den Jerusalemern:„Ist das nicht der, den sie zu töten suchen? Und– sieh!– er redet öffentlich, und sie sagen ihm nichts. Sind vielleicht die Obersten wirklich zur Kenntnis gekommen, dass dieser in Wahrheit der Gesalbte ist? Über diesen wissen wir jedoch, woher er ist. Aber der Gesalbte, wann immer er kommt,– niemand hat Kenntnis, woher er ist.“ Jesus rief also ‹laut›, als er in der Tempelstätte lehrte, und sagte:„Ihr wisst über mich ‹Bescheid› und wisst auch, woher ich bin. Und von mir selbst aus bin ich nicht gekommen, sondern wahrhaftig ist er, der mich schickte, der, über den ihr nicht ‹Bescheid› wisst. Aber ich kenne ihn wirklich, weil ich von ihm bin, und er sandte mich.“ Darauf suchten sie, ihn festzunehmen. Und niemand legte die Hand an ihn, weil seine Stunde noch nicht gekommen war. Aber viele von der Menge glaubten an ihn und sagten:„Wird wohl der Gesalbte, wenn er kommt, mehr Zeichen als diese tun, die dieser tat?“ Die Pharisäer hörten dieses heimliche Gerede der Menge über ihn. Und die Pharisäer und die Hohen Priester sandten Gerichtsdiener, dass sie ihn festnehmen möchten. Da sagte Jesus zu ihnen:„Noch eine kleine Zeit bin ich bei euch, und ich gehe weg, hin zu dem, der mich schickte. Ihr werdet mich suchen und nicht finden, und wo ich bin, könnt ihr nicht hinkommen.“ Darauf sagten die Juden zueinander:„Wohin will dieser gehen, dass wir ihn nicht finden werden? Will er etwa in die Zerstreuung der Griechen gehen und die Griechen lehren? Was ist das für ein Wort, das er sagte: ‘Ihr werdet mich suchen und nicht finden, und wo ich bin, könnt ihr nicht hinkommen.’?“ Am letzten Tage, dem großen [Tage] des Festes, stand Jesus und rief ‹laut›:„Wenn jemanden dürstet,“ sagte er,„komme er her zu mir, und er trinke, der, der an mich glaubt;– gemäß dem, was die Schrift sagte: Ströme werden aus seinem Inneren fließen, [Ströme] lebendigen Wassers.“ Dieses sagte er über den Geist, den die an ihn Glaubenden bekommen sollten, denn der Heilige Geist war noch nicht [da], weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war. Viele nun aus der Menge sagten, als sie das Wort hörten:„Dieser ist wahrlich der Prophet.“ Andere sagten:„Dieser ist der Gesalbte.“ Andere sagten aber:„Kommt denn der Gesalbte etwa aus Galiläa? Sagte die Schrift nicht: Aus dem Samen Davids und aus Bethlehem, dem Dorf, wo David war, kommt der Gesalbte?“ Es entstand also seinetwegen eine Spaltung in der Menge. Einige von ihnen wollten ihn festnehmen. Keiner legte jedoch Hand an ihn. Da kamen die Gerichtsdiener zu den Hohen Priestern und Pharisäern, und jene sagten zu ihnen:„Weswegen habt ihr ihn nicht hergeführt?“ Die Gerichtsdiener antworteten:„Nie redete ein Mensch so wie dieser Mensch.“ Darauf antworteten ihnen die Pharisäer:„Seid ihr etwa auch irregeleitet worden? Hat wohl jemand von den Obersten an ihn geglaubt oder von den Pharisäern? Diese Menge jedoch, die das Gesetz nicht kennt– verflucht ist sie!“ Nikodemus– der bei Nacht zu ihm gekommen war, einer von ihnen– sagt zu ihnen: „Richtet etwa unser Gesetz den Menschen, wenn man nicht zuvor ihn angehört und in Erfahrung gebracht hat, was er tut?“ Sie antworteten und sagten zu ihm:„Bist du etwa auch aus Galiläa? Forsche und sieh, dass aus Galiläa kein Prophet erstanden ist.“ Und jeder ging weg in sein Haus. Aber Jesus ging an den Berg der Olivenbäume. Am frühen Morgen kam er wieder zur Tempelstätte, und alles Volk kam zu ihm. Und er setzte sich und lehrte sie. Da führen die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau zu ihm, die beim Ehebruch ertappt worden war, stellen sie in die Mitte und sagen zu ihm:„Lehrer, diese Frau ist auf frischer Tat ertappt worden, als sie Ehebruch beging. Im Gesetz gebot uns Mose, dass solche gesteinigt werden sollten. Du nun, was sagst du?“ Dieses sagten sie, ihn zu versuchen, damit sie etwas hätten, ihn anzuklagen. Aber Jesus bückte sich herab und schrieb mit dem Finger in die Erde. Als sie aber dabei blieben, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sagte zu ihnen:„Der von euch, der ohne Sünde ist, werfe als Erster den Stein auf sie.“ Und er bückte sich wieder herab und schrieb in die Erde. Aber als sie [Jesu Wort] gehört hatten und vom Gewissen überführt waren, gingen sie hinaus, einer nach dem anderen, angefangen von den Älteren bis hin zu den Letzten. Und Jesus war allein zurückgelassen– und die Frau, die in der Mitte stand. Als Jesus sich aufrichtete und niemanden zu Gesicht bekam, außer der Frau, sagte er zu ihr:„Frau, wo sind jene, deine Ankläger? Verurteilte dich niemand?“ Sie sagte:„Niemand, Herr.“ Jesus sagte zu ihr:„Auch ich verurteile dich nicht. Gehe hin und sündige nicht weiter!“ Darauf redete Jesus wieder zu ihnen und sagte:„Ich bin das Licht der Welt. Der, der mir folgt, wird nicht in der Dunkelheit wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ Da sagten die Pharisäer zu ihm:„Du gibst Zeugnis über dich selbst. Dein Zeugnis ist nicht wahr.“ Jesus antwortete und sagte zu ihnen:„Auch wenn ich über mich selbst Zeugnis gebe, ist mein Zeugnis wahr, weil ich weiß, woher ich kam und wohin ich gehe. Aber ihr wisst nicht wirklich, woher ich komme und wohin ich gehe. Ihr urteilt nach dem Fleisch. Ich urteile über niemanden. Wenn aber auch ich urteile, ist mein Urteil wahr, weil ich nicht alleine bin, sondern ich und der Vater, der mich schickte. Es ist aber auch in eurem Gesetz geschrieben, dass das Zeugnis zweier Menschen wahr ist. Ich bin es, der [ich] über mich selbst Zeugnis gebe, und der Vater, der mich schickte, gibt Zeugnis über mich.“ Darauf sagten sie zu ihm:„Wo ist dein Vater?“ Jesus antwortete:„Weder mich noch meinen Vater kennt ihr wirklich. Wenn ihr mich wirklich gekannt hättet, würdet ihr auch meinen Vater wirklich gekannt haben.“ Diese Worte sprach Jesus im Schatzhaus, als er in der Tempelstätte lehrte. Und niemand nahm ihn fest, weil seine Stunde noch nicht gekommen war. Da sagte Jesus wieder zu ihnen:„Ich gehe weg. Und ihr werdet mich suchen, und in eurer Sünde werdet ihr sterben. Wohin ich gehe, könnt ihr nicht kommen.“ Darauf sagten die Juden:„Wird er sich etwa selbst töten, weil er sagt: ‘Wohin ich gehe, könnt ihr nicht kommen’?“ Und er sagte zu ihnen:„Ihr seid von dem, das unten ist. Ich bin von dem, das oben ist. Ihr seid von dieser Welt. Ich bin nicht von dieser Welt. Also sagte ich zu euch: ‘Ihr werdet in euren Sünden sterben’, denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, werdet ihr in euren Sünden sterben.“ Darauf sagten sie zu ihm:„Wer bist du?“ Und Jesus sagte zu ihnen:„Zum Ersten das, was ich euch auch sage. Vieles habe ich über euch zu sagen und zu urteilen; der jedoch, der mich schickte, ist wahrhaftig, und ich, was ich von ihm hörte, dieses sage ich zur Welt.“ Sie [er]kannten nicht, dass er zu ihnen vom Vater sprach. Es sagte also Jesus zu ihnen:„Wenn ihr den Sohn des Menschen erhöht haben werdet, dann werdet ihr merken, dass ich es bin und dass ich aus mir selbst nichts tue, sondern so, wie mein Vater mich lehrte, das rede ich. Und der, der mich schickte, ist mit mir. Der Vater hat mich nicht alleine gelassen, weil ich allezeit das tue, was ihm gefällt.“ Als er das redete, glaubten viele an ihn. Jesus sagte also zu den Juden, die ihm geglaubt hatten:„Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wahrlich meine Jünger; und ihr werdet die Wahrheit [er]kennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ Sie antworteten ihm:„Wir sind Same Abrahams, und niemandem sind wir je versklavt gewesen. Wie sagst du: ‘Ihr sollt frei werden’?“ Jesus antwortete ihnen:„Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Jeder, der die Sünde tut, ist ein Sklave der Sünde. Der Sklave bleibt aber nicht für immer im Hause. Der Sohn bleibt für immer. Wenn also der Sohn euch frei macht, werdet ihr wirklich frei sein. Ich weiß, dass ihr Abrahams Same seid. Ihr sucht jedoch, mich zu töten, weil mein Wort in euch nicht vorankommt ‹und so Raum gewinnt›. Ich rede, was ich bei meinem Vater gesehen habe, und also tut auch ihr, was ihr bei eurem Vater gesehen habt.“ Sie antworteten und sagten zu ihm:„Unser Vater ist Abraham.“ Jesus sagt zu ihnen:„Wenn ihr Abrahams Kinder wärt, würdet ihr Abrahams Werke tun. Aber nun sucht ihr, mich zu töten, einen Menschen, der ich die Wahrheit zu euch geredet habe, die ich bei Gott hörte. Dieses tat Abraham nicht! Ihr tut eures Vaters Werke.“ Darauf sagten sie zu ihm:„Wir sind nicht aus Unzucht heraus geboren worden. Einen Vater haben wir: Gott!“ Daraufhin sagte Jesus zu ihnen:„Wäre Gott euer Vater, hättet ihr mich geliebt, denn von Gott ging ich aus und bin ich gekommen ‹und bin ich da›, denn nicht von mir selbst bin ich gekommen, sondern jener sandte mich. Warum kennt ihr nicht, was ich sage?– weil ihr mein Wort nicht hören könnt. Ihr seid von dem Vater, dem Teufel, und das Begehren eures Vaters wollt ihr tun. Der war von Anfang ein Menschenmörder, und er ist nicht gestanden in der Wahrheit, weil Wahrheit nicht in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, redet er aus seinem Eigenen, weil er ein Lügner ist und der Vater derselben. Aber ich– weil ich die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht. Wer von euch weist mir Sünde nach? Wenn ich aber Wahrheit rede, warum glaubt ihr mir nicht? Wer aus Gott ist, hört die Worte Gottes. Deswegen hört ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid.“ Da antworteten die Juden und sagten zu ihm:„Sagen wir nicht zu Recht, dass du ein Samariter bist und einen Dämon hast?“ Jesus antwortete:„Ich habe keinen Dämon, sondern ich ehre meinen Vater, und ihr entehrt mich. Aber ich suche nicht meine Ehre. Es ist der [da], der [sie] sucht und der urteilt. Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Wenn jemand mein Wort hält, wird er den Tod nicht schauen in Ewigkeit.“ Da sagten die Juden zu ihm:„Jetzt [er]kennen wir, dass du einen Dämon hast. Abraham ist gestorben und die Propheten, und du sagst: ‘Wenn jemand mein Wort hält, wird er den Tod nicht schmecken in Ewigkeit.’ Bist du etwa größer als unser Vater Abraham, der gestorben ist? Auch die Propheten starben. Was machst du aus dir selbst?“ Jesus antwortete:„Wenn ich mich selbst verherrliche, ist meine Herrlichkeit nichts. Mein Vater ist es, der mich verherrlicht, der, von dem ihr sagt, dass er euer Gott ist. Und ihr habt ihn nicht gekannt. Aber ich kenne ihn wirklich. Und wenn ich sagen sollte: ‘Ich kenne ihn nicht wirklich’, würde ich– euch ähnlich– ein Lügner sein. Ich kenne ihn jedoch wirklich, und sein Wort halte ich. Abraham, euer Vater, war hoch erfreut, dass er meinen Tag sehen sollte, und er sah [ihn] und freute sich.“ Daraufhin sagten die Juden zu ihm:„Noch keine fünfzig Jahre bist du und hast Abraham gesehen?“ Jesus sagte zu ihnen:„Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Ehe Abraham wurde, bin ich.“ Daraufhin hoben sie Steine auf, um auf ihn zu werfen. Aber Jesus verbarg sich. Und er ging aus der Tempelstätte und ging durch ihre Mitte hindurch. Und auf diese Weise entwich er. Und als er vorbeiging, sah er einen Menschen, blind von Geburt. Und seine Jünger stellten ihm eine Frage:„Rabbi,“ sagten sie,„wer sündigte, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren wurde?“ Jesus antwortete:„Weder dieser sündigte noch seine Eltern, sonderndamit die Werke Gottes an ihm geoffenbart würden. Ich muss wirken die Werke dessen, der mich schickte, solange es Tag ist. Es kommt [die] Nacht, wann niemand wirken kann. Solange ich in der Welt bin, bin ich [das] Licht der Welt.“ Als er dieses gesagt hatte, spuckte er auf den Boden und machte einen Lehmbrei aus dem Speichel und strich den Lehmbrei auf die Augen des Blinden. Und er sagte zu ihm:„Gehe hin. Wasche dich im Teich Siloam“– was übersetzt heißt: ‘Gesandter’. Da ging er weg und wusch sich und kam sehend. Die Nachbarn also und die, die ihn früher beobachtet ‹und gesehen› hatten, dass er blind war, sagten:„Ist dieser nicht der, der dasaß und bettelte?“ Einige sagten:„Er ist es“, aber andere:„Er ist ihm ähnlich.“ Jener sagte:„Ich bin es.“ Darauf sagten sie zu ihm:„Wie wurden deine Augen geöffnet?“ Jener antwortete und sagte:„Ein Mensch namens Jesus machte einen Lehmbrei und bestrich meine Augen und sagte zu mir: ‘Gehe hin zum Teich Siloam und wasche dich.’ Und als ich hinging und mich wusch, wurde ich sehend.“ Da sagten sie zu ihm:„Wo ist der?“ Er sagt:„Ich weiß es nicht.“ Sie führen ihn zu den Pharisäern– den einst Blinden. Es war aber Sabbat, als Jesus den Lehmbrei gemacht und seine Augen geöffnet hatte. Wiederum fragten ihn nun auch die Pharisäer, wie er sehend geworden sei. Er sagte zu ihnen:„Einen Lehmbrei legte er auf meine Augen, und ich wusch mich, und ich sehe.“ Da sagten einige von den Pharisäern:„Dieser Mensch ist nicht von Gott, weil er den Sabbat nicht hält.“ Andere sagten:„Wie kann ein sündiger Mensch derartige Zeichen tun?“ Und es war eine Spaltung unter ihnen. Sie sprechen wieder zu dem Blinden:„Was sagst du von ihm, weil er deine Augen öffnete?“ Er sagte:„Er ist ein Prophet.“ Die Juden nun glaubten nicht von ihm, dass er blind gewesen und sehend geworden war, bis sie die Eltern dessen riefen, der sehend geworden war, und sie fragten sie:„Ist dieser euer Sohn,“ sagten sie,„von dem ihr sagt, dass er blind geboren wurde? Wie also sieht er jetzt?“ Seine Eltern antworteten ihnen und sagten:„Wir wissen, dass dieser unser Sohn ist und dass er blind geboren wurde. Aber wie er nun sieht, wissen wir nicht, oder wer seine Augen öffnete, wir wissen es nicht. Er ist selbst alt genug. Fragt ihn! Er wird selbst über sich reden.“ Dieses sagten seine Eltern, weil sie die Juden fürchteten, denn die Juden waren schon übereingekommen, dass, wenn jemand ihn als den Gesalbten bekennen würde, er aus der Synagoge[ngemeinde] getan werden sollte. Deswegen sagten seine Eltern:„Er ist alt genug. Fragt ihn!“ Sie riefen also zum zweiten Mal den Menschen, der blind gewesen war, und sagten zu ihm:„Gib Gott die Ehre. Wir wissen: Dieser Mensch ist ein Sünder.“ Darauf antwortete jener und sagte:„Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht. Eines weiß ich: Blind war ich. Jetzt sehe ich.“ Aber sie sagten wieder zu ihm:„Was machte er mit dir? Wie öffnete er deine Augen?“ Er antwortete ihnen:„Ich sagte es euch bereits, und ihr hörtet nicht. Was wollt ihr es wieder hören? Wollt ihr ‹vielleicht› auch seine Jünger werden?“ Daraufhin beschimpften sie ihn und sagten:„Du bist ein Jünger von jenem! Aber WIR sind Moses Jünger. Wir wissen, dass Gott zu Mose gesprochen hat. Aber von diesem wissen wir nicht, woher er ist.“ Der Mensch antwortete und sagte zu ihnen:„Hier ist allerdings verwunderlich, dass ihr nicht wisst, woher er ist, und er öffnete meine Augen! Aber wir wissen, dass Gott Sünder nicht hört, sondern wenn jemand gottesfürchtig ist und seinen Willen tut, diesen hört er. Von jeher wurde nicht gehört, dass jemand die Augen eines Blindgeborenen öffnete. Wenn dieser nicht von Gott wäre, hätte er nichts tun können.“ Sie antworteten und sagten zu ihm:„Ganz in Sünden wurdest du geboren, und DU lehrst uns?“ Und sie warfen ihn hinaus. Jesus hörte, dass sie ihn hinausgeworfen hatten. Und nachdem er ihn gefunden hatte, sagte er zu ihm:„Glaubst du an den SohnGottes?“ Jener antwortete und sagte:„Wer ist er, Herr, damit ich an ihn glaube?“ Jesus sagte zu ihm:„Du hast ihn schon gesehen, und der, der mit dir redet, derjenige ist es.“ Er sprach:„Ich glaube, Herr!“ und huldigte ihm. Und Jesus sagte:„Zum Gericht kam ich in diese Welt, damit die Nichtsehenden sehen sollten und die Sehenden blind würden.“ Und einige von den Pharisäern, die bei ihm waren, hörten dieses und sagten zu ihm:„Sind wir auch blind?“ Jesus sagte zu ihnen:„Wenn ihr blind wärt, hättet ihr nicht Sünde. Aber nun sagt ihr: ‘Wir sehen.’ Eure Sünde bleibt also. Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Der, der nicht durch die Tür in die Hürde der Schafe eintritt, sondern anderswoher hinaufsteigt, derjenige ist ein Dieb und ein Räuber. Aber der, der durch die Tür eintritt, ist der Hirte der Schafe. Diesem öffnet der Türhüter, und die Schafe hören auf seine Stimme. Und die eigenen Schafe ruft er mit Namen, und er führt sie hinaus. Und wenn er die eigenen Schafe hinausgetan hat, geht er ihnen voran. Und die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme wirklich kennen. Aber einem Fremden würden sie gar nicht folgen, sondern sie werden von ihm fliehen, weil sie die Stimme der Fremden gar nicht kennen.“ Diese Bildrede sagte ihnen Jesus, aber jene kannten nicht, was es war, das er zu ihnen sagte. Da sprach Jesus wieder zu ihnen:„Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Ich bin die Tür der Schafe. Alle, welche auch immer vor mir kamen, sind Diebe und Räuber. Die Schafe hörten jedoch nicht auf sie. Ich bin die Tür. Wenn jemand durch mich eingeht, wird er gerettet werden und ein- und ausgehen und Weide finden. Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben. Ich kam, damit sie Leben haben und es im Überfluss haben sollten. Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte gibt seine Seele hin für die Schafe. Aber der Mietling, der nicht Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht. Und der Wolf raubt sie und zerstreut die Schafe. Aber der Mietling flieht, weil er ein Mietling ist, und IHM liegt nichts an den Schafen. Ich bin der gute Hirte. Und ich kenne die Meinen und werde von den Meinen gekannt, so wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne. Und meine Seele gebe ich hin für die Schafe. Und andere Schafe habe ich, die nicht aus dieser Hürde sind. Auch die muss ich führen. Und sie werden auf meine Stimme hören. Und es wird sein EINE Herde, EIN Hirte. Deswegen liebt mich der Vater, weil ich meine Seele hingebe, damit ich sie wieder nehme. Niemand nimmt sie von mir, sondern ich gebe sie hin von mir selbst aus. Ich habe Vollmacht sie hinzugeben und habe Vollmacht, sie wieder zu nehmen. Dieses Gebot bekam ich von meinem Vater.“ Daraufhin entstand wieder eine Spaltung unter den Juden wegen dieser Worte. Viele von ihnen sagten:„Er hat einen Dämon und ist von Sinnen. Was hört ihr auf ihn?“ Andere sagten:„Diese Worte sind nicht die eines Dämonisierten. Kann ein Dämon Augen von Blinden öffnen?“ Es fand das Fest der Tempelweihe in Jerusalem statt, und es war Winter. Und Jesus ging in der Tempelstätte, in der Säulenhalle Salomos, als die Juden ihn umringten und zu ihm sagten:„Bis wann hältst du unsere Seele hin? Wenn du der Gesalbte bist, sage es uns frei heraus!“ Jesus antwortete ihnen:„Ich sagte es euch, und ihr glaubt nicht. Die Werke, die ich in dem Namen meines Vaters tue, diese geben Zeugnis von mir. Ihr glaubt jedoch nicht, denn ihr seid nicht von meinen Schafen, so wie ich euch sagte. Meine Schafe hören auf meine Stimme. Und ich kenne sie. Und sie folgen mir. Und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen in Ewigkeit nicht ins Verderben. Und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. Mein Vater, der [sie] mir gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann [sie] aus der Hand meines Vaters rauben. Ich und der Vater, eins sind wir.“ Daraufhin hoben die Juden wieder Steine auf, dass sie ihn steinigten. Jesus antwortete ihnen:„Viele edle Werke zeigte ich euch von meinem Vater her. Wegen welchen Werkes davon steinigt ihr mich?“ Die Juden antworteten ihm:„Wegen eines edlen Werkes steinigen wir dich nicht,“ sagten sie,„sondern wegen Lästerung, und [zwar] weil du, der du ein Mensch bist, dich selbst zu Gott machst.“ Jesus antwortete ihnen:„Ist nicht geschrieben in eurem Gesetz: ‘Ich ‹selber› sagte: Ihr seid Götter’? Wenn er jene Götter nannte, an welche das Wort Gottes geschah– und die Schrift kann nicht aufgehoben werden–, sagt ihr von dem, den der Vater heiligte und in die Welt sandte: ‘Du lästerst!’, weil ich sagte: ‘Ich bin Gottes Sohn’? Wenn ich nicht die Werke meines Vaters tue, glaubt mir nicht. Wenn ich sie aber tue, glaubt den Werken– wenn ihr schon mir nicht glaubt–, damit ihr [er]kennt und glaubt, dass der Vater in mir ist und ich in ihm [bin].“ Da suchten sie wieder, ihn festzunehmen, und er entging ihrer Hand. Und er ging wieder weg jenseits des Jordans an den Ort, wo Johannes zuerst war und taufte. Und er blieb dort. Und viele kamen zu ihm und sagten:„Johannes tat kein Zeichen. Aber alles, was immer Johannes über diesen sagte, war wahr.“ Und viele glaubten dort an ihn. Es war jemand krank, Lazarus von Bethanien, aus dem Dorf der Maria und Martha, ihrer Schwester. Maria war es, die den Herrn mit Myrrhensalbe salbte und seine Füße mit ihrem Haar abwischte. Deren Bruder Lazarus war krank. Die Schwestern sandten also zu ihm hin und ließen ihm sagen:„Herr, sieh, der, den du lieb hast, ist krank.“ Als Jesus es hörte, sagte er:„Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern für die Herrlichkeit Gottes, damit der Sohn Gottes durch sie verherrlicht werde.“ Aber Jesus liebte Martha und ihre Schwester und Lazarus. Wie er also hörte, dass er krank sei, verblieb er dann noch zwei Tage an dem Ort, an dem er war. Danach, nach diesem, sagt er zu den Jüngern:„Lasst uns wieder nach Judäa gehen.“ Die Jünger sagen zu ihm:„Rabbi, eben suchten die Juden, dich zu steinigen, und du begibst dich wieder dorthin?“ Jesus antwortete:„Hat der Tag nicht zwölf Stunden? Wenn jemand bei Tage wandelt, stößt er nicht an, weil er das Licht dieser Welt sieht. Wenn jemand aber bei Nacht wandelt, stößt er an, weil das Licht nicht in ihm ist.“ Solches sagte er. Und danach sagt er zu ihnen:„Lazarus, unser Freund, ist eingeschlafen. Aber ich gehe hin, damit ich ihn aus dem Schlaf wecke.“ Darauf sagten seine Jünger:„Herr, wenn er eingeschlafen ist, wird er heil werden.“ Jesus hatte aber über seinen Tod gesprochen; sie meinten aber, dass er über das Ruhen des Schlafes spreche. Also sagte Jesus ihnen dann frei heraus:„Lazarus ist gestorben. Und ich bin euretwegen froh, dass ich nicht dort war, damit ihr glaubt. Lasst uns jedoch zu ihm gehen.“ Daraufhin sagte Thomas, genannt Zwilling, zu den Mitjüngern:„Lasst uns auch gehen, damit wir mit ihm sterben.“ Als Jesus also kam, fand er ihn schon vier Tage im Grabe liegen. Bethanien war nahe bei Jerusalem, etwa fünfzehn Stadien weit. Und viele von den Juden waren zu denen um Martha und Maria hingekommen, damit sie sie über ihren Bruder trösteten. Martha, als sie hörte, dass Jesus komme, ging ihm also entgegen. Aber Maria saß im Hause. Nun sagte Martha zu Jesus:„Herr, wenn du hier gewesen wärst, wäre mein Bruder nicht gestorben. Jedoch auch nun weiß ich, dass Gott dir geben wird, um was immer du Gott bitten magst.“ Jesus sagt zu ihr:„Dein Bruder wird auferstehen.“ Martha sagt zu ihm:„Ich weiß, dass er auferstehen wird in der Auferstehung am letzten Tage.“ Jesus sagte zu ihr:„Ich bin die Auferstehung und das Leben. Der, der an mich glaubt, wird leben, auch wenn er sterben sollte. Und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das?“ Sie sagt zu ihm:„Ja, Herr. Ich habe geglaubt ‹und glaube›: Du bist der Gesalbte, der Sohn Gottes, der in die Welt kommt.“ Und als sie dieses gesagt hatte, ging sie weg und rief heimlich ihre Schwester, Maria, mit den Worten:„Der Lehrer ist da und ruft dich.“ Als jene es hörte, steht sie schnell auf und kommt zu ihm. Jesus war noch nicht in das Dorf gekommen, sondern er war an dem Ort, wo Martha ihm begegnet war. Die Juden also, die bei ihr im Hause waren und sie trösteten, als sie Maria sahen, dass sie schnell aufstand und hinausging, folgten ihr und sagten:„Sie geht zum Grabe, damit sie dort weine.“ Als Maria nun dorthin kam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel sie zu seinen Füßen und sagte zu ihm:„Herr, wenn du hier gewesen wärst, wäre mein Bruder nicht gestorben.“ Als Jesus sie weinen sah und die Juden, die mit ihr gekommen waren, weinen, erregte er sich im Geist. Und er erschütterte sich selbst. Und er sagte:„Wo habt ihr ihn hingelegt?“ Sie sagen zu ihm:„Herr, komm und sieh!“ Jesus kamen die Tränen. Da sagten die Juden:„Sieh! Wie lieb er ihn hatte!“ Aber einige von ihnen sagten:„Konnte dieser, der die Augen des Blinden auftat, nicht auch machen, dass dieser nicht sterbe?“ Jesus, der wieder in sich selbst erregt ist, kommt also zum Grabe. Es war eine Höhle, und ein Stein lag daran. Jesus sagt:„Nehmt den Stein weg!“ Es sagt zu ihm die Schwester des Verstorbenen, Martha:„Herr, er riecht schon, denn es sind vier Tage.“ Jesus sagt zu ihr:„Sagte ich dir nicht: ‘Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen’?“ Da nahmen sie den Stein weg [von dort], wo der Verstorbene hingelegt war. Jesus hob die Augen empor und sagte:„Vater, ich danke dir, dass du mich hörtest. Ich wusste aber, dass du mich allezeit hörst. Jedoch wegen des Volkes, das umhersteht, habe ich es gesagt, damit sie glauben, dass du mich sandtest.“ Und als er dieses gesagt hatte, rief er mit großer, ‹lauter› Stimme:„Lazarus, komm heraus!“ Und der Verstorbene kam heraus– an den Füßen und den Händen mit Tüchern umwickelt, und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch umbunden. Jesus sagt zu ihnen:„Löst ihn und lasst ihn gehen!“ Viele also von den Juden, die zu Maria hingekommen waren und zusahen, was Jesus tat, glaubten an ihn. Aber einige von ihnen gingen weg zu den Pharisäern und sagten ihnen, was Jesus getan hatte. Daraufhin versammelten [sich] die Hohen Priester und die Pharisäer [zu] einer Ratssitzung und sagten:„Was tun wir?– weil dieser Mensch viele Zeichen tut! Wenn wir ihn so fortfahren lassen, werden alle an ihn glauben! Und die Römer werden kommen und werden uns sowohl die Stätte als auch das Volk wegnehmen.“ Aber einer von ihnen, Kajaphas, der in jenem Jahr Hoher Priester war, sagte zu ihnen:„Ihr wisst nichts! Und ihr überlegt auch nicht, dass es uns förderlich ist, dass ein Mensch zugunsten des Volkes sterbe und nicht das ganze Volk umkomme.“ Dieses sagte er aber nicht aus sich selbst, sondern da er jenes Jahr Hoher Priester war, weissagte er, dass Jesus für das Volk sterben sollte – und nicht für das Volk allein, sondern damit er auch die zerstreuten Kinder Gottes in eins versammle. Von jenem Tage an ratschlagten sie also miteinander, ihn zu töten. Jesus wandelte daraufhin nicht mehr öffentlich unter den Juden, sondern ging von dort weg in das Landgebiet nahe bei der Wüste, in eine Stadt namens Ephraim. Und dort hielt er sich mit seinen Jüngern auf. Es war nahe das Passa der Juden, und viele zogen vor dem Passa aus dem Landgebiet hinauf nach Jerusalem, damit sie sich reinigten ‹und weihten›. Sie suchten also Jesus. Und als sie in der Tempelstätte standen, sagten sie untereinander:„Was meint ihr? Wird er gar nicht zu dem Fest kommen?“ Es hatten [nämlich] die Hohen Priester und die Pharisäer Gebot gegeben, dass, wenn jemand Kenntnis habe, wo er sei, man es anzeigen solle, auf dass sie ihn festnähmen. Sechs Tage vor dem Passa kam Jesus nun nach Bethanien, wo Lazarus war, der Verstorbene, den er von den Toten erweckt hatte. Sie machten ihm also dort ein Mahl, und Martha diente. Lazarus war einer von denen, die zusammen mit ihm [zu Tisch] lagen. Da nahm Maria ein Pfund Myrrhensalbe von echter, sehr teurer Narde und salbte die Füße Jesu und wischte seine Füße mit ihrem Haar ab. Und das Haus wurde von dem Geruch der Myrrhensalbe gefüllt. Es sagt also einer von seinen Jüngern, Judas, [der Sohn] Simons, der Iskariot, der ihn ausliefern sollte: „Weshalb wurde diese Myrrhensalbe nicht für dreihundert Denare verkauft und [der Erlös] den Armen gegeben?“ Dieses sagte er aber nicht, weil ihm an den Armen lag, sondern weil er ein Dieb war und den Geldbehälter hatte und das Hineingeworfene trug. Jesus sagte daraufhin:„Lass sie! Für den Tag meines Begräbnisses hat sie sie aufbewahrt; – denn die Armen habt ihr allezeit bei euch. Mich habt ihr aber nicht allezeit.“ Eine große Menge von den Juden erfuhr also, dass er dort sei. Und sie kamen, nicht wegen Jesus allein, sondern damit sie auch Lazarus sähen, den er von den Toten erweckt hatte. Da beschlossen die Hohen Priester, dass sie auch Lazarus töteten, weil viele von den Juden seinetwegen hingingen und an Jesus glaubten. Am folgenden Tage, als eine große Menge, die zu dem Fest kam, hörte, dass Jesus nach Jerusalem komme, nahmen sie die Palmzweige und gingen hinaus, ihm zu begegnen, und riefen ‹laut›:„Hosanna! Gelobt [sei] der, der kommt im Namen des Herrn, der König Israels!“ Jesus hatte einen jungen Esel gefunden und setzte sich auf ihn, so wie geschrieben ist: „Fürchte dich nicht, Tochter Zion! Siehe! Dein König kommt, sitzend auf dem Fohlen einer Eselin.“ Diese [Zusammenhänge] [er]kannten seine Jünger zunächst nicht. Als Jesus jedoch verherrlicht worden war, dann dachten sie daran, dass diese Dinge von ihm geschrieben waren und man ihm dieses getan hatte. Die Menge, die bei ihm gewesen war, als er Lazarus aus dem Grabe gerufen und ihn von den Toten erweckt hatte, hatte also Zeugnis gegeben. Deswegen war ihm auch die Menge entgegengegangen, weil sie gehört hatte, dass er dieses Zeichen getan hatte. Da sagten die Pharisäer zueinander:„Ihr seht, dass ihr gar nichts ausrichtet. Sieh! Die Welt ist weggelaufen, hinter ihm her!“ Unter denen, die hinaufkamen, um am Fest anzubeten, waren einige Griechen. Diese gingen also hin zu Philippus von Bethsaida in Galiläa. Und sie ersuchten ihn und sagten:„Herr, wir wollen Jesus sehen.“ Philippus kommt und sagt es Andreas. Und Andreas und Philippus wiederum sagen es Jesus. Jesus antwortete ihnen und sagte:„Die Stunde ist gekommen, dass der Sohn des Menschen verherrlicht werde. Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Es sei denn, dass das Weizenkorn in die Erde fällt und stirbt, bleibt es alleine. Aber wenn es stirbt, trägt es viel Frucht. Wer seine Seele lieb hat, wird sie verlieren, und wer seine Seele in dieser Welt hasst, wird sie zum ewigen Leben bewahren. Wenn jemand mir dient, folge er mir. Und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Und wenn jemand mir dient, wird der Vater ihn ehren. Jetzt ist meine Seele erschüttert, und was soll ich sagen? Vater, rette mich aus dieser Stunde? Deswegen jedoch bin ich in diese Stunde gekommen. Vater, verherrliche deinen Namen!“ Da kam eine Stimme aus dem Himmel:„Ich habe ihn verherrlicht und werde ihn wieder verherrlichen.“ Da sagte die Menge, die dastand und zuhörte, ein Donner sei geschehen. Andere sagten:„Ein Engel hat mit ihm geredet.“ Jesus antwortete und sagte:„Nicht meinetwegen ist diese Stimme geschehen, sondern euretwegen. Nun ist Gericht dieser Welt. Nun wird der Fürst dieser Welt hinausgeworfen werden. Und ich, wenn ich von der Erde erhöht worden bin, werde alle herziehen zu mir selbst.“ Mit diesen Worten deutete er ‹zeichenhaft› an, durch welchen Tod er sterben sollte. Die Menge antwortete ihm:„Wir haben aus dem Gesetz gehört, dass der Gesalbte in Ewigkeit bleibe, und wie sagst du: ‘Der Sohn des Menschen muss erhöht werden?’ Wer ist dieser, der Sohn des Menschen?“ Da sagte Jesus zu ihnen:„Noch eine kleine Zeit ist das Licht bei euch. Wandelt, solange ihr das Licht habt, damit nicht Dunkelheit euch erfasse. Und der, der in der Dunkelheit wandelt, weiß nicht, wohin er geht. Solange ihr das Licht habt, glaubt an das Licht, damit ihr Söhne des Lichtes werdet.“ Diese Dinge redete Jesus, und er ging weg und verbarg sich vor ihnen. So viele Zeichen er nämlich vor ihnen getan hatte–: sie glaubten nicht an ihn, damit das Wort des Propheten Jesaja erfüllt werde, das er sagte:„Herr, wer hat unserer Verkündigung geglaubt, und der Arm des Herrn, wem ist er geoffenbart worden?“ Deswegen konnten sie nicht glauben, weil wiederum Jesaja sagte: „Er hat ihre Augen blind gemacht, und ihr Herz hat er verhärtet, damit sie nicht mit den Augen sähen und mit dem Herzen verständen und sie umkehrten und ich sie heilte.“ Solches sagte Jesaja, als er seine Herrlichkeit sah, und über ihn redete er. Gleichwohl glaubten tatsächlich auch von den Obersten viele an ihn. Wegen der Pharisäer jedoch bekannten sie es nicht, damit sie nicht aus der Synagoge getan würden, denn sie liebten die Ehre der Menschen mehr als die Ehre Gottes. Jesus rief ‹laut› und sagte:„Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich schickte. Und wer mich schaut, schaut den, der mich schickte. Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Dunkelheit bleibe. Und wenn jemand meine Worte hört und nicht glaubt, richte ich ihn nicht, denn ich kam nicht, damit ich die Welt richte, sondern damit ich die Welt rette. Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt, hat seinen Richter: Das Wort, das ich redete, das wird ihn richten am letzten Tage; denn ich redete nicht von mir selbst aus, sondern der Vater, der mich schickte, er selbst gab mir Gebot, was ich sagen soll und was ich reden werde. Und ich weiß, dass sein Gebot ewiges Leben ist. Was ich also rede, rede ich so, wie mir der Vater gesagt hat.“ Vor dem Passafest, wissend, dass seine Stunde gekommen war, dass er wegginge aus dieser Welt, hin zu dem Vater, liebte Jesus die Eigenen, die in der Welt waren– die er geliebt hatte– bis ans Ende. Und als das Mahl gekommen war, als der Teufel schon dem Judas, [dem Sohne] Simons, dem Iskariot, ins Herz gegeben hatte, dass er ihn ausliefere, steht Jesus, im Wissen, dass der Vater ihm alles in die Hände gegeben hatte und dass er von Gott ausgegangen war und zu Gott hingehe, vom Mahl auf und legt die Oberkleider ab. Und er nahm ein leinenes Tuch und umgürtete sich. Danach gießt er Wasser in das Waschgefäß. Und er fing an, die Füße der Jünger zu waschen und mit dem leinenen Tuch, mit dem er umgürtet war, abzutrocknen. Er kommt also zu Simon Petrus. Und der sagt zu ihm:„Herr, du wäschst meine Füße?“ Jesus antwortete und sagte zu ihm:„Was ich tue, weißt du jetzt nicht. Du wirst es aber nach diesem erfahren.“ Petrus sagt zu ihm:„In keinem Fall wirst du meine Füße waschen, in Ewigkeit [nicht]!“ Jesus antwortete ihm:„Wenn ich dich nicht wasche, hast du nicht Teil mit mir.“ Simon Petrus sagt zu ihm:„Herr, nicht meine Füße allein, sondern auch die Hände und das Haupt!“ Jesus sagt zu ihm:„Wer gebadet ist, hat es nicht nötig, sich zu waschen als nur die Füße, sondern er ist ganz rein. Und ihr seid rein, jedoch nicht alle“; – denn er wusste um den, der dabei war ihn auszuliefern. Deswegen sagte er:„Ihr seid nicht alle rein.“ Als er also ihre Füße gewaschen und seine Oberkleider genommen hatte, sagte er, als er sich wieder [zu Tisch] gelegt hatte, zu ihnen:„[Er]kennt ihr, was ich euch getan habe? Ihr nennt mich ‘den Lehrer’ und ‘den Herrn’, und ihr sagt recht, denn ich bin es. Wenn ich also, der Herr und der Lehrer, eure Füße gewaschen habe, seid auch ihr schuldig, einander die Füße zu waschen; denn ich gab euch ein Beispiel, damit, so wie ich euch tat, auch ihr tut. Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Ein leibeigener Knecht ist nicht größer als sein Herr noch ein Gesandter größer als der, der ihn schickte. Wenn ihr das wisst, seid ihr Selige, wenn ihr es tut. Nicht von euch allen sage ich es. Ich weiß, welche ich erwählte. Damit jedoch die Schrift erfüllt werde: ‘Der, der mit mir das Brot isst, hat seine Ferse gegen mich aufgehoben.’ Von nun an sage ich es euch, ehe es geschieht, damit, wenn es geschieht, ihr glaubt, dass ich es bin. Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Der, der aufnimmt, wenn ich einen schicken werde, nimmt mich auf. Der, der mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich schickte.“ Als Jesus diese Dinge gesagt hatte, wurde er im Geist erschüttert und bezeugte und sagte:„Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Einer von euch wird mich ausliefern!“ Da blickten die Jünger einander an, in Verlegenheit darüber, von wem er rede. Einer von seinen Jüngern lag an der Brust Jesu, der, den Jesus liebte. Diesem also winkt Simon Petrus, er solle sich erkundigen, wer es sei, von dem er spreche. Jener lehnt sich an die Brust Jesu und sagt zu ihm:„Herr, wer ist es?“ Jesus antwortet:„Der ist es, dem ich den Bissen, nachdem ich ihn eingetaucht habe, darreichen werde.“ Und er taucht den Bissen ein und gibt ihn Judas, [dem Sohn] des Simon, dem Iskariot. Und nach dem Bissen fuhr dann der Satan in diesen hinein. Jesus sagt also zu ihm:„Was du tust, tue rasch.“ Keiner von denen, die [zu Tisch] lagen, merkte aber, für welchen Zweck er ihm dieses sagte. Einige nämlich meinten, weil Judas den Geldbehälter hatte, dass Jesus zu ihm sage:„Kaufe, was wir für das Fest benötigen“ oder dass er den Armen etwas geben solle. Der nahm also den Bissen und ging sogleich hinaus. Es war Nacht. Als er hinausgegangen war, sagt Jesus:„Nun wurde der Sohn des Menschen verherrlicht, und Gott wurde verherrlicht in ihm. Wenn Gott in ihm verherrlicht wurde, wird Gott ihn auch in sich selbst verherrlichen, und er wird ihn sogleich verherrlichen. Kindlein, noch ‹für› ein Kleines bin ich bei euch. Ihr werdet mich suchen. Und so, wie ich zu den Juden sagte, sage ich jetzt auch euch: Dorthin, wohin ich gehe, könnt ihr nicht kommen. Ein neues Gebot gebe ich euch: dass ihr einander liebt; dass auch ihr einander so liebt, wie ich euch liebte. An diesem werden alle merken, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“ Simon Petrus sagt zu ihm:„Herr, wo gehst du hin?“ Jesus antwortete ihm:„Wohin ich gehe, [dorthin] kannst du mir nun nicht folgen. Hernach wirst du mir aber folgen.“ Petrus sagt zu ihm:„Herr, warum kann ich dir nicht jetzt folgen? Meine Seele will ich für dich hingeben.“ Jesus antwortete ihm:„Deine Seele willst du für mich hingeben? Wahrlich! Wahrlich! Ich sage dir: Es wird gewisslich nicht [der] Hahn krähen, bis dass du mich dreimal verleugnet hast. Euer Herz werde nicht erschüttert.Vertraut auf Gott!Vertraut auch auf mich! Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen.Wenn es nicht [so wäre], hätte ich es euch gesagt. Ich gehe, euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich gegangen bin und euch eine Stätte bereitet habe, komme ich wieder; und ich werde euch zu mir nehmen, damit da, wo ich bin, auch ihr seid. Und wohin ich gehe, wisst ihr, und den Wegwisst ihr.“ Thomas sagt zu ihm:„Herr, wirwissen nicht, wohin du gehst. Und wie können wir den Wegwissen?“ Jesus sagt zu ihm:„Ich bin der Weg– und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt hin zum Vater, wenn nicht durch mich. Wenn ihr mich gekannt hättet, hättet ihr auch meinen Vater gekannt. Und von jetzt an kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.“ Philippus sagt zu ihm:„Herr, zeige uns den Vater, und es genügt uns.“ Jesus sagt zu ihm:„Für so lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich nicht gekannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen, und wie sagst du: ‘Zeige uns den Vater’? Glaubst du nicht, dass ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst. Der Vater, der in mir wohnt, er tut die Werke. Glaubt mir, dass ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist; wenn aber nicht, glaubt mir wegen der Werke selbst. Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Der, der an mich glaubt, die Werke, die ich tue, auch er wird sie tun, und größere als diese wird er tun, weil ich hin zu meinem Vater gehe. Und was immer ihr in meinem Namen bittet, dieses werde ich tun, damit der Vater verherrlicht werde in dem Sohn. Wenn ihr etwas bittet in meinem Namen, werde ich es tun. Wenn ihr mich liebt, haltet meine Gebote! Und ich werde den Vater ersuchen, und er wird euch einen anderen Fürsprecher geben, damit er bei euch bleibe in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht schaut noch ihn kennt. Aber ihr kennt ihn, weil er bei euch bleibt, und er wird in euch sein. Ich lasse euch nicht als Waisen zurück. Ich komme hin zu euch. Noch ein Kleines, und die Welt schaut mich nicht mehr. Aber ihr schaut mich: Weil ich lebe, werdet auch ihr leben. An jenem Tage werdet ihr in Kenntnis sein, dass ich in meinem Vater [bin] und ihr in mir [seid] und ich in euch [bin]. Der, der meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt. Und der, der mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden. Und ich werde ihn lieben und mich selbst ihm offenbar machen.“ Judas, nicht der Iskariot, sagt zu ihm:„Herr, wie kommt es, dass du dich uns offenbar machen wirst und nicht der Welt?“ Jesus antwortete und sagte ihm:„Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm hin kommen und eine Wohnung bei ihm machen. Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht meines, sondern das des Vaters, der mich schickte. Diese Dinge habe ich zu euch geredet, während ich bei euch weile. Aber der Fürsprecher, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen schicken wird, der wird euch alles lehren und wird euch an alles erinnern, was ich euch sagte. Frieden lasse ich euch: Meinen Frieden gebe ich euch. Nicht so, wie die Welt gibt, gebe ich euch. Euer Herz werde nicht erschüttert. Es sei auch nicht furchtsam. Ihr hörtet, dass ich euch sagte: ‘Ich gehe hin, und ich komme her zu euch.’ Wenn ihr mich liebtet, hättet ihr euch gefreut, dass ich sagte: ‘Ich gehe hin zum Vater’, weil mein Vater größer ist als ich. Und nun habe ich es euch gesagt, ehe es geschieht, damit, wenn es geschieht, ihr glaubt. Ich werde nicht mehr vieles mit euch reden, denn es kommt der Fürst dieser Welt. Und in mir hat er nichts; jedoch, damit die Welt Kenntnis davon habe, dass ich den Vater liebe und so tue, wie mir der Vater gebot: Macht euch auf; lasst uns von hier gehen.“ „Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Winzer. Jeden Rebzweig an mir, der nicht Frucht trägt, ihn nimmt er weg. Und jeden, der Frucht trägt, ihn reinigt er, damit er mehr Frucht trage. Ihr seid schon rein wegen des Wortes, das ich zu euch geredet habe. Bleibt an mir– und ich in euch! So wie der Rebzweig nicht von sich selbst Frucht tragen kann, wenn er nicht am Weinstock bleibt, so [könnt] auch ihr es nicht, wenn ihr nicht an ‹und in› mir bleibt. Ich bin der Weinstock. Ihr seid die Rebzweige. Wer an mir bleibt und [bei wem] ich in ihm [bleibe], der trägt viel Frucht, weil ihr ohne mich nichts tun könnt. Wenn jemand nicht an mir bleibt, [wird es von ihm heißen]: Er wurde, wie der Rebzweig, hinausgeworfen, und er verdorrte (und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer). Und er brennt. Wenn ihr an mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was immer ihr wollt, und es wird euch [zuteil] werden. Darin wurde [dann] mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht tragt; und ihr werdet mir zu Jüngern werden. So wie der Vater mich liebte, liebte auch ich euch. Bleibt in meiner Liebe. Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. Dieses habe ich zu euch geredet, damit meine Freude in euch bleibe und eure Freude voll werde. Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, so wie ich euch liebte. Größere als diese Liebe hat niemand: dass jemand seine Seele hingebe für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was immer ich euch gebiete. Ich nenne euch nicht mehr leibeigene Knechte, weil der leibeigene Knecht nicht weiß, was sein Herr tut. Euch habe ich aber Freunde genannt, weil ich alles, was ich bei meinem Vater hörte, euch zur Kenntnis gab. Nicht erwähltet ihr mich, sondern ich erwählte euch und setzte euch, dass ihr hingehen und Frucht tragen solltet und eure Frucht bleibe, damit, was immer ihr den Vater in meinem Namen bitten solltet, er euch gebe. Diese Dinge gebiete ich euch, dass ihr einander liebt! Wenn die Welt euch hasst, [so] [er]kennt, dass sie mich vor euch gehasst hat. Wenn ihr von der Welt wärt, würde die Welt das Ihre lieb haben. Aber weil ihr nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählte, deswegen hasst euch die Welt. Denkt an das Wort, das ich euch sagte: Ein leibeigener Knecht ist nicht größer als sein Herr. Verfolgten sie mich, werden sie auch euch verfolgen. Hielten sie mein Wort, werden sie auch das eure halten. Aber dieses alles werden sie euch antun meines Namens wegen, weil sie den, der mich schickte, nicht wirklich kennen. Wenn ich nicht gekommen wäre und zu ihnen geredet hätte, hätten sie nicht Sünde gehabt. Aber nun haben sie keinen Entschuldigungsgrund für ihre Sünde. Wer mich hasst, hasst auch meinen Vater. Wenn ich nicht die Werke unter ihnen getan hätte, die kein anderer getan hat, hätten sie nicht Sünde gehabt. Nun haben sie aber mich und auch meinen Vater gesehen und auch gehasst. [Es ist] jedoch [so geworden], damit das Wort erfüllt würde, das in ihrem Gesetz geschrieben ist: ‘Sie hassten mich ohne Grund.’ Aber wenn der Fürsprecher gekommen ist, den ich euch vom Vater schicken werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, wird derjenige von mir Zeugnis geben. Aber auch ihr legt [dann] Zeugnis ab, weil ihr von Anfang bei mir seid. Diese Dinge habe ich zu euch geredet, damit ihr nicht Anstoß nehmt, ‹stolpert und zu Fall kommt›. Aus den Synagogen werden sie euch tun. Es kommt jedoch eine Stunde, ‹in der es dahin kommt,› dass jeder, der euch tötet, meint, Gott einen aufgetragenen Dienst darzubringen. Und dieses werden sie euch tun, weil sie weder den Vater kannten noch mich. Ich habe jedoch diese Dinge zu euch geredet, damit ihr, wenn die Stunde gekommen ist, daran denkt, dass ich es euch sagte. Das sagte ich euch aber nicht von Anfang, weil ich bei euch war. Nun gehe ich aber hin zu dem, der mich schickte, und keiner von euch fragt mich: ‘Wohin gehst du?’, sondern weil ich dieses zu euch geredet habe, hat die Betrübnis euer Herz gefüllt. Ich sage euch jedoch die Wahrheit: Es ist euch förderlich, dass ich weggehe, denn wenn ich nicht weggehe, kommt der Fürsprecher nicht zu euch. Aber wenn ich weggegangen bin, werde ich ihn zu euch schicken. Und jener, wenn er gekommen ist, wird die Welt zurechtweisen in Bezug auf Sünde und in Bezug auf Gerechtigkeit und in Bezug auf Gericht; in Bezug auf Sünde, da sie nicht an mich glauben; in Bezug auf Gerechtigkeit, da ich zu meinem Vater hingehe (und ihr schaut mich nicht mehr); in Bezug auf Gericht, da der Fürst dieser Welt gerichtet worden ist. Noch vieles habe ich euch zu sagen. Ihr könnt es jedoch jetzt nicht ertragen. Aber wenn jener gekommen ist, der Geist der Wahrheit, wird er euch in alle Wahrheit führen, denn er wird nicht von sich selbst aus reden, sondern was immer er hören wird, wird er reden, und das Kommende wird er euch ‹im Einzelnen› als Botschaft weitergeben. Der wird mich verherrlichen, weil er von dem Meinen nehmen und euch als Botschaft weitergeben wird. Alles, was immer der Vater hat, ist mein. Deswegen sagte ich: Er wird von dem Meinen nehmen und euch als Botschaft weitergeben. Ein Kleines, und ihr schaut mich nicht, und wieder ein Kleines, und ihr werdet mich sehen, weil ich weggehe, hin zum Vater.“ Hierauf sagten einige von seinen Jüngern zueinander:„Was ist dieses, das er zu uns sagt: ‘Ein Kleines, und ihr schaut mich nicht, und wieder ein Kleines, und ihr werdet mich sehen’, und: ‘Ich gehe weg, hin zum Vater’?“ Sie besprachen also:„Was ist dieses Kleine, von dem er redet? Wir wissen nicht, was er sagt.“ Da merkte Jesus, dass sie ihn fragen wollten, und sagte zu ihnen:„Sucht ihr miteinander darüber ‹Aufschluss›, dass ich sagte: ‘Ein Kleines, und ihr schaut mich nicht, und wieder ein Kleines, und ihr werdet mich sehen’? Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch, ihr werdet weinen und klagen. Die Welt wird sich aber freuen. Ihr werdet aber betrübt sein. Eure Betrübnis wird jedoch zu Freude werden. Eine Frau hat, wenn sie gebiert, Betrübnis, weil ihre Stunde gekommen ist. Sobald sie aber das Kindlein geboren hat, denkt sie nicht mehr an die Bedrängnis, wegen der Freude, dass ein Mensch in die Welt geboren ist. Und ihr habt also nun Betrübnis, ja, aber ich werde euch wieder sehen, und euer Herz wird sich freuen, und eure Freude nimmt niemand von euch. Und mich werdet ihr an jenem Tage über nichts fragen. Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Was immer ihr den Vater in meinem Namen bittet, wird er euch geben. Bis jetzt habt ihr nichts erbeten in meinem Namen. Bittet, und ihr werdet empfangen, damit eure Freude eine völlige sei. Dieses habe ich in Bildreden zu euch geredet. Es kommt jedoch eine Stunde, da ich nicht mehr in Bildreden zu euch reden werde, sondern ich werde euch frei heraus über den Vater Bericht geben. An jenem Tage werdet ihr in meinem Namen bitten, und ich sage euch nicht, dass ich den Vater für euch ersuchen werde, denn der Vater selbst hat euch lieb, weil ihr mich lieb gehabt habt und geglaubt habt, dass ich von Gott her ausging. Ich ging aus vom Vater und bin in die Welt gekommen. Ich verlasse die Welt wieder und gehe hin zum Vater.“ Seine Jünger sagen zu ihm:„Sieh! Nun redest du frei heraus und sprichst [in] keinerlei Bildrede. Nun wissen wir, dass du alles weißt und es nicht nötig hast, dass dich jemand frage. Daraufhin glauben wir, dass du von Gott ausgingst.“ Jesus antwortete ihnen:„Jetzt glaubt ihr. Siehe! Es kommt eine Stunde, und sie ist nun gekommen, dass ihr zerstreut werdet, ein jeder in das Seine, und mich alleine lasst. Und ich bin nicht allein, weil der Vater bei mir ist. Diese Dinge habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis. Seid jedoch guten Mutes: Ich habe die Welt überwunden!“ Dieses redete Jesus. Und er hob seine Augen auf zum Himmel und sagte:„Vater, die Stunde ist gekommen. Verherrliche deinen Sohn, damit dein Sohn dich auch verherrliche, so wie du ihm Vollmacht gabst über alles Fleisch, damit er ihnen ewiges Leben gebe, allem, was du ihm gegeben hast. Das ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahrhaftigen Gott, kennen und den, den du sandtest, JesusChristus. Ich verherrlichte dich auf der Erde. Das Werk, das du mir gegeben hast, dass ich es tun sollte, führte ich ans Ziel. Und nun verherrliche mich du, Vater, bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war. Ich offenbarte deinen Namen den Menschen, die du mir aus der Welt gegeben hast. Dein waren sie, und mir hast du sie gegeben. Und dein Wort haben sie bewahrt. Nun sind sie zur Kenntnis gekommen, dass alles, was immer du mir gegeben hast, von dir her ist, weil ich die Worte, die du mir gegeben hast, ihnen gegeben habe, und sie empfingen sie und kamen wahrlich zur Kenntnis, dass ich von dir ausging, und sie glaubten, dass du mich sandtest. Ich ersuche [dich] für sie. Nicht für die Welt ersuche ich [dich], sondern für die, die du mir gegeben hast,– weil sie dein sind. Und das Meine ist alles dein, und das Deine ist mein, und ich bin in ihnen verherrlicht worden. Und ich bin nicht mehr in der Welt. Und diese sind in der Welt. Und ich komme hin zu dir. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, so wie wir [eins sind]. Als ich bei ihnen war in der Welt, bewahrte ich sie in deinem Namen. Die, die du mir gegeben hast, beschützte ich. Und keiner von ihnen kam um als nur der Sohn des Verderbens, damit die Schrift erfüllt werde. Aber nun komme ich hin zu dir. Und dieses rede ich in der Welt, damit sie meine Freude in ihnen haben, eine völlig gewordene. Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hasste sie, weil sie nicht von der Welt sind, so wie ich nicht von der Welt bin. Meine Bitte ist nicht, dass du sie aus der Welt wegnehmest, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen. Sie sind nicht von der Welt, so wie ich nicht von der Welt bin. Heilige sie in deiner Wahrheit. Dein Wort ist Wahrheit. So wie du mich in die Welt sandtest, sandte auch ich sie in die Welt. Und für sie heilige ich mich selbst, damit auch sie Geheiligte seien in [der] Wahrheit. Aber nicht für diese allein ersuche ich [dich], sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden, ‹mit dem Ziel›, dass alle eins seien, so wie du, Vater, in mir und ich in dir, damit auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich sandtest. Und ich, ich habe die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, ihnen gegeben, damit sie eins seien, so wie wir eins sind– ich in ihnen und du in mir–, damit sie zu vollendeter Einheit gebracht werden und damit die Welt [er]kenne, dass du mich sandtest und dass du sie liebtest, so wie du mich liebtest. Vater, die, die du mir gegeben hast: Ich will, dass auch sie bei mir seien, wo ich bin, damit sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gabst, weil du mich liebtest vor Gründung der Welt. Gerechter Vater! Und die Welt kannte dich nicht, aber ich kannte dich, und diese kamen zur Kenntnis, dass du mich sandtest. Und ich tat ihnen deinen Namen kund und werde [ihn] kundtun, damit die Liebe, mit der du mich liebtest, in ihnen sei und ich in ihnen.“ Als Jesus dieses gesagt hatte, ging er mit seinen Jüngern hinaus jenseits des Winterbaches Kidron, wo ein Garten war, in den er hineinging, er und seine Jünger. Aber auch Judas, der dabei war, ihn auszuliefern, wusste um den Ort, weil Jesus dort oft mit seinen Jüngern zusammen war. Nachdem Judas also die Truppe bekommen hatte– und Gerichtsdiener der Hohen Priester und der Pharisäer–, kommt er dahin mit Laternen und Fackeln und Waffen. Jesus, der alles wusste, was über ihn kommen sollte, ging also hinaus und sagte zu ihnen:„Wen sucht ihr?“ Sie antworteten ihm:„Jesus, den Nazarener.“ Jesus sagt zu ihnen:„Ich bin es.“ Aber es stand auch Judas, der dabei war ihn auszuliefern, bei ihnen. Als er zu ihnen sagte:„Ich bin es“, da wichen sie zurück und fielen zu Boden. Da fragte er sie wiederum:„Wen sucht ihr?“ Sie sagten:„Jesus, den Nazarener.“ Jesus antwortete:„Ich sagte euch: ‘Ich bin es’. Wenn ihr also mich sucht, lasst diese gehen!“ – damit das Wort erfüllt werde, das er gesagt hatte:„Von denen, die du mir gegeben hast, von ihnen verlor ich nicht einen.“ – worauf Simon Petrus, der ein Schwert hatte, es zog und nach dem leibeigenen Knecht des Hohen Priesters schlug und ihm das rechte Ohr abhaute. Der Name des leibeigenen Knechtes war Malchus. Darauf sagte Jesus zu Petrus:„Stecke dein Schwert in die Scheide! Den Becher, den der Vater mir gegeben hat, soll ich ihn nicht trinken?“ Die Truppe also und der Befehlshaber und die Gerichtsdiener der Juden nahmen Jesus fest und banden ihn und führten ihn ab, zuerst hin zu Annas, denn er war Schwiegervater des Kajaphas, der Hoher Priester jenes Jahres war. Es war Kajaphas, der den Juden geraten hatte:„Es ist förderlich, dass ein Mensch zugunsten des Volkes umkommt.“ Simon Petrus folgte Jesus, auch der andere Jünger. Jener Jünger war dem Hohen Priester bekannt und ging mit Jesus hinein in den Hof des Hohen Priesters. Aber Petrus stand draußen bei der Tür. Da ging der andere Jünger, der dem Hohen Priester bekannt war, hinaus und sagte der Türhüterin [etwas] und führte Petrus hinein. Es sagt also die Magd, die Türhüterin, zu Petrus:„Bist du nicht auch einer von den Jüngern dieses Menschen?“ Er sagt:„Ich bin’s nicht.“ Es standen [da] die die leibeigenen Knechte und die Gerichtsdiener, die ein Kohlenfeuer gemacht hatten, weil es kalt war, und wärmten sich. Petrus war bei ihnen, stand und wärmte sich. Der Hohe Priester befragte also Jesus über seine Jünger und über seine Lehre. Jesus antwortete ihm:„Ich redete öffentlich zur Welt. Ich lehrte allezeit in der Synagoge und in der Tempelstätte, wo die Juden allezeit zusammenkommen. Und im Verborgenen redete ich nichts. Was befragst du mich darüber? Befrage die, die gehört haben, darüber, was ich zu ihnen geredet habe. Sieh: Die wissen, was ich sagte.“ Als er das sagte, gab einer der Gerichtsdiener, der dabeistand, Jesus einen Schlag ins Gesicht und sagte:„Antwortest du so dem Hohen Priester?“ Jesus antwortete ihm:„Wenn ich übel redete, gib Zeugnis von dem Üblen; wenn aber recht, was schlägst du mich?“ Annas sandte ihn gebunden zum Hohen Priester Kajaphas. Aber Simon Petrus stand und wärmte sich. Da sagten sie zu ihm:„Bist nicht auch du einer von seinen Jüngern?“ Der leugnete und sagte:„Ich bin’s nicht.“ Es sagt einer von den leibeigenen Knechten des Hohen Priesters, der ein Verwandter dessen war, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte:„Sah ich dich nicht im Garten bei ihm?“ Darauf leugnete Petrus wieder. Und sogleich krähte [der] Hahn. Da führen sie Jesus von Kajaphas zum Prätorium. Es war früher Morgen. Und sie selbst gingen nicht hinein in das Prätorium, damit sie nicht verunreinigt würden, sondern das Passa essen könnten. Pilatus ging also hinaus, zu ihnen hin, und sagte:„Welche Anklage bringt ihr gegen diesen Menschen vor?“ Sie antworteten und sagten zu ihm:„Wenn dieser nicht ein Übeltäter wäre, hätten wir ihn dir nicht ausgeliefert.“ Da sagte Pilatus zu ihnen:„Nehmt ihr ihn und richtet ihn nach eurem Gesetz!“ Da sagten die Juden zu ihm:„Uns ist es nicht gestattet, jemanden zu töten.“ – damit das Wort Jesu erfüllt werde, das er gesagt hatte, als er andeutete, durch welchen Tod er sterben sollte. Pilatus ging also wieder in das Prätorium hinein, rief Jesus und sagte zu ihm:„Bist DU der König der Juden?“ Jesus antwortete ihm:„Sagst du das von dir aus, oder haben es dir andere über mich gesagt?“ Pilatus antwortete:„Bin ich ein Jude?! Dein Volk und die Hohen Priester lieferten dich mir aus. Was hast du getan?“ Jesus antwortete:„Mein Königreich ist nicht von dieser Welt. Wenn mein Königreich von dieser Welt wäre, hätten meine verantwortlichen Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Nun ist mein Königreich aber nicht von hier.“ Daraufhin sagte Pilatus zu ihm:„Also bist du doch ein König?“ Jesus antwortete:„Du sagst es. Ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, damit ich der Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.“ Pilatus sagt zu ihm:„Was ist Wahrheit?“ Und nachdem er dieses gesagt hatte, ging er wieder hinaus zu den Juden. Und er sagt zu ihnen:„Ich finde keine Ursache [für eine Verurteilung] an ihm. Ihr habt aber eine Gewohnheit, dass ich euch am Passa einen freigebe. Wollt ihr also, dass ich euch den König der Juden freigebe?“ Darauf schrien wieder alle:„Nicht diesen,“ sagten sie,„sondern den Barabbas!“ Aber Barabbas war ein Räuber. Darauf nahm dann Pilatus Jesus und ließ ihn geißeln. Und die Soldaten flochten von Dornen eine Krone, setzten sie ihm auf das Haupt und warfen ihm ein Purpurkleid um, und sie sagten:„Freue dich, König der Juden!“ und gaben ihm Schläge ins Gesicht. Da ging Pilatus wieder nach draußen, und er sagt zu ihnen:„Sieh! Ich führe ihn heraus zu euch, damit ihr merkt, dass ich an ihm keine Ursache [für eine Verurteilung] finde.“ Daraufhin kam Jesus, der die Dornenkrone und den Purpurmantel trug, nach draußen. Und er sagt zu ihnen:„Sieh! Der Mensch!“ Als ihn die Hohen Priester und die Gerichtsdiener sahen, da schrien sie und sagten:„Kreuzigen! Kreuzigen!“ Pilatus sagt zu ihnen:„Nehmt ihr ihn hin und kreuzigt ihn, denn ich finde an ihm keine Ursache!“ Die Juden antworteten ihm:„Wir haben ein Gesetz, und nach unserem Gesetz muss er sterben, weil er sich selbst zu Gottes Sohn machte.“ Als Pilatus dieses Wort hörte, da fürchtete er sich noch mehr und ging wieder in das Prätorium hinein. Und er sagt zu Jesus:„Woher bist du?“ Aber Jesus antwortete ihm nicht. Da sagt Pilatus zu ihm:„Mit mir redest du nicht? Weißt du nicht, dass ich Vollmacht habe, dich kreuzigen zu lassen, und Vollmacht habe, dich freizugeben?“ Jesus antwortete:„Du hättest keine Vollmacht gegen mich, wenn sie dir nicht von oben herab gegeben wäre. Deswegen hat derjenige, der mich dir auslieferte, größere Sünde.“ Aus diesem [Anlass] suchte Pilatus, ihn freizugeben. Aber die Juden schrien:„Wenn du diesen freigibst,“ sagten sie,„bist du nicht Freund des Kaisers! Jeder, der sich zum König macht, steht im Widerspruch zum Kaiser.“ Als Pilatus dieses Wort hörte, führte er Jesus nach draußen und setzte sich auf den Richterstuhl, auf einen Platz, genannt ‘Steinpflaster’, auf Hebräisch: ‘Gabbatha’. Es war Rüsttag des Passa, etwa um die sechste Stunde. Und er sagt zu den Juden:„Sieh! Euer König!“ Aber sie schrien:„Weg! Weg! Kreuzige ihn!“ Pilatus sagt zu ihnen:„Euren König werde ich kreuzigen?“ Die Hohen Priester antworteten:„Wir haben keinen König als nur den Kaiser!“ Dann lieferte er ihn also an sie aus, damit er gekreuzigt würde. Sie übernahmen Jesus und führten ihn ab. Und er trug sein Kreuz und ging hinaus zu der so genannten Schädelstätte, die auf Hebräisch ‘Golgotha’ genannt wird, wo sie ihn kreuzigten und mit ihm zwei andere, auf dieser und auf jener Seite, in der Mitte Jesus. Pilatus schrieb auch eine Überschrift und brachte sie am Kreuz an. Es war geschrieben:„Jesus, der Nazarener, der König der Juden.“ Diese Überschrift lasen also viele von den Juden, weil die Stätte, an der Jesus gekreuzigt wurde, nahe bei der Stadt war, und sie war hebräisch, griechisch und römisch geschrieben. Da sagten die Hohen Priester der Juden zu Pilatus:„Schreibe nicht: ‘Der König der Juden’, sondern dass jener sagte: ‘Ich bin König der Juden.’“ Pilatus antwortete:„Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben.“ Nachdem nun die Soldaten Jesus gekreuzigt hatten, nahmen sie seine Oberkleider (und sie machten vier Teile, für einen jeden Soldaten einen Teil) und das Unterkleid. Aber das Unterkleid war ungenäht, von oben an ganz durchgewebt. Sie sagten also zueinander:„Lasst uns es nicht zerreißen, sondern lasst uns darum losen, wem es gehören soll.“– damit die Schrift erfüllt werde, die sagt:„Sie verteilten meine Oberkleider unter sich, und über mein Gewand warfen sie das Los.“ Diese Dinge also taten die Soldaten. Es standen bei dem Kreuz Jesu seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, des Klopas [Frau], und Maria von Magdala. Als nun Jesus die Mutter sah und den Jünger dabeistehen, den er liebte, sagt er zu seiner Mutter:„Frau, siehe: dein Sohn!“ Danach sagt er zu dem Jünger:„Siehe: deine Mutter!“ Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger in das Seine. Nach diesem, da Jesus wusste:„Alles ist bereits vollbracht“, sagt er (damit die Schrift vollkommen ‹erfüllt› werde):„Mich dürstet!“ Es stand nun ein Gefäß voll sauren Weins da. Sie füllten einen Schwamm mit saurem Wein, steckten ihn auf einen Ysop und brachten ihn an seinen Mund. Als Jesus also den sauren Wein genommen hatte, sagte er:„Vollbracht!“ Und er neigte das Haupt und übergab den Geist. Darauf ersuchten die Juden Pilatus, weil es Rüsttag war, damit nicht die Leiber am Sabbat am Kreuz blieben (denn der Tag jenes Sabbats war groß), dass ihre Schenkel gebrochen und sie abgenommen würden. Also kamen die Soldaten und brachen die Schenkel des ersten und des anderen, der mit ihm gekreuzigt worden war. Als sie aber auf Jesus zukamen und sahen, dass er schon gestorben war, brachen sie ihm die Schenkel nicht, sondern einer von den Soldaten stach mit einem Speer in seine Seite. Und sogleich kam Blut und Wasser heraus. Und der, der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr, und derjenige weiß, dass er Wahres sagt, damit ihr glaubt, denn diese Dinge geschahen, damit die Schrift erfüllt werde:„Es wird kein Knochen von ihm zerbrochen werden.“ Und wiederum sagt eine andere Schrift:„Sie werden sehen auf den, den sie stachen.“ Nach diesem ersuchte Joseph von Arimathäa– der ein Jünger Jesu war, aber aus Furcht vor den Juden im Verborgenen– den Pilatus, dass er den Leib Jesu abnehmen dürfe. Und Pilatus erlaubte es. Er kam also und nahm den Leib Jesu ab. Es kam auch Nikodemus, der zuerst bei Nacht zu Jesus gekommen war, und brachte ein Gemisch von Myrrhe und Aloe, etwa einhundert Pfund. Sie nahmen also den Leib Jesu und banden ihn in Leinenbinden mitsamt den wohlriechenden Ölen, so wie es bei den Juden Sitte ist zu bestatten. Es war an der Stätte, wo er gekreuzigt wurde, ein Garten und in dem Garten ein neues Grab, in das noch nie jemand gelegt worden war. Dorthin legten sie also Jesus– wegen des Rüsttages der Juden, weil das Grab nahe war. Am ersten [Tage] der Woche geht Maria, die von Magdala, früh, als es noch dunkel war, zum Grabe und sieht den Stein vom Grabe weggenommen. Sie läuft also und kommt hin zu Simon Petrus und zu dem anderen Jünger, den Jesus lieb hatte. Und sie sagt zu ihnen:„Sie nahmen den Herrn weg aus dem Grabe, und wir wissen nicht, wo sie ihn hinlegten!“ Da ging Petrus hinaus, auch der andere Jünger, und sie begaben sich zum Grabe. Die zwei liefen aber zusammen. Und der andere Jünger, schneller als Petrus, lief voraus und kam zuerst zum Grabe. Und er beugt sich vor und sieht die Leinenbinden liegen. Er ging jedoch nicht hinein. Darauf kommt Simon Petrus, der ihm folgte. Und er ging hinein in das Grab. Und er schaut ‹und sieht› die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf seinem Haupt gewesen war, nicht zwischen den Leinenbinden liegen, sondern getrennt, zusammengewickelt an einem ‹besonderen› Ort. Dann ging nun auch der andere Jünger hinein, der zuerst zum Grabe gekommen war. Und er sah und glaubte; denn sie wussten noch nicht ‹aus der› Schrift, dass er von den Toten auferstehen musste. Hierauf gingen die Jünger wieder weg, hin zu sich [nach Hause]. Aber Maria stand weinend draußen, zum Grabe ‹gewandt›. Wie sie also weinte, beugte sie sich vor ins Grab, schaut ‹und sieht› zwei Engel in Weiß dasitzen, einen beim Haupt und einen bei den Füßen [der Stelle], wo der Leib Jesu gelegen hatte. Und jene sagen zu ihr:„Frau, was weinst du?“ Sie sagt zu ihnen:„Sie nahmen meinen Herrn weg, und ich weiß nicht, wo sie ihn hinlegten.“ Und als sie dieses gesagt hatte, wandte sie sich zurück, schaut ‹und sieht› Jesus dastehen, und sie wusste nicht, dass es Jesus war. Jesus sagt zu ihr:„Frau, was weinst du? Wen suchst du?“ Sie, in der Meinung, es sei der Gartenhüter, sagt zu ihm:„Herr, wenn du ihn forttrugst, sage mir, wo du ihn hinlegtest, und ich, ich werde ihn holen.“ Jesus sagt zu ihr:„Maria!“ Sie wendet sich um und sagt zu ihm:„Rabbuni!“ (Das heißt: ‘Lehrer’.) Jesus sagt zu ihr:„Halte mich nicht, denn ich bin noch nicht aufgestiegen zu meinem Vater. Gehe aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: ‘Ich steige auf zu meinem Vater und eurem Vater und [zu] meinem Gott und eurem Gott.’“ Maria von Magdala geht und berichtet den Jüngern, dass sie den Herrn gesehen und er dieses zu ihr gesagt habe. An jenem Tage, dem ersten der Woche, als es Abend war und man die Türen geschlossen hatte, wo die Jünger, aus Furcht vor den Juden, sich versammelt hatten, kam Jesus und stellte sich in die Mitte, und er sagt zu ihnen:„Friede [sei mit] euch!“ Und als er dieses gesagt hatte, zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da waren die Jünger froh: Sie sahen den Herrn! Jesus sagte also wieder zu ihnen:„Friede [sei mit] euch! So wie der Vater mich gesandt hat, schicke ich auch euch.“ Und als er dieses gesagt hatte, hauchte er sie an. Und er sagt zu ihnen:„Empfangt den Heiligen Geist! Wenn ihr welchen die Sünden erlasst, werden sie ihnen erlassen. Wenn ihr [sie] welchen behaltet, sind sie ihnen behalten.“ Aber Thomas, einer von den Zwölfen, der Zwilling genannt wurde, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Es sagten ihm also die anderen Jünger:„Wir haben den Herrn gesehen.“ Aber er sagte zu ihnen:„Wenn ich nicht in seinen Händen das Mal der Nägel sehe und meinen Finger in das Mal der Nägel tue und meine Hand in seine Seite tue, werde ich es keinesfalls glauben!“ Und nach acht Tagen waren seine Jünger wieder drinnen, und Thomas [war] mit ihnen. Es kommt Jesus bei verschlossenen Türen; und er stellte sich in die Mitte. Und er sagte:„Friede [sei mit] euch!“ Danach sagt er zu Thomas:„Reiche deinen Finger hierher und sieh meine Hände und reiche deine Hand her und tu sie in meine Seite und werde nicht ungläubig, sondern glaubend.“ Und Thomas antwortete und sagte zu ihm:„Mein Herr und mein Gott!“ Jesus sagt zu ihm:„Weil du mich gesehen hast, Thomas, hast du geglaubt. Selige [sind] die, die nicht gesehen haben und geglaubt haben.“ Andere Zeichen, ja, viele, tat Jesus vor seinen Jüngern, die nicht in diesem Buch geschrieben sind. Aber diese sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Gesalbte ist, der Sohn Gottes, und damit ihr– glaubend– Leben habt in seinem Namen. Nach diesem offenbarte Jesus sich wieder den Jüngern, [und zwar] am See von Tiberias. Er offenbarte sich auf diese Weise: Es waren zusammen Simon Petrus und Thomas, der Zwilling genannt wurde, und Nathanael, der von Kana in Galiläa war, und die [Söhne] des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern. Simon Petrus sagt zu ihnen: „Ich gehe fischen.“ Sie sagen zu ihm:„Und wir gehen zusammen mit dir.“ Sie gingen hinaus und stiegen sogleich in das Schiff. Und in jener Nacht fingen sie nichts. Als es schon früher Morgen wurde, stellte sich Jesus ans Ufer. Doch wussten die Jünger nicht, dass es Jesus war. Da sagt Jesus zu ihnen:„Kindlein, habt ihr nicht etwas Zusatzkost?“ Sie antworteten ihm:„Nein.“ Er sagte zu ihnen:„Werft das Netz zur rechten Seite des Schiffes, und ihr werdet finden!“ Also warfen sie es. Und vor der Menge der Fische vermochten sie es nicht mehr zu ziehen. Da sagt jener Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus:„Es ist der Herr!“ Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er also das Oberkleid um (denn er war unbekleidet) und warf sich in den See. Die anderen Jünger kamen mit dem Boot (denn sie waren nicht fern vom Land, sondern etwa zweihundert Ellen weit) -und zogen das Netz mit den Fischen. Wie sie also ans Land ausgestiegen sind, sehen sie ein Kohlenfeuer gelegt und Zukost daran liegend und Brot. Jesus sagt zu ihnen:„Bringt her von der Zukost, die ihr nun fingt.“ Simon Petrus stieg hinauf und zog das Netz ans Land, voll großer Fische, hundertdreiundfünfzig. Und obwohl es so viele waren, riss das Netz nicht. Jesus sagt zu ihnen:„Herbei! Frühstückt!“ Aber keiner der Jünger wagte es, sich bei ihm zu erkundigen:„Wer bist du?“, ‹denn› sie wussten:„Es ist der Herr.“ Jesus kommt also und nimmt das Brot und gibt es ihnen und gleichfalls die Zukost. Das war schon ein drittes Mal, dass sich Jesus seinen Jüngern offenbarte, nachdem er von den Toten erweckt war. Als sie also gefrühstückt hatten, sagt Jesus zu Simon Petrus:„Simon, [Sohn] des Jona, liebst du mich mehr als diese?“ Er sagt zu ihm:„Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe.“ Sagt er zu ihm:„Weide meine Lämmer!“ Wiederum sagt er, zum zweiten Mal, zu ihm:„Simon, [Sohn] des Jona, liebst du mich?“ Er sagt zu ihm:„Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe.“ Sagt er zu ihm:„Sei Hirte meinen Schafen!“ Das dritte Mal sagt er zu ihm:„Simon, [Sohn] des Jona, hast du mich lieb?“ Petrus wurde betrübt, dass er das dritte Mal zu ihm sagte:„Hast du mich lieb?“ und sagte zu ihm:„Herr, du weißt alles. Du weißt, dass ich dich lieb habe.“ Jesus sagt zu ihm:„Weide meine Schafe! Wahrlich! Wahrlich! Ich sage dir: Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und wandeltest, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und dich hinbringen, wohin du nicht willst.“ Dieses sagte er, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen werde. Und als er dieses gesagt hatte, sagt er zu ihm:„Folge mir!“ Aber als Petrus sich umwandte, sieht er den Jünger folgen, den Jesus liebte, [den], der auch bei dem Mahl an seiner Brust [zu Tisch] gelegen war und gesagt hatte:„Herr, wer ist es, der dich ausliefert?“. Als Petrus diesen sah, sagt er zu Jesus:„Herr, aber dieser– was [ist mit ihm]?“ Jesus sagt zu ihm:„Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was [ist es] dir? Folge DU mir!“ Es ging also dieses Wort aus zu den Brüdern:„Jener Jünger stirbt nicht.“ Und [dabei] hatte Jesus nicht zu ihm gesagt:„Er stirbt nicht“, sondern:„Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was [ist es] dir?“ Dieser ist der Jünger, der von diesen Dingen Zeugnis gibt und sie schrieb. Und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist. Es gibt aber auch vieles andere, was alles Jesus tat. Wenn dieses im Einzelnen aufgeschrieben würde, meine ich, es würde selbst die Welt die Bücher nicht fassen, die geschrieben würden. Amen. Den ersten Bericht fasste ich ja ab über alles, o Theophilus, was Jesus begann sowohl zu tun als auch zu lehren bis zu dem Tage, an dem er aufgenommen wurde, nachdem er den Aposteln, die er sich erwählt hatte, durch den Heiligen Geist Befehl erteilt hatte, denen er auch mit vielen sicheren Kennzeichen sich selbst als Lebender darstellte, nachdem er gelitten hatte; während vierzig Tage erschien er ihnen ‹nämlich› und redete über das Königreich Gottes. Und als sie bei einem gemeinsamen Mahl zusammen waren, wies er sie an, nicht von Jerusalem wegzugehen, sondern die Verheißung des Vaters abzuwarten,„die ihr von mir hörtet. Johannes taufte nämlich mit Wasser, aber ihr werdet im Heiligen Geist getauft werden nach nunmehr nicht vielen Tagen.“ Die also, die zusammengekommen waren, fragten ihn:„Herr,“ sagten sie,„stellst du zu dieser Zeit Israel das Königreich wieder her?“ Er sagte zu ihnen:„Es ist nicht eure Sache, Zeiten und Zeitpunkte zu kennen, die der Vater in eigener Vollmacht festsetzte, sondern ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet Zeugen von mir sein in Jerusalem und auch in ganz Judäa und Samarien und bis ans Ende der Erde.“ Und nachdem er dieses gesagt hatte, wurde er, während sie schauten, aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn weg von ihren Augen. Und als sie unverwandt zum Himmel blickten, während er dahinfuhr– siehe!– da standen zwei Männer in weißem Gewand bei ihnen, und die sagten:„Männer, Galiläer, was steht ihr und blickt zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen wurde, wird so kommen– in der Weise, wie ihr ihn in den Himmel hinfahren saht.“ Dann kehrten sie nach Jerusalem zurück von dem Berge– genannt [Berg] ‘der Olivenbäume’–, der nahe bei Jerusalem ist, einen Sabbatweg entfernt. Als sie [in die Stadt] hineingekommen waren, gingen sie hinauf in den oberen Raum, wo sie sich aufhielten: Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, [Sohn] des Alphäus, und Simon, der Eiferer, und Judas, [Sohn] des Jakobus. Diese alle waren mit Einmütigkeit beharrlich in Gebet und Flehen zusammen mit den Frauen, auch Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern. Und in diesen Tagen stand Petrus inmitten der Jünger auf. Es war eine Schar von etwa hundertzwanzig Namen beisammen. „Männer, Brüder,“ sagte er,„es musste erfüllt werden diese Schrift, die der Heilige Geist durch den Mund Davids über Judas vorhersagte, der ein Wegweiser derer wurde, die Jesus festnahmen, weil er zusammen mit uns gezählt war und das Los dieses Dienstes erlangte. Ja, dieser erwarb also ein Grundstück vom Lohn der Ungerechtigkeit und stürzte kopfüber, barst mitten ‹entzwei›, und alle seine Eingeweide wurden ausgeschüttet. Und es wurde allen Bewohnern Jerusalems bekannt, sodass jenes Grundstück in ihrer eigenen Mundart ‘Akeldama’ genannt wurde (das heißt ‘Blutgrundstück’); denn im Buch der Psalmen ist geschrieben: ‘Seine Wohnstätte werde öde, und es sei niemand, der in ihr wohne’, und: ‘Seine Aufseherschaft übernehme ein anderer.’ Es muss also von den Männern, die in der ganzen Zeit mit uns gingen, in der der Herr Jesus bei uns ein- und ausging, angefangen von der Taufe des Johannes bis zu dem Tage, als er von uns weg aufgenommen wurde, von diesen einer zusammen mit uns Zeuge seiner Auferstehung werden.“ Und sie stellten zwei auf: Joseph, genannt Barsabas, der zusätzlich Justus genannt wurde, und Matthias. Und sie beteten:„Du, Herr,“ sagten sie,„Kenner der Herzen aller, zeige [den] Einen von diesen beiden an, welchen du erwähltest, das Los dieses Dienstes und Apostelamtes zu empfangen, von dem Judas abtrat, um an den [ihm] eigenen Ort zu gehen.“ Und sie gaben ihre Lose. Und das Los fiel auf Matthias. Und er wurde mit hinzugezählt, zusammen mit den elf Aposteln. Und an dem Tage, als ‹die fünfzig Tage› zu Ende gingen, dem Pfingst[tage], waren alle einmütig beisammen. Plötzlich entstand vom Himmel her ein Sausen wie von einem gewaltigen, daherfahrenden Winde und füllte das ganze Haus, wo sie saßen. Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen, die wie Feuer waren. Und er setzte sich auf einen jeden von ihnen. Und sie wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt. Und sie fingen an, in anderen Sprachen zu reden, so wie der Geist es ihnen auszusprechen gab. Es waren in Jerusalem wohnhaft Juden– gewissenhafte ‹und gottesfürchtige› Männer– aus jedem der Völker unter dem Himmel. Als die Stimme von diesem [Sausen] entstanden war, kam die Menge zusammen und war verwirrt, weil jeder Einzelne sie in der eigenen Mundart reden hörte. Alle waren in Erstaunen und Verwunderung:„Siehe!“ sagten sie zueinander,„Sind nicht alle diese, die reden, Galiläer? Und wie hören wir, jeder in der eigenen Mundart, in der wir geboren wurden, Parther und Meder und Elamiter und Bewohner von Mesopotamien, von Judäa und auch Kappadokien, von Pontus und Asien, von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und den [Land]teilen Libyens gegen Kyrene, auch die sich aufhaltenden Römer, Juden und auch Proselyten, Kreter und Araber? Wir hören sie in unseren Sprachen die großartigen Dinge Gottes reden.“ Sie waren alle in Erstaunen und Ratlosigkeit.„Was möchte dieses sein?“ sagten sie, einer zum anderen. Andere sagten im Spott:„Mitsüßem Wein sind sie angefüllt.“ Aber Petrus stellte sich hin zusammen mit den Elfen, erhob seine Stimme und sprach zu ihnen ‹weit hörbar›:„Männer, Juden und ihr alle, die ihr in Jerusalem wohnt! Folgendes sollt ihr wissen; und achtet auf das, was ich sage, denn diese sind nicht betrunken, wie ihr wähnt– es ist ja erst die dritte Stunde des Tages–, sondern dieses ist das, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist: ‘Und es wird sein in den letzten Tagen, sagt Gott: Ich werde ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch. Und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, und eure jungen Männer werden Gesichte sehen, und eure Ältesten werden Träume haben. Ja, auch auf meine leibeigenen Knechte und leibeigenen Mägde werde ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie werden weissagen. Und ich werde Wunder oben am Himmel und Zeichen unten auf der Erde geben, Blut und Feuer und Rauchdampf. Die Sonne wird in Finsternis verwandelt werden und der Mond in Blut, ehe der große und offenbar werdende Tag des Herrn kommt. Und es wird geschehen: Jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, wird gerettet werden.’ Männer von Israel, hört diese Worte: Jesus, den Nazarener, einen Mann, der von Gott euch vorgestellt ‹und beglaubigt› wurde durch Krafttaten und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte tat, wie ihr auch selbst wisst, diesen, der nach Gottes festgesetztem Ratschluss und Vorauskenntnis dahingegeben worden war, habt ihr genommen und umgebracht, wozu ihr die Hände von Gesetzlosen gebrauchtet, die ihn an [das Kreuz] hefteten, den Gott zur Auferstehung brachte– er löste die Wehen des Todes– entsprechend dem, dass es für ihn nicht möglich war, von demselben festgehalten zu werden; denn David sagt von ihm: ‘Ich sah vor mir den Herrn [und] hatte ihn unausgesetzt vor Augen– weil er zu meiner Rechten ist–, damit ich nicht ins Wanken gebracht werde. Deswegen war mein Herz fröhlich und frohlockte meine Zunge. Mehr ‹noch›: Auch mein Fleisch wird wohnen auf Hoffnung, weil du meine Seele nicht demBereich des Todes überlassen wirst und deinen Heiligen nicht dahingeben wirst, Verwesung zu sehen. Du hast mir Wege des Lebens kundgetan. Du wirst mich mit deinem Angesicht mit Frohsinn füllen.’ Männer, Brüder! Es sei mir gestattet, mit Freimütigkeit zu euch zu sprechen von dem Stammvater David: Er starb und wurde begraben, und sein Grab ist unter uns bis zu diesem Tage. Da er also als Prophet ‹diente› und wusste, dass Gott ihm mit einem Eide geschworen hatte, aus der Frucht seiner Lenden nach dem Fleisch den Gesalbten zur Auferstehung zu bringen, damit er auf seinem Thron sitze, redete er voraussehend von der Auferstehung des Gesalbten, dass seine Seele nicht demBereich des Todes überlassen wurde noch sein Fleisch Verwesung sah. Diesen Jesus brachte Gott zur Auferstehung, wovon wir alle Zeugen sind. Nachdem er also ‹durch› die rechte Hand Gottes erhöht worden war und die Verheißung des Heiligen Geistes vom Vater empfing, goss er dieses aus, das ihr nun seht und hört; denn nicht David stieg auf in die Himmel; er sagt selbst: ‘Es sagte der Herr zu meinem Herrn: Sitze zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße.’ Das ganze Haus Israel nehme also mit Gewissheit zur Kenntnis, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Gesalbten machte, diesen Jesus, den ihr kreuzigtet!“ Als sie [das] hörten, waren sie ins Herz getroffen, und sie ‹wandten sich› an Petrus und die anderen Apostel:„Was sollen wir tun, Männer, Brüder?“ sagten sie. Petrus sagte zu ihnen:„Tut Buße– und jeder von euch werdeauf [die] Vergebung der Sünden ‹hin› getauft auf den Namen Jesus Christus–, und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes bekommen, denn euch gilt die Verheißung und euren Kindern und allen, die ferne sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird.“ Und mit noch vielen anderen Worten bezeugte er mit Ernst und rief er auf und sagte:„Lasst euch retten von diesem krummen Geschlecht!“ Die also, die sein Wort ‹begrüßten und› gerne aufnahmen, wurden getauft. An jenem Tage wurden etwa dreitausend Seelen hinzugefügt. Sie waren beharrlich bei der Unterweisung der Apostel und der Gemeinschaft und dem Brechen des Brotes und den Gebeten. Und es kam Furcht über jede Seele. Auch geschahen viele Wunder und Zeichen durch die Apostel. Alle Glaubenden pflegten beisammen zu sein und hatten alles gemeinsam. Und die Besitztümer und die Güter verkauften sie und verteilten sie unter alle, je nachdem einer es bedurfte. Und mit Einmütigkeit waren sie Tag für Tag beharrlich in der Tempelstätte, und in den einzelnen Häusern brachen sie das Brot; dabei nahmen sie [ihren] Anteil an Speise in Frohlocken und Einfalt des Herzens, priesen Gott und hatten Gunst beim ganzen Volk. Und täglich fügte der Herr zur Gemeinde hinzu die, die gerettet wurden. Zusammen stiegen Petrus und Johannes hinauf zur Tempelstätte für die neunte Stunde, die [Stunde] des Gebets. Und es wurde ein Mann herbeigebracht, der von Mutterschoß an lahm war, den man täglich an die Tür der Tempelstätte, die ‘die Schöne’ genannt wurde, hinsetzte, damit er von denen, die in die Tempelstätte gingen, ein Almosen erbitte. Als dieser Petrus und Johannes sah, die dabei waren, in die Tempelstätte einzutreten, ersuchte er sie [bettelnd], um ein Almosen zu empfangen. Aber Petrus sah ihn unverwandt an, zusammen mit Johannes.„Sieh uns an!“ sagte er. Er achtete auf sie in der Erwartung, etwas von ihnen zu bekommen. Da sagte Petrus:„Silber und Gold besitze ich nicht, aber das, was ich habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazareners, stehe auf und gehe!“ Und er fasste ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. Auf der Stelle wurden seine Füße und Knöchel fest, und er sprang auf. Er stand und ging. Und er ging zusammen mit ihnen in die Tempelstätte, ging und sprang und pries Gott. Und alles Volk sah ihn gehen und Gott preisen. Sie erkannten ihn auch, dass er der war, der für Almosen an der„Schönen Pforte“ der Tempelstätte gesessen hatte, und sie wurden mit Verwunderung und Erstaunen erfüllt über dem, was ihm geschehen war. Während der geheilte Lahme sich eng zu Petrus und Johannes hielt, lief alles Volk voll Verwunderung bei ihnen zusammen in der so genannten Säulenhalle Salomos. Als Petrus das sah, antwortete er dem Volk:„Männer, Israeliten! Was wundert ihr euch darüber, oder was blickt ihr unverwandt auf uns, als hätten wir durch eigene Kraft oder Ehrfurcht bewirkt, dass dieser geht? Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, verherrlichte seinen Knecht Jesus, den ihr ausliefertet und vor Pilatus verleugnetet, als jener urteilte, ihn freizugeben. Ihr aber verleugnetet den Heiligen und Gerechten und verlangtet, dass euch ein Mann, [der] ein Mörder [war], geschenkt werde. Aber den Anführer des Lebens tötetet ihr– den Gott von den Toten erweckte, wovon wir Zeugen sind. Und auf den Glauben an seinen Namen ‹hin› stärkte sein Name diesen, den ihr schaut und [der euch] wohlbekannt ist. Und der Glaube, derdurch ihn [wirkte], gab ihm diese volle Gesundheit vor euch allen. Und nun, Brüder, ich weiß, dass ihr in Unwissenheit handeltet wie auch eure Obersten. Aber Gott erfüllte auf diese Weise, was er durch den Mund aller seiner Propheten im Voraus kundmachte, dass der Gesalbte leiden sollte. Tut also Buße und kehrt um, auf dass eure Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erneuerung kommen vom Angesicht des Herrn und er den euch im Voraus Verkündeten sende, Jesus Christus, den allerdings der Himmel aufnehmen muss bis zu den Zeiten der Wiederherstellung alles dessen, wovon Gott durch den Mund aller seiner heiligen Propheten von alters her redete; denn es sagte ja Mose zu den Vätern: ‘Einen Propheten wie mich wird euch der Herr, euer Gott, aus euren Brüdern aufstehen lassen. Auf den sollt ihr hören in allem, was er zu euch reden wird.’ ‘Und es wird geschehen: Jede Seele, die nicht auf diesen Propheten hören wird, wird aus dem Volk vertilgt werden.’ Aber auch alle Propheten von Samuel und den folgenden an, so viele ihrer redeten, die brachten ebenfalls im Voraus Kunde über diese Tage. Ihr seid Söhne der Propheten und des Bundes, den Gott mit unseren Vätern schloss, als er zu Abraham sagte: ‘Durch deinen Samen werden alle Geschlechter der Erde gesegnet werden.’ Euch zuerst sandte Gott, nachdem er seinen Knecht Jesus zur Auferstehung gebracht hatte, ihn, der euch segnet in der Abwendung eines jeden von eurer Bosheit.“ Während sie zum Volk redeten, traten die Priester und der Sicherheitsverantwortliche der Tempelstätte und die Sadduzäer auf sie zu. Die verdross es, dass sie das Volk lehrten und mit Jesus die Botschaft der Auferstehung von den Toten verbreiteten. Und sie legten Hand an sie und setzten sie ins Gefängnis bis zum folgenden Tage, denn es war bereits Abend. Aber viele von denen, die das Wort gehört hatten, glaubten. Und die Zahl der Männer stieg auf etwa fünftausend. Es geschah aber am folgenden Tage, dass ihre Obersten und Ältesten und Schriftgelehrten sich zu Jerusalem versammelten und Annas, der Hohe Priester, und Kajaphas und Johannes und Alexander und alle, die aus hohepriesterlichem Geschlecht waren. Und sie stellten sie in die Mitte und erkundigten sich:„In welcher Kraft oder in welchem Namen tatet ihr dieses?“ Dann sagte Petrus, erfüllt mit dem Heiligen Geist, zu ihnen:„Oberste des Volkes und Älteste von Israel! Wenn wir heute verhört werden hinsichtlich eines guten Werkes an einem schwachen Menschen, wodurch er heil gemacht worden ist, sei euch allen und allem Volk Israel kund, dass in dem Namen Jesu Christi, des Nazareners, den ihr kreuzigtet, den Gott von den Toten erweckte, durch diesen dieser vor euch gesund steht. Das ist der von euch, den Bauenden, verachtete Stein, der zum Haupt[stein] der Ecke geworden ist. Und es ist in keinem anderen die Rettung, denn es ist auch kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen.“ Als sie schauten und die Freimütigkeit des Petrus und Johannes ‹sahen›– sie hatten auch vernommen ‹und es war ihnen klar›, dass sie Ungelehrte und Laien waren–, staunten sie. Sie erkannten sie auch als solche, die zusammen mit Jesus gewesen waren. Als sie aber den Menschen, der geheilt worden war, bei ihnen stehen sahen, hatten sie nichts, um dagegen zu reden. Aber sie befahlen ihnen, aus dem Hohen Rat abzutreten, und sie berieten miteinander: „Was sollen wir mit diesen Menschen machen?“ sagten sie,„denn dass fürwahr ein offenkundiges Zeichen durch sie geschehen ist, ist allen Bewohnern Jerusalems offenbar, und wir vermögen es nicht zu leugnen. Damit es sich jedoch nicht unter dem Volk weiter verbreite, lasst uns sie ernstlich bedrohen, dass sie hinfort zu keinem Menschen ‹unter Berufung› auf diesen Namen reden.“ Und sie riefen sie und wiesen sie an, überhaupt nicht einen Laut vernehmen zu lassen noch zu lehren ‹unter Berufung› auf den Namen Jesus. Aber Petrus und Johannes antworteten und sagten zu ihnen:„Entscheidet ihr ‹selbst›, ob es in den Augen Gottes recht sei, auf euch eher zu hören als auf Gott, denn es ist uns unmöglich, von dem, was wir sahen und hörten, nicht zu reden.“ Sie drohten ihnen aber noch weiter und ließen sie frei, weil sie keinen Weg fanden, wie sie zu bestrafen wären, wegen des Volkes, weil alle Gott verherrlichten über dem, was geschehen war; denn der Mensch war über vierzig Jahre alt, an dem dieses Zeichen der Heilung geschehen war. Nachdem sie freigelassen worden waren, kamen sie zu den Ihrigen und berichteten, was alles die Hohen Priester und die Ältesten zu ihnen gesagt hatten. Sie, nachdem sie es gehört hatten, erhoben in Einmütigkeit die Stimme zu Gott:„Unumschränkter Herrscher,“ sagten sie,„du bist der Gott, der den Himmel und die Erde und das Meer und alles, was in ihnen ist, machte, der durch den Mund Davids, deines Knechtes, sagte: ‘Warum empörten sich die von den Völkern und unternahmen die Volksscharen Vergebliches? Es traten an die Könige der Erde, und die Obersten waren zusammengekommen [und] auf dasselbe [Ziel gerichtet], gegen den Herrn und gegen seinen Gesalbten’, denn, wahrlich, es waren zusammengekommen [in Feindschaft] gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hattest, beide, Herodes und Pontius Pilatus, zusammen mit denen von den Völkern und [mit den] Volksscharen Israels, alles zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss im Voraus bestimmte, dass es geschehen sollte. Und jetzt, Herr! Sieh an ihre Androhungen und gib deinen leibeigenen Knechten, mit aller Freimütigkeit dein Wort zu reden, während du deine Hand zur Heilung ausstreckst und Zeichen und Wunder durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus geschehen.“ Als sie ihr Flehen beendet hatten, erbebte der Ort, an dem sie versammelt waren, und sie wurden alle erfüllt mit dem Heiligen Geist, und sie sagten das Wort Gottes mit Freimütigkeit. Die Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele. Und auch nicht einer sagte, dass etwas von dem, was ihm gehörte, sein Eigen wäre, sondern es war ihnen alles gemeinsam. Und mit großer Kraft gaben die Apostel Zeugnis von der Auferstehung des Herrn Jesus. Und große Gnade war auf ihnen allen, denn es litt auch nicht jemand unter ihnen Mangel, denn die, die Eigentümer von Grundstücken oder Häusern waren, verkauften sie und brachten den Erlös des Verkauften und legten ihn zu den Füßen der Apostel. Und man teilte einem jeden aus entsprechend dem, was er bedurfte. Joses, von den Aposteln zusätzlich Barnabas genannt (das heißt übersetzt: ‘Sohn des Trostes’), ein Levit, aus Zypern gebürtig, besaß ein Feld, das er verkaufte; und er brachte das Geld und legte es zu den Füßen der Apostel. Aber ein Mann namens Ananias verkaufte, zusammen mit seiner Frau Sapphira, ein Gut und schaffte von dem Erlös [etwas] beiseite– auch seine Frau wusste davon–, und er brachte einen gewissen Teil und legte ihn zu den Füßen der Apostel. Aber Petrus sagte:„Ananias, weshalb erfüllte der Satan dein Herz, den Heiligen Geist zu belügen und von dem Erlös des Grundstückes [etwas] beiseite zu schaffen? Als es [unverkauft] blieb, blieb es nicht dein [Eigentum]? Und, veräußert, war es nicht [weiter] in deiner Vollmacht? Was [war es], dass du dir diese Sache in deinem Herzen vornahmst? Du belogst nicht Menschen, sondern Gott.“ Als Ananias diese Worte hörte, fiel er hin und verschied. Und es kam große Furcht über alle, die dieses hörten. Die jungen Männer standen auf, hüllten ihn ein, trugen ihn hinaus und begruben ihn. Ungefähr drei Stunden später begab es sich, dass seine Frau, ohne zu wissen, was geschehen war, hereinkam. Ihr antwortete Petrus:„Sage mir, ob ihr das Grundstück um so viel abgabt.“„Ja, um so viel“, sagte sie. Petrus sagte zu ihr:„Was [war der Grund], dass unter euch vereinbart wurde, den Geist des Herrn zu versuchen? Siehe! Die Füße derer, die deinen Mann begruben, sind an der Tür, und sie werden dich hinaustragen.“ Auf der Stelle fiel sie zu seinen Füßen hin und verschied. Die jungen Männer kamen herein und fanden sie tot. Und sie trugen sie hinaus und begruben sie neben ihrem Mann. Und es kam eine große Furcht auf die ganze Gemeinde und auf alle, die dieses hörten. Durch die Hände der Apostel geschahen viele Zeichen und Wunder unter dem Volk (und sie waren alle einmütig in der Säulenhalle Salomos; aber von den Übrigen wagte niemand, sich ihnen anzuschließen, sondern das Volk hielt große Dinge auf sie; mehr Glaubende wurden aber dem Herrn hinzugefügt, Mengen von Männern und auch von Frauen), sodass sie die Kranken hinaustrugen, die Straßen entlang, und auf Liegen und Lagermatten legten, damit beim Kommen des Petrus wenigstens [sein] Schatten jemanden von ihnen überschatte. Es kam aber auch die Menge aus den Städten ringsum nach Jerusalem zusammen und brachte Kranke und von unreinen Geistern Geplagte, welche alle geheilt wurden. Aber es standen auf der Hohe Priester und alle, die zusammen mit ihm waren (das ist die Sonderrichtung der Sadduzäer), und sie wurden erfüllt von Eifersucht und legten ihre Hände an die Apostel und verwahrten sie im öffentlichen Gewahrsam. Aber ein [himmlischer] Bote des Herrn öffnete während der Nacht die Türen des Gefängnisses, führte sie hinaus und sagte: „Geht hin! Und steht in der Tempelstätte und sagt dem Volk alle Worte dieses Lebens!“ Sie hörten es und gingen gegen Tagesanbruch zur Tempelstätte und lehrten. Es trafen ‹nun› der Hohe Priester und die, die zusammen mit ihm waren, ein. Sie riefen den Hohen Rat zusammen und die ganze Ältestenschaft der Söhne Israels und sandten zum Gefängnisgebäude, dass sie vorgeführt würden. Als die verantwortlichen Diener eintrafen, fanden sie sie nicht im Gefängnis. Sie kehrten zurück und meldeten: „Das Gefängnisgebäude“, sagten sie,„fanden wir in der Tat mit aller Sicherheit verschlossen und die Wächter draußen vor den Türen stehend. Aber als wir öffneten, fanden wir niemanden drinnen.“ Als sie diese Worte hörten, der Priester und der Sicherheitsverantwortliche der Tempelstätte und die Hohen Priester, waren sie in Verlegenheit über sie: Was dieses wohl werden möchte! Da traf einer ein und meldete ihnen:„Siehe!“ sagte er,„Die Männer, die ihr ins Gefängnis setztet, stehen in der Tempelstätte und lehren das Volk!“ Es ging dann der Sicherheitsverantwortliche zusammen mit den verantwortlichen Dienern und holte sie, nicht mit Gewalt, damit sie nicht gesteinigt würden, denn sie fürchteten das Volk. Als sie sie geholt hatten, stellten sie sie im Hohen Rat dar. Und es befragte sie der Hohe Priester und sagte:„Wiesen wir euch nicht mit ‹strenger› Anweisung an, nicht zu lehren ‹unter Berufung› auf diesen Namen? Und– siehe!– ihr habt Jerusalem mit eurer Lehre gefüllt und wollt das Blut dieses Menschen auf uns bringen!“ Petrus und die Apostel antworteten und sagten:„Es gehört sich, sich Gott ‹als Autorität› zu fügen, mehr als den Menschen. Der Gott unserer Väter erweckte Jesus, an den ihr Hand legtet: Ihr hängtet ihn an ein Holz. Diesen erhöhte Gott zum Anführer und Retter durch seine rechte ‹Hand›, um Israel Buße zu geben und Vergebung der Sünden. Und wir sind seine Zeugen von diesen Dingen, aber auch der Heilige Geist, den Gott denen gab, die sich ihm ‹als Autorität› fügen.“ Als sie das hörten, wurden sie [innerlich] entzwei gesägt, und sie beschlossen, sie umzubringen. Aber einer im Hohen Rat, ein Pharisäer namens Gamaliel, ein Gesetzesgelehrter, angesehen bei allem Volk, stand auf und befahl, die Apostel für kurze Zeit hinauszutun. Und er ‹richtete sich› an sie:„Männer, Israeliten,“ sagte er,„nehmt euch in Acht bei diesen Menschen, was ihr tun wollt; denn vor diesen Tagen stand Theüdas auf und sagte von sich selbst, er sei jemand. Dem schloss sich eine Anzahl von etwa vierhundert Mann an. Er wurde umgebracht, und alle, so viele von ihm überzeugt waren, wurden zersprengt und wurden zu nichts. Nach ihm trat Judas, der Galiläer, in den Tagen der Einschreibung auf und machte ansehnlich viel Volk abtrünnig hinter sich her. Auch er kam um, und alle, so viele von ihm überzeugt waren, wurden zerstreut. Und nun: ‹Zum vorliegenden Fall› sage ich euch: Lasst ab von diesen Menschen und lasst sie [gewähren]!– denn wenn dieses Vorhaben oder dieses Werk von Menschen ist, wird es aufgelöst werden. Aber wenn es aus Gott ist, seid ihr nicht imstande, es aufzulösen. Ihr könntet sonst auch als Gottesbekämpfer erfunden werden.“ Sie wurden von ihm überzeugt. Und sie riefen die Apostel herbei, schlugen sie und wiesen sie an, nicht zu reden ‹unter Berufung› auf den Namen Jesus, und entließen sie. Die zogen also ab aus der Gegenwart des Hohen Rates mit Freude, dass sie gewürdigt worden waren, für seinen Namen verunehrt zu werden. Jeden Tag, in der Tempelstätte und von Haus zu Haus, hörten sie nicht auf, zu lehren und Jesus, den Gesalbten, als gute Botschaft zu [ver]künden. In jenen Tagen, als die Jünger sich ‹fortwährend› mehrten, entstand ein Murren der Griechischen gegen die Hebräer, weil ihre Witwen bei der täglichen Bedienung übersehen wurden. Nachdem die Zwölf die Menge der Jünger zu sich gerufen hatten, sagten sie:„Es ist nicht annehmbar, dass wir das Wort Gottes unterlassen, um an Tischen zu dienen. Schaut also, Brüder, nach sieben Männern aus eurer ‹Mitte› mit gutem Zeugnis, voll Heiligen Geistes und Weisheit, die wir für diesen Bedarf einsetzen werden. Wir werden aber beharrlich im Gebet und im Dienst des Wortes bleiben.“ Und das Wort war vor der ganzen Menge angenehm. Und sie wählten Stephanus, einen Mann voll Glaubens und Heiligen Geistes, und Philippus und Prochorus und Nikanor und Timon und Parmenas und Nikolaus, einen Proselyten aus Antiochien, die sie vor die Apostel stellten. Und sie beteten und legten ihnen die Hände auf. Und das Wort Gottes wuchs, und die Zahl der Jünger in Jerusalem vermehrte sich sehr. Auch eine große Menge der Priester gehorchte dem Glauben. Stephanus, voll Glaubens und Kraft, tat Wunder und große Zeichen im Volk. Aber es traten etliche auf aus der Synagoge der so genannten Libertiner, auch der Kyrenier und der Alexandriner und von denen von Kilikien und Asien und disputierten mit Stephanus. Und sie waren nicht imstande, der Weisheit und dem Geist, durch den er redete, zu widerstehen. Dann stifteten sie Männer an, die sagten:„Wir haben ihn lästerliche Aussagen gegen Mose und Gott reden hören.“ Und sie erregten das Volk und die Ältesten und die Schriftgelehrten. Und sie traten hinzu und rissen ihn mit fort und führten ihn in den Hohen Rat. Sie stellten auch falsche Zeugen auf, die sagten:„Dieser Mensch hört nicht auf, lästerliche Aussagen zu machen gegen diese heilige Stätte und das Gesetz; denn wir haben ihn sagen hören: ‘Dieser Jesus, der Nazarener, wird diese Stätte zerstören und wird die Gebräuche verändern, die uns Mose überlieferte.’“ Und während alle, die im Hohen Rat saßen, unverwandt auf ihn blickten, sahen sie sein Angesicht, wie wenn es das Angesicht eines Engels [wäre]. Der Hohe Priester fragte:„Liegen die Dinge dann so?“ Er sagte:„Männer: Brüder und Väter, hört! Der Gott der Herrlichkeit erschien unserem Vater Abraham, als er in Mesopotamien war, ehe er in Haran wohnte. Und er sagte zu ihm: ‘Gehe hinaus aus deinem Lande und aus deiner Verwandtschaft und ziehe in das Land, das ich dir zeigen werde.’ Dann zog er aus dem Lande der Chaldäer und wohnte in Haran. Von dort, nach dem Tode seines Vaters, siedelte er ihn um in dieses Land, das ihr jetzt bewohnt. Und er gab ihm kein Erbe darin, auch nicht einen Fußbreit, und verhieß, es ihm und seinem Samen nach ihm zum Eigentum zu geben, als er noch kein Kind hatte. Aber so redete Gott: ‘Sein Same wird ein Fremdling sein in einem fremden Lande– und sie werden ihn zum leibeigenen Knecht machen und misshandeln– vierhundert Jahre. Und das Volk, dem sie Leibeigenendienst leisten werden, ich werde es richten’, sagte Gott. ‘Und nach diesem werden sie ausziehen und mir ‹den aufgetragenen› verehrenden Dienst tun an diesem Ort.’ Und er gab ihm den Bund der Beschneidung. Und so wurde er der Vater Isaaks und beschnitt ihn am achten Tage. Und Isaak [beschnitt] den Jakob und Jakob die zwölf Stammväter. Und die Stammväter waren eifersüchtig auf Joseph und gaben ihn ab nach Ägypten. Und Gott war mit ihm und nahm ihn ‹für sich› heraus aus allen seinen Bedrängnissen und gab ihm Gunst und Weisheit vor Pharao, dem König von Ägypten. Und er setzte ihn ein zum leitenden Verantwortlichen über Ägypten- und sein ganzes Haus. Aber es kam eine Hungersnot über das ganze Land Ägypten und Kanaan und eine große Bedrängnis, und unsere Väter fanden keine Nahrungsmittel. Als Jakob aber hörte, dass in Ägypten Getreide sei, sandte er unsere Väter zum ersten Mal aus. Und beim zweiten Mal gab sich Joseph seinen Brüdern zu erkennen, und es wurde dem Pharao das Geschlecht Josephs offenbar. Joseph sandte hin und ließ seinen Vater Jakob herbeirufen und seine ganze Verwandtschaft, an Seelen fünfundsiebzig. Jakob zog hinab nach Ägypten. Und er starb, er und unsere Väter. Und sie wurden übergeführt nach Sichem und in das Grab gelegt, das Abraham um einen Silberpreis von den Söhnen Emmors zu Sichem gekauft hatte. So wie die Zeit der Verheißung, die Gott Abraham geschworen hatte, nahte, wuchs das Volk und vermehrte sich, bis ein anderer König in Ägypten aufstand, der um Joseph nicht wusste. Dieser übte Arglist an unserem Geschlecht und misshandelte unsere Väter und machte, dass ihre Kleinkinder ausgesetzt wurden, damit sie nicht am Leben blieben. Zu dieser Zeit wurde Mose geboren– und war Gott fein ‹und anmutig›; der wurde drei Monate im Hause seines Vaters ernährt ‹und aufgezogen›. Als er aber ausgesetzt worden war, nahm ihn die Tochter Pharaos ‹für sich› auf und zog ihn auf, sich zum Sohne. Und Mose wurde erzogen ‹und unterwiesen› in aller Weisheit der Ägypter und war mächtig in Worten und in Taten. Als er volle vierzig Jahre alt war, stieg [der Gedanke] in sein Herz, nach seinen Brüdern, den Söhnen Israels, zu schauen. Und als er sah, wie einem Unrecht geschah, leistete er Gegenwehr, erschlug den Ägypter und schaffte dem Unterdrückten Recht. Er meinte, seine Brüder würden verstehen, dass Gott ihnen durch seine Hand Rettung gäbe. Aber sie verstanden nicht. Auch am folgenden Tage zeigte er sich ihnen, während sie sich stritten, und ‹wollte› sie aussöhnen zum Frieden. ‘Männer!’ sagte er, ‘Ihr seid Brüder! Was tut ihr einander Unrecht?’ Aber der, der dabei war, dem Nächsten Unrecht zu tun, stieß ihn weg und sagte: ‘Wer setzte dich zum Obersten und Rechtsprecher über uns ein? Willst du mich etwa auf die Weise umbringen, auf die du gestern den Ägypter umbrachtest?’ Auf dieses Wort hin floh Mose, und er wurde ein Fremdling im Lande Midian, wo er Vater von zwei Söhnen wurde. Und nach vollen vierzig Jahren erschien ihm in der Wüste des Berges Sinai ein Bote des Herrn in der Feuerflamme eines Dornbusches. Mose sah es und wunderte sich über das Gesicht. Als er hinzutrat, es zu betrachten, geschah die Stimme des Herrn zu ihm: ‘Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.’ Mose, zitternd geworden, wagte nicht, es zu betrachten. Der Herr sagte zu ihm: ‘Löse die Schuhe von deinen Füßen, denn der Ort, an dem du stehst, ist heiliger Boden. Ich sah, [ja], ich sah die Misshandlung meines Volkes, des [Volkes] in Ägypten, und hörte ihr Seufzen und kam herab, sie ‹für mich› herauszunehmen. Und nun, auf! Ich werde dich nach Ägypten senden.’ Diesen Mose, den sie verleugneten, als sie sagten: ‘Wer setzte dich ein zum Obersten und Rechtsprecher?’– diesen sandte Gott als Obersten und Erlöser durch die Hand des [himmlischen] Boten, der ihm im Dornbusch erschienen war. Dieser führte sie heraus und tat Wunder und Zeichen im Lande Ägypten und am Roten Meer und vierzig Jahre in der Wüste. Dieser ist der Mose, der zu den Söhnen Israels sagte: ‘Einen Propheten wird der Herr, euer Gott, euch aufstehen lassen aus euren Brüdern– wie mich. Ihn sollt ihr hören!’ Dieser ist der, der in der Gemeinde in der Wüste war mit dem [himmlischen] Boten, der am Berge Sinai zu ihm redete, und mit unseren Vätern, der lebendige Worte entgegennahm, ‹um sie› uns zu geben, dem unsere Väter nicht gehorsam werden wollten, sondern sie stießen ihn von sich und wandten sich in ihren Herzen zurück nach Ägypten [und] sagten zu Aaron: ‘Mache uns Götter, die vor uns herziehen werden, denn dieser Mose, der uns aus dem Lande Ägypten herausführte,– wir wissen nicht, was mit ihm geschehen ist.’ Und sie machten sich in jenen Tagen einen jungen Stier und brachten dem Götzen ein Opfer und ergötzten sich an den Werken ihrer Hände. Aber Gott wandte sich ab und gab sie dahin, verehrenden Dienst zu erweisen dem Heer des Himmels, wie geschrieben ist im Buch der Propheten: ‘Brachtet ihr etwa mir Geschlachtetes und Opfer vierzig Jahre in der Wüste, Haus Israel? Und ihr nahmt das Zelt des Moloch auf und den Stern eures Gottes Remphan, die Bilder, die ihr machtet, ihnen zu huldigen, ‹sie anzubeten›. Und ich werde euch umsiedeln über Babylon hinaus.’ Das Zelt des Zeugnisses war unter unseren Vätern in der Wüste, so wie der, der zu Mose redete, angeordnet hatte, es zu machen nach dem Bilde, das er gesehen hatte, das unsere Väter auch, nachdem sie es übernommen hatten, mit Josua hineinführten bei der Inbesitznahme der Völker, die Gott vor dem Angesicht unserer Väter vertrieb. [Dort war es] bis zu den Tagen Davids, der Gnade fand vor Gott und bat, eine Wohnung für den Gott Jakobs zu finden. Aber [erst] Salomo baute ihm ein Haus. Jedoch wohnt der Höchste nicht in von Händen gemachten Tempelheiligtümern, so wie der Prophet sagt: ‘Der Himmel ist mir ein Thron, die Erde ein Schemel meiner Füße. Was für ein Haus werdet ihr mir bauen, sagt der Herr, oder was [wird] die Stätte meiner Ruhe [sein]? Machte nicht meine Hand dieses alles?’ Ihr Halsstarrigen und am Herzen und an den Ohren Unbeschnittenen, ihr widerstrebt immer dem Heiligen Geist, wie eure Väter, [so] auch ihr. Welchen der Propheten verfolgten eure Väter nicht? Und sie töteten die, die im Voraus Kunde brachten vom Kommen des Gerechten, dessen Verräter und Mörder ihr nun geworden seid, die ihr das Gesetz empfingt auf Anordnungen von [himmlischen] Boten und nicht befolgtet.“ Als sie dieses hörten, wurden sie in ihren Herzen entzwei gesägt, und sie knirschten mit den Zähnen gegen ihn. Er war aber voll des Heiligen Geistes, blickte unverwandt auf zum Himmel und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen und sagte:„Siehe! Ich schaue die Himmel geöffnet und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen.“ Aber sie schrien mit großer, ‹lauter› Stimme, hielten ihre Ohren zu und stürmten wie ein Mann auf ihn zu. Und sie warfen ihn aus der Stadt und steinigten ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider ab zu den Füßen eines jungen Mannes, genannt Saulus. Und sie steinigten Stephanus, der [den Herrn] anrief und sagte:„Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!“ Und er kniete nieder und rief mit großer, ‹lauter› Stimme:„Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!“ Und als er dieses gesagt hatte, entschlief er. Saulus hatte, zusammen mit [den anderen], Wohlgefallen an seiner Tötung. ‹In dieser Haltung verharrte er.› An jenem Tage entstand eine große Verfolgung gegen die Gemeinde in Jerusalem. Alle wurden zerstreut durch die Landgebiete von Judäa und Samarien mit Ausnahme der Apostel. -Den Stephanus bestatteten gewissenhafte ‹und gottesfürchtige› Männer, und man stellte große Klage über ihn an. Saulus war aber dabei, die Gemeinde zu verwüsten, drang in ein Haus um das andere ein, schleppte beide, Männer und Frauen, fort und überlieferte sie ins Gefängnis. Die Zerstreuten zogen also durch [die Landgebiete] und sagten das Wort der guten Botschaft. Philippus kam hinab in eine Stadt Samariens und verkündete ihnen den Gesalbten. Und die Mengen gaben einmütig auf das von Philippus Gesagte Acht, als sie es hörten und die Zeichen sahen, die er tat, denn aus vielen, die unreine Geister hatten, fuhren [diese] mit großer, ‹lauter› Stimme schreiend aus. Viele Gelähmte und körperlich Behinderte wurden geheilt, und es entstand große Freude in jener Stadt. Es war aber zuvor ein Mann in der Stadt gewesen namens Simon, der Zauberei getrieben und das Volk Samariens in Staunen versetzt und gesagt hatte, er selbst sei ein Großer, auf den alle achteten, vom Kleinen bis zum Großen:„Dieser“, hatten sie gesagt,„ist die große Kraft Gottes!“ Sie hatten auf ihn geachtet, weil er sie geraume Zeit durch die Zaubereien in Staunen versetzt hatte. Als sie aber Philippus glaubten, der die gute Botschaft sagte von dem, was das Königreich Gottes und den Namen Jesu Christi betraf, wurden sie getauft, beide, Männer und Frauen. Auch Simon selbst glaubte, und er wurde getauft und hielt sich beharrlich zu Philippus. Als er zuschaute und ‹sah, dass› Zeichen und große Krafttaten geschahen, geriet er in Staunen. Als die Apostel in Jerusalem hörten:„Samarien hat das Wort Gottes aufgenommen“, sandten sie Petrus und Johannes hin zu ihnen, welche, nachdem sie hinabgekommen waren, für sie beteten, auf dass sie den Heiligen Geist bekommen möchten, denn er war noch auf keinen von ihnen gefallen. Sie waren allein auf den Namen des Herrn Jesus getauft. Dann legten sie ihnen die Hände auf, und sie bekamen den Heiligen Geist. Als Simon zusah ‹und beobachtete›, dass mit dem Auflegen der Hände der Apostel der Heilige Geist gegeben wurde, brachte er ihnen Geld und sagte:„Gebt auch mir diese Vollmacht, damit jeder, dem ich die Hände auflege, den Heiligen Geist bekomme!“ Aber Petrus ‹wandte sich› zu ihm und sagte:„Dein Silber samt dir fahre ins Verderben, weil du die Gabe Gottes durch Geld zu erwerben meintest. Du hast nicht Teil noch Los an dieser Angelegenheit, denn dein Herz ist nicht aufrichtig vor Gott. Tue also Buße über diese deine Schlechtigkeit und flehe zu Gott, ob dir das Ansinnen deines Herzens dann vergeben werden wird, denn ich sehe, dass du in die Galle der Bitterkeit und Fessel der Ungerechtigkeit ‹gekommen› bist.“ Simon antwortete und sagte:„Fleht ihr für mich zum Herrn, auf dass nichts von dem über mich komme, was ihr gesagt habt.“ Darauf, nachdem sie mit Ernst Zeugnis abgelegt und das Wort des Herrn geredet hatten, kehrten sie nach Jerusalem zurück und sagten [unterwegs] vielen Dörfern der Samariter die gute Botschaft. Ein Bote des Herrn redete zu Philippus und sagte:„Stehe auf und ziehe hin gegen Mittag zu dem Weg, der von Jerusalem nach Gaza hinabführt. Der ist einsam ‹und öde›.“ Und er stand auf und zog hin. Und– siehe!– ein äthiopischer Mann, ein Eunuch, ein Prominenter der Kandake, der Königin der Äthiopier, der über ihren gesamten Schatz [gesetzt] war, der nach Jerusalem gekommen war um anzubeten, war auf der Rückreise und saß in seinem Wagen und war beim Lesen des Propheten Jesaja. Der Geist sagte zu Philippus:„Tritt hinzu und schließe dich diesem Wagen an.“ Philippus lief hinzu und hörte ihn den Propheten Jesaja lesen. Und er sagte:„[Er]kennst du denn auch, was du liest?“ Er sagte:„Wie denn könnte ich, wenn mich nicht jemand anleitete?“ Und er rief Philippus auf, aufzusteigen und neben ihm zu sitzen. Die Stelle der Schrift, die er ‹gerade› las, war diese:„Wie ein Schaf wurde er zum Schlachten geführt, und wie ein Lamm vor seinem Scherer stumm ist, so tut er seinen Mund nicht auf. In seiner Erniedrigung wurde sein Gericht weggenommen. Wer wird sein Geschlecht beschreiben?– weil sein Leben von der Erde weggenommen ist.“ Der Eunuch antwortete dem Philippus und sagte:„Ich bitte dich sehr, über wen sagt der Prophet dieses, über sich selbst oder über einen anderen?“ Philippus tat seinen Mund auf, fing bei dieser Schrift an und sagte ihm die gute Botschaft: Jesus. Als sie dem Wege nach dahinzogen, kamen sie an ein Wasser. Und der Eunuch erklärt:„Siehe, Wasser! Was hindert mich, getauft zu werden?“ Philippus sagte:„Wenn du von ganzem Herzen glaubst, ist es gestattet.“ Er antwortete und sagte:„Ich glaube, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist.“ Und er befahl, den Wagen anzuhalten. Und sie stiegen beide ab in das Wasser, Philippus und auch der Eunuch. Und er taufte ihn. Als sie aus dem Wasser heraufgestiegen waren, entrückte der Geist des Herrn den Philippus, und der Eunuch sah ihn nicht mehr, denn er zog seinen Weg, [und zwar] mit Freude. Aber Philippus wurde zu Azootos gefunden. Und er zog hindurch und sagte die gute Botschaft allen Städten, bis er nach Cäsarea kam. Aber Saulus, der noch Drohung und Mord gegen die Jünger des Herrn schnaubte, ging zum Hohen Priester und erbat sich von ihm Briefe für Damaskus, an die Synagogen, auf dass, wenn er welche fände, die des Weges wären, Männer und auch Frauen, er sie gebunden nach Jerusalem führe. Während er unterwegs war, begab es sich, dass er sich Damaskus nahte; und plötzlich umstrahlte ihn ein Licht vom Himmel. Und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die zu ihm sagte:„Saul, Saul, was verfolgst du mich?“ Er sagte:„Wer bist du, Herr?“ Der Herr sagte:„Ich bin Jesus, den du verfolgst.Hart ist es für dich, gegen Stacheln auszuschlagen.“ Zitternd und auch erstaunt sagte er:„Herr, was willst du, dass ich tue?“ Und der Herr [sagte] zu ihm:„Stehe auf und gehe in die Stadt, und es wird dir gesagt werden, was du tun sollst!“ Aber die Männer, die zusammen mit ihm auf dem Wege waren, standen sprachlos. Siehörten die Stimme, bekamen aber niemanden zu Gesicht. Saulus stand auf von der Erde. Als er seine Augen auftat, sah er niemanden. Sie leiteten ihn an der Hand und führten ihn nach Damaskus, in den [Ort]. Und er war drei Tage nicht sehend und aß nicht noch trank er. Es war in Damaskus ein gewisser Jünger namens Ananias. Und der Herr sprach zu ihm in einem Gesicht:„Ananias!“ Er sagte:„Siehe, [hier bin] ich, Herr!“ Und der Herr [sagte] zu ihm:„Stehe auf! Gehe hin in die Straße, die ‘Die Gerade’ genannt wird, und suche im Hause eines Judas einen namens Saulus; [er ist] von Tarsus; denn– siehe– er betet, und er sah in einem Gesicht einen Mann namens Ananias, wie er eintrat und ihm die Hand auflegte, auf dass er wieder sähe.“ Ananias antwortete:„Herr, ich habe von vielen über diesen Mann gehört, wie viel Übles er deinen Heiligen in Jerusalem tat. Und hier hat er Vollmacht von den Hohen Priestern, alle zu binden, die deinen Namen anrufen.“ Der Herr sagte zu ihm:„Gehe hin, weil dieser mir ein erwähltes Gefäß ist, meinen Namen vor die von den Völkern und [vor] Könige zu tragen und die Söhne Israels, denn ich werde ihm zeigen, wie viel er für meinen Namen leiden muss.“ Ananias ging hin. Und er ging hinein in das Haus. Und er legte ihm die Hände auf und sagte:„Saul, Bruder! Der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir auf dem Wege, den du kamst, erschien, auf dass du wieder sehest und mit dem Heiligen Geist erfüllt werdest.“ Und sogleich fiel es von seinen Augen wie Schuppen, und augenblicklich sah er wieder. Und er stand auf und wurde getauft. Und er nahm Speise und kam zu Kräften. Es geschah ‹nun›, dass Saulus einige Tage bei den Jüngern in Damaskus war. Und sogleich verkündete er in den Synagogen den Gesalbten:„Dieser ist der Sohn Gottes.“ Aber alle, die es hörten, gerieten in Staunen und sagten:„Ist dieser nicht der, der in Jerusalem die zerstörte, die diesen Namen anriefen? Und hierher kam er zu dem Zweck, dass er sie gebunden zu den Hohen Priestern führe.“ Aber Saulus nahm innerlich mehr zu an Kraft und verwirrte die Juden, die in Damaskus wohnten. Dabei trug er [Belege] zusammen und wies nach:„Dieser ist der Gesalbte.“ Als viele Tage verflossen waren, beratschlagten die Juden, ihn umzubringen. Es wurde aber dem Saulus ihr Anschlag bekannt. Und sie bewachten die Tore bei Tag und bei Nacht, auf dass sie ihn umbrächten. Aber die Jünger nahmen ihn nachts und schafften ihn durch die Mauer hinab, indem sie ihn in einem Korb hinunterließen. Als Saulus zu Jerusalem angekommen war, versuchte er, sich den Jüngern anzuschließen. Und alle fürchteten ihn, da sie nicht glaubten, dass er ein Jünger sei. Aber Barnabas nahm sich seiner an, führte ihn zu den Aposteln und erzählte ihnen, wie er auf dem Wege den Herrn gesehen und dass er zu ihm geredet hatte und wie er in Damaskus mit Freimütigkeit gesprochen hatte im Namen Jesu. Und er war bei ihnen, ging ein und ging aus in Jerusalem und sprach mit Freimütigkeit im Namen des Herrn Jesus. Und er redete und disputierte mit den Griechischen. Aber sie machten sich daran, ihn umzubringen. Aber die Brüder erfuhren es, brachten ihn hinab nach Cäsarea und sandten ihn weg nach Tarsus. Also hatten die Gemeinden durch ganz Judäa und Galiläa und Samarien hin Frieden, wurden gebaut und wandelten in der Furcht des Herrn. Und durch den Zuspruch des Heiligen Geistes wurden sie vermehrt. Es geschah, dass Petrus, der überall hindurchzog, auch hinabkam zu den Heiligen, die zu Lydda wohnten. Er fand dort einen Menschen namens Äneas, der seit acht Jahren daniederlag auf einer Lagermatte. Er war gelähmt. Und Petrus sagte zu ihm:„Äneas, es heilt dich Jesus, der Gesalbte. Stehe auf und mache dir selbst das Bett!“ Und sogleich stand er auf. Und es sahen ihn alle, die zu Lydda und Saron wohnten. Die kehrten um zum Herrn. In Joppe war eine Jüngerin namens Tabitha, was übersetzt ‘Gazelle’ heißt. Diese war voll guter Werke und voll Almosen, ‹Zeichen des Mitleides›, die sie tat. Es geschah aber in jenen Tagen, dass sie krank wurde und starb. Sie wuschen sie und legten sie ins Obergemach. Da Lydda nahe bei Joppe war, sandten die Jünger, als sie gehört hatten, dass Petrus dort sei, zwei Männer zu ihm und riefen ihn auf:„Zögere nicht, zu uns herüberzukommen!“ Petrus stand auf und ging mit ihnen. Als er angekommen war, führten sie ihn hinauf in das Obergemach. Und alle Witwen traten weinend zu ihm und zeigten ihm Unter- und Oberkleider, die Dorkas gemacht hatte, während sie bei ihnen war. Petrus wies alle hinaus, kniete nieder und betete. Und er ‹wandte sich› zu dem Körper und sagte:„Tabitha, stehe auf!“ Sie tat ihre Augen auf, und als sie Petrus sah, setzte sie sich auf. Er gab ihr die Hand und richtete sie [vollends] auf. Und er rief die Heiligen und die Witwen und stellte sie lebend vor. Durch ganz Joppe hin wurde es bekannt, und viele glaubten an den Herrn. Und es begab sich, dass er viele Tage in Joppe blieb bei einem gewissen Simon, einem Gerber. Es war in Cäsarea ein Mann namens Kornelius, ein Hauptmann in der Truppe, die ‘Die Italische’ genannt wurde, ehrfürchtig und Gott fürchtend zusammen mit seinem ganzen Hause, der dem Volk viele Almosen gab und immerzu zu Gott flehte. In einem Gesicht sah er ‹deutlich› sichtbar, etwa um die neunte Stunde des Tages, einen Boten Gottes, der zu ihm hereinkam und zu ihm sagte:„Kornelius!“ Er blickte ihn unverwandt an, geriet in Furcht und sagte:„Was ist, Herr?“ Er sagte zu ihm:„Deine Gebete und deine Almosen stiegen hinauf zum Gedenken vor Gott. Und nun schicke Männer nach Joppe und lass holen Simon, der zusätzlich Petrus genannt wird. Dieser ist zu Gast bei einem gewissen Simon, einem Gerber, dessen Haus am Meer ist. Dieser wird dir sagen, was du tun sollst.“ Als der Bote, der mit Kornelius geredet hatte, weggegangen war, rief er zwei von seinen Hausknechten und einen ehrfürchtigen Soldaten von denen, die beständig um ihn waren, und als er ihnen alles erzählt hatte, sandte er sie nach Joppe. Am folgenden Tage, während jene unterwegs waren und sich der Stadt nahten, stieg Petrus auf das Dach, um zu beten. [Es war] um die sechste Stunde. Er wurde aber hungrig und wollte essen. Während sie zubereiteten, kam eine Verzückung über ihn. Und er schaut ‹und sieht› den Himmel geöffnet und einen Behälter herabkommen, etwas wie ein großes Leinentuch, das an vier Enden gebunden war und auf die Erde herabgelassen wurde, in dem allerlei Vierfüßler der Erde vorhanden waren und die wilden Tiere und die kriechenden [Wesen] und die Vögel des Himmels. Und eine Stimme geschah zu ihm:„Stehe auf, Petrus! Schlachte und iss!“ Aber Petrus sagte:„Keinesfalls, Herr!– denn ich aß noch nie irgendetwas Gemeines oder Unreines.“ Und wieder [geschah] eine Stimme zu ihm, ein zweites Mal:„Was Gott reinigte, mache du nicht gemein!“ Dieses geschah dreimal. Und der Behälter wurde wieder hinaufgenommen in den Himmel. Als Petrus in sich ratlos war, was das Gesicht, das er gesehen hatte, sein solle,– siehe– da standen die von Kornelius gesandten Männer, nachdem sie das Haus Simons erfragt hatten, am Toreingang. Und nachdem sie sich mit der Stimme gemeldet hatten, erkundigten sie sich, ob Simon, der zusätzlich Petrus genannt werde, hier zu Gast sei. Während Petrus über das Gesicht nachsann, sagte ihm der Geist:„Siehe, drei Männer suchen dich. Stehe jedoch auf, gehe hinab und ziehe zusammen mit ihnen ohne Bedenken ‹und ohne einen Unterschied zu machen›, weil ich sie gesandt habe.“ Petrus ging hinab zu den Männern, die von Kornelius zu ihm hingesandt waren.„Siehe,“ sagte er,„ich bin es, den ihr sucht. Was ist die Ursache, wegen der ihr da seid?“ Sie sagten:„Dem Hauptmann Kornelius, einem gerechten Mann und einem, der Gott fürchtet, der ein gutes Zeugnis hat beim ganzen Volk der Juden, wurde von einem heiligen Boten Weisung erteilt, dich in sein Haus holen zu lassen und Worte von dir zu hören.“ Also bat er sie hereinzukommen und beherbergte sie. Am folgenden Tage ging Petrus zusammen mit ihnen fort, und etliche der Brüder von Joppe gingen zusammen mit ihm. Und am Tage darauf kamen sie in Cäsarea an. Kornelius hatte seine Verwandten und die nächsten Freunde zusammengerufen und erwartete sie. Als Petrus dabei war hereinzukommen, begegnete ihm Kornelius, fiel ihm zu Füßen und huldigte ihm. Aber Petrus richtete ihn auf und sagte:„Stehe auf! Ich bin selbst auch ein Mensch.“ Und während er sich mit ihm unterredete, ging er hinein, und er findet viele versammelt. Da ‹richtete› er sich an sie und sagte:„Euch ist bekannt, wie es für einen jüdischen Mann unerlaubt ist, sich an einen, der anderer Abstammung ist, anzuschließen oder zu [ihm] hinzukommen. Und [nun] zeigte mir Gott, keinen Menschen gemein oder unrein zu nennen, weswegen ich auch ohne Widerspruch kam, als ich geholt wurde. Ich frage also: Aus welchem Grunde ließt ihr mich holen?“ Und Kornelius sagte:„Vor vier Tagen fastete ich bis zu dieser Stunde und betete um die neunte Stunde in meinem Hause, und– siehe!– ein Mann stand vor mir in leuchtendem Gewand, und er sagt: ‘Kornelius! Dein Gebet wurde erhört, und deiner Almosen wurde gedacht vor Gott. Schicke also nach Joppe und lass Simon holen, der zusätzlich Petrus genannt wird. Dieser ist zu Gast im Hause Simons, eines Gerbers, am Meer. Der wird, wenn er hergekommen ist, zu dir reden.’ Sofort schickte ich also nach dir, und du tatst wohl, dass du herkamst. Nun sind wir also alle hier vor Gott zugegen, alles zu hören, was dir von Gott angeordnet ist.“ Petrus tat den Mund auf und sagte:„In Wahrheit begreife ich, dass Gott nicht einer ist, der die Person ansieht, sondern dass in jedem Volk der, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, ihm angenehm ist. Das Wort, das er den Söhnen Israels sandte, das die gute Botschaft des Friedens durch Jesus Christus kündet– er ist Herr von allem–, wisst ihr, das Wort, das durch ganz Judäa geschah, das nach der Taufe, die Johannes verkündete, von Galiläa her seinen Anfang nahm: Jesus, der von Nazaret war, wie Gott ihn mit dem Heiligen Geist und mit Kraft salbte, der [das Land] durchzog und Gutes tat und alle heilte, die vom Teufel überwältigt waren, weil Gott mit ihm war. Und wir sind Zeugen von allem, was er tat, im Lande der Juden und auch in Jerusalem. Den hängten sie an ein Holz und brachten [sie] um. Diesen erweckte Gott am dritten Tage und gab, dass er sichtbar wurde, nicht dem ganzen Volk, sondern den von Gott zuvor bestimmten Zeugen, uns, welche zusammen mit ihm aßen und zusammen mit ihm tranken, nachdem er von den Toten auferstanden war. Und er wies uns an, dem Volk zu verkünden und mit Ernst zu bezeugen, dass er der von Gott bestimmte Richter der Lebenden und der Toten ist. Diesem geben alle Propheten Zeugnis, dass jeder, der an ihn glaubt, durch seinen Namen Vergebung der Sünden bekommt.“ Noch während Petrus diese Worte redete, fiel der Heilige Geist auf alle, die das Wort hörten. Und die Gläubigen aus der Beschneidung, alle, die mit Petrus gekommen waren, staunten darüber, dass auch auf die, die von den Völkern waren, die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen worden war, denn sie hörten sie in Sprachen reden und Gott [lobend] groß machen. Dann antwortete Petrus: „Kann jemand das Wasser verwehren, dass diese nicht getauft würden, die den Heiligen Geist bekommen haben– so, wie auch wir?“ Und er ordnete an, dass sie getauft würden im Namen des Herrn. Dann ersuchten sie ihn, einige Tage dazubleiben. Es hörten die Apostel und die Brüder, die in Judäa waren, dass auch die von den Völkern das Wort Gottes aufgenommen hatten. Und als Petrus nach Jerusalem hinaufkam, führten die aus der Beschneidung eine Auseinandersetzung mit ihm: „Du kehrtest zu unbeschnittenen Männern ein und aßest mit ihnen“, sagten sie. Aber Petrus fing an und setzte es ihnen der Reihe nach auseinander und sagte: „Ich war in der Stadt Joppe im Gebet und sah in Verzückung ein Gesicht, wie ein Behälter herabkam, etwas wie ein großes Leinentuch, das an vier Enden vom Himmel herabgelassen wurde, und es kam bis zu mir. Unverwandt sah ich darauf und betrachtete es, und ich sah die Vierfüßler der Erde und die wilden Tiere und die kriechenden [Wesen] und die Vögel des Himmels. Und ich hörte eine Stimme, die zu mir sagte: ‘Stehe auf, Petrus! Schlachte und iss!’ Aber ich sagte: ‘Keinesfalls, Herr!– denn von allem Gemeinen oder Unreinen ging noch nie etwas in meinen Mund ein!’ Es antwortete mir aber, zum zweiten Mal [redend, die] Stimme vom Himmel: ‘Was Gott reinigte, mache du nicht gemein!’ Dieses geschah dreimal. Und alles wurde wieder in den Himmel hinaufgezogen. Und– siehe!– sofort standen vor dem Haus, in dem ich war, drei Männer, die von Cäsarea zu mir gesandt waren. Der Geist sagte mir, ich solle mit ihnen gehen, ohne Bedenken ‹und ohne einen Unterschied zu machen›. Es gingen auch diese sechs Brüder zusammen mit mir. Und wir kehrten ein in das Haus des Mannes. Er gab uns Bericht, wie er den [himmlischen] Boten in seinem Hause stehen gesehen habe und zu ihm sagen [gehört habe]: ‘Sende Männer nach Joppe und lass Simon holen, der zusätzlich Petrus genannt wird, der Worte zu dir reden wird, durch die du gerettet werden wirst, du und dein ganzes Haus.’ Während ich anfing zu reden, fiel der Heilige Geist auf sie gleichwie auch auf uns am Anfang. Ich erinnerte mich aber an die Aussage des Herrn, wie er gesagt hatte: ‘Johannes taufte mit Wasser, aber ihr werdet im Heiligen Geist getauft werden.’ Wenn Gott ihnen also die gleiche Gabe wie auch uns gab, da [sie] ja an den Herrn Jesus Christus glaubten, wer war ich? War ich imstande, Gott zu wehren?“ Als sie dieses gehört hatten, waren sie ruhig, und sie verherrlichten Gott:„Demnach also“, sagten sie,„gab ja Gott auch denen von den Völkern die Buße zum Leben.“ Die also, die durch die Bedrängnis, die um Stephanus entstanden war, zerstreut wurden, zogen durch [die Gegenden] bis Phönikien und Zypern und Antiochien und redeten das Wort zu niemandem als nur zu Juden. Es waren aber etliche Männer unter ihnen, Zyprier und Kyrenier, die, als sie zu Antiochien hineinkamen, auch zu denGriechischen redeten und ihnen als gute Botschaft den Herrn Jesus [ver]kündeten. Die Hand des Herrn war mit ihnen, und eine große Zahl glaubte und kehrte um zum Herrn. Es kam die Nachricht über sie der Gemeinde in Jerusalem zu Ohren. Und sie sandten Barnabas aus, hindurchzuziehen bis Antiochien, der, als er kam und die Gnade Gottes sah, sich freute, und er rief sie alle auf, mit Vorsatz des Herzens am Herrn zu bleiben, weil er ein guter Mann war und voll Heiligen Geistes und Glaubens. Und es wurde eine große Menge dem Herrn hinzugefügt. Aber Barnabas ging nach Tarsus, Saulus ausfindig zu machen. Und als er ihn fand, brachte er ihn nach Antiochien. Ein ganzes Jahr geschah es, dass sie in der Gemeinde versammelt wurden, und sie lehrten eine große [Menschen]menge. In Antiochien [war] es auch, [dass] die Jünger zuerst als„Christen“ bezeichnet wurden. In diesen Tagen kamen von Jerusalem Propheten herab nach Antiochien. Einer von ihnen, namens Agabus, stand auf und zeigte durch den Geist an, dass eine große Hungersnot über das ganze Weltreich kommen sollte, welche auch eintrat unter Kaiser Klaudius. Da beschlossen die Jünger, dass jeder von ihnen, dementsprechend, wie es einem wohlging, den Brüdern, die in Judäa wohnten, als Dienst [etwas] schicke, was sie auch taten: Sie sandten es an die Ältesten durch die Hand des Barnabas und Saulus. Um jene Zeit legte der König Herodes Hand an, um etliche von der Gemeinde zu misshandeln. Jakobus, den Bruder des Johannes, brachte er mit dem Schwert um. Als er sah, dass es den Juden angenehm war, fuhr er fort und nahm auch Petrus fest (es waren aber die Tage der ungesäuerten [Brote]), den er, als er ihn festgenommen hatte, vier Abteilungen von je vier Soldaten zur Bewachung übergab und ins Gefängnis setzte in der Absicht, ihn nach dem Passa dem Volk vorzuführen. Petrus wurde also im Gefängnis verwahrt. Aber seitens der Gemeinde geschah intensives ‹und nachhaltiges› Gebet für ihn zu Gott. Als Herodes im Begriff war, ihn vorzuführen, befand sich Petrus in jener Nacht schlafend zwischen zwei Soldaten, mit zwei Ketten gebunden, und Wächter vor der Tür bewachten das Gefängnis. Und– siehe!– ein Bote des Herrn stand da, und Licht leuchtete in der Zelle. Er schlug Petrus an die Seite, weckte ihn und sagte:„Stehe schnell auf!“ Und die Ketten fielen ihm von den Händen. Der Bote sagte zu ihm:„Umgürte dich und binde deine Sandalen unter!“ Er machte es so. Und er sagt zu ihm:„Wirf dein Oberkleid um und folge mir!“ Und er ging hinaus und folgte ihm. Und er wusste nicht, dass es Wirklichkeit war, was durch den Boten geschah. Er meinte, ein Gesicht zu sehen. Sie gingen durch die erste und die zweite Wache und kamen an das eiserne Tor, das in die Stadt führte, welches sich ihnen von selbst öffnete. Und nachdem sie hinausgegangen waren, gingen sie eine Straße [weit] vor. Und sogleich schied der Bote von ihm. Und als Petrus zu sich gekommen war, sagte er:„Nun weiß ich in Wahrheit, dass der Herr seinen Boten aussandte und mich ‹für sich› herausnahm ‹und mich entriss› aus der Hand des Herodes und der ganzen Erwartung des Volkes der Juden.“ Er besann sich und ging zum Hause Marias (der Mutter des Johannes, der zusätzlich Markus genannt wurde), wo viele versammelt waren und beteten. Als Petrus an die Tür des Toreingangs klopfte, kam eine Magd namens Rhode hin, um zu horchen. Und als sie die Stimme des Petrus erkannte, öffnete sie vor Freude nicht den Toreingang, sondern lief hinein und berichtete, Petrus stehe vor dem Toreingang. Sie sagten zu ihr:„Du bist von Sinnen.“ Aber sie behauptete fest und steif, es sei so. Sie sagten:„Es ist sein Engel.“ Petrus fuhr aber fort zu klopfen. Sie öffneten– sahen ihn– und gerieten außer sich! Er winkte ihnen aber mit der Hand, sie sollten schweigen, und erzählte ihnen, wie der Herr ihn aus dem Gefängnis herausgeführt hatte. Er sagte:„Berichtet dieses Jakobus und den Brüdern.“ Und er ging hinaus und zog an einen anderen Ort. Als es Tag geworden war, war eine nicht geringe Erregung unter den Soldaten, was denn aus Petrus geworden sei. Als Herodes nach ihm verlangte und ihn nicht fand, verhörte er die Wächter und befahl, sie abzuführen. Und er ging von Judäa hinab nach Cäsarea und hielt sich dort auf. Herodes war sehr aufgebracht gegen die Tyrer und Sidonier. Aber sie kamen einmütig hin zu ihm und baten, nachdem sie Blastus, der über die Schlafkammer des Königs [gesetzt war], gewonnen hatten, um Frieden, weil ihr Land von dem des Königs ernährt wurde. Am festgesetzten Tag zog Herodes königliches Gewand an, setzte sich auf die Tribüne und richtete eine öffentliche Rede an sie. Da rief das Volk ‹wiederholt› aus:„Eines Gottes Stimme und nicht eines Menschen!“ Auf der Stelle schlug ihn ein Bote des Herrn– dafür, dass er nicht Gott ‹verherrlichte und ihm› die Ehre gab. Er wurde Würmerfraß und verschied. Aber das Wort Gottes wuchs und mehrte sich ‹immerfort›. Nachdem sie den Dienst erfüllt hatten, kehrten Barnabas und Saulus von Jerusalem zurück und nahmen auch Johannes, der zusätzlich Markus genannt wurde, mit sich. Es waren in Antiochien bei der [dort] bestehenden Gemeinde etliche Propheten und Lehrer: beide, Barnabas und Symeon, der Niger genannt war, und Lukius, der Kyrenier, auch Manaen, ein Pflegebruder des Vierfürsten Herodes, und Saulus. Als sie dem Herrn Dienst darbrachten und fasteten, sagte der Heilige Geist:„Sondert mir nunmehr ab beide, Barnabas und Saulus, zu dem Werk, zu dem hin ich sie gerufen habe.“ Dann entließen sie sie, nachdem sie gefastet und gebetet und ihnen die Hände aufgelegt hatten. Diese, nachdem sie also vom Heiligen Geist ausgeschickt waren, gingen hinab nach Seleukia und fuhren von dort zu Schiff ab nach Zypern. Und in Salamis angekommen verbreiteten sie die Botschaft, das Wort Gottes, in den Synagogen der Juden. Sie hatten auch Johannes als verantwortlichen Diener. Nachdem sie die Insel bis Paphos durchzogen hatten, fanden sie einen gewissen Zauberer, einen falschen Propheten, einen Juden, der den Namen Barjesus hatte, der bei dem Prokonsul Sergius Paulus war, einem verständigen Mann. Dieser rief Barnabas und Saulus herbei und hatte Verlangen danach, das Wort Gottes zu hören. Aber der Zauberer Elymas (denn so wird sein Name übersetzt) widerstand ihnen und suchte, den Prokonsul vom Glauben abzukehren. Aber Saulus, der auch Paulus [hieß], war erfüllt mit dem Heiligen Geist, und er blickte ihn unverwandt an und sagte:„O [du], voll aller List und aller Skrupellosigkeit, Sohn des Teufels, Feind aller Gerechtigkeit, hörst du nicht auf, zu verkehren die geraden Wege des Herrn? Und nun siehe: Die Hand des Herrn [kommt] auf dich! Und du wirst blind sein, die Sonne während einer bestimmten Zeit nicht sehen.“ Auf der Stelle fiel Nebel und Dunkel auf ihn, und er ging umher und suchte solche, die ihn an der Hand leiteten. Dann glaubte der Prokonsul, als er das Geschehene gesehen hatte, erstaunt über die Lehre des Herrn. Nachdem Paulus und seine Begleiter von Paphos ausgefahren waren, kamen sie nach Perge in Pamphylien. Aber Johannes wich von ihnen und kehrte zurück nach Jerusalem. Von Perge zogen sie hindurch und trafen in Antiochien in Pisidien ein. Und sie gingen am Sabbattag in die Synagoge hinein und setzten sich. Nach der Lesung des Gesetzes und der Propheten sandten die Synagogenvorsteher zu ihnen und ließen sagen:„Männer, Brüder, ist in euch ein Wort des Zuspruchs an das Volk, sagt es.“ Paulus stand auf, winkte mit der Hand und sagte:„Männer, Israeliten und die, die Gott fürchten, hört! Der Gott dieses Volkes Israel erwählte unsere Väter und erhöhte das Volk während des Fremdaufenthaltes im Lande Ägypten, und mit hoch erhobenem Arm führte er sie aus demselben heraus. Und er ertrug sie mit ihrer Art eine Zeit von etwa vierzig Jahren in der Wüste. Und nachdem er sieben Völker im Lande Kanaan vertilgt hatte, verteilte er ihnen ‹durchs Los› ihr Land als Erbbesitz. Und nach diesem, für etwa vierhundertfünfzig Jahre, gab er Richter bis zu Samuel, dem Propheten. Und von da an verlangten sie einen König. Und Gott gab ihnen Saul, Sohn des Kis, einen Mann aus dem Stamme Benjamin, vierzig Jahre. Und nachdem er ihn abgesetzt hatte, erweckte er ihnen David zum König, dem er auch Zeugnis gab und sagte: ‘Ich fand David, den [Sohn] Jesses, einen Mann nach meinem Herzen, der allen meinen Willen tun wird.’ Aus dessen Samen erweckte Gott für Israel, gemäß der Verheißung, Jesus als Retter, nachdem Johannes, angesichts seines Auftretens, dem ganzen Volk Israel zuvor eine Taufe der Buße verkündet hatte. Als Johannes der Vollendung [seines] Laufes näher kam, sagte er: ‘Wer, vermutet ihr, dass ich sei? Nicht ich bin [derjenige], sondern– siehe!– er kommt nach mir, dessen Schuhe an den Füßen zu lösen ich nicht würdig bin.’ Männer, Brüder, Söhne des Geschlechtes Abrahams, und die unter euch, die Gott fürchten: Für euch wurde das Wort dieses Heils gesandt, denn die in Jerusalem Wohnenden und ihre Obersten, unwissend [über] ihn, hielten Gericht [über ihn] und erfüllten dabei die Stimmen der Propheten, die an jedem Sabbat gelesen werden. Und ohne auch nur eine Ursache des Todes gefunden zu haben, baten sie Pilatus, dass er umgebracht werde. Als sie alles vollendet hatten, was über ihn geschrieben war, nahmen sie ihn vom Holz herab und legten ihn in ein Grab. Aber Gott erweckte ihn von den Toten, und mehrere Tage hindurch erschien er denen, die mit ihm von Galiläa nach Jerusalem hinaufgezogen waren, welche seine Zeugen sind bei dem Volk. Und wir sagen euch die gute Botschaft, die den Vätern zuteil gewordene Verheißung: Gott hat diese für uns, ihre Kinder, zur Erfüllung gebracht, indem er Jesus zur Auferstehung brachte, wie auch im zweiten Psalm geschrieben ist: ‘Du bist mein Sohn. Ich habe dich heute geboren.’ Dass er ihn zur Auferstehung von den Toten brachte als einen, der hinfort nicht zur Verwesung zurückkehren sollte, hat er so gesagt: ‘Ich werde euch die heiligen [Gnadenerweisungen] Davids geben, die treuen.’ Darum sagt er auch an anderer [Stelle]: ‘Du wirst nicht zulassen, dass dein Heiliger Verwesung sehe’– denn David entschlief ja, nachdem er ‹gemäß› dem Ratschluss Gottes dem eigenen Geschlecht dienstbar gewesen war, und wurde zu seinen Vätern hinzugetan und sah Verwesung. Aber der, den Gott erweckte, sah nicht Verwesung. Es sei euch also kund, Männer, Brüder, dass euch durch diesen die Botschaft der Vergebung der Sünden gebracht wird, und von allem, wovon ihr im Gesetz Moses nicht gerechtfertigt werden konntet, wird in diesem jeder, der glaubt, gerechtfertigt. Seht also, dass nicht auf euch komme, was gesagt ist in den Propheten: ‘Seht, Verächter, und verwundert euch und verschwindet, weil ich in euren Tagen ein Werk wirke, ein Werk, dem ihr gar nicht glauben werdet, wenn es euch jemand erzählt!’“ Nachdem die Juden aus der Synagoge gegangen waren, redeten die von den Völkern [ihnen] zu, dass ihnen an dem folgenden Sabbat diese Worte gesagt würden. Nachdem die [Versammlung der] Synagoge aufgelöst war, folgten viele der Juden und der ehrfürchtigen Proselyten Paulus und Barnabas, welche zu ihnen redeten und ihnen Vertrauen einflößten, ‹ganz› bei der Gnade Gottes zu bleiben. Am kommenden Sabbat war beinahe die ganze Stadt versammelt, das Wort Gottes zu hören. Aber als die Juden die Mengen sahen, wurden sie von Eifersucht erfüllt und widersprachen mit heftigem Widerspruch und Lästerung dem von Paulus Gesagten. Mit Freimütigkeit sagten Paulus und Barnabas:„Es war notwendig, euch zuerst das Wort Gottes zu sagen. Nachdem ihr es aber von euch stoßt und euch selbst des ewigen Lebens nicht würdig achtet– siehe– wir wenden uns zu denen von den Völkern, denn so hat der Herr uns geboten: ‘Ich habe dich zum Licht gesetzt für die von den Völkern, damit du zur Rettung seiest bis an das Ende der Erde.’“ Als die von den Völkern es hörten, freuten sie sich und verherrlichten das Wort des Herrn. Und sie glaubten, so viele zum ewigen Leben eingestellt worden waren. Und das Wort des Herrn wurde durch das ganze Landgebiet hindurchgetragen. Aber die Juden hetzten die ehrfürchtigen und die vornehmen Frauen und die Ersten der Stadt auf und fachten eine Verfolgung an gegen Paulus und Barnabas und vertrieben sie aus ihren Grenzen. Aber die schüttelten den Staub ihrer Füße gegen sie ab und gingen nach Ikonium. Aber die Jünger wurden mit Freude und dem Heiligen Geist erfüllt. In Ikonium geschah es, dass sie ebenfalls in die Synagoge der Juden gingen und derart redeten, dass eine große Anzahl sowohl der Juden als auch der Griechen glaubte. Aber die im Unglauben ungehorsamen Juden erregten die Seelen derer von den Völkern gegen die Brüder und brachten sie zu einer bösen ‹Gesinnung› [gegen sie]. Sie hielten sich nun eine längere Zeit [dort] auf und redeten mit Freimütigkeit [im Vertrauen] auf den Herrn, der Zeugnis gab dem Wort seiner Gnade und gab, dass Zeichen und Wunder durch ihre Hände geschahen. Aber die Menge der Stadt spaltete sich, und die einen hielten es mit den Juden, die anderen mit den Aposteln. Als ein Andrang aufkam, sowohl von denen, die von den Völkern waren, als auch von den Juden zusammen mit ihren Obersten, sie zu misshandeln und zu steinigen, flohen sie, als sie es merkten, nach Lystra und Derbe, Städten Lykaoniens, und in die Umgegend. Und dort waren sie [am Werk], die gute Botschaft zu sagen. Und ein Mann in Lystra saß [da], kraftlos in den Füßen, lahm gewesen von seiner Mutter Schoß an; er hatte noch nie gehen [können]. Dieser hörte Paulus reden, der, als er ihn unverwandt anblickte und sah, dass er Glauben hatte, er könne heil gemacht werden, mit großer, ‹lauter› Stimme sagte:„Stell dich aufrecht hin auf deine Füße!“ Und er sprang herum und ging. Als die Mengen sahen, was Paulus getan hatte, erhoben sie ihre Stimme auf lykaonisch und sagten:„Die Götter sind Menschen gleich geworden und zu uns herniedergestiegen!“ Und sie nannten Barnabas Dios und Paulus Hermes, da er es war, der das Wort führte. Der Priester des Dios[tempels], der vor ihrer Stadt war, brachte Stiere und Kränze an die Toreingänge und wollte mit den [Menschen]mengen opfern. Aber als die Apostel Barnabas und Paulus das hörten, zerrissen sie ihre Kleider, sprangen unter die Menge, riefen laut und sagten:„Männer, was tut ihr dieses? Auch wir sind Menschen mit gleichen Empfindungen wie ihr, und wir sagen euch die gute Botschaft, dass ihr euch von diesen nichtigen Dingen ‹abwendet und› umkehrt, hin zu dem lebenden Gott, der den Himmel und die Erde und das Meer und alles, was in ihnen ist, machte, der während vergangener Geschlechter alle Völker ihre ‹eigenen› Wege gehen ließ. Und doch ließ er sich selbst durchaus nicht unbezeugt: Er tat Gutes, gab uns Regen vom Himmel und fruchtbare Zeiten und erfüllte unsere Herzen mit Nahrung und Frohsinn.“ Und mit diesen Worten brachten sie mit Mühe die Mengen dazu, dass sie ihnen nicht opferten. Es kamen aber aus Antiochien und Ikonium Juden herbei, und sie überredeten die Mengen. Und sie steinigten Paulus. Und sie schleppten ihn zur Stadt hinaus in der Meinung, er sei gestorben. Als die Jünger ihn aber umringten, stand er auf und ging in die Stadt hinein. Und am folgenden Tage zog er mit Barnabas aus nach Derbe. Nachdem sie jener Stadt die gute Botschaft gesagt- und eine beträchtliche Anzahl zu Jüngern gemacht hatten, kehrten sie wieder zurück nach Lystra und Ikonium und Antiochien, festigten die Seelen der Jünger, riefen sie auf, im Glauben zu bleiben und ‹sprachen ihnen zu›:„Wir müssen durch viele Bedrängnisse in das Königreich Gottes eingehen.“ Nachdem sie ihnen in jeder Gemeinde Ältestebestimmt hatten, wobei sie unter Fasten gebetet hatten, übergaben sie sie dem Herrn, an den sie geglaubt hatten. Und sie durchzogen Pisidien und kamen nach Pamphylien. Nachdem sie in Perge das Wort geredet hatten, zogen sie hinab nach Attaleia. Und von dort fuhren sie zu Schiff ab nach Antiochien, von wo aus sie der Gnade Gottes übergeben worden waren zu dem Werk, das sie ausgeführt hatten. Als sie angekommen waren und die Gemeinde versammelt hatten, berichteten sie, wie viel Gott mit ihnen getan und dass er denen von den Völkern die Tür des Glaubens aufgetan habe. Dort hielten sie sich eine nicht geringe [Zeit] auf zusammen mit den Jüngern. Und etliche kamen von Judäa herab und lehrten die Brüder:„Wenn ihr nicht beschnitten werdet nach der Sitte Moses, könnt ihr nicht gerettet werden.“ Als darauf Paulus und Barnabas in nicht geringe Aufregung und nicht geringes Disputieren mit ihnen gerieten, verordneten sie, dass Paulus und Barnabas und einige andere von ihnen dieser Frage wegen nach Jerusalem zu den Aposteln und Ältesten hinaufgehen sollten. So erhielten sie von der Gemeinde also das Geleit und durchzogen Phönizien und Samarien und erzählten von der Umkehr derer von den Völkern und machten allen Brüdern große Freude. In Jerusalem eingetroffen, wurden sie von der Gemeinde und den Aposteln und den Ältesten in Empfang genommen, und sie berichteten, wie vieles Gott mit ihnen getan hatte. Aber es standen etliche von der Sonderrichtung der Pharisäer, die gläubig geworden waren, auf und sagten:„Man muss sie beschneiden und sie anweisen, das Gesetz Moses zu halten.“ Da kamen die Apostel und die Ältesten zusammen, um diese Sache zu untersuchen. Als viel Disputieren aufkam, stand Petrus auf und ‹richtete sich› an sie und sagte:„Männer, Brüder: Euch ist bekannt, dass von den ersten Tagen her Gott unter uns erwählte, dass die von den Völkern das Wort der guten Botschaft durch meinen Mund hören und glauben sollten. Und Gott, der Kenner der Herzen, legte für sie Zeugnis ab und gab ihnen den Heiligen Geist, so wie auch uns. Und er machte keinen Unterschied zwischen uns und ihnen: Er reinigte ja ihre Herzen auf den Glauben hin. Was versucht ihr also nun Gott, ein Joch auf den Nacken der Jünger zu legen, das weder unsere Väter noch wir zu tragen vermochten? Vielmehr glauben wir, durch die Gnade des Herrn Jesus Christus gerettet zu werden, auf dieselbe Weise wie auch jene.“ Da schwieg die ganze Menge und hörte Barnabas und Paulus zu, die erzählten, welche Zeichen und Wunder Gott unter denen von den Völkern durch sie getan hatte. Nachdem sie schwiegen, antwortete Jakobus und sagte:„Männer, Brüder: Hört mir zu. Symeon erzählte, wie Gott zuerst ‹eingriff und› darauf sah, von den Völkern ein Volk auf seinen Namen zu nehmen. Und hiermit stimmen die Worte der Propheten überein, so wie geschrieben ist: ‘Nach diesem werde ich wiederkehren und das Zelt Davids, das gefallen ist, wieder bauen. Und seine Trümmer werde ich wieder bauen, und ich werde es wieder aufrichten, auf dass die Übriggebliebenen der Menschen den Herrn ‹mit Fleiß› suchen und alle von den Völkern, sie, auf die mein Name gerufen worden ist, sagt der Herr, der dieses alles tut.’ Von Ewigkeit her sind Gott alle seine Werke bekannt. Darum ist es mein Urteil, denjenigen, die von den Völkern zu Gott umkehren, nicht Mühe zu machen, sondern ihnen brieflich mitzuteilen, dass man sich enthalte von den Befleckungen durch die Götzen und von Unzucht und Ersticktem und Blut, denn Mose hat von alten Geschlechtern her von Stadt zu Stadt die, die ihn verkünden, dadurch dass er an jedem Sabbat in den Synagogen gelesen wird.“ Dann gefiel es den Aposteln und den Ältesten zusammen mit der ganzen Versammlung, aus ihrer [Mitte] Männer zu erwählen und zusammen mit Paulus und Barnabas nach Antiochien zu schicken: Judas, zusätzlich Barsabas genannt, und Silas, führende Männer unter den Brüdern, nachdem sie Folgendes durch ihre Hand [Entsandte] geschrieben hatten:„Die Apostel und die Ältesten und die Brüder An die Brüder von den Völkern in den Gegenden von Antiochien und Syrien und Kilikien: Freut euch! Da wir hörten, dass etliche von uns ausgingen und euch mit Worten in Aufregung versetzten und eure Seelen aufwühlten und sagten, dass man beschnitten werden und das Gesetz halten müsse– die nicht von uns beauftragt waren–, gefiel es uns, nachdem wir einmütig geworden waren, ausgewählte Männer zu euch hinzuschicken zusammen mit unseren Geliebten, Barnabas und Paulus, Menschen, die ihre Seelen hingegeben haben für den Namen unseres Herrn, Jesu Christi. Wir haben also Judas und Silas gesandt, die auch selbst mündlich dasselbe berichten werden; denn es gefiel dem Heiligen Geist und uns, euch keine weitere Last aufzulegen außer diesen notwendigen Stücken: dass man sich enthalte von dem den Götzen Geopferten und Blut und Ersticktem und Unzucht; wenn ihr euch davor in Acht nehmt, werdet ihr recht handeln. Lebt wohl!“ Als sie also entlassen waren, gingen sie nach Antiochien. Und sie versammelten die Menge und überreichten den Brief. Als sie ihn gelesen hatten, freuten sie sich über den Trost. Judas und Silas, die beide selbst auch Propheten waren, riefen mit vielen Worten die Brüder auf und festigten sie. Nachdem sie [dort] einige Zeit zugebracht hatten, wurden sie von den Brüdern mit Frieden entlassen zu den Aposteln. Aber Silas gefiel es, da zu bleiben. Paulus und Barnabas hielten sich in Antiochien auf, lehrten und sagten die gute Botschaft, das Wort des Herrn, mit noch vielen anderen. Nach einigen Tagen ‹wandte sich› Paulus an Barnabas:„Wir sollten doch zurückkehren“, sagte er,„und nach unseren Brüdern schauen in allen Städten, in denen wir die Botschaft, das Wort des Herrn, verbreitet haben, [und sehen], wie es ihnen geht.“ Barnabas beabsichtigte aber, Johannes, genannt Markus, mitzunehmen. Aber Paulus achtete es für angemessen, den, der sich ab Pamphylien von ihnen entfernt hatte und nicht zusammen mit ihnen ans Werk gegangen war, nicht mitzunehmen. Es entstand also eine scharfe Gereiztheit, sodass sie sich voneinander trennten, worauf Barnabas Markus zu sich nahm und zu Schiff nach Zypern fuhr. Aber Paulus wählte sich Silas und zog aus, von den Brüdern der Gnade Gottes übergeben. Er durchzog Syrien und Kilikien und festigte die Gemeinden. Und er kam nach Derbe und Lystra. Und– siehe– dort war ein Jünger namens Timotheus (Sohn einer gewissen jüdischen, gläubigen Frau, aber eines griechischen Vaters), der ein gutes Zeugnis hatte von den Brüdern in Lystra und Ikonium. Paulus wollte, dass dieser zusammen mit ihm auszöge. Und er nahm und beschnitt ihn wegen der Juden, die in jenen Orten waren, denn sie kannten alle seinen Vater, ‹wussten›, dass er ein Grieche war. Als sie die Städte durchzogen, übergaben sie ihnen die von den Aposteln und den Ältesten in Jerusalem beschlossenen Verordnungen zur Beachtung ‹und Befolgung›. Die Gemeinden wurden also im Glauben gefestigt und nahmen täglich an Zahl reichlich zu. Nachdem ihnen von dem Heiligen Geist gewehrt wurde, das Wort in Asien zu reden, durchzogen sie das phrygische und das galatische Landgebiet. Als sie gegen Mysien hin kamen, versuchten sie, nach Bithynien zu reisen, und der Geist ließ es ihnen nicht zu. Da zogen sie an Mysien vorbei und kamen hinab nach Troas. Und in der Nacht erschien dem Paulus ein Gesicht. Ein gewisser Mann, der von Makedonien war, stand da, rief ihm zu und sagte:„Komm herüber nach Makedonien und hilf uns!“ Als er das Gesicht gesehen hatte, suchten wir sogleich, nach Makedonien auszuziehen, denn wir schlossen, dass der Herr uns hingerufen habe, ihnen die gute Botschaft zu sagen. Wir fuhren also von Troas aus und kamen in gerader Fahrt nach Samothrake und am folgenden Tage nach Neapolis, von dort weiter nach Philippi, welches die erste Stadt jenes Teiles von Makedonien ist, eine Kolonie. In dieser Stadt hielten wir uns etliche Tage auf. Am Sabbattag gingen wir vor die Stadt hinaus an einen Fluss, wo es Brauch war, Gebet zu verrichten. Wir setzten uns nieder und redeten zu den Frauen, die zusammengekommen waren. Und eine gewisse Frau namens Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyateira, die Gott in Ehrfurcht hielt, hörte zu. Ihr tat der Herr das Herz ‹ganz› auf, sodass sie Acht gab auf das, was von Paulus geredet wurde. Als sie getauft worden war und ihr Haus, redete sie uns zu und sagte:„Wenn ihr geurteilt habt, dass ich dem Herrn treu sei, kommt herein in mein Haus und bleibt.“ Und sie drang auf uns ein. Aber es geschah, als wir zum Gebet hingingen, dass ein gewisses Sklavenmädchen, das einen Wahrsagegeist hatte, uns begegnete, welches ihren Herren mit Wahrsagen großen Gewinn verschaffte. Sie folgte Paulus und uns nach und rief laut:„Diese Männer sind leibeigene Knechte des höchsten Gottes, welche hier ‹die› Botschaft von einem Heilsweg verbreiten.“ Dieses tat sie während vieler Tage. Aber Paulus, dem das Not machte, wandte sich um zu dem Geist und sagte:„Im Namen Jesu Christi weise ich dich an, von ihr auszufahren!“ Und zur selben Stunde fuhr er aus. Aber als ihre Herren sahen, dass die Hoffnung auf ihren Gewinn ausgefahren war, nahmen sie Paulus und Silas mit, schleppten sie auf den Marktplatz vor die Obersten und führten sie den Stadtrichtern zu mit den Worten:„Diese Menschen, die Juden sind, verwirren unsere Stadt und verbreiten eine Botschaft von Gebräuchen, die anzunehmen oder auszuüben uns nicht gestattet ist, da wir Römer sind.“ Und zusammen trat die Menge gegen sie auf. Und die Stadtrichter rissen ihnen die Kleider ab und gaben Befehl, sie mit Ruten zu schlagen. Nachdem sie ihnen viele Streiche verabreicht hatten, warfen sie sie ins Gefängnis und wiesen den Gefängniswärter an, sie sicher zu verwahren, der sie, nachdem er solche Anweisung erhalten hatte, ins innere Gefängnis warf und ihre Füße in den Holzblock schloss. Aber gegen Mitternacht beteten Paulus und Silas und lobsangen Gott. Die Gefangenen hörten ihnen zu. Plötzlich entstand ein schweres Beben, sodass die Grundfesten des Gefängnisgebäudes erbebten. Auf der Stelle öffneten sich alle Türen, und die Fesseln aller lösten sich. Der Gefängniswärter wurde aus dem Schlaf geweckt, und als er die Türen des Gefängnisses geöffnet sah, zog er– in der Meinung, die Gefangenen seien entflohen– das Schwert und war im Begriff, sich selbst umzubringen. Aber Paulus rief mit großer, ‹lauter› Stimme:„Tu dir selbst kein Leid an,“ sagte er,„denn wir sind alle hier!“ Er forderte Lichter und sprang hinein und, zitternd geworden, fiel er vor Paulus und Silas nieder. Und er führte sie heraus und sagte:„Herren, was muss ich tun, damit ich gerettet werde?“ Sie sagten:„Glaube an den Herrn Jesus Christus, und du wirst gerettet werden, du und dein Haus!“ Und sie sagten ihm das Wort des Herrn und allen denen in seinem Hause. Und er nahm sie in jener Stunde der Nacht zu sich und wusch ihnen die Hiebwunden ab. Und er und alle die Seinen wurden auf der Stelle getauft. Nachdem er sie hinauf in sein Haus geführt hatte, deckte er den Tisch. Und er frohlockte mit dem ganzen Hause, gläubig geworden an Gott. Als es Tag geworden war, sandten die Stadtrichter die Gerichtsdiener:„Lass jene Menschen frei“, sagten sie. Der Gefängniswärter berichtete diese Worte dem Paulus:„Die Stadtrichter haben [die Anweisung] gesandt, dass ihr freigelassen werden sollt. Geht also nun hinaus und zieht hin in Frieden.“ Aber Paulus sagte zu ihnen:„Nachdem sie uns öffentlich, ohne eine [gerichtliche] Verurteilung, geschlagen hatten, [uns] Männer, die Römer sind, warfen sie uns ins Gefängnis, und nun tun sie uns heimlich hinaus? Keineswegs!– sondern sie sollen selbst kommen und uns hinausführen.“ Die Gerichtsdiener berichteten diese Dinge den Stadtrichtern. Und sie fürchteten sich, als sie hörten, dass sie Römer waren. Und sie kamen und redeten ihnen zu. Und sie führten sie hinaus und ersuchten sie, aus der Stadt zu gehen. Sie gingen aus dem Gefängnis und gingen zur Lydia. Und sie sahen die Brüder, redeten ihnen zu und zogen fort. Sie reisten durch Amphipolis und Apollonien und kamen nach Thessalonich, wo die Synagoge der Juden war. Nach seiner Gewohnheit ging Paulus hinein zu ihnen. Und über drei Sabbate hin sprach er zu ihnen von den Schriften her, eröffnend und darlegend:„Es musste der Gesalbte leiden und auferstehen von den Toten“, und:„Dieser ist der Gesalbte, Jesus; der ist die Botschaft, die ich euch unterbreite.“ Und etliche von ihnen wurden überzeugt und gesellten sich zu Paulus und Silas, auch von den ehrfürchtigen Griechen eine große Menge und von den ersten Frauen nicht wenige. Aber die im Unglauben ungehorsamen Juden waren eifersüchtig und nahmen etliche böse Männer von den ‹auf den öffentlichen Marktplätzen herumstehenden› Müßigen zu sich, erregten einen Volksauflauf und brachten ‹nach und nach› die Stadt in Aufruhr. Und sie traten vor das Haus Jasons und suchten sie, um sie unter das ‹versammelte› Volk zu führen. Als sie sie aber nicht fanden, schleppten sie Jason und etliche Brüder vor die Stadtobersten.„Die, die das Weltreich aufgewiegelt haben,“ riefen sie,„diese sind jetzt auch hier anwesend; die hat Jason ins [Haus] aufgenommen. Und diese alle handeln den Verordnungen des Kaisers zuwider, sagen, ein anderer sei König, Jesus!“ Sie versetzten die Volksmenge und die Stadtobersten in Aufregung, als die dieses hörten. Und nachdem sie von Jason und den übrigen ‹eine hinreichende› Bürgschaft genommen hatten, entließen sie sie. Sogleich [brachten] die Brüder in der Nacht beide, Paulus und Silas, aus [der Stadt und] schickten sie nach Beröa, welche, als sie angekommen waren, sich zur Synagoge der Juden begaben. Diese waren von edlerer Art als die in Thessalonich: Sie nahmen das Wort mit aller Bereitwilligkeit auf und untersuchten täglich die Schriften, ob es sich so verhielte. Es glaubten also viele von ihnen, auch von den vornehmen griechischen Frauen und von Männern nicht wenige. Aber als die Juden von Thessalonich erfuhren, dass von Paulus auch in Beröa die Botschaft, das Wort Gottes, verbreitet wurde, kamen sie und versetzten auch dort die Mengen in Unruhe. Dann sandten die Brüder Paulus sogleich weg, dass er bis zum Meer zöge. Aber Silas und Timotheus verblieben beide dort. Die, die Paulus begleiteten, brachten ihn bis nach Athen, und nachdem sie einen Befehl an Silas und Timotheus erhalten hatten, schnellstens zu ihm zu kommen, reisten sie ab. Während Paulus in Athen auf sie wartete, wurde sein Geist in ihm gereizt, als er schaute ‹und sah›, wie die Stadt von Götzen geradezu bedeckt war. Er sprach also in der Synagoge zu den Juden und den Ehrfürchtigen und auf dem Marktplatz jeden Tag, sich an solche richtend, die an ihn gerieten. Etliche der Philosophen [von der Schule] der Epikureer und der Stoiker trafen mit ihm zusammen. Und etliche sagten:„Was mag dieser Schwätzer sagen wollen?“, etliche:„Er scheint ein Verkünder fremder Gottheiten zu sein“, weil er ihnen mit Jesus und der Auferstehung die gute Botschaft sagte. Und sie nahmen ihn mit und führten ihn auf den Areshügel.„Können wir erfahren,“ sagten sie,„was diese neue Lehre ist, von der du sprichst? – denn du bringst gewisse fremde Dinge an unsere Ohren. Wir wollen also erfahren, was dieses wohl bedeuten mag.“ Aber alle Athener und die sich [dort] aufhaltenden Fremden vertrieben ihre Zeit mit nichts anderem, als etwas Neueres zu reden und zu hören. Paulus stellte sich hin inmitten des Areshügels und sprach:„Männer, Athener! Nach allen [Seiten hin] schaue ich ‹und sehe›, wie sehr ihr, mehr [als andere], Gottheiten verehrt, denn als ich durchzog und die Gegenstände eurer Verehrung anschaute, fand ich auch einen Altar mit der Inschrift: ‘Einem unbekannten Gott’. Der also, dem ihr, ohne ihn zu kennen, gute Verehrung erweist, der ist die Botschaft, die ich euch unterbreite. Der Gott, der die Welt machte und alles, was darin ist, dieser, [der] Herr von Himmel und Erde ist, wohnt nicht in von Händen gemachten Heiligtümern, noch wird er von Menschenhänden bedient, als bedürfe er etwas, er, der allen nach allen [Seiten hin] Leben und Odem gibt. Auch machte er aus einem Blut jedes Volk der Menschen, dass sie über die ganze Fläche der Erde hin wohnen. Dabei hatte er Zeiten und Abgrenzungen ihres Wohnens angeordnet, die zuvor festgesetzt worden waren, damit sie den Herrn suchten, ob sie dann wohl nach ihm tasteten und ihn fänden. Und er ist sogar da, nicht fern von einem jeden von uns, denn in ihm leben wir und bewegen wir uns und sind wir, wie auch einige der Dichter unter euch gesagt haben, denn wir sind auch sein Geschlecht. Da wir also als Geschlecht Gottes bestehen, sollten wir nicht meinen, das Göttliche wäre Gold oder Silber oder Stein ähnlich– einem Gebilde der Kunstfertigkeit und Erwägung eines Menschen. Nachdem also Gott über die Zeiten der Unwissenheit hinweggesehen hat, weist er zu dieser Zeit alle Menschen überall an, Buße zu tun, weil er einen Tag festsetzte, an dem er das Weltreich richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er bestimmte, und er erbrachte allen eine Beglaubigung ‹und Bestätigung der Zuverlässigkeit davon› dadurch, dass er ihn zur Auferstehung von den Toten brachte.“ Aber als sie von einer Auferstehung der Toten hörten, spotteten die einen. Aber die anderen sagten:„Wir wollen dich darüber nochmals hören.“ Und so ging Paulus aus ihrer Mitte weg. Aber einige Männer schlossen sich ihm an und glaubten, unter ihnen auch Dionysius, der Areopagit, und eine Frau namens Damaris und andere zusammen mit ihnen. Nach diesem verließ Paulus Athen und ging nach Korinth. Und er traf einen Juden namens Aquila, der aus Pontus stammte und kürzlich mit seiner Frau Priskilla aus Italien gekommen war, weil Klaudius allen Juden angeordnet hatte, Rom zu verlassen. Er kam zu ihnen, und weil er des gleichen Handwerks war, blieb er bei ihnen und arbeitete, denn sie waren von Handwerk Zeltmacher. Jeden Sabbat sprach er in der Synagoge und überzeugte beide, Juden und Griechen. Als beide, Silas und Timotheus, von Makedonien herabkamen, wurde Paulus vom Geist gedrängt: Mit Ernst bezeugte er den Juden Jesus, den Gesalbten. Als sie sich aber dagegen auflehnten und lästerten, schüttelte er seine Kleider aus und sagte zu ihnen:„Euer Blut auf euer Haupt! Ich bin rein. Von nun an werde ich hingehen zu denen von den Völkern.“ Und er zog aus von dort und ging in das Haus von einem namens Justus, der Gott in Ehrfurcht hielt, dessen Haus an die Synagoge stieß. Aber Krispus, der Synagogenvorsteher, glaubte an den Herrn zusammen mit seinem ganzen Hause, und viele der Korinther, als sie [die Botschaft] hörten, glaubten und wurden getauft. Aber der Herr sagte zu Paulus bei Nacht in einem Gesicht:„Fürchte dich nicht, sondern rede ‹weiterhin› und schweige nicht, weil ich mit dir bin, und niemand wird [Hand] an dich legen, dir zu schaden, weil ich viel Volk in dieser Stadt habe.“ Und er war [da] ein Jahr und sechs Monate sesshaft und lehrte unter ihnen das Wort Gottes. Aber als Gallio Prokonsul von Achaia war, erhoben sich die Juden mit Einmütigkeit gegen Paulus und brachten ihn vor den Richterstuhl. „Dieser“, sagten sie,„überredet die Menschen, dem Gesetz zuwider Gott zu verehren!“ Aber als Paulus den Mund auftun wollte, sagte Gallio zu den Juden:„Wenn es also tatsächlich eine etwaige Ungerechtigkeit oder ein böses Verbrechen gewesen wäre, o Juden, hätte ich euch vernünftigerweise angenommen. Ist es aber eine Frage über ein Wort und [über] Namen und Gesetz unter euch, werdet ihr selbst zusehen [müssen], denn ich habe nicht die Absicht, Richter dieser Dinge zu sein.“ Und er wies sie fort vom Richterstuhl. Aber alle Griechen nahmen Sosthenes, den Synagogenvorsteher, mit sich und schlugen ihn vor dem Richterstuhl. Und Gallio kümmerte sich um keinen dieser ‹Vorgänge›. Nachdem Paulus noch viele Tage dageblieben war, nahm er Abschied von den Brüdern und fuhr, nachdem er sich in Kenchrea das Haupt geschoren hatte (denn er hatte ein Gelübde gehabt), zu Schiff in Richtung Syrien. Und zusammen mit ihm [fuhren] Priskilla und Aquila. Er gelangte nach Ephesus und ließ jene dort zurück. Er selbst ging in die Synagoge und sprach zu den Juden. Aber als sie ihn ersuchten, auf längere Zeit bei ihnen zu bleiben, sagte er nicht zu, sondern nahm Abschied von ihnen:„Ich muss auf alle Fälle das kommende Fest zu Jerusalem halten. Ich werde aber wieder zu euch zurückkehren, so Gott will“, sagte er und fuhr aus von Ephesus. Und nachdem er zu Cäsarea gelandet und hinaufgezogen war und die Gemeinde gegrüßt hatte, zog er hinab nach Antiochien. Und als er eine gewisse Zeit dort zugebracht hatte, zog er aus ‹und weiter› und durchzog nacheinander das galatische und phrygische Landgebiet und festigte alle Jünger. Es kam nach Ephesus ein gewisser Jude namens Apollos, ein Alexandrier von Geburt, ein gelehrter ‹und wortgewandter› Mann; er war ein Kräftiger in den Schriften. Dieser war unterwiesen im Weg des Herrn. Und glühend im Geist redete und lehrte er genau die ‹Dinge› über den Herrn; bekannt war ihm dabei nur die Taufe des Johannes. Dieser fing an, mit Freimütigkeit zu reden in der Synagoge. Nachdem Aquila und Priskilla ihn gehört hatten, nahmen sie ihn zu sich und setzten ihm den Weg Gottes mit größerer Genauigkeit auseinander. Als er beabsichtigte, nach Achaia durchzuziehen, schrieben die Brüder den Jüngern und machten Mut, ihn in Empfang zu nehmen; der war, als er hinkam, denen, die geglaubt hatten, durch die Gnade vielfache Hilfe ‹und ein großer Beistand›, denn mit anhaltender Nachdrücklichkeit widerlegte er gänzlich die Juden öffentlich und zeigte durch die Schriften auf, dass der Gesalbte Jesus sei. Es geschah, während Apollos in Korinth war, dass Paulus, nachdem er die oberen [Land]teile durchzogen hatte, nach Ephesus kam. Und er fand etliche Jünger und ‹wandte sich› an sie und sagte:„Empfingt ihr den Heiligen Geist, als ihr glaubtet?“ Sie sagten zu ihm:„Wir haben nicht einmal gehört, ob der Heilige Geist [da] sei.“ Er sagte zu ihnen:„Worauf wurdet ihr demnach getauft?“ Sie sagten:„Auf die Taufe des Johannes.“ Paulus sagte:„Johannes taufte mit einer Taufe der Buße und sprach zum Volk, dass man an den glauben solle, der nach ihm käme, das heißt, an den Gesalbten, Jesus.“ Als sie das gehört hatten, wurden sie auf den Namen des Herrn Jesus getauft. Und als Paulus ihnen die Hände aufgelegt hatte, kam der Heilige Geist auf sie, und sie redeten in Sprachen und weissagten. Es waren insgesamt etwa zwölf Männer. Und er ging in die Synagoge und redete mit Freimütigkeit: Drei Monate lang sprach er und [redete] überzeugend von den Dingen, die das Königreich Gottes betrafen. Aber als etliche verhärtet wurden und im Unglauben ungehorsam waren und vor der Menge schlecht von dem Wege redeten, entfernte er sich von ihnen, sonderte die Jünger ab und sprach in der Schule eines gewissen Tyrannus. Dieses geschah zwei Jahre lang, sodass alle, die in Asien wohnten, das Wort des Herrn Jesus hörten, Juden und auch Griechen. Auch wirkte Gott ungewöhnliche Krafttaten durch die Hände des Paulus, sodass sogar Schweißtücher oder Schürzen von seiner Haut weg auf die Kranken gebracht wurden. Und die Krankheiten verließen sie. Auch fuhren die bösen Geister aus von ihnen. Aber es unternahmen etliche von den umherziehenden jüdischen Beschwörern, auf die, die böse Geister hatten, den Namen des Herrn Jesus zu nennen:„Wir beschwören euch“, sagten sie,„bei dem Jesus, den Paulus verkündet!“ (Es waren sieben Söhne Skevas, eines Juden und Hohen Priesters, die dieses taten.) Aber der böse Geist antwortete und sagte:„Jesus kenne ich, und Paulus ist mir bekannt, aber wer seid ihr?“ Und der Mensch, in dem der böse Geist war, sprang auf sie los und überwältigte sie und war stark gegen sie, sodass sie unbekleidet und verwundet aus jenem Hause flohen. Dieses wurde allen bekannt, die Ephesus bewohnten, Juden und auch Griechen, und es fiel Furcht auf sie alle, und der Name des Herrn Jesus wurde groß gemacht. Und von denen, die glaubten, kamen viele und bekannten und berichteten ihre Taten. Viele von denen, die vorwitzige ‹und fragwürdige Zauber›künste getrieben hatten, trugen die Bücher zusammen und verbrannten sie vor allen. Und man rechnete ihren Wert zusammen und kam auf fünfzigtausend Silberdrachmen. So wuchs das Wort des Herrn mit Macht und wurde stark. Als dieses erfüllt war, nahm sich Paulus im Geist vor, nach einer Reise durch Makedonien und Achaia nach Jerusalem zu gehen und sagte:„Wenn ich dort gewesen bin, muss ich auch Rom sehen.“ Nachdem er zwei von denen, die ihm dienten, Timotheus und Erastus, nach Makedonien gesandt hatte, hielt er sich eine Zeitlang in Asien auf. Aber es entstand um jene Zeit eine nicht geringe Unruhe um den Weg, denn einer namens Demetrius, ein Silberschmied, der silberne Artemisheiligtümer machte, verschaffte den Kunstwerkern nicht geringen Erwerb; die versammelte er und die mit Derartigem beschäftigten Arbeiter und sagte:„Männer, es ist euch bekannt, dass von diesem Erwerb unser Wohlstand kommt, und ihr beobachtet und hört, dass dieser Paulus nicht allein von Ephesus, sondern von fast ganz Asien eine große Menge überredete und abwandte: Er sagt, die sind keine Götter, die durch [Menschen]hände entstehen. Aber es besteht nicht nur die Gefahr für uns, dass dieser Geschäftszweig in Verruf kommt, sondern auch, dass die Tempelstätte der großen Göttin Artemis für nichts gerechnet wird. Auch ihre Majestät ist dabei, gestürzt zu werden, [und sie ist] die, die ganz Asien und das Weltreich verehrt!“ Als sie das gehört hatten, wurden sie voll Wut; sie schrien und sagten:„Groß [ist] die Artemis der Epheser!“ Und die ganze Stadt wurde voll Verwirrung. Sie packten die Makedonier Gaius und Aristarchus, Reisegefährten des Paulus, und stürmten wie ein Mann in das Theater. Als Paulus beabsichtigte, [dort] zum ‹versammelten› Volk hineinzugehen, ließen die Jünger ihn nicht. Auch einige der Asiarchen, die seine Freunde waren, schickten zu ihm hin und riefen ihn bittend auf, sich nicht in das Theater zu begeben. Die einen also schrien dies, die anderen das, denn die Versammlung war in Verwirrung, und die Mehrzahl wusste nicht, aus welchem Grunde man zusammengekommen war. Da zog man aus der Menge Alexander hervor, den die Juden vorschoben. Alexander winkte mit der Hand und wollte sich vor dem ‹versammelten› Volk verteidigen. Aber als sie erkannt hatten, dass er ein Jude war, entstand von allen eine Stimme, und sie schrien etwa zwei Stunden lang:„Groß [ist] die Artemis der Epheser!“ Aber der [Stadt]schreiber beruhigte die Menge, und er spricht:„Männer, Epheser! Welcher Mensch ist denn, der nicht die Stadt der Epheser kennen würde als Tempelpflegerin der großen Göttin Artemis und von dem, das von Dios fiel? Da diese Dinge also unbestreitbar sind, ist es notwendig für euch, beruhigt zu sein und nichts Überstürztes zu tun, denn ihr führtet diese Männer [her], die weder Tempelräuber sind noch Lästerer eurer Göttin. Wenn also Demetrius und die Kunstwerker, die mit ihm zusammen sind, gegen jemanden eine Sache haben: Es werden Gerichtsversammlungen gehalten, und es gibt Statthalter; sie sollen Klage gegeneinander einreichen. Wenn es aber etwa andere Dinge sind, über die ihr Gesuche habt, in der gesetzesgemäßen Versammlung wird es erledigt werden; denn auch laufen wir Gefahr, bezüglich des heutigen ‹Tages› des Aufruhrs angeklagt zu werden, da kein einziger Grund vorliegt, mit dem wir diesen Zusammenlauf werden verantworten können.“ Und nachdem er dieses gesagt hatte, entließ er die Versammlung. - - - Nachdem der Aufruhr sich gelegt hatte, rief Paulus die Jünger zu sich, grüßte sie und zog aus, um nach Makedonien zu reisen. Nachdem er jene [Land]teile durchzogen und sie mit vielem Wort aufgerufen ‹und ihnen Zuspruch gegeben› hatte, kam er nach Griechenland. Als er [hier] drei Monate tätig gewesen war, kam er zu dem Entschluss, durch Makedonien zurückzukehren, da die Juden einen Anschlag auf ihn unternahmen, als er im Begriff war, nach Syrien hinauszufahren. Es begleiteten ihn bis nach Asien Sopater, ein Beröer, von den Thessalonichern Aristarchus und Sekundus, auch Gajus, ein Derbier, und Timotheus und die Asiaten Tychikus und Trophimus. Diese gingen voraus und warteten auf uns in Troas. Wir aber fuhren nach den Tagen der ungesäuerten [Brote] zu Schiff von Philippi ab und kamen in fünf Tagen hin zu ihnen nach Troas, wo wir sieben Tage verbrachten. Am ersten [Tage] der Woche, als die Jünger zusammengekommen waren, Brot zu brechen, sprach Paulus zu ihnen, im Begriff, am folgenden Tage abzureisen. Und er dehnte die Rede aus bis Mitternacht. Es waren zahlreiche Fackeln in dem Obersaal, wo sie zusammengekommen waren. Im Fenster saß ein gewisser Jüngling namens Eutychus, [der] ‹allmählich› in einen tiefen Schlaf sank; und, während Paulus die Ansprache in die Länge zog, wurde er vom Schlaf überwältigt und fiel von der dritten Bauebene hinab und wurde tot aufgehoben. Aber Paulus ging hinab, warf sich über ihn und umfasste ihn. Dann sagte er:„Seid nicht in Aufregung! Seine Seele ist in ihm.“ Er ging hinauf und brach [das] Brot, und nachdem er gegessen hatte, war er noch lange in ‹Unterredung und› Gesellschaft, bis Tagesanbruch, und so reiste er ab. Den Knaben brachten sie lebend und waren nicht wenig getröstet. Wir gingen voraus auf das Schiff und fuhren hinaus nach Assos, um von dort an Paulus wieder aufzunehmen, denn so hatte er es angeordnet, da er vorhatte, zu Fuß zu gehen. Als er zu Assos mit uns zusammentraf, nahmen wir ihn auf, und wir kamen nach Mitylene. Von dort zu Schiff abgefahren gelangten wir am [Tage] darauf Chios gegenüber an. Am folgenden landeten wir zu Samos, und nachdem wir in Trogyllium geblieben waren, kamen wir am nächsten [Tage] nach Milet; denn Paulus hatte entschieden, an Ephesus vorbeizufahren, damit er nicht in Asien Zeit verbringen müsste, denn er eilte, um, wenn es ihm möglich wäre, zum Tage der Pfingsten Jerusalem zu erreichen. Von Milet schickte er nach Ephesus und ließ die Ältesten der Gemeinde herüberrufen. Als sie zu ihm gekommen waren, sagte er zu ihnen:„Es ist euch bekannt, wie ich mich vom ersten Tage an, als ich Asien betrat, die ganze Zeit unter euch verhielt, dass ich dem Herrn ‹als ein leibeigener Knecht› diente mit aller Demut und vielen Tränen und Prüfungen, die mir durch die Nachstellungen der Juden widerfuhren, wie ich nichts von dem, was nützlich war, zurückhielt, sodass ich es euch nicht berichtet und es euch nicht gelehrt hätte öffentlich und von Haus zu Haus, wobei ich sowohl Juden als auch Griechen mit Ernst bezeugte die Buße zu Gott hin und den Glauben an unseren Herrn, Jesus Christus. Und nun– siehe– gebunden im Geist ziehe ich nach Jerusalem, ohne zu wissen, was mir dort begegnen wird, außer dass der Heilige Geist von Stadt zu Stadt mit Ernst bezeugt und sagt, dass Fesseln und Bedrängnisse meiner warten. Jedoch nichts [von diesen Dingen] ziehe ich in Betracht, noch halte ich meine Seele als für mich teuer, wenn es gilt, meinen Lauf mit Freude zu vollenden und den Dienst, den ich von dem Herrn Jesus empfing, mit Ernst zu bezeugen die gute Botschaft der Gnade Gottes. Und nun– siehe– ich weiß, dass ihr mein Angesicht nicht mehr sehen werdet, ihr alle, bei denen ich umherzog und das Königreich Gottes verkündete. Darum bezeuge ich euch am heutigen Tage, dass ich rein bin vom Blut aller, denn ich hielt nicht zurück, sodass ich euch nicht den ganzen Ratschluss Gottes berichtet hätte. Gebt also ‹stets› Acht auf euch selbst und auf die ganze kleine Herde, in der der Heilige Geist euch zu Aufsehern setzte, um Hirten zu sein für die Gemeinde Gottes, die er sich durch das eigene Blut erwarb, denn dieses weiß ich, dass nach meinem Weggehen schlimme Wölfe zu euch hineinkommen werden und die kleine Herde nicht schonen werden. Auch aus euch selbst werden Männer aufstehen, die Dinge, die verkehrt worden sind, reden werden, um die Jünger wegzuziehen hinter sich her. Darum seid wachsam und denkt daran, dass ich drei Jahre lang Nacht und Tag nicht abließ, jeden Einzelnen unter Tränen zu ermahnen. Und nun, Brüder, übergebe ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade, das Kraft hat, euch aufzubauen und ein Erbe zu geben unter allen Geheiligten. Silber oder Gold oder Kleidung begehrte ich von niemandem. Euch ist selbst bekannt, dass diese Hände für meine Bedürfnisse und für meine Gefährten dienstbar waren. Mit allem zeigte ich euch im Beispiel, dass man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen und an die Worte des Herrn Jesus denken sollte– dass er sagte: ‘Ein Seliges ist es zu geben,– mehr als zu nehmen.’“ Und nachdem er dieses gesagt hatte, beugte er die Knie zusammen mit ihnen allen und betete. Da entstand viel Weinen bei allen, und sie fielen Paulus um den Hals und küssten ihn herzlich, schmerzlich bewegt, am meisten über das Wort, das er gesagt hatte, dass sie sein Angesicht nicht mehr schauen sollten. Und sie geleiteten ihn zum Schiff. Nachdem wir uns von ihnen losgerissen hatten und hinausgefahren waren, hielten wir geraden Kurs. Und es geschah, dass wir nach Kos kamen, am nächsten [Tage] nach Rhodos und von dort nach Patara. Und als wir ein Schiff fanden, das nach Phönikien übersetzte, bestiegen wir es und fuhren aus. Nachdem wir Zypern gesichtet und es links zurückgelassen hatten, fuhren wir Richtung Syrien und kamen nach Tyrus, denn dorthin war das Schiff zum Abladen der Fracht ‹unterwegs›. Und als wir die Jünger gefunden hatten, verblieben wir dort sieben Tage. Diese sagten– durch den Geist– zu Paulus, er solle nicht hinauf nach Jerusalem gehen. Als es geschah, dass wir diese Tage vollendet hatten, brachen wir auf und zogen fort, wobei sie uns alle mit Frauen und Kindern bis vor die Stadt hinaus geleiteten. Und wir knieten am Meeresstrand nieder und beteten. Und als wir uns voneinander verabschiedet hatten, stiegen wir in das Schiff. Jene kehrten zurück in das Ihrige. Wir gelangten nach Ptolemais und beendeten somit die Schiffsreise von Tyrus. Und nachdem wir die Brüder begrüßt hatten, blieben wir einen Tag bei ihnen. Am folgenden Tage zogen wir, die um Paulus waren, aus und kamen nach Cäsarea. Und wir gingen in das Haus des Philippus, des Evangelisten, der einer von den Sieben war, und blieben bei ihm. Dieser hatte vier Töchter, Jungfrauen, die weissagten. Als wir dort viele Tage verblieben waren, kam ein gewisser Prophet namens Agabus herab von Judäa. Und er kam zu uns und nahm den Gürtel des Paulus und band seine Hände und Füße:„Das hier spricht der Heilige Geist“, sagte er.„Den Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden die Juden in Jerusalem so binden und ihn in die Hände derer, die von den Völkern sind, ausliefern.“ Als wir dieses gehört hatten, riefen wir und auch die Einheimischen ihn bittend auf, er möchte nicht hinaufgehen nach Jerusalem. Aber Paulus antwortete:„Was macht ihr, dass ihr weint und mir das Herz zermürbt?– denn für den Namen des Herrn Jesus bin ich bereit, nicht allein gebunden zu werden, sondern auch zu sterben zu Jerusalem.“ Da er sich nicht überreden ließ, wurden wir still und sagten:„Der Wille des Herrn geschehe.“ Nach diesen Tagen begaben wir uns mit reisefertigen ‹Tieren› hinauf nach Jerusalem. Es gingen auch einige von den Jüngern von Cäsarea mit uns, und sie führten uns zu einem gewissen Mnason, einem Zyprier und alten Jünger, bei dem wir zu Gast sein sollten. Als wir nach Jerusalem gekommen waren, nahmen uns die Brüder gerne ‹und von Herzen› in Empfang. Am folgenden Tage ging Paulus mit uns zu Jakobus. Auch alle Ältesten stellten sich ein. Und nachdem er sie gegrüßt hatte, erzählte er eines nach dem anderen, was Gott unter denen von den Völkern durch seinen Dienst getan hatte. Als sie es hörten, verherrlichten sie den Herrn. Und sie sagten zu ihm:„Du beobachtest, Bruder, wie viele Tausende der Juden es sind, die geglaubt haben, und alle sind Eiferer für das Gesetz. Sie wurden aber über dich unterrichtet, du würdest alle Juden unter den Völkern Abfall von Mose lehren [und] sagen, sie sollten ihre Kinder nicht beschneiden noch nach den Gebräuchen wandeln. Was ist’s also? Jedenfalls muss eine Menge zusammenkommen, denn sie werden hören, dass du gekommen bist. Tu also dieses, was wir dir sagen: Es sind vier Männer bei uns, die ein Gelübde auf sich haben. Diese nimm zu dir und reinige ‹und weihe› dich zusammen mit ihnen und übernimm die Ausgaben für sie, damit sie sich das Haupt kahl scheren und alle zur Kenntnis nehmen mögen, dass an dem nichts ist, wovon sie über dich unterrichtet wurden, sondern dass auch du ordentlich ‹und in Rechtschaffenheit› lebst und das Gesetz hältst. Was aber die von den Völkern betrifft, die geglaubt haben: Wir teilten [ihnen ja] brieflich mit und urteilten, dass sie nichts dergleichen halten sollten als nur, dass sie sich hüten sollten vor dem den Götzen Geopferten und auch vor Blut und Ersticktem und [vor] Unzucht.“ Dann nahm Paulus am folgenden Tage die Männer zu sich, wurde zusammen mit ihnen gereinigt ‹und geweiht›, ging in die Tempelstätte und zeigte die vollständige Erfüllung der Tage der Reinigung ‹und Weihung› an– bis [nämlich] das Opfer für jeden Einzelnen von ihnen dargebracht war. Als die sieben Tage im Begriff waren, vollendet zu werden, brachten die Juden aus Asien, die ihn in der Tempelstätte zu Gesicht bekommen hatten, die ganze Menge in Verwirrung und legten Hand an ihn. „Männer! Israeliten!“ riefen sie laut.„Kommt zu Hilfe! Dieser ist der Mensch, der alle überall gegen das Volk und das Gesetz und diese Stätte lehrt, und überdies führte er auch Griechen in die Tempelstätte hinein und hat diese heilige Stätte gemein gemacht!“ – denn sie hatten den Epheser Trophimus vorher mit ihm in der Stadt gesehen, von dem sie meinten, dass Paulus ihn in die Tempelstätte geführt hätte. Es kam die ganze Stadt in Bewegung, und es entstand ein Zusammenlauf des Volkes. Und sie nahmen Paulus mit und schleppten ihn zur Tempelstätte hinaus. Und sogleich wurden die Türen geschlossen. Während sie ihn zu töten suchten, kam Nachricht zum Befehlshaber der Truppe hinauf, dass ganz Jerusalem in Verwirrung sei. Der nahm sofort Soldaten und Hauptmänner zu sich und lief zu ihnen hinunter. Als sie den Befehlshaber und die Soldaten sahen, hörten sie auf, Paulus zu schlagen. Dann nahte sich der Befehlshaber, griff ihn und befahl, ihn mit zwei Ketten zu binden, und erkundigte sich, wer er sei und was er getan habe. Die einen in der Menge riefen dieses, die anderen jenes. Da er wegen des Tumultes nichts Gewisses erfahren konnte, befahl er, ihn ins Lager zu führen. Aber als er auf die Stufen kam, ereignete es sich, dass er wegen der Gewalt der Menge von den Soldaten getragen wurde, denn die Volksmenge folgte nach, und sie schrien:„Weg mit ihm!“ Als Paulus eben in das Lager hineingebracht werden sollte, sagt er zum Befehlshaber:„Ist es mir gestattet, etwas zu dir zu sagen?“ Er sagte:„Du kennst Griechisch? Dann bist du nicht der Ägypter, der vor diesen Tagen die viertausend Mann der Sikarier aufwiegelte und in die Wüste hinausführte?“ Paulus sagte:„Ich bin ein jüdischer Mann, ein Tarser, von Kilikien, Bürger einer nicht unangesehenen Stadt. Ich bitte dich sehr, erlaube mir, zum Volk zu reden.“ Als er es erlaubt hatte, winkte Paulus, der sich auf die Stufen gestellt hatte, dem Volk mit der Hand. Nachdem ein großes Schweigen eingetreten war, rief er [ihnen] in hebräischer Mundart zu und sagte: „Männer, Brüder und Väter! Hört von mir die Verteidigung, die ich nun an euch richte.“ Als sie hörten, dass er sie in der hebräischen Mundart anredete, hielten sie noch mehr Stille. Und er spricht: „Ich bin ein jüdischer Mann, ja, geboren in Tarsus in Kilikien, aufgezogen in dieser Stadt zu den Füßen Gamaliels, erzogen gemäß der Genauigkeit des väterlichen Gesetzes, war ein Eiferer für Gott– wie ihr alle es heute seid–, der diesen Weg verfolgte bis zum Tode, indem ich Männer und auch Frauen band und in Gefängnisse überlieferte, wie auch der Hohe Priester mir bezeugt und die ganze Ältestenschaft, von denen ich auch Briefe an die Brüder empfing und nach Damaskus zog, um auch diejenigen, die dort waren, gebunden nach Jerusalem zu führen, damit sie bestraft würden. Es geschah mir aber, als ich hinzog und mich Damaskus nahte, dass um Mittag plötzlich vom Himmel her ein starkes Licht mich umstrahlte. Und ich fiel zu Boden und hörte eine Stimme, die zu mir sagte: ‘Saul, Saul! Was verfolgst du mich?’ Ich antwortete: ‘Wer bist du, Herr?’ Er sagte zu mir: ‘Ich bin Jesus, der Nazarener, den du verfolgst.’ Meine Begleiter schauten ‹und sahen› wohl das Licht und gerieten in Furcht, aber die Stimme dessen, der mit mir redete,verstanden sie nicht. Ich sagte: ‘Was soll ich tun, Herr?’ Der Herr sagte zu mir: ‘Stehe auf. Gehe hin nach Damaskus, und dort wird zu dir gesprochen werden über alles, was dir zu tun verordnet ist.’ Da ich aber vor der Herrlichkeit jenes Lichtes nicht sehen konnte, wurde ich von denen, die mit mir waren, an der Hand geleitet und kam so nach Damaskus. Ein gewisser Ananias, ein ehrfürchtiger Mann nach dem Gesetz, der ein gutes Zeugnis von allen dort wohnenden Juden hatte, kam zu mir, trat heran und sagte zu mir: ‘Bruder Saul, schaue auf!’ Und ich schaute zu derselben Stunde auf zu ihm. Er sagte: ‘Der Gott unserer Väter bestimmte dich im Voraus dazu, seinen Willen zu kennen und den Gerechten zu sehen und [die] Stimme aus seinem Munde zu hören, dass du ihm ein Zeuge sein wirst an alle Menschen über das, was du gesehen hast und hörtest. Und nun, was jetzt? Stehe auf, und lass dich taufen und lass dir deine Sünden abwaschen, nachdem du den Namen des Herrn angerufen hast.’ Nach der Rückkehr nach Jerusalem und während ich in der Tempelstätte betete, geschah es mir, dass ich in Verzückung geriet und ihn sah, der zu mir sagte: ‘Eile und gehe schnell aus Jerusalem hinaus, weil sie dein Zeugnis über mich nicht annehmen werden.’ Und ich sagte: ‘Herr, ihnen selbst ist bekannt, dass ich die, die an dich glaubten, gefangen legte und hin und her in den Synagogen schlug. Und als das Blut deines Zeugen Stephanus vergossen wurde, stand ich dabei und war einverstanden mit seiner Tötung und bewachte die Kleider derer, die ihn umbrachten.’ Und er sagte zu mir: ‘Gehe hin, weil ich dich in die Ferne aussenden werde, zu denen, die von den Völkern sind.’“ Sie hörten ihn an bis zu diesem Wort und erhoben ihre Stimme:„Weg von der Erde mit einem solchen!“ sagten sie,„– denn es ist eine ungeziemende Sache, dass er lebt!“ Während sie schrien und die Kleider wegschleuderten und Staub in die Luft warfen, befahl der Befehlshaber, ihn ins Lager zu führen, und sagte, man solle ihn mit Geißelhieben verhören, damit er erfahre, um welcher Ursache willen sie so gegen ihn schrien. Als er ihn mit den Riemen ‹gespannt und› ausgestreckt hatte, ‹richtete sich› Paulus an den Hauptmann, der dastand, und sagte:„Ist es euch gestattet, einen Menschen zu geißeln, der Römer ist und nicht verurteilt?“ Als es der Hauptmann hörte, ging er hin, gab dem Befehlshaber Bericht und sagte:„Was hast du zu tun vor?– denn dieser Mensch ist Römer.“ Der Befehlshaber kam hin und sagte zu ihm:„Sage mir, bist du Römer?“ Er sagte:„Ja.“ Und der Befehlshaber antwortete:„Ich erwarb mir um eine große Summe dieses Bürgerrecht.“ Paulus sagte:„Ich wurde aber [so] geboren.“ Sogleich also ließen die von ihm ab, die ihn ‹mit Strenge› verhören sollten. Auch der Befehlshaber fürchtete sich, nachdem er erfahren hatte, dass er ein Römer sei und weil er ihn gebunden hatte. Am folgenden Tage, in der Absicht, Gewisses [darüber] in Erfahrung zu bringen, wessen er von den Juden verklagt würde, löste er ihn von den Fesseln und befahl, dass die Hohen Priester und ihr ganzer Hoher Rat kommen sollten. Und er führte Paulus herab und stellte [ihn] vor sie. Paulus blickte den Hohen Rat unverwandt an und sagte:„Männer, Brüder! Ich habe mit allem guten Gewissen meinen Lebenswandel für Gott geführt bis auf diesen Tag.“ Der Hohe Priester Ananias befahl denen, die bei ihm standen, ihn auf den Mund zu schlagen. Dann sagte Paulus zu ihm:„Gott wird dich schlagen, übertünchte Wand: DU sitzest und richtest mich nach dem Gesetz, und wider das Gesetz gibst du Befehl, mich zu schlagen?“ Aber die Dabeistehenden sagten:„Den Hohen Priester Gottes schmähst du?“ Paulus sagte:„Ich wusste nicht, Brüder, dass es der Hohe Priester sei, denn es ist geschrieben: ‘Von einem Oberen deines Volkes sollst du nicht schlecht reden.’“ Da dem Paulus bekannt war, dass der eine Teil von den Sadduzäern war, der andere von den Pharisäern, rief er laut im Hohen Rat:„Männer! Brüder! Ich bin ein Pharisäer, Sohn eines Pharisäers. Über die Hoffnung und Auferstehung der Toten werde ich gerichtet!“ Als er dieses geredet hatte, entstand Aufruhr der Pharisäer und der Sadduzäer, und die Menge spaltete sich, denn die Sadduzäer sagen:„Eine Auferstehung gibt es nicht, auch nicht Engel und Geist“, aber die Pharisäer bekennen beides. Es kam zu einem lauten Rufen, und die Schriftgelehrten des pharisäischen Teils traten auf ‹und suchten›, [die Sache] durchzukämpfen:„Wir finden nichts Schlimmes an diesem Menschen“, sagten sie.„Wenn aber ein Geist zu ihm redete oder ein Engel, lasst uns nicht gegen Gott kämpfen!“ Da es zu einem großen Aufruhr wurde, gab der Befehlshaber– von Sorge ergriffen, Paulus könnte von ihnen zerrissen werden,– der Truppe Befehl, herunterzukommen, ihn mit Gewalt aus ihrer Mitte zu entfernen und in das Lager zu führen. In der folgenden Nacht trat der Herr zu ihm und sagte:„Sei guten Mutes, Paulus, denn wie du die Dinge, die mich betreffen, zu Jerusalem mit Ernst bezeugtest, so musst du auch zu Rom Zeugnis geben.“ Als es Tag geworden war, rotteten sich etliche von den Juden zusammen und verfluchten sich und sagten, sie würden weder essen noch trinken, bis sie Paulus getötet hätten. Es waren mehr als vierzig, die diese Verschwörung gemacht hatten. Diese gingen hin zu den Hohen Priestern und den Ältesten und sagten:„Mit Fluch verfluchten wir uns, nichts zu essen, bis wir Paulus getötet hatten. Werdet ihr nun also zusammen mit dem Hohen Rat bei dem Befehlshaber vorstellig [mit der Bitte], dass er ihn morgen zu euch herunterführe, als wolltet ihr seine Sache genauer untersuchen ‹und entscheiden›. Wir aber sind bereit, bevor er nahe kommt, ihn umzubringen.“ Als aber der Sohn der Schwester des Paulus von der Nachstellung hörte, begab er sich hin, ging in das Lager hinein und gab dem Paulus Bericht. Paulus rief einen von den Hauptmännern zu sich und sagte:„Diesen Jugendlichen führe hin zum Befehlshaber, denn er hat ihm etwas zu berichten.“ Der nahm ihn also zu sich, führte ihn zum Befehlshaber, und er sagt:„Der Gefangene Paulus rief mich herbei und ersuchte mich, diesen Jugendlichen zu dir zu führen, da er dir etwas zu sagen habe.“ Der Befehlshaber nahm ihn bei der Hand, zog sich mit ihm abseits zurück und erkundigte sich:„Was ist es, das du mir zu berichten hast?“ Er sagte:„Die Juden kamen überein, dich zu ersuchen, dass du Paulus morgen hinabbringest in den Hohen Rat, als wollten sie etwas Genaueres über ihn erfahren. Du also, lass dich nicht von ihnen überzeugen, denn es lauern ihm mehr als vierzig Männer von ihnen auf, die sich verfluchten, weder zu essen noch zu trinken, bis sie ihn umgebracht hätten, und nun sind sie bereit und erwarten die Zusage von dir.“ Der Befehlshaber entließ also den Jugendlichen und wies ihn an, niemandem gegenüber auszusagen,„dass du mir dieses offenbar machtest.“ Und er rief zwei der Hauptmänner herbei und sagte:„Macht zweihundert Soldaten bereit, dass sie bis Cäsarea ziehen, und siebzig Reiter und zweihundert Speerschützen, von der dritten Stunde der Nacht an.“ Sie sollten auch Lasttiere bereithalten, dass sie den Paulus daraufsetzten und ihn bewahrt zu dem Statthalter Felix hindurchbrächten, nachdem er einen Brief folgenden Inhalts geschrieben hatte: „Klaudius Lysias, dem mächtigsten Statthalter Felix: Freue dich! Dieser Mann wurde von den Juden festgenommen und war daran, von ihnen umgebracht zu werden. Zusammen mit der Truppe schritt ich ein und nahm ihn heraus. Ich hatte nämlich erfahren, dass er Römer sei. In der Absicht, die Ursache in Erfahrung zu bringen, wegen der sie ihn anklagten, führte ich ihn in ihren Hohen Rat hinab und fand, dass er wegen Fragen ihres Gesetzes angeklagt war, aber keine des Todes oder der Fesseln werte Anklage auf sich lasten hatte. Nachdem mir aber eröffnet worden war, dass von den Juden ein Anschlag gegen den Mann im Werk sei, schickte ich ihn sofort zu dir und befahl auch den Anklägern, das gegen ihn Vorliegende vor dir auszusagen. Lebe wohl!“ Die Soldaten übernahmen Paulus also gemäß ihren Anordnungen und führten ihn bei Nacht nach Antipatris. Am folgenden Tage ließen sie die Reiter mit ihm weiterziehen und kehrten in das Lager zurück. Und als diese nach Cäsarea hineingekommen waren und dem Statthalter den Brief abgegeben hatten, stellten sie ihm auch Paulus vor. Nachdem der Statthalter gelesen und gefragt hatte, aus welcher Provinz er sei, und nachdem er erfahren hatte, dass er aus Kilikien sei, sagte er:„Ich werde dich anhören, sobald sich auch deine Ankläger eingestellt haben.“ Und er gab Befehl, ihn in dem Prätorium des Herodes zu verwahren. Nach fünf Tagen kam der Hohe Priester Ananias hinunter mit den Ältesten und einem gewissen Redner Tertyllus, und sie wurden bei dem Statthalter vorstellig gegen Paulus. Als er gerufen worden war, begann Tertyllus die Anklage und sagte:„Da wir viel Frieden durch dich erlangen und Verbesserungen diesem Volk [zuteil] werden durch deine Fürsorge, nehmen wir das allseits und überall, mächtigster Felix, mit aller Dankbarkeit an. Damit ich dich aber nicht weiter aufhalte, richte ich die Bitte [an dich], du wollest uns mit der dir eigenen Geneigtheit in der Kürze [an]hören, denn wir befanden diesen Mann als eine Pest und als einen, der Aufruhr erregt unter allen Juden, die über das Weltreich hin wohnen, und als einen Anführer der Sonderrichtung der Nazarener, der auch versuchte, die Tempelstätte zu entweihen. Ihn griffen wir auch, und nach unserem Gesetz wollten wir ihn richten. Es kam aber der Befehlshaber Lysias herbei und nahm ihn mit großer Gewalt aus unseren Händen weg mit dem Befehl, dass seine Ankläger zu dir kommen sollten. Von ihm wirst du, wenn du selbst [ihn] verhört hast, Erkenntnis erhalten können über alles dieses, dessen wir ihn anklagen.“ Auch die Juden stimmten dem bei, erklärten, dieses verhalte sich so. Paulus antwortete, nachdem ihm der Statthalter das Zeichen zum Reden gegeben hatte:„Da mir bekannt ist, dass du seit vielen Jahren für dieses Volk Richter bist, verteidige ich mich [umso] zuversichtlicher hinsichtlich meiner Sache, wobei du erfahren kannst, dass es nicht mehr als zwölf Tage sind, seit ich hinaufging, um in Jerusalem anzubeten. Und weder in der Tempelstätte fanden sie mich ‹bei einer Auseinandersetzung› mit jemandem Gespräche führend oder beim Verursachen eines Volksandrangs noch in den Synagogen noch in der Stadt. Auch können sie die Dinge nicht beweisen, wegen derer sie mich nun anklagen. Dieses bekenne ich dir aber, dass ich gemäß dem Wege, den sie eine Sonderrichtung nennen, so dem Gott ‹unserer› Väter ‹den aufgetragenen und verehrenden› Dienst tue und allem glaube, was durch das Gesetz und die Propheten hindurch geschrieben ist, und die Hoffnung zu Gott habe, die diese selbst auch hegen, dass eine Auferstehung der Toten bevorsteht, sowohl Gerechter als auch Ungerechter. Deswegen übe ich mich darin, im Hinblick auf Gott und die Menschen zu allen [Zeiten] ein unverletztes Gewissen zu haben. Nach mehreren Jahren kam ich her, um Almosen zu bringen für mein Volk und Darbringungen, bei welchen [Tätigkeiten] sie mich– nicht mit einer Menge, auch nicht mit Aufruhr– gereinigt ‹und geweiht› in der Tempelstätte fanden: gewisse Juden aus Asien, die hier vor dir gegenwärtig sein und Klage führen müssten, wenn sie etwas gegen mich hätten. Oder diese selbst sollen sagen, ob sie irgendein Unrecht fanden, als ich vor dem Hohen Rat stand, es sei denn wegen des einen Ausrufes, den ich tat, als ich unter ihnen stand: ‘Wegen der Auferstehung der Toten werde ich heute von euch gerichtet.’“ Nachdem Felix dieses ‹alles› gehört hatte, verwies er sie auf einen späteren Zeitpunkt– er wusste ‹nämlich› recht genau um den Weg– und sagte:„Sobald der Befehlshaber Lysias herabkommt, will ich eure Sachen untersuchen ‹und entscheiden›“, und er ordnete dem Hauptmann an, dass er Paulus in Gewahrsam halte und [er] Erleichterung bekäme und dass er keinem der Seinen wehren solle, ihm Dienste zu leisten oder zu ihm zu kommen. Nach einigen Tagen kam Felix herbei mit Drusilla, seiner Frau, die eine Jüdin war, und ließ Paulus holen und hörte ihn über den Glauben an Christus. Als er aber über Gerechtigkeit und Selbstbeherrschung und das bevorstehende Gericht sprach, geriet Felix in Furcht und antwortete:„Für nun gehe hin. Wenn ich aber gelegene Zeit bekomme, werde ich dich rufen lassen.“ Zugleich hoffte er aber auch, dass ihm von Paulus Geld gegeben werde, dass er ihn losgäbe. Darum ließ er ihn auch öfter holen und unterhielt sich mit ihm. Als aber zwei Jahre verflossen waren, bekam Felix den Porkius Festus zum Nachfolger. Und da Felix sich die Juden zu Dank verpflichten wollte, hinterließ er Paulus gebunden. Als also Festus die Provinz angetreten hatte, ging er nach drei Tagen von Cäsarea hinauf nach Jerusalem. Der Hohe Priester und die Ersten der Juden wurden bei ihm vorstellig gegen Paulus, riefen ihn auf und erbaten sich eine Gunst gegen ihn, dass er ihn nach Jerusalem holen ließe. Sie planten dabei einen Hinterhalt, um ihn auf dem Wege umzubringen. Festus antwortete daraufhin, Paulus werde in Cäsarea verwahrt. Er selbst sei im Begriff bald abzureisen. „Die Ermächtigten unter euch“, spricht er,„sollen– nachdem sie zusammen hinabgereist sind– ihn anklagen, wenn an diesem Mann etwas ist.“ Nachdem er mehr als zehn Tage bei ihnen verbracht hatte, ging er nach Cäsarea hinab. Und am folgenden Tage setzte er sich auf den Richterstuhl und gab Befehl, Paulus vorzuführen. Als er hergekommen war, stellten sich die Juden, die von Jerusalem herabgekommen waren, um ihn und brachten viele und schwere Beschuldigungen gegen Paulus vor, die sie nicht zu beweisen vermochten, während er sich verteidigte:„Weder gegen das Gesetz der Juden noch gegen die Tempelstätte noch gegen den Kaiser sündigte ich irgendetwas.“ Festus wollte sich aber die Juden zu Dank verpflichten, antwortete ‹daher› dem Paulus mit den Worten:„Willst du nach Jerusalem hinaufgehen, um dort über diese Dinge vor mir gerichtet zu werden?“ Aber Paulus sagte:„Ich stehe vor dem Richterstuhl des Kaisers, wo ich gerichtet werden muss– den Juden tat ich kein Unrecht, wie auch du sehr wohl weißt, – denn wenn ich etwas des Todes Würdiges begangen habe, weigere ich mich nicht zu sterben; wenn aber nichts [an dem] ist, dessen diese mich anklagen, kann niemand mich ihnen aus Gefälligkeit preisgeben. Ich berufe mich auf den Kaiser.“ Dann, nachdem er sich mit dem Rat besprochen hatte, antwortete Festus:„Auf den Kaiser hast du dich berufen. Zum Kaiser sollst du gehen.“ Als einige Tage vergangen waren, kamen der König Agrippa und Bernike nach Cäsarea, Festus zu grüßen. Als sie mehrere Tage dort verbracht hatten, legte Festus dem König die Sache des Paulus vor und sagte:„Ein gewisser Mann ist von Felix als Gefangener zurückgelassen worden, bezüglich dessen, als ich nach Jerusalem kam, die Hohen Priester und die Ältesten der Juden vorstellig wurden und sich ein Urteil gegen ihn erbaten. Diesen antwortete ich, dass die Römer nicht die Sitte hätten, irgendeinen Menschen aus Gefälligkeit dem Verderben preiszugeben, ehe der Angeklagte die Ankläger Angesicht gegen Angesicht vor sich gehabt und Gelegenheit erhalten habe, sich wegen der Anklage zu verteidigen. Nachdem sie also zusammen hierher gekommen waren, machte ich keinen Aufschub, setzte mich am nächsten Tag auf den Richterstuhl und gab Befehl, den Mann vorzuführen, über den, als die Ankläger auftraten, sie keinerlei Beschuldigung vorbrachten, die ich vermutete. Sie hatten aber einige Fragen gegen ihn bezüglich der eigenen Religion und bezüglich eines gewissen verstorbenen Jesus, von dem Paulus behauptete, er lebe. Da ich mich aber auf die Untersuchung dieser [Punkte] nicht verstand, sagte ich, ob er nach Jerusalem ziehen und dort über diese Dinge sich richten lassen wolle. Da sich Paulus aber darauf berief, für die Untersuchung ‹und Entscheidung› des ‘Ehrwürdigen’ verwahrt zu werden, gab ich Befehl, ihn zu verwahren, bis ich ihn zum Kaiser schicken würde.“ Agrippa sagte zu Festus:„Ich wünschte, auch selbst den Menschen zu hören.“ Er ‹darauf›:„Morgen“, sagte er,„sollst du ihn hören.“ Am folgenden Tage also kamen Agrippa und Bernike mit viel Gepränge und traten in den Verhörsaal ein mit den Befehlshabern und den angesehensten Männern der Stadt. Und nachdem Festus Befehl gegeben hatte, wurde Paulus vorgeführt. Und Festus spricht:„König Agrippa und alle mit uns anwesenden Männer! Ihr betrachtet ‹und seht› [hier] diesen, um den mich die ganze Menge der Juden anging, sowohl in Jerusalem als auch hier, wobei sie riefen, er dürfe nicht mehr leben. Da ich aber begriff, dass er nichts des Todes Würdiges getan hatte und dieser selbst sich auf den ‘Ehrwürdigen’ berief, entschied ich mich, ihn zu schicken, – über den ich etwas Feststehendes dem Herrn nicht zu schreiben habe. Darum führte ich ihn vor euch und besonders vor dich, König Agrippa, auf dass ich nach geschehener Voruntersuchung etwas zu schreiben habe, denn es erscheint mir unvernünftig, einen Gefangenen zu schicken und nicht auch die gegen ihn [vorliegenden] Beschuldigungen anzugeben.“ Agrippa sagte zu Paulus:„Es ist dir erlaubt, für dich selbst zu reden.“ Dann streckte Paulus die Hand aus und verteidigte sich: „Ich schätze mich glücklich, mich vor dir, König Agrippa, heute verteidigen zu dürfen betreffs alles dessen, wessen ich von den Juden angeklagt werde, besonders da du ein Kenner aller Gebräuche und auch [umstrittenen] Fragen bei den Juden bist. Darum bitte ich dich sehr, mich in Geduld anzuhören. Meine Lebensweise nun, von Jugend an, die von Anfang unter meinem Volk und in Jerusalem geschah, haben alle Juden gewusst, da sie mich von der ersten Zeit her kannten– wenn sie es bezeugen wollen–, dass ich nach der strengsten ‹und genauesten› Sonderrichtung unserer Frömmigkeitserweisung lebte: als Pharisäer. Und nun stehe ich und werde gerichtet aufgrund der Hoffnung auf die von Gott an unsere Väter geschehene Verheißung, zu der unser Zwölfstämmevolk, Nacht und Tag ‹emsig und› mit Inbrunst ‹den aufgetragenen› Dienst tuend, zu gelangen hofft. Wegen dieser Hoffnung, König Agrippa, werde ich von den Juden angeklagt. Warum wird es bei euch als unglaublich erachtet, wenn Gott Tote erweckt? Ich freilich meinte also bei mir selbst, gegen den Namen Jesu, des Nazareners, viel Feindseliges tun zu müssen, was ich auch in Jerusalem tat. Und viele der Heiligen schloss ich in Gefängnisse ein, nachdem ich von den Hohen Priestern die Vollmacht empfangen hatte, und wenn sie umgebracht wurden, gab ich meine Stimme dazu. Und in allen Synagogen züchtigte ich sie oftmals und setzte sie unter Druck, um sie zum Lästern zu bringen. Über die Maßen gegen sie rasend, verfolgte ich sie sogar bis in die auswärtigen Städte. Hiermit [beschäftigt] zog ich mit Vollmacht und Befugnis seitens der Hohen Priester auch nach Damaskus, als ich mitten am Tage auf dem Wege, Majestät, vom Himmel her ein Licht sah, das den Glanz der Sonne übertraf, das mich und die, die mit mir zogen, umstrahlte. Und als wir alle zur Erde gefallen waren, hörte ich eine Stimme reden und in hebräischer Mundart zu mir sagen: ‘Saul, Saul! Was verfolgst du mich? Hart ist es für dich, gegen Stacheln auszuschlagen.’ Ich sagte: ‘Herr, wer bist du?’ Er sagte: ‘Ich bin Jesus, den du verfolgst. Stehe jedoch auf und stelle dich auf deine Füße, denn hierzu erschien ich dir, dich im Voraus zu bestellen zum verantwortlichen Diener und Zeugen dessen, was du sahst, und auch dessen, [in dem] ich mich dir zeigen werde – wobei ich dich ‹für mich› herausnehme aus dem Volk und [aus] denen von den Völkern, zu denen ich dich nun sende, zu öffnen ihre Augen, dass sie umkehren von der Finsternis zum Licht und aus der Obrigkeit des Satans zu Gott [und] dass sie Vergebung der Sünden bekommen und ein Erbe unter denen, die durch den Glauben an mich geheiligt worden sind. Daher, König Agrippa, wurde ich nicht im Unglauben ungehorsam dem himmlischen Gesicht, sondern denen in Damaskus zuerst und in Jerusalem und über das ganze Landgebiet Judäas hin und denen, die von den Völkern sind, brachte ich Kunde, sie sollten Buße tun und umkehren zu Gott und Werke tun, die der Buße würdig seien. Deshalb nahmen mich die Juden in der Tempelstätte fest und versuchten, Hand an mich zu legen. Da mir also von Gott Hilfe widerfahren ist, stehe ich bis auf diesen Tag und bezeuge vor Geringen und Großen und sage nichts anderes, als was beide, die Propheten und Mose, sagten, dass es geschehen würde, dass der Gesalbte ein Leidender [sein werde], dass er als Erster aus der Auferstehung der Toten dem Volk und denen von den Völkern die Botschaft des Lichts verbreiten werde.“ Als er sich in dieser Weise verteidigte, sagte Festus mit großer, ‹lauter› Stimme:„Du bist von Sinnen, Paulus! Die viele Schriftgelehrsamkeit bringt dich um den Verstand.“ Aber er sagt:„Ich bin nicht von Sinnen, mächtigster Festus, sondern ich spreche Worte der Wahrheit und des gesunden Sinnes aus, denn der König weiß über diese Dinge Bescheid. Auch an ihn richte ich meine freimütige Rede, denn ich bin überzeugt, dass ihm nichts davon verborgen ist; denn dieses ist nicht in einem Winkel geschehen. Glaubst du, König Agrippa, den Propheten? Ich weiß, dass du glaubst.“ Agrippa sagte zu Paulus:„Nur wenig, und du überzeugst mich, ein Christ zu werden.“ Paulus sagte:„Ich wünschte zu Gott– es fehle an wenig oder an viel–, dass nicht allein du, sondern auch alle, die mich heute hören, von solcher Art würden, wie auch ich bin, ausgenommen diese Fesseln.“ Und als er dieses gesagt hatte, stand der König auf, ebenso der Statthalter, auch Bernike und die, die bei ihnen saßen. Und sie zogen sich zurück und redeten miteinander:„Dieser Mensch“, sagten sie,„tut nichts, was des Todes oder der Fesseln wert ist.“ Agrippa sprach zu Festus:„Es hätte dieser Mensch freigelassen werden können, wenn er sich nicht auf den Kaiser berufen hätte.“ Als beschlossen war, dass wir zu Schiff nach Italien abfahren sollten, übergaben sie Paulus und auch gewisse andere Gefangene einem Hauptmann namens Julius von der Truppeneinheit des ‘Ehrwürdigen’. Wir bestiegen ein Schiff aus Adramyttium, das die Plätze längs Asien anlaufen sollte, und fuhren hinaus. Zusammen mit uns war Aristarchus, ein Makedonier aus Thessalonich. Am anderen [Tage] legten wir zu Sidon an. Und Julius, der im Umgang mit Paulus menschenfreundlich war, erlaubte ihm, zu Freunden zu gehen, ihre Fürsorge zu genießen. Und nachdem wir von dort hinausgefahren waren, fuhren wir unter Zypern hin, weil die Winde entgegen waren. Als wir das Meer längs Kilikien und Pamphylien durchfahren hatten, kamen wir hinab nach Myra in Lykien. Und dort fand der Hauptmann ein alexandrinisches Schiff, das nach Italien fuhr, und ließ uns in dasselbe einsteigen. Als wir aber viele Tage langsam fuhren und mit Mühe in die Nähe von Knidos gelangten, fuhren wir, da uns der Wind nicht heranließ, unter Kreta hin gegen Salmone. Mit Mühe fuhren wir daran entlang und kamen an einen gewissen Ort, genannt ‘Schöne Häfen’, in dessen Nähe die Stadt Lasaia war. Nachdem aber geraume Zeit verflossen und die Schifffahrt schon unsicher war, weil auch das Fasten schon vorüber war, riet Paulus und sagte zu ihnen:„Männer, ich nehme wahr, dass die Fahrt mit Unheil und viel Schaden, nicht allein bezüglich der Ladung und des Schiffes, sondern auch bezüglich unserer Seelen, vor sich gehen wird.“ Aber der Hauptmann schenkte dem Steuermann und dem Schiffsherrn mehr Glauben als dem, was Paulus sagte. Da der Hafen zum Überwintern ungeeignet war, rieten die meisten dazu, auch von dort auszufahren, ob sie etwa nach Phönix gelangen und überwintern könnten, einem Hafen von Kreta, der gegen Südwesten und gegen Nordwesten sieht. Als der Südwind sanft wehte, meinten sie, ihre Absicht erreicht zu haben, lichteten die Anker und fuhren nahe an Kreta hin. Aber nicht lange danach stürzte von ihr ein Sturmwind herab, Euroklydoon genannt. Als das Schiff mit fortgerissen wurde und dem Wind nicht die Stirn bieten konnte, gaben wir es preis und ließen uns treiben. Als wir unter einer kleinen Insel, Klauda genannt, hinliefen, waren wir [nur] mit Mühe imstande, uns des Rettungsbootes zu bemächtigen. Nachdem sie dieses hinaufgezogen hatten, wandten sie Hilfsmaßnahmen an und untergürteten das Schiff. Und da sie fürchteten, sie könnten etwa in die Syrte verschlagen werden, ließen sie das Takelwerk hernieder und trieben so dahin. Da wir aber sehr vom Sturm bedrängt wurden, unternahmen sie am folgenden Tage einen Hinauswurf [von Schiffsladung], und am dritten Tage warfen wir eigenhändig das Schiffsgerät fort. Da aber viele Tage lang weder die Sonne noch Sterne schienen und ein nicht geringer Sturm uns bedrängte, wurde ‹allmählich› alle noch übrige Hoffnung, dass wir gerettet würden, weggenommen. Und da man lange Zeit ohne Speise geblieben war, stellte Paulus sich dann mitten unter sie hin und sagte:„In der Tat, o Männer, man hätte sich mir fügen sollen darin, nicht von Kreta auszufahren, und hätte sich dieses Unheil und diesen Schaden ersparen [können]. Und jetzt rate ich euch, guten Mutes zu sein, denn es wird– außer dem [Verlust] des Schiffes– keinerlei Verlust einer Seele unter euch stattfinden, denn in dieser Nacht trat zu mir ein Bote des Gottes, dessen ich bin, dem ich auch verehrend diene, und sagte: ‘Fürchte dich nicht, Paulus. Du musst vor den Kaiser treten, und– siehe!– Gott hat dir alle geschenkt, die mit dir im Schiff fahren.’ Darum seid guten Mutes, Männer, denn ich glaube Gott, dass es so sein wird, nach der Weise, wie zu mir geredet worden ist. Wir müssen aber auf irgendeine Insel verschlagen werden.“ Als die vierzehnte Nacht gekommen war, während wir in der Adria umhergetrieben wurden, vermuteten die Schiffsleute um die Mitte der Nacht, dass sich ihnen Land nähere. Und als sie das Senkblei auswarfen, fanden sie zwanzig Klafter. Nachdem sie ein wenig weitergefahren waren und das Senkblei wieder ausgeworfen hatten, fanden sie fünfzehn Klafter. Und da sie fürchteten, sie könnten irgendwie auf felsige Stellen verschlagen werden, warfen sie vom Heck vier Anker aus und wünschten, dass es Tag würde. Als aber [welche] von den Schiffsleuten aus dem Schiff zu fliehen suchten und das [Rettungs]boot ins Meer ließen unter dem Vorwand, vom Vorderschiff Anker auswerfen zu wollen, sagte Paulus zum Hauptmann und zu den Soldaten:„Wenn diese nicht im Schiff bleiben, könnt ihr nicht gerettet werden.“ Dann hieben die Soldaten die Taue des [Rettungs]bootes ab und ließen es hinausfallen. Bis es sich anschickte, Tag zu werden, rief Paulus alle auf, Nahrung einzunehmen und sagte:„Heute [ist es] der vierzehnte Tag, [dass] ihr wartet und ohne Speise [geblieben] seid und nichts zu euch genommen habt. Darum rufe ich euch auf, Speise [zu euch] zu nehmen, denn dieses gereicht zu eurer Rettung; denn keinem von euch wird ein Haar vom Haupt fallen.“ Nachdem er dieses gesagt und Brot genommen hatte, dankte er Gott vor allen, brach es und begann zu essen. Es wurden alle guten Mutes und nahmen selbst auch Nahrung zu sich. Wir waren in dem Schiff, alle Seelen, zweihundertsechsundsiebzig. Nachdem sie sich mit Nahrung gesättigt hatten, warfen sie das Getreide ins Meer und erleichterten ‹so› das Schiff. Als es Tag geworden war, erkannten sie das Land nicht. Sie bemerkten aber eine Bucht, die einen Strand hatte; auf den beabsichtigten sie, wenn möglich, das Schiff zutreiben zu lassen. Und sie machten rings die Anker los und ließen sie ins Meer. Zugleich machten sie die Haltetaue der Steuerruder los, hissten das Vordersegel und hielten im wehenden Wind auf den Strand zu. Als sie an eine Landzunge gerieten, ließen sie das Schiff auflaufen. Und so saß einerseits der Bug fest und blieb unbeweglich, das Heck andererseits wurde von der Gewalt der Wellen zerschellt. Seitens der Soldaten wurde Rat gehalten, dass sie die Gefangenen töteten, damit nicht irgendwer fortschwimmen und entfliehen möchte. Aber der Hauptmann, der Paulus hindurchretten wollte, hinderte sie an dem Vorhaben und gab Befehl, dass die, die schwimmen konnten, sich zuerst hinabstürzen und sich ans Land begeben sollten und die übrigen teils auf Brettern, teils auf irgendwelchen ‹Teilen› vom Schiff. Und so geschah es, dass alle hindurchgerettet und ans Land [gebracht] wurden. Und nachdem wir hindurchgerettet waren, erfuhren wir dann, dass die Insel Melite heiße. Die Fremden erwiesen uns eine nicht gewöhnliche Menschenfreundlichkeit, denn sie zündeten ein Feuer an und nahmen uns alle zu sich– wegen des eingetretenen Regens und wegen der Kälte. Als Paulus einen Haufen Reisig zusammenraffte und auf das Feuer legte, kam infolge der Hitze eine Giftschlange heraus und biss sich an seiner Hand fest. Als die Fremden das Tier an seiner Hand hängen sahen, sagten sie zueinander:„Zweifellos ist dieser Mensch ein Mörder, den die Dike, obschon er aus dem Meer heraus-‹und hindurch›gerettet worden ist, nicht leben lässt.“ Er schüttelte daraufhin das Tier ins Feuer und erlitt nichts Schlimmes. Sie erwarteten aber, dass er eine Entzündung bekommen oder plötzlich tot niederfallen würde. Als sie aber lange warteten und schauten ‹und sahen›, dass nichts Ungewöhnliches an ihm geschah, schlugen sie [in ihrer Meinung] um und sagten, er sei ein Gott. In der Umgebung jenes Ortes befanden sich Grundstücke des Ersten der Insel, namens Publius, der uns bei sich aufnahm und auf freundliche Weise drei Tage lang zu Gast hatte. Es geschah aber, dass der Vater des Publius von Fieber und Ruhr befallen daniederlag. Zu dem ging Paulus hin und betete, legte ihm die Hände auf und heilte ihn. Als dieses also geschehen war, kamen auch die übrigen auf der Insel, die Krankheiten hatten, herbei und wurden geheilt. Sie erwiesen uns auch viele Ehren, und als wir hinausfuhren, gaben sie uns mit, was für unseren Bedarf war. Nach drei Monaten fuhren wir in einem Schiff aus, das auf der Insel überwintert hatte, einem alexandrinischen, mit dem Zeichen der Dioskuren versehen. Und nachdem wir in Syrakus eingelaufen waren, blieben wir drei Tage da. Von dort fuhren wir in einem Bogen und gelangten nach Regium. Und als nach einem Tage sich Südwind erhob, kamen wir am zweiten Tage [bis] nach Puteoli. Dort fanden wir Brüder und wurden aufgerufen, sieben Tage bei ihnen zu bleiben. Und so kamen wir nach Rom. Und von dort kamen die Brüder, als sie über uns gehört hatten, heraus bis Forum Appii und Tres Tabernae, uns zu begegnen. Als Paulus sie sah, dankte er Gott und fasste Mut. Als wir nach Rom gekommen waren, übergab der Hauptmann die Gefangenen dem Lagerkommandanten. Aber es wurde Paulus erlaubt, mit dem ihn bewachenden Soldaten für sich zu bleiben. Es geschah nach drei Tagen, dass Paulus diejenigen, die die Ersten der Juden waren, zusammenrief. Als sie zusammengekommen waren, ‹richtete er sich› an sie und sagte:„Männer, Brüder! Ich, der ich nichts gegen das Volk oder gegen die väterlichen Gebräuche tat, wurde als Gefangener von Jerusalem aus in die Hände der Römer überliefert, die mich, nachdem sie mich verhört hatten, freilassen wollten, weil keine todeswürdige Schuld an mir war. Aber als die Juden widersprachen, war ich genötigt, mich auf den Kaiser zu berufen, nicht, als ob ich mein Volk wegen irgendetwas anzuklagen hätte. Dieser Ursache wegen also rief ich euch herbei, euch zu sehen und zu euch zu reden; denn wegen der Hoffnung Israels trage ich diese Kette.“ Sie sagten zu ihm:„Wir empfingen weder Schreiben über dich von Judäa noch kam irgendeiner von den Brüdern her und berichtete oder redete über dich etwas Böses. Wir achten es aber für angemessen, von dir zu hören, ‹was du denkst und› wie du gesinnt bist; denn von dieser Sonderrichtung ist uns bekannt, dass ihr überall widersprochen wird.“ Nachdem sie ihm einen Tag bestimmt hatten, kamen sie in [noch] größerer Zahl hin zu ihm in die Unterkunft. Denen setzte er auseinander und bezeugte mit Ernst das Königreich Gottes und suchte vom Gesetz Moses und auch von den Propheten her sie von dem zu überzeugen, was Jesus betraf, von der Frühe bis zum Abend. Und die einen wurden ‹nach und nach› von dem Gesagten überzeugt ‹und glaubten›. Die anderen glaubten nicht. Als sie aber unter sich uneins waren, gingen sie weg, nachdem Paulus die eine Aussage gemacht hatte:„Trefflich redete der Heilige Geist durch den Propheten Jesaja zu unseren Vätern, als er sagte: ‘Gehe hin zu diesem Volk und sprich: Hörend werdet ihr hören und gar nicht vernehmen ‹und verstehen›, und hinsehend werdet ihr hinsehen und gar nicht wahrnehmen, denn das Herz dieses Volkes wurde empfindungslos, und mit den Ohren wurden sie schwerhörig, und ihre Augen verschlossen sie, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen vernehmen ‹und verstehen› und umkehren möchten und ich sie heilte.’ Es sei euch also kund, dass das Heil Gottes denen, die von den Völkern sind, gesandt wurde. Die werden auch hören.“ Nachdem er dieses gesagt hatte, gingen die Juden weg, wobei sie viel Disput unter sich hatten. Paulus blieb zwei ganze Jahre in der eigenen Mietwohnung und empfing alle, die zu ihm hereinkamen; mit aller Freimütigkeit verkündete er das Königreich Gottes und lehrte die Dinge, die den Herrn Jesus Christus betrafen, ungehindert. Paulus, leibeigener Knecht Jesu Christi, gerufener Apostel, abgesondert für die gute Botschaft Gottes, die er zuvor durch seine Propheten in heiligen Schriften verhieß und seinen Sohn betrifft, der ‹geboren› wurde aus dem Samen Davids nach dem Fleisch, der mit der Auferstehung der Toten herausgestellt wurde als Sohn Gottes in Kraft nach dem Geist der Heiligkeit, Jesus Christus, unseren Herrn, durch den wir Gnade und Apostelschaft empfingen zum Gehorsam des Glaubens für seinen Namen unter allen, die von den Völkern sind, unter denen auch ihr seid, Gerufene Jesu Christi Allen Geliebten Gottes, die in Rom sind, den gerufenen Heiligen: Gnade [sei] euch ‹zuteil› und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Zuerst danke ich meinem Gott durch Jesus Christus euer aller wegen, dass in der ganzen Welt Kunde von eurem Glauben verbreitet wird, denn Gott ist mein Zeuge, dem ich ‹den schuldigen und› verehrenden Dienst leiste in meinem Geist in der guten Botschaft seines Sohnes, wie ich ohne Aufhören euer gedenke, allezeit bei meinen Gebeten flehe, ob es mir wohl endlich einmal durch Gottes Willen vergönnt sein möchte, zu euch zu kommen, denn mich verlangt, euch zu sehen, damit ich euch geistliche Gnadengabe mitteile, euch zu festigen; das heißt aber, Zuspruch mitzuempfangen unter euch durch den in ‹uns› gemeinsam ‹vorhandenen› Glauben, den euren und den meinen. Ich will aber nicht, dass ihr in Unkenntnis darüber seid, Brüder, dass ich mir oftmals vornahm, zu euch zu kommen (und bis heute verhindert wurde), damit ich auch unter euch etwas Frucht habe so wie auch unter den Übrigen derer, die von den Völkern sind. Griechen und auch Nichtgriechen, Weisen und auch Ungebildeten bin ich ein Schuldner. Dementsprechend ist bei mir Bereitschaft, ‹ja, ein Drang,› auch euch, denen in Rom, die gute Botschaft zu sagen, denn ich schäme mich nicht der guten Botschaft des Christus, denn sie ist Kraft Gottes zur Rettung einem jeden, der glaubt, dem Juden zuerst, und auch dem Griechen, denn die Gerechtigkeit Gottes wird darin geoffenbart: aus Glauben zu Glauben, so wie geschrieben ist:„Der Gerechte wird AUS GLAUBEN leben“; denn es wird geoffenbart Gottes Zorn vom Himmel auf alle Ehrfurchtslosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit in ‹und durch› Ungerechtigkeit niederhalten, – aus dem Grunde, dass das von GottKennbare unter ihnen offenbar ist, denn Gott offenbarte es ihnen, denn sein Unsichtbares wird von der Erschaffung der Welt her an dem Gemachten mit dem Denksinn geschaut, seine immerwährende Kraft und auch [seine] Göttlichkeit, sodass sie keine Antwort zur Verteidigung haben, aus dem Grunde, dass sie, ‹obwohl› sie Gott kannten, ihn nicht als Gott verherrlichten noch ihm dankten, sondern in ihren Überlegungen auf eitlen Wahn verfielen und ihr unverständiges Herz verfinstert wurde; dabei gaben sie vor, Weise zu sein, und wurden zu Törichten, und sie vertauschten die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes mit einem Bild, einer Ähnlichkeit vom vergänglichen Menschen und von Vögeln und von Vierfüßlern und von kriechenden ‹Tieren›. Darum gab sie Gott auch in den Gelüsten ihrer Herzen dahin in die Unreinheit, dass sie ihre Leiber untereinander verunehrten, sie, die die Wahrheit Gottes mit der Lüge vertauschten und dem Erschaffenen Ehrerbietung und verehrenden Dienst erwiesen vor dem Erschaffenden, der gelobt ist in Ewigkeit. Amen. Deswegen gab Gott sie dahin in schändliche Leidenschaften, denn es vertauschten ihre weiblichen ‹Personen› den natürlichen Umgang mit dem unnatürlichen, und auch gleicherweise verließen die männlichen ‹Personen› den natürlichen Umgang mit der weiblichen ‹Person› und entbrannten in ihrer Wollust zueinander, führten ‹dabei›– männliche mit männlichen– Schändliches aus und empfingen ‹so› den gebührenden Lohn ihrer Verirrung an sich selbst. Und gleichwie sie es nicht für gutzuheißen erachteten, Gott in Erkenntnis zu haben, gab Gott sie dahin in einen nicht gutzuheißenden Denksinn, zu tun, was sich nicht geziemt, [als Menschen] erfüllt mit aller Ungerechtigkeit, [mit] Unzucht, Bosheit, Habsucht, Schlechtigkeit; [als Menschen] voll von Neid, Mord, Streit, List, Tücke; [als] Flüsterer, [als] solche, die üble Nachrede betreiben, [als] Gott-Hassende, Freche, Hochmütige, Prahler, Erfinder böser Dinge, [den] Eltern Ungehorsame; [als] Unverständige, Treulose, ohne natürliche Zuneigung, Unversöhnliche, Unbarmherzige, die, nachdem sie das von Gott geforderte Gerechte erkannt haben, dass die, die solches tun, des Todes würdig sind, es nicht allein ausüben, sondern auch Wohlgefallen haben an denen, die es tun. Darum bist du nicht zu entschuldigen, o Mensch, jeder, der richtet, denn worin du den anderen richtest, verurteilst du dich selbst, denn du, der du richtest, tust dasselbe. Aber wir wissen, dass das Gericht Gottes nach Wahrheit ist über die, die solches tun. Rechnest du aber damit, o Mensch, der du die richtest, die solches tun, und dasselbe verübst, dass du dem Gericht Gottes entfliehen werdest? Oder verachtest du den Reichtum seiner Freundlichkeit und [seines] Ansichhaltens und [seiner] Geduld, nicht wissend, dass die Freundlichkeit Gottes dich zur Buße leitet? Nach deiner Störrigkeit und deinem unbußfertigen Herzen häufst du dir selbst Zorn auf– am Tage des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes, der einem jeden vergelten wird nach seinen Werken: denen, die mit Ausharren in gutem Werk Herrlichkeit und Ehre und Unverweslichkeit suchen, mit ewigem Leben, aber denen, die aus der Streitsucht sind und der Wahrheit im Unglauben nicht gehorchen, der Ungerechtigkeit aber gehorchen, mit Grimm und Zorn. Bedrängnis und Angst auf jede Seele des Menschen, die das Böse ausführt, eines Juden– [auf sie] zuerst– und auch eines Griechen, aber Herrlichkeit und Ehre und Friede [sei auf] jedem, der das Gute wirkt, einem Juden– [auf ihm] zuerst– und auch einem Griechen! – denn es ist kein Ansehen der Person bei Gott, denn so viele ohne Gesetz sündigten, werden auch ohne Gesetz verloren gehen, und so viele im Gesetz sündigten, werden durch das Gesetz gerichtet werden (denn nicht die Hörer des Gesetzes sind vor Gott gerecht, sondern die Täter des Gesetzes werden gerechtfertigt werden, denn wenn die, die von den Völkern sind, die das Gesetz nicht haben, von Natur ‹aus› das vom Gesetz ‹Geforderte› tun, sind diese, die das Gesetz nicht haben, sich selbst ein Gesetz, welche das Werk des Gesetzes, geschrieben in ihren Herzen, aufweisen, indem ihr Gewissen mitbezeugt und indem zwischen ihnen wechselweise die Gedankenurteile anklagend oder auch entschuldigend sind) an einem Tage, an dem Gott das Verborgene der Menschen durch Jesus Christus richten wird gemäß meiner guten Botschaft. Sieh, du wirst Jude genannt und ruhst auf dem Gesetz und rühmst dich Gottes und kennst den Willen und prüfst, was das Vorzüglichere sei, da du aus dem Gesetz unterrichtet wirst, bist auch überzeugt, du selbst seiest ein Leiter der Blinden, ein Licht derer, die in Finsternis sind, ein Erzieher der Törichten, ein Lehrer der Unmündigen, der die Form der Kenntnis und der Wahrheit im Gesetz besitzt. Der du also einen anderen lehrst, lehrst du nicht dich selbst? Der du verkündest, man solle nicht stehlen, stiehlst du? Der du sagst, man solle nicht Ehebruch begehen, begehst du Ehebruch? Der du Götzen verabscheust, vergreifst du dich am Heiligen? Du, der du dich des Gesetzes rühmst, verunehrst du Gott durch Übertretung des Gesetzes? – denn durch euch [kommt es, dass] der Name Gottes unter denen, die von den Völkern sind, gelästert wird, so wie geschrieben ist; denn Beschneidung ist wohl nützlich– wenn du das Gesetz tust; wenn du aber ein Übertreter des Gesetzes bist, ist deine Beschneidung Unbeschnittenheit geworden. Wenn also die Unbeschnittenheit das Gerechte des Gesetzes befolgt, wird nicht ihre Unbeschnittenheit für Beschneidung gerechnet werden und die Unbeschnittenheit von Natur, die das Gesetz ausführt, dich richten, der du bei geschriebenem [Gesetz] und Beschneidung ein Übertreter des Gesetzes bist? – denn nicht der, der es im Sichtbaren ist, ist Jude, noch ist die, die es im Sichtbaren ist, im Fleisch, Beschneidung, sondern der, der es im Verborgenen ist, ist Jude, und Beschneidung ist die des Herzens, im Geist, nicht im geschriebenen [Gesetz]. Eines solchen Lob ist nicht von Menschen, sondern von Gott. Was ist also der Vorteil des Juden oder was der Nutzen der Beschneidung? Viel, in jeder Hinsicht– denn ihnen wurden, vor allem, die Worte Gottes anvertraut. Was denn, wenn etliche nicht glaubten ‹und untreu wurden›? Wird ihr Unglaube, ‹ihre Untreue›, nicht die Glaubwürdigkeit Gottes aufheben? Das sei fern! Lass Gott als wahrhaftig [herausgestellt] werden, jeden Menschen aber als Lügner, so wie geschrieben ist:„Auf dass du gerechtfertigt werdest in deinen Worten und siegest, wenn du gerichtet wirst.“ Wenn unsere Ungerechtigkeit aber Gottes Gerechtigkeit hervorhebt, was werden wir sagen? Ist Gott nicht ungerecht, der Zorn auferlegt? (Ich rede nach Menschen[weise].) Das sei fern! Wie wird denn Gott die Welt richten? – denn wenn die Wahrheit Gottes durch meine Lüge reicher wurde zu seiner Verherrlichung, warum werde ich auch noch als Sünder gerichtet, und [warum] nicht [sagen], wie wir gelästert werden und wie etliche behaupten, dass wir sprechen:„Lasst uns Übles tun, damit Gutes komme“?– deren Gericht gerecht ist. Was also? Haben wir etwas voraus? Ganz und gar nichts!– denn wir beschuldigten vorhin Juden und auch Griechen, dass sie alle unter der Sünde seien, so wie geschrieben ist:„Es ist keiner gerecht, auch nicht einer. Es ist keiner, der verständig ist. Es ist keiner, der nach Gott sucht. Alle wichen ab. Sie wurden alle zusammen untauglich. Es ist keiner, der Freundlichkeit übt; es ist nicht so viel wie einer.“ „Ihre Kehle ist ein offenes Grab. Mit ihren Zungen waren sie trügerisch.“„Otterngift ist unter ihren Lippen.“ „Deren Mund voll von Fluchen und Bitterkeit ist.“ „Ihre Füße sind schnell, Blut zu vergießen. Trümmer und Elend sind auf ihren Wegen, und den Weg des Friedens kannten sie nicht.“ „Es ist keine Furcht Gottes vor ihren Augen.“ Aber wir wissen: Alles, was auch immer das Gesetz sagt, spricht es für die, die im Gesetz sind, damit jeder Mund gestopft werde und die gesamte Welt unter das gerechte ‹Gerichtsurteil› vor Gott komme. Darum: Aus Werken des Gesetzes wird kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden, denn durch das Gesetz entsteht Erkenntnis der Sünde. Nun ist aber, ohne Gesetz, Gottes Gerechtigkeit geoffenbart worden, bezeugt durch das Gesetz und die Propheten, Gottes Gerechtigkeit aber durch Glauben an Jesus Christus– für alle und auf alle, die glauben; denn es ist kein Unterschied, denn alle sündigten, und sie reichen nicht an die Herrlichkeit Gottes heran; sie werden geschenkweise gerechtfertigt ‹durch› seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus, den Gott ‹sich› darstellte als Sühnung durch den Glauben– durch sein Blut– zum Erweis seiner Gerechtigkeit wegen des Hinweggehens über die zuvor geschehenen Sünden in der Zurückhaltung Gottes, im Blick auf die Erweisung seiner Gerechtigkeit in der gegenwärtigen Zeit, damit er gerecht sei und den rechtfertige, der aus Glauben an Jesus ‹sei›. Wo bleibt also das Rühmen? Es wurde ausgeschlossen. Durch welches Gesetz?– das der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens. Wir rechnen also, dass ein Mensch ‹durch› Glauben gerechtfertigt wird, ohne Werke des Gesetzes. [Ist er] Gott allein der Juden?– nicht auch derer, die von den Völkern sind? Ja, auch derer, die von den Völkern sind, da es doch ein Gott ist, der rechtfertigen wird die Beschneidung aus Glauben und die Unbeschnittenheit durch den Glauben. Beseitigen wir also das Gesetz durch den Glauben? Auf keinen Fall, sondern wir richten das Gesetz auf. Was sollen wir also sagen, was Abraham, unser Vater, gefunden habe nach dem Fleisch? – denn wenn Abraham aus Werken gerechtfertigt wurde, hat er Ruhm, jedoch nicht bei Gott, denn was sagt die Schrift?„Abraham glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.“ Aber dem, der arbeitet, wird der Lohn nicht nach Gnade gerechnet, sondern nach Schuldigkeit. Aber dem, der nicht arbeitet, aber an den glaubt, der den Ehrfurchtslosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet, gleichwie auch David die Seligkeit des Menschen ausspricht, dem Gott Gerechtigkeit unabhängig von Werken anrechnet: „Selige sind die, deren Gesetzwidrigkeiten vergeben und deren Sünden bedeckt wurden. Ein Seliger ist der Mann, dem der Herr Sünde gar nicht anrechnet.“ Diese Seligkeit also, [kommt sie] auf die Beschneidung oder auch auf die Unbeschnittenheit?– denn wir sagen, dass der Glaube dem Abraham gerechnet wurde zur Gerechtigkeit. Wie also wurde er [ihm] gerechnet– als er in der Beschneidung war oder in der Unbeschnittenheit? Nicht in der Beschneidung, sondern in der Unbeschnittenheit. Und er empfing ein Zeichen, die Beschneidung, ein Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens, den er in der Unbeschnittenheit hatte, um Vater aller zu sein, die in der Unbeschnittenheit glauben, damit auch ihnen die Gerechtigkeit angerechnet werde, und Vater der Beschneidung denen, die nicht aus der Beschneidung allein sind, sondern auch denen, die sich nach den Fußspuren des Glaubens ausrichten, den unser Vater Abraham in der Unbeschnittenheit hatte; denn nicht durch Gesetz [wurde] Abraham oder seinem Samen die Verheißung [zuteil], dass er der Erbe der Welt sein sollte, sondern durch die Gerechtigkeit des Glaubens; denn wenn die vom Gesetz Erben sind, ist der Glaube nichtig gemacht und die Verheißung aufgehoben, denn das Gesetz bewirkt Zorn, denn wo kein Gesetz ist, da ist auch keine Übertretung. Deswegen ist es aus Glauben, damit es nach Gnade sei, damit die Verheißung dem ganzen Samen fest sei, nicht allein dem vom Gesetz, sondern auch dem vom Glauben Abrahams, der unser aller Vater ist (so wie geschrieben ist:„Ich habe dich zum Vater vieler Völker gemacht“) vor dem, dem er glaubte– Gott, der die Toten lebend macht und das Nichtseiende ruft wie Seiendes–, der entgegen Hoffnung auf Hoffnung glaubte, um ein Vater vieler Völker zu werden, nach dem, was gesagt ist:„So wird dein Same sein.“ Und nicht schwach im Glauben, beachtete er nicht den eigenen schon erstorbenen Leib– er war etwa hundertjährig– noch das Absterben des Mutterleibes der Sara. Er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde innerlich kräftig im Glauben, gab Gott die Ehre und hatte volle Gewissheit:„Was er verheißen hat, ist er auch imstande zu tun.“ Darum wurde es ihm auch gerechnet zur Gerechtigkeit. Es wurde aber nicht allein seinetwegen geschrieben, dass es ihm zugerechnet wurde, sondern auch unseretwegen, denen es zugerechnet werden soll, denen, die an den glauben, der Jesus, unseren Herrn, von den Toten erweckte, [den], der unserer Übertretungen wegen dahingegeben und unserer Rechtfertigung wegen erweckt wurde. Sind wir also gerechtfertigt aus Glauben, so haben wir Frieden zu Gott hin durch unseren Herrn, Jesus Christus, durch den wir auch, ‹durch› den Glauben, den Zutritt bekommen haben in diese Gnade, in der wir stehen. Und wir rühmen uns aufgrund der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes. Aber nicht nur das, sondern auch in den Bedrängnissen rühmen wir uns, da wir wissen: Bedrängnis bewirkt Ausdauer, Ausdauer aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung. Die Hoffnung lässt aber nicht zuschanden werden, weil die Liebe Gottes in unseren Herzen ausgegossen worden ist durch den Heiligen Geist, der uns gegeben wurde; denn als wir noch schwach waren, starb Christus zur rechten Zeit für Ehrfurchtslose; denn es wird schwerlich jemand für einen Gerechten sterben; denn für einen Guten wagt es jemand eventuell sogar zu sterben; aber Gott erweist seine Liebe zu uns damit, dass Christus für uns starb, als wir noch Sünder waren. Viel mehr werden wir also, nachdem wir nun gerechtfertigt worden sind in seinem Blut, durch ihn gerettet werden vom Zorn, denn wenn wir, als wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, werden wir viel mehr, nachdem wir versöhnt worden sind, gerettet werden in seinem Leben. Aber nicht nur das, sondern wir rühmen uns auch in Gott durch unseren Herrn, Jesus Christus, durch den wir nun die Versöhnung empfingen. Deswegen, geradeso wie durch EINEN Menschen die Sünde in die Welt hineinkam und durch die Sünde der Tod und auf diese Weise der Tod zu allen Menschen durchdrang, auf welchen [hin] alle sündigten; denn bis zum Gesetz war die Sünde ‹wohl› in der Welt; aber Sünde wird nicht angerechnet, wo nicht Gesetz ist; jedoch herrschte der Tod ‹wie ein König› von Adam bis Mose auch über die, die nicht mit gleicher Übertretung gesündigt hatten wie Adam, der ein Vorbild des Kommenden ist; jedoch nicht wie der Fehltritt, so auch die Gnadengabe: denn wenn durch den Fehltritt des Einen die Vielen starben, [so] war viel mehr die Gnade Gottes– und die Gabe in Gnade, die [Gabe] des einen Menschen, Jesus Christus– überreich gegen die Vielen; und nicht wie durch [den] Einen, der sündigte, ist die Gabe: denn auf der einen Seite [führte] das Urteil aus dem einen [Fehltritt] zur Verurteilung, auf der anderen die Gnadengabe aus vielen Fehltritten zum Rechtfertigungsurteil; denn wenn infolge des Fehltrittes des Einen der Tod durch den Einen ‹als König› herrschte, werden viel mehr die, die das Übermaß der Gnade und des Gerechtigkeitsgeschenkes empfangen, im Leben ‹als Könige› herrschen durch den Einen: Jesus Christus; also dann: Wie es durch einen Fehltritt zu einer Verurteilung für alle Menschen [kam], so [kommt es] auch durch die eine gerechte [Handlung] zu einer Rechtfertigung des Lebens für alle Menschen, denn geradeso wie durch das Nichtgehorchen des einen Menschen die Vielen zu Sündern gemacht wurden, so werden auch durch das Gehorchen des Einen die Vielen zu Gerechten gemacht werden. Das Gesetz kam aber daneben hinzu, damit der Fehltritt zunehme. Aber wo die Sünde zunahm, da wurde die Gnade überreich, damit geradeso, wie die Sünde im Tode ‹als König› herrschte, so auch die Gnade ‹als König› herrsche durch Gerechtigkeit zu ewigem Leben durch Jesus Christus, unseren Herrn. Was werden wir also sagen? Werden wir ‹bei› der Sünde verbleiben, damit die Gnade zunehme? Das sei fern! Wie werden wir, die wir der Sünde starben, noch in ihr leben? Oder seid ihr in Unkenntnis [dessen], dass so viele [von uns], die wirauf Christus Jesus getauft wurden,auf seinen Tod getauft wurden? Wir wurden also zusammen mit ihm begraben durch die Taufeauf den Tod, damit, gleichwie Christus von den Toten erweckt wurde durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in Neuheit des Lebens wandelten, denn wenn wir Zusammengewachsene geworden sind ‹in› der Gleichheit seines Todes, werden wir es aber ‹bestimmt› auch sein [in der] der Auferstehung, von diesem in Kenntnis, dass unser alter Mensch zusammen mit [ihm] gekreuzigt wurde, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, ‹damit› wir der Sünde nicht länger Leibeigenendienst zu leisten hätten; denn wer starb, ist gerechtfertigt worden von der Sünde. Wenn wir aber zusammen mit Christus starben, glauben wir, dass wir auch zusammen mit ihm leben werden, in dem Wissen, dass Christus, von den Toten erweckt, nicht mehr stirbt; der Tod ist nicht mehr Herr über ihn; denn was er starb, starb er der Sünde, ein für alle Mal; was er aber lebt, lebt er Gott. So auch ihr. Rechnet euch selbst ‹stets› als solche, die für die Sünde tot sind, andererseits als solche, die Gott leben, [und zwar] in Christus Jesus, unserem Herrn. Lasst also die Sünde nicht König sein in eurem sterblichen Leibe, um in seinen Lüsten ihr zu gehorchen. Stellt auch nicht eure Glieder der Sünde zur Verfügung als Waffen der Ungerechtigkeit, sondern stellt euch selbst Gott zur Verfügung als Lebende aus den Toten, und [stellt] eure Glieder als Waffen der Gerechtigkeit Gott [zur Verfügung]; denn die Sünde wird nicht Herr sein über euch, denn ihr seid nicht unter [dem] Gesetz, sondern unter [der] Gnade. Was also? Werden wir sündigen, weil wir nicht unter [dem] Gesetz sind, sondern unter [der] Gnade? Das sei fern! Wisst ihr nicht, dass, wem ihr euch als leibeigene Knechte zum Gehorchen zur Verfügung stellt, ihr dessen leibeigene Knechte seid, dem ihr gehorcht, ob [Knechte] der Sünde zum Tode oder [Knechte] des Gehorchens zur Gerechtigkeit? Aber Gott sei Dank, dass ihr Knechte der Sünde WART, aber von Herzen gehorchtet dem Muster der Lehre, dem ihr übergeben wurdet. Nachdem ihr aber von der Sünde frei gemacht wurdet, wurdet ihr der Gerechtigkeit als Knechte dienstbar. Ich spreche auf menschliche Weise wegen der Schwachheit eures Fleisches; denn so, wie ihr eure Glieder als leibeigene Knechte zur Verfügung stelltet der Unreinigkeit und der Gesetzwidrigkeit zur Gesetzwidrigkeit, so stellt nun eure Glieder als leibeigene Knechte zur Verfügung der Gerechtigkeit zur Heiligung, denn als ihr Knechte der Sünde wart, wart ihr frei ‹von› der Gerechtigkeit. Was hattet ihr damals also für Frucht?– [Dinge], über die ihr euch nun schämt, denn das Ende derjenigen ist der Tod. Nun aber, von der Sünde frei gemacht aber Gott zu leibeigenen Knechten geworden, habt ihr eure Frucht zur Heiligung, als Ende aber ewiges Leben; denn der Lohn der Sünde ist Tod, aber die Gnadengabe Gottes ist ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn. Seid ihr darüber in Unkenntnis, Brüder– denn ich rede zu solchen, die [das] Gesetz kennen,– dass das Gesetz über den Menschen Herr ist, solange er lebt? – denn die dem Manne unterstellte Frau ist mittels des Gesetzes an den lebenden Mann gebunden. Sollte der Mann aber sterben, ist sie dem Gesetz des Mannes enthoben. Dann wird sie also, während der Mann lebt, als Ehebrecherin bezeichnet werden, wenn sie einem anderen Manne ‹zu Eigen› wird. Sollte der Mann aber sterben, ist sie vom Gesetz frei, sodass sie nicht eine Ehebrecherin ist, wenn sie einem anderen Manne ‹zu Eigen› wird. Und so, meine Brüder, [ist es] auch bei euch: Ihr wurdet tot dem Gesetz durch den Leib des Christus, um eines anderen zu werden, dessen, der von den Toten erweckt wurde, damit wir Gott Frucht brächten; denn als wir im Fleisch waren, wirkten der Sünden Leidenschaften, die durch das Gesetz [aufkamen], in unseren Gliedern, um dem Tode Frucht zu bringen. Aber nun wurden wir dem Gesetz enthoben, da wir [in dem] starben, in dem wir festgehalten wurden; und so sollten wir Leibeigenendienst tun im Neuen, im Geist, und nicht im Älteren, im geschriebenen [Gesetz]. Was werden wir also sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei fern! [Es ist] anders: Die Sünde kannte ich nicht als nur durchs Gesetz; denn auch der Lust wäre ich mir nicht bewusst gewesen, wenn nicht das Gesetz gesagt hätte:„Du sollst dich nicht gelüsten lassen!“ Aber nachdem die Sünde einen Anlass hatte durch das Gebot, bewirkte sie in mir jede Lust; denn ohne [das] Gesetz [war] die Sünde tot. Ich lebte aber einst ohne [das] Gesetz. Aber als das Gebot gekommen war, lebte die Sünde auf. Aber ich starb. Und das Gebot zum Leben, dieses erwies sich mir als eines zum Tode; denn die Sünde nahm einen Anlass durch das Gebot, betrog mich gänzlich und tötete mich durch dasselbe. Somit ist das Gesetz heilig, ja, und das Gebot ist heilig und gerecht und gut. Ist also ein Gutes mir zum Tode geworden? Das sei fern!– sondern [es war] die Sünde– damit sie als Sünde offenbar würde–, indem sie durch das Gute mir den Tod bewirkte, damit durch das Gebot die Sünde überaus sündig würde; denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist– ich aber, ich bin fleischlich, unter die Sünde verkauft; denn was ich ausführe, kenne ich nicht; denn nicht, was ich will, dieses tue ich, sondern was ich hasse, dieses übe ich aus. Wenn aber das, was ich nicht will, [wenn] dieses ich ausübe, stimme ich dem Gesetz bei, dass es edel ist. Aber nun führe nicht länger ich es aus, sondern die in mir wohnende Sünde, denn ich weiß, dass in mir, das heißt, in meinem Fleisch, Gutes nicht wohnt, denn das Wollen ist bei mir vorhanden, aber das Ausführen des Edlen finde ich nicht, denn nicht das Gute, das ich will, übe ich aus, sondern das Schlechte, das ich nicht will, dieses tue ich. Wenn aber das, was ich nicht will, [wenn] dieses ich ausübe, führe nicht länger ich es aus, sondern die in mir wohnende Sünde. So finde ich dann bei mir das Gesetz, dass bei mir, der ich das Edle ausüben will, das Schlechte vorhanden ist, denn ich habe Freude am Gesetz Gottes nach dem inneren Menschen, aber ich sehe ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das gegen das Gesetz meines Denksinnes Krieg führt und mich ‹nimmt und› zu einem Gefangenen des Gesetzes der Sünde macht, das in meinen Gliedern ist. Ich elender Mensch! Wer wird mich befreien aus diesem Leibe des Todes? Ich danke Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn. Dann leiste also ich, ich selbst, Leibeigenendienst, ja, mit dem Denksinn dem Gesetz Gottes, aber mit dem Fleisch dem Gesetz der Sünde. Es ist dann nun gar keine Verurteilung für die in Christus Jesus, die nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist, denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus machte mich frei von dem Gesetz der Sünde und des Todes; denn was das Gesetz nicht vermochte (es war ja schwach durch das Fleisch), [das machte] Gott [möglich]: [Er] schickte seinen ‹eigenen› Sohn in der Ähnlichkeit des Fleisches der Sünde und ‹als das Opfer› für Sünde und verurteilte die Sünde im Fleisch, damit das Gerechte des Gesetzes in uns erfüllt werde, die wir nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist; denn die, die nach dem Fleisch sind, sinnen auf das, was des Fleisches ist, aber die, die nach dem Geist sind, auf das, was des Geistes ist, denn das Sinnen des Fleisches ist Tod, (das Sinnen des Geistes aber Leben und Friede), weil nämlich das Sinnen des Fleisches Feindschaft gegen Gott ist, denn es ist dem Gesetz Gottes nicht untertänig, denn es vermag [das] auch gar nicht. Die, die im Fleisch sind, vermögen nicht, Gott zu gefallen. Ihr aber, ihr seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, unter der Voraussetzung, dass Gottes Geist in euch wohnt. Wenn aber jemand Christi Geist nicht hat, ist dieser nicht sein. Aber wenn Christus in euch ist, ist der Leib tot– wegen [der] Sünde–, andererseits der Geist Leben– wegen [der] Gerechtigkeit. Wenn aber der Geist dessen, der Jesus von den Toten erweckte, in euch wohnt, wird der, der Christus von den Toten erweckte, auch eure sterblichen Leiber lebend machen wegen seines in euch wohnenden Geistes. Dann sind wir also, Brüder, Schuldner– nicht dem Fleisch, um nach dem Fleisch zu leben, denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, seid ihr im Begriff zu sterben. Wenn ihr aber ‹durch den› Geist die Handlungen des Leibes tötet, werdet ihr leben, denn so viele von Gottes Geist geleitet werden, diese sind Söhne Gottes, denn ihr empfingt nicht einen Geist der leibeigenen Knechtschaft, [der] wiederum [Anlass] zur Furcht [gäbe], sondern ihr empfingt einen Geist der Sohnesstellung, in welchem wir rufen:„Abba! Vater!“ Der Geist selbst gibt Zeugnis zusammen mit unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind. Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, ja, Erben Gottes und Miterben Christi, unter der Voraussetzung, dass wir mitleiden, damit wir auch mitverherrlicht werden, denn ich rechne, dass die Leiden der jetzigen Zeit kein entsprechendes Gewicht haben [im Verhältnis] zu der kommenden Herrlichkeit, die uns geoffenbart werden soll, denn das Sehnen der Schöpfung wartet auf die Offenbarung der Söhne Gottes, denn der Nichtigkeit wurde die Schöpfung unterstellt (nicht von sich aus, sondern durch den, der sie unterstellte) auf Hoffnung, weil auch sie selbst, die Schöpfung, von der Versklavung an die Verderblichkeit frei gemacht werden wird in die Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes; denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung zusammen seufzt und zusammen in Wehen liegt bis jetzt; aber nicht nur [das], sondern auch wir selbst, als solche, die wir die Erstlingsgabe, den Geist, haben, auch wir selbst seufzen in uns selbst, während wir auf die Sohnesstellung, die Erlösung unseres Leibes, warten, denn ‹auf› Hoffnung wurden wir gerettet. Aber eine Hoffnung, die man sieht, ist nicht Hoffnung, denn warum erhofft man noch, was man sieht? Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, warten wir darauf mit Ausdauer. Aber ebenso auch nimmt sich der Geist ‹an unserer Statt› unserer Schwachheiten mit an, denn was wir beten sollten, gemäß dem, was erforderlich wäre, wissen wir nicht. Der Geist selbst jedoch verwendet sich für uns ‹in› ungesprochenen Seufzern. Aber der, der die Herzen erforscht, weiß, was das Sinnen des Geistes ist, weil er sich Gott gemäß für die Heiligen verwendet. Wir wissen aber: Denen, die Gott lieben, wirkt alles zusammen zum Guten, denen, die nach einem Vorsatz gerufen sind, weil er die, die er im Voraus kannte, auch im Voraus bestimmte, seinem Ebenbilde, dem Sohne, gleichgestaltet zu sein, sodass er Erstgeborener unter vielen Brüdern sei. Aber welche er im Voraus bestimmte, diese rief er auch, und welche er rief, diese rechtfertigte er auch. Aber welche er rechtfertigte, diese verherrlichte er auch. Was werden wir also zu diesem sagen? Wenn Gott für uns ist, wer gegen uns? Der sogar des eigenen Sohnes nicht schonte, sondern für uns alle ihn dahingab, wie wird er uns zusammen mit ihm nicht auch alles ‹in Gnade› schenken? Wer wird Anklage erheben gegen Erwählte Gottes? Gott [ist der], der rechtfertigt! Wer verurteilt? Christus [ist es], der starb; mehr, der auch erweckt wurde, der auch zur Rechten Gottes ist, der sich auch für uns verwendet. Was wird uns trennen von der Liebe des Christus? Bedrängnis oder Einengung oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? – so wie geschrieben ist:„Deinetwegen werden wir getötet den ganzen Tag. Als Schlachtschafe wurden wir gerechnet.“ In diesem allem jedoch sind wir überlegene Sieger durch den, der uns liebte! – denn ich bin überzeugt worden, dass weder Tod noch Leben noch [himmlische] Boten noch Erstrangige noch Kräfte noch Gegenwärtiges noch Künftiges noch Hohes noch Tiefes noch etwas sonstiges Erschaffenes uns wird trennen können von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn. Ich sage die Wahrheit in Christus; ich lüge nicht; mein Gewissen bezeugt es zusammen mit mir im Heiligen Geist: Ich bin in großer Betrübnis und habe unaufhörlichen Schmerz in meinem Herzen, denn ich wünschte, ich selbst wäre ein Verbannter, von dem Christus [getrennt], für meine Brüder, meine Verwandten nach dem Fleisch, welche Israeliten sind, deren die Sohnesstellung ist und die Herrlichkeit und die Bündnisse und die Gesetzgebung und der ‹aufgetragene› verehrende Dienst und die Verheißungen, deren die Väter sind und aus denen, nach dem Fleisch, der Christus ist, der über allem ist, Gott, gelobt in Ewigkeit! Amen. [Das heißt] aber nicht, dass das Wort Gottes hinfällig geworden wäre, denn nicht alle, die aus Israel sind, sind Israel, noch sind alle Kinder, weil sie Abrahams Same sind, sondern„in Isaak wird dir ein Same genannt werden.“ Das heißt, es sind nicht die Kinder des Fleisches, die Kinder Gottes sind, sondern die Kinder der Verheißung werden als Same gerechnet, denn dieses ist ein Wort der Verheißung:„Um diese Zeit werde ich kommen, und Sara wird einen Sohn haben.“ Aber nicht nur [hier ist es so], sondern auch als Rebekka schwanger war von einem, von Isaak, unserem Vater, [war es so], denn als sie noch nicht geboren waren und weder Gutes noch Schlechtes getan hatten– damit der Vorsatz Gottes nach Erwählung bestehen bliebe, nicht aus Werken, sondern aus dem Rufenden– wurde zu ihr gesagt:„Der Größere wird dem Kleineren Leibeigenendienst leisten“, so wie geschrieben ist:„Jakob liebte ich, aber Esau hasste ich.“ Was werden wir also sagen? Ist etwa Ungerechtigkeit bei Gott? Das sei fern! – denn er sagt zu Mose:„Ich werde barmherzig sein, gegen wen immer ich barmherzig sein werde, und werde mich erbarmen, über wen immer ich mich erbarmen werde.“ Dann ist es also nicht [eine Sache] des Wollenden noch des Laufenden, sondern des barmherzig seienden Gottes, denn die Schrift sagt zu Pharao:„Eben hierzu stellte ich dich auf, auf dass ich meine Kraft an dir erzeigte und damit mein Name ‹weithin› kundgetan würde auf der ganzen Erde.“ Dann ist er also barmherzig, gegen wen er will, und er verhärtet, wen er will. Du wirst hieraufhin zu mir sagen:„Warum tadelt er noch?– denn wer hat seinem Vorhaben widerstanden?“ So?! Wer, o Mensch, bist du, dass du Gott entgegnest? Wird etwa das Geformte zu dem Formenden sagen:„Warum machtest du mich so?“ Oder hat der Töpfer nicht Vollmacht über den Ton, aus derselben Masse ein Gefäß zur Ehre und ein anderes zur Unehre zu machen? Wenn aber Gott, da er [seinen] Zorn erzeigen und seine Kraft kennen lassen wollte, in viel Geduld die Gefäße des Zorns, die fürs Verderben fertig geworden waren, ertrug?– und [wenn er dieses tat], damit er kennen lasse den Reichtum seiner Herrlichkeit an den Gefäßen der Barmherzigkeit, die er im Voraus zu Herrlichkeit bereitete, an uns, die er auch rief, nicht nur von den Juden, sondern auch von den Völkern? – wie er auch in Hosea sagt:„Ich werde Nicht-Mein-Volk ‘mein Volk’ nennen und die Nicht-Geliebte ‘Geliebte’“ und:„Es wird geschehen an dem Ort, an dem zu ihnen gesagt wurde: ‘Ihr seid nicht mein Volk’, dort werden sie ‘Söhne des lebenden Gottes’ genannt werden.“ Aber Jesaja ruft aus über Israel:„Wäre die Zahl der Söhne Israels wie der Sand des Meeres, der Überrest wird gerettet werden, denn [er ist] einer, der ein Wort ganz zu Ende führt und rasch erledigt in Gerechtigkeit, weil der Herr ein rasch erledigtes Wort auf der Erde tun wird.“ Und [es ist] so, wie Jesaja zuvor sagte:„Wenn der Herr der Heere uns nicht Samen übrig gelassen hätte, wären wir wie Sodom geworden und Gomorra gleich geworden.“ Was werden wir also sagen? Die von den Völkern, die nicht nach Gerechtigkeit strebten, erlangten Gerechtigkeit, eine Gerechtigkeit aber, die aus Glauben ist; aber Israel, einem Gesetz der Gerechtigkeit nachstrebend, gelangte nicht zu einem Gesetz der Gerechtigkeit. Weshalb nicht? Weil es nicht aus Glauben geschah, sondern als aus Gesetzeswerken, denn sie stießen sich an dem Stein des Stolperns, so wie geschrieben ist:„Siehe! Ich lege in Zion einen Stein des Stolperns und einen Felsen des Ärgernisses ‹und Anstoßens›, und jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden.“ Brüder, das Wohlgefallen meines Herzens und wofür [ich] zu Gott für Israel flehe, ‹das› ist [ihre] Rettung, denn ich gebe ihnen Zeugnis, dass sie Eifer für Gott haben, jedoch nicht nach Erkenntnis, denn als solche, die die Gerechtigkeit Gottes nicht kannten und ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten trachteten, unterordneten sie sich nicht der Gerechtigkeit Gottes, denn ‹Ziel und› Ende des Gesetzes ist Christus– zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt, denn Mose schreibt von der Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz [kommt]:„Der Mensch, der diese Dinge getan hat, wird durch sie leben.“ Aber die Gerechtigkeit, die aus Glauben [kommt], spricht so:„Sage nicht in deinem Herzen: ‘Wer wird in den Himmel aufsteigen?’ (das heißt, Christus herabzuholen) oder: ‘Wer wird in den Abgrund hinabsteigen?’ (das heißt, Christus von den Toten heraufzuholen).“ Was sagt sie andererseits?„Das Wort ist dir nahe, in deinem Munde und in deinem Herzen.“ Das ist das Wort des Glaubens, das wir verkünden, nämlich: Wenn du mit deinem Munde Jesus als Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten erweckte, wirst du gerettet werden; denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit; mit dem Munde wird bekannt zur Rettung; denn die Schrift sagt:„Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden“, denn es ist kein Unterschied zwischen Jude und Grieche, denn derselbe Herr aller ist reich für alle, die ihn anrufen, denn„jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, wird gerettet werden“. Wie also sollen sie anrufen den, an den sie nicht glaubten? Wie sollen sie aber ‹an einen› glauben, von dem sie nicht hörten? Wie sollen sie aber hören ohne Verkünder? Wie sollen sie aber verkünden, wenn sie nicht gesandt werden?– so, wie geschrieben ist:„Wie schön die Füße derer, die die gute Botschaft sagen: Frieden, [die Füße] derer, die die gute Botschaft der guten Dinge sagen!“ Nicht alle jedoch gehorchten der guten Botschaft, denn Jesaja sagt:„Herr, wer glaubte unser Gehörtes?“ Demnach ist der Glaube aus dem Gehörten. Das Gehörte ist aber durch das von Gott ‹gesprochene› Wort. Jedoch sage ich: Sie haben nicht gehört? Doch, ja!:„In jeden ‹Teil› der Erde ging ihre Stimme hinaus, und zu den Enden des Weltreiches [gingen] ihre Worte.“ Jedoch sage ich: Israel hat nicht verstanden? Als Erster sagt Mose:„Ich werde euch„zur Eifersucht reizen über ein Nichtvolk. Über ein unverständiges Volk werde ich euch erzürnen.“ Aber Jesaja erkühnt sich und sagt:„Ich wurde gefunden von denen, die mich nicht suchten. Ich wurde offenbar denen, die nicht nach mir fragten.“ Zu Israel sagt er aber:„Den ganzen Tag streckte ich meine Hände aus zu einem im Unglauben ungehorsamen und einem widersprechenden Volk.“ Ich sage also: Verstieß Gott sein Volk? Das sei fern!– denn auch ich bin ein Israelit aus dem Samen Abrahams, vom Stamme Benjamin. Gott verstieß sein Volk nicht, das er im Voraus kannte. Oder wisst ihr nicht, was die Schrift bei Elia sagt?– wie er vor Gott auftritt gegen Israel? „Herr,“ sagt er,„sie töteten deine Propheten, gruben deine Altäre ab, und ich blieb alleine übrig, und sie trachten nach meiner Seele.“ Aber was sagt ihm die göttliche Antwort?„Ich ließ mir übrig bleiben siebentausend Mann, die ‹vor› der Baal das Knie nicht beugten.“ So ist also auch in der jetzigen Zeit ein Überrest nach Gnadenerwählung entstanden. Wenn aber durch Gnade, [ist es] nicht mehr aus Werken. Sonst wird die Gnade nicht mehr Gnade. Wenn aber aus Werken, ist es nicht mehr Gnade. Sonst ist das Werk nicht mehr Werk. Was ist also [zu sagen]? Wonach Israel trachtet, das erreichte es nicht. Aber die Erwählung erreichte es. Die Übrigen wurden verhärtet, so wie geschrieben ist: Gott„gab ihnen einen Schlafgeist“,„Augen, die nicht sehen, und Ohren, die nicht hören– bis zum heutigen Tage.“ Und David sagt:„Es werde ihr Tisch zur Schlinge und zum Fallstrick und zum Anstoß und zur Vergeltung. Verfinstert seien ihre Augen, um nicht zu sehen. Und ihren Rücken beuge immerzu.“ Ich sage also: Stolperten sie, damit sie fallen ‹und liegen bleiben› sollten? Das sei fern! Sondern durch ihren Fehltritt ist das Heil zu denen [gekommen], die von den Völkern sind,„um sie zur Eifersucht zu reizen.“ Wenn aber ihr Fehltritt der Reichtum der Welt ist und ihrSchade der Reichtum derer, die von den Völkern sind, wie viel mehr ihre Fülle? – denn euch, die ihr von den Völkern seid, sage ich: Insofern ich der Apostel derer bin, die von den Völkern sind, verherrliche ich meinen Dienst, ob ich auf irgendeine Weise [die, die] mein Fleisch [sind],„zur Eifersucht reizen“ und etliche aus ihnen retten möge, denn wenn ihre Verwerfung die Versöhnung der Welt ist, was wird das Willkommenheißen anderes sein als Leben aus [den] Toten? Wenn der Erstling heilig ist, ist es auch die Teigmasse, und wenn die Wurzel ‹mit Stamm› heilig ist, sind es auch die Zweige. Wenn aber einige der Zweige ausgebrochen wurden und du, der duein [Zweig vom] Wilden Ölbaum warst, unter sie eingepfropft und Mitteilhaber der Wurzel ‹mit Stamm› und der Fettigkeit des Ölbaums wurdest, rühme dich nicht gegen die Zweige. Wenn du dich aber gegen sie rühmst: Du trägst nicht die Wurzel ‹mit Stamm›, sondern die Wurzel ‹mit Stamm› trägt dich. Du wirst hieraufhin sagen:„Die Zweige wurden ausgebrochen, damit ich eingepfropft würde.“ Recht. Durch den Unglauben [kam es, dass] sie ausgebrochen wurden. Du stehst durch den Glauben. Sei nicht hochmütig, sondern fürchte dich, denn wenn Gott die natürlichen Zweige nicht schonte, dass er auch dich nicht schonen werde! Sieh also die Freundlichkeit und die Strenge Gottes: gegen die, die fielen, Strenge; gegen dich Freundlichkeit, wenn du an der Freundlichkeit bleibst. Sonst wirst auch du abgeschnitten werden. Aber auch jene, wenn sie nicht im Unglauben bleiben, werden eingepfropft werden, denn Gott vermag sie wieder einzupfropfen; denn wenn du von dem von Natur Wilden Ölbaum abgeschnitten und wider die Natur in einen edlen Ölbaum eingepfropft wurdest, wie viel mehr werden diese, die natürlichen [Zweige], in den eigenen Ölbaum eingepfropft werden; denn ich will nicht, Brüder, dass euch dieses Geheimnis unbekannt sei, damit ihr euch nicht selbst klug dünkt: Verhärtung ist Israel zu einem Teil widerfahren, bis die Fülle derer, die von den Völkern sind, eingegangen sein wird. Und auf diese Weise wird das ganze Israel gerettet werden, wie geschrieben ist:„Es wird aus Zion kommen der Befreier, und er wird ehrfurchtsloses Wesen von Jakob abwenden. Und dieses ist ihnen der Bund von mir,“„wenn ich weggenommen habe ihre Sünden.“ Ja, gemäß der guten Botschaft sind sie Feinde, euretwegen. Gemäß der Erwählung sind sie aber Geliebte, der Väter wegen, denn unbereubar sind die Gnadengaben und das Rufen Gottes, denn gleichwie auch ihr einst im Unglauben Gott nicht gehorchtet, nun aber Barmherzigkeit erfuhrt [durch] ihren Ungehorsam, so waren auch diese nun im Unglauben ungehorsam zugunsten eurer Barmherzigkeit, damit auch sie Barmherzigkeit erfahren möchten, denn Gott schloss alle zusammen ein in den Ungehorsam, damit er allen Barmherzigkeit widerfahren lasse. O die Tiefe des Reichtums, der Weisheit und auch der Kenntnis Gottes! Wie unerforschlich sind seine Urteile und unaufspürbar seine Wege; denn„wer kannte den Sinn des Herrn, oder wer wurde sein Mitberater?“ oder„wer gab ihm zuvor, und es wäre ihm zu vergelten?“ – denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm ‹gebührt› die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen. Ich rufe euch also auf, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber als ein Opfer darzubieten, ein lebendes, heiliges, Gott wohlangenehmes, euer folgerechter ‹und schuldiger› Dienst, und formt euch nicht nach dieser Welt, sondern werdet umgestaltet durch Erneuerung eures Denksinnes, um zu prüfen, was der Wille Gottes sei, der gute und angenehme und vollkommene, denn ich sage einem jeden unter euch durch die Gnade, die mir gegeben wurde, dass er [sich] nicht für hoch halte, nicht mehr [von sich halte], als zu halten sich gebührt, sondern dass er darauf bedacht sei, eine gesunde Haltung einzunehmen, ‹gesunden Sinnes und züchtig zu sein›, wie Gott einem jeden ein Maß des Vertrauens zuteilte, denn gleichwie wir an einem Leibe viele Glieder haben, nicht aber alle Glieder dieselbe Verrichtung, so sind wir, die Vielen, ein Leib in Christus, als einzelne aber Glieder voneinander, und haben Gnadengaben, verschieden nach der uns gegebenen Gnade: wenn Weissagen, [so habe man die gesunde Haltung] gemäß dem entsprechenden Verhältnis des Vertrauens, wenn Dienen, [sei es so] im Dienen, wenn es der Lehrende ist, im Lehren, wenn es der Aufrufende ‹und Zusprechende› ist, im Aufrufen ‹und Zusprechen›; der Mitteilende [habe sie] in der Einfalt, der Vorstehende im Fleiß, der Barmherzigkeit Übende in der Freudigkeit. Die Liebe sei ungeheuchelt, ‹während› ihr das Böse verabscheut, dem Guten anhangt, in der Bruderliebe einander zugetan seid, in der Ehrerbietung einer dem anderen [mit dem Beispiel] vorangeht, im Fleiß nicht säumig seid, im Geist brennend,zur rechten Zeit Leibeigenendienst leistet, in der Hoffnung euch freut, bei Bedrängnis Ausdauer bewahrt, im Gebet beharrlich seid, an den Nöten der Heiligen Anteil nehmt, euch der Gastfreundschaft befleißigt. Segnet die, die euch verfolgen. Segnet und verflucht nicht. Sich zu freuen mit den Fröhlichen und zu weinen mit den Weinenden– [das ist eure Aufgabe], wobei man ‹in der Begegnung› miteinander derselben Gesinnung sei, nicht auf die hohen Dinge sinne, sondern sich mit denen, die niedrig sind, mitführen lasse– werdet nicht solche, die bei sich selbst klug sind–, niemandem Böses mit Bösem vergelte, für das, was edel ist, vorsorglich sei vor ‹den Augen› aller Menschen, wenn möglich, soviel an euch liegt, mit allen Menschen Frieden habe, sich selbst nicht räche, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn, denn es ist geschrieben:„‘Die Vergeltung ist meine [Sache]; ICH werde vergelten’, sagt der Herr.“ Also:„Wenn deinen Feind hungert, speise ihn; wenn ihn dürstet, gib ihm zu trinken; denn wenn du dieses tust, wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt häufen.“ Lasse dich nicht von dem Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten. Jede Seele unterordne sich den übergeordneten Autoritäten, denn es ist keine ‹obrigkeitliche› Autorität außer von Gott; die vorhandenen Autoritäten sind von Gott verordnet. Daher: Wer sich der Obrigkeit widersetzt, widersteht der Anordnung Gottes; aber die, die widerstehen, werden ein Gerichtsurteil über sich bringen; denn die an erster Stelle Stehenden sind nicht ‹ein Anlass zur› Furcht für gute Werke, sondern für böse. Willst du dich nicht vor der Obrigkeit fürchten? Tue das Gute, und du wirst Lob von ihr haben, denn sie ist Gottes Dienerin, dir zum Guten. Wenn du aber das Böse tust, fürchte dich, denn sie trägt das Schwert nicht ohne Grund, denn sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zum Zorn für den, der Böses tut. Darum ist es notwendig, sich zu unterordnen, nicht allein wegen des Zorns, sondern auch wegen des Gewissens; denn deswegen entrichtet ihr auch Steuern, denn sie sind Dienstleistende Gottes, die eben hierzu anhaltend beschäftigt sind. Gebt also allen das Geschuldete: die Steuer, dem die Steuer ‹gebührt›, den Zoll, dem der Zoll, die Furcht, dem die Furcht, die Ehre, dem die Ehre ‹gebührt›. Schuldet niemandem irgendetwas als nur, einander zu lieben, denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt, denn das:„Du sollst nicht Ehebruch begehen. Du sollst nicht morden. Du sollst nicht stehlen.Du sollst nicht falsches Zeugnis geben. Du sollst dich nicht gelüsten lassen.“– und wenn es ein anderes Gebot gibt– ist in diesem Wort zusammengefasst, nämlich:„Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!“ Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. Die Liebe ist also die Fülle des Gesetzes. Und dieses, da ihr über die Zeit ‹Bescheid› wisst, dass die Stunde schon ‹da› ist, da wir bereits aus dem Schlaf erwacht sein sollten, denn nun ist unsere Rettung näher als da wir glaubten! Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag hat sich genaht. Lasst uns also die Werke der Dunkelheit ablegen und die Waffen des Lichts anziehen. Wie am Tage lasst uns wandeln, mit Anstand, nicht in Schlemmereien und in Trinkgelagen, nicht in Beischläfereien und in Ausschweifungen, nicht in Streit und Eifersucht, sondern zieht an den Herrn Jesus Christus und trefft ‹gedanklich› nicht Vorkehrungen für die Lüste des Fleisches. Den Schwachen im Glauben nehmt ‹vorbehaltlos› an– nicht um Auseinandersetzungen über unterschiedliche Meinungen [zu führen]. Einer glaubt, alles essen [zu dürfen]. Aber der Schwache isst Gemüse. Wer isst, verachte nicht den, der nicht isst, und wer nicht isst, urteile nicht über den, der isst, denn Gott nahm ihn ‹vorbehaltlos› an. Wer bist du, der du über einen fremden Hausknecht urteilst? Er steht oder fällt [vor] dem eigenen Herrn. Er wird aber aufrecht gehalten werden, denn Gott vermag, ihn aufrecht zu halten. Der eine urteilt, ein Tag sei vor einem [anderen] Tag. Der andere aber urteilt, jeder Tag [sei gleich]. Ein jeder habe im eigenen Denksinn volle Gewissheit. Wer den Tag beobachtet, beobachtet ihn dem Herrn. Und wer nicht den Tag beobachtet, beobachtet ihn dem Herrn nicht. Und wer isst, isst dem Herrn, denn er dankt Gott. Und wer nicht isst, isst dem Herrn nicht und dankt Gott; denn keiner von uns lebt sich selbst, und keiner stirbt sich selbst; denn beides: wenn wir leben, leben wir dem Herrn, und auch wenn wir sterben, sterben wir dem Herrn. Also: Wenn wir leben und auch wenn wir sterben, sind wir des Herrn; denn hierzu auch starb Christus und stand auf und lebte wieder, damit er über Tote und auch Lebende Herr sei. Du aber, was urteilst du über deinen Bruder? Oder auch du, was verachtest du deinen Bruder?– denn wir werden alle vor dem Richterstuhl desChristus stehen, denn es ist geschrieben:„‘[So wahr] ich lebe,’ sagt der Herr, ‘mir wird jedes Knie sich beugen, und jede Zunge wird Gott ‹Lob› bekennen.’“ Dann wird also jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben. Lasst uns also nicht mehr übereinander urteilen, sondern urteilt lieber dieses: dem Bruder nicht einen Anlass ‹zum Stolpern› in den Weg zu legen oder einen Fallstrick. Ich weiß und bin überzeugt in dem Herrn Jesus, dass nichts in sich selbst gemein ist; nur dem, der etwas für gemein rechnet, ist es gemein. Aber wenn dein Bruder wegen einer Speise verletzt wird, wandelst du nicht mehr nach der Liebe. Verdirb nicht mit deiner Speise denjenigen, für den Christus starb. Lasst also euer Gutes nicht verlästert werden, denn das Königreich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist; denn wer in diesen Dingen Christus Leibeigenendienst leistet, ist Gott wohlgefällig und [vor] Menschen ein Bewährter. Dann lasst uns also dem nachstreben, was des Friedens ist, und dem, was der gegenseitigen Erbauung [dient]. Zerstöre nicht einer Speise wegen das Werk Gottes. Alles ist rein. Jedoch ist es böse für den Menschen, der mit Anstoßnehmen [davon] isst ‹und so zu Fall kommt›. Es ist edel, kein Fleisch zu essen noch Wein zu trinken noch [etwas zu tun], bei dem dein Bruder sich stößt oder es ihm zum Fallstrick wird oder er schwach ist. Hast du Glauben? Habe ihn für dich selbst vor Gott. Ein Seliger ist, wer über sich selbst nicht urteilt in dem, was er gutheißt. Wer aber zweifelt, wenn er isst, ist verurteilt worden, weil es nicht aus Glauben [geschah]. Alles, was nicht aus Glauben ist, ist Sünde. Aber wir, die Starken, sind es schuldig, die Schwachheiten der Kraftlosen zu tragen und uns nicht selbst zu gefallen; denn ein jeder von uns gefalle dem Nächsten zum Guten, zur Erbauung, denn auch der Christus gefiel nicht sich selbst, sondern [es war] so, wie geschrieben ist:„Die Beschimpfungen derer, die dich beschimpften, fielen auf mich“, denn soviel zuvor geschrieben wurde, zu unserer Belehrung wurde es ‹alles› zuvor geschrieben, damit wir durch die Ausdauer und den Trost der Schriften Hoffnung hätten. Aber der Gott der Ausdauer und des Trostes gebe euch, gleichgesinnt zu sein untereinander Christus Jesus gemäß, damit ihr in einmütiger Weise mit einem Munde den Gott und Vater unseres Herrn, Jesu Christi, verherrlicht. Darum nehmt einander ‹vorbehaltlos› an, so wie auch der Christus uns ‹vorbehaltlos› annahm zu Gottes Verherrlichung. Aber ich sage: Jesus Christus ist ein Diener geworden der Beschneidung um der Wahrhaftigkeit Gottes willen, um die Verheißungen der Väter zu bestätigen, aber die aus den Völkern, damit sie um [der] Barmherzigkeit willen Gott verherrlichen sollen, so wie geschrieben ist:„Deswegen werde ich dir ‹Lob› bekennen unter denen, die von den Völkern sind, und deinem Namen werde ich lobsingen.“ Und wiederum sagt er:„Seid fröhlich, die ihr von den Völkern seid, mit seinem Volk“, und wiederum:„Preist den Herrn, alle, die ihr von den Völkern seid, und preist ihn, alle Völker.“ Und wiederum sagt Jesaja:„Es wird sein… die Wurzel Jesses und der, der aufsteht, um über die, die von den Völkern sind, zu herrschen. Auf ihn werden die, die von den Völkern sind, hoffen.“ Aber der Gott der Hoffnung fülle euch, auf [euer] Glauben hin, mit aller Freude und [allem] Frieden dahin, dass ihr überreich seid an Hoffnung in der Kraft des Heiligen Geistes. Aber auch von mir selbst [aus] bin ich euch bezüglich überzeugt, meine Brüder, dass auch ihr selbst voller Gütigkeit seid, erfüllt mit allerlei Kenntnis, auch imstande, einander zu ermahnen. Aber ich bin kühner [gewesen, wenn] ich euch [jetzt] schrieb, Brüder, (zum Teil als einer, der euch erinnert hat) wegen der Gnade, die mir von Gott gegeben wurde, um ein Dienstleistender Jesu Christi zu sein für die, die von den Völkern sind, und priesterlich zu wirken an der guten Botschaft Gottes, damit die Weihegabe, [nämlich] die, die von den Völkern sind, eine wohlangenehme werde, geheiligt im Heiligen Geist. Ich habe also etwas zum Rühmen in Christus Jesus in dem, was Gott betrifft, denn ich werde nicht wagen, von etwas zu reden, das nicht Christus durch mich bewirkte zum Gehorsam derer, die von den Völkern sind, mittels Wort und Werk, in der Kraft von Zeichen und Wundern, in der Kraft des Geistes Gottes, sodass ich von Jerusalem an und in einem Umkreis bis Illyrien die gute Botschaft von dem Christus ganz ausrichtete, so aber, dass es mein Streben ist, die gute Botschaft zu sagen, nicht, wo Christus [bereits] genannt war, damit ich nicht auf fremdem Grund baute, sondern, wie geschrieben ist:„Die, denen nicht über ihn berichtet war, werden sehen, und die, die nicht gehört haben, werden verstehen.“ Darum wurde ich auch vielmals verhindert, zu euch zu kommen. Nun aber, da ich in diesen Gegenden keinen Raum mehr habe und seit vielen Jahren eine Sehnsucht habe, zu euch zu kommen, werde ich, wenn es [so weit] ist, dass ich nach Spanien reise, zu euch kommen, denn ich hoffe, auf der Durchreise euch zu Gesicht zu bekommen und von euch dorthin weitergeleitet zu werden, wenn ich mich zuvor an euch einigermaßen gesättigt habe. Aber nun reise ich nach Jerusalem in einem Dienst für die Heiligen, denn es gefiel Makedonien und Achaia wohl, eine gewisse Beisteuer, ‹ein Zeichen der Gemeinschaft› zu leisten für die Armen unter den Heiligen, die in Jerusalem sind; denn es gefiel ihnen– und sie sind ihre Schuldner, denn wenn die, die von den Völkern sind, an ihren geistlichen [Gütern] teilhatten, sind sie schuldig, ihnen auch in den fleischlichen [Gütern] Dienst zu leisten. Nachdem ich also diese [Aufgabe] zu Ende geführt und ihnen diese Frucht besiegelt habe, werde ich ab[reisen und] über euch nach Spanien ziehen. Aber ich weiß, wenn ich zu euch komme, dass ich in der Segensfülle der guten Botschaft des Christus kommen werde. Ich rufe euch aber auf, Brüder, durch unseren Herrn, Jesus Christus, und durch die Liebe des Geistes, zusammen mit mir zu ringen in Gebeten für mich zu Gott, damit ich befreit werde von den im Unglauben Ungehorsamen in Judäa und damit mein Dienst, der für Jerusalem ist, den Heiligen wohlangenehm werde, damit ich mit Freude zu euch komme durch den Willen Gottes und zusammen mit euch erquickt werde. Der Gott des Friedens [sei mit] euch allen. Amen. Ich empfehle euch unsere Schwester Phöbe, die eine Dienerin der Gemeinde zu Kenchrea ist, damit ihr sie ‹bei euch› aufnehmt im Herrn, wie es Heiligen geziemt, und ihr beisteht, in welcher Sache sie etwa euer bedarf, denn auch sie ist vielen eine Beschützerin gewesen, auch mir selbst. Grüßt Priskilla und Aquila, meine Mitarbeiter in Christus Jesus, – sie, die für meine Seele ihren Nacken hinhielten, denen nicht allein ich danke, sondern auch alle Gemeinden derer, die von den Völkern sind – und [grüßt auch] die Gemeinde in ihrem Hause. Grüßt Epänetus, meinen Geliebten, der eine Erstlingsfrucht Achaias ist für Christus. Grüßt Maria, sie, die viel für uns arbeitete. Grüßt Andronikus undJunias, meine Verwandten und meine Mitkriegsgefangenen. Sie sind solche, die sich auszeichnen unter den Aposteln, und waren vor mir in Christus. Grüßt Amplias, meinen Geliebten im Herrn. Grüßt Urbanus, unseren Mitarbeiter in Christus, und Stachys, meinen Geliebten. Grüßt Apelles, den in Christus Bewährten. Grüßt die von Aristobulus. Grüßt Herodion, meinen Verwandten. Grüßt die von Narkissus, die im Herrn sind. Grüßt Tryphena und Tryphosa, die im Herrn arbeiten. Grüßt Persis, die Geliebte, die viel arbeitete im Herrn. Grüßt Rufus, den Erwählten im Herrn, und seine und meine Mutter. Grüßt Asynkretus, Phlegon, Hermas, Patrobas, Hermes und die Brüder, die mit ihnen zusammen sind. Grüßt Philologus und Julia, Nereus und seine Schwester, auch Olympas und alle Heiligen, die mit ihnen zusammen sind. Grüßt einander mit einem heiligenKuss. Es grüßen euch die Gemeinden des Christus. Ich rufe euch aber auf, Brüder, Acht zu geben auf die, die Zwiespalt anrichten und Fallstricke legen entgegen der Lehre, die ihr lerntet, und wendet euch von ihnen ab, denn solche tun nicht Leibeigenendienst unserem Herrn, Jesus Christus, sondern ihrem eigenen Bauch, und durch freundlich ‹klingende› und schöne Worte betrügen sie gänzlich die Herzen der Arglosen. Euer Gehorsam ist nämlich überall bekannt geworden. Ich freue mich also über das bei euch [Geschehene], will aber, dass ihr weise seid, was das Gute, und unvermischt, was das Böse betrifft. Aber der Gott des Friedens wird den Satan mit Schnelligkeit unter euren Füßen niedermachen. Die Gnade unseres Herrn, Jesu Christi, [sei] mit euch. Es grüßen euch Timotheus, mein Mitarbeiter, und Lukius und Jason und Sosipater, meine Verwandten. Ich, Tertius, der den Brief geschrieben hat, grüße euch im Herrn. Es grüßt euch Gaius, mein und der ganzen Gemeinde Gastgeber. Es grüßt euch Erastus, der Stadtschatzmeister, und Quartus, der Bruder. Die Gnade unseres Herrn, Jesu Christi, [sei] mit euch allen. Amen. Dem, der euch zu festigen vermag nach meiner guten Botschaft und der Verkündigung von Jesus Christus, entsprechend der Offenbarung des Geheimnisses, das in unausdenkbaren Zeiten verschwiegen geblieben war, nun aber geoffenbart worden und durch prophetische Schriften, nach ‹ausdrücklichem› Befehl des ewigen Gottes, allen, die von den Völkern sind, zum Glaubensgehorsam zur Kenntnis gegeben ist, dem allein weisen Gott, dem in Ewigkeit die Herrlichkeit ‹gebührt›, [sei] durch Jesus Christus ein Amen. Paulus, gerufener Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, und Sosthenes, der Bruder Der Gemeinde Gottes, die in Korinth ist, [den] Geheiligten in Christus Jesus, gerufenen Heiligen, zusammen mit allen, die den Namen unseres Herrn, Jesu Christi, anrufen, an jedem Ort, [an] ihrem und auch [an] unserem: Gnade [sei] euch ‹zuteil› und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Ich danke meinem Gott allezeit euretwegen für die Gnade Gottes, die euch in Christus Jesus gegeben wurde, dass ihr in ihm in allem reich gemacht wurdet, in allem Wort und aller Kenntnis, so wie das Zeugnis des Christus unter euch gefestigt wurde, sodass ihr in keiner Gnadengabe Mangel habt, während ihr wartet auf die Offenbarung unseres Herrn, Jesu Christi, der euch auch festigen wird bis ans Ende als [solche, die dann] Nichtanzuklagende [sind] am Tage unseres Herrn, Jesu Christi. Treu ist Gott, von dem ihr gerufen wurdet in die Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn. Ich rufe euch aber auf, Brüder, durch den Namen unseres Herrn, Jesu Christi, dass ihr alle dasselbe sagt und nicht Spaltungen unter euch seien, ihr aber zurechtgebracht sein mögt in demselben Sinn [des Denkens] und in derselben Auffassung, denn es wurde mir von denen ‹um› Chloe in Bezug auf euch angezeigt, meine Brüder, dass Streitereien unter euch sind. Ich spreche [von] diesem: dass ein jeder von euch sagt:„Ich bin des Paulus“,„Ich des Apollos“,„Ich des Kephas“,„Ich des Christus“. Ist der Christus aufgeteilt worden? Wurde Paulus für euch gekreuzigt? Oder wurdet ihr auf den Namen des Paulus getauft? Ich danke Gott, dass ich keinen von euch taufte, außer Krispus und Gaius, damit nicht jemand sage, ich hätte auf meinen Namen getauft; aber auch das Haus des Stephanas taufte ich; sonst weiß ich nicht, ob ich noch jemanden taufte; denn Christus sandte mich nicht zu taufen, sondern die gute Botschaft zu sagen, nicht in Redeweisheit, damit nicht das Kreuz des Christus nichtig gemacht würde, denn das Wort vom Kreuz ist Torheit denen, die ins Verderben gehen; uns aber, die gerettet werden, ist es Kraft Gottes; denn es ist geschrieben:„Ich werde die Weisheit der Weisen vernichten und den Verstand der Verständigen hinwegtun.“ Wo ist der Weise, wo der Schriftgelehrte, wo der Disputierer dieser Weltzeit? Machte Gott nicht die Weisheit dieser Welt zur Torheit? – denn da, in der Weisheit Gottes, die Welt Gott nicht durch Weisheit kannte, gefiel es Gott wohl, die Glaubenden zu retten durch die Torheit der Verkündigung, da Juden nach einem Zeichen fragen und Griechen Weisheit suchen; aber wir verkünden Christus, den Gekreuzigten, den Juden ein Ärgernis ‹und Anstoß›, den Griechen eine Torheit, denen aber, die Gerufene sind, Juden und auch Griechen, Christus [als] Gottes Kraft und Gottes Weisheit, weil das Törichte Gottes weiser ist als die Menschen und weil das Schwache Gottes stärker ist als die Menschen; denn ihr seht euer Gerufensein, Brüder, dass nicht viele Weise nach dem Fleisch [da sind], nicht viele mit Können, nicht viele von Geburt Vornehme; sondern das Törichte der Welt erwählte sich Gott, damit er die Weisen zuschanden mache, und das Schwache der Welt erwählte sich Gott, damit er das Starke zuschanden mache, und das von Geburt Niedrige der Welt und das Verachtete erwählte sich Gott und was nicht [etwas] ist, damit er das, was [etwas] ist, zunichte mache, auf dass sich kein Fleisch vor ihm rühme. Aber aus ihm ist es, dass ihr in Christus Jesus seid, der uns Weisheit wurde von Gott, auch Gerechtigkeit und Geheiligtsein und Erlösung, damit [es sei] so, wie geschrieben ist:„Wer rühmt, rühme sich im Herrn.“ Und ich, als ich zu euch gekommen war, Brüder, kam nicht mit überragender Rede oder Weisheit, als ich euch die Botschaft brachte, das Zeugnis Gottes, denn ich entschied, unter euch nichts zu wissen als nur Jesus Christus und diesen als Gekreuzigten. Und ich, in Schwachheit und in Furcht und mit vielem Zittern kam ich zu euch, und mein Wort und meine Verkündigung [bestanden] nicht in überzeugenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung [des] Geistes und [der] Kraft, damit euer Glaube nicht in der Weisheit der Menschen sei, sondern in der Kraft Gottes. Weisheit reden wir aber unter Reifen, eine Weisheit, die aber nicht eine dieser Weltzeit ist, noch eine der Erstrangigen dieser Weltzeit– die ausgeschaltet werden–, sondern wir reden Weisheit Gottes in einem Geheimnis, die verborgene, die Gott vor den Weltzeiten vorherbestimmte zu unserer Herrlichkeit, die keiner der Erstrangigen dieser Weltzeit gekannt hat (denn hätten sie sie gekannt, hätten sie nicht den Herrn der Herrlichkeit gekreuzigt), sondern so wie geschrieben ist: Was das Auge nicht sah und das Ohr nicht hörte und nicht in das Herz eines Menschen kam, was Gott bereitete denen, die ihn lieben. Aber uns offenbarte Gott [sie] durch seinen Geist, denn der Geist erkundet alles, auch die Tiefen Gottes, denn wer [unter den] Menschen weiß, was des Menschen ist, als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? So weiß auch niemand, was Gottes ist, als nur der Geist Gottes. Aber wir empfingen nicht den Geist der Welt, sondern den Geist, der aus Gott ist, damit wir die uns von Gott ‹in Gnade› geschenkten Dinge wirklich kennen ‹sollten›, die wir auch reden, nicht mit Worten gelehrt von menschlicher Weisheit, sondern mit [solchen] gelehrt vom Heiligen Geist:Geistlichem passen wir Geistliches an. Aber der seelische Mensch nimmt die Dinge des Geistes Gottes nicht auf, denn sie sind ihm Torheit, und er vermag [sie] nicht zu kennen, weil sie geistlich beurteilt werden; aber der Geistliche beurteilt alles; er selbst wird aber von niemandem beurteilt; denn wer kannte [je] den Denksinn des Herrn? Wer wird ihn unterweisen? Wir aber haben den Denksinn Christi. Und ich, Brüder, konnte zu euch nicht als zu Geistlichen reden, sondern als zu Fleischlichen, als zu unmündigen ‹Kindern› in Christus. Milch gab ich euch zu trinken und nicht ‹feste› Speise, denn ihr konntet es noch nicht [vertragen]. Jedoch auch jetzt könnt ihr es nicht, denn ihr seid noch Fleischliche, denn wo Eifersucht und Streit und Entzweiungen unter euch sind, seid ihr nicht Fleischliche?– und ihr wandelt nach Menschen[weise]; denn wenn einer sagt:„Ich bin des Paulus“, ein anderer:„Ich des Apollos“, seid ihr nicht Fleischliche? Wer ist also Paulus, wer Apollos? Doch nur Diener, durch die ihr glaubtet, und [das], wie der Herr es jedem gab. Ich pflanzte. Apollos bewässerte. Gott jedoch ließ wachsen; – sodass weder der Pflanzende etwas ist noch der Bewässernde, sondern Gott, der wachsen lässt. Der Pflanzende und der Bewässernde sind eins. Aber jeder wird [seinen] eigenen Lohn bekommen nach der eigenen Arbeit; denn wir sind Gottes Mitarbeiter. Ihr seid Gottes bb Ackerfeld, Gottes Bau. Nach der Gnade Gottes, die mir gegeben wurde, habe ich als ein weiser Baumeister den Grund gelegt, aber ein anderer baut darauf. Ein jeder sehe zu, wie er darauf baut; denn einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der liegt. Der ist Jesus, der Christus. Wenn jemand auf diesen Grund Gold, Silber, kostbare Steine, Holz, Heu, Stroh aufbaut, wird das Werk eines jeden offenbar werden, denn der Tag wird es deutlich machen, weil es in Feuer geoffenbart werden wird, und welcher Art das Werk eines jeden ist, wird das Feuer prüfen. Wenn jemandes Werk bleibt, das er darauf baute, wird er Lohn bekommen. Wenn jemandes Werk verbrennen wird, wird er Schaden leiden, aber er selbst wird gerettet werden, aber so wie durchs Feuer. Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempelheiligtum seid und der Geist Gottes in euch wohnt? Wenn jemand das Tempelheiligtum Gottes verdirbt, wird Gott ihn verderben, denn das Tempelheiligtum Gottes ist heilig, welches IHR seid. Niemand betrüge sich selbst. Wenn jemand unter euch meint, weise zu sein in dieser Weltzeit, werde er ein Törichter, damit er weise werde, denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott, denn es ist geschrieben:„Er fängt die Weisen in ihrer Verschlagenheit“, und wieder:„Der Herr kennt die Überlegungen der Weisen, dass sie nichtig ‹und wertlos› sind“; sodass niemand sich der Menschen rühmen sollte, denn alles ist euer: Ob Paulus, ob Apollos, ob Kephas, ob die Welt, ob Leben, ob Tod, ob Gegenwärtiges, ob Künftiges– alles ist euer. Aber IHR seid Christi, und Christus ist Gottes. So erachte man uns: als verantwortliche Diener Christi und Verwalter der Geheimnisse Gottes. Des Weiteren: Es wird bei Verwaltern gesucht, dass einer treu erfunden werde. Mir ist es aber das Geringste, dass ich von euch beurteilt werde oder von einem menschlichen Tage. Andererseits auch fälle ich nicht selbst ein Urteil über mich, denn ich bin mir selbst nichts bewusst. Damit bin ich jedoch nicht gerechtfertigt. Aber der, der ein Urteil über mich fällt, ist der Herr. Daher: Beurteilt nichts vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch ans Licht bringen wird das Verborgene der Dunkelheit und offenbaren wird die Entschlüsse der Herzen, und dann wird einem jeden von Gott das Lob [zuteil] werden. Diese Dinge, Brüder, habe ich euretwegen auf mich selbst und Apollos übertragen, damit ihr an uns lernen möchtet, nicht über das, was geschrieben ist, hinaus zu sinnen, damit [man] nicht aufgeblasen sei, der eine zugunsten des einen gegen den anderen, denn wer macht bei dir einen Unterschied? Was hast du, das du nicht bekamst? Wenn du es aber bekamst, was rühmst du dich, als ob du es nicht bekommen hättest? Ihr seid schon gesättigt. Ihr seid schon bereichert. Ihr herrschtet ‹königlich› ohne uns. Und wäre es doch so, dass ihr ‹königlich› herrschtet!– damit auch wir mit euch ‹königlich› herrschten; denn ich denke, dass Gott uns, die Apostel, als Letzte zur Schau stellte, als zum Tode Bestimmte, weil wir [vor] der Welt– [vor] Engeln und [vor] Menschen– ein Schauspiel wurden. Wir sind Törichte Christi wegen, aber ihr seid Kluge in Christus. Wir sind Schwache, aber ihr seid Starke, ihr Herrliche, aber wir sind ohne Ehre. Bis zur gegenwärtigen Stunde leiden wir Hunger und Durst und sind unbekleidet, und wir werden mit Fäusten geschlagen und sind Heimatlose und arbeiten, wirken mit den eigenen Händen. Geschmäht segnen wir. Verfolgt ertragen wir es. Gelästert geben wir Zuspruch. Wie Kehricht der Welt sind wir geworden, abgewischter Schmutz aller– bis jetzt. Nicht um euch zu beschämen, schreibe ich dieses, sondern als meine geliebten Kinder ermahne ich [euch]; denn solltet ihr zehntausend Beaufsichtiger in Christus haben, so doch nicht viele Väter, denn in Christus Jesus wurde ich mit der guten Botschaft euer Vater. Ich rufe euch also auf: Werdet meine Nachahmer! Deswegen schickte ich Timotheus zu euch, der mein geliebtes und treues Kind im Herrn ist, der euch erinnern wird an meine Wege, die in Christus sind, so wie ich überall in jeder Gemeinde lehre. Etliche wurden aufgebläht, wie wenn ich nicht zu euch käme. Ich werde aber bald zu euch kommen, wenn der Herr will, und werde erfahren nicht das Wort der Aufgeblähten, sondern die Kraft; denn das Königreich Gottes [besteht] nicht in Wort, sondern in Kraft. Was wollt ihr? Soll ich mit der Rute zu euch kommen oder in Liebe und im Geist der Sanftmut? Überhaupt hört man von Unzucht unter euch– und solcher Unzucht, die nicht einmal unter denen, die von den Völkern sind, genannt wird, dass nämlich jemand des Vaters Frau habe. Und ihr seid aufgebläht und trauertet nicht vielmehr, damit der, der diese Tat beging, aus eurer Mitte entfernt würde; denn ich meinerseits, als abwesend im Leibe aber gegenwärtig im Geist, habe bereits als gegenwärtig das Urteil über den, der auf solche Weise dieses ausübte, gefällt: im Namen unseres Herrn, Jesu Christi, wenn ihr und mein Geist zusammengekommen sind, zusammen mit der Kraft unseres Herrn, Jesu Christi, den Betreffenden dem Satan zu übergeben zum Verderben des Fleisches, damit der Geist am Tage des Herrn Jesus gerettet werde. Euer Rühmen ist nicht gut. Wisst ihr nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig säuert? Fegt also den alten Sauerteig aus, damit ihr ein frischer Teig seid, demgemäß wie ihr ungesäuert seid, denn auch unser Passa wurde für uns geopfert: Christus; daher sollten wir das Fest nicht mit altem Sauerteig feiern, nicht mit Sauerteig der Schlechtigkeit und des Bösen, sondern mit dem ungesäuerten [Brot] der Lauterkeit und der Wahrheit. Ich schrieb euch in dem Brief, nicht mit Unzüchtigen Umgang zu pflegen– und ‹zwar› nicht ganz und gar, mit den Unzüchtigen dieser Welt oder mit den Habsüchtigen oder Räuberischen oder Götzendienern, denn dann müsstet ihr aus der Welt hinausgehen. Aber nun schreibe ich euch, nicht Umgang zu pflegen, wenn jemand als Bruder bezeichnet wird und ein Unzüchtiger oder Habsüchtiger oder Götzendiener oder Schmäher oder sich Berauschender oder ein Räuberischer ist, mit einem solchen nicht einmal zu essen; denn was [gehen] mich auch die [an], die außerhalb sind, [sie] zu richten? Richtet ihr nicht die, die drinnen sind? Aber die, die außerhalb sind, richtet Gott. Und entfernt ihr den Bösen aus eurer ‹Mitte›! Wagt jemand von euch es, wenn er eine Sache gegen einen anderen hat, vor den Ungerechten gerichtet zu werden und nicht vor den Heiligen? Wisst ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden? Und wenn die Welt von euch gerichtet wird, seid ihr der kleinsten Gerichte unwürdig? Wisst ihr nicht, dass wir Engel richten werden? Wie viel mehr die ‹Angelegenheiten› des ‹irdischen› Lebens! Wenn ihr also ‹Angelegenheiten› des ‹irdischen› Lebens zu richten habt, die in der Gemeinde Geringgeschätzten, die setzt ein. Zur Beschämung sage ich es euch. [Ist es] so, dass unter euch nicht ein Weiser ist, nicht einer, der zwischen Brüdern entscheiden könnte? – sondern Bruder geht mit Bruder zum Gericht, und das vor Ungläubigen? Also: Es ist überhaupt schon ein Schaden unter euch, dass ihr Gerichtsverfahren miteinander führt. Weshalb lasst ihr euch nicht lieber Unrecht tun? Weshalb lasst ihr euch nicht lieber übervorteilen? Dagegen übt ihr Unrecht und Übervorteilung, und das an Brüdern! Oder wisst ihr nicht, dass Ungerechte das Königreich Gottes nicht erben werden? Werdet nicht irregeleitet! Weder Unzüchtige noch Götzendiener noch Ehebrecher noch Lüstlinge noch Homosexuelle noch Diebe noch Habsüchtige noch sich Berauschende noch Schmäher noch Räuberische werden das Königreich Gottes erben. Und dieses waren etliche von euch. Ihr wurdet jedoch gewaschen! Ihr wurdet jedoch geheiligt! Ihr wurdet jedoch gerechtfertigt!– in dem Namen des Herrn Jesus und in dem Geist unseres Gottes. Alles ist mir gestattet. Jedoch ist nicht alles förderlich. Alles ist mir gestattet; ich werde mich jedoch nicht unter die Macht von etwas bringen lassen. Die Speisen für den Bauch und der Bauch für die Speisen, aber Gott wird diesen wie jene zunichte machen. Der Leib ist aber nicht für die Unzucht, sondern für den Herrn– und der Herr für den Leib. Aber Gott erweckte den Herrn und wird auch uns auferwecken durch seine Kraft. Wisst ihr nicht, dass eure Leiber Glieder des Christus sind? Werde ich also die Glieder des Christus hernehmen und zu Gliedern einer Unzüchtigen machen? Das sei fern! Oder wisst ihr nicht, dass der, der mit einer Unzüchtigen vereinigt wird, ein Leib [mit ihr] ist?– denn„es werden“, sagt er,„die zwei zu einem Fleisch“. Aber wer mit dem Herrn vereinigt wird, ist ein Geist [mit ihm]. Flieht ‹stets› die Unzucht! Jede Sünde, die etwa ein Mensch tat, ist außerhalb des Leibes. Aber der, der Unzucht begeht, sündigt gegen den eigenen Leib. Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempelheiligtum des Heiligen Geistes ist, der in euch ist, den ihr von Gott habt, und ihr euch nicht selbst gehört? – denn ihr wurdet um einen Preis erkauft. Verherrlicht dann Gott in eurem Leibe und in eurem Geiste, welche Gottes sind. Was die Punkte betrifft, [über] die ihr mir schriebt: Es ist gut für einen Mann, eine Frau nicht zu berühren. Aber wegen der Unzucht habe jeder seine eigene Frau, und jede [Frau] habe [ihren] eigenen Mann. Der Mann leiste der Frau die schuldige Wohlgesinnung und die Frau gleicherweise dem Manne. Die Frau hat nicht Vollmacht über den eigenen Leib, sondern der Mann, und gleicherweise hat der Mann nicht Vollmacht über den eigenen Leib, sondern die Frau. Entzieht euch einander nicht, außer nach Übereinkunft für eine bestimmte Zeit, damit ihr Muße zum Fasten und zum Beten habt und wieder zusammenkommt, damit der Satan euch nicht versuche wegen eurer Unenthaltsamkeit. Aber dieses sage ich als Zugeständnis, nicht als ‹ausdrücklichen› Befehl, denn ich wünsche, alle Menschen wären wie auch ich selbst. Jeder hat jedoch eine eigene Gnadengabe von Gott, der eine so, der andere so. Ich sage aber zu den Unverheirateten und den Witwen: Es ist für sie gut, wenn sie bleiben wie auch ich. Sind sie aber nicht ihrer selbst mächtig, sollen sie heiraten, denn es ist besser zu heiraten als zu glühen. Aber die Verheirateten weise ich an– nicht ich, sondern der Herr–, dass eine Frau sich nicht vom Mann trenne (wenn sie sich aber auch getrennt haben sollte, bleibe sie unverheiratet oder versöhne sich mit dem Mann) und dass der Mann die Frau nicht verlasse ‹oder verstoße›. Aber den anderen sage ich, nicht der Herr: Wenn etwa ein Bruder eine ungläubige Frau hat und sie einverstanden ist, bei ihm zu wohnen, verlasse ‹oder verstoße› er sie nicht; und eine Frau, die einen ungläubigen Mann hat, und er ist einverstanden, bei ihr zu wohnen, verlasse ‹oder verstoße› ihn nicht; denn der ungläubige Mann ist geheiligt durch die Frau, und die ungläubige Frau ist geheiligt durch den Mann. Im anderen Fall wären eure Kinder unrein. Nun aber sind sie heilig. Wenn sich der Ungläubige aber trennt ‹und sich getrennt hält›, trenne er sich ‹und halte sich getrennt›; der Bruder oder die Schwester ist in solchen [Fällen] nicht gebunden– in Frieden hat uns Gott gerufen–, denn was weißt du, Frau, ob du den Mann retten wirst, oder was weißt du, Mann, ob du die Frau retten wirst? Nur, wie Gott einem jeden zuteilte, wie der Herr einen jeden gerufen hat, so wandle er. Und so ordne ich es in allen Gemeinden an. Wurde jemand als Beschnittener gerufen, werde er nicht„unbeschnitten“. Wurde jemand in unbeschnittenem Zustand gerufen, lasse er sich nicht beschneiden. Beschnittensein ist nichts, und Unbeschnittensein ist nichts, sondern das Halten der Gebote Gottes. Jeder bleibe in dem Ruf, in dem er gerufen wurde. Wurdest du als leibeigener Knecht gerufen? Lass es dich nicht kümmern. Hast du jedoch auch die Möglichkeit, frei zu werden, nutze sie lieber; denn der im Herrn gerufene Knecht ist ein Freigelassener des Herrn. Desgleichen auch ist der gerufene Freie ein leibeigener Knecht Christi. Ihr seid um einen Preis erkauft. Werdet nicht Knechte von Menschen. Jeder, worin er gerufen wurde, Brüder, darin bleibe er vor Gott. Was aber die Jungfrauen betrifft, habe ich nicht einen ‹ausdrücklichen› Befehl des Herrn. Ich gebe aber ein Urteil ab als einer, der vom Herrn die Barmherzigkeit erfuhr, treu zu sein. Ich halte dieses also für gut, wegen der vorhandenen Not, dass es für einen Menschen gut ist, so zu sein: Bist du an eine Frau gebunden? Suche nicht, gelöst zu werden. Bist du von einer Frau gelöst? Suche nicht eine Frau. Wenn du aber auch geheiratet haben solltest, sündigtest du nicht. Und wenn die Jungfrau geheiratet haben sollte, sündigte sie nicht. Solche werden aber Bedrängnis ‹im› Fleisch haben. Ich verschone euch aber. Dieses sage ich, Brüder: Die Zeit ist bemessen. Für die noch bleibende gilt, dass auch die, die Frauen haben, wie solche seien, die keine haben, und die, die weinen, wie solche, die nicht weinen, und die, die sich freuen, wie solche, die sich nicht freuen, und die, die kaufen, wie solche, die nicht besitzen, und die, die diese Welt gebrauchen, wie solche, die nicht völligen Gebrauch [von ihr] machen, denn die [äußere] Gestalt dieser Welt vergeht. Ich will aber, dass ihr ohne Sorge seid. Der Unverheiratete sorgt für die Dinge des Herrn, wie er dem Herrn gefallen wird. Aber der Verheiratete sorgt für die Dinge der Welt, wie er der Frau gefallen wird. Unterschiedlich sind die Frau und die Jungfrau: Die Unverheiratete sorgt für die Dinge des Herrn, damit sie heilig sei am Leib und auch am Geist. Aber die Verheiratete sorgt für die Dinge der Welt, wie sie dem Mann gefalle. Dieses sage ich aber zu eurem Nutzen, nicht, damit ich eine Schlinge über euch werfe, sondern um zu fördern, was sich geziemt, und [damit] ihr unabgelenkt für den Herrn da seid. Meint aber jemand, er handle ungeziemend an seiner Jungfrau, wenn sie über die Reife hinauskommt, und es so geschehen muss, der tue, was er will. Er sündigt nicht. Mögen sie heiraten. Aber der, der im Herzen fest steht und keine Notwendigkeit hat, aber Vollmacht über den eigenen Willen und dieses in seinem Herzen beschlossen hat, seine Jungfrau zu behalten, der tut wohl. Somit tut auch der wohl, der sie zur Ehe gibt. Aber der, der sie nicht zur Ehe gibt, tut besser. Eine Frau ist gesetzlich gebunden, solange ihr Mann lebt. Aber wenn ihr Mann entschlief, ist sie frei, verheiratet zu werden mit wem sie will– nur im Herrn. Eine Seligere aber ist sie, nach meinem Urteil, wenn sie so bleibt. Ich meine aber, auch ich habe den Geist Gottes. Was das den Götzen Geopferte betrifft, wissen wir: Wir alle haben Kenntnis. Die Kenntnis bläht auf, aber die Liebe baut [auf]. Wenn jemand meint, etwas zuwissen, hat er noch nichts gekannt, so wie er es kennen sollte. Aber wenn jemand Gott liebt, der ist von ihm gekannt. Was also das Essen dessen betrifft, was den Götzen geopfert ist: Wir wissen, dass ein Götze nichts ist in der Welt und dass außer dem Einen kein anderer Gott ist, denn wenn es auch so genannte Götter gibt, ob im Himmel oder auf der Erde (wie es ja viele Götter und viele Herren gibt), ist jedoch für uns EIN Gott, der Vater, von dem alles ist, und wir sind für ihn; und es ist EIN Herr, Jesus Christus, durch den alles ist, und wir sind durch ihn. Es ist jedoch die Kenntnis nicht in allen. Etliche ‹mit› einem Gewissen, [das] bis jetzt an den Götzen [gebunden ist], essen [das Fleisch] als einem Götzen geopfert, und ihr Gewissen, weil es schwach ist, wird befleckt. Aber Speise empfiehlt uns nicht bei Gott, denn weder sind wir, wenn wir essen, im Vorteil, noch sind wir, wenn wir nicht essen, geringer. Seht euch aber vor, dass dieses euer Recht nicht denen, die schwach sind, ein Anstoß werde ‹wodurch sie zu Fall kämen›, denn wenn jemand dich, der du Kenntnis hast, im Götzentempel [zu Tisch] liegen sieht, wird nicht sein Gewissen, weil es schwach ist, dahin [auf]gebaut werden, das den Götzen Geopferte zu essen? Und der Bruder, der schwach ist, wird über deiner Kenntnis zerstört werden– dessentwegen Christus starb! Indem ihr aber auf diese Weise gegen die Brüder sündigt und ihr Gewissen, das schwach ist, schlagt ‹und verwundet›, sündigt ihr gegen Christus. Daher, wenn Speise meinem Bruder einen Fallstrick legt, will ich in Ewigkeit gar kein Fleisch essen, damit ich meinem Bruder nicht einen Fallstrick lege. Bin ich nicht ein Apostel? Bin ich nicht frei? Habe ich nicht Jesus Christus, unseren Herrn, gesehen? Seid nicht ihr mein Werk im Herrn? Wenn ich für andere nicht ein Apostel bin, bin ich es jedoch zweifelsohne für euch, denn das Siegel meiner Apostelschaft seid ihr im Herrn. Meine Verteidigung denen ‹gegenüber›, die mich beurteilen, ist diese: Haben wir nicht Berechtigung, zu essen und zu trinken? Haben wir nicht Berechtigung, eine Schwester als Frau ‹mit› umherzuführen wie auch die anderen Apostel und die Brüder des Herrn, auch Kephas? Oder haben nur ich und Barnabas keine Berechtigung, nicht zu arbeiten? Wer dient als Soldat je auf eigene Kosten? Wer legt einen Weinberg an und isst nicht von dessen Frucht? Oder wer ist Hirte einer Herde und genießt nicht von der Milch der Herde? Rede ich dieses nach Menschen[weise]? Oder sagt nicht das Gesetz dieses auch? – denn im Gesetz Moses ist geschrieben:„Einem dreschenden Rind sollst du nicht das Maul verschließen!“ Kümmert sich Gott um Rinder? Oder sagt er es ganz und gar unseretwegen?– denn unseretwegen wurde es geschrieben: ‘Auf Hoffnung sollte der Pflügende pflügen, und der Dreschende [sollte] auf die Hoffnung [hin dreschen], seiner Hoffnung teilhaftig zu werden.’ Wenn wir euch das Geistliche säten, [ist es] ein Großes, wenn wir euer Fleischliches ernten werden? Wenn andere der Vollmacht über euch teilhaftig sind, [sollten] wir es nicht viel mehr [sein]? Wir machten jedoch von dieser Vollmacht nicht Gebrauch, sondern wir ertragen alles, damit wir der guten Botschaft des Christus kein Hindernis geben. Wisst ihr nicht, dass die, die mit den Dingen der Tempelstätte beschäftigt sind, aus der Tempelstätte essen, [und] dass die, die den Altar bedienen, zusammen mit dem Altar teilhaben? So ordnete der Herr auch an, dass die, die die gute Botschaft verbreiten, von der guten Botschaft leben sollten. Ich machte aber von keinem dieser Dinge Gebrauch. Nicht habe ich dieses geschrieben, damit es so mit mir werden sollte, denn besser ist es für mich, lieber zu sterben, als dass jemand mein Rühmen nichtig mache, denn wenn ich die gute Botschaft sage, steht mir das Rühmen nicht zu, denn die Notwendigkeit ist mir auferlegt: Wehe mir, wenn ich die gute Botschaft nicht sagen sollte! – denn wenn ich es von mir aus tue, habe ich einen Lohn, wenn nicht von mir aus, bin ich mit der Verwalterschaft betraut. Was also ist mein Lohn? Dass ich, wenn ich die gute Botschaft sage, unentgeltlich die gute Botschaft des Christus darlegen werde, um von meiner Vollmacht in der guten Botschaft nicht vollen Gebrauch zu machen; denn als einer, der frei von allen ist, machte ich mich allen zum leibeigenen Knecht, damit ich eine größere Zahl gewinne. Und ich wurde den Juden wie ein Jude, damit ich [die] Juden gewinne, denen unter [dem] Gesetz wie unter [dem] Gesetz, damit ich die unter [dem] Gesetz gewinne, denen ohne Gesetz wie ohne Gesetz (wobei ich nicht ohne Gesetz bin Gott ‹gegenüber›, sondern innerhalb eines Gesetzes Christus ‹gegenüber›), damit ich die ohne Gesetz gewinne. Ich wurde den Schwachen wie ein Schwacher, damit ich die Schwachen gewinne. Allen bin ich alles geworden, damit ich auf alle Fälle etliche rette. Dieses tue ich der guten Botschaft wegen, damit ich ihr Mitteilhabender werde. Wisst ihr nicht, dass die, die in der Rennbahn laufen, alle laufen, aber einer den Preis bekommt? Lauft so, dass ihr [ihn] erlangt. Jeder Wettkämpfer übt in allem Selbstbeherrschung. Nun [tun] jene es, damit sie einen vergänglichen Kranz bekommen, aber wir, [damit wir] einen unvergänglichen [bekommen]. Ich laufe daher so: nicht wie ein Ungewisser. So führe ich einen Faustkampf: nicht wie einer, der die Luft schlägt, sondern ich behandle meinen Leib mit Gewalt und mache ihn zu einem leibeigenen Knecht, um nicht, nachdem ich anderen verkündet habe, selbst verwerflich zu werden. Ich will nicht, dass ihr [darüber] in Unkenntnis seid, Brüder, dass unsere Väter alle unter der Wolke waren und alle durch das Meer hindurchgingen und alle auf Mose getauft wurden– in der Wolke und in dem Meer– und alle dieselbe geistliche Speise aßen und alle denselben geistlichen Trank tranken, denn sie tranken von einem geistlichen Felsen, der [mit]folgte. Der Fels war der Christus. An dem größeren Teil von ihnen jedoch hatte Gott nicht Wohlgefallen, denn sie wurden in der Wüste niedergestreckt. Aber diese Dinge wurden Vorbilder für uns, damit wir nicht Begehrer schlechter Dinge seien, so wie auch jene begehrten. Werdet auch nicht Götzendiener, so wie etliche von ihnen, wie geschrieben ist:„Das Volk setzte sich, zu essen und zu trinken, und sie standen auf zu spielen.“ Noch sollten wir Unzucht begehen, so wie etliche von ihnen Unzucht begingen, und es fielen an einem Tag dreiundzwanzigtausend. Noch sollten wir Christus versuchen, so wie etliche von ihnen [ihn] versuchten und durch die Schlangen umkamen. Murrt auch nicht– so wie etliche von ihnen murrten und durch den Vertilger umkamen. Alle diese Dinge widerfuhren jenen als Vorbilder. Sie wurden aufgezeichnet zu unserer Ermahnung, zu denen die Enden der Weltzeiten gelangten. Daher: Wer meint zu stehen, sehe zu, dass er nicht falle. Keine Versuchung hat euch erfasst als nur eine menschliche. Aber Gott ist treu, der euch nicht über euer Können ‹hinaus› versuchen lassen wird, sondern mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen wird, sodass ihr sie werdet ertragen können. Darum, meine Geliebten, flieht den Götzendienst. Ich spreche als zu Verständigen. Beurteilt ihr, was ich sage. Der Becher des Lobens, [über] dem wir loben, ist er nicht ein Teilhaben an dem Blut des Christus? Das Brot, das wir brechen, ist es nicht ein Teilhaben an dem Leib des Christus? – weil es ein Brot [ist], wir, die Vielen, ein Leib sind, denn wir alle sind des einen Brotes teilhaftig. Seht auf das Israel nach dem Fleisch: Sind nicht die, die die Opfer essen, Teilhabende mit dem Altar? Was sage ich also? Dass ein Götze etwas sei oder dass das den Götzen Geopferte etwas sei? Sondern was die, die von den Völkern sind, opfern, opfern sie den Dämonen und nicht Gott. Ich will nicht, dass ihr Teilhabende mit den Dämonen werdet. Ihr könnt nicht [aus dem] Becher des Herrn trinken und [aus dem] Becher der Dämonen. Ihr könnt nicht am Tisch des Herrn und am Tisch der Dämonen teilhaben. Oder fordern wir den Herrn zur Eifersucht heraus? Sind wir stärker als er? Alles ist mir gestattet; es ist jedoch nicht alles förderlich. Alles ist mir gestattet; es baut jedoch nicht alles. Keiner suche das Seine, sondern jeder das des anderen. Alles, was auf dem Markt verkauft wird, esst, ohne wegen des Gewissens nachzufragen, denn„des Herrn ist die Erde und ihre Fülle.“ Wenn aber jemand von den Ungläubigen euch einlädt und ihr wollt hingehen, esst alles, was euch vorgesetzt wird, ohne wegen des Gewissens nachzufragen. Aber wenn jemand zu euch sagt:„Dieses ist einem Götzen Geopfertes“, esst es nicht– wegen desjenigen, der es anzeigte, und wegen des Gewissens; denn„des Herrn ist die Erde und ihre Fülle.“ „Wegen des Gewissens“, sage ich: nicht des eigenen, sondern des anderen; denn wozu wird meine Freiheit vom Gewissen eines anderen gerichtet? Wenn ich mit Dank teilhabe, warum werde ich gelästert für das, wofür ich danke? Ob ihr also esst oder trinkt oder was ihr [auch] tut, tut alles zur Verherrlichung Gottes. Werdet unanstößig sowohl für Juden als auch für Griechen und für die Gemeinde Gottes, so, wie auch ich in allem allen zu Gefallen bin: Ich suche nicht meinen Nutzen, sondern den der Vielen, damit sie gerettet werden. Werdet meine Nachahmer, so wie auch ich Christi [Nachahmer werde]. Ich lobe euch, Brüder, dass ihr in allem meiner gedenkt; und die Überlieferungen haltet ihr fest, so wie ich sie euch überlieferte. Ich will aber, dass ihr wisst, dass der Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, das Haupt einer Frau der Mann, Christi Haupt Gott. Jeder Mann, der, wenn er betet oder weissagt, [etwas] auf dem Haupt hat, beschämt sein Haupt, aber jede Frau, die unbedeckten Hauptes betet oder weissagt, beschämt IHR Haupt, denn es ist ein und dasselbe, wie wenn sie kahlgeschoren ist; denn wenn eine Frau nicht bedeckt ist, schere sie sich auch. Wenn es aber für eine Frau schändlich ist, sich zu scheren oder kahlgeschoren zu werden, bedecke sie sich; denn der Mann sollte sich das Haupt nicht bedecken, da er Gottes Ebenbild und Herrlichkeit ist; aber die Frau ist des Mannes Herrlichkeit; denn der Mann ist nicht von der Frau, sondern die Frau vom Manne; denn der Mann wurde auch nicht wegen der Frau geschaffen, sondern die Frau wegen des Mannes. Deswegen soll die Frau Vollmacht auf dem Haupt haben– wegen der [himmlischen] Boten. Doch im Herrn ist weder der Mann ohne die Frau [etwas] noch die Frau ohne den Mann, denn ebenso wie die Frau vom Manne ist, so ist auch der Mann durch die Frau; aber alles von Gott. Urteilt bei euch selbst: Geziemt es sich, dass eine Frau unbedeckt zu Gott betet? Oder lehrt euch nicht die Natur selbst, dass, wenn ein Mann langes Haar [trägt], es eine Unehre für ihn ist?– aber wenn eine Frau langes Haar [trägt], es eine Herrlichkeit für sie ist? --– weil das lange Haar ihr als eine umhüllende [Bekleidung] gegeben ist. Wenn aber jemand meint, rechthaberisch zu sein: Wir haben eine solche Gewohnheit nicht, die Gemeinden Gottes auch nicht. Während ich dieses anweise, lobe ich nicht, dass ihr nicht zum Besseren, sondern zum Schlimmeren zusammenkommt, denn erstens höre ich: Wenn ihr zusammenkommt in der Gemeinde, sind Spaltungen unter euch vorhanden. Und zum Teil glaube ich es; denn es müssen auch Parteiungen unter euch sein, damit unter euch die Bewährten offenbar werden. Wenn ihr also am selben [Ort] zusammenkommt, geschieht es nicht, um das Herrnmahl zu essen, denn ein jeder nimmt beim Essen das eigene Mahl vorweg, und der eine ist hungrig, der andere trunken. Habt ihr denn nicht Häuser fürs Essen und Trinken? Oder verachtet ihr die Gemeinde Gottes und beschämt die, die nichts haben? Was soll ich euch sagen? Soll ich euch in diesem loben? Ich lobe nicht. Ich bekam nämlich vom Herrn, was ich euch auch überlieferte, dass der Herr Jesus in der Nacht, in der er ‹verraten und› ausgeliefert wurde, Brot nahm und, nachdem er gedankt hatte, es brach und sagte:„Nehmt. Esst. Das ist mein Leib, der für euch gebrochen wird. Dieses tut zu meinem Gedenken.“ Ebenso [nahm er] auch den Becher nach dem Mahl:„Dieser Becher“, sagte er,„ist der neue Bund in meinem Blut. Dieses tut, sooft ihr trinkt, zu meinem Gedenken“– denn sooft ihr dieses Brot esst und diesen Becher trinkt, verbreitet ihr die Kunde vom Tode des Herrn, bis er kommt. Daher: Wer irgend auf unwürdige Weise dieses Brot isst oder den Becher des Herrn trinkt, wird schuldig sein am Leib und am Blut des Herrn. Es prüfe ein Mensch sich selbst, und so esse er von dem Brot und trinke er von dem Becher; denn wer auf unwürdige Weise isst und trinkt, isst und trinkt sich selbst ein Strafurteil: Er unterscheidet nicht den Leib des Herrn. Deswegen sind viele Schwache und Kränkliche unter euch, und viele sind entschlafen; denn wenn wir uns selbst ‹in wahrer Weise› beurteilten, würden wir nicht ein Strafurteil bekommen. Bekommen wir aber ein Strafurteil, werden wir vom Herrn gezüchtigt, damit wir nicht mitsamt der Welt verurteilt werden. Daher, meine Brüder, wenn ihr zum Essen zusammenkommt, wartet aufeinander. Hungert jemanden, so esse er zu Hause– damit ihr nicht zum Gericht zusammenkommt. Das Übrige werde ich anordnen, wann immer ich kommen mag. Was aber die Geistlichen betrifft, will ich nicht, Brüder, dass ihr in Unkenntnis seid. Ihr wisst,dass ihr von den Völkern wart, [dass] ihr weggeführt wurdet zu den stummen Götzen hin, wie ihr geführt wurdet. Darum setze ich euch in Kenntnis: Niemand, wenn er im Geiste Gottes redet, sagt, dass Jesus verflucht sei, und niemand kann sagen, Jesus sei Herr, als nur im Heiligen Geist. Es sind verschiedene Gnadengaben, aber es ist derselbe Geist. Auch sind es verschiedene Dienste, und es ist derselbe Herr. Und es sind verschiedene Wirkungen, aber es ist derselbe Gott, der alles in allen wirkt. Einem jeden wird die Offenbarung des Geistes zur Förderung gegeben, denn dem einen wird durch den Geist ein Wort der Weisheit gegeben, einem anderen ein Wort der Kenntnis nach demselben Geist, einem weiteren Glauben in demselben Geist, einem anderen aber Gnadengaben des Heilens in demselben Geist, einem anderen Kraftwirkungen, einem anderen Weissagung, einem anderen, Geister zu unterscheiden, einem weiteren Sprachenarten, einem anderen [das] Übersetzen der Sprachen. Dieses alles wirkt ein und derselbe Geist, und er teilt jedem einzeln zu, so wie er will; denn gleichwie der Leib einer ist und viele Glieder hat, alle Glieder des einen Leibes aber, obgleich viele, ein Leib sind, so ist auch der Christus, denn auch in einem Geist wurden wir alle in einen Leib getauft, seien wir Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie, und wir wurden allein einen Geist getränkt, denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele [Glieder]. Wenn der Fuß sagen sollte:„Ich bin keine Hand; ich gehöre nicht zum Leib“, gehört er deswegen nicht zum Leib? Und wenn das Ohr sagen sollte:„Ich bin kein Auge; ich gehöre nicht zum Leib“, gehört es deswegen nicht zum Leib? Wenn der ganze Leib Auge wäre, wo wäre das Gehör? Wenn er ganz Gehör wäre, wo wäre der Geruchssinn? Nun hat Gott aber die Glieder, jedes einzelne von ihnen, am Leibe so gesetzt, wie er wollte. Wenn aber alles ein Glied wäre, wo wäre der Leib? Nun sind es aber fürwahr viele Glieder, aber es ist ein Leib. Ein Auge kann nicht zur Hand sagen:„Ich brauche dich nicht“, oder wieder das Haupt zu den Füßen:„Ich brauche euch nicht“, sondern vielmehr: DIE Glieder des Leibes, die schwächer zu sein scheinen, sind notwendig, und die, die uns die unehrbareren des Leibes zu sein scheinen, diese umgeben wir mit reichlicherer Ehre, und [so] haben unsere nichtanständigen desto reichlichere Wohlanständigkeit; aber unsere wohlanständigen bedürfen es nicht. Gott setzte jedoch den Leib zusammen, wobei er dem dürftigen [Glied] reichlichere Ehre gab, damit nicht ein Zwiespalt im Leibe sei, sondern die Glieder dieselbe Sorge füreinander trügen. Und wenn ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit; wenn ein Glied verherrlicht wird, freuen sich alle Glieder mit. Ihr seid aber Leib des Christus und im Besonderen Glieder. Und Gott setzte in der Gemeinde im Einzelnen erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, nach dem Kraftwirkungen, danach Gnadengaben des Heilens, Hilfeleistungen, Lenkungen, Arten von Sprachen. Sind alle Apostel? alle Propheten? alle Lehrer? alle Kraftwirkende? Haben alle Gnadengaben des Heilens? Reden alle in Sprachen? Übersetzen alle? Seid aber eifrig ‹bemüht› um die ‘besseren’ Gnadengaben. Und einen noch weit vortrefflicheren Weg zeige ich euch. Wenn ich in Sprachen der Menschen und der Engel spreche, aber nicht Liebe habe, bin ich tönendes Erz geworden oder eine gellende Schelle. Und wenn ich Weissagung habe und alle Geheimnisse weiß und alle Kenntnis habe, und wenn ich allen Glauben habe, sodass auch Berge zu versetzen [mir möglich wäre], aber nicht Liebe habe, bin ich nichts. Und wenn ich meine ganze Habe in Form von Speise austeile, und wenn ich meinen Leib hergebe, damit ich verbrannt werde, aber nicht Liebe habe, nützt es mir nichts. Die Liebe ist geduldig, ist freundlich. Die Liebe neidet nicht. Die Liebe tut nicht groß, ist nicht aufgebläht, gebärdet sich nicht in unanständiger Weise, sucht nicht das Ihre, ist nicht schnell gereizt, rechnet das Böse nicht an, freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, freut sich aber mit der Wahrheit. Sie deckt alles zu, glaubt alles, hofft alles, erduldet alles. Die Liebe fällt niemals dahin. Aber ob es Weissagungen [sind], sie werden weggetan werden, ob Sprachen, sie werden ‹von› sich ‹aus› aufhören, ob es Kenntnis [ist], sie wird weggetan werden, denn stückweise kennen wir, und stückweise weissagen wir. Wann immer aber das Vollendete gekommen sein wird, dann wird das Stückweise weggetan werden. Als ich ein unmündiges ‹Kind› war, redete ich wie ein unmündiges ‹Kind›, war ich gesinnt wie ein unmündiges ‹Kind›, rechnete ich wie ein unmündiges ‹Kind›; als ich aber ein Mann wurde, tat ich das Kindische weg; denn jetzt sehen wir durch einen Spiegel, in undeutlichem [Umriss], dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt kenne ich stückweise; dann werde ich aber erkennen, so wie auch ich erkannt wurde. Nun bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe– diese drei. Größer aber unter diesen ist die Liebe. Jagt der Liebe nach. Seid eifrig ‹bemüht› um die Geistlichen, am meisten aber, dass ihr weissagt, denn der, der in einer Sprache redet, redet nicht zu Menschen, sondern zu Gott, denn niemand versteht [sein Reden]. ‹Durch› den Geist redet er Geheimnisse. Aber der Weissagende redet zu Menschen–‹zur› Erbauung und ‹zum› Aufruf und ‹zum› tröstlichen Zuspruch. Der in einer Sprache Redende baut sich selbst, aber der Weissagende baut die Gemeinde. Ich wünsche, dass ihr alle ‹in› Sprachen redet, aber mehr, dass ihr weissagt, denn der Weissagende ist größer als der Sprachenredner– wenn er nicht übersetzt, damit die Gemeinde Erbauung empfange. Nun, Brüder, wenn ich zu euch komme und in Sprachen rede, was werde ich euch nützen, wenn ich weder in Offenbarung zu euch rede noch in Kenntnis noch in Weissagung noch in Lehre? Auch Lebloses, das einen Laut [von sich] gibt, sei es Flöte oder Harfe, wenn sie nicht unterschiedliche Töne geben, wie soll man das Flöten oder das Harfen kennen? Und wenn eine Posaune einen unbestimmten Ton gibt, wer wird sich zum Krieg rüsten? So auch ihr, wenn ihr durch die Sprache nicht eine verständliche Rede gebt, wie soll man [er]kennen, was geredet wird?– denn ihr werdet in die Luft reden. So viele Arten von Lauten sind wohl in der Welt, und keiner von ihnen ist ohne [seinen eigenen] Ton. Wenn ich also nicht um die Kraft des Lautes weiß, werde ich dem Redenden ein Fremder sein, und der Redende [wird] für mich ein Fremder [sein]. So auch ihr, da ihr um Geister eifrig ‹bemüht› seid, sucht, zur Erbauung der Gemeinde reich zu sein. Darum: Der in einer Sprache Redende bete, dass er übersetzen möge; denn wenn ich mittels einer Sprache bete, betet mein Geist, aber mein Denksinn ist ohne Frucht. Wie ist es also? Ich werde beten mit dem Geist. Ich werde aber auch beten mit dem Denksinn. Ich werde lobsingen mit dem Geist. Ich werde aber auch lobsingen mit dem Denksinn. Wie sonst soll, wenn du mit dem Geist lobst, der, der die Stelle des Unkundigen einnimmt, das Amen auf dein Danken sprechen, da er nicht weiß, was du sagst?– denn dein Danken ist ja schön; der andere wird jedoch nicht gebaut. Ich danke meinem Gott, dass ich mehr in Sprachen rede als ihr alle. In der Versammlung ‹der Gemeinde› jedoch will ich ‹eher› fünf Wörter durch meinen Denksinn reden, damit ich auch andere unterweise, als zehntausend Wörter in einer Sprache. Brüder, werdet nicht Kinder am Verstand, sondern an Bosheit seid Kleinkinder. Am Verstand werdet aber Reife. Im Gesetz ist geschrieben:„In fremden Sprachen und mit fremden Lippen werde ich zu diesem Volk reden. Und auch so werden sie nicht auf mich hören, sagt der Herr.“ Somit sind die Sprachen zum Zeichen– nicht den Glaubenden, sondern den Ungläubigen, aber die Weissagung nicht den Ungläubigen, sondern den Glaubenden. Wenn also die ganze Gemeinde am selben [Ort] zusammenkäme, und alle redeten ‹in› Sprachen, [und] es kämen Unkundige oder Ungläubige herein, würden sie nicht sagen, ihr wärt von Sinnen? Wenn aber alle weissagten, und es käme irgendein Ungläubiger oder Unkundiger herein, würde er von allen aufgedeckt ‹und gestraft›, von allen beurteilt. Und so würde das Verborgene seines Herzens offenbar, und so würde er auf sein Angesicht fallen und Gott huldigen, kundtuend, dass Gott wirklich unter euch sei. Wie ist es also, Brüder? Wann immer ihr zusammenkommt, hat jeder von euch [etwas]: Er hat einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Sprache, hat eine Offenbarung, hat eine Übersetzung. Alles geschehe zur Erbauung. Und wenn jemand ‹in› einer Sprache redet, [seien es] je zwei, höchstens drei, und der Reihe nach und einer übersetze. Ist aber kein Übersetzer da, schweige er in der Versammlung ‹der Gemeinde›, rede aber für sich selbst und zu Gott. Propheten sollen zwei oder drei reden, und die anderen sollen urteilen. Aber wenn einem anderen, der sitzt, [etwas] geoffenbart wird, schweige der erste; denn ihr könnt alle einzeln weissagen, damit alle lernen und alle aufgerufen werden ‹und Zuspruch erfahren›. Und die Geister der Propheten sind den Propheten untergeordnet, denn nicht von Unordnung ‹und Tumult› ist er Gott, sondern von Frieden. Wie in allen Gemeinden der Heiligen sollen eure Frauen in den Versammlungen ‹der Gemeinde› schweigen, denn es ist ihnen nicht erlaubt zu reden, sondern [sie haben] in Unterordnung zu sein, so wie auch das Gesetz sagt. Wenn sie etwas zu lernen wünschen, sollen sie zu Hause die eigenen Männer fragen, denn es ist für Frauen schändlich, in der Versammlung ‹der Gemeinde› zu reden. Oder ist das Wort Gottes von euch ausgegangen? Oder ist es zu euch allein gelangt? Meint jemand, ein Prophet oder Geistlicher zu sein, erkenne er die Dinge, die ich euch schreibe, dass sie Gebote des Herrn sind! Ist jemand in Unkenntnis, sei er in Unkenntnis. Daher, Brüder, seid eifrig zum Weissagen, und dem Reden ‹in› Sprachen wehrt nicht. Alles geschehe mit Anstand, ‹in geziemender Weise›, und ordnungsgemäß. Ich setze euch in Kenntnis, Brüder, über das Evangelium, das ich euch als gute Botschaft sagte, das ihr auch übernahmt, in dem ihr auch steht, durch das ihr auch gerettet werdet, wenn ihr festhaltet, welcherlei Wort ich euch als gute Botschaft sagte, es sei denn, dass ihr vergebens glaubtet, denn ich überlieferte euch in erster Linie das, was ich auch übernommen hatte: dass Christus für unsere Sünden starb nach den Schriften und dass er begraben wurde und dass er am dritten Tage erweckt wurde nach den Schriften und dass er Kephas erschien, danach den Zwölfen. Nach dem erschien er über fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten bis jetzt am Leben sind; aber etliche sind auch entschlafen. Nach dem erschien er Jakobus, danach allen Aposteln. Als Letztem aber von allen, gleich einer unzeitigen Geburt, erschien er auch mir, denn ich bin der Geringste der Apostel, der ich nicht tauge, Apostel genannt zu werden, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgte. Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin, und seine Gnade, die er an mir [erwies], ist nicht vergeblich geworden, sondern ich arbeitete mehr als sie alle; nicht aber ich, sondern die Gnade Gottes zusammen mit mir. Ob also ich oder jene: So verkünden wir, und so glaubtet ihr. Aber wenn Christus verkündet wird, dass er von den Toten erweckt worden ist, wie sagen etliche unter euch:„Eine Auferstehung der Toten gibt es nicht.“? Wenn es aber eine Auferstehung der Toten nicht gibt, ist auch Christus nicht erweckt worden. Wenn Christus aber nicht erweckt worden ist, dann ist unsere Verkündigung vergeblich, vergeblich aber auch euer Glaube. Wir werden aber auch als falsche Zeugen Gottes erfunden, weil wir von Gott Zeugnis ablegten, dass er Christus erweckte, den er nicht erweckte, wenn tatsächlich Tote nicht erweckt werden, denn wenn Tote nicht erweckt werden, ist auch Christus nicht erweckt worden. Wenn Christus aber nicht erweckt worden ist, ist euer Glaube nichtig, [und] ihr seid noch in euren Sünden. Dann sind auch die, die in Christus entschliefen, verloren. Wenn wir solche sind, die nur in diesem Leben in Christus Hoffnung haben, sind wir beklagenswerter als alle Menschen. Nun ist aber Christus von den Toten erweckt worden. [Er wurde] Erstling der Entschlafenen; denn da durch einen Menschen der Tod [ist], [ist] auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten, denn gleichwie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle lebend gemacht werden, aber jeder in der eigenen Abteilung: der Erstling Christus, nach dem die, die Christus gehören, bei seiner Ankunft. Danach [ist] das Ende, wenn er das Königreich dem Gott und Vater übergeben haben wird, wenn er weggetan haben wird alles Erstrangige, alle Autorität und Kraft; denn er muss ‹als König› herrschen, bis er alle Feinde unter seine Füße getan haben wird– der letzte Feind, der weggetan wird, ist der Tod–, denn:„Alles unterordnete er [ihm und tat es] unter seine Füße.“ Wenn es aber heißt:„Alles ist untergeordnet“, ist es offenkundig, dass der ausgenommen ist, der ihm alles unterordnete. Wenn ihm aber alles untergeordnet sein wird, dann wird auch der Sohn selbst dem untergeordnet sein, der ihm alles unterordnete, damit Gott alles in allem sei. Was werden sonst die tun, die für die Toten getauft werden, wenn überhaupt die Toten nicht erweckt werden? Warum auch werden sie für die Toten getauft? Warum stehen auch wir stündlich in Gefahr? Täglich sterbe ich– ja, [so gewiss] unser Ruhm, den ich in Christus Jesus, unserem Herrn, habe! Wenn ich in Ephesus nach Menschen[weise] mit wilden Tieren kämpfte, was nützt es mir, wenn Tote nicht erweckt werden? Wir ‹dürften› essen und trinken, denn morgen sterben wir! Werdet nicht irregeleitet! Schlechte Gesellschaften verderben gute Gewohnheiten. Erwacht zu rechter Nüchternheit und sündigt nicht, denn etliche sind ‹über› Gott in Unkenntnis. Zu eurer Beschämung sage ich es. Es wird jedoch jemand sagen:„Wie werden die Toten erweckt? Mit welchem Leib kommen sie?“ Törichter! Was du säst, wird nicht zum Leben gebracht, wenn es nicht stirbt. Und was du säst– nicht den Leib, der werden soll, säst du, sondern ein bloßes Korn, etwa von Weizen oder von einem der anderen [Körner]. Aber Gott gibt ihm einen Leib demgemäß, wie er wollte, und jedem der Samen den eigenen Leib. Nicht alles Fleisch ist dasselbe Fleisch, sondern [es ist] ein anderes das Fleisch der Menschen, ein anderes das Fleisch der Tiere, ein anderes das der Fische, ein anderes das der Vögel. Und [es sind] himmlische Körper und irdische Körper. [Es ist] jedoch eine andere die Herrlichkeit der himmlischen, eine andere die der irdischen. [Es ist] eine andere die Herrlichkeit der Sonne und eine andere die Herrlichkeit des Mondes und eine andere die Herrlichkeit der Sterne, denn Stern unterscheidet sich von Stern an Herrlichkeit. So ist auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät in Verweslichkeit. Es wird erweckt in Unverweslichkeit. Es wird gesät in Unehre. Es wird erweckt in Herrlichkeit. Es wird gesät in Schwachheit. Es wird erweckt in Kraft. Es wird gesät ein seelischer Leib. Es wird erweckt ein geistlicher Leib. Es gibt einen seelischen Leib, und es gibt einen geistlichen Leib. So ist es auch geschrieben:„Es wurde“ der erste Mensch, Adam,„zu einer lebenden Seele.“ Der letzte Adam [wurde] zu einem lebend machenden Geist. Das Geistliche ist jedoch nicht zuerst, sondern das Seelische. Nach dem ist das Geistliche. Der erste Mensch ist von der Erde, erdig. Der zweite Mensch ist der Herr aus dem Himmel. Welcherart der Erdige ist, solcherart sind auch die Erdigen. Und welcherart der Himmlische ist, solcherart sind auch die Himmlischen. Und so wie wir das Bild des Erdigen trugen, werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen. Aber dieses sage ich, Brüder: Fleisch und Blut können das Königreich Gottes nicht erben, noch erbt die Verweslichkeit die Unverweslichkeit. Siehe! Ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen. Aber wir werden alle verwandelt werden– in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune, denn es wird posaunen, und die Toten werden erweckt werden [als] Unverwesliche, und wir werden verwandelt werden; denn dieses Verwesliche muss Unverweslichkeit anziehen, und dieses Sterbliche muss Unsterblichkeit anziehen. Aber wenn dieses Verwesliche Unverweslichkeit angezogen haben wird und dieses Sterbliche Unsterblichkeit angezogen haben wird, dann wird das Wort geschehen, das geschrieben ist:„Verschlungen ist der Tod in Sieg.“ „Wo, Tod, ist dein Stachel, wo, Bereich des Todes, dein Sieg?“ Der Stachel des Todes ist die Sünde, die Kraft der Sünde das Gesetz. Aber Dank sei Gott, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn, Jesus Christus! Daher, meine geliebten Brüder: Werdet fest, solche, die nicht ins Wanken zu bringen sind, ‹und› nehmt allezeit zu in dem Werk des Herrn, wissend, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn. Was die Sammlung für die Heiligen betrifft: Wie ich den Gemeinden von Galatien anordnete, so macht auch ihr es. Jeweils am ersten [Tage] der Woche lege jeder von euch bei sich ‹zurück› und sammle an, was immer etwa er an Gedeihen gehabt haben mag, damit nicht dann, wenn ich komme, Sammlungen stattfinden. Wenn ich angekommen bin, werde ich diejenigen, die ihr als bewährt erachtet, mit Briefen schicken, eure Gnade, ‹eure Liebesgabe›, weiterzutragen nach Jerusalem; aber wenn es angemessen ist, dass auch ich hinziehe, sollen sie zusammen mit mir ziehen. Ich werde zu euch kommen, wenn ich durch Makedonien gereist bin, denn durch Makedonien reise ich. Bei euch werde ich vielleicht bleiben oder auch überwintern, damit ihr mich ‹entsendet und› geleitet, wohin immer ich ziehe, denn ich will euch jetzt nicht im Vorbeigehen sehen, aber ich hoffe, etliche Zeit bei euch zu verbleiben, wenn der Herr es erlaubt. Aber ich werde in Ephesus bleiben bis Pfingsten, denn eine große und wirksame Tür ist mir geöffnet worden. Und es sind viele Gegner. Wenn Timotheus kommt, seht zu, dass er ohne Furcht zu euch hin komme ‹und bei euch sei›, denn er tut das Werk des Herrn wie auch ich. Niemand schätze ihn also gering! ‹Entsendet und› geleitet ihn in Frieden, damit er zu mir komme, denn ich erwarte ihn mit den Brüdern. Was den Bruder Apollos betrifft: Viel rief ich ihn auf, dass er zu euch hingehe mit den Brüdern, aber es war ganz und gar nicht sein Wille, dass er nun gehe. Aber er wird kommen, wenn er eine gute Gelegenheit hat. Seid ‹stets› wachsam. Steht fest im Glauben. Seid männlich. Werdet stark. Alles, [was] ihr [tut], geschehe in Liebe. Ich rufe euch auf, Brüder– ihr wisst um das Haus des Stephanas, dass es eine Erstlingsfrucht Achaias war, und sie verordneten sich selbst zum Dienst an den Heiligen–, dass auch ihr euch solchen unterordnet und jedem, der zusammen [mit uns] wirkt und arbeitet. Ich freue mich über das Kommen von Stephanas und Fortunatus und Achaikus, weil diese den Mangel an eurer [Gegenwart] auffüllten, denn sie erfrischten meinen Geist und euren. Erkennt also solche an. Es grüßen euch die Gemeinden Asiens. Viele Grüße an euch im Herrn von Aquila und Priskilla zusammen mit der Gemeinde in ihrem Hause! Alle Brüder grüßen euch. Grüßt einander mit einem heiligenKuss. Der Gruß mit meiner, des Paulus, Hand. Wenn jemand den Herrn Jesus Christus nicht lieb hat, sei er verflucht!„Maranatha!“ Die Gnade des Herrn Jesus Christus [sei] mit euch! Meine Liebe [sei] mit euch allen in Christus Jesus. Amen. Paulus, Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, und Timotheus, der Bruder. Der Gemeinde Gottes, die in Korinth ist, zusammen mit allen Heiligen, die in ganz Achaia sind: Gnade [sei] euch ‹zuteil› und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Gelobt sei der Gottund Vater unseres Herrn, Jesu Christi, der Vater der Erbarmungen und Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Bedrängnis, damit wir die trösten können, die in aller Bedrängnis sind, durch den Trost, mit dem wir selbst getröstet werden von Gott, weil demgemäß wie die Leiden Christi reichlich auf uns überströmen, so auch unser Trost durch Christus reichlich auf uns überströmt, werden wir bedrängt, für euren Trost und [eure] Rettung, die gewirkt werden im geduldigen Ertragen eben der Leiden, die auch wir leiden, werden wir getröstet, für euren Trost und [eure] Rettung; und unsere Hoffnung ist fest für euch, wissen wir doch, dass gleichwie ihr der Leiden teilhaftig seid, so auch des Trostes; denn wir wollen nicht, dass ihr in Unkenntnis seid, Brüder, über unsere Bedrängnis, die uns in Asien widerfuhr, dass wir über das Maß hinaus, über [unsere] Kraft, beschwert wurden, sodass wir auch am Leben verzweifelten. Jedoch haben wir selbst das Todesurteil in uns selbst gehabt, damit wir uns nicht auf uns selbst verlassen möchten, sondern auf Gott, der die Toten erweckt, der uns von einem so großen Tode befreite und befreit, auf den wir unsere Hoffnung gesetzt haben, dass er uns auch fernerhin befreien wird, wobei auch ihr, mit Flehen für uns, uns unterstützt, zusammen ‹mit uns wirkt›, damit von vielen Personen unseretwegen gedankt werde für die Gnadengabe, die uns durch viele [zuteil geworden ist]; denn unser Rühmen ist dieses, das Zeugnis unseres Gewissens, dass wir in Einfalt und Lauterkeit Gottes, nicht in fleischlicher Weisheit, sondern in [der] Gnade Gottes unser Leben führten in der Welt, in reicherem Maße aber euch gegenüber, denn wir schreiben euch nichts anderes, als was ihrlest oder auch erkennt. Aber ich hoffe, dass ihr auch bis ans Ende erkennen werdet, so wie ihr uns auch– in gewissem Maße– erkanntet, dass wir euer Ruhm sind, gleichwie auch ihr der unsere seid an dem Tage des Herrn Jesus. Und in diesem Vertrauen nahm ich mir vor, zuerst zu euch zu kommen, damit ihr eine zweite Gnade hättet, und über euch nach Makedonien hindurchzuziehen und von Makedonien wieder zu euch zu kommen und mich von euch auf die Reise nach Judäa bringen zu lassen. Als ich mir also dieses vornahm, bediente ich mich dann etwa der Leichtfertigkeit? Oder das, was ich mir vornehme, nehme ich mir das nach dem Fleisch vor, damit bei mir das„Ja, Ja“ und zugleich das„Nein, Nein“ sei? Aber Gott ist treu, sodass unser Wort an euch nicht Ja und Nein wurde, denn der Sohn Gottes, Jesus Christus, der unter euch durch uns verkündet wurde– durch mich und Silvanus und Timotheus–, wurde nicht Ja und Nein, sondern es ist in ihm ein Ja geworden, denn so viele der Verheißungen Gottes sind, in ihm [ist] das Ja, und in ihm [ist] das Amen, Gott zur Verherrlichung durch uns. Aber der, der uns zusammen mit euch in Christus hinein festigt und uns salbte, ist Gott, der uns auch versiegelte und das Angeld des Geistes in unseren Herzen gab. Ich rufe aber Gott zum Zeugen an für meine Seele, dass ich um euch zu schonen noch nicht nach Korinth kam. Nicht dass wir Herren über euren Glauben sind, sondern wir sind Mitarbeiter an eurer Freude. Ihr steht nämlich durch den Glauben. Ich traf bei mir selbst diese Entscheidung, nicht wieder mit Betrüben zu euch zu kommen, denn wenn ich euch betrübe, wer ist es, der mich froh macht, wenn nicht der, der durch mich betrübt wird? Und eben dieses habe ich euch geschrieben, damit ich nicht, wenn ich komme, Betrübnis habe von denen, deren ich mich freuen sollte, wobei ich Vertrauen zu euch allen habe, dass meine Freude die euer aller ist; denn aus vieler Bedrängnis und Herzensangst habe ich euch geschrieben mit vielen Tränen, nicht damit ihr betrübt werden sollt, sondern damit ihr die Liebe kennt, die ich in besonders hohem Maße zu euch habe. Aber wenn jemand betrübt hat, hat er nicht mich betrübt, sondern, in gewissem Maße (damit ich nicht zu viel sage ‹und belaste›) euch alle. Hinreichend ist solchem diese Strafe, die von der Mehrzahl [erteilt wurde], sodass ihr umgekehrterweise lieber ‹gnädiglich› vergeben und aufrichten solltet, damit solcher nicht in übermäßiger Betrübnis verschlungen werde; weshalb ich euch aufrufe, ihn der Liebe zu vergewissern; denn darum habe ich auch geschrieben, damit ich eure Bewährung kennen möchte, ob ihr in jeder Beziehung gehorsam seid. Wem ihr aber etwas ‹gnädiglich› vergebt, [dem vergebe] ich auch, denn auch ich, wenn ich etwas ‹gnädiglich› vergeben habe, [habe es] dem, dem ich vergeben habe, euretwegen [getan] im Angesicht Christi, damit wir nicht von dem Satan übervorteilt werden, denn seine Gedanken sind uns nicht unbekannt. Aber als ich nach Troas gekommen war für die gute Botschaft Christi und mir vom Herrn eine Tür geöffnet worden war, hatte ich keine Ruhe in meinem Geist, als ich meinen Bruder Titus nicht fand, sondern ging, nachdem ich von ihnen Abschied genommen hatte, nach Makedonien. Gott sei aber Dank, der uns allezeit im Triumphzuge führt in Christus und den Duft seiner Kenntnis an jedem Ort durch uns offenbart, weil wir ein angenehmer Duft Christi sind für Gott– unter denen, die gerettet werden, und unter denen, die ins Verderben gehen: den einen ein Duft des Todes zum Tode, aber den anderen ein Duft des Lebens zum Leben. Und wer ist hierzu tauglich? – denn wir sind nicht wie die Vielen, die das Wort Gottes behandeln wie unehrliche Händler, sondern wie [Menschen] aus Lauterkeit sind wir, wie [Menschen] aus Gott. Vor dem Angesicht Gottes reden wir in Christus. Fangen wir wieder an, uns selbst zu empfehlen?– Es sei denn, wir bedürfen, wie etliche, Empfehlungsbriefe an euch oder empfehlende von euch. Unser Brief seid ihr, geschrieben worden in unseren Herzen, gekannt und gelesen von allen Menschen, die ihr offenbar gemacht werdet, dass ihr ein Brief Christi seid, durch uns bedient, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebenden Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf fleischerne Tafeln des Herzens. Aber solches Vertrauen haben wir zu Gott durch Christus. Nicht dass wir von uns selbst aus tauglich sind, um uns etwas anzurechnen, als [käme es] aus uns selbst, sondern unsere Tauglichkeit ist von Gott, der auch uns tauglich machte, Diener zu sein eines neuen Bundes, nicht des [Gesetzes]schreibens, sondern des Geistes, denn das [Gesetzes]schreiben tötet, aber der Geist macht lebend. Aber wenn der Dienst des Todes, der mit Buchstaben in Steinen eingraviert war, in Herrlichkeit entstand, sodass die Söhne Israels das Gesicht Moses nicht unverwandt anschauen konnten wegen der Herrlichkeit seines Gesichtes, einer schwindenden, wie wird nicht der Dienst des Geistes [noch] mehr in Herrlichkeit sein?– denn wenn der Dienst des Verurteilens Herrlichkeit [war], viel mehr ist der Dienst der Gerechtigkeit überreich an Herrlichkeit! – denn auch das Verherrlichte ist, in dieser Beziehung, nicht verherrlicht worden, wegen der übertrefflichen Herrlichkeit, denn wenn das Schwindende durch Herrlichkeit entstand, viel mehr ist das Bleibende in Herrlichkeit. Da wir also eine solche Hoffnung haben, gebrauchen wir viel Freimütigkeit und [handeln] nicht gleichwie Mose, der einen Schleier auf sein Gesicht tat zu dem ‹Zweck›, dass die Söhne Israels nicht unverwandt sähen auf das Ende des Schwindenden. Ihre Gedanken wurden jedoch verhärtet, denn bis auf den heutigen Tag bleibt beim Lesen des alten Bundes derselbe Schleier nicht weggezogen, der, der in Christus schwindet, sondern bis auf den heutigen Tag liegt, wenn Mose gelesen wird, der Schleier auf ihrem Herzen. Wenn es aber zum Herrn hin umkehren wird, wird der Schleier weggenommen. Aber der Herr ist der Geist. Wo aber der Geist des Herrn ist, dort ist Freiheit. Wir aber, alle,schauen mit entschleiertem Gesicht in einem Spiegel die Herrlichkeit des Herrn und werden in dasselbe Bild umgestaltet von Herrlichkeit zu Herrlichkeit gleichwie vom Herrn her, dem Geist. Deswegen, als solche, die diesen Dienst haben– so wie uns Barmherzigkeit widerfuhr–, ermatten wir nicht, sondern wir sagten ab den schändlichen Heimlichkeiten, wandelten nicht in Verschlagenheit, noch fälschten wir das Wort Gottes, sondern mittels Offenbarung der Wahrheit empfahlen wir uns selbst jedem Gewissen der Menschen vor Gott. Wenn unsere gute Botschaft aber auch verschleiert ist, ist sie in denen verschleiert, die ins Verderben gehen, in denen der Gott dieser Weltzeit die Gedanken der Ungläubigen verblendete, sodass ihnen nicht aufleuchtet das helle Licht der guten Botschaft von der Herrlichkeit Christi, der Gottes Ebenbild ist; denn wir verkünden nicht uns selbst, sondern Christus Jesus als Herrn, uns selbst aber als eure leibeigenen Knechte, Jesu wegen, weil Gott, der aus der Finsternis Licht scheinen hieß, [es ist], der in unseren Herzen schien, um leuchten zu lassen die Kenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi. Aber wir haben diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die Übertrefflichkeit der Kraft sei Gottes und nicht aus uns– in allem, als Bedrängte, jedoch nicht in Beengung erdrückt, als Ratlose, jedoch nicht verzweifelt, als Verfolgte, jedoch nicht verlassen, als Niedergeworfene, jedoch nicht umkommend, allezeit das Sterben des Herrn Jesu im Leibe umhertragend, damit auch das Leben Jesu in unserem Leibe geoffenbart werde, denn wir, die wir leben, werden ohne Aufhören dem Tode ausgeliefert Jesu wegen, damit auch das Leben Jesu in unserem sterblichen Fleische geoffenbart werde. Somit wirkt einerseits der Tod in uns, andererseits das Leben in euch. Da wir aber denselben Geist des Glaubens haben (nach dem, das geschrieben ist:„Ich glaubte. Darum redete ich.“), glauben auch wir. Darum reden wir auch, da wir wissen, dass der, der den Herrn Jesus erweckte, auch uns durch Jesus erwecken und zusammen mit euch darstellen wird; denn es ist alles euretwegen, damit die Gnade, überreich geworden durch die Mehrheit, Dank überströmen lasse zur Verherrlichung Gottes. Darum ermatten wir nicht, sondern wenn auch unser äußerer Mensch verfällt, wird jedoch der innere Tag für Tag erneuert, denn das schnell vorübergehende Leichte, unsere Bedrängnis, bewirkt im Übermaß bis zum Übermaß ein ewiges Gewicht an Herrlichkeit für uns, die wir nicht auf das achten, was man sieht, sondern auf das, was man nicht sieht; denn das, was man sieht, ist zeitlich, aber das, was man nicht sieht, ewig; denn wir wissen, dass, wenn unsere Erdenwohnung, ein Zelt, abgebrochen wird, wir einen Bau von Gott haben, eine Wohnung, nicht mit Händen gemacht, eine ewige in den Himmeln; denn in dieser seufzen wir, ja, uns danach sehnend, mit unserer Behausung, die vom Himmel ist, überkleidet zu werden, insofern wir doch als Bekleidete und nicht als Unbekleidete werden erfunden werden; denn auch wir, die wir im Zelt sind, seufzen– als Beschwerte–, wollen wir doch nicht entkleidet, sondern überkleidet werden, damit das Sterbliche verschlungen werde von dem Leben. Aber der, der ‹uns zum Gegenstand seines Wirkens machte und› uns zu eben diesem bereitete, ist Gott, der uns auch das Angeld gab, den Geist, sodass wir also allezeit guten Mutes sind und wissen: Sind wir im Leibe daheim, wohnen wir in der Fremde, ‹ferne› von dem Herrn (denn durch Glauben wandeln wir, nicht durch Schauen), sind aber guten Mutes und haben lieber Wohlgefallen, in der [anderen] Fremde zu sein, außerhalb des Leibes, und daheim zu sein bei dem Herrn. Infolgedessen ist es unser Streben, solche zu sein, die ihm wohlgefällig sind, sei es daheim, sei es nicht daheim; denn wir müssen alle offenbar gemacht werden vor dem Richterstuhl des Christus, damit ein jeder das ‹als Ertrag› erhalte, wohin sein Tun im Leibe führte, es sei Gutes oder Schlechtes. Da wir also um die Furcht des Herrn wissen, überzeugen wir Menschen; Gott sind wir aber offenbar gemacht. Ich hoffe aber, auch in eurem Gewissen offenbar gemacht worden zu sein; denn nicht wieder empfehlen wir uns selbst euch, sondern wir geben euch Anlass, von uns zu rühmen, damit ihr es denen entgegenhalten könnt, die sich des Äußeren rühmen, aber nicht des Herzens; denn waren wir außer uns, [so waren wir es] für Gott; sind wir gesunden Sinnes, [so sind wir es] für euch; denn die Liebe des Christus drängt uns, nachdem wir zu diesem Urteil gelangt sind: Wenn einer für alle starb, dann starben alle. Und er starb für alle, damit die Lebenden nicht länger für sich selbst leben möchten, sondern für den, der für sie starb und erweckt wurde. Somit kennen ‹und beurteilen› wir von nun an niemanden nach dem Fleisch. Auch wenn wir Christus nach dem Fleisch gekannt haben, kennen wir [ihn] nun jedoch nicht mehr. Somit ist einer, wenn er in Christus ist, ein neues Geschöpf. Das Alte verging. Siehe, alles ist neu geworden! – alles aber aus Gott, der uns durch Jesus Christus mit sich selbst versöhnte und uns den Dienst der Versöhnung gab, wie ja denn Gott in Christus war, die Welt mit sich selbst versöhnend [und] ihnen ihre Übertretungen bei sich nicht in Rechnung stellend, und er legte in uns das Wort von der Versöhnung. Wir sind also Botschafter für Christus, [und zwar] so, dass Gott durch uns aufruft. Wir flehen an Christi Statt: Lasst euch mit Gott versöhnen! – denn den, der Sünde nicht kannte, machte er für uns zur Sünde, ‹zum Sündopfer›, damit wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden. Aber als Mitwirkende rufen wir euch ebenfalls auf, die ‹dargebotene› Gnade Gottes nicht vergebens entgegenzunehmen, denn er sagt:„Zur angenehmen Zeit erhörte ich dich, und am Tage des Heils eilte ich dir zur Hilfe“ (seht, jetzt ist ‘angenehme Zeit’; seht, jetzt ist ‘Tag des Heils’); wobei wir keinerlei Anstoß geben, damit der Dienst nicht bemakelt werde, sondern in allem weisen wir uns aus als Diener Gottes in viel Ausdauer– unter Druck, in Nöten, in Ängsten, unter Schlägen, in Gefängnissen, in Aufruhr, in Arbeiten ‹und Mühen›, in Wachen, in Fasten; in Reinheit, in Kenntnis, in Geduld, in Freundlichkeit, im Heiligen Geist, in ungeheuchelter Liebe, mit dem Wort der Wahrheit, in der Kraft Gottes, durch die Waffen der Gerechtigkeit zur Rechten und zur Linken; durch Herrlichkeit und Unehre, durch böses Gerücht und gutes Gerücht, als ‘Irreführende’ und Wahrhaftige, als Unbekannte und ‹Wohl›erkannte, als Sterbende, und– siehe!– wir leben, als Gezüchtigte und nicht Getötete, als Betrübte, aber immer sich Freuende, als Arme, aber viele reich Machende, als nichts Habende und alles Besitzende. Unser Mund ist zu euch aufgetan, Korinther! Unser Herz ist weit geworden. Ihr seid nicht eingeengt in uns. Ihr seid aber eingeengt in eurem Inneren. Belohnt uns mit Gleichem. (Ich rede wie zu Kindern.) Werdet auch ihr weit! Werdet nicht ungleich eingespannt mit Ungläubigen, denn welche Gemeinsamkeit haben Gerechtigkeit und Gesetzwidrigkeit? Welche Gemeinschaft [kennt] Licht in Richtung Finsternis? Welchen Zusammenklang [hat] Christus in Richtung Beliar? Oder was hat ein Gläubiger gemeinsam mit einem Ungläubigen? Wie stimmt ein Tempelheiligtum Gottes mit Götzen überein?– denn IHR seid ein Tempelheiligtum des lebenden Gottes, so wie Gott sagte:„Ich werde in ihnen wohnen und unter ihnen wandeln, und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mir ein Volk sein.“ Darum„kommt aus ihrer Mitte heraus und sondert euch ab, sagt der Herr, und rührt nicht Unreines an!“„Und ich werde euch Einlass gewähren“, und„ich werde euch ein Vater sein, und ihr werdet mir Söhne und Töchter sein“,„sagt der Herr, der Machthaber über alles.“ Da wir also diese Verheißungen haben, Geliebte, sollten wir uns reinigen von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes und Heiligkeit vervollkommnen in der Furcht Gottes. ‹Nehmt uns auf und› gebt uns Raum! Wir haben niemandem Unrecht getan. Wir haben niemanden ‹verführt und so› verdorben. Wir haben niemanden übervorteilt. Nicht um zu verurteilen, sage ich es, denn ich habe zuvor gesagt, dass ihr in unseren Herzen seid– zum Mitsterben und zum Mitleben. Groß ist mein Freimut gegen euch, groß mein Rühmen eurethalben. Ich bin mit Trost erfüllt. Ich bin überreich an Freude bei aller unserer Bedrängnis; denn auch als wir nach Makedonien kamen, hatte unser Fleisch keine Ruhe, sondern in jeder Weise waren wir bedrängt: Äußerlich [waren] Kämpfe, innerlich Befürchtungen. Der jedoch, der die Gebeugten tröstet, Gott, der tröstete uns durch die Ankunft des Titus, nicht allein aber durch seine Ankunft, sondern auch durch den Trost, womit er getröstet wurde in Bezug auf euch: Er berichtete von eurer Sehnsucht, eurem Wehklagen, eurem Eifer für mich, sodass ich mich umso mehr freute, denn wenn ich euch auch durch den Brief betrübte, reut es mich nicht, wenn es mich auch reute, denn ich sehe, dass jener Brief euch betrübte, wenn auch nur für eine Stunde. Jetzt freue ich mich, nicht dass ihr betrübt wurdet, sondern dass ihr betrübt wurdet zur Buße, denn ihr wurdet Gott gemäß betrübt, damit ihr in nichts Schaden von uns erlittet, denn die Gott gemäße Betrübnis bewirkt eine nie zu bereuende Buße zum Heil, aber die Betrübnis der Welt bewirkt den Tod; denn– siehe!– eben dieses, dass ihr Gott gemäß betrübt wurdet, wie viel Fleiß hat es bei euch bewirkt, sogar Verteidigung, sogar Unwillen, sogar Furcht, sogar Sehnsucht, sogar Eifer, sogar Vergeltung. Ihr habt euch in allem ausgewiesen, ‹gezeigt›, dass ihr in der Sache rein seid. Wenn ich euch dann auch schrieb, ‹geschah es› nicht um deswillen, der Unrecht tat, noch um deswillen, der Unrecht erlitt, sondern deswegen, dass euer Fleiß für uns bei euch offenbar gemacht werde vor Gott. Deswegen sind wir getröstet worden auf euren Trost [hin]. Aber noch viel mehr freuten wir uns über die Freude des Titus, weil sein Geist durch euch alle erfrischt worden ist, weil ich, wenn ich in etwas ihm gegenüber zu euren Gunsten gerühmt habe, nicht beschämt worden bin, sondern wie wir euch alles in Wahrheit sagten, so wurde auch unser Rühmen vor Titus Wahrheit; und sein Inneres ist in noch reichlicherem Maße euch zugetan: Er erinnert sich an euer aller Gehorsam und daran, wie ihr ihn mit Furcht und Zittern aufnahmt. Ich freue mich, dass ich in allem zuversichtlich über euch bin. Wir setzen euch aber in Kenntnis, Brüder, über die Gnade Gottes, die in den Gemeinden Makedoniens gegeben worden ist, dass in viel Prüfung durch Bedrängnis ihre überreiche Freude und ihre tiefe Armut in den Reichtum ihrer Freigebigkeit überfloss, weil sie nach Vermögen– ich bezeuge es: und über Vermögen– Bereitwilligkeit zeigten, und sie baten uns flehentlich mit vielem Zureden, die Gnade und die Gemeinschaft am Dienst für die Heiligen entgegenzunehmen. Und [es war] nicht [nur] so, wie wir es hofften, sondern sie gaben sich selbst, zuerst dem Herrn– und uns, durch den Willen Gottes–, sodass wir Titus zuredeten, damit er auch diese Gnade, so wie er zuvor begonnen hatte, so bei euch auch zu Ende führe, jedoch– gleichwie ihr in allem reich seid, in Glauben und Wort und Kenntnis und allerlei Fleiß und der von euch ausgegangenen Liebe, [die wir] in uns [wahrnehmen]– damit ihr auch in dieser Gnade reich sein mögt. [Wenn] ich [so] spreche, [ist es] nicht auf Art eines ‹ausdrücklichen› Befehls, sondern ich benutze den Fleiß der anderen als Anlass und prüfe die Echtheit eurer Liebe, denn ihr kennt die Gnade unseres Herrn, Jesu Christi, dass er euretwegen arm wurde, [er], der reich war, damit ihr durch seine Armut reich würdet. Und ich gebe in dieser Sache ein Gutachten, denn dieses ist euch förderlich, die ihr nicht allein das Tun, sondern auch das Wollen zuvor anfingt im vorigen Jahr. Nun aber vollbringt auch das Tun, auf dass, gleichwie die Bereitwilligkeit des Wollens, so auch das Vollbringen [da sei]– aus dem, was ihr habt, denn wenn die Bereitwilligkeit vorhanden ist, ist einer wohlangenehm gemäß dem, was er haben mag, nicht gemäß dem, was er nicht hat; denn nicht, damit andere Erleichterung haben, ihr aber Bedrängnis, [sage ich dieses,] sondern aus [dem Anliegen] der Gleichheit: In der jetzigen Zeit kommt euer Überfluss dem Mangel jener zugute, auf dass auch jener Überfluss eurem Mangel zugute komme, auf welche Weise Gleichheit eintreten soll, so wie geschrieben ist:„Wer viel [sammelte], hatte nicht Überfluss, und wer wenig [sammelte], hatte nicht Mangel.“ Gott sei aber Dank, der denselben Fleiß für euch im Herzen des Titus gibt: Er begrüßte den Aufruf ‹und nahm ihn an›; zum anderen, da er so sehr fleißig war, kam er aus eigenem Antrieb zu euch. Zusammen mit ihm schickten wir aber den Bruder, dessen Lob in der guten Botschaft durch alle Gemeinden [verbreitet ist]. Nicht allein [das], sondern er ist auch von den Gemeinden bestimmt worden als unser Mitreisender zusammen mit dieser Gnade, die von uns bedient wird zur Verherrlichung des Herrn selbst und [zum Zeichen] eurer Bereitwilligkeit, wobei wir dieses vermeiden, dass jemand einen Makel an uns finde bei dieser reichen Gabe, die von uns bedient wird, [und] sind also vorsorglich für das, was edel ist, nicht nur vor dem Herrn, sondern auch vor den Menschen. Wir schickten zusammen mit ihnen unseren Bruder, der sich uns oft in vielen Dingen als fleißig erwies, sich jetzt aber als [noch] viel fleißiger [erwiesen hat] durch das große Vertrauen zu euch. Wenn es ‹nun› Titus betrifft: Er ist mein Mitteilhaber [im Dienst] und, in Bezug auf euch, ein Mitarbeiter, oder [wenn es] unsere Brüder betrifft: Sie sind Gesandte der Gemeinden, eine Herrlichkeit Christi. Liefert also den Beweis eurer Liebe und [für die Berechtigung] unseres Rühmens über euch vor ihnen und vor ‹den Augen› der Gemeinden; denn was den Dienst für die Heiligen betrifft, ist es in der Tat überflüssig für mich, euch zu schreiben, denn ich weiß um eure Geneigtheit, derer ich mich eurethalben bei den Makedoniern rühme, dass„Achaia seit vorigem Jahr bereit gewesen ist“, und der von euch ausgegangene Eifer hat die Mehrheit gereizt. Aber ich schickte die Brüder, damit nicht unser Rühmen über euch in dieser Beziehung nichtig würde, damit ihr, entsprechend dem, wie ich [wiederholt] sagte, bereit sein möchtet, damit nicht etwa, wenn die Makedonier mit mir kommen und euch unvorbereitet fänden, wir– um nicht zu sagen„ihr“– mit diesem zuversichtlichen Rühmen zuschanden würden. Ich hielt es also für nötig, die Brüder aufzurufen, dass sie zu euch vorausziehen und diesen euren zuvor angekündigten Segen vorher zubereiten möchten, dass dieser so bereit sei: als Segen und nicht gleichsam als [Gegenstand der] Habsucht. Aber dieses [sage ich]: Wer spärlich sät, wird auch spärlich ernten, und wer mit Segen sät, wird mit Segen ernten. Jeder [mache es] so, wie er es sich im Herzen vornimmt, nicht mit Betrübnis oder aus Zwang, denn Gott liebt einen fröhlichen Geber. Aber Gott vermag, euch alle Gnade in reichem Maße ‹zukommen zu lassen›, damit ihr in jeder Hinsicht allezeit an allem genug habt und ‹so› reich seid für jedes gute Werk, so wie geschrieben ist:„Er streute aus. Er gab den Bedürftigen. Seine Gerechtigkeit bleibt in Ewigkeit.“ Aber der, der Samen darreicht dem Sämann und Brot zur Speise, er reiche dar und vermehre eure Saat und lasse wachsen die Erträge eurer Gerechtigkeit, ‹so dass› ihr in jeder [Hinsicht] reich gemacht werdet zu aller Freigebigkeit, welche einen Gott durch uns ‹gegebenen› Dank bewirkt; der Dienst dieser [freiwilligen] Dienstleistung ist nämlich nicht nur ein Auffüllen der Mängel der Heiligen, sondern auch reich durch vielen Dank an Gott, wobei sie, veranlasst durch die Bewährung, die sich in diesem Dienst zeigt, Gott verherrlichen über eure Unterordnung im Bekenntnis zur guten Botschaft des Christus und der Großzügigkeit im Teilhabenlassen– gegen sie und gegen alle–, auch ‹in› ihrem Flehen für euch [Gott verherrlichen], [in welchem] sie sich nach euch sehnen wegen der überragenden Gnade Gottes an euch. Aber Gott sei Dank für seine unbeschreibbare Gabe! Aber ich selbst, Paulus, rufe euch auf durch die Sanftmut und Milde Christi, der ich, dem Gesicht nach, bescheiden unter euch bin, wenn abwesend aber kühn gegen euch. Es ist aber meine flehende Bitte, dass ich als Anwesender nicht kühn sein [muss] mit der überzeugten Haltung, mit welcher ich rechne ‹und gedenke›, entschlossen zu sein gegen etliche, die rechnen, ‹und uns [als solche] einschätzen›, dass wir nach dem Fleisch wandeln, denn [obgleich] wir im Fleisch wandeln, führen wir Krieg nicht nach dem Fleisch, denn die Waffen unserer Kriegführung sind nicht fleischlich, sondern kräftig ‹durch› Gott zum Abreißen von Festungen. Dabei stürzen wir Vernunftschlüsse und jede Höhe, die sich gegen die Kenntnis Gottes erhebt, und nehmen jeden Gedanken gefangen in den Gehorsam Christi und sind in Bereitschaft, alles Nichtgehorchen zu rächen, wenn euer Gehorsam vollständig gemacht worden ist. Seht ihr auf die Dinge, wie sie sich dem Gesicht nach zeigen? Wenn jemand von sich selbst überzeugt ist, er sei Christi, soll er wieder rechnen ‹und› von sich selbst her dieses ‹bedenken›: So, wie er Christi ist, so sind auch wir Christi; denn wenn auch mein Rühmen über unsere Autorität, die der Herr uns gab, etwas reichlicher wird– zum Bauen und nicht, um euch ‘abzureißen’–, werde ich nicht beschämt werden, damit es nicht scheint, als wolle ich euch irgendwie schrecken durch die Briefe; man sagt nämlich:„Die Briefe sind gewichtig und stark, die leibliche Gegenwart [ist] aber schwach und die Rede verachtenswert.“ Ein solcher rechne ‹und bedenke› dieses: Welcherart wir, wenn abwesend, im Wort durch Briefe sind, solcherart [werden wir] auch mit der Tat [sein], wenn anwesend; denn wir wagen es nicht, uns selbst zu etlichen von denen zu zählen, die sich selbst empfehlen, oder uns mit ihnen zu vergleichen; die jedoch, die sich an sich selbst messen und sich mit sich selbst vergleichen, sind nicht verständig. Aber wir werden uns nicht ins Maßlose rühmen, sondern nach dem Maß des Zugemessenen, das der Gott des Maßes uns zumaß, auch bis zu euch zu gelangen; denn wir strecken uns selbst nicht zu weit aus– als solche, die nicht zu euch hinreichten, denn wir gelangten auch bis zu euch mit der guten Botschaft des Christus–; wir rühmen uns nicht ins Maßlose in den Arbeiten anderer; wir haben aber Hoffnung, wenn euer Glaube ‹weiterhin› wächst, dass wir unter euch in unserem zugemessenen [Bereich] ins überreiche Maß groß gemacht werden, um die gute Botschaft in die [Gebiete] zu tragen, [die] jenseits von euch [liegen], und uns nicht mit fremdem Zugemessenem an dem, was fertig ist, zu rühmen. Wer rühmt, rühme sich im Herrn!– denn nicht der, der sich selbst empfiehlt, der ist bewährt, sondern der, den der Herr empfiehlt. Ich wollte, ihr ertrügt von mir eine kleine Torheit. Doch ertragt ihr mich auch, denn ich eifere um euch mit der Eifersucht Gottes, denn ich verlobte euch einem Manne, um euch als eine reine ‹und keusche› Jungfrau dem Christus darzustellen. Aber ich fürchte, ob nicht etwa, wie die Schlange in ihrer Verschlagenheit Eva ‹gänzlich› betrog, so eure Gedanken verdorben sein könnten, weg‹gezogen› von der Einfalt gegen Christus; denn wenn der, der kommt, einen anderen Jesus verkündet, den wir nicht verkündeten, oder ihr einen anderen Geist empfangt, den ihr nicht empfingt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht annahmt–fein ertrugt ihr es! Ich rechne nämlich, in nichts hinter den ‘sehr hohen Aposteln’ zurückzustehen. Wenn ich auch in der Rede ein Gewöhnlicher bin, in Kenntnis jedoch nicht, sondern in allen Dingen euch gegenüber bin ich in allem offenbar gemacht worden. Oder beging ich Sünde– als ich mich selbst demütigte, damit ihr erhöht würdet–, weil ich euch ohne Entgelt das Evangelium als gute Botschaft sagte? Andere Gemeinden ‘erleichterte ich um einiges’, als ich Lohn nahm für den Dienst an euch. Und als ich bei euch zugegen war und in Mangel geriet, fiel ich niemandem zur Last, denn meinen Mangel füllten die Brüder aus, die von Makedonien kamen. Und in allem hielt ich mich selbst euch unbeschwerlich. Und ich werde [mich so] halten. Es ist [die] Wahrheit Christi in mir: Dieses Rühmen soll mir nicht versiegelt werden in den Gegenden Achaias. Warum? Weil ich euch nicht liebe? Gott weiß es. Aber was ich tue, werde ich auch tun, damit ich abschneide die Gelegenheit derer, die eine Gelegenheit wünschen, damit in dem, womit sie sich rühmen, sie so erfunden werden mögen wie auch wir; denn solche sind falsche Apostel, trügerische Arbeiter: Sie verwandeln sich in ‘Apostel Christi’. Und es ist nicht verwunderlich, denn der Satan selbst verwandelt sich in einen ‘Engel des Lichts’. Es ist also nicht ein Großes, wenn auch seine Diener sich als ‘Diener der Gerechtigkeit’ verwandeln, deren Ende nach ihren Werken sein wird. Ich sage wieder: Keiner meine, ich sei ein Törichter; wenn aber doch, nehmt mich wenigstens wie einen Törichten an, damit ich auch ein wenig rühme. Was ich rede, rede ich nicht dem Herrn gemäß, sondern wie in Torheit, in dieser ‹festen› Zuversicht des Rühmens. Da viele sich nach dem Fleisch rühmen, werde auch ich rühmen, denn ihr ertragt die Törichten gerne, da ihr klug seid; denn ihr ertragt es, wenn jemand euch versklavt, wenn jemand euch aufzehrt, wenn jemand nimmt, wenn jemand sich erhebt, wenn jemand euch ins Gesicht schlägt. Nach Unehre sage ich es, dass wir schwach waren. Worin jemand sich wagt (ich spreche in Torheit), wage ich mich auch. Hebräer sind sie? Ich auch. Israeliten sind sie? Ich auch. Same Abrahams sind sie? Ich auch. Diener Christi sind sie? Ich rede wie von Sinnen: Ich [bin es] noch mehr– in Arbeiten reichlicher, in Schlägen über die Maßen, in Gefangenschaften reichlicher, in Todes‹situationen› oft. Fünfmal bekam ich von Juden die Vierzig-weniger-Eins. Dreimal wurde ich mit Ruten gepeitscht. Einmal wurde ich gesteinigt. Dreimal erlitt ich Schiffbruch. Eine Nacht und einen Tag verbrachte ich über der Meerestiefe. Ich war oft auf Reisen, in Gefahren auf Flüssen, in Gefahren von Räubern, in Gefahren von [meinem] Volk, in Gefahren von denen, die von den Völkern sind, in Gefahren in der Stadt, in Gefahren in der Wüste, in Gefahren auf dem Meer, in Gefahren unter falschen Brüdern, in Arbeit und Mühe, in häufigem Wachen, in Hunger und Durst, in häufigem Fasten, in Kälte und Blöße; abgesehen von dem Sonstigen [ist da] das mir täglich sich Aufdrängende: die Sorge für alle Gemeinden. Wer ist schwach und ich bin nicht schwach? Wem wird ein Fallstrick gelegt, und ich brenne nicht? Wenn man rühmen soll, werde ich mich meiner Schwachheit rühmen. Der Gott und Vater unseres Herrn, Jesu Christi, der gelobt ist in Ewigkeit, weiß, dass ich nicht lüge. In Damaskus bewachte der Landpfleger des Königs Aretas die Stadt der Damaszener: Er wollte mich festnehmen. Und durch ein Türchen ließ man mich in einem Korb durch die Mauer hinunter, und ich entkam seinen Händen. Zu rühmen ist mir tatsächlich nicht förderlich– denn ich werde [nun] zu Gesichten und Offenbarungen des Herrn kommen. Ich weiß um einen Menschen in Christus– [es war] vor vierzehn Jahren. Ob er im Leibe war, weiß ich nicht, ob außerhalb des Leibes, ich weiß es nicht. Gott weiß es. Entrückt wurde solcher bis zum dritten Himmel. Und ich weiß von solchem Menschen (ob er im Leibe oder außerhalb des Leibes war, weiß ich nicht; Gott weiß es), dass er entrückt wurde ins Paradies und unaussprechliche Aussagen hörte, [Dinge] die einem Menschen zu sprechen nicht gestattet sind. Über einen solchen werde ich mich rühmen, aber über mich selbst werde ich mich nicht rühmen, es sei denn in meinen Schwachheiten; denn wollte ich mich rühmen, wäre ich nicht ein Törichter, denn ich würde die Wahrheit sagen. Aber ich verzichte, damit nicht jemand mich höher erachte, als was er an mir sieht oder irgend durch mich hört. Und damit ich mich nicht wegen des Außerordentlichen der Offenbarungen überhebe, wurde mir ein Dorn ins Fleisch gegeben, ein Bote des Satans, damit er mir Faustschläge erteile, damit ich mich nicht überhebe. Diesbezüglich rief ich den Herrn dreimal bittend an, dass er von mir ablasse. Und er sagte zu mir:„Es genügt dir meine Gnade, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen gemacht.“ Also will ich nur zu gerne mich lieber meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft des Christus über mir ‹und um mich› wohne. Darum habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an übermütiger Misshandlung, an Nöten, an Verfolgungen, an Schwierigkeiten ‹und Engpässen› für Christus, denn wenn ich schwach bin, dann bin ich kräftig. Ich bin töricht geworden [mit meinem] Rühmen. Ihr habt mich genötigt, denn ich hätte von euch empfohlen werden sollen, denn in nichts stand ich hinter den ‘sehr hohen Aposteln’ zurück, wenn ich auch nichts bin. Die [Kenn]zeichen des Apostels wurden ja unter euch in aller Ausdauer bewirkt, in Zeichen und Wundern und Krafttaten; denn was ist es, das euch geringer sein ließ als die anderen Gemeinden?– es sei denn, dass ich selbst euch nicht zur Last fiel. Vergebt mir diese ‘Ungerechtigkeit’! Siehe, ein drittes Mal bin ich bereit, zu euch zu kommen, und ich werde euch nicht zur Last fallen, denn ich suche nicht das Eure, sondern euch, denn es sollten nicht die Kinder für die Eltern aufsparen, sondern die Eltern für die Kinder. Ich werde aber nur zu gerne ausgeben und gänzlich ausgegeben werden für eure Seelen, auch wenn ich, während ich euch reichlicher liebe, weniger geliebt werde. Sei es so. Ich wurde euch nicht eine Last, sondern als ein Schlauer fing ich euch mit List. [Von] denen, die ich zu euch gesandt habe, [war es auch nur] einer, durch den ich euch übervorteilte? Ich rief Titus auf und sandte den Bruder mit. Übervorteilte Titus euch? Wandelten wir nicht in demselben Geist, in denselben Fußspuren? Wiederum: Meint ihr, wir verteidigen uns vor euch? Vor dem Angesicht Gottes reden wir in Christus. Aber alles, Geliebte, [soll] dazu [dienen], dass ihr gebaut werdet; denn ich fürchte, ich möchte bei meinem Kommen euch nicht so finden, wie ich wünsche, und von euch nicht so gefunden werden, wie ihr wünscht, möchte Streitereien, Eifersüchtigkeiten, Unwillen, Rechthabereien, üble Nachreden, Flüsterungen, Aufgeblasenheiten, Unruhen vorfinden [und dass] bei meinem Wiederkommen mein Gott mich bei euch demütigen wird und ich trauern werde über viele, die zuvor sündigten und nicht Buße taten über die Unreinigkeit und Unzucht und Zügellosigkeit, die sie verübten. Dieses ist das dritte Mal, dass ich zu euch komme. Durch zweier oder dreier Zeugen Mund wird jede Sache bestätigt werden. Ich habe im Voraus angesagt und sage [nun] zuvor wie [damals, als ich] zum zweiten Mal gegenwärtig [war], (und nun abwesend schreibe ich denen, die zuvor gesündigt haben, und allen anderen), dass, wenn ich zum wiederholten Male komme, ich nicht schonen werde; ihr sucht nämlich einen Beweis ‹dafür›, dass Christus in mir redet– der gegen euch nicht schwach ist, sondern er ist stark unter euch, denn wenn er auch in Schwachheit gekreuzigt wurde, lebt er jedoch aus [der] Kraft Gottes; denn auch wir sind schwach in ihm; wir werden jedoch zusammen mit ihm aus [der] Kraft Gottes leben– für euch. Prüft euch selbst, ob ihr im Glauben seid. Stellt euch selbst unter Beweis. Oder erkennt ihr euch selbst nicht, dass Jesus Christus in euch ist?– es sei denn, ihr seid ‹Unbewährte und› Verwerfliche. Aber ich hoffe, ihr werdet davon in Kenntnis sein, dass wir nicht ‹Unbewährte und› Verwerfliche sind. Ich wünsche ‹und bete› zu Gott, dass ihr nichts Übles tut– nicht, damit wir als Bewährte erscheinen, sondern damit ihr das Gute tut, wir aber wie ‹Unbewährte und› Verwerfliche seien, denn wir vermögen nicht etwas gegen die Wahrheit, sondern FüR die Wahrheit, denn wir freuen uns, wenn wir schwach sind, ihr aber kräftig seid. Auch dieses wünschen wir, ‹und wir beten dafür›: eure Zurechtbringung. Deswegen schreibe ich als Abwesender dieses, damit ich als Gegenwärtiger nicht mit Strenge vorgehe[n muss] gemäß der Autorität, die der Herr mir gab– zum Bauen und nicht zum Abreißen. Was das Gebliebene ‹betrifft›, Brüder: Freut euch. Werdet zurechtgerückt. Lasst euch aufrufen. Seid auf dasselbe bedacht. Seid ‹stets› im Frieden. Und der Gott der Liebe und [des] Friedens wird mit euch sein. Grüßt einander mit einem heiligen Kuss. Alle Heiligen grüßen euch. Die Gnade des Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes [seien] mit euch allen. Amen. Der zweite Brief an die Korinther gesandt von Philippus in Mazedonien, durch Titus und Lukas. Paulus, Apostel– nicht von Menschen her noch durch einen Menschen, sondern durch Jesus Christus und Gott, den Vater, der ihn von den Toten erweckte, und alle Brüder, die mit mir zusammen sind. Den Gemeinden Galatiens: Gnade [sei] euch ‹zuteil› und Friede von Gott, dem Vater, und unserem Herrn, Jesus Christus, dem, der sich selbst für unsere Sünden gab, auf dass er uns ‹für sich› herausnehme aus der gegenwärtigen bösen Weltzeit nach dem Willen unseres Gottes und Vaters, dem die Herrlichkeit ‹gebührt› in ‹alle› Ewigkeit. Amen. Mich wundert, dass ihr so schnell wegbewegt werdet von dem, der euch in [der] Gnade Christi rief, hin zu einem anderen„Evangelium“, welches nicht ‹noch› ein anderes ist; nur sind da etliche, die euch verwirren und das Evangelium Christi verkehren wollen. Jedoch wenn auch wir oder ein Bote aus dem Himmel euch ein„Evangelium“ sagen sollte, das verschieden wäre von dem Evangelium, das wir euch sagten, sei er verflucht. Wie wir zuvor gesagt haben, sage ich auch jetzt wieder: Wenn jemand euch ein„Evangelium“ sagt, das verschieden ist von dem, das ihr annahmt, sei er verflucht! Hole ich mir denn jetzt die Zustimmung der Menschen oder Gottes?– oder suche ich, Menschen zu gefallen?– denn wenn ich noch Menschen gefiele, wäre ich nicht Christi leibeigener Knecht. Ich setze euch aber in Kenntnis, Brüder: Das Evangelium, das von mir als gute Botschaft gesagt wurde, es ist nicht nach Menschen, denn ich empfing es nicht von einem Menschen, noch wurde ich gelehrt, sondern durch Offenbarung Jesu Christi [empfing ich es]; denn ihr hörtet von meiner einstigen Lebensweise im Judentum, dass ich die Gemeinde Gottes über die Maßen verfolgte und zerschlug und im Judentum Fortschritte machte über viele Altersgenossen in meinem Geschlecht hinaus, und ich war im Übermaß ein Eiferer für die Überlieferungen meiner Väter. Aber als es Gott, der mich von Mutterschoß an absonderte und mich durch seine Gnade rief, für gut hielt, seinen Sohn in mir zu offenbaren, damit ich ihn als gute Botschaft unter denen, die von den Völkern sind, [ver]künde, beriet ich mich nicht sogleich mit Fleisch und Blut, noch ging ich hinauf nach Jerusalem, hin zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern ich ging weg nach Arabien und kehrte wieder nach Damaskus zurück. Nach dem, nach drei Jahren, ging ich hinauf nach Jerusalem, um mit Petrus Bekanntschaft zu machen, und ich blieb fünfzehn Tage bei ihm. Aber andere der Apostel sah ich nicht– außer Jakobus, den Bruder des Herrn. Was ich euch schreibe– siehe!– vor Gott [sage ich es]: Ich lüge nicht! Nach dem kam ich in die Gegenden von Syrien und Kilikien. Ich war aber den Gemeinden Judäas, die in Christus sind, dem Gesicht nach unbekannt. Sie hörten nur:„Der, der uns einst verfolgte, sagt nun die gute Botschaft, den Glauben, den er einst zerschlug.“ Und sie verherrlichten Gott an mir. Nach dem, vierzehn Jahre später, ging ich wieder hinauf nach Jerusalem– mit Barnabas– und nahm auch Titus mit. Ich ging aber aufgrund einer Offenbarung hinauf und legte ihnen die gute Botschaft vor, die ich unter denen, die von den Völkern sind, verkünde, den Angesehenen aber für sich allein, um nicht umsonst zu laufen oder gelaufen zu sein (jedoch nicht einmal Titus, der mich begleitete, wurde, obwohl er Grieche war, genötigt, beschnitten zu werden), wegen der nebenher eingeführten falschen Brüder, welche nebenher hereingekommen waren, um unsere Freiheit, die wir in Christus Jesus haben, auszukundschaften, damit sie uns in Versklavung brächten, denen wir auch nicht für eine Stunde nachgaben, uns [ihnen] zu unterordnen, damit die Wahrheit der guten Botschaft bei euch bliebe. Aber von denen, die dafür angesehen waren, etwas zu sein– was immer sie auch waren, macht für mich keinen Unterschied; Gott nimmt das Äußere eines Menschen nicht an– mir nämlich haben die Angesehenen keine Auflagen gemacht; sondern im Gegenteil, nachdem sie gesehen hatten, dass ich mit der guten Botschaft der Unbeschnittenheit betraut war, so wie Petrus mit der der Beschneidung (denn der, der in Petrus für eine Apostelschaft der Beschneidung wirkte, wirkte auch in mir für [eine Apostelschaft] derer, die von den Völkern sind), und nachdem sie die Gnade zur Kenntnis nahmen, die mir gegeben worden war– Jakobus, Kephas und Johannes, die dafür angesehen waren, Pfeiler zu sein–, gaben sie mir und Barnabas die rechte ‹Hand› der Gemeinschaft, damit wir für die, die von den Völkern sind, [da wären], aber sie für die Beschneidung, nur dass wir der Armen gedächten, was ich mich auch befleißigte zu tun. Aber als Petrus nach Antiochien kam, widerstand ich ihm ins Gesicht, weil er schuldig geworden war; denn bevor etliche von Jakobus kamen, hatte er mit denen, die von den Völkern waren, gegessen. Aber als sie kamen, zog er sich zurück und sonderte sich selbst ab, da er sich vor denen, die aus der Beschneidung waren, fürchtete. Und zusammen mit ihm heuchelten auch die übrigen Juden, sodass auch Barnabas durch ihr Heucheln mit fortgerissen wurde. Als ich jedoch sah, dass sie nicht auf dem richtigen ‹und geraden› Weg gingen mit Blick auf die Wahrheit der guten Botschaft, sagte ich zu Petrus vor allen: Wenn du, der du ein Jude bist, wie die, die von den Völkern sind, lebst und nicht jüdisch, was nötigst du die, die von den Völkern sind, jüdisch zu werden? Wir, die wir von Natur aus Juden sind und nicht Sünder von den Völkern, die wir wissen, dass ein Mensch nicht aus Gesetzeswerken gerechtfertigt wird, sondern durch Glauben an Jesus Christus, auch wir glaubten an Christus Jesus, damit wir gerechtfertigt würden– aus Glauben an Christus und nicht aus Gesetzeswerken, weil aus Gesetzeswerken kein Fleisch gerechtfertigt wird. Wenn wir aber, während wir suchten, in Christus gerechtfertigt zu werden, selbst auch als Sünder erfunden wurden, ist dann Christus ein Diener der Sünde? Das sei fern!– denn wenn ich dieses, was ich niederriss, wieder aufbaue, stelle ich mich selbst als Übertreter hin; denn durch das Gesetz starb ich dem Gesetz, damit ich ‹für› Gott lebe. Mit Christus zusammen bin ich gekreuzigt worden. Aber ich lebe– nicht mehr ich: Christus lebt in mir. Was ich nun im Fleisch lebe, lebe ich im Glauben, ‹im Vertrauen›auf den Sohn Gottes, der mich liebte und sich selbst für mich hingab. Ich mache die Gnade Gottes nicht ungültig, denn wenn Gerechtigkeit durch Gesetz kommt, dann starb Christus umsonst. O unverständige Galater! Wer bezauberte euch, von der Wahrheit nicht überzeugt zu sein ‹und ihr nicht zu gehorchen›?– vor deren Augen Jesus Christus als Gekreuzigter unter euch gezeichnet wurde. Dieses allein begehre ich von euch zu erfahren: Empfingt ihr den Geist aus Gesetzeswerken oder aus [dem] Hören des Glaubens? So unverständig seid ihr? Nachdem ihr im Geist anfingt, werdet ihr nun im Fleisch ans Ziel gebracht? Littet ihr so vieles vergebens?– wenn es tatsächlich vergebens war. Er also, der euch den Geist darreichte und Krafttaten unter euch wirkte, [tat er dieses] aus Gesetzeswerken oder aus [dem] Hören des Glaubens? – so wie Abraham Gott glaubte,„und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.“ Dann nehmt zur Kenntnis: Die, die aus Glauben sind, diese sind Söhne Abrahams. Da die Schrift voraussah, dass Gott aus Glauben die, die von den Völkern sind, rechtfertigt, sagte sie dem Abraham die gute Botschaft im Voraus:„In dir werden alle Völker gesegnet werden.“ Somit werden die, die aus Glauben sind, zusammen mit dem glaubenden Abraham gesegnet; denn so viele aus Gesetzeswerken sind, sind unter einem Fluch, denn es ist geschrieben:„Verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem, was im Buch des Gesetzes geschrieben ist, es zu tun.“ Dass im Gesetz niemand vor Gott gerechtfertigt wird, ist offenkundig, weil„der Gerechte aus Glauben leben wird“. Aber das Gesetz ist nicht aus Glauben, sondern:„Der Mensch, der diese Dinge tat, wird durch sie leben.“ Christus kaufte uns frei vom Fluch des Gesetzes, da er an unserer Statt ein Fluch wurde (denn es ist geschrieben:„Verflucht [ist] jeder, der an einem Holz hängt“), damit denen, die von den Völkern sind, der Segen Abrahams zuteil werde in Christus Jesus, damit wir die Verheißung des Geistes empfingen durch den Glauben. Brüder, nach Menschen[weise] spreche ich: Auch eines Menschen Bund, der gültig gemacht wurde, lehnt niemand ab, und niemand verordnet [etwas] dazu. Aber Abraham wurden die Verheißungen zugesprochen und seinem Samen. Er sagt nicht:„und den Samen“, als [ob es sich] auf viele [beziehe], sondern als auf EINEN,„und deinem Samen“: Der ist Christus. Aber dieses sage ich: Einen Bund, der von Gott auf Christus im Voraus gültig gemacht war, macht ein Gesetz, das vierhundertunddreißig Jahre danach kam, nicht ungültig, um die Verheißung außer Kraft zu setzen, denn wenn das Erbe aus Gesetz [kommt, ist es] nicht mehr aus Verheißung. Aber dem Abraham schenkte Gott es durch Verheißung. Was [ist es] also [um] das Gesetz? Der Übertretungen wegen wurde es hinzugefügt (bis der Same käme, dem die Verheißung galt), angeordnet durch [himmlische] Boten in der Hand eines Mittlers. Aber der Mittler ist es nicht von EINEM. Gott ist aber EINER. Ist das Gesetz also gegen die Verheißungen Gottes? Das sei fern!– denn wenn ein Gesetz gegeben worden wäre, das die Kraft besessen hätte, Leben zu verleihen, wäre es wirklich so, dass die Gerechtigkeit aus dem Gesetz käme. Die Schrift schloss jedoch alles unter die Sünde zusammen, damit die Verheißung aus Glauben an Jesus Christus gegeben würde den Glaubenden. Aber bevor der Glaube kam, wurden wir unter [dem] Gesetz in Verwahrung gehalten, zusammen eingeschlossen auf den Glauben hin, der geoffenbart werden sollte. Somit ist das Gesetz unser Beaufsichtiger geworden auf Christus hin, damit wir aus Glauben gerechtfertigt würden. Aber nachdem der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter einem Beaufsichtiger, denn ihr seid alle Söhne Gottes durch den Glauben in Christus Jesus, denn so viele [ihr]auf Christus getauft wurdet, ihr zogt Christus an. Es ist [da] nicht Jude noch Grieche; es ist nicht Sklave noch Freier; es ist nicht männlich und weiblich; denn ihr seid alle EINER in Christus Jesus. Aber wenn ihr des Christus seid, dann seid ihr Abrahams Same und nach der Verheißung Erben. Ich sage aber: Solange der Erbe unmündig ist, unterscheidet er sich in nichts von einem Leibeigenen, obwohl er Herr von allem ist, sondern er steht unter Vormündern und Verwaltern bis zu der vom Vater festgesetzten Zeit. So waren auch wir, als wir unmündig waren, den elementaren Dingen der Welt als Leibeigene unterworfen. Aber als die Fülle der Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn aus, geworden aus einer Frau, geworden unter Gesetz, damit er die unter [dem] Gesetz freikaufte, damit wir die Sohnesstellung empfingen. Dass ihr aber Söhne seid ‹kommt daher›: Gott sandte den Geist seines Sohnes aus in eure Herzen, der ruft:„Abba! Vater!“ So bist du nicht länger Leibeigener, sondern Sohn; wenn aber Sohn, auch Erbe Gottes durch Christus. Damals jedoch, als ihr Gott nicht wirklich kanntet, wart ihr denen als leibeigene Knechte unterworfen, die im Wesen nicht Götter sind. Nun aber, nachdem ihr Gott kennenlerntet, viel mehr noch: von Gott gekannt wurdet, wie wendet ihr euch wieder um zu den schwachen und ärmlichen elementaren Dingen, denen ihr wieder von neuem als leibeigene Knechte unterworfen zu sein wünscht? Ihr beobachtet Tage und Monate und bestimmte Zeiten und Jahre. Ich fürchte um euch, dass ich vergebens für euch gearbeitet haben möchte. Werdet, wie ich [bin], weil auch ich so [wurde], wie ihr. Ich flehe euch an, Brüder! Ihr tatet mir kein Unrecht. Aber ihr wisst, dass wegen Schwachheit des Fleisches ich euch beim ersten Mal die gute Botschaft sagte, und meine Prüfung in meinem Fleisch verachtetet ihr nicht, noch verschmähtet ihr sie, sondern wie einen [himmlischen] Boten Gottes nahmt ihr mich auf, wie Christus Jesus. Was war also eure Seligkeit?– denn ich bezeuge euch, dass ihr, wenn es möglich gewesen wäre, eure Augen ausgerissen und mir gegeben hättet. Bin ich mit dem, dass ich euch mit [der] Wahrheit begegnet bin, euer Feind geworden? Sie eifern nicht im Guten um euch, sondern wollen euch ausschließen, damit ihr um SIE eifert. Aber gut ist es, in einer guten Sache allezeit eifrig zu sein und nicht allein während meiner Anwesenheit bei euch. Meine Kindlein, um die ich wieder Geburtsschmerzen habe, bis Christus in euch gestaltet worden ist! Ich wollte jetzt bei euch anwesend sein und meine Stimme wandeln, weil ich um euch in Verlegenheit bin. Sagt mir, ihr, die ihr unter [dem] Gesetz sein wollt, hört ihr nicht das Gesetz? – denn es ist geschrieben, dass Abraham zwei Söhne hatte, einen von der Magd und einen von der Freien. Der jedoch, der von der Magd war, ist nach dem Fleisch geboren, aber der, der von der Freien war, durch die Verheißung, welches als Bild dient, denn diese sind die zwei Bündnisse. Der eine Bund ist der, der vom Berge Sinai ist, der Versklavung erzeugt, welcher Hagar ist, denn Hagar ist der Berg Sinai in Arabien. Er entspricht dem gegenwärtigen Jerusalem: Sie ist mit ihren Kindern in Versklavung. Aber das obige Jerusalem ist frei, welches unser aller Mutter ist, denn es ist geschrieben:„Sei fröhlich, Unfruchtbare, die du nicht gebierst. Brich in Jubel aus und rufe, die du keine Geburtsschmerzen [zu leiden] hast, weil zahlreich die Kinder der Einsamen sind, mehr als der, die den Mann hat.“ Aber wir, Brüder, sind nach [der Art] Isaaks Kinder der Verheißung. Jedoch gleichwie damals der, der nach dem Fleisch geboren war, den verfolgte, der es nach dem Geist war, so ist es auch nun. Was sagt jedoch die Schrift?„Tue hinaus die Magd und ihren Sohn, denn auf keinen Fall darf der Sohn der Magd mit dem Sohn der Freien erben!“ Dann, Brüder, sind wir [also] nicht Kinder einer Magd, sondern der Freien. In der Freiheit also, zu der Christus uns frei machte, steht! Und lasst euch nicht wieder in einem Joch der Versklavung festhalten. Sieh! Ich, Paulus, sage euch: Wenn ihr beschnitten werdet, wird euch Christus überhaupt nichts nützen. Ich bezeuge wiederum einem jeden Menschen, der beschnitten wird: Er ist schuldig, das ganze Gesetz zu tun. Ihr wurdet beseitigt, von dem Christus weg‹getan›, so viele ihr im Gesetz gerechtfertigt werdet; ihr fielt aus der Gnade; denn wir, durch den Geist [und] aus Glauben warten wir ‹mit Geduld› auf die Hoffnung der Gerechtigkeit; denn in Christus Jesus vermag weder Beschneidung noch Unbeschnittenheit etwas, sondern Glaube, der durch Liebe wirkt. Ihr lieft trefflich. Wer schnitt euch ab ‹und hielt euch an›, von der Wahrheit nicht überzeugt zu sein ‹und ihr nicht zu gehorchen›? Das Überzeugtsein ist nicht von dem, der euch ruft. Ein wenig Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig. Ich bin in Bezug auf euch überzeugt in dem Herrn, dass ihr nicht anders gesinnt sein werdet. Wer euch aber verwirrt, wird das Urteil tragen, wer er auch sei. Aber ich, Brüder, wenn ich noch Beschneidung verkünde, was werde ich noch verfolgt? Dann ist das Kreuz als Ärgernis ‹und Anstoß› beseitigt. Ich wollte, sie würden auch abgeschnitten werden, [sie], die euch aufwiegeln, – denn ihr wurdet im Blick auf Freiheit gerufen, Brüder! Allein lasst die Freiheit nicht ein Vorwand für das Fleisch sein, sondern durch die Liebe leistet einander Leibeigenendienst, denn das ganze Gesetz wird in dem einen Wort erfüllt:„Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!“ Wenn ihr einander aber beißt und verzehrt, seht zu, dass ihr nicht von einander vertilgt werdet. Aber ich sage: Wandelt ‹durch› [den] Geist, und ihr werdet keinesfalls die Lust [des] Fleisches ausführen; denn das Fleisch gelüstet gegen den Geist und den Geist gegen das Fleisch. Diese widerstreben einander, dass ihr nicht, was irgend ihr wollt, dieses tut. Wenn ihr aber vom Geist geführt werdet, seid ihr nicht unter [dem] Gesetz. Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, welcher Art sind: Ehebruch, Unzucht, Unreinheit, Zügellosigkeit, Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streitereien, Eifersucht, Unwille, Rechthabereien, Zwietracht, Parteiungen, Neid, Mordtaten, Trunkenheiten, Schlemmereien und dergleichen, wovon ich euch voraussage, so wie ich auch zuvor sagte: Die, die solches verüben, werden das Königreich Gottes nicht erben. Aber die Frucht des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Selbstbeherrschung. Gegen solche gibt es kein Gesetz. Aber die, die des Christus sind, kreuzigten das Fleisch mit den Leidenschaften und Begierden. Wenn wir ‹durch› [den] Geist leben, sollen wir uns auch ‹durch› [den] Geist ausrichten. Werden wir nicht solche, die auf leere Herrlichkeit aus sind, die einander herausfordern, die einander beneiden! Brüder, wenn auch ein Mensch von einem Fehltritt übereilt würde, ihr, die Geistlichen, helft einem solchen im Geist der Sanftmut wieder zurecht, und achte dabei auf dich selbst, dass nicht auch du versucht werdest. Tragt einer des anderen Lasten und erfüllt auf diese Weise das Gesetz des Christus; denn wenn jemand meint, etwas zu sein, und ist doch nichts, betrügt er sich selbst. Ein jeder prüfe aber ‹stets› sein eigenes Werk, und dann wird er im Blick auf sich allein den Ruhm haben und nicht im Blick auf den anderen, denn ein jeder wird seine eigene Bürde tragen. Wer im Wort unterrichtet wird, gebe dem, der ihn unterrichtet, an allem Guten Anteil. Werdet nicht irregeleitet; Gott lässt sich nicht spotten; denn was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten, weil der, der seinem eigenen Fleisch sät, vom Fleisch Verderben ernten wird, aber der, der dem Geist sät, vom Geist ewiges Leben ernten wird. Lasst uns aber im Gutestun nicht müde werden, denn zu seiner Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht ermatten. Dann lasst uns also, wie wir Gelegenheit haben, das Gute wirken gegen alle, am meisten aber gegen die Hausangehörigen des Glaubens. Seht, mit welchen großen Buchstaben ich euch mit eigener Hand geschrieben habe. So viele im Fleisch wohl angesehen sein wollen, diese nötigen euch, beschnitten zu werden, nur damit sie nicht für das Kreuz Christi verfolgt werden, denn die, die beschnitten werden, befolgen selbst nicht das Gesetz, sondern sie wollen, dass ihr beschnitten werdet, damit sie sich an eurem Fleisch rühmen können. Von mir sei es aber ferne, mich zu rühmen, als nur des Kreuzes unseres Herrn, Jesu Christi, durch den mir die Welt gekreuzigt worden ist und ich der Welt ‹gekreuzigt worden bin›; denn in Christus Jesus vermag weder Beschneidung noch Unbeschnittenheit etwas, sondern eine neue Schöpfung. Und so viele sich nach dieser Regel ausrichten werden, auf sie komme Friede und Barmherzigkeit– und auf das Israel Gottes! In Zukunft bereite mir niemand Arbeit, denn ich trage die Malzeichen des Herrn Jesus an meinem Leibe. Die Gnade unseres Herrn, Jesu Christi, [sei] mit eurem Geist, Brüder. Amen. Paulus, Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes. Den Heiligen, die in Ephesus sind, und Treuen in Christus Jesus: Gnade [sei] euch ‹zuteil› und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn, Jesu Christi, der uns in Christus mit jedem geistlichen Segen in den himmlischen ‹Bereichen› segnete, entsprechend dem, dass er uns vor Gründung der Welt in ihm ‹sich› erwählte, dass wir seien heilig und tadellos vor ihmin Liebe; er bestimmte uns ‹nämlich› im Voraus für sich zur Sohnesstellung durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens zum Lobe der Herrlichkeit seiner Gnade, mit der er uns begnadete in dem Geliebten, in dem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Vergebung der Übertretungen, nach dem Reichtum seiner Gnade, die er zu uns überfließen ließ in aller Weisheit und Klugheit; er setzte uns ‹nämlich› in Kenntnis über das Geheimnis seines Willens nach seinem Wohlgefallen, das er sich bei sich selbst vornahm– im Hinblick auf die Verwaltung der Fülle der Zeiten, ‹um› in Christus alles ‹für sich› wieder unter ein Haupt zu fassen, sowohl das in den Himmeln als auch das auf der Erde– in ihm, in dem wir auch zu einem Erbe kamen, die wir im Voraus bestimmt waren nach dem Vorsatz dessen, der alles nach seinem Willensentschluss wirkt, um zum Lobe seiner Herrlichkeit zu sein, die wir im Voraus in dem Christus gehofft haben, in dem auch ihr, die ihr gehört hattet das Wort der Wahrheit, die gute Botschaft eurer Rettung, in dem ihr, die ihr auch geglaubt hattet, versiegelt wurdet mit dem Heiligen Geist der Verheißung, der das Angeld unseres Erbes ist zur Erlösung des erworbenen Eigentums, zum Lobe seiner Herrlichkeit. Deswegen, nachdem ich von dem Glauben unter euchim Herrn Jesus und der Liebe zu allen Heiligen hörte, lasse ich auch nicht ab, für euch zu danken und euer bei meinen Gebeten zu gedenken, damit der Gott unseres Herrn, Jesu Christi, der Vater der Herrlichkeit, euch Geist [der] Weisheit und [der] Offenbarung gebe im Erkennen seiner ‹selbst›, wobei die Augen euresDenkens erleuchtet seien, um zu wissen, welches die Hoffnung seines Rufesund welches der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen und welches die überschwängliche Größe seiner Kraft für uns, die Glaubenden, ist, nach der Wirkung der Macht seiner Stärke, die er in dem Christus wirkte; den weckte er ‹nämlich› von den Toten, und er setzte ihn zu seiner Rechten in den himmlischen ‹Bereichen› über alles Erstrangige und [alle] Autorität und Kraft und Herrschaft hinaus und jeden Namen, der genannt wird, nicht allein in dieser Weltzeit, sondern auch in der künftigen, und er unterordnete alles unter seine Füße; und er gab ihn, Haupt über alles, der Gemeinde, welche sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allen füllt; auch euch, die ihr tot wart in den Übertretungen und Sünden, in denen ihr einst wandeltet, ‹ausgerichtet› nach der Zeit dieser Welt, nach dem Fürsten des Machtbereiches der Luft, dem Geist, der nun in den Söhnen des Ungehorsams wirkt, unter denen auch wir alle einst unser Leben führten in den Lüsten unseres Fleisches, wobei wir den Willen des Fleisches und des Denkens taten. Und wir waren von Natur Kinder des Zorns wie auch die anderen.} Aber Gott, der reich war an Barmherzigkeit, brachte, wegen seiner vielen Liebe, mit der er uns liebte, auch uns, die wir tot in Übertretungen waren, zum Leben– zusammen mit dem Christus. Durch Gnade seid ihr gerettet. Und er erweckte uns zusammen mit ihm und setzte uns zusammen mit ihm in den himmlischen ‹Bereichen› in Christus Jesus, damit er in den kommenden Weltzeiten zur Schau stellte den unermesslichen Reichtum seiner Gnade in Freundlichkeit gegen uns in Christus Jesus; denn ‹durch› die Gnade seid ihr gerettet, durch den Glauben, unddieses nicht aus euch– Gottes Gabe ist es–, nicht aus Werken, damit nicht jemand sich rühme, denn sein Gebilde sind wir, in Christus Jesus erschaffen zu guten Werken, die Gott zuvor bereitete, damit wir in ihnen wandeln sollten. Darum denkt daran, dass ihr einst, die ihr im Fleisch von den Völkern wart, die„Unbeschnittenheit“ genannt werden von denen, die„Beschneidung“ genannt werden, [eine Beschneidung, die] am Fleisch mit der Hand geschieht–, dass ihr zu jener Zeit ohne Christus wart, ausgeschlossen von der Bürgerschaft Israels und Fremde den Bündnissen der Verheißung, keine Hoffnung hattet und ohne Gott in der Welt [wart]. Nun aber, in Christus Jesus, seid ihr, die ihr einst„fern“ wart,„nahe“ geworden durch das Blut des Christus, denn ER ist unser Friede, er, der die beiden eins machte und die Scheidewand des Zauns auflöste, die Feindschaft, [und zwar] in seinem Fleisch, indem er das Gesetz mit dessen in Satzungen [gefassten] Geboten außer Kraft setzte, damit er die zwei in sich selbst zu einem neuen Menschen schaffe und ‹so› Frieden stifte und die beiden in einem Leibe ganz mit Gott versöhne– durch das Kreuz, da er durch dasselbe die Feindschaft tötete. Und nachdem er gekommen war, kündete er die gute Botschaft, Frieden, euch, den Fernen, und den Nahen, weil durch ihn wir beide in EINEM Geist den Zutritt hin zum Vater haben. Dann seid ihr also nicht mehr Fremde und Ausländer, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausangehörige Gottes, aufgebaut auf dem Fundament der Apostel und Propheten, wobei Jesus Christus selbst der Haupt-Eckstein ist, in dem der ganze Bau, ‹während er› zusammengefügt ‹wird›, wächst zu einem heiligen Tempelheiligtum im Herrn, in dem auch ihr mitgebaut werdet zu einer Wohnstätte Gottes im Geist. Aus diesem Grunde [ist es, dass] ich, Paulus, Gebundener Christi Jesu für euch, die von den Völkern, (wenn ihr nämlich von der Verwaltung der Gnade Gottes gehört habt, die mir für euch gegeben wurde, dass er mir das Geheimnis durch Offenbarung kundtat, so wie ich zuvor in kurzen Zügen geschrieben habe, woran ihr, wenn ihr es lest, mein Verständnis im Geheimnis des Christus bemerken könnt, das in anderen Geschlechtern den Söhnen der Menschen nicht zur Kenntnis gebracht wurde, wie es nun seinen heiligen Aposteln und Propheten im Geist geoffenbart wurde, dass die von den Völkern Miterben und ein Mitleib und Mitteilhabende seiner Verheißung seien in dem Christus durch die gute Botschaft, deren Diener ich wurde nach der Gabe der Gnade Gottes, die mir gegeben worden war gemäß der Wirkung seiner Kraft; mir– geringer als der Geringste von allen Heiligen– wurde diese Gnade gegeben, unter denen, die von den Völkern sind, die gute Botschaft von dem unausforschlichen Reichtum Christi zu sagen und alle [darüber] zu erleuchten, was dieGemeinschaft des Geheimnisses sei, das von Ewigkeit her in Gott verborgen gewesen ist, der allesdurch Jesus Christus schuf, damit nun den Erstrangigen und Autoritäten in den himmlischen ‹Bereichen› durch die Gemeinde die sehr mannigfaltige Weisheit Gottes kund würde nach dem Vorsatz der Ewigkeit, den er verwirklichte in Christus Jesus, unserem Herrn, in dem wir die Freimütigkeit und den Zutritt in Zuversicht haben durch den Glauben an ihn, weshalb ich [euch] bitte, nicht mutlos zu werden in meinen Bedrängnissen für euch, welche eure Herrlichkeit sind) aus diesem Grunde [ist es, dass] ich meine Knie beuge vor dem Vater unseres Herrn, Jesu Christi, von dem her alles in den Himmeln und auf der Erde, das einen gemeinsamen Vater hat, benannt wird, damit er euch gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, mit Kraft zuzunehmen an Macht durch seinen Geist in den inneren Menschen ‹hinein›, Christus wohnen zu lassen in euren Herzen durch den Glauben, damit ihr als solche, die in Liebe gewurzelt und gegründet sind, völlig imstande seid, zusammen mit allen Heiligen zu erfassen, welches die Breite und Länge und Tiefe und Höhe ist, und zu kennen die Liebe des Christus, die die Kenntnis übersteigt, damit ihr gefüllt werdet zu aller Fülle Gottes. Dem, der über alles hinaus zu tun vermag, überaus mehr als das, was wir bitten oder begreifen, nach der Kraft, die in uns wirkt, ihm ‹gebührt› die Herrlichkeit in der Gemeinde in Christus Jesus zu allen Geschlechtern ‹aller› Ewigkeit. Amen. Ich rufe euch also auf, ich, der Gebundene im Herrn, [in einer Weise] zu wandeln, die würdig ist des Rufes, mit dem ihr gerufen wurdet, mit aller Demut und Sanftmut, mit Geduld, wobei ihr einander in Liebe ertragt und euch dabei befleißigt, die Einheit des Geistes zu bewahren in dem Band des Friedens. Ein Leib [ist es] und ein Geist, entsprechend dem, dass ihr auch gerufen wurdet in einer Hoffnung eures Rufes, ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller, der über allen und durch alle und ineuch allen ist. Aber jedem Einzelnen von uns wurde die Gnade gegeben nach dem Maß der Gabe Christi. Darum sagt er:„Als er in die Höhe aufgestiegen war, führte er Gefangenschaft gefangen und gab den Menschen Gaben.“ Aber das:„Er stieg auf“, was ist es anderes, als dass er zuerst auch niederstieg zu den niederen Teilen, zur Erde? Der, der niederstieg, ist derselbe, der auch aufstieg über alle Himmel, damit er alles fülle. Und er selbst gab, die einen zu Aposteln, andere zu Propheten, andere zu Evangelisten, andere zu Hirten und Lehrern, zum Zweck der Zurüstung der Heiligen zum Werk des Dienstes, zum Bauen des Leibes des Christus, bis wir alle hingelangen mögen zu der Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zu einem erwachsenen Manne, zum Größenmaß der Fülle des Christus, damit wir nicht mehr Unmündige seien, hin und her geworfen und von jedem Wind der Lehre umhergetrieben durch die Betrügerei der Menschen, durch Verschlagenheit, hin zu mit List ersonnenem Irrweg, als solche aber, die wahrhaftig sind in Liebe, in allem wachsen mögen zu ihm, der das Haupt ist, der Christus, von dem aus der ganze Leib wohl zusammengefügt und zusammengeschlossen durch jedes versorgende Gelenk, entsprechend dem Wirken eines jeden Teiles in einem [zugemessenen] Maß, das Wachstum des Leibes zustande bringt, sodass er sich selbst baut– in Liebe. Dieses sage ich also und bezeuge ich in dem Herrn: ‹Ihr habt› nicht mehr so zu wandeln, wie auch die anderen, die von den Völkern sind, wandeln, in der Nichtigkeit ihres Denksinnes, die im Denken verfinstert und dem Leben Gottes entfremdet sind wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Verhärtung ihres Herzens, welche sich abgestumpft haben und sich selbst der Ausschweifung hingaben zur Ausübung jeder Unreinheit in Habsucht. Aber so lerntet ihr den Christus nicht, wenn ihr wirklich ihn hörtet und in ihm gelehrt wurdet– wie ja Wahrheit in Jesus ist–, abzulegen, was die frühere Lebensführung betrifft, den alten Menschen, der dabei ist, zugrunde zu gehen, infolge der trügenden Lüste, aber erneuert zu werden am Geist eures Denksinnes und den neuen Menschen anzuziehen, der nach Gott geschaffen wurde in Gerechtigkeit und Heiligkeit der Wahrheit. Darum legt die Lüge ab und redet Wahrheit, jeder mit seinem Nächsten, weil wir Glieder voneinander sind. Zürnt– und sündigt nicht. Die Sonne gehe nicht unter über eurer Erzürnung. Gebt auch nicht Raum dem Teufel. Der Stehlende stehle nicht mehr; vielmehr arbeite er und erwirke mit den Händen das Gute, damit er etwas habe, dem Bedürftigen mitzugeben. Kein faules Wort gehe aus eurem Munde hervor, nur eines, das gut ist zur Erbauung nach Bedarf, damit es den Hörern Gnade gebe. Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt wurdet auf den Tag der Erlösung. Alle Bitterkeit und [aller] Unwille und Zorn und [alles] Geschrei und [alle] Lästerung sei von euch weggetan samt aller Bosheit. Werdet freundlich zueinander, feinfühlig; vergebt euch dabei untereinander ‹in gnädiger Weise›, so wie ja auch Gotteuch in Christus ‹in gnädiger Weise› vergab. Werdet also Nachahmer Gottes wie geliebte Kinder und wandelt in der Liebe, so wie auch der Christus uns liebte und sich selbst für uns dahingab als eine Weihegabe und ein Opfer, Gott zu einem duftenden Wohlgeruch. Aber Unzucht und alle Unreinigkeit oder Habsucht werde bei euch nicht einmal genannt, so wie es sich für Heilige geziemt, auch Schändlichkeit und albernes Gerede und Witzelei, was nicht angebracht ist, sondern vielmehr Dank; denn von diesem seid in Kenntnis, dass kein Unzüchtiger oder Unreiner oder Habsüchtiger– er ist ein Götzendiener– Erbteil hat im Königreich Christi und Gottes. Niemand betrüge euch mit leeren Worten, denn wegen dieser Dinge kommt der Zorn Gottes auf die Söhne des Ungehorsams. Werdet also nicht ihre Mitteilhabenden, denn ihr wart einst Finsternis; nun aber [seid ihr] Licht im Herrn. Wandelt ‹stets› wie Kinder des Lichts (denn die Frucht desGeistes besteht in aller Gütigkeit und Gerechtigkeit und Wahrheit) und prüft dabei, was dem Herrn angenehm ist. Und seid nicht mitbeteiligt an den unfruchtbaren Werken der Finsternis; vielmehr aber deckt [sie] auch auf ‹und weist zurecht›; denn was heimlich von ihnen geschieht, ist schändlich auch [nur] zu sagen. Das alles wird aber geoffenbart, wenn es vom Licht aufgedeckt ‹und zurechtgewiesen› wird, denn alles, was offenbar gemacht wird, ist Licht. Darum sagt er:„Wache auf, Schläfer, und stehe auf aus den Toten, und der Christus wird dir leuchten.“ Seht also ‹stets› zu, wie ihr mit Sorgfalt wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise, und ‹als solche› kauft die gelegene Zeit aus, weil die Tage böse sind. Deswegen werdet nicht töricht, sondern solche, die verstehen, was der Wille des Herrn ist. Und werdet nicht an Wein berauscht, in dem ein heilloses Wesen liegt, sondern werdet ‹stets› im Geist erfüllt und redet zu euch untereinander in Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern; singt und spielt dem Herrn in euren Herzen und dankt dem Gott und Vater allezeit für alles in dem Namen unseres Herrn, Jesu Christi, und unterordnet euch einer dem anderen in der Furcht Gottes. Frauen, werdet den eigenen Männern untergeordnet wie dem Herrn, weil der Mann das Haupt der Frau ist, wie auch der Christus das Haupt der Gemeinde. Und ER ist der Retter des Leibes. Geradeso jedoch wie die Gemeinde dem Christus untergeordnet wird, so [sollen] auch die Frauen den eigenen Männern [untergeordnet werden] in allem. Männer, liebt eure Frauen, so wie ja auch der Christus die Gemeinde liebte und sich selbst für sie hingab, damit er sie, nachdem er sie durch das Wasserbad im Wort gereinigt hatte, heilige, damit er sie sich selbst darstelle als die herrliche Gemeinde, die nicht einen Flecken oder eine Runzel habe oder etwas Ähnliches, sondern damit sie heilig sei und tadellos. In dieser Weise haben die Männer ihre Frauen zu lieben, wie ihre Leiber. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst, denn niemand hasste je sein Fleisch, sondern er nährt und pflegt es– so wie auch der Herr die Gemeinde, weil wir Glieder seines Leibes sind, von seinem Fleisch und von seinem Gebein. Deswegen wird ein Mann seinen Vater und [seine] Mutter verlassen und an seine Frau gefügt werden, und die zwei werden zu einem Fleisch sein. Dieses Geheimnis ist groß, aber ich spreche in Bezug auf Christus und in Bezug auf die Gemeinde. Dennoch: Auch jeder Einzelne von euch liebe seine Frau in der Weise, wie er sich selbst [liebt]; aber die Frau– dass sie den Mann fürchte! Kinder, seid euren Eltern gehorsam in dem Herrn, denn das ist recht. „Ehre ‹stets› deinen Vater und [deine] Mutter; “ das ist das erste Gebot mit einer Verheißung: „damit es dir wohlgehe und du lange Zeit auf der Erde sein wirst.“ Und Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie auf in der Erziehung und Ermahnung des Herrn. Leibeigene Knechte, gehorcht [euren] Herren nach dem Fleisch mit Furcht und Zittern, in Einfalt eures Herzens– wie dem Christus; nicht mit Augendienerei als Menschengefällige, sondern als leibeigene Knechte des Christus, die den Willen Gottes von Herzen tun. Leistet Leibeigenendienst mit gutem Willen, als dem Herrn und nicht den Menschen, in dem Wissen, dass ein jeder, wenn er etwas Gutes tut, dieses vom Herrn ‹für sich› als Ertrag erhalten wird, er sei Knecht oder Freier. Und die Herren: Tut dasselbe gegen sie und lasst das Drohen, wissend, dass auch euer eigener Herr in den Himmeln ist, und bei ihm gibt es kein Ansehen der Person. Zu dem, was [noch zu schreiben] geblieben ist,meine Brüder: Werdet innerlich gekräftigt in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. Zieht an die volle Rüstung Gottes, damit ihr gegen die listigen Vorgehensweisen des Teufels stehen könnt, weil bei uns der Kampf nicht gegen Blut und Fleisch ist, sondern gegen die Erstrangigen, gegen die Autoritäten, gegen die Weltbeherrscher der Finsternis dieser Weltzeit, gegen die geistlichen ‹Wesen› der Bosheit in den himmlischen ‹Bereichen›. Nehmt deswegen die volle Rüstung Gottes auf, damit ihr imstande seid, am bösen Tage zu widerstehen und, nachdem ihr alles ausgerichtet habt, zu stehen. Steht also, eure Lenden mit Wahrheit umgürtet und den Brustpanzer der Gerechtigkeit angezogen und die Schuhe an den Füßen gebunden in der ‹festen›Bereitschaft der guten Botschaft des Friedens– zu dem allem den Schild des Glaubens aufgenommen, an dem ihr alle die brennenden Geschosse des Bösen werdet löschen können, und nehmt ‹in Empfang› den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, das das Wort Gottes ist; ‹und› betet dabei zu allen Zeiten im Geist mit allem Gebet und Flehen; seid zu diesem selben ‹Zweck› wachsam mit allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen, auch für mich, damit mir bei Auftun meines Mundes [das] Wort gegeben werde, mit Freimütigkeit bekannt zu machen das Geheimnis, die gute Botschaft, für die ich ein Botschafter bin in einer Kette, damit ich in ihr freimütig bin zu reden, wie ich soll. Aber damit auch ihr um meine Angelegenheiten wisst [und um das], was ich tue, wird euch Tychikus, der geliebte Bruder und treue Diener im Herrn, von allem in Kenntnis setzen, den ich eben deshalb zu euch geschickt habe, damit ihr erfahrt, wie es um uns steht, und er euren Herzen Zuspruch gebe. Friede den Brüdern und Liebe, mit Glauben, von Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Die Gnade [sei] mit allen, die unseren Herrn, Jesus Christus, lieben mit unverderblicher [Liebe]. Amen. Paulus und Timotheus, leibeigene Knechte Jesu Christi Allen Heiligen in Christus Jesus, die in Philippi sind, zusammen mit den Aufsehern und Dienern: Gnade [sei] euch ‹zuteil› und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Ich danke meinem Gott bei allem Gedenken an euch– allezeit, in allem meinem Flehen für euch alle, und tue das Flehen mit Freude; [ich danke ihm] wegen eurer Gemeinschaft für die gute Botschaft vom ersten Tage bis jetzt, von eben diesem überzeugt, dass der, der unter euch ein gutes Werk anfing, es ‹ganz› zum Ziel führen wird bis zum Tage Jesu Christi, so wie es recht für mich ist, dieser Gesinnung zu sein im Blick auf euch alle, weil ich euch im Herzen habe; in meinen Fesseln und auch [bei] der Verteidigung und Bekräftigung der guten Botschaft seid ihr ‹ja› alle Teilhabende zusammen mit mir an meiner Gnade; denn Gott ist mein Zeuge, wie mich nach euch allen verlangt mit dem Herzen Jesu Christi. Und um dieses bitte ich, dass eure Liebe noch mehr und mehrin Erkenntnis und allem Wahrnehmen reich werde, [damit] ihr prüfen ‹und unterscheiden› mögt, was vorzuziehen sei, damit ihr für den Tag Christi durchleuchtet seid und fleckenlos, ‹unversehrt›, voll von Früchten der Gerechtigkeit, die durch Jesus Christus [erwachsen], zur Verherrlichung und zum Lobe Gottes. Aber ich will euch in Kenntnis setzen, Brüder, dass es durch meine Umstände mehr zum Vorstoßen der guten Botschaft gekommen ist, sodass meine Fesseln offenbar geworden sind ‹als Fesseln› in Christus, [und zwar] im ganzen Prätorium und bei den übrigen allen, und die Mehrzahl der Brüder, da sie im Herrn Vertrauen haben ‹durch› meine Fesseln, es umso kühner wagt, das Wort ohne Furcht zu sagen. Fürwahr, etliche verkünden den Christus auch aus Neid und Streit, aber etliche [tun es] auch aus guter Gesinnung. Die einen verbreiten die Botschaft, den Christus, aus Streitsucht, nicht [aus] reinen [Beweggründen], meinen dabei, meinen Fesseln Bedrängnis hinzuzufügen, die anderen aber aus Liebe, wissend, dass ich [hier] zur Verteidigung der guten Botschaft hingestellt bin. Was denn? Gleichwohl wird in jeder Weise, sei es zum Vorwand oder in Wahrheit, Christus als Botschaft verbreitet! Und in diesem freue ich mich; ja, ich werde mich auch freuen; denn ich weiß, dass dieses mir zum Heil ausgehen wird durch euer Flehen und die Handreichung des Geistes Jesu Christi gemäß meiner sehnsüchtigen Erwartung und Hoffnung, dass ich in nichts werde beschämt werden, sondern in aller Freimütigkeit, wie [bisher] immer, so auch nun, Christus groß gemacht werden wird an meinem Leibe, es sei durch Leben oder durch Tod; denn zu leben ist für mich Christus, und zu sterben Gewinn. Wenn es aber im Fleisch zu leben [gilt], [bedeutet] dieses für mich Frucht des Wirkens. Und was ich vorziehen werde, weiß ich nicht, denn ich werde von beidem bedrängt, habe ‹starke› Lust, abzuscheiden und bei Christus zu sein, was um vieles besser wäre, aber weiter im Fleisch zu bleiben ist nötiger euretwegen. Und da ich von diesem überzeugt bin, weiß ich, dass ich bleiben werde– und zugleich bei euch allen bleiben werde– zu eurem Fortschritt und ‹eurer› Freude des Glaubens, damit euer Rühmen an mir in Christus Jesus reich sei durch mein Wiederkommen zu euch. Allein: Führt den Lebenswandel ‹als Glieder eines Gemeinwesens› [in einer Weise, die] der guten Botschaft des Christus würdig ist, damit, ob ich komme und euch sehe oder abwesend bin, ich von euch höre, dass ihr fest steht in EINEM Geist, mit EINER Seele zusammen ringt ‹und kämpft› in dem Glauben an die gute Botschaft und euch in nichts einschüchtern lasst von den Gegnern, was ihnen ein Anzeichen des Verderbens ist, euch aber des Heils, und dieses von Gott, weil es euch ‹in Gnade› geschenkt wurde– für Christus–, nicht nur das Glauben an ihn, sondern auch das Leiden für ihn, wobei ihr dasselbe Ringen habt, derart wie ihr es in mir saht und nun hört, [dass es] in mir [ist]. Gibt es also irgend[welchen] Aufruf ‹und Trost› in Christus, gibt es tröstlichen Zuspruch der Liebe, gibt es Gemeinschaft des Geistes, gibt es Herzlichkeiten und Erbarmungen, [so] macht meine Freude völlig damit, dass ihr derselben Gesinnung seid, dieselbe Liebe habt, in der Seele verbunden [und] auf EINES bedacht seid, nichts nach Streitsucht oder leerer Ruhmsucht [bedenkt], sondern in einer demütigen Gesinnung einer den anderen höher achtet als sich selbst; jeder gebe Acht nicht [nur] auf das Eigene, sondern jeder auch auf das der anderen; denn diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christus Jesus vorhanden [war], der, als er sein Dasein in der Gestalt Gottes führte, es nicht als ein An-sich-zu-Reißendes erachtete, Gott gleich zu sein, sondern sich selbst entäußerte; er nahm nämlich die Gestalt eines leibeigenen Knechtes an, wurde den Menschen gleich; und in der äußeren Erscheinung als Mensch erfunden erniedrigte er sich selbst; er wurde nämlich gehorsam bis zum Tode, zum Tode an einem Kreuz. Darum erhöhte Gott ihn auch über die Maßen und gab ihm einen Namen, der über allen Namen ist, damit in dem Namen Jesus sich alle Knie beugen, derer im Himmel und derer auf der Erde und derer unter der Erde, und jede Zunge das Bekenntnis zum Ausdruck bringe, dass Jesus Christus Herr sei, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters. Daher, meine Geliebten, so wie ihr allezeit gehorchtet,bringt, nicht nur wie in meiner Anwesenheit, sondern nun viel mehr in meiner Abwesenheit, mit Furcht und Zittern eure eigene Rettung zuwege, denn es ist Gott, der in euch wirkt sowohl das Wollen als auch das Wirken zugunsten des Wohlgefallens. Tut alles ohne Murren und Bedenken, damit ihr untadelig werdet und frei von unlauterer Beimischung als Gottes untadelige Kinder mitten in einem krummen und verkehrten Geschlecht, in dem ihr offenbar seid wie Lichter in der Welt, darhaltend das Wort des Lebens, für mich ein Anlass des Rühmens im Blick auf den Tag Christi, dass ich nicht vergebens gelaufen bin noch vergebens gearbeitet habe. Sollte ich jedoch auch ‹wie ein Trankopfer› ausgegossen werden über dem Opfer und [der] Dienstleistung eures Glaubens, [so] freue ich mich und freue mich zusammen mit euch allen. Freut auch ihr euch– und freut euch zusammen mit mir. Ich hoffe aber in dem Herrn Jesus, Timotheus rasch zu euch zu schicken, damit auch ich guten Mutes sei, wenn ich eure Umstände erfahren habe; denn ich habe niemanden, der so eingestellt ist, der sich mit echter Sorge eurer Umstände annehmen wird, denn sie suchen alle das Ihre, nicht das, was Christi Jesu ist. Aber seine Bewährung kennt ihr, dass er, wie ein Kind für den Vater, zusammen mit mir Leibeigenendienst tat für die gute Botschaft. Diesen hoffe ich also sofort zu schicken, wenn ich in meinen Angelegenheiten weitersehe. Ich bin aber überzeugt in dem Herrn, dass ich selbst auch rasch kommen werde. Ich erachtete es aber für nötig, Epaphroditus, meinen Bruder und Mitwirkenden und Mitstreiter, aber euren Gesandten und Dienstleistenden meines Bedarfs, zu euch zu schicken, da er sich nach euch allen sehnte und sehr bekümmert war, weil ihr gehört hattet, dass er krank war; denn er WAR auch krank– dem Tode nahe. Gott war ihm jedoch barmherzig, aber nicht nur ihm, sondern auch mir, damit ich nicht Betrübnis auf Betrübnis haben müsse. Umso eiliger also habe ich ihn geschickt, damit, wenn ihr ihn wieder seht, ihr euch freut– und ich umso unbetrübter bin. Nehmt ihn also bei euch auf im Herrn mit aller Freude und haltet solche in Ehren, weil er wegen des Werkes Christi dem Tode sehr nahe kam, weil er seine Seele gering achtete, damit er auffülle euren Mangel an Dienstleistung für mich. Zu dem, was [noch zu schreiben] geblieben ist, meine Brüder: Freut euch im Herrn. Dasselbe euch zu schreiben, ist mir nicht lästig; euch [macht es] aber sicher, ‹damit ihr nicht stolpert›. Seht auf die Hunde; seht auf die bösen Arbeiter; seht auf die Zerschneidung; denn wir sind die Beschneidung, die wir im GeistGott in Verehrung dienen und uns in Christus Jesus rühmen und nicht auf Fleisch vertraut haben, wiewohl auch ich Vertrauen auf Fleisch haben [könnte]. Wenn ein anderer meint, [Grund zu haben], auf Fleisch zu vertrauen, ich mehr: Beschneidung am achten Tage; aus dem Geschlecht Israels, dem Stamme Benjamin, ein Hebräer von Hebräern; nach dem Gesetz ein Pharisäer; nach [dem] Eifer ein Verfolger der Gemeinde; nach [der] Gerechtigkeit im Gesetz untadelig geworden. Das jedoch, was auch immer mir Gewinn war, dieses habe ich Christi wegen für Verlust ‹und Schaden› geachtet; ja, und mehr: Ich bin dabei, alles für Verlust ‹und Schaden› zu achten wegen des übertreffenden Vorzuges, Christus Jesus zu kennen, meinen Herrn, dessentwegen ich alles verlor, und ich achte es dafür, Unrat zu sein, damit ich Christus gewinne und in ihm erfunden werde, ‹in welchem Falle› ich nicht meine Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz wäre, sondern die, die durch den Glauben an Christus ist, die Gerechtigkeit aus Gott aufgrund des Glaubens, – um ihn zu kennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, ‹in denen› ich seinem Tode gleichförmig gemacht werde, ob ich wohl zur Auferstehung von den Toten gelangen möchte. Nicht [also], dass ich es schon erlangte oder ans Ziel gebracht bin. Ich jage aber nach, ob ich auch ergreifen möge, auf das [hin] ich auch ergriffen wurde von Christus Jesus. Brüder, ich selbst halte mich nicht dafür, ergriffen zu haben. Aber eines [gilt]: Während ich das vergesse, was hinten liegt, mich ausstrecke nach dem, das vorne liegt, jage ich dem Ziel entgegen– [es geht] um den Siegerpreis des von oben ergangenen Rufes Gottes in Christus Jesus. So viele also [von uns], die reif sind, lasst uns diese Gesinnung haben. Und wenn ihr in etwas anders gesinnt seid, wird Gott euch auch dieses offenbaren. Doch: Wozu wir gelangten, [es sollte unser Bestreben sein], uns nach demselben Maßstab auszurichten, derselben Gesinnung zu sein. Werdet zusammen meine Nachahmer, Brüder, und achtet ‹stets› auf die, die auf diese Weise wandeln, so, wie ihr uns als Vorbild habt, denn viele wandeln– von denen ich euch oft sagte, von denen ich nun aber auch weinend sage: Feinde des Kreuzes Christi [sind sie], deren Ende Verderben, deren Gott der Bauch und bei denen die Herrlichkeit in ihrer Schande ist, die auf Irdisches sinnen; denn unsere bürgerliche Heimat hat ihren Bestand in den Himmeln, von woher wir auch einen Retter erwarten, den Herrn Jesus Christus, der unseren Leib der Niedrigkeit umwandeln wird, damit er seinem Leibe der Herrlichkeit gleichgestaltet wird, nach dem Wirken seiner Kraft, mit der er auch alles sich selbst zu unterordnen vermag. Daher, meine geliebten und ersehnten Brüder, meine Freude und Krone: Auf diese Weise steht fest im Herrn, Geliebte. Euodia rufe ich auf, und Syntyche rufe ich auf, derselben Gesinnung zu sein im Herrn. Und ich ersuche auch dich, echter Syzygos, ‹Mitziehender am Joch›, nimm dich ihrer an, die in der guten Botschaft mit mir kämpften– samt Klement und den Übrigen, die mit mir wirkten, deren Namen im Buch des Lebens stehen. Freut euch im Herrn allezeit. Ich werde es wieder sagen: Freut euch. Eure Milde lasst alle Menschen erfahren. Der Herr ist nahe. Sorgt euch um nichts, sondern in allem macht durch Gebet und Flehen eure Bitten zu Gott hin bekannt mit Dank, und der Friede Gottes, der alle Denkfähigkeit übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in Gewahrsam halten in Christus Jesus. Zu dem, was [noch zu schreiben] geblieben ist, Brüder: So viel als wahr ist, so viel als ehrwürdig, so viel als gerecht, so viel als rein, so viel als lieblich, so viel als wohllautend, ist es eine Lobenswertigkeit und ist es zu preisen– diese Dinge überlegt. Was ihr auch lerntet und übernahmt und hörtet und saht an mir, das tut. Und der Gott des Friedens wird mit euch sein. Ich war höchst erfreut im Herrn, dass ihr schon wieder einmal rüstig wurdet, meiner bedacht zu sein; ihr wart auch ‹stets› darauf bedacht, aber es fehlte euch die Gelegenheit. Nicht dass ich von Mangel spreche, denn meinerseits habe ich gelernt, in dem, worin ich bin, zufrieden zu sein. Ich weiß, [was es heißt,] erniedrigt zu werden, und ich weiß, [was es heißt,] reich zu sein. In jede [Lage] und in alle [Lagen] bin ich eingeweiht, sowohl satt zu sein als auch zu hungern, sowohl reich zu sein als auch Mangel zu leiden. Ich bin stark für alles in dem, der mich ‹stets› innerlich kräftigt,Christus. Doch ihr tatet wohl, indem ihr mit Anteil nahmt an meiner Bedrängnis. ‹Ihr› Philipper wisst auch, dass im Anfang der guten Botschaft, als ich von Makedonien wegging, keine Gemeinde mit mir Gemeinschaft hatte auf Rechnung des Gebens und Nehmens, außer ihr allein, weil ihr auch, [als ich] in Thessalonich [war], einmal und zweimal für meinen Bedarf schicktet; nicht dass ich die Gabe suche, sondern ich suche die Frucht, die reich wird für eure Rechnung. Ich habe aber von allem da, ‹genug und› reichlich, bin aufgefüllt worden, nachdem ich von Epaphroditus die [Gaben] von euch empfing, einen Duft von Wohlgeruch, ein willkommenes Opfer, Gott angenehm. Aber mein Gott wird bis zur Fülle alles geben, was ihr bedürft, nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus. Aber unserem Gott und Vater ‹gebührt› die Herrlichkeit in ‹alle› Ewigkeit. Amen. Grüßt jeden Heiligen in Christus Jesus. Die Brüder, die bei mir sind, grüßen euch. Alle Heiligen grüßen euch, am meisten die aus dem Hause des Kaisers. Die Gnade unseres Herrn, Jesu Christi, [sei] mit euch allen. Amen. Paulus, Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, und Timotheus, der Bruder Den Heiligen undtreuen Brüdern in Christus inKolassä: Gnade [sei] euch ‹zuteil› und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Wir danken allezeit dem Gott und Vater unseres Herrn, Jesu Christi, wenn wir für euch beten, nachdem wir gehört haben von eurem Glaubenin Christus Jesus und der Liebe, die [ihr] zu allen Heiligen [habt], [und wir tun es] wegen der Hoffnung, die euch in den Himmeln hinterlegt ist, von der ihr zuvor hörtet im Wort der Wahrheit der guten Botschaft, die zu euch kam ‹und gegenwärtig wurde›, so wie auch in aller Welt, und sie bringt ‹von sich aus› Frucht, so wie auch unter euch von dem Tage an, als ihr [sie] hörtet und die Gnade Gottes in Wahrheit erkanntet, so wie ihrauch lerntet von Epaphras, unserem geliebten leibeigenen Mitknecht, der ein treuer Diener des Christus ist zu eurem ‹Wohl›, der uns auch eure Liebe im Geist darlegte. Deswegen hören wir auch nicht auf, seit dem Tage, da wir es hörten, für euch zu beten und zu bitten, dass ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis seines Willens in aller [geistlichen] Weisheit und [allem] geistlichen Verstehen, damit ihr [in einer Weise] wandelt, [die] des Herrn würdig [ist], zu allem Gefallen, indem ihr in jedem guten Werk Frucht bringt undin die Erkenntnis Gottes ‹hinein› wachst, in aller Kraft nach der Macht seiner Herrlichkeit gekräftigt werdet zu aller Ausdauer und Geduld mit Freude [und] dem Vater dankt, der uns tauglich machte für das, ‹was unser› Teil ‹sein wird›, das Erbe der Heiligen im Licht, der uns befreite aus der Obrigkeit der Finsternis und uns versetzte in das Königreich des Sohnes seiner Liebe, in dem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Vergebung der Sünden, der das Ebenbild des unsichtbaren Gottes ist, Erstgeborener aller Schöpfung, weil durch ihn alles geschaffen wurde, das in den Himmeln und das auf der Erde ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, seien es Throne, seien es Herrschaften, seien es Erstrangige, seien es Autoritäten– alles ist durch ihn und für ihn geschaffen; und ER ist vor allem; und alles besteht in ihm; und ER ist das Haupt des Leibes, der Gemeinde, der der Anfang ist, Erstgeborener von den Toten, damit er in allem der Erste würde, weil es der ganzen Fülle wohlgefiel, in IHM zu wohnen und durch IHN alles mit ihm selbst ganz zuversöhnen (nachdem er Frieden gestiftet hatte durch das Blut seines Kreuzes), durch IHN, sei es das auf der Erde, sei es das in den Himmeln. Und euch, die ihr einst entfremdet wart und Feinde ‹im› Denken, in den bösen Werken, versöhnte er nun aber ganz in dem Leibe seines Fleisches durch den Tod, ‹um› euch darzustellen als Heilige und Tadellose und Nichtanzuklagende vor seinem Angesicht, wenn ihr wirklich im Glauben bleibt, gegründet und gefestigt, und nicht abbewegt werdet von der Hoffnung der guten Botschaft, die ihr hörtet, die verkündet wurde in der ganzen Schöpfung, die unter dem Himmel ist, deren Diener ich, Paulus, wurde. Nun bin ich froh in meinen Leiden für euch, und ich fülle vertretend auf, was noch fehlt von der Bedrängnis Christi in meinem Fleisch für seinen Leib, der die Gemeinde ist, deren Diener ich wurde nach der Verwalterschaft Gottes, die mir für euch gegeben ist, das Wort Gottes ganz auszurichten, das Geheimnis, das seit Weltzeiten und Geschlechtern verborgen gewesen ist, nun aber geoffenbart wurde seinen Heiligen, denen Gott bekannt machen wollte, was der Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses sei unter denen, die von den Völkern sind, welcher ist Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit; ihn verbreiten wir mit [unserer] Botschaft, wobei wir jeden Menschen mahnen und jeden Menschen in aller Weisheit lehren, damit wir jeden Menschen darstellen als vollendeten in Christus Jesus, woraufhin ich auch arbeite, wobei ich ringe gemäß seinem Wirken, das in mir wirkt in Kraft; denn ich will, dass ihr wisst, welches große Ringen ich habe um euch und die in Laodikeia und so viele mich von Angesicht im Fleisch nicht gesehen haben, damit ihre Herzen aufgerichtet werden, [die Herzen] derer, die zusammengeschlossen wurden in Liebe und zu allem Reichtum eines Verstehens, [das] zu vollem Maße [gebracht ist], zur Erkenntnis des Geheimnisses Gottes, des Vaters, und des Christus, in dem verborgen sind alle Schätze der Weisheit und der Kenntnis. Ich sage dieses, damit nicht jemand euch überliste mit überzeugenden Worten; denn wenn ich auch im Fleisch abwesend bin, im Geist bin ich dennoch zusammen mit euch, freue ich mich und schaue ich eure Ordnung und den festen ‹Zustand› eures Glaubens an Christus. Wie ihr also Christus Jesus, den Herrn, annahmt, wandelt in ihm als solche, die gewurzelt sind und die aufgebaut werden in ihm und ‹gestärkt und› gefestigt werden im Glauben, so wie ihr gelehrt wurdet, überfließend in demselben von Dank. Seht zu, dass nicht jemand sein wird, der euch als Beute [einfängt und] wegführt durch die Philosophie und leeren Betrug, nach der Überlieferung von Menschen, nach den elementaren Dingen der Welt und nicht nach Christus, weil in IHM [in] leiblicher [Gestalt] die ganze Fülle der Gottheit wohnt, und ihr seid ‹vollständig und› erfüllt in ihm, der das Haupt ist alles Erstrangigen und [aller] Autorität, in dem ihr auch beschnitten wurdet mit einer Beschneidung, die nicht mit Händen geschah, im Entfernen des Leibes der Sünden des Fleisches, in der Beschneidung Christi (ihr wurdet ja zusammen mit ihm begraben in der Taufe), in dem ihr auch zusammen mit [ihm] erweckt wurdet durch den Glauben an das Wirken Gottes, der ihn von den Toten erweckte. Auch euch, die ihr tot wart in den Übertretungen und der Unbeschnittenheit eures Fleisches, brachte er zum Leben zusammen mit ihm; er vergab uns ‹nämlich› ‹gnädiglich› alle Übertretungen; das gegen uns [lautende] Schreiben ‹mit seinen› Bestimmungen, das uns entgegenstand, hatte er ‹nämlich› ausgelöscht, und er hat es aus der Mitte weggenommen, da er es ans Kreuz nagelte; den Erstrangigen und Autoritäten hatte er ‹seinetwegen› ‹alles› abgenommen, [und er hatte sie] ausgezogen [und] stellte [sie] in Freimut ‹öffentlich› zur Schau; an ihm hatte er ‹über› sie triumphiert. Es richte euch also nicht jemand in [Sachen] Speise oder Trank oder in Bezug auf ein Fest oder einen Neumond oder Sabbate, die alle Schatten sind der Dinge, die kommen ‹sollten›; der Körper aber ist Christi. Lasst euch von niemandem den Sieg aberkennen, der [einen] selbstgewählten [Weg geht] in einer Niedrigkeitsgesinnung und [in] einer Frömmigkeitserweisung der Engel, der sich– vergebens– in Dinge begibt, die er nicht gesehen hat, der aufgeblasen ist von dem Denksinn seines Fleisches und der sich nichthält an das Haupt, von dem aus der ganze Leib, durch die Gelenke und Bänder versorgt und zusammengeschlossen, wächst in einem Wachstum, das Gottes ist. Wenn ihr also zusammen mit dem Christus den elementaren Dingen der Welt starbt, was lasst ihr euch, wie in der Welt Lebende, Satzungen auferlegen?: „Fasse nicht, koste nicht, berühre nicht“ Dinge, die alle durch den Gebrauch der Verderbnis [anheim fallen]– nach menschlichen Vorschriften und Lehren, welche [den] Ruf von Weisheit haben in einer vorgegebenen Frömmigkeitserweisung, ja, und in einer Niedrigkeitsgesinnung und [in] schonungsloser Behandlung des Leibes, [sind aber] nicht von [irgend]welchem Wert, [dienen nur] zur Befriedigung des Fleisches. Wenn ihr also zusammen mit Christus erweckt wurdet, sucht das, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes. Sinnt auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist, denn ihr starbt, und euer Leben ist verborgen worden zusammen mit Christus in Gott. Wenn der Christus, unser Leben, geoffenbart werden wird, dann werdet auch ihr zusammen mit ihm geoffenbart werden in Herrlichkeit. Tötet also eure Glieder, die auf der Erde sind: Unzucht, Unreinigkeit, Leidenschaft, böse Lust und die Habsucht– sie ist Götzendienst; dieser Dinge wegen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams, unter denen auch ihr einst wandeltet, als ihr in diesen Dingen lebtet. Legt ihr nun auch alles ‹von euch› ab: Zorn, Unwille, Bosheit, Lästerung, schändliches Reden aus eurem Munde– belügt nicht einander–, da ihr den alten Menschen mit seinen Handlungen ausgezogen und den neuen angezogen habt, der zur Erkenntnis erneuert wird nach dem Ebenbilde dessen, der ihn schuf, wo nicht ist Grieche und Jude, Beschneidung und Unbeschnittenheit, Nichtgrieche, Skythe, leibeigener Knecht, Freier, sondern alles und in allen Christus. Zieht also an als Erwählte Gottes, Heilige und Geliebte herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld, einander ertragend und euch gegenseitig ‹in gnädiger Weise› vergebend, wenn jemand eine Klage gegen einen hat: So, wie der Christus euch ‹in gnädiger Weise› vergab, so [tut] auch ihr es. Über dieses alles [zieht an] die Liebe, die das Band der Vollkommenheit ist. Und der Friede Gottes walte wie ein Kampfrichter in euren Herzen, zu dem ihr auch gerufen wurdet in EINEM Leibe. Und werdet dankbar. Das Wort des Christus wohne reichlich in ‹und unter› euch: indem ihr euch ‹untereinander› in aller Weisheit lehrt und mahnt, [auch] mittels Psalmen und Lobgesänge und geistlicher Lieder, singend in Gnade, dem Herrn, in eurem Herzen. Und alles, was immer ihr tut, in Wort oder in Werk, [tut] alles im Namen des Herrn Jesus. Dankt dabei dem Gott und Vater durch ihn. Frauen, werdet den eigenen Männern untergeordnet, wie es sich geziemte im Herrn. Männer, liebt [eure] Frauen und werdet nicht bitter gegen sie. Kinder, seid den Eltern gehorsam in allem, denn dieses ist dem Herrn wohlgefällig. Väter, reizt eure Kinder nicht, damit sie nicht mutlos ‹und unwillig› werden. Leibeigene Knechte, gehorcht in allem [euren] Herren nach dem Fleisch, nicht in Augendienerei, als Menschengefällige, sondern in Einfalt des Herzens, und fürchtet Gott. Und alles, was immer ihr tut, verrichtet von Herzen, als dem Herrn und nicht Menschen, wissend, dass ihr vom Herrn die Vergeltung, das Erbe, empfangen werdet, denn ihr leistet Leibeigenendienst dem Herrn Christus; aber der, der Unrecht tut, wird zurückbekommen, was er Unrechtes tat; und es gilt kein Ansehen der Person. Die Herren: Gewährt den leibeigenen Knechten was gerecht und was gleich ist, in dem Wissen, dass auch ihr einen Herrn in den Himmeln habt. Seid beharrlich im Gebet [und seid] wachsam darin mit Danken und betet zugleich auch für uns, damit Gott uns eine Tür des Wortes öffne, das Geheimnis des Christus zu sagen (weswegen ich auch gefesselt worden bin), damit ich es offenbare, wie ich reden soll. Wandelt in Weisheit gegen die, die außerhalb sind; kauft dabei die gelegene Zeit aus. Euer Wort sei allezeit in Gnade [gesprochen], mit Salz gewürzt, um zu wissen, wie ihr einem jeden antworten sollt. Über alles, was mich angeht, wird Tychikus euch in Kenntnis setzen, der geliebte Bruder und treue Diener und leibeigene Mitknecht im Herrn, den ich eben deshalb zu euch geschickt habe, damit er eure Umstände erfahre und eure Herzen aufrichte, zusammen mit Onesimus, dem treuen und geliebten Bruder, der einer von euch ist. Sie werden euch über alles hier in Kenntnis setzen. Es grüßt euch Aristarchus, mein Mitkriegsgefangener, auch Markus, der Vetter des Barnabas, hinsichtlich dessen ihr Befehle erhieltet (wenn er zu euch kommt, nehmt ihn auf), und Jesus, genannt Justus, die aus der Beschneidung sind, diese allein, Mitarbeiter für das Königreich Gottes, welche mir ein rechter Trost waren. Es grüßt euch Epaphras, der einer von euch ist, ein leibeigener Knecht Christi, der allezeit für euch in Gebeten ringt, damit ihr steht als Reife und Vervollständigte in allem Willen Gottes, denn ich gebe ihm das Zeugnis, dass er viel Eifer für euch hat und für die in Laodikeia und die in Hierapolis. Es grüßen euch Lukas, der geliebte Arzt, und Demas. Grüßt die Brüder in Laodikeia, auch Nymphas und die Gemeinde in seinem Hause. Und wenn der Brief bei euch gelesen ist, sorgt dafür, dass er auch in der Gemeinde der Laodikeer gelesen werde und dass auch ihr den aus Laodikeia lest. Und sagt Archippus:„Sieh auf den Dienst, den du im Herrn übernahmst, damit du ihn ganz ausrichtest.“ Der Gruß mit meiner, des Paulus, Hand. Denkt an meine Fesseln. Die Gnade [sei] mit euch. Amen. Paulus und Silvanus und Timotheus. Der Gemeinde der Thessalonicher in Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus: Gnade [sei] euch ‹zuteil› und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Wir danken Gott allezeit für euch alle, gedenken euer bei unseren Gebeten, erinnern uns dabei ohne Aufhören an euer Werk des Glaubens und [eure] Arbeit der Liebe und Ausdauer der Hoffnung auf unseren Herrn, Jesus Christus, vor unserem Gott und Vater, wissen wir ja, Brüder, von Gott Geliebte, um eure Erwählung, dass unsere gute Botschaft nicht in Wort allein zu euch kam, sondern auch in Kraft und im Heiligen Geist und in viel ‹und› voller Gewissheit, so wie ihr wisst, welcherart wir unter euch wurden euretwegen. Und ihr seid unsere und des Herrn Nachahmer geworden, nachdem ihr das Wort unter viel Bedrängnis aufgenommen hattet mit Freude des Heiligen Geistes, sodass ihr Vorbilder wurdet allen Gläubigen in Makedonien und Achaia, denn von euch aus ist das Wort des Herrn erschollen, nicht allein im [Gebiet] Makedonien und Achaia, sondern auch an jedem Ort ist [Kunde von] eurem Glauben, der zu Gott [gerichtet ist], ausgegangen, sodass wir es nicht nötig haben, etwas zu sagen, denn sie berichten selbst von uns, welchen Eingang wir bei euch hatten und wie ihr zu Gott von den Götzenbildern umkehrtet, um einem lebenden und wahren Gott Leibeigenendienst zu leisten und seinen Sohn von den Himmeln zu erwarten, den er von den Toten erweckte, Jesus, unseren Befreier vom kommenden Zorn; denn ihr wisst selbst, Brüder, um unseren Eingang bei euch, dass er nicht vergebens gewesen ist, sondern, auch nachdem wir zuvor in Philippi gelitten hatten und misshandelt worden waren, wie ihr wisst, waren wir freimütig in unserem Gott, unter vielem Ringen euch die gute Botschaft Gottes zu sagen; denn unser Aufruf entspringt nicht einer Verirrung noch Unreinem, auch nicht einer [böswilligen] List, sondern so, wie wir von Gott für tauglich erfunden worden sind, mit der guten Botschaft betraut zu werden, so reden wir, nicht als solche, die Menschen gefallen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft, denn auch zu keiner Zeit waren wir solche, die mit einschmeichelndem Wort umgehen, wie ihr wisst, noch mit versteckter Habsucht– Gott ist Zeuge–, noch suchten wir Ehre von Menschen, weder von euch noch von anderen (als Apostel Christi hätten wir das Gewicht unserer Stellung spüren lassen können), sondern wir wurden schonend ‹und zart› in eurer Mitte, wie eine stillende Mutter die eigenen Kinder pflegt. So verlangte uns sehnlich nach euch. Dabei gefiel es uns wohl, nicht nur die gute Botschaft Gottes mit euch zu teilen, sondern auch unsere Seelen, weil ihr uns zu Geliebten geworden seid; denn ihr erinnert euch, Brüder, unserer Arbeit und Mühe: Während wir bei Nacht und bei Tag am Werk waren, um nicht jemandem von euch zur Last zu fallen, verkündeten wir euch die gute Botschaft Gottes. Ihr seid Zeugen, und Gott, mit welcher heiligen Scheu und wie gerecht und untadelig wir bei euch, den Glaubenden, wurden, gleichwie ihr wisst, wie wir einen jeden von euch, wie ein Vater die eigenen Kinder, aufriefen und ermutigten und euch bezeugten, dass ihr wandeln solltet [in einer Weise], die würdig sei des Gottes, der euch ruft zu seinem ‹eigenen› Königreich und [seiner] Herrlichkeit. Deswegen danken wir auch Gott ohne Aufhören, dass ihr, als ihr das durch uns gehörte Wort Gottes angenommen hattet, nicht Menschenwort ‹in euch› aufnahmt, sondern, so wie es in Wahrheit ist, Gottes Wort, das auch in euch, den Glaubenden, wirkt; denn ihr wurdet, Brüder, Nachahmer der Gemeinden Gottes, die in Judäa sind in Christus Jesus, weil ihr auch die Dinge erlittet von den eigenen Stammesleuten, so, wie sie es von den Juden [erlitten], die auch den Herrn töteten, Jesus– und die eigenen Propheten– undeuch verfolgten und Gott nicht gefallen und allen Menschen Gegner sind, uns hindern, zu denen, die von den Völkern sind, zu reden, damit sie gerettet werden, womit sie allezeit ihre Sünden zur Fülle bringen. Aber der Zorn ist auf sie gekommen, um ein Ende [zu machen]. Aber wir, Brüder, nachdem wir euer für eine kleine Zeit beraubt waren, dem Gesichte nach, nicht nach dem Herzen, befleißigten uns umso mehr in großem Verlangen, euer Gesicht zu sehen. Darum wollten wir auch zu euch kommen– ich, Paulus, ja, einmal und ein zweites Mal–, und der Satan hinderte uns; denn was ist unsere Hoffnung oder Freude oder Krone des Rühmens? Seid nicht auch ihr es vor unserem Herrn, Jesus Christus, bei seiner Ankunft? – denn ihr seid unsere Herrlichkeit und Freude. Darum, da wir es nicht länger ertrugen, gefiel es uns, in Athen allein gelassen zu werden, und wir schickten Timotheus, unseren Bruder und Gottes Diener und unseren Mitarbeiter an der guten Botschaft des Christus, euch zu festigen und euch zuzureden in Betreff eures Glaubens, [damit auch] nicht einer wankend gemacht werde in diesen Bedrängnissen, denn ihr wisst selbst, dass wir dazu gesetzt sind, denn auch als wir bei euch waren, sagten wir euch zuvor, dass wir Bedrängnis erfahren würden, so, wie es auch geschehen ist, und ihr wisst es. Deswegen, da ich es auch nicht länger ertrug, schickte ich [ihn], um euren Glauben zu erfahren, ob nicht der Versucher euch versucht habe und unsere Arbeit vergeblich geworden sei. Aber jetzt, da Timotheus von euch zu uns gekommen ist und uns die gute Botschaft von eurem Glauben und eurer Liebe gebracht hat und dass ihr uns allezeit in gutem Andenken habt und euch sehr verlangt, uns zu sehen, gleichwie auch uns euch– deswegen, Brüder, wurden wir auch in aller unserer Bedrängnis und Not getröstet über euch durch euren Glauben, weil wir nun leben, wenn ihr feststeht im Herrn; denn was für einen Dank können wir Gott für euch bringen ob aller Freude, mit der wir uns euretwegen freuen vor unserem Gott? Bei Nacht und bei Tag flehen wir ja aufs Allerdringlichste, euer Gesicht sehen und zurechtrücken [zu dürfen], was an eurem Glauben mangelt. Aber er selbst, unser Gott und Vater und unser Herr, Jesus Christus, lenke unseren Weg zu euch. Aber euch mache der Herr reich und überfließend in der Liebe zueinander und zu allen (gleichwie auch wir sie zu euch haben) zur Festigung eurer Herzen, sodass sie untadelig in Heiligkeit sind vor dem Angesicht unseres Gottes und Vaters bei der Ankunft unseres Herrn, Jesu Christi, mit allen seinen Heiligen. Zu dem also, was [noch zu schreiben] geblieben ist, Brüder: Wir ersuchen euch und rufen auf im Herrn Jesus, so wie ihr von uns [Anleitung] empfingt, wie ihr zu wandeln und Gott angenehm zu sein hättet, damit ihr in reicherem Maße zunehmen möchtet, denn ihr wisst, welche Anweisungen wir euch durch den Herrn Jesus gaben, denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung, dass ihr euch der Unzucht enthaltet, dass jeder von euch wisse, das eigene Gefäß in Heiligung und Ehre zu gewinnen (nicht in leidenschaftlicher Lust gleichwie auch die, die von den Völkern sind, die Gott nicht wirklich kennen), dass er nicht zu weit gehe und seinen Bruder übervorteile in der Sache, weil der Herr Rächer über dieses alles ist, so wie wir euch auch zuvor sagten und ernstlich bezeugten, denn Gott rief uns nicht zu Unreinigkeit, sondern in Heiligung. Gewiss ist denn also: Wer beiseite setzt, setzt nicht einen Menschen beiseite, sondern Gott, der auch seinen Heiligen Geist in uns gab. Was die Bruderliebe betrifft, habt ihr nicht nötig, dass euch darüber geschrieben werde, denn ihr seid selbst von Gott gelehrt, einander zu lieben, denn das tut ihr auch gegen alle Brüder, die in ganz Makedonien sind. Wir rufen euch aber auf, Brüder, darin in reicherem Maße zuzunehmen und dass es euer Streben ist, stille zu sein und die eigenen Angelegenheiten zu besorgen und mit euren eigenen Händen zu wirken, so wie wir euch anwiesen, damit ihr einen wohlanständigen Wandel führt gegenüber denen, die außerhalb sind, und ihr von niemandem abhängig seid. Ich will aber nicht, dass ihr in Unkenntnis seid, Brüder, in Bezug auf die Entschlafenen, damit ihr nicht auch traurig seid, so wie die anderen, die nicht eine Hoffnung haben, denn wenn wir glauben, dass Jesus starb und auferstand, ebenso wird Gott auch, durch Jesus, die Entschlafenen zusammen mit ihm führen, denn das sagen wir euch in einem Wort des Herrn: Wir, die Lebenden, die ‹bis› zur Ankunft des Herrn Dagebliebenen, werden den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen, weil er selbst, der Herr, mit einem Befehlsruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit einer Posaune Gottes vom Himmel niederfahren wird, und zuerst werden die Verstorbenen in Christus auferstehen. Nach dem werden wir, die Lebenden, die Dagebliebenen, zur gleichen Zeit zusammen mit ihnen in Wolken in die Luft entrückt werden, dem Herrn zu begegnen. Und so werden wir allezeit zusammen mit dem Herrn sein. Daher: Ruft einander auf ‹und sprecht einander zu› mit diesen Worten. Was aber die Zeiten und die Zeitpunkte betrifft, Brüder, habt ihr nicht nötig, dass euch geschrieben werde, denn ihr wisst selbst genau, dass der Tag des Herrn so kommt wie ein Dieb in der Nacht; denn wenn sie sagen:„Friede und Sicherheit“, dann kommt ihnen plötzliches Verderben, wie die Wehen [über] eine schwangere Frau [kommen]; und sie werden auf keinen Fall entfliehen. Aber ihr, Brüder, seid nicht in Dunkelheit, sodass der Tag euch wie ein Dieb überfalle. Ihr seid alle Söhne des Lichts und Söhne des Tages. Wir gehören nicht der Nacht noch der Dunkelheit. Dann lasst uns also nicht auch schlafen wie die anderen, sondern lasst uns wachen und nüchtern sein, denn die, die schlafen, schlafen des Nachts, und die Betrunkenen sind des Nachts betrunken. Wir sind aber des Tages [und] sollen nüchtern sein als solche, die angezogen haben den Brustpanzer des Glaubens und der Liebe und als Helm die Hoffnung des Heils, weil Gott uns nicht zum Zorn setzte, sondern um in den Besitz des Heils zu kommen durch unseren Herrn, Jesus Christus, der für uns starb, damit, ob wir wachen oder schlafen sollten, wir zugleich mit ihm leben möchten. Darum ruft einander auf und einer baue den anderen, so wie ihr auch tut. Wir ersuchen euch aber, Brüder, wisst die [zu schätzen], die an euch arbeiten und euch im Herrn vorstehen und euch ermahnen, und haltet sie mit Liebe in sehr hoher Achtung ihres Werkes wegen. Habt Frieden unter euch. Wir rufen euch aber auf, Brüder: Ermahnt die Unordentlichen. Tröstet die Kleinmütigen. Nehmt euch der Schwachen an. Seid geduldig mit allen. Seht, dass niemand jemandem Böses mit Bösem vergelte, sondern strebt allezeit dem Guten nach– gegen einander und gegen alle. Freut euch allezeit. Lasst nicht ab zu beten. In allem dankt, denn dieses ist Gottes Wille in Christus Jesus für euch. Den Geist dämpft nicht. Weissagungen verachtet nicht. Prüft alles. Das Gute haltet fest. Von jeder Gestalt des Bösen haltet Abstand. Aber er selbst, der Gott des Friedens, heilige euch gänzlich, und euer [Wesen]– der Geist und die Seele und der Leib– sei bei der Ankunft unseres Herrn, Jesu Christi, so bewahrt, dass es ganz ‹und heil› ist und ohne Tadel. Treu ist der euch Rufende, der es auch tun wird. Brüder, betet für uns. Grüßt die Brüder alle mit einem heiligenKuss. Ich beschwöre euch bei dem Herrn, den Brief vor allen heiligen Brüdern lesen zu lassen. Die Gnade unseres Herrn, Jesu Christi, [sei] mit euch. Amen. Paulus und Silvanus und Timotheus. Der Gemeinde der Thessalonicher in Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus: Gnade [sei] euch ‹zuteil› und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Wir sind es schuldig, Brüder, Gott allezeit für euch zu danken, so wie es angemessen ist, weil euer Glaube in hohem Maße wächst und die Liebe eines jeden von euch allen zueinander in reichem Maße vorhanden ist, sodass wir selbst uns euer rühmen in den Gemeinden Gottes wegen eurer Ausdauer und [eures] Glaubens in allen euren Verfolgungen und den Bedrängnissen, die ihr ertragt, (ein Anzeichen des gerechten Gerichtes Gottes)‹mit dem Endziel›, würdig geachtet zu werden des Königreiches Gottes, für das ihr auch leidet, insofern es ja bei Gott gerecht ist, denen, die euch bedrängen, mit Bedrängung zu vergelten und euch, die ihr bedrängt werdet, mit Ruhe– samt uns– bei der Enthüllung des Herrn Jesus vom Himmel samt den [himmlischen] Boten seiner Kraft, in flammendem Feuer, wenn er gerechte ‹Vergeltung› gibt denen, die Gott nicht wirklich kennen und denen, die der guten Botschaft unseres Herrn, Jesu Christi, nicht gehorchen, welche ‹gerechte› Strafe erleiden werden, ewiges Verderben von dem Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Stärke, wenn er an jenem Tage kommen wird, verherrlicht zu werden in seinen Heiligen und bewundert zu werden in allen Glaubenden (weil unser Zeugnis an euch geglaubt wurde), wohingehend wir auch allezeit für euch beten, damit unser Gott euch des Rufes würdig erachte und zur Erfüllung bringe alles Wohlgefallen an Gütigkeit und [alles] Werk des Glaubens in Kraft, auf dass der Name unseres Herrn, Jesu Christi, in euch verherrlicht werde und ihr in ihm, gemäß der Gnade unseres Gottes undHerrn, Jesu Christi. Wir ersuchen euch aber, Brüder, betreffs der Ankunft unseres Herrn, Jesu Christi, und unseres Versammeltwerdens zu ihm, euch im Denksinn nicht schnell ins Wanken bringen zu lassen noch in Unruhe versetzen zu lassen, weder durch Geist noch durch Wort noch durch Brief, als von uns, als sei der Tag desChristus da. Niemand täusche euch in irgendeiner Weise,DENN, wenn nicht zuerst der Abfall‹und Aufstand› gekommen und der Mensch der Sünde enthüllt worden ist, der Sohn des Verderbens, der widerstrebt und sich erhebt über alles, was ‘Gott’ oder ‘Verehrungswürdiges’ heißt, sodass er selbst sich als Gott in das Tempelheiligtum Gottes setzt, ‹damit› anzeigend, dass er selbst Gott sei,– Erinnert ihr euch nicht, dass ich euch dieses sagte, als ich noch bei euch war? Und nun wisst ihr, was [ihn davon] zurückhält, dass er enthüllt werde zu seinem ‹eigenen› Zeitpunkt; denn das Geheimnis ist bereits am Wirken, [das] der Gesetzlosigkeit; nur [ist] der, der jetzt zurückhält, bis er sich mitten herausbegeben hat; und dann wird enthüllt werden der Gesetzlose, den der Herr durch den Hauch seines Mundes vertilgen und durch die Erscheinung seiner Ankunft unwirksam machen wird, [ihn], dessen Ankunft nach dem Wirken des Satans ist in aller lügenhaften Kraft und [mit allen lügenhaften] Zeichen und Wundern und in allem Betrug der Ungerechtigkeit unter denen, die ins Verderben gehen, dafür, dass sie die Liebe zur Wahrheit nicht annahmen dazu, dass sie gerettet würden. Deswegen wird Gott ihnen eine wirksame Irreführung schicken, um der Lüge zu glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht glaubten, sondern an der Ungerechtigkeit Wohlgefallen hatten. Aber wir sind es schuldig, vom Herrn geliebte Brüder, Gott für euch allezeit zu danken,dass Gott sich von Anfang euch zum Heil wählte ‹und nahm› in Heiligung des Geistes und Glauben der Wahrheit, wozu er euch durch unsere gute Botschaft rief, um die Herrlichkeit unseres Herrn, Jesu Christi, zu erlangen. Steht dann also fest, Brüder, und haltet die Überlieferungen fest, die ihr gelehrt wurdet, sei es durch Wort, sei es durch Brief von uns. Aber unser Herr selbst, Jesus Christus, und unser Gott und Vater, der uns liebte und in Gnade ewigen Trost und gute Hoffnung gab, richte eure Herzen auf und festige euch in jedem guten Wort und Werk. Zu dem, was [noch zu schreiben] geblieben ist: Betet, Brüder, für uns, damit das Wort des Herrn laufe und verherrlicht werde, so wie [es] auch zu euch hin [lief und verherrlicht wurde], und damit wir befreit werden von den verkehrten und bösen Menschen, denn nicht aller ist der Glaube. Treu ist aber der Herr, der euch festigen und vor dem Bösen beschützen wird. Wir vertrauen aber im Herrn [im Blick] auf euch, dass ihr das, was wir euch anweisen, sowohl tut als auch tun werdet. Aber der Herr lenke eure Herzen zu der Liebe Gottes und zum Verharren bei Christus. Wir weisen euch aber an, Brüder, im Namen unseres Herrn, Jesu Christi, euch von jedem Bruder zurückzuziehen, der in unordentlicher Weise wandelt und nicht nach der Überlieferung, die er von uns überkam, denn ihr selbst wisst, wie man uns nachahmen soll, weil wir unter euch nicht unordentlich waren, noch aßen wir ohne Entgelt Brot von jemandem, sondern es war mit Arbeit und Mühe: Bei Nacht und bei Tag waren wir am Werk, um nicht jemandem von euch eine Last zu sein – nicht, dass wir nicht die Berechtigung [dazu] hätten, sondern damit wir uns selbst euch als Vorbild geben könnten, uns nachzuahmen; denn auch, als wir bei euch waren, gaben wir euch diese Anweisung: Wenn jemand nicht arbeiten will, soll er auch nicht essen; denn wir hören, dass etliche unter euch in unordentlicher Weise wandeln, nichts arbeiten, sondern vielgeschäftig sind ‹und Überflüssiges treiben›. Solche weisen wir an und rufen wir auf durch unseren Herrn, Jesus Christus, dass sie mit stillem Wesen arbeiten und ihr eigenes Brot essen. Ihr aber, Brüder, ermattet nicht im Tun des Edlen. Wenn jemand unserem Wort mittels Brief nicht gehorcht, merkt euch diesen und habt nicht Umgang mit ihm, damit er dazu gebracht werde, in sich zu gehen, und betrachtet ihn nicht als einen Feind, sondern ermahnt ihn als einen Bruder. Aber der Herr des Friedens selbst gebe euch den Frieden durch alles ‹hindurch› und in aller Weise. Der Herr [sei] mit euch allen. Der Gruß mit meiner, des Paulus, Hand. Das ist das Zeichen in jedem Brief: So schreibe ich. Die Gnade unseres Herrn, Jesu Christi, [sei] mit euch allen. Amen. Paulus, Apostel Jesu Christi nach ‹ausdrücklichem› Befehl Gottes, unseres Retters, und des Herrn Jesus Christus, unserer Hoffnung Timotheus, echtem Kind im Glauben: Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, unserem Vater, und Christus Jesus, unserem Herrn, so wie ich, als ich nach Makedonien zog, dich aufrief, in Ephesus zu bleiben, damit du einige anweisen möchtest, nicht Anderes zu lehren noch auf Fabeleien und unendliche Geschlechtsregister zu achten ‹und sich ihnen zu widmen›, was mehr zu Infragestellungen ‹und [strittigen] Untersuchungen› beiträgt als zur Verwalterschaft Gottes, die im Glauben [wahrgenommen wird]. Aber das Ziel der Anweisung ist Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben, von welchen ‹Dingen› etliche, da sie ‹das Ziel› verfehlten, weggewendet wurden zu ‹irrigem und› nichtigem Wortemachen, wollen Gesetzeslehrer sein und begreifen weder was sie sagen noch das, worüber sie so feste Behauptungen machen. Aber wir wissen, dass das Gesetz edel ist, wenn einer es gebraucht, wie es dem Gesetz entspricht, und weiß, dass für einen Gerechten [das] Gesetz nicht eingeführt ist– für Gesetzwidrige aber und solche, die sich nicht unterordnen, Ehrfurchtslose und Sünder, Unheilige ‹und Verkehrte› und Profane, Vaterschläger und Mutterschläger, Mörder, Unzüchtige, Homosexuelle, solche, die Menschen in Knechtschaft führen, Lügner, Meineidige und wenn sonst etwas der gesunden Lehre zuwider ist, nach der guten Botschaft der Herrlichkeit des seligen Gottes, mit der ich betraut wurde. Und ich bin dem dankbar, der mich innerlich kräftigte, Christus Jesus, unserem Herrn, dass er mich treu erachtete [und] in den Dienst stellte, der ich zuvor ein Lästerer und Verfolger und überheblicher Gewalttäter war. Mir wurde jedoch Barmherzigkeit zuteil, weil ich es unwissend tat, im Unglauben. Über die Maßen groß wurde aber die Gnade unseres Herrn mit Glauben und Liebe, die in Christus Jesus ist. Treu ist das Wort und aller Annahme wert, dass Christus Jesus in die Welt kam, Sünder zu retten, unter denen ich Erster bin. Mir widerfuhr jedoch deswegen Barmherzigkeit, damit Jesus Christus an mir als Erstem alle Geduld erzeige zu einem Muster für die, die an ihn glauben sollten zum ewigen Leben. Aber dem König der Ewigkeit, dem unverweslichen, unsichtbaren, allein weisen Gott, ‹gebühren› Ehre und Herrlichkeit in ‹alle› Ewigkeit. Amen. Diese Anweisung vertraue ich dir an, Kind Timotheus, gemäß den vorangehenden Weissagungen über dich, damit du in ihnen den edlen Kampf kämpfen möchtest, Glauben haben und ein gutes Gewissen, das etliche von sich stießen und am Glauben Schiffbruch erlitten, unter denen Hymenäus ist, auch Alexander, die ich dem Satan übergab, damit sie durch Zucht unterwiesen würden, nicht zu lästern. Vor allem lege ich dir nahe: Lass Flehen, Gebete, Fürbitten, Dank für alle Menschen dargebracht werden, für Könige und alle, die in höherer Stellung sind, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen mögen in aller rechten Ehrfurcht und Ehrbarkeit, denn dieses ist edel und angenehm vor Gott, unserem Retter, der will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen; denn es ist EINER Gott und EINER Mittler ‹zwischen› Gott und Menschen, ein Mensch: Christus Jesus, der sich selbst als stellvertretendes Lösegeld für alle gab– das Zeugnis zu ‹seinen› eigenen bestimmten Zeiten, zu dem ich gesetzt wurde als Verkünder und Apostel (ich sage die Wahrheit in Christus; ich lüge nicht), als Lehrer derer, die von den Völkern sind, in Glauben und Wahrheit. Es ist also mein Wille, dass die Männer an jedem Ort beten, dabei heilige ‹und reine› Hände aufheben ohne Zorn und Bedenken, ebenso auch, dass die Frauen sich selbst in schicklichem Betragen schmücken, verbunden mit Zurückhaltung und einem gesunden Sinn ‹und Züchtigkeit›, nicht in Flechtwerk oder Gold oder Perlen oder kostspieliger Kleidung, sondern– was Frauen ziemt, die sich zur Gottesfurcht bekennen– durch gute Werke. Eine Frau lerne in Stille, in aller Unterordnung. Einer Frau erlaube ich nicht zu lehren noch über den Mann zu bestimmen, sondern [sie hat] in der Stille zu sein, denn Adam wurde zuerst gebildet, danach Eva, und Adam wurde nicht betrogen; aber die Frau, nachdem sie betrogen worden war, ist in Übertretung geraten. Sie wird aber ‹bewahrt und› gerettet werden im Gebären, wenn sie bleiben in Glauben und Liebe und Heiligung, verbunden mit einem gesunden Sinn ‹und Züchtigkeit›. Treu ist das Wort: Wenn jemand sich nach einer Aufseherschaft ausstreckt, begehrt er eine vortreffliche Tätigkeit. Der Aufseher hat also untadelig zu sein, Mann EINER Frau, nüchtern, gesunden Sinnes ‹und züchtig›, sittsam, gastfrei, lehrfähig, nicht einer, der sich lange beim Wein aufhält, nicht ein Schläger, nicht auf schändlichen Vorteil aus, sondern milde, nicht streitsüchtig, frei von Geldliebe, einer, der dem eigenen Hause wohl vorsteht, der seine Kinder mit aller Würde in Unterordnung hält (wenn jemand dem eigenen Hause nicht vorzustehen weiß, wie wird er für eine Gemeinde Gottes sorgen?), nicht ein Neubekehrter, damit er nicht aufgeblasen werde und in das Urteil des Teufels falle. Er muss aber auch ein gutes Zeugnis haben von denen, die außerhalb sind, damit er nicht in Schmach ‹und Beschimpfung› falle und in die Schlinge des Teufels. Ebenso die Diener: [Sie sollen] ehrbar [sein], nicht doppelzüngig, nicht vielem Wein ergeben, nicht auf schändlichen Vorteil aus, [sollen] das Geheimnis des Glaubens in reinem Gewissen halten. Und diese sollen zuerst erprobt werden. Danach sollen sie dienen, wenn sie Nichtanzuklagende sind. Ebenso [sollen] die Frauen ehrbar [sein], nicht verleumderisch, [sollen] nüchtern [sein], treu in allem. Diener sollen Männer EINER Frau sein, Kindern und dem eigenen Hause wohl vorstehen; denn die, die wohl dienten, erwerben sich selbst eine edle Stufe und viel Freimütigkeit im Glauben, der in Christus Jesus ist. Solches schreibe ich dir in der Hoffnung, schneller zu dir zu kommen, falls ich aber verziehe, damit du weißt, wie man sich zu verhalten hat im Hause Gottes, welches die Gemeinde des lebenden Gottes ist, Pfeiler und Grundfeste der Wahrheit. Und groß ist– das ist übereinstimmendes Bekenntnis– das Geheimnis der rechten Ehrfurcht: Gott wurde geoffenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, gesehen von Boten, verkündet in den Völkern, geglaubt in der Welt, aufgenommen in Herrlichkeit. Aber der Geist sagt ausdrücklich, dass in künftigen Zeiten etliche vom Glauben Abstand nehmen werden, dabei auf irreführende Geister und Lehren von Dämonen achten in [der] Heuchelei von Lügenrednern, die im eigenen Gewissen gebrandmarkt sind, die wehren zu heiraten, [fordern], sich von Speisen zu enthalten, die Gott für die, die glauben und die Wahrheit erkannt haben, schuf zum Einnehmen mit Dank, weil alles von Gott Geschaffene trefflich und nichts verwerflich ist, wenn es mit Dank empfangen wird, denn es wird durch Gottes Wort und das Bitten geheiligt. Wenn du dieses den Brüdern als Grundlage vorlegst, wirst du ein edler Diener Jesu Christi sein, genährt ‹und auferzogen› ‹durch› die Worte des Glaubens und der edlen Lehre, der du gefolgt bist. Aber die profanen und altweiberhaften Fabeleien weise ab. Übe dich selbst ‹mit Ernst› hin zur rechten Ehrfurcht; denn die leibliche ‹ernstliche› Übung ist zu wenigem nützlich, aber die rechte Ehrfurcht ist zu allem nützlich, da sie die Verheißung des Lebens hat, des jetzigen und des künftigen. Treu ist das Wort und aller Annahme wert, denn dafür arbeiten wir auch und werden geschmäht, weil wir die Hoffnung auf einen lebenden Gott gesetzt haben, der der Retter aller Menschen ist, allermeist der Gläubigen. Solches weise an und lehre. Niemand verachte deine Jugend, sondern werde ein Vorbild der Gläubigen im Wort, in der Lebensführung, in der Liebe, im Geist, im Glauben, in der Reinheit. Bis ich komme, widme dich dem Lesen, dem Aufrufen, dem Lehren. Vernachlässige nicht die Gnadengabe in dir, die dir gegeben wurde durch Weissagung mit Händeauflegen der Ältestenschaft. Diesen [Anliegen] widme deine Aufmerksamkeit– sei in ihnen–, damit dein Fortschritt in allem offenkundig sei; habe ‹stets› Acht auf dich selbst und auf die Lehre; bleibe ‹beharrlich› bei ihnen; denn indem du dieses tust, wirst du sowohl dich selbst bewahren ‹und retten› als auch die, die dich hören. Einen Älteren fahre nicht in harter Weise an, sondern rede ihm zu wie einem Vater; Jüngeren [rede zu] wie Brüdern, älteren ‹Frauen› wie Müttern, jüngeren wie Schwestern, in aller Reinheit. Ehre die Witwen, die wirkliche Witwen sind. Hat eine Witwe aber Kinder oder Enkel, sollen sie zuerst lernen, dem eigenen Hause rechte Ehrfurcht zu erweisen und den Eltern Empfangenes zu vergelten, denn das ist edel und angenehm vor Gott. Die wirkliche und vereinsamte Witwe hat ihre Hoffnung auf Gott ‹gesetzt› und verharrt in Flehen und in Gebeten bei Nacht und bei Tag. Aber die dem Genuss ergebene lebt und ist gestorben. Und dieses weise an, damit sie untadelig seien. Wenn aber jemand für die Seinen, und allermeist die Hausangehörigen, nicht sorgt, hat er den Glauben verleugnet, und er ist schlimmer als ein Ungläubiger. Als Witwe werde in die Liste aufgenommen eine, die nicht weniger als sechzig Jahre [alt] geworden ist, EINES Mannes Frau [war], ein Zeugnis edler Werke hat, wenn sie Kinder aufzog, wenn sie gegen Fremde gastfrei war, wenn sie die Füße der Heiligen wusch, wenn sie Bedrängten aus der Not half, wenn sie jedem guten Werk nachkam. Jüngere Witwen weise ab, denn wenn sie dem Christus zuwider übermütig ‹und mutwillig› werden, dann wollen sie heiraten [und] haben [das] Urteil, dass sie die erste Treue brachen. Zugleich aber auch lernen sie, Müßige [zu sein], gehen als solche umher zu den Häusern, aber nicht nur Müßige, sondern auch Geschwätzige und auf fragwürdige Weise Beschäftigte, reden Dinge, die sich nicht gehören. Es ist also mein Wille, dass die jüngeren [Witwen] heiraten, Kinder gebären, den Haushalt leiten, dem Gegner keinen Anlass zu schimpflicher Nachrede geben, denn schon sind etliche abgewichen, dem Satan nach. Wenn jemand, ein Gläubiger– oder eine Gläubige–, Witwen hat, soll er ihnen aus der Not helfen, und man lasse sie nicht der Gemeinde zur Last fallen, damit sie denen aus der Not helfe, die wirkliche Witwen sind. Die Ältesten, die in trefflicher Weise vorstehen, sollen doppelter Ehre wert geachtet werden, am meisten die, die in Wort und Lehre arbeiten, denn die Schrift sagt:„Einem dreschenden Rind sollst du nicht das Maul verschließen!“ und:„Der Arbeiter ist seines Lohnes würdig.“ Gegen einen Ältesten nimm keine Anklage an, außer auf Aussage von zwei oder drei Zeugen. Die, die sündigen, weise zurecht vor allen, damit sich auch die anderen fürchten. Ich bezeuge mit Ernst vor dem Gott und Herrn, Jesus Christus, und den erwählten [himmlischen] Boten, dass du diese [Anweisungen] ohne Vorurteil bewahrst ‹und einhältst› und nichts aus Zuneigung tust. Lege niemandem schnell Hände auf. Noch mache dich fremder Sünden teilhaftig. Halte dich selbst rein ‹und keusch›. Trinke nicht länger Wasser, sondern gebrauche ein wenig Wein wegen deines Magens und deiner häufigen Schwächezustände. Die Sünden etlicher Menschen sind zuvor offenbar und gehen ihnen zum Gericht voran. Etlichen folgen sie aber auch nach. Ebenso sind auch die edlen Werke offensichtlich, und die, mit denen es sich anders verhält, können nicht verborgen werden. So viele als leibeigene Knechte unter dem Joch sind, sollen die eigenen [über sie] verfügenden Herren aller Ehre wert halten, damit nicht der Name Gottes und die Lehre gelästert wird. Die, die gläubige [über sie] verfügende Herren haben, sollen sie nicht, weil sie Brüder sind, verachten, sondern [desto] lieber Leibeigenendienst tun, weil sie Gläubige und Geliebte sind, die die Wohltat wiederempfangen. Diese Dinge lehre und dazu rufe auf. Wenn jemand Anderes lehrt und nicht einverstanden ist mit den gesunden Worten, denen unseres Herrn, Jesu Christi, und der Lehre, die der rechten Ehrfurcht entspricht ‹und zu ihr führt›, ist er aufgeblasen, kennt er sich in nichts aus, sondern er krankt an [strittigen] Untersuchungen und Wortstreitigkeiten, woraus Neid, Streit, Lästerungen, böser Argwohn entstehen, [und] nutzlose Beschäftigungen von Menschen, deren Denksinn verderbt ist und die der Wahrheit beraubt sind, die der Meinung sind, die rechte Ehrfurcht sei eine [Quelle des] Gewinns. Von solchen halte dich fern. Aber es ist die rechte Ehrfurcht– mit Genügsamkeit– eine große [Quelle des] Gewinns, denn wir brachten nichts in die Welt hinein; offenkundig ist, dass wir auch nicht etwas hinausnehmen können. Haben wir die Mittel, uns zu nähren und zu bedecken, werden wir an denen genug haben. Aber die, die reich werden wollen, fallen in Versuchung und eine Schlinge und viele sinnlose und schädliche Lüste, welche die Menschen in Ruin und Untergang versenken; denn eine Wurzel aller Übel ist die Geldliebe. Etliche, die sich nach ihr ausstreckten, wurden ‹haltlos› irregeleitet, vom Glauben weg, und fügten sich selbst viele Schmerzensstiche zu. Aber du, o Mensch Gottes, fliehe diese Dinge! Jage Gerechtigkeit nach, rechter Ehrfurcht, Glauben, Liebe, Ausdauer, Sanftmut. Kämpfe den edlen Kampf des Glaubens. Ergreife das ewige Leben, zu dem du auch gerufen wurdest und ‹für das du› das edle Bekenntnis vor vielen Zeugen bekanntest. Vor Gott, der ‹stets› allem das Leben verleiht, und Christus Jesus, der vor Pontius Pilatus das edle Bekenntnis bezeugte, weise ich dich an, das Gebot fleckenlos und untadelig zu halten bis zur Erscheinung unseres Herrn, Jesu Christi, die zu ‹seinen› eigenen bestimmten Zeiten zeigen wird der selige und alleinige Kraftinhaber, der König der ‹königlich› Regierenden und Herr der Herrschenden, der allein Unsterblichkeit hat und in einem unzugänglichen Licht wohnt, den kein Mensch gesehen hat noch sehen kann, dem Ehre und ewige Macht ‹gebühren›. Amen. Die Reichen in der jetzigen Weltzeit weise an, nicht hochmütig zu sein noch auf die Ungewissheit des Reichtums zu hoffen (sondern im lebenden Gott, der uns ‹stets› alles reichlich zum Genuss darreicht), Gutes zu wirken, reich zu sein an edlen Werken, freigebig zu sein, Anteil ‹nehmend und› gebend, wobei sie für sich selbst ein edles Grundvermögen für die Zukunft anlegen, damit sie das ewige Leben ergreifen. O Timotheus, verwahre ‹und wache über› das Anvertraute; meide dabei ‹stets› das profane, leere Gerede und [die] Gegenaufstellungen der fälschlicherweise [so] genannten ‘Kenntnis’; einige bekannten sich zu ihr ‹und vertraten sie›, verfehlten dabei, hinsichtlich des Glaubens, das Ziel. Die Gnade [sei] mitdir. Amen. Paulus, Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes gemäß der Verheißung des Lebens, das in Christus Jesus ist Timotheus, [dem] geliebten Kind: Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, dem Vater, und Christus Jesus, unserem Herrn. Ich bin Gott dankbar, dem ich von den Voreltern her mit reinem Gewissen in Verehrung diene, wie ich ohne Aufhören– bei Nacht und bei Tag– deiner gedenke in meinem Flehen, voll Sehnsucht, dich zu sehen– eingedenk deiner Tränen–, damit ich mit Freude erfüllt werde, [und] ich halte fest die Erinnerung an den ungeheuchelten Glauben, der in dir ist, welcher zuvor deiner Großmutter Lois und deiner Mutter Eunike innewohnte; überzeugt bin ich, dass er auch dir ‹innewohnt›. Aus diesem Grunde erinnere ich dich daran, ‹weiterhin› ‹das Feuer› der Gnadengabe Gottes, die durch das Auflegen meiner Hände in dir ist, zufachen, denn Gott gab uns nicht einen Geist des Zagens, sondern der Kraft und der Liebe und eines gesunden Sinnes ‹mit Zucht›. Schäme dich also nicht des Zeugnisses unseres Herrn, auch nicht meiner, der ich sein Gebundener bin, sondern erleide mit das Üble für die gute Botschaft gemäß der Kraft Gottes, der uns rettete und mit einem heiligen Ruf rief, nicht nach unseren Werken, sondern nach eigenem Vorsatz und der Gnade, die uns in Christus Jesus vor allenWeltzeiten gegeben wurde, nun aber offenbar gemacht wurde durch die Erscheinung unseres Retters, Jesu Christi, der den Tod außer Wirksamkeit setzte und Leben und Unverderblichkeit ans Licht brachte durch die gute Botschaft, für die ich als Verkündiger und Apostel und Lehrer derer, die von den Völkern sind, eingesetzt wurde, aus welchem Grunde ich auch dieses leide. Ich schäme mich jedoch nicht, denn ich weiß, wem ich geglaubt habe, und bin überzeugt: Er vermagmein Anvertrautes für jenen Tag zu verwahren. Halte fest ‹und halte dar› das Muster gesunder Worte, die du bei mir hörtest. [Tu es] im Glauben und in der Liebe, die in Christus Jesus ist. Das edle Anvertraute verwahre durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt. Das weißt du, dass sich von mir wandten alle, die in Asien sind, unter denen Phygellus ist, auch Hermogenes. Der Herr erweise Barmherzigkeit dem Hause des Onesiphorus, weil er mich oft erquickte und sich meiner Kette nicht schämte, sondern als er in Rom ankam, suchte er mich mit außergewöhnlichem Fleiß, und er fand [mich]. Der Herr gebe ihm, dass er Barmherzigkeit finde vom Herrn an jenem Tage. Und wie viel er in Ephesus diente, ist dir besser bekannt. Du also, mein Kind, werde innerlich gekräftigt in der Gnade, die in Christus Jesus ist. Und was du von mir hörtest im Beisein vieler Zeugen, das vertraue treuen Menschen an, solchen, die tauglich sein werden, auch andere zu lehren. Erleide du also das Üble mit wie ein edler Soldat Jesu Christi. Keiner, der Soldatendienst tut, verwickelt sich in Angelegenheiten ‹dieses› Lebens, damit er dem, der ihn in den Soldatendienst aufnahm, gefalle. Und auch, wenn jemand sich an einem Wettkampf beteiligt, wird er nicht ‹mit dem Siegeskranz› gekrönt, wenn er nicht nach den Regeln kämpft. Es soll der Ackersmann, der arbeitet, zuerst von den Früchten Anteil bekommen. Bedenke, was ich sage. Der Herr gebe dir denn Verstehen in allem. Halte im Gedächtnis Jesus Christus, erweckt von den Toten, aus Davids Samen, gemäß meiner guten Botschaft, in der ich Übles erleide bis zu Fesseln wie ein Verbrecher. Das Wort Gottes ist jedoch nicht gefesselt. Deswegen erdulde ich alles– der Erwählten wegen, damit auch sie das Heil erlangen, das in Christus Jesus ist, mit ewiger Herrlichkeit. Treu ist das Wort; denn wenn wir mitstarben, werden wir auch mitleben. Erdulden wir, werden wir auch ‹als Könige› mitherrschen. Verleugnen wir, wird auch er uns verleugnen. Sind wir untreu, bleibt er treu. Er kann sich selbst nicht verleugnen. An diese Dinge erinnere und bezeuge dabei mit Ernst vor dem Herrn [mit der Bitte], nicht mit Worten zu streiten, was zu nichts nütze ist; [es dient] zur Zerstörung der Hörer. Befleißige dich, dich selbst Gott als bewährt zu erweisen, als ein Arbeiter, der sich nicht schämt, der das Wort der Wahrheit in rechter Weise teilt. Dem profanen und leeren Gerede gehe aus dem Wege, denn die, [die so reden], werden zu mehr Ehrfurchtslosigkeit fortschreiten, und ihr Wort wird um sich fressen wie eine krebsartige Krankheit. Von ihnen ist Hymenäus, auch Philetus, welche von der Wahrheit ‹und so› vom Ziel abirrten und sagen, die Auferstehung sei schon geschehen, und sie bringen den Glauben etlicher zum Umsturz. Gleichwohl gilt: Der feste Grund Gottes steht und hat dieses Siegel:„Der Herr kannte die, die sein sind“, und:„Jeder, der den NamenChristi nennt, nehme Abstand von Ungerechtigkeit.“ In einem großen Hause sind nicht nur goldene und silberne Gefäße, sondern auch hölzerne und tönerne, und zwar einige zur Ehre, einige zur Unehre. Wenn also jemand sich selbst von diesen ‹ganz› gereinigt haben wird, wird er ein Gefäß zur Ehre sein, [eines, das] geheiligt worden ist und dem Herrn, der [über die Gefäße] verfügt, gut brauchbar, zu jedem guten Werk bereitet. Fliehe die jugendlichen Lüste! Gerechtigkeit, Glauben, Liebe, Frieden jage nach– mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen. Auf törichte und zuchtlose [strittige] Untersuchungen lasse dich nicht ein, wissend, dass sie Streitigkeiten erzeugen. Ein leibeigener Knecht des Herrn soll nicht streiten, sondern gegen alle milde sein, lehrfähig, Böses mit Geduld ertragen, in Sanftmut die, die sich dagegenstellen, in Zucht nehmen, ob Gott ihnen etwa Buße gebe zur Erkenntnis ‹und Anerkennung› der Wahrheit und sie wieder nüchtern werden aus der Schlinge des Teufels, von dem sie ‹lebend› gefangen genommen worden sind, ihm zu Willen [zu sein]. Nimm dieses zur Kenntnis, dass sich in den letzten Tagen schwere Zeiten einstellen werden, denn die Menschen werden sich selbst lieben, Geld lieben, Prahler [sein], hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig ‹und verkehrt›, ohne natürliche Zuneigung, unversöhnlich, Verleumder, ohnmächtig ‹sich selbst zu beherrschen›, grausam, werden das Gute nicht lieben, Verräter [sein], rücksichtslos ‹und leichtsinnig›, aufgeblasen, werden mehr das Vergnügen lieben als dass sie Gott lieben, dabei eine Form von rechter Ehrfurcht haben, ihre Kraft aber verleugnet haben. Und von diesen wende dich ab; denn zu diesen gehören die, die sich in die Wohnungen schleichen und ‹gewisse› leichtfertige ‹und törichte› Frauen gefangen nehmen, die mit Sünden überhäuft sind, von mancherlei Begierden umgetrieben, die allezeit lernen und nie zur Erkenntnis ‹und Anerkennung› der Wahrheit kommen können. Gleicherweise aber wie Jannes und Jambres Mose widerstanden, so widerstehen auch diese der Wahrheit; [es sind] Menschen ‹gänzlich› verderbten Denksinnes, nicht gutzuheißen ‹und verwerflich›, was den Glauben betrifft. Sie werden jedoch nicht weitere Fortschritte machen, denn ihr Unverstand wird allen offensichtlich sein, wie er es auch bei jenen wurde. Aber DU bist ‹mit Aufmerksamkeit› gefolgt meiner Lehre, ‹meiner› Lebensweise, ‹meinem› Vorsatz, ‹meinem› Glauben, ‹meiner› Geduld, ‹meiner› Liebe, ‹meiner› Ausdauer, ‹meinen› Verfolgungen, ‹meinen› Leiden, wie sie mir in Antiochien, in Ikonium, in Lystra widerfuhren. Derartige Verfolgungen ertrug ich; und aus allen befreite mich der Herr. Und auch alle, die in rechter Ehrfurcht leben wollen in Christus Jesus, werden verfolgt werden. Aber böse Menschen und Betrüger werden zu Schlimmerem fortschreiten, werden irreleiten und irregeleitet werden. Aber DU, bleibe du in dem, was du lerntest und wovon du überzeugt wurdest, in dem Wissen, bei wem du lerntest, und weil du von Kindheit an die Heiligen Schriften wirklich kennst, die dich weise machen können zum Heil durch Glauben, der in Christus Jesus ist. Alle Schrift ist gottgehaucht und nützlich zum Lehren, zum Überführen, zum Zurechtweisen, zur Erziehung in Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes gerüstet ‹und funktionstüchtig› sei, zu jedem guten Werk wohl ausgerüstet ‹und funktionstüchtig gemacht›. Ich ‹persönlich› bezeuge also mit Ernst vor Gott und dem Herrn Jesus Christus, der Lebende und Tote richten wird im Rahmen seiner Erscheinung und seines Königreiches: Verkünde das Wort! Stehe bereit– zu gelegener Zeit, zu ungelegener Zeit. Überführe, strafe. Rufe auf mit aller Geduld und [mit] Lehren, denn es wird eine Zeit sein, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen werden, sondern nach ihren eigenen Lüsten mit juckenden Ohren sich selbst Lehrer anhäufen werden, und sie werden das Ohr von der Wahrheit abwenden und zu den Fabeleien hingewendet werden. Aber du, sei du ‹stets› nüchtern in allen Dingen. Erleide das Üble. Tue das Werk eines Evangelisten. Richte deinen Dienst in vollem Maße aus; denn ich werde schon als Trankopfer ausgegossen, und die Zeit meines Abscheidens steht bevor. Ich habe den edlen Kampf gekämpft. Ich habe den Lauf vollendet. Ich habe den Glauben bewahrt. Hinfort liegt die Krone der Gerechtigkeit für mich aufbewahrt, die der Herr, der gerechte Richter, mir an jenem Tage zuerkennen wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung geliebt haben. Befleißige dich, schnell zu mir zu kommen, denn Demas liebte die jetzige Weltzeit und verließ mich, und er ging nach Thessalonich, Kreskes nach Galatien, Titus nach Dalmatien. Lukas allein ist bei mir. Nimm Markus zu dir und bringe [ihn] mit dir, [wenn du] selbst [kommst], denn er ist mir gut brauchbar zum Dienst. Tychikus sandte ich nach Ephesus. Den Mantel, den ich in Troas bei Karpus zurückließ, bringe, wenn du kommst, und die Bücher, vor allem die Pergamente. Alexander, der Schmied, erzeigte mir viel Übles. Der Herr vergelte ihm nach seinen Werken. Vor ihm hüte auch du dich, denn er hat unseren Worten sehr widerstanden. Bei meiner ersten Verteidigung kam niemand, um zusammen mit mir zu sein ‹und mir beizustehen›, sondern alle verließen mich. Es werde ihnen nicht angerechnet. Aber der Herr stand mir bei und kräftigte mich innerlich, damit durch mich die Verkündigung in vollem Maße ausgerichtet werde und alle, die von den Völkern sind, hörten. Und ich wurde aus dem Rachen des Löwen befreit. Und der Herr wird mich von jedem bösen Werk befreien und mich bewahren ‹und retten› für sein himmlisches Königreich, [er], dem die Herrlichkeit ‹gebührt› in ‹alle› Ewigkeit. Amen. Grüße Priska und Aquila und das Haus des Onesiphorus. Erastus blieb in Korinth. Trophimus ließ ich krank in Milet zurück. Befleißige dich, vor dem Winter zu kommen. Es grüßen dich Eubulus, Pudens, Linus, Klaudia und alle Brüder. Der Herr Jesus Christus [sei] mit deinem Geist. Die Gnade [sei] mit euch. Amen. Paulus, leibeigener Knecht Gottes, aber Apostel Jesu Christifür den Glauben der Erwählten Gottes und die Erkenntnis der Wahrheit, die zur rechten Ehrfurcht ‹führt›, auf Hoffnung ewigen Lebens, das der untrügliche Gottvor allen Weltzeiten verhieß, aber er offenbarte sein Wort zu ‹seinen› eigenen bestimmten Zeiten in Verkündigung, mit der ich betraut wurde nach ‹ausdrücklichem› Befehl Gottes, unseres Retters Titus, echtem Kind nach dem gemeinsamen Glauben: Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus, unserem Retter. Aus diesem Grunde ließ ich dich in Kreta zurück, damit du fortfahren möchtest, das Fehlende zu ordnen, und von Stadt zu Stadt Älteste einsetzen möchtest, wie ich dir anordnete: wenn einer ein Nichtanzuklagender ist, Mann EINER Frau, Kinder hat, dietreu sind, nicht unter Anklage [stehen wegen] eines heillosen Wesens oder [weil sie sich] nicht unterordnen; denn es hat der Aufseher als Hausverwalter Gottes ein Nichtanzuklagender zu sein: nicht selbstgefällig, nicht zornmütig, nicht dem Wein hingegeben, nicht ein Schläger, nicht einer, der auf schändlichen Vorteil aus ist, sondern gastfrei, das Gute liebend, gesunden Sinnes ‹und züchtig›, gerecht, ‹rein und› heilig, einer, der sich beherrscht, einer, der sich an das treue Wort der Lehre hält, damit er in der gesunden Lehre aufrufen ‹und Zuspruch geben› und auch die Widersprechenden zurechtweisen kann; denn es sind viele– und [sie sind] solche, die sich nicht unterordnen– eitle Schwätzer und den Sinn Irreleitende (vor allem die aus der Beschneidung), denen man den Mund schließen muss, die ganze Häuser zu Fall bringen und schändlichem Vorteil zuliebe lehren, was man nicht [lehren] sollte. Einer aus ihnen, ihr eigener Prophet, sagte:„Kreter sind gewohnheitsmäßige Lügner, üble Tiere, faule Bäuche!“ Dieses Zeugnis ist wahr. Aus diesem Grunde weise sie mit Schärfe zurecht, damit sie im Glauben gesund seien, nicht Acht geben auf jüdische Fabeleien und Gebote von Menschen, die sich von der Wahrheit abwenden. Alles ist den Reinen rein. Aber den Befleckten und Ungläubigen ist nichts rein, sondern befleckt ist ihr Denksinn und auch ihr Gewissen. Sie bekennen, Gott wirklich zu kennen. Aber mit den Taten verleugnen sie [ihn]. Sie sind ‹nämlich› verabscheuungswürdig und im Unglauben ungehorsam und zu jedem guten Werk unbewährt. Rede DU aber, was der gesunden Lehre ziemt: zu den alten Männern, dass sie nüchtern seien, ehrbar, gesunden Sinnes ‹und züchtig›, gesund im Glauben, in der Liebe, in der Ausdauer; zu den alten Frauen ebenso, [dass sie] in einem Verhalten [seien], wie es Geweihten geziemt, [dass sie] nicht verleumderisch [seien], nicht vielem Wein versklavt, Lehrerinnen des Edlen, damit sie den jungen Frauen zu gesundem Sinn ‹und Zucht› verhelfen, sodass sie [ihre] Männer lieben, [ihre] Kinder lieben, gesunden Sinnes ‹und züchtig› sind, ‹keusch und› rein, Wächterinnen [ihrer] Häuser ‹und Familien›, gut, den eigenen Männern untergeordnet, damit das Wort Gottes nicht gelästert werde. Diejüngeren Männer rufe ebenso auf, gesunden Sinnes ‹und züchtig› zu sein; dabei erweise dich selbst in jeder Hinsicht als Vorbild edler Werke; im Lehren [erweise] Unverfälschtheit, Ehrbarkeit, Unverdorbenheit, gesunde, nicht zu verurteilende Rede, damit der Gegner beschämt werde, da er nbb ichts Schlechtes über euch zu sagen hätte. Die leibeigenen Knechte [rufe auf], sich den eigenen [über sie] verfügenden Herren zu unterordnen, in allem wohlangenehm zu sein, indem sie nicht widersprechen, nichts unterschlagen, sondern alle gute Treue erweisen, damit sie die Lehre Gottes,eures Retters, in allem zieren; denn es erschien die Gnade Gottes, die allen Menschen Heil bringt, uns erziehend, damit, nach Absagen des ehrfurchtslosen Wesens und der weltlichen Lüste, wir mit gesundem Sinn ‹und Zucht› und in Gerechtigkeit und mit rechter Ehrfurcht in der jetzigen Weltzeit leben sollten, dabei die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes undRetters, Jesu Christi, erwarten [sollten], der sich selbst für uns gab, damit er uns von aller Gesetzwidrigkeit erlöse und sich selbst ein erlesenes Volk reinige, das eifrig sei für edle Werke. Dieses rede! Und rufe auf! Und weise zurecht mit allem fordernden ‹Nachdruck›. Niemand missachte dich! Erinnere sie, sich denen, die in erster Stellung sind, und Obrigkeiten zu unterordnen, sich ihnen zu fügen, zu jedem guten Werk bereit zu sein, niemanden zu lästern, nicht zänkisch zu sein, milde [zu sein und] alle Sanftmut gegen jedermann zu erweisen; denn einst waren auch wir unverständig, im Unglauben ungehorsam, irregeleitet, dienten wie Sklaven mancherlei Lüsten und Genüssen, führten das Dasein in Schlechtigkeit und Neid, [waren] Gegenstand des Abscheus [und] hassten einander. Aber als die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Retters, erschien– nicht aufgrund von Werken, die WIR in Gerechtigkeit getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit, rettete er uns durch Waschung der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes, den er durch Jesus Christus, unseren Retter, reichlich auf uns ausgoss, damit wir, [durch] die Gnade desselben gerechtfertigt, Erben würden gemäß der Hoffnung des ewigen Lebens. Treu ist das Wort, und in Betreff dieser [Punkte] ist es mein Wille, dass du sie fest ‹und kräftig› vertrittst, damit die, die das Vertrauen auf Gott gesetzt haben, darauf bedacht seien, sich edler Werke anzunehmen ‹und sie auszuführen›. Diese Dinge sind edel und den Menschen nützlich. Aber von törichten, [strittigen] Untersuchungen und Geschlechtsregistern und Streitigkeiten und Gezänk um Dinge, die das Gesetz betreffen, stehe ab, denn sie sind unnütz und nichtig, ‹wertlos›. Einen Menschen, der eine Sonderrichtung vertritt, meide nach einer und einer zweiten Ermahnung in dem Wissen, dass ein solcher ‹ganz› verkehrt ist und am Sündigen ist, durch sich selbst verurteilt. Wenn ich Artemas zu dir schicke oder Tychikus, befleißige dich, zu mir nach Nikopolis zu kommen, denn ich habe beschlossen, dort zu überwintern. Befleißige dich, Zenas, den Gesetzesgelehrten, und Apollos ‹fürsorglich› abzufertigen, damit es ihnen an nichts fehle. Lass die Unsrigen auch lernen, sich– für die notwendigen Bedürfnisse– edler Werke anzunehmen ‹und sie auszuführen›, damit sie nicht ohne Frucht seien. Alle, die bei mir sind, grüßen dich. Grüße die, die uns im Glauben lieb haben. Die Gnade [sei] mit euch allen. Amen. Paulus, Gebundener Christi Jesu, und Timotheus, der Bruder Philemon, dem Geliebten und unserem Mitarbeiter, und Apphia, der Geliebten, und Archippus, unserem Mitstreiter, und der Gemeinde in deinem Hause: Gnade [sei] euch ‹zuteil› und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Ich danke meinem Gott allezeit, ‹wenn ich› bei meinen Gebeten deiner gedenke, da ich höre von deiner Liebe und dem Glauben, den du zum Herrn Jesus hast, und ‹deinem Vertrauen› zu allen Heiligen; so [bete ich]: auf dass die Gemeinschaft deines Glaubens wirksam werde im Erkennen alles Guten, dasin euch [vorhanden ist] zu Christus Jesus [hin]; denn viel Dankbarkeit und Trost haben wir über deine Liebe, weil die Heiligen durch dich, Bruder, innerlich erfrischt worden sind. Darum, obschon ich in Christus viel Freimütigkeit habe, das Angebrachte dir anzuordnen, rufe ich wegen der Liebe lieber auf– als ein solcher, der ich bin, ein betagter Paulus, nun aber auch ein Gebundener Jesu Christi. Ich rufe dich auf betreffs meines Kindes, dessen Vater ich in meinen Fesseln wurde, Onesimus, vormals dir unbrauchbar, nun aber dir und mir gut brauchbar, den ich zurückschicke. Nimm DU ihn, der mein Innerstes ist, zu ‹dir› hin, den ich für mich selbst zu behalten beabsichtigte, damit er für dich mir diente in den Fesseln der guten Botschaft. Aber ohne deine Meinung ‹und Entscheidung› wollte ich nichts tun, damit deine gute [Tat] nicht eine abgenötigte sei, sondern eine freiwillige, denn vielleicht wurde er deswegen getrennt für die kurze Zeit, damit du ihn auf ewig zurückhabest– nicht länger als leibeigenen Knecht, sondern über einen leibeigenen Knecht hinaus: als geliebten Bruder, am meisten mir, wie viel mehr aber dir, beides: im Fleisch und im Herrn. Wenn du mich also für deinen Mitteilhabenden hältst, nimm ihn zu ‹dir› hin wie mich. Wenn er dir aber irgendein Unrecht tat oder dir [etwas] schuldig ist, stelle das mir in Rechnung. Ich, Paulus, habe es mit meiner Hand geschrieben. Ich werde bezahlen– damit ich dir nicht sage, dass du auch dich selbst mir schuldest. Ja, Bruder, möge ich von dir einen Vorteil haben im Herrn, ‹eine Freude›. Erfrische mein Innerstes im Herrn. Überzeugt von deinem Gehorsam habe ich dir geschrieben, wissend, dass du sogar über das hinaus, was ich sage, tun wirst. Zugleich bereite mir auch eine Unterkunft, denn ich hoffe, ich werde durch eure Gebete euch geschenkt werden. Es grüßen dich Epaphras, mein Mitkriegsgefangener in Christus Jesus, Markus, Aristarchus, Demas, Lukas, meine Mitarbeiter. Die Gnade unseres Herrn, Jesu Christi, [sei] mit eurem Geist. Amen. Nachdem Gott zu alter Zeit vielmals und auf viele Weisen zu den Vätern geredet hatte durch die Propheten, redete er in diesen Tagen, den letzten, zu uns durch[den] Sohn, den er zum Erben von allem einsetzte, durch den er auch die Welten ‹mit ihren Zeiten› machte, welcher– als der, der die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und der Abdruck seines Wesens ist und auch alle Dinge mit dem Wort seiner Kraft trägt,– sich, nachdem er durch sich selbst die Reinigung [von] unseren Sünden vollzogen hatte, zur Rechten der Majestät in den Höhen setzte, da er um so viel besser als die Engel geworden war, als er einen vorzüglicheren Namen, der sie überragt, geerbt hat; denn zu welchem der Engel sagte er jemals:„Du bist mein Sohn. Ich habe dich heute geboren“? Und wiederum [heißt es]:„Ich werde ihm Vater sein, und er wird mir Sohn sein.“ Wenn er aber, wieder, den Erstgeborenen in das Weltreich einführt, sagt er:„Und es sollen ihm huldigen alle Engel Gottes.“ Und einerseits sagt er in Bezug auf die Engel:„Der seine Engel zu Winden macht und seine Dienstleistenden zu einer Feuerflamme“, andererseits in Bezug auf den Sohn:„Dein Thron, Gott, [besteht] in ‹alle› Ewigkeit. Ein Zepter der Aufrichtigkeit ist das Zepter deines Königreiches. Du liebtest Gerechtigkeit und hasstest Gesetzwidrigkeit. Deswegen, Gott, salbte dein Gott dich mit Öl des Frohlockens ‹im Vorzug› vor deinen Gefährten“; und:„Du, Herr, gründetest am Anfang die Erde, und die Himmel sind Werke deiner Hände. Sie werden vergehen, aber du bleibst. Und sie alle werden alt werden wie ein Kleid; und du wirst sie wie ein umhüllendes [Kleidungsstück] aufrollen, und sie werden verwandelt werden. Aber du bist derselbe, und deine Jahre werden kein Ende nehmen.“ In Bezug auf welchen der Engel hat er jemals gesagt:„Sitze zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße“? Sind sie nicht alle dienstleistende Geister, die zum Dienst ausgesandt werden derer wegen, die im Begriff sind, das Heil zu erben? Deswegen haben wir umso mehr auf das zu achten, was wir hörten, damit wir nicht etwa [am Ziel] vorbeitreiben, denn wenn das durch Engel geredete Wort festgemacht ‹und bestätigt› wurde und jede Übertretung und jeder Ungehorsam gerechte Vergeltung empfing, wie werden WIR entrinnen, wenn wir ein derart großes Heil missachten?– welches seinen Anfang in der Verkündigung durch den Herrn nahm und [im Weitergeben] an uns von denen festgemacht wurde, die [ihn] gehört hatten, wobei Gott mit dazu Zeugnis gab mit Zeichen und auch Wundern und mancherlei Kraftwirkungen und Austeilungen des Heiligen Geistes nach seinem Willen; denn nicht Engeln unterordnete er das künftige Weltreich, von dem wir reden. Es bezeugte aber mit Ernst jemand an einer Stelle und sagte:„Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, oder der Sohn des Menschen, dass du nach ihm schaust? Du machtest ihn ein wenig geringer als die Engel. Mit Herrlichkeit und Ehre kröntest du ihn, und du setztest ihn über die Werke deiner Hände. Alles unterordnetest du [ihm und tatst es] unter seine Füße“, denn indem er ihm alles unterordnete, ließ er nichts, das ihm nicht untergeordnet [wäre]. Nun sehen wir aber noch nicht ihm alles untergeordnet. Wir sehen aber den, der ein wenig geringer als die Engel gemacht wurde, auf dass er durch die Gnade Gottes für jeden den Tod schmeckte, Jesus, wegen ‹und mittels› des Todesleidens mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt, denn es ziemte ihm, um deswillen alle Dinge sind und durch den alle Dinge sind– er brachte ja viele Söhne zur Herrlichkeit– den Urheber ihres Heils durch Leiden hindurch zum Ziel zu bringen, denn beide, der, der heiligt, und die, die geheiligt werden, sind alle von einem, aus welchem Grunde er sich nicht schämt, sie Brüder zu nennen, wenn er sagt:„Ich werde deinen Namen meinen Brüdern ‹lobend› künden. Inmitten der Gemeinde werde ich dir lobsingen“, und [wenn er] wiederum [sagt]:„Ich werde das Vertrauen auf ihn setzen“, und wiederum:„Siehe, ich und die Kinder, die Gott mir gab!“ Da also ‘die Kinder’ Fleisches und Blutes teilhaftig geworden sind, nahm auch er in gleicher ‹und uns nahekommender› Weise an denselben teil, damit er durch den Tod den außer Wirksamkeit setzte, der die Macht des Todes hatte, das heißt, den Teufel, und alle die losmachte, so viele ‹in› Todesfurcht das ganze Leben hindurch einer Sklaverei verfallen waren; denn sicherlich nicht Engel ergreift er ‹und nimmt er an sich›, sondern ‘Samen Abrahams’ ergreift er ‹und nimmt er an sich›, weswegen es notwendig war, in allem den Brüdern gleichgemacht zu werden, damit er ein barmherziger und ein treuer Hoher Priester würde in Bezug auf das, was Gott betraf, um zu sühnen die Sünden des Volkes, denn insofern er selbst als ein Geprüfter gelitten hat, kann er denen, die geprüft werden, helfen; deswegen, heilige Brüder, Teilhabende am himmlischen Ruf: Achtet auf den Gesandten und Hohen Priester unseres Bekenntnisses, Christus Jesus, der treu war dem, der ihn [dazu] machte, wie auch Mose in seinem ganzen Hause, denn größerer Herrlichkeit als Mose ist er gewürdigt in dem Maße wie der, der [ein Haus] herrichtete, mehr Ehre hat als das Haus, denn jedes Haus wird von jemandem hergerichtet. Aber der, der alles herrichtete, ist Gott. Und Mose war treu in seinem ganzen Hause als Bediener, zum Zeugnis von dem, das gesprochen werden sollte, aber Christus als Sohn über seinem Hause, dessen Haus wir sind, wenn wir nur die Freimütigkeit und das Rühmen der Hoffnung als einer festen ‹und bestätigten› bis zum Ende festhalten. Darum, so wie der Heilige Geist sagt:„Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet nicht eure Herzen, wie es in der Herausforderung am Tage der Versuchung in der Wüste [geschah], wo eure Väter mich versuchten, mich auf die Probe stellten, und meine Werke sahen vierzig Jahre. Darum war ich entrüstet über jenes Geschlecht und sagte: ‘Immerzu irren sie im Herzen; sie kannten nicht meine Wege. So schwor ich in meinem Zorn: Wenn sie in meine Ruhe eingehen werden!’“ Seht zu, Brüder, dass nicht etwa in jemandem von euch ein böses Herz des Unglaubens sein wird, im Abfall vom lebenden Gott ‹begriffen›, sondern ruft euch ‹untereinander› auf, jeden Tag, solange es„Heute“ heißt, damit niemand von euch verhärtet werde ‹durch› den Betrug der Sünde, denn wir sind Teilhabende des Christus geworden, wenn wir nur den Anfang des Gewissheitsgrundes ‹als› eines festen ‹und bestätigten› bis zum Ende festhalten, während gesagt wird:„Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet nicht eure Herzen, wie es in der Herausforderung [geschah]“, denn es forderten [ihn] welche heraus, nachdem sie [seine Stimme] gehört hatten, jedoch nicht alle, die durch Mose aus Ägypten herauskamen. Aber über welche war er entrüstet vierzig Jahre? War es nicht über die, die sündigten, deren Leiber in der Wüste fielen? Welchen schwor er, sie würden nicht in seine Ruhe eingehen, wenn nicht denen, die im Unglauben ungehorsam waren? Und wir sehen, dass sie nicht eingehen konnten wegen des Unglaubens. Fürchten wir uns also, damit nicht etwa, während eine Verheißung, in seine Ruhe einzugehen, noch übrig gelassen ist, jemand von euch als zurückgeblieben erscheine, denn auch uns ist gute Botschaft gesagt worden gleichwie jenen; jedoch nützte das gehörte Wort jenen nicht, da es bei den Hörern nicht mit dem Glauben vermengt worden war; denn wir, die glaubten, gehen in die Ruhe ein, so wie er gesagt hat:„So schwor ich in meinem Zorn: Wenn sie in meine Ruhe eingehen werden!“– obgleich die Werke mit Gründung der Welt geschehen waren, denn er hat an einer Stelle über den siebenten [Tag] so gesprochen:„Und Gott ruhte am siebenten Tage ‹und ließ ab› von allen seinen Werken“, und an dieser wieder:„Wenn sie in meine Ruhe eingehen werden!“ Da es also für etliche übrig bleibt, in sie einzugehen, und die, denen vormals gute Botschaft gesagt wurde, nicht eingingen wegen Ungehorsams im Unglauben, bestimmt er wieder einen gewissen Tag:„Heute“, wenn er nach einer solchen langen Zeit in David spricht, so wie es gesagt ist:„Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet nicht eure Herzen“; denn wenn Josua sie zur Ruhe gebracht hätte, hätte er nicht danach von einem anderen Tag gesprochen. Dann bleibt dem Volke Gottes ein Sabbathalten übrig, denn der, der in seine Ruhe einging, auch er kam zur Ruhe von seinen Werken, gleichwie Gott von den eigenen. Befleißigen wir uns also, einzugehen in jene Ruhe, damit nicht jemand nach demselben Beispiel des Unglaubens ‹und Ungehorsams› falle, denn lebendig ist das Wort Gottes und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und es fährt durch bis zur Teilung der Seele und auch des Geistes, der Gelenke und auch des Markes, und urteilt über Erwägungen und Vorstellungen des Herzens. Und es ist kein Geschöpf unsichtbar vor ihm: Es ist alles bloß und aufgedeckt für seine Augen; ihm [schulden] wir Rechenschaft. Da wir also einen großen Hohen Priester haben, der durch die Himmel gegangen ist, Jesus, den Sohn Gottes, lasst uns das Bekenntnis festhalten, denn wir haben nicht einen Hohen Priester, der nicht mitempfinden könnte mit unseren Schwachheiten; er ist einer, der in allem versucht worden ist [und] auf gleiche Weise, Sünde ausgenommen; lasst uns also mit Freimütigkeit hinzutreten zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden für rechtzeitige Hilfe; denn jeder Hohe Priester [wird] aus [der Reihe von] Menschen genommen [und] wird für Menschen bestellt in den Sachen, die Gott betreffen, damit er darbringe beides, Gaben und Opfer für Sünden, als einer, der in rechtem Maße Nachsicht zu haben vermag mit den Unwissenden und Irrenden, da auch er selbst mit Schwachheit angetan ‹und behaftet› ist. Und wegen dieser muss er, wie für das Volk so auch für sich selbst, ‹Opfer› darbringen für Sünden. Und es nimmt einer nicht sich selbst die Ehre, sondern der von Gott Gerufene [erhält sie], ganz so wie auch Aaron. So verherrlichte auch der Christus nicht sich selbst, Hoher Priester zu werden, sondern der [verherrlichte ihn], der zu ihm sagte:„Du bist mein Sohn. Ich habe dich heute geboren“, so wie er auch an anderer Stelle sagt:„Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks“, der– indem er in den Tagen seines Fleisches beides, Flehen und Bitten, mit starkem, ‹lautem› Rufen und Tränen dem darbrachte, der ihn vom Tode zu retten vermochte, und erhört wurde wegen seiner gewissenhaften Einstellung–, obwohl er Sohn war, an dem, was er litt, den Gehorsam ‹kennen›lernte, und, zum Ziel gebracht, wurde er allen, die ihm gehorchen, Urheber eines ewigen Heils, feierlich angeredet von Gott als Hoher Priester nach der Ordnung Melchisedeks, über den wir ein reichhaltiges Wort haben, und [darüber] zu sprechen [und] es zu erklären, ist schwer, da ihr zum Hören ‹und Verstehen› träge geworden seid, denn der Zeit nach solltet ihr Lehrer sein, und ihr habt wieder nötig, dass euch gelehrt wird, was die anfänglichen Elemente der Worte Gottes sind, und seid solche geworden, die Milch brauchen und nicht feste Speise, denn jeder, der Milch einnimmt, ist unerfahren im Wort der Gerechtigkeit, denn er ist ein unmündiges ‹Kind›. Aber für Reife ist die feste Speise, die aufgrund von Gewöhnung ‹ernsthaft› geübte Sinne haben zur Unterscheidung sowohl des Edlen ‹und Guten› als auch des Schlechten ‹und Bösen›. Lassen wir darum das Anfangswort des Christus und begeben wir uns hin zur Reife; legen wir somit nicht wieder einen Grund [mit] Buße über tote Werke und [mit] Glauben an Gott, [mit] der Lehre von Tauchwaschungen, auch vom Händeauflegen, auch von der Auferstehung der Toten und vom ewigen Gericht. Und dieses werden wir tun, wenn Gott es nur erlaubt, denn es ist unmöglich, die, die einmal erleuchtet wurden, auch die himmlische Gabe schmeckten und Teilhabende des Heiligen Geistes wurden und das edle Wort Gottes sowie die Kräfte der kommenden Weltzeit schmeckten, und danebenfielen, wieder zur Buße zu erneuern, ‹als solche›,die sich selbst den Sohn Gottes wieder ans Kreuz schlagen und ihn an den Pranger stellen; denn Erde, die den Regen, der sich oftmals darüber ergoss, trank und nützliches Pflanzengewächs hervorbringt für die, deretwegen sie auch bearbeitet wird, wird des Segens von Gott teilhaftig, aber die, die Dornen und Disteln trägt, [ist] verwerflich und einem Fluch nahe; Ende [eines solchen Bodens ist] das Verbrennen. Wir sind aber euch bezüglich, Geliebte, von Besserem überzeugt und von dem, das mit dem Heil ‹zu tun› hat, wenn wir auch so sprechen, denn Gott ist nicht ungerecht, euer Werk zu vergessen und die Arbeit der Liebe, die ihr seinem Namen erwieset: Ihr dientet– und dient– den Heiligen. Wir begehren aber, dass jeder von euch denselben Fleiß beweise– hin zur vollen Gewissheit der Hoffnung, bis zum Ende, damit ihr nicht träge werdet, aber Nachahmer derer, die durch Glauben und Geduld die Verheißungen erben; denn als Gott Abraham Verheißung gab, schwor er, da er nicht [die Möglichkeit] hatte, bei einem Größeren zu schwören, bei sich selbst und sagte:„Wahrlich! Reichlich werde ich dich segnen, und sehr werde ich dich mehren“, und nachdem er auf diese Weise geduldig gewesen war, erlangte er die Verheißung; denn Menschen schwören ja bei einem Größeren, und der Eid– zur Bestätigung– ist ihnen ein Ende allen Widerspruchs, weshalb Gott, da er den Erben der Verheißung auf nachdrücklichere Weise die Unverrückbarkeit seines Ratschlusses zeigen wollte, mit einem Eide ins Mittel trat, damit wir durch zwei unverrückbare Dinge, bei denen es Gott unmöglich war zu lügen, einen starken Trost hätten, die wir flüchteten ‹und Zuflucht nahmen›, um die vorgelegte Hoffnung zu ergreifen ‹und festzuhalten›, welche wir als einen Anker der Seele haben, einen sicheren und auch festen und der in das Inwendige, hinter den Vorhang, hineingeht, wo als Vorläufer für uns hineinging Jesus, nach der Ordnung Melchisedeks Hoher Priester geworden in Ewigkeit; denn dieser Melchisedek (König von Salem, Priester Gottes, des Höchsten, der Abraham begegnete, als dieser zurückkehrte, nachdem er die Könige geschlagen hatte, und der ihn segnete, dem Abraham auch ein Zehntel von allem zuteilte, der, erstens, übersetzt, ‘König der Gerechtigkeit’ ist, dann aber auch König von Salem, das heißt, ‘König des Friedens’, ohne Vater, ohne Mutter, ohne Geschlechtsregister, nicht Anfang der Tage noch Ende des Lebens hat, aber dem Sohne Gottes ähnlich gemacht ist) bleibt Priester für immer. Schaut aber ‹und seht›, wie groß dieser ist, dem Abraham, der Stammvater, ein Zehntel der Beute gab; und die, die von den Söhnen Levis sind, die die Priesterschaft empfangen, haben das Gebot, nach dem Gesetz, den Zehnten von den Leuten zu nehmen, das heißt, von ihren Brüdern, wiewohl sie aus den Lenden Abrahams hervorgegangen sind, aber er, dessen Geschlechtsregister nicht von ihnen abgeleitet wird, hat von Abraham den Zehnten genommen. Und er hat den, der die Verheißungen hatte, gesegnet. Aber es ist ohne allen Widerspruch: Der Geringere wird vom Besseren gesegnet. Und hier empfangen Menschen, die hinsterben, den Zehnten; dort [empfängt ihn] aber einer, dem bezeugt wird, dass er lebt. Und es wurde sozusagen über Abraham auch von Levi, der den Zehnten empfängt, der Zehnte genommen, denn er war noch in den Lenden des Vorvaters, als Melchisedek ihm begegnete. Wenn also tatsächlich die Vollkommenheit durch das levitische Priestertum käme (denn das Volk war auf es hin mit dem Gesetz versehen worden), welcher Bedarf [hätte dann] noch [bestanden], einen anderen als Priester auftreten zu lassen nach der Ordnung Melchisedeks, anstatt [einen] nach der Ordnung Aarons zu ernennen? – denn mit der Veränderung des Priestertums geschieht notwendigerweise auch eine Veränderung des Gesetzes, denn der, auf den hin dieses gesagt wird, hat an einem anderen Stamm teil, von dem keiner den Altar bedient hat, denn es ist offensichtlich, dass unser Herr aus Juda entsprossen ist, in Bezug auf welchen Stamm Mose nichts über ein Priestertum sagte. Und es ist noch umso reichlicher deutlich, wenn nach der Ähnlichkeit Melchisedeks ein anderer Priester aufsteht, der es nicht nach einem Gesetz eines fleischlichen Gebotes geworden ist, sondern nach der Kraft eines unauflöslichen Lebens, denn er bezeugt:„Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks“; denn es geschieht einerseits ein Aufheben des vorausgehenden Gebotes, wegen seiner Schwachheit und Unnützlichkeit (denn das Gesetz brachte nichts zur Vollendung), andererseits eine Einführung einer besseren Hoffnung, durch die wir zu Gott nahen. Und insofern es nicht ohne Eidschwur [geschah] (denn die sind ohne Eidschwur Priester geworden, aber er mit einem Eidschwur durch den, der zu ihm spricht:„Der Herr schwor, und es wird ihn nicht gereuen: Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks“), insofern ist Jesus Bürge eines besseren Bundes geworden. Und sie sind viele, die Priester geworden sind,– wegen des Todes, der sie am Bleiben hindert, aber er hat, wegen seines Bleibens in Ewigkeit, das Priestertum als ein unverletzbares ‹und unübertragbares›. Deshalb vermag er auch bis aufs Völligste zu retten die, die durch ihn zu Gott hinzutreten: Er lebt die ganze Zeit, um sich für sie zu verwenden; denn ein solcher Hoher Priester ziemte uns: heilig ‹und rein in sich›, frei vom Bösen, unbefleckt, von den Sündern geschieden und höher geworden als die Himmel, der es nicht täglich nötig hat, wie die Hohen Priester, zuerst für die eigenen Sünden Opfer darzubringen, sodann für die des Volkes, denn dieses tat er ein ‹für alle› Mal: Er brachte sich ja selbst dar [als Opfer]; denn das Gesetz bestellt Menschen zu Hohen Priestern, die Schwachheit haben, aber das Wort der Eidesleistung, das [erst] nach dem Gesetz [kommt], [den] Sohn, der auf ewig vollendet ist. Haupt[gedanke] über dem, das [hier] gesagt wird, [ist]: Wir haben einen solchen Hohen Priester, der sich setzte zur Rechten des Thrones der Majestät in den Himmeln, einen Dienstleistenden des Heiligsten und des wahren Zeltes, das der Herr aufstellte und nicht ein Mensch; denn jeder Hohe Priester wird bestellt, um Gaben und Opfer darzubringen, weshalb es notwendig war, dass auch dieser etwas darzubringen habe; denn wenn er in der Tat auf der Erde wäre, wäre er kein Priester, da es die Priester gibt, die nach dem Gesetz die Gaben darbringen, welche ‹in der bildhaften› Darstellung und ‹in dem› Schatten der himmlischen Dinge den [ihnen] aufgetragenen Dienst tun entsprechend der Weisung, die Mose erhielt, als er daran ging, das Zelt zu erstellen, denn:„Siehe zu,“ sagt er,„dass du alles machst nach dem Bilde, das dir auf dem Berge gezeigt wurde.“ Nun hat er aber einen um so viel vorzüglicheren Dienst erlangt, als er auch Mittler eines besseren Bundes ist, welcher [Bund] auf bessere Verheißungen hin eingesetzt worden ist; denn wenn jener, der erste, frei von Tadel wäre, würde nicht Platz gesucht für einen zweiten, denn tadelnd sagt er zu ihnen:„Siehe! Es kommen Tage, sagt der Herr, und ich werde für das Haus Israels und für das Haus Judas einen neuen Bund abschließen, nicht dem Bunde entsprechend, den ich [mit] ihren Vätern machte an dem Tage, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus dem Lande Ägypten zu führen, weil sie nicht blieben in meinem Bunde, und ich achtete ihrer nicht, sagt der Herr, weil dieser der Bund ist, mit dem ich mich ‹mit› dem Hause Israels verbünden werde nach jenen Tagen, sagt der Herr: Ich gebe meine Gesetze in ihr Denken, und auf ihre Herzen werde ich sie schreiben. Und ich werde ihnen zum Gott sein, und sie werden mir zum Volk sein. Und es wird KEINER seinen Nächsten lehren und keiner seinen Bruder und sagen: ‘Kenne den Herrn!’, weil alle mich wirklich kennen werden, vom Kleinen unter ihnen bis zum Großen unter ihnen, weil ich ihren Ungerechtigkeiten [gegenüber] barmherzig sein werde, und ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten gedenke ich NICHT mehr.“ In der Aussage:„einen neuen“, hat er den ersten zu einem alten gemacht. Aber was alt und altersschwach wird, ist dem Verschwinden nahe. Es hatte also auch das erste Zelt Verordnungen [des] aufgetragenen Dienstes und das Heiligtum, ein weltliches; denn es wurde ein Zelt hergerichtet, das erste, in dem der Leuchter war, auch der Tisch und die Schaubrote, welches„das Heilige“ genannt wird, nach dem zweiten Vorhang ein Zelt, das„das [Aller]heiligste“ genannt wird, das den goldenenRäucher‹gegenstand› hatte und die Bundeslade, die rundum mit Gold bedeckt war, in der der goldene Krug war, der das Manna hatte, und der Stab Aarons, der gesprosst hatte, und die Bundestafeln, oben über ihr die Cherubim der Herrlichkeit, die den Sühnedeckel überschatteten, über welche Dinge nun nicht zu reden ist im Einzelnen. Nachdem dieses so hergerichtet ist, betreten die Priester zu allen [Zeiten] das erste Zelt und verrichten die [ihnen] aufgetragenen Dienste, aber in das zweite [Zelt] geht einmal im Jahr alleine der Hohe Priester, nicht ohne Blut, das er darbringt für sich selbst und des Volkes [Sünden der] Unwissenheit, womit der Heilige Geist dieses deutlich macht, dass der Weg ins Heiligste noch nicht offenbar gemacht ist, während das erste Zelt noch Bestand hat, welches ein Gleichnis ist für die vorliegende Zeit, gemäß der Gaben und auch Opfer dargebracht werden, die den, der den aufgetragenen Dienst tut, dem Gewissen nach nicht zur Vollendung bringen können; [sie beziehen sich] lediglich auf Speisen und Getränke und verschiedene Tauchwaschungen und [auf] Verordnungen des Fleisches, auferlegt bis auf die Zeit des Ins-Rechte-Bringens. Aber Christus, gekommen als Hoher Priester der guten Dinge, die kommen ‹sollten›, [ging ein] vermittels des größeren und vollkommeneren Zeltes, eines nicht mit Händen gemachten, das heißt, nicht von dieser Schöpfung, noch vermittels Blutes von Ziegenböcken und Kälbern, aber vermittels des eigenen Blutes; ein ‹für alle› Mal ging er ein in das Heiligste, nachdem er eine ewige Erlösung zuwege gebracht hatte; denn wenn das Blut von Stieren und Ziegenböcken und die Asche eines Rindes, auf Verunreinigte gesprengt, zur Reinheit des Fleisches heiligt, wie viel mehr wird das Blut des Christus, der durch einen ewigen Geist sich selbst ohne Tadel Gott darbrachte, euer Gewissen reinigen von toten Werken, dem lebenden Gott [den ihm] gebührenden Dienst zu tun. Und deswegen ist er Mittler eines neuen Bundes, auf dass, nachdem ein Tod geschehen war zur Erlösung ‹von› den Übertretungen unter dem ersten Bund, die, die gerufen worden sind, die Verheißung des ewigen Erbes empfangen möchten; denn wo einBund [vorliegt], ist es notwendig, dass ein Tod des sich Verbündenden getragen wird, denn einBund wird über toten [Opfern] bestätigt, da er niemals in Kraft ‹tritt›, wenn der sich Verbündende ‘lebt’; daher auch der erste [Bund] nicht ohne Blut ‹bestätigt und› geweiht worden ist, denn nachdem von Mose dem Gesetz entsprechend jedes Gebot dem ganzen Volk gesagt war, nahm er das Blut der Kälber und Ziegenböcke mit Wasser und Scharlachwolle und Ysop und besprengte sowohl das Buch selbst als auch das ganze Volk und sagte: „Dieses ist das Blut des Bundes, dem Gott euch verpflichtete.“ Auch das Zelt und alle Geräte des Dienstes besprengte er in gleicher Weise mit dem Blut. Und fast alles wird mit Blut gereinigt, dem Gesetz entsprechend, und ohne Blutvergießen geschieht nicht Vergebung. [Es war] also notwendig, dass die ‹bildhaften› Darstellungen der Dinge, die in den Himmeln sind, durch solche [Mittel] gereinigt werden [sollten], die himmlischen selbst aber durch bessere Opfer als diese, denn nicht in ein von Händen gemachtes Heiligstes ging der Christus ein, ein entsprechendes Abbild des wahren, sondern in den Himmel selbst, um nun vor dem Angesicht Gottes offenbar zu werden zu unseren Gunsten, auch nicht damit er sich selbst oftmals darbringe, gleichwie der Hohe Priester alljährlich in das Heiligste eingeht mit fremdem Blut, da es [in dem Fall] für ihn nötig gewesen wäre, oftmals zu leiden– seit Gründung der Welt. Aber nun ist er EINMAL gegen die Vollendung der Weltzeiten [hin] offenbar geworden, um durch das Selbstopfer Sünde wegzutun. Und insofern es das Los der Menschen ist, EINMAL zu sterben, nach diesem aber das Gericht ist, so wird der Christus, nachdem er EINMAL dargebracht wurde, um die Sünden vieler zu tragen, ein zweites Mal ohne Sünde gesehen werden zum Heil denen, die auf ihn warten; denn da das Gesetz einen Schatten der künftigen guten Dinge hat, nicht das Ebenbild der Dinge selbst [ist], kann es niemals die Hinzutretenden mit denselben Opfern, die sie alljährlich immerfort darbringen, zum Ziel bringen. Hätten sonst die Darbringungen nicht aufgehört, weil die, die den aufgetragenen Dienst taten, EINMAL gereinigt, kein Gewissen mehr von Sünden gehabt hätten? In diesen ist jedoch alljährlich ein Erinnern an Sünden, denn es ist unmöglich, dass Blut von Stieren und Ziegenböcken Sünden hinwegnimmt. Darum sagt er, wenn er in die Welt kommt:„Opfer und Dargebrachtes wolltest du nicht. Einen Leib richtetest du mir zu. An Brandopfern und [Opfern] für Sünde hattest du nicht Wohlgefallen. Dann sagte ich: ‘Siehe! Ich komme (in der Rolle des Buches ist über mich geschrieben), deinen Willen, Gott, zu tun.’“ Wenn er oben sagt:„Opfer und Dargebrachtes und Brandopfer und [Opfern] für Sünde wolltest du nicht, noch hattest du Wohlgefallen [daran]“, welche dem Gesetz entsprechend dargebracht werden, dann:„Siehe! Ich komme, deinen Willen, Gott, zu tun“, [so] hebt er das Erste auf, damit er das Zweite hinstelle ‹und einsetze›, in welchem Willen wir Geheiligte sind– durch das Darbringen des Leibes Jesu Christi ein ‹für alle› Mal. Und jeder Priester steht und leistet den Dienst Tag für Tag und bringt dieselben Opfer vielmals dar, welche niemals imstande sind, Sünden ‹wirklich› wegzunehmen. Aber er, nachdem er EIN Opfer für Sünden dargebracht hatte,setzte sich für immer zur Rechten Gottes, im Weiteren darauf wartend, ‹dass und› bis seine Feinde zum Schemel seiner Füße gelegt werden; denn mit EINER Darbringung hat er für immer zum Ziel gebracht die, die geheiligt werden. Es bezeugt uns [das] aber auch der Heilige Geist, denn nachdem er zuvor gesagt hatte: „Dieser ist der Bund, mit dem ich mich nach jenen Tagen ‹mit› ihnen verbünden werde, sagt der Herr, wobei ich meine Gesetze in ihre Herzen geben werde, und in ihr Denken werde ich sie schreiben“, [sagt er]: „Und ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten gedenke ich NICHT mehr.“ Wo aber eine Vergebung dieser ist, ist nicht länger Darbringen eines Opfers für Sünde. Da wir also, Brüder, [Grund zur] Freimütigkeit haben zum Eingang in das Heiligste durch das Blut Jesu auf einem neuen und lebenden Weg, den er uns weihte, durch den Vorhang [hindurch], das heißt, sein Fleisch, und einen großen Priester über das Haus Gottes, lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen, in voller Zuversicht des Glaubens, die Herzen ‘besprengt’ [und so los] von einem bösen Gewissen und ‘den Leib gewaschen mit reinem Wasser’. Lasst uns festhalten das Bekenntnis der Hoffnung als ein nicht wankendes, denn der, der verhieß, ist treu; und lasst uns aufeinander achten, um anzuspornen zur Liebe und zu edlen Werken, dabei unser Zusammenkommen nicht aufgeben, so wie es bei etlichen Sitte ist, sondern aufrufen ‹und aufrichten›, und das um so viel mehr als ihr den Tag herannahen seht, denn wenn wir vorsätzlich sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, bleibt kein Opfer für Sünden mehr übrig, aber ein gar furchtbares Erwarten des Gerichts und ein Eifer des Feuers, das im Begriff ist, die Widersacher zu fressen. Setzt jemand das Gesetz Moses beiseite, stirbt er ohne Erbarmungen auf zwei oder drei Zeugen hin. Wie viel schlimmerer Strafe, meint ihr, wird der wert geachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen trat und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt war, für gemein achtete und den Geist der Gnade schmählich misshandelte? – denn wir wissen um den, der sagte:„‘Die Vergeltung ist meine [Sache]; ICH werde vergelten’, sagt der Herr“, und wieder:„Der Herr wird sein Volk richten.“ Furchtbar ist es, in die Hände des lebenden Gottes zu fallen! Erinnert euch aber an die früheren Tage, in denen ihr, nachdem ihr erleuchtet worden wart, viel Leidenskampf erduldetet, einesteils indem ihr zum Schauspiel wurdet in Beschimpfungen und auch Bedrängnissen, anderenteils indem ihr in Gemeinschaft tratet mit denen, die es auf diese Weise erlebten, denn auch mit meinen Fesseln hattet ihr Mitleid; und den Raub eures Besitzes nahmt ihr mit Freude hin in Kenntnis dessen, dass ihr bei euch selbst ein besseres Gut in den Himmeln hattet– und ein bleibendes. Werft also eure Freimütigkeit nicht weg, welche eine große Belohnung hat, denn ihr habt Ausdauer nötig, damit ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Verheißung davontragt, denn noch ein Weniges, wie sehr, wie sehr [Weniges]! Der, der kommt, wird kommen. Und er wird nicht verziehen. „Aber der Gerechte wird vom Glauben her leben.“ Und„wenner zurückweicht, hat meine Seele nicht Wohlgefallen an ihm.“ Aber wir sind nicht des Zurückweichens zum Verderben, sondern des Glaubens zum Gewinnen der Seele ‹als Besitz›. Es ist der Glaube aber die standhafte Zuversicht, ‹die Gewissheit, das Vorwegnehmen› des Gehofften, das Überführtsein von Dingen, die nicht gesehen werden, denn in diesem wurde den Alten Zeugnis abgelegt. ‹Im› Glaubenvernehmen wir, dass die Welten ‹mit ihren Zeiten› durch Wort Gottes bereitet worden sind, sodass das Gesehene nicht aus dem, das in Erscheinung tritt, geworden ist. ‹Im› Glauben brachte Abel Gott ein Opfer dar, das mehr war als Kains, durch welchen ihm bezeugt wurde, ein Gerechter zu sein, da Gott Zeugnis über seine Gaben ablegte. Und durch ihn redet er noch– nachdem er gestorben ist. ‹Im› Glauben wurde Henoch versetzt, sodass er den Tod nicht sah, und er wurde nicht gefunden, weil Gott ihn versetzte, denn vor seiner Versetzung ist ihm bezeugt worden, Gott wohlgefallen zu haben. Aber ohne Glauben ist es unmöglich, [ihm] wohlzugefallen, denn wer zu Gott kommt, muss glauben, dass er ist und denen, die ihn ‹mit Fleiß› suchen, ein Vergelter wird. ‹Im› Glauben bereitete Noah, als ihm Weisung erteilt war über Dinge, die noch nicht gesehen wurden, in gewissenhafter Einstellung eine Arche zu zur Rettung seines Hauses, durch welchen er die Welt verurteilte, und er wurde Erbe der Gerechtigkeit, die des Glaubens ist. ‹Im› Glauben gehorchte Abraham, als er gerufen wurde, auszuziehen an den Ort, den er als ein Erbe empfangen sollte. Und er zog aus– und wusste nicht, wohin er ging. ‹Im› Glauben hielt er sich ‹als Gast› auf im Lande der Verheißung wie in einem fremden; er wohnte ja in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung; denn er erwartete die Stadt, die die Grundfesten hat, deren Architekt und Erbauer Gott ist. ‹Im› Glauben erhielt auch Sara selbst Kraft zur Samenempfängnis, und über die Zeit des entsprechenden [Alters] hinaus gebar sie, da sie den Verheißenden für treu erachtete, weshalb auch von Einem– und das von einem Erstorbenen– [Nachkommen] geboren wurden so zahlreich wie die Sterne des Himmels und wie der unzählbare Sand, der am Ufer des Meeres [liegt]. ‹Als Menschen› des Glaubens starben diese alle: Sie hatten die Verheißungen nicht empfangen, sondern sie aus der Ferne gesehenund waren überzeugt worden und hatten sie gegrüßt und hatten bekannt, dass sie Fremde auf der Erde waren und solche, die sich vorübergehend aufhalten, denn die, die solches sagen, machen offenbar, dass sie [das] Vaterland suchen. Und wenn sie [dabei] an jenes gedacht hätten, von dem sie ausgezogen waren, hätten sie Zeit ‹und Gelegenheit› gehabt umzukehren. Nun haben sie sich aber nach einem besseren ausgestreckt, das heißt, nach einem himmlischen, weshalb Gott sich ihrer nicht schämt, ihr Gott genannt zu werden, denn er bereitete ihnen eine Stadt. ‹Im› Glauben hat Abraham, als er auf die Probe gestellt wurde, Isaak dargebracht, und er brachte den Einziggeborenen dar, er, der die Verheißungen in Empfang genommen hatte, zu dem gesagt worden war:„In Isaak wird dir ein Same genannt werden“: Er rechnete:„Gott kann auch von den Toten erwecken“– von woher er ihn auch gleichnishaft zurückerhielt. ‹Im› Glauben segnete Isaak den Jakob und den Esau bezüglich kommender Dinge. ‹Im› Glauben segnete Jakob im Sterben jeden der Söhne Josephs. Und er beugte sich und huldigte über das Obere seines Stabes hin. ‹Im› Glauben dachte Joseph am Ende [seines Lebens] an den Auszug der Söhne Israels und erteilte Befehl bezüglich seiner Gebeine. ‹Im› Glauben wurde Mose, als er geboren war, drei Monate von seinen Eltern versteckt, weil sie sahen, dass es ein feines, ‹anmutiges› Kind war, und sie fürchteten nicht die Verordnung des Königs. ‹Im› Glauben weigerte sich Mose, als er groß geworden war, Sohn der Tochter des Pharao genannt zu werden: Er hatte es ‹nämlich› vorgezogen, lieber Übles zu erleiden zusammen mit dem Volke Gottes, als für beschränkte Zeit den Genuss der Sünde zu haben. Für größeren Reichtum als die Schätze in Ägypten hatte er erachtet die Schmach Christi, denn er sah weg ‹und hin› auf die Vergeltung. ‹Im› Glauben verließ er Ägypten– er hatte den Grimm des Königs nicht gefürchtet; denn er hielt stand, als sähe er den Unsichtbaren. ‹Im› Glauben hat er das Passa vollzogen und das Besprengen mit Blut, damit der, der die Erstgeburt umbrachte, sie nicht antaste. ‹Im› Glauben zogen sie wie auf dem Trockenen durch das Rote Meer, von dem die Ägypter verschlungen wurden, als sie den Versuch machten. ‹Im› Glauben fielen die Mauern Jerichos, nachdem sie während sieben Tage umzogen worden waren. ‹Im› Glauben wurde die Hure Rahab, nachdem sie die Kundschafter mit Frieden aufgenommen hatte, nicht zusammen mit denen umgebracht, die im Unglauben ungehorsam waren. Und was sage ich noch?– denn die Zeit würde mir nicht reichen beim Erzählen von Gideon, Barak und auch Simson und Jephta, David und auch Samuel und den Propheten, die durch Glauben Königreiche überwanden, Gerechtigkeit bewirkten, Verheißungen erlangten, Löwenmäuler verschlossen, Feuerskraft löschten, der Schärfe des Schwertes entkamen, von Schwachheit zu ‹innerer› Kraft kamen, im Krieg Starke wurden, Armeen von Fremden zum Weichen brachten. Frauen erhielten ihre Toten durch Auferstehung. Aber andere wurden gefoltert, da sie, um eine bessere Auferstehung zu erlangen, die Erlösung nicht annahmen. Andere nahmen Prüfung an: Spott und Geißel, mehr noch: Fesseln und Gefängnis. Sie wurden gesteinigt, zersägt, versucht, starben durch Ermorden mit dem Schwert. Sie zogen umher in Schafpelzen, in Ziegenfellen, als Mangel Leidende, als Bedrängte, als übel Behandelte (derer die Welt nicht wert war), irrten [umher] in Wüsten und auf Berggegenden und in Höhlen und in Erdlöchern. Und diese alle, nachdem ihnen aufgrund des Glaubens Zeugnis abgelegt worden war, trugen die Verheißung nicht davon, da Gott in Bezug auf uns etwas Besseres zuvor ersehen hatte, damit sie nicht ohne uns vollendet würden. Ja, so lasst denn also auch uns, da wir eine so große Wolke von Zeugen haben, die uns umgibt, nach Ablegen alles Beschwerenden und der Sünde, die [einen] so leicht umstrickt, mit Ausdauer laufen in dem Wettlauf, der vor uns liegt, dabei hinwegsehen auf Jesus, des Glaubens Anführer und Vollender, der für die Freude, die vor ihm lag, das Kreuz erduldete– die Schande hatte er verachtet; und er setzte sich zur Rechten des Thrones Gottes; denn betrachtet wohl den, der so großes Widersprechen von Sündern gegen sich erduldet hat, damit ihr nicht ermüdet und dabei in euren Seelen ermattet. In dem Ringen mit der Sünde habt ihr noch nicht bis aufs Blut widerstanden. Und ihr habt ganz vergessen den Aufruf, welchen er an euch richtet, ‹wenn er zu euch› als zu Söhnen spricht:„Mein Sohn, achte nicht gering die Züchtigung des Herrn; ermatte auch nicht–‹lass es dir nicht zu viel werden›–, wenn du von ihm zurechtgewiesen wirst, denn wen der Herr liebt, den nimmt er in Zucht, und er geißelt jeden Sohn, den er aufnimmt.“ Wenn ihr Züchtigung erduldet, behandelt Gott euch wie Söhne, denn wer ist [der] Sohn, den der Vater nicht in Zucht nimmt? Seid ihr aber ohne Züchtigung, derer sie alle Teilhabende geworden sind, dann seid ihr ja Uneheliche und nicht Söhne. Sodann hatten wir Väter unseres Fleisches, die uns züchtigten, und wir erwiesen [ihnen] Achtung. Werden wir nicht viel mehr dem Vater der Geister untergeordnet sein und leben? – denn jene freilich züchtigten [uns] für wenige Tage nach ihrem Gutdünken, aber er [züchtigt uns] zum Nutzen: damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden. Alle Züchtigung scheint für die Gegenwart nicht Freude zu sein, sondern Betrübnis. Hernach liefert sie aber eine friedsame Frucht an Gerechtigkeit denen, die durch sie geübt sind. Darum richtet die erschlafften Hände und die ermatteten Knie wieder auf und macht euren Füßen gerade Bahn, damit das Lahme nicht abgewandt, sondern vielmehr geheilt werde. Jagt mit allen dem Frieden nach, auch der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird, und haltet dabei Aufsicht, dass nicht jemand von der Gnade Gottes abkomme ‹und hinter ihr zurückbleibe›, dass nicht etwa irgendeine ‹giftige› Wurzel der Bitterkeit emporwachse und Schwierigkeit bereite und viele durch diese verunreinigt werden, dass nicht irgendein Unzüchtiger da sei oder ein Unheiliger wie Esau, der für ein Essen seine Erstgeburt weggab, denn ihr wisst, dass er auch nachher, als er die Segnung empfangen wollte, abgelehnt wurde, denn er fand nicht Raum der Sinnesänderung, obwohl er sie mit Tränen ‹ernsthaft› suchte; denn ihr seid nicht hingekommen zu einem berührbaren Berge und einem angezündeten Feuer und einer dicken Wolke und Finsternis und starkem Winde und [zu] Posaunenschall und einer Stimme von Worten, bei der die Zuhörer für sich erbaten, es möchte nicht weiter ein Wort an sie gerichtet werden, denn sie ertrugen nicht das Aufgetragene:„Und wenn ein Tier den Berg antasten sollte, soll es gesteinigtoder mittels Pfeil erschossen werden“; und so Furcht erregend war die Erscheinung, dass Mose sagte:„Ich bin ‹voll› Angst und in Zittern“; sondern ihr seid hingekommen zum Berge Zion und zur Stadt des lebenden Gottes, einem himmlischen Jerusalem, und zu Zehntausenden von [himmlischen] Boten, einer großen Festversammlung, und zu einer Gemeinde von Erstgeborenen, in den Himmeln eingetragen, und zu Gott, dem Richter aller, und zu den Geistern [der] am Ziel angekommenen Gerechten und zu Jesus, Mittler eines neuen Bundes, und zu dem gesprengten Blut, das Besseres redet als Abel. Seht zu, dass ihr nicht den abweist, der redet, denn wenn jene nicht entkamen, die den abwiesen, der auf der Erde Weisung gab, wie viel mehr [werden] wir [nicht entkommen], wenn wir uns von dem abwenden, der es von den Himmeln her [tut], dessen Stimme damals die Erde erschütterte. Nun aber hat er verheißen und gesagt:„Noch einmal erschüttere ich“, nicht nur„die Erde“, sondern auch„den Himmel.“ Das„Noch einmal“ zeigt die Beseitigung des Erschütterten an als eines Gemachten, damit das nicht Erschütterte bleibe. Darum, da wir ein unerschütterliches Königreich in Empfang nehmen, mögen wir Gnade haben, durch die wir Gott in [einer ihm] angenehmen Weise [den] gebührenden Dienst verrichten mögen -– mit Scheu und gewissenhafter, ‹ehrfürchtiger› Haltung, denn auch unser Gott ist„ein verzehrendes Feuer“. Die Bruderliebe bleibe. Vergesst nicht die Gastfreundschaft, denn dadurch beherbergten etliche, ohne es zu merken, Boten. Denkt an die Gebundenen wie Mitgebundene, an die übel Behandelten als solche, die auch selbst im Leibe sind. Ehrenhaft [ist und sei] die Ehe bei allen und das Bett unbefleckt. Aber die Unzüchtigen und die Ehebrecher wird Gott richten. Die ‹Lebens›weise sei ohne Geldliebe; begnügt euch mit dem Vorhandenen; denn ER hat gesagt:„Ich werde dich NICHT verlassen, auch NICHT dich im Stich lassen“, sodass wir guten Mutes sagen können:„Der Herr ist mir ein Helfer“ und:„Ich werde mich nicht fürchten. Was soll ein Mensch mir tun?“ Denkt an eure Leitenden, die, welche euch das Wort Gottes sagten. Schaut euch den Ausgang ihrer Lebensführung an und ahmt [ihren] Glauben nach. Jesus Christus ist gestern und heute derselbe– und in Ewigkeit. Lasst euch nicht von mancherlei und fremden Lehren umtreiben, denn gut [ist es, wenn] das Herz ‹durch› Gnade gefestigt wird– nicht ‹durch› Speisen, in denen kein Nutzen lag für die, die [mit ihnen] umgingen. Wir haben einen Altar, von dem zu essen keine Berechtigung haben, die dem Zelt den aufgetragenen Dienst tun; denn von den Tieren, deren Blut durch den Hohen Priester [als Opfer] für Sünde in das Heiligste hineingetragen wird, von diesen werden die Körper außerhalb des Lagers verbrannt, weshalb auch Jesus, damit er durch das eigene Blut das Volk heilige, außerhalb des Tores litt. So lasst uns nun zu ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers, und seine Schmach tragen, denn wir haben hier nicht eine bleibende Stadt, sondern die kommende suchen wir. Durch ihn lasst uns also in allem ‹und allezeit› Gott ein Lobopfer darbringen. Dieses ist die Frucht der Lippen, die seinem Namen Lob bekennen. Der Wohltätigkeit und des Teilhabenlassens vergesst nicht, denn solche Opfer sind Gott wohlangenehm. Gehorcht ‹im Vertrauen› euren Leitenden und fügt euch, denn sie wachen über eure Seelen als solche, die Rechenschaft geben werden, damit sie dieses mit Freude tun mögen und nicht mit Seufzen, denn das wäre für euch[wie] ein unbelohnter Einsatz. Betet für uns! (– denn wir sind überzeugt, dass wir ein gutes Gewissen haben: In allem wollen wir uns wohl verhalten.) Umso mehr rufe ich [euch] auf, dieses zu tun, damit ich euch schneller wiederhergestellt werde. Aber der Gott des Friedens, der von den Toten heraufführte den großen ‘Hirten der Schafe’ durch das Blut eines ewigen Bundes, Jesus, unseren Herrn, mache euch heil ‹und tüchtig› in jedem guten Werk, seinen Willen zu tun, und tue das vor ihm Wohlangenehme in euch durch Jesus Christus, dem die Herrlichkeit ‹gebührt› in ‹alle› Ewigkeit! Amen. Ich rufe euch aber auf, Brüder, lasst euch das Wort des Aufrufes gefallen; ich habe euch ja auch mit wenigen [Worten] geschrieben. Nehmt zur Kenntnis, dass der Bruder Timotheus freigelassen worden ist, mit dem, wenn er bald kommen sollte, ich euch sehen werde. Grüßt alle eure Leitenden, auch alle Heiligen! Die aus Italien grüßen euch. Die Gnade [sei] mit euch allen. Amen. Jakobus, leibeigener Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus. Den zwölf Stämmen in der Zerstreuung: Freut euch! Als lauter Freude achtet es, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Prüfungen geratet. Nehmt dabei zur Kenntnis, dass die Erprobung eures Glaubens Ausdauer bewirkt. Lasst aber die Ausdauer ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und ‹in jedem Teilbereich› ganz seid und in nichts Mangel habt. Wenn es jemandem unter euch an Weisheit mangelt, erbitte er [sie] von Gott, der allen mit Einfalt gibt und nicht Vorwürfe macht, und sie wird ihm gegeben werden. Er bitte aber im Glauben und zweifle dabei in keiner Weise, denn wer zweifelt, gleicht einer Meereswoge, die vom Winde getrieben und ‹hin und her› geblasen wird, denn ein solcher Mensch meine nicht, dass er etwas vom Herrn empfangen werde. Ein Mann mit„zwei Seelen“ ist unbeständig in allen seinen Wegen. Der niedrig gestellte Bruder rühme sich in seiner Hoheit, der reiche in seiner Niedrigkeit, weil er, wie eine Blume des Grases, vergehen wird; denn„die Sonne ging auf zusammen mit dem heißen Wind und verdorrte das Gras, und seine Blume fiel ab, und die Schönheit ihres Aussehens verging.“ Auf diese Weise wird auch der Reiche in seinen Wegen verwelken. Ein Seliger ist der Mann, der in der Prüfung Ausdauer bewahrt, weil er, nachdem er sich bewährt hat, die Krone des Lebens empfangen wird, die der Herr denen verhieß, die ihn lieben. Niemand sage, wenn er versucht wird:„Ich werde von Gott her versucht“, denn Gott ist unversuchbar im Bösen. Er selbst versucht niemanden. Ein jeder wird versucht, wenn er von seiner eigenen Lust weggezogen und gelockt wird. Danach, wenn die Lust empfangen hat, gebiert sie Sünde. Die Sünde, wenn sie vollendet geworden ist gebiert Tod. Werdet nicht irregeleitet, meine geliebten Brüder. Jede gute Bescherung und jede vollkommene Gabe ist von oben, kommt herab vom Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist noch wechselndes Schattenwerfen. Nach seinem Willen gebar er uns durch das Wort der Wahrheit, damit wir eine Art Erstlingsfrüchte seiner Geschöpfe seien. Daher, meine geliebten Brüder, sei jeder Mensch schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn, denn [der] Zorn eines Mannes bewirkt nicht Gerechtigkeit Gottes; deshalb, nachdem ihr allen Schmutz und [alles] Überfließen von Schlechtigkeit abgelegt habt, nehmt in Sanftmut in euch auf das eingepflanzte Wort, das Kraft hat, eure Seelen zu retten. Werdet aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer, die sich selbst betrügen; wenn nämlich jemand ein Hörer des Wortes ist und nicht ein Täter, gleicht dieser einem Mann, der sein natürliches Gesicht in einem Spiegel betrachtet, denn er hat sich selbst betrachtet, und er ist weggegangen, und er hat sogleich vergessen, wie er war. Aber wer in das vollkommene Gesetz hineinspähte, das der Freiheit, und bei [dieser Haltung] blieb, wenn dieser nicht ein vergesslicher Hörer wurde, sondern ein Täter des Werkes, wird dieser ein Seliger sein in seinem Tun. Wenn jemand unter euch meint, fromm zu sein, dabei seine Zunge nicht im Zaum hält, sondern sein Herz betrügt, dessen Frömmigkeitserweisung ist nichtig, ‹wertlos›. Frömmigkeitserweisung, rein und unbefleckt bei dem Gott und Vater, ist diese: Waisen und Witwen in ihrer Bedrängnis zu besuchen [und] sich selbst von der Welt fleckenlos zu bewahren. Meine Brüder, habt den Glauben an unseren Herrn, Jesus Christus, [den Herrn] der Herrlichkeit, nicht mit Ansehen der Person; denn wenn in eure Synagoge, ‹eure Zusammenkunft›, ein Mann mit goldenen Fingerringen hereingekommen sein sollte, in prächtigem Gewand, es wäre aber auch ein Armer in unsauberem Gewand hereingekommen, und ihr hättet auf den, der das prächtige Gewand trug, gesehen und zu ihm gesagt:„Sitze du hier schön ‹angenehm›!“ und zu dem Armen gesagt:„Stehe du dort“, oder:„Setze du dich hierher, unten ‹an› meinen Fußschemel“– hättet ihr da nicht in euch selbst einen Unterschied gemacht und wärt Richter geworden ‹mit› bösen Überlegungen? Hört, meine geliebten Brüder: Erwählte Gott nicht die Armendieser Welt [als] Reiche im Glauben und [als] Erben des Königreiches, das er denen verhieß, die ihn lieben? Aber IHR verunehrtet den Armen. Unterdrücken euch nicht die Reichen, und ziehen nicht SIE euch vor die Gerichte? Lästern nicht SIE den edlen Namen, der auf euch gerufen wurde? Wenn ihr tatsächlich das königliche Gesetz ausführt nach der Schrift:„Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“, tut ihr wohl. Wenn ihr aber die Person anseht, begeht ihr Sünde und werdet vom Gesetz erwiesen als Übertreter, denn wer das ganze Gesetz ‹bewahren und› halten, aber in einem [Gebot] fehlen wird, ist in allem schuldig geworden, denn der, der sagte:„Du sollst nicht Ehebruch begehen“, sagte auch:„Du sollst nicht morden.“ Wenn du nicht Ehebruch begehst, aber mordest, bist du ein Gesetzesübertreter geworden. So redet und so handelt, als solche, die durch das Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollen, denn das Gericht ist unbarmherzig gegen den, der nicht Barmherzigkeit übte, und Barmherzigkeit rühmt sich gegen das Gericht. Was nützt es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, aber nicht Werke hat? Kann etwa der Glaube ihn retten? Wenn ein Bruder oder eine Schwester unbekleidet wäre und der täglichen Nahrung entbehrte und jemand von euch zu ihnen sagte:„Geht hin in Frieden! Wärmt euch und werdet gesättigt“, ihr gäbt ihnen aber nicht, was der Leib braucht, was nützt es? So auch der Glaube: Wenn er nicht Werke hat, ist er tot. Er hat sich selbst ‹bloßgestellt›. Es wird jedoch jemand sagen: Du hast Glauben, und ich habe Werke. Zeige mir deinen Glauben aus deinen Werken, und ich werde dir aus meinen Werken meinen Glauben zeigen. Du glaubst, dass Gott EINER ist. Du tust wohl. Auch die Dämonen glauben– und schaudern. Willst du aber zur Kenntnis nehmen, o leerer Mensch, dass der Glaube ohne die Werke tot ist? Wurde nicht Abraham, unser Vater, aus Werken gerechtfertigt, als er Isaak, seinen Sohn, auf dem Altar geopfert hatte? Du siehst, dass der Glaube mit seinen Werken zusammenwirkte und durch die Werke der Glaube vollendet wurde, und die Schrift wurde erfüllt, die sagt:„Abraham glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet“, und er wurde„Freund Gottes“ genannt. Demnach seht ihr, dass ein Mensch aus Werken gerechtfertigt wird und nicht aus Glauben allein. Wurde nicht gleicherweise auch Rahab, die Hure, aus Werken gerechtfertigt, als sie die Boten aufgenommen ‹und untergebracht› und auf einem anderen Wege hinausgelassen hatte?– denn so, wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne die Werke tot. Werdet nicht viele [von euch] Lehrer, meine Brüder, da ihr wisst, dass wir ein größeres Urteil empfangen werden; denn ‹in› vielem straucheln wir alle. Wenn jemand nicht im Wort strauchelt, ist dieser ein vollkommener Mann, imstande, auch den ganzen Leib im Zaum zu halten. Siehe, den Pferden legen wir Zäume ins Maul, damit sie uns gehorchen, und wir lenken ihren ganzen Leib. Siehe, auch die Schiffe, die so groß sind und von heftigen Winden getrieben werden, werden durch ein sehr kleines Steuerruder gelenkt, wohin irgend der Druck des Steuermannes es will. So ist auch die Zunge ein kleines Glied und rühmt sich großer Dinge. Siehe, ein kleines Feuer– welch einen großen Wald zündet es an! Und die Zunge ist ein Feuer, die Welt der Ungerechtigkeit. So stellt sich die Zunge unter unseren Gliedern: Sie befleckt den ganzen Leib und setzt in Flammen das Rad der Geburt, ‹den Lauf des Lebens›, und wird in Flammen gesetzt von der Hölle; denn jede Natur, der wilden Tiere und auch der Vögel, der kriechenden ‹Tiere› und auch der Meerwesen, wird gebändigt und ist gebändigt worden von der menschlichen Natur, aber die Zunge vermag keiner der Menschen zu bändigen, ein ungehaltenes Übel, voll todbringenden Giftes. Mit ihr loben wir den Gott und Vater, und mit ihr verfluchen wir die Menschen, die in der Ähnlichkeit Gottes entstanden sind. Aus demselben Munde geht Lob und Fluch hervor. Meine Brüder, dieses sollte so nicht geschehen. Sprudelt eine Quelle aus derselben Öffnung Süßes und Bitteres? Vermag etwa, meine Brüder, ein Feigenbaum Oliven zu tragen oder ein Weinstock Feigen? So vermag keine Quelle salziges und süßes Wasser zu geben. Wer ist weise und verständig unter euch? Er zeige aus dem edlen Verhalten seine Werke in Sanftmut der Weisheit. Aber wenn ihr bittere Eifersucht und Streitsucht in euren Herzen habt, rühmt euch nicht gegen die Wahrheit und lügt nicht gegen sie. Dieses ist nicht die Weisheit, die von oben herniederkommt, sondern eine irdische, seelische und dämonische; denn wo Eifersucht und Streitsucht sind, da ist ein Durcheinander und jedes schlechte Tun. Aber die Weisheit, die von oben ist, ist zuerst rein, dann friedlich, milde, nachgiebig, voll von Barmherzigkeit und guten Früchten, unparteiisch und ungeheuchelt. Aber die Frucht der Gerechtigkeit wird in Frieden gesät denen, die Frieden schaffen. Woher sind Kriege und Kämpfe unter euch?– nicht daher: von eurer Genusssucht, die kämpft in euren Gliedern? Ihr begehrt und habt nicht. Ihr mordet und eifert und könnt nicht erlangen. Ihr streitet und führt Krieg. Aber ihr habt nicht, weil ihr nicht bittet. Ihr bittet und empfangt nicht, weil euer Bitten übel ist: [Ihr bittet], damit ihr es in eurer Genusssucht verbraucht. Ehebrecher und Ehebrecherinnen, wisst ihr nicht, dass die Freundschaft der Welt Feindschaft Gottes ist? Wer immer also Freund der Welt sein will, stellt sich als Feind Gottes hin. Oder meint ihr, die Schrift mache leere Worte? Mit Eifersucht verlangt ihn nach dem Geist, der Wohnung in uns aufnahm. Aber er gibt Gnade, die größer ist, weswegen er sagt: Gott„widersetzt sich den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.“ Seid also Gott untergeordnet. Widersteht dem Teufel, und er wird von euch fliehen. Naht euch Gott, und er wird sich euch nahen. Die Hände seien gesäubert, Sünder, und die Herzen seien gereinigt ‹und [gott]geweiht›,„[ihr mit] zwei Seelen“! Seid elend und trauert und weint! Euer Lachen werde in Trauer verändert und [eure] Freude in Niedergeschlagenheit. Demütigt euch vor dem Herrn, und er wird euch erhöhen. Redet nicht gegeneinander, Brüder. Wer gegen den Bruder redet und seinen Bruder richtet, redet gegen das Gesetz und richtet das Gesetz. Aber wenn du das Gesetz richtest, bist du nicht ein Täter des Gesetzes, sondern ein Richter. Einer ist der Gesetzgeber, der zu retten und zu verderben vermag. Wer bist du, der du den anderen richtest? Nun aufgemerkt!– ihr, die ihr sagt:„Heute und morgen wollen wir in die und die Stadt gehen und dort ein Jahr tätig sein und Handel treiben und Gewinn machen“, – die ihr nicht wisst, was morgen sein wird (denn was ist euer Leben?– denn es ist ein Dampf, der eine kleine [Weile] erscheint, dann aber verschwindet) – statt dass ihr sagt:„Wenn der Herr es will“, und:„Sollten wir leben, werden wir auch dieses oder jenes tun.“ Nun aber rühmt ihr euch in euren Großtuereien. Alles solches Rühmen ist böse. Wer also um Edles, das es zu tun gilt, weiß und es nicht tut, dem ist es Sünde. Aufgemerkt nun, [ihr] Reichen! Weint ‹und› heult über euer Elend, das über euch kommt! Eure Reichtümer sind verfault, und eure Kleider sind mottenfräßig geworden. Euer Gold und Silber ist vom Rost zerfressen, und ihr Rost wird euch zum Zeugnis sein, und [Gift] wird euer Fleisch fressen, wie Feuer. Schätze häuftet ihr an in letzten Tagen! Siehe! Der Lohn eurer Arbeiter, die eure Felder ernteten, der von euch vorenthalten worden ist, schreit, und die Hilferufe der Erntenden sind in die Ohren des Herrn der Heere eingegangen. Ihr lebtet in Üppigkeit auf der Erde, und ‹eure Lebensweise war› verschwenderisch. Ihr mästetet eure Herzen wie am Schlachttage. Ihr verurteiltet den Gerechten. Ihr ermordetet ihn. Er widersetzt sich euch nicht. Seid also geduldig, Brüder, bis zur Ankunft des Herrn. Siehe! Der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der Erde, [wartet] mit Geduld auf sie, bis sie den Früh- und den Spätregen bekommen hat. Habt auch ihr Geduld und festigt eure Herzen, weil die Ankunft des Herrn nahe gekommen ist. Seufzt nicht gegeneinander, Brüder, damit ihr nicht verurteilt werdet. Siehe, ein Richter steht vor der Tür. Zu einem Beispiel von Erleiden des Bösen und der Geduld, meine Brüder, nehmt die Propheten, die im Namen des Herrn redeten. Siehe, wir nennen die, die ausharren, Selige. Vom Ausharren Hiobs hörtet ihr, und das Ende des Herrn saht ihr, dass der Herr sehr mitfühlend ist und ein Erbarmer. Vor allem aber, meine Brüder, schwört nicht, weder bei dem Himmel noch bei der Erde noch mit irgendeinem anderen Eid. Es soll euer Ja ein Ja sein und euer Nein ein Nein, damit ihr nichtin Heuchelei fallt. Erleidet jemand unter euch Übles? Er bete. Ist jemand guten Mutes? Er singe Psalmen. Ist jemand unter euch krank? Er rufe die Ältesten der Gemeinde zu sich, und sie sollen, nachdem sie ihn im Namen des Herrn mit Öl gesalbt haben, über ihm ‹und für ihn› beten. Und das Gebet des Glaubens wird den Schwerkranken heil machen, und der Herr wird ihn aufrichten. Und wenn er einer ist, der Sünden begangen hatte, wird ihm vergeben werden. Bekennt einer dem anderen die Übertretungen und betet füreinander, auf dass ihr geheilt werdet. Sehr stark ist das Flehen eines Gerechten, ‹denn› es wird wirksam gemacht. Elia war ein Mensch geartet wie wir, mit gleichen Empfindungen, und er betete ‹und› betete, ‹dass› es nicht regne. Und es regnete nicht auf der Erde drei Jahre und sechs Monate. Und wieder betete er, und der Himmel gab Regen, und die Erde ließ ihre Frucht sprießen. Brüder, wenn einer unter euch von der Wahrheit weg irregeleitet wird und einer ihn zur Umkehr bringt, nehme er zur Kenntnis, dass der, der einen Sünder von seinem Irrweg zur Umkehr brachte, eine Seele vom Tode retten und eine Menge Sünden bedecken wird. Petrus, Apostel Jesu Christi. Den erwählten Fremden der bb Zerstreuung ‹in› Pontus, Galatien, Kappadokien, Asien und Bithynien, [erwählten Fremden] gemäß Vorauskenntnis Gottes, des Vaters, in Heiligung des Geistes, zum Gehorsam und ‹zur› Besprengung mit [dem] Blut Jesu Christi: Gnade [sei] euch ‹zuteil› und Friede [werde euch] vermehrt. Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn, Jesu Christi, der uns nach seiner vielen Barmherzigkeit wiedergebar zu einer Hoffnung, einer lebenden, durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten zu einem unvergänglichen, unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das in den Himmeln aufgehoben ist füruns, die wir in der Kraft Gottes durch Glauben bewahrt werden für die Rettung, die bereit ist, geoffenbart zu werden in der letzten Zeit, worüber ihr hoch erfreut seid, die ihr jetzt ein wenig, wenn es sein soll, betrübt wurdet in mancherlei Prüfungen, damit die Erprobung eures Glaubens, [der] viel kostbarer [ist] als Gold, das vergeht, aber durch Feuer erprobt wird, sich erweise zu Preis, Ehre und Herrlichkeit in der Offenbarung Jesu Christi (den ihr nicht‹gesehen und› gekannt habt ‹aber› liebt, den ihr jetzt nicht schaut, [an den] ihr aber glaubt, [auf den] ihr euch freut mit hoher, unaussprechlicher und verherrlichter Freude), das Ziel eures Glaubensdavontragend, die Rettung der Seelen, bezüglich welcher Rettung Propheten gründlich suchten und forschten, die von der Gnade weissagten, die für euch [gedacht war], forschend, aufwelche oder welche Art Zeit hindeutete der Geist Christi, der in ihnen war, der die für Christus [bestimmten] Leiden und die darauf folgenden Herrlichkeiten zuvor bezeugte, denen geoffenbart wurde, dass sie nicht sich selbst zu Diensten standen, aber uns, mit dem, was euch nun als Botschaft weitergegeben wurde– durch die, die euch die gute Botschaft sagten durch den vom Himmel entsandten Heiligen Geist–, Dinge, in die auch [himmlische] Boten hineinzuspähen begehren. Deshalbumgürtet die Lenden eures Denkens, seid nüchtern [und] setzt eure Hoffnung ‹gezielt und› vollkommen auf die Gnade, die euch gebracht wird in der Offenbarung Jesu Christi, [und], als Kinder des Gehorsams, formt euch nicht nach dem Schema der früheren Lüste, [denen ihr] in eurer Unkenntnis [dientet], sondern wie der, der euch rief, heilig [ist],werdet auch selbst heilig in aller Lebensführung, weil geschrieben ist:„Werdet heilig, weil ich heilig bin.“ Und wenn ihr den als Vater anruft, der ohne Ansehen der Person nach eines jeden Werk richtet, führt euer Leben in der Zeit, in der ihr wie Ausländer in der Fremde wohnhaft seid, in Furcht, in dem Wissen, dass ihr nicht mit Verderblichem, mit Silber oder Gold, erlöst wurdet von eurer nichtigen, von den Vätern überlieferten Lebensführung, sondern mit kostbarem Blut als eines tadellosen und fleckenlosen Lammes, [dem Blut] des Christus, der im Voraus gekannt war, vor Gründung der Welt, aber auf die letzten Zeiten [zu] geoffenbart wurde euretwegen, die ihr durch ihn an Gott glaubt, der ihn von den Toten erweckte und ihm Herrlichkeit gab,sodass euer Glaube zugleich Hoffnung auf Gott sein ‹darf›. Als solche, die [ihr] durch den Geist eure Seelen im Gehorchen der Wahrheit gereinigt ‹und geweiht› habt zu ungeheuchelter Bruderliebe, liebt einander aus reinem Herzen mit spannkräftiger [Liebe], als solche, die [ihr] wiedergeboren worden seid– nicht aus verderblichem Samen, sondern aus unverderblichem, durch das lebende und in Ewigkeit bleibende Wort Gottes, weil alles Fleisch wie Gras ist und alle Herrlichkeit des Menschen wie die Blume des Grases: Das Gras verdorrte, und seine Blume fiel ab– aber das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit. Dieses ist das Wort, das euch als gute Botschaft gesagt wurde. Legt also ab alle Schlechtigkeit und alle betrügerische List und Heucheleien und Beneidungen und alle üblen Nachreden, [und] seid begierig wie neugeborene Kinder nach der unverfälschtenMilch des Wortes, damit ihr durch sie wachst, wenn ihr ‹wirklich› geschmeckt habt, dass der Herr freundlich ist, zu demhinkommend, einem lebenden Stein, von Menschen abgelehnt ‹und verworfen›, ja, aber bei Gott erwählt, kostbar, auch ihr selbst als lebende Steine gebaut werdet: ein geistliches Haus, eine heilige Priesterschaft, um darzubringen geistliche Opfer, die Gott angenehm sind durch Jesus Christus, weswegen auch in der Schrift enthalten ist:„Siehe, ich lege in Zion einen Eckstein, einen erwählten, kostbaren, und der, der an ihn glaubt, wird keineswegs zuschanden werden.“ Euch also, den Glaubenden, [ist er] die Kostbarkeit. Aber den im Unglauben Ungehorsamen wurde dieser Stein, den die Bauenden verwarfen, zu einem Haupt[stein] der Ecke, und ein Stein des Stolperns [wurde er] und ein Fels des Ärgernisses [denen], die als im Unglauben Ungehorsame sich am Wort stoßen, ‹stolpern und fallen›, wozu sie auch gesetzt wurden. Aber ihr seid ein erwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliges Volk, eine Volksschar zu einem erworbenen Eigentum, auf dass ihr kund werden lassen solltet die lobenswerten Wesenszüge dessen, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht rief, die ihr einst„Nicht-Volk“ wart, aber nun Gottes Volk seid, die ihr„nicht Barmherzigkeit“ empfangen hattet, nun aber Barmherzigkeit empfingt. Geliebte, ich rufe euch auf als ‘Ausländer’ und ‹sich vorübergehend aufhaltende› Fremde: Enthaltet euch ‹stets› der fleischlichen Lüste– sie kämpfen gegen die Seele– ‹und› habt eine edle Lebensführung unter denen von den Völkern, damit sie da, wo sie gegen euch reden wie ‹gegen› Übeltäter, aufgrund der edlen Werke, die sie gesehen haben, Gott verherrlichen am Tage der Heimsuchung. Seid also untergeordnet aller menschlichen Einrichtung des Herrn wegen, sei es dem König als dem Übergeordneten oder den Statthaltern als denen, die durch ihn geschickt wurden zum Rechtsvollzug über Übeltäter aber zum Lob derer, die Gutes tun, weil es so Gottes Wille ist, [durch] Gutestun die Unkenntnis der törichten Menschen zum Verstummen zu bringen– als Freie und nicht als solche, die die Freiheit zum Deckmantel der Bosheit haben, sondern als leibeigene Knechte Gottes; ehrt alle; liebt die Bruderschaft; fürchtet Gott; ehrt den König; die Hausknechte in aller Furcht sich unterordnend den [über sie] verfügenden Herren, nicht allein den guten und milden, sondern auch den krummen, denn das ist Gnade, ‹etwas Angenehmes›, wenn jemand wegen eines an Gott ‹gebundenen› Gewissens Betrübnisse ‹und Verletzungen› erträgt und dabei ungerechterweise leidet; denn was für ein Ruf ist das, wenn ihr sündigt und [deswegen] ‹mit Fäusten› geschlagen werdet und es ‹mit Ausdauer› erdulden werdet? Wenn ihr jedoch Gutes tut und leidet, und es ‹mit Ausdauer› erdulden werdet, das ist Gnade, ‹etwas Angenehmes›, bei Gott, denn hierzu wurdet ihr gerufen, weil auch Christus für uns litt, wobei er uns ein vorgezeichnetes ‹Muster› hinterließ, damit ihr auf seinen Fußspuren folgen möchtet, der keine Sünde tat, noch wurde List in seinem Munde gefunden, der, als er geschmäht wurde, nicht wiederschmähte, als er litt, nicht drohte, es aber dem übergab, der in Gerechtigkeit richtet, der in seinem Leibe ‹stellvertretend› unsere Sünden selbst auf das Holz hinauftrug, damit wir, den Sünden zu Nichtseienden geworden, der Gerechtigkeit leben möchten, durch dessen Wunde ihr geheilt wurdet; denn ihr wart wie irrende Schafe; ihr seid jedoch nun umgekehrt zu dem Hirten und Aufseher eurer Seelen; gleicherweise sollen die Frauen sich den eigenen Männern unterordnen, damit auch, wenn etliche dem Wort im Unglauben ungehorsam sind, sie durch [ihrer] Frauen Lebensführung ohne Wort gewonnen werden, wenn sie eure in Furcht geführte reine Lebensführung beobachtet haben, deren Schmuck nicht der äußere sei– Haarflechten und Goldumhängen oder Kleideranziehen–, sondern der verborgene Mensch des Herzens in dem Unverderblichen des sanften und stillen Geistes, der vor Gott von hohem Wert ist; denn so schmückten sich selbst auch einst die heiligen Frauen, die auf Gott hofften und sich den eigenen Männern unterordneten, wie Sara dem Abraham gehorchte und ihn„Herr“ nannte, deren Kinder ihr wurdet als solche, die Gutes tun und nicht fürchten irgendeinen Schrecken; gleicherweise die Männer: Wohnt der Kenntnis entsprechend mit dem weiblichen Gefäß als dem schwächeren zusammen und erteilt ihm Ehre als die ihr auch Miterben seid der Gnade des Lebens, sodass eure Gebete nicht abgeschnitten werden; schließlich, [seid] alle gleichgesinnt, mitleidig, brüderlich liebend, herzlich ‹und feinfühlig›, freundlich gesinnt und vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Schimpfwort mit Schimpfwort– im Gegenteil: Segnet, in dem Wissen, dass ihr hierzu gerufen wurdet, damit ihr Segen erbt; denn wer [das] Leben lieben und gute Tage sehen will, bringe seine Zunge dazu, vom Bösen zu lassen, und seine Lippen, nicht Trügendes zu reden. Er biege ab vom Bösen und tue Gutes. Er suche Frieden und jage ihm nach–, weil„des Herrn Augen auf die Gerechten [gerichtet sind] und seine Ohren zu ihrem Flehen. Aber das Angesicht des Herrn ist auf die [gerichtet], die Böses tun.“ Und wer ist es, der euch schaden wird, wenn ihr Nachahmer des Guten werdet? Wenn ihr jedoch auch wegen Gerechtigkeit zu leiden habt– Selige [seid ihr]! Ihre Furcht fürchtet nicht. Lasst euch auch nicht in Unruhe versetzen. Den Herrn aber,Gott, heiligt in euren Herzen. Seid immer bereit zu einer Verteidigung vor jedem, der um ‹einen Grund› bittet, ein Wort über die Hoffnung in euch, [und das] mit Sanftmut und Furcht. Und habt ein gutes Gewissen, damit die, die eure gute Lebensführung in Christus verunglimpfen, in dem Reden gegen euch als [vorgebliche] Übeltäter beschämt werden, denn es ist besser, wenn Gottes Wille es [so haben] will, dass ihr für Gutestun leidet als für Bösestun, weil auch Christus ein ‹für alle› Mal für Sünden litt, ein Gerechter für Ungerechte, damit er uns zu Gott hinführe; er wurde nämlich, einerseits, zu Tode gebracht ‹am› Fleisch, andererseits lebendig gemacht ‹durch› den Geist, in dem er auch hinging und den ‹sich› in Gewahrsam ‹befindenden› Geistern verkündete, die im Unglauben ungehorsam waren, einst, als die Geduld Gottes ein ‹für alle› Mal am Warten war in den Tagen Noahs, während eine Arche zubereitet wurde, in die wenige, das heißt, acht Seelen, hinein[gingen und] durch Wasser hindurch gerettet wurden, welches [als] Abbild auch uns nunbewahrt ‹und rettet›, [als] Taufe, nicht ein Entfernen des Schmutzes am Fleisch, sondern eine verpflichtendeErklärung eines guten Gewissens, an Gott [gerichtet],– durch die Auferstehung Jesu Christi; der ist zur Rechten Gottes, nachdem er in den Himmel gegangen ist ‹und› [himmlische] Boten und Autoritäten und Kräfte ihm untergeordnet worden sind. Nachdem also Christusfür uns am Fleisch litt, wappnet auch ihr euch mit der selben Denkweise, weil der, der im Fleisch litt, mit Sünde abgeschlossen hat, um die noch verbleibende Zeit im Fleisch nicht mehr den Lüsten der Menschen zu leben, sondern dem Willen Gottes; denn es ist uns genug, die vergangene Zeit ‹dieses› Lebens den Willen derer, die von den Völkern sind, ausgeführt zu haben, als man sich erging in Ausschweifungen, Lüsten, übermäßigem Trinken von Wein, Schlemmereien, Trinkgelagen und sittenlosen Götzendiensten, wobei es sie befremdet, dass ihr nicht [mit ihnen] zusammen in denselben Erguss eines heillosen Wesens lauft, [sodass] sie lästern, [sie], die dem Rechenschaft geben werden, der in Bereitschaft steht, Lebende und Verstorbene zu richten; denn zu diesem [Zweck] wurde auch Verstorbenen die gute Botschaft gesagt, damit sie den Menschen gemäß am Fleisch gerichtet würden, aber Gott gemäß im Geist leben möchten. Aber das Ende aller Dinge ist nahe gekommen. Seid also gesunden Sinnes ‹und züchtig› und seid nüchtern für die Gebete. Dabei habt vor allem zu euch ‹untereinander› eine spannkräftige Liebe (weil Liebe eine Menge von Sünden verdecken wird) als solche, die gastfreundlich gegeneinander sind ohne Murren und wobei [ihr], jeder so, wie er eine Gnadengabe empfing, euch damit dient– wie edle Hausverwalter der mannigfaltigen Gnade Gottes: wenn jemand redet, als [einer, der] Worte Gottes [spricht], wenn jemand dient, als [einer, der es] aus der Stärkung [tut], die Gott darreicht, damit in allem Gott verherrlicht werde durch Jesus Christus, dem in ‹alle› Ewigkeit die Herrlichkeit und die Macht ‹gebühren›. Amen. Geliebte, lasst euch den Brand, der unter euch zur Prüfung entstanden ist, nicht befremden, als widerführe euch etwas Fremdartiges, sondern so, wie ihr der Leiden des Christus teilhaftig seid, freut euch, damit ihr auch in der Offenbarung seiner Herrlichkeit euch jubelnd freuen mögt. Wenn ihr im Namen des Christus, ‹des Gesalbten›, geschmäht werdet, [seid ihr] Selige, weil der Geist– der [Geist] der Herrlichkeit und der Gottes– auf euch ruht;bei ihnen wird er gelästert, bei euch aber verherrlicht; es leide nämlich keiner von euch als Mörder oder Dieb oder Übeltäter oder als ein ‘Aufseher’ fremder Angelegenheiten. Wenn [er] aber als Christ [leidet], schäme er sich nicht, verherrliche aber Gott in diesem, das ihm zuteil wurde, weil der Zeitpunkt [da ist], an dem Gericht vom Hause Gottes [her] beginnen sollte; wenn aber zuerst bei uns, was wird das Ende derer sein, die der guten Botschaft Gottes im Unglauben ungehorsam sind? Und„wenn der Gerechte mit Mühe gerettet wird, wo wird der Ehrfurchtslose und Sünder erscheinen?“ Daher sollen auch die, die nach dem Willen Gottes leiden, [ihm] als einem treuen Schöpfer ihre Seelen anvertrauen, [und dieses] im Gutestun. Die Ältesten unter euch rufe ich auf, der ich ein Mitältester und ein Zeuge der Leiden des Christus bin, auch ein Teilhabender an der Herrlichkeit, die geoffenbart werden soll: Seid Hirten für die kleine Herde Gottes bei euch und übt Aufsicht– nicht gezwungenermaßen, sondern freiwilligerweise, nicht um schändlichen Vorteil, sondern aus freien Stücken, nicht als solche, die über die Losanteile herrschen, sondern als solche, die Vorbilder der kleinen Herde werden. Und ist der Oberste Hirte offenbar geworden, so werdet ihr die unverwelkliche Krone der Herrlichkeit davontragen. Gleicherweise die Jüngeren: Seid den Ältesten untergeordnet. Werdet alle einander untergeordnet und bindet euch eine demütige Gesinnung um, weil Gott„sich Hochmütigen widersetzt aber Demütigen Gnade gibt“. Lasst euch also demütigen unter der mächtigen Hand Gottes (damit er euch erhöhe zu rechter Zeit), nachdem ihr eure ganze Sorge auf ihn abgeworfen habt, weil ihm an euch gelegen ist. Seid nüchtern [und] wacht, weil euer Widersacher, der Teufel, wie ein brüllender Löwe umhergeht und jemanden sucht, den er verschlingen [kann]. Dem widersteht, fest ‹durch› den Glauben, wissend, dass dasselbe an Leiden eurer Bruderschaft in der Welt auferlegt ist. Aber der Gott aller Gnade, deruns zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus rief, er selbst mache euch, nachdem ihr ein Weniges gelitten habt, heil ‹und tüchtig›; er festige, stärke, gründe [euch]. Ihm ‹gebühren› die Herrlichkeit und die Macht in ‹alle› Ewigkeit! Amen. Durch Silvanus, der euch ein treuer Bruder ist, wie ich erachte, habe ich in kurzer Form geschrieben, aufgerufen und feierlich bezeugt, dass dieses die wahre Gnade Gottes ist, in die ihr getreten seid ‹und in der ihr steht›. Es grüßt euch die Miterwählte in Babylon– und Markus, mein Sohn. Grüßt einander mit demKuss [edelster] Liebe. Friede [sei mit] euch allen, die [ihr] in Christus Jesus [seid]. Amen. Symeon Petrus, leibeigener Knecht und Apostel Jesu Christi Denen, die in der Gerechtigkeit unseres Gottes undRetters, Jesu Christi, ‹mit› uns das Los eines gleich kostbaren Glaubens zugeteilt bekamen: Gnade [sei] euch ‹zuteil› und Friede [werde euch] vermehrt– in Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn, [demgemäß] wie seine göttliche Kraft uns alles das gegeben hat, was zum Leben und [zur] rechten Ehrfurcht [dient], durch die Erkenntnis dessen, der uns rief durch Herrlichkeit und [sein] lobenswertes Wesen, durch welche er uns die größten und kostbaren Verheißungen gegeben hat, damit ihr durch diese Teilhaber der göttlichen Natur würdet, nachdem ihr der Verdorbenheit in der Welt entflohen wart, [einer Verdorbenheit] in Lust. Gerade [aus] diesem selben [Grunde] aber auch bringt allen Fleiß auf und reicht dar in eurem Glauben lobenswertes Wesen, im lobenswerten Wesen die Kenntnis, in der Kenntnis die Selbstbeherrschung, in der Selbstbeherrschung die Ausdauer, in der Ausdauer die rechte Ehrfurcht, in der rechten Ehrfurcht die brüderliche Liebe, in der brüderlichen Liebe die [edelste] Liebe, denn ‹wenn› diese bei euch vorhanden sind und in reichem Maße, stellen sie [euch] nicht als Untätige hin noch als Unfruchtbare; zur Erkenntnis unseres Herrn, Jesu Christi, [führen sie]; denn der, bei dem diese nicht vorhanden sind, ist blind,‹denn› er verschließt die Augen; er brachte nämlich in Vergessenheit die Reinigung von seinen alten Sünden. Deshalb, Brüder, befleißigt euch umso mehr, euer Gerufensein und [eure] Erwählung fest zu machen, denn im Tun dieser Dinge werdet ihr keinesfalls je straucheln ‹und zu Fall kommen›, denn so wird euch reichlich dargereicht werden der Eingang in das ewige Königreich unseres Herrn und Retters, Jesu Christi; weshalb ich es nicht unterlassen werde, euch immer an diese Dinge zu erinnern, obwohl ihr sie wisst und gefestigt worden seid in der Wahrheit, die kam ‹und nun da ist›. Ich halte es aber für recht, solange ich in dieser Zeltwohnung bin, euch durch Erinnern ganz wachzurufen, in dem Wissen, dass das Ablegen meiner Zeltwohnung bald da ist, wie auch unser Herr, Jesus Christus, mir deutlich machte. Ich werde beflissen sein, [sodass] ihr auch jederzeit nach meinem Ausgang imstande seid, diese Dinge in Erinnerung zu bringen; denn wir waren nicht mit Klugheit ersonnenen Fabeleien gefolgt, als wir euch Kenntnis gaben von der Kraft und Ankunft unseres Herrn, Jesu Christi, sondern wir waren Augenzeugen gewesen von dessen Majestät, denn er erhielt von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als eine solche Stimme von der majestätischen Herrlichkeit zu ihm getragen wurde:„Dieser ist mein geliebter Sohn, zu dem mein Wohlgefallen ging.“ Und diese Stimme, die aus dem Himmel zu ihm getragen wurde, hörten wir, als wir zusammen mit ihm auf dem heiligen Berge waren. Und wir haben fester das prophetische Wort, auf das zu achten ihr wohltut, wie auf eine Lampe, die an einem düsteren Ort scheint, bis der Tag anbricht und in euren Herzen der Morgenstern aufstrahlt; nehmt dabei zuerst dieses zur Kenntnis, dass keine Weissagung der Schrift aus eigener Deutung entsteht, denn nicht ‹durch› den Willen eines Menschen wurde einst Weissagung hervorgebracht, sondern vom Heiligen Geist getragen sprachen die heiligen Menschen Gottes. Aber es entstanden auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, die zerstörerische Sonderrichtungen nebenher einführen werden und den unumschränkten Herrscher, der sie kaufte, verleugnen werden [und] sich selbst einen schnellen Untergang zuziehen. Und viele werden [sich nach] ihrenzerstörerischen [Wegen] ausrichten [und diesen] folgen, deretwegen der Weg der Wahrheit gelästert werden wird, und in Habsucht werden sie mit ‹wohl›geformten Worten euch ausbeuten, [sie], für die das Gericht von alters her nicht untätig ist, und ihr Verderben schlummert nicht; denn wenn Gott [himmlische] Boten, die sündigten, nicht verschonte, sondern sie für das Gericht aufbewahrte, indem er sie in den Tartaros verwies und Stricken der Finsternis übergab, und die ursprüngliche Welt nicht verschonte, sondern Noah, [als] Achten, einen Verkündiger der Gerechtigkeit, bewahrte, als er die Flut über die Welt der Ehrfurchtslosen hatte kommen lassen, und die Städte Sodom und Gomorra mit einem Umsturz verurteilte– sie wurden ja eingeäschert–, [womit] er künftigen Ehrfurchtslosen ein Beispiel setzte, und den gerechten Lot befreite, der geplagt wurde von der ausschweifenden Lebensweise der Unsittlichen (denn mit [dem, was] er anblickte und hörte, mit ihren gesetzlosen Taten, quälte der Gerechte, der unter ihnen wohnte, Tag für Tag [seine] gerechte Seele): [so] weiß der Herr [Menschen] rechter Ehrfurcht aus der Prüfung zu befreien, Ungerechte aber auf den Tag des Gerichts zur Bestrafung aufzubewahren, aber vor allem die, die in befleckender Lust hinter Fleisch hergehen und Herrschaft verachten. Verwegene [sind sie], Eigenwillige, erzittern nicht, Verehrte zu lästern, während [himmlische] Boten, die an Stärke und Kraft größer sind, ein lästerndes Urteil gegen sie beim Herrn nicht vorbringen. Aber diese [sind] wie unvernünftige Tiere, [die als] Naturwesen zum Fang und Umkommen geboren [sind]; sie lästern in Dingen, in denen sie unverständig sind, [und] werden in ihrem Verderben gänzlich umkommen: ‹Sie› bringen sich den Lohn der Ungerechtigkeit ein, halten für Vergnügen das Schwelgen am Tage, [sind] Flecken und Makel, schwelgen in ihren Betrügereien, wenn sie mit euch an festlichen Essen teilnehmen, haben Augen voll Ehebruchs und sind pausenlos bei der Sünde, locken ungefestigte Seelen, haben ein in Habsucht geübtes Herz, [sind] Kinder des Fluches. Sie verließen den geraden Weg und gingen irre: Sie gingen ‹nämlich› dem Weg Bileams nach, des Sohnes Bosors, der einen Lohn der Ungerechtigkeit liebte. Er wurde aber gestraft ‹wegen› seiner Gesetzlosigkeit. Ein stummes Lasttier, das eine Menschenstimme vernehmen ließ, wehrte dem widersinnigen [Vorhaben] des Propheten. Diese sind Quellen ohne Wasser, Wolken vom Sturmwind getrieben, denen das Dunkel der Finsternis auf ewig aufbewahrt ist, denn mit inhaltsloser aufgeschwollener ‹Rede› locken sie mit Fleischeslust und Zügellosigkeiten die an, die in der Tat denen entflohen waren, die ihr Leben im Irrtum führten, und sie versprechen ihnen Freiheit, während sie selbst Sklaven der Verderbnis sind, denn von wem jemand überwältigt worden ist, diesem ist er auch versklavt; denn wenn sie, nachdem sie im Erkennen des Herrn und Retters, Jesu Christi, den Befleckungen der Welt entflohen waren, aber wieder durch diese verstrickt und ‹dadurch› überwältigt werden, ist für sie das Letzte schlimmer geworden als das Erste, denn es wäre für sie besser, den Weg der Gerechtigkeit nicht erkannt zu haben, als sich, nachdem sie ihn erkannt hatten, umgewandt zu haben von dem heiligen Gebot, das ihnen übergeben war. Es ist aber bei ihnen das eingetroffen, ‹was› die wahre Bildrede [sagt] ‹von einem› Hund, der sich umwandte zum eigenen Gespei, und ‹von einer› Sau, die sich badete und [dann umwandte] zum Wälzen im Schlamm. Diesen bereits zweiten Brief schreibe ich euch, Geliebte: Mit ihnen erinnere ich [euch und] rufe ich euer lauteres Denken ganz wach, zu gedenken der Worte, die von den heiligen Propheten zuvor gesprochen wurden, undunseres, der Apostel des Herrn und Retters, Gebotes. Nehmt dabei zuerst dieses zur Kenntnis, dass zur letzten [Zeit] der Tage Spötter kommen werden, die nach ihren eigenen Lüsten leben und sagen:„Wo ist die Verheißung seiner Ankunft?– denn seit die Väter entschliefen, bleibt ‹durchweg› alles so, ‹wie es› vom Anfang der Schöpfung [an war]“; es ist ihnen nämlich willentlich verborgen, dass [die] Himmel von alters her waren und [die] Erde aus Wasser und durch Wasser Bestand hatte– durch das Wort Gottes–, durch welche [Wasser] die damalige Welt, von Wassern überflutet, zugrunde ging. Aber die jetzigen Himmel und die [jetzige] Erde werden durch sein Wort aufgespart: Fürs Feuer werden sie bewahrt auf den Tag des Gerichts und des Verderbens der ehrfurchtslosen Menschen. Aber dieses Eine soll euch nicht verborgen sein, Geliebte, dass ein Tag vor dem Herrn wie tausend Jahre [ist] und tausend Jahre wie ein Tag [sind]. Der Herr ist nicht säumig mit der Verheißung, wie etliche es für eine Saumseligkeit achten, sondern er ist geduldig gegen uns: Er will nicht, dass welche ins Verderben gehen, sondern dass alle Raum zur Buße haben. Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb in der Nacht, an dem die Himmel mit ‹Sausen und› Krachen vergehen werden; die Elemente werden brennend sich auflösen, und die Erde und die Werke auf ihr werdenverbrannt werden. Da also dieses alles aufgelöst werden wird, welcher Art und Herkunft solltet ihr sein!– in heiliger Lebensführung und rechter Ehrfurcht, als solche, die erwarten und ereilen die Ankunft des Tages Gottes: Mit ihm werden die Himmel brennend aufgelöst werden und die Elemente brennend vor glühender Hitze schmelzen. Wir erwarten aber nach seiner Verheißung ‹ganz› neue Himmel und eine ‹ganz› neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt. Darum, Geliebte, als solche, die dieses erwarten, befleißigt euch, fleckenlos und frei von Tadel von ihm in Frieden gefunden zu werden, und die Geduld unseres Herrn erachtet als Heil, so wie auch unser geliebter Bruder Paulus nach der ihm gegebenen Weisheit euch schrieb, wie auch in allen Briefen, wenn er in ihnen über diese Dinge spricht, unter welchen einiges schwer zu verstehen ist, was solche, die ungelehrt und ungefestigt sind, verdrehen, wie [sie es] auch [mit] den anderen Schriften [tun]– zu ihrem eigenen Verderben. Ihr also, Geliebte, als solche, die im Voraus Kenntnis haben, seid auf der Hut, damit ihr nicht als solche, die ‹durch› den Irrtum der Unsittlichen zusammen [mit ihnen] weggeführt wurden, aus der eigenen Festigkeit fallt. Wachst aber in Gnade und Kenntnis unseres Herrn und Retters, Jesu Christi. Ihm ‹gebührt› die Herrlichkeit jetzt und [bis] in den Tag der Ewigkeit. Amen. Das, was von Anfang war, das, was wir gehört haben, das, was wir mit unseren Augen gesehen haben, das, was wir anschauten und unsere Hände betasteten,– es betrifft das Wort des Lebens, und das Leben wurde geoffenbart, und wir haben gesehen und bezeugen und berichten euch: das ewige Leben, das beim Vater war und uns geoffenbart wurde,– das, was wir gesehen und gehört haben, berichten wir euch, damit auch ihr Gemeinschaft mit uns habt; und unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn, Jesus Christus. Und dieses schreiben wir euch, damit unsere Freude voll sei. Und dieses ist die Ankündigung, die wir von ihm gehört haben und euch berichten: Gott ist Licht, und in ihm ist gar keine Dunkelheit. Wenn wir sagen, wir haben Gemeinschaft mit ihm, und wir wandeln in der Dunkelheit, lügen wir und tun nicht die Wahrheit. Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von jeder Sünde. Wenn wir sagen, wir haben nicht Sünde, leiten wir uns selbst in die Irre, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit. Wenn wir sagen, wir haben nicht gesündigt, machen wir ihn zu einem Lügner, und sein Wort ist nicht in uns. Meine Kindlein, dieses schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt. Und wenn jemand sündigt, haben wir einen Fürsprecher vor dem Vater, Jesus Christus, einen Gerechten. Und der ist [die] Sühnung für unsere Sünden, aber nicht allein für die unseren, sondern auch für die ganze Welt. Und an diesem merken wir, dass wir ihn kennengelernt haben: wenn wir seine Gebote halten. Wer sagt:„Ich habe ihn kennengelernt“, und hält seine Gebote nicht, ist ein Lügner, und in diesem ist die Wahrheit nicht. Aber wer irgend sein Wort hält, in diesem ist wahrlich die Liebe Gottes zum Ziel gekommen. An diesem merken wir, dass wir in ihm sind. Wer sagt, er bleibe in ihm, ist es schuldig, auch selbst in der Weise zu wandeln, wie ER wandelte. Brüder, ich schreibe euch nicht ein neues Gebot, sondern ein altes Gebot, das ihr von Anfang hattet. Das alte Gebot ist das Wort, das ihr von Anfang hörtet. Wiederum schreibe ich euch ein neues Gebot, [etwas], das wahr ist in ihm und in euch, weil die Dunkelheit am Vergehen ist, und das wahrhaftige Licht scheint bereits. Wer sagt, er sei im Licht, und hasst seinen Bruder, ist bis jetzt in der Dunkelheit. Wer seinen Bruder liebt, bleibt im Licht, und in ihm ist nicht ein Fallstrick, ‹ein Anlass zum Stolpern›. Wer aber seinen Bruder hasst, ist in der Dunkelheit und wandelt in der Dunkelheit und weiß nicht, wohin er geht, weil die Dunkelheit seine Augen blind machte. Ich schreibe euch, Kindlein, weil euch die Sünden vergeben sind wegen seines Namens. Ich schreibe euch, Väter, weil ihr den kennengelernt habt, der von Anfang ist. Ich schreibe euch, junge Männer, weil ihr den Bösen überwunden habt. Ich schreibe euch, kleine Kinder, weil ihr den Vater kennengelernt habt. Ich habe euch, Väter, geschrieben, weil ihr den kennengelernt habt, der von Anfang ist. Ich habe euch, junge Männer, geschrieben, weil ihr stark seid und das Wort Gottes in euch bleibt und ihr den Bösen überwunden habt. Liebt nicht die Welt noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt liebt, ist die Liebe des Vaters nicht in ihm, weil alles, was in der Welt ist– die Lust des Fleisches und die Lust der Augen und das Großtun ‹dieses› Lebens– nicht aus dem Vater ist, sondern es ist aus der Welt. Und die Welt ist am Vergehen und ihre Lust, aber wer den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit. Kleine Kinder, es ist letzte Stunde. Und demgemäß wie ihr hörtet, dass derAntichristus kommt, so sind jetzt viele Antichristusse gekommen, woran wir merken, dass es letzte Stunde ist. Von uns gingen sie aus. Sie waren jedoch nicht von uns; denn wären sie von uns gewesen, wären sie gewisslich bei uns geblieben. [Es geschah] jedoch, damit offenbar gemacht würde, dass nicht alle von uns sind. Und ihr, ihr habt eine Salbung von dem Heiligen, und ihr wisst alles. Ich habe euch nicht geschrieben, weil ihr die Wahrheit nicht wüsstet, sondern weil ihr sie wisst und weil jede Lüge nicht aus der Wahrheit ist. Wer ist der Lügner, wenn nicht der, der leugnet, dass Jesus der Gesalbte ist? Der ist der Antichristus, der den Vater und den Sohn leugnet. Jeder, der den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht. Ihr also, das, was ihr von Anfang hörtet, bleibe in euch. Wenn das in euch bleibt, was ihr von Anfang hörtet, werdet auch ihr in dem Sohn und in dem Vater bleiben. Und das ist die Verheißung, die er uns verhieß: das ewige Leben. Solches habe ich euch geschrieben hinsichtlich derer, die euch in die Irre leiten. Und ihr, die Salbung, die ihr von ihm empfingt, bleibt in euch, und ihr habt nicht ‹stets› nötig, dass jemand euch lehre, sondern wie eben die Salbung euch über alles lehrt und wahr ist und nicht Lüge ist und so, wie sie euch lehrte, werdet ihr in ihm bleiben. Und nun, Kindlein, bleibt in ihm, damit, wenn er geoffenbart wird, wir Freimütigkeit haben und nicht von ihm ‹weg› beschämt werden bei seiner Ankunft. Wenn ihr wisst, dass er gerecht ist, nehmt zur Kenntnis, dass jeder, der die Gerechtigkeit übt, ein aus ihm Geborener ist. Seht, welche Liebe der Vater uns gegeben hat, dass wir Kinder Gottes heißen sollten. Deswegen kennt die Welt uns nicht, weil sie IHN nicht gekannt hat. Geliebte, wir sind nun Kinder Gottes. Und noch wurde nicht offenbar, was wir sein werden. Aber wir wissen: Wenn er offenbar wird, werden wir ihm gleich sein, weil wir ihn sehen werden, so wie er ist. Und jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, reinigt ‹und weiht› sich selbst ‹immer wieder›, so wie ER rein ‹und geweiht› ist. Jeder, der die Sünde tut, tut auch die Gesetzwidrigkeit. Und die Sünde ist die Gesetzwidrigkeit. Und ihr wisst, dass er geoffenbart wurde, damit er unsere Sünden wegnehme. Und es ist in IHM nicht Sünde. Jeder, der in ihm bleibt, sündigt nicht. Jeder, der sündigt, hat ihn nicht gesehen noch ihn kennengelernt. Kindlein, niemand leite euch in die Irre. Wer die Gerechtigkeit tut, ist gerecht, so wie ER gerecht ist. Wer die Sünde tut, ist aus dem Teufel, weil der Teufel von Anfang an sündigt. Hierzu wurde der Sohn Gottes geoffenbart, damit er die Werke des Teufels auflöse. Jeder aus Gott Geborene tut nicht Sünde, weil sein Same in ihm bleibt; und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren worden ist. An diesem sind offenbar die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels. Jeder, der nicht Gerechtigkeit tut, ist nicht aus Gott, und wer nicht seinen Bruder liebt, weil diese die Botschaft ist, die ihr von Anfang hörtet: dass wir einander lieben sollten. Nicht so wie Kain: Aus dem Bösen war er, und er erschlug seinen Bruder. Und warum erschlug er ihn? Weil seine Werke böse waren, die seines Bruders aber gerecht. Verwundert euch nicht, meine Brüder, wenn die Welt euch hasst. Wir wissen, dass wir aus dem Tode zum Leben gelangt sind, weil wir die Brüder lieben. Wer den Bruder nicht liebt, weilt im Tode. Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Menschenmörder. Und ihr wisst, dass kein Menschenmörder ewiges Leben hat. ‹Es› weilt ‹nicht› in ihm. An diesem haben wir die Liebe gekannt, dass ER seine Seele für uns hinlegte, und wir sind es schuldig, die Seele für die Brüder hinzulegen. Aber wer die Lebensgüter der Welt hat, und er schaut ‹und sieht› seinen Bruder Bedarf haben und verschließt sein Inneres vor ihm, wie weilt die Liebe Gottes in ihm? Meine Kindlein, lieben wir nicht mit Wort noch mit der Zunge, sondern in Werk und in Wahrheit! Und an diesem merken wir, dass wir aus der Wahrheit sind, und vor ihm werden wir unsere Herzen überzeugen, nämlich: sollte unser Herz uns anschuldigen, dass Gott größer ist als unser Herz und alles kennt. Geliebte, wenn unser Herz uns nicht anschuldigt, haben wir Freimütigkeit zu Gott, und was immer wir bitten, bekommen wir von ihm, weil wir ‹solche sind, die› seine Gebote halten und tun, was vor ihm angenehm ist. Und dieses ist sein Gebot, dass wir an den Namen seines Sohnes, Jesu Christi, glauben und einander lieben, so wie er uns Gebot gab. Und wer seine Gebote hält, weilt in ihm und er in ihm. Und an diesem merken wir, dass er in uns weilt, aus dem Geist, den er uns gab. Geliebte, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind, weil viele falsche Propheten in die Welt ausgegangen sind. An diesem kennt ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der Jesus Christus als im Fleisch gekommen bekennt, ist aus Gott, und jeder Geist, der nicht Jesus Christus als im Fleisch gekommen bekennt, ist nicht aus Gott. Und dieser ist der des Antichristus, [von] welchem [Geist] ihr hörtet, dass er kommt. Und er ist jetzt schon in der Welt. IHR seid aus Gott, Kindlein, und habt sie überwunden, weil der, der in euch ist, größer ist, als der, der in der Welt ist. Sie sind aus der Welt. Deswegen reden sie aus der Welt, und die Welt hört sie. WIR sind aus Gott. Wer Gott kennt, hört uns. Wer nicht aus Gott ist, hört uns nicht. Aus diesem kennen wir den Geist der Wahrheit und den Geist der Verirrung. Geliebte, lieben wir einander, weil die Liebe aus Gott ist, und jeder, der liebt, ist aus Gott geboren worden und kennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht kennengelernt, weil Gott Liebe ist. In diesem wurde die Liebe Gottes unter uns geoffenbart, dass Gott seinen einziggeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn lebten. In diesem besteht die Liebe: nicht dass wir Gott liebten, sondern dass er uns liebte und seinen Sohn sandte als Sühnung für unsere Sünden. Geliebte, wenn Gott uns so liebte, sind auch wir es schuldig, einander zu lieben. Niemand hat Gott je angeschaut. Wenn wir einander lieben, bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns zum Ziel gekommen. An diesem [er]kennen wir, dass wir in ihm bleiben und er in uns [bleibt]: dass er uns von seinem Geist gegeben hat. Und wir haben angeschaut und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Retter der Welt. Wer irgend bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in ihm bleibt Gott und er in Gott. Und wir haben die Liebe gekannt, die Gott unter uns hat, und haben geglaubt. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in ihm. In diesem ist die Liebe mit uns zum Ziel gekommen, damit wir am Tage des Gerichts Freimütigkeit haben mögen: weil, so wie ER ist, auch wir in dieser Welt sind. Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die zum Ziel gekommene Liebe treibt die Furcht aus, weil Furcht [es mit] Strafe [zu tun] hat. Aber wer sich fürchtet, ist in der Liebe nicht zum Ziel gebracht worden. Wir lieben ihn, weil er uns zuerst liebte. Wenn jemand sagt:„Ich liebe Gott“, und er hasst seinen Bruder, ist er ein Lügner; denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er gesehen hat, wie kann er Gott lieben, den er nicht gesehen hat? Und dieses Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, auch seinen Bruder lieben soll. Jeder, der glaubt, dass Jesus der Gesalbte ist, ist aus Gott geboren worden, und jeder, der den liebt, der ihn gebar, liebt auch den, der aus ihm geboren worden ist. An diesem merken wir, dass wir die Kinder Gottes lieben: wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten; denn das ist die Liebe zu Gott ‹und aus Gott›: [Sie geht dahin], dass wir seine Gebote halten, und seine Gebote sind nicht eine Last, weil alles, was aus Gott geboren worden ist, die Welt überwindet. Und dieses ist der Sieg, der die Welt überwand: unser Glaube. Wer ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist? Dieser ist der, der durch Wasser und Blut kam, Jesus, der Gesalbte; nicht in dem Wasser allein, sondern in dem Wasser und dem Blut. Und der Geist ist der Bezeugende, weil der Geist die Wahrheit ist, weil drei es sind, die im Himmel Bezeugende [sind]: der Vater, das Wort und der Heilige Geist, und diese drei, sie sind eins; und drei sind es, die auf der Erde Bezeugende [sind]: der Geist und das Wasser und das Blut, und die drei sind vereint. Wenn das Zeugnis der Menschen wir [gewohnt sind] anzunehmen– das Zeugnis Gottes ist größer, weil dieses das Zeugnis Gottes ist, das er über seinen Sohn abgelegt hat. Wer an den Sohn Gottes glaubt, hat das Zeugnis in sich. Wer Gott nicht glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht an das Zeugnis geglaubt hat, das Gott über seinen Sohn abgelegt hat. Und dieses ist das Zeugnis: Gott gab uns ewiges Leben, und dieses Leben ist in seinem Sohn. Wer den Sohn hat, hat das Leben. Wer den Sohn Gottes nicht hat, hat nicht das Leben. Dieses habe ich euch geschrieben,die ihr an den Namen des Sohnes Gottes glaubt, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt,und damit ihr an den Namen des Sohnes Gottes glaubt. Und dieses ist die Freimütigkeit, die wir zu ihm haben: Wenn wir nach seinem Willen um etwas bitten, hört er uns. Und wenn wir wissen, dass er uns hört– um was wir auch bitten–, wissen wir, dass wir die Bitten haben, die wir von ihm erbeten haben. Wenn jemand seinen Bruder sündigen sieht– eine Sünde nicht zum Tode hin–, soll er bitten, und er wird ihm Leben geben, ‹solchen›, die nicht zum Tode hin sündigen. Es gibt Sünde hin zum Tode. Nicht von solcher sage ich, dass man bitten soll. Jede Ungerechtigkeit ist Sünde. Und es gibt Sünde, die nicht zum Tode hin ist. Wir wissen, dass keiner, der aus Gott geboren worden ist, sündigt, sondern der, der aus Gott geboren wurde, bewahrt sich selbst, und der Böse tastet ihn nicht an. Wir wissen, dass wir aus Gott sind, und die ganze Welt liegt in dem Bösen. Aber wir wissen, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns ein Denken ‹und Verständnis› gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen kennen; und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn, Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben. Kindlein, hütet euch selbst vor den Götzen: ‹Enthaltet euch› von [ihnen]. Amen. Der Ältere Der erwählten Herrin und ihren Kindern, die ich in [der] Wahrheit liebe– und nicht allein ich, sondern auch alle, die die Wahrheit kennengelernt haben– wegen der Wahrheit, die unter uns bleibt und auf ewig bei uns sein wird. Es werden mit uns sein Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, dem Vater, und von dem Herrn Jesus Christus, dem Sohn des Vaters, in Wahrheit und Liebe. Ich habe mich sehr gefreut, weil ich unter deinen Kindern ‹solche› gefunden habe, die in [der] Wahrheit wandeln, so wie wir vom Vater Gebot empfingen. Und nun ersuche ich dich, Herrin,– nicht, als [wäre es] ein neues Gebot, schreibe ich dir, sondern das, das wir von Anfang hatten: dass wir einander lieben. Und dieses ist die Liebe, dass wir nach seinen Geboten wandeln sollen. Dieses ist das Gebot, so wie ihr es von Anfang hörtet, dass ihr darin wandeln sollt, weil viele Irreführende in die Welt hingegangen sind, die nicht bekennen Jesus Christus kommend im Fleisch: Ein solcher ist der Irreführende und der Antichristus. Seht ‹stets› auf euch selbst, damit wir nicht verlieren, was wir erwirkten, sondern vollen Lohn erhalten. Jeder, der [das Gebot] übertritt und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht. Wer in der Lehre des Christus bleibt, dieser hat sowohl den Vater als auch den Sohn. Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, nehmt ihn nicht in die Wohnung und sagt ihm nicht:„Freue dich!“, denn wer ihm„Freue dich!“ sagt, nimmt teil an seinen bösen Werken. Da ich euch vieles zu schreiben habe, wollte ich es nicht mit Papier und Tinte [tun], sondern ich hoffe, zu euch zu kommen und [von] Mund zu Mund zu reden, damit unsere Freude völlig sei. Die Kinder deiner erwählten Schwester grüßen dich. Amen. Der Ältere Gaius, dem Geliebten, den ich in [der] Wahrheit liebe. Geliebter, ich wünsche ‹und bete›, dass es dir in allen Dingen wohlgehe und du gesund seiest, so wie es deiner Seele wohlgeht; denn ich freute mich sehr, als die Brüder kamen und von deiner Wahrheit Zeugnis gaben, so wie du in [der] Wahrheit wandelst. Eine größere Freude habe ich nicht als die, dass ich von meinen Kindern höre, dass sie in [der] Wahrheit wandeln. Geliebter, in Treue handelst du, was immer das Werk war, an den Brüdern und an den Gästen. Vor der Gemeinde gaben sie Zeugnis von deiner Liebe. Du wirst wohltun, wenn du sie auf eine Weise, die Gottes würdig ist, ‹fürsorglich› abfertigst, denn für den Namen zogen sie aus und nahmen nichts von den Heiden. Wir also sind es schuldig, solche aufzunehmen, damit wir Mitwirkende mit der Wahrheit werden. Ich schrieb der Gemeinde. Diotrephes jedoch, der gern der Erste von ihnen sein will, nimmt uns nicht an. Deswegen werde ich, wenn ich komme, seine Werke in Erinnerung bringen, die er tut: Mit bösen Worten schwatzt er ‹gegen› uns, und damit begnügt er sich nicht; er selbst nimmt die Brüder nicht an, und zudem hindert er die [daran], die es wollen, und er stößt sie aus der Gemeinde. Geliebter, ahme nicht das Üble nach, sondern das Gute. Der, der Gutes tut, ist aus Gott, aber der, der das Üble tut, hat Gott nicht gesehen. Demetrius wird von allen Zeugnis gegeben und von der Wahrheit selbst. Und auch wir geben [ihm] Zeugnis, und ihr wisst, dass unser Zeugnis wahr ist. Vieles hätte ich zu schreiben. Ich will dir jedoch nicht mit Tinte und Schreibrohr schreiben. Ich hoffe aber, sogleich dich zu sehen, und wir werden [von] Mund zu Mund reden. Friede dir! Es grüßen dich die Freunde. Grüße die Freunde mit Namen. Judas, leibeigener Knecht Jesu Christi, Bruder des Jakobus. Den in Gott, dem Vater, geheiligten und ‹durch› Jesus Christus bewahrten Gerufenen: Barmherzigkeit [sei] euch ‹zuteil› und Friede, und Liebe [möge euch] vermehrt [werden]. Geliebte, als ich mich mit allem Fleiß daran machte, euch über das gemeinsame Heil zu schreiben, hielt ich es für eine Notwendigkeit, euch in einem Schreiben aufzurufen, mit Ernst zu ringen für den Glauben, der den Heiligen EINMAL übergeben worden ist; denn gewisse Menschen schlichen nebenein, die für dieses Urteil längst aufgeschrieben wurden: Ehrfurchtslose, die die Gnade unseres Gottes in Zügellosigkeit verkehren und unseren alleinigen unumschränkten Herrscher-Gott undHerrn, Jesus Christus, verleugnen. Ich beabsichtige, euch zu erinnern, die ihr dieses einmal gewusst habt, dass der Herr, nachdem er das Volk aus dem Lande Ägypten gerettet hatte, beim zweiten Mal die, die nicht glaubten, umbrachte, dass er auch die [himmlischen] Boten, die ihren ersten Stand nicht bewahrten, sondern die eigene Behausung zurückließen, für das Gericht des großen Tages mit immerwährenden Fesseln verwahrt hat, von Finsternis bedeckt, wie Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, die die Unzucht bis aufs Äußerste trieben und weg hinter anderem Fleisch hergingen, in ähnlicher Weise wiediese als Beispiel vorliegen und die ‹gerechte› Strafe eines ewigen Feuers erleiden. Gleichwohl [handeln] in gleicher Weise auch diese Träumer: Einerseits beflecken sie Fleisch, andererseits verwerfen sie Herrschaft und lästern Verehrte. Aber der Erzengel Michael, als er mit dem Teufel in Streit geriet und mit ihm eine Auseinandersetzung hatte über den Leib Moses, wagte nicht, ein lästerndes Urteil zu fällen, sondern sagte:„Der Herr strafe dich!“ Aber diese lästern über das, was sie nicht wirklich kennen, ‹was es auch sei›. Auf was immer sie sich (wie die unvernünftigen Tiere) von Natur aus verstehen, in diesen Dingen gehen sie zugrunde. Wehe ihnen!– DENN: den Weg Kains schlugen sie ein, und für Lohn ergossen sie sich dem Abirren Bileams, und ‹mit› dem Widerspruch Koras kamen sie um. Diese sind verborgene Klippen bei euren Liebesmahlen, schmausen ohne Furcht mit und weiden sich selbst, [sind] Wolken ohne Wasser, von Winden umhergetrieben, spätherbstliche Bäume ohne Frucht, zweimal abgestorben, entwurzelt, wilde Wellen des Meeres, die ihre eigene Schande ausschäumen, wandernde Sterne, denen das Dunkel der Finsternis [bis] in die Ewigkeit aufbehalten ist. Aber auch Henoch, siebenter von Adam, weissagte diesen mit den Worten:„Siehe! Es kam der Herr in‹mitten› seiner heiligen Zehntausenden, um über alle Gericht zu halten und alle ihre Ehrfurchtslosen zu strafen wegen aller ihrer ehrfurchtslosen Werke, mit denen sie sich in ehrfurchtsloser Weise vergingen, und wegen alles Harten, das ehrfurchtslose Sünder gegen ihn redeten.“ Diese sind Murrende, ‹solche›, die mit ihrem Schicksal hadern, die nach ihren Lüsten wandeln, und ihr Mund redet aufgeschwollene [Worte], und des Vorteils wegen schmeicheln sie ins Angesicht. Aber ihr, Geliebte, gedenkt der Worte, die zuvor von den Aposteln unseres Herrn, Jesu Christi, gesprochen wurden, dass sie euch ‹wiederholt› sagten: In der letzten Zeit werden Spötter auftreten, die nach ihren eigenen ehrfurchtslosen Lüsten wandeln werden. Diese sind die Lostrennenden, Seelische, die den Geist nicht haben. Aber ihr, Geliebte, indem ihr euch selbst aufbaut mittels eures heiligsten Glaubens [und] im Heiligen Geist betet, bewahrt euch selbst in der Liebe Gottes und wartet ‹mit Erwarten› auf die Barmherzigkeit unseres Herrn, Jesu Christi, zum ewigen Leben. Und der einen erbarmt euch– macht einen Unterschied; andere rettet mit Furcht: Reißt sie aus dem Feuer! Hasst dabei sogar das vom Fleisch befleckte Gewand. Aber dem, der euch ohne Straucheln zu behüten vermag und ohne Tadel mit hoher Freude vor das Angesicht seiner Herrlichkeit zu stellen, dem allein weisen Gott, unserem Retter, ‹gebühren› Herrlichkeit und Majestät, Macht und Autorität– nun und auch in ‹alle› Ewigkeit. Amen. Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gab, seinen leibeigenen Knechten zu zeigen, was mit Schnelligkeit geschehen muss. Und er zeigte sie an, hatte sie durch seinen [himmlischen]Boten gesandt seinem leibeigenen Knecht Johannes, der das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi bezeugte. Ein Seliger ist der, der liest, und [Selige sind] die, die hören die Worte der Weissagung und bewahren, was darin geschrieben ist, denn die Zeit ist nahe! Johannes. Den sieben Gemeinden, die in Asien sind: Gnade [sei] euch ‹zuteil› und Friede von dem, der ist und der war und der kommt und von den sieben Geistern, die vor seinem Thron sind, und von Jesus Christus. [Er ist] der treue Zeuge, der Erstgeborene von den Toten und der Fürst über die Könige der Erde. Dem, der uns liebte und uns durch sein Blut von unseren Sünden wusch– auch machte er uns zuKönigen und zu Priestern für seinen Gott und Vater–, ihm ‹gebühren› die Herrlichkeit und die Macht in ‹alle› Ewigkeit. Amen. Siehe! Er kommt mit den Wolken. Und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, die ihn durchstachen. Und es werden ‹sich an die Brust schlagen und› wehklagen um ihn alle Stämme der Erde. Ja. Amen. „Ich bin das Alpha und das Omega, Anfang und Ende“, sagt derHerr, der ist und der war und der kommt, der Machthaber über alles. Ich, Johannes, derauch euer Bruder ist und Mitteilhabender an der Bedrängnis und an dem Königreich Jesu Christi und [der] Ausdauer ‹für ihn›, ich war auf der Insel, die Patmos genannt wird, wegen des Wortes Gottes und wegen des Zeugnisses Jesu Christi. An dem Tage, der [dem] Herrn gehört, wurde ich [einer, der] im Geist [war]. Und ich hörte hinter mir eine große, ‹laute› Stimme wie die einer Posaune, die sagte:„Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte“, und:„Was du siehst, schreibe in ein Buch und verschicke [es] an die Gemeinden,die in Asien sind, nach Ephesus und nach Smyrna und nach Pergamos und nach Thyateira und nach Sardeis und nach Philadelphia und nach Laodikeia.“ Und ich wandte mich um, die Stimme zu sehen, die mit mir redete. Und als ich mich umgewandt hatte, sah ich sieben goldene Leuchter und inmitten der sieben Leuchter einen gleich [dem] Sohn eines Menschen, bekleidet mit einem bis zu den Füßen reichenden Gewand und an der Brust umgürtet mit einem goldenen Gürtel. Sein Haupt und sein Haar waren weiß wie weiße Wolle, wie Schnee. Und seine Augen waren wie eine Feuerflamme. Und seine Füße waren gleich Golderz, als glühten sie im Ofen. Und seine Stimme war wie das Rauschen vieler Wasser. Und er hatte sieben Sterne in seiner rechten Hand. Und aus seinem Munde ging ein scharfes, zweischneidiges ‹heftiges› Schwert hervor. Und sein Gesicht war wie die Sonne, wenn sie scheint in ihrer Kraft. Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie ein Toter. Und er legte seine rechte Hand auf mich und sagte zu mir:„Fürchte dich nicht. Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebende. Ich war tot, und– siehe!– ich bin lebend– in ‹alle› Ewigkeit. Amen. Und ich habe die Schlüssel des Todesbereiches und des Todes. Schreibe, was du gesehen hast und was ist und was nach diesem im Begriff ist zu geschehen. [Was] das Geheimnis der sieben Sterne [betrifft], derer, [die] du auf meiner Rechten sahst, und die sieben goldenen Leuchter: Die sieben Sterne sind Boten der sieben Gemeinden, und die sieben Leuchter, die du sahst, sind sieben Gemeinden. Dem Boten der ephesischen Gemeinde schreibe: Das sagt der, der die sieben Sterne in seiner Rechten hält, der inmitten der sieben goldenen Leuchter wandelt: Ich weiß um deine Werke und deine Arbeit und deine Ausdauer und dass du Üble nicht ertragen kannst. Und du prüftest die, die behaupten, Apostel zu sein, und es nicht sind, und fandest, dass sie Lügner waren. Und du ertrugst, und du hast Ausdauer, und wegen meines Namens hast du gearbeitet und bist nicht ermüdet gewesen. Ich habe jedoch gegen dich, dass du deine erste Liebe verließest. Denke also daran, wovon du gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke. Wenn [du es] aber nicht [tust], komme ich schnell zu dir. Und ich werde deinen Leuchter von seiner Stelle ‹weg›rücken, wenn du nicht Buße tust. Dieses jedoch hast du, dass du die Werke der Nikolaiten hassest, die auch ich hasse. Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt. Dem, der überwindet, ihm werde ich zu essen geben vom Baum des Lebens, der in der Mitte des Paradieses Gottes ist. Dem Boten der Gemeinde der Smyrner schreibe: Das sagt der Erste und der Letzte, der ein Toter wurde und lebte: Ich weiß um deine Werke und deine Bedrängnis und deine Armut– du bist aber reich– und um die Lästerung von Seiten derer, die von sich selbst sagen, sie seien Juden, und sie sind es nicht, sondern [sind] eine Synagoge des Satans. Fürchte nicht die Leiden, die auf dich zukommen. Siehe, der Teufel ist daran, [einige] von euch ins Gefängnis zu werfen, damit ihr geprüft werdet, und ihr werdet zehn Tage Bedrängnis haben. Werde treu bis zum Tode, und ich werde dir die Krone des Lebens geben. Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt. Dem, der überwindet, wird keinesfalls von dem zweiten Tode Schaden zugefügt werden. Dem Boten der Gemeinde in Pergamos schreibe: Das sagt der, der das scharfe, zweischneidige ‹heftige› Schwert hat: Ich weiß um deine Werke und wo du wohnst, da, wo der Thron des Satans ist; und du hältst fest an meinem Namen, und du verleugnetest nicht den Glauben an mich, auch [nicht] in den Tagen, in denen Antipas mein treuer Zeuge war, der bei euch getötet wurde, da, wo der Satan wohnt. Ich habe jedoch Weniges gegen dich: Du hast dort [solche], die an der Lehre Bileams festhalten, derbei Balak lehrte, einen Anlass ‹zum Stolpern und Fallen› vor die Söhne Israels zu werfen, ‹um› Götzenopfer zu essen und Unzucht zu begehen. In dieser Weise hast du, auch du, ‹solche, die› an der Lehre der Nikolaiten festhalten,was ich hasse. Tue Buße. Wenn [du es] aber nicht [tust], komme ich schnell zu dir, und ich werde Krieg mit ihnen führen mit dem ‹heftigen› Schwert meines Mundes. Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt. Dem, der überwindet, ihm werde ich zu essen geben von dem verborgenen Manna. Und ich werde ihm einen kleinen weißen Stein geben, und auf den kleinen Stein wird ein neuer Name geschrieben worden sein, den niemandkannte außer dem, der ihn empfängt. Und dem Boten der Gemeinde in Thyateira schreibe: Das sagt der Sohn Gottes, der seine Augen hat wie eine Feuerflamme, und seine Füße sind gleich Golderz: Ich weiß um deine Werke und deine Liebe und deinen Dienst und deinen Glauben und deine Ausdauer und deine Werke,und die letzten [sind] mehr als die ersten. Ich habe jedoch Weniges gegen dich: Du gewährst der Frau Isebel, die sich eine Prophetin nennt, meine leibeigenen Knechte zu lehren und sie irrezuleiten, Unzucht zu begehen und Götzenopfer zu essen. Und ich gab ihr Zeit, damit sie Buße tue von ihrer Unzucht, und sie tat nicht Buße. Siehe, ich werfe sie in ein Bett und die, die mit ihr Ehebruch begehen, in große Bedrängnis, wenn sie nicht Buße tun von ihren Werken; und ihre Kinder werde ich töten mit Tod. Und alle Gemeinden werden darüber in Kenntnis sein, dass ich es bin, der Nieren und Herzen erforscht. Und ich werde jedem von euch nach euren Werken geben. Euch aber sage ich,und [zwar] den übrigen, die in Thyateira sind, so viele diese Lehre nicht haben und die ‘die Tiefen des Satans’, wie sie sagen, nicht kannten: Ich werde keine andere Last auf euch legen, nur, was ihr habt, haltet fest, bis ich kommen werde. Und dem, der überwindet und meine Werke bis ans Ende bewahrt, werde ich Vollmacht geben über die Völker, und er wird Hirte über sie sein mit einem eisernen Stabe, wie Töpfergefäße zerbrochen werden, wie auch ich von meinem Vater empfangen habe. Und ich werde ihm den Morgenstern geben. Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt. Und dem Boten der Gemeinde in Sardeis schreibe: Das sagt der, der die Geister Gottes hat und die sieben Sterne: Ich weiß um deine Werke, dass du den Namen hast, dass du lebst, und tot bist. Werde ein Wachender und festige das Übrige, das sich anschickt zu sterben, denn ich habe deine Werke nicht als vollkommen ‹und aufgefüllt› gefunden vor Gott. Denke also daran, wie du empfangen und gehört hast, und bewahre es und tue Buße. Wenn du also nicht wachen wirst, werde ich über dich kommen wie ein Dieb, und du wirst NICHT in Kenntnis sein, um welche Stunde ich über dich kommen werde. Du hast auch in Sardeis [einige] wenige Namen, die ihre Kleider nicht befleckten, und sie werden mit mir wandeln in Weiß, weil sie würdig sind. Der, der überwindet, DER wird mit weißen Kleidern umkleidet werden, und ich werde seinen Namen NICHT löschen aus dem Buch des Lebens und werde seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen [himmlischen] Boten. Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt. Und dem Boten der Gemeinde in Philadelphia schreibe: Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der den Schlüssel Davids hat, der öffnet, und niemand schließt, und schließt, und niemand öffnet: Ich weiß um deine Werke. Siehe! Vor dir habe ich eine geöffnete Tür gegeben (und niemand vermag sie zu schließen), weil du eine kleine Kraft hast und mein Wort bewahrtest und meinen Namen nicht verleugnetest. Siehe: Ich gebe aus der Synagoge des Satans die, die von sich selbst sagen, sie seien Juden, und sie sind es nicht, sondern sie lügen– siehe: Ich werde veranlassen, dass sie kommen und vor deinen Füßen huldigen und zur Kenntnis nehmen, dass ich dich liebte. Weil du das Wort meiner Ausdauer bewahrtest, werde ich dich auch bewahren vor der Stunde der Prüfung, die über das ganze Weltreich kommt zu prüfen die, die auf der Erde wohnen. Siehe! Ich komme schnell. Halte fest, was du hast, damit niemand deine Krone nehme. Der, der überwindet, ihn werde ich zu einem Pfeiler im Tempelheiligtum meines Gottes machen, und er wird NICHT mehr daraus hinausgehen, und ich werde auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalems, die aus dem Himmel von meinem Gott niederfährt, und meinen neuen Namen. Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt. Und dem Boten der Gemeinde von Laodikeern schreibe: Das sagt der Amen, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes: Ich weiß um deine Werke, dass du weder kalt noch heiß bist. Dass du doch kalt oder heiß wärst! So [wie es jetzt ist], weil du lau bist und weder kalt noch heiß, bin ich daran, dich aus meinem Munde zu speien, weil du sagst: ‘Ich bin reich und bin reich geworden und bedarf nichts’, und nicht weißt, dass du der Elende bist und erbärmlich und arm und blind und unbekleidet. Ich rate dir, von mir Gold zu kaufen, das im Feuer geläutert ist, damit du reich seiest, und weiße Kleider, damit du umkleidet seiest und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde; und salbe deine Augen mit Augensalbe, damit du sehest. Ich, so viele ich lieb habe, strafe und züchtige ich. Sei also eifrig und tue Buße. Siehe: Ich habe mich vor die Tür gestellt und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören und die Tür öffnen wird, werde ich zu ihm hineingehen und mit ihm Mahl halten und er mit mir. Der, der überwindet, ihm werde ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwand und mich zu meinem Vater auf seinem Thron setzte. Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt.“ Nach diesem sah ich, und– siehe!– eine Tür, geöffnet, im Himmel. Und die erste Stimme, die ich zu mir reden gehört hatte wie [die] einer Posaune, sagte:„Steige auf hierher, und ich werde dir zeigen, was nach diesem geschehen muss.“ Und sogleich wurde ich [einer, der] im Geist [war]; und– siehe!– ein Thron, im Himmel aufgestellt, und auf dem Thron ein Sitzender! Und der Sitzende war von Ansehen gleich einem Jaspisstein und einem Sardisstein. Und ein Regenbogen war rings um den Thron, von Ansehen gleich einem Smaragd. Und rings um den Thron waren vierundzwanzig Throne. Und auf den Thronen sah ich die vierundzwanzig Ältesten sitzen, umkleidet mit weißen Kleidern, und auf ihren Häuptern hatten sie goldene Kronen. Und aus dem Thron gehen Blitze heraus und Donner und Stimmen. Und sieben Feuerfackeln brennen vor dem Thron, die die sieben Geister Gottes sind. Und vor dem Thron war ein gläsernes Meer, gleich Kristall. Und inmitten des Thrones und rings um den Thron waren vier lebende Wesen, voll überdeckt mit Augen vorne und hinten. Und das erste lebende Wesen glich einem Löwen und das zweite lebende Wesen einem Kalb, und das dritte lebende Wesen hatte ein Gesicht wie ein Mensch, und das vierte lebende Wesen glich einem fliegenden Adler. Und die vier lebenden Wesen, die ringsherum und innen voll überdeckt waren mit Augen, hatten jedes sechs Flügel. Und Tag und Nacht sagen sie ohne Pause:„Heilig, heilig, heilig ist der Herr, Gott, der Machthaber über alles, der war und der ist und der kommt.“ Und wenn die lebenden Wesen Herrlichkeit und Ehre und Dank geben werden dem, der auf dem Thron sitzt, der in ‹alle› Ewigkeit lebt, werden die vierundzwanzig Ältesten niederfallen vor dem, der auf dem Thron sitzt. Und sie huldigen dem, der in ‹alle› Ewigkeit lebt, und werfen ihre Kronen vor dem Thron nieder und sagen: „Würdig bist du,Herr, zu empfangen die Herrlichkeit und die Ehre und die Kraft, weil du alle Dinge schufst, und wegen deines Willens sind sie da und wurden sie geschaffen.“ Und ich sah auf der Rechten dessen, der auf dem Thron saß, ein Buch, innen und auf der Rückseite beschrieben, versiegelt mit sieben Siegeln. Und ich sah einen starken [himmlischen] Boten: Mit großer, ‹lauter› Stimme rief er aus:„Wer ist würdig, das Buch zu öffnen und seine Siegel zu lösen?“ Und nicht einer im Himmel noch auf der Erde noch unter der Erde vermochte das Buch zu öffnen noch auch es anzusehen. Und ich, ich weinte viel, weil nicht einer für würdig befunden wurde, das Buch zu öffnen und zu lesen noch es anzusehen. Und einer von den Ältesten sagt zu mir:„Weine nicht! Siehe! Der Löwe überwand, der, der aus dem Stamme Juda ist, die Wurzel Davids, um das Buch zu öffnen und seine sieben Siegel zu lösen.“ Und ich sah, und– siehe!– in der Mitte des Thrones und der vier lebenden Wesen und in der Mitte der Ältesten [war] ein Lamm; es stand; wie geschlachtet [sah es aus]; es hatte sieben Hörner und sieben Augen, die die sieben Geister Gottes sind, die ausgesandt worden sind zur ganzen Erde. Und er kam; und genommen hat er das Buch aus der Rechten dessen, der auf dem Thron sitzt. Und als er das Buch nahm, fielen die vier lebenden Wesen und die vierundzwanzig Ältesten vor dem Lamm nieder; und sie hatten, ein jeder, eine Harfe und goldene Schalen, gefüllt mit Räucherwerk. Die sind die Gebete der Heiligen. Und sie singen ein neues Lied, [dessen Worte] lauten:„Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen, weil du geschlachtet wurdest unduns für Gott erkauftest mit deinem Blut– aus jedem Stamm und [jeder] Sprache und Volksschar und [jedem] Volk– unduns machtest zu Königen und Priestern für unseren Gott, und wir werden ‹als Könige› herrschen auf der Erde.“ Und ich sah, und ich hörte die Stimme vieler [himmlischer] Boten um den Thron her und [die Stimme] der lebenden Wesen und der Ältesten und [die Stimme] vonTausenden mal Tausenden, die sagten mit großer, ‹lauter› Stimme:„Würdig ist das Lamm, das geschlachtet worden ist, zu nehmen die Kraft– und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Herrlichkeit und Lob!“ Und jedes Geschöpf, das in dem Himmel und auf der Erde und unter der Erde und auf dem Meer ist– was es [an Orten] gibt und alles, was in ihnen ist– hörte ich sagen:„Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm ‹gebühren› in ‹alle› Ewigkeit das Lob und die Ehre und die Herrlichkeit und die Macht!“ Und die vier lebenden Wesen sagten:„Amen!“ Und dievierundzwanzig Ältesten fielen nieder und beteten an [den, der] in ‹alle› Ewigkeit lebt. Und ich sah, als das Lamm eines der Siegel öffnete, und ich hörte eines der vier lebenden Wesen wie mit einer Stimme eines Donners sagen:„Komm und sieh!“ Und ich sah, und– siehe!– ein weißes Pferd, und der, der darauf saß, hatte einen Bogen. Und es wurde ihm eine Krone gegeben, und er ging aus, siegend und um zu siegen. Und als er das zweite Siegel öffnete, hörte ich das zweite lebende Wesen sagen:„Komm und sieh!“ Und es ging ein anderes Pferd aus, ein feuerrotes. Und dem, der darauf saß, ihm wurde gegeben, den Frieden von der Erde zu nehmen und dass sie einander hinschlachteten. Und es wurde ihm ein großes Schwert gegeben. Und als er das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte lebende Wesen sagen:„Komm und sieh!“ Und ich sah, und– siehe!– ein schwarzes Pferd, und der, der darauf saß, hatte eine Waage in seiner Hand. Und ich hörte eine Stimme inmitten der vier lebenden Wesen, die sagte:„Ein Maß Weizen für einen Denar und drei Maß Gerste für einen Denar! Und schädige nicht das Öl und den Wein.“ Und als er das vierte Siegel öffnete, hörte ich die Stimme des vierten lebenden Wesens sagen:„Komm und sieh!“ Und ich sah, und– siehe!– ein fahles Pferd, und der Name dessen, der darauf saß, war: Der Tod. Und der Todesbereich begleitet ihn. Und es wurde ihnen Vollmacht gegeben, zu töten ein Viertel der Erde mit ‹heftigem› Schwert, mit Hungersnot, mit [Seuchen]tod und durch die Tiere der Erde. Und als er das fünfte Siegel öffnete, sah ich am Fuße des Altars die Seelen derer, die hingeschlachtet worden waren wegen des Wortes Gottes und wegen des Zeugnisses, das sie hatten. Und sie riefen mit großer, ‹lauter› Stimme und sagten:„Bis wann, unumschränkter Herrscher, Heiliger und Wahrhaftiger, richtest du nicht und rächst du nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen?“ Und es wurden [allen], jedem [Einzelnen], weißeGewänder gegeben. Und es wurde zu ihnen gesagt, dass sie noch eine kurze Zeit ruhen sollten, bis auch ihre leibeigenen Mitknechte und ihre Brüder, denen bevorstehe, getötet zu werden eben wie sie, vollzählig würden. Und ich sah, als er das sechste Siegel öffnete. Und– siehe!– es entstand ein großes Beben. Und die Sonne wurde schwarz wie ein aus Haaren gemachter Sack, und der Mond wurde wie Blut, und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, wie ein Feigenbaum, von einem starken Winde geschüttelt, seine Winterfeigen abwirft. Und der Himmel wich wie eine Buchrolle, die aufgerollt wird, und alle Berge und Inseln wurden von ihren Stellen gerückt. Und die Könige der Erde und die Großen und die Reichen und die Obersten und die Kräftigen und alle Leibeigenen und alle Freien verbargen sich in die Höhlen und in die Felsen der Berge. Und sie sagen zu den Bergen und zu den Felsen:„Fallt auf uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes, weil der große Tag seines Zorns gekommen ist. Und wer vermag zu stehen?“ Und nach diesem sah ich vier [himmlische] Boten an den vier Ecken der Erde stehen, die die vier Winde der Erde zurückhielten, damit kein Wind wehe über die Erde noch über das Meer noch über irgendeinen Baum. Und ich sah einen der anderen [himmlischen] Boten, der vom Aufgang der Sonne her aufgestiegen war und ein Siegel des lebenden Gottes hatte. Und er rief mit großer, ‹lauter› Stimme zu den vier Boten, ihnen, denen es gegeben war, die Erde und das Meer zu schädigen, und sagte:„Schädigt nicht die Erde noch das Meer noch die Bäume, bis wir die leibeigenen Knechte unseres Gottes an ihrer Stirn versiegeln!“ Und ich hörte die Zahl der Versiegelten: einhundertvierundvierzigtausend Versiegelte aus allen Stämmen der Söhne Israels: aus dem Stamme Juda zwölftausend Versiegelte, aus dem Stamme Ruben zwölftausend Versiegelte, aus dem Stamme Gad zwölftausend Versiegelte, aus dem Stamme Asser zwölftausend Versiegelte, aus dem Stamme Naphthali zwölftausend Versiegelte, aus dem Stamme Manasse zwölftausend Versiegelte, aus dem Stamme Symeon zwölftausend Versiegelte, aus dem Stamme Levi zwölftausend Versiegelte, aus dem Stamme Issachar zwölftausend Versiegelte, aus dem Stamme Sebulon zwölftausend Versiegelte, aus dem Stamme Joseph zwölftausend Versiegelte, aus dem Stamme Benjamin zwölftausend Versiegelte. Nach diesem sah ich und– siehe!– eine zahlreiche Menge, sie, die nicht einer zählen konnte, aus jedem Volk und [allen] Stämmen, Volksscharen und Sprachen; sie standen vor dem Thron und vor dem Lamm, umkleidet mit weißen, langen Gewändern und [mit] Palmen in ihren Händen, und riefen mit großer, ‹lauter› Stimme die Worte:„Das Heil dem,der auf dem Thron unseres Gottes sitzt, und dem Lamme!“ Und alle [himmlischen] Boten‹hatten sich hingestellt und› standen um den Thron und die Ältesten und die vier lebenden Wesen, und sie fielen auf ihr Angesicht vor dem Thron und beteten Gott an und sagten:„Amen! Das Lob und die Herrlichkeit und die Weisheit und der Dank und die Ehre und die Kraft und die Stärke ‹gebühren› unserem Gott in ‹alle› Ewigkeit! Amen!“ Und es antwortete einer der Ältesten:„Diese, die mit den langen, weißen Gewändern umkleidet sind,“ sagte er zu mir,„wer sind sie, und woher kamen sie?“ Und ich sagte zu ihm:„Herr, du weißt es.“ Und er sagte zu mir:„Diese sind die, die aus der großen Bedrängnis kommen, und sie wuschen ihre Gewänder, und sie machten ihre Gewänder weiß durch das Blut des Lammes. Deswegen sind sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm in Verehrung Tag und Nacht in seinem Tempelheiligtum. Und der, der auf dem Thron sitzt, wird über ihnen ‹und um sie› ein Wohnzelt haben. Es wird sie nicht mehr hungern; und es wird sie nicht mehr dürsten; und es wird NICHT die Sonne auf sie fallen, auch nicht irgendeine Hitze, weil das Lamm, das in der Mitte des Thrones ist, ein Hirte für sie sein wird und sie zu lebendigen Wasserquellen führen wird. Und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen.“ Und als er das siebente Siegel öffnete, trat im Himmel ein Schweigen ein von etwa einer halben Stunde. Und ich sah die sieben [himmlischen] Boten, die sich vor Gott gestellt haben. Und es wurden ihnen sieben Posaunen gegeben. Und ein anderer [himmlischer] Bote kam. Und er wurde an den Altar gestellt. Er hatte ein goldenes [spezielles] Räuchergefäß. Und es wurde ihm viel Räucherwerk gegeben, damit er es zu den Gebeten aller Heiligen gäbe auf den goldenen Altar, der vor dem Thron ist. Und der Rauch des Räucherwerks, [das] zu den Gebeten der Heiligen [getan war], stieg auf vor Gott aus der Hand des Boten. Und der Bote nahm das [spezielle] Räuchergefäß, [nahm] von dem Feuer auf dem Altar und füllte es, und er warf es zur Erde. Und es geschahen Stimmen und Donner und Blitze und ein Beben. Und die sieben [himmlischen] Boten, die die sieben Posaunen hatten, machten sich selbst bereit, damit sie posaunten. Und der erste Bote posaunte. Und es entstand Hagel und Feuer vermengt mit Blut, und es wurde zur Erde geworfen.Und ein Drittel der Bäume wurde verbrannt, und alles grüne Gras wurde verbrannt. Und der zweite Bote posaunte. Und [etwas] wie ein großer Berg, das mit Feuer brannte, wurde ins Meer geworfen. Und ein Drittel des Meeres wurde zu Blut. Und es starb ein Drittel der Geschöpfe, die im Meer waren, die Seelen hatten. Und ein Drittel der Schiffe wurde ‹völlig› zerstört. Und der dritte Bote posaunte. Und es fiel ein großer Stern aus dem Himmel. Der brannte wie eine Fackel. Und er fiel auf ein Drittel der Flüsse und auf die Wasserquellen. Und der Name des Sterns lautet:„Wermut“. Und es wird ein Drittel zu Wermut. Und viele von den Menschen starben von den Wassern, weil sie bitter gemacht waren. Und der vierte Bote posaunte. Und es wurde geschlagen ein Drittel der Sonne und ein Drittel des Mondes und ein Drittel der Sterne, damit ein Drittel von ihnen verfinstert würde und der Tag zu seinem Drittel nicht scheine und die Nacht desgleichen. Und ich sah und hörte einen [himmlischen] Boten, der inmitten des Himmels flog und mit großer, ‹lauter› Stimme sagte:„Wehe, wehe, wehe denen, die auf der Erde wohnen, wegen der übrigen Posaunenstimmen der drei [himmlischen] Boten, die im Begriff sind zu posaunen!“ Und der fünfte Bote posaunte. Und ich sah einen Stern, der vom Himmel auf die Erde gefallen war. Und es wurde ihm der Schlüssel zum Schlund des Abgrundes gegeben. Und er öffnete den Schlund des Abgrundes. Und Rauch stieg auf aus dem Schlund wie der Rauch eines großen Ofens. Und die Sonne und die Luft wurden von dem Rauch des Schlundes verfinstert. Und aus dem Rauch kamen Heuschrecken hervor auf die Erde. Und es wurde ihnen Vollmacht gegeben, wie die Skorpione der Erde Vollmacht haben. Und es wurde zu ihnen gesagt, dass sie nicht schädigen sollten das Gras der Erde noch alles Grüne noch irgendeinen Baum, ‹sondern› allein die Menschen, welche nicht das Siegel Gottes auf ihren Stirnen haben. Und es wurde ihnen gegeben, dass sie sie nicht töteten, sondern dass sie fünf Monate gequält würden. Und ihre Qual war wie Qual von einem Skorpion, wenn er einen Menschen sticht. Und in jenen Tagen werden die Menschen den Tod suchen und ihn nicht finden, und sie werden zu sterben begehren, und der Tod wird von ihnen fliehen. Und die Gestalten der Heuschrecken glichen zum Kriege gerüsteten Pferden. Und auf ihren Köpfen [war etwas] wie Kronen, gleich Gold. Und ihre Gesichter waren wie Gesichter von Menschen. Und sie hatten Haar wie Frauenhaar. Und ihre Zähne waren wie die von Löwen. Und sie hatten Brustpanzer wie eiserne Brustpanzer. Und das Getöse ihrer Flügel war wie das Getöse von Wagen vieler Pferde, die in den Krieg eilen. Und sie haben Schwänze gleich Skorpionen, und Stacheln waren in ihren Schwänzen, und ihre Vollmacht war, den Menschen fünf Monate [lang] Schaden zuzufügen. Und sie haben über sich einen König, den Boten des Abgrundes. Sein Name ist auf Hebräisch„Abaddoon“, und im Griechischen hat er den Namen„Apollyoon“. Das erste Wehe ging vorüber. Siehe! Es kommen noch zwei Wehe nach diesem. Und der sechste Bote posaunte. Und ich hörte eine Stimme, eine aus den vier Hörnern des goldenen Altars, der vor Gott ist. Sie sagte zu dem sechsten Boten, der die Posaune hatte:„Löse die vier Boten, die am großen Fluss Euphrat gebunden sind.“ Und die vier Boten wurden gelöst, die bereit gemacht sind für die Stunde und [den] Tag und [den] Monat und [das] Jahr, damit sie ein Drittel der Menschen töteten. Und die Zahl der Reitertruppen war zweimal zehntausendmal zehntausend; und ich hörte ihre Zahl. Und so [gestaltet] sah ich in dem Gesicht die Pferde und die, die auf ihnen saßen: Sie hatten feuerfarbene und hyazinthenfarbene und schwefelfarbene Brustpanzer. Und die Köpfe der Pferde waren wie Löwenköpfe, und aus ihrem Maul gehen Feuer, Rauch und Schwefel hervor. Durch diese drei wurde ein Drittel der Menschen getötet, von dem Feuer und von dem Rauch und von dem Schwefel, die aus ihrem Maul hervorgehen, denn ihre Vollmachten sind in ihremMaul, und ihre Schwänze sind wie Schlangen, haben Köpfe, und mit ihnen richten sie Schaden an. Und die übrigen der Menschen, die nicht durch diese Plagen getötet wurden, taten auch nicht Buße über die Werke ihrer Hände, dass sie nicht huldigten den Dämonen und den goldenen und den silbernen und den ehernen und den steinernen und den hölzernen Götzen, die weder sehen noch hören noch gehen können. Und sie taten nicht Buße über ihre Mordtaten noch über ihre Zaubereien noch über ihre Unzuchttaten noch über ihre Diebstähle. Und ich sah einen anderen [himmlischen] Boten, einen starken, herabkommen aus dem Himmel, umkleidet mit einer Wolke, und ein Regenbogen [war] auf dem Haupt, und sein Gesicht [war] wie die Sonne und seine Füße wie Feuersäulen. Und er hatte in seiner Hand ein geöffnetes Büchlein. Und er stellte seinen rechten Fuß auf das Meer und den linken auf die Erde, und er rief mit einer großen ‹lauten› Stimme, wie ein Löwe brüllt. Und als er gerufen hatte, redeten die sieben Donner [mit] ihren ‹eigenen› Stimmen. Und als die sieben Donner[mit] ihren ‹eigenen› Stimmen geredet hatten, schickte ich mich an zu schreiben. Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel, die zu mir sagte:„Versiegle, was die sieben Donner redeten, und schreibe dieses nicht.“ Und der Bote, den ich auf dem Meer und auf der Erde stehen sah, erhob seine Hand zum Himmel und schwor bei dem, der in ‹alle› Ewigkeit lebt, der den Himmel schuf und was darin ist und die Erde und was darin ist und das Meer und was darin ist:„Es wird nicht noch ein Zeitabschnitt sein, sondern mit den Tagen der Stimme des siebenten Boten, wenn er sich anschickt zu posaunen, wird auch zu Ende geführt sein das Geheimnis Gottes, wie er es seinen ‹eigenen› leibeigenen Knechten, den Propheten, als gute Botschaft sagte!“ Und die Stimme, die ich aus dem Himmel gehört hatte, redete wieder mit mir und sagte:„Gehe hin. Nimm das geöffnete Büchlein in der Hand des Boten, der auf dem Meer und auf der Erde steht.“ Und ich ging weg, hin zu dem Boten.„Gib mir das Büchlein“, sagte ich zu ihm. Und er sagte zu mir:„Nimm– und iss es auf, und es wird deinen Bauch bitter machen. In deinem Munde jedoch wird es süß sein wie Honig.“ Und ich nahm das Büchlein aus der Hand des Boten und aß es auf. Und es war in meinem Munde süß wie Honig. Und als ich es aß, wurde es in meinem Bauch bitter. Und er sagt zu mir:„Du musst wieder weissagen– über Volksscharen und Völker und Sprachen und viele Könige.“ Und es wurde mir ein Rohr gegeben, das einem Stabe glich, und[jemand] sagte:„Stehe auf und miss das Tempelheiligtum Gottes aus und den Altar und die, die darin anbeten. Und den Hof, derinnerhalb des Tempelheiligtums ist, schließe aus und miss ihn nicht, weil er denen von den Völkern gegeben wurde. Und [auf das Pflaster] der heiligen Stadt werden sie treten zweiundvierzig Monate lang. Und ich werde meinen zwei Zeugen [Auftrag und Vollmacht] geben, und sie werden eintausendzweihundertsechzig Tage weissagen, mit Sacktuch umkleidet. Diese sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor demGott der Erde stehen. Und wenn jemand ihnen sollte Schaden zufügen wollen, geht Feuer aus ihrem Munde hervor und verzehrt ihre Feinde. Und wenn jemand ihnen sollte Schaden zufügen wollen, muss er auf diese Weise getötet werden. Diese haben Vollmacht, den Himmel zu verschließen, damit kein Regen falle in den Tagen ihres Weissagens. Und sie haben Vollmacht über die Gewässer, sie in Blut zu verwandeln, und [Vollmacht], die Erde mit jeder Plage zu schlagen, so oft, wie sie wollen. Und wenn sie mit ihrem Zeugnis fertig sein werden, ‹dann› wird das Tier, das aus dem Abgrund aufsteigt, mit ihnen Krieg führen und sie überwinden und sie töten. Und ihre Leichname werden auf der Straße der großen Stadt liegen, die in geistlicher [Hinsicht] ‘Sodom’ und ‘Ägypten’ heißt, wo auchunser Herr gekreuzigt wurde. Und [Menschen] aus den Volksscharen und Stämmen und Sprachen und Völkern werden ihre Leichname sehen drei Tage und einen halben Tag lang. Und sie werden nicht zulassen, dass ihre Leichname inGräber gelegt werden. Und die, die auf der Erde wohnen,werden sich über sie freuen und ‹fröhlich› feiern und sich gegenseitig Geschenke schicken, weil diese, die zwei Propheten, die quälten, die auf der Erde wohnten.“ Und nach den drei Tagen und dem halben [Tag] kam von Gott der Geist des Lebens ‹auf und› in sie, und sie stellten sich auf ihre Füße. Und große Furcht fiel auf die, die sie schauten. Und sie hörten eine große, ‹laute› Stimme aus dem Himmel zu ihnen sagen:„Steigt auf hierher!“ Und sie stiegen auf in den Himmel in der Wolke. Und ihre Feinde schauten sie. Und in jener Stunde geschah ein großes Beben, und der zehnte Teil der Stadt fiel, und siebentausend Menschennamen wurden in dem Beben getötet. Und die übrigen gerieten in Furcht und gaben Ehre dem Gott des Himmels. Das zweite Wehe ging vorüber. Siehe! Das dritte Wehe kommt schnell. Und der siebente Bote posaunte. Und es geschahen große, ‹laute› Stimmen in dem Himmel, die sagten:„Die Königreiche der Welt sind unseres Herrn und seines Gesalbten geworden, und er wird ‹als König› herrschen in ‹alle› Ewigkeit.“ Und die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen sitzen, fielen auf ihr Angesicht und beteten Gott an. Sie sagten:„Wir danken dir, Herr, Gott, Machthaber über alles, der ist und der warund der kommt, weil du deine große Kraft an dich genommen hast, und du herrschtest ‹als König›. Und die Völker waren zornig, und dein Zorn ist gekommen und die Zeit der Toten, gerichtet zu werden, und [die Zeit], den Lohn zu geben deinen leibeigenen Knechten, den Propheten, und den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen und den Großen, und die zu verderben, die die Erde verderben.“ Und es wurde geöffnet das Tempelheiligtum Gottes im Himmel, und es wurde gesehen die Lade seines Bundes in seinem Tempelheiligtum. Und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner und Beben und großer Hagel. Und ein großes Zeichen erschien im Himmel: eine Frau, umkleidet mit der Sonne, der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt ein Kranz von zwölf Sternen. Und als Schwangere schreit sie auf, da sie die Wehen hat und in Schmerzen ist bei der Geburt. Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel und– siehe!– ein großer, feuerroter Drache, der sieben Köpfe und zehn Hörner hatte und sieben Diademe auf seinen Köpfen. Sein Schwanz fegt ein Drittel der Sterne des Himmels weg. Und er warf sie auf die Erde. Und der Drache stellte sich vor die Frau, die im Begriff war zu gebären, damit er, wenn sie geboren hätte, ihr Kind fräße. Und sie gebar einen Sohn, einen Männlichen, der allen Völkern ein Hirte sein soll mit einem eisernen Stabe. Und ihr Kind wurde entrückt, hin zu Gott und seinem Thron. Und die Frau floh in die Wüste, wo sie eine von Gott bereitete Stätte hat, damit man sie dort ernähre eintausendzweihundertsechzig Tage. Und es entstand ein Krieg im Himmel. Michael und seine Boten führten Krieg gegen den Drachen. Und der Drache führte Krieg– und seine Boten. Und sie wurden nicht die Stärkeren, und es wurde nicht mehr eine Stätte für sie im Himmel gefunden. Und es wurde geworfen der große Drache, die alte Schlange, genannt„Teufel“ und„der Satan“, der das ganze Weltreich in die Irre leitet; geworfen wurde er auf die Erde, und seine Boten wurden mit ihm geworfen. Und ich hörte eine große, ‹laute› Stimme im Himmel sagen:„Jetzt ist das Heil und die Kraft und die Königsherrschaft unseres Gottes geworden und die Autorität seines Gesalbten, weil der Verkläger unserer Brüder niedergeworfen ist, der sie verklagte vor unserem Gott Tag und Nacht. Und sie überwanden ihn kraft des Blutes des Lammes und kraft des Wortes ihres Zeugnisses und liebten nicht ihre Seele bis zum Tode. Deswegen seid fröhlich ‹und feiert›, [ihr] Himmel, und die, die in ihnen die Wohnung haben! Wehe denen, die auf der Erde und auf dem Meer wohnen!– weil der Teufel zu euch hin niederstieg mit großem Grimm, wissend, dass er wenig Zeit hat.“ Und als der Drache sah, dass er auf die Erde geworfen war, verfolgte er die Frau, die den Männlichen geboren hatte. Und der Frau wurden [die] zwei Flügel des großen Adlers gegeben, damit sie in die Wüste an ihre Stätte flöge, dorthin, wo sie ernährt wird für eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit, weg vom Angesicht der Schlange. Und die Schlange warf aus ihrem Maul Wasser wie einen Strom hinter der Frau her, damit diese vom Strom weggeschwemmt werde. Und die Erde kam der Frau zu Hilfe. Und die Erde öffnete ihren Mund und verschlang den Strom, den der Drache aus seinem Maul warf. Und der Drache war zornig über die Frau. Und er ging weg, Krieg zu führen mit den Übrigen ihres Samens, ‹denen›, die die Gebote Gottes halten und das Zeugnis JesuChristi haben. Und ich stand auf dem Sande des Meeres. Und ich sah aus dem Meer ein Tier aufsteigen; sieben Köpfe und zehn Hörner hatte es und auf seinen Hörnern zehn Diademe und auf seinen Köpfen einen Namen der Lästerung. Und das Tier, das ich sah, war gleich einem Panther; und seine Füße waren wie die eines Bären und sein Maul wie das eines Löwen. Und der Drache gab ihm seine Kraft und seinen Thron und große Vollmacht. Und ich sah einen seiner Köpfe wie zu Tode geschlachtet. Und seine Todeswunde wurde geheilt. Und auf der ganzen Erde staunteman hinter dem Tier her. Und sie huldigten dem Drachen, der dem Tier Vollmacht gab, und huldigten dem Tier: Sie sagten:„Wer ist dem Tier gleich? Wer vermag mit ihm Krieg zu führen?“ Und es wurde ihm ein Mund gegeben, der Großes redete und Lästerung. Und es wurde ihm Vollmacht gegeben, zu schalten ‹und walten› zweiundvierzig Monate lang. Und es öffnete seinen Mund zur Lästerung gegen Gott, seinen Namen zu lästern und seine Wohnung und die, die im Himmel die Wohnung haben. Und es wurde ihm gegeben, Krieg zu führen mit den Heiligen und sie zu überwinden. Und es wurde ihm Vollmacht gegeben über jeden Stamm und [jede] Sprache und [jedes] Volk. Und es werden ihm huldigen alle, die auf der Erde wohnen, deren Namen nicht geschrieben sind in dem Lebensbuch des geschlachteten Lammes von Gründung der Welt an. Wenn jemand ein Ohr hat, höre er. Wenn jemand in die Gefangenschaft führt, geht er in die Gefangenschaft. Wenn jemand mit dem Schwert töten wird, muss er mit dem Schwert getötet werden. Hier ist die Ausdauer und der Glaube der Heiligen. Und ich sah ein anderes Tier aufsteigen aus der Erde. Und es hatte zwei Hörner gleich einem Lamm und redete wie ein Drache. Und es übt alle Vollmacht des ersten Tieres vor ihm aus, und es veranlasst, dass die Erde und [zwar] die, die auf ihr wohnen, dem ersten Tier huldigen, dessen Todeswunde geheilt wurde. Und es tut große Zeichen, sodass es auch Feuer aus dem Himmel auf die Erde niederkommen lässt vor den Menschen. Und es leitet die, die auf der Erde wohnen, in die Irre kraft der Zeichen, die vor dem Tier zu tun ihm gegeben wurden, und sagt denen, die auf der Erde wohnen, sie sollen dem Tier, das die Schwertwunde hat und [wieder] lebte, ein Bild machen. Und es wurde ihm gegeben, dem Bild des Tieres Geist zu verleihen, damit das Bild des Tieres auch spreche und mache, dass getötet würden, so viele dem Bild des Tieres nicht huldigten. Und es handelt ‹mit dem Ziel›, dass es allen, den Kleinen und den Großen und den Reichen und den Armen und den Freien und den Leibeigenen, [dass es] ihnen ein Malzeichen auf ihre rechte Hand oder auf ihre Stirn gebe und dass niemand kaufen oder verkaufen könne, wenn er nicht das Malzeichen habe: entweder den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens. Hier ist die Weisheit. Wer den Denksinn hat, berechne die Zahl des Tieres, denn sie ist eines Menschen Zahl. Und seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig. Und ich sah, und– siehe!– ein Lamm, stehend auf dem Berge Zion! Und mit ihm [waren] einhundertvierundvierzigtausend, dieden Namen seines Vaters an ihren Stirnen geschrieben trugen. Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel, die dem Rauschen vieler Wasser und dem Rollen eines großen, ‹lauten› Donners glich. Und ich hörte einen Klang von Harfensängern, die auf ihren Harfen spielten. Und sie singen ein Lied–‹es ist› wie ein neues– vor dem Thron und vor den vier lebenden Wesen und den Ältesten. Und niemand konnte das Lied lernen als nur die einhundertvierundvierzigtausend, die von der Erde erkauft sind. Diese sind es, die mit Frauen nicht befleckt wurden, denn sie sind Jungfräuliche. Diese sind es, die dem Lamm folgen, wo immer es hingeht. Diese wurden aus den Menschen erkauft als Erstlinge Gott und dem Lamm. Und in ihrem Munde wurde kein Falsch gefunden, denn sie sind ohne Tadelvor dem Thron Gottes. Und ich sah einen anderen [himmlischen] Boten; der flog inmitten des Himmels. Er hatte ewige gute Botschaft, um sie denen zu [ver]künden, die auf der Erde wohnen, und jedem Volk und [jedem] Stamm und [jeder] Sprache und Volksschar. Mit großer, ‹lauter› Stimme sagte er:„Fürchtet Gott und gebt ihm Ehre, weil die Stunde seines Gerichtes gekommen ist! Und betet den an, der den Himmel und die Erde machte und [das] Meer und [die] Wasserquellen.“ Und einanderer Bote folgte und sagte:„Sie fiel! Sie fiel! Babylon, die große Stadt!– weil sie mit dem Wein der Leidenschaft ihrer Hurerei alle Völker getränkt hat!“ Und ein dritter Bote folgte ihnen und sagte mit großer, ‹lauter› Stimme:„Wenn jemand dem Tier und seinem Bilde huldigt und ein Malzeichen annimmt an seine Stirn oder an seine Hand, wird auch er von dem Wein des Grimmes Gottes trinken, der unvermischt in dem Becher seines Zornes eingeschenkt ist. Und er wird mit Feuer und Schwefel gequält werden vor dem Angesicht der heiligen [himmlischen] Boten und des Lammes. Und der Rauch ihrer Qual steigt auf in ‹alle› Ewigkeit, und sie haben keine Pause Tag und Nacht, die dem Tier und seinem Bild huldigen, und wenn jemand das Malzeichen seines Namens annimmt. Hier ist Ausdauer der Heiligen. Hier [sind] die, die die Gebote Gottes halten und den Glauben an Jesus [bewahren].“ Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel, die zu mir sagte:„Schreibe: Selige sind die Toten, die im Herrn sterben, von jetzt an! Ja, sagt der Geist,– damit sie ruhen von ihren Arbeiten ‹und Mühen›. Aber ihre Werke ‹begleiten sie und› kommen ihnen nach.“ Und ich sah, und– siehe!– eine weiße Wolke! Und auf der Wolke ein Sitzender– gleich [dem] Sohn eines Menschen! Auf seinem Haupt hatte er eine goldene Krone und in seiner Hand eine scharfe Sichel. Und ein anderer [himmlischer] Bote kam aus dem Tempelheiligtum hervor und rief dem, der auf der Wolke saß, mit großer, ‹lauter› Stimme zu:„Schicke deine Sichel [aus] und ernte, weil die Stunde des Erntens für dich gekommen ist, weil die Ernte der Erde ‹überreif und› dürre geworden ist.“ Und der, der auf der Wolke saß, legte seine Sichel an die Erde. Und die Erde wurde geerntet. Und ein anderer Bote kam aus dem Tempelheiligtum hervor, das im Himmel ist, und auch er hatte eine scharfe Sichel. Und ein anderer Bote, der Vollmacht über das Feuer hatte, kam aus dem Altar hervor. Und er rief dem, der die scharfe Sichel hatte, mit großem, ‹lautem› Ruf zu und sagte:„Schicke deine scharfe Sichel [aus] und lies dieTrauben der Erde, weil ihre Beeren reif wurden.“ Und der Bote legte seine Sichel an die Erde und las [die Trauben] am Weinstock der Erde und warf sie in die große Kelter des Grimmes Gottes. Und die Kelter wurde außerhalb der Stadt getreten. Und Blut ging aus der Kelter hervor bis an die Zäume der Pferde, eintausendsechshundert Stadien weit. Und ich sah ein anderes Zeichen im Himmel, groß und wunderbar: sieben [himmlische] Boten, die sieben Plagen hatten, die letzten, weil in ihnen ‹und durch sie› der Grimm Gottes vollendet wurde. Und ich sah [etwas] wie ein gläsernes Meer, mit Feuer vermengt, und die Überwinder vom Tier her und vom Bild her und von seinem Malzeichen her, von [der] Zahl seines Namens; [ich sah sie] am gläsernen Meer stehen– Harfen Gottes hatten sie. Und sie singen das Lied Moses, des leibeigenen Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes und sagen:„Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, Gott, Machthaber über alles. Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, Königder Heiligen. Wer, Herr, sollte dich nicht fürchten und deinen Namen verherrlichen?– weil [du] allein heilig [bist], weil alle Völker kommen werden und vor dir anbeten ‹und huldigen› werden, weil deine Rechte ‹und Urteile› geoffenbart wurden.“ Und nach diesem sah ich, und– siehe: Es wurde geöffnet im Himmel das Tempelheiligtum, die Zeltwohnung des Zeugnisses. Und es kamen hervor aus dem Tempelheiligtum die sieben [himmlischen] Boten, die die sieben Plagen hatten, bekleidet mit reinem und glänzendem Leinen und um die Brust gegürtet mit goldenen Gurten. Und eines der vier lebenden Wesen gab den sieben Boten sieben goldene Schalen, die gefüllt waren von dem Grimm des Gottes, der in ‹alle› Ewigkeit lebt. Und das Tempelheiligtum wurde gefüllt mit Rauch von der Herrlichkeit Gottes und von seiner Kraft. Und niemand konnte in das Tempelheiligtum eintreten, bis die sieben Plagen der sieben Boten vollendet waren. Und ich hörte eine große, ‹laute› Stimme aus dem Tempelheiligtum, die zu den sieben Boten sagte:„Geht hin und schüttet die Schalen des Grimmes Gottes aus– hin zur Erde.“ Und der erste ging weg und schüttete seine Schale aus auf die Erde. Und es entstand ein schlimmes und böses Geschwür an den Menschen, die das Malzeichen des Tieres hatten und die seinem Bild huldigten. Und der zweite Bote schüttete seine Schale aus in das Meer. Und es entstand Blut wie [das] eines Toten, und jede lebende Seele im Meer starb. Und der dritte Bote schüttete seine Schale aus in die Flüsse und in die Wasserquellen. Und es entstand Blut. Und ich hörte den Boten der Wasser sagen:„Gerecht,Herr, bist du, der du bist und der du warst und der Heilige bist, weil du diese Gerichte vollstrecktest, weil sie das Blut von Heiligen und Propheten ausschütteten; und Blut gabst du ihnen zu trinken, denn sie sind es wert.“ Und ich hörtevon einem anderen aus dem Altar, wie er sagte:„Ja, Herr, Gott, Machthaber über alles: Wahrhaftig und gerecht sind deine Gerichte.“ Und der vierte Bote schüttete seine Schale aus auf die Sonne. Und es wurde ihr gegeben, die Menschen mit Feuer zu versengen. Und die Menschen wurden versengt mit großer Hitze. Und sie lästerten den Namen Gottes, der über diese Plagen Vollmacht hat, und sie taten nicht Buße, ihm Herrlichkeit zu geben. Und der fünfte Bote schüttete seine Schale aus auf den Thron des Tieres. Und sein Königreich wurde finster. Und sie zerbissen ihre Zungen vor Schmerz und lästerten den Gott des Himmels wegen ihrer Schmerzen und wegen ihrer Geschwüre, und sie taten nicht Buße über ihre Werke. Und der sechste Bote schüttete seine Schale aus auf den großen Fluss, den Euphrat. Und sein Wasser wurde ausgetrocknet, damit bereitet würde der Weg der Könige vom Aufgang der Sonne her. Und ich sah aus dem Maul des Drachen und aus dem Maul des Tieres und aus dem Munde des falschen Propheten drei unreine Geister [kommen], die Fröschen glichen, denn sie sind Dämonengeister, tun Zeichen,‹um› zu den Königen der Erde und des ganzen Weltreiches hinauszugehen, sie zu versammeln zum Krieg jenes großen Tages Gottes, des Machthabers über alles. „Siehe, ich komme wie ein Dieb. Ein Seliger ist der, der wacht und seine Kleider bewahrt!– damit er nicht als Entblößter umhergehe und man seine Scham sehe.“ Und er versammelte sie an den Ort, der auf Hebräisch ‘Harmageddoon’ heißt. Und der siebente Bote schüttete seine Schale aus in die Luft. Und es kam eine große, ‹laute› Stimme aus dem Tempelheiligtum des Himmels, vom Thron her, die sagte:„Es ist geschehen!“ Und es geschahen Stimmen und Donner und Blitze. Und es geschah ein großes Beben, desgleichen nicht geschehen ist, seitdem es Menschen auf der Erde gab, solch ein Beben, so groß. Und die große Stadt wurde in drei Teile geteilt. Und die Städte der Völker fielen. Und Babylon, die Große, ihrer wurde gedacht vor Gott, ihr den Weinbecher des Grimmes seines Zornes zu geben. Und jede Insel entfloh, und Berge wurden nicht gefunden. Und große Hagelbrocken, wie ein Talent schwer, kommen nieder aus dem Himmel auf die Menschen. Und die Menschen lästerten Gott wegen der Plage des Hagels, weil seine Plage überaus groß ist. Und es kam einer der sieben [himmlischen] Boten, die die sieben Schalen hatten, und er sprach mit mir.„Komm!“ sagte er zu mir:„Ich werde dir das Gericht über die große Hure zeigen, die an den vielen Wassern sitzt, mit der die Könige der Erde Hurerei trieben, und es wurden trunken von dem Wein ihrer Hurerei die, die auf der Erde wohnen.“ Und er trug mich im Geist fort in eine Wüste. Und ich sah eine Frau, sitzend auf einem scharlachroten Tier, [das] voll Namen der Lästerung [war]; es hatte sieben Köpfe und zehn Hörner. Und die Frau, die mit Purpur und Scharlach umkleidet war und mit Gold übergoldet und mit Edelgestein und Perlen [bedeckt war], hatte einen goldenen Becher in ihrer Hand, voll von den Gräueln und der Unreinigkeit ihrer Hurerei. Und an ihre Stirn war ein Name geschrieben worden:„Geheimnis, Babylon, die Große, die Mutter der Huren und der Gräuel der Erde“. Und ich sah die Frau trunken vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu. Und ich verwunderte mich, als ich sie sah, mit großer Verwunderung. Und der Bote sagte zu mir:„Weshalb verwunderst du dich? Ich werde dir das Geheimnis der Frau sagen und des Tieres, das sie trägt, das die sieben Köpfe und die zehn Hörner hat. Das Tier, das du sahst, war und ist nicht und ist im Begriff, aus dem Abgrund aufzusteigen und ins Verderben zu gehen. Und die, die auf der Erde wohnen, deren Namen nicht in das Buch des Lebens geschrieben worden sind von Gründung der Welt an, werden sich verwundern, wenn sie das Tier sehen, ein gewisses, das war und nicht ist,obgleich es ist. Hier ist der Verstand, der Weisheit hat: Die sieben Köpfe sind sieben Berge, auf denen die Frau sitzt. Und sie sind sieben Könige: Die fünf fielen, und der eine ist. Der andere kam noch nicht. Und wenn er gekommen ist, muss er ein Weniges bleiben. Und das Tier, das war und nicht ist, es selbst ist auch ein achter, und er ist von den sieben, und ins Verderben geht er fort. Und die zehn Hörner, die du sahst, sind zehn Könige, welche noch nicht ein Königreich bekamen; sie bekommen jedoch Vollmacht wie Könige eine Stunde mit dem Tier. Diese haben eine Meinung ‹und Absicht› und übergeben ihre eigene Kraft und Vollmacht dem Tier. Diese werden mit dem Lamm Krieg führen, und das Lamm wird sie überwinden, weil es Herr der Herren und König der Könige ist, und die, die mit ihm sind, sind Gerufene und Erwählte und Treue.“ Und er sagt zu mir:„Die Wasser, die du sahst, wo die Hure sitzt, sind Volksscharen und Volksmengen und Völker und Sprachen. Und die zehn Hörner, die duauf dem Tier sahst, diese werden die Hure hassen, und verwüstet werden sie sie machen und nackt, und sie werden ihr Fleisch fressen und sie mit Feuer verbrennen, denn Gott gab in ihre Herzen, seine Meinung ‹und Absicht› durchzuführen und eine Meinung ‹und Absicht› auszuführen und ihre Königsherrschaft dem Tier zu geben, bis die Worte Gottes vollendet würden. Und die Frau, die du sahst, ist die große Stadt, die die Königsherrschaft über die Könige der Erde hat.“ Und nach diesem sah ich einen Boten aus dem Himmel niedersteigen, der große Vollmacht hatte. Und die Erde wurde erleuchtet von seiner Herrlichkeit. Und er rief in Stärke, mit großer, ‹lauter› Stimme und sagte:„Sie fiel! Sie fiel! Babylon, die Große! Und sie wurde eine Wohnstätte von Dämonen und ein Gewahrsam jedes unreinen Geistes und ein Gewahrsam jedes unreinen und gehassten Vogels. Vom Wein der Leidenschaft ihrer Hurerei haben nämlich alle Völker getrunken. Und die Könige der Erde trieben Hurerei mit ihr, und die Kaufleute der Erde wurden reich aus der Kraft ihrer Üppigkeit.“ Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sagen:„Geht aus ihr hinaus, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt, weil ihre Sünden bis zum Himmel folgten, und Gott gedachte ihrer Ungerechtigkeiten. Vergeltet ihr, wie auch sie euch vergalt, und verdoppelt ihr auf das Doppelte nach ihren Werken. In dem Becher, in dem sie mischte, mischt ihr das Doppelte. Wie viel sie sich verherrlichte und in Üppigkeit lebte, so viel Qual und Trauer gebt ihr, weil sie in ihrem Herzen sagt: ‘Ich sitze als Königin, und eine Verlassene bin ich nicht, und Trauer werde ich auf keinen Fall sehen.’ Deswegen werden ihre Plagen an EINEM Tage kommen: Tod und Trauer und Hungersnot, und mit Feuer wird sie verbrannt werden, weil der Herr stark ist, Gott, der sie richtet. Und es werden sie beweinen und über ihr wehklagen die Könige der Erde, die mit ihr Hurerei trieben und in Üppigkeit lebten, wenn sie den Rauch ihres Brandes sehen und aus Furcht vor ihrer Qual von ferne stehen und sagen: ‘Wehe! Wehe! Die große Stadt, Babylon, die starke Stadt!– weil in einer Stunde dein Gericht kam!’ Und die Kaufleute der Erde weinen und trauern über sie, weil niemand mehr ihre Ware kauft, Ware von Gold und Silber und Edelgestein und Perlen und Byssus und Purpur und Seide und Scharlach; und alles Thujaholz; und jedes Gerät von Elfenbein und jedes Gerät von höchst kostbarem Holz und von Erz und Eisen und Marmor; und Zimt und Räucherwerk und Salbe und [spezielles] Harzerzeugnis ‹und Weihrauch› und Wein und Öl und Feinmehl und Weizen und Vieh und Schafe; und [Ware] von Pferden und von Wagen und von Leibern; und Menschenseelen. Und die Herbstfrüchte, die Lust deiner Seele, sind von dir gewichen, und alles Niedliche und Prächtige ist von dir gewichen, und du wirst es nicht mehr finden. Die Kaufleute, [die] mit diesen Dingen [Handel trieben], die an ihr reich wurden, werden aus Furcht vor ihrer Qual von ferne stehen, weinen und trauern und sagen: ‘Wehe! Wehe! Die große Stadt!– die umkleidet war mit Byssusstoff und Purpur und Scharlach und übergoldet mit Gold und [bedeckt] mit Edelgestein und Perlen! – weil in EINER Stunde der so große Reichtum verwüstet wurde.’ Und jeder Steuermann und alle Mannschaften auf den Schiffen und die Seeleute und so viele auf dem Meer beschäftigt waren, standen von ferne und riefen ‹laut›, als sie den Rauch ihres Brandes sahen, und sagten: ‘Welche [Stadt] ist gleich der großen Stadt?’ Und sie warfen Staub auf ihre Köpfe und riefen ‹laut› unter Weinen und Trauern und sagten: ‘Wehe! Wehe! Die große Stadt!– in der alle, die Schiffe auf dem Meer hatten, reich wurden von ihrer Kostbarkeit–, weil sie in einer Stunde verwüstet wurde.’ Sei fröhlich ‹und feiere› über sie, Himmel! Und die heiligen Apostel und die Propheten: [Seid fröhlich!], weil Gott euer Gericht an ihr vollzog.“ Und ein starker [himmlischer] Bote hob einen Stein auf, [der] wie ein großer Mühlstein [war], und warf ihn ins Meer und sagte:„So wird Babylon, die große Stadt, mit Gewalt niedergeworfen und nicht mehr gefunden werden. Und die Stimme ‹und der Klang› der Harfensänger und Musiker und Flötenspieler und Trompeter wird nicht mehr in dir gehört werden, und nicht mehr wird ein Künstler irgendwelcher Kunst in dir gefunden werden, und das Geräusch des Mühlsteins wird nicht mehr in dir gehört werden, und das Licht einer Lampe wird nicht mehr in dir scheinen, und die Stimme des Bräutigams und der Braut wird nicht mehr in dir gehört werden, weil deine Kaufleute die Großen der Erde waren [und] weil durch deine Zauberei alle Völker in die Irre geleitet wurden. Und in ihr wurde Blut von Propheten und Heiligen gefunden, und [zwar] von allen denen, die auf der Erde hingeschlachtet wurden.“ Und nach diesen Dingen hörte ich eine große, ‹laute› Stimme einer zahlreichen Menge im Himmel, die sagte:„Halleluja! Das Heil und die Herrlichkeit und die Ehre und die Kraft dem Herrn, unserem Gott! – weil seine Gerichte wahrhaftig und gerecht sind, weil er die große Hure richtete, die mit ihrer Hurerei die Erde verderbte, und er rächte das Blut seiner leibeigenen Knechte, [forderte es] von ihrer Hand.“ Und ein zweites Mal haben sie gesagt:„Halleluja! Und ihr Rauch steigt auf in ‹alle› Ewigkeit.“ Und es fielen nieder die vierundzwanzig Ältesten und die vier lebenden Wesen und beteten Gott an, der auf dem Thron sitzt, und sagten:„Amen! Halleluja!“ Und es kam eine Stimme aus dem Thron, die sagte:„Preist unseren Gott, alle seine leibeigenen Knechte und ihr, die ihr ihn fürchtet, beide, Kleine und Große!“ Und ich hörte [etwas] wie die Stimme einer zahlreichen Menge und wie das Rauschen vieler Wasser und wie das Rollen starker Donner: Die [Stimmen] sagten:„Halleluja, weil der Herr, Gott, der Machthaber über alles, ‹als König› herrschte! Lasst uns froh sein und lasst uns jubeln und ihm [den Ruhm der] Herrlichkeit geben, weil die Hochzeit des Lammes gekommen ist, und seine Frau machte sich selbst bereit.“ Und es wurde ihr gegeben, dass sie umkleidet werde mit reinem und glänzendem Byssusstoff, denn der Byssusstoff ist die Gerechtsprechung der Heiligen. Und er sagte zu mir:„Schreibe: Selige sind die zum Hochzeitsmahl des Lammes Gerufenen!“ Und er sagt zu mir:„Diese sind die wahrhaftigen Worte Gottes.“ Und ich fiel nieder vor seinen Füßen, ihm zu huldigen. Und er sagt zu mir:„Sieh [dich vor! Tu es] nicht! Ich bin ein leibeigener Knecht zusammen mit dir und deinen Brüdern, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an! ‹Huldige ihm›!– denn das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung.“ Und ich sah den Himmel geöffnet und– siehe!– ein weißes Pferd, und der, der darauf saß, hieß: Der Treue und der Wahrhaftige. Und in Gerechtigkeit richtet er und führt er Krieg. Seine Augen sind wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt sind viele Diademe; einen geschriebenen Namen trägt er, den keiner weiß als nur er selbst; und umkleidet ist er mit einem in Blut getauchten Gewand. Und sein Name heißt: Das Wort Gottes. Und ihm folgten auf weißen Pferden die Heere im Himmel, bekleidet mit weißem und reinem Byssusstoff. Und aus seinem Munde geht ein scharfes ‹heftiges› Schwert hervor, damit er mit ihm die Völker schlage. Und er wird ihnen ein Hirte mit einem eisernen Stabe sein. Und er tritt die Weinkelter des Grimmes und des Zornes Gottes, des Machthabers über alles. Und er hat auf seinem Gewand und auf seinem Schenkel den geschriebenen Namen: König der Könige und Herr der Herren. Und ich sah einen [himmlischen] Boten, einen, der stand in der Sonne. Mit großer, ‹lauter› Stimme rief er und sagte zu allen Vögeln, die inmitten des Himmels fliegen:„Kommt und sammelt euch zum Mahl des großen Gottes, damit ihr fressen mögt Fleisch von Königen und Fleisch von Obersten und Fleisch von Starken und Fleisch von Pferden und von denen, die auf ihnen sitzen, und Fleisch von allen, von Freien und von Leibeigenen und von Kleinen und von Großen!“ Und ich sah das Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, um Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferd sitzt, und mit seinem Heer. Und das Tier wurde gefasst und mit diesem der falsche Prophet, der die Zeichen vor ihm tat, mit denen er die in die Irre leitete, die das Malzeichen des Tieres empfingen und die seinem Bild huldigten. Als Lebende wurden die beiden geworfen in den Feuersee, der mit Schwefel brennt. Und die übrigen wurden getötet mit dem ‹heftigen› Schwert dessen, der auf dem Pferd sitzt, [dem Schwert], das aus seinem Munde hervorgeht. Und alle Vögel wurden gesättigt von ihrem Fleisch. Und ich sah einen Boten aus dem Himmel niedersteigen; er hatte den Schlüssel des Abgrundes und auf seiner Hand eine große Kette. Und er griff den Drachen, die alte Schlange– es ist der Teufel und Satan– und band ihn für tausend Jahre, und er warf ihn in den Abgrund und schloss ihn ein und versiegelte über ihm, damit er die Völker nicht länger irreleite, bis die tausend Jahre zu Ende seien. Und nach diesen muss er für eine kurze Zeit freigelassen werden. Und ich sah Throne– und sie saßen auf ihnen, und Gericht wurde ihnen gegeben– und die Seelen derer, die wegen des Zeugnisses Jesu und wegen des Wortes Gottes enthauptet worden waren, und die, die nicht dem Tier noch seinem Bild gehuldigt hatten und nicht das Malzeichen auf ihre Stirn empfangen hatten oder auf ihre Hand. Und sie lebten und herrschten ‹als Könige› mit dem Christus tausend Jahre. Aber die übrigen Toten lebten nicht wieder, bis die tausend Jahre beendet waren. Diese ist die erste Auferstehung. Ein Seliger und ein Heiliger [ist] der, der Teil hat an der ersten Auferstehung! Über diese hat der zweite Tod keine Vollmacht, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein, und sie werden ‹als Könige› herrschen mit ihm tausend Jahre. Und wenn die tausend Jahre beendet sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis freigelassen werden. Und er wird ausgehen, um in die Irre zu leiten die Völker, die an den vier Ecken der Erde ‹sind›, den Goog und den Magoog, um sie zum Krieg zu sammeln, deren Zahl wie der Sand des Meeres ist. Und sie stiegen auf die breite Ebene des Landes hinauf und umzingelten das Lager der Heiligen und die geliebte Stadt. Und es kam Feuer von Gott aus dem Himmel herab und verzehrte sie. Und der Teufel, der sie in die Irre leitete, wurde geworfen in den Feuer- und Schwefelsee, wo das Tier und der falsche Prophet [waren]. Und sie werden gequält werden Tag und Nacht in ‹alle› Ewigkeit. Und ich sah einen Thron, einen weißen, großen, und den, der darauf saß, vor dessen Angesicht die Erde und der Himmel flohen, und eine Stätte für sie wurde nicht gefunden. Und ich sah die Toten, Kleine und Große; die standen vor Gott. Und es wurden Bücher geöffnet. Und ein anderes Buch wurde geöffnet, das das [Buch] des Lebens ist. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken. Und das Meer gab die Toten her, die darin waren. Und der Tod und der Bereich des Todes gaben die Toten her, die in ihnen waren, und sie wurden gerichtet, jeder nach seinen Werken. Und der Tod und der Bereich des Todes wurden in den Feuersee geworfen.Dieser ist der zweite Tod. Und wenn jemand nicht im Buch des Lebens geschrieben gefunden wurde, wurde er in den Feuersee geworfen. Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde, denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen. Und das Meer ist nicht mehr. Undich, Johannes, sah die heilige Stadt, ein neues Jerusalem, wie sie von Gott aus dem Himmel niederkam. Sie war bereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut. Und ich hörte eine große, ‹laute› Stimme aus dem Himmel, die sagte:„Siehe! Die Zeltwohnung Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen ‹sein› Wohnzelt haben, und sie werden seine Volksscharen sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. Und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen. Und der Tod wird nicht mehr sein noch Trauer noch Geschrei, noch wird es je mehr Schmerz geben, weil das Erste vergangen ist.“ Und der, der auf dem Thron sitzt, sagte:„Siehe! Ich mache alles neu.“ Und er sagt zu mir:„Schreibe, weil diese Worte wahrhaftig und treu sind.“ Und er sagte zu mir:„Es ist geschehen. Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende. Ich werde dem Dürstenden von der Quelle des Wassers des Lebens geben– kostenlos. Der, der überwindet, wird alles erben, und ich werde ihm Gott sein, und er wird mir der Sohn sein. Aber den Feiglingen und Ungläubigen und Gräulichen und Mördern und Unzüchtigen und Zauberern und Götzendienern und allen Lügnern wird ihr Teil im See sein, der mit Feuer und Schwefel brennt. Das ist [der] zweite Tod.“ Und es kamzu mir einer der sieben [himmlischen] Boten, die die sieben Schalen hatten voll der sieben letzten Plagen, und er sprach mit mir:„Komm!“ sagte er:„Ich werde dir die Braut zeigen, die Frau des Lammes.“ Und er trug mich im Geist fort auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die große Stadt, das heilige Jerusalem, wie sie niederkam aus dem Himmel von Gott, und sie hatte die Herrlichkeit Gottes, und ihr Lichtglanz war einem höchst kostbaren Stein gleich, wie einem kristallenen Jaspisstein. Auch hatte sie eine große und hohe Mauer, hatte zwölf Toreingänge und auf den Toreingängen zwölf Engel, und Namen daraufgeschrieben (es sind die der zwölf Stämme der Söhne Israels), vom Aufgang her drei Toreingänge, von Mitternacht her drei Toreingänge, vom Mittag her drei Toreingänge, vom Untergang her drei Toreingänge. Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundsteine und an ihnen die Namen der zwölf Apostel des Lammes. Und der, der mit mir sprach, hatte ein goldenes Rohr, damit er die Stadt und ihre Toreingänge und ihre Mauer messe. Und die Stadt ist im Viereck angelegt: Ihre Länge ist so viel, wie viel auch ihre Breite [ist]. Und er maß die Stadt mit dem Rohr auf zwölftausend Stadien. Ihre Länge und Breite und Höhe sind gleich. Und er maß ihre Mauer: einhundertvierundvierzig Ellen, eines Menschen Maß; das ist [das] des [himmlischen] Boten. Und der Baustoff ihrer Mauer war Jaspis, und die Stadt war reines goldenes [Material], gleich reinem Glas. Und die Fundamente der Stadtmauer waren mit jeglichem kostbaren Stein verziert, das erste Fundament mit einem Jaspis, das zweite mit einem Saphir, das dritte mit einem Chalzedon, das vierte mit einem Smaragd, das fünfte mit einem Sardonyx, das sechste mit einem Sardis, das siebente mit einem Chrysolith, das achte mit einem Beryll, das neunte mit einem Topas, das zehnte mit einem Chrysopras, das elfte mit einem Hyazinth, das zwölfte mit einem Amethyst. Und die zwölf Toreingänge [waren] zwölf Perlen. Jeder der Toreingänge war jeweils aus einer Perle; und die Straße der Stadt [war] reines goldenes [Material], durchsichtig wie Glas. Und ein Tempelheiligtum sah ich nicht in ihr, denn der Herr, Gott, der Machthaber über alles, ist ihr Tempelheiligtum– und das Lamm. Und die Stadt bedarf nicht der Sonne noch des Mondes, damit sie in ihr scheinen, denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtete sie; und ihre Leuchte ist das Lamm. Und die Völkerderer, die gerettet werden, werden in ihrem Licht wandeln. Und die Könige der Erde tragen ihre Herrlichkeit und [ihre] Ehre in sie. Und ihre Toreingänge werden des Tages NICHT geschlossen werden, denn es wird dort keine Nacht sein. Und sie werden die Herrlichkeit und die Ehre der Völker in sie bringen. Und auf keinen Fall wird eingehen irgendetwas Verunreinigendes und was Gräuel verübt und Lüge. Nur die, die in des Lammes Buch des Lebens geschrieben sind, [werden eingehen]. Und er zeigte mir einen reinen Fluss von Wasser des Lebens, der glänzte wie Kristall und ausging vom Thron Gottes und des Lammes. Inmitten ihrer Straße und des Flusses, von beiden Seiten her, [war der] Baum des Lebens, der zwölf Früchte brachte; jeden einzelnen Monat lieferte er seine Frucht. Und die Blätter des Baumes [dienten] zur Pflege ‹und zum Wohl› der Völker. Und jeglicher Fluch wird nicht mehr sein. Und der Thron Gottes und des Lammes wird in ihr sein. Und seine leibeigenen Knechte werden ihm verehrenden Dienst tun. Und sie werden sein Angesicht sehen. Und sein Name wird an ihrer Stirn sein. Und Nacht wird dort nicht sein. Und sie bedürfen keiner Lampe noch des Lichtes einer Sonne, weil der Herr, Gott, [über] ihnen leuchtet. Und sie werden ‹als Könige› herrschen in ‹alle› Ewigkeit. Und er sagte zu mir: „Diese Worte sind treu und wahrhaftig. Und der Herr, der Gott der heiligen Propheten, sandte seinen [himmlischen] Boten, um seinen leibeigenen Knechten zu zeigen, was mit Schnelligkeit geschehen muss.“ „Siehe, ich komme schnell. Ein Seliger ist der, der die Worte der Weissagung dieses Buches bewahrt.“ Und ich, Johannes, [war] der, der dieses sah und hörte. Und als ich hörte und sah, fiel ich nieder, ‹um› zu huldigen vor den Füßen des Boten, der mir dieses zeigte. Und er sagt zu mir: „Sieh [dich vor! Tu es] nicht! – denn ich bin ein leibeigener Knecht zusammen mit dir und deinen Brüdern, den Propheten, und denen, die die Worte dieses Buches bewahren. Bete Gott an!“ Und er sagt zu mir: „Versiegle nicht die Worte der Weissagung dieses Buches, weil die Zeit nahe ist. Wer ungerecht [ist], sei fernerhin ungerecht, und wer unsauber [ist], sei fernerhin unsauber. Und wer gerecht [ist], werde fernerhin gerechtfertigt, und wer heilig [ist], werde fernerhin geheiligt. Und– siehe!– ich komme schnell, und mein Lohn ist bei mir, um jedem zu vergelten, wie sein Werk sein wird. Ich bin das Alpha und das Omega, Anfang und Ende, der Erste und der Letzte. Selige sind die,die seine Gebote tun!– damit ihr Anrecht sein wird an dem Baum des Lebens und sie eingehen durch die Toreingänge in die Stadt. Aber draußen sind die Hunde, die Zauberer, die Unzüchtigen, die Mörder, die Götzendiener und jeder, der Lüge lieb hat und übt. Ich, Jesus, schickte meinen [himmlischen] Boten, euch diese Dinge zu bezeugen für die Gemeinden. Ich bin die Wurzel und der Spross Davids, der helle Morgenstern.“ Und der Geist und die Braut sagen: „Komm!“ Und wer es hört, der sage:„Komm!“ Und wen dürstet, der komme. Und wer will, der nehme das Wasser des Lebens– kostenlos! Ich bezeuge nämlich mit, [und zwar] jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand zu diesen Dingen hinzufügt, wird Gott ihm zufügen die Plagen, von denen in diesem Buch geschrieben ist. Und wenn jemand von den Worten des Buches dieser Weissagung wegnimmt, wird Gott seinen Teil wegnehmen von dem Buch des Lebens und aus der heiligen Stadt und von den Dingen, über die in diesem Buch geschrieben ist. Der, der diese Dinge bezeugt, sagt: „Ja, ich komme schnell.“ Amen! Ja! Komm, Herr Jesus! Die Gnadeunseres Herrn, Jesu Christi, [sei] mit euch allen. Amen. id=b-vz-305 lang=de charset=0 short.title=Jantzen NT+P+ 1998 description=Jantzen NT+P+ 1998 version.major=1 version.minor=0 version.date=2017-12-03 publish.date=1998 creator=Hans J. Herbst (joiner194@hotmail.com) about=Jantzen NT+PS+,\

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